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Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit
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Tests und TrendsNeue Folge Band 3
Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeithrgs. von Prof. Dr. Gerhard Bttner und Prof. Dr. Lothar Schmidt-Atzert
Herausgeber der Reihe:
Prof. Dr. Marcus Hasselhorn, Prof. Dr. Wolfgang Schneider,
Prof. Dr. Harald Marx
Jahrbuch der pdagogisch-psychologischen Diagnostik
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Diagnostik vonKonzentration und Aufmerksamkeit
herausgegeben von
Gerhard Bttner und Lothar Schmidt-Atzert
Gttingen Bern Toronto Seattle Oxford Prag
Hogrefe
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Satz: Grafik-Design Fischer, WeimarDruck: Druckerei Kaestner GmbH & Co. KG, 37124 GttingenPrinted in GermanyAuf surefreiem Papier gedruckt
ISBN 3-8017-1690-2
Das Werk einschlielich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtzt.Jede Verwertung auerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts-gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulssig und strafbar. Dasgilt insbesondere fr Vervielfltigungen, bersetzungen, Mikroverfil-mungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischenSystemen.
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internetber http://dnb.ddb.de abrufbar
2004 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KGGttingen Bern Toronto Seattle Oxford PragRohnsweg 25, 37085 Gttingen
http://www.hogrefe.deAktuelle Informationen Weitere Titel zum Thema Ergnzende Materialien
Prof. Dr. Gerhard Bttner, geb. 1954. 1979-1986 Studium der Psychologie in Wrzburg. 1991Promotion. 1998 Habilitation. Wissenschaftlicher Assistent an der Universitt Wrzburg.Vertretung von Professuren (Gieen, Frankfurt am Main, Wrzburg). Seit 2003 Professor frPdagogische Psychologie an der Universitt Frankfurt am Main. Arbeits- und Forschungs-schwerpunkte: Kognitive Entwicklung, Lernschwierigkeiten, Diagnostik von Konzentrationund Aufmerksamkeit.
Prof. Dr. Lothar Schmidt-Atzert, geb. 1951. 1971-1976 Studium der Psychologie in Tbingenund Gieen. 1980 Promotion. 1990 Habilitation. Wiss. Mitarbeiter an der Universitt Gieen,Akad. Rat und spter Oberassistent an der Universitt Wrzburg, Vertretung von Professuren(Erfurt, Gieen). Seit 2000 Professor fr Psychologische Diagnostik am Fachbereich Psycholo-gie der Philipps-Universitt Marburg. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Entwicklung undEvaluierung von Tests (Aufmerksamkeit, Konzentration, Leistungsmotivation, emotionaleIntelligenz), Eignungsdiagnostik.
http://dnb.ddb.dehttp://www.hogrefe.de
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Reihenherausgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII
Vorwort der Herausgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX
Teil 1 Konzeptuelle berlegungen und Messmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
Kapitel 1Theoretische Aspekte von Aufmerksamkeits-/KonzentrationsdiagnostikLothar Schmidt-Atzert, Gerhard Bttner und Markus Bhner . . . . . . . . . . . . . . . 3
Kapitel 2Diagnostische Verfahren zur Erfassung von Aufmerksamkeit und KonzentrationGerhard Bttner und Lothar Schmidt-Atzert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Teil 2 Darstellung aktueller Testverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
Kapitel 3Der Konzentrationstest fr 3. und 4. Klassen (Revision) (KT3-4R)H.-Joachim Bretz, Verena Nell und Falko F. Sniehotta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Kapitel 4Test d2: Aufmerksamkeits-Belastungs-TestLothar Schmidt-Atzert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Kapitel 5Das Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar FAIRHelfried Moosbrugger und Siegbert Rei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Kapitel 6Der Revidierte Konzentrations-Leistungs-Test (KLT-R)Susanne Mayrhofer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
Kapitel 7INKA Inventar Komplexer AufmerksamkeitGerd Heyde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
Kapitel 8Testreihe zur Prfung der Konzentrationsfhigkeit (TPK)Erich Kurth und Gerhard Bttner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
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Kapitel 9Computergesttzte Aufmerksamkeitsdiagnostik im Hogrefe TestSystemGerhard W. Lauth und Klaus-Dieter Hnsgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
Kapitel 10Die Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprfung (TAP)Peter Zimmermann und Bruno Fimm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
Teil 3 Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit in verschiedenen Anwendungsfeldern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203
Kapitel 11Entwicklung der Konzentrationsfhigkeit im Vorschulalter und diagnostische Probleme ihrer ErfassungChristine Ettrich und Klaus Udo Ettrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205
Kapitel 12Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit in der SchuleMargarete Imhof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
Kapitel 13Aufmerksamkeitsdiagnostik bei psychischen Strungen im Kindes- und JugendalterChristina Stadler und Manfred Dpfner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271
Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278
InhaltsverzeichnisVI
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Vorwort der Reihenherausgeber
Die neue Folge der Reihe Tests und Trends. Jahrbuch der pdagogisch-psycho-logischen Diagnostik ist bemht, auf verschiedenen schulisch relevanten Fel-dern des ungestrten und gestrten Lernens Brcken zwischen Grundlagenfor-schung und Praxis zu schlagen. Gerade in der entwicklungspsychologischenund pdagogisch-psychologischen Forschung zu den situationalen und disposi-tionellen Bedingungen und Folgen des Lernens sind in letzter Zeit vielfltigeBefunde erbracht und Strungsformen diskutiert worden, die fr die Praxis derFrh-, Frder- und Differentialdiagnose des Erfolgs unterschiedlicher Lernpro-zesse hoch relevant sind. In den Bnden dieser Reihe werden daher praktischrelevante Forschungsergebnisse und -anstze zu spezifischen Lernleistungen,spezifischen Lernvoraussetzungen sowie zu lernbegleitenden Fhigkeiten, Funk-tionen und Dispositionen unter diagnostischem Blickwinkel berichtet.
Zu den wichtigsten individuellen Voraussetzungen und Begleitern erfolgreichenLernens gehren auf Seiten der Lernenden zweifelsohne Aufmerksamkeitsleis-tungen und Konzentrationsfhigkeiten. Der hier vorgelegte dritte Band der neuenFolge von Tests und Trends beschftigt sich mit der Diagnostik von genau die-sen psychischen Fhigkeiten und Funktionen, die einerseits Voraussetzungen desindividuellen Lernens sind und die andererseits den Lernprozess ganz wesent-lich begleiten.
In den 13 in diesem Band zusammengefassten Beitrgen werden dabei die un-terschiedlichen Begriffe, Definitionen und theoretischen Einbettungen der Kon-strukte Aufmerksamkeit und Konzentration nach verschiedenen Gesichtspunktensystematisch kategorisiert, bestehende oder berarbeitete Testverfahren charakte-risiert, neue Testverfahren vorgestellt, grundlagenwissenschaftliche Befundeberichtet sowie ihre mglichen diagnostischen Implikationen grundlagenwissen-schaftlich wie anwendungsfelderbezogen diskutiert. Den Kollegen Gerhard Btt-ner und Lothar Schmidt-Atzert ist es gelungen, die bislang fast ausschlielichHandbuchartikeln vorbehaltene komplexe Thematik in berzeugender Weise zuordnen und von kompetenten Autoren darstellen zu lassen.
Als Reihenherausgeber haben wir wunschgem wieder in einem Kurzbei-trag diesem Band als Anhang eine inhaltsbezogene Testbersicht aller der-zeit ber die Testzentrale beziehbaren und normierten Verfahren zur Erfassungvon Aufmerksamkeit und Konzentrationsfhigkeit in Tabellenform hinzuge-fgt.
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Wir wnschen uns, dass diese Lektre allen interessierten Leserinnen undLesern hilft, die vorhandenen, angesprochenen oder sich daraus ergebendendiagnostischen Mglichkeiten theoretisch zu nutzen und praktisch umzuset-zen.
Gttingen, Wrzburg, Leipzig, Juli 2004
Marcus Hasselhorn, Wolfgang Schneider, Harald Marx
Vorwort der ReihenherausgeberVIII
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Vorwort der Herausgeber
Der vorliegende Band gibt einen berblick ber den Status quo und den Stellen-wert von Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdiagnostik aus pdagogisch-psychologischer Perspektive. Thematisiert werden konzeptuelle Aspekte (Teil 1),aktuelle Testverfahren (Teil 2) und Anwendungsfelder (Teil 3).
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme stellen im Kindes- und Jugend-alter die am hufigsten genannten Beeintrchtigungen dar. Befragungen vonLehrkrften zeigen, dass ein erheblicher Teil der Schlerinnen und Schler imUnterricht als unkonzentriert auffllt (vgl. Kapitel 12). Fr die Erziehungs-berechtigten ergibt sich daraus oft ein Klrungsbedarf, ob etwas unternommenwerden muss. Gegenwrtig ist im Bewusstsein von Eltern und Lehrern insbe-sondere die Hyperaktivittsstrung fest verankert. Strungen der Aufmerk-samkeit oder Konzentration sind jedoch keineswegs auf dieses Strungsbild be-schrnkt. Jenseits von klinischen Strungen gibt es weniger auffllige Variantenvon reduzierter Aufmerksamkeit oder Konzentration, die im Schulalltag mit-verantwortlich fr Lernstrungen sind und von den Betroffenen meist als be-lastend erlebt werden. Die Diagnostik hat dieser Situation Rechnung zu tragenund Verfahren zu entwickeln, die geeignet sind, entsprechende Beeintrchti-gungen zu erfassen. Im kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich kommenStrungen der Aufmerksamkeit und Konzentration ausgesprochen hufig vor.Sie sind nicht immer an eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivittsstrung(ADHS) gebunden, sondern treten auch im Kontext anderer Strungsbilder auf(siehe Kapitel 13). Im nicht-klinischen und im klinischen Bereich sind somitAufmerksamkeit und Konzentrationsprobleme in groer Vielfalt anzutreffen.Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Notwendigkeit einer fundierten psycho-logischen Diagnostik. Dass diese nicht gleichzusetzen ist mit einer reinen Test-diagnostik, wird gleich in mehreren Beitrgen des Bandes betont (Kapitel 2, 12und 13).
Dennoch besitzt die Testdiagnostik der Aufmerksamkeit und Konzentration einengroen Stellenwert. Im Erwachsenenbereich hat sie eine lange Tradition. Dieersten Durchstreichtests wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt.Heute liegen auch Alternativverfahren vor, die nach anderen Prinzipien als demSuchen und Durchstreichen von Zeichen konzipiert wurden. Im Kindes- undJugendalter hat die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdiagnostik eine ver-gleichsweise kurze Tradition. Die inzwischen vorliegenden Verfahren wurdenberwiegend nach den im Erwachsenenbereich bewhrten Prinzipien konstru-iert. Zum Teil sind es sogar die gleichen Verfahren wie fr Erwachsene, derenInstruktionen kindgem gestaltet wurden und die fr den unteren Altersbereichspeziell normiert worden sind. Daneben gibt es aber auch Versuche, eigenskindgerechte Verfahren zu konstruieren. Auf aktuelle Beispiele beider Testvari-anten wird in den Kapiteln 3 bis 10 eingegangen.
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Wenn bisher in einem Atemzug von Aufmerksamkeit und Konzentration die Redewar, so hat das besondere Grnde. Aufmerksamkeit und Konzentration wurdenund werden berwiegend als sich weit gehend berlappende Konzepte, manch-mal sogar als Synonyme, verwendet. Bei einer genauen Betrachtung stellt manjedoch fest, dass insbesondere die Testautoren unterschiedliche Vorstellungendavon entwickelt haben, was sie unter Aufmerksamkeit oder Konzentration ver-stehen. Vor diesem Hintergrund wurde von den Herausgebern des vorliegendenBandes auf den Versuch verzichtet, die Autoren der einzelnen Beitrge zu einemeinheitlichen Sprachgebrauch zu verpflichten. Dennoch wird in einem eigenenKapitel (Kapitel 1) ein Ordnungsvorschlag unterbreitet, der als Anregung zuverstehen ist. Der Grundgedanke besteht darin, konzeptuell zwischen Aufmerk-samkeit und Konzentration zu differenzieren sowie bei der Aufmerksamkeit be-stimmte Fassetten zu unterscheiden.
Bei der Konzeption des Bandes stand von Anfang an fest, dass kein ausfhrli-ches Testkompendium angestrebt werden sollte, in dem die Testautoren ihrVerfahren ganz nach eigenem Gutdnken darstellen knnen. Die Beschreibungvon Testverfahren stellt den Kern des Bandes dar. Sie wird aber erweitert durchinsgesamt fnf Kapitel, die sich mit konzeptuellen berlegungen (Kapitel 1),einem berblick ber Messverfahren, der ber die Testdiagnostik im engerenSinne weit hinausgeht (Kapitel 2), sowie mit zentralen Anwendungsfeldern be-fassen. Gem der Grundintention der Buchserie Tests und Trends wurde derSchwerpunkt auf pdagogisch-psychologische Diagnostik gelegt. Das fhrtedazu, dass das Erwachsenenalter ausgeklammert wurde. Im Kindes- und Jugend-alter wurden dem Vorschulalter (Kapitel 11) und dem Schulalter (Kapitel 12)separate Darstellungen gewidmet. Die Diagnose, ob es sich um eine klinischrelevante und entsprechend behandlungsbedrftige Strung handelt oder nicht,fllt Lehrern, Schulpsychologen sowie Pdagogen und Psychologen in Erzie-hungsberatungsstellen, sonderpdagogischen Einrichtungen etc. oft schwer. Des-halb wurde den diagnostischen Kriterien und Strategien, die in der Kinder- undJugendpsychiatrie bei Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstrungen Anwen-dung finden, ein eigenes Kapitel gewidmet (Kapitel 11).
Bei der Auswahl der Tests wurde angestrebt, eine groe Bandbreite an Verfah-renstypen einzubeziehen. Diese Bandbreite grndet sich darauf, dass Aufmerk-samkeit und Konzentration nicht voraussetzungsfrei erfasst werden knnen. JederTest verwendet ein konkretes Testmaterial und verlangt eine spezifische men-tale Operation bei der Bearbeitung. Damit ist notwendigerweise eine Fokussie-rung auf einen bestimmten Bereich der Aufmerksamkeit bzw. Konzentrationverbunden, die letztlich zur Vielfalt der verfgbaren Tests fhrt. Ein wichtigesAuswahlkriterium war der von den Herausgebern vermutete Nutzen der Ver-fahren in der pdagogisch-psychologischen Praxis, der sich in einem innovati-ven Konzept, der Bewhrung eines Verfahrens, aktuellen Normen oder hoherkonomie erkennen lsst.
Vorwort der HerausgeberX
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Bei der Darstellung der Tests galt es, Experten zu finden. Mit der Entscheidung,soweit mglich, die Testautoren selbst fr die Abfassung der Kapitel zu gewin-nen, war die Hoffnung verbunden, dass mit einer Darstellung aus erster Handauch neueste Forschungsergebnisse und Weiterentwicklungen einbezogen wer-den. Die Autoren wurden zudem gebeten, auf mgliche Verbesserungen undPerspektiven einzugehen und aufzuzeigen, wo sie Forschungsbedarf sehen. Dar-ber hinaus erhielten sie eine Wunschliste mit wichtigen zu behandelndenThemen. Die Bedeutung des Verfahrens fr den Kinder- und Jugendbereich solltehervorgehoben werden; technische Details wie Itemkennwerte etc. sollten allen-falls sehr knapp beschrieben werden. Ein festes Raster, wie es sich bei Test-kompendien bewhrt hat, wurde bewusst nicht vorgegeben, um den Autoren dieMglichkeit zu geben, die Besonderheit ihres Verfahrens herauszuarbeiten.
Die Lektre der einzelnen Kapitel macht deutlich, dass in den letzten Jahren dieEntwicklung von Verfahren zur Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdiagnos-tik vorangetrieben wurde. Nach unserer Ansicht besteht aber weiterhin beson-ders im Vorschulbereich ein groer Bedarf an kindgemen Verfahren, die zueiner Verbesserung der Frhdiagnostik von Aufmerksamkeits- und Konzentra-tionsstrungen beitragen knnen und somit eine frhe Prvention ermglichen.Hier ist noch viel Entwicklungspotenzial vorhanden. Ein weiteres Feld, dasviele Mglichkeiten zur Weiterentwicklung erffnet, ist die computergesttzteDiagnostik. Den spezifischen Vorteil sehen wir hier nicht so sehr in den oft nurschwer realisierbaren Adaptationen von Paper-and-Pencil Verfahren, sondern inNeuentwicklungen, die sich an basalen theoretischen Konzeptionen (vgl. Kapi-tel 1) orientieren knnen. Die Gestaltungsmglichkeiten, die sich u. a. mit Re-aktionszeitanalysen, dynamischen Reizvorgaben und adaptivem Testen ergeben,reichen weit ber das hinaus, was heute mit Paper-and-Pencil Tests realisierbarist.
Wir hoffen, dass es uns gemeinsam mit den zahlreichen Autoren gelungen ist,den aktuellen Stand der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdiagnostik mitihren Strken und Schwchen darzustellen. Unsere Absicht war, in einem kom-pakten Band umfassend, verstndlich und kompetent ber diesen wichtigen Be-reich der pdagogisch-psychologischen Diagnostik zu informieren. Es liegt nunan den Leserinnen und Lesern zu entscheiden, inwieweit dieses Vorhaben um-gesetzt werden konnte.
Frankfurt und Marburg, im Mrz 2004
Gerhard Bttner, Lothar Schmidt-Atzert
Vorwort der Herausgeber XI
00 Diagnostik 01.09.2004 8:33 Uhr Seite XI
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00 Diagnostik 01.09.2004 8:33 Uhr Seite XII
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Teil 1
Konzeptuelle berlegungen und Messmethoden
01 Diagnostik 01.09.2004 8:34 Uhr Seite 1
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01 Diagnostik 01.09.2004 8:34 Uhr Seite 2
InhaltsverzeichnisVorwort der ReihenherausgeberVorwort der HerausgeberTeil 1 Konzeptuelle berlegungen und MessmethodenKapitel 1 Theoretische Aspekte von Aufmerksamkeits-/ KonzentrationsdiagnostikZusammenfassung1.1 Die Konzepte Aufmerksamkeit und Konzentration1.1.1 Allgemeine Leistungstests1.1.2 Aufmerksamkeit ist nicht Konzentration (fr Laien)1.1.3 Ein Definitionsvorschlag fr Aufmerksamkeit1.1.4 Formen der Aufmerksamkeit1.1.5 Ein Definitionsvorschlag fr Konzentration1.1.6 Fazit
1.2 Abgrenzung von anderen Konstrukten1.3 Probleme bei der Messung von Aufmerksamkeit- und Konzentration1.3.1 Konfundierung mit anderen Fhigkeiten1.3.2 Welche Kennwerte zeigen die Fhigkeit am besten an?1.3.3 Reliabilittprobleme bei den Fehlerwerten1.3.4 bungsgewinne1.3.5 Schnell oder grndlich arbeiten?1.3.6 Motivationsabhngigkeit
Literatur
Kapitel 2 Diagnostische Verfahren zur Erfassung von Aufmerksamkeit und KonzentrationZusammenfassung2.1 Einleitung2.2 Beobachtungs- und Beurteilungsverfahren2.2.1 Selbstbeobachtungsbogen (Keller & Thewalt)2.2.2 Beobachtungssystem (Ehrhardt, Findeisen, Marinello & Reinartz-Wenzel)2.2.3 Mnchener Aufmerksamkeitsinventar (MAI, Helmke & Renkl)2.2.4 Verfahren zur Beobachtung hyperaktiver Kinder im Unterricht (Imhof & Meyerhfer)2.2.5 Verhaltensbeobachtung whrend der Untersuchung (VEWU)2.2.6 Fazit
2.3 Psychodiagnostisches Gesprch2.3.1 Problemanalyse zur Diagnostik von Aufmerksamkeitsstrungen (Lauth & Schlottke)2.3.2 Fazit
2.4 Fragebgen2.4.1 Verhaltensmerkmale der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivittsstrung (Lauth & Schlottke)2.4.2 Fragebgen zur Selbst- und zur Fremdeinschtzung von konzentriertem Verhalten in der Schule (Westhoff, Rtten & Borggrefe)2.4.3 Beurteilungsbogen zur schulischen Aufmerksamkeit (Ewert & Henneberger)2.4.4 Fazit
2.5 Standardisierte Testverfahren2.5.1 Papier-Bleistift-Verfahren2.5.2 Computeruntersttzte Diagnostik von Aufmerksamkeit und Konzentration2.5.3 Anstze zu akustischen Testverfahren2.5.4 Fazit
Literatur
Teil 2 Darstellung aktueller TestverfahrenKapitel 3 Der Konzentrationstest fr 3. und 4. Klassen ( Revision) ( KT 3- 4 R)Zusammenfassung3.1 Der Konzentrationstest fr 3. und 4. Klassen und seine Revision3.1.1 Testkonzept des KT 3-43.1.2 berarbeitung des KT 3-4: Der KT 3-4 R
3.2 Testaufbau und Anwendung3.2.1 Testmaterial3.2.2 Durchfhrung3.2.3 Auswertung
3.3 Testgte3.3.1 Stichproben3.3.2 Zusammenhnge zwischen den Testkennwerten3.3.3 Objektivitt3.3.4 Reliabilitt3.3.5 Validitt
3.4 Normierung3.5 Bewertung3.6 PerspektivenQuelleLiteratur
Kapitel 4 Test d2: Aufmerksamkeits-Belastungs-TestZusammenfassung4.1 Testaufbau und Entstehungsgeschichte4.2 Durchfhrung und Auswertung4.3 Objektivitt und Reliabiltt4.4 Welche Fhigkeit wird mit dem Test d2 erfasst?4.4.1 Was verlangt der Test von den Probanden?4.4.2 Befunde zur Konstruktvaliditt4.4.3 Kurzfristige Konzentration oder Dauerkonzentration?4.4.4 Verflschbarkeit4.4.6 bungseffekte
4.5 Normen4.6 Abschlieende Bewertung und Weiterentwicklung des VerfahrensQuelleLiteratur
Kapitel 5 Das Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar FAIRZusammenfassung5.1 Einleitung5.2 Messgegenstand und Konstruktionsprinzipien5.3 Testdurchfhrung und Testauswertung5.4 Psychometrische Gtekriterien5.4.1 Objektivitt5.4.2 Reliabilitt5.4.3 Validitt
5.5 Befunde zum FAIR5.5.1 bungseffekte5.5.2 Differenzialdiagnostik5.5.3 Einsetzbarkeit des FAIR bei Schulkindern15.5.4 Interkulturelle Studien
5.6 Bewertung und AusblickQuelleLiteratur
Kapitel 6 Der Revidierte Konzentrations-Leistungs-Test ( KLT- R)Zusammenfassung6.1 Testkonzept6.2 Testentwicklung6.3 Testmaterial und Anwendung6.4 Gtekriterien6.5 BewertungQuelleLiteratur
Kapitel 7 INKA Inventar Komplexer AufmerksamkeitZusammenfassung7.1 Messgegenstand und Einordnung des Verfahrens7.2 Entstehungsgeschichte des Tests7.3 Testaufbau7.4 Anwendungsbereiche7.5 Durchfhrung des Tests7.6 Auswertung7.7 Interpretation des Ergebnisses7.8 Klassische Gtekriterien7.9 Weitere Gtekriterien7.10 Bewertung7.11 PerspektivenQuelleLiteratur
Kapitel 8 Testreihe zur Prfung der Konzentrationsfhigkeit ( TPK)Zusammenfassung8.1 Einfhrung8.2 Theoretische Aspekte8.2.1 Das zu Grunde gelegte Konzentrations-Konstrukt8.2.2 Grundkonzept der Testreihe und Aufgabenentwicklung8.2.3 Testgeschichte
8.3 Testaufbau8.3.1 Aufgabenbersicht und Itembeispiele8.3.2 Rohwerteverteilung und Skalierung8.3.3 Durchfhrung8.3.4 Auswertung8.3.5 Anwendungsbereich
8.4 Gtekriterien8.4.1 Normen
8.5 Einschtzung und Perspektiven des VerfahrensQuellenLiteratur
Kapitel 9 Computergesttzte Aufmerksamkeitsdiagnostik im Hogrefe TestSystemZusammenfassung9.1 Konzeption9.2 Aufbau9.3 Ausgewhlte Testverfahren9.3.1 Continuous Performance Test9.3.2 Dortmunder Aufmerksamkeitstest (DAT)
9.4 Besonderheiten des Computers bei der AufmerksamkeitsdiagnostikQuellenLiteratur
Kapitel 10 Die Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprfung ( TAP)Zusammenfassung10.1 Diagnostische Zielsetzung10.2 Entstehungsgeschichte10.3 Theoretische Grundlagen10.3.1 Selektive/ fokussierte Aufmerksamkeit10.3.2 Geteilte Aufmerksamkeit10.3.3 Alertness10.3.4 Daueraufmerksamkeit/Vigilanz
10.4 Beschreibung ausgewhlter Subtests10.4.1 Alertness10.4.2 Arbeitsgedchtnis10.4.3 Geteilte Aufmerksamkeit10.4.4 Go/Nogo-Test10.4.5 Reaktionswechsel (Flexibilitt)10.4.6 Vigilanztest10.4.7 Visuelles Scanning
10.5 Anwendungsbereiche der Testbatterie10.6 Gtekriterien10.6.1 Objektivitt10.6.2 Reliabilitt110.6.3 Validitt
10.7 Normen10.8 Bewertung und PerspektivenQuelleLiteratur
Teil 3 Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit in verschiedenen AnwendungsfeldernKapitel 11 Entwicklung der Konzentrationsfhigkeit im Vorschulalter und diagnostische Probleme ihrer ErfassungZusammenfassung11.1 Einfhrung11.2 Entwicklung der Konzentrationsfhigkeit im Vorschulalter11.2.1 Ergebnisse zum Konzentrations-Handlungsverfahren fr Vorschulkinder11.2.2 Ergebnisse zum Differenziellen Leistungstest
11.3 Probleme bei der diagnostischen Erfassung konzentrativer Fhigkeiten im Vorschulalter11.3.1 Erleben der Testanforderung11.3.2 Anforderungen an Konzentrationstests im Vorschulalter11.3.3 Bewertung der Leistung11.3.4 Schwierigkeit der Reizdiskrimination11.3.5 Hufigkeit kritischer Reize im Arbeitsmaterial11.3.6 Gebtheit der geforderten Reaktion
11.4 Ausgewhlte Ergebnisse methodenkritischer Untersuchungen11.4.1 Schwierigkeit der Reizdiskrimination und Hufigkeit kritischer Reize im Arbeitsmaterial11.4.2 Gebtheit der geforderten Reaktion11.4.3 Folgerungen fr die Gestaltung von Testanforderungen
11.5 Anwendung von Konzentrationstests im Einzelfall11.6 Fallvignette FelixLiteratur
Kapitel 12 Diagnostik von Konzentration und Aufmerksamkeit in der SchuleZusammenfassung12.1 Einleitung12.2 Bedingungen der Diagnostik von Aufmerksamkeit und Konzentration in der Schule12.2.1 Voraussetzungen12.2.2 Verfahren
12.3 Differenzialdiagnostische Aspekte12.4 Wer wird in die Diagnose einbezogen?12.5 ForschungsbedarfLiteratur
Kapitel 13 Aufmerksamkeitsdiagnostik bei psychischen Strungen im Kindes- und JugendalterZusammenfassung13.1 Typisch unaufmerksam: Welche Kinder werden in der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorgestellt?13.2 Dimensionale und kategoriale Diagnostik13.3 Prvalenz13.4 Verfahren der Aufmerksamkeitsdiagnostik bei ADHS13.4.1 Klinische Exploration13.4.2 Fragebogenverfahren13.4.3 Verhaltensbeobachtung13.4.4 Aufmerksamkeitstests
13.5 Perspektiven fr die klinische Diagnostik von AufmerksamkeitsstrungenLiteratur
Anhang Deutschsprachige Tests zur Erfassung von Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen bei Kindern und JugendlichenLiteraturAutorenverzeichnis
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