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Wolfgang Pfeffer
Die Fusion von Vereinen
verlag vereinsknowhow www.vereinsknowhow.de
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Fusion von Vereinen www.vereinsknowhow.de
Wolfgang PfefferDie Fusion von Vereinen
Aktualisierungstand: Januar 2015
ISBN: 978-3-9814123-6-9
� verlag vereinsknowhow Wolfgang Pfeffer Drefahl/Mecklenburg
Ringstr. 10
19372 Drefahl
Telefon (038721) 22 892
Fax (038721) 22 893
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E-Mail email@vereinsknowhow.de
Verantwortlich Wolfgang Pfeffer
Die Texte sind mit gr��ter Sorgfalt erstellt. Eine Haftung ist dennoch ausgeschlossen.
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis....................................................................................................... 3M�gliche Verfahren und rechtliche Grundlagen....................................................... 5
Rechtliche Grundlagen..............................................................................................5
Neubildung und Aufnahme ........................................................................................5
�Fusion� ohne Rechtnachfolge...................................................................................6
Vereinsrechtliche Verschmelzung..............................................................................6
Umwandlungsrechtliche Verschmelzung ...................................................................6
�Fusion� ohne Verm�gens- und Rechtnachfolge..................................................... 8Das strategische Vorgehen .......................................................................................8
Mitglieder�bergang....................................................................................................9
Beschl�sse der Mitgliederversammlung ....................................................................9
Beendigung des Vereins .........................................................................................10
Gemeinn�tzigkeitsrechtliche Vorgaben ...................................................................10
Beispielfall: ..............................................................................................................10
�Fusion� auf vereinsrechtlicher Basis .................................................................... 13Welche Vereine kommen in Betracht?.....................................................................13
Beispielfall ...............................................................................................................13
Fusion durch Neubildung oder Aufnahme?..............................................................14
Beispielfall ...............................................................................................................15
�bersicht �ber den Ablauf der Fusion .....................................................................15
Vertraglicher Regelungsbedarf ................................................................................15
Beispielfall ...............................................................................................................16
Notarielle Beurkundungen .......................................................................................17
Die Verm�gens�bertragung.....................................................................................17
Beispielfall ...............................................................................................................18
Beschl�sse der Mitgliederversammlungen ..............................................................18
Die Liquidation der �bertragenden Vereine .............................................................18
Die Verschmelzung nach Umwandlungsrecht ........................................................ 20Vorteile einer Verschmelzung nach Umwandlungsrecht ..........................................20
Welche Vereine kommen in Betracht?.....................................................................20
Verschmelzung durch Aufnahme oder Neugr�ndung ..............................................21
�bersicht �ber den Ablauf der Verschmelzung........................................................21
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Verschmelzungsvertrag...........................................................................................21
Verschmelzungsbericht ...........................................................................................22
Unterrichtung des Betriebsrates ..............................................................................22
Pr�fung der Verschmelzung ....................................................................................22
Vorbereitung der Mitgliederversammlung ................................................................23
Verschmelzungsbeschluss ......................................................................................23
Anmeldung der Verschmelzung...............................................................................23
Verschmelzungsvertrag und Verschmelzungsbericht ..............................................23
Der Verschmelzungsbericht.....................................................................................26
Steuerliche Fragen und Gemeinn�tzigkeit .............................................................. 28Fusion und Gemeinn�tzigkeit ..................................................................................28
�bertragung von Wirtschaftsg�tern ohne Verschmelzung .......................................28
Verm�gens�bertragung durch Verschmelzung........................................................28
Behandlung von Spenden .......................................................................................29
Zeitnahe Mittelverwendung......................................................................................29
K�rperschaft- und Gewerbesteuer...........................................................................29
Grunderwerbsteuer auf �bertragene Grundst�cke...................................................30
Abk�rzungsverzeichnis............................................................................................ 32
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M�gliche Verfahren und rechtliche GrundlagenDer Zusammenschluss von Vereinen ist ein gro�es Thema. Schwindende Mitglieder-zahlen, hoher Kostendruck und eine geringere �ffentliche F�rderung sind dabei die wichtigsten Faktoren, die Vereine bewegen, ihre �Marktstellung� durch einen Zusam-menschluss zu st�rken.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen daf�r k�nnen je nach gew�hltem Verfahren sehr unterschiedlich aussehen. Im Folgenden stellen wir dar, welche Fusionsverfahren in der Praxis sinnvoll sind, welche Einzelfragen gekl�rt werden m�ssen und welche recht-lichen Vorgaben einzuhalten sind.
Rechtliche Grundlagen
Im B�rgerlichen Gesetzbuch (BGB) gibt es keine ausdr�ckliche bzw. eigenst�ndige Regelung f�r den Zusammenschluss oder die Fusion von Vereinen. Gleichwohl kann mit Hilfe der verm�gensrechtlichen Bestimmungen des BGB ein Zusammenschluss von Vereinen erfolgen.
Eine zweite M�glichkeit � die aber nur eingetragenen Vereinen offen steht � bietet das Umwandlungsgesetz. Damit ist eine Verschmelzung (durch Aufnahme oder durch Neugr�ndung) als besondere spezialgesetzlich geregelte Form des Zusammenschlus-ses eingetragener Vereine m�glich.
Ist der Verm�gens�bergang bei der Zusammenlegung nicht von Belang, kann auch ein einfacher Mitglieder�bergang ohne weiteren Fusionsvertrag erfolgen.
M�gliche Formen der Vereinsfusion sind demnach
1. vereinsrechtliche Verschmelzunga. durch Aufnahme der Mitgliederb. durch Neugr�ndung eines Vereins
2. Verschmelzung nach Umwandlungsrechta. durch Aufnahmeb. durch Neubildung eines Vereins
3. Mitglieder�bergang ohne verm�gensrechtliche Regelung zwischen den Verei-nen
Neubildung und Aufnahme
Sowohl durch vereinsrechtliche Verschmelzung als auch nach Umwandlungsrecht sind zwei Formen der Fusion m�glich: durch Neubildung und durch Aufnahme.
Bei der Fusion durch Neubildung kommt es zur Gr�ndung eines neuen eingetragenen gemeinn�tzigen Vereins. Die fusionswilligen Vereine �bertragen ihr Verm�gen auf die-sen dritten Verein, der neu gegr�ndet und in das Vereinsregister eingetragen wird. Der neu gebildete Verein erh�lt einen eigenen Namen.
Bei der Fusion durch Aufnahme wird das Verm�gen als Ganzes auf einen der beteilig-ten Vereine �bertragen. Nach Fassung der entsprechend vereinsrechtlich erforderli-chen Beschl�sse wird der das Verm�gen �bertragende Verein liquidiert.
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�Fusion� ohne Rechtnachfolge
In vielen F�llen ist eine �bertragung des Gesamtverm�gens oder gar eine Gesamt-rechtnachfolge nicht gew�nscht oder m�glich. Diese Form der �Zusammenlegung� von Vereinen wird in der Regel dann gew�hlt, wenn ein kleiner Verein in einem gro�enVerein aufgeht und keine �bertragung des Verm�gens gewollt ist. So etwa wenn ein kleiner Ein-Sparten-Sportverein als neue Abteilung in einem Mehrspartenverein auf-geht.
So werden f�r den �bernehmenden Verein Risiken einer unklaren Verm�genslage des �bertragenden Vereins ausgeschlossen.
Vereinsrechtliche Verschmelzung
Die Zusammenf�hrung zweier Vereine zu einem Verein durch Verschmelzung mit Ge-samtrechtsnachfolge nach den Vorschriften des Umwandlungsgesetzes ist sehr ar-beitsaufwendig und auch kostenintensiv. Vornehmlich kleinen Vereinen bietet die Fusi-on durch Aufl�sung und �bertragung des Verm�gens im Wege der Einzelrechtsnach-folge sowie neuer Aufnahme der einzelnen Mitglieder des �bertragenden Vereins eine einfachere M�glichkeit der Verschmelzung.
Man spricht hier von der sogenannten vereinsrechtlichen L�sung. Es handelt sich nicht um eine Fusion nach dem Umwandlungsgesetz. Dieses Verfahren empfiehlt sich vor allem f�r kleinere Vereine mit einem geringen Mitgliederbestand und ohne nennens-wertes Immobilienverm�gen. Au�erdem kommt diese Form der Fusion � anders alsnach Umwandlungsgesetz auch f�r nicht eingetragene Vereine in Frage.
Vertraglich wird vor allem der Verm�gens�bergang geregelt. Anders als bei der Ver-schmelzung nach Umwandlungsgesetz handelt es sich um eine Einzelrechtsnachfolge f�r alle Verm�gensgegenst�nde, Schulden und sonstigen Rechtsbeziehungen. Der oder die �bertragenden Vereine werden danach entsprechenden � 47 BGB liquidiert.
Die �bertragung von Verm�gen (z. B. Sportger�te, Fahrzeuge, B�roger�te etc.) erfolgt hier im Rahmen von einzelnen Verm�gens�bertragungen, die je nach Rechtsformwahl in der Regel Schenkungen oder Kaufvertr�ge sind.
Eine Verm�gens�bertragung nach Umwandlungsgesetz ist � anders als die Ver-schmelzung � f�r einen eingetragenen Verein nicht m�glich. Es bleibt daher nur die Verm�gens�bertragung nach den BGB-Vorschriften.
Bei der vereinsrechtlichen Fusion erfolgt ein Wechsel der Mitgliedschaft. Die Mitglied-schaft kann nicht auf den neuen Verein �bertragen werden, sondern wird neu erwor-ben. Die Mitglieder des �bertragenden Vereins m�ssen also in den �bernehmenden Verein aufgenommen werden. Unter Umst�nden muss eine Satzungsanpassung erfol-gen, um den Mitglieder�bergang zu erleichtern.
Umwandlungsrechtliche Verschmelzung
Das Umwandlungsgesetz (UmwG) erm�glicht es auch rechtsf�higen Vereinen, sich umzuwandeln. Eine Umwandlung ist nach diesem Gesetz m�glich durch
� Verschmelzung
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� Spaltung� Formwechsel
Die wesentliche gesellschafts- und vereinsrechtliche Bedeutung des Umwandlungsge-setzes f�r Umstrukturierungen ergibt sich aus der sogenannten Gesamtrechtsnachfol-ge. Danach m�ssen bei einer Fusion von zwei eingetragenen Vereinen nicht mehr alle Mitgliedschaftsbeziehungen, Verm�gensgegenst�nde, Schulden und alle laufenden (vertraglichen) Vereinbarungen �bertragen werden. Vielmehr gehen nach � 20 Abs. 1 UmwG alle Rechtsbeziehungen in einem Rechtsakt auf den einen oder einen neu zu gr�ndenden Verein �ber. D. h. alle bisherigen Verm�gensgegenst�nde und Schulden, sowie alle bestehenden Rechtsbeziehungen (Arbeitsverh�ltnisse, Dauerschuldverh�lt-nisse usw.) des �bertragenen Vereins werden automatisch Rechtsbeziehungen des aufnehmenden bzw. neu entstehenden Vereines.
Dieses Verfahren ist recht aufwendig, hat aber erhebliche praktische Vorteile:
� Bei einer Vielzahl von Verm�gensgegenst�nden (Geb�ude, Mobiliar, Finanzbe-st�nde, Forderungen) und Verbindlichkeiten (R�ckstellungen, Bank- und Liefe-rantenverbindlichkeiten usw.) sowie Vertr�gen (Darlehensvertr�ge, Vertr�ge �ber Sicherheiten bzw. Garantien, Miet-/Pachtvertr�ge, Wartungsvertr�ge, Lea-singvertr�ge usw.) kann die �bertragung mit nur einen Vertrag durchgef�hrt werden.
� Die �bertragung der Mitgliedschaft muss nicht eigens erfolgen oder geregelt werden.
� Auch Arbeitsvertr�ge sind in die �bertragung der Gesamtrechtsnachfolge ein-geschlossen. Die Arbeitnehmer der betroffenen Vereine haben grunds�tzlich keine M�glichkeit, die Umwandlung zu verhindern.
� Gl�ubiger des Vereins k�nnen der �bertragung ihrer Verbindlichkeit nicht wi-dersprechen.
� Klagen gegen etwa den Verschmelzungsbeschluss sind nur unter engen Vo-raussetzungen m�glich.
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