die kalte sonne – warum die klimakatastrophe nicht stattfindet prof. dr. fritz vahrenholt...

Post on 06-Apr-2016

220 Views

Category:

Documents

0 Downloads

Preview:

Click to see full reader

TRANSCRIPT

Die kalte Sonne –warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt

AKE-Frühjahrssitzung19. April 2012Bad Honnef

Seite 2

Nach überdurchschnittlichen Windjahren in NWE in 2007 & 2008, war insbesondere 2010 ein unterdurchschnittliches Jahr

* NCEP Daten 2010: grün > 100%, rot < 100% vs. 30-Jahresdurchschnitt

2007 2008

2009 2010

überdurchschnittlich vs. langfristiges Mittel*unterdurchschnittlich vs. langfristiges Mittel

2011

2011 war zumindest in UK und Norddeutschland überdurchschnittlich

Seite 2

Seite 3

Ein Grund für diese jährlichen Windenergie-ertragsschwankungen ist die Nordatlantische Oszillation60-Jahre Trendanalyse des NAO Indizes im Vergleich zum AEP Indize* in Nord- und Südeuropa

> Bei einem negativen NAO Indize waren die Windverhältnisse im Süden stark und Norden schwach> Der Zusammenhang verhält sich bei einem positiven NAO Index umgekehrt; allerdings bei

geringeren Abschlägen im Süden

*) Transfer function of wind speed index to AEP index based on a typical 2MW-90m rotor WTG

85%

90%

95%

100%

105%

110%

115%

1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010

AEP

Inde

x [5

Jah

re fo

rtla

ufen

der D

urch

schn

itt]

-1,5

-1,0

-0,5

0,0

0,5

1,0

1,5

NA

O In

dex

[5 J

ahre

fort

lauf

ende

r Dur

chsc

hnitt

]

NCEP AEP Index DE NCEP AEP Index ES NAO Index

* AEP = average energy production = durchschnittliche Windenergieproduktion; Analyse basiert auf einer typischen 2MW-90m Rotordurchmesser Windturbinenanlage

Seite 4

Es ist jedoch seit 1998 ein Erwärmungsstop eingetretenTemperaturanomalie in Grad Celsius vom Mittelwert des Zeitraums von 1961 bis 1990

Seite 5

Besteht ein Zusammenhang mit der parallelen Entwicklung der Temperatur, des CO2 und der Sonnenaktivität?

CO2

Sonne

> Sowohl CO2 als auch die solare Aktivität sind im industriellen Zeitalter seit 1850 stark angestiegen.

Temperatur

Seite 6

> CO2 wird vom IPCC mit 1.66 W/m2 als überaus wirksam angesehen

> Die Sonne spielt mit0,12 W/m2 laut IPCC fast keine Rolle für das Klimageschehen

Wirksamkeit der verschiedenen Klimafaktoren laut IPCC-Modell

Seite 7

Selbstverständlich hat CO2 einen Einfluss, nur die Stärke ist umstritten

IPCC AR4 Bericht

ohne Verstärkungseffekt

Seite 8

Der „hockey stick“ – Symbol für die Bedrohung durch den Klimaschutz

Seite 9

Über einen Zeitraum von zweitausend Jahren lässt sich eine natürliche Zyklik erkennen

Seite 10

Y. Liu et al. 2011

Auch in Tibet gab es in der Vergangenheit starke Schwankungen in der Temperatur

Temperaturrekonstruktion und -prognose für das zentral-östliche tibetanische Plateau

2006

n. Chr.v. Chr. 2200500

Prognose

Seite 11

Abdussamatov 2010

letztes Suess/de Vries Minimum

Nächstes Suess/de Vries Minimum

Eintritt historischer Ereignisse korreliert sehr gut mit der Stärke der Sonnenzyklen

Hot sunCool sun

Seite 12

Der aktuelle 24. Sonnenzyklus ist relativ schwach

> Sonnenzyklus „24“ begann mit starker Verspätung im Januar 2008, war dann längere Zeit inaktiv und erreichte merklich zunehmende Aktivität kurz im Dezember 2009

> Verlängerte Zyklenlängen waren in der Vergangenheit oft mit geringen Sonnenfleckenzahlen bzw. verringerter Strahlung verbunden

24.24.23.23.

23

45 6

24?25?

Seite 13

Die solaren Schwankungen unterliegen einem 11-Jahres-Zyklus

Sonnenflecken

Total SolarIrradiance

UV

KosmischeStrahlung

nur etwa 0,1%

bis zu 10%

von einigen %bis zu 70%

Gray et al 2010

20101975 200520001995199019851980

20101975 200520001995199019851980

Schwankungsbreite:

Seite 14

http://joannenova.com.au/2010/02/if-carbon-didn%E2%80%99t-warm-us-what-did/

* kosmische Strahlung: Protonen, Elektronen und ionisierte Atome aus explodierenden Sternen

14

Das Sonnenmagnetfeld beeinflusst die Intensität kosmischer Strahlung, die wiederum für die Wolkenbildung verantwortlich ist

> Starke Sonnenaktivität geht einher mit einem starken Sonnenmagnetfeld.

> Je stärker das Magnetfeld der Sonne, desto stärker wird die Erde vom kosmischen Strahlenfluss abgeschirmt.

> Die kosmischen Strahlen tragen als Kondensationskeime zur Bildung von tiefen Wolken bei (maximale Höhe 3km).

> Je weniger Kondensationskeime, desto weniger tiefe, das Sonnenlicht abschirmende Wolken, desto wärmer die Temperaturen auf der Erde.

Seite 15

Etwa seit dem Jahre 1900 hat die kosmische Strahlung tendenziell abgenommen

Seite 16

Synchrone Entwicklung der niedrigen Wolkenbedeckung und der kosmischen Strahlung 1980 bis 2003

Sonnenaktivität und Bildung von „tiefen“ Wolken verhalten sich synchron

Marsh & Svensmark 2003

> Tiefe Wolken sind für etwa die Hälfte der Rückstrahlung in den Weltraum der auf die Erde auftreffenden Sonnenenergie verantwortlich.*

> Veränderungen in der tiefen Wolkenbedeckung können daher zu merklichen Klimaänderungen führen.

* L'Ecuyer & Jiang 2010

Seite 17

Entwicklung der kosmischen Strahlung und globalen Temperatur seit 1965

Kiel Neutronen Monitor

Seite 18

Abrupte Änderung der Oberflächentemperatur im nördlichen Pazifischen Ozean durch die Pazifische Dekaden Oszillation

Seite 19

Synchronität zwischen Temperatur und Pazifisch Dekadischer Oszillation

Seite 20

Die Erwärmungsrate der vergangenen 25 Jahre war historisch keineswegs außergewöhnlich

> Die globale Durchschnittstemperatur ist in den letzten 150 Jahren seit Ende der Kleinen Eiszeit um 0,8°C angestiegen.

> Während der Perioden 1860-1880, 1910-1940 und 1975-1998 hat es Temperaturanstiege einer ähnlichen Größenordnung gegeben (0,15-0,16°C/Dekade), die statistisch nicht voneinander unterscheidbar sind.*

* Phil Jones in einem BBC Interview im Februar 2010

Seite 21

IPCC-Prognose unterschätzt den Einfluss natürlicher Faktoren und überzeichnet dadurch den Temperaturanstieg

Seite 22

Setzt sich diese Sichtweise durch, wird der angeschlagene Prozess für ein weltweites Klimaabkommen weiter geschwächt

China: 25,4%

USA: 17,8%

Indien: 5,3%

RU, JP, CA: 10,6%

Hauptentwicklungsländer: 10,7%

Rest der Welt (200+): 15,9%

EU, AU, NZ: 14,3%

keine maßgeblichen Anstrengungen: 85,7%

1,036 0,867 0,790 0,720

21

28

34

43

0

10

15

20

25

30

35

40

45

1990 2006 2015 2030

Deutschland Welt

CO

2-E

mis

sion

en in

Mrd

. t

Jahr

11,5

3,3

6,9

4,8

16,1

Rest der Welt

Europa

USA

Indien

China

Seite 23

Erneuerbare Energien

Nicht- Erneuerbare Erzeugung

Effizienz-gewinne

640

deutsche Erzeugung

Strom-erzeugung

deutsche Importe

Strom-nachfrage

90

285

550

2008 2050

350

510

Quelle: Bundesregierung

Vor diesem Hintergrund ist der überhastete Umbau der deutschen Energieversorgung in Frage zu stellen, …

130

160

65

in TWh

+ > 300% 80% Strom-erzeugungsanteil

EE Ausbauziel gemäß Energiekonzept der Bundesregierung

überaus ambitionierte Kernpunkte des Energiekonzepts

Seite 24

Erneuerbare Energien Gesamtkapazität u. -erzeugung

0

20

40

60

80

100

120

140

2008 2050 2008 2050

[GW

]

0

50

100

150

200

250

300

[TW

h]

Wasserkraft (Lauf- u. Speicherwasser) Wind OnshoreWind Offshore BiomassePhotovoltaik GeothermieSonstige EE Wasserkraft (Lauf- u. Speicherwasser)Wind Onshore Wind OffshoreBiomasse PhotovoltaikGeothermie Sonstige EE

…, insbesondere der massive Zubau von Photovoltaik bis 2020

Quelle: Erneuerbare Energien Kapazitäten gemäß Tabelle A I-11, Szenario II A, Energieszenarien EWI, GWS, Prognos

Erneuerbare Energien Zubau gegenüber 2008

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

2008 2020 2030 2040 2050

[GW

]

Großteil des Zubaus von EE soll bis 2020 erfolgen

Seite 25

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Wind Onshore PV

0

0,5

1

1,5

2

2,5

3

3,5

4

4,5

5

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Da dadurch zum einen enorme direkte Kosten durch die Förderung von Erneuerbaren Energien entstehen und …

massive Anstieg der EEG-Umlage durch PV-Zubau

[ Ct / KWh ]Entwicklung der EEG-Umlage seit 2003

e

min

max

Quelle: Mittelfristprognose der ÜNBM; BMU

+ 3,8 GW

+ 7,5 GW

+ 7,5 GW

+ 1,3 GW

Großhandelsstrompreis an der Strombörse

Durchschnittliche EEG-Vergütung für Anlagenbetreiber in 2012

[ Ct / KWh ]

Seite 26

... zum anderen indirekte Kosten durch die Integration ihrer volatilen Erzeugung in den Strommarkt

-100

-50

0

50

100

150

200

250

1.1 2.1 5.1 6.14.13.1

Preise Spotmarkt in €/MWh Windeinspeisung Deutschland in MW

Netzlast Deutschland in MW Starke Windeinspeisung bei schwacher Nachfrage führt zu negativen Preisen

-20.000

-10.000

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000€/MWh MW

erste Januarwoche 2012

> Neben der Notwendigkeit der Vorhaltung von Back-Up Kapazitäten und der Entwertung bereits investierten Kapitals

> …wird in Starkwind- und Schwachlastzeiten sogar für die Abnahme von Strom gezahlt.

> Hinzu kommen Netz- und Speicherausbaukosten, die den Erneuerbaren zugerechnet werden müssten

* konventionelle Kraftwerke laufen weniger Volllaststunden und können ihren Kapitaldienst nicht in erwarteter Weise leisten.

Seite 27

0

10

20

30

40

50

60

70

80

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1

Pumpspeicherkraftwerke sind mit unter 10 Ct/KWh die erste Wahl bei der Stromspeicherung, aber schwer realisierbar

Pumpspeicher

Effizienz in %

[Ct / KWh]*

* Laufzeit 20 Jahre; Lade- und Entladezyklus 1 Tag

Lithium-Ionen-Akkumulator

DruckluftspeicherRedox-Flow

Druckluftspeicher (adiabat)

Blei-AkkumulatorNatrium-Schwefel-Akkumulator

Elektrolyse/Methanisierung/Rückverstromung GuD

Nickel-Metallhydrid-Akkumulator

SchwungradPolymermembran-Brennstoffzelle

Seite 28

> Um 3600 km Höchstspannungsleitung zu bauen, müssen 12.000 Masten aufgestellt werden.> Seit 2005 wurden rund 35 km Netz pro Jahr ausgebaut. In den kommenden neun Jahren müssen

rund 470 km/Jahr realisiert werden.

DENA I + IIZusätzlicher Bedarf nach DENA II

3.600

Verbleibender Bedarf nach DENA I

760Bisher realisiert

2005 2011 2015 2020

Netzausbaubedarf entsprechend DENA I und II

Zeit

Erforderlicher Leitungsausbau (in km)

36 km /Jahr 160 km /Jahr

4.450

214*636

3.600

* Quelle: BNetzA, Monitoringbericht 2011

Bisher sind 214 von 4.450 km neuer Übertragungsnetze, die die dena empfiehlt, realisiert

720 km /Jahr

Seite 29

Schlussfolgerung> Die Sonne gibt uns Zeit das Energiesystem auf vernünftige Weise

umzubauen

> Deshalb brauchen wir keine überhastete, von Angst getriebene Energiepolitik (Bioethanol aus Weizen, Biogas aus Mais, Wald opfern für Wind oder PV)

> Leitlinien sollten daher sein:

> Erneuerbare Energien werden wichtigster Pfeiler der Stromversorgung (50% in 2050); 80 bis 100% führt zu nicht nachhaltigen Ergebnissen (Umwelt, Wirtschaftsstandort, soziale Belastung)

> Anerkennung, dass hocheffiziente und flexible konventionelle Kraftwerke auch in den nächsten Jahrzehnten noch einen unverzichtbaren Beitrag zur Stromversorgung leisten müssen

> zügiger und vernünftiger Ausbau von Netzen und Speichern

> Einbeziehung der europäischen Perspektive in die Energiepolitik

Seite 30

Danke für Ihre Aufmerksamkeit !

IPCC-Modelle

Seite 32

Die Aktivität der Sonne ist augenblicklich sehr schwach, obwohl der Zyklus kurz vor seinem Maximum steht

10. April 201219. Juli 2000

Quelle: www.spaceweather.com

top related