die ökologische obstanlage - oekolandbau.de€¦ · web viewpumila (vr), malus . baccata. jackii...
Post on 24-Aug-2018
217 Views
Preview:
TRANSCRIPT
DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
InhaltsverzeichnisHintergrundinformationen.........................................................................................2
Methodisch-didaktische Hinweise............................................................................3
Rahmenlehrplanbezug.............................................................................................3
Kompetenzziele....................................................................................................3
Unterrichtsskizze..................................................................................................3
Zeitaufwand für die Unterrichtsdurchführung........................................................4
Materialien für die Unterrichtsdurchführung..........................................................4
Ideen und Anregungen.........................................................................................4
Literatur und Links....................................................................................................5
Interessantes auf oekolandbau.de........................................................................5
aid-Medien............................................................................................................5
Weblinks...............................................................................................................6
Literatur................................................................................................................6
Arbeitsmaterial.........................................................................................................6
Arbeitsauftrag A 1: Standortfaktoren....................................................................7
Arbeitsauftrag A 2: Unterlagenwahl....................................................................10
Arbeitsauftrag A 3: Sortenwahl...........................................................................12
Arbeitsauftrag A 4: Baumzeilenpflege................................................................14
Arbeitsauftrag A 5: Anlage der Obstpflanzung....................................................15
Arbeitsauftrag A 6: Konzeption...........................................................................17
Impressum.............................................................................................................18
DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Hintergrundinformationen In allen großen Obstanbaugebieten Deutschlands und für viele Obstbaubetriebe stellt der Apfel die Haupt-Kultur dar (rund 50 % aller Obstflächen und 90 % aller Kernobstflächen). Zum einen ist der Apfel beim Verbraucher beliebt und er lässt sich in allen Regionen und Standorten erfolgreich anbauen. Mit einem Verbrauch von rund 26 Kilogramm pro Kopf und Jahr ist der Apfel unangefochten das Lieblingsobst der Deutschen (http://berichte.bmelv-statistik.de/SJT-4040800-0000.pdf). Etwa 15 % aller Apfelanlagen werden ökologisch bewirtschaftet, was einer Anbaufläche von 4.700 Hektar entspricht (Zahlen für das Jahr 2012, Quelle: www.destatis.de)
Exemplarisch für die vielen Obstsorten soll hier der ökologische Apfelanbau dargestellt werden.
Die Produktion von Äpfeln wird heute auch in ökologisch wirtschaftenden Obstbauanlagen intensiv als sogenannter „Wirtschafts-Obstbau“ betrieben. Abnehmer und Verbraucher stellen auch oder gerade beim Bioapfel hohe Anforderungen an die Sorten, an Aussehen, Geschmack und Haltbarkeit sowie letztendlich an den Preis. Dies schafft neue Herausforderungen für den ökologisch wirtschaftenden Obstbauern. Dieses gilt besonders für den Tafelapfel.
Der Obstbau ist ein anspruchsvoller Bereich des Ökolandbaus und erfordert ein umfassendes Anbaukonzept in Züchtung, Erzeugung und Vermarktung. Vor allem der Pflanzenschutz ist eine Herausforderung für die Anbauer.Für Obstbauern ist es wichtig, die obstbauliche Eignung einer Fläche einschätzen zu können. Im Bereich des Anbaues von Apfel bedeutet das nicht nur, die geeignete Sortenwahl für den eigenen Betrieb treffen zu können. Sie müssen auch in der Lage sein, Öko-Obstanlagen nach ihrer Produktionskapazität, ihrer bisherigen Kulturführung und nach dem aktuellen Stand von Krankheits- und Schädlingsbefall, umfassend zu bewerten. Einen Einstieg in dieses komplexe Thema ermöglicht die vorliegende Unterrichtseinheit. Mehr zum Thema ökologischer Obstbau finden Sie im Ökolandbau-Portal unter www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/spezieller-pflanzenbau/obstbau. Ergänzende Informationen zu ökonomischen Aspekten stehen unter www.oekolandbau.de/erzeuger/oekonomie zur Verfügung.
2
Alles Wichtige zum Ökolandbau ist auch in der Datei „Der ökologische Gartenbau – Fachinfos zum Einstieg“ unter www.oekolandbau.de Lehrer Unterrichtsmaterialien Berufs- und Fachschulen Agrarwirtschaft zu finden.
DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Methodisch-didaktische Hinweise
Rahmenlehrplanbezug
Aufgrund ihrer Komplexität eignet sich diese Einheit insbesondere für die Durchführung in Fachschulen, Fachrichtung Gartenbau. Für die Arbeitsaufträge werden umfangreiche Kenntnisse vorausgesetzt, die die Schülerinnen und Schüler sich während der Berufsausbildung angeeignet haben.
In der Berufsschule kann die Einheit im Rahmen des folgenden Lerngebiets des Rahmenlehrplans zur Berufsausbildung zur Gärtnerin/zum Gärtner mit dem Schwerpunkt Obstbau durchgeführt werden:
3. Ausbildungsjahr: Betriebsorganisation, Vermarktung und Betriebserfolg, „Einfache Anbauplanungen durchführen“
Die Materialien und Methoden der Unterrichtseinheit basieren auf Fragestellungen im Obstbau. Sie lassen sich jedoch auch auf andere Bereiche des Gartenbaus und der Landwirtschaft mit Bezug zur Anbauplanung ausweiten.
Kompetenzziele
Die Schülerinnen und Schüler …
lernen umfassende Vorüberlegungen zur Neuanlage einer Obstbauplantage kennen.
berücksichtigen ökologische Kriterien bei obstbaulichen Maßnahmen.
entwickeln praxisorientiert ein Konzept zur Neuanlage einer Obstbauplantage.
Unterrichtsskizze
Einstieg
Zum Einstieg ins Thema kann ein Brainstorming zum Thema „Neuanlage von obstbaulich genutzten Flächen“ erfolgen. Die gesammelten Aspekte können auf einem Plakat notiert werden und den Schülerinnen und Schülern bei der Ausgestaltung der Konzepte helfen.
Erarbeitung
Die Erarbeitungsphase dient der Vorbereitung der Konzeption (siehe Sicherung). Um eine individualisierte Planung der Obstanlage zu ermöglichen, sollte eine Fläche gewählt werden, die typisch für die Region ist. Je nach Arbeitsweise kann dies eine Fläche im eigenen Betrieb der Schülerinnen und Schüler sein, eine Fläche, die der Schule angegliedert ist oder auch eine Fläche eines Obstbaubetriebs in der Nähe der Schule. Die entsprechenden Informationen zur Charakterisierung der Fläche sollte von der Lehrkraft zur Verfügung gestellt werden. Auch eine Besichtigung der Fläche ist hier anzuraten.
3
DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Informationen aus Sachtexten und wenden diese im Hinblick auf die Planung der Obstanlage an (Arbeitsaufträge A 1 bis A 4).
Sicherung
Basierend auf den Arbeitsergebnissen der Erarbeitungsphase entwickeln die Schülerinnen und Schüler Konzepte zur Gestaltung der Obstanlage (Arbeitsauftrag A 5).
Zeitaufwand für die Unterrichtsdurchführung
In Abhängigkeit vom Wissensstand der Schülerinnen und Schüler etwa vier bis sechs Unterrichtseinheiten (bei 45-Minuten-Takt).
Materialien für die Unterrichtsdurchführung
Plakate
Kopien der Arbeitsaufträge in ausreichender Anzahl
Computer mit Internetzugang
Fachbücher und fachspezifische Nachschlagewerke
Ideen und Anregungen
Eine Betriebserkundung kann als Ergänzung zu den Arbeitsaufträgen wertvolle Informationen liefern. Hierbei erfassen die Schülerinnen und Schüler aktuell verwendete Sorten und bewerten diese aufgrund der Erfahrungen der örtlichen ökologischen Obstbauern oder Berater. Daraus ergeben sich Hinweise für eigene Entscheidungen.
4
Wenn nur wenig Zeit zur Verfügung steht
kann Arbeitsauftrag A 4 mit modifizierter Aufgabenstellung die Schülerinnen und Schüler für das Thema sensibilisieren.
DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Literatur und Links
Interessantes auf oekolandbau.de
Obstbauwww.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/spezieller-pflanzenbau/obstbau
Allgemeiner Pflanzenbauwww.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/allgemeiner-pflanzenbau
Rechtliche Grundlagenwww.oekolandbau.de/erzeuger/grundlagen/rechtliche-grundlagen
Hintergründe des Ökolandbauswww.oekolandbau.de/erzeuger/grundlagen/hintergruende
Betriebswirtschaftwww.oekolandbau.de/erzeuger/oekonomie/betriebswirtschaft
aid-Medien
Ökologischer Landbau – Grundlagen und Praxis (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1070, Preis: 3,50 EUR
Obst (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1002, Preis: 4,00 EUR
Obst und Gemüse nach der Ernte (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1495, Preis: 2,50 EUR
Welches Obst für meinen Garten (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1351, Preis: 4,50 EUR
Streuobstwiesen schützen (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1316, Preis: 2,50 EUR
Bildungswege im Gartenbau (Poster)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 3470, Preis: 3,00 EUR
Lebensmittel aus ökologischen Landbau (Heft)www.aid-medienshop.de, Bestellnummer: 1218, Preis: 2,50 EUR
5
DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Weblinks
FiBL-Kurzbericht: Chancen und Potenziale verschiedener Züchtungsmethoden für den Ökolandbauhttp://orgprints.org/20029/1/_Kurzbericht_Mercator_Stiftung_17_11_2011_V11.pdf
BMEL: Der Gartenbau in Deutschland - Daten und Fakten www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Der-Gartenbau-in-Deutschland.html
Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e. V. www.foeko.de
Beratungsdienst Ökologischer Obstbau e. V. www.oekoobstbau.de
FiBL-Publikationen zum Obstbauhttps://www.fibl.org/de/shop/artikel/c/obstbau.html
Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau e. V.www.zbg.uni-hannover.de
Literatur
Lucas, Eduard: Lucas‘ Anleitung zum Obstbau, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2002
Bioland-Broschürenreihe „Ökologischer Obstbau“www.bioland.de/ueber-uns/bioland-verlag/buecher/kb-reihe-oekologischer-obstbau.html
ArbeitsmaterialErarbeitung
Arbeitsauftrag A 1: Standortfaktoren........................................................................7
Arbeitsauftrag A 2: Unterlagenwahl........................................................................10
Arbeitsauftrag A 3: Sortenwahl...............................................................................12
Arbeitsauftrag A 4: Baumzeilenpflege....................................................................14
Arbeitsauftrag A 5: Anlage der Obstpflanzung.......................................................15
Sicherung
Arbeitsauftrag A 6: Konzeption...............................................................................17
6
Hinweis
Diese Materialien sind auf unserer Internetseite sowohl als Word- als auch als barrierefreie PDF-Datei zu finden.
A 1DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Arbeitsauftrag A 1:Standortfaktoren
Klima
Der erfolgreiche Anbau jeder Obstart stellt spezifische Anforderungen an die Standortfaktoren Klima (Temperatur, Niederschlag, Licht), Lage, Boden. Sind diese an einem Standort nicht optimal gegeben, muss mit Mindererträgen und Qualitätsverlusten gerechnet werden.
Neben der Jahresdurchschnittstemperatur spielt für die Beurteilung der obstbaulichen Eignung einer Fläche vor allem die Durchschnittstemperatur während der Hauptvegetationszeit (Mai bis September) eine entscheidende Rolle. Die Temperaturen während dieser Zeit bestimmen die Vegetationsdauer. Nur wenn die Temperaturen im Tagesmittel über 5° C liegen, spricht man von Wachstumstagen. Für einen erfolgreichen Öko-Obstanbau sollte die Vegetationszeit mehr als 235 Tage betragen.
Der Wasserbedarf der Obstbäume wird in erster Linie durch Niederschläge in Form von Regen und Schnee gedeckt. Eine gute Wasserversorgung ist vor allem auf tiefgründigen Böden mit hoher Wasserkapazität und bei guter Niederschlagsverteilung während der Hauptvegetationszeit möglich. Mit zunehmender Durchschnittstemperatur in der Hauptvegetationszeit steigen die Wasseransprüche der Obstgehölze. In Trockenzeiten spielt der nutzbare Grundwasserstand eine Rolle. Er sollte auf leichten Böden nicht tiefer als bis zu einem Meter und auf schweren Böden nicht tiefer als bis zu zweieinhalb Meter liegen. Tatsächlich liegt dieser fast immer deutlich tiefer. Die Verfügbarkeit von Beregnungswasser, einschließlich ausreichender Wassermengen für eine Frostschutzberegnung ist also ein elementarer Standortfaktor.
Die verschiedenen Obstarten unterscheiden sich hinsichtlich ihres Wärmebedürfnisses deutlich. Die meisten Apfelsorten kommen mit niedrigeren Temperaturen besser zurecht bzw. sind einfacher und erfolgreicher anzubauen als zum Beispiel die Birne oder die Quitte. Doch auch bei den Apfelsorten gibt es Unterschiede. Qualitätsobstbau benötigt zwischen 1.400 bis 1.800 Sonnenstunden pro Jahr und erreicht diese in Deutschland nicht überall. Sonnenreiche Jahre begünstigen sowohl die äußere als auch die innere Fruchtqualität (feste Fruchtschale, hohe Festigkeit des Fruchtfleisches, Zuckergehalt, hohe Geschmacksqualität).
Der Wasserbedarf bei Apfelbäumen ist im Vergleich zu Birnbäumen deutlich höher. Um Trockenstress zu vermeiden, sollte der Baumstreifen von tiefwurzelnden Pflanzen freigehalten werden. Sinnvoll ist es, den Baumstreifen mit organischen Materialien zu mulchen. Dadurch wird die Wasserverdunstung erheblich gemindert. Insbesondere während der Vegetationsphase ist auf eine ausreichende Wasserversorgung zu achten. Bäume mit tiefreichenden Wurzeln, die nicht auf schwach wüchsigen Unterlagen stehen, überstehen auch kurzzeitige Trockenperioden.
7
A 1DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Lage
Grundsätzlich werden drei Lagearten unterschieden: offene, geschlossene und geschützte Lagen.
Offene Lagen Geschlossene Lagen
Geschützte Lagen
Charakterisierung Zu allen Richtungen frei
Zu allen Richtungen durch Wälder, Gebäude oder Höhenzüge abgeschlossen
Gegen Nord-Osten durch Wälder, Gebäude oder Höhenzüge geschützt, gegen Südwesten offen
Vorteile Geringerer Krankheits- und Schädlingsbefall durch rasche AbtrocknungGute Besonnung
Gute Luftzirkulation und geringe Frostgefahr
Gute Besonnung
Nachteile Windanfällig, daher vermehrt Windschäden und Vorerntefruchtfall
Windeinwirkung beeinträchtigt Baumwachstum und Insektenflug
Geringe Luftzirkulation, dadurch vermehrter Krankheits- und Schädlingsbefall
Durch Kältestau frostgefährdet
Schlechte Besonnung
Abfließen von Kaltluft muss gewährleistet sein
Bei windanfälligen Lagen sollte das Anlegen von Windschutzmaßnahmen in Betracht gezogen werden, neben Windschutzhecken sind auch Windschutzzäune denkbar. Sie fördern zudem einen leichten Temperaturanstieg, was insbesondere bei der Pflanzung von Birnen sinnvoll ist.
Insgesamt sollten offene Lagen für den ökologischen Apfelanbau bevorzugt werden. Durch die rasche Abtrocknung wird das Schorfrisiko deutlich gemindert.
Sind ökologisch bewirtschaftete Flächen in der Nachbarschaft vorhanden, so ist das wertvoll für die Ausbreitung von Nützlingen. Konventionell/integriert bewirtschaftete Flächen sind hier meist weniger wertvoll und es ist sicherzustellen, dass keinerlei Abdrift von Pflanzenschutzmittel stattfinden kann. Befinden sich in der Nachbarschaft Obstflächen, die nicht mehr bewirtschaftet werden, bilden diese schwer kontrollierbare Befallsherde für benachbarte Flächen. Denn Obstbäume ohne jede Form der Bewirtschaftung weisen zyklischen Befall durch zahlreiche Schädlinge auf.
8
A 1DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Boden
Dauerkulturen, zu denen auch der Obstbau gehört, sind auf einen guten, tiefgründigen Boden angewiesen. Dieser ist Voraussetzung für ein gesundes Wachstum und eine gute Ernteentwicklung. Vor der Pflanzung der Anlage ist daher ggf. eine entsprechende Bodenvorbereitung zur Beseitigung von Verdichtungen, Staunässe und Sauerstoffmangel durchzuführen. Für die eigenen Bewertungen eines Obstbau-Standortes sind die Bodenkarten mit den Ergebnissen der Bodenschätzungen heranzuziehen. Kleinräumig können jedoch oft große Unterschiede auftreten, so dass häufig lokale Nachprüfungen nötig sind.
Im ökologischen Landbau spielen die Selbstregulierungskräfte des Bodens und die Schonung der Umwelt durch möglichst geschlossene Nährstoffkreisläufe eine wichtige Rolle. Hierbei muss auch die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens berücksichtigt werden. Je besser die natürlichen Standortfaktoren den spezifischen Anforderungen der Pflanze entsprechen, umso weniger korrigierende Maßnahmen (zum Beispiel Pflanzenschutzmaßnahmen) werden in der Regel notwendig. Deshalb ist es umso wichtiger, der Pflanze optimale Wachstumsbedingungen und Schutz zu bieten.
Apfelbäume bevorzugen einen tiefgründigen Lehmboden. Für ein gutes Gedeihen der meisten Obstarten sollte der pH-Wert im leicht sauren Bereich liegen. Böden mit einem pH-Wert bis 8 (selten, Kalkverwitterungsböden) werden von vielen Obstarten aber auch noch vertragen.
Aufgaben
1) Was ist eine Windschutzpflanzung. Welche Vor- und Nachteile hat sie?
2) Sammeln Sie weitere Ideen, mit denen eine obstbaulich genutzte Fläche ökologisch aufgewertet werden kann.
3) Beurteilen Sie die von Ihnen gewählte Fläche hinsichtlich Ihrer Eignung für den Obstbau.
9
A 2DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Arbeitsauftrag A 2:Unterlagenwahl
Bei der Unterlagenzüchtung werden verschiedene Ziele verfolgt. Wesentliche Ziele sind der früh einsetzende, hohe und regelmäßige Ertrag bei geringer Alternanz und eine hohe Fruchtqualitität. Auch Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge, beim Apfel insbesondere gegen Apfelschorf, Mehltau und Feuerbrand, spielen eine große Rolle. Weiterhin die Verbesserung der Standfestigkeit, Anbaufreundlichkeit (Baumform), die Verbesserung der Frosthärte sowie eine erhöhte Trockenheitsresistenz.
, Üblicherweise wird heute der ökologische Obstbau auf intensiv gepflegten Flächen von hochspezialisierten Obstbauern betrieben. Dabei haben sich schwachwüchsige Unterlagen durchgesetzt, die unter anderem die Baumform des Niederstamms ermöglichen.
Beim Apfelanbau wird zwischen schwach- mittel- und starkwüchsigen Unterlagen unterschieden, die je nach gewünschtem Ergebnis und vor allem abhängig von den Standortfaktoren ausgewählt werden können. Die am weitesten verbreitete Unterlage ist M9. Stärker wüchsige Unterlagen sind nach dem dritten Standjahr konkurrenzfähiger hinsichtlich ihrer Versorgung mit Wasser und Nährstoffen..
Aus naturschutzfachlicher Sicht sind Hochstamm-Obstanlagen als außerordentlich wertvolle Habitate einzustufen. Als Brut- und Futterplätze sind die Bäume ideale Biotope für Nützlinge. In diesem Zusammenhang werden auch immer wieder die Streuobstwiesen genannt, die zum Erhalt einer hohen Artenvielfalt einen wichtigen Beitrag leisten können.
Sowohl Hochstammanlagen als auch Streuobstwiesen sind unter den ökonomischen Bedingungen einer Marktproduktion heute kaum eine Alternative für den Obstbauern - weder im konventionellen noch im ökologischen Anbau. Verschiedene Programme versuchen daher, durch direkte Beihilfen den Erhalt solcher Anlagen zu erreichen. Im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen und durch private, meist regionale Initiativen werden auch neue Hochstamm-Anlagen und Streupflanzungen erstellt (zum Beispiel: www.biostationoberberg.de). Hier geht es um den Erhalt kulturellen Erbes (in Form von alten Sorten, von alten Bewirtschaftungsformen, von alten Produkten und lokal-typischen Gerichten, die daraus hergestellt werden). Ökologischer Obstbau auf starkwüchsigen Unterlagen (in der Regel als Niederstammanlage) wird in steigendem Umfang für die Verwertungsindustrie betrieben.
Aufgabe
1) Welche Kriterien würden Sie bei der Wahl einer Unterlage für den ökologischen Obstbau anlegen?
2) Welche Unterlagen eignen sich für die Anlage auf Ihrer Fläche?
A 2DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Unterlagen im Apfelanbau
Schwachwüchsige Unterlagen Mittelstarkwüchsige Unterlagen Starkwüchsige UnterlagenM9 M26 M27 M4 M7 MM106 M11 M25
Standorte Nur für beste Standorte
Für gute Standorte
Für sehr gute Standorte in Verbindung mit wüchsigen Sorten
Nicht für trockene, wechselfeuchte oder staunasse Böden
Für schwere und nasse Böden
Für trockene Standorte
Keine besonderen Ansprüche
k. A.
Standfestigkeit Sehr gering Gering bis mäßig
Gering bis mäßig
Anfangs mäßig, später gut
Gut Gut Sehr gut Anfangs mäßig, später gut
Ertragsbeginn Sehr früh Sehr früh Früh Früh Früh Früh Spät FrühErtragshöhe je Baum
Gering bis mittel
Mittel Mittel Hoch bis sehr hoch
Mittel Hoch Mittel Hoch
Spezifischer Ertrag (nach Kronenvolumen)
Sehr hoch Sehr hoch Gering Hoch Hoch Mittel Gering Hoch
Fruchtgröße Sehr groß Groß Klein bis mittel Groß Mittel Mittel bis groß Klein bis mittel MittelFruchtfärbung Sehr gut Gut Gut Gut Gut Gut Oft nicht
befriedigendGut
Frosthärte des Holzes
Mittel Mittel bis hoch Mittel Ausreichend Mittel Hoch Mittel
Resistenzen Wenig Kragenfäule-anfällig, aber Erwinia-anfällig
Sehr Erwinia-anfällig
Sehr Kragenfäule-anfällig
Wurzelkropf-anfällig
Wenig Kragenfäule-anfällig, aber Blutlaus-anfällig
Anmerkungen Nur für sehr dichte Pflanzungen
Ca. 20 % stärkeres Wachstum als M9
Ca. 30 % schwächeres Wachstum als als M 9
Stabile Flächenleistung über lange Zeit, gute Haltbarkeit der Früchte
Nachbau-Unterlage für bodenmüde Flächen, ca. 40 % stärkeres Wachstum als
C. 75 % stärkeres Wachstum als M9
A 2DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
M9
A 3DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Arbeitsauftrag A 3:Sortenwahl
Sortenzüchtung
„Gemäß den Prinzipien des Ökolandbaus ist die Züchtung neuer Sorten ganzheitlich zu betrachten, das heißt nicht nur die gezüchtete Sorte, sondern auch der Prozess der Sortenentwicklung sollte den Grundsätzen des Ökolandbaus entsprechen. Wichtige Kriterien wie die Wahrung der Integrität der Pflanze, die Erhöhung der genetischen Diversität, die Einhaltung natürlicher Kreuzungsbarrieren sowie die Interaktion der Pflanze mit Boden und Klima sind zu berücksichtigen. Daraus folgt, dass der Einsatz der Züchtungstechniken, die zur Erzeugung genetischer Variation, für Selektion und Vermehrung üblicherweise eingesetzt werden, auf ihre Kompatibilität mit dem Ökolandbau beurteilt werden sollten.“
(Quelle: FiBL Kurzbericht zur Beurteilung von Züchtungsmethoden für den Ökolandbau, 2011)
Diesem Ansatz folgend beginnen nun erste Züchter mit der Kreuzung moderner, züchterisch interessanter Sorten mit alten Sorten, die besondere Eigenschaften hinsichtlich Robustheit oder Aussehen mitbringen. Das Projekt Apfel:Gut züchtet Äpfel auf ökologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben on-farm. Im Vordergrund steht das Zuchtziel vitaler, widerstandsfähiger Apfel-Sorten. Dabei wird besonderer Wert auf die Gemeinnützigkeit der Züchtung gelegt sowie alte und besondere Sorten als Eltern verwendet,
Im ökologischen Obstbau wird auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln verzichtet, daher kommt der Sortenwahl, noch stärker als schon im konventionellen Anbau, eine besondere Bedeutung zu.
Resistenzen gegenüber Schaderregern gewinnen dabei als Züchtungsziel an Bedeutung. Zu Beginn diesbezüglicher Arbeiten wurden Resistenzträger gesucht. Diese wurden in verschiedenen Wildarten, aber auch bei älteren Kultursorten gefunden. Bei Schorf sind die Resistenzquellen von Malus floribunda (Vf), Malus micromalus (Vm), Malus pumila (Vr), Malus baccata jackii (Vbj), Hansens baccata (Vb) und Antonovka (Va) bekannt. Bei Mehltau geht die Resistenz ebenfalls auf Wildsorten zurück (z. B. Malus zumi). Resistenzen für die Züchtungsarbeit gegen Feuerbrand wurden aus älteren Kultursorten gewonnen, wie beispielsweise aus den Birnensorten ‘Old Home’, ‘Farmingdale’ oder ‘Maxine’. Nachdem in der Schorfresistenz-Züchtung mittlerweile das qualitative Niveau der Standard-Sorten erreicht ist, kommen nun auch erste feuerbrand-robuste Sorten auf den Markt.
Gentechnischen Verfahren zur Sortenzüchtung sind nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau (www.oekolandbau.de Erzeuger Rechtsgrundlagen und Kontrolle Gesetze und Verordnungen) ausdrücklich verboten. Aber generell gibt es bis dato keinerlei Zulassung für eine gentechnisch veränderte Apfelsorte oder irgendeine andere Kultur des Obstbaus.
13
A 3DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Standardsortiment und seine Eignung für den Öko-Obstbau
Auch im ökologischen Obstbau werden nur Sorten angebaut, die mit konventionellen Methoden und unter den Bedingungen des konventionellen Anbaus gezüchtet wurden. Im Sortiment der überwiegenden Anzahl der Obstbaubetriebe in Deutschland finden sich immer wieder einige wichtige Standard-Sorten. Von Nord nach Süd kommen dabei jeweils noch weitere, regionale Sorten hinzu, die einen geringeren Anteil an der Produktion haben.
Die Erfahrungen im ökologischen Obstbau in den letzten Jahren haben gezeigt, dass zumindest beim Absatz von größeren Mengen über Supermärkte oder Naturkost-Absatzorganisationen durchaus die gleichen Sorten wie auch im konventionellen/integrierten Obstbau nachgefragt werden. Das bedeutet für den Obstbauern, dass er, entsprechend den Martanforderungen, die teilweise für den ökologischen Anbau schwierigeren Sorten ebenfalls produziert. Auch kann eine Kultur nicht einfach so gewechselt werden. Wenn eine Umstellung auf ökologischen Landbau erfolgt, werden die noch wirtschaftlichen Bäume so lange verwendet, bis sie durch neue ersetzt werden müssen. Dieses kann unter Umständen Jahrzehnte dauern.
Dabei gibt es verschiedene Ansätze, dieser Zwickmühle zu entkommen. In der Schweiz ist das Konzept der Geschmacksgruppen erfolgreich bei den beiden großen Lebensmitteleinzelhandel-Märkten Coop und Migros eingeführt worden. Dabei werden die Sorten nach ihrem Geschmack in die Gruppen „mild bis süßlich“, „würzig, eher säuerlich“ und „kräftig-säurebetont“ eingeteilt. Der Lebensmitteleinzelhandel bestellt beim Vermarkter lediglich eine bestimmte Menge der jeweiligen Geschmacksgruppe, sodass der Vermarkter in der Auswahl der Sorte für eine jeweilige Geschmacksgruppe frei ist. Damit können auch unbekanntere Sorten in den Markt eingeführt werden.
Nicht nur in Deutschland ist die Sorte Topaz in ihrer Entwicklung im Bioanbau einzigartig und gilt in vielen Anbauregionen mittlerweile als eine der Standard-Sorten, die auf jedem Biobetrieb zu finden ist. Eine ähnliche Entwicklung macht derzeit Santana. Am Beginn einer hoffentlich ähnlich guten Entwicklung steht momentan die Sorte SQ 159, die seit 2011 auf zahlreichen Biobetrieben gepflanzt wurde und nun in den Markt eingeführt werden wird.
Sortenempfehlungen müssen mit Ausnahme weniger Standardsorten, die allgemein im Obstbau verwendet werden, immer auf Standort und Klima, auf die Erfahrungen örtlicher Produzenten abgestimmt werden.
Aufgaben
1) Recherchieren Sie in Fachbüchern und dem Internet nach Apfelsorten.
a) Welche dieser Sorten käme für den Anbau auf Ihrer Fläche in Frage?
b) Erstellen Sie Steckbriefe von mindestens acht Sorten, die für die Neuanlage in Betracht gezogen werden können.
2) Entwickeln Sie einen Sortenspiegel für einen von Ihnen zu planenden Öko-Obstbaubetrieb mit Absatz durch Direktvermarktung und über regionale Bioläden.
3) Wie sieht die aktuelle Situation hinsichtlich des Sortenschutzes in Deutschland aus?
14
A 4DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Arbeitsauftrag A 4:Baumzeilenpflege
Im ökologischen Obstbau wird auf den Einsatz von Herbiziden verzichtet. Zur Regulierung der Unkräuter wird deshalb mit bodenbearbeitenden oder mähenden Geräten gearbeitet.
Damit kommt der Baumzeilenpflege im ökologischen Obstbau eine zentrale Bedeutung zu. Neben der Unkraut-Kontrolle nimmt die Bodenbearbeitung überdies Einfluss auf die Bodenerwärmung und N-Mineralisierung im Frühjahr sowie auf die Wasserspeicherung im Boden während trockener Phasen im Sommer.
Aufgabe
Verschaffen Sie sich auf oekolandbau.de einen Überblick über gängige Möglichkeiten der Baumstreifenpflege. Welche Notwendigkeiten ergeben sich daraus für die Anlagengestaltung? Denken Sie dabei an die Wuchshöhe der Bäume und an die Position von Bäumen, Unterstützungsmaterial sowie Gerüst- und Hagelnetzstangen.
15
A 5DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Arbeitsauftrag A 5:Anlage der Obstpflanzung
Bei der Planung einer Obstanlage kommt es darauf an, die Bedingungen für die Baumentwicklung so zu steuern, dass später von einer optimalen, ruhigen Pflanzenentwicklung ausgegangen werden kann. Zudem sind kulturtechnische und arbeitswirtschaftliche Aspekte für den ökologischen Obstbauern zu berücksichtigen.
Pflanzsysteme
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten zum Aufbau der Pflanzung. Bei der Anordnung der Reihen sind die Befruchtungsverhältnisse der Obstarten und sortenspezifische Besonderheiten (triploide Sorten, Intersterilität, Blütezeitpunkt usw.) zu beachten. Beim Anbau von Äpfeln, sind beispielsweise folgende Pflanzsysteme machbar:
Blockpflanzung aus drei bis vier Reihen mit zwei bis drei gleichwertigen SortenAlle Sorten haben etwa den gleichen Flächenanteil. Sie müssen zur gleichen Zeit blühen und sich auch gegenseitig befruchten können. Die Entfernung zwischen den Blöcken darf je nach Reihenausrichtung nicht zu weit sein.
Blockpflanzung mit einer HauptsorteEine Hauptsorte (etwa 50 % Flächenanteil) und zwei Befruchtersorten (etwa je 25 % Flächenanteil). Sie müssen zur gleichen Zeit blühen und sich auch gegenseitig befruchten können.
Einzelsortenpflanzung mit BefruchterbäumenHauptsorte ist zum Zweck der Befruchtung von nur wenigen, über die Anlage verteilten Befruchterbäumen abhängig (5% - 10% der Bäume; gut verteilt; etwa alle 4 Reihen)
Das häufigste Pflanzsystem im ökologischen Obstbau ist wie im konventionellen/integrierten Obstbau die Einzelsortenpflanzung mit Befruchtern. Alle anderen Pflanzsysteme erfordern zu viele Regulierungsmaßnahmen (Schnitt, Formieren) für die Bäume, wodurch das Ziel einer ausgeglichenen, ruhigen Baumentwicklung, das eine der Grundlagen für Öko-Obstbau ist, verfehlt wird. Die Pflanzabstände sollten nicht zu eng gewählt werden; üblicherweise werden Abstände von 3 bis 3,5 Meter x 1 bis 1,25Meter gewählt. Abhängig von der erwarteten Wuchsstärke des Standortes und der Sorte sollte sichergestellt sein, dass die Bäume genügend Platz für ihre Entwicklung finden. Durch schnelles Abtrocknen, durch gute Durchlüftung locker aufgebauter Bäume, durch ausreichenden Abstand der unteren Äste vom Boden, durch nicht zu hohe Bäume, die andere beschatten, werden die besten Voraussetzungen für erfolgreiche ökologische Obstanlagen geschaffen.
Pflanzung
Eine der entscheidenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche ökologische Obstanlage ist die Vorbereitung der Pflanzfläche. Dazu muss der Boden ausreichend gelockert werden. Das Bodenleben wird durch entsprechende Maßnahmen wie Einsaat von Gründüngungspflanzen angeregt. Durch Einbringen von organischen Wirtschaftsdüngern werden die Bodenaktivität gefördert und die Voraussetzungen für gesunde Pflanzen geschaffen. Insgesamt benötigt Obst jedoch nur wenig Stickstoff; eine zu hohe Gabe von Wirtschaftsdüngern kann daher ein zu starkes Wachstum verursachen. Außerdem sollte eine Nährstoff-
16
A 5DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Analyse des Bodens gemacht werden um eventuelle Defizite der Makro-Nährstoffe, insbesondere von Phosphor und Magnesium, zu erkennen. Im Falle einer Unterversorgung muss vor der Pflanzung mit einer dem jeweiligen Nährstoff entsprechenden Düngung reagiert werden. So ist beispielsweise Phosphor wenig mobil, sodass eine Düngung während der Standzeit einer Anlage nur bedingt in den Wurzelbereich eingebracht werden kann.
Pflanzmaterial
Die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau schreiben die Verwendung von ökologisch erzeugtem Saat- und Pflanzgut vor. Nur bei nachgewiesener, aber nicht lieferbarer, Vorbestellung und dem Nachweis der Nicht-Verfügbarkeit der bestellten Sorten-Unterlagen-Kombination in anderen Baumschulen ist eine Ausnahme zur Pflanzung konventioneller Bäume zu erwirken.
Um eine ertragsreiche und gesunde Obstanlage aufzubauen, ist bei der Auswahl des Pflanzmaterials auf viele Kriterien zu achten. Das Pflanzmaterial sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
Gesundfrei von Krankheiten und Schädlingen, virusfrei, frei von mechanischen und witterungsbedingten Schäden
Kräftigentsprechende Stärke und Länge
Gleichmäßiggleiches Alter, gleiche Unterlage, qualitativ einheitlich
Unterlagenechteinheitliche Unterlage bzw. Unterlagentype oder –klon (Unterlagen mit völlig identischen genetischen Erbanlagen)
Sortenechtalle Bäume entsprechen der Sorte, die auf dem Etikett angegeben ist
Sortenreinkeine Sortenvermischung
Virusfreifrei von allen bekannten Virosen durch Thermotherapie
Aufgaben
1) Erstellen Sie eine grafische Übersicht zu den verschiedenen Pflanzsystemen. Welche Vor- und Nachteile haben sie?
2) Erstellen Sie eine Übersicht über Bezugsquellen für ökologisches Pflanzgut.
17
A 6DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
Arbeitsauftrag A 6:Konzeption
Aufgabe
Formulieren Sie ein Konzept zur Anlage einer ökologisch bewirtschafteten Obstanlage. Nutzen Sie hierfür auch Ihre Arbeitsergebnisse aus den Arbeitsaufträgen A 1 bis A 4.
Hilfreiche Informationen zum ökologischen Obstanbau finden Sie auch auf www.oekolandbau.de.
Zusatzaufgabe
Erstellen Sie einen Businessplan inklusive der notwendigen betriebswirtschaftlichen Berechnungen.
Informationen hierzu finden Sie zum Beispiel im Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau e. V. an der Uni Leipzig (www.zbg.uni-hannover.de) und auf im Existenzgründerportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (www.existenzgruender.de).
Auch folgender Link kann Ihnen nützliche Informationen liefern, zum Beispiel ein Berechnungs-Tool für den Deckungsbeitrag: www.oekolandbau.de Erzeuger Spezieller Pflanzenbau Obstbau Betriebswirtschaft und Vermarktung Arbeits- und Betriebswirtschaft.
18
DIE ÖKOLOGISCHE OBSTANLAGE
ImpressumHerausgeber Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)Deichmanns Aue 2953179 Bonn
aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. (aid)Heilsbachstraße 1653123 Bonn
Text Reinhardt Busch (Ursprungstexte), Jacob-Hinrich Feindt (Ursprungstexte), Heidi Kirschke (Ursprungstexte), Christoph Denzel, BÖO (Neutexte und Überarbeitung)Sandra Thiele, aid (Neutexte und Überarbeitung)
Redaktion Sandra Thiele, aidDr. Martin Heil, aid
Bilder Titelbild: © BLE, Bonn/Thomas Stephan
Grafik Arnout van Son (Piktogramme, Kopf- und Fußzeilen)
Nutzungsrechte
Die Nutzungsrechte an den Inhalten der PDF- und Word-Dokumente liegen ausschließlich beim Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) und beim aid infodienst e. V. (aid). Die Bearbeitung der Inhalte (Text und Grafik) dieser Dateien für die eigene Unterrichtsplanung ist unter Wahrung der Urheberrechte erlaubt. Für die von Lehrkräften bearbeiteten Inhalte übernehmen BÖLN und aid keine Haftung.
Gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramm
Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN, www.bundesprogramm.de).
UN-Dekaden-Maßnahme
Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft ist mit seinen Maßnahmen und Projekten im Bereich Forschung und Information im Rahmen der UN-Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" als offizielle Maßnahme ausgezeichnet.
19
top related