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Ziel dieser Vorlesung
In diesem Abschnitt der Vorlesung sollen Sie lernen, was unter Liquiditätsrisiken eines Kreditinstituts verstanden wird, und welche Methoden zur Steuerung der Liquidität es gibt.
Liquiditätssteuerung und Liquiditätsrisiken
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Definitionen
Kurzfristige Liquidität
Unter dem kurzfristigen Liquiditätsrisiko oder dem Liquiditätsrisiko im engeren Sinne wird allgemein die Gefahr verstanden, dass ein Institut seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr uneingeschränkt nachkommen kann.
Bilanzseitig kann man sich das kurzfristige Liquiditätsrisiko als das Fehlen liquider bzw. liquidierbarer Aktiva vorstellen.
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Definitionen
Mittel / Langfristige Liquidität und Refinanzierung
Unter dem Refinanzierungsrisiko wird allgemein die Gefahr verstanden, dass die Sparkasse das gewünschte Refinanzierungsniveau, entweder im Kunden- oder im Interbankgeschäft nicht mehr halten kann.
Hiermit eng verbunden ist die Frage, wie teuer die Refinanzierung für ein Institut ist.
Bilanzseitig kann man sich das Refinanzierungsrisiko als das fehlen ausreichender Fremdkapitalien auf der Passivseite vorstellen.
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Definitionen
Marktliquiditäts-risiko
Unter dem Marktliquiditätsrisiko wird allgemein
die Gefahr verstanden, dass ein Institut
Vermögensgegenstände, von denen unter
normalen Umständen ein problemloser Verkauf
erwartet werden kann, nicht oder nicht zu einem
akzeptablen Preis verkaufen kann.
Es ist entscheidend, die wechselseitige Abhängigkeit der Risiken voneinander zu berücksichtigen.
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Zusammenhang zwischen Erfolgs- und Liquiditätsrisiko
ErfolgsrisikenOriginär Derivativ
Ausfallrisiken
Zinsänderungsrisiken
Währungsrisiken
ErfolgswirksameLiquiditätsrisiken
LiquiditätswirksameErfolgsrisiken
Refinanzierungsrisiko
Terminrisiko
Abrufrisiko
Derivativ OriginärLiquiditätsrisiken
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MaRisk
- Das Management der Liquiditätsrisiken muss gewährleisten,dass das KI...
- zu jeder Zeit zahlungsfähig ist,- eine ausreichende Diversifikation seiner Liquiditätsquellen
sicherstellt,- eine Liquiditätsübersicht erstellt, die prognostizierte
Zahlungsein- und Zahlungsausgänge vergleicht und für dieseDarstellung hinzugezogene Annahmen (Szenarien) dokumentiertwerden,
- ein Notfallplan erstellt wird, der Handlungsanweisungen beieinem Liquiditätsengpass gibt,
- die Geschäftsleitung regelmäßig über die Liquiditätssituationinformiert wird.
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Sound Practices
- Herausgegeben vom Basel Commitee on Banking Supervision
- Enthalten Anhaltspunkte für den Aufbau eines Liquiditätsrisiko-Managements
- In Deutschland formal nicht gültig, allerdings ist es ratsam sie einzubeziehen, da externe Prüfungspraxen sie zunehmend anwenden.
Sound Practices for Managing Liquidity in Banking Organisation
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1.–4. Prinzip:Developing a Structure for Managing Liquidity
- Vereinbarung einer Strategie für das alltäglicheLiquiditätsmanagement.
- Verbreitung dieser Strategie in der ganzen Organisation.- Genehmigung der Strategie und der Politik für das
Liquiditätsmanagement durch den Vorstand.- Überwachung und Steuerung der Gefahren, die zu
Zahlungsunfähigkeit führen
„Entwicklung einer Struktur für die Liquiditätssteuerung“
Sound Practices
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- Dem Vorstand , dem gehobenem Management und sonstigemzuständigen Personal sollen regelm äßig Berichte zur Verfügung gestellt werden, um jederzeit darüber informiert zu sein, wie die gegenwärtige Liquiditätssituation der Bank bestellt ist und sofort benachrichtigt werden, sobald wesentliche Änderungen eintreten.
- Das Management muss ein passendes Verfahren entwickeln , dass geeignet ist, die Liquiditätsgefahr zu steuern und begrenzen .
- Eine Bank muss ein ausreichendes Informationssystem für das Messen, die Überwachung, das Steuern und das Berichte n der Liquiditätsgefahren haben.
Sound Practices
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5.-7. Prinzip:Measuring and Monitoring Net Funding Requirements
- Ein Prozess für die Messung und Kontrolle desNettoliquiditätsbedarfs muss aufgebaut werden und inForm einer „Maturity- Ladder “ dargestellt werden.
- Die benötigte Liquidität kann anhand von Stress-Szenarien festgestellt werden.
- Die Annahmen, die zur Überwachung derLiquiditätssteuerung verwendet werden sollten häufigüberprüft werden, um die Gültigkeit sicherzustellen.
„Messung und Überwachung des Nettofinanzierungsbedarfs”
Sound Practices
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8. Prinzip:Managing Market Acces
- Die Bank sollte die gute Beziehung zu potentiellenGläubigern sowie Schuldner aufrechterhalten, um dieDiversifikation von Verbindlichkeiten und den Verkaufvon Aktivposten jederzeit sicherzustellen.
„Offenhalten des Marktzugangs”
Sound Practices
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9. Prinzip:Contingency Planning
- Eine Bank soll Notfallpläne bereitstellen, die für dieBehandlung von Liquiditätsrisiken und Cashflow-Ausfällen geeignet sind.
„Notfallplanung”
Sound Practices
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10.-11. Prinzip:Foreign Currency Liquidity Management
- Individuelle Analyse der Strategie für jede bedeutendeWährung in angemessenen Zeiträumen.
„Liquiditätssteuerung in Fremdwährung”
Sound Practices
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12. Prinzip:Internal Controls for Liquidity Risk Management
- Durchführung regelmäßiger unabhängiger Kontrollen undEffektivitätsbewertungen.
- Umsetzung eventueller Überarbeitungen undVerbesserungen.
- Mitteilung der Ergebnisse an den Vorstand.
„Interne Kontrolle des Liquiditätsrisikomanagements”
Sound Practices
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13. Prinzip:Role of Public Disclosure in Improving Liquidity
- Sicherstellung einer Informationspolitik , welche überOrganisation und Bonität des Instituts geeignet externkommuniziert.
„Rolle der Offenlegung bei der Verbesserung der Liquidität”
Sound Practices
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14. Prinzip:Role of Supervisors
- Prüfer sollten eine unabhängige Auswertung derStrategien, der Politik , der Verfahren und der Praktikeneiner Bank in Bezug auf das Liquiditätsmanagementdurchführen.
- Sie sollten ein für die Bank wirkungsvolles System zurMessung, Überwachung und Steuerung vonLiquiditätsrisiken fordern .
- Zur Auswertung des Liquiditätsniveaus sollten die Prüferfristgerechte Informationen von jeder Bank erhalten.
„Rolle der Aufsichtsinstanzen”
Sound Practices
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Komponenten des Liquiditätsrisikos
In der Liquiditätsrisikosteuerung ist eine dispositive und strukturelle Sicht notwendig.
Dispositive LiquiditätsrisikosteuerungSicherstellung der täglichen Zahlungsbereitschaft
Strukturelle LiquiditätsrisikosteuerungEinhaltung des strukturellen Liquiditätsgleichgewichts unter
Berücksichtigung der Neugeschäftsplanungund stets ausreichender Eigenmittel
Liquiditätsablaufbilanz
Kunden- und Eigengeschäft (Ist u. Plan)
Kundeneinlagen (Ist u. Plan)
Liquiditätsreserve
Refi Interbanken
Kontrahierungs-zwang ggü. Vertrieb
Volumina � Zahlungsstromebene
Liquiditätsbelastung, die mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb einer bestimmten Zeitdauer nicht überschritten wird.
Volumina + Preise � Vermögensebene
Vermögensverlust aufgrund unerwarteter hoher Refinanzierungskosten, der mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb einer bestimmten Zeitdauer nicht überschritten wird.
Eigenmittelunterlegung (MaRisk)
Steuerungsgröße: Liquidity at Risk Steuerungsgröße: Liquidity-Value at Risk
Emissionen
Optimierung der Rentabilität durch geeignete Liquiditäts-
reserve und „Refi-Mix“
Nettomittelabfluss(Historie + Szenarien)
Optimierung der Höhe und Zusammensetzung der Liquiditätsreserve
ggf. Linien-auslastung
Liquiditätsreserve
„Frühwarnsystem“ für Liquiditätsänderungen
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
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Steuerung des Liquiditätsrisikos
Liquidity at Risk (LaR) Liquidity Value at Risk (L-V aR)
Fokus: Inkongruenzen in den Zahlungsströmen
� Volumina => Zahlungsstromebene
Fokus: bonitätsbedingte Veränderung des Barwertes
���� Volumina + Preise => Vermögensebene
• Liquiditätsbelastung, die mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit von x % (Konfidenzintervall) in bestimmtem Zeitraum nicht überschritten wird
• Schätzung des Nettofinanzierungsbedarfs in der kurzfristigen Liquiditätssteuerung aus den fremd-bestimmten Mittelzuflüssen/ -abflüssen einer Bank
• Zahlungsströme zur Steuerung der jederzeitigen geschäftstäglichen Zahlungsbereitschaft (§ 11 KWG)einer Bank im Fristenfächer (z.B. bis 30 Tage)
• Indikator für das Liquiditätsrisiko einer Bank auf der Zahlungsstromebene aus den Mittelzu- und Mittelabflüssen einer Bank
• Indikator für dispositives Liquiditätsrisiko
• Vermögensverlust, der mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit von x % (Konfidenzintervall) in bestimmtem Zeitraum nicht überschritten wird� bei Deckung aller im Fristenfächer für die Mittelzu-,
Mittelabflüsse projizierten Nettofinanzierungsbedarfe � in der gesamten Liquiditätsvorschau (z.B. 1 bis 10 Jahre) � nach bonitätsbedingter Änderung der Refinanzierungs-
kosten der Bank und/oder der Marktpreise für Aktiva
• Eigenmittelunterlegung des Liquiditätsrisikos (MaRisk)
• Indikator für das Bonitätsrisiko einer Bank anhand von Schätzungen der bonitätsabhängigen Kosten zur Deckung des Nettofinanzbedarfs einer Bank
• Indikator für strukturelles Liquiditätsrisiko
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
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Grundidee des LaR
Nettomittelabfluss
Häufigkeit
Nettomittelabfluss
Zeit
Liquidity at Risk(Konfidenzniveau 99%)
Extremwertverteilung mit bester Annäherung an beobachtete Werte
Prinzipskizze
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
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Steuerung des kurzfristigen Liquiditätsrisikos
Das Risikopotenzial im Nettomittelabfluss muss durch die Kapazität der Liquiditätsbeschaffung
gedeckt sein, wobei Eigenmittel auch für liquiditätsbedingte Verluste stets ausreichen müssen.
Funding(in Laufzeitbändern von 1 bis 30 Tagen)
Liquidität 1. KlasseHochliquide Aktiva, die ohne Wertabschläge sofort veräußert bzw. über Repomarkt/ Verkauf in Primär-liquidität umgewandelt werden können.
Anleihen (AAA)
DispositionslinienZentralbank
Freie Kreditlinien
Liquidität 2. KlasseHochliquide Aktiva, die evtl. mit geringen Wertabschlägen sofort veräußert bzw. nur teilweise über Repomarkt/ Verkauf in Primärliquidität umgewandelt werden können.
Anleihen (A, AA)
ABS
Liquidität 3. KlasseAktiva, die evtl. mit höheren Wertabschlägen in angemessener Zeit veräußert werden können.
Fonds
Schuldschein-darlehen
Liquiditätsrisiko(in Lfz. von 1 bis 30 Tg.)
Das Konfidenz-niveau und damit die Risikoneigungbei den Netto-mittelabflüssensowie die Bereitschaft, liquditäts-bedingteVermögens-verluste zu tragen, ist vom Vorstandeines Institutsumsichtig festzulegen.
LaR bei 95%(Risikopotenzial im
Normalbelastungsfall)
LaR bei 99%(Risikopotenzial im
negativ. Belastungsfall)
LaR bei 99,9%(Risikopotenzial im
Maximalbelastungsfall)
kumuliertes Fundingpotenzial
zusätzliche Liquiditäts- und Eigen-mittelreserven für Stressszenarien (u. a. Wegfall Kreditlinien, Marktilliquidität)
Prinzipskizze
weiteres Funding
Stressszenarienfür Risikopotenzial
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
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Liquidity-Value-at-Risk zur Analyse des Liquiditätsrisikos
Cashflow-Eingänge
Cashflow-Ausgänge
Kumulierter Cashflow
Limit Normalszenario
Netto-Cashflow
Limit Krisenszenario
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
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t0
Zinssätzefür Mittelauf-nahmen und Mittelanlagen
tn
„Ungünstige Anlagen“
„Normale Anlagen“
„Normale Aufnahmen“
„Ungünstige Aufnahmen“
Marktliquidität
Marktzugang
Bonität
Planungshorizont
Planungsverlauf
Verteilung derLiquiditätssaldenaus allen heutigen und zukünftigen Bankgeschäften
Marktliquidität
Marktzugang
Bonität
Liquidity-Value-at-Risk zur Analyse des Liquiditätsrisikos
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
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...
Kumulierter Ablauf
1 M 2 M 3 M ... 1 J, 2 J, usw.
Nominalvolumen
...
Kumulierter Ablauf
1 M 2 M 3 M ... 1 J, 2 J, usw.
Nominalvolumen
Liquiditätsablaufbilanz (Netto und kumuliert)
Liquidity-Value at Risk für erwartete und unerwartete liquiditätsbedingte Vermögensverluste
∆-Spread Verteilungen für market liquidity risk, funding liquidity risk
Zusammengeführte ∆-Spread Verteilung
Bei Beibehaltung A Bei Downgrade zu A- Bei Downgrade zu BBB
Migrationswahrscheinlichkeiten
∆-Spread ∆-Spread ∆-Spread
WS
99%-Quantil
WS
99%-Quantil
WS
99%-Quantil
Bei Beibehaltung A Bei Downgrade zu A- Bei Downgrade zu BBB
Migrationswahrscheinlichkeiten
∆-Spread ∆-Spread ∆-Spread
WS
99%-Quantil
WS
99%-Quantil
WS
99%-Quantil
WS
99%-Quantil99%-Quantil
WS
99%-Quantil
Ereignis-Stressszenarien für extreme, existenzbedro hende liquiditätsbedingte Vermögensverluste
Ökonomisches Kapital für liquiditätsbedingte Verlus te aus verschiedenen Geschäftsverläufen
Liquidity-Value-at-Risk zur Analyse des Liquiditätsrisikos
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
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Integration in die Risikotragfähigkeit
Ökonomisches Kapital
bereitgestellte Deckungsmassen
•Adressausfallrisiko
• Marktpreisrisiko
• operationelles Risiko
• Liquiditätsrisiko
LVaR
vermögensorientiert GuV-orientiert
RisikenTragfähigkeit
>
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Vereinfachte Risikoermittlung auf Basis bestehender Systeme
Die Risikoanalyse im Bereich der strukturellen Liquidität zeigt für die Kasseler Sparkasse eine sehr geringe Ausrichtung auf Interbankrefinanzierung.
Die Implementierung umfassender Verfahren über Fristenablaufbilanzen ist somit, besonders vor sehr stark annahmengetriebenen Parametern im Kundengeschäft nicht sinnvoll. Dennoch ist es notwendig, sich eine Übersicht über das Risikoprofil sowie evtl. Auswirkungen auf die Ertragslage zu verschaffen.
Unter den gegebenen Rahmenbedingungen wurde ein einfaches Analysemodell zur Abschätzung des Liquiditätsrisikos im Rahmen der Refinanzierung entwickelt.
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Liquiditätsreserven gemäß LaR
Kundengeschäft gemäßGeschäftsplanung
Eigenanlagen gemäßAsset Allocation
Kundengeschäft gemäßGeschäftsplanung
Interbank
Refinanzierung
Aktiva Passiva1. Aufstellung Basisdaten
Korrekte Modellierung von Margen und Volumina für t1 bis tn Resultat: Zinsspanne
t1 bis tn
Liquiditätsreserven gemäß LaR
Kundengeschäft gemäßGeschäftsplanung
Eigenanlagen gemäßAsset Allocation
Kundengeschäft gemäßGeschäftsplanung
Interbank Refinanzierung
Aktiva Passiva2. Isolation Finanzierungsbedarf
Abbildung des Liquiditätsbedarfs aus Fällig-keiten im Interbankgeschäft sowie als Konsequenz der Strukturplanungen
Liquiditäts-ausgleichspoistion
t1 bis tn
Methodische Schritte zur Analyse des langfristigen Liquiditätsrisikos
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Liquiditätsreserven gemäß LaR
Kundengeschäft gemäßGeschäftsplanung
Eigenanlagen gemäßAsset Allocation
Kundengeschäft gemäßGeschäftsplanung
Interbank Refinanzierung
Aktiva Passiva
3. Ausgleich Fristentransformation
Rechnerische Disposition der Zinsrisikostruktur zwecks Ausgleich des Zinsstrukturbeitrags
Liquiditäts-ausgleichspoistion
Kalkulatorische Swaps
t1 bis tn
Liquiditätsreserven gemäßSzenario
Kundengeschäft gemäßSzenario
Eigenanlagen gemäßSzenario
Kundengeschäft gemäßSzenario
Interbank Refinanzierung
Aktiva Passiva
4. Anwendung der Strukturszenarien
Simulation von Volumen und Spread der Liquiditäts-ausgleichsposition über Szenarien für alle relevanten Positionen.
Liquiditäts-ausgleichspoistion
t1 bis tn
Methodische Schritte zur Analyse des langfristigen Liquiditätsrisikos
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Aktiva Passiva
5. Refinanzierungsszenarien
Simulation von interbank Rating- und Spreadveränderungen.
Resultat: Veränderungen des Spreadbeitragsder Liquiditätsausgleichsposition
Liquiditäts-ausgleichspoistion
t1 bis tn
Spreadveränderungen Ratingveränderungen
Durch Vergleich der Ergebnisse aus den Schritten 4 und 5 mit den Ausgangsergebnissen des Schrittes 1 lassen sich liquiditätsrisikobedingte Änderungen der Zinsspanne isolieren und in Berechnungen zur Risikotragfähigkeit bzw. zum ökonomischen Kapital integrieren.
6. Übernahme in Risikotragfähigkeits-rechnungen
Methodische Schritte zur Analyse des langfristigen Liquiditätsrisikos
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Strukturszenarien
Ableitungsm öglichkeiten für die Risikoszenarien:
Zunächst besteht die Möglichkeit, die Szenarien ausgehend von den Anforderungen der Liquiditätsablaufbilanz und der hier bekannten Modellrisiken aufzubauen. So können Szenarien entwickelt werden, die bewusst thematisieren, wie ein erheblicher Verlust von Kundenrefinanzierung oder aber ein deutlicher Anstieg im Kreditgeschäft auf die Liquiditätspositionen der einzelnen Laufzeitbänder wirken.
Andererseits kann auch aus Sicht des Vertriebs bzw. der Marktforschung der Aufbau von Szenarien erfolgen und diese können als unabhängige Variable in den Aufbau der Liquiditätsablaufbilanzen integriert werden.
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Strukturszenarien
Beispiele für Risikoszenarien:
•Simulation von Schocks und der Absicherung / Steuerung des Portfolios unter schwierigen Marktbedingungen
•Vollständiger oder teilweiser Abzug von Interbankeinlagen
•Streichung wichtiger Kreditlinien
•Ausfall der x größten Kreditnehmer / Kreditgeber
•Starker Abzug von Spareinlagen / Sichteinlagen / Eigenemissionen
•Fehlen der Möglichkeit zur Platzierung von Eigenemissionen
•Hohe Neugeschäftsvolumina
•Erhöhte Inanspruchnahme von Kreditlinien oder Bürgschaften
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Strukturszenarien
Beispiele für Risikoszenarien:
•Verändertes Tilgungs- / Ziehungsverhalten der Kunden
•Veränderte Zahlungsströme strukturierter Geschäfte auf Basis spezieller Marktlagen
•Geringe Liquidität oder Illiquidität von Märkten (Refinanzierung oder auch Anlage – Zusammenhang zum Marktliquiditätsrisiko) unter angespannten Marktbedingungen
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Strukturszenarien
Stresstests
Univariate Tests Multivariate Tests
Sensitivitätsanalysen Szenarioanalysen
Portfolioindividuelle VerfahrenStandardisierte Verfahren
Historische SzenarienHypothetische SzenarienHybridszenarien
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Refinanzierungsszenarien
Der entscheidende Risikotreiber für die Refinanzierung ist die Institutsbonität.
Hierbei sind jedoch institutsbezogene und marktbezogene Komponenten zu unterscheiden.
Refinanzierungsspreads
Rating des Instituts Spreadstruktur am Markt
Öffentliches Rating
Internes Ratinganderer Banken
Spread der Ratingklasse
Spread des „Wirtschafssektors“
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Methodische Schritte zur Analyse des langfristigen Liquiditätsrisikos
Vorteile des Modells:
einfache Umsetzung, geringer Implementierungsaufwand
keine Scheingenauigkeit
leichte Kommunikation
Nachteile:
Reduktion des Refinanzierungsbedarfs auf ein Laufzeitband und somit unzureichende Differenzierung von Liquiditätsbändern.
Eine Disposition von Interbankrefinanzierung kann auf Basis dieses Modells nicht erfolgen.
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z. B.KreditrisikenGroßkreditrisikenLänderrisiken
Strategische Risiken
Eigentümer-risiken
Management-risiken
Organi-sations-risiken
System-risiken
Geschäfts-feld-
risiken
Beteili-gungs-risiken
Betriebs-größen-risiken
Techno-logie-risiken
Operative Risiken
im Finanzbereich im Betriebsbereich
z. B.ProduktrisikenVolumenrisikenMargenrisiken
Ausfallrisiken Vertriebsrisiken
personeller,sachlich-technischer,organisatorischer Art
Kosten-abbau-risiken
Abwicklungsrisiken Betriebskostenrisiken
Kosten-erhöhungs-risiken
Strategische Ebene
Operative Ebene
Liquiditätsrisikenund
Liquiditätsreserven
Erfolgsrisikenund
Eigenmittelreserven
Wir
kun g
sbez
ug
Ges
amtv
erm
ögen
sebe
ne
Zahl
ungs
s tro
meb
ene
Ursac
henbe
zug
z. B.ZinsänderungsrisikenWechselkursrisikenAktienkursrisiken
Finanzmarktrisiken
Financial
Mobility
at Risk,
Stresstests
Liquidity-
Value at Risk,
Stresstests
Liquidity-
at Risk,
Stresstests
Reputations-risiken
Ausgewählte Aspekte in der Praxis
Beachtung der Interdependenzen der Risikoarten
Standard:
AdressrisikoMarktpreisrisikoOperationelles Risiko
Aber auch:
ReputationsrisikoVertriebsrisiko (!)Strategisches Risiko
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
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Ausgewählte Aspekte in der Praxis
Wirtschaftlichkeitsüberlegungen
Welche Systeme erzielen den besten Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit, Risikoüberwachung und Zusatzertägen?
Welche Investitionen in Software, Systeme und Personal sind notwendig?
Reicht es auch, sich einen Überblick über das Risiko zu verschaffen oder muss es stets die „große“ Lösung sein?
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
Seite 38
Ausgewählte Aspekte in der Praxis
Schaffung eines Grundverständnisses
Kern der Integration der Liquiditätsrisiken in das ökonomische Kapital muss die Schaffung von Transparenz, Wissen und einem echten Verständins für die Risikoart sein.
Dieses muss nicht nur bei Positionsverantwortlichen sondern bei allen Entscheidern – bis hin zu den Aufsichtsorganen erzeugt werden.
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
Seite 39
Ausgewählte Aspekte in der Praxis
Verwendung geeigneter Kalkulationszinssätze
Bereits vor der Forderung einer geeigneten Berücksichtigung von Liquiditätskosten in der Produktkalkulation wurde klar, dass die vernachlässigungdieser zu erheblichen Schwierigkeiten führt.
In der Literatur wird nach wie vor klar für die Verwendung des Gegenseitenprinzips der Marktzinsmethode plädiert.
In der Praxis zeigt sich, dass Liquiditätskosten – insbesondere im Baufinanzierungsbereich – nach wie vor oft nicht berücksichtigt werden.
Ein integriertes Liquiditätsmanagement muss die Frage nach den geeigneten Abrechnungskurven stellen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Integration in das ökonomische Kapital.
Quelle: Zeranski/Geiersbach/Walter, in Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital
Seite 40
Literatureinstieg
Zeranski, Stefan; Geiersbach, Karsten; Walter, Bern d: Ökonomisches Kapital für das Liquiditätsrisiko in Instituten, in: Schulte-Mattler et al. (Hrsg.): Handbuch Ökonomisches Kapital; 2008
Walter, Bernd : Ertragssteigerungen und MaRisk konforme Ausgestaltung der Liquiditätssteuerung, in Risikomanager, 02/2008
Zeranski, Stefan: Liquidity at Risk – Quantifizierung extremer Zahlungsstromrisiken; in: Risikomanager; 11 / 2006; S. 1 ff.
Zeranski, Stefan: Liquidity at Risk bankbetrieblicher Zahlungsströme; in: Bank Praktiker; 05 / 2006
Hamm, Margaretha; Liquidity at Risk; in: Banken und Partner; 03 / 2006; S. 33 ff.
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