einst und heute - wildkraeuter-gastlichkeit.de · einst: von paracelsus bei brandwunden durch...
Post on 07-Sep-2019
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Heute: wegen der Pyrrolizidinalkaloide
innerlich nur homöopathisch (z.B.
Symphytum C30) nach Operationen
und Verletzungen von Knochen oder
Sehnen. Äußerlich bei
Sportverletzungen, Sehnenzerrungen,
Knochenhautverletzungen,
Knochenhautreizungen usw.
Einst: von Paracelsus CONSOLIDA
genannt und zur Behandlung von
Knochenbrüchen sowie bei
Wunden und offenen Schäden
empfohlen
Einst: Paracelsus nannte die Betonie „das edelste Wundkraut“ und empfahl eine Abkochung in Essig als Auflage „bei jeder Geschwulst durch einen Stoß und Streich“. Ferner lobte er ihre Kräfte zusammen mit Sanikel beim Nabelbruch der Kinder, bei Schädelbruch, zur Nierenstärkung, bei Wassersucht sowie als Fieber- und Gebärmutterarznei
Heute: wegen des hohen Gerbstoffgehalts fördern Waschungen und Auflagen die Narbenbildung bei infizierten Wunden. Dennoch ist die Betonie als Wundkraut außer Gebrauch. Das Kraut findet selten Anwendung als Tee bei Nervenschwäche, zur Nierenstärkung, bei Blutungsneigung und Durchfällen. Für die blutstillende Wirkung werden Gerbstoffe und Stachyndrin verantwortlich gemacht.
Einst: Von Paracelsus bei Brandwunden durch
Blitzschlag empfohlen. Ferner als kalte
und narkotische Arznei, als Styptikum
(Blutstillung) und gegen Podagra (Gicht).
Heute: Von den Römern als Schutz vor
Blitzschlag auf Dächer gepflanzt. Altes
Fiebermittel. Wegen der Schleimstoffe
als Aloe-Ersatz und wegen der
Ameisensäure bei Krebs gebraucht.
Einst: Von Paracelsus bei Geschwüren als
Wundtrank und –öl, bei Knochenbrüchen,
bei Gelenkschmerzen sowie zur
Magenstärkung gelobt.
Heute: Als Wundarznei nicht mehr gebräuchlich. In der griechischen Volksmedizin gilt der Weinauszug von Dracunculus vulgaris als Aphrodisiakum. In Aronstabgewächsen kommen Darm- und hautreizende Calciumoxalat-Kristalle vor. In der Homöopathie noch gebräuchlich als Wundarznei bei Rachenkatarrh (D4).
Einst: Paracelsus verwendete die Eichenblätter
zusammen mit Wegerich bei „stinkenden
Löchern“ als Auflage
Heute: Blätter und Rinde enthalten Gerbstoffe,
deren Wirkung nachweislich
austrocknend, zusammenziehend und
antibiotisch ist.
Einst: Paracelsus gebrauchte Alchemilla für
Wundtränke bei innen und äußeren
Wunden sowie bei Knochenbrüchen
Heute: Aufgrund der Gerbstoffe spricht man dem
Kraut eine stopfende Wirkung bei
Durchfällen zu.
Volksmedizinisch schätzt man das Kraut
als Universalmedizin für Frauen
Einst: Lieblingsmittel und bewährtes Wundkraut des Paracelsus. Er gebrauchte nicht nur die Blüten, sondern fertigte auch ein Samenöl an. Seine Hauptindikationen waren Wunden, speziell Stichwunden, faule Geschwüre, Quetschungen, Sehnenzerrungen, Narben.
Heute: Obwohl im Kraut antibiotische und
antivirale Wirkstoffe, etwa Gerbstoffe,
Hyperforin, nachgewiesen wurden, wird
es nur noch volksmedizinisch als Wund-
und Brandmittel gebraucht.
Johanniskraut hemmt nachweislich das
Wachstum von Staphylokokken.
Eine Wirkung bei Neurodermitis wird
diskutiert.
Einst: Paracelsus schätzte Kamillenblüten als
Wund- und Geschwürmittel und empfahl
sie zur Reinigung von Geschwürhöhlen.
Ferner nannte er Chamomilla bei
Gebärmutterleiden, als Klistier bei Kolik
und als Menstruationsmittel.
Heute: Die Blüten enthalten ätherisches Öl mit
Chamazulen und Bisabolol, die für die
entzündungswidrige und die
krampflösende Wirkung verantwortlich
sind.
Der Aufguss wie auch die Extrakte haben
eine antibiotische Wirkung, die auch
Staphylokokken einschließt und daher bei
eitrigen Leiden wie Angina oder zur
Reinigung von Abszessen hilfreich sind.
Einst: Paracelsus führte die Malve in
Pestrezepten und bei
Lungenentzündungen auf. Ferner
schätzte er den Wein als Wundtrank und
eine Wundauflage mit Malven- und
Johanniskrautblüten sowie Centaurea.
Heute: Wegen des Gehalts an Schleimstoffen
werden die Malvenblüten häufig als
reizlindernder Tee (Mazerat) bei
Bronchitis und Reizhusten zubereitet.
Nur volksmedizinisch nutzt man die
reizlindernde Wirkung der Blüten noch
bei Magenschleimhautentzündung.
Einst: Paracelsus kannte die konservierende Kraft
und lobte Terpentin als Geschwürmittel.
Ferner nutzte er das Harz als Zugpflaster für
Pestbeulen, als Fiebermittel, zur Einreibung
bei Beinbruch, Sehnenzerrung, Nabelkolik,
Gicht und Tuberkulose und zur
Nierenstärkung
Heute: Alle von Paracelsus genannten
Anwendungsgebiete lassen sich nach wie
vor mit den im Handel befindlichen
Arzneispezialitäten mit Lärchenharz
behandeln. Dem Lärchenharz kommen
vor allem eine stark antiseptische,
durchblutungsfördernde, erwärmende
und harnwegsdesinfizierende Heilwirkung
zu.
Einst: Nach Paracelsus bei Geschwüren, Magen-
und Gelenkschmerzen wirksam
Heute: Wird Mastix nur noch als Räucherstoff,
sowie zum Harzen griechischer Weine
gebraucht
Heute: Enthält etwa 7% ätherische Öle, bis zu
40% Harz mit Commiphora-Säuren und
Sequiterpenen mit antimikrobieller, pilz-
und wurmfeindlicher, antitumoraler
Wirkung. Tinkturen wirken
adstringierend, desinfizierend,
wundheilend. Daher bewährt zum
Gurgeln und Pinseln bei Entzündungen
von Mundraum oder Zahnfleisch und
innerlich bei Darmpilz und Reizdarm. In
Form von Salben bei Hautpilz.
Einst: Paracelsus nutzte die antiseptischen Kräfte
der Myrrhe in Pesttränken gekaut oder in
Wein eingenommen als Pestprophylaxe, zur
Reinigung der Luft bei Pest und zusammen
mit anderen Harzen bei Geschwüren. Ferner
als Bestandteil des Aqua vitae und als
Altersheilmittel
Einst: Von Paracelsus bei jauchigem Eiter als Wundkraut und Wundtrank empfohlen. Ferner gebrauchte er Agrimonia bei Kontrakturen . (=Eine Kontraktur ist eine fehlerhafte Gelenkstellung infolge einer Inaktivität des Bewegungsapparates (Gelenke, Bänder, Sehnen, Muskeln).
Heute: Wegen der Gerbstoffe bei leichten
Durchfällen indiziert.
Volksmedizinisch als
„Leberklettentee“ und wegen der
stimmbandstraffenden Wirkung als
„Sängerkraut“ in Gebrauch.
Einst: Wurde von Paracelsus zu Milzsalbe als
Zugpflaster für Eiterbeulen und
Pestgeschwüre und in verschiedenen
Geschwürrezepturen verarbeitet
Heute: Obgleich in der Antike als Heilmittel
geschätzt, findet Opoponax heute keine
heilkundliche Verwendung mehr. Das
ölige Harz ist nur noch als Räucherstoff
und zur Herstellung von Lacken für die
Malerei in Gebrauch.
Einst: Paracelsus lobte die wundheilenden
Kräfte der Persicaria speziell bei frischen
Wunden, beim Satteldruck der Pferde
sowie beim Wundliegen der Kranken.
Ferner bei Krebs und als Zahnwasser.
Heute: Persicaria ist nur noch volksmedizinisch in Gebrauch. Unklar beleibt, ob es sich um den Wasserpfeffer oder um den pfirsichblättrigen Knöterich handelt; Ersterer schmeckt scharf, worauf Paracelsus hinwies, Letzterer gedeiht am Geburtsort. Die Signatur des Blutstropfens hat nur der Pfirsichblättrige Knöterich.
Einst: Paracelsus nutzte die wundheilenden Kräfte
des Sanikels, der bei ihm Diapensia hieß,
vor allem in seinen Wundtränken und als
Knochenmittel und mit Betonie beim
Nabelbruch der Kinder
Heute: In der Volksmedizin bewährte sich Sanikel
wegen seiner entzündungswidrigen
Wirkung in Erkältungs-, Bronchial- und
Magentees. In den Blättern kommen
Saponine vor, die antimykotische und
antivirale Aktivität speziell gegen
Influenzaviren zeigen.
Einst: Paracelsus schätzte das Schöllkraut als
Feigwarzenmittel, bei Wunden und
Geschwüren. Er Kannte auch die
Gallenwirkung und nannte es der
Farbsignatur entsprechend oft bei
Gelbsucht.
Heute: Wegen der gallenbildenden und –
treibenden Wirkung heute vor allem bei
Gallensteinen, bei Leberschwäche, als
Begleitmittel bei Hepatitis und Kolik
eingesetzt.
Homöopathisch bei rechtsseitiger
Migräne bewährt (z.B. Chelidonium Ferro
cultum Dilution D2 von Weleda).
Einst: Paracelsus gebrauchte den Stinkasant für
eine Geschwürsalbe, bei nekrotisierenden
Geschwüren sowie bei Lepra. Ferner lobte
er die Räucherung zur Austreibung der Pest,
zur Epilepsiediagnostik und zum Vertreiben
böser Geister
Heute: Im Ayurveda als heilsames Gewürz wie
auch als Arznei gebraucht, z.B. bei
Blähkoliken der Kinder. Homöopathisch
bewährt sich Asa foetida D6 bei
Blähungen, Hysterie und bei
Bauchspeicheldrüsenschwäche.
Schamanen nutzen das Harz zur
Geisterbannung und für exorzistische
Heilrituale
Einst: Als Heilmittel für innere Wunden und als
balsamisches Wundmittel von Paracelsus
mehrfach gelobt. Ferner bei Fieber, als
Lebermittel und bei Gelbsucht oft
erwähnt.
Heute: Heute fast nur noch als Bittermittel in
Gebrauch, vor allem zur Anregung der
Verdauungssäfte bei
Verdauungsschwäche, bei Altersgastritis
und zur Verbesserung der Eisenresorption
bei Anämie sowie Rekonvaleszenz mittel.
Einst: Von Paracelsus als universelles Wund- und
Geschwürmittel gepriesen, selbst bei
eitrigen und stinkenden Geschwüren.
Ferner als blutstillendes Kraut, als
Zahnmedizin, bei Migräne, Magenschmerz
und zur Nierenstärkung verwendet.
Heute: Im Wegerich fand man den antibakteriellen Wirkstoff Aucubin, der die Anwendung als Wund- und Geschwürmittel und Eitermittel rechtfertigt. In der Homöopathie wird die Urtinktur von Plantago major bei Zahnschmerz empfohlen.
Einst: Bei Paracelsus als Umschlag bei
Geschwulst, als Balsam nach
Kontrakturen, als Bestandteil eines
Gummipflasters und Wundöls. Außerdem
empfahl er es als Pestprophylaxe,
Weihrauch im Mund zu halten, wenn man
zu Kranken geht.
Heute: Enthält bis zu 15% ätherisches Öl und
etwa 60% Harz mit Boswellinsäure.
Äußerlich wirkt Olibanum antiseptisch
und durchblutungsfördernd und hilft in
Salben bei Hautpilz, Narbenkeloid sowie
bei schlechter Wundheilung.
Boswellinsäure hemmt die Synthese von
Prostaglandinen und Leukotrien und wirkt
daher entzündungswidrig und
schmerzlindernd bei Rheuma usw.
Einst: Als Wundöl erwähnte Paracelsus den
Wacholder nur zusammen mit
Johanniskraut.
Sonst gebrauchte er die „Krametbeeren“
bei Pest, bei Kontrakturen, als
Magenarznei, gegen Kolik, sowie zur
Blutreinigung.
Heute: Das ätherische Wacholderöl verfügt über
ein beachtliches antibiotisches Potential,
was den Gebrauch als Wunddesinfiziens
rechtfertigt.
In der Volksheilkunde zählt die
Wacholderbeerenkur zu den beliebten
Magenstärkungsmitteln. Die Einreibung
mit dem verdünnten Öl wird bei Rheuma
und Gelenkschmerzen praktiziert.
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