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Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Entstehung und Überwindung (un)bewusster
Vorurteile und Feindbilder
Sozialpsychologische Theorien zur Erklärung von Ausgrenzung und Diskriminierung
Hamburg, 15.10.2015, Michael Müller
127.10.2015
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Ein Einstieg…
227.10.2015
„Es ist leichter, einen Atomkern zu zertrümmern als ein Vorurteil.“
(Albert Einstein)
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Gliederung
I. Entstehung von Vorurteilen
1. Einstellungen aus sozialpsychologischer Perspektive2. Vorurteile als Einstellungen
2.1 „Klassische und moderne Vorurteile“2.2 Unbewusste und bewusste Vorurteile2.3 Auswirkungen von unbewussten und bewussten Vorurteilen
3. Das Konzept „Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“
4. Ursachen von Vorurteilen4.1 Psychologische Ursachen4.2 Soziologische Ursachen
II. Überwindung
327.10.2015
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
1. Einstellungen aus sozialpsychologischer Perspektive
427.10.2015
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
1. Einstellungen aus sozialpsychologischer Perspektive
� Einstellungen sind Bewertungen von Objekten (Ideen, Personen, Gruppen, Ideologien, etc.) [Bohner&Dickel 2001].
� Dabei beinhalten Einstellungen:1) kognitive2) emotionale3) behaviorale…Aspekte.
527.10.2015
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen2.1 „Klassische und moderne Vorurteile“2.2 Unbewusste und bewusste Vorurteile2.3 Auswirkungen von unbewussten und bewussten Vorurteilen
627.10.2015
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen
Vorurteile sind Einstellungen gegenüber Personen(gruppen).
� Sie haben eine kognitive (Æ Stereotype),
� eine emotionale (Æ Gefühl)� und eine behaviorale Komponente (Æ Handlungstendenz).
Bsp.: „Ausländer sind faul.“ / „Langzeitarbeitslose sind selbst schuld, wenn sie keine Arbeit finden.“ (GMF Items)
2.1 „Klassische und moderne Vorurteile“
727.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen2.1 „Klassische und moderne Vorurteile“ (Pettigrew / Meertens 1995)
� Klassisch: Offene Abwertung� direkt� hei� offen
� Modern: Subtile Abwertung� indirekt� kalt� verdeckt / subtil
827.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen2.1 Unbewusste und bewusste Vorurteile
Arbeitsdefinition:
„Eine implizite / unbewusste Einstellung ist eine innere, ggf. unbewusste Bewertung
gegenüber einem Einstellungsobjekt.“
927.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen2.1 Unbewusste und bewusste Vorurteile
� Soziale Erwünschtheit:
Implizite Einstellungen sollen dem Problem der „Sozialen Erwünschtheit“ gerecht werden.� Korrelation von expliziten und impliziten Einstellungen:
Korrelation vorhanden, jedoch schwach, wenn es um Intergruppeneinstellungen geht, also immer dann, wenn Selbstpräsentationsmotive eine Rolle spielen (Cameron et al. 2012, in Gawronski et al. 2015).� Vorhersagekraft:
Greenwald et al. 2009 (in Gawronski et al. 2015): Vorhersagekraft expliziter Einstellungen sinkt für sensible Themen, konstant bei impliziten Einstellungen.Implizite Einstellungsmessungen übertreffen die Vorhersagekraft zur Erklärung von Verhalten gegenüber expliziten Einstellungen bei sozial sensiblen Themen. (Gawronski et al. 2015).
1027.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen
Implizite Einstellungen sind jedoch nicht:
� Die ultimative Lösung zum Verständnis von Vorurteilen und Diskriminierungen.� Den Menschen völlig unbewusst.� Nicht manipulierbar.
1127.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als EinstellungenBeispiel zur Erfassung impliziter Vorurteile
1227.10.2015
IAT: Greenwald, McGhee, Schwartz (1998)
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen2.3 Auswirkungen von bewussten und unbewussten Vorurteilen
1327.10.2015
Einstellungen Verhalten
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen2.3 Auswirkungen von expliziten und impliziten Vorurteilen
1427.10.2015
Einstellungen Verhalten
Vorurteile Diskriminierung
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen2.3 Auswirkungen von expliziten und impliziten Vorurteilen
1527.10.2015
Explizite Einstellungen Überlegtes / verbales Verhalten
Implizite Einstellungen Spontanes / non-verbales Verhalten
(für eine Übersicht siehe Gawronski et al. 2015)Dovidio et al. (2002)
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
I. Entstehung von Vorurteilen
2. Vorurteile als Einstellungen
Weitere Definitionen:
� Ungleichbehandlung: …ist die Folge von rational nachvollziehbaren Gründen für das unterschiedliche Bewerten / Verhalten.
� Diskriminierung: …ist eine Ungleichbehandlung von Personen oder Personengruppen auf
Grund von Merkmalen, die in der Diskriminierungssituation nicht relevant sind (oder nicht sein sollten).
1627.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Prozessurale Darstellung von Diskriminierung
1727.10.2015
Kategorisierung von Menschen
in soziale Gruppen
Stereotype / Vorurteile
Situationale Aspekte(Gelegenheiten) Diskriminierung
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Prozessurale Darstellung von Diskriminierung
1827.10.2015
Stereotype / Vorurteile
Situationale Aspekte(Gelegenheiten) Diskriminierung
Beides: Vorurteile und soziale Situationen können als Moderatoren wirken.
Situationale Aspekte(Gelegenheiten)
Stereotype / Vorurteile Diskriminierung
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
3. Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit:
Ein Konzept zur Erforschung von Vorurteilen.
1927.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
3. Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit: Ein Konzept zur Erforschung von Vorurteilen.
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit beinhaltet unterschiedliche Einstellungen, dieFeindlichkeiten gegenüber sozialen Gruppen ausdrücken.
Untersucht wurden über 12 Jahre (2002-2014):
� Ausmaße
� Entwicklungen und
� Ursachen von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
2027.10.2015
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Friedrich-Ebert-Stiftung
2127.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Die Facetten des Syndroms Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Kern des Syndroms:Ideologie der Ungleichwertigkeit
Diskriminierungund Ausgrenzung
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Verknüpfung von der Ideologie der Ungleichwertigkeit und Diskriminierung
Kern des Syndroms:Ideologie der Ungleichwertigkeit
Diskriminierung und Ausgrenzungsozialer Gruppen
Vorurteile, Stigmatisierungen, Mediale Bilder
2327.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Beispiele für Messung von Vorurteilen
2427.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Die Facetten des GMF-Syndroms: Islamfeindlichkeit
Definition: Islamfeindlichkeit bezeichnet die Bedrohungsgefühle und Abwertungen von Muslimen, ihrer Kultur und ihren öffentlich-politischen wie religiösen Aktivitäten. (Klein et al. 2014)
Erfassung:
� Durch die vielen Muslime hier fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land.
� Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden.
2527.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Die Facetten des GMF-Syndroms: Abwertung vonLangzeitarbeitslosen
Definition: Die Abwertung von Langzeitarbeitslosen meint feindlicheEinstellungen aufgrund von Schuldzuweisungen und Etikettierung als nutzlose undausnutzende Personen.
Erfassung:• Die meisten Langzeitarbeitslosen sind nicht wirklich daran interessiert, einen Jobzu finden.• Ich finde es empörend, wenn sich die Langzeitarbeitslosen auf Kosten derGesellschaft ein bequemes Leben machen.
2627.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
2. Die Entwicklung von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) im Zeitverlauf (2002-2014)
2727.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
3. Die Entwicklung von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF)
2827.10.2015
Quelle: Studie Fragile Mitte (Zick et al. 2014): S. 80
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
3. Die Entwicklung von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF)
2927.10.2015
Quelle: Studie Fragile Mitte (Zick et al. 2014): S. 80
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
3. Die Entwicklung von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF)
3027.10.2015
Quelle: Studie Fragile Mitte (Zick et al. 2014): S. 81
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
3. Die Entwicklung von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF)
3127.10.2015
Quelle: Studie Fragile Mitte (Zick et al. 2014): S. 81
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Verbreitungen
Sind es die üblichen Verdächtigen:
� die Jüngeren, � die Männer,� die “Leute aus der Unterschicht”� die Rechten?
3227.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Unterschiede zwischen Älteren und Jüngeren
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Unterschiede zwischen Männern und Frauen
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Sozioökonomische Selbstverortung (Schichtzugehörigkeit)
3527.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Politische Selbstverortung (Politische Orientierung)
3627.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
3. Ursachen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
3727.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Vielfältige Ursache
1. Ökonomistische Einstellungen (Anwendung ökonomistischer Prinzipien in sozialen Beziehungen)
2. Orientierungslosigkeit (Anomie) Æ Verunsicherung
3. Schichtzugehörigkeit (Æ Bildungseffekt?)
4. Politische Orientierung („Rechts“ versus „Links“)
5. Bewertung von Vielfalt ÆWie denken wir über Vielfalt?
6. Autoritarismus („Law and Order“ – Mentalität) und Soziale Dominanzorientierung (Befürwortung von sozialen Hierarchien)
3827.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
IKG Institut für interdisziplinäreKonflikt- und Gewaltforschung
1. Ökonomistische Einstellungen (Anwendung ökonomistischer Prinzipien in sozialen Beziehungen)
Ökonomisierung des Sozialen
(Groß et al. 2010)
Zentrale Annahmen:
Die nicht-ökonomischen Teilbereiche der Gesellschaft, wie z.B. die Familie werdenimmer stärker nach ökonomischen Logiken strukturiert. Menschen übernehmen dieMaßstäbe der Effizienz und Nützlichkeit als Bewertungsgrundlage auch gegenüberanderen Menschen.
Menschen, die aus ökonomischer Sicht wenig nützlich erscheinen, werden abgewertet.
3927.10.2015
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2. Orientierungslosigkeit (Anomie)3. Politische Orientierung („Links“ versus „Rechts“)
Anomie / Anomie
(Merton 1964)
Zentrale Annahmen:
Wird die Gesellschaft durch ihre Mitglieder als nicht-stabil wahrgenommen, werden soziale Verbindlichkeiten als nicht mehr gegeben erlebt, kann dies zum Gefühl der Verunsicherung bzw. der gesellschaftlichen Entfremdung führen. (Sozialer Wandel ÆAnomie)
4027.10.2015
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2. Orientierungslosigkeit (Anomie)3. Politische Orientierung (Konservativismus versus Liberalismus)
Politische Orientierung
Zentrale Annahmen:
Je nach dem wie Personen politisch eingestellt sind, werden sie weniger oder eher geneigt sein, „Fremdgruppen“ abzuwerten bzw. der Integration skeptisch gegenüber stehen.
4127.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Wer sich von Vielfalt bedroht fühlt, neigt eher zu GMF.
5. Bewertung von Vielfalt
4227.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
6. Autoritarismus und Soziale Dominanzorientierung
Kurze Definition (nach Zick/Küpper/Hövermann 2011):
Autoritarismus ist eine Einstellung, eine auf Recht und Ordnung sowie Disziplinsetzende Grundhaltung.
Die Soziale Dominanzorientierung ist ebenfalls eine Einstellung: Diese umfasst dieBefürwortung von sozialen Hierarchien zwischen ‚oben‘ und ‚unten‘.
4327.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
6. Autoritarismus und Soziale Dominanzorientierung
Abwertung von Langzeitarbeitslosen
Autoritarismus /
Soziale
Dominanzorientierung
Abwertung von Behinderten
Antisemitismus
Islamfeindlichkeit
Rassismus
Fremden-feindlichkeit
Abwertung von Asylbewerbern
Abwertung von Sinti und Roma
Abwertung von Obdachlosen
Etablierten-vorrechte
HomophobieSexismus
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder 4527.10.2015
8. Interventionsmöglichkeiten
� Kontakt(theorie)Æ Kontaktsituationen schaffen mit:
1. Gleichem Status2. Gleichen Zielen3. Unterstützung durch Autoritären (Vorgesetze, Politiker, etc.)
(Æ Emotionaler Ansatz)
� Sichtbarkeit der Minderheiten erhöhen – Positive Mediendarstellung
� Aufklärung über Minderheiten (Æ kognitiver Ansatz)
� Betonung der Normalität, z.B. des islamischen Lebens in Deutschland
� „Standardinterventionen“ gegen Vorurteile
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder 4627.10.2015
8. Interventionsmöglichkeiten
� Interventionen betreffen sowohl explizite, als auch implizite Einstellungen.
� Kognitive Ansätze adressieren eher explizite Vorurteile.
� Emotionale Ansätze adressieren (vermutlich) eher implizite Vorurteile.
� Problem: Interventionen können dazu führen, dass „anders über Minderheiten gesprochen wird“, was aber nicht bedeutet, dass sich die grundlegenden Einstellungen verändert haben.
� Grundidee ist folgende:
Wir müssen zunächst davon ausgehen, dass wir alle Vorurteile haben, die wir aber „verlernen“ können.
Philosophische FakultätSeminar für Sozialwissenschaften
(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
4727.10.2015
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(Un)bewusste Vorurteile und Feindbilder 4827.10.2015
Literatur
� Bohner, Gerd; Dickel, Nina (2011): Attitudes and Attitude Change. In: Annu. Rev. Psychol. 62 (1), S. 391–417.� Pettigrew, Thomas F., and Roel W. Meertens. 1995. "Subtle and Blatant Prejudice in Western Europe." European Journal of
Social Psychology 25:57-75. � Gawronski, Bertram; Galdi, Silvia; Arcuri, Luciano (2015): What Can Political Psychology Learn from Implicit Measures?
Empirical Evidence and New Directions. In: Political Psychology 36 (1), S. 1–17.� Cameron, C. D., Brown-Iannuzzi, J., & Payne, B. K. (2012). Sequential priming measures of implicit social cognition: A meta-
analysis of associations with behaviors and explicit attitudes. Personality and Social Psychology Review, 16, 330–350.� Greenwald, A. G., Poehlman, T. A., Uhlmann, E., & Banaji, M. R. (2009). Understanding and using the Implicit Association Test:
III. Meta-analysis of predictive validity. Journal of Personality and Social Psychology, 97, 17–41.� Greenwald, A. G., McGhee, D. E., & Schwartz, J. K. L. (1998). Measuring individual differences in implicit cognition: The Implicit
Association Test. Journal of Personality and Social Psychology, 74, 1464–1480.� Dovidio, John F.; Kawakami, Kerry; Gaertner, Samuel L. Journal of Personality and Social Psychology, Vol 82(1), Jan 2002, 62-68.� Klein (2014). Mitten in einer entleerten Demokratie?, in Zick, Andreas; Klein, Anna: Fragile Mitte, feindselige Zustände.
Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2014.� Groß, E. M., Gundlach, J., & Heitmeyer, W. (2010). Die Ökonomisierung der Gesellschaft. Ein Nährboden für Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit in oberen Status- und Einkommensgruppen. In W. Heitmeyer (Ed.), Deutsche Zustände, Folge 9 (pp. 138–157). Berlin: Suhrkamp.
� Merton, R. K. (1964). Anomie, anomia, and social interaction: Contexts of deviant behavior . In M. B. Clinard (Ed.), Anomie and deviant behavior (pp. 213–242). New York: Free Press.
� Zick, Andreas; Küpper, Beate; Hövermann, Andreas (2011): Die Abwertung der anderen. Eine europäische Zustandsbeschreibung zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung. In: Die Abwertung der Anderen.
� Zick, Andreas; Klein, Anna: Fragile Mitte, feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland (2014).
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