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Entwicklung und Validierung
der deutschsprachigen Version des
„Zuckerman-Kuhlman-Aluja
Personality Questionaire“
(ZKA-PQ)
Renate Schmid
Matrikelnummer: 1914220
Masterarbeit
zur Abschlussprüfung im Fachbereich Psychologie
der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaften
an der Universität Bielefeld
Erstgutachter und Betreuer
Dr. Fritz Ostendorf
Bielefeld, den 26. September 2013
deutsche Fassung ZKA-PQ
II
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis ......................................................................................................... IV
Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... IV
Zusammenfassung............................................................................................................ 1
I. Theoretischer Teil ...................................................................................................... 2
1. Aktueller Forschungstand ................................................................................................. 2
1.1. Diagnostikinstrumente ................................................................................................. 7
1.2. Alternativer, psychobiologischer Ansatz ....................................................................... 8
2. Zielsetzung dieser Studie ................................................................................................ 10
II. Empirischer Teil ....................................................................................................... 11
3. Methode ....................................................................................................................... 11
3.1. Übersetzung .............................................................................................................. 11
3.2. Studienteilnehmer ..................................................................................................... 12
3.3. Material .................................................................................................................... 13
3.4. Analysen .................................................................................................................... 14
4. Ergebnisse ..................................................................................................................... 15
4.1. Beschreibung der Datensätze ..................................................................................... 15
4.2. Validierung des ZKA-PQ am NEO-PI-R ......................................................................... 18
4.3. Faktorenanalysen ...................................................................................................... 21
4.4. Faktorenanalyse ZKA-PQ ............................................................................................ 21
4.5. Faktorenanalyse NEO-PI-R .......................................................................................... 23
4.6. gemeinsame Faktorenanalyse von ZKA-PQ und NEO-PI-R ............................................ 24
4.7. Sechster Faktor .......................................................................................................... 25
5. Diskussion ..................................................................................................................... 29
5.1. Psychometrische Eigenschaften des ZKA-PQ ............................................................... 29
5.2. Faktorenstruktur des ZKA-PQ ..................................................................................... 31
5.3. Psychometrische Eigenschaften NEO-PI-R ................................................................... 32
5.4. Faktorenstruktur des NEO-PI-R ................................................................................... 33
5.5. Beziehungen zwischen ZKA-PQ und NEO-PI-R ............................................................. 34
5.6. Gemeinsame Faktorenstruktur – Fünf-Faktoren-Lösung .............................................. 35
5.7. Gemeinsame Faktorenstruktur – Sechs-Faktoren-Lösung ............................................ 37
deutsche Fassung ZKA-PQ
III
5.8. Fazit .......................................................................................................................... 38
Literatur ......................................................................................................................... 40
Anhang .......................................................................................................................... 43
Erklärung ....................................................................................................................... 52
deutsche Fassung ZKA-PQ
IV
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 - Deskriptive Beschreibung ZKA-PQ (N=140) mit Mittelwerten,
Standardabweichung, Schiefe, Kurtosis, interner Konsistenz (Cronbachs α) und t-
Tests mit Differenzen (d) zu spanischer Stichprobe (N=434; Aluja et al. 2010) ....... 16
Tabelle 2 - Deskriptive Beschreibung des NEO-PI-R (N=111) mit Schiefe, Kurtosis
und interner Konsistenz (Cronbachs a) .................................................................... 17
Tabelle 3 - Korrelationen zwischen den Hauptskalen von ZKA-PQ und NEO-PI-R . 18
Tabelle 4 - Pearson Korrelationen zwischen den Facetten von ZKA-PQ und NEO-PI-
R............................................................................................................................... 20
Tabelle 5 - varimax-rotierte Faktorenstruktur ZKA-PQ (N=140) ............................... 22
Tabelle 6 - varimax-rotierte Faktorenstruktur NEO-PI-R (N=111) ............................ 24
Tabelle 7 - Ladungsmuster der gemeinsamen 5-Faktoren-Lösung (ZKA-PQ und
NEO-PI-R) ................................................................................................................ 26
Tabelle 8 - Ladungsmuster der gemeinsamen 6-Faktoren-Lösung (ZKA-PQ und
NEO-PI-R) ................................................................................................................ 27
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 - Hierarchisches Persönlichkeitsmodell mit verschiedenen
Abstraktionsebenen.................................................................................................... 5
Abbildung 2 - Zuckerman, Kuhlman, Aluja Personality Questionnaire (ZKA-PQ) ... 51
deutsche Fassung ZKA-PQ
1
Zusammenfassung
Das auf einem psychobiologischen Ansatz basierende Persönlichkeitsinventar
ZKA-PQ (Zuckerman, Kuhlman, Aluja Personality Questionnaire; Aluja, Kuhlman, &
Zuckerman, 2010) soll ins Deutsche übersetzt und an einer deutschen Stichprobe
erprobt und validiert werden. Es stellt eine Neukonzeption des ZKPQ (Zuckerman-
Kuhlman Personality Questionaire) nach Zuckerman (2002, 2008) dar mit geänder-
tem Antwortformat und einer Erweiterung der Faktoren um Facetten. Mittels explora-
tiver Faktorenanalysen und vergleichend zu dem etablierten Fünf-Faktoren-Modell
(FFM) wird dessen Validität und Eignung für den deutschen Sprachraum untersucht.
Die Ergebnisse sprechen für die Replizierbarkeit über sprachliche und kulturelle
Grenzen hinweg. Mit seiner Schwerpunktverlagerung auf mögliche, biopsychologi-
sche Einflussfaktoren auf Persönlichkeitseigenschaften stellt das ZKA-PQ eine inte-
ressante Alternative zum FFM dar und bietet ein breites Einsatzspektrum für zahlrei-
che Anwendungs- und Forschungsfelder.
deutsche Fassung ZKA-PQ
2
I. Theoretischer Teil
Das auf einem sogenannten „Alternativen Fünf-Faktoren-Modell“ (AFFM) ba-
sierende, neu konzipierte ZKA-PQ zur Erfassung des Konstrukts Persönlichkeit soll
mit dieser Studie erstmals im deutschen Sprachraum erprobt und validiert werden.
Wie schon aus der Bezeichnung ersichtlich handelt es sich um eine mögliche Alter-
native zu dem bereits seit Langem etablierten Fünf-Faktoren-Modell (FFM), für des-
sen Erfassung häufig das NEO-PI-R (Neuroticism, Extraversion, Openness -
Personality Inventory – Revised) nach (Costa & McCrae, 1992; deutsch: Ostendorf &
Angleitner, 2004) zum Einsatz kommt. Auf die Gründe für eine Alternative zu einem
derart verbreiteten Modell mit weitgehender Akzeptanz in der Fachwelt wird im Fol-
genden eingegangen.
1. Aktueller Forschungstand
In der Differentiellen Psychologie, einem Teilbereich der Psychologie zur Er-
forschung interindividueller Differenzen im Verhalten von Personen aufgrund der
Persönlichkeit, gab und gibt es unzählige theoretische Ansätze zur Beschreibung
von Persönlichkeit als einem Konstrukt. Diese unterscheiden sich vor allem in der
Fokussierung (personen- oder merkmalszentriert) und in der angewandten Methodik
(Unterschieds- oder Zusammenhangsbetrachtungen).
Neben vielen anderen Theorien ist die Eigenschaftstheorie auf diesem For-
schungsfeld eine der populärsten, zugleich aber auch eine der umstrittensten. Einer-
seits bietet sie reichlich Handwerkszeug zur Diagnostik und statistischen Auswer-
tung, andererseits weist sie aber auch einige Schwächen beziehungsweise noch
deutsche Fassung ZKA-PQ
3
ungelöste Probleme auf. So sind in einem neueren Lehrbuch hauptsächlich vier
Einwände, die immer wieder vorgebracht werden, aufgeführt:
„(1) Bis heute ist sowohl die Zahl als auch die Art von Eigenschaften ungeklärt. [...]
(2) Die Verhaltenswirksamkeit von Eigenschaften ist gering. [...]
(3) Die klassischen Eigenschaftstheorien haben sich nicht mit der Frage befasst, wie
Eigenschaften auf Prozesse der Informationsverarbeitung in einer konkreten Situati-
on wirken beziehungsweise wie sie zwischen situativen Bedingungen einerseits und
Verhalten beziehungsweise Erleben andererseits vermitteln. [...]
(4) Eigenschaftstheorien nehmen eine biologische Grundlage der Persönlichkeit an,
die jedoch in deskriptiven Eigenschaftstheorien nicht ausgearbeitet wird. [...]“
(Schmitt & Platzer, 2010, S. 98–99).
Die Anzahl notwendiger und/oder hinreichender Persönlichkeitsmerkmale zur
Kategorisierung unterschiedlicher Persönlichkeitstypen respektive zur Vorhersage
zukünftigen Verhaltens von Angehörigen einer dieser Gruppen ist nach wie vor um-
stritten. Problematisch sind sowohl eine exakte Abgrenzung zwischen den Hauptka-
tegorien als auch die Zuordnung von Facetten, also den zur detaillierteren Beschrei-
bung notwendigen, situationsspezifischen Verhaltensmerkmalen. Das Sparsam-
keitsprinzip für Theorien steht jedoch im Widerspruch zur Forderung nach spezifi-
scheren Verhaltensvorhersagen. Viele Verhaltensweisen sind allen Menschen zu
Eigen, unabhängig von Alter, Rasse, klinischem Status oder anderen Unterschei-
dungskriterien. Trotzdem reagieren Menschen in vergleichbaren Situationen ohne
ersichtliche Gründe oft verschieden. Nach Schmitt et al. (Schmitt & Platzer, 2010)
setzt die Verwendung des Eigenschaftsbegriffes voraus, dass Verhaltensunterschie-
de zwischen Personen in unterschiedlichen Situationen gleich (transsituative Konsis-
tenz) und über die Zeit hinweg stabil sein sollten. Eine weitere Forderung bei wis-
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4
senschaftlichem Herangehen ist eine präzise und trennscharfe Begriffsdefinition so-
wie empirische Messbarkeit. Hier deutet sich eine Schwierigkeit sprachlicher Natur
an, da die Begriffe Temperament und Persönlichkeitseigenschaft (engl.: trait) nicht
klar voneinander abgegrenzt und teils synonym verwendet werden. Cattell bei-
spielsweise bezeichnet Temperament als den Eigenschaftsanteilanteil, der weder
der Motivation beziehungsweise den Interessen (dynamic traits) noch der Fähigkeit
(ability traits) einer Person zugerechnet werden kann (Cattell, 1957). Mathewson,
Miskovic und Schmidt (2012) definieren Temperament als „ […] a persisting pattern
of behavioral and emotional traits that appear early in life and have strong links to
physiological and biological processes”. Nach Kagan (2012) ist Temperament die
Neigung oder Disposition, bestimmte Gefühle zu erleben beziehungsweise auf Reize
in einer spezifischen Art und Weise zu reagieren. Im Zusammenspiel mit Erfahrun-
gen in der frühen Kindheit und Jugend bilde sich daraus ein begrenzter Pool mit
Persönlichkeitseigenschaften (personality traits), die, abhängig von der jeweiligen
Situation, zum Ausdruck kommen.
Im schon zitierten Lehrbuch werden dem Begriff Temperament zwei Bedeu-
tungen zugeschrieben: „(1) Zur Bezeichnung von Persönlichkeitsmerkmalen, die
nicht dadurch gekennzeichnet sind, was eine Person tut, sondern wie sie es tut (ru-
hig, hektisch, überlegt, impulsiv, gleichmäßig, ungleichmäßig). (2) Zur Abgrenzung
von Persönlichkeitsmerkmalen von anderen Bereichen individueller Unterschiede,
insbesondere Leistungseigenschaften wie Intelligenz.“ (Schmitt & Platzer, 2010,
S. 171). Als Eigenschaft gelten Persönlichkeitsmerkmale, in denen sich Menschen
stabil voneinander unterscheiden (im Gegensatz zu Zuständen, die nur vorüberge-
hende Unterscheidungsmerkmale darstellen). In der vorliegenden Untersuchung
wird Persönlichkeitseigenschaft im Sinne von „[…] Dimension along which
deutsche Fassung ZKA-PQ
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individuals vary with regard to behavioral, emotional, and cognitive tendencies that
show consistency across time and situation.” (nach Naragon-Gainey & Watson,
2012, S. 90) verwendet.
Abbildung 1 - Hierarchisches Persönlichkeitsmodell mit verschiedenen Abstraktionsebenen.
Anmerkung: Auf die namentliche Nennung von Facetten wurde aufgrund von (noch) fehlendem Kon-
sens verzichtet. (nach Naragon-Gainey & Watson, 2012, S. 92).
Ein anderer strittiger Punkt ist die Unabhängigkeit dieser Eigenschaften von-
einander beziehungsweise inwieweit bestimmte Eigenschaften gehäuft gemeinsam
auftreten. Diese vorwiegend strukturellen Schwierigkeiten versucht man in Experten-
kreisen mittels Integration verschiedener Modelle in ein umfassendes, hierarchi-
sches Gesamtmodell zu beheben. Laut Naragon-Gainey und Watson (2012) weist
das Persönlichkeitskonstrukt eine hierarchische Struktur auf, die die unterschiedliche
Anzahl von Faktoren der verschiedenen Persönlichkeitsmodelle durch Verortung
einzelner Faktoren auf jeweils anderer Abstraktionsebene zu erklären versucht
(Abbildung 1). Auf höchster Ebene wird ein Generalfaktor angenommen, vergleich-
deutsche Fassung ZKA-PQ
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bar mit dem g-Faktor von Spearman (1904), dessen Bedeutsamkeit als Konstrukt
wegen der noch jungen, darauf bezogenen Forschung bisher jedoch unklar ist.
Neben methodischen und konzeptuellen Problemen, der Unreliabilität vieler
physiologischer Variablen und der nicht immer befriedigenden Validität von Persön-
lichkeitsfragebögen nennen auch Amelang und Bartussek (1994) das Problem der
schon weiter oben angedeuteten Individualspezifität physiologischer Reaktionen.
Damit sind individuelle Unterschiede betreffend der transsituationalen Konsistenz
von physiologischen Variablen (z.B. Blutdruck, Körpertemperatur, Puls etc.) gemeint,
die sich in der Variabilität von physiologischen Reaktionsweisen zwischen Individuen
manifestieren. Dies erhöhe die unsystematische Varianz und verringere gleichzeitig
Korrelationen zwischen physiologischen Variablen und Persönlichkeitsmaßen. Die
Autoren verweisen dennoch auf klare Belege für einen genetischen Einfluss auf die
Persönlichkeit, der vermutlich durch biologische Unterschiede vermittelt werde.
Zuckerman (1992) empfiehlt im Hinblick auf die biologische Basis von Persönlich-
keitsfaktoren zudem eine Eingrenzung, welche Eigenschaften grundlegend sind und
als sogenannte „basic traits“ gelten könnten und nach welchen Kriterien diese aus-
zuwählen sind.
Im weiteren Interesse der Persönlichkeitsforschung stehen, außer der reinen
Klassifizierung und strukturellen Aufzeichnung der Persönlichkeit, auch Ursachen für
individuelle Unterschiede, die Möglichkeit von Vorhersagen (z.B. betreffend zu er-
wartender Störungen im Hinblick auf Präventionsmaßnahmen) sowie die sinnvolle
Nutzung von Erkenntnissen (z.B. im Personalwesen). Deshalb rücken zunehmend
biopsychologisch orientierte Persönlichkeitsmodelle in den Fokus. Diese verspre-
chen aufgrund ihrer Bezüge zu biologischen Funktionssystemen einen Beitrag zur
Aufdeckung möglicher biologischer Ursachen leisten zu können. Auch wegen der für
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einige Persönlichkeits-Traits konstatierten und durch zahlreiche Studien belegten
Erblichkeit von rund 50% verlagert sich der Forschungsschwerpunkt zunehmend in
diese Richtung. So ist in einem Zeitschriftenaufsatz von Borkenau et al. (2005) zum
Stand und den Perspektiven der Persönlichkeitspsychologie zu lesen, dass diese
psychologische Teildisziplin zurzeit von einer besonderen Dynamik gekennzeichnet
sei und sich das gegenwärtige Interesse insbesondere auf die Biologische Psycho-
logie richte, die sich verstärkt mit biologischen Einflussfaktoren auf Temperaments-
merkmale beschäftige. Nach Zuckerman und Stelmack (2004) betrachtet die Psy-
chobiologie Persönlichkeit als Netzwerk und verfolgt verschiedene Konzepte bezüg-
lich der Einflüsse auf dieses Netzwerk. Die Persönlichkeitspsychologie basiert einer-
seits auf einer Taxonomie, einer hierarchischen Klassifikation von menschlichen Ei-
genschaften, und nutzt andererseits zur Beschreibung der Struktur von Persönlich-
keit korrelative Strukturtheorien, die sich mit systematischen, strukturellen Zusam-
menhängen befassen (Amelang & Bartussek, 1994). Ein biologischer Persönlich-
keitsansatz von Marvin Zuckerman (2003) postuliert zwei Zugänge zur Beschreibung
individueller Unterschiede in der Persönlichkeit: Einen biologischen und einen sozia-
len. Auch Strelau (1983) unterscheidet hier wieder zwischen Temperament (primär
biologischen Ursprungs als evolutionäre Anpassung) und Persönlichkeitseigenschaft
(primär sozialen Ursprungs als Anpassung an das soziale Umfeld).
1.1. Diagnostikinstrumente
Zur Diagnostik von Persönlichkeit im Sinne der Eigenschaftstheorie hat sich
ein sogenanntes Fünf-Faktoren-Modell (FFM) für bisherige Anforderungen als valide
und praktikabel erwiesen und damit große Verbreitung erfahren. Dieses FFM basiert
auf einem lexikalischen Ansatz aus den 30-er Jahren des 19. Jahrhunderts, wo
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Allport und Odbert (1936) alle die für Persönlichkeit relevanten Wörter des engli-
schen Sprachschatzes in der Annahme extrahierten, dass damit alle bedeutsamen
Aspekte für dieses Konzept abgedeckt seien. In der Folgezeit wurde diese Liste von
zahlreichen Psychologen zur Datenreduktion auf wenige, überschaubare Dimensio-
nen mittels Faktorenanalysen ausgewertet. Die dabei herauskristallisierten fünf,
auch Big Five genannten Hauptfaktoren tragen in hohem Maße zur Varianzaufklä-
rung von individuellen Unterschieden bei. Namentlich sind diese Hauptfaktoren:
Neurotizismus (neuroticism), Extraversion (extraversion), Offenheit für Erfahrungen
(openness/intellect), Verträglichkeit (agreeableness) und Gewissenhaftigkeit
(conscientiousness).
Zur Messung dieses Fünf-Faktoren-Modells kommt heutzutage vorwiegend
das NEO-PI-R (nach Costa & McCrae, 1992; deutsch: Ostendorf & Angleitner, 2004)
zum Einsatz, dessen Faktor Offenheit für Erfahrungen jedoch breiter gefasst ist als
der ursprüngliche Faktor Intellekt der Big Five mit zusätzlichen Aspekten wie Phan-
tasie, Ästhetik und Ideen. Auch unterliegt speziell dieser Faktor gewissen sprachli-
chen und kulturellen Einflüssen. Trotz dieser Schwäche zeigte sich das Big Five
Konzept in unzähligen Studien als valide und replizierbar über Methoden, Kulturen
und Sprachen hinweg. Auch zwischen Selbst- und Fremdbeurteilungen bezüglich
der Eigenschaften von Personen gibt es hohe Übereinstimmungen, insbesondere
beim Faktor Extraversion.
1.2. Alternativer, psychobiologischer Ansatz
Der psychobiologische Ansatz von Marvin Zuckerman (z.B. Zuckerman, 1989,
1991), auf dem das zu untersuchende ZKA-PQ basiert, stellt dagegen den vermute-
ten Einfluss von biologischen Variablen (Neurotransmitter, Enzyme, Hormone) auf
deutsche Fassung ZKA-PQ
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Persönlichkeitseigenschaften in den Vordergrund. Als einer der Kritiker des lexikali-
schen Ansatzes bemängelt Zuckerman dieses rein taxonomische Modell, das mögli-
che ursächliche Bedingungen und Erklärungen völlig außer Acht lässt. Biopsycholo-
gische Modelle (z.B. von Eysenck, Gray und Zuckerman) böten dagegen Erklä-
rungsansätze für individuelle Unterschiede bei Persönlichkeitseigenschaften.
Zuckerman und Kollegen entwickelten zu ihrem biopsychologischen, auch Al-
ternative Five Factor Model (AFFM) genannten Persönlichkeitsmodell ein Erhe-
bungsinstrument namens Zuckerman-Kuhlman Personality Questionnaire (ZKPQ;
Zuckerman, 2002). Mit diversen Persönlichkeitsinventaren zusätzlich durchgeführte
Faktorenanalysen zielten darauf ab, aus den gefundenen und als biologisch relevant
erachteten Faktoren dieses neue Instrument zu entwickeln. Der daraus resultierende
Fragebogen bestand aus den Faktoren soziability, neuroticism-anxiety, impulsive
sensation seeking, aggression-hostiliy und activity. Eine grundlegend überarbeitete
Neufassung namens ZKA-PQ (Aluja et al., 2010) soll mittels dieser Studie im deut-
schen Sprachraum erprobt und validiert werden.
Schon das ZKPQ als Vorgängerversion wies gute psychometrische Eigen-
schaften (z.B. Aluja et al., 2006; Angleitner, Riemann & Spinath, 2004) und gute
konvergente Validität zu anderen Persönlichkeitsmodellen (Aluja, Garcia, & Garcia,
2004) auf. Dies trifft zumindest für vier der fünf Faktoren zu. Der fünfte Faktor
Activity des ZKPQ lud im Vergleich mit dem NEO-PI-R tendenziell höher auf Extra-
version und konnte sich eher nicht als eigener Faktor beweisen, was der fehlenden
inhaltlichen Entsprechung im NEO-PI-R angelastet wurde. Mit dem Update werden
einige bekannte Schwächen nun behoben. Die fünf Hauptfaktoren waren ehemals
lediglich ein faktorenanalytischer Extrakt aus anderen Persönlichkeitsfragebogen.
Basierend auf theoretischen Überlegungen wurden ihnen nun Facetten zugeordnet,
deutsche Fassung ZKA-PQ
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für die anschließend beschreibende Items entwickelt und empirisch verifiziert wur-
den. Letztlich entstand auch beim ZKA-PQ eine, dem NEO-PI-R vergleichbare, hie-
rarchische Struktur. Das Antwortformat wurde von einem ehemals dichotomen (rich-
tig – falsch) in ein 4-stufiges Likert-Format abgeändert, was eine höhere Antwortva-
riabilität und differenziertere, statistische Auswertungen erlaubt. Einige Faktoren
wurden aufgrund der neu zugeordneten Facetten inhaltlich und namentlich leicht
modifiziert. Eine detaillierte Beschreibung der Modifikationen findet sich in der Origi-
nalstudie (Aluja et al., 2010).
2. Zielsetzung dieser Studie
Mit dieser Studie soll auch im deutschsprachigen Raum die um Facetten er-
weiterte Neukonstruktion ZKA-PQ erprobt und validiert werden. Dafür wird die fakto-
rielle Struktur der deutschen Stichprobe des ZKA-PQ untersucht und mit entspre-
chenden Studien aus anderen Ländern / Sprachräumen verglichen (faktorielle Validi-
tät). Des Weiteren werden beide Instrumente (ZKA-PQ und NEO-PI-R) verschiede-
nen explorativen Faktorenanalysen unterzogen und auf Faktoren- und Facettenebe-
ne miteinander verglichen. Für die deutsche Studie werden ähnliche Korrelationen
zwischen ZKA-PQ und NEO-PI-R erwartet wie für die amerikanischen und spani-
schen Stichproben in der Originalstudie (Aluja et al., 2010) und eine spanische
Stichprobe in einer Validierungsstudie (Garcia, Escorial, Garcia, Blanch, & Aluja,
2012).
deutsche Fassung ZKA-PQ
11
II. Empirischer Teil
3. Methode
Der Einfachheit halber wird im Folgenden bei allgemeinen Personenbeschrei-
bungen keine explizite Unterscheidung zwischen den Geschlechtern vorgenommen.
Wenn also z.B. von Probanden (männlich) die Rede ist, sind gleichzeitig auch die
Probandinnen (weiblich) mit eingeschlossen.
3.1. Übersetzung
Zunächst wurden fünf aktuell im Bachelorstudiengang in verschiedenen Fach-
richtungen (Psychologie, Soziologie, Erziehungswissenschaft) eingeschriebene Stu-
denten rekrutiert, die jeder für sich eine Übersetzung der 200, im Original englisch-
sprachigen Items des ZKA-PQ vornahmen. Vorausgesetzt wurden sehr gute Eng-
lisch- und Deutschkenntnisse sowie sprachliche Gewandtheit. In Folge fanden ins-
gesamt drei gemeinsame Besprechungstermine statt, die im Ergebnis einen Kon-
sens bezüglich der Übersetzungen aller 200 Items ins Deutsche darstellen.
Im nächsten Schritt wurden diese, der sogenannten ersten Runde entstam-
menden, deutschen Items einem Rückübersetzer mit Englisch als Muttersprache
vorgelegt und dessen daraus hervorgegangenen, englischsprachigen Items den Ori-
ginalautoren an der University of Lleida (im katalanischen Lleida im Nordosten Spa-
niens; federführend: Professor Anton Aluja) zur Begutachtung vorgelegt. Auch dort
wurde ein Muttersprachler hinzugezogen, um die inhaltliche Übereinstimmung der
Übersetzungen mit den Originalitems zu bestätigen. In Runde II mussten lediglich
fünf Items nachbearbeitet werden, die dem ursprünglichen Inhalt / Sinn nicht exakt
entsprachen. Nach einer weiteren Rückübersetzung fanden auch diese die Zustim-
deutsche Fassung ZKA-PQ
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mung der Autoren. Eine offizielle Autorisierung und Freischaltung der deutschen
Version durch die Originalautoren fand nach Abschlusskontrolle einer im Internetpor-
tal der Autoren veröffentlichten deutschen Testversion statt.
3.2. Studienteilnehmer
Um einen möglichst großen Personenkreis anzusprechen, wurde die Studie
sowohl in einer online-Version als auch einer Papier/Bleistift-Version konzipiert.
Durch Einstellen in das universitätseigene Forschungsportal mit entsprechender
Kennzeichnung als neue Studie, Nutzung von Internetportalen und Aushängen an
verschiedenen Stellen in der Universität sowie persönlicher und digitaler Werbung
bei Psychologiestudenten wurde die Studie verbreitet. Studierende des Fachs Psy-
chologie konnten sich für die Teilnahme 2,5 Versuchspersonenstunden gutschreiben
lassen. Online wurde direkt nach Ausfüllen der Fragebögen auf Wunsch ein aus den
eingegebenen ZKA-PQ-Daten erstelltes Persönlichkeitsprofil rückgemeldet. Die Teil-
nehmer, die die Papier/Bleistift-Version bevorzugten, konnten sich anonym mittels
ihrer Versuchspersonenkennung im Sekretariat der Arbeitseinheit ihr Persönlich-
keitsprofil abholen. Für alle Teilnehmer bestand außerdem die Möglichkeit, sich für
die Verlosung von drei 20,-€ AMAZON-Gutscheinen anzumelden. Die Anonymität
der Studienteilnehmer war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.
Nach Überprüfung auf Plausibilität und Vollständigkeit blieben für das ZKA-
PQ insgesamt 140 Datensätze, von denen für 111 Personen parallel dazu auch Da-
ten des NEO-PI-R vorliegen. Da die NEO-PI-R Daten teilweise aus älteren Erhebun-
gen stammen, sind im Folgenden nur die aktuellen demografischen Daten ausge-
wiesen. Die Altersstruktur der Probanden zeigte sich wie folgt: 80% zwischen 18 und
30 Jahren, 10% zwischen 30 und 45, die restlichen 10% älter als 45 Jahre, wobei
deutsche Fassung ZKA-PQ
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der älteste Teilnehmer 82 war. Die vorliegenden 111 Datensatzpaare zur gemein-
samen Auswertung stammen zu rund 14% von männlichen und 86% von weiblichen
Studienteilnehmern. Knapp 19% gaben ein bereits abgeschlossenes Studium an,
70% studieren aktuell, sind aber noch ohne Abschluss und knapp 11% aller Teil-
nehmer sind ohne Abitur.
3.3. Material
Das ZKA-PQ (Zuckerman, Kuhlman, Aluja Personality Questionnaire) besteht
aus insgesamt 200 Items, von denen insgesamt 78 negativ gepolt sind. Die Beant-
wortung erfolgt mittels einer 4-stufigen Likert-Skala mit Ausprägungen von 1 („völlig
unzutreffend“) bis 4 („völlig zutreffend“). Jede der fünf Hauptskalen untergliedert sich
in vier Facetten, die jeweils durch zehn Items erfasst werden. Die Skala Aktivität
(AC) mit einer ermittelten Alpha-Reliabilität von r = .90 besteht aus den Facetten Ar-
beitssucht (AC1), allgemeine Aktivität (AC2), Rastlosigkeit (AC3) und Tatkraft (AC4).
Die Skala Aggressivität (AG) setzt sich aus den Facetten physische Aggressivität
(AG1), verbale Aggression (AG2), Ärger (AG3) und Feindseligkeit (AG4) zusammen
und zeigte eine Reliabilität von r = .91. Die Facetten positive Gefühle (EX1), Warm-
herzigkeit (EX2), Exhibitionismus (EX3) und Geselligkeit (EX4) sind Teil der Skala
Extraversion (EX), deren Reliabilität mit r = .93 berechnet wurde. Zur Skala Neuro-
tizismus (NE) mit einer Reliabilität von r = .94 gehören die Facetten Ängstlichkeit
(NE1), Depression / Niedergeschlagenheit (NE2), Abhängigkeit (NE3) und geringer
Selbstwert (NE4). Die fünfte Skala Sensation Seeking (SS) schließlich umfasst die
Facetten Nervenkitzel und Abenteuerlust (SS1), Erlebnishunger (SS2), Ungehemmt-
heit / Zügellosigkeit (SS3) und Anfälligkeit für Langeweile/Impulsivität (SS4) und er-
deutsche Fassung ZKA-PQ
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reichte eine Reliabilität von r = .90. Eine Auflistung aller Items inklusive ihrer Skalen-
zugehörigkeit (Abbildung 2) findet sich im Anhang.
Das NEO-PI-R als hinlänglich bekanntes Instrument zur Messung des Fünf-
Faktoren-Modells (FFM) erfasst die Faktoren mit jeweils sechs Facetten, die ihrer-
seits aus je acht Items bestehen. Die für die Hauptskalen ermittelten Reliabilitäten
betragen r = .91 für Neurotizismus (N), r = .90 für Extraversion (E), r = .87 für Offen-
heit für Erfahrungen (O), r = .89 für Verträglichkeit (A) und r = .89 für Gewissenhaf-
tigkeit (C). Die in dieser Studie verwendete, modifizierte Version (NEO-PI-R/3);
(McCrae, Costa, & Martin, 2005)) umfasst insgesamt 281 Items. 40 davon sind neu
dazugekommen und gelten als Alternative zu Originalitems, die eine unzureichende
Trennschärfe oder überzufällig viele Missingwerte aufgewiesen oder sich als sprach-
lich zu komplex gezeigt haben. Der Vergleichbarkeit halber wurden allerdings bei
den Auswertungen in dieser Studie noch die Originalitems des NEO-PI-R Form S
und nicht deren Alternativen verwendet. Bei den als Aussagen formulierten Items
soll der Proband auf einer fünfstufigen Likert-Skala mit Ausprägungen von „1“ („star-
ke Ablehnung“) bis „5“ („starke Zustimmung“) die für ihn zutreffendste Kategorie an-
kreuzen. Das letzte Item dient als Kontrollitem und fragt die ehrliche Beantwortung
des Fragebogens ab.
3.4. Analysen
Zur Validierung der gewonnenen Daten werden für das ZKA-PQ und das
NEO-PI-R jeweils getrennt deskriptive Analysen und exploratorische Faktorenanaly-
sen durchgeführt. Die Faktorenstruktur der deutschen ZKA-PQ Stichprobe wird mit
jener aus der Originalstudie (Aluja et al., 2010) verglichen. Außerdem werden die
Facetten beider Instrumente einer gemeinsamen Faktorenanalyse unterzogen. Als
deutsche Fassung ZKA-PQ
15
statistische Methoden kommen jeweils Hauptkomponentenanalysen mit Varimax-
Rotation zum Einsatz.
4. Ergebnisse
Strukturell ist die deutsche Stichprobe des ZKA-PQ mit jenen aus anderen
Ländern / Sprachräumen vergleichbar. Auch die Validierung am NEO-PI-R kommt zu
sehr ähnlichen Ergebnissen. Die Faktorenstruktur des ZKA-PQ gilt nach vorliegen-
den Befunden auch für den deutschen Sprachraum als replizierbar.
4.1. Beschreibung der Datensätze
Gemäß Tabelle 1 zeigen sich die Facetten und Faktoren des ZKA-PQ für die
vorliegende Stichprobe weitgehend normalverteilt mit einer Schiefe zwischen +/- .5
und einer Kurtosis zwischen +/- 1. Lediglich drei Facetten (AG1, EX1, NE4) zeigen
sich leicht schief. Bei der Kurtosis weicht der Faktor Aktivität (AC) mit einem Wert
von 1.23 recht deutlich von der Normalverteilung ab. Diese leicht schiefe Verteilung
der Mittelwerte findet sich für die meisten betroffenen Facetten in ähnlicher Weise
auch bei Aluja et al. (2010) und Garcia, Escorial, Garcia, Blanch und Aluja (2012).
Die interne Konsistenz betreffend weist nur eine Facette (AC3) einen schlechten Al-
pha-Wert von .57 auf. Alle anderen liegen über .70 und haben damit akzeptable bis
gute Werte. Die Faktoren haben allesamt sehr gute Alpha-Werte von .90 und höher.
Mittelwertsvergleiche der deutschen mit der gesamtspanischen Stichprobe
(Kalibrierung und Validierung; Aluja et al. 2010) zeigen teils hochsignifikante Unter-
schiede (p < .001), allerdings mit nur geringer bis mittlerer Effektstärke (d = -.36 bis
-.61). Unter Vorbehalt der Nicht-Repräsentativität der vorliegenden Daten weisen
deutsche Fassung ZKA-PQ
16
Tabelle 1 - Deskriptive Beschreibung ZKA-PQ (N = 140) mit Mittelwerten, Standardabweichung, Schiefe, Kurtosis, interner Konsistenz (Cronbachs α) und t-Tests mit Differenzen (d) zu spanischer Stichprobe (N=434; Aluja et al. 2010)
deutsche Validierung Aluja et al.2010
Variable Min Max M SD Schiefe Kurtosis α M SD t-Test d
AG1 physische Aggressi-vität 10.00 35.00 17.67 5.56 .88 .19 .89 21.09 6.47 -6,07 *** -.61
AG2 verbale Aggression 10.00 36.00 26.28 4.51 -.43 .61 .77 28.11 4.19 -4,41 *** -.41
AG3 Ärger 10.00 34.00 23.45 5.19 .03 -.54 .86 24.59 5.12 -2,28 * -.22
AG4 Feindseligkeit 12.00 37.00 21.86 4.17 .28 .65 .70 23.37 4.03 -3,82 *** -.36
AC1 Arbeitssucht 10.00 39.00 23.64 4.81 -.03 .80 .81 23.37 4.77 0,58 .06
AC2 allgemeine Aktivität 12.00 39.00 25.58 5.46 .06 .37 .85 26.85 4.91 -2,45 * -.23
AC3 Rastlosigkeit 17.00 37.00 25.53 3.67 .22 -.16 .57 27.65 4.28 -5,70 *** -.58
AC4 Tatkraft 15.00 39.00 29.00 4.44 -.41 .97 .84 28.66 5.36 0,75 .08
EX1 positive Gefühle 21.00 40.00 32.06 3.74 -.70 .60 .76 31.26 3.96 2,11 * .21
EX2 Warmherzigkeit 16.00 40.00 29.96 5.61 -.28 -.68 .90 29.55 5.16 0,80 .07
EX3 Exhibitionismus 12.00 36.00 25.84 4.94 -.29 -.30 .80 25.71 4.13 0,28 .03
EX4 Geselligkeit 16.00 39.00 28.75 5.05 -.37 -.37 .84 29.73 4.40 -2,06 * -.19
NE1 Ängstlichkeit 12.00 38.00 23.04 5.47 .31 -.43 .86 24.56 4.29 -3,00 ** -.28
NE2 Depression / Nieder-geschlagenheit
14.00 39.00 25.13 5.27 .35 -.07 .81 23.90 4.64 2,47 * .23
NE3 Abhängigkeit 13.00 37.00 23.50 4.62 .18 .04 .76 24.44 4.23 -2,14 * -.20
NE4 geringer Selbstwert 10.00 39.00 21.84 5.91 .52 .19 .90 22.88 5.25 -1,86 -.18
SS1 Nervenkitzel und Abenteuerlust
10.00 37.00 21.96 5.71 .14 -.48 .82 26.19 5.40 -7,95 *** -.74
SS2 Erlebnishunger 12.00 40.00 26.85 5.07 -.08 -.21 .78 27.92 4.43 -2,24 * -.21
SS3 Ungehemmtheit / Zügellosigkeit
14.00 37.00 25.41 4.95 -.09 -.54 .77 25.89 4.38 -1,03 -.10
SS4 Anfälligkeit für Lan-geweile / Impulsivität
10.00 34.00 21.27 3.94 .39 .92 .72 21.99 3.77 -1,94 -.18
AG Aggressivität 49.00 123.00 89.25 15.06 -.04 -.44 .91 97.16 15.55 -5,27 *** -.52
AC Aktivität 55.00 148.00 103.75 13.93 -.20 1.23 .90 106.53 14.15 -2,03 * -.20
EX Extraversion 78.00 151.00 116.62 15.57 -.26 -.38 .93 116.25 13.44 0,25 .02
NE Neurotizismus 53.00 146.00 93.50 18.58 .39 .05 .94 95.78 15.07 -1,32 -.12
SS Sensation Seeking 57.00 138.00 95.48 15.64 .25 .07 .90 102.00 13.30 -4,44 *** -.42
Anmerkung: Auffällige Werte sind fett hervorgehoben; Vergleichsdaten aus der Studie von Aluja et al. (2010) sind kursiv ge-druckt; * p < .05. ** p < .01. *** p < .001.
deutsche Probanden demnach eine geringere Tendenz zu physischer Aggressivität,
verbaler Aggression, Feindseligkeit, Rastlosigkeit und Nervenkitzel und Abenteuer-
lust auf. Auf Faktorenebene wirkt sich das als geringere durchschnittliche Ausprä-
gung auf den Faktoren Aggressivität und Sensation Seeking aus. Weitere Unter-
schiede, allerdings auf geringerem Signifikanzniveau (p < .01 bzw. p < .05), finden
sich als geringere Ausprägungen bei Ärger (AG3), allgemeiner Aktivität (AC2), Ge-
selligkeit (EX4), Abhängigkeit (NE3), Erlebnishunger (SS2), und dem Faktor Aktivi-
tät, aber signifikant höhere Werte bei positiven Gefühlen (EX1) und Depression /
Niedergeschlagenheit (NE2).
deutsche Fassung ZKA-PQ
17
Tabelle 2 - Deskriptive Beschreibung des NEO-PI-R (N = 111) mit Schiefe, Kurtosis und interner Konsistenz (Cronbachs a)
Variable Min Max M SD Schiefe Kurtosis α
N1 Anxiety (Ängstlichkeit) 5.00 30.00 16.86 5.50 .18 -.58 .78
N2 Angry Hostility (Reizbarkeit) 1.00 28.00 12.58 5.19 .34 -.17 .76
N3 Depression (Depression) 2.00 26.00 11.88 6.28 .45 -.75 .86
N4 Self-Consciousness (Soziale Befangenheit) 4.00 26.00 16.06 4.72 .00 -.22 .65
N5 Impulsiveness (Impulsivität) 5.00 29.00 17.41 4.48 .05 .05 .57
N6 Vulnerability (Verletzlichkeit) 5.00 28.00 13.93 4.30 .80 1.13 .65
E1 Warmth (Herzlichkeit) 7.00 30.00 19.35 4.60 -.29 .02 .75
E2 Gregariousness (Geselligkeit) 5.00 28.00 18.08 5.50 -.32 -.63 .76
E3 Assertiveness (Durchsetzungsfähigkeit)
5.00 27.00 15.95 5.20 .02 -.58 .75
E4 Activity (Aktivität) 7.00 26.00 16.35 4.19 .03 -.46 .65
E5 Excitement-Seeking (Erlebnishunger)
1.00 27.00 14.19 5.02 -.01 .04 .61
E6 Positive Emotions (Frohsinn) 6.00 30.00 20.52 5.50 -.72 .10 .81
O1 Fantasy (Offenheit für Phantasie)
7.00 31.00 21.14 4.74 -.41 -.04 .73
O2 Aesthetics (Offenheit für Ästhetik)
8.00 32.00 19.70 5.06 -.19 -.34 .73
O3 Feelings (Offenheit für Gefühle) 9.00 31.00 21.43 4.02 -.06 .09 .63
O4 Actions (Offenheit für Handlungen)
6.00 28.00 18.25 4.38 -.31 -.20 .63
O5 Ideas (Offenheit für Ideen) 5.00 32.00 18.10 5.42 -.26 -.29 .80
O6 Values (Offenheit des Werte- und Normensystems) 13.00 29.00 21.44 3.48 -.04 -.34 .42
A1 Trust (Vertrauen) 5.00 29.00 17.32 5.34 -.37 -.27 .79
A2 Straightforwardness (Freimütigkeit)
7.00 28.00 19.77 4.77 -.61 -.21 .68
A3 Altruism (Altruismus) 6.00 31.00 21.02 3.87 -.68 1.90 .64
A4 Compliance (Entgegenkommen) 7.00 28.00 18.61 4.15 -.26 -.21 .57
A5 Modesty (Bescheidenheit) 5.00 28.00 17.63 4.64 -.35 -.26 .73
A6 Tender-Mindedness (Gutherzigkeit)
7.00 28.00 18.89 4.32 -.04 .04 .70
C1 Competence (Kompetenz) 7.00 28.00 20.12 3.68 -.60 1.44 .61
C2 Order (Ordnungsliebe) 8.00 29.00 19.58 4.57 -.37 -.42 .63
C3 Dutifulness (Pflichtbewußtsein) 8.00 30.00 19.66 4.31 -.23 .40 .64
C4 Achievement Striving (Leistungsstreben)
6.00 29.00 17.89 4.20 -.15 .03 .63
C5 Self-Discipline (Selbstdisziplin) 7.00 32.00 18.31 5.45 -.17 -.72 .79
C6 Deliberation (Besonnenheit) 5.00 25.00 16.02 4.84 -.27 -.36 .74
N Neurotizismus (Emotionale Labilität)
48.00 146.00 88.73 22.55 .58 -.16 .91
E Extraversion (Extraversion) 42.00 146.00 104.45 21.56 -.39 -.18 .90
O Openness to Experience (Offenheit für Erfahrungen)
69.00 159.00 120.06 18.18 .05 -.41 .87
A Agreeableness (Verträglichkeit) 59.00 153.00 113.25 19.32 -.64 .52 .89
C Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit)
55.00 166.00 111.57 19.68 -.23 .57 .89
Anmerkung: auffällige Werte sind fett gedruckt
Für das NEO-PI-R (Tabelle 2) zeigen fünf Facetten Abweichungen von der
Normalverteilung (N6, E6, A2, A3, C1), drei davon sowohl bei der Schiefe als auch
der Kurtosis (N6, A3, C1). 15 der 30 Facetten weisen Reliabilitätskoeffizienten von
unter .60 auf. Diese für die NEO-PI-R Daten der deutschen Stichprobe errechneten
internen Konsistenzen (Cronbachs α) mit teilweise wenig befriedigenden Werten
deutsche Fassung ZKA-PQ
18
(von .42 bis .64) entsprechen aber weitestgehend denen aus den amerikanischen
und deutschen Manualen. Die fünf Faktoren zeigen sich mit Werten von .87 bis .91
dennoch als reliabel.
Tabelle 3 - Korrelationen zwischen den Hauptskalen von ZKA-PQ und NEO-PI-R
AG
Aggressivität AC
Aktivität EX
Extraversion NE
Neurotizismus
SS Sensation Seeking
N Neurotizismus (Emotionale Labilität)
,31 ,06 -,32 ,84 ,09
E Extraversion (Extraversion)
,07 ,36 ,80 -,28 ,52
O Openness to Experience (Offenheit für Erfahrungen)
,07 ,19 ,30 ,06 ,36
A Agreeableness (Verträglichkeit)
-,73 ,20 ,16 ,00 -,31
C Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit)
-,38 ,37 ,11 -,23 -,48
Anmerkung: signifikante Korrelationen (p < .001) sind fett gedruckt.
4.2. Validierung des ZKA-PQ am NEO-PI-R
Die Korrelationen zwischen dem ZKA-PQ und dem NEO-PI-R auf Faktoren-
ebene (Tabelle 3) entsprechen weitestgehend den Befunden von Garcia et al. (2012)
aus einer spanischen Stichprobe. Aggressivität (AG) korreliert positiv mit den NEO-
PI-R Skalen Neurotizismus (N) und negativ mit Verträglichkeit (A) und Gewissenhaf-
tigkeit (C). Aktivität (AC) zeigt einen positiven Zusammenhang mit Extraversion (E)
und Gewissenhaftigkeit (C). Die Extraversionsskala (EX) des ZKA-PQ korreliert posi-
tiv mit der gleichnamigen Skala (N) des NEO-PI-R und mit Offenheit (O) und negativ
mit Neurotizismus (N). Hohe Neurotizismuswerte (NE) beim ZKA-PQ gehen einher
mit ebensolchen (N) beim NEO-PI-R und negativen Ausprägungen bei Extraversion
(E). Sensation Seeking (SS) korreliert positiv mit Extraversion (E) und Offenheit (O)
und negativ mit Verträglichkeit (A) und Gewissenhaftigkeit (C).
Wie aus Tabelle 4 ersichtlich bestehen die stärksten Beziehungen auf Facet-
tenebene (jeweils 4 ZKA-PQ-Facetten x 6 NEO-PI-R-Facetten = 24 zu betrachtende
deutsche Fassung ZKA-PQ
19
Zusammenhänge) zwischen den Aggressivitätsfacetten (AG) des ZKA-PQ und den
Verträglichkeitsfacetten (A) des NEO-PI-R. Diese durchweg negativ ausgeprägten
Korrelationen zeigen sich in 95% der Fälle hochsignifikant (p < .001). Auch die je-
weils gleichnamigen Extraversionsfacetten (EX, E) und Neurotizismusfacetten (NE,
N) weisen starke, positive und zumeist signifikante Verknüpfungen zueinander auf.
Für die jeweils 24 Facettenpaare der Faktoren Sensation Seeking (SS) und Extra-
version (E), Sensation Seeking (SS) und Gewissenhaftigkeit (C), Aktivität (AC) und
Gewissenhaftigkeit (C), Extraversion (EX) und Neurotizismus (N), Sensation Seeking
(SS) und Offenheit (O) und Aggressivität (AG) und Neurotizismus (N) sind immerhin
noch zwischen 40% und 60% der Korrelationen ebenfalls hochsignifikant (p < .001).
Die Richtung, positiv oder negativ, entspricht der auf Faktorenebene berichteten (vgl.
Tabelle 3). Als besonders auffällig zeigte sich beim ZKA-PQ die Facette Rastlosig-
keit (AC3), die, im Gegensatz zu allen anderen AC-Facetten, negativ gepolte Bezie-
hungen sowohl zu NEO-PI-R Gewissenhaftigkeits- (C) als auch Verträglichkeitsfa-
cetten (A) aufweist. Diese wurden zwar nur in Einzelfällen signifikant, verringern aber
dennoch in der Summe den auf Faktorenebene ausgewiesenen Zusammenhang.
Auch zwischen dem Faktor Extraversion des ZKA-PQ (EX) und den NEO-PI-R Fak-
toren Neurotizismus (N) und Verträglichkeit (A) gibt es auf Facettenebene solche
gegenläufigen Korrelationen mit Auswirkungen auf der Faktorenebene. Die NEO-PI-
R-Facette Impulsivität (N5) verhält sich, anders als alle anderen NEO-PI-R Neuroti-
zismusfacetten, gegen den Trend mit tendenziell positiven Korrelationen zu allen
ZKA-PQ Extraversionsfacetten (EX), mit der Facette Exhibitionismus (EX3) sogar
hochsignifikant. Weiterhin erwähnenswert sind positive Beziehungen aller ZKA-PQ
Extraversionsfacetten (EX) zu den NEO-PI-R-Offenheitsfacetten, die sich jedoch nur
20
Tabelle 4 - Pearson Korrelationen zwischen den Facetten von ZKA-PQ und NEO-PI-R
ZKA-PQ
NEO-PI-R physis
che A
g-
gre
ssiv
ität
verb
ale
Aggre
ssi-
on
Ärg
er
Fe
indselig
keit
Arb
eitssucht
allg
em
ein
e A
ktivi-
tät
Rastlosig
keit
Ta
tkra
ft
positiv
e G
efü
hle
Warm
herz
igkeit
Exhib
itio
nis
mus
Geselli
gkeit
Ängstlic
hkeit
Depre
ssio
n / N
ie-
derg
eschla
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t Abhängig
keit
gerin
ger
Selb
st-
wert
Nerv
enkitzel und
Abente
uerlu
st
Erle
bnis
hunger
Ungehem
mth
eit /
Zü
gello
sig
keit
Anfä
lligkeit für
Langew
eile
/ I
m-
puls
ivität
AG1 AG2 AG3 AG4 AC1 AC2 AC3 AC4 EX1 EX2 EX3 EX4 NE1 NE2 NE3 NE4 SS1 SS2 SS3 SS4
N1 Ängstlichkeit -.07 -.06 .28 .32 .11 .02 .17 .07 -.27 -.21 -.09 -.09 .75 .64 .64 .57 -.10 .00 .02 -.22
N2 Reizbarkeit .22 .29 .71 .66 -.07 .03 .42 -.19 -.24 -.27 .13 -.21 .56 .50 .30 .41 .18 .09 .18 .17
N3 Depression .03 -.17 .18 .35 .06 .09 .12 -.04 -.47 -.45 -.26 -.35 .68 .81 .51 .78 .13 .09 -.08 -.18
N4 Soziale Befangenheit -.15 -.24 .07 .17 .10 .00 -.03 .04 -.23 -.29 -.33 -.19 .46 .54 .63 .60 -.06 -.05 -.16 -.30
N5 Impulsivität .12 .36 .50 .24 -.13 .08 .35 -.13 .12 .16 .28 .15 .23 .23 .12 .04 .20 .34 .51 .42
N6 Verletzlichkeit .11 -.11 .27 .39 -.12 .02 .12 -.26 -.47 -.38 -.21 -.29 .61 .65 .57 .67 .11 .02 -.01 .06
E1 Herzlichkeit -.23 -.04 -.15 -.45 .12 .17 .18 .34 .61 .71 .31 .62 -.10 -.36 .08 -.34 -.04 .11 .24 .08
E2 Geselligkeit -.05 .13 .07 -.08 .00 .25 .24 -.03 .43 .49 .46 .80 -.06 -.36 .09 -.25 .13 .13 .55 .40
E3 Durchsetzungsfähigkeit .06 .33 .26 .11 .10 .27 .46 .05 .35 .29 .68 .44 -.13 -.42 -.30 -.46 .16 .18 .42 .36
E4 Aktivität -.10 .16 .21 -.05 .25 .54 .68 .30 .42 .29 .38 .40 .08 -.21 -.01 -.18 .27 .38 .33 .34
E5 Erlebnishunger .05 .18 .17 .10 .01 .22 .29 -.10 .19 .05 .30 .20 .14 .09 .13 .04 .58 .49 .55 .47
E6 Frohsinn .00 .26 .13 -.26 -.01 .16 .16 .20 .80 .69 .51 .58 -.24 -.51 -.11 -.52 .02 .26 .53 .29
O1 Offenheit für Fantasie .13 .33 .31 .22 -.20 -.15 .08 -.13 .06 .03 .20 .05 .19 .26 .13 .03 -.02 .36 .41 .13
O2 Offenheit für Ästhetik -.13 -.11 .00 -.06 .18 .25 .08 .32 .17 .10 .02 .08 .21 .19 .28 .18 -.04 .33 .10 -.02
O3 Offenheit für Gefühle -.01 .27 .19 -.12 .03 .18 .20 .17 .47 .33 .27 .27 .04 .00 .09 -.15 .04 .47 .36 .17
O4 Offenheit für Handlungen .09 .26 .07 .00 -.05 .20 .21 -.02 .37 .28 .30 .35 -.05 -.11 -.13 -.16 .32 .65 .53 .49
O5 Offenheit für Ideen -.05 .09 -.03 -.09 .17 .13 .02 .26 .17 -.01 .01 .06 .05 .09 .02 .02 -.03 .27 .05 -.15
O6 Offenheit des Werte- und Normensystems -.09 -.03 -.20 -.27 .01 .10 -.06 .19 .31 .22 .02 .20 -.19 -.12 -.14 -.12 -.12 .33 .18 .03
A1 Vertrauen -.28 -.18 -.38 -.56 .16 .13 -.10 .33 .62 .58 .05 .40 -.32 -.39 .03 -.32 -.13 .06 .07 -.01
A2 Freimütigkeit -.36 -.39 -.45 -.40 .16 .09 -.34 .33 .04 .01 -.43 -.09 -.03 -.01 .16 .11 -.32 -.10 -.42 -.31
A3 Altruismus -.41 -.36 -.51 -.61 .25 .10 -.15 .49 .35 .48 -.07 .28 -.03 -.19 .10 -.16 -.28 -.07 -.11 -.31
A4 Entgegenkommen -.53 -.68 -.67 -.56 .24 .06 -.35 .32 .04 .17 -.21 .13 -.11 -.11 .28 .07 -.33 -.18 -.29 -.35
A5 (Bescheidenheit -.31 -.40 -.39 -.30 .14 -.02 -.26 .18 -.11 -.05 -.52 -.15 .05 .09 .25 .29 -.24 -.08 -.45 -.32
A6 Gutherzigkeit -.28 -.31 -.27 -.39 .17 .15 -.10 .37 .30 .33 -.08 .21 .09 .03 .29 .07 -.14 .09 -.01 -.14
C1 Kompetenz -.17 -.09 -.22 -.39 .27 .01 -.04 .36 .40 .34 .16 .26 -.30 -.42 -.23 -.47 -.33 -.18 -.10 -.32
C2 Ordnungsliebe -.12 -.18 -.14 -.06 .33 .14 -.11 .36 .00 -.07 -.02 -.08 -.02 -.06 -.08 -.06 -.20 -.26 -.24 -.33
C3 Pflichtbewusstsein -.31 -.21 -.38 -.39 .38 .08 -.21 .55 .21 .18 -.07 .06 -.11 -.16 -.04 -.17 -.30 -.15 -.33 -.41
C4 Leistungsstreben -.15 -.10 -.04 -.25 .48 .34 .22 .60 .32 .17 .00 .09 .06 -.11 .01 -.15 .00 .09 -.11 -.19
C5 Selbstdisziplin -.13 -.07 -.21 -.27 .46 .17 -.05 .49 .12 .08 -.13 -.01 -.16 -.26 -.15 -.20 -.31 -.27 -.32 -.39
C6 Besonnenheit -.24 -.37 -.42 -.37 .10 -.05 -.33 .22 .02 .01 -.17 -.03 -.11 -.26 .10 -.10 -.47 -.46 -.47 -.57
Anmerkung: Signifikante Korrelationen (p < .001) sind kursiv und fett gedruckt
21
mit den beiden Facetten Offenheit für Gefühle (O3) und Offenheit für Handlungen
(O4) allesamt hochsignifikant zeigen.
4.3. Faktorenanalysen
Zur Beschreibung der Struktur der erhobenen Daten wurden sowohl für das
ZKA-PQ als auch das NEO-PI-R explorative Faktorenanalysen durchgeführt. Kaiser-
Meyer-Olkin-Koeffizienten (KMO) von ≥ .99 sprechen für einen hohen gemeinsamen
Varianzanteil in der Korrelationsmatrix und damit für die Eignung der Daten zur Fak-
torenanalyse. Die Tabellen 5 und 6 zeigen die daraus resultierenden, varimax-
rotierten Faktorenstrukturen für die jeweiligen Instrumente. Sowohl für das NEO-PI-R
als auch das ZKA-PQ wurden, gemäß dahinterstehenden Theorien und Befunden
und gestützt durch Parallelanalysen (nach Horn, 1965), jeweils fünf Faktoren extra-
hiert.
4.4. Faktorenanalyse ZKA-PQ
Beim ZKA-PQ (N=140) klären die extrahierten fünf Faktoren zusammen
72.53% der Varianz auf. Mit zwei Ausnahmen luden alle Facetten am höchsten auf
die dazugehörigen Faktoren. Rastlosigkeit (AC3) lud mit .59 höher auf Aggressivität
(AG) als auf den vorgesehenen Faktor Aktivität (.49). Physische Aggressivität (AG1)
zeigte keine Ladung auf dem eigentlichen Faktor Aggressivität (AG), aber Ladungen
von .37 auf Sensation Seeking (SS) und -.37 auf Aktivität (AC). Die meisten Neben-
ladungen über .30 fielen auf Extraversion (EX). Explizit kamen diese von den Facet-
ten geringer Selbstwert (NE4, -.33), Depression / Niedergeschlagenheit (NE2, -.39),
Ungehemmheit / Zügellosigkeit (SS3, .42) und Feindseligkeit (AG4, -.42). Weiterhin
22
lud die Facette Ungehemmheit / Zügellosigkeit (SS3) mit .31 noch auf den Faktor
Aggressivität (AG), auf den auch die Facette Exhibitionismus (EX3) mit .51 lud.
Tabelle 5 - varimax-rotierte Faktorenstruktur ZKA-PQ (N = 140)
Faktoren
ZKA-PQ Facetten AG AC EX NE SS
AG1 physische Aggressivität .29 -.37 -.29 -.17 .37
AG2 verbale Aggression .72 -.25 .11 -.16 .24
AG3 Ärger .87 -.13 -.03 .19 .14
AG4 Feindseligkeit .75 -.13 -.42 .27 .06
AC1 Arbeitssucht -.12 .81 .01 .03 -.04
AC2 allgemeine Aktivität .06 .81 .11 .01 .21
AC3 Rastlosigkeit .59 .49 .08 .14 .24
AC4 Tatkraft -.22 .77 .27 -.04 -.14
EX1 positive Gefühle -.04 .17 .75 -.29 .12
EX2 Warmherzigkeit -.10 .04 .88 -.10 .03
EX3 Exhibitionismus .51 .11 .53 -.15 .11
EX4 Geselligkeit .04 .19 .83 -.06 .15
NE1 Ängstlichkeit .19 .07 -.08 .87 .04
NE2 Depression / Niedergeschlagenheit .11 -.07 -.39 .78 .03
NE3 Abhängigkeit -.06 .06 .12 .86 -.09
NE4 geringer Selbstwert -.03 .02 -.33 .87 .01
SS1 Nervenkitzel und Abenteuerlust .08 .18 -.15 -.01 .82
SS2 Erlebnishunger .04 .06 .14 .12 .79
SS3 Ungehemmtheit / Zügellosigkeit .31 -.11 .42 .00 .67
SS4 Anfälligkeit für Langeweile / Impulsivität .26 -.12 .21 -.15 .74
vor Rotation: Eigenwerte 1.39 2.93 1.53 4.59 4.06
erklärte Varianz in % 6.96 14.64 7.67 22.97 20.29
nach Rotation: Eigenwerte 2.82 2.54 3.23 3.22 2.70
erklärte Varianz in % 14.11 12.69 16.13 16.09 13.51
Anmerkung: Ladungen ≥ .30 sind fett gedruckt
Für die aus der deutschen Stichprobe resultierende, varimax-rotierte La-
dungsmatrix der ZKA-PQ Daten (Tabelle 5) wurden Kongruenzkoeffizienten (nach
Tucker, 1951) zu folgenden Stichproben ermittelt: spanischen Kalibrierung, spani-
sche Validierung, amerikanische Validierung (alle Aluja et al. 2010) und spanische
Validierung (Garcia et al. 2012). Der Kongruenzkoeffizient ist ein Maß für die
Replikativität der Datenstruktur. Er kann Werte zwischen -1 und +1 annehmen und
ist analog zu einer Korrelation zu interpretieren. Da aber auch bei Verwendung von
Zufallsmatrizen hohe Kongruenzkoeffizienten mit Beträgen von um die .80 errechnet
werden können, müssen zur Absicherung der Replizierbarkeit der Faktorenstruktur
mindestens Kongruenzkoeffizienten von .80 oder höher erreicht werden. Werte zwi-
23
schen .81 und .90 indizieren mäßige, Werte über .90 hohe strukturelle Äquivalenz.
Die Überprüfung der deutschen ZKA-PQ Ladungsmatrizen mit allen oben aufgeführ-
ten Modellen erbrachte jeweils gute Übereinstimmung bei der Faktorenstruktur mit
Werten zwischen .90 und .97. Bei den Matrizen weisen Kongruenzkoeffizienten von
.94 bis .99 auf hohe strukturelle Übereinstimmung der erhobenen ZKA-PQ Daten
hin. Auf Facettenebene streut die Übereinstimmung erwartungskonform am stärks-
ten mit Werten zwischen .70 und 1.00.
4.5. Faktorenanalyse NEO-PI-R
Beim NEO-PI-R (N = 111) belief sich der durch die fünf Faktoren erklärte Va-
rianzanteil auf zusammen 64.60%. Die meisten der Facetten luden am höchsten auf
dem adäquaten Faktor. Die Kongruenzkoeffizienten (k) für die extrahierten fünf
NEO-PI-R-Faktoren der deutschen Stichprobe verglichen mit denen der amerikani-
schen und der deutschen Stichprobe aus dem Manual (Costa & McCrae, 1992; Os-
tendorf & Angleitner, 2004) sowie der spanischen Validierungsstichprobe (Garcia et
al., 2012) bewegen sich zwischen .87 und .97. Für die Matrizen der miteinander ver-
glichenen NEO-PI-R Faktorenstrukturen ergaben sich Kongruenzkoeffizienten zwi-
schen .92 und .97. Auf Facettenebene wurden aus allen drei Vergleichen Überein-
stimmungskoeffizienten von über .83 ermittelt. Ausnahmen bildeten zum einen die
Facette Vertrauen (A1) mit Werten von .60, .68 und .72 und, allerdings nur die spa-
nische Stichprobe betreffend, die Facetten Erlebnishunger (E5, k = .73) und Offen-
heit für Handlungen (O4, k = .79).
24
Tabelle 6 - varimax-rotierte Faktorenstruktur NEO-PI-R (N = 111)
Faktoren
NEO-PI-R Facetten N E O A C
N1 Ängstlichkeit .83 .00 .10 -.02 .04
N2 Reizbarkeit .69 .06 -.03 -.48 -.12
N3 Depression .86 -.14 .10 .03 -.09
N4 Soziale Befangenheit .78 -.03 .00 .24 .00
N5 Impulsivität .22 .40 .26 -.37 -.39
N6 Verletzlichkeit .72 -.19 -.08 -.02 -.44
E1 Herzlichkeit -.06 .85 .09 .27 .14
E2 Geselligkeit -.16 .73 -.17 -.09 -.13
E3 Durchsetzungsfähigkeit -.34 .47 .00 -.57 .15
E4 Aktivität .02 .61 .14 -.27 .22
E5 Erlebnishunger .18 .55 .11 -.26 -.29
E6 Frohsinn -.30 .76 .22 -.09 .01
O1 Offenheit für Fantasie .14 .07 .65 -.18 -.34
O2 Offenheit für Ästhetik .30 .17 .67 .15 .16
O3 Offenheit für Gefühle .10 .59 .60 -.04 -.02
O4 Offenheit für Handlungen -.30 .29 .47 -.20 -.33
O5 Offenheit für Ideen .04 .03 .72 .05 .30
O6 Offenheit des Werte- und Normensystems -.32 -.01 .66 .23 -.04
A1 Vertrauen -.26 .53 .12 .55 .06
A2 Freimütigkeit -.02 -.21 .09 .71 .03
A3 Altruismus -.02 .42 .18 .68 .25
A4 Entgegenkommen -.05 .01 -.13 .77 .15
A5 (Bescheidenheit .11 -.23 .00 .77 -.05
A6 Gutherzigkeit .24 .47 .29 .55 .11
C1 Kompetenz -.32 .26 .15 .07 .65
C2 Ordnungsliebe .02 -.14 -.11 -.15 .73
C3 Pflichtbewusstsein .03 .11 .16 .36 .70
C4 Leistungsstreben .10 .29 .20 -.11 .70
C5 Selbstdisziplin -.15 -.09 -.08 .05 .82
C6 Besonnenheit -.10 -.13 -.09 .37 .59
vor Rotation: Eigenwerte 3.95 5.08 1.84 5.76 2.76
erklärte Varianz in % 13.16 16.92 6.14 19.19 9.19
nach Rotation: Eigenwerte 3.95 4.41 2.89 4.18 3.96
erklärte Varianz in % 13.16 14.70 9.62 13.94 13.19
Anmerkung: Ladungen ≥ .30 sind fett gedruckt
4.6. gemeinsame Faktorenanalyse von ZKA-PQ und NEO-PI-R
Die gemeinsame Faktorenanalyse beider Instrumente (N = 111) mit vorgege-
bener Fünf-Faktoren-Lösung (Tabelle 7) zeigt recht eindeutig den Faktor Neuroti-
zismus (N / NE), einen gemeinsamen Faktor von Verträglichkeit und Aggressivität (A
/ AG), erwartungsgemäß gegenläufig gepolt, einen Faktor Offenheit (O) , in den auch
die SS-Facette Erlebnishunger einfließt, einen weiteren Faktor Extraversion (E / EX)
und als fünften Faktor Gewissenhaftigkeit (C), der auch die AC-Facetten Tatkraft und
25
Arbeitssucht umfasst. Der vierte Faktor beinhaltet außer allen Extraversionsfacetten
zusätzlich aus dem ZKA-PQ die SS-Facetten Ungehemmtheit / Zügellosigkeit (SS3),
Anfälligkeit für Langeweile / Impulsivität (SS4) und Nervenkitzel und Abenteuerlust
(SS1), die AC-Facetten Rastlosigkeit (AC3) und allgemeine Aktivität (AC2) und aus
dem NEO-PI-R die Facetten Offenheit für Handlungen (O4) und Impulsivität (N5).
Der durch diese fünf Faktoren erklärte Varianzanteil liegt bei 61.38%.
Auch für die gemeinsame Varimax-Faktorenstruktur von ZKA-PQ und NEO-
PI-R Facetten wurden Kongruenzkoeffizienten zu vergleichbaren Daten aus der Va-
lidierungsstudie von Garcia et al. (2012) ermittelt (Tabelle 7). Da sich für die Fakto-
ren Extraversion (E, k = .74) und Offenheit (O, k = .70) keine hinreichend hohen
Kongruenzkoeffizienten fanden, wurde zusätzlich eine orthogonale Prokrustes-
Rotation durchgeführt, um zu sehen, ob sich dadurch die Kongruenz bedeutsam
verbessern lässt. Für den Faktor Extraversion (E) gelang das gut auf nunmehr .91,
für den Faktor Offenheit (O) dagegen nicht. Die größten Diskrepanzen zwischen bei-
den Persönlichkeitsmodellen zeigen sich somit im Merkmalsbereich Offenheit.
4.7. Sechster Faktor
Für die gemeinsame Faktorenanalyse ergab die Parallelanalyse einen zusätz-
lich relevanten, sechsten Faktor, der mit einem Eigenwert von 2.38 deutlich über
dem ermittelten Zufallswert von 1.94 liegt. Bei der Parallelanalyse werden Eigenwer-
te einer Faktorenanalyse eines empirisch gewonnenen Datensatzes mit den Eigen-
werten einer Faktorenanalyse eines Datensatzes mit normalverteilten Zufallsdaten
verglichen. Die Idee der Parallelanalyse besteht darin, dass bei der Faktorenanalyse
von empirischen Daten so viele Faktoren beibehalten werden, wie es Eigenwerte
größer als die von Zufallsdaten gibt.
26
Tabelle 7 – Ladungsmuster der gemeinsamen 5-Faktoren-Lösung (ZKA-PQ und NEO-PI-R)
Faktoren Facetten-
kongruenz NEO-PI-R und ZKA-PQ Facetten 1 2 3 4 5
N1 Ängstlichkeit .79 -.70 -.01 -.02 .11 -.09 -.04 -.01 .13 -.16 .96
N2 Reizbarkeit .61 -.57 .13 -.19 .00 .00 -.53 -.50 .00 -.05 .92
N3 Depression .87 -.76 -.16 -.14 .09 -.08 -.05 -.02 -.01 -.09 .97
N4 Soziale Befangenheit .72 -.57 -.14 -.21 .07 -.06 .20 -.10 .05 -.09 .94
N5 Impulsivität .22 -.44 .42 -.15 .34 -.19 -.32 -.40 -.26 -.19 .84
N6 Verletzlichkeit .77 -.72 -.08 -.11 -.12 -.06 -.06 -.01 -.35 -.30 .99
E1 Herzlichkeit -.15 -.06 .63 -.77 .29 -.14 .40 -.21 .17 -.10 .93
E2 Geselligkeit -.14 -.06 .77 -.48 -.08 -.14 .10 -.01 -.11 -.05 .92
E3 Durchsetzungsfähigkeit -.34 -.30 .60 -.25 -.04 -.21 -.41 -.44 .23 -.21 .86
E4 Aktivität .04 -.01 .69 -.30 .13 -.30 -.14 -.24 .36 -.46 .83
E5 Erlebnishunger .20 -.08 .57 -.16 .19 -.61 -.16 -.33 -.21 -.04 .51
E6 Frohsinn -.38 -.30 .65 -.61 .38 -.29 .05 -.06 .05 -.12 .98
O1 Offenheit für Fantasie .14 -.06 .04 -.17 .66 -.55 -.22 -.17 -.28 -.24 .97
O2 Offenheit für Ästhetik .30 -.01 .09 -.18 .62 -.51 .14 -.12 .23 -.01 .86
O3 Offenheit für Gefühle .04 -.13 .40 -.35 .73 -.53 -.01 -.06 .07 -.16 .97
O4 Offenheit für Handlungen -.16 -.01 .44 -.01 .41 -.62 -.12 -.08 -.26 -.01 .63
O5 Offenheit für Ideen .03 -.17 -.08 -.11 .66 -.55 .00 -.02 .32 -.13 .88
O6 Offenheit des Werte- und Normensys-tems
-.22 -.06 -.01 -.13 .57 -.40 .21 -.13 -.04 -.09 .92
A1 Vertrauen -.28 -.19 .32 -.41 .28 -.04 .60 -.36 .05 -.07 .91
A2 Freimütigkeit .06 -.08 -.28 -.08 .05 -.17 .64 -.56 .04 -.11 .78
A3 Altruismus -.06 -.01 .15 -.54 .30 -.01 .71 -.42 .25 -.23 .73
A4 Entgegenkommen .03 -.07 -.07 -.11 -.15 -.09 .82 -.65 .09 -.12 .92
A5 (Bescheidenheit .19 -.21 -.32 -.04 .01 -.04 .64 -.59 -.06 -.01 .86
A6 Gutherzigkeit .19 -.11 .20 -.25 .43 -.04 .56 -.43 .14 -.11 .77
C1 Kompetenz -.43 -.41 .06 -.19 .20 -.11 .14 -.09 .59 -.48 .89
C2 Ordnungsliebe -.06 -.06 -.14 -.11 -.20 -.24 -.08 -.08 .68 -.41 .94
C3 Pflichtbewusstsein -.10 -.15 -.12 -.10 .21 -.21 .35 -.36 .65 -.58 .80
C4 Leistungsstreben .02 -.14 .19 -.13 .19 -.02 -.01 -.01 .76 -.79 .95
C5 Selbstdisziplin -.22 -.33 -.15 -.08 -.13 -.16 .07 -.12 .78 -.70 .98
C6 Besonnenheit -.17 -.31 -.31 -.09 -.11 -.29 .38 -.32 .46 -.29 .86
AG1 physische Aggressivität -.10 -.01 -.13 -.17 .08 -.03 -.56 -.61 -.22 -.05 .94
AG2 verbale Aggression -.19 -.19 .16 -.09 .27 -.14 -.68 -.63 -.16 -.10 .79
AG3 Ärger .26 -.50 .20 -.08 .11 -.02 -.75 -.61 -.12 -.08 .84
AG4 Feindseligkeit .40 -.42 -.08 -.29 -.10 -.07 -.72 -.61 -.19 -.09 .96
AC1 Arbeitssucht .15 -.09 .15 -.03 -.05 -.07 .18 -.09 .64 -.44 .89
AC2 allgemeine Aktivität .21 .00 .51 -.04 -.06 -.12 .06 -.02 .37 -.57 .56
AC3 Rastlosigkeit .27 -.22 .57 -.13 -.03 -.20 -.41 -.25 .17 -.48 .64
AC4 Tatkraft .01 -.15 .17 -.23 .17 -.14 .35 -.16 .69 -.67 .87
EX1 positive Gefühle -.45 -.37 .55 -.57 .37 -.23 .22 -.14 .15 -.30 .96
EX2 Warmherzigkeit -.40 -.10 .58 -.74 .20 -.03 .37 -.23 .05 -.09 .87
EX3 Exhibitionismus -.22 -.13 .63 -.46 .03 -.27 -.29 -.47 .04 -.03 .88
EX4 Geselligkeit -.27 -.21 .73 -.73 .07 -.23 .24 -.01 .01 -.07 .93
NE1 Ängstlichkeit .83 -.70 .08 -.04 .03 -.11 -.12 -.24 .02 -.17 .95
NE2 Depression / Niedergeschlagenheit .81 -.76 -.29 -.21 .14 -.06 -.18 -.05 -.13 -.07 .96
NE3 Abhängigkeit .75 -.69 .12 -.06 .01 -.15 .30 -.08 -.04 -.08 .94
NE4 geringer Selbstwert .86 -.71 -.22 -.21 -.07 .00 .03 -.11 -.13 -.26 .97
SS1 Nervenkitzel und Abenteuerlust .15 -.17 .37 -.07 -.05 -.61 .34 -.29 -.26 -.02 .02
SS2 Erlebnishunger .12 -.09 .39 -.05 .51 -.81 .19 -.14 -.22 -.09 .79
SS3 Ungehemmtheit / Zügellosigkeit -.04 -.01 .64 -.12 .28 -.65 .31 -.31 -.32 -.17 .66
SS4 Anfälligkeit für Langeweile / Impul-sivität
-.10 -.14 .58 -.09 .01 -.40 .34 -.41 -.45 -.31 .39
Faktorenkongruenz vor .92 .74 .70 .95 .90 .85 nach Prokrustesrotation .93 .91 .75 .96 .93 .91
Anmerkung: Ladungen ≥ .30 und unzureichende Kongruenzkoeffizienten sind fett gedruckt; kursive Zahlen (jeweils rechte Spalte bei Faktoren) aus Validierungsstudie von Garcia et al. 2012.
27
Die Ergebnisse der daraufhin mit sechs Faktoren durchgeführten Faktoren-
analysen (Tabelle 8) zeigen einen Faktor Extraversion (E, EX), nicht mehr so ver-
wischt wie in der Fünf-Faktoren-Version, jedoch ohne die NEO-PI-R Facetten Erleb-
nishunger (E5) und Durchsetzungsfähigkeit (E3), dafür inklusive der Facette Ver-
trauen (A1). Der zweite Faktor Verträglichkeit / Aggressivität (A / AG) ähnelt stark
dem aus der Fünf-Faktoren-Lösung. Als dritter Faktor zeigt sich Neurotizismus (N,
NE), wieder wie schon in der Fünf-Faktoren-Lösung ohne die Facette Impulsivität
(N5). Der vierte Faktor setzt sich aus Gewissenhaftigkeit und Aktivität (C / AC) zu-
sammen und beherbergt erwartungsgemäß die gleichnamige NEO-PI-R Facette Ak-
tivität (E4). Der fünfte Faktor Offenheit (O) besteht ausschließlich aus Offenheitsfa-
cetten aus dem NEO-PI-R. Der sechste Faktor schließlich entspricht vorwiegend
dem ZKA-PQ Faktor Sensation Seeking (SS), beinhaltet aber ebenso die Facette
Rastlosigkeit (AC3) und die NEO-PI-R Facetten Besonnenheit (Deliberation, C6, ne-
gativ ausgeprägt), Offenheit für Handlungen (O4) und Erlebnishunger (E5). Aus der
Sechs-Faktoren-Lösung ergibt sich ein Plus beim erklärten Varianzanteil von 4.77%
auf insgesamt 66.15%. Auch hier zeigt sich wieder der Sonderstatus des NEO-PI-R
Faktors Offenheit (O), der anscheinend keine Entsprechung im ZKA-PQ findet.
Demgegenüber steht der ZKA-PQ-Faktor Sensation Seeking (SS), der auch bedeut-
same Ladungen (zwischen .57 und .62) aus einzelnen Gewissenhaftigkeits- (C),
Offenheits- (O) und Extraversionsfacetten (E) aus dem NEO-PI-R auf sich vereint.
28
Tabelle 8 - Ladungsmuster der gemeinsamen 6-Faktoren-Lösung (ZKA-PQ und NEO-PI-R)
NEO-PI-R und ZKA-PQ Facetten
Faktoren
1 2 3 4 5 6
E1 Herzlichkeit .83 -.17 -.01 .14 .21 -.02
EX4 Geselligkeit .80 -.04 -.15 .05 -.03 .17
EX2 Warmherzigkeit .79 -.16 -.26 .01 .12 -.02
E6 Frohsinn .77 .16 -.25 .03 .28 .10
E2 Geselligkeit .77 .08 -.03 -.03 -.19 .25
EX1 positive Gefühle .68 -.06 -.36 .15 .31 .08
EX3 Exhibitionismus .57 .44 -.14 .08 -.06 .18
A1 Vertrauen .56 -.47 -.20 .03 .25 -.04
A4 Entgegenkommen .13 -.81 .04 .08 -.11 -.17
AG3 Ärger .02 .80 .30 -.11 .04 .15
A5 Bescheidenheit -.20 -.72 .15 -.06 .07 -.10
AG2 verbale Aggression .05 .72 -.17 -.17 .21 .15
A2 Freimütigkeit -.14 -.70 .02 .02 .12 -.11
AG4 Feindseligkeit -.33 .66 .37 -.15 -.12 .14
A3 Altruismus .43 -.58 .02 .18 .30 -.20
E3 Durchsetzungsfähigkeit .44 .50 -.30 .29 -.10 .23
AG1 physische Aggressivität -.25 .50 -.13 -.22 .07 .10
A6 Gutherzigkeit .39 -.45 .26 .10 .42 -.06
N5 Impulsivität .30 .40 .26 -.21 .25 .32
N1 Ängstlichkeit .00 .11 .84 .08 .10 -.14
NE1 Ängstlichkeit -.07 .12 .82 .07 .01 .11
N3 Depression -.30 -.01 .82 .03 .11 .08
NE3 Abhängigkeit .15 -.22 .80 -.04 -.02 -.02
NE4 geringer Selbstwert -.40 -.15 .79 -.06 -.04 .14
NE2 Depression / Niedergeschlagenheit -.43 .09 .76 -.11 .16 .07
N6 Verletzlichkeit -.22 .01 .75 -.29 -.14 .17
N4 Soziale Befangenheit -.09 -.17 .75 .01 .08 -.14
N2 Reizbarkeit -.05 .56 .64 .01 -.04 .09
C4 Leistungsstreben .15 .05 .01 .76 .24 -.08
AC1 Arbeitssucht .00 -.23 .07 .73 .01 .08
AC4 Tatkraft .17 -.34 -.02 .72 .22 -.03
C5 Selbstdisziplin -.06 -.05 -.23 .70 -.04 -.39
C2 Ordnungsliebe -.13 .07 -.07 .62 -.13 -.32
AC2 allgemeine Aktivität .17 -.13 .11 .59 -.06 .50
C3 Pflichtbewusstsein .10 -.28 -.07 .53 .28 -.41
E4 Aktivität .44 .19 .02 .51 .09 .42
C1 Kompetenz .32 .00 -.35 .45 .22 -.42
O5 Offenheit für Ideen -.04 .00 .00 .28 .70 -.02
O3 Offenheit für Gefühle .46 .14 .10 .06 .67 .15
O2 Offenheit für Ästhetik .11 -.11 .29 .22 .63 .07
O1 Offenheit für Phantasie .11 .29 .19 -.34 .61 .07
O6 Offenheit des Werte- und Normensystems .04 -.24 -.26 -.02 .58 .14
SS1 Nervenkitzel und Abenteuerlust -.10 .18 .01 .02 -.08 .77
SS2 Erlebnishunger .05 .08 .01 .00 .48 .73
SS4 Anfälligkeit für Langeweile / Impulsivität .24 .30 -.15 -.23 -.08 .71
C6 Besonnenheit .03 -.29 -.09 .27 -.05 -.62
O4 Offenheit für Handlungen .22 .08 -.22 -.09 .36 .60
E5 Erlebnishunger .31 .16 .17 -.03 .12 .57
SS3 Ungehemmtheit / Zügellosigkeit .45 .38 -.01 -.20 .17 .52
AC3 Rastlosigkeit .21 .41 .23 .34 -.08 .49
vor Rotation: Eigenwerte 9.72 8.93 5.87 3.66 2.51 2.38
erklärter Varianzanteil 19.45 17.87 11.74 7.31 5.01 4.77
nach Rotation: Eigenwerte 6.72 6.45 6.86 4.59 3.56 4.90
erklärter Varianzanteil 13.43 12.90 13.72 9.17 7.13 9.80
Anmerkung: Ladungen ≥ .30 sind fett gedruckt
29
5. Diskussion
Zielsetzung dieser Studie war die Erprobung und Validierung des neu konzi-
pierten, auf einem psychobiologischen Modell von Marvin Zuckerman basierenden
ZKA-PQ an einer deutschen Stichprobe. Das ZKA-PQ zeigt für den deutschen
Sprachraum mit den spanischen und amerikanischen Originaldaten vergleichbare,
psychometrische Eigenschaften. Dies spricht für eine gute Replizierbarkeit des ZKA-
PQ über Sprachen und Kulturen hinweg. Die Reliabilitätskoeffizienten sowohl für
Faktoren als auch für Facetten erreichen ähnlich hohe oder sogar noch bessere
Werte als in den Vergleichsstudien. Die an einer deutschen Stichprobe durchgeführ-
ten Faktorenanalysen bestätigen die gefundenen Strukturen aus spanischen und
amerikanischen Untersuchungen. Mittelwertsunterschiede zu spanischen Kalibrie-
rungs- und Validierungsdaten erweisen sich zwar teils als hochsignifikant, erreichen
aber durchweg nur geringe bis mittlere Effektstärken. Im Vergleich mit dem durch
das NEO-PI-R vertretenem Fünf-Faktoren-Modell zeigten sich ähnliche Bezie-
hungsmuster wie schon in vorangegangenen Studien.
5.1. Psychometrische Eigenschaften des ZKA-PQ
Die deutschen Erhebungsdaten sind, bis auf wenige Ausnahmen, weitestge-
hend normalverteilt. Eine leicht schiefe Verteilung bei der Extraversionsfacette posi-
tive Gefühle (EX1) zeigte sich auch in der amerikanischen Stichprobe (Aluja et al.,
2010) und der spanischen aus der Validierung (Garcia et al. 2012). Die Schiefe der
Facette physische Aggressivität (AG1) findet eine Entsprechung in der spanischen
Validierungsstichprobe. Die Facette geringer Selbstwert (NE4) weicht dagegen nur
in der Deutschen Stichprobe von der Normalverteilung ab und das nur leicht. Auf
Faktorenebene zeigt sich nur der Faktor Aktivität (AC) mit einer Kurtosis von 1.23 als
30
auffällig. Bei Betrachtung der Itemstatistiken fällt besonders die Aktivitätsfacette
Rastlosigkeit (AC3) auf mit vier von zehn Items, die sich als wenig trennscharf (r <
.25) zeigen. Das Item Nummer 13 („Ich esse langsamer als die meisten Leute“) weist
sogar eine negative Trennschärfe (r = -.22) auf. Inhaltlich mag diese Aussage im
deutschen Sprachraum wegen fehlender Bewandtnis einer solchen Bewertung des
Essverhaltens für Irritationen sorgen. Andererseits weist die negative Trennschärfe
auf Nichtzugehörigkeit des Items zur vorgesehenen Skala hin. Da sich insgesamt
lediglich die Facette Rastlosigkeit (AC3) als derart problematisch erweist, könnte
man auf gewisse kulturelle Unterschiede hinsichtlich dieses Aktivitätsaspektes
schließen. Eine Umformulierung oder Neukonzeption von entsprechenden Items für
den deutschen Sprachraum wäre eine mögliche Maßnahme zur Behebung dieser
Diskrepanzen und müsste in weiteren Studien erprobt und validiert werden.
Die Reliabilität der ZKA-PQ-Skalen ist großenteils gut (α > .8) bis exzellent (α
> .9). Einige Skalen (verbale Aggression (AG2), Feindseligkeit (AG4), positive Ge-
fühle (EX1), Abhängigkeit (NE3), Erlebnishunger (SS2), Ungehemmtheit / Zügello-
sigkeit (SS3) und Anfälligkeit für Langeweile / Impulsivität (SS4)) erweisen sich mit
Reliabilitäten zwischen .72 und .80 lediglich als akzeptabel. Die Skala Rastlosigkeit
(AC3) mit allen zugehörigen Items fällt auch hier aus dem Rahmen mit ungenügen-
den internen Konsistenzwerten (.47 ≤ α ≤ .66).
Im Vergleich zur spanischen Gesamtstichprobe (Aluja et al., 2010) finden sich
in der deutschen Stichprobe vorwiegend für Facetten des ZKA-PQ Faktors Aggres-
sivität (AG) teils hochsignifikante Mittelwertsunterschiede. Die deutsche Stichprobe
weist bei drei der vier AG-Facetten hochsignifikant geringere (p < .001) Mittelwerte
auf. Physische Aggressivität (AG1), verbale Aggression (AG2) und Feindseligkeit
(AG4), aber auch der Aktivitätsaspekt Rastlosigkeit (AC3) und der Sensation See-
31
king-Aspekt Nervenkitzel und Abenteuerlust (SS1) scheinen bei Probanden dieser
Umfrage weniger verbreitet beziehungsweise weniger stark ausgeprägt zu sein als
im spanischen Sprachraum. Der deutsche Mittelwert für die Neurotizismusfacette
Ängstlichkeit (NE1) zeigt ebenfalls einen signifikant kleineren Wert (p < .01) in der
Statistik. Ebenfalls kleinere Mittelwerte auf noch geringerem Signifikanzniveau (p <
.05), finden sich bei den Facetten Ärger (AG3), allgemeine Aktivität (AC2), Gesellig-
keit (EX4), Abhängigkeit (NE3), Erlebnishunger (SS2) der jeweiligen, übergeordne-
ten Skalen. Signifikant höhere Mittelwerte (p < .05) der deutschen gegenüber der
spanischen Stichprobe offenbaren sich bei den Facetten positive Gefühle (EX1) und
Depression / Niedergeschlagenheit (NE2). Auf Faktorenebene zeigen sich für die
deutsche Stichprobe substanziell niedrigere Durchschnittswerte bei den Faktoren
Aggressivität (AG) und Sensation Seeking (SS), in geringerer Deutlichkeit auch für
den Faktor Aktivität. Insgesamt scheinen die Deutschen tendenziell weniger aggres-
siv, weniger wagemutig und abenteuerlustig, aber auch weniger aktiv zu sein. Diffe-
renziertere Interpretationen wären aufgrund der spezifischen Befunde auf Facetten-
ebene möglich, jedoch äußerst spekulativ. Die noch vorläufige Befundlage bedarf
erst weiterer Bestätigung durch nachfolgende Studien.
5.2. Faktorenstruktur des ZKA-PQ
Die für die deutsche Stichprobe ermittelte ZKA-PQ-Faktorenstruktur zeigt eine
hohe strukturelle Übereinstimmung zu den Vergleichsdaten aus Spanien und den
USA mit Kongruenzkoeffizienten von k > .90 sowohl auf Faktoren- als auch Matri-
zenebene. Auf Facettenebene streut die Übereinstimmung erwartungskonform am
stärksten mit Werten zwischen k = .70 und k = .99, allerdings ist dies hier vorrangig
der Facette physische Aggressivität (AG1) geschuldet mit Kongruenzkoeffizienten
32
zwischen k = .70 und k = .75. Diese weist zudem auch höhere Ladungen auf die
Faktoren Aktivität (AC, -.37) und Sensation Seeking (SS, .37) auf als auf den eigent-
lich als zugehörig angenommenen Faktor Aggressivität (AG, .29). Umgekehrt lädt
auch die Aktivitätsfacette Rastlosigkeit (AC3) höher auf den Faktor Aggressivität
(AG, .59) als auf Aktivität (AC, .49) und weist zudem, im Gegensatz zu allen anderen
ZKA-PQ-Aktivitätsfacetten (AC), negative Beziehungen zu den meisten Gewissen-
haftigkeits- (C) und Verträglichkeitsfacetten (A) des NEO-PI-R auf. Hohe Nebenla-
dungen finden sich für die Facetten Feindseligkeit (AG4, -.42) auf Extraversion (EX)
und Ungehemmtheit / Zügellosigkeit (SS3, .31) auf Aggressivität (AG) und auf Extra-
version (EX, .42). Aufgrund dieser Befunde zeichnen sich bei der ZKA-PQ-Facette
physische Aggressivität (AG1) demnach die größten Diskrepanzen zu den Ver-
gleichsstichproben ab. Auch für das ZKA-PQ offenbaren sich wieder die für Eigen-
schaftsmodelle schon in der Einleitung geschilderten, generellen Schwierigkeiten der
exakten Abgrenzung der Hauptkategorien voneinander und der Zuordnung von spe-
zifischen Verhaltensmerkmalen (Facetten). Dieses Problem muss weiterhin auf theo-
retischer Ebene ausdiskutiert und geklärt werden und kann nicht mittels eines neuen
Erhebungsinstrumentes aus der Welt geschafft werden. Die Faktorenstruktur des
ZKA-PQ als solche kann dennoch als sprachübergreifend replizierbar angesehen
werden aufgrund der Höhe der ermittelten Kongruenzkoeffizienten für die hier unter-
suchten Stichproben. Auf Facettenebene wären sprachliche beziehungsweise kultu-
relle Anpassungen jedoch empfehlenswert.
5.3. Psychometrische Eigenschaften NEO-PI-R
Für das NEO-PI-R zeigen sich in der deutschen Stichprobe bei Schiefe und
Exzess Abweichungen von der Normalverteilung für die Facetten Verletzlichkeit
33
(N6), Altruismus (A3) und Kompetenz (C1). Auch Frohsinn (E6), Freimütigkeit (A2)
und die Faktoren Neurotizismus (N) und Verträglichkeit (A) erweisen sich als leicht
schief. Die geringe Stichprobengröße von 111 könnte ursächlich dafür verantwortlich
sein. Für die Reliabilität der Skalen des NEO-PI-R zeigen sich teilweise unbefriedi-
gende α-Koeffizienten von .42 bis .64, die jedoch im amerikanischen und deutschen
Manual weitestgehend Entsprechung finden. Für die NEO-PI-R-Hauptskalen wurden
Reliabilitätskoeffizienten (Cronbachs α) von .87 bis .91 ermittelt. Niedrigere Konsis-
tenzwerte fanden sich für eine Reihe von Unterskalen mit Werten zwischen .42 und
.68, die laut Manual (Costa & McCrae, 1992; Ostendorf & Angleitner, 2004) der ge-
ringen Anzahl von acht Items pro Facette geschuldet sind und in Anbetracht dessen
als sehr befriedigend gelten können. Dort wird auch darauf hingewiesen, dass dies
möglicherweise Differenzen zwischen den Wertsystemen der verschiedenen Kultu-
ren reflektiere.
5.4. Faktorenstruktur des NEO-PI-R
Die für das NEO-PI-R gefundene Faktorenstruktur kann mit Kongruenzkoeffi-
zienten (k) von .87 bis .97 als übereinstimmend mit amerikanischen und spanischen
Befunden gelten. Auf Facettenebene bildet die Facette Vertrauen (A1) mit Kongru-
enzkoeffizienten von .60, .68 und .72 die Ausnahme. Ihre Hauptladung auf Verträg-
lichkeit (A, .55) ist in der deutschen Stichprobe nur unwesentlich höher als die Ne-
benladung auf Extraversion (E, .53), was ursächlich zumindest mit verantwortlich
dafür sein könnte. Betreffend der spanischen Stichprobe mangelt es auch bei den
Facetten Erlebnishunger (E5, k = .73) und Offenheit für Handlungen (O4, k = .79) an
Übereinstimmung. Die beim NEO-PI-R vorgefundenen, teils erheblichen Nebenla-
dungen auf anderen Faktoren sind auch in zahlreichen anderen Studien nachzuwei-
34
sen und stellen soweit keine Besonderheit der vorliegenden Stichprobe dar. Die von
Garcia et al. (2012) für das ZKA-PQ beschriebene, höhere strukturelle Validität ge-
genüber dem NEO-PI-R, das vergleichsweise mehr Nebenladungen auf andere Fak-
toren aufweist, kann für den deutschen Sprachraum so nicht bestätigt werden. Le-
diglich die Faktoren Extraversion und Neurotizismus des ZKA-PQ weisen keinerlei
Nebenladungen auf und zeigen sich auch inhaltlich den gleichnamigen Faktoren des
NEO-PI-R am nächsten. Das bestätigen auch die hohen Korrelationen (N / NE: r =
.84; E / EX: r = .80) zwischen diesen Faktoren. Die darüber hinaus entdeckten
Wechselbeziehungen zwischen den Faktoren des ZKA-PQ und des NEO-PI-R sind
in ihrer Tendenz und Höhe ähnlich denen aus der Studie von Garcia et al. (2012).
5.5. Beziehungen zwischen ZKA-PQ und NEO-PI-R
Die Korrelationen zwischen dem ZKA-PQ und dem NEO-PI-R auf Faktoren-
ebene entsprechen weitestgehend den Befunden von Garcia et al. (2012) aus einer
spanischen Stichprobe. Extraversion (EX, E) und Neurotizismus (NE, N) basieren in
beiden Modellen offenbar auf denselben Konstrukten. Aggressivität (AG) steht er-
wartungsgemäß in engem, negativem Zusammenhang mit Verträglichkeit (A). Aktivi-
tät (AC) und Gewissenhaftigkeit (C) korrelieren positiv miteinander. Zwischen Ag-
gressivität (AG) und Neurotizismus (N) sind ebenfalls noch beachtliche positive Ver-
bindungen festzustellen. Für Sensation Seeking (SS) sind die Verhältnisse weit we-
niger eindeutig. So gibt es beachtliche Beziehungen zu Extraversion (E) und Offen-
heit (O) positiver Art und zu Gewissenhaftigkeit (C) negativer Art. Die entgegen allen
anderen ZKA-PQ-Aktivitätsfacetten (AC) negativ gepolten Beziehungen der Facette
Rastlosigkeit (AC3) sowohl zu den NEO-PI-R-Gewissenhaftigkeits- (C) als auch den
Verträglichkeitsfacetten (A) führen in der Summe auf Faktorenebene zu einem ver-
35
minderten Zusammenhang. Die positive Korrelation zwischen den Faktoren Aktivität
(AC) und Gewissenhaftigkeit (C) wäre höher, wenn die Facette Rastlosigkeit (AC3)
nicht diesen entgegengesetzten Zusammenhang zu den NEO-PI-R-Gewissenhaftig-
keitsfacetten (C) aufweisen würde. Auch zwischen dem ZKA-PQ Faktor Extraversion
(EX) und dem NEO-PI-R Faktor Verträglichkeit (A) finden sich auf Facettenebene
gegenläufige Korrelationen mit Auswirkungen auf der Faktorenebene. Eine ebenfalls
nicht einheitliche Befundlage zwischen den Facetten der Faktoren Extraversion (EX,
ZKA-PQ) und Verträglichkeit (A, NEO-PI-R) kann vor allem der ZKA-PQ-Facette Ex-
hibitionismus (EX3) zugeschrieben werden wegen ihren tendenziell negativen Korre-
lationen zu den NEO-PI-R-Verträglichkeitsfacetten (A). In diesem Fall führt das auf
Faktorenebene möglicherweise sogar zu einem geringeren Signifikanzniveau (hier: p
< .05) als der Anteil (41.67%) an hochsignifikanten Korrelationen (p < .001) auf Fa-
cettenebene vermuten ließe.
5.6. Gemeinsame Faktorenstruktur – Fünf-Faktoren-Lösung
Eine für beide Instrumente gemeinsam durchgeführte Faktorenanalyse zeigt
bei vorgegebener Fünf-Faktoren-Lösung einen eindeutigen Faktor Neurotizismus
(N), dem einzig die NEO-PI-R Facette Impulsivität (N5) an einen Extraversionsfaktor
verlorengegangen ist. Der zweite, klare Faktor setzt sich aus Verträglichkeit (A) und
entgegengesetzt gepolter Aggressivität (-AG) zusammen. Ein weiterer Faktor Offen-
heit (O) umfasst die entsprechenden Facetten des NEO-PI-R und die ZKA-PQ-
Facette Erlebnishunger (SS2). Der vierte, recht eindeutige Faktor enthält alle Facet-
ten von ZKA-PQ-Aktivität (AC) und, gegenläufig gepolt, NEO-PI-R-Gewissenhaf-
tigkeit (-C). Ein letzter, fünfter Faktor Extraversion / Sensation Seeking (E / SS) zeigt
sich gemischt. Er setzt sich vor allem aus Extraversionsfacetten beider Instrumente
36
(E, EX) und drei der Sensation Seeking-Facetten (Nervenkitzel und Abenteuerlust,
SS1; Ungehemmtheit / Zügellosigkeit, SS3 und Anfälligkeit für Langeweile / Impulsi-
vität, SS4) des ZKA-PQ zusammen, umfasst aber auch zwei Aktivitätsfacetten (all-
gemeine Aktivität, A2 und Rastlosigkeit, A3), die Facette Offenheit für Handlungen
(O4, NEO-PI-R), und, wie oben schon erwähnt, die NEO-PI-R Facette Impulsivität
(N5). Entgegen den Befunden aus Garcia et al. (2012) befinden sich alle Extraversi-
onsfacetten beim zugehörigen Faktor, weisen jedoch häufig recht hohe Sekundärla-
dungen auf andere Faktoren auf. Die Sensation Seeking-Facetten zeigen sich bei
einer Fünf-Faktoren-Lösung ebenfalls dem Extraversionsfaktor zugehörig. Lediglich
die Facette Erlebnishunger (SS2) hat sich wegen einer dort höheren Ladung dem
Offenheitsfaktor angegliedert. Die Neurotizismusfacette Impulsivität (N5) kann nir-
gends eindeutig zugeordnet werden. Sie lädt sowohl positiv auf Extraversion (E) und
Offenheit (O) als auch negativ auf Aggressivität / Verträglichkeit (AG, -A). Die Facet-
te allgemeine Aktivität (AC2) des ZKA-PQ zeigt sich, logisch nachvollziehbar, dem
Faktor Extraversion (E, EX) zugehörig. Die Facette Rastlosigkeit (AC3) fand schon in
mehrfacher Hinsicht Erwähnung. Auch sie zeigt sich dem Faktor Extraversion (E)
näher als dem eigentlich angedachten Faktor Aktivität / Gewissenhaftigkeit (AC, C).
Im Großen und Ganzen entspricht die Struktur der gemeinsamen Fünf-Faktoren-
Lösung jedoch den Erwartungen. Da sich für die Faktoren Extraversion (E) und Of-
fenheit (O) keine hinreichend hohen Kongruenzkoeffizienten (E: k = .74, O: k = .70)
zu Garcia et al. (2012) fanden, wurde zusätzlich eine orthogonale Prokrustes-
Rotation durchgeführt. Für den Faktor Extraversion (E) konnte zwar eine bedeutsa-
me Verbesserung erzielt werden (k = .91), nicht jedoch für Offenheit (O).
37
5.7. Gemeinsame Faktorenstruktur – Sechs-Faktoren-Lösung
Mit einem Eigenwert deutlich über dem Zufallswert (Parallelanalyse nach
Horn, 1965) drängte sich ein zusätzlich zu extrahierender, sechster Faktor auf. Der
Faktor Neurotizismus bleibt unverändert bestehen. Dem nun eindeutigen Faktor Ext-
raversion findet sich wider Erwarten lediglich die NEO-PI-R-Verträglichkeitsfacette
Vertrauen (A4) angegliedert mit einer geringfügig höheren Ladung als auf dem ei-
gentlich zugehörigen Faktor Aggressivität / Verträglichkeit (AG, A). Der im Vergleich
zur Fünf-Faktoren-Lösung jetzt umgekehrt gepolte Faktor Aggressivität / Verträglich-
keit (AG, -A) beinhaltet neu die NEO-PI-R-Facetten Durchsetzungsfähigkeit (E3, mit
höherer Ladung hier als auf dem Extraversionsfaktor) und Impulsivität (N5), das, wie
auch schon bei der Fünf-Faktoren-Lösung, keine relevante Ladung auf Neurotizis-
mus aufweist. Wieder ist ein Faktor Aktivität / Gewissenhaftigkeit (AC, C) zu finden
inklusive der namensgleichen Facette Aktivität (E4) des NEO-PI-R, die wegen gerin-
gerer Ladung auf dem vorgesehenen Faktor Extraversion (E), aber logisch konse-
quent, hier angesiedelt ist. Die eigentlich auch hier zugehörige Facette Rastlosigkeit
(AC3) befindet sich wegen den Ladungsgewichtungen stattdessen beim einem neu
hinzugekommenen Faktor Sensation Seeking (SS), lädt aber gleichzeitig auch auf
den Faktor Aggressivität / Verträglichkeit (AG, -A). Der Faktor Offenheit (O) besteht
nur noch aus NEO-PI-R-Offenheitsfacetten, allerdings findet sich die Facette Offen-
heit für Handlungen (O4) jetzt nicht mehr bei Extraversion, sondern beim Faktor
Sensation Seeking (SS). Dieser umfasst außer der Facette Offenheit für Handlungen
(O4) auch die Facetten Erlebnishunger (E5) und Besonnenheit (C6) des NEO-PI-R,
letztere mit negativer Ladung.
Sowohl bei der Fünf- als auch der Sechs-Faktoren-Lösung gibt es Facetten,
die keine relevante Ladung auf dem für sie vorgesehenen Faktor aufweisen. Für
38
beide Versionen trifft das auf die NEO-PI-R-Facette Impulsivität (N5) zu, die mit ähn-
lich hohen Werten in der Fünf-Faktoren-Lösung auf die Faktoren Offenheit (O), Ext-
raversion / Sensation Seeking (E / SS) und Aggressivität / Verträglichkeit (AG / -A)
beziehungsweise in der Sechs-Faktoren-Lösung auf die Faktoren Extraversion (E),
Aggressivität / Verträglichkeit (AG / -A) und Aktivität / Gewissenhaftigkeit (AC / C)
lädt. Die schon häufig auffällig gewordene Facette Rastlosigkeit (AC3) zeigt in der
Fünf-Faktoren-Lösung lediglich Ladungen auf die Faktoren Extraversion / Sensation
Seeking (E / SS) und Aggressivität / Verträglichkeit (AG / -A). Auch die NEO-PI-R-
Facette Besonnenheit (C6) findet in der Sechs-Faktoren-Lösung keine ausreichend
hohe Ladung auf dem vorbestimmten Faktor Aktivität / Gewissenhaftigkeit (AC / C),
sondern zeigt sich lediglich dem neu hinzugekommenen Faktor Sensation Seeking
(SS) zugehörig.
5.8. Fazit
Zusammenfassend kann aufgrund der durchgeführten Analysen festgestellt
werden, dass die überwiegende Mehrheit der Facetten beider Instrumente den vor-
gesehenen, übergeordneten Faktoren zugehörig sind, wenn auch nicht immer unge-
teilt. Alle außer den im vorigen Absatz erwähnten drei Facetten zeigen entsprechen-
de Ladungen auf „ihren“ Faktoren, die in wenigen Ausnahmefällen jedoch nicht ganz
an die Höhe der Ladungen auf anderen Faktoren heranreichen. Für einige Facetten
gibt es relevante Ladungen auf bis zu drei Faktoren, die eine eindeutige Zuordnung
erschweren. Dies unterstreicht auch den schon im Vorfeld erwähnten, noch fehlen-
den Konsens (nach Naragon-Gainey & Watson, 2012, S. 92) bezüglich der Zuord-
nung von Facetten zu Persönlichkeitsaspekten. Die durchgeführten Analysen liefern
eine Bestätigung für die Relevanz eines von Zuckerman vorgeschlagenen Faktors
39
Sensation Seeking (SS), der im FFM so nicht enthalten ist. Andererseits fehlt im
AFFM der Faktor Offenheit (O). Diese Befunde begründen auch die aus der Paral-
lelanalyse (nach Horn, 1965) abgeleitete Empfehlung zur Extraktion von sechs statt
fünf Faktoren. Wie von Experten vermutet zeigen sich die größten Diskrepanzen
zwischen den beiden Persönlichkeitsmodellen FFM und AFFM im Merkmalsbereich
Offenheit (O) und Sensation Seeking (SS), die keine wirkliche Entsprechung im je-
weils anderen Modell finden. Für vier der Hauptfaktoren beider Modelle zeigt sich
eine hohe konvergente und diskriminante Validität. Durch Ausgliederung eines
sechsten, zusätzlichen Faktors bietet sich eine Möglichkeit, wertvolle Informationen
für das Persönlichkeitskonstrukt hinzuzugewinnen. So könnte als möglicher Konsens
aus beiden Persönlichkeitsmodellen die beschriebene Sechs-Faktoren-Lösung Wei-
terverwendung finden, deren Struktur zumindest im deutschen Sprachraum recht
klar zutage tritt. Zuvor bedarf es jedoch einer Replikation der Ergebnisse in anderen
Ländern. Die beschriebenen Schwächen auf Item-Ebene scheinen kulturellen Be-
sonderheiten geschuldet zu sein und könnten durch Umformulierung oder Austausch
durch passendere und trennschärfere Items zu einer Verbesserung des Modells füh-
ren.
40
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Anhang
Item-Nr.
Aktivität (AC)
Arbeitssucht (AC1)
3 Ich bin bekannt dafür, oft Überstunden zu machen.
23 Meine Kollegen wissen, dass ich früh im Büro bin und abends immer spät gehe.
43 Meine Arbeit ist mir sehr wichtig.
63 Ich nehme oft Arbeit mit nach Hause, um sie in meiner freien Zeit zu erledigen.
83 Es macht mir nichts aus, länger zu arbeiten, um etwas Wichtiges abzuschließen.
103 Ich werde mich vermutlich nie zur Ruhe setzten.
123 Wenn ich nicht arbeiten könnte, würde ich trübsinnig werden.
143 Arbeit ist wie eine Droge für mich.
163 Meine Arbeit ist meine größte Freude im Leben.
183 Ich glaube, dass mir meine Arbeit fehlen wird, wenn ich mich zur Ruhe gesetzt ha-
be.
allgemeine Aktivität (AC2)
8 Ich mag es, ständig mit etwas beschäftigt zu sein.
28 Ich mag es nicht, meine Zeit damit zu verschwenden, einfach nur herumzusitzen
und zu entspannen.
48 r Ich kann es genießen, nur herumzuliegen und nichts zu tun.
68 r Ich verspüre nicht das Bedürfnis, ständig etwas machen zu müssen.
88 Wenn ich einen freien Tag habe, würde ich lieber Sport treiben, als es langsam an-
gehen zu lassen und nichts zu tun.
108 Ich mag es, direkt nach dem Aufstehen aktiv zu sein.
128 r Ich habe kein Interesse daran, ständig beschäftigt zu sein.
148 Ich mag es, die ganze Zeit beschäftigt zu sein.
168 Ständig aktiv zu sein ist ein Weg, jung zu bleiben.
188 Ich bin auf Trab von früh bis spät.
Rastlosigkeit (AC3)
13 Ich esse langsamer als die meisten anderen.
44
33 Ich mache oft viele Dinge gleichzeitig (essen, lesen, schreiben, Musik hören, fern-
sehen).
53 r Ich nehme es gelassen, wenn ich im Restaurant, beim Einkaufen oder in der Bank
anstehen muss.
73 r Ich neige dazu, Dinge ruhig und gelassen anzugehen.
93 Man sagt, dass ich immer in Eile bin.
113 Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe gebe ich nicht auf, bis ich mein Ziel
erreicht habe.
133 r Man sagt, dass ich sehr langsam gehe.
153 Ich neige dazu, ruhelos und immer auf dem Sprung zu sein.
173 Ich kann nicht lange still sitzen oder in einer Position verharren.
193 Meine Freunde halten mich für eine rastlose, hyperaktive Person.
Tatkraft (AC4)
18 Wenn etwas getan werden muss, widme ich diesem all meine Energie.
38 Wenn es um meine Arbeit geht, arbeite ich mit vollem Einsatz.
58 Ich gebe mein Bestes, um bei der Arbeit erfolgreich zu sein.
78 Ich gebe alles, um meine Arbeitsziele zu erreichen.
98 r Ich strenge mich bei der Arbeit nicht sonderlich an.
118 r Wenn mich während der Arbeit niemand beobachtet, lasse ich es ruhig angehen.
138 r Bei der Arbeit tue ich gerade so viel, dass ich Kritik vermeide.
158 Wenn ich arbeite, verausgabe ich mich völlig.
178 Ich fühle mich von meinem Job vollkommen ausgefüllt und gehe ganz darin auf.
198 r Ich bin bei der Arbeit nicht allzu motiviert und gehe ihr nur notgedrungen nach.
Aggressivität (AG)
physische Aggressivität (AG1)
1 Wenn ich auf Gewalt zurückgreifen muss, um meine Rechte zu verteidigen, bin ich
dazu in der Lage.
21 Wenn ich stark genug provoziert werde, könnte ich eine andere Person schlagen.
41 Wenn ich geschlagen werde, schlage ich zurück.
61 Wenn nötig wende ich Gewalt an, um meine Rechte zu verteidigen.
81 r Selbst wenn ich provoziert werde, neige ich dazu, friedlich zu bleiben und werde
keinesfalls aggressiv.
101 Ich muss zugeben, gelegentlich körperliche Gewalt angewandt zu haben.
45
121 Man provoziert mich besser nicht, da ich sonst handgreiflich werden könnte.
141 Wenn man mich beleidigt, neige ich dazu, aggressiv oder sogar handgreiflich zu
werden.
161 r Ich denke nicht, dass ich mich jemals mit jemandem prügeln würde, der mich pro-
voziert hat.
181 Wenn mich jemand heftig provoziert, läuft es vermutlich auf eine Schlägerei hin-
aus.
verbale Aggression (AG2)
6 Wenn ich mit meinen Freunden uneins bin, dann streite ich offen mit ihnen darüber.
26 Ich schließe mich lieber einem Argument an, als darüber zu streiten.
46 Wenn mich jemand nervt, sage ich ihm deutlich, was ich von ihm halte.
66 r Ich habe meinen Tonfall gut unter Kontrolle, auch wenn mich jemand anschreit.
86 Ich finde es ganz normal, zu fluchen wenn ich wütend bin.
106 r Ich bin vorsichtig mit dem, was ich sage und erwidere nie eine Beleidigung.
126 Wenn mich jemand anschreit, schreie ich zurück.
146 r Ich halte mich generell mit meinen schlechten Meinungen über andere zurück.
166 Wenn ich denke, dass jemand falsch liegt, kann ich nicht anders, als es ihm zu sa-
gen.
186 r Ich fluche nie, nicht einmal, wenn ich genervt bin.
Ärger (AG3)
11 Einige meiner Freunde halten mich für aufbrausend.
31 Ich bin ein sanftmütiger Mensch und ganz und gar nicht jähzornig.
51 r Ich habe meine Launen gut unter Kontrolle.
71 Wenn ich frustriert bin, zeige ich gewöhnlich meine Verärgerung.
91 Ich bin sehr temperamentvoll.
111 r Ich verliere nie meine Beherrschung, selbst wenn ich sehr wütend bin.
131 Ich bin nicht sehr geduldig, wenn mich jemand verärgert.
151 Wenn ich mich angegriffen fühle, neige ich dazu, mich aufzuregen und die Beherr-
schung zu verlieren.
171 r In frustrierenden Situationen neige ich dazu, ruhig zu bleiben.
191 Ich bin hitzköpfig.
Feindseligkeit (AG4)
16 Ich bin überhaupt nicht verbittert.
46
36 Ich frage mich, warum ich manchmal den Menschen um mich herum so feindlich
gesonnen bin.
56 Wenn ich genervt bin, kann ich ziemlich zynisch sein.
76 r Ich gehöre zu den Leuten, die auf ihr Leben zurückblicken und sich glücklich
schätzen.
96 Ich kann nicht anders, ich bin ruppig zu Menschen, die ich nicht mag.
116 r Ich bin immer geduldig mit anderen, selbst wenn sie nerven.
136 r Ich verhalte mich selten feindselig gegenüber anderen.
156 Es freut mich zu sehen, dass gewisse Leute Schwierigkeiten mit ihrem Leben ha-
ben.
176 Ich neige dazu, andere zu kritisieren, wobei ich es manchmal gar nicht merke.
196 Ich werde schnell ärgerlich, wenn etwas schief läuft.
Extraversion (EX)
positive Gefühle (EX1)
4 Ich bin meistens glücklich.
24 Ich bin meistens gut gelaunt.
44 Ich bin freudig erregt über viele Ereignisse in meinem Leben.
64 Meine täglichen Aktivitäten machen mir Spaß.
84 Ich bin meistens lebhaft.
104 r Ich halte mich selbst für eine glücklose Person.
124 r Mich interessieren nicht viele Dinge.
144 r Ich empfinde keine besondere Freude, mit anderen zusammen zu sein.
164 r Ich kann mich für die meisten Dinge nicht begeistern.
184 r Ich langweile mich die meiste Zeit.
Warmherzigkeit (EX2)
9 Andere halten mich für eine herzliche Person.
29 Andere sagen, ich sei ein warmherziger Mensch.
49 Ich bin ein offener und angenehmer Mensch.
69 r In Beziehungen zu anderen wirke ich nicht besonders warmherzig.
89 r Anderen gegenüber verhalte ich mich eher kühl.
109 r Ich neige dazu, mich anderen gegenüber reserviert und distanziert zu verhalten.
129 r Selbst für meine engsten Vertrauten bin ich eher unzugänglich.
149 r Ich halte mich für eine ernsthafte Person und es fällt mir schwer, Gefühle zu zeigen.
47
169 r Es fällt mir schwer, Zuneigung zu zeigen.
189 r Selbst bei meinen Freunden und Verwandten finde ich es schwer, Zuneigung zu
zeigen.
Exhibitionismus (EX3)
14 In Gesellschaft unterhalte ich andere gerne.
34 Ich mag es, vor Publikum zu sprechen.
54 Andere denken, dass ich ein lustiger Mensch bin.
74 Ich mag es, bei Treffen im Mittelpunkt zu stehen.
94 Ich mag es, Witze zu machen und lustige Geschichten zu erzählen.
114 Andere genießen meine geistreiche Unterhaltung.
134 r Ich bin eine gehemmte Person und mag es nicht, in einer Gruppe aufzufallen.
154 r Wenn ich in einer Besprechung über mich selbst sprechen soll, fühle ich mich un-
wohl.
174 Manchmal rede ich zu viel über mich selbst.
194 r Ich mag es nicht, über mich selbst zu sprechen.
Geselligkeit (EX4)
19 Ich bin sehr gesellig.
39 Ich habe viele soziale Kontakte.
59 Auf Partys fange meist ich die Gespräche an.
79 Ich mache gerne bei Aktivitäten mit, die meine Freunde organisiert haben.
99 Die meiste Zeit bin ich gerne mit Freunden zusammen.
119 Ich arbeite gerne als Teil eines Teams.
139 r Auf großen Partys fühle ich mich eher unwohl.
159 r Andere halten mich für einen Einzelgänger.
179 r Es macht mir nichts aus, alleine auszugehen und oft ziehe ich es dem Ausgehen mit
einer großen Gruppe vor.
199 r Normalerweise ziehe ich es vor, Dinge allein zu tun.
Neurotizismus (NE)
Ängstlichkeit (NE1)
5 Oft fühle ich mich ohne ersichtlichen Grund rastlos.
25 Ich fühle mich oft unbehaglich.
45 Ich bin ein sehr nervöser Mensch.
65 Oft mache ich mir Sorgen um Dinge, die andere für unwichtig halten.
48
85 Es fällt mir schwer, mich auf eine Aufgabe oder Arbeit zu konzentrieren.
105 r Ich mache mir wegen unwichtigen Dingen keine Sorgen.
125 r Ich lasse mich nicht von belanglosen Dingen irritieren.
145 r Im Allgemeinen bin ich entspannt.
165 r Ich bin niemand, der sich ständig Sorgen macht.
185 Oft werde ich von unwichtigen Gedanken geplagt.
Depression / Niedergeschlagenheit (NE2)
10 Mir ist oft nach Weinen zumute.
30 Manchmal fühle ich mich niedergeschlagen.
50 Manchmal werde ich von negativen Gedanken verfolgt.
70 Mir scheint es manchmal an jeglicher Energie zu fehlen.
90 Manchmal finde ich es schwer, mich zu konzentrieren.
110 r Es gibt nichts Bestimmtes, für das ich mich schuldig fühle.
130 r Ich mache mir nicht allzu große Sorgen über gelegentliche Misserfolge.
150 r Ich wollte noch nie sterben.
170 Ich wünschte, ich könnte so glücklich sein, wie andere es scheinbar sind.
190 Gelegentlich fühle ich mich genervt und es stört mich, mit anderen zusammen zu
sein.
Abhängigkeit NE3)
15 Ich neige dazu, überempfindlich zu reagieren und bin schnell verletzt durch unbe-
dachte Äußerungen und Handlungen anderer.
35 Nachdem ich etwas gekauft habe, mache ich mir oft Sorgen, die falsche Entschei-
dung getroffen zu haben.
55 Ohne die Hilfe anderer finde ich es manchmal schwierig, meine Pläne umzusetzen.
75 Ich frage meine guten Freunde immer um Rat, bevor ich eine wichtige Entschei-
dung treffe.
95 Ich fühle mich hilflos, wenn ich niemanden um Rat fragen kann.
115 r Ich denke, ich habe mein Schicksal selbst in der Hand.
135 r Auch wenn niemand da ist, der mich berät, habe ich keine Probleme damit, bedeut-
same Entscheidungen zu treffen.
155 Ich brauche die Liebe anderer, um mich selbst wertzuschätzen.
175 Mein Selbstvertrauen ist dahin, wenn ich von jemandem kritisiert werde, den ich
liebe.
49
195 r Es stört mich nicht, was andere von mir denken.
geringer Selbstwert (NE4)
20 Manchmal fürchte ich, den Herausforderungen des Lebens nicht gewachsen zu sein.
40 Ich habe nicht sehr viel Vertrauen in mich selbst oder meine Fähigkeiten.
60 Oft denke ich, dass Menschen, die ich treffe, besser sind als ich.
80 Ich fühle mich meiner selbst oft unsicher.
100 Ich bin etwas enttäuscht, wenn ich auf meine bisherigen Bemühungen zurückblicke.
120 r Im Allgemeinen bin ich ziemlich stolz auf mich.
140 r Ich habe mir selbst gegenüber eine positive Einstellung.
160 r Ich bin zufrieden mit dem, was ich bin.
180 Ich habe wenig Selbstvertrauen.
200 Ich hätte gerne mehr Selbstachtung.
Sensation Seeking (SS)
Nervenkitzel und Abenteuerlust (SS1)
2 Ich genieße das Gefühl, mit einem Auto zu rasen.
22 Ich mag körperliche Aktivitäten, die in gewisser Weise riskant sind.
42 Ich bevorzuge schnelle körperliche Aktivitäten oder Sportarten.
62 Ich würde gerne lernen, ein Flugzeug zu fliegen.
82 Ich denke es würde mir Spaß machen, Feuerwehrmann/-frau zu sein.
102 Wenn ich bei der Armee wäre, würde ich mich wohl freiwillig für aufregende und
gefährliche Einsätze melden.
122 r Ich nehme ungern an Sportarten oder anderen Aktivitäten teil, bei denen ein hohes
Verletzungsrisiko besteht.
142 r Ich glaube nicht, dass ich gerne in einem kleinen Flugzeug fliegen würde.
162 r Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich nie freiwillig für eine körperlich riskante
Aktivität melden.
182 r Ich würde niemals in Länder reisen, in denen es Unruhen gibt oder die Gefahr von
Gewalt besteht.
Erlebnishunger (SS2)
7 Ich würde gerne zu einer Reise ohne vorgeplante Routen oder Zeitpläne aufbrechen.
27 Mir gefällt es, in neue Situationen zu geraten, von denen man nicht vorhersagen
kann, wie sie ausgehen werden.
50
47 Ich würde eine Lebensart mögen, bei der man viel unterwegs und auf Reisen ist, mit
viel Veränderung und Aufregung.
67 Ich würde gerne in fremde Länder reisen, wo die Menschen ganz anders sind als
hierzulande.
87 Ich mag Menschen, die ungewöhnlich oder anders sind als die meisten Menschen.
107 Ich mag viele Arten lauter, intensiver Rockmusik.
127 r Ein Job, der viel Reisen mit sich bringt, würde mir nicht gefallen.
147 r Ich mag Leute nicht, die sich unkontrolliert und unkonventionell verhalten.
167 r Ich fühle mich wohl mit der Vertrautheit eines feststehenden Tagesablaufs.
187 r Ich würde es vorziehen, dorthin zu reisen, wo die Menschen meine Sprache spre-
chen und dieselben Gewohnheiten haben.
Ungehemmtheit / Zügellosigkeit (SS3)
12 Ich probiere alles einmal aus.
32 Ich mag wilde, zügellose Partys.
52 Ich lasse mich gerne gehen und bin gerne impulsiv.
72 Ich gehe zu Partys, um aufregende und stimulierende Menschen zu treffen.
92 Ich versuche nicht, mein Verlangen nach aufregenden Erfahrungen zu unterdrü-
cken.
112 r Ich bevorzuge ruhige Partys, bei denen man gute Gespräche führen kann.
132 r Ich habe kein Interesse an neuen Erfahrungen nur um der neuen Sinneseindrücke
wegen.
152 r Mir gefällt ruhige, populär-melodische oder klassische Musik.
172 r Man sollte mit niemandem körperlich zu intim werden, solange man ihn nicht rich-
tig kennt.
192 Intensive und angenehme Sinneseindrücke zu erleben ist eines meiner Hauptziele
im Leben.
Anfälligkeit für Langeweile/Impulsivität (SS4)
17 Ich bevorzuge Freunde, die so herrlich unvorhersagbar sind.
37 Ich werde unruhig wenn ich zuhause bleiben muss, egal wie lange das sein mag.
57 r Ich verbringe gerne Zeit in der vertrauten Umgebung meiner Wohnung/meines Zu-
hauses.
77 r Ich bin höflich und aufmerksam zu jemandem, selbst wenn ich die Unterhaltung
nicht interessant finde.
51
97 r Ich habe eine zurückhaltende und vorsichtige Einstellung zum Leben.
117 r Meine Denkweise ist gewöhnlich vorsichtig und vernünftig.
137 r Ich fange ungern etwas an, ohne das genaue Vorgehen zu kennen.
157 r Ich schätze und folge eher einem rationalen und gemäßigten Ansatz.
177 r Ich bilde mir eine Meinung normalerweise nach sorgfältigem Abwägen.
197 r Ich weiß gerne, was mich erwartet, bevor ich mich in eine neue Situation begebe.
Abbildung 2 - Zuckerman, Kuhlman, Aluja Personality Questionnaire (ZKA-PQ)
Anmerkung: r = recodiert; Hauptskalen fett, Facetten fett und kursiv gedruckt.
52
Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Masterarbeit inklusive der ver-
wendeten Datensätze und enthaltener grafischer Darstellungen selbständig erstellt
habe. Es wurden nur die in der Arbeit ausdrücklich benannten Quellen und Hilfsmit-
tel benutzt. Wörtlich oder sinngemäß übernommenes Gedankengut habe ich als sol-
ches kenntlich gemacht.
Bielefeld, den 26.09.2013 Renate Schmid _________________________________ _________________________________ Ort, Datum Unterschrift
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