eparo – user experience design und usability. niemand sagt mehr "konzeption" (vortrag...
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01.6.2012 Seite © eparo GmbH, 2012
User Experience Design und Usability – Niemand sagt mehr "Konzeption".
ADC Young Masters - Konzeption, Hamburg 01.06.2012
Bei den Workshops des Art Directors Clubs für die „Young Masters“ ging es um das Thema „Konzeption“. Welche Aufgaben kommen auf ADs und Texter zu, die bislang eher offline-orientiert arbeiten, wenn Sie jetzt 360° Kommunikation entwickeln sollen. Konkret, was heisst eigentlich „Online-Konzeption“? Besonders, wenn man die Entwicklung von kompletten Online-Auftritten betrachtet.
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Dr. Rolf Schulte Strathaus Dr. Ing., Schiffbau
Geschäftsführer eparo GmbH
Stationen Interone Worldwide Creative Director Konzeption
Kabel New Media Key Account Manager Finance&Banking
Germanischer Lloyd AG Abteilungsleiter Training Services & Human Element
Kurz zur Biographie von Rolf Schulte Strathaus. Sein Werdegang vom Schiffbauingenieur zum User Experience Design Profi wird dabei aber nur ganz kurz gestreift.
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Optimierung, Konzeption und Design von Interfaces und Anwendungen.
Usability-Tests
eparo ist Spezialist für die Verbesserung von digitalen Interfaces und Anwendungen. Dabei ist es egal, ob bestehende Interfaces optimiert werden sollen oder ob etwas ganz neues konzipiert und gestaltet wird.Immer gehören Usability-Tests dazu, die aber auch "einzeln" angeboten werden.
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Wir erforschen Nutzer.
Zu Anfang kommt immer der Nutzer. Über das gesamte Portfolio an Research Methoden finden wir heraus, wer die Nutzer sind, was sie wollen und vor allem was sie glücklich macht. Das Repertoire reicht von Online-Befragungen, Fokusgruppen, Card-Sorting bis hin zu "ethnographischen" Studien und Tiefeninterviews.
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Wir konzipieren Interfaces und bauen Prototypen.
Für alle Projekte werden Prototypen benötigt. Nur so lässt sich prüfen, ob die Anwendung funktioniert und von den Usern verstanden wird. Wir nutzen hierfür Axure RP Pro und erstellen damit interaktive Klickdummies, die wir anschließend gut testen können.
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Wir testen User Experience und Usability.
User Experience Tests sind eine weitere, sehr wichtige Säule, um sehr gute digitale Produkte und Services schaffen zu können. Uns geht es dabei immer darum, pragmatisch Optimierungsmöglichkeiten herauszuarbeiten. Dicke Reports werden ja meist nicht gelesen. Durch die Aufzeichnung und Beobachtung des Blickverlaufs der User (Eye-Tracking) können wir dabei sehr genau feststellen, welche Elemente wahrgenommen werden und was keine Beachtung findet.
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Wir schulen.
Wir geben unser Wissen auch gerne weiter. Im Vordergrund stehen dabei Schulungen zum Prototyping mit Axure RP Pro. eparo ist der einzige offiziell von Axure zugelassene Schulungsanbieter für Axure-Kurse im deutschsprachigen Raum. Darauf sind wir sehr stolz!Neben den Axure-Kursen bieten wir auch Workshops zur Organisation von Usability-Tests an und natürlich das ganze Portfolio rund um User Experience Design und Usability.
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Usability-Tests
Workshops & Schulungen
Online-Befragungen, Fokusgruppen, EinzelinterviewsAuswertung von Tracking-Daten, Persona-Entwicklung
Konzeption / User Experience Design
User Research & Strategie
Informationsarchitektur, Prototypen-Entwicklung mit Axure RP; Interaction-Design, Interface-Design.Software-Interfaces, Komplette Web-Projekte, Apps
Usability-Tests mit Schwerpunkt auf Quick Wins; Optimale Integration in Entwicklungsprojekte und Rapid-Prototyping
Einziger von Axure zugelassener Anbieter von Axure RP Schulungen in DeutschlandWorkshops zu User Experience Design, Testing etc.
Portfolio
Unser Service-Portfolio noch einmal zusammengefasst:User-Research & StrategieKonzeption / User-Experience DesignUsability-TestsWorkshops & Schulungen
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Einige Referenzen
Zu den Referenzen gibt es nicht viel zu sagen. Wir arbeiten viel für große Unternehmen, betreuen aber auch genauso gerne Start-ups. Das wichtigste ist eigentlich nur, ob das Projekt spannend ist.
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User Experience Design und Usability:
Modewörter oder Paradigmenwechsel?
Bei einemn Vortrag für angehende Konzepter bietet es sich an, den Stellenmarkt und die Aussichten zu beleuchten. Besonders die Begriffe "User Experience Design" und "Usability" werden in letzter Zeit überall genannt. Ist das nur ein Modethema oder das Thema jetzt wirklich im professionellen Mainstream angekommen.
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Provokant gefragt:
Meine Meinung: Als Konzepter, der etwas von User Experience Design und Usability versteht, hat man den Jackpot geknackt. Es gibt sehr vielfältige Aufgabengebiete und Jobs. Besonders auch direkt in den Unternehmen. Agenturen sind nur noch ein möglicher Arbeitgeber und vielen.
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User Experience Design und Usability:
Modewörter oder Paradigmenwechsel?
Job-Board bei der IA-Konferenz
400 Konzepter
Nur ein Eindruck von der letzten IA-Konferenz in Essen. Hier saßen 400 Konzepter und haben sich zu neuen Themen ausgetauscht. Die hießen zwar nicht alle "Konepter", sondern hatte extrem unterschiedliche Titel, aber vom Job und den Aufgaben her fallen alle unter den Oberbegriff "Konzepter".
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User Experience Design und Usability:
Modewörter oder Paradigmenwechsel?
Job-Board bei der IA-Konferenz
Um wem das noch nicht reichte, der musse nur mal auf das Job Board schauen. Da gab es ohne Ende Stellenangebote. Auch auf jedem zweiten Vortrag wurde auf der letzten Folie noch darauf hingewiesen, dass das jeweilige Unternehmen Leute sucht;-)
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Job-Board bei der IA-Konferenz
Die Job-Bezeichnungen sind dabei sehr verschieden. Man merkt an dem Beispiel auch ganz gut, wie vielschichtig die Bezeichnungen sind.
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Skills bei digitalen Projekten
New Business Developer
Account Manager
Web Analyst
Project Manager
Business Analyst
Producer
User Experience Architect
Information Architect
Interaction Designer
Content Strategist
Web Editor
Web Writer
SEO Specialist
Usability Specialist
Developer
Programmer
Server Admin
Technical Assistant
Production Assistant
Visual Designer
Adaptiert von skillset.org
Diese Grafik der Skills bei digitalen Projekten (Adaptiert von skillset.org) zeigt einen sehr guten Überblick über das Jobtitel-Bingo. Ich versuche mal aufzuzeigen, welche dieser Skills von Konzeptern abgedeckt werden können oder müssen.
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Was davon betrifft Konzepter?
New Business Developer
Account Manager
Web Analyst
Project Manager
Business Analyst
Producer
User Experience Architect
Information Architect
Interaction Designer
Content Strategist
Web Editor
Web Writer
SEO Specialist
Usability Specialist
Developer
Programmer
Server Admin
Technical Assistant
Production Assistant
Visual Designer
Adaptiert von skillset.org
Schauen wir uns die verschiedenen Skills jetzt im einzelnen an.
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Definitiv keine Konzepter-Jobs
New Business Developer
Account Manager
Web Analyst
Project Manager
Business Analyst
Producer
User Experience Architect
Information Architect
Interaction Designer
Content Strategist
Web Editor
Web Writer
SEO Specialist
Usability Specialist
Developer
Programmer
Server Admin
Technical Assistant
Production Assistant
Visual Designer
Adaptiert von skillset.org
Die markierten Skills sind eher keine Konzepter-Skills, sondern sollten von Account- und Projektmanagern, Visual Designern und Entwicklern bedient werden.
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Davon sollte man schon was verstehen...
New Business Developer
Account Manager
Project Manager
User Experience Architect
Information Architect
Interaction Designer
Content Strategist
Usability Specialist
Developer
Programmer
Server Admin
Technical Assistant
Production Assistant
Visual Designer
Adaptiert von skillset.org
Web Analyst
Business Analyst
Producer
Web Editor
Web Writer
SEO Specialist
Business-Analyst, Web-Analyst, Producer, SEO-Specialist, Web Editor und Web Writer: Diese Skills sollte man zumindest teilweise mitbringen. Besonders die Analyse der Business-Ziele und der aktuellen Website-Nutzung sind Aufgaben, die in jedem Projekt anfallen und die oft durch den Konzepter abgedeckt werden.
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Kernkompetenzen
New Business Developer
Account Manager
Web Analyst
Project Manager
Business Analyst
Producer
Web Editor
Web Writer
SEO Specialist
Developer
Programmer
Server Admin
Technical Assistant
Production Assistant
Visual Designer
Adaptiert von skillset.org
User Experience Architect
Information Architect
Interaction Designer
Content Strategist
Usability Specialist
Im Kern gehören die folgenden fünf Skills klar zur Konzeption: User Experience Architect, Information Architect, Content Strategist, Interaction Designer und Usability Specialist.Diese fünf Aufgaben sind zwar nicht in allen Projekten gleich ausgeprägt, werden aber alle benötigt. In der Regel ist das der Konzepter-Job.
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Provokant gefragt:
Auf der IA-Konferenz wurde das Thema Content-Strategy als Kernthema behandelt. Damit kommt der Content zurück in die Online-Welt. Texter zeigen damit, wie wichtig die Inhalte und der Umgang mit den Inhalten ist.
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Provokant gefragt:
Letztendlich geht es um den Content und nicht um Templates, Design und Programmierung.
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Provokant gefragt:
©Niki Tiedke, IA Konferenz 2012
Niki Tiedke bringt das gut auf den Punkt: IA without content strategy is just giving a garbage can a better signage."Ich denke ja, dass Content Strategy zum sehr großen Teil schon immer Teil des Konzepter-Jobs war. Es schadet aber nichts, wenn diese Skills jetzt unter eigenem Namen prominent ins Bewusstein gebracht werden. Damit entstehen neue Betätigungsfelder für Texter im Online-Bereich.
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Wie geht User Experience Design?
Da es in diesem Workshop um User Experience Design geht, darf ein kurzer Überblick zu den Methoden und dem typischen Vorgehen nicht fehlen.
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User Experience
© Peter Morville, 2008
Erst recht darf die "User Experience Wabe" von Peter Morville nicht fehlen. Damit wird nämlich sehr gut deutlich, wie umfassend der Begriff "User Experience" definiert wird. Rund um den Kern "valuable" finden sich eher harte Faktoren wie "usable", "findable" und "accessible" und aber auch so weitgefasste und anspruchsvolle Faktoren wie "useful", "credible" und "desirable". Besonders die letztgenannten Faktoren sind es, die in User-Tests für den größten Unmut bei den Testpersonen sorgen.
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Wie entwickeln wir Websites für die User?
Das führt direkt zu der Frage, wie man denn am besten vorgeht, die optimale User Experience zu schaffen.
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Ein typisches Projekt
Wireframes Layouts
Informationsarchitektur Design
Fertig!Sitemap
So sehen typische Online-Projekte in Agenturen oft aus:Der Informationsarchitekt entwickelt Wireframes und eine Sitemap. Anschließend kommt das Design und erstellt Layouts. Hierbei werden dann die Inhalte und Funktionen erst konkret durchdacht und mit den Kunden abgestimmt. Nach der Freigabe durch den Kunden kann dann entwickelt werden...Wer fehlt komplett in diesem Ablauf? Der User!
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Maybe not!
So funktioniert User Experience Design also nicht.
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Wenn man es richtig machen will ...
Entwicklung grauer Prototyp
Layout-Elemente
Design-Prototyp
User-Test
Basis-Design
User-Test
Prototyping
Optimierung
User-Test
Iteration
Personas
Anforderungen
User Research
Ideen
Paper Prototypes
Scribbles
Ein gutes User Experience Design Projekt geht anders. Am Anfang muss die User Research stehen. Wenn ich nicht weiss, wer die User sind und was sie wollen, kann ich auch nichts für diese User konzipieren.Im Anschluss kommt die wichtigste Phase: die Ideenfindung und das Paper Prototyping. Hier werden alle möglichen Interface-Ansätze kreativ ermittelt und der beste Ansatz herausgearbeitet. Hier ist Team-Arbeit gefragt.Der favorisierte Ansatz wird dann als Prototyp gebaut. Hierbei wird auch ein erstes Design aufgesetzt und im Prototyp abgebildet. Das Ganze ist ein iterativer Prozess, wo auch mehrmals mit Usern getestet wird.Der große Unterschied ist, dass das Visual-Design möglichst nahtlos in den Prototyp integriert wird. Damit kann Design und Konzept zusammen getestet werden und die funktionalen Abstimmungen können am Prototyp durchgeführt werden und nicht erst auf der Basis von Photoshop-Layouts.
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Und das machen wir genau:
Scribbles und Paper Prototypes
Noch ein Beispiel: Diesmal für das Paper-Prototyping. Hier sollten im Team möglichst viele verschiedene Interface-Ansätze zu Papier gebracht werden. Daraus kristalliert sich meist relativ schnell heraus, in welche Richtung die Interface-Entwicklung gehen soll. Spannend daran ist, dass der Favorit sich sehr von den allerersten Ideen unterscheidet. Aber darum ist diese Phase ja auch so wichtig.
Den Favoriten kann man dann als detaillierten interaktiven Prototypen aufsetzen. Hier sollte dann Konzept und Design schon zusammenlaufen. Dann lässt es sich besser testen.
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Ganz wichtig: Testen
Damit kommen wir schon zum Kernelement des User Experience Design. User-Tests des Prototyps sorgen dafür, dass das Feedback der User in die Entwicklung einfließt. Tests sind KEINE Qualitätskontrolle, sondern Teil des Design-Prozesses.
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Wenn in den Tests auch noch Eye-Tracking eingesetzt wird, dann lässt sich noch mehr direktes Feedback aus den Tests ziehen. Die Beobachtung der Testpersonen bringt viel klarere Aussagen als Befragungen.
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Eyetracking: Heatmap Startseite (mit Rechner)Fokus auf Gesicht und auf Kreditrechner
Man sieht in den Eye-Tracking-Ergebnissen sehr klar, wo die Aufmerksamkeit der User hingeht. Hier wird neben dem Gesicht (da wird immer hingesehen) klar der Kreditrechner wahrgenommen. Die Headline im Teaser wird nicht bemerkt.
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Eyetracking: Heatmap Startseite (ohne Rechner)Fokus auf Gesicht und auf Kreditrechner
Im Startseiten-Layout ohne Rechner wird dann auch die Headline im Teaser gesehen.Man muss also sehr gut überlegen, welche Elemente die User wahrnehmen sollen und dementsprechend gestalten. Man kann nämlich wie ein Zauberer Elemente verschwinden lassen. Einfach dadurch, dass man etwas zusätzliches auf die Seite packt, was die Aufmerksamkeit lenkt.
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Jetzt zum Hauptgrund, warum User Experience Design so wichtig ist.
Das führt direkt zum Hauptgrund, warum User Experience Design so wichtig ist und so viel Liebe zum Detail erfordert.
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User haben keinen freien Willen.
Die normale Herangehensweise an Design und Kommunikation geht davon aus, dass die User/Konsumenten sich die angebotenen Informationen ansehen und dann bewusst eine Auswahl treffen, die für sie am vorteilhaftesten ist. Also eine rationale Entscheidung.
Diese Annahme geht davon aus, dass die User einen freien Willen haben und rational entscheiden. Das stimmt aber nicht, oder nur zum Teil:User bzw. Menschen entscheiden oft unbewusst. Der freie Wille ist dabei meist zweitrangig.
Dieser Vortrag erläutert die Rolle des Unterbewussteins bei der Nutzung von digitalen Produkten und Services und gibt dann praktische Tipps zur Konzeption und Gestaltung für das Unterbewusste.
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Gestaltung für das Unterbewusstsein.
Wenn wir also gestalten, dann müssen wir das Unterbewusstsein unser User ganz bewusst mit berücksichtigen. Über das Unterbewusstsein wird das Interesse des Users auf die Dinge gelenkt, die er wahrnehmen soll.
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Das mit dem freien Willen ist ein Mythos.
Das mit dem freien Willen ist ein Mythos.
Mittlerweile setzt sich die Erkenntnis, dass der Mensch nur teilweise ein rational entscheidendes Wesen ist, durch. Auf dieser Annahme beruht zwar noch fast die gesamte Marktwirtschaft, aber die Stimmen mehren sich, dass das Unterbewusstsein und das Irrationale sehr stark unser Handeln bestimmen.Das gilt eben auch für die Nutzung von digitalen Produkten und Services.
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Wir testen ziemlich viel ...
Wir merken das ständig in unseren Usability-Tests. User entscheiden spontan für etwas, nehmen andere Dinge überhaupt nicht wahr und handeln eben nicht besonders rational.
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»Usability ist das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten
Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu
erreichen.«
(EN ISO 9241: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion)
"Unwichtiges" ist unsichtbar.
Im Video wird eine Testperson gezeigt, die sich das Produktangebot von Alice ansieht. Es gibt dort vier Produkte (drei für Privatkunden und ein Firmenkundenprodukt). Das Firmenkundenprodukt ist anders gestaltet und in der rechten Marginalspalte platziert.Die Testperson hat dies Produkt überhaupt nicht wahrgenommen. "Das sah aus wie Werbung" wurde auf Nachfrage begründet.
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Aufmerksamkeit nur für Relevantes.Hier noch ein zweites Beispiel dafür, wie stark das Unterbewusstein die Aufmerksamkeit steuert. Diese Informationsseite für Investment Banker hat einen sehr prominenten Teaser oben in der Bühne. Dieser Teaser wurde komplett ignoriert. Stattdessen wurden die deutlich kleiner gestalteten Informationen wahrgenommen.
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"Das müssen wir prominenter gestalten.""Das müssen wir besser erklären."
"Die sind ja total blöd."
Designer und Kunden reagieren auf dies Verhalten meist mit Unverständnis. Die Schuld wird meist bei den Usern gesucht oder in der Gestaltung oder der Informationstiefe.
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Nee, das hat einen anderen Grund!
Der Grund liegt aber ganz woanders.
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Kognitive Psychologie: 3 Aspekte
Das Gehirn...
Das menschliche Gehirn und die kognitiven Abläufe bei der menschlichen Wahrnehmung sind der eigentliche Grund dafür, dass irrational wahrgenommen und entschieden wird.Drei Aspekte aus der kognitiven Psychologie schauen wir uns im Folgenden beispielhaft an.
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# 1
90 : 10280ms
90% der Gehirnaktivitäten erfolgen unbewusst. Nur 10% sind bewusste Informationsverarbeitung.
In den ersten 280ms erfolgt die unbewusste Verarbeitung. Hier werden alle Informationen gesammelt und ausgewertet: Maßgeblich sind die elementaren Gestaltgesetze (Nähe, Ähnlichkeit, Guten Fortsetzung, Geschlossenheit, Gemeinsames Schicksal). Konzeption und Design müssen diese 280ms unbedingt berücksichtigen. Hier wird nämlich dem Bewusstsein vorgegeben, was es wahrnehmen soll und was ignoriert werden kann.
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# 2
Erwartungen steuern Aufmerksamkeit
Bei der unbewussten Informationsverarbeitung spielen außerdem die User-Erwartungen eine große Rolle. Das Unterbewusstsein filtert auf der Basis von Aufgaben und Erwartungen. Unerwartetes bleibt dabei schnell auf der Strecke.
Das Video der Washington Post mit dem Geiger Joshua Bellmann ist ein schönes Beispiel dafür. Ein weltberühmter Geiger, der in der Metrostation auf seiner Stradivadi klassische Musik spielt, wird komplett ignoriert, weil er hier nicht erwartet wird. Über 1.000 Passanten sind in einer Stunde an ihm achtlos vorbei gegangen.
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# 3
Wir lesen keine Texte
GMAEß ENEIR SUTIDE ENEIR ELGNIHCESN UVINISTERAT, IST ES NCHIT WITIHCG IN WLECEHR RNEFLOGHEIE DIE BSTACHUEBN IN ENEIM WROT SNID, DAS EZNIIGE WAS WCTHIIG IST, IST DAß DER ESTRE UND DER LTZTEE BSTABCHUE AN DER RGTHIIHCEN PIISOTN SNID. DER RSET KNAN TATEOLR BSINOELDN SIEN, TEDZTORM KNAN MAN IHN ONHE PEMOBLRE LEESN. DAS IST SO, WEIL WIR NHCIT JDEEN BSTACHUEBN EZELINN LSEEN, SNDERON DAS WROT ALS GTSEEAMS.VRSETNEANDN?
Text spielt im Internet eine sehr große Rolle. Um so erstaunlicher, dass der Art, wie wir Texte verarbeiten, so wenig Beachtung geschenkt wird. Wir lesen nämlich Texte nicht Buchstaben für Buchstaben, sondern erkennen Muster.Das Beispiel zeigt sehr anschaulich, dass wir nur den ersten und den letzten Buchstaben wirklich brauchen. Die Buchstaben dazwischen können total vertauscht sein. Das klappt natürlich nur, wenn wir die Wörter gut kennen.Wortspiele, unbekannte Wörter und komplizierte Begriffe erschweren das Lesen massiv.
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Dazu haben wir eine kleine Studie gemacht:
Wir haben in einer kleinen Studie zwei Aspekte der Wahrnehmung untersucht. Zunächst haben wir eine Seite in zwei Varianten untersucht, um die Steuerung der Aufmerksamkeit durch inhaltliche Elemente zu testen.Als zweites haben wir dann untersucht, ob die Umgestaltung eines Texts die Aufmerksamkeit und das Textverständnis fördert.
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Lenkung der Aufmerksamkeit
Produkt-Teaser MIT Schieberegler
Produkt-Teaser OHNE Schieberegler
Für die Studie wurden zwei Einstiegsseiten erstellt, die sich nur in der Gestaltung des Produkt-Teasers unterschieden haben. Im linken Layout wurde ein einfach gestalteter Teaser verwendet. Im rechten Teaser wurde ein einfacher Rechner integriert.Diese Teaser-Gestaltung hat eine deutlich unterschiedliche Aufmerksamkeitsverteilung verursacht: Ohne Rechner werden die Text-Teaser stark beachtet und der Produkt-Teaser wird ignoriert. Ist im Produkt-Teaser ein Rechner integriert, wird dieser Teaser deutlich stärker wahrgenommen. Andere Bereiche verlieren gleichzeitig an Aufmerksamkeit.
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Textwahrnehmung durch Gestaltung
"Strukturierter Text""Textwüste"
Im zweiten Teil der Studie wurden die Texte auf einer Content-Seite gestalterisch etwas aufgeräumt. Im linken Fall wurden die Informationen in einem Fließtext dargestellt, der mit Zwischenüberschriften unterteilt war. Im rechten Layout wurde der Text noch deutlich mehr strukturiert. Hier wurden wichtige Elemente mit Bullets hervorgehoben und der Text insgesamt "lesbarer" dargestellt.In den Interviews wird deutlich, dass der Proband klar den strukturierten Text bevorzugt. Dies deckt sich mit den Beobachtungen, die wir durchgängig in den Usability-Tests machen. Die Gestaltung der Texte beeinflusst sehr stark die Bereitschaft der User, einen Text zu lesen.
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Interfaces für das Unterbewusste
So viel zur Theorie. Was heißt das nun für die praktische Arbeit. Wie kann man besser für das Unterbewusste konzipieren und gestalten.
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Gestaltgesetze vermitteln Inhalte.
Aus: Ralf Turtschi, TypoTuning 4, Bildgestaltung
Gesetz der guten Gestalt
Gesetz von Figur und Grund
Gesetz der Kontinuität
Gesetz der Nähe
Gesetz der Ähnlichkeit
Gesetz der Einfachheit
Bei der Gestaltung muss die unbewusste Wahrnehmung gezielt unterstützt werden. Das ist im Prinzip auch nichts Neues. Die Grundsätze, wie die menschliche Wahrnehmung funktioniert und wie hier konkret unterstützt werden kann, sind schon sehr lange bekannt. Designer kennen das oft als die "Gestaltgesetze". Die sind mehr als nur Hinweise für bessere Gestaltung. Sie sind Prinzipien, die genutzt werden müssen, um die Wahrnehmung gezielt zu steuern und die Informationsverarbeitung zu erleichtern.Die hier vorgestellten Gestaltgesetze sind nur ein Beispiele. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich sehr gründlich mit den Gestaltgesetzen zu beschäftigen.
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Gestaltgesetze nicht angewendet:In welches Stockwerk muss ich?
Selbst bei ganz einfachen Dingen, wie der Zuordnung von Stockwerk zu Zimmernummer kann man es den Betrachtern unnötig schwer machen. Auf diesem Hinweisschild ist es sehr schwer, direkt zu erkennen, in welchem Stockwerk Zimmer 47 ist.
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Texte sind Bilder.
Ein zweites Thema, bei dem man mit einfachen Mitteln viel erreichen kann, ist die Darstellung von Texten. Für das Unterbewusstsein sind Text zunächst mal Bilder, aus denen abgeleitet wird, ob der Text möglicherweise relevante Informationen enthält. Außerdem vermittelt die Darstellung, ob der Text einfach zu erfassen ist. Das Gehirn versucht ja immer, möglichst wenig Aufwand zu haben.Die rechte Darstellung macht es dem Unterbewusstsein sehr einfach: Es gibt ein Grundthema mit drei Kernaussagen. Diese drei Aussagen werden in drei Absätzen weiter vertieft.
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"Stell dich NIE zwischen den Elefanten und sein Ziel!"
Mein aktueller Lieblingssatz: "Stell dich nie zwischen einen Elefanten und sein Ziel.". Der stammt aus einer Reisereportage und ist die Warnung des Guides an eine Touristin. Man könne sich gefahrlos sehr nah an Elefanten heranwagen, da diese Menschen einfach ignorieren. Allerdings ignorieren Elefanten Menschen auch dann, wenn diese auf dem direkten Weg z.B. zum Wasserloch stehen. Daher dürfe man sich nie zwischen den Elefanten und sein Ziel stellen.Das gilt auch für User. Wenn ein User etwas erreichen will (also ein Ziel hat), dann kann man ihn durch andere Angebote nicht abhalten. Das schafft nur Verärgerung und hilft nicht dabei, mehr Newsletter-Anmeldungen oder Einwilligungen zur Datenverwendung zu produzieren.Das wird immer wieder versucht und aber in unseren Tests noch nie zum Erfolg geführt.Besser ist es, den Elefanten erst mal zum Wasserloch zu lassen und dann zu ersuchen, ihm etwas Neues anzubieten.
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Etwas Literatur
Predictably Irrational, The Hidden Forces That Shape Our Decisions; Dan Ariely
Predictably IrrationalMalcolm Gladwell
"Wie Werbung wirkt. Erkenntnisse des Neuromarketing, Chris Scheier
Zum Schluss noch etwas Literatur: Besonders das Buch von Malcolm Gladwell, "Blink", gibt einen sehr guten Überblick über die Rolle des Unbewussten im menschlichen Handeln. Auch "Predicably Irrational" von Dan Ariely erläutert gut lesbar die Gründe für irrationales Handeln. Die Schlüsse für die Online-Welt muss man aber selber ziehen.Chris Scheiers Buch gibt eien guten Überblick über die Grundlagen der Hirnforschung.
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Fragen?
Hierzu ist nicht viel zu sagen. Im Workshop gab es eine ganze Reihe von Fragen besonders zu Usability-Tests.
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Und jetzt kommt Werbung:
Die Gelegenheit, auf unsere Axure-Schulungen hinzuweisen, kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
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Axure Schulungen in Hamburg
10. September: Axure BasicsEinführung in Axure, Basis-Funktionalitäten, einfache Prototypen450,- Euro
11. September: Axure AdvancedEntwicklung von Rich Internet Applications, Konditionelle Logik, Erstellung von Spezifikationen450,- Euro
11. September: Mobile Prototyping mit AxureNutzung von Axure für mobile Anwendungen, Verwendung und Erstellung von Patterns für Smartphone und Tablets450,- Euro
Zwei Kurse: 750,- Euro; Drei Kurse: 1.000,- EuroAnfragen an: training@eparo.de
Die nächsten Schulungstermine für unsere Axure-Kurse sind im September.
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Vielen Dank!
eparo GmbH User Experience & Usability Stahltwiete 2222761 Hamburg
www.eparo.de
KontaktRolf Schulte StrathausT +49 40 76 99 12 77M +49 162 10 24 384
rolf.schulte@eparo.de
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