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Ergebnisse der Evaluation des Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) Praxisdialog Zukunft Altbau „Energieeffizienz in Wohngebäuden – EWärmeG-Spezial“ 11. April 2019, Stuttgart Dr. Veit Bürger, Öko-Institut e.V.
2 11.04.2019
EWärmeG – Übersicht
● Kernpflicht: Beim Austausch oder dem nachträglichen Einbau einer Heizanlage sind die Eigentümer der versorgten Gebäude verpflichtet, mindestens 15% des jährlichen Wärmeenergiebedarfs durch EE zu decken oder den Wärmeenergiebedarf um mindestens 15% zu reduzieren (Erfüllungsfrist: 18 Monate)
● Inkrafttreten der Nutzungspflicht für den Gebäudebestand: 01.01.2010 Novelle des Gesetzes: 01.07.2015
● EWärmeG bietet zahl- reiche Optionen zur Erfüllung der Pflicht
3 11.04.2019
Projektteam und Ziele der Evaluation
● Projektteam: Ifeu (PL), Öko-Institut, Fraunhofer ISI, Econsult
● Ziele der Evaluation:
‒ Empirische Analyse der Auswirkungen des EWärmeG
‒ Abschätzung des Beitrags des EWärmeG zum Ausbau der Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien und zur Minderung der Treibhausgasemissionen
‒ Erarbeitung von Weiterentwicklungsoptionen des Gesetzes
● Betrachtungszeitraum der Evaluierung
‒ 01.01.2010 – 30.06.2015: „EWärmeG alt“
‒ 01.07.2015 – 31.12.2017: „EWärmeG neu“
4 11.04.2019
Elemente der Evaluation
5 11.04.2019
Verpflichtungsfälle, Nachweise, Schornsteinfegermeldungen
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
45.000
2015 (Q3/4) 2016 2017
Schätzwert: Nicht gemeldete neueWärmenetzanschlüsse(im Gebäudebestand)
Nachweise im StaLa-Portal
Schätzwert: Nicht gemeldete inst. WP(im Gebäudebestand;für 2017 geschätzte Bandbreite)
Schornsteinfegermeldungen
Verpflichtungsfälle geschätzt(für 2017 Ableitung anhand der Daten aus2016)
Quellen: BDH 2015, Destatis 2012, Destatis 2016, Öko-Institut/ISI 2012, Diefenbach et al. (2018), Schlomann et al. (2015), IDEV-Portal, eigene Berechnungen
Vergleich der Anzahl abgeschätzter Verpflichtungsfälle mit den nach §22 EWärmeG von den Schornsteinfegern gemeldeten Heizungstauschfällen sowie den Nachweisfällen im Datenportal des Statistischen Landesamts (Stand 30.06.2018)
6 11.04.2019
Erfüllungsmix EWärmeG alt
30% 27% 24% 21% 18% 16%
16%15% 18% 18%
17%14%
16%18% 20% 24% 28% 35%
7% 6% 6% 6% 7%11%6% 11% 8% 7% 5%4%
16% 14% 16% 15% 15% 12%
9% 8% 9% 9% 9% 8%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2010 2011 2012 2013 2014 2015
Entfallen der NP
Ersatzweise Erfüllung
Wärmepumpen
Bioöl (Beimischung)
Biogas (Beimischung)
Feste Biomasse
Solarthermie
…nach Datum des Heizungstauschs (Stand 30.06.2018)
Quellen: IDEV-Datenportal des stat. Landesamts, eigene Berechnungen
7 11.04.2019
Erfüllungsmix EWärmeG neu Wohngebäude
13% 9% 8%
27%
20% 23%
5%
15% 14%
15% 14% 15%
1%1%
5%5% 5%
11%8% 9%
21%28% 25%
1% 1% 1%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2015(2. HJ)
2016 2017
Ausnahmen und Befreiung
Kombinationen
Ersatzmaßn. PV
Ersatzmaßn. Wärmenetz
Ersatzmaßn. KWK
Baulicher Wärmeschutz
Wärmepumpe
Feste Biomasse
Solarthermie
Eine Erfüllungsoption, nach Datum des Heizungstauschs (Stand 30.06.2018)
Quellen: IDEV-Datenportal des stat. Landesamts, eigene Berechnungen
8 11.04.2019
Erfüllungsmix EWärmeG neu Wohngebäude – Kombinationen
ST BM
WP
Bio
gas
Bio
oö
l
Däm
mu
ng
KW
K
Wär
men
etz
PV
SFP
Teilw
. En
tf.
Teilw
. Bef
r
ST 219 8 442 195 230 1 2 121 192 1 5
BM 4 77 25 24 0 0 9 38 0 0
WP 31 17 4 0 0 0 4 0 1
Biogas 2 282 0 1 23 2.551 22 31
Biooöl 103 1 0 3 694 5 16
Dämmung 0 0 8 207 0 0
KWK 0 1 0 0 0
Wärmenetz 0 2 0 0
PV 9 1 0
SFP 1 1
Teilw. Entf. 0
Teilw. Befr
Erfüllungskombinationen aus 2 Kombinationen (Stand 30.06.2018)
Quellen: IDEV-Datenportal des stat. Landesamts, eigene Berechnungen
9 11.04.2019
Erfüllungsmix EWärmeG neu Nichtwohngebäude
4% 2% 3%
12%10%
16%
4%1%
2%
11%
10%
10%
22%29%
30%
10% 7%5%
3%2%
18% 24% 17%
1% 1%1%
3% 5%5%
9% 7%12%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2015(2. HJ)
2016 2017
Ausnahmen und Befreiung
Kombinationen
Ersatzmaßn. Abwärmenutzung
Ersatzmaßn. WRG
Ersatzmaßn. PV
Ersatzmaßn. Wärmenetz
Ersatzmaßn. KWK
Sanierungsfahrplan
Baulicher Wärmeschutz
Wärmepumpe
Feste Biomasse
Solarthermie
Eine Erfüllungsoption, nach Datum des Heizungstauschs (Stand 30.06.2018)
Quellen: IDEV-Datenportal des stat. Landesamts, eigene Berechnungen
10 11.04.2019
30%27%
24% 21%18%
16%13%
9% 8%
16%
15%18%
18%
17%
14%
27%
20% 23%
16%
18% 20% 24%28%
35%8%
12% 12%
7%6%
6% 6% 7%11%
2%
4% 3%
6% 11% 8% 7% 5%
4%
5% 15% 14%
6%4%
5% 5% 5%
5%
15%
14% 15%
1% 1% 1%
1%1%
8% 8% 8% 7% 6%4%
5%5% 5%
2% 2% 3% 3% 3% 2%
11%8% 9%
11% 12% 10%9% 8% 9% 9% 9% 8%
1% 1% 1%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
2010 2011 2012 2013 2014 2015(1. HJ)
2015(2. HJ)
2016 2017
Entfallen/Ausnahmen/Befr.
Sonstige Kombinationen
Ersatzmaßn. PV (eine Option)
Ersatzmaßn. Wärmenetz (eine Option)
Ersatzmaßn. KWK (eine Option)
Ersatzmaßn. Dämmung (eine Option)
Wärmepumpe (eine Option)
Bioöl + SFP
Bioöl (eine Option)
Biogas + SFP
Biogas (eine Option)
Feste Biomasse (eine Option)
Solarthermie (eine Option)
Zeitliche Entwicklung des Erfüllungsmix – EWärmeG gesamt
EWärmeG alt EWärmeG neu
Quellen: IDEV-Datenportal des stat. Landesamts, eigene Berechnungen
11 11.04.2019
Wirkungsabschätzung
12 11.04.2019
Wirkungsabschätzung Wohngebäude
13 11.04.2019
Zusammenfassung und Einordnung
● EWärmeG hat direkten positiven Effekt auf EE-Einsatz, Energieeffizienz und Energieberatung
● Indirekt stärkt das Gesetz die Beschäftigung mit EE, sowohl im Beratungs-prozess bei Heizungsbauern und Planern/Architekten als auch bei der Kaufentscheidung bei den Endkunden
● Aber: Eine Nutzungspflicht für EE-Wärme ist nur ein Element im Rahmen einer Gesamtstrategie zur Dekarbonisierung der Gebäudewärme (Landes-Wärmewende)
● Die Pflichterfüllung nach EWärmeG wird von den Akteuren überwiegend als unproblematisch eingeschätzt, eine Verschärfung wird überwiegend abgelehnt
● Selbst bei (auf dem Papier) guten Vollzugsregeln funktioniert der Vollzug in der Praxis nicht reibungslos
● Handwerksbetriebe und Schornsteinfeger sind wichtige Informationsvermittler -> Umsetzung, Beratung, Motivation
14 11.04.2019
Handlungsempfehlungen
● Übergreifend: Weiterführung des EWärmeG bei gleichbleibendem Ambitionsgrad
● Bundes- und landespolitische Einbettung: CO2-Lenkungsabgabe (bundesweit), Weiterentwicklung der Heizungsaustauschpflichten (z.B. GEG), Abschaffung der Förderung fossiler Heizkessel, Stärkung der kommunalen Wärmeplanung
● Zahlreiche spezifische Empfehlungen
‒ Primärpflicht, z.B. pauschale Teilerfüllung durch Trinkwasser-WP, Prüfung einer Aufnahme von effizienten Kaminöfen, Harmonisierung der 50 kW-Grenze bei Biogas/Bioöl
‒ Erweiterung/Änderung Ersatzmaßnahmen, z.B. Einbezug Fenster-austausch, vereinfachte Anerkennung von teilgedämmten Kellerdecken
‒ Sanierungsfahrplan, z.B. Qualitätsoffensive NWG-SFP, Muster NWG-SFP
‒ Vollzug, z.B. bessere Ressourcenausstattung, stärkere Harmonisierung
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