europäische erfahrungen zur gewerkschaftsintegration “
Post on 10-Feb-2016
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EUROPÄISCHE ERFAHRUNGEN ZUR GEWERKSCHAFTSINTEGRATION “
Reinhard ReibschGeneralsekretär a.D. der EMCEF
DIE THEMEN 1. Fusionen/Zusammenschlüsse sind
auf der Tagesordnung – national und europäisch
2. Europäische Föderationen auf der Branchenebene
3. Motive für Zusammenschlüsse 4. Herausforderungen und die Rolle der
Gewerkschaftsjugend
1. FUSIONEN/ZUSAMMENSCHLÜSSE SIND AUF DER TAGESORDNUNG – NATIONAL UND EUROPÄISCH Seit den 90er Jahren haben die Zusammenschlüsse von
Gewerkschaften national und europäisch zugenommen Der ökonomische und gesellschaftliche Wandel spielt eine
wichtige Rolle – Zusammenschlüsse bleiben meistens „in der Familie“ zwischen Branchengewerkschaften
Die europäische Ebene folgte fast immer den nationalen Entwicklungen
Häufig geben die großen Mitgliedsgewerkschaften das Tempo und die Richtung vor
Letztendlich bestimmen die nationalen Gewerkschaften was passiert
ÖKONOMISCHER WANDEL UND DIE FOLGEN FÜR GEWERKSCHAFTEN
Die Schaffung des Binnenmarktes (bis 1992) hat die grenzüberschreitende Orientierung von Unternehmen enorm erweitert und beschleunigt
Nach dem Ende der Blockkonkurrenz (1989) hat die internationale Arbeitsteilung zugenommen
Mit der Entwicklung einer internationalen Finanzwirtschaft in den letzten 20 Jahren haben die klassischen Industrien und soziale Fragen an Bedeutung verloren
Durch Ausgliederungen und neue Arbeitsformen ist gewerkschaftliche Interessenvertretung schwieriger geworden
Ressourcen der Gewerkschaften sind durch sinkende Mitgliederzahlen nicht gestiegen – Gewerkschaften haben für „ambitionierte“ Aktive an Attraktivität verloren
2. EUROPÄISCHE FÖDERATIONEN AUF DER BRANCHENEBENE
Seit 2000 hat die EU mehrere Regelungen zu industriepolitischen Themen auf den Weg gebracht: Emissionshandel, Chemikaliengesetzgebung (REACH), Liberalisierung der Energiemärkte sind Beispiele
Nationale Einflussmöglichkeiten blieben demgegenüber begrenzt – Erwartung an europäisches Lobbying waren sehr unterschiedlich
Bündelung der Industriesektoren sollte Einfluss auch innerhalb des EGB sicherstellen
GEMEINSAME THEMEN – UNTERSCHIEDLICHE PRAXIS UND POLITIK
Strategien, Arbeitsweise, Gremien, Mandate, Entscheidungsprozesse und Schwerpunkte der EIFs sind unterschiedlich
Konsensfindung ist wichtiges Prinzip Die Rolle von Branchenthemen ist ebenso
verschieden, wie die von Gleichstellungsthemen, Sozialdialogen oder Koordinierung von Tarifpolitik
Die Erfahrung der EMCEF-Gründung zeigt, das es mehrere Jahre dauert, bis eine wirkungsvolle Integration gelungen ist
3. MOTIVE FÜR ZUSAMMENSCHLÜSSE Kein Zusammenschluss gleicht dem
anderen, die Motive unterscheiden sich enorm Personelle Engpässe Strategische Zusammenschlüsse Rückgang von Industrien Hoffnung auf Größe als Stärke Sicherung der Organisation
EINIGE BEISPIELE Zusammenschluss Fabriks und
Textilgewerkschaft mit Metall in Schweden
FUC-CFDT und Energiegewerkschaft in Frankreich
IG BCE in Deutschland Gründung UNITE in Großbritannien 3F in Dänemark
4. HERAUSFORDERUNGEN UND DIE ROLLE DER GEWERKSCHAFTSJUGEND
Politisch/organisatorische Fragen sind wichtig, personelle Probleme können Fusionen scheitern lassen
Längerfristig sind Strukturen und Strategie der neuen Organisation wichtiger
Orientierung am „langsamsten“ kann nur auf begrenzte Zeit akzeptiert werden
Prozesse des Zusammenwachsens können mehrere Jahre dauern
Kulturelle Unterschiede müssen berücksichtigt werden und spielen eine wichtige Rolle
KRITISCHE ASPEKTE Zusammenschlüsse müssen einen Zugewinn
und Erneuerung gegenüber dem ökonomischen Wandel zum Ziel haben
„Kernthemen“ der bisherigen Gewerkschaften müssen weiter vorkommen
Verlust von Aktiven oder Verlust von Attraktivität für die Mitglieder stellen den Nutzen infrage
Zusammenschlüsse brauchen zwar Zeit und Aufmerksamkeit, Interessenvertretung wird aber trotzdem von den Mitgliedern erwartet
DIE ROLLE DER JUGENDARBEIT Jugend als Lebensphase gibt es
(gesellschaftlich anerkannt) nur in wenigen EU-Ländern – dies gilt auch für die Gewerkschaften
In den nächsten 10 bis 20 Jahren stellen die heutigen Jugendlichen die Leitung der Gewerkschaften
Der Weg beginnt bereits heute – selbstbewusste und selbstkritische Beteiligung ist daher wichtig
VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT
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