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Forum SozialplanungVom Verwalten zum Gestalten – fachübergreifende
Gestaltung des Gemeinwesens
Berlin, 02.11.2016
Fach- und ressortübergreifende Lösungen
aus der Sicht der „Visionäre“
Prof. Dr. Holger WunderlichOstfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fakultät Soziale Arbeit,
und Wissenschaftlicher Leiter der Faktor Familie GmbH in Bochum
Worum wird es gehen?
211.12.2016 www.Holger-Wunderlich.de
Viele der aktuell diskutierten Strategien und Methoden einer fach- und ressortübergreifende Sozialplanung sind in den bestehenden Strukturen zum Scheitern verurteilt!
Die Gründe liegen m.E. darin, dass
• der Aufwand (dieser Strategien und Methoden) zu groß ist,
• die Interessen der Akteure (zu) heterogen sind,
• wir es in der kommunalen Sozialpolitik/Sozialplanung mit normativ aufgeladenen Diskussionen zu tun haben.
Wir müssen Lösungen finden, die vielleicht gar nicht so „visionär“ sein
müssen – vielleicht reicht ein Blick in die Vergangenheit…?
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Warum ist der Aufwand so groß?
Quelle: Schubert 2006: 100
(nach Hörrmann/Tiby 1991: 76
und Vahs 2003: 203).
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Die Herausforderung in der Verwaltung
Gesundheitsamt
JugendamtSozialamt
Negative Koordination bezeichnet die normale Praxis: Es wird geklärt, inwieweit eine andere Einheit mit einer Lösung „nicht leben“ kann und nicht, inwieweit sie ggf. selbst etwas zur Lösung des Problems beitragen könnten. Genau dies will positive Koordination (Quelle: Bogumil/Jann2009: 144; Hervorhebung durch HW).
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Quelle: Schubert 2006: 100 (nach Hörrmann/Tiby 1991: 76
und Vahs 2003: 203; Ausschnitt aus der Abb.; ergänzt durch HW).
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Negative Koordination
Gesundheitsamt
A1 A2
vgl. Bogumil/Jann 2009: 144ff.
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Positive Koordination
Gesundheitsamt
a1 a2
vgl. Bogumil/Jann 2009: 144ff.
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Stellenwert von Familienpolitik innerhalb der Verwaltung
(aus Sicht der für Familienpolitik zuständigen Stelle in der Verwaltung)
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Quelle: Wunderlich 2014: 171 (angepasst) , Datenquelle: Datensatz „Kommunalverwaltung und Familienpolitik in NRW“ (2010)
Quelle: Wunderlich 2014: 208 (angepasst) , Datenquelle: Datensatz „Kommunalverwaltung und Familienpolitik in NRW“ (2010)
Einschätzung der Kooperation zw. Kommune und örtlichen Akteuren
(aus Sicht der für Familienpolitik zuständigen Stelle in der Verwaltung)
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Kooperationslogik, -bereitschaft und -fähigkeit ausgewählter
lokaler Akteure?! (verkürzt und stark vereinfachend!)
Quelle: Wunderlich 2014: 211 (angepasst)
Kirchen,
Arbeitsamt/ARGE
Wohnungs-
wirtschaft,
Unternehmen
Arbeitgeber-
verbände,
Gewerkschaften
Lenkendes InteresseGesellschaftliche
Interessen
Wirtschaftliche
Interessen
Mitglieder-
interessen
Grundlegende
Handlungsorientierung
Gemeinwohl-
orientierung
Gewinn-
maximierung
Einfluss-
maximierung
Grundsätzliche
Kooperationsintensitäthoch durchschnittlich niedrig
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− Die Akteure von Kooperationsnetzwerken agieren in unterschiedlichen Kontexten und haben unterschiedliche Interessen!
− Vernetzung kann nicht vorausgesetzt werden!
− Vernetzung kann nicht „verordnet“ werden!
− Die unterschiedlichen Logiken können nicht vereinheitlicht werden!
− Notwendig ist eine Basis, die unterschiedliche Logiken akzeptiert!
− Grundlage dafür ist das bessere Verständnis der Logiken!
− Ziel: Schaffung von Strukturen und Rahmungen, die eine
„Integration“ der unterschiedlichen Logiken zumindest ermöglichen!
Interessen und Logiken der „operativen“ Inseln
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Komplexität und Dynamik kommunaler Handlungsfelder
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Hohe Stabilität Hohe DynamikGeringe K
om
ple
xität
Hohe K
om
ple
xität
Einwohner-
wesen
Schulen
Bauaufsicht
Hilfen zur
Erziehung
Soziales
Wirtschafts-
förderung
Globale
Entwicklungs-
planung
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Quelle: Heinz 2000:
85 (angepasst und
ergänzt durch HW)
Kontextabhängige Managementverfahren
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hohe Komplexität und
FlexibilitätGeringe K
om
ple
xität
und D
ynam
it
Hohe K
om
ple
xität
und D
ynam
ik Strategisches
Management als
Kontextsteuerung
Managementfeld
Managementverfahren
geringe Komplexität
und Flexibilität
Inkrementalistische
Verfahren des strategischen
Management
Klassisches,
strategisches
Management
Quelle: Heinz 2000:
86 (angepasst und
ergänzt durch HW)
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Sozialplanung als Kontextsteuerung
Sozial-planung
Kooperations-management
Netzwerk-management
Informations-management
Diskurs-management
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Vernetzung ≠
Kooperation
Bewusstsein über
wechselseitige
Abhängigkeit als Basis
für Vernetzung
Wissen als Grundlage
für Diskurse
Diskurse bilden den
Referenzrahmen für
Kooperationen und
schaffen Vertrauen!
Moderne Sozialplanung…
� wird wichtiger, indem Sie stärker für die Konsequenzen (stadt-) gesellschaftlicher Entwicklungen sensibilisiert
� sollte sich stärker auf die strategische Ebene konzentrieren
� sollte fach- und ressortübergreifende „Lösungen“ vorbereiten, sich aus dem operativen Geschäft aber weitestgehend heraushalten
� sollte „Leitplanken“ für die (gewollte) stadtgesellschaftliche Entwicklung setzen (können)
� muss aus dem „nice to have“-Status heraus und auf eine Ebene mit anderen Planungszugängen gestellt werden (mag. Fünfeck!)
� erfordert fachliche Qualifizierungen und einen langen Atem!
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dienstlicher Kontakt
Prof. Dr. Holger Wunderlich
Professur für Sozialarbeitsforschung
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hochschule Braunschweig/WolfenbüttelFakultät Soziale Arbeit
Postanschrift: Salzdahlumer Straße 46/48Besucheranschrift: Am Exer 6, 38302 Wolfenbüttel
Tel.: 05331 - 939 - 37150 eMail: h.wunderlich@ostfalia.deWEB: www.ostfalia.de
Mehr Informationen unter:
www.faktor-familie.de
www.holger-wunderlich.de
(Verwendete) Literatur
• Bogumil, Jörg / Jann, Werner (2009): Verwaltung und Verwaltungswissensacht in Deutschland. Einführung in die Verwaltungswissenschaft. Wiesbaden: VS-Verlag.
• Heinz, Rainer (2000): Kommunales Management. Überlegungen zu einem KGSt-Ansatz. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
• Schubert, Herbert (2006): Kooperation und Vernetzung – zur Rolle der Kommune. In: Schmidt, Nora (Hg.): Handbuch Kommunale Familienpolitik. Ein Praxishandbuch für mehr Familienfreundlichkeit in Kommunen. Berlin: Deutscher Verein für Öffentliche und Private Fürsorge, S. 99-110.
• Wunderlich, Holger (2014): Familienpolitik vor Ort. Strukturen, Akteure und Interaktionen auf kommunaler Ebene, Springer VS, Wiesbaden.
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Kontextsteuerung am Beispiel Familienpolitik….
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