fachhochschule nordwestschweiz hochschule für angewandte psychologie resilienz erhalt von...
Post on 06-Apr-2015
111 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Resilienz Erhalt von psychischer Gesundheit im Kindheits- & Jugendalter
Gruppenarbeit von:
Ivan Schenk, Gabriella Schmidlin, Lilian Suter, Gabriela Pfau-Zumstein 1
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Inhalt
• Konzept der Resilienz
• Systemtheoretisches Modell Biologische, psychologische und soziale Entwicklungsrisiken
Bewertung
Interne Ressourcen
Externe Ressourcen
Erfahrung und Selbstwirksamkeit
Bewältigungsstrategien & Coping
• Fazit
22. April 2009 2Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Einleitung
Einleitung
• Viele Kinder und Jugendliche wachsen unter schwierigen Bedingungen heran. Während die einen sich zu erfolgreichen und kompetenten Persönlichkeiten entwickeln, wirft es andere komplett aus der Bahn.
• Nun stellt sich die Frage, welche Ressourcen es sind, die die einen so stark machen und über welche andere offenbar nicht verfügen.
• Diese Arbeit behandelt das Konzept der Resilienz, also interne und externe Ressourcen über die Kinder und Jugendliche verfügen sollten um sich auch unter widrigen Umständen positiv zu entwickeln und sich ihre psychische Gesundheit zu erhalten.
322. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Resilienz
Das Konzept der Resilienz
• Resilienz wird für die hier relevante Altersgruppe definiert: „ als die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken.“ (Wustmann)
• Wenn wir von Resilienz sprechen, sind die folgenden drei Phänomene mit enthalten:
422. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Systemtheoretisches Modell
Grundsätzliches zum systemtheoretischen Modell
Inhalt Das Konzept der Resilienz ist ein dynamischer Prozess. Dieser findet
statt zwischen Einfluss der Risikobelastungen einerseits und dem Umgang mit diesen Belastungen andererseits.
Vorgehen• Wahl eines offenen, dynamischen systemtheoretischen Modells mit
Feedback-Struktur
• Graphische Darstellung der Variablen und ihrer Wirkungsbe-ziehungen im Blockdiagramm, um die komplexen Zusammen-hänge der Resilienz sichtbar zu machen.
• Alle Variablen unseres Modells sind vektoriell, der besseren Übersicht wegen jedoch nicht als Doppelpfeile dargestellt
522. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Systemtheoretisches Modell
Biologische, psychologische & soziale Entwicklungsrisiken
•Schädigung bereits in der pränatalen Phase (z.B. Drogen- o. Alkoholkonsum der Mutter, Frühgeburten)
•Kinder, welche sich irreparable Verletzungen zuziehen, schwer erkranken oder unter sensorischer Deprivation leiden
•Kognitive Merkmale wie Intelligenz und Temperament
•Niedriger sozioökonomischer Status, Minderheitenangehörigkeit, psychisch kranker Elternteil
•Traumatische Erfahrungen mit Kriegen, Gewalt oder Sucht in der Familie
622. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Systemtheoretisches Modell
Bewertung I
Eine Bewertung ist ein Prozess, der intuitiven oder reflexiven Einschätzung in dessen Verlauf…
•Objekte, Personen oder Ereignisse
•hinsichtlich ihrer subjektiven Bedeutung (gefährlich ja/nein)
•in der gegebenen Situation
•zusammen mit den Chancen beurteilt werden,
•mit ihnen angemessen umgehen und fertig werden zu können (Fröhlich 2008).
Solange dieser Prozess nicht bewältigt ist, befindet sich die Person in einem Ungleichgewicht. Darauf kann sie emotional und physisch reagieren (Herzklopfen, erhöhter Puls & andere Erregungssymptome).
722. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Systemtheoretisches Modell
Bewertung II
In unserem Modell wurde die Bewertung in primäre, sekundäre und tertiäre Variablen unterteilt.
•Primäre Bewertung: Person erachtet eine Situation als entweder bedrohlich oder nicht bedrohlich. Im Falle einer „Nichtbedrohung“ löst sich das Problem auf.
•Sekundäre Bewertung: Erfolgt, sobald jemand die Situation als bedrohlich eingeschätzt hat. Nun überlegt sich die Person, ob sie die Möglichkeit hat, das Problem zu bewältigen. Falls sie über die nötigen Bewältigungsstrategien und Verhaltensweisen verfügt, löst sich das Problem auf.
•Tertiäre Bewertung: Falls das Problem nicht gelöst werden konnte, wird die Situation neu bewertet und der Prozess beginnt von vorne, bis das Problem bewältigt ist.
822. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Systemtheoretisches Modell
Interne Ressourcen
Dies sind kognitive Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmale die effektives Bewältigungsverhalten begünstigen. Dazu gehören:
•Temperamentsmerkmale (Flexibilität, Frustrationstoleranz, Soziabilität, Humor)
•kognitive Fähigkeiten (mind. Durchschnittsintelligenz)
•Selbstwirksamkeitserfahrung und Selbstachtung
•Internale Kontrollüberzeugungen und aktives Bemühen, Stressoren zu bewältigen
•Erfahrung von Sinnhaftigkeit sowie Struktur und Bedeutung der der eigenen Entwicklung
922. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Systemtheoretisches Modell
Externe Ressourcen
Auch aus der Umwelt können Kinder und Jugendliche Unterstützungsquellen nutzen. Beispiele:
•Stabile, warmherzige emotionale Beziehungen zu mindestens einem Elternteil oder einer anderen Bezugsperson (Grosseltern, Paten)•Soziale Unterstützung durch Personen ausserhalb der Familie, die als Vorbild dienen und den Erwerb effektiver Bewältigungs-strategien unterstützen können.•Teilnahme an sozialen Aktivitäten in der Schule (Schulsport, Musik etc.), im Sportverein oder in der Pfadi, zur Erhöhung der sozialen Handlungskompetenz
1022. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Systemtheoretisches Modell
Erfahrung und Selbstwirksamkeit führen zu effektiven Bewältigungsstrategien / coping skills
Erfahrung bezieht sich darauf, inwiefern ein Kind oder Jugendlicher schon Risikoerfahrungen gemacht hat und wie sie bewältigt werden konnten. Wurden sie erfolgreich bewältigt, führt dies zu einem Gefühl der Selbstwirksamkeit. Dies wiederum erlaubt zunehmend effektivere Bewältigungsstrategien bzw. coping skills wie:
•Bewältigungskompetenzen, über verschiedene Situationsklassen hinweg flexibel und effizient zu reagieren•Fähigkeit, Probleme vorherzusehen und sich mental darauf einstellen•Aktives Hilfe holen bei anderen
1122. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
Fachhochschule NordwestschweizHochschule für Angewandte Psychologie
Fazit
Fazit
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Kinder und Jugendliche ganz unterschiedlich auf kritische Lebensereignisse reagieren.
Resilienz und damit psychische Gesundheit hängen eng mit Intelligenz, Temperament, Persönlichkeitsmerkmalen, erfolgreichen Bewältigungserfahrungen und der Entwicklung des Selbst zusammen. Weitere Einflüsse sind der Halt in der Familie, ein autoritativer Erziehungsstil, Unterstützung aus dem sozialen Umfeld und kein zu tiefer SöS.
Unser Modell zeigt die erfolgreiche Risikobewältigung auf.
Eine Garantie, dass Kinder und Jugendliche sämtliche Risiko-belastungen gänzlich bewältigen können, gibt es aber keine.
1222. April 2009 Modellierung sozialer Systeme
R W B1
SH
C
PGCS
S
IR
GS
E
SU
UF
SA
Person Umwelt
PR
BB2
B3
Resilienz-ModellVariablen:
R RisikobelastungenW WahrnehmungIR Interne RessourcenE ErfahrungenGS Gefühl der SelbstwirksamkeitF Beziehung zu den ElternU Beziehung zu anderen Personen (weiteres Umfeld)SA Soziale AktivitätenSU Soziale UnterstützungSH Soziale HandlungskompetenzC Coping (Bewältigungsstrategie)B1 Primäre BewertungB BedrohungB2 Sekundäre BewertungB3 Tertiäre Bewertung (Neubeurteilung)CS Coping skills (adaptive Verhaltensweisen)PR Emotionale / Psychische Reaktion (aktuelles Erleben)PG Psychische GesundheitS Ansprüche in Bezug auf das aktuelle Erleben (Sollwert)
top related