fonds exklusiv oe 03/2012
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exklusivDAS ANLAGEMAGAZIN FÜR FINANZDIENSTLEISTER
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03/2012 Oktober/November 10. Jahrgang ı Österreich € 3,00 www.fondsexklusiv.at ISSN 1609-9370Ve
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Michael j. gelbWie neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass mentale Kapazität im fortgeschrittenen Alter sogar zunehmen kann
Michael KePPleRDer „Quant-Shop“-Manager erklärt, warum zwischen Wirtschaftswachs-tum und der Börsenkursentwicklung kein Zusammenhang besteht
Gesteuertins KurszielMulti-Asset-Fonds als Anlagelösung?
biOTech-FONDSEine Rally hat den Sektor auf neueRekordhochs gehievt
PRivaTe equiTyDie Erholung für Unternehmensbeteiligungen setzt sich fort
eXPeRTeN-geSPRÄchFinanzberatung: Schmerzhafte Prozesse beinhalten eine Riesenchance
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Die vorliegende Marketingmitteilung stellt keine Anlageanalyse, Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Insbesondere ist sie kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Investmentfondsanteilen. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftigen Änderungen unter-worfen sein. Der Prospekt einschließlich der Fondsbestimmungen sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen (Kunden-informationsdokument) der in dieser Unterlage beschriebenen Investmentfonds sind jederzeit kostenlos bei der Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH, Hietzinger Kai 101-105, 1130 Wien, sowie im Internet unter www. allianzinvest.at in deutscher Sprache erhältlich. Erstelldatum: September 2012
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InvestmentkulturEditorial
Bröckelnde WeisheitenLiebe Leserinnen, liebe Leser!
Börsenweisheiten sind gerade für Privatanleger hilfreich. Basierend auf jahrzehntelangen Erfahrungen von Börsianern helfen sie, unüberlegte Handlungen zu vermeiden, wenn es an den Börsen allzu turbulent zugeht. Sicherlich kennen Sie auch welche? „Politische Börsen haben kurze Beine“, lautet eine. Sie besagt, dass sich politische Ereignisse nur kurzfristig auf die Aktienmärkte auswirken. Schnell geben dann wieder Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen die Richtung für die Kursentwicklungen vor.
Gilt das aber noch? Gespannt schauen Aktienhändler, Analysten und Anleger nach Griechenland, Brüssel oder wo sonst Europas Politiker, Regierungschefs und Notenbanker tagen, reden oder ver-lautbaren, wie sie die Euro- und Schuldenkrise bändigen wollen. Je nachdem, wie die „Ergebnisse“ interpretiert werden, laufen die Kurse in die eine oder andere Richtung. In den zurückliegenden Wochen geht es erfreulicherweise eher nach oben. Nachdem das deutsche Bundesverfassungsge-richt dem „Euro-Rettungsschirm“ unter Auflagen „grünes Licht“ gab und die Europäische Zentral-bank (EZB) die Geldschleuse weiter offen hält, hellte sich die Stimmung an den Aktienmärkten merklich auf. Nun richtet sich der Blick darauf, wie die Troika aus Vertretern des Internationalen Währungsfonds, EU-Kommission und EZB die Sparmaßnahmen Griechenlands bewerten.
Fündig geworden sind Anleger offenbar bei der Frage, welche Fonds mit solchen schwierigen Marktverhältnissen am besten klar kommen: die Multi-Asset-Fonds. FONDS exklusiv hat sich diese „Alleskönner“ in seiner Titelgeschichte genauer angeschaut – und ist zu differenzierten Er-gebnissen gekommen. Wir widmen uns viel versprechenden Anlagethemen, wie Biotechnologie- und Wasserfonds und berichten von unserem Roundtable, der sich u. a. mit dem Paradigmen-wechsel im Rentenmanagement beschäftigt. Im Vorsorgebereich runden ein Experten-Gespräch zur Beratungsqualität und Aktuelles zu Unisex-Tarifen sowie zum Social Networking die Themen-palette ab. Ans Herz legen möchte ich Ihnen unser Interview mit Michael J. Gelb. Der US-Leader-ship-Experte erklärt, wie Sie Ihre mentale Kapazität im Alter sogar noch steigern können.
Gerade vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten wollten wir auch wissen, wie Sie sich als Privatanleger optimal aufstellen können. Finger weg von Anleihen, Rohstoffe nur beimischen und langfristig auf Aktien setzen, meint Fondsmanager Michael Kepp-ler im Interview mit unserer New Yorker Redakteurin Bettina M. Gordon. Für den „Meister der Langstrecke“ steht fest, dass die Dividendenpapiere weiterhin die höchsten Erträge liefern dürf-ten. Auch hier bröckeln alte Börsenweisheiten: Diversifikation, also die Streuung von Kapitalan-lagen auf verschiedene Anlageklassen, ist zwar nach wie vor unerlässlich, um Wertverluste zu be-grenzen. Das kann nur gelingen, wenn die Assets so gering wie möglich miteinander korrelieren, also nicht voneinander abhängen. Nur dann besteht die berechtigte Hoffnung, dass beim nächs-ten Kurseinbruch an den Börsen nicht das gesamte Depotvermögen unter die Räder kommt.
Kay Schelauske, Chefredaktionk.schelauske@fondsverlag.com
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trader´s corner
06 chartanalyse
10 Multi-asset-Fonds Bessere Anlageergebnisse durch dynamische Steuerung
18 nun purzeln die rekorde Gibt es triftige fundamentale Gründe für die Biotech-Hausse?
22 Interview mit Michael Keppler Warum Investoren jetzt verstärkt auf Aktien setzen sollten
32 alternative für Bondanleger Mit zweistelligen Kurszuwächsen erfreuen Wasserfonds die Anleger
36 nomen est omen Fondsprominenz soll die Anlegerschaft locken
38 talk mit M. Kaiser, Veritas „Zuerst die Allokation, dann die passenden ETFs wählen“
40 Immobilien Austro-Immo AGs liegen teilweise weit unter ihrem Net Asset Value
42 Kreditratings Weniger Risiko dank Nachhaltig- keits-Screenings
44experten-Gespräch „Schmerzhafte Prozesse beinhal- ten auch eine Riesenchance“ 50 Unisex-tarife Jetzt einsteigen oder warten? 54 BKV-Vorsorge Sicherheit gefragt/Gesetzgeber erleichtert Zugang
58 Impressum
60 VaI-Kommentar
62 die suche nach den nuggets Gold zählt zu den begehrtesten Rohstoffen der Welt
64 Private equity Die Erholung setzt sich fort
68 Wertpapiervermittler 70 Fachgruppe nÖ: neue seminare
71 F. Meingast, Wüstenrot, im talk Starke Nachfrage nach sicheren Bauspardarlehen
72 news
80 talk mit W. Kretschmer, Pioneer „Aktuelle Investmentthemen in turbulenten Zeiten“
84 eU-Finanzaufsicht Lieber den Spatz in der Hand
86 alles zur Mündelsicherheit 88 Interview mit Michael J. Gelb „Denken wie ein Genie“
94 XInG-Überblick Schweizer Messer des Networking
10 titel: Multi-asset-Fonds Stetige Erträge und begrenzte Verluste: Durch eine dynamische Steuerung der Asset Allocation und eingebautes Risikomanage-ment überzeugen viele Anlagekonzepte
22 Michael KepplerDer „Meister der Langstrecke“ ist für Aktien optimistisch
88 Michael J. GelbWie Ihre mentale Kapazität im Alter sogar zunehmen kann
50 Unisex-tarifeGleichbehandlung schlägt auf die Beiträge
18 Biotech-FondsDie Rally hat den Sektor auf neue Rekordhochs geführt
InVestMentFonds
Geschlossene Fonds
FInanzdIenstleIster
PensIonsVorsorGe
» www.DWS.at
Wenn Sie in unruhigen Zeiten nach einer langfristigen Anlage suchen, sollten Sie auch Dividendenwerte ins Augefassen. Durch die jährlichen Ausschüttungen bieten sie ein regel mäßiges Einkommen. So konnte der 5-SterneFonds DWS Top Dividende seit seiner Aufl egung durchschnittlich 3,8 % Ausschüttung pro Jahr auszahlen.Profi tieren auch Sie von einer substanzstarken Sachwert-Anlage mit laufendem Einkommen aus „Dividenden-Zins“.
Jährliche Ausschüttung pro Anteil.1
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in 2008:3,1%
in 2009:4,3%
in 2010:3,6%
in 2011:3,5%
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1Bezogen auf den durchschnittlichen Rücknahmepreis des jeweils abgeschlossenen Geschäftsjahres (01.10. bis 30. 09.). Quelle: DWS.
Der neue Zins heißt „Dividenden-Zins“.DWS Top Dividende ★★★★★ – eine Sachwert-Anlage mit 3,5% Ausschüttung in 2011.1
Dies ist eine Marketingmitteilung, keine Analyseempfehlung, keine Finanzanalyse, keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung und kein Verkaufsangebot. Die DWS/DB Gruppe ist nach verwaltetem Fondsvermögen der größte deutsche Anbieter von Publikumsfonds. Quelle: BVI, Stand: Ende Juni 2012. Eine Anlageentscheidung sollte ausschließlich auf Grundlage des Kundeninformationsdokuments und des veröffentlichten Prospekts sowie sämtlicher ergänzender Angebotsunterlagen erfolgen. Allein diese Unterlagen sind verbindlich. Die vorgenannten Unterlagen erhalten Sie in elektronischer oder gedruckter Form kostenlos in deutscher Sprache bei Ihrem Finanzberater, bei Deutsche Bank AG Filiale Wien, 1010 Wien, Fleischmarkt 1, auf der Webseite www.dws.at, und bei DWS Investment GmbH, D-60327 Frankfurt am Main, Mainzer Landstrase 178–190. Der Verkaufsprospekt enthält ausführliche Risikohinweise. Gesamtkostenquote p.a. (Stand 30. 09. 2011): DWS Top Dividende 1,450 % zzgl. 0,099 % erfolgsbez. Vergütung aus Wertpapierleihe-Erträgen. Das Sondervermögen weist aufgrund seiner Zusammensetzung/der vom Fondsmanagement verwendeten Techniken eine erhöhte Volatilität auf, d. h., die Anteilspreise können auch innerhalb kurzer Zeiträume stärkeren Schwankungen nach unten oder nach oben unterworfen sein. © (2012) Morningstar Inc. Stand: Ende Juli 2012. Alle Rechte vorbehalten. Die hierin enthaltenen Informationen 1. sind für Morningstar und/oder ihre Inhalte-Anbieter urheberrechtlich geschützt; 2. dürfen nicht vervielfältigt oder verbreitet werden; und 3. deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wird nicht garantiert. Weder Morningstar noch deren Inhalts-Anbieter sind verantwortlich für etwaigige Schäden oder Verluste, die aus der Verwendung dieser Informationen entstehen. Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung des Fonds zu.
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ChartanalyseTrader’s corner
S&P 500 am JahreShoch
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des S&P 500. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des S&P 500 für jedes Quartal ab.Im April 2012 erreichte der S&P 500 bei 1.422 Punkten ein bisheriges Jah-reshoch. Bis zum Juni korrigierte das wichtigste US-Börsenbarometer bis auf ein Niveau von 1.267 Punkten, ehe der S&P 500 zu einer erneuten Aufwärtsbewegung an das Aprilhoch bei 1.422 Punkten ansetzte.Nach erfolgreichem Überschreiten der Zone zwischen 1.420 und 1.440 Punkten, eröffnet sich nun weiteres langfristiges Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von 1.550 bis 1.576 Punkten. Hier befinden sich massive Wi-derstände in Form des Allzeithochs aus Oktober 2007 und einem wichti-gen Hoch aus dem Januar 2000. Diese massiven Widerstände stellen die Hochs einer seit über 12 Jahren andauernden Seitwärtsbewegung dar!Kurse unter 1.258 Punkten beenden den aktuellen Aufwärtsimpuls. Je-doch erst Kurse unter 1.075 Punkten verschlechtern die seit März 2009 positive Chartsituation.
S&P 500 (Quartalschart)
DaX mit neuem high
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des deut-schen Aktienindex DAX. Jeder Notierungsstab stellt die Kursbewegung des DAX für einen Monat dar.Im März 2012 erreichte das deutsche Börsenbarometer bei 7.194 Punkten ein erstes Jahreshoch. Die Abwärtsbewegung in den Monaten April bis Juni auf ein Niveau von 5.914 Punkte ist als idealtypische Korrektur der Aufwärtsbewegung von September 2011 bis März 2012 zu bewerten.Der seit Juni bestehende Aufwärtsimpuls trieb den DAX nun über die charttechnisch und psychologisch wichtige 7.000er-Marke. Das erfolg-reiche Überschreiten der Zone von 7.194 Punkten eröffnet nun weiteres Kurspoten zial bis 7.600 Punkte. Bei Kursen unter 6.480 Punkten neutralisiert sich das Chartbild. Eine rich-tungslose Seitwärtsbewegung scheint dann wahrscheinlich. Extrem ver-schlechtern würde sich das langfristig positive Chartbild erst bei Kursen unter 5.900 Punkten.
DaX (monatschart)
euro BunD Future mit Starker unterStützung Bei 140%
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Euro Bund Futures. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Bund Futures für jeden Monat ab.Ende Juli 2012 erreicht der Bund Future, der Gradmesser für den europäi-schen Anleihemarkt, ein neues Allzeithoch bei 146,26%. Danach fielen die Kurse des Bund Futures auf das jetzige Niveau. Der langfristige Aufwärtstrend bleibt aber weiterhin intakt, wurde aber durch eine Konsolidierung zwischen 146 und 140,50% unterbrochen. Zwi-schen 140,50 und 139,70% findet der Bund Future ein ganzes Bollwerk an Unterstützungen.Sollte dieses Unterstützungsniveau unterschritten werden, so eröffnet sich dem europäischen Zinsbarometer Korrekturpotenzial bis 138,30%, die nächsttieferen Unterstützungen befinden sich bei 135 und 133%.Kurse darunter trüben das langfristig positive Chartbild ein. Bei Kursen über 146,26% ist mit einer Fortsetzung der Rally bis auf 150% zu rechnen.
euro BunD Future (monatschart)
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ANALYST: BJÖRN HEIDKAMP; ROSS TRADING GMBHRH = Ross-Haken Chartformation
Zwischen 1550 und 1576 Punkten befinden sich massive Widerstände
Bei Kursen über 146,26% ist mit einer Rally-Fortsetzung zu rechnen
Extrem verschlechtert sich das Chartbild erst bei Kursen unter 5.900 Punkten
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Wenn die Portfoliomanager Jan Ehrhardt und Moritz Rehmann von „der jungen
Generation“ sprechen, dann meinen sie damit die Altersgruppe bis 35 Jahre. Im Fokus steht vor allem die Kaufkraft, die sich hinter dieser Altersgruppe verbirgt – und dies weltweit:
„In Deutschland verfügen Kinder von 6 bis 13 Jahren über fast sechs Milliarden Euro Taschengeld jährlich*. Und in Asien, insbesondere in China, ist das Einkommen der 19 bis 35Jährigen bedeutend höher als das der älteren Generation“, so Ehrhardt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist für ihn das ausgeprägte Markenbewusstsein der jungen Generation. Zahlreiche Studien belegen, dass junge Leute beim Kauf von Handys, Computern, Kleidung und auch beim Fast Food besonders auf das Markenimage achten. Für rund die Hälfte der jungen Käufer ist dies sogar ausschlaggebend für die Kaufentscheidung. Hersteller, die den Nerv der Zielgruppe treffen, erfreuen sich länderübergreifend am
aufgespürt: Konsumstarke TrendsetterOb Turnschuhe von Nike und Adidas, Hightech-Produkte von Apple oder auch trendige Mode von Zara: Marken- und Lifestyle-Produkte sind bei der jungen Generation gefragt – und das weltweit. Das Fondsmanagement des Gamax Funds Junior (WKN 986703) spürt viel versprechende Trends auf und setzt gezielt auf solche Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für eine konsumstarke, junge Zielgruppe entwickeln und anbieten.
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steigenden Absatz ihrer Produkte und Dienstleistungen. Dazu zählen Unternehmen wie Apple, Sportartikelhersteller wie Adidas und Asics oder auch die internationale Systemgastronomie mit Anbietern wie Taco Bell und Kentucky Fried Chicken, die beide zum Konzern Yum Brands gehören.
Starke Marken Mit WettbeWerbSvorteil„Das einzelne Produkt ist gerade bei den auf eine junge Zielgruppe fokussierten Unternehmen der wesentliche Schlüssel zum Erfolg“, sagt Moritz Rehmann mit Blick auf die Titelauswahl. Auf der Suche nach geeigneten Kandidaten prüft das Fondsmanagerteam daher zunächst, wie die Produkte bei der Zielgruppe ankommen, was die Fachpresse dazu schreibt und ob sich gegebenenfalls Erfolg versprechende neue Produkttrends daraus entwickeln könnten. Erst dann nehmen sie die hinter den Produkten stehenden Unternehmen unter die Lupe. Ein wichtiges Kriterium ist dabei die Marke: „In konjunkturell schwieri
gen Phasen haben sich Hersteller mit starken Marken in der Vergangenheit besser geschlagen. Zudem ist die Marke in Wachstumsmärkten ein entscheidender Vorteil. So wachsen Nike und Adidas in China, während lokale Anbieter mit schwachen Marken mit Absatzproblemen zu kämpfen haben“, weiß Rehmann. Über die Marke hinaus müssen die Unternehmen im Portfolio des Gamax Funds Junior grundsätzlich in der Lage sein, weiter Marktanteile zu gewinnen und sollten ein Gewinnwachstum von über zehn Prozent im Jahr aufweisen. Der Standort rückt eher in den Hintergrund: „Die Konsumgewohnheiten ähneln sich international. Viele Hersteller vermarkten ihre Trendprodukte global“, so Ehrhardt. Ein Wertzuwachs von 21,7 Prozent (Stand 31.07.2012) über die letzten fünf Jahre zeigt, dass Ehrhardt und Rehmann bei der Titelauswahl das richtige Gespür für Produkte und Trends mitbringen. Mit seinem klaren Konzept erweist sich der Gamax Funds Junior als schlüssige Alternative zu breiter streuenden Aktienfonds im Anlegerportfolio.
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GAMAX FUNDS – Junior (A)
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*Quelle: Kids-Verbraucher-Analyse
Gamax funds juniorWkn 986703 / iSin lU0073103748auflegung: 3. Februar 1997fondsvermögen: 61,85 Mio. eUr (31.07.2012)Performance seit auflegung: 70,2 Prozent
Vertriebskontaktmax.xs financial services aGmainbuildingtaunusanlage 1960325 FrankfurtTel.: 069/719 189 70e-mail: info@max-xs.deinternet: www.max-xs.de
ChartanalyseTrader’s corner
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rohöl in neutraler SeitwärtSBewegung
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Rohöl-Futures. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Rohöl Futures für jeden Monat ab.Im Februar 2012 stoppte der seit Oktober 2011 bestehende Aufwärtsimpuls bei 110,33 USD/Barrel abrupt. Ausgehend von diesem Pivotpunkt fielen die Kurse dann im Juni wieder ganz zurück bis an das Oktobertief 2011 bei 77,70 USD/Barrel. Von dort stabilisierten sich die Kurse des schwarzen Goldes in der aktuellen Aufwärtsbewegung bis auf das jetzige Niveau.Seit Mai 2011 schwingt der Rohöl Future aus der Perspektive des langfristi-gen Monatscharts in einer großen neutralen Seitwärtsbewegung hin und her. Die Begrenzungsmarken dieser Schiebezone sind am Hoch bei 115,55 und 110,33 USD/Barrel und am Tief bei 78,30 und 77,70 USD/Barrel zu mar-kieren.Erst Kurse außerhalb des angegebenen Bereiches etablieren einen neuen langfristigen Trend.
golD: auSBruch nach konSoliDierung
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Gold Futures. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Gold Futures für jeden Monat ab.Im September 2011 erreichte das gelbe Edelmetall bei 1.908,60 USD/Unze das bisherige Allzeithoch. Danach korrigierte der Goldpreis auf ein Ni-veau von 1.526,50 USD/Unze.Der innerhalb des großen Aufwärtstrends eingezeichnete sekundäre Abwärtstrendkanal wurde vor kurzem durchbrochen. Seit Juni 2012 handelte Gold zwischen 1.640 und 1.548 USD/Unze. Die Kursspanne verringerte sich. Die Bewegung nach dieser Konsolidierung fiel dann relativ stark aus!Ein Test des nächsthöheren Widerstands um 1.805 USD/Unze ist nun wahrscheinlich. Kurse darüber eröffnen dem Gold Future weiteres Poten-zial bis zum Allzeithoch.Bei Kursen unter 1.526,50 USD/Unze eröffnet sich dem Gold Future grö-ßeres Korrekturpotenzial bis 1.200 USD/Unze.
golD (monatschart)
rohöl (monatschart)
euro/uSD mit gegenBewegung
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Wäh-rungspaares EUR/USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euros für jedes Quartal ab.Seit Oktober 2008 handelt der EUR/USD in einer großen neutralen Seit-wärtsbewegung zwischen 1,1914 und 1,5150 USD.Innerhalb dieser Schiebezone hat sich seit Mai 2011 ein Abwärtstrend-kanal ausgebildet. Im Juni wurde innerhalb dieses Kanals mit einem Zweijahrestief bei 1,2051 USD ein erster Anlauf auf die wichtige Kreuz-unterstützungszone zwischen 1,20 und 1,1914 genommen. Genau in dieser Phase halfen Diskussionen der EZB über erneute Ankäufe von euro päischen Staatsanleihen unserer Gemeinschaftswährung, sich von diesem Unterstützungsbereich abzusetzen.Bei Kursen klar unter diesem Bereich würde sich das langfristig neutrale Chartbild extrem verschlechtern. Der nächsttiefere Unterstützungsbe-reich bei 1,16 USD dürfte dann nur ein „technisches Zwischenziel“ sein!Erst Kurse über der oberen Trendkanalbegrenzung bei momentan 1,3230 USD verbessern das Chartbild.
euro/uSD (Quartalschart)
Seit Mai 2011 befindet sich Öl in einer großen neutralen Seitwärtsbewegung
Bei Kursen unter 1,19 verschlechtert sich das langfristig neutrale Chartbild
Bei Kursen unter 1.526,50 eröffnet sich Korrekturpotenzial bis 1.200
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Die Wirtschaft und die Börse erleben ein stetes Auf und Ab. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich Geduld auf lange Sicht bezahlt macht. Denn eine langfristige Pla-nung im Geldleben ist immer noch die beste, um auch in stürmischen Zeiten gelassen und zuversichtlich zu bleiben. Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung aus mehr als 185 Jahren. www.clericalmedical.at
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Volatile Börsen, politische Börsen. Bisweilen reichen schon Willensbekundungen von Po
litikern und Notenbankern, um die Kurse an den Börsen Europas in die eine oder andere Richtung zu schicken. Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen treten da in den Hintergrund. Die Halbwertzeit von Marktprognosen ist gering geworden. Wer will heute noch eine fundierte Aussage darüber treffen, wo DAX oder EuroStoxx in drei, sechs oder gar zwölf Monaten stehen werden? Lassen sich überhaupt noch reale Renditen erzielen, ohne nachts eine Schlaftablette einwerfen zu müssen, weil einem sonst Verlustrisiken den letzten Schlaf rauben?
Mischfonds oder MultiAssetFonds, wie die Geldanlagen neuerdings genannt werden, können es richten, meinen Fondsanbieter. Kein anderer Fondstyp wird in jüngster Zeit auch nur in annähernder Weise als Anla
gelösung propagiert. Die Begründung ist ebenso einfach wie einleuchtend: Wird das Kapital in verschiedene Assetklassen investiert, schmilzt das Depotvermögen infolge von Kurseinbrüchen lediglich im Umfang der betroffenen Investments. Im Fachjargon wird diese Streuung als Diversifikation bezeichnet. Wahrlich kein neuer Anlagegrundsatz. Umgesetzt wird er seit Jahrzehnten in Mischfonds. Je nachdem, ob die Fonds offensiv, ausgewogen oder defensiv ausgerichtet sind, investiert das Fondsmanagement in einem mehr oder weniger großen Umfang in Aktien bzw. Rententitel – ergänzt durch Beimischungen wie Rohstoffe und ausgestattet mit der Option, die Liquidität nach Bedarf steuern zu können. Reicht das aber?
Gemischter AnlAGeerfolGZwei aktuelle Untersuchungen lassen Zweifel aufkommen. Das Münchener Institut für Vermögensaufbau hat
zusammen mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz untersucht, inwieweit die aktive Managementleistung von Publikumsfonds wichtiger Anlageklassen zu Überrenditen gegenüber einer klassischen Benchmark geführt haben. Trotz ihrer größeren Anlagefreiheiten erzielten nur 6,7 Prozent der Mischfonds über einen Zeitraum von zehn Jahren einen entsprechenden Mehrwert – und damit im Übrigen deutlich weniger als Aktien und Rentenfonds.
Bei einer Mischfondsanalyse über drei Jahre stellte die Ratinggesellschaft Morningstar fest, dass der beste Fonds eine annualisierte Jahresrendite von 11,7 Prozent erzielte, während der schlechteste im Schnitt 7,8 Prozent pro Jahr verlor. Folglich ist das Risiko für den Investor groß, bei der Fondsauswahl daneben zu greifen. „Hinzu kommt die Problematik, dass selbst die guten aktiven Fondsmana
gesteuert ins kursziel Der Ruf nach zweistelligen Kursgewinnen ist längst verstummt. Privatanleger wollen vielmehr Wertverluste vermeiden und die realistische Option auf stetige, jährliche Wertzuwächse oberhalb der Inflationsrate. Multi-Asset-Fonds sollen Anleger in dieses Kursziel steuern. Gelingt ihnen das tatsächlich, angesichts der unsicheren, stark schwankenden Aktienmärkte? Nicht immer, aber es gibt viel versprechende Ansätze.von Kay Schelauske
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ger selten in der Lage sind, konstant eine Outperformance zu erwirtschaften“, schreibt Gordon Rose in seiner Analyse und stellt fest: „Wer in einem Jahr der Beste seiner Peer Group ist, findet sich im Jahr darauf häufig nur im Mittelfeld wieder.“
Sind MultiAssetFonds und Mischfonds überhaupt dasselbe, sprich: wird hier nur alter Wein in neuen Schläuchen den Privatanlegern feilgeboten? „Nein“, meint nicht nur Patrick Bastian. Der Leiter MultiAssetStrategien bei Allianz Global Investors sieht in den Fonds eine Weiterentwicklung herkömmlicher Mischfonds, die zunächst überwiegend im institutionellen Bereich von Bedeutung war, doch längst den Publikumsfondssektor erfasst hat. „Mischfonds sind eher statische Fonds, die einer definierten Ausrichtung folgen. MultiAssetFonds nutzen hingegen zumeist eine breitere Anlagepalette und setzen auf eine ak
tive Steuerung der Asset Allocation“, sagt Bastian. Matthias Hoppe, Vizepräsident und verantwortlicher Portfoliomanager für MultiAssetStrategien bei Franklin Templeton, weist auf ein weiteres Differenzierungsmerkmal hin: „Während bei Mischfonds der BottomupAnsatz dominierend ist, besitzen MultiAssetFonds häufig ei
nen ausgeprägten TopDownAnsatz.“ Und Trevor Greetham, MultiAssetFondsmanager bei Fidelity Worldwide Investment, bringt es nicht nur für sein Haus auf folgenden Nenner: „Die Assetklassen werden auf der Basis ihres RisikoErtragsProfils, Korrelationskennziffern und Diversifikationseffekten allociert.“
Die Korrelation steigt(von risikobehafteten Assetklassen*)
*S&P500, Rohstoffe, Schwellenländer-Aktien und -währungen, US-High Yields
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Die Unterschiede sind überzeugend. Bleibt aber die Frage, wie sie in der Praxis umgesetzt werden und ob sie zu spürbar besseren Anlageergebnissen führen? Ein genauer Blick in etablierte MultiAssetFonds und Neuauflagen großer und kleinerer Investmentgesellschaften gibt Aufschluss.
Keine erträGe mit Buy And hold Über dreieinhalb Jahre stand der „BHF Flexible Allocation FT“ nur Kunden der BHFBank offen. Vor wenigen Wochen hat FrankfurtTrust den inzwischen 92 Millionen Euro großen MultiAssetFonds fürs breite Publikum geöffnet. „Mit Buy and HoldStrategien lassen sich einfach keine Erträge mehr erzielen“, sagt Fondsmanager Manfred Schlumberger mit Blick auf die hohen Wertschwankungen an den Börsen. Ausgerichtet auf Europa, versucht der Fonds über eine Steuerung der Aktienquote von Aufwärtsbewegungen der Börsen stark zu partizipieren, Verluste in Abwärtsphasen aber zu begrenzen (siehe Grafik oben). In diesem Jahr überwog bisher der Optimismus: In einem Korridor von 50 bis 75 Prozent variierte Schlumberger die Aktienquote. Dabei werden 15 bis 20 Prozent abgesichert, um das „EventRisiko“ aus dem Fonds zu nehmen.
Die Titelauswahl richtet sich nach Value und GrowthKriterien. Stimmungsindikatoren und Aspekte der Behavioral Finance spielen eine Rol
le. Zudem will Schlumberger einen Bewertungsabschlag bei jenen Titeln sehen, die er ins Portfolio nimmt. „In diesem Jahr ist noch kein Titel ins Minus gerutscht“, sagt der Fondsmanager. Während 2011 performanceseitig mit einer Null abgeschlossen wurde, beträgt das Plus im laufenden Jahr per Ende Juli 12,3 Prozent.
Noch einen draufgelegt hat kürzlich die Investmentgesellschaft Schroders mit der Auflage ihres vierten MultiAssetFonds, dem „Schroder ISF Global MultiAsset Income“. Im Gegensatz zu dem bestehenden Trio strebt der Fonds eine jährliche Ausschüttung von fünf Prozent an. Diese Zielmarke spiegelt sich in der Titelauswahl wider: Es werden Anleihen gesucht, die bei Fälligkeit eine Rendite von mindestens 4,5 Prozent ermöglichen. Im
Aktienbereich stehen Wertpapiere im Fokus, deren Dividendenrendite um zwei Prozent über dem Niveau der im MSCI World gelisteten Titel liegt. Als Beimischungen werden alternative Instrumente wie Derivate sowie Reits und ETFs eingesetzt. „Wir wollen mit diesem Fondskonzept der wachsenden Nachfrage nach zuverlässigen Ertragsströmen Rechnung tragen“, sagt Fondsmanager Aymeric Forest. Der Aktienanteil darf maximal 50 Prozent betragen, die Anleihenallocation sich in einer Spanne zwischen 25 und 90 Prozent bewegen.
risiKomAnAGement: titel werden täGlich üBerprüftAnhand solcher Allocationsgewichtungen, der Ertragsziele und der damit einhergehenden maximalen Verluste lässt sich schnell ein Überblick hinsichtlich der ChanceRisikoProfile auch dieser drei schon länger bestehenden Fonds gewinnen. Während der „Global Conservative“ Aktien und High Yields im Umfang von 30 und 20 Prozent halten darf, sind es beim „Global Dynamic Balanced“ schon 50 und 20 Prozent. Beim „Global Diversified Growth“ liegen die Grenzen bei 75 und 25 Prozent, wobei die Aktienquote nicht auf null gesenkt werden darf, sondern mindestens 25 Prozent betragen muss. Zudem hält der Fonds keine Investment GradeStaatsanleihen. Alle drei MultiAssetFonds kön
Die Korrelation steigt
Dynamische Anpassung der Aktienquote (über 3 Jahre*)
(von risikobehafteten Assetklassen*)
Aktienquote Strategie des BHF Flexible Allocation FT (linke Skala)EuroStoxx 50 (rechte Skala)
*S&P500, Rohstoffe, Schwellenländer-Aktien und -währungen, US-High Yields
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nen zusätzlich über Swaps in Rohstoffe sowie in Gold und Infrastruktur investieren. Den beiden offensiver ausgerichteten Fonds wurden zudem die Türen für VolaStrategien, Private Equity, Wandelanleihen und Immobilien über Reits oder Derivate geöffnet. Fondsmanager Gregor Hirt betont, dass alle vier Fonds einem Risikomanagement unterliegen, das Schroders selbst entwickelt hat. „Jede Fondsposition wird täglich insbesondere auf Basis von Vorlauf, Stimmungs und StressIndikatoren überprüft“, sagt Hirt.
GewichtunG der risiKoBeiträGe Bestimmt Asset AllocAtion „Früher wurden rein die Assetklassen gewichtet“, sagt Christian Hille, „heute ergibt sich die Asset Allocation aus der Gewichtung der Risikobeiträge der einzelnen Assetklassen.“ Der Fondsmanager des „DWS Invest Multi Asset Allocation“ strebt im langfristigen Durchschnitt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen internationalen Aktien und Rentenpapieren an, kann die Aktienquote aber bei Bedarf auf null herunterfahren. Im Rahmen der taktischen Allocation versucht Hille sich bietende Opportunitäten als Ertragsquellen zu nutzen. Jüngst gelang dies bspw. mit einem Value BasketZertifikat auf Werte aus der europäischen Peripherie, das sich aus exportorientierten Unternehmen zusammensetzt. „Hier weisen einige Unternehmen eine sehr niedrige Bewertung, also einen Abschlag, aufgrund der EuroKri
se auf“, erklärt der Fondsmanager. Als MultiAssetFonds besteht der Fonds erst seit rund zwei Jahren. Nach einem Minus von 8,6 Prozent in 2011 ist Hille nun gefordert, den Fonds zumindest in verlustfreies Fahrwasser zu führen. Seit Beginn dieses Jahres liegt der Fonds bei einem Plus von 6,3 Prozent per Ende Juli.
Mitte August 2011 hatte es auch den „Allianz Dynamic Multi Asset Plus“ kalt erwischt. „Seinerzeit hatten wir stabile Aufwärtstrends in allen Assetklassen, sodass der Fonds zu über 90 Prozent in risikotragenden Anlageklassen investiert war“, erinnert sich Bastian. Bekanntermaßen kam es anders. Mit einem Minus von 8,3 Prozent habe sich der Fonds noch in dem ihm gesetzten Rahmen von einem maximalen Verlust von 15 Prozent über zwölf Monate bewegt – dank des bestehenden Risikomanagements. „Eine breite Diversifikation ohne flankierendes Risikomanagement reicht zur Verlustbegrenzung nicht aus“, betont der Leiter MultiAssetStrategien mit Blick auf die Markteinbrüche in 2008 und 2011. In beiden Jahren wurden Wertpapiere unterschiedlicher Assetklassen aufgrund ihrer Risikoprämien unisono verkauft, weil sich Investoren ein Investment unter Risikogesichtspunkten nicht mehr leisten wollten oder konnten. „Seinerzeit haben alle Assetklassen außer EurolandStaatsanleihen in einer Spanne von acht bis 40 Prozent an Wert verloren“, sagt der
MultiAssetExperte von AGI. Zunehmend setzt die Fondsgesellschaft bei diesem Anlagethema auf eine aktive Allocationssteuerung. „Auf diesem Weg lässt sich der maximale Verlust eines Fonds um bis zu 50 Prozent verringern“, liefert Bastian den Grund gleich mit.
reGionAle diversifiKAtion reicht Allein nicht AusAuch bei den drei MultiAssetFonds von Franklin Templeton spielt die aktive Allocationssteuerung eine zentrale Rolle. Bei den Anlagen handelt es sich um Dachfonds, die einmal mehr mit unterschiedlichen Aktienquoten ausgestattet sind. Der verbleibende Teil wird in Rentenfonds investiert, liquide gehalten oder für Beimischungen wie z. B. in Rohstoff oder Hedgefonds genutzt. Der Investmentprozess ist zweigeteilt: einerseits die Bottomupgetriebene FondsSelektion, andererseits die dynamische Asset Allocation, mit der globale Trends ausgenutzt werden sollen. „Eine alleinige regionale Diversifikation reicht nicht aus“, sagt Matthias Hoppe. Der Fondsmanager sucht deshalb auch Fonds aus, deren Investmentstile und Anlagestrategien möglichst gering korrelierende Überrenditen eröffnen. Beispiel: der „FTIF Franklin US Opportunities Fund“ und der „Delaware Investment US Large Cap Value Fund“ weisen im Durchschnitt über zwölf Monate eine negative Korrelation auf. Hoppe ergänzt: „Beide Fonds erzie
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Schroder ISF Global Diversified, A-Anteile EURSchroder ISF Global Dynamic BalancedSchroder ISF Global Conservative, A-Anteile EUR
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Schroder Global Conservative Fund LU0739346053 k. A. 7,88 19,6Schroder Global Dynamic Balanced Fund LU0671563582 -5,50 2,773 13,1Schroder Global Diversified Growth Fund LU0739345915 k. A. 7,57 12,0
1 12 Monate rollierend 2 2009-2011 3 2 Jahre p.a Anmerkung: alle Wertangaben in %
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len eine hohe Überrendite gegenüber dem S&P 500 Index, tun dies aber in unterschiedlichen Phasen des Marktzyklus.“
„Eine geringe oder nicht vorhandene Korrelation ist eine zwingende Voraussetzung für positive Diversifikationseffekte und eine Steigerung der Portfolioeffizienz“, erläutert Richard Zellmann, Geschäftsführer der First Private Investment, mit Blick auf den „First Private Wealth“ (ISIN DE0000A0KFTH1). Der Fonds sucht Ertragschancen unabhängig vom Kapitalmarktumfeld, indem Bewertungsdifferenzen ausgenutzt und relative Risiken gegeneinander eingegangen werden. Beispiel: Kupfer partizipiere vom Konjunkturaufschwung, während Gold in Zeiten wirtschaftlicher Abschwünge profitiere. „In puncto Risikoprofil entspricht der MultiAssetFonds einem Rentenfonds“, sagt Zellmann. Bei einer niedrigen Volatilität von vier Prozent konnten sich Anteilsinhaber in den vergangenen drei Jahren über einen jährlichen Wertzuwachs von im Schnitt 7,7 Prozent freuen. Aktuell beträgt die AktienRentenquote 12,5 zu 67,1 Prozent und das Jahresplus per Ende Juli 4,4 Prozent.
Beim „Invesco BalancedRisk Allocation Fund“ ist der Name sozusagen Programm: Angestrebt wird eine Drittelung des Risikogewichts folgender dreier Assetklassen, mit denen sich das Fondsmanagement in
unterschiedlichen wirtschaftlichen Szenarien gut aufgestellt sieht: Rohstoffe profitieren von inflationärem Wachstum, IndustrieländerAktien von nicht inflationärem Wachstum und währungsgesicherte, lang laufende Staatsanleihen im Umfeld einer Rezession. Anders als man es von klassischen Mischfonds kennt, ergibt sich der Risikobeitrag einer Assetklasse eben nicht aus der Asset Allocation. Vielmehr ist die Gleichgewichtung der Risikobeiträge maßgeblich für die strategische Gewichtung der Anlageklassen von 60 Prozent Anleihen und je 20 Prozent Aktien und Rohstoffe. Denn der Risikobeitrag von Aktien und Rohstoffen in einem Portfolio ist höher als der von Renten.
drei AssetKlAssen für wirtschAftliche szenArienInnerhalb der Assetklassen diversifiziert Fondsmanager Scott Wolle zwischen sechs regionalen Aktienindizes wie Hang Seng Index und dem S&P 500, sechs regionalen Anleihenmärkten und vier Segmenten auf der Rohstoffseite: Agrarrohstoffe, Rohöl, Gold und Kupfer. Aus Gründen der höheren Liquidität werden Aktien und Anleiheninvestments über Futures sowie Rohstoffe über ETCs gekauft. Schließlich sollen im Rahmen einer taktischen Allocation Mehrwerte durch eine aktive Positionierung und Anpassung der Assetklassen an das aktuelle Marktumfeld erreicht werden. Während das AktienRentenVerhältnis Ende Mai
von den Risikobeiträgen her noch bei 29 zu 40 lag, kehrte es sich innerhalb der beiden Folgemonate auf 48 zu 25 in etwa um. „Wenn man in Abschwungphasen nicht so stark an Boden verliert, braucht man in der folgenden Erholung nicht so viel wieder gutzumachen“, sagt Christian Ulrich, Senior Portfolio Manager im Global Asset Allocation Team. Bislang geht das Fondskonzept auf: In den ersten beiden vollen Jahren lieferte das Management ein Plus von 13,3 Prozent und 2011 von 11,6 Prozent.
Ebenso unterteilt Fidelity die Assetklassen mit Blick auf ihr Verhalten in wirtschaftlichen Phasen. So gelten Aktien, Rohstoffe und Immobilienaktien als von Natur aus zyklische Werte, die auf lange Sicht bei wirtschaftlichem Wachstum und steigender Inflation besser performen. Die andere Gruppe, vornehmlich Staatsanleihen, würde sich in rezessiven Konjunkturphasen in Verbindung mit hoher, aber auch niedriger Inflation gut entwickeln. „Je geringer die Korrelation zwischen diesen beiden Gruppen ausfällt, desto höher wird der Mehrwert durch die Diversifikation ausfallen“, meint Trevor Greethams, Manager der drei Fidelity Multi Asset Fonds. Die Anlagen investieren unterschiedlich stark in die aus Anleihen und Geldmarkttiteln bestehende Wertsicherungskomponente. Den verbleibenden Teil kann Greethams in Immobilienaktien und Rohstoffe investieren. Die größ
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Fidelity Funds - Global Dividend Fund
Historisch niedrige Zinsen drücken die Renditen von Anleihen und Bareinlagen. Viele Anleger suchen nach Alternativen, um regelmäßig Einkommen zu beziehen.
Hier bietet sich der Fidelity Global Dividend Fund mit seinen Dividendentiteln an. Sein Ziel: eine Ausschüttung von 3,6 %* pro Jahr. Ihre Kunden haben die Wahl: Ausschüttungen fl ießen vierteljährlich oder sogar monatlich auf ihr Konto. Und das investierte Kapital arbeitet weiter.
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Selbstverständlich birgt diese Anlage Risiken durch Aktien- und Wechselkurs-schwankungen. In der Vergangenheit entwickelten sich Dividendenwerte jedoch stabiler als der Gesamtmarkt. Bieten Sie Ihren Kunden ein regelmäßiges Zusatzeinkommen – mit dem Fidelity Global Dividend Fund.
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te Freiheit hat er aber beim „Multi Asset Navigator“ – je nach Markteinschätzung kann das Portfolio von 100 Prozent Wachstum auf 100 Prozent Wertsicherung gedreht werden. So erreichte auch dieser Fonds in den zurückliegenden drei Jahren ein Plus von durchschnittlich 7,7 Prozent p.a. neuAuflAGen Als BeimischunG Wenngleich die Investmentansätze verschieden sind und nicht alle überzeugen, wird deutlich: Die MultiAssetFonds heben sich von Mischfonds alter Couleur klar ab. Dabei erscheint es viel versprechend, auch hier zusätzlich über die Fondsauswahl die Anlagerisiken zu streuen – zumal es in den zurückliegenden Monaten einige interessante Neuauflagen gegeben hat.
Mit einer über zwölf Monate rollierenden Wertuntergrenze von minus fünf Prozent steht beim „Johannes Führ Multi Asset Protect“ (ISIN DE000A1JXM27) die Kontrolle des Verlustrisikos im Vordergrund. „Nicht unsere Markteinschätzungen, sondern der RisikoOverlayProzess ist entscheidend für die Asset Allocation“, sagt der für die Rentenanlagen verantwortliche Portfoliomanager Thomas Mühlberger von Johannes Führ AM, die den Fonds zusammen mit Dexia AM aufgelegt haben. Bei positiver Wertentwicklung im rollierenden ZwölfMonatsDurchschnitt wird die Wertuntergrenze des Investments nach oben nachgezogen. Das
Fondsmanagement strebt eine Volatilität auf bzw. eine Wertentwicklung oberhalb des Niveus einer Anlage in Staatsanleihen der Eurozone an. Investiert wird in ein breites Spektrum von Assetklassen, um unsystematische Risiken zu begrenzen, wie es heißt. Die Aktienquote ist auf 40 Prozent begrenzt.
Einer sachwertorientierten und inflationsschützenden Anlagestrategie hat sich der „Riße Inflation Opportunities UI“ (ISIN DE000A1JUWR3) von der Hanseatischen Portfoliomanagement und Universal Investment verschrieben. Angesichts der steigenden Geldmengen, die sich auch in den explodierenden Bilanzen der Notenbanken ausdrücken, will der Börsenexperte Stefan Riße u. a. durch das stetige Verfolgen von Fundamentaltrends und Stimmungsindikatoren markt unabhängige Renditen erzielen. Dafür wird weltweit in Aktien, Renten, Rohstoffe und Währungen angelegt. Der Einsatz von Futures und Optionen soll Erträge auch bei fallenden Märkten ermöglichen. „Investiert wird immer dann, wenn sich Opportunitäten bieten“, sagt Riße und ergänzt: „Erfolgreich ist derjenige, der sich bei Extremen in die eine oder andere Richtung gegen den Massentrend stellt.“
Eine nicht weniger interessante Op tion zur Diversifikation bieten schließlich die Schwellenländer. Vor knapp einem Jahr lancierte die Investmentgesell
Auf den Punkt gebrAchtMulti-Asset-Fonds gelten in diesen unsi-cheren Börsenzeiten als viel versprechende Anlagelösung. Tatsächlich bieten sie mehr als Mischfonds klassischer Bauart: Die Asset Allocation folgt zumeist einer dynamischen Steuerung. Zudem unterliegen die Fondsport-folios teils eigens entwickelten Risikoma-nagementsystemen. Die Marktanalyse offen-bart überzeugende Anlagen, aussichtsreiche Produktlösungen, aber auch Ansätze, die bis-her nicht aufgingen. Spezialisierte Neuaufla-gen erleichtern eine gestreute Fondsauswahl für das eigene Depotvermögen.
schaft Barings mit ihrem „Baring Dynamic Emerging Markets Fund“ (ISIN IE00B404P481) einen solchen regional fokussierten MultiAssetFonds. Percival Stanion und Hartwig Kos investieren vor allem in Staatsanleihen, derzeit mit einem Schwerpunkt von über 60 Prozent. Der Aktienanteil ist nur gut ein Drittel so groß. Außerdem werden die sich bietenden Optionen zur Anlage streuung über Regionen und Währungen genutzt. Die momentan defensive Ausrichtung des Portfolios zeigt sich auch darin, dass die Währungsposi tionen der Anleiheninvestments größtenteils abgesichert sind.
Gerade bei MultiAssetFonds, die auf angesagte Themen oder Regionen setzen, gilt: Klumpenrisiken beachten. Sonst könnte das Mischen solcher Fonds im Depot das Ziel des Anlegers konterkarieren: Es entstehen zusätzliche Anlagerisiken, die eigentlich begrenzt werden sollen.
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Fidelity Multi Asset Strategic Defensive FundFidelity Multi Asset Strategic FundFidelity Multi Asset Navigator Fund
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Fondsname ISIN Max. Verlust 1
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Fidelity Multi Asset Strategic Def. Fund LU0413543991 -4,20 – 16.0Fidelity Multi Asset Strategic Fund LU0267386521 -30,50 5.5 5.6Fidelity Multi Asset Navigator Fund LU0286670350 -29,44 7.2 2.6
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FONDS exklusiv: Herr Judith, DNB Asset Management ist in Skandinavien zu Hause. Warum sollten Anleger gerade jetzt in die dortigen Aktienmärkte investieren?Mike JuDith: Die skandinavischen Länder sind zwar klein, aber genau aus diesem Grund waren sie immer auf Absatzmärkte in Übersee an-gewiesen. Daher bieten Aktien aus Skandinavien Zugang zu vielen inter-national bedeutenden Unternehmen. Das gilt insbesondere für die Wachs-tumsmärkte in den Schwellenländern – skandinavische Firmen sind dort hervorragend aufgestellt, wie es un-ser Investment in Novo Nordisk ver-deutlicht. Aber auch die volkswirt-schaftlichen Rahmenbedingungen in Skandinavien stimmen. Die Länder übertreffen selbst in der Finanzkrise die Prognosen hinsichtlich des Wirt-schaftswachstums, haben gesunde Staatshaushalte, stabile soziale Ver-hältnisse und starke Binnenmärkte. Davon profitieren Anleger, die eine Absicherung gegenüber den unsiche-ren Entwicklungen in der Euro-Zone suchen. Außerdem sind die skandi-navischen Märkte auch deshalb so attraktiv, weil viele profitable Firmen sehr gute Bilanzen mit relativ niedri-gen Verschuldungsquoten aufweisen können und obendrein günstig be-wertet sind. Aufgrund weltkonjunk-tureller Schwankungen müssen wir kurzfristig mit Volatilität rechnen: Die Märkte bieten also besonders langfristig orientierten Anlegern gute Renditechancen.
„Skandinavien bietet langfristig orientierten Anlegern gute Renditechancen“Interview mit Mike Judith, Head of Austria und Vice President bei DNB Asset Management
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INTERVIEWInvestmentfonds
Mit dem DNB Scandinavia bieten Sie eine Fondslösung an, die primär in den skandinavischen Markt investiert. Welche Strategie verfolgt der Portfoliomanager?M. J.: Fondsmanager Karl Høgtun und sein Team verwalten den Fonds von Oslo aus und nutzen mit dem DNB Scandinavia die spezifischen Stärken skandinavischer Unternehmen. Die Top-Assets sind große, international gut aufgestellte Firmen wie die Mode-kette Hennes & Mauritz oder etwa der Nutzfahrzeughersteller Volvo, der erst im zweiten Quartal 2012 neue Umsatz-rekorde vermeldete und wegen steigen-der Nachfrage aus den USA über eine sehr gute Auftragslage verfügt. Oder der Pharmakonzern Novo Nordisk, der übrigens schon seit den 1960er Jah-ren in China aktiv ist und dort heute
als Marktführer in der Diabetes-Be-handlung gilt. Neben Standardwerten kauft Høgtun gezielt kleine, innova-tionsstarke Firmen mit sehr guten Entwicklungschancen, wie zum Bei-spiel den Browserhersteller Opera. Das Unternehmen ist in den Schwellenlän-dern besonders stark positioniert: mit 30 Prozent Marktanteil in Asien und 65 Prozent in Afrika, ebenfalls einem Wachstumsmarkt der Zukunft.
Könnten Sie zum Abschluss auch etwas über die Währungskomponente bei einem Investment im hohen Norden sagen?M. J.: Gerne. Als wichtiger Ölexporteur erlebt Norwegen eine Sonderkonjunk-tur, die vom Rohölpreis beeinflusst wird. Zurzeit wirken sich schwanken-de Ölpreise allerdings nicht negativ auf die Währung aus – im Gegenteil, der Kurs der norwegischen Krone ist in letzter Zeit trotz nachgebender Öl-preise gestiegen. Grundsätzlich kön-nen Anleger mit Aktien aus Norwegen und Schweden also in starke Fremd-währungen investieren. Allerdings ist dieser Aspekt bei den Kronenwährun-gen gerade für gut diversifizierte Ak-tienportfolios von geringerer Bedeu-tung, weil die meisten Unternehmen aus dem hohen Norden weltweit aktiv sind und nur einen Teil ihrer Umsät-ze in der jeweiligen Landeswährung erzielen. Vielmehr haben diese Un-ternehmen durch ihr Engagement in verschiedensten Währungsräumen auch ein gut diversifiziertes Wechsel-kursrisiko.
Mike Judith, Head of Austria und Vice President DNB Asset Management
Der fast schon legendäre, weil seit bald 20 Jahren für den Pictet-Biotech Fonds verantwortliche, in der Schweiz behei-matete Schwede Michael Sjöström, der für die Anleger des Pictet-Biotech seit Fondsauflage (1994) über 400 Prozent Performance erzielt hat, erläutert die-sen positiven Prozess: „Gute Beispiele für die so erfolgreiche erste Jahreshälf-te 2012 sind etwa mittelgroße Firmen wie Regeneron, dessen Augenthera-peutikum Eylea bei der Behandlung der altersbedingten Makula-Degene-ration, eine der häufigsten Ursachen von Erblindung, überzeugen konnte, oder Intermune, dessen Mittel Esbriet die Therapie der bislang schwer behan-delbaren und meist tödlichen Lungen-fibrose möglich macht.
Dazu kommt, dass viele dieser neuen Medikamente, die nur einen stark ein-geschränkten Patientenkreis mit selte-nen Erkrankungen erfolgreich behan-deln, den ,Orphan-Drug-Status‘ von der US-Arzneimittelzulassungsbehör-de FDA erhalten haben. Das bedeutet, dass diese Medikamente nicht nur ein erleichtertes Genehmigungsverfahren für die Zulassung, sondern auch das alleinige Vertriebsrecht für die zugelas-sene Indikation für die Dauer von sie-ben Jahren (in der EU sogar von zehn Jahren) erhalten.“
Christian Lach, Portfoliomanager bei Adamant Biomedical, dem Fondsma-nager des Lacuna Biotech, ergänzt: „Wir profitieren von einem teils wirk-lich spektakulären Newsflow. So wur-den vor kurzem erstmals nach zwölf Jahren wieder Produkte im Bereich Adipositas zugelassen. Sowohl Are-na Pharma mit dem Produkt Belviq als auch Vivus mit Qnexa erhielten den positiven Bescheid der FDA und profitierten vom innovationsfreund-lichen Klima der amerikanischen Zu-lassungsbehörde. Und der Ausblick für die nächsten Jahre bleibt positiv. Durchschnittlich 30 bis 35 neue Me-dikamente pro Jahr sollten die Markt-zulassung für die USA erhalten.“
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bioTechInvestmentfonds
Jahres-Rekorde erzielen, dann stellen vor allem Privatanleger die bange Fra-ge: Ist das eine neuerliche Biotech-Bla-se oder ist der Höhenflug fundamental solid untermauert?
Im Bereich Forschung & Entwicklung (F&E) hat sich in der Tat Spektakuläres ereignet. So hat die Anzahl der neu zu-gelassenen Medikamente für den letz-ten rollierenden Jahreszeitraum ein neues Rekordhoch erreicht. Aber auch bereits am Markt befindliche Biotech-Medikamente konnten überzeugen, was Absatz und Verschreibungszahlen anbelangt.
Wenn Blasen platzen, dauert es oft Jahrzehnte, bis sich der betroffene Sektor wieder
nachhaltig erholt. Die von der Internet-Bubble ebenfalls in die Stratosphäre geschossenen Biotech-Titel stürzten in der Folge ebenso tief ab und erzielten gemessen am Nasdaq-Biotechnology-Index im Zeitraum von 2002 bis An-fang 2012 eine Performance von mage-ren 4,3 Prozent. Wenn nun aber trotz ihrer Marktführerschaft meist in einer Seitwärtsrange herumgrundelnde Ak-tien wie jene von Amgen, Biogen und Gilead plötzlich binnen kurzem neue Zehn-Jahres-, zum Teil sogar Zwölf-
Nun purzeln die RekordeBiotech-Investoren zählen zu den wenigen wirklich standhaften Finanzanlegern, die sich auch durch eine zehnjährige Null-performance nicht schrecken lassen. Doch eine seit fast zwei Jahren laufende Rally hat den Sektor auf neue Rekordhochs geführt. Handelt es sich dabei wieder um eine Blase oder gibt es triftige fundamentale Gründe für die Biotech-Hausse? von Wolfgang Regner
Daniel Koller, Head Management Team der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech von Bellevue Asset Management, weist ebenfalls auf positive Fundamentalda-ten hin. „Das Zulassungshoch bei der FDA, politische und regulatorische Rü-ckendeckung in Kombination mit gu-ten klinischen Daten, tiefen Bewertun-gen und eine M&A-Welle, die an Fahrt gewinnt, sind für den Aufwärtstrend der Biotech-Aktien verantwortlich. So erhielt das bereits vermarktete Bydo-reon von Amylin eine erweiterte Zu-lassung für Diabetes, Roches Erivedge zur neuen Therapie von basalem Zell-karzinom (schwerer Hautkrebs) wurde rascher als üblich genehmigt.“
Krebs, Viren & immuntherapienAuch bei den klinischen Forschungsda-ten gab es oft überzeugende Ergebnis-se: So etwa bei Johnson & Johnson mit seinem in Phase III befindlichen Zyti-ga gegen Prostatakrebs, das noch vor der Chemotherapie eingesetzt werden kann. Das spricht auch für Medivation, das an einem ähnlichen Wirkstoff ar-beitet. Reichhaltige News kamen auch von der ASCO (American Society of Clinical Oncology)-Tagung, der welt-weit führenden Konferenz der Krebs-forscher. „In der Immuntherapie sehen wir erhebliche Fortschritte beim Ver-such, das körpereigene Immunsystem in die Lage zu versetzen, die Krebszel-len von den gesunden Zellen zu unter-scheiden und dann abzutöten“, erklärt Pictet-Fondsmanager Sjöström. „Au-ßerdem lassen sich bereits zugelassene Medikamente gezielt auch bei neuen Indikationen einsetzen. So z. B., wenn bei Hirntumoren die gleichen Signal-wege in einer Krebszelle gestört sind wie bei Hautkrebs und dazu bereits Substanzen entwickelt wurden.“
Dies zeigt den fundamentalen Vor-sprung der Biotech-Forscher, der sich auch bei der Preissetzung posi-tiv bemerkbar macht. „Zielgerich-tete Therapien auf genau definierte Patien tengruppen werden von den Zulassungsbehörden auch unter Kos-
tengesichtspunkten bewertet – und festigen zugleich die Position der Bio-tech-Konzerne bei der Preissetzung“, erläutert BB Biotech-Experte Koller. Will heißen: Die in der Regel teuren Behandlungskosten lassen sich gegen-über Behörden und Krankenkassen eher rechtfertigen, wenn sich eine hö-here Wahrscheinlichkeit ableiten lässt, dass sie bei den Zielgruppen wirkt.
Gleich mehrfache Test-Erfolge einer einzigen Wirksubstanz erzielen konnte etwa Ariad Pharma mit einem Präparat gegen chronische myeloische Leukämie (CML), einer besonders aggressiven Form von Blutkrebs. Ponatinib unter-drückt dabei alle resistenten Tumorzel-len, also auch solche, die Resistenzen gegenüber herkömmlichen Behand-lungsmethoden entwickelt haben. Da-rüber hinaus setzt der Wirkstoff auch jene Zielmoleküle schachmatt, die aku-te lymphoblastische Leukämie (ALL) und das Wachstum von soliden Tumo-ren verursachen. Das Erfolgsgeheimnis: Die kleinmolekulare Substanz blockiert verschiedene genetisch veränderte For-men eines einzigen Proteins, das bei der Entstehung und Ausbreitung von CML eine Schlüsselrolle spielt. Auch die Konferenz der ADA (American Dia-betes Association) offenbarte einige wissenschaftlich interessante Neuent-wicklungen im Bereich Typ II-Diabetes. Damit dürfte neben der Krebstherapie auch der zweite der umsatzstärksten Biotech-Teilmärkte weiterhin hohes Wachstum generieren. „Im weiteren Jahresverlauf 2012 sind noch mindes-tens zehn weitere Produktzulassungen in den USA möglich: So etwa bei Ama-rin (Blutfettsenker), Onyx (multiples Myelom), Gilead (HIV), Novo Nordisk
(Typ II-Diabetes), Celgene (Lungen-krebs), Medivation (Prostatakrebs), Biogen (multiple Sklerose) und Ariad (chronischer Blutkrebs). Aber natür-lich gab es auch Rückschläge: Celgene zog überraschend den europäischen Zulassungsantrag für sein Blutkrebs-mittel Revlimid zurück. Damit hat das Unternehmen kaum Wachstumspo-tenzial für die nächsten Jahre“, erklärt Pictet-Experte Sjöström.
Die entwicKlung im FoKusNeben den Zulassungserfolgen geht auch die Forschung erfolgreich weiter. „Die globale Biotech-Pharma-Entwick-lungspipeline erreichte 2011 mit 7.408 neuen in allen Testphasen befindli-chen Medikamenten das zweithöchste Niveau seit Beginn der Finanzkrise“, erklärt Lacuna-Fondsmanager Lach. „Zudem wächst die Anzahl neuer The-rapieansatzpunkte (Targets) weiter. Sie stieg von 2006 bis 2011 jährlich um 3,3 Prozent. Diese Targets bilden die Grundlage für die personalisierte Me-dizin. Derzeit sind z. B. über 200 Krebs-arten klassifiziert. Man geht davon aus, dass die molekulargenetischen Profile eine weitere Differenzierung bedingen und die Therapie in Zukunft noch indi-vidueller und im Zeitablauf angepasst erfolgen wird.“ Das sichert eine reiche Ausbeute an neuen Medikamenten. Heute stammen bereits über die Hälf-te der Top-10-Medikamente aus der Biotech-Industrie. Tendenz weiter steigend. Das größte Therapiegebiet ist weiterhin der Bereich Onkologie.
Nummer zwei der attraktivsten For-schungsbereiche sind Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS). Hier ist besonders Alzheimer nach wie vor
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Daten per 25. April 2012, Quelle: Morningstar
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nur vorübergehend symptomatisch be-handelbar. Auch Alzheimer ist eine Al-terskrankheit und nimmt durch die stei-gende Lebenserwartung stark zu. Bisher waren die Forschungserfolge in dieser Indikation jedoch rar gesät. Das Risiko des Scheiterns ist dementsprechend hoch. Weitere Segmente, in denen po-sitive News absehbar sind, wären etwa Hepatitis C, Lungenleiden wie cystische Fibrose, weiters rheumatoide Arthritis, multiple Sklerose und eine ganze Reihe genetisch bedingter Erkrankungen. In-teressant in diesem Zusammenhang ist, dass von den für 2016 erwarteten Me-dikamenten bereits mehr als 60 Prozent über Lizenzverträge verpartnert sind. Dies bedeutet auch ein Plus für die Pro-fitabilität der Biotech-Firmen, denn der Großteil der Entwicklungskosten lässt sich häufig auslagern. Anderer-seits profitieren die Biotech-Firmen bei der anhaltenden Pipeline-Not der Pharma-Partner von einem höheren Gewinnanteil. Für Pharmakonzerne wird es daher nicht einfacher, Partner mit interessanten Pipelinekandidaten für sich zu gewinnen.
Und last, but not least konnten die be-reits in der Gewinnzone operierenden Biotech-Konzerne mit ihren Quartals-zahlen überzeugen. Stellvertretend sei hier auf den Marktführer Amgen verwiesen, der nach einem überra-schend starken zweiten Quartal die Jahresprognose angehoben hat. Das Umsatzwachstum lag zuletzt bei guten 13 Prozent. Kein Wunder daher, dass die M&A-Aktivitäten im Jahresver-lauf deutlich angezogen haben. Viele
mittlere und kleinere Biotech-Firmen mit innovativen Produkten in den kli-nischen Testphasen werden vor allem für die großen Pharmakonzerne, die mit Patentabläufen und einer schwa-chen Forschungspipeline zu kämpfen haben, zu attraktiven Übernahmezie-len. Dabei werden immer öfter Milliar-densummen bezahlt. So musste Bristol Myers 2,5 Milliarden Dollar locker ma-chen, um Inhibitex zu schlucken, Am-gen hatte für den Kauf von Micromet, einen kleinen Krebsspezialisten, 1,1 Milliarden auf den Tisch zu legen.
Ähnliche inVestmentstrategienVor allem aus Risikogesichtspunk-ten konzentriert sich Pictet-Mann Sjöström im Mid Cap-Bereich auf Bio-tech-Firmen mit mehreren Produkten am Markt bzw. in der Zulassung. „Vor allem jene Unternehmen werden pro-fitieren, die gerade ein wichtiges Pro-dukt lancieren und zusätzlich bereits Produkte am Markt etabliert haben bzw. über eine gut diversifizierte Pipe-line verfügen wie z. B. Onyx, Vertex, Biogen oder Biomarin, der Spezialist für seltene genetisch bedingte Krank-heiten.“
Als Stabilisator für sein Mid Cap-Port-folio mischt der Fondsmanager auch einige große Biotech-Konzerne, aber auch spezialisierte Pharmariesen wie die dänische Novo Nordisk bei. Ähnli-che Mid Cap-Strategien verfolgen auch die Fondsmanager von BB Biotech bzw. dem Lacuna Biotech. Auch beim Blick in die Zukunft setzen die Biotech-Ex-perten ähnliche Schwerpunkte.
Kostenkontrolle bleibt angesichts ho-her Budgetdefizite ein Top-Thema – und manche Healthcare-Unternehmen werden darunter leiden. So erscheint der Anteil der US-Gesundheitsausga-ben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit über 15 Prozent kaum noch aus-baubar, als Anteil an den gesamten US-Budgetausgaben liegen die Kosten sogar bei fast 19 Prozent. Der Druck in Richtung größerer Kosteneffizienz steigt. Nur Medikamente mit deutli-chen Vorteilen bei Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil gegenüber be-reits am Markt befindlichen Produk-ten werden eine Chance haben, mit Preisaufschlägen gehandelt zu werden. Gleiches gilt für Produkte, die die Ef-fizienz von Therapien steigern, etwa auch durch Kombination mit geeigne-ten Diagnostika, die die Identifikation jener Patientengruppen ermöglichen, die besonders von dem jeweiligen Me-dikament profitieren.
„Ich sehe einen zweigeteilten Gesund-heitsmarkt voraus, wo nur die Kosten für solche Medikamente von öffentli-chen Gesundheitsdienstleistern über-nom men werden, die hinsichtlich Kosteneffizienz und Wirksamkeit Kon-kurrenzprodukten gegenüber überle-gen sind. Letztere werden vom Patien-ten privat bezahlt werden müssen“, sagt Michael Sjöström. In der Entwick-lung befindliche Produkte mit einem klaren Alleinstellungsmerkmal, was Wirksamkeit und Kosteneffizienz an-belangt, werden jedoch weiterhin sehr rasch in einem verkürzten („fast-track mode“) Verfahren zum Markt zuge-lassen. „Der wichtigste fundamentale Faktor bleibt die Innovationsfähigkeit der Industrie“, schließt Sjöström.
Auch Lacuna-Experte Christian Lach sieht in Preisdruck und härteren Rück-erstattungsbedingungen die Hauptri-siken der Healthcare-Industrie. „Bio-tech-Firmen können sich diesem Trend nicht entziehen, sind aber dank dem (oft) hohen innovativen Charakter ih-rer Produkte weniger stark betroffen.“
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auSgeSuchTe bioTechNologie-FoNdS
Daten per 21.08.2012, Quelle Morningstar
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ReNTeNFoNdSBond is back
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Auf den Punkt gebrAchtDer Biotech-Sektor hat seit rund einem Jahr starke Kurs gewinne gesehen und wie z. B. der Nasdaq Biotechnology Index neue Zehn-Jahres-Hochs markiert. Dies erscheint durch fundamenta-le Fortschritte auch gerechtfertigt. Denn die Anzahl neu zugelas-sener Medikamente am wichtigsten Pharmamarkt der Welt, in den USA, hat ebenfalls Rekordwerte erreicht. Auch die Fusions-gerüchte bzw. M&A-Aktivitäten liefen auf Hochtouren und wei-sen auf nach wie vor attraktive Bewertungen hin. Anleger sollten weiterhin auf Branchenfonds setzen, die eine Mid Cap-Strategie fahren. Dazu gehören z. B. der Lacuna Biotech, die Beteiligungs-gesellschaft BB Biotech und auch der Fonds mit dem längsten erfolgreichen Track Record, der Pictet Biotech.
Dafür spricht auch der hohe Innovationsdruck vor allem in den Gebieten Krebs, Hepatitis C / HIV sowie Autoimmunkrankheiten – der Bedarf für neue Medika-mente ist enorm. „Der Trend geht aber hin zur Bezah-lung nur noch bei guter Wirksamkeit im Vergleich zu bereits am Markt befindlichen Produkten, d.h. es wird nur so lange bezahlt, wie das Medikament wirkt.“
BB Biotech-Fondsmanager Daniel Koller differenziert ebenfalls stark nach Therapiegebiet und Innovations-grad. „Es bleibt die Frage, wie lange die Privatversicher-ten die Preiserhöhungen noch hinnehmen können.
Durch die größere Anzahl z. B. der US-Versicherten wer-den mehr Gesundheitsleistungen konsumiert. Grund-sätzlich ist festzuhalten, dass der Druck zum Kostenspa-ren vor allem Medikamente mit großen Patientenzahlen betrifft. In diesem Umfeld können Orphan-Drug-Player – Hersteller von Medikamenten für Patientenpopula-tionen unter 200.000 – nach wie vor von hohen Preisen profitieren.“ Probleme mit ablaufenden Patenten werden nur wenige Biotech-Firmen betreffen. „Denn während im Bereich der weniger komplexen, meist in Tabletten-form vorliegenden Small-Molecule-Medikamente be-reits ein sehr hoher Generikagrad im US-Markt besteht, ist ein Markt für Biosimilars noch immer praktisch in-existent. Sollten Generikahersteller tatsächlich ebenfalls groß angelegte klinische Studien durchführen müssen, bliebe der Preisdruck für komplexere Biotech-Produkte (z.B. monoklonale Antikörper) gering.“
Und so bleibt auch der Ausblick positiv: Biotech-Produkte erzielen höhere Spitzenumsätze und haben nach Ende des Patentschutzes mit einer geringeren Preiserosion zu kämpfen. Am wichtigsten Pharmamarkt der Welt, in den USA, sorgen die hohen Auflagen der Regulierungs-behörde FDA (was die Qualität der Produktionsanlagen anbelangt) dafür, dass viele Biosimilars nicht von Gene-rikaproduzenten, sondern meist vom Originalhersteller auf den Markt gebracht werden dürften.
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Der im bayrischen Ingolstadt geborene und in den frühen 80er-Jahren in die USA aus-
gewanderte Michael Keppler ist Inha-ber und Geschäftsführer der 1992 in New York gegründeten Keppler Asset Management Inc. (KAM). Der Fonds-manager ist als einer der Pioniere des quantitativ-fundamentalen Invest-mentansatzes bekannt. Gemeinsam mit seiner Frau Margaret und einem sechs-köpfigen Team managt Keppler mehr als zwanzig Fonds und bewegt weltweit rund zwei Milliarden US-Dollar für sei-ne institutionellen Investoren. FONDS exklusiv bat den Fondsmanager zum direkten Vergleich zwischen seinen bei-den Welten Europa und Amerika.
FONDS exklusiv: Herr Keppler, in Eu-ropa geht es nicht nur wetterbedingt gerade heiß her. Wie beurteilen Sie die Herausforderungen Europas?Michael Keppler: Aus New Yorker Sicht habe ich den Eindruck, dass den Amerikanern die Probleme in Europa gerade recht kommen, um von den ei-genen abzulenken. Die Schuldenprob-
lematik in den USA ist im Kern größer als die in Europa: Die US-Staatsschul-den liegen mit 15,9 Billionen Dollar bei 103 Prozent des Bruttosozialprodukts (BSP). Die „Schallmauer“ von 90 Pro-zent, die die renommierten Harvard- Ökonomen Carmen Reinhart und Ken-neth Rogoff als jene Schwelle ansehen, von der aus das Wachstum negativ mit der Verschuldung korreliert, wurde be-reits 2010 durchbrochen. Darüber hi-naus ist auch die Dynamik der Neuver-schuldung in den USA beängstigend.
Die USA weisen seit Jahren ein hohes Haushaltsdefizit aus.M. K.: Der Internationale Währungs-fonds veranschlagt das BSP der Euro-päischen Union (EU) auf 12,6 und die Staatsschulden auf 10,4 Billionen Euro. Damit liegt der Verschuldungsgrad mit 82,5 Prozent des BSP im Vergleich zu den 103 Proeznt der USA deutlich niedriger. Europa betreibt jedoch kei-ne einheitliche Fiskalpolitik, wodurch die Schuldübernahme einzelner Staa-ten durch die Union nicht möglich ist, während in den USA die Notenbank,
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Meister der Langstrecke
Fondsmanager: Sie sind meist entweder rasante Kurzstreckenläufer oder so behäbig, dass sie kaum vom Start wegkommen. Beständig erfolgreich und ausdauernd sind nur wenige, so wie
Michael Keppler, der auf der Langstrecke reüssiert, wo es so manch risikoaffinen Kollegen aus der Kurve wirft. von Bettina M. Gordon
die mittlerweile ein knappes Drittel der Staatsschulden hält, zum größten Gläubiger aufgestiegen ist.
Wie bewerten Sie Frau Merkels Füh-rungsstil in der Eurokrise?M. K.: Die Bundeskanzlerin hat sich bis jetzt sehr erfolgreich durchmanövriert. Sie hat sich den massiven Angriffen von Ökonomen wie dem linksliberalen und deutschfeindlichen Paul Krugman er-folgreich widersetzt, dessen Vorschläge
FONDS exklusiv-Redakteurin Bettina M. Gordonim Gespräch mit Michael Keppler in New York
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Wall StreetIntervIew
das Europa-Problem vor allem durch deutsche Geldspritzen zu lösen, nicht nur von seinen konservativen Kollegen kritisiert werden.
Der Präsident der Europäischen Zent-ralbank (EZB) Mario Draghi hat ange-deutet, Staaten wie Griechenland und Italien unterstützen zu wollen – für manche ein Zeichen, dass Euroland „ge-rettet“ werden wird, für andere, dass die Situation noch schwieriger werden wird. Was ist Ihre Meinung?M. K.: Draghi hat eine schwierigere Auf-gabe zu lösen als sein amerikanischer Amtskollege. Angesichts des Problems, dass die europäische Fiskalpolitik auf-grund der unterschiedlichen Disposi-tionen der Mitgliedsländer der EU ge-lähmt ist, versucht er, seine Aufgabe als Chef der EZB breiter zu definieren als dies der konventionellen Vorstellung entspricht. Draghi kopiert damit US-Notenbank-Boss Ben Bernanke und spielt auf Zeit, was entscheidend für den Erfolg sein könnte.
Sollte Griechenland in der Eurozone bleiben oder ausscheiden?M. K.: Als Portugal 1997 und Grie-
chenland 2001 in den MSCI Weltak-tienindex der Industrieländer aufge-nommen wurden, waren wir skeptisch und plädierten dafür, beide Märkte in der Gruppe der Emerging Markets zu belassen. Ich hätte deshalb heute mit einem Austritt beider Länder aus der Eurozone kein Problem.
War die Europäische Union von Anfang an fehlerhaft designed?M. K.: Die Union war nicht zwangs-läufig von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Bei der Gründung der Mon-tanunion standen 1951 überwiegend wirtschaftliche Aspekte im Vorder-grund. Später überwogen politische Argumente für den Ausbau der Union. Die Überlegungen gingen dahin, dass, wenn erst eine politische Einigung er-zielt sein würde, etwaige Schwachstel-len nach und nach angepackt werden könnten. Solange die Wirtschaft eini-germaßen lief, traten die Konstruk-tionsfehler nicht zutage. Erst in der Finanzkrise wurde das Ausmaß der Probleme offenbar.
Was braucht Europa nun wirklich: Sparprogramme oder Wachstum? Um
zu wachsen, sollten wir da nicht ein noch größeres Defizit in Kauf nehmen?M. K.: Das Problem mit dem Sparen ist, dass man im Jahr einer Missernte keinen Getreidevorrat anlegen kann. Das sollten wir eigentlich seit 3500 Jahren wissen, als Josef dem Pharao sieben fette und sieben magere Jahre prophezeite. Sparen ist grundsätzlich richtig und hätte in den vergangenen Jahren praktiziert werden sollen. Aber man kann es auch überziehen, denn wenn ich pleite bin, kann ich nicht sparen. Heute gilt es, die Betrof-fenen wirksam zu unterstützen, dabei aber gleichzeitig sicherzustellen, dass die alten Fehler nicht wiederholt wer-den. Und natürlich braucht Europa Wachstum. Die Frage ist, wie soll es finanziert werden. Ein größeres Defi-zit macht möglicherweise für manche Länder Sinn, die sich zu niedrigen Zinsen verschulden können. Wachs-tum auf Pump ist jedoch grundsätz-lich immer gefährlich.
War der Euro ein Fehler?M. K.: Natürlich nicht. Die Vorteile der Gemeinschaftswährung überwie-gen die Nachteile.
„Europa braucht Wachstum. Die Frage ist, wie soll es finanziert werden. Ein größeres Defizit macht möglicherweise für Länder Sinn, die sich zu niedrigen Zinsen verschulden können.“
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Bereiten Sie sich auf den Zusammen-bruch der Eurozone vor? Was kommt auf uns zu?M. K.: Ich erwarte nicht, dass die Eu-rozone zusammenbricht. Ich bin aber kein Prophet. Es gibt genügend Leute, die so tun, als hätten sie eine Kristall-kugel. Ich halte es lieber mit Warren Buffett, der meint, Prognosen sagen mehr über den Prognostiker aus, als über die Zukunft. Wir geben zu, die Zukunft nicht vorhersagen zu können und richten die von uns betreuten Portfolios so aus, dass sie in nahezu jedem wirtschaftlichen Umfeld ordent-liche Ergebnisse liefern sollten.
Was erwarten Sie für Europas Wirt-schaft in den nächsten Monaten bzw. in den nächsten Jahren?M. K.: Aus unserer Sicht ist die Ent-wicklung der Volkswirtschaften nicht so entscheidend wie die Entwicklung der einzelnen Unternehmen. Viele Industrieunternehmen haben bereits 2007 begonnen, ihre Bilanzen nicht nur rezessions-, sondern depressions-fest zu machen. Politiker und Gewerk-schaften dachten zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht an Einsparungen. In-folge dessen rechne ich in den nächsten Jahren damit, dass sich die Mikroöko-
nomie besser entwickeln wird als die Gesamtwirtschaft. Dennoch hat sich die Ertragssituation der großen bör-sennotierten Unternehmen in Europa in den letzten zwölf Monaten etwas verschlechtert. Die Eigenkapitalren-diten der im MSCI Europa-Index ent-haltenen Unternehmen sind seit dem Sommer 2011 um 0,6 Prozentpunkte auf zuletzt 12,0 Prozent zurückgegan-gen. Dieser rückläufige Ertragstrend wird sich mit großer Wahrscheinlich-keit in den kommenden Monaten fort-setzen. Auf Sicht der nächsten drei bis fünf Jahre ist aber mit einer Besserung in Richtung 14 Prozent zu rechnen.
Wird der Euro überleben? M. K.: Ich gehe davon aus, dass der Euro als Gemeinschaftswährung überleben wird. Die Frage nach dem Verbleib der Mitgliedsländer ist eine andere. Ziel sollte es sein, dass alle Teilnehmer im Euro verbleiben, was aber voraussetzt, dass die erforderlichen Rahmenbedin-gungen und Regeln auch eingehalten werden. Die Zeit für taktische Geplän-kel und das Hinausschieben überfälli-ger Reformen ist abgelaufen. Im Mo-ment ist nicht der Zeitpunkt, über eine neue Reservewährung nachzudenken.
Schwenken wir nun in die USA. Was erwarten Sie für Amerikas Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2012 und darüber hinaus?M. K.: Die US-Regierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr Ende Juli nach unten korrigiert und rechnet mit einem BIP-Wachstum von 2,6 Prozent. Für das kommende Jahr liegen die meisten Schätzungen bei 2,0 bis 2,5 Prozent, während für die Jahre 2014 und 2015 wieder eine Drei vor dem Komma stehen soll. Für uns spielt das Wirtschaftswachstum gemessen am Bruttosozialprodukt kei-ne entscheidende Rolle. Es besteht kein Zusammenhang zwischen Wirtschafts-wachstum und Börsenkursentwicklung – weder in der Theorie noch in der Pra-xis. Der Dow Jones Index stand Ende 1964 bei 874,12 Punkten und 17 Jahre
später Ende 1981 bei lediglich 875,00 Punkten. In diesem Zeitraum hatte sich das US-Bruttosozialprodukt fast verfünffacht. Dann kehrte sich die Si-tuation um: In den siebzehn Jahren von Ende 1981 bis Ende 1998 stieg der Dow Jones von 875 auf 9.181,43 Punkte, während sich das BSP in die-sem Zeitraum „nur“ etwas mehr als verdoppelt hat.
Im Herbst wird es wohl spannend in Amerika. Wird sich Präsident Obama bei den Wahlen im November gegen Mitt Romney durchsetzen können? M. K.: Das ist die 10.000-Dollar-Frage. Mitt Romney hat mit seiner Wahl von Paul Ryan als Vizepräsidentschafts-kandidat eine neue Komponente in den Wahlkampf eingebracht. Ryan gilt als Haushaltsexperte aus dem rech-ten Lager und soll beste Beziehungen zur amerikanischen Hochfinanz und damit Zugang zu Wahlkampfspenden haben. Gegen Obama spricht die chro-nisch hohe Arbeitslosigkeit von zuletzt 8,2 Prozent, die die Republikaner dem Präsidenten in die Schuhe schieben wollen. Dabei ist es eindeutig, dass die hohe Arbeitslosigkeit auf zu hohe Lohnforderungen der Gewerkschaften und falsche politische Zielsetzungen in den vergangenen Jahrzehnten zurück-zuführen ist. Es galt im Zusammen-hang mit der Globalisierung einfach zu lange der Grundsatz, die Produk tion in Billigländer zu verlagern, während die Amerikaner Jobs im besser bezahlten Dienstleistungssektor vorzogen – Jobs, die nun in der Finanzkrise vielfach verloren gingen. Obama dürfte aber den Kampf um das Weiße Haus trotz der schwachen Konjunkturentwick-lung knapp gewinnen. Laut Umfra-gen hat er derzeit in der Wählergunst einen hauchdünnen Vorsprung vor Romney. Würden Sie persönlich einen republika-nischen Präsidenten dem Demokraten Barack Obama vorziehen?M. K.: Obama hat mich in vielerlei Hin-sicht enttäuscht. Das „Too big to fail“-
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Problem der Großbanken wurde nicht angepackt. Wenn Unternehmen trotz staatlicher Unterstützung mehr als 90 Prozent ihres Firmenwertes verlieren, muss man sich ernsthaft Gedanken über ihre Bedeutung für die Eigentü-mer, Mitarbeiter und die Gesellschaft machen. Der zweite Fehler Obamas war es, seiner linksradikalen Parteige-nossin Nancy Pelosi zu folgen und der Wirtschaft in der Krise eine äußerst mies finanzierte Gesundheitsreform nach dem Motto „das Volk braucht das, die Privatwirtschaft soll es bezah-len“ aufzuzwingen. Romney hat sich durch unqualifizierte Bemerkungen zur Außen politik als Diplomat und Staatsmann disqualifiziert. Ich habe mich noch nicht entschlossen, wem ich meine Stimme geben werde. Ich muss mir überlegen, was mir lieber ist: Pest oder Cholera.
Würden Sie Anlegern empfehlen, mo-mentan lieber in den USA anzulegen als in Europa?M. K.: Das ist schlicht eine Frage des Kaufpreises. Europäische Aktien sind im Schnitt um fast ein Drittel preis-werter als amerikanische. Da müssten die Gewinne der US-Unternehmen fast doppelt so schnell wachsen wie die der europäischen, um diesen Preis-
aufschlag zu rechtfertigen. Und daran glaube ich nicht. Allein die Dividenden-rendite des MSCI Europa-Index ist mit 4,0 Prozent knapp doppelt so hoch wie die des MSCI US-Index. Die Buchwerte der europäischen Unternehmen liegen in Relation zu ihren Aktienkursen um mehr als 50 Prozent über denjenigen der US-Firmen. Und der Cashflow ist ebenfalls um ein Drittel höher.
Kann FED-Chef Ben Bernanke noch effizient in die US-Wirtschaft eingrei-fen?M. K.: Bernanke galt in akademischen Kreisen schon lange als Experte der Weltwirtschaftskrise. Sein Rezept war es, alle Hebel auf Expansion zu schal-ten. Damit hat der monetäre Ankur-belungseffekt aber bereits den Höhe-punkt der Effizienz überschritten. Die entscheidenden Anreize müssten jetzt von der Fiskalpolitik kommen. Und da sollte man weder vor noch nach den Wahlen große Impulse erwarten.
Sehen Sie Inflationsgefahr?M. K.: Man muss unterscheiden zwi-schen Sachwert- und Konsumenten-preisinflation. Die Preise für Grund-stücke, Immobilien (mit Ausnahme der USA) und Edelmetalle sind seit Jahren im Steigen begriffen und haben zum
Teil blasenartige Zustände erreicht. Die Konsumentenpreise werden jedoch vor allem aufgrund niedriger Lohnkosten-steigerungen nicht zuletzt im Zusam-menhang mit der Globalisierung im Zaum gehalten. Auf lange Sicht ist man gut beraten, wenn man die Zahl Drei im Auge behält. So hoch war die Infla-tionsrate im Durchschnitt der letzten 100 Jahre. Seit unserem letzten Gespräch sind mehr als vier Jahre vergangen: Sind die Märkte riskanter geworden?M. K.: Gemessen an den Kursschwan-kungen sind die Märkte heute riskan-ter als früher. Wir messen das Investi-tionsrisiko jedoch an der Bewertung. Demnach ist der MSCI Weltindex heu-te weniger als halb so teuer wie Ende 1999 – dem Zeitpunkt seiner Höchst-bewertung. Damals lag das Kurs/Gewinn-Verhältnis bei 35,7 – heute nur bei 13,7. Die Dividendenrendi-te des MSCI Weltindex ist heute mit 3,9 Prozent fast dreimal so hoch wie 1999. Darüber hinaus lag die Rendi-te 10-jähriger US-Staatspapiere Ende 1999 bei 6,5 Prozent – heute sind wir bei 1,5 Prozent. Also auch die Oppor-tunitätskosten sprechen derzeit ein-deutig für Aktien.
Wo sehen Sie derzeit bessere Chancen: In den Industriestaaten oder in den Emerging Markets?M. K.: Der MSCI Emerging Markets Aktienindex hat sich seit der Jahr-tausendwende bis Ende Juli 2012 mit wiederangelegten Dividenden in etwa verdoppelt. Demgegenüber verlor der MSCI-Weltindex der Industrieländer-börsen in diesen 12 Jahren und 7 Mo-naten knapp 15 Prozent. Damit haben die Emerging Markets ihren Bewer-tungsabschlag von damals jetzt weit-gehend abgebaut. Entsprechend gibt es auch keine stichhaltigen bewertungs-technischen Argumente zugunsten der einen oder anderen Anlageklasse.
Können Sie bitte etwas konkreter wer-den? Wie sollen Investoren denn nun
„Europäische Aktien sind im Schnitt um fast ein Drittel preiswerter als amerikanische. Da müssten ja die Gewinne der US-Unternehmen fast doppelt so schnell wachsen, wie die der europäischen, um diesen Preisaufschlag zu rechtfertigen. Und daran glaube ich nicht.“
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Wall StreetIntervIew
ihr Geld am besten anlegen?M. K.: Die Anleihezinsen sind zuletzt auf ein Jahrhunderttief gefallen. An-ders ausgedrückt: Anleihen waren noch nie so teuer wie heute. Damit sind die Aussichten für Anleihen auf Sicht des nächsten Jahrzehnts extrem ungüns-tig. Die jährlichen Zinsen 10-jähriger Bundesanleihen liegen heute unter 1,5 Prozent und damit halb so hoch wie die langfristigen Inflationsraten. Also Vor-sicht und Finger weg! Für Anlagen in Rohstoffe sind unbe-dingt Spezialkenntnisse erforderlich. Als Beimischung sollten sie nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des Aktienan-teils betragen.Bei Aktien haben viele Anleger nach mehr als zwölf Jahren Seitwärtsbewe-gung im MSCI Weltindex eine „Nein-Danke“-Mentalität. Die vom Neuen Markt oder der High-Tech-Blase zur Jahrtausendwende Geschädigten wol-len mit Aktien einfach nichts mehr zu tun haben. Dennoch sollten Anleger, die einen langfristigen Vermögensauf-bau zum Ziel haben, in Aktien investie-ren. Aktienmärkte sind zwar kurzfristig sehr schwankungsanfällig, langfristig dürften sie aber weiterhin die höchsten Erträge liefern.
strategisch ausrichten, brauchen sol-che Produkte nicht. Sie können durch ihre strategische Vermögensaufteilung das kurzfristige Verlustrisiko dadurch verringern, dass sie den Anteil risiko-reicher Anlageklassen reduzieren, in-dem sie beispielsweise anstatt 100 nur 50 oder 25 Prozent Aktien halten. Das kostet nichts und spart Gebühren und Transaktionskosten.
Welche Ratschläge können Sie unse-ren Lesern bezüglich Geldanlage noch geben? Wie soll man sich als Anleger in der aktuellen Situation verhalten?M. K.: Wir befinden uns in einer sehr schwierigen Zeit für Anleger. Die ver-meintlich risikolosen festverzinslichen Wertpapiere bieten keine Alternative – Stichwort „renditefreies Risiko“. Zu-nächst muss einmal geklärt werden, wie viel Geld kurz- bis mittelfristig benötigt wird. Stichwort Notgroschen. Als konservative Faustregel gilt das 12- bis 24-fache Monatseinkommen. Nur darüber hinaus vorhandenes Ver-mögen steht für die langfristige Ver-mögensplanung zur Verfügung. Das bedeutet: Nur Kapital, das auf Sicht von mehr als fünf – besser zehn oder fünfzehn – Jahren nicht für Konsum oder für einen Hauskauf benötigt wird, steht dafür zur Verfügung. Der Rest muss festverzinslich angelegt werden – egal wie niedrig die Zinsen auch sein mögen.
Keppler Asset Management ist als „Quant Shop“ bekannt. Haben Ihre Mo-delle ein höheres Ertragspotenzial und wie lässt sich dieses beziffern?M. K.: Unsere Strategien weisen tat-sächlich sowohl absolut als auch in Re-lation zu ihren jeweiligen Benchmarks hohe Ertragspotenziale auf. Wir mes-sen diese daran, wie viele Einheiten an Substanz (gemessen an den Buchwer-ten) und Ertrag (gemessen am Cash-flow, den Gewinnen und den Dividen-den) wir mit einem Portfolio für einen Kaufpreis von beispielsweise 100 Euro erwerben können und vergleichen diese Werte dann mit der Benchmark. Je höher diese Werte in Relation zum Kaufpreis sind, umso besser sind die Ertragsaussichten. In der Vergangen-heit waren unsere Aktienstrategien nur im Herbst 1974 und im Sommer 1982 attraktiver als heute. In beiden Fällen folgte ein massiver Börsenauf-schwung.
In turbulenten Zeiten wie diesen suchen manche Anleger sich mit Garantie-Zer-tifikaten gegen Verluste zu schützen. Was halten Sie davon?M. K.: Diese Produkte sind gut für die Banken, aber nicht für die Anleger. Es handelt sich dabei meist nicht um In-vestitionen, sondern um Wetten, dass die Aktienkurse, Zinsen oder Roh-stoffpreise in bestimmten Bandbreiten verlaufen. Anleger, die ihr Portfolio
Was die Aktienanlagen anbelangt, sind Sparer laut Michael Keppler heute mit Blue Chips mit hohen Divi-dendenrenditen am besten beraten. Der Fondsmanager schlägt vor, beispielsweise mindestens fünf preiswerte Titel in fünf verschiedenen Branchen und Ländern zu er-werben oder in einen geografisch breit diversifizierten Aktienfonds, wie den Schwellenländer-Aktienfonds Kepp-ler-Emerging Markets-LBB-INVEST (ISIN DE000A0ERYQ0), oder den ABAKUS World Dividend Fund (LU0245042477), der sowohl in den Industrieländern als auch in den Emer-ging Markets investiert, anzulegen. Beide Fonds werden von Keppler Asset Management betreut und gehören laut dem Firmengründer zu den besten in ihren Ver-gleichsgruppen. Weitere Informationen zur Keppler Asset Management finden Sie auf www.kamny.com.
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rung und den Ausbau ihrer Wasser- und Abwassersysteme“ von jährlich 0,35 bis 1,2 Prozent ihres Bruttoinlandspro-duktes konfrontiert sehen. Noch drin-gender ist der Investi tionsbedarf in den Entwicklungsländern: Notwendige Investitionen in Höhe von jährlich 18 Milliarden US-Dollar stehen dreimal so hohen Kosten für die Instandhaltung der bestehenden Wasser- und Abwas-sersysteme gegenüber.
Unisono suchen die Fondsmanager vor allem auf diesen drei Feldern viel versprechende Investments, regional gestreut und mit einem Schwerpunkt in den USA. Dies allerdings bei unter-schiedlichen Gewichtungen mit prä-genden Auswirkungen auf den Anla-geerfolg. So führt Swisscanto das Plus von über 18 Prozent per Ende Juli dieses Jahres vor allem auf zyklische Werte zurück, die mit einem Anteil von über 35 Prozent am stärksten im Fonds vertreten sind. Solche zykli-schen Investments sind gebunden am Investitionsverhalten der Kunden der Wasserunternehmen und gelten da-mit als relativ konjunktursensibel.
Ganz anders ist die Lage bei den Was-serversorgern, die aktuell mit über 43 Prozent am stärksten beim „Pictet Water P“ gewichtet sind. Die Unter-nehmen agieren auf hoch regulierten Märkten und schließen Konzessions-verträge über Jahrzehnte ab. „Nur etwa alle fünf Jahre werden die Prei-se schon aufgrund veränderter Infla-tions raten neu fixiert“, berichtet Wal-ter Liebe, Produktexperte bei Pictet Asset Management. Daher ließen sich
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WasserInvestmentfonds
systeme herstellt, als auch solche, die Substitute für den extrem wasserin-tensiven Anbau von Baumwolle voran-treiben. Wagner: „Vor Ort lassen sich so mehr als 50 Prozent des örtlichen Wasserverbrauchs einsparen.“
Die Verringerung des Wasser verbrauchs ist einer von drei zentralen Invest ment-ansätzen von Wasserfonds. Im Fokus stehen besonders Unternehmen mit Produktlösungen, die zu einer effizien-teren Wassernutzung führen. Zudem investieren die Aktienfonds in Was-serversorger und Unternehmen, die in Infrastrukturbereichen unterwegs sind. Auch hier ist der Handlungsbe-darf enorm. Laut OECD-Studie gilt das selbst für die Industrieländer, die sich in den nächsten zwanzig Jahren mit „gewaltigen Kosten für die Modernisie-
Die Wasser-Story ist intakt. In doppelter Hinsicht. Denn trotz mancher Fortschritte
werden im Jahr 2050 rund 200 Mil-lionen Menschen keinen Zugang zur Wasserversorgung haben, heißt es in der aktuellen Wasser-Studie der OECD (mehr über die Ergebnisse lesen Sie auf Seite 35). Ein wesentlicher Grund: Der weltweite Wasserverbrauch steigt stärker als das Bevölkerungswachs-tum (siehe Grafik nächste Seite).
„Der Schlüssel zur Senkung des Was-serverbrauchs liegt in der Landwirt-schaft“, sagt Gerhard Wagner, Mana-ger des „Swisscanto (LU) EF Water Invest“. Hier investiert der Fonds sowohl in Unternehmen, wie z. B. die amerikanische Lindsay Manufacto-ring, die intelligente Bewässerungs-
alternative für BondanlegerMit zweistelligen Kurszuwächsen erfreuen Wasserfonds ihre Anleger. Deren Manager setzen unterschiedliche Schwerpunkte – bei der nachhaltigen Ausrichtung und der Titelauswahl. Die Emerging Markets rücken anbieterübergreifend stärker in den Fokus. von Kay Schelauske
die Erträge gut prognostizieren, zumal der Wasserverbrauch nicht so stark von Konjunkturverläufen abhängt. Je nach Standort schütten die Unterneh-men Dividenden in Höhe von drei bis acht Prozent aus. Deswegen rechnet man bei Pictet und Swisscanto damit, dass diese Titel weiter von Mittelzu-flüssen profitieren werden – gerade von Anleiheninvestoren, die in Wasser-investments vielfach ein attraktiveres Chance-Risiko-Profil vorfinden.
Abgesehen von Einzelinvestments dürfte in dieser voneinander abwei-chenden Strukturierung ein Grund im unterschiedlichen Abschneiden beider Fonds zu finden sein: Beide haben den MSCI World zwar in den zurückliegen-den fünf Jahren bei zwei Ausnahmen klar outperformt. Während der Swiss-canto-Fonds auf Drei-Jahres-Sicht per Ende der ersten Hälfte dieses Jahres auf dem Siegertreppchen steht, kann ihn der Pictet-Fonds auf Sicht von zwölf Monaten klar toppen. Vonseiten Pictets wird der Großteil der Outper-formance gegenüber dem MSCI World, die über die zurückliegenden zwölf Jah-re auf 76 Prozent beziffert wird, auf ein besseres Abschneiden in schwierigen Märkten zurückgeführt. Der so erzielte Vorsprung müsse bei Kurserholungen nicht wieder erarbeitet werden. „Die Reduzierung von Rückschlägen ist ein wesentlicher Faktor für eine langfristig
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WasserInvestmentfonds
erfolgreiche Performance“, sagt Liebe und bezeichnet den Wasserfonds als tendenziell defensiveres Investment als internationale Aktienfonds.
Nachhaltige UNterschiedeErkennbare Unterschiede gibt es auch in der nachhaltigen Ausrichtung beider Wasserfonds. Der Nachhal-tigkeitsprozess bei Swisscanto ver-bindet Positiv- und Negativkriterien miteinander. Grundsätzlich tabu sind Beschleuniger des Klimawandels wie fossile Energieträger, Autoproduzen-ten und Airlines. Nicht akzeptiert werden Aktivitäten, die den Abbau der Ozonschicht oder den Rückgang der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren fördern. Auch Kernenergie, Gentechnik sowie die Herstellung von Waffen, Tabak und PVC/Vinylchlorid stehen auf der „roten Liste“. Hier-bei wird der Fondsanbieter von der Research-Agentur Inrate unterstützt, dann folgt ein Positiv-Screening in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft, Arbeitsbedingungen, Governance so-wie Produktanalyse. Wagner: „Voraus-gesetzt, die Unternehmen erfüllen die definierten Nachhaltigkeitskriterien, werden dann jene Firmen ausgewählt, die einen Beitrag dazu leisten, Wirt-schaftswachstum und Wasserver-brauch voneinander zu entkoppeln.“
„Wird Nachhaltigkeit als der Aus-schluss von kontroversen Handlungen der Portfolio-Unternehmen definiert,
dann sind Wasserinvestments typi-scherweise nachhaltig“, betont hin- gegen Liebe. Denn die Gesellschaften würden eben grundsätzlich nicht in kritischen Bereichen wie Waffen, Por-nografie oder Kinderarbeit Umsätze erzielen. Deshalb verzichtet Pictet beim Wasserfonds auf den Scoring-basierten Nachhaltigkeitsprozess, wie er bei anderen hauseigenen grünen Fonds umgesetzt wird. Dennoch gibt es Restriktionen: Hervorzuheben ist hier die Überwachung des Portfolios im Hinblick auf Reputationsrisiken. Werden entsprechend kritische Aktivi-täten identifiziert, können diese Titel ausgeschlossen werden, um finan-zielle Risiken für den mit einem Volu-men von 2,2 Milliarden Euro größten Wasserfonds zu vermeiden. Oder es wird, wie in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen, ein kritischer Dialog zusammen mit der Schweizer Gesellschaft Ethos angestoßen. „Des-halb betrachten wir den Fonds trotz-dem als nachhaltig“, betont Liebe.
Auch Kleinwort Benson Investors ist der Auffassung, dass der sich im obe-ren Drittel der Fondsgruppe behaup-tende „KBI Institutional Water Fund“ bereits von seinem Anlagefokus her nachhaltig ist. „Wir investieren nicht in Hersteller von Mineralwasser, weil wir darin keine nachhaltige Lösung sehen“, sagt Fondsmanagerin Cathe-rine Ryan. Nur wenn Großinvestoren eine spezifische Nachhaltigkeitsana-
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Weltweiter Wasserverbrauch steigt weiter an
Quelle: UN, Pictet AM
China und Indien investieren in Wasserinfrastruktur
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Quelle: KBI
InvestmentfondsWasser
lyse wünschen, überprüft der Fonds-anbieter das Portfolio im Hinblick auf fünf Nachhaltigkeitskriterien: Um-weltbelastungen, Atomenergie, Men-schenrechte, Waffen und Corporate Governance.
Der Ökoworld Lux dürfte dies zu we-nig sein. Die Gesellschaft gilt in der Branche als Anbieter von Nachhaltig-keitsfonds mit Positiv- und vergleichs-weise strengen Ausschlusskriterien. Beim Wasserfonds handelt es sich um die Verletzung von Menschenrechten, Geschäfte mit Waffen, Atomenergie und -technik, Raubbau an natürlichen Ressourcen und Geschäfte mit Pro-dukten, die die menschliche Gesund-heit bzw. die Umwelt schädigen.
Auf diese Aspekte hin wird das Anla-geuniversum von einem dreiköpfigen Team untersucht und dabei durch einen Fachbeirat unterstützt. „Im Zweifel nehmen wir eher Abstand von einem Investment“, ergänzt Fonds-manager Felix Schnella. Mit einem Plus von 16,6 Prozent in den ersten sieben Monaten dieses Jahres ist der „Ökoworld Water for Life“ derzeit er-folgreich unterwegs. Auf Sicht von drei und fünf Jahren fällt die Bilanz im Wettbewerbs- und Benchmarkver-gleich nicht überzeugend aus. Auch Schnella zeigt sich mit den zurücklie-genden Entwicklungen nicht zufrie-den, verweist aber auf die Aufstellung des Fonds, die deutlich offensiver aus-
gerichtet ist und die gesamte Wert-schöpfungskette abbildet. So befinden sich beispielsweise auch Unterneh-men der ökologischen Landwirtschaft und Produzenten von wassereffizien-ten Produkten im Portfolio. Hinsicht-lich der Performancebewertung gilt es schließlich zu berücksichtigen, dass es Ende 2009 eine Umstrukturierung im Fondsmanagement gab.
Mit einem Anteil von über 30 Prozent sind die Emerging Markets im Was-serfonds der Ökoworld am stärksten vertreten. Aber auch die Mitbewerber haben die 20 Prozent-Hürde längst ge-rissen. Ganz abgesehen vom indirek-ten Exposure. Gemeint sind Unterneh-men aus den Industriestaaten, deren Aktivitäten in den Entwicklungs- und Schwellenländern maßgeblich für den Geschäftserfolg sind. Schon aufgrund der großen Versorgungs- und Effi-zienz defizite vor Ort verwundert das nicht. Dass dennoch die für Investo-ren attraktiven Wassertechnologiebe-triebe fast ausschließlich in den USA beheimatet sind, liegt laut Wagner vor allem an den bestehenden hohen Markteintrittsbarrieren. „Die techno-logischen Produkte basieren auf jah-relangen Kundenbeziehungen, anders als dies zumeist in der Solarbranche der Fall ist“, erläutert der Fondsmana-ger. Mittelfristig erwartet er weitere Übernahmen von Gesellschaften, die in einem Wassersegment über Schlüs-seltechnologien verfügen. Wagner:
„Diese Unternehmen gilt es ausfindig zu machen.“
„China hat den Wasserschutz im ver-gangenen Jahr zum Thema mit höchs-ter Priorität erklärt und Fördermittel zur Verbesserung der Wasserversor-gung angekündigt“, betont die KBI-Fondsmanagerin. Auch Wagner geht davon aus, dass der Wassersektor auf-grund seiner strategischen Bedeutung von zusätzlichen Konjunkturprogram-men überdurchschnittlich profitieren wird. Auf ein weiteres Aktionsfeld ver-weist Liebe. „Wir gewichten zurzeit den Bereich Abfallwirtschaft höher“, betont der Pictet-Fondsmanager, weil der eher spätzyklische fragmentierte Markt un-abhängiger Anbieter aufgrund eines verstärkten Wettbewerbs und infolge-dessen fallender Preise in den USA vor einer Neuordnung steht. Auch diese Beispiele bestätigen: Die Wasserstory geht unvermindert weiter.
Auf den Punkt gebrAchtWasser ist kostbar. Weltweit sind Menschen und Unternehmen daher gefordert, verantwor-tungsvoll mit Wasser umzugehen. Diese Not-wendigkeit eröffnet zahlreiche Investment-chancen. Denn weltweit bieten Unternehmen Produktlösungen in diesem Sektor an, die vor allem einen effizienteren Umgang mit dem lebenswichtigen Gut ermöglichen – angefan-gen bei der Aufbereitung über die Versorgung bis hin zum Verbrauch von Wasser. Durch den Einstieg in Wasserfonds können Anleger diese Prozesse unterstützen und davon profitieren.
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Name Fondsanbieter ISINFondsvolumen(in Mio. Euro)
Wertentwicklung (in %)1 Jahr 3 Jahre
Swisscanto (LU) EF Water Invest B Swisscanto Fondsleitung LU0302976872 89,9 10,3 51,2
iShares S&P Global Water1 Barclays Global Investors DE000A0MSAG2 142,5 11,4 50,3
KBI Institutional Water A Kleinwort Benson Investors IE00B2Q0L939 79,5 12,6 47,4
Pictet Funds Water P Pictet Funds LU0104884860 2.242,9 12,3 46,5
Tareno Waterfund Vontobel Fonds Services LU0319773478 62,6 13,3 45,0
KBC ECO Fund Water KBC AM BE0175478057 123,0 12,3 43,1
Sarasin Sustainable Water Fund A Sarasin Investmentfonds LU0333595436 208,2 1,4 42,8
Amundi Funds Aqua Global - C Amundi AM LU0272932475 33,1 9,9 36,4
SAM Sustainable Water Fund SAM Sustainable AM LU0133061175 676,1 2,0 33,4
ÖkoWorld Water For Life Ökoworld Lux LU0332822492 9,3 4,8 29,2
PowerShares Palisades Global Water Fund Invesco PowerShares CM IE00B23D9026 5,0 -6,8 25,3
FBG 4Elements - Water Acolin Fund M LU0298627968 14,6 -7,3 15,5
Wasserfonds im ÜBerBlick
1Fondswährung US-Dollar, Wertentwicklung per 29. Juni 2012, Quelle: Morningstar
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Wassermangel bremst WachstumSelbst im Jahr 2050 werden über 200 Millionen Menschen keinen Zugang zur Wasserversorgung haben. Es gibt Wege, um gegenzusteuern. Doch bald könnte der Wassermangel städtische Regionen bedrohen und wirtschaftliches Wachstum bremsen. von Kay Schelauske
Die gute Nachricht zuerst: In den meisten Regionen – mit Ausnahme von Subsahara-Af-
rika – wird das „Millenniumsentwick-lungsziel“ erreicht: Bis 2050 Halbie-rung der Zahl an Menschen gegenüber dem Jahr 1990, die keinen nachhalti-gen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben. Die schlechte: Dieses Ziel wird nur gemessen an der Zahl von Men-schen erreicht, die Zugang zu einer „verbesserten“ Wasserversorgung, aber eben nicht zu „sicherem“, für den menschlichen Verzehr geeignetem Trinkwasser haben. Ernüchternd sind auch die Prognosen zur Sanitärversor-gung. Laut der Wasser-Studie „Mee-ting the water Reform Challenge“ der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD) werden hier im Jahr 2050 immer noch 1,4 Milliarden Menschen keinen Zugang haben.
Der Wettbewerb um Wasser zwischen den verschiedenen Verbrauchsarten und Verbrauchergruppen nimmt zu, stellen die Studienverfasser fest. Zu-dem bedarf es erheblicher Investitio-nen, um die Wasserinfrastrukturen in-stand zu halten und zu modernisieren. Hauptursachen dieser Herausforde-rungen sind das Bevölkerungswachs-tum, die zunehmende Verstädterung und ein steigender Lebensstandard. Außerdem werden die mit dem Kli-mawandel einhergehenden räumli-chen und zeitlichen Schwankungen
des Wasserangebots diese Spannun-gen zusätzlich verstärken. Nahezu die Hälfte der Weltbevölkerung wird in Wassereinzugsgebieten leben, die un-ter schwerem Wasserstress stehen. Der Wasserverbrauch wird den Projektio-nen zufolge um 55 Prozent zunehmen, bedingt durch den wachsenden Bedarf im verarbeitenden Gewerbe (+400 Prozent), in der thermischen Strom-erzeugung (+140 Prozent) und in pri-vaten Haushalten (+130 Prozent). An-gesichts dieser Bedarfskonflikte wird wenig Spielraum bestehen, um mehr Wasser für Bewässerungszwecke zur Verfügung zu stellen.
Laut Studie könnten diese Entwicklun-gen insgesamt dazu führen, dass das Wachstum in zahlreichen Wirtschafts-bereichen durch Wassermangel beein-trächtigt wird. Der Grundwasser-schwund könnte zur größten Bedrohung für die Landwirtschaft und die Wasserversorgung in städtischen Räumen werden. Selbst im Jahr 2050 werden, den derzeitigen OECD-Pro-jektionen zufolge, 200 Millionen Men-schen überhaupt keinen Zugang zur Wasserversorgung haben. „Ehrgeizige-re Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen im Wasserbereich sind notwendig“, schreiben die Studien- verfasser und weiter: „Wasser muss zu einem wesentlichen Aspekt des um-weltverträglichen Wachstums werden.“
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Millionen Menschen ohne Wasserversorgung (1990 bis 2050)
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analyseNachhaltigkeit
„Kursgewinne bei Aktien folgten in den letzten Jahren immer wieder Pha-sen mit heftigen Kursverlusten“, sagt Kaldemorgen. „Dies hat dazu geführt, dass viele Investoren sich frustriert von Aktien abgewendet haben.“ Der DWS Concept Kaldemorgen versucht deshalb, eine aktienähnliche Perfor-mance mit einem deutlich niedrigeren Risiko als am Aktienmarkt zu erzielen. „Mit einer Wertentwicklung von rund neun Prozent in diesem Jahr bei einer Volatilität von knapp sieben Prozent ist das Anlageziel bisher mehr als er-reicht“, sagt Kaldemorgen zufrieden. Er ist fest überzeugt: „Der Fonds bie-tet sich als risikoärmere Alternative zu reinen Aktienprodukten an.“
Auch das Pendant des ebenfalls bekann-ten und erfahrenen Fondsmanagers Peter E. Huber hat nach anfänglichen Schwierigkeiten die Kurve gekriegt. Beim Starcapital Huber Strategy 1
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NOMEN EST OMENInvestmentfonds
est omen“ setzt die Deutsche Bank-Tochter auf Prominenz und hat im vergangenen Jahr den „DWS Concept Kaldemorgen“ aufgelegt. Der Markt-führer setzt damit bewusst auf ihren bewährten Leistungsträger, Klaus Kal-demorgen, lange Zeit Chef der Aktien-seite des Hauses und zwischenzeitlich sogar Sprecher der Geschäftsführung.
Im Sommer 2011 gestartet, soll der Fonds Anleger mit einem „Total Return- Ansatz“ an Aktienkursgewinnen betei-ligen, sie gleichzeitig aber in Krisenzei-ten ein Stück weit absichern. Möglich machen soll das eine „Multi-Strategie à la Kaldemorgen“, wie es im Fondspros-pekt heißt. Je nach Marktlage kann der Fondsmanager flexibel die Gewichtung einzelner Anlageklassen verschieben. Neben Aktien, die den Schwerpunkt des Portfolios bilden sollen, kann er auch in Wandel- sowie in Unterneh-mensanleihen investieren.
Carmignac, Flossbach, Kalde-morgen oder Huber – gleich eine ganze Reihe bekannter
Fondsmanager managt Produkte, wo der Name Programm ist und der Anle-ger auf den ersten Blick sieht, wer für das Management verantwortlich ist. Die prominenten Fondsgrößen ste-hen aber nicht nur unmissverständ-lich mit dem eigenen Namen für das Portfolio ein, sie sollen gleichzeitig auf diese Weise auch um Vertrauen bei den Investoren werben. Die Namens-geber sind offenbar davon überzeugt, eine gute Leistung abzuliefern und die Anleger nicht zu enttäuschen. Aber sie tragen ein hohes Risiko: Denn die Manager stehen mit ihren Namen da-für ein, dass die Fonds die erwarteten Ergebnisse bringen.
Klar ist aber: Renommierte Köpfe las-sen sich am besten verkaufen. Beispiel DWS. Frei nach dem Motto „Nomen
Fondsprominenz soll Anleger lockenInvestmentfonds, die den Namen ihres Managers im Titel tragen, versprechen den Investoren ein erfolgreiches Investment. Das Kalkül der Investmentgesellschaften: Der bekannte Name bürgt für Qualität. von Heino Reents (Drescher & Cie)
kann Huber die Aktienquote bis zu 100 Prozent hochfahren. Langfristig wird aber eine durchschnittliche Aktienquo-te von 60 Prozent angestrebt. Darüber hinaus kann er auch in Anleihen, Fest-geld, Zertifikate, Rohstoffe, Währun-gen und Immobilienfonds investieren. Trotz bekannter und erfolgreicher Aktien- und Rentenfonds wie StarCa-pital Priamos oder StarCapital Argos sieht die 1996 gegründete Gesellschaft aus Oberursel ihre Kernkompetenz auf Produktebene im ganzheitlichen Fondsmanagement. „Wir haben unsere Wurzeln in vermögensverwaltenden Anlagen, die sowohl Aktien als auch Renten in einem Portfolio vereinen“, erläutert Huber, der jedoch nur in dem einen Fonds damit mit seinem Namen bürgt. Trotz der zahlreichen Krisen-herde hält Huber im Huber Strategy derzeit eine neutrale Aktienquote von 50 Prozent. Er kündigt an, rückläufige Kurse antizyklisch zum Aufbau weite-rer Aktien-Positionen nutzen zu wol-len. „Die Liquiditätspolster geben uns die Flexibilität, Marktrückschläge für antizyklische Zukäufe zu nutzen“, er-läutert Huber.
Einen der bekanntesten vermögens-verwaltenden Ansätze managt immer noch Edouard Carmignac. Wie ein Blick auf den Carmignac Patrimoine zeigt, hat auch „Monsieur“ die Krise gut überstanden und wie seine Leistung belegt, entgegen anders lautenden Meinungen von Marktbeobachtern vor der aktuellen Krise, nichts verlernt. Auf zehn Jahre rückblickend liege der Wertzuwachs des etwa 23 Milliarden
schweren Fonds bei knapp 130 Pro-zent. Experten weisen jedoch immer wieder gerne darauf hin: Die Stärke des Flaggschiffes Carmignac Patrimoine ist zugleich ein Risiko. Denn die Qualität steht und fällt mit der Person Edouard Carmignac.
Das gilt auch für Eckhard Sauren. Der Dachfonds-Pionier aus Köln hat gleich selbstbewusst alle Fonds mit seinem Namen versehen. Und auch bei Jens Ehrhardt hängt viel an dem Geschick des erfahrenen und bekannten Fonds-managers, auch wenn im Fondsnamen immer nur DJE (Dr. Jens Ehrhardt) steht. Doch natürlich verrät das be-kannte Firmenkürzel den Anlegern auf den ersten Blick, dass es sich um ein Ehrhardt-Produkt handelt.
ENORME MITTELZUFLÜSSEZu den Stars der Fondsbranche zählt derzeit Bert Flossbach von der Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch. Vor allem der Multi-Asset-Fonds Flossbach von Storch Multiple Opportunities ist aktuell der Renner bei den Anlegern. Flossbach kann sehr flexibel in jene Vermögensklas-sen investieren, die er in der jeweiligen Marktsituation für aussichtsreich hält, oder auch das Risiko im Portfolio seiner Markteinschätzung anpassen. Er muss sich dabei nicht an einem Vergleichsin-dex orientieren, sondern ist völlig frei und flexibel in seiner Anlagestrategie.
Aktien zählen zu den bevorzugten Anlageklassen: „Es geht darum, jene Aktien von qualitativ guten Firmen zu
selektieren, die attraktive und nach-haltig stabile Ausschüttungen bieten“, sagt Flossbach. „Sie sind derzeit die attraktivste Anlageklasse überhaupt. Noch nie war der Vorteil der Dividen-denrendite eines Korbes erstklassiger, renditestarker Aktien gegenüber lang laufenden Bundesanleihen so groß, wie es heute der Fall ist.“ Der Erfolg des Fonds hat sich längst herumgespro-chen. Die Mittelzuflüsse sind enorm. Mittlerweile verwaltet Fondsmanager Flossbach rund 1,6 Milliarden Euro. Zu den erfolgreichen seiner Branche zählt auch Johannes Führ. Er ist ei-ner der gefragtesten Anleihenfonds-manager Deutschlands. Da liegt es nahe, dass die Produkte auch seinen Namen tragen, wie etwa der Johan-nes Führ-UI-Renten-Global. Der aktiv gemanagte und global ausgerichtete Rentenfonds investiert ausschließlich in Euro-denominierte Unternehmens- und Staatsanleihen, die über eine aus Sicht des Fondsmanagements sehr gute Qualität verfügen. Diese Stra-tegie wirkt sich nicht nur auf die Si-cherheit, sondern auch auf die Ren-dite positiv aus. Seit der Auflage 1993 schüttet der Fonds seinen Anteilsin-habern halbjährlich einen Euro „fest“ aus, was einer Rendite von rund 4,5 Prozent pro Jahr entspricht. Bis heute erfolgte keine dieser Ausschüttungen aus der Substanz.
Vom Fondsnamen zum Fondsmanager können Anleger auch bei weiteren Pro-dukten schließen. Speziell bei Private Label-Fonds sind Namensfonds keine Seltenheit. Der Grund ist einfach: Die Anlageentscheidungen trifft derjenige, der sich das Fondskonzept überlegt hat –- meist ein Vermögensverwalter ohne eigene KAG. Er wählt auch den Namen seines Produkts aus. Bei diesen Fonds übernimmt die Kapitalanlagegesell-schaft lediglich Verwaltungsaufgaben. Allerdings ist die Verbindung von Na-men und Manager bei den Tausenden von Fonds hierzulande bisher klar die Ausnahme.
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NOMEN EST OMENInvestmentfonds
*Nicht-Meldefonds; Quelle: Finanzen.net, Stand: 25.08.2012
Name ISINPerformance in % Gebühr
in %1 Jahr 3 JahreDWS Concept Kaldemorgen LU0599946893 16,30 – 1,50Johannes-Führ-UI-Renten-Global DE0009790790 7,50 14,70 0,53Lingohr-Systematic-LBB-Invest DE0009774794 16,10 27,40 1,65Starcapital Huber Strategy 1 LU0350239504 6,80 13,40 1,20Carmignac Patrimoine FR0010135103 6,70 16,40 1,50Flossbach von Storch Multiple Opportunities LU0323578657 17,20 55,60 1,53Mack & Weise Privat LU0275832706 1,40 14,90 1,60Sauren Global Defensiv* LU0313459959 2,10 6,90 0,45
INvESTMENTFONdS bEkANNTEr köpFE
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InvestmentfondsINTERVIEW
„Zuerst die Allokation, dann die passenden ETFs wählen“Mit der „A2A-Dachfondsfamilie“ von Veritas Investment können Anleger entsprechend ihres Risikoprofils von den globalen Aktienmärkten profitieren. Geschäftsführer und Fondsmanager Markus Kaiser erläutert das zugrunde liegende Trendphasenmodell und warum ETFs aktiv gemanagten Fonds vorzuziehen sind.
FONDS exklusiv: Renten oder Aktien, Herr Kaiser, mit welcher Grundaus-richtung sind Privatanleger künftig besser aufgestellt?MarkuS kaiSer: Aufgrund des anhal-tend niedrigen Zinsniveaus erwirtschaf-ten Privatanleger mit Staatsanleihen negative Realrenditen. Demgegenüber spricht die positive Entwicklung bei Aktien klar für eine Bevorzugung von Dividendenpapieren. Ein Einstieg soll-te aber breit diversifiziert stattfinden und die hohen Volatilitäten an den Börsen berücksichtigen. Beides erlaubt unsere vor rund zehn Jahren aufgeleg-te „A2A“-Dachfondsfamilie.
Was kennzeichnet das Fondskon-zept?M. k.: Je nach persönlichem Anla-gehorizont und Risikobereitschaft können Anleger in drei Risikoprofile investieren: den „A2A Defensiv“ mit einer Aktienfondsquote von null bis 30 Prozent, den „A2A Wachstum“, der eine Quote zwischen 30 und 60 Pro-zent vorsieht, oder den „A2A Offen-siv“ mit einem Aktienanteil zwischen 60 und 100 Prozent. In welchem Maß diese Quoten ausgeschöpft werden, hängt davon ab, inwieweit die ein-zelnen Märkte positive Trendsignale liefern.
Der Anteil von Rentenpapieren richtet sich also nach der jeweiligen Aktien-quote?M. k.: Richtig, die Aktiengewichtung dominiert den Investmentprozess. Zudem wird ein kleinerer Anteil in breit diversifizierte Rohstoffindizes investiert. Sollten sich aber die Ren-tenmärkte ebenfalls nicht positiv dar-stellen, bleibt der Geldmarkt. Dort ist zwar derzeit keine Rendite zu erwirt-schaften. In solchen Marktphasen geht es dann aber vorrangig um den Kapi-talerhalt.
Wie funktioniert der systematische Investmentprozess?M. k.: Das Fondsmanagement analy-siert die Märkte nach einem Trendpha-senmodell, mit dem auf Wochen- und Tagesbasis die weltweit aussichtsreichs-ten Märkte und Anlageklassen be-stimmt werden. Hieraus ergibt sich die Allokationsentscheidung, und erst auf dieser Grundlage gilt es, die passenden ETFs zu finden.
Nach welchen Kriterien richtet sich die Fondsauswahl?M. k.: Die ETFs müssen über ein ausrei-chendes Fondsvolumen verfügen und liquide an der Börse gehandelt werden. Deshalb schauen wir darauf, wie stabil die Preisstellung von Market Makern gerade in schwierigen Börsenphasen ist. Für uns ist es wichtig, sicherzustel-len, dass Positionen schnell auf- bzw. abgebaut werden können. Zudem be-
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InvestmentfondsINTERVIEW
trachten wir die Anlageprozesse der Fonds, um herauszufinden, mit wel-chem Produkt sich der zugrunde lie-gende Index am effizientesten abbilden lässt. Dabei spielt es grundsätzlich kei-ne Rolle, ob der ETF voll replizierend oder Swap-basiert konstruiert wurde. Außerdem wollen wir die Investments nicht nur mit Blick auf die Märkte breit diversifizieren, sondern auch im Hin-blick auf die Emittenten. Zwar sind die Marktführer in den Portfolios am stärksten vertreten, gleichwohl haben neuere Anbieter eine Chance, sich mit ihren Produkten für unser Portfolio zu qualifizieren, vorausgesetzt, sie erfül-len unsere Anlagekriterien.
Welche Vorteile bietet der Einsatz von ETFs gegenüber aktiv gemanagten Fonds?M. k.: Da ETFs die Wertentwicklung der zugrunde liegenden Indizes pas-siv abbilden, wissen wir genau, was wir bekommen, nicht mehr, aber eben auch nicht weniger als die tatsächliche Marktentwicklung. Bei aktiv gemanag-ten Fonds muss davon ausgegangen werden, dass der Fondsmanager auch mal sehr stark vom zugrunde liegen-den Markt abweicht und es so zu bösen Überraschungen kommen kann. Ein weiterer Vorteil von ETFs ist das höhe-re Maß an Transparenz hinsichtlich der Preisstellung, da man nicht an irgend-welche Orderlimits der Fondsanbieter gebunden ist. Zudem ist der Kosten-vorteil von ETFs überzeugend. Ein ETF allein ist jedoch kein Garant für den In-vestmenterfolg, da er immer nur einen Markt abbildet und einzelne Märkte gut oder schlecht laufen können. Wenn ein Anleger durch eine falsche Fonds-selektion Wertverluste erzielt, weil der ausgewählte Aktienmarkt auf Talfahrt ist, helfen ihm die gesparten Anlage-kosten letztlich überhaupt nicht. Und genau diese schwierigen Allokations-entscheidungen nimmt ihm der Dach-fondsmanager der „A2A-Fonds“ ab.
Trotz zwischenzeitiger Aufwärts-trends entwickelten sich die Aktien-
märkte in jüngster Zeit eher seitwärts. Kann das zugrunde liegende Trend-phasenmodell auch in solchen Markt-phasen Erträge generieren?M. k.: Die zurückliegenden 15 Mona-te waren in der Tat nicht einfach, weil die Märkte mehrfach durch politische Entscheidungen kurzfristig in eine Richtung getrieben wurden. Nachhal-tige Trends ergaben sich daraus jedoch kaum. Deshalb analysieren wir mit un-serem Trendphasenmodell die Märkte auf Tages- und Wochenbasis und filtern so die kurzfristigen Bewegungen he-raus. Über die Analyse auf Wochenbasis verringern wir die Zahl der notwendi-gen Portfolio-Anpassungen und blen-den damit gleichzeitig einige Fehlsigna-le aus. Dennoch kann es vorkommen, dass die Fonds nicht gleich zu Beginn eines neuen Aufwärtstrends voll inves-tiert sind. Bei anhaltenden wirklichen Trends ist das aber nicht entscheidend.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Markt-situation?M. k.: Wir gehen davon aus, dass die Aktienmärkte wieder in eine positive Trendphase gestartet sind, denn seit Monaten ist eine sukzessive Verbesse-rung an den Börsen zu beobachten. Die Kursentwicklungen an den Börsen sind jedenfalls deutlich besser als die Stim-mung.
Veritas empfiehlt die A2A-Dachfonds auch für den Einsatz in Lebenszyk-luskonzepten und damit auch für die Altersvorsorge. Woran machen Sie dies fest?M. k.: Es ist sinnvoll, das Portfolio an den Anlagezielen auszurichten und damit an der Zeit, die bis zum Erreichen des Zieldatums verbleibt. Illustrie ren lässt sich dies am besten am Beispiel eines 30-jährigen Anle-gers, der sein aufgebautes Vermögen mit Beginn des Ruhestandes abrufen will. Aufgrund der zu Beginn noch lan-gen Ansparphase startet der Anleger beispielsweise mit einem Anteil von 70 Prozent beim „A2A Offensiv“ und 30 Prozent beim „A2A Wachstum“. Im Zeitverlauf wird die Aktienquote sei-nes Gesamtportfolios sukzessive zu-gunsten der Renten- oder Geldmarkt-anlagen heruntergefahren. Zu seinem 67. Lebensjahr ist das Kapital dann zu 90 Prozent im „A2A Defensiv“ und zu zehn Prozent im „A2A Wachstum“ investiert. Auf diese Weise ist sicher-gestellt, dass der Anleger über die gesamte Anlagezeit von den Ertrags-chancen an den Börsen und dem Zin-seszinseffekt partizipiert. Gleichzeitig ist sein Kapital zum Ende der Laufzeit keinen nennenswerten Verlustrisiken mehr ausgesetzt, das Altersvermögen damit gesichert.
702005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
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Fondsname ISIN WE 3 Jahre p.a. WE seit AuflageA2A Defensiv DE0005561666 3,9 % 30,4 %A2A Wachstum DE0005561641 3,7 % 46,3 %A2A Offensiv DE0005561658 3,4 % 41,2 % Qu
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InvestmentfondsIMMOBILIEN
„Immobilienaktien-Markt der zweiten Welle“Während die Kurse vergleichbarer deutscher Immobilienaktien bereits wieder in der Nähe oder bei ihrem Net Asset Value notieren, liegen jene der Austro-Immo-AGs teils noch weit darunter. Dies bietet Fantasie. von Linda Kappel
ablegen. Ein Einstieg könnte also lohnen, um bei den „Immo-AGs der zweiten Welle“ dabei zu sein – zumal die Austro-Player mit der „Portfolio-Optimierung“ Ernst machen. Interes-sant sind die Immo-Werte auch, weil sie mehrheitlich dazu übergegangen sind, Dividenden auszuschütten. Das Papier mit der höchsten Dividenden-rendite ist die Immofinanz.
OsteurOpa-expOsure als BremseDas Schwergewicht Immofinanz wird gleich von zwei Research-Abteilungen als Kauf angesehen: Die Raiffeisen Centrobank (RCB) hat das Kursziel von 3,3 auf 3,5 Euro angehoben, die Erste Group jenes von 3,4 Euro be-stätigt. In den kommenden 12 Mo-naten sehen die RCB-Analysten einen großen Schritt bei der Rentabilitäts-steigerung des Unternehmens. Als Dividendenausschüttungen sehen die Experten für die Jahre 2012/13, 2013/14 und 2014/15 jeweils 0,20 Euro je Aktie pro Jahr.
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Zuletzt erhielt das österreichi-sche Segment der Immobi- lien aktiengesellschaften wieder
neuen Auftrieb: Dies lag zum einen an den teils erfreulichen Halbjahres-ergebnissen der Unternehmen, zum anderen an den Überlegungen der Im-mofinanz, die Wohnimmobilientoch-ter Buwog als Spin-off auszugliedern und an die Börse zu bringen.
„Die heimischen an der Börse notier-ten Immobilienunternehmen hinken dem allgemeinen Immobilienboom der vergangenen Monate in Öster-reich hinterher“, sagt Alfred Reisen-berger, Leiter des Asset Management der Wr. Privatbank SE. Und auch no-tierten sie immer noch unter ihrem jeweiligen NAV (Net Asset Value; die Differenz der Marktwerte des Ver-mögens und der Schulden der Gesell-schaft) – anders als viele deutsche Branchenkollegen, die bereits deutlich aufgeholt hätten. Am stärksten ha-ben in Deutschland seit rund einem
Jahr jene Unternehmen im Kurs an-gezogen, die den Geschäftsschwer-punkt auf Vermietung und Verkauf von Wohnungen gelegt haben, und Wohn immobilien werfen im Nachbar-land derzeit höhere Renditen ab als in Österreich. Die Austro-Immo-AGs ha-ben ihren Fokus mehrheitlich eher im Gewerbesegment (Büros, Einkaufs-zentren, Logistikobjekte, Hotels etc.), dieses Segment ist naturgemäß von Konjunkturschwankungen stärker be-troffen.
„Der österreichische Markt ist un-gleich weniger liquide als der deutsche; von daher rührt die Zurückhaltung der Investoren. Wer in Immobilien-aktien investieren will, bevorzugt der-zeit noch die großen Länder“, führt Reisenberger weiter aus. Allerdings: Dieser Umstand kann aber auch dazu führen, dass sich die Situation sehr rasch ändert und die Papiere erfreuli-che Kurssprünge nach oben machen, wenn die Investoren ihre Vorsicht
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InvestmentfondsIMMOBILIEN
Die Portfolio-Restrukturierung und wie oben erwähnt das separate Listing der Buwog könnten helfen, zu einer Neubewertung der Aktie zu führen. Es würde mehr Klarheit ins Portfolio des traditionell sehr den Ost-Märkten (Russland, Polen, Südeuropa) verhaf-teten und auf Gewerbeimmobilien konzentrierten Unternehmens brin-gen. Genau dieser CEE/SEE-Fokus hat bisher zum hohen Bewertungsab-schlag der Immofinanz geführt. Im-mofinanz-CEO Eduard Zehetner hat das Buwog-IPO nicht grundsätzlich ausgeschlossen, es könnte bis dahin aber noch ein langer Weg sein.
Gleichfalls als „Buy“ gilt für einige Ana-lysten, so auch für Stefan Scharff von SRC Research, die Aktie der CA Immo-bilien Anlagen AG. Die Cash-Erträge sehen gut aus, die Mieteinnahmen ha-ben nach wichtigen Fertigstellungen in Deutschland um zehn Prozent auf 141 Millionen Euro zulegen können. Das operative Ergebnis (auf EBITDA-Basis) ist sogar um 28 Prozent, ver-glichen mit der Vorjahresperiode, auf knapp 113 Millionen Euro gestiegen. Erst vor Kurzem wurden wesentliche Verkäufe getätigt: Der 50-Prozent-Anteil des Warsaw Financial Center wechselte um 105 Millionen Euro den Besitzer, unbebaute Liegenschaften in Berlin wurden um ca. 50 Millionen losgeschlagen.
Branchenkollege S Immobilien AG ist Scharff ebenfalls eine Kaufempfeh-lung wert. Die S Immo hat ihr Portfo-lio ebenfalls bereinigt und auf knapp 1,9 Milliarden Euro (1. Hj. 2011: 2,0 Mrd. €) reduziert – durch den Verkauf von 16 Objekten sowohl in Deutsch-
land als auch in Österreich. Bei einem Transaktionsvolumen von 97,4 Mil-lionen Euro seien die Objekte um 5,8 Millionen über dem Buchwert ver-äußert worden. Obwohl die Portfolio-größe sich verringert hat, sanken die Mieteinnahmen nur geringfügig um knapp 2 Prozent auf 60,6 Millionen Euro. Der Nettogewinn hat sich nahe-zu verdoppelt (auf 14,3 Mio. €). Auch wiederum aus Liquiditätsgrün-den würden viele Investoren laut Rei-senberger von der Wr. Privatbank der CA Immo den Vorzug geben.
Sehr stark im von deutschen Anle-gern präferierten Wohnimmo-Seg-ment ist zwar auch die heimische Conwert SE, und die Analysten von Kepler sprechen weiterhin ein „Buy“ aus – jedoch haben die Experten in Reaktion auf die jüngsten Halbjah-reszahlen die Gewinnschätzung für die Aktie des Immobilienentwicklers für heuer nach unten angepasst: Die Prognose für den Gewinn je Aktie des laufenden Geschäftsjahres 2012 wur-de von 0,50 auf 0,39 Euro revidiert.
Als Kursziel errechneten die Exper-ten 11,10 Euro.
erhOlung im hOtelsegmentVon der Erholung im Hotelbereich profitiert das Hotel- und Gewerbe-immobilienunternehmen Warimpex. Verkäufe zu akzeptablen Preisen seien wieder möglich und wahrscheinlich, so das Unternehmen. Derzeit habe Warimpex mehrere Verkäufe ins Auge gefasst, bereits im April wurde eine Vorvereinbarung über die beabsich-tigte Veräußerung des 50-Prozent-Anteils am Hotel InterContinental in Warschau unterfertigt, das Closing könnte demnächst über die Bühne ge-hen – Veräußerungserlöse (inklusive InterConti) von bis zu 20 Millionen Euro winken. Warimpex verfügt über sehr hohe stille Reserven und kann mit kontinuierlich steigenden Umsät-zen aus dem laufenden Hotelbetrieb rechnen, vor allem im für das Hotelge-schäft typischerweise stärkeren zwei-ten Halbjahr, insbesondere aus dem Verkauf des InterContinental Hotels in Warschau.
AG ISIN Marktkapitalisierung Schwerpunkt Kurs € plus ytd in % Div.-RenditeImmofinanz AT0000809058 3.234,00 Mio. Gewerbe, Einzelhd., Wohnen Ö/D/CEE 2,84 23,6 5,32Atrium European Real Estate Ltd.* JE00B3DCF752 1.517,88 Mio. Gewerbe CEE 4,04 18,03 4,08Conwert AT0000697750 777,62 Mio. Wohnimmobilien D/Ö/CEE 9,23 6,8 2,82CA Immo AT0000641352 750,73 Mio. Gewerbe- und Wohnimmos Ö/D/CEE 8,54 3,05 4,47S Immo AT0000652250 317,16 Mio. Gewerbe- und Wohnimmos Ö/D/CEE 4,67 4,24 2,12Warimpex AT0000827209 40,50 Mio. Hotels 0,74 -5,48 6,63
* nicht in Wien börsennotiert; Quelle: www.derboersianer.com, Daten per 19.9.2012
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IATX und ATX im Vergleich - 1-Jahresentwicklung
Ausgewählte Immobilien-Investments
fonds. „Das Anlegerverhalten unter-streicht deutlich, dass dieses Verhältnis nicht genau die Anlegerinteressen wie-dergibt. Denn es besteht ein immenser Bedarf an Investitionen in nachhaltige Anleihen“, erklärt Reto Niggli, Portfo-liomanager im Bereich Nachhaltigkeit von Swisscanto. „Insgesamt waren die nachhaltigen Rentenfonds für die Anleger in den vergangenen Jahren die bessere Wahl als nachhaltige Aktienfonds: Sie liefen gleichmäßiger und waren ertragrei-cher“, sagt Jörg Weber, Chefredakteur von Ecoreporter. „Bei nachhaltigen Ren-tenfonds sind aber nicht ausschließlich Staatsanleihen drin, sondern zum Teil auch viele Unternehmensanleihen“, so Weber. Anleger sollten deshalb genau hinschauen, was sich in den Portfolios befindet. Zumal die Fondsgesellschaf-ten und die beauftragten Researchun-ternehmen verschiedene Kriterien ver-wenden und eine Vergleichbarkeit der Analysen daher oft schwierig sei.
Während Staatsanleihen der USA un-ter anderem wegen der Todesstrafe in den meisten Fällen ausgeschlossen sind, findet sich z. B. Norwegen bei fast allen Nachhaltigkeits-Ratings ganz
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KREDITRATINGSInvestmentfonds
le den Umgang mit Korruption, Inves-titionen in Bildung oder das Thema Energieeffizienz. Das Länderrating von Oekom diene in erster Linie Investoren und Finanzdienstleistern als Entschei-dungsgrundlage für nachhaltige Kapi-talanlagen.
Die Bank Sarasin bewertet Staatsanlei-hen mithilfe eines eigenen Nachhaltig-keitsratings. „Man kann mit nachhal-tigen Produkten Risiken im Portfolio senken“, findet auch Andreas Knörzer, Leiter Sustainable Investment bei der Schweizer Privatbank Sarasin, und verweist auf die eigenen Rentenfonds: So seien die Bonds der sogenannten PIIG-Staaten Portugal, Irland, Italien und Griechenland in den nachhalti-gen Sarasin-Rentenportfolios vor Aus-bruch der Staatsschuldenkrise nicht mehr vertreten gewesen – weil sie aus unterschiedlichen Gründen vorher ausgeschlossen wurden.
Allerdings hat das Angebot entspre-chender Produkte Nachholbedarf. Laut des Sustainable Business Instituts waren Ende des ersten Quartals im deutschsprachigen Raum lediglich 57 nachhaltige Rentenfonds zum Vertrieb zugelassen, gegenüber 205 Aktien-
Durch die Einbeziehung von ethischen Kriterien gelingt es, Risiken auszuschließen, die
aus Bilanzen allein schwer herauszu-lesen sind. „Griechenland hat bereits schlechte Bewertungen in unserem Nachhaltigkeitsrating erhalten, als konventionelle Ratingagenturen hier noch Noten im A-Bereich verteilt ha-ben“, sagt etwa Oliver Rüter, Research Director bei Oekom Research. Für Staaten mit niedrigen Umweltstan-dards und hohen Korruptionsraten – wie Griechenland – ist kein Platz im Portfolio. „Bei Investoren, die sich in der Vergangenheit am Nachhaltigkeits-rating orientiert haben, liegen heute keine griechischen Staatsanleihen im Depot“, sagt Rüter. Und nicht nur das: Im aktuellen Länderrating der Nach-haltigkeits-Ratingagentur geht neben Griechenland auch für Italien, Portugal und Spanien der Daumen nach unten.
„Klassische Länderratings decken un-serer Ansicht nach längst nicht alle Risiken ab“, so Rüter. „Es gibt zahlrei-che Indikatoren, die die direkte oder indirekte Zukunftsfähigkeit eines Lan-des beschneiden und damit langfristig Auswirkung auf die Bonität haben“, sagt der Analyst und nennt als Beispie-
Weniger Risiko dank Nachhaltig-keits-Screening Die aktuelle Staatsschuldenkrise zeigt, dass die traditionellen Kreditratings an ihre Grenzen stoßen. Die Rolle als Indikator für die Zukunftsfähigkeit von Staaten können jetzt immer mehr nachhaltige Ratings übernehmen. von Heino Reents (Drescher & Cie)
vorne wieder. „Dabei hält sich die nor-wegische Regierung nicht an den Wal-fangstopp“, gibt Ecoreporter-Experte Weber zu bedenken. Ein Aspekt, der vielen nachhaltig orientierten Investo-ren sauer aufstoßen dürfte. „Bei man-chen Fonds fehlen mir die genauen KO-Kriterien“, kritisiert der Fachjour-nalist. Viele Gesellschaften könnten kaum überzeugend erklären, wann eine Anleihe Nachhaltigkeitskriterien genügt – und welche Kriterien eigent-lich sinnvoll sind.
Ein Kritikpunkt, den auch Oekom-Analyst Rüter einräumt: „In jedem Land kann man natürlich etwas Nicht-nachhaltiges finden.“ Die Frage sei für den Investor nur, ab welchem Prozent-satz ein Vergehen Einfluss auf das An-lageuniversum haben sollte. Dennoch. Dem Anleger muss klar sein: „Es gibt kein Land, das eine 100-prozentige weiße Weste hat“, sagt Rüter.
Die aktuelle Staatsschuldenkrise zeige jedoch, dass die traditionellen Kredit-ratings von S&P, Fitch oder Moody´s an ihre Grenzen gestoßen sind, findet Sarasin-Experte Knörzer. Sie könnten nicht mehr, wie eigentlich vorgesehen, als Indikator für die Zukunft wirken. Diese Rolle könnten nun nachhaltige Ratings übernehmen. „Die Zahlungs-fähigkeit und damit die Bonität eines Landes sind eng mit seiner nachhal-tigen Leistungsfähigkeit verbunden“, meint Knörzer. Laut Sarasin werden im globalen Wettbewerb nur Länder mit hoher Ressourcenverfügbarkeit und -effizienz erfolgreich und leistungsfä-hig bleiben. Und genau diese Länder seien eher in der Lage, ihre staatlichen Verpflichtungen – dazu gehören auch die planmäßigen Zins- und Tilgungs-zahlungen auf Staatsanleihen – zu erfüllen. Dazu zählen u.a. Schweden, Australien, Brasilien, Japan, die Nie-derlande und Deutschland.
Bei den besonders von der Schuldenkri-se betroffenen Ländern handelt es sich dagegen meistens um wenig nachhal-
tig agierende Volkswirtschaften. Dies habe einen negativen Einfluss auf die Performance der Staatsanleihen. Eine positive Wertentwicklung verzeichnen vielmehr Länder, die reich an Ressour-cen sind und diese vergleichsweise effi-zient nutzen, sagt Knörzer.
SPEZIELLES NH-MODELLAuch die belgische Fondsgesellschaft Petercam – seit 2011 auch in Deutsch-land am Markt – hat ein eigenes Modell entwickelt, das Länder nach ihrer Nach-haltigkeit einstuft. Zu den wichtigen Faktoren zählen Transparenz und De-mokratiewerte, Umwelt, Bevölkerung, Gesundheitsversorgung und Vermö-gensverteilung, Ausbildung sowie ge-wisse Wirtschaftsindikatoren. Auffällig: Auch bei Petercam stehen die skandina-vischen Länder sowie die Schweiz ganz oben. Deutschland hat es in der 33 Staaten umfassenden Liste immerhin auf Rang neun geschafft, die USA sind Viertletzter. Schlechter sind nur Grie-chenland, Mexiko und die Türkei.
Italien, Spanien und Portugal sind ebenfalls unter der kritischen Linie. In Anleihen aus diesen Ländern dür-fen die Fondsmanager nicht investie-ren. „Abgesehen vom Schuldenberg schneiden diese Länder in Sachen Bildung, Korruptionsbekämpfung und Sicherheit ziemlich schwach ab“, erläutert Stijn Decock, SRI-Koordina-tor von Petercam. Doch gerade diese Faktoren sind aus Sicht von Petercam wichtig, um die Volkswirtschaft wie-der richtig anzukurbeln und damit wieder aus der Krise zu kommen. „Es ist kein Zufall, dass die Länder, die in unserem Nachhaltigkeits-Ranking gut abschneiden, über eine hohe Bonität verfügen“, sagt Decock. „Nachhalti-ge Staaten haben in der Regel ihre Volkswirtschaften gut geordnet und erfüllen ihre Versprechen gegenüber ihren Anleihegläubigern.“ Decock ist sich deshalb sicher: „Die Risiken von Staatsanleihen können dank unseres Nachhaltigkeits-Screenings besser ab-gefedert werden.“
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BeratungsqualitätEXPERTEN-gEsPRäch
„Schmerzhafte prozeSSe beinhalten rieSenchance“Gibt es gravierende Beratungsmängel oder muss nur der Beratungsansatz geändert werden? Bekannte Vertreter der Finanzbranche diskutieren über die richtige Kommunikation gegenüber dem Kunden und die Folgen der Überregulierung. Das Gespräch leitete Kay Schelauske
Die Teilnehmer des Experten-gesprächs (v.l.n.r.): Bernhard Fasching/Standard Life, Gerhard Heine/Wiener Städtische, Kay Schelauske/FONDS exklusiv, Michael Bolz/OVB und Michael Miskarik/HDI-Gerling
Gerhard heine: Ich würde nicht sa-gen, dass die Beratungsqualität in der Vergangenheit schlecht war. Vielmehr muss sich der Beratungsansatz ändern. Der vorrangige Fokus auf Rendite ge-hört der Vergangenheit an, heute geht es um Wertsicherung, Planbarkeit und Sicherheit. Hier muss ein Umdenken in Richtung bedarfsorientierter Vorsorge stattfinden und das bedeutet eine Fo-kussierung auf die klassische Lebensver-sicherung. Nur hier können Versicherte Vorteile, wie beispielsweise eine lebens-lange Sterbetafelgarantie, nutzen.
Berndhard FaschinG: Die Bera-tung und die Vertriebsapparate haben sich weiterentwickelt. Die Akteure sind
M. M.: Gerne. Nehmen Sie das wichti-ge Thema Berufsunfähigkeit. Im Vor-feld einer Produkteinführung haben wir Veranstaltungen mit Sozialversi-cherungsexperten durchgeführt, die den anwesenden Maklern die Reich-weite sowie die Leistungsgrenzen der gesetzlichen Absicherung aufzeigten. So erhalten Berater auf Fakten basie-rende qualifizierte Argumente, die es ihnen ermöglichen, ihre Kunden für dieses Thema zu sensibilisieren, ohne zunächst über Produktlösungen zu sprechen. Derzeit sind immer noch vie-le Vermittler mit gefährlichem Halb-wissen unterwegs und verunsichern Kunden, statt sie bedarfs- und lösungs-orientiert aufzuklären.
FOnds exklusiv: Studien und Kundenumfragen decken immer wieder Beratungsmängel auf. Wo sehen Sie die größten Defizite?Michael Miskarik: Wir haben uns in der Finanzdienstleistungsindustrie bis-lang in erster Linie als Produktlieferan-ten verstanden und den ungebundenen Vermittlern, mit denen wir zusammen-arbeiten, innovative und an den Kun-denbedürfnissen ausgerichtete Produk-te bereitgestellt. Bis dato wurde es dabei vielfach verabsäumt, eine qualifizierte Story bzw. einen strukturierten Bera-tungsansatz zum Produkt zu liefern.
Verdeutlichen Sie das bitte anhand eines Beispiels.
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besser geworden, der Ausbildungs- und Wissensgrad ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Auf der Gegenseite verfügen Privat- wie Firmenkunden über mehr Know-how. Gleichzeitig müssen wir mit Blick auf die zurück-liegenden Jahre resümieren, dass Ent-wicklungen eingetreten sind, die wir zuvor für undenkbar hielten. Wer hät-te früher schon gedacht, dass Banken und Versicherungen in existenzielle Schieflagen geraten können? Niemand. Heute sind wir gescheiter. Dies darf bei der Bewertung der Beratungsqualität nicht ausgeblendet werden. Wir als Produktanbieter und die Beraterschaft entwickeln sich weiter, sind nun aber gefordert, mit allen Entwicklungen zu rechnen und diese, wenn möglich, so-gar zu antizipieren.
Herr Bolz, stimmen Sie mit diesen Bewertungen überein oder wie beurteilen Sie das Qualifikationsniveau der Berater?Michael BOlz: Ich stimme den Her-ren in vielen Bereichen zu. Die Qua-lität des Beratungsansatzes und die Qualifizierung bei Systemvertrieben sind deutlich gestiegen. Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf dem richtigen Weg. Es gibt einen sehr systemati-schen Ansatz zum Erlernen unseres Führerscheins, sei es als Vermögensbe-rater oder als Versicherungsagent und Makler. Ich kenne kaum noch einen Systemvertrieb, der sich nur auf eine
Qualifikation konzentriert. Vielmehr werden verschiedene Ausbildungen angeboten – angefangen beim Start in den Beruf, über Weiterbildungen bis hin zu gewerblichen Qualifizierungen und Spezialthemen aus dem Wertpa-piergeschäft. Kurzum, ich denke, dass die Gesellschaften heute gemeinsam mit Partnern sehr viel tun, um Quali-fikationen nicht nur den gesetzlichen Anforderungen anzupassen, sondern auch proaktiv voranzutreiben. Diese geschaffenen Qualifizierungen müssen dann allerdings in die Beratungspro-zesse überführt werden, damit sie vom Berater erfolgreich beim Kunden ein-gesetzt werden können.
Haben Sie in jüngster Zeit Kunden gefragt, wo sie Defizite in der Beratung wahrnehmen?
M. B.: In der Tat, die Ergebnisse haben gezeigt, dass unsere Kunden selten wegen der realisierten Produkte und Konzepte unzufrieden sind. Bemän-gelt wird vielmehr, dass, anders als bei Vertragsabschluss zugesagt, gerade in diesen wirtschaftlich außergewöhnlich schwierigen Zeiten kein persönlicher Ansprechpartner für ihre Fragen und Anliegen da war. Entsprechend groß ist der Vertrauensverlust.
G. h.: Es gibt einen sehr starken Zu-sammenhang zwischen der Kunden-zufriedenheit und der begleiteten Kundenbetreuung. Wir haben Kun-denumfragen durchgeführt, die zeigen, dass zufriedene Kunden mehr Verträge abschließen und von ihrem Vermittler nicht über Jahre allein gelassen, son-dern betreut und begleitet werden.
M. M.: Nur so empfehlen Kunden ih-ren Vermittler auch weiter. Schließlich ist es so, dass ein Berater, der bei einem Kunden ausschließlich ein Risiko ab-gesichert hat, mit einer Stornowahr-scheinlichkeit von rund 12,5 Prozent rechnen muss. Gelingt es diesem Ver-mittler, einen zweiten Risikokreis zu platzieren, also zum Beispiel neben der Haus- und Eigenheimversicherung eine Unfallvorsorge, dann reduziert sich die Quote um mehr als die Hälfte auf in etwa 5,5 Prozent. Kommt noch ein Produkt einer dritten Sparte hinzu, vorzugsweise aus der Personenversi-
„Wir werden so stark reglementiert, dass jene Produkte, die die Kundenbedürfnisse decken, nicht mehr realisiert werden können.“ Gerhard heine, Leitung Alternativer Vertrieb,Wiener Städtische Versicherung
„Aufgrund der Zinssituation erscheint es schwierig, die
zugesagten Garantiewerte zu verdienen.“
Michael Miskarik, Geschäftsführer, HDI-Gerling Österreich
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cherung, die durch lange Laufzeiten geprägt ist, dann sinkt die Wahrschein-lichkeit eines Stornos noch mal auf zir-ka 2,25 Prozent. Mit anderen Worten: Die Stornowahrscheinlichkeit steht in kausalem Zusammenhang mit der kundenspezifischen Spartendichte und der Qualität der Beratungsleistung.
Gut, lassen Sie uns kurz zum Eingangsthema zurückkehren und den Begriff Beratungsqualität aufschlüsseln. Wodurch zeichnet sich diese heute aus?G. h.: Ganz wesentlich zeichnet sich Beratungsqualität dadurch aus, dass der Vermittler die Ist-Situation des Kunden analysiert und daraus den Bedarf ermittelt, um ihm erst dann aufzuzeigen, auf welchen Wegen die-ser erfüllt werden kann. Wir haben Ansprache-Konzepte entwickelt, die zu Gesprächsbeginn überhaupt nichts mit Produktlösungen zu tun haben, son-dern wo der Kunde erkennen soll, wo er welche Gefahrenpotenziale für sich selbst sieht.
B. F.: Ein ganz wesentlicher Faktor ist, dass die Masse der Kunden nicht ver-standen hat, was sie gekauft hat…
…hat sich das heute wirklich zum Besseren gewendet?B. F.: Ja, es hat sich einiges verbessert, aber es gibt weiterhin viel zu tun. Ver-mittler müssen immer die gesetzlichen, rechtlichen und fachlichen Fakten kor-
rekt wiedergeben können, ganz gleich, ob sie selbstständig oder als Angestell-te unterwegs sind. Das ist eine Grund-voraussetzung. Zum Qualitätsmerkmal wird das Know-how aber erst, wenn es dem Berater gelingt, die Inhalte so zu vermitteln, dass sie von seinem Gegenüber verstanden werden.
M. M.: Anders als viele Jahre in der Lebensversicherung üblich, muss der Berater die Pensionsvorsorge laufend adaptieren und an die sich verändern-den Lebensverhältnisse des Kunden anpassen. Wenn dies nach einer wie geschildert umfassenden Beratung dauerhaft gelingt, gewinnt der Kun-de Vertrauen und ist durchaus bereit, schwierige, auch verlustreiche Phasen an den Kapitalmärkten auszuhalten. Entscheidend ist, dass die Situationen offen besprochen werden, sodass der Kunde die Hintergründe versteht. Es wäre fatal, wenn der Berater abtaucht, weil z. B. der Tilgungsträger ,unter Wasser‘ steht.
Hat möglicherweise die Krise zu einem Wertewandel in der Beratung geführt?M. B.: Vor 15 Jahren, als ich nach Ös-terreich kam, war der Markt rein kapi-talorientiert ausgerichtet. Es zählten nur Rendite und Steueroptimierung. Hierüber liefen 80 Prozent der Umsät-ze. Durch die Finanz- und Wirtschafts-krise hat sich das verändert. Kunden erwarten heute eine hohe Beratungs-
qualität. Die beginnt bei der Erfassung der Kundendaten und reicht über die Erarbeitung und des Verkaufs eines mehrschichtigen Konzepts bis zu ei-nem nachhaltigen Servicesystem, das gemeinsam mit Partnern umgesetzt werden muss. Dabei muss ich mir heu-te als Berater Gedanken machen, wie ich den Kunden dauerhaft anspreche und ihn an mich binde, den Kunden in-formiere, ohne ihn zu überfordern.
M. M.: Ja, im Grunde hat die gesamte Branche einen standardisierten, mehr-stufigen Ansatz in ihre Kundenbera-tung implementiert. Doch der Berater, so wie er hier beschrieben wird, muss ein echter Ausnahme-Typ sein: fach-lich kompetent, über eine hohe soziale Kompetenz verfügen und noch dazu aktiv auf Kunden zugehen können. Egal welche Vertriebsform wir betrach-ten, ist aber festzustellen, dass rund zwei Drittel der Berater diese Anfor-derungen nicht einmal ansatzweise er-füllen. Vielmehr verursachen sie einen nachhaltigen Schaden, der unserem Image nicht gut tut. Ich denke, wir ge-stalten den Zugang in die Finanz- und Vorsorgeberatung zu einfach.
M. B.: Da muss ich widersprechen: Wa-rum lassen wir uns immer an den Ne-gativbeispielen messen? Im langfris-tigen Durchschnitt arbeiten rund 80 Prozent sauber, nur die verbleibenden 20 Prozent verursachen für uns Stress-situationen. Zweitens meine ich, dass sich die Qualität des Auswahlprozesses von Menschen in der Finanzberatung in Österreich schon wesentlich verbes-sert hat. Denn Ausbildung kostet Geld. Wir investieren heute in jeden Men-schen, der zu uns ins Unternehmen kommt, bis zum Erreichen der Vermö-gensberaterprüfung etwa 1.200 Euro. Folglich ist ein qualitativer Auswahl-prozess unerlässlich, wenngleich man hier gerade am Anfang oft daneben liegen kann. Früher ließ sich mit einer unternehmerischen Mittelmäßigkeit ein ordentliches Einkommen erzielen. Diese Zeiten sind vorbei.
„In Großbritannien hat der Gesetzgeber seit 1988 so aggressiv reguliert, dass sich die Zahl der Vermittler mehr als halbiert hat.“ bernhard FaschinG, Leiter Vertriebsdirektion,Standard Life Österreich
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„Derart gewaltige Veränderungsprozesse gab es in der
Finanzbranche noch nie.“ Michael bolz,
Geschäftsführer,OVB Allfinanzvermittlung Österreich
G. h.: Die Wiener Städtische ist ein Kompositversicherer. Für einen Mitar-beiter oder Berater ist es de facto nicht möglich, die gesamte Produktpalette fachlich kompetent abzubilden. Allein in der Lebensversicherung bieten wir heute über 150 verschiedene Tarife an. Vergleichbar ist die Situation bei Mak-lern im Hinblick auf Produktvergleiche verschiedener Gesellschaften. Hier wird den Kunden vorgegaukelt, sie bekämen das beste Produkt am Markt. Die Wirk-lichkeit sieht zumeist anders aus.
M. M.: Ich habe kürzlich den bereits mehrfach überarbeiteten Entwurf zur neuen Vermittlerrichtlinie IMD2 erhalten. Vieles ist noch in Diskussi-on, doch klar scheint schon heute zu sein: Die Transparenzanforderungen werden erneut steigen. Folglich müs-sen wir die fachliche und persönliche Qualifizierung von Beratern weiter steigern. Dies erfordert einen erhöh-ten Aufwand, mit dem sich gegenüber dem Kunden ein Beratungshonorar rechtfertigen lässt sowie das Sichtbar-machen von Leistungen gewährleistet ist. Bei Rechtsanwälten und Notaren ist es selbstverständlich, dass sie ihren Arbeitsaufwand in Rechnung stellen. Von uns wird Qualität verlangt, die nichts kosten dürfen soll? Das passt nicht zusammen! Hier ist es dringend notwendig, dass wir als Branche ge-schlossen unser Anliegen vertreten, sonst kommen wir nicht weiter!
G. h.: Wir werden so stark reglementiert, dass ausgerechnet jene Produkte, die die Kundenbedürfnisse decken, nicht mehr realisiert werden können. Aufgrund von Solvency II müssen klassische Lebens-versicherungen mit enormen Eigenmit-teln hinterlegt werden. Das muss sich ein Versicherer leisten können und auf Sicht gesehen wird es auch nicht viele geben, die sich das leisten wollen. Wir werden durch die Reglementierungen immer mehr eingeschränkt und müssen am Ende die Bedürfnisse der Kunden an die Regelungen anpassen. Dabei müsste es umgekehrt sein.
M. M.: Aufgrund der aktuellen Zins-situation erscheint es schwierig, Ga-rantiewerte, die den Kunden zugesagt sind, zu verdienen. Obwohl ich hier in erster Linie als überzeugter Repräsen-tant für fondsgebundene Vorsorge-sparten spreche, bin ich auch ein Ver-fechter der konventionellen Tarife, sei es bei der klassischen Ablebens-, Kapi-tal- oder Rentenversicherung. Denn es gibt de facto keine Alternative, um das Langlebigkeitsrisiko abzusichern.
B. F.: Wohin eine konsequente Regu-lierung führen kann, konnte man in Großbritannien beobachten. Dort hat der Gesetzgeber bereits seit 1988 der-art aggressiv reguliert, dass sich die Zahl der Vermittler inzwischen mehr als halbiert hat. Von den neuen Re-geln haben besonders unabhängige Vermittler profitiert, die die höheren Anforderungen erfüllen konnten. In-zwischen machen in Großbritannien unabhängige Vermittler 70 Prozent des Neugeschäfts aus. Die Gewinner waren also die Makler, die auf qualita-tiv hochwertige Beratung statt reinen Abverkauf gesetzt haben.
Haben auch die Kunden von der Regulierung profitiert?B. F.: Grundsätzlich ja. Nach der Regu-lierung sind in Großbritannien deutli-che Verbesserungen bei der Altersvor-sorge-Beratung spürbar. Vermittler sind besser ausgebildet und beraten die Kunden entsprechend hochwer-
tiger. Die Kunden haben mehr Ver-trauen in ihren Makler und sind ih-rerseits bereit, für die gute Beratung zu zahlen. Dies bedeutete allerdings auch, dass für die Vorsorgeberatung ein hohes Entgelt verlangt wird – mit dem Ergebnis, dass sie nicht mehr für alle Briten zugänglich war und die Gefahr der Altersarmut durch die Regulierung nicht gelöst wurde. Dies ist vielleicht eine wichtige Lehre: Für die Menschen ist ein Zugang zu einer qualifizierten Beratung unerlässlich. Daher sollte der Gesetzgeber alles da-ran setzen, dass qualifizierte Beratung bezahlbar bleibt.
M. B.: Richtig, aber derart gewaltige Veränderungsprozesse auf der Markt- wie auf der regulatorischen Seite, die mit einer solchen Tiefe und Dynamik in der Finanzbranche stattfinden, gab es aus meiner Sicht noch nie. Für den Berater gilt es deshalb zu prüfen: Ist das eigene Unternehmen richtig aufge-stellt? Welche Geschäftsmodelle lassen sich künftig noch betreiben und welche nicht? Welche Assets empfehlen sich zur Vermögensbildung und welche big points müssen bei Mitarbeitern und Kunden gesetzt werden? Die Prozesse werden schmerzhaft, aber sie beinhal-ten gleichzeitig eine Riesen-Chance. Nur wer diese Marktveränderungen positiv durchläuft, wird später die Ern-te einfahren können – vorausgesetzt, die Felder wurden über viele Jahre rich-tig bestellt.
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Unisex – kein anderes Thema hält die Branche so in Atem. Die Versicherer müssen ihre
Produkttarife neu kalkulieren. Makler und Vermittler suchen nach Wegen, wie sie das Thema bei ihren Kunden platzieren. Denn bei denen, die mit den Folgen leben müssen, herrscht große Unkenntnis: Rund ein Viertel der Männer und Frauen in Öster-reich hat von Unisex-Tarifen bisher nur beiläufig etwas gehört. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Studie der GfK Austria, bei der Österreicher beider Geschlechter im Alter zwischen 15 und 65 Jahren be-fragt worden sind. Mehr als zwei Drit-tel der Befragten gaben sogar an, dass sie noch nie etwas von der entspre-chenden Richtlinie der Europäischen Union gehört haben (siehe Grafik).
Kurzer Rückblick: Am 1. März 2011 urteilte der Europäische Gerichtshof,
dass geschlechtsspezifische Tarife, sogenannte Bisex-Tarife, nur noch bis zum 20. Dezember 2012 verkauft werden dürfen. Fortan müssen die Tarife geschlechtsneutral sein. Fakto-ren, wie die durchschnittlich längere Lebenserwartung von Frauen, dürfen dann bei der Kalkulation von Prämien und Leistungen keine Rolle mehr spie-len. Hintergrund ist die EU-Gleich-stellungsrichtlinie 2004/113/EG, die „jede Diskriminierung aufgrund des Geschlechts beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen untersagt“ – und so-mit auch bei Versicherungen.
Für die Konsumenten bedeutet dies: Durch das Nivellieren geschlechtsspe-zifischer Merkmale können die Versi-cherungen günstiger, aber auch teurer werden. Hierbei wird es nicht nur um Cent-Beträge gehen. Denn über die Vertragslaufzeit gesehen, können sich
die künftig zu erwartenden Erspar-nisse bzw. Kostensteigerungen zu an-sehnlichen Summen addieren. Letzte-res rechnet die WWK am Beispiel einer 30-jährigen Frau vor, wenn sie eine Ab-lebensversicherung mit einer Versiche-rungssumme von 100.000 Euro nach dem Stichtag abschließen würde. Die Unisex-Vorgaben würden bei ihr am Ende der 25-jährigen Vertragslaufzeit zu Mehrbelastungen von über 1.800 Euro führen. Wäre die Kundin zehn Jahre älter, kletterten die Mehrbelas-tungen auf gut 5.100 Euro, beim Ein-trittsalter 45 Jahre auf 8775 Euro.
Damit Kunden keine Befürchtungen haben brauchen, ihnen könnten höhe-re Leistungen im Zusammenhang mit der Unisex-Umstellung entgehen, bie-tet ihnen der in München beheimate-te Versicherer eine Wechseloption für in diesem Jahr abgeschlossene Verträ-ge an. Das bedeutet konkret: Kunden
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Unisex-TarifePensionsvorsorge
Die meisten Verbraucher können mit Unisex-Tarifen wenig anfangen. Beratern liefern sie gute Gründe, beim Kunden aktiv zu werden. Handlungsdruck besteht zwar kaum, aber die erwarteten Beitragsunterschiede könnten sich über die Vertragslaufzeit zu ordentlichen Mehrkosten oder Ersparnissen summieren. von Kay Schelauske
*Die Angaben gelten für Frauen und Männer; Ausnahme: der 5%-Wert bezieht sich auf Männer, bei Frauen waren es hier 4%. Der Rest machte jeweils keine Angaben, repräsentative Online-Studie der GfK Austria.
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noch nie gehört
nur beiläufig davon gehört
Thema ist bekannt u. mit den Folgen aus-einandergesetzt
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5%
können mit Beginn des zweiten Ver-sicherungsjahres in den Unisex-Nach-folgevertrag wechseln – und dies unter Beibehaltung der Vertragskonstella-tion und gleichem garantiertem Brut-tobeitrag. „Der Berater kann seinen Kunden damit garantieren, dass ihnen eventuell höhere Leistungen im Zuge der Unisex-Umstellung nicht entge-hen werden“, sagt Ansgar Eckert, Be-reichsleiter Marketing bei der WWK, mit Blick auf die Folgen der Umstel-lung für die Altersvorsorge. Oder die Kunden führen ihren Vertrag einfach in der Beitragshöhe und den Leistun-gen des bisherigen geschlechtsspezifi-schen Tarifs weiter. Denn das EuGH-Urteil bezieht sich nicht auf Verträge, die vor dem 21. Dezember 2012 abge-schlossen wurden. Es gibt also einen Bestandsschutz.
Versicherer geben Wechsel-und umtauschgarantienDerartige Wechsel- oder Umtausch-garantien machen Schule. So bietet z. B. die Nürnberger Versicherung Bera-tern mit dem Zertifikat „Tarifwech-seloption“ eine ebenfalls kostenlose Möglichkeit an, entsprechende Wege mit ihren Kunden zu beschreiten. Ge-nutzt werden können die Wechselop-tionen bis zum 30. Juni 2013 für die Berufsunfähigkeits- und Ablebensver-sicherung. Genauso terminiert ist die Umtausch-Option von HDI. Bei Kun-
den, die hierauf bei ihrem Einstieg zugreifen wollen, werden die Verträge rückwirkend ab Vertragsbeginn auf die für sie günstigeren Unisex-Tarife umgestellt. Um die Umtausch-Optio-nen nutzen zu können, muss der An-trag bis zum Stichtag polizziert oder vom Versicherer eine „Annahmeer-klärung“ zugegangen worden sein, bspw. wenn noch eine Risikoprüfung aussteht. „Wenn wir die Annahmeer-klärung ausgestellt haben, kann der Kunde nach erfolgter geschlechts-spezifischer Polizzierung unsere Umtausch-Option im nächsten Jahr nutzen“, sagt Christian Wagner, Pro-duktmanager bei der HDI.
Etwas anders geht die Dialog-Leben vor. Der Spezialversicherer greift der Unisex-Umstellung vor und bietet bis zum 30. November 2012 für nicht rauchende Männer einen Übergangs-tarif in der Ablebensversicherung an: Dessen Prämie ist um 12,5 Prozent reduziert bei unverändertem Leis-tungsumfang. Am 1. Dezember stellt der Spezial-Versicherer bereits um – verbunden mit einer Wechselgarantie, sollte der Unisex-Tarif doch günstiger ausfallen.
Welche Polizzen Werden teurer, Wo sinken die beiträge? Auf solche verbindlichen Zusagen sollten Berater und Vermittler in den verbleibenden Wochen und Monaten dieses Jahres im Zuge eines Vertrags-abschlusses achten. Nur bei welchen Versicherungssparten müssen Herr und Frau Österreicher eigentlich da-mit rechnen, dass sich ihr Versiche-rungsschutz verteuert bzw. sogar Geld gespart werden kann?
Die Aktuare in den Versicherungsgesell schaften kal-kulieren die Produkttarife der Per-sonenversicherungen anhand von statistischen Daten der jeweiligen Ver-sicherungsnehmer. So haben Frauen, nach Angaben des österreichischen Versicherungsverbandes, eine um sie-ben Jahre höhere Lebenserwartung als Männer, sind weniger von Unfäl-len betroffen, nehmen aber Leistun-gen der Krankenversicherung stärker in Anspruch. Berücksichtigt werden diese Entwicklungen in sogenannten Sterbe- und Wahrscheinlichkeitsta-feln. Hier in die Versicherungsma-thematik einzusteigen, würde zu weit führen. Wichtig ist aber: In welchem Umfang sich die Beiträge im Zuge der Unisex-Umstellung verändern wer-den, hängt maßgeblich von der Zu-sammensetzung der jeweiligen Versi-chertenbestände ab, also ob bspw. ein Frauen-Anteil von 50 oder 30 Prozent angenommen wird. Je nachdem, wel-ches Mischverhältnis der Kalkulation
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Unisex – Noch nie gehört!
„Der Berater kann seinen Kunden garantieren, dass ihnen höhere Leistungen im Zuge der Unisex- Umstellung nicht entgehen werden.“ AnsgAr EckErt, Bereichsleiter Marketing, WWK
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im Zuge der Unisex-Umstellung mit Beitragssteigerungen rech-nen. Denn der kalkulatorische Vorteil gegenüber den Frauen fällt weg. Entsprechend dürf-ten Männer künftig von einem schlechteren Preis-Leistungs-Ver-hältnis ausgehen.Pflegeversicherungen: Ähnlich •verhält es sich hier. Die niedri-gere Lebenserwartung und der damit einhergehend geringere Pflegeaufwand bevorteilt Män-ner aktuell. Im Gegenzug dürf-ten Frauen nach der Umstellung Preis-/Leistungsverbesserungen erwarten. Unfallversicherungen: Unfallsta-•tis tiken zeigen, dass Männer deut- lich stärker von solchen Ereig-nissen betroffen sind als Frauen. Dementsprechend war dieser Versicherungsschutz bislang für das männliche Geschlecht teurer. Sie dürften also von den künfti-gen Unisex-Tarifen profitieren.
Und wie ist die Situation in der be-trieblichen Altersvorsorge (bAV)? „In der bAV werden bezüglich der Unisex-Tarifierung die gleichen Vorgehens-weisen wie bei der privaten Alters-vorsorge angewendet“, sagt Wagner und verweist dabei auf die Durchfüh-rungswege Zukunftssicherung, Abfer-tigungsvorsorge und Rückdeckungen von Pensionszusagen.
zugrunde gelegt wird, können die Er-gebnisse stark variieren, heißt es von-seiten eines Versicherungsexperten. Da die Mischverhältnisse für die an-stehende Unisex-Kalkulation bisher nicht bekannt sind, geht z. B. die HDI nach eigenen Angaben zunächst von einem hälftigen Mischverhältnis aus.
tatsächliche unisex-tarifestehen noch nicht fest In jedem Fall sind die derzeit veröf-fentlichten Beitragsveränderungen mit Vorsicht zu genießen. Denn noch stehen die tatsächlichen Unisex-Tarife nicht fest. Zeigen lassen sich aber Tendenzen: Was haben Frauen und Männer bei den einzelnen Versiche-rungssparten nach dem 20. Dezember zu erwarten – und woran liegt das im Grundsatz. Ein Überblick:
BU-Versicherungen: Männer zah-•len derzeit tendenziell geringere Beiträge für einen BU-Schutz als Frauen. Denn statistisch gesehen werden sie seltener berufsunfä-hig. Ergo dürfte sich der Versiche-rungsschutz nach dem Stichtag für Männer verteuern, während sich Frauen wohl über ein bes-seres Preis-Leistungs-Verhältnis freuen können.
Ablebens- und Kapitallebensver-•sicherungen: Aktuell profitieren Frauen gegenüber Männern von einem günstigeren Versiche-rungsschutz. Der Grund: Frauen besitzen eine deutlich längere Lebenserwartung als Männer, bei denen die Wahrscheinlich-keit eines Leistungsfalls folglich größer ist. Durch die tarifliche Gleichstellung dürfte der Versi-cherungsschutz nach dem Stich-tag für Männer günstiger werden und für Frauen teurer.Rentenversicherungen: Aufgrund •ihrer statistisch geringeren Le-benserwartung sollten Männer
So wirken sich die Unisex-Tarife für Männer und Frauen aus
teurer billiger
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Rentenversicherungen
Pflegeversicherungen
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„In der bAV werden bezüglich der Unisex-
Tarifierung die gleichen Vorgehensweisen wie bei
der privaten Altersvorsorge angewendet.“
christiAn WAgnEr, Produktmanager, HDI
Auf den Punkt gebrAchtDie Unisex-Umstellung von Versicherungen kommt, und zwar zum 21. Dezember 2012. So viel ist sicher. Denn die Vorgaben des Euro-päischen Gerichtshofes lassen keinen Spiel-raum. Betroffen sind nur Neuverträge. Aber bei welchen Versicherungen müssen Frauen, bei welchen Männer mit Beitragsersparnis-sen bzw. zusätzlichen Kostenbelastungen rechnen? Tendenzen lassen sich bereits be-nennen – und die liefern vielfach gute Grün-de, beim Kunden aktiv zu werden. Besonders bei klassischen Lebensversicherungen.
Unterm Strich dürfte im Zuge der Unisex-Umstellung mit nennenswer-ten Beitragsanpassungen zu rechnen sein. Gleichwohl werden die Gesell-schaften aufpassen, dass sie am Ende nicht als „Preistreiber“ im Rampen-licht stehen. Alternativ könnten aber auch solche Leistungen gestrichen werden, die vom Kunden bisher nicht angenommen wurden. Welche Wege die Versicherer einschlagen werden, bleibt abzuwarten.
geldWerte anstösse bei kundenZunehmend lauter trommeln die Ge-sellschaften derzeit für einen frist-gerechten Abschluss bis zum 20. Dezember dieses Jahres. Direkter Handlungsdruck besteht zwar nicht. Bei Kunden mit Absicherungslücken oder solchen, die den Einstieg in ei-nen Versicherungsschutz bereits su-chen, kann die Unisex-Tarifierung
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gleichwohl geldwerte Anstöße geben. Denn in beiden Fällen wäre es alles andere als clever, mögliche Beitrags-ersparnisse jetzt nicht zu nutzen. Im-merhin können sich die Unterschie-de über längere Vertragslaufzeiten ordentlich summieren. Und dies vor Augen, dürfte wohl manche Entschei-dungsschwelle beim Kunden sinken. Zwar stimmt der Hinweis mancher Versicherer, dass durch einen recht-zeitigen Vertragsabschluss Versi-cherungslücken früher abgedeckt und beim Vermögensaufbau Zinses-zinseffekte genutzt werden können. Diese Argumentation gilt aber schon immer, losgelöst von der Unisex-Um-stellung.
Eine Zuspitzung wird es vermutlich bei den klassischen Kapitallebens- und Rentenversicherung geben. Pla-nungen der Finanzmarktaufsicht
zufolge soll der Garantiezinssatz er-neut um 0,25 auf dann 1,75 Prozent sinken. Wer mit diesen Polizzen seine Pen sionsvorsorge stärken will, sollte seinen Berater aufsuchen – eben aus doppeltem Grund.
Pensionskasse ade? Mehr Wechseloptionen zur BKV
Drei von vier Österreicher wün-schen sich ein betriebliches Vorsorgemodell in ihrem Un-
ternehmen. Gleichzeitig gaben 59 Prozent von tausend befragten Bür-ger an, dass ihr Arbeitgeber kein Mo-dell der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) anbietet bzw. sie es nicht genau wissen. Damit weisen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Wiener Städtischen und der Marktforschungs-gesellschaft meinungsraum.at auf ein anhaltendes Defizit hin: Viele Betriebe haben die Vorteile einer betrieblichen Altersvorsorge, wie die Stärkung der Mitarbeiterbindung, noch nicht zum eigenen Nutzen umgesetzt. Dabei würde laut Umfrage gut jeder Zweite auf eine Gehaltserhöhung zugunsten
einer bAV verzichten. Das verwundert nicht. Immerhin fällt die Pension auf-grund von Steuer- und Kostenvortei-len, nach Angaben des Versicherers, um 20 Prozent höher aus als bei einer Veranlagung der Nettobeiträge.
„Nur 25 Prozent der österreichischen Dienstnehmer kommen überhaupt in den Genuss eines betrieblichen Vor-sorgemodells“, bestätigt Wolfgang Weisz. Während Großunternehmen nahezu komplett versorgt sind, gibt es bei klein- und mittelständischen Betrieben sehr großen Nachholbe-darf, ergänzt der Abteilungsleiter bAV bei der Allianz. Allerdings hätten die jüngsten Negativ-Schlagzeilen bei den Pensionskassen nicht gerade für po-
sitive Impulse bei Dienstgebern und Beschäftigten gesorgt. Die Folge: Die Verbreitung der bAV in der mittel-ständischen Wirtschaft Österreichs nimmt nur langsam zu.
Mehr WahloptionenVielfach werde betriebliche Vorsorge noch mit Pensionskassen gleichgesetzt. Begründet liege dies in der Historie. Während die Betriebliche Kollektiv-versicherung (BKV) erst Anfang 2006 an den Markt kam, gibt es Pensions-kassen schon seit 1990 in Österreich. Seinerzeit profitierten sie besonders stark von der Auslagerung betriebli-cher Pensionszusagen. Entsprechend stärker sind die Pensionskassen in Tarifverträgen, wie in der Papier ver-arbeitenden Industrie, verankert. Ein Trend, der trotz der Verwerfungen an den Kapitalmärkten offenbar weiter anhält. „Junge Kollektivverträge, wie für die Universitäten in 2009 oder die IT-Branche im vergangenen Jahr, le-gen ihre Mitglieder ausschließlich auf das volatilere Pensionskassen-Modell fest“, wundert sich Hemma Massera. Nach Einschätzung der Leiterin Be-triebliche Personenversicherung bei der Generali Versicherung liege dies neben den unterschiedlichen Startbe-dingungen vor allem in einer zu gerin-gen Verbreitung und Bekanntheit der BKV begründet. Die Folge: Wird ein betriebliches Vorsorgemodell angebo-ten, handelt es sich in einem Großteil der Fälle um eine Pensionskasse. Sehr zum Leidwesen mancher Versicherer und der Politik.
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Beschäftigte und Pensionisten erhalten neue Möglichkeiten, um von der ungeliebten Pensionskasse zur betrieblichen Kollektivversicherung zu wechseln. Gerade die Aktienmärkte könnten den Versicherern das erhoffte Zusatzgeschäft vermiesen. von Kay Schelauske
BKVBetriebliche Altersvorsorge
Unter dem Eindruck der Euro-Schul-denkrise und im Zuge der umgesetz-ten Pensionskassen-Reform könnte sich genau das auf mittlere Sicht än-dern. Denn die Zeiten scheinen eher für das Versicherungsmodell zu spre-chen. Immerhin 72 Prozent der Um-frageteilnehmer halten den Einstieg in eine BKV für attraktiver als in eine Pensionskasse. „Die BKV fristet noch ein Schattendasein, aber sie ist ein wachsendes Modell, dem sich durch die Pensionskassenreform einige Chancen eröffnen“, betont Weisz. Auch die Generali-Expertin geht da-von aus, dass Betriebsräte und Ar-beitgeber ihren Mitarbeitern diese Option nicht versperren und die rechtlichen Voraussetzungen durch Betriebsvereinbarungen und Rah-menverträge schaffen werden. „Die BKV wird davon profitieren“, erwar-tet Massera, weil das Vorsorgemodell dadurch bekannter und besser ver-standen wird.
„BKV Wird profitieren“Rund 50.000 Pensionen sind nach Angaben des Fachverbandes der Pen-sionskassen im heurigen Jahr von Kürzungen um durchschnittlich 4,5 Prozent betroffen. Das bedeutet, teils war der Einschnitt sogar deutlich tie-fer (FONDS exklusiv berichtete). Vor diesem Hintergrund hat der Gesetz-geber eine Pensionskassen-Reform umgesetzt, die den Anwartschafts-
berechtigten und Pensionisten mehr Möglichkeiten gibt, in die sichere Ver-anlagung der BKV zu wechseln. Bis-lang war dies nur in zwei Situationen möglich:
bei Pensionsantritt können die 1. Pensionisten ihr Pensionskassen-vermögen in ein solches Versiche-rungsmodell übertragen lassen - vorausgesetzt, der Dienstgeber schließt einen entsprechenden Rahmenvertrag ab und es wur-den noch keine Rentenzahlungen geleistet.bei Ausscheiden aus dem Unter-2. nehmen können Dienstnehmer ihre unverfallbaren Ansprüche zum neuen Dienstgeber mitneh-men. Dies setzt aber voraus, dass in dem neuen Betrieb ein BKV-Modell existiert.
neue WechseloptionenZwei weitere Wechseloptionen sind nun durch die ab 1. Jänner 2013 gel-tende Pensionskassen-Reform hinzu-gekommen:
Mit Beginn des vollendeten 55. 1. Lebensjahres können Anwart-schaftsberechtigte künftig eben-falls in die BKV wechseln. Eine entsprechende Erklärung muss bis spätestens 31. Oktober des laufenden Kalenderjahres bei der Pensionskasse und beim Dienst-geber einlangen. „Allerdings muss der Arbeitgeber einen Rahmen-
Große Defizite bei der betrieblichen Vorsorge
Pensionskasse
Zukunfssicherung gemäß §3 Einkommensgesetz
Betriebliche Kolletivversicherung
Pensionszusage
Anderes
Arbeitgeber bietet keines an / Weiß nicht
Welche der folgenden Vorsorge-Systeme gibt es in dem Unternehmen, in dem Sie tätig sind?
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34%
5%
4%
2%
1%
40% 50% 60%
59%
Mehrfachnennungen möglich; Quelle: Wiener Städtische
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vertrag mit einer BKV abschlie-ßen, damit seinen Mitarbeitern die Wechseloption tatsächlich offen steht“, betont der Allianz-Experte. Unter diesen Vorausset-zungen kann das Pensionskas-senvermögen zum 1. Jänner des folgenden Kalenderjahres auf das Versicherungsmodell übertragen werden, also erstmals frühestens zum 1. Jänner 2014. Ab diesem Zeitpunkt wären dann auch die laufenden Prämien in die BKV zu entrichten. Auch den Leistungsberechtigten 2. wird einmalig mit dem Jahr 2013 ein Zeitfenster für einen Wech-sel geöffnet. Hierfür müssten sie den Wechsel bis zum 31. Oktober 2013 gegenüber ihrer Pensions-kasse erklären. Zum 1. Jänner 2014 wäre der Wechsel in die BKV dann bei entsprechendem Vertragsabschluss perfekt. Der letzte Arbeitgeber muss dabei nicht eingebunden werden.
„Für die Pensionisten wird das zu-nächst natürlich eine Pensionskür-zung nach sich ziehen“, betont Weisz. Der Grund ist einfach, wird aber auch bei der privaten Pensionsvorsorge
gern unterschlagen: Garantien kos-ten immer Geld, schmälern also das Altersvermögen bzw. die ausbezahl-te Rente. „Aber dafür ist es die letzte Kürzung“, hebt der Allianz-Experte hervor.
„Für uns greift die aktuelle Pensions-kassenreform zu kurz“, betont Ralph Müller. Der Vertriebsvorstand bei der Wiener Städtischen erneuert seine Forderung nach der Durchlässigkeit der Systeme, die auch von drei Viertel der Umfrageteilnehmer gewünscht wird. Mit dem Ziel, Anwartschafts-berechtigten den Zugang in die BKV zu erleichtern, ist der Versicherer mit einem „Dualmodell“ auf den Markt ge-kommen.
neues „dualModell“Zunächst sind nach Angaben des Versicherers einige rechtliche Vor-aussetzungen zu schaffen: Bis Jahres-ende müsste das Unternehmen den Pensions kassenvertrag kündigen und einen Rahmenvertrag mit dem Versi-cherer sowie einer Pensionskasse, ggf. derselben, abschließen. Beide Gesell-schaften würden danach eine Über-nahmeerklärung ausfüllen. Anschlie-ßend startet das Pensionssystem neu und jeder Mitarbeiter müsste sich ent-scheiden, ob sein bereits angespartes Pensionskapital und die zukünftigen Beiträge in der Pensionskasse oder in der BKV veranlagt werden sollen, heißt es weiter. Würde die Kündigung noch heuer ausgesprochen, ergäbe sich für alle Mitarbeiter aufgrund ei-ner einjährigen Kündigungsfrist eine Wahlmöglichkeit zum 1. Jänner 2014. Die durch die Pensionskassen-Reform geschaffenen Wechselmöglichkeiten ließen sich dabei integrieren, sodass jedem Dienstnehmer bis zu drei Op-tionen für einen individuellen Wech-sel offen stünden.
„Wenn der Dienstnehmer echte, har-te Garantien will, dann ist der Ein-stieg in die BKV sinnvoller als in eine Sicherheits-VRG, da hier nur die erste
tatsächliche Pension garantiert wird“, sagt Weisz. Die BKV gewährt dem Kunden hingegen eine Art Höchst-standsgarantie, da sie auf dem Ga-rantiezins und der Gewinnbeteiligung des Versicherers basiert. Sobald diese Werte zugeteilt sind, kann die Rente nicht darunter sinken, erläutert der bAV-Experte und fügt hinzu: „Damit hat sie ein erheblich höheres Garan-tiemomentum.“
Für die Generali-Expertin überzeugt die BKV vor allem dadurch, dass sie die Kunden gänzlich von Verlusten abschirmt. „Gewinne werden nach Zuweisung fixiert, daneben sichern der garantierte Rechnungszins sowie garantierte Rententarife sowohl die Untergrenze an Kapitalaufbau als auch die Rente selbst über viele Jahr-zehnte“, betont Massera. Vonseiten der Wiener Städtischen wird zudem betont, dass die Rentenhöhe auf Basis der zu Vertragsabschluss gültigen Ren-tentafel berechnet wird. Das bedeute, dass die lebenslang ausbezahlte Rente in Zeiten steigender Lebenserwartung höher ausfalle, da von einer geringe-ren durchschnittlichen Auszahlungs-dauer der Rente ausgegangen wird. „Der Versicherer übernimmt damit das Langlebigkeitsrisiko“, betont Mül-ler und macht dies an einem Beispiel
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Auf den Punkt gebrAchtJüngste Rentenkürzungen bei den Pensionskassen haben den Gesetz-geber auf den Plan gerufen: Sicherheits-VRG und Lebensphasenmo-delle sorgen künftig für mehr Sicherheit innerhalb der Pensionskasse. Wer trotzdem in eine BKV wechseln will, hat hierzu ebenfalls mehr Möglichkeiten. Die Versicherer erhoffen sich dadurch ein erhebliches Zusatzgeschäft und eine Stärkung des Versicherungsmodells. Ob die An-wartschaftsberechtigten und Pensionisten aber ihr „Vorsorgevehikel“ tatsächlich wechseln werden, bleibt abzuwarten. Denn schon hellt sich die Stimmung an den Aktienmärkten merklich auf.
fest: Ein Kunde, der kürzlich seinen 100. Geburtstag gefeiert hat, bezieht eine lebenslange monatliche Rente, die aufgrund seines erfreulich hohen Alters bereits das Dreifache des ur-sprünglich veranlagten Betrages ausmacht. Dies entspreche einer jährlichen Rendite von 11,8 Prozent - eben aufgrund der langen Rentenlaufzeit.
BKV-zusatzgeschäft Könnte ausBleiBenDennoch bleibt es abzuwarten, wie sich Dienstnehmer und Pensionisten künftig entscheiden werden. Möglicherweise könnte das seitens der Versicherer erhoffte Zusatzgeschäft am Ende doch ausbleiben. Aus mehreren Gründen. Erstens wurden den Pensionskassen mit der Reform ebenfalls neue Wege eröffnet. Neben den bereits erwähnten Sicherheits-VRG wurden sogenannte Lebensphasenmodelle eingeführt. Sie ermöglichen den Anwartschaftsberechtigten bis zu drei Mal zwischen verschiedenen Veranlagungsmodellen zu wechseln. Zweitens würde die erwartete Senkung des Garan-tiezinses auf 1,75 Prozent pro Jahr auch auf die BKV durch-schlagen.
Vor allem aber stoßen Aktienanlagen zusehends auf Zustim-mung. Angesichts schleichender Inflationssorgen gefällt nicht nur ihr Sachwertcharakter. Auch die Anlegerstimmung an den Börsen hellt sich sichtbar auf. Wundern dürfte es dann nicht, wenn viele Anwartschaftsberechtigte - ange-sichts dieser Entwicklungen - dann doch nicht das „Vorsorge-vehikel“ wechseln. Zwar gilt es, sich bei der Pensionsvorsorge wie Geldanlage zu entscheiden: Höhere Sicherheiten, aber begrenzte Ertragschancen oder Optionen auf höhere Kapi-talzuwächse bei gleichzeitig größeren Verlustrisiken? Auf diese einfache Anlageregel läuft es am Ende immer hinaus. Nur wird dieser Grundsatz ebenso gern vernachlässigt wie der des antizyklischen Handelns: Wenn die Aktienmärkte weiter steigen, wollen schließlich auch Herr und Frau Öster-reicher dabei sein - obwohl dann, so lehren es die vergange-nen Jahrzehnte, die nächste Korrektur nicht mehr lange auf sich warten lässt.
Altersvorsorge
IMPreSSuMMedieninhaBer und redaKtionFONDSMAGAZIN Verlagsgesellschaft m.b.H.Donaufelder Straße 247, 1220 WienTel.: +43 1 713 70 50, Fax: DW 40ISDN: +43 1 713 71 61 E-MAIL: office@fondsverlag.com
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BKVBetriebliche Altersvorsorge
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Pensionsvorsorgebetriebliche vorsorge
Nach der Pensionskassenreform:Umstiegsmöglichkeiten in die betriebliche KollektivversicherungDie Wiener Städtische sieht in der Betrieblichen Kollektivversicherung einen Weg, zu einer kalkulierbaren, verlässlichen Pension zu kommen und informiert über Umstiegsvarianten, Optionen und Prozedere.
haltung der gesetzlichen Bedingungen und frühestens mit 1. Jänner 2014, ab dem vollendeten 55. Lebensjahr und zum Pensionsantritt möglich.
Die Vorteile liegen auf der HandDie BKV bietet neben den steuerlichen Vorteilen von PKs zusätzliche Vorteile der klassischen Lebensversicherung wie eine Garantieverzinsung (derzeit zwei Prozent). Die Gesamtverzinsung bei der Wiener Städtischen beträgt aktuell vier Prozent. Zusätzlich sind alle zugeteilten Gewinne unverfallbar und mit der inkludierten Rententafelgarantie trägt das Risiko der steigenden Lebenserwartung die Wiener Städtische. Dadurch kann bereits zu Vertragsabschluss eine garantierte Rente ausgewiesen werden, die sich jährlich durch die zugeteilten Gewinne erhöht und niemals fallen kann.
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Die Wiener Städtische bietet ihren Kunden mehrere Varian ten eines teilweisen
oder kompletten Umstiegs von der Pensionskasse (PK) in die Betriebliche Kollektivversicherung (BKV) an. „Die BKV ermöglicht unseren Kunden eine kalkulierbare und verlässliche Pension, die von Schwankungen des Kapitalmarkts und demografischen Entwicklungen kaum beeinflusst wird“, erläutert Wiener Städtische Vertriebsvorstand Dr. Ralph Müller. Folgende Varianten sind möglich:
• Einführung eines Dualmodells mit individuellen Wechsel- MöglichkeitenDiese Variante ist für viele Unternehmen die interessanteste, da die Einführung eines Dualmodells mit individuellen WechselMöglichkeiten angesichts der derzeit geltenden Rechtslage die größte Flexibilität zulässt.
Voraussetzung ist die Kündigung des Pensionskassenvertrags und der Abschluss eines Rahmenvertrags mit einer BKV und einer PK (kann auch wieder dieselbe sein). Das ganze Pensionssystem startet neu und jeder Mitarbeiter muss sich entscheiden, ob sein Vermögen in der PK oder in der BKV veranlagt werden sollen. Wird die Kündigung noch heuer ausgesprochen, ergibt sich eine Wahlmöglichkeit aller Mitarbeiter zum 1. Jänner 2014.
Zusätzlich werden auch die Wechselmöglichkeiten durch die Pensionskassenreform (siehe unten) in die Betriebsvereinbarung aufgenommen.
• Kündigung der PK und Komplett-umstieg in eine BKVFür den Umstieg aller Dienstnehmer von einer Pensionskasse in eine Betriebliche Kollektivversicherung ist die Kündigung des Pensionskassenvertrages notwendig. Kündigt der Arbeitgeber noch heuer, so wechseln alle Dienstnehmer mit 1. Jänner 2014 in die BKV.
• Pensionskassenreform: Wechsel erst ab dem 55. Lebensjahr möglichVoraussetzung dafür ist eine Änderung der bestehenden Betriebsvereinbarung und der Abschluss eines Rahmenvertrages mit einer BKV. Damit ist der Wechsel in die BKV, unter Ein
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Dr. ralph Müller, Vertriebsvorstand Wiener Städtische
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Geschlossene FondsKOMMENTAR
Private Equity – Die Alternative zur Diversifikation des Portfolios
Generell haben sich Private Equi-ty-Investitionen im letzten Jahrzehnt gelohnt. Anleger mit
einem langfristigen Horizont konnten mit Private Equity-Investitionen zwi-schen 2002 und 2011 eine jährliche Performance von 11,2 in Europa und 9,8 Prozent in den USA erzielen. Auch 2011 erwies sich, trotz des schwierigen Marktumfeldes, als erfolgreiches Jahr.
Diversifikation des PortfoliosPrivate Equity-Anlagen ermöglichen eine zusätzliche Diversifikation des Anlageportfolios. Eine von Unigestion durchgeführte Untersuchung hat ge-zeigt, dass sich Private Equity-Anlagen im Falle von Stressperioden, wie z.B. in den Jahren 2008/09, zu einzelnen Ak-tienindizes sogar entkoppelt verhalten.
Positiv zu bewerten sind außerdem die Mehrrenditen, die im Vergleich zu den Aktienmärkten erwirtschaftet wurden. Im 10-Jahres-Vergleich zu an der Börse zugelassenen Aktienanlagen übertra-fen die europäischen Private Equity-Fonds den MSCI Europa um 10,7, in den USA liegt die Mehrrendite zum S&P 500 bei 7,5 Prozent. Die histo-risch belegte Outperformance im Ver-gleich zu Aktien und das zusätzliche Diversifikationspotenzial ermöglichen somit ein verbessertes Risiko-Rendite-Profil des Gesamtportfolios. So erhöht sich durch die Beimischung von Private Equity in ein klassisches Anlageportfo-lio die Gesamtrendite pro Risikoeinheit (gemessen als Sharpe Ratio).
Mittel- bis langfristiger HorizontPrivate Equity-Anlagen bringen jedoch auch eine Reihe von Herausforderun-
zugelassenen Private Equity-Vehikeln (Beteiligungsgesellschaften, Private Equity Management Gesellschaften) ein weiterer Anlageweg, ein Private Equity-Portfolio aufzubauen:
Mit rund 6.000 weltweit tätigen Private Equity-Managern bieten spezialisierte Private Equity-Fonds das breiteste An-lageuniversum. Der geschlossene Fonds mit einer fixierten 10-jährigen Laufzeit gilt als das gängigste Anlagevehikel. Je nach Anlagestrategie beteiligt sich ein Fonds an 10 bis 20 Unternehmen, um eine optimale Diversifikation zu erreichen. Nach einer Halteperiode von 5 bis 7 Jahren werden die einzel-nen Beteiligungen veräußert, wobei die Realisierungserlöse jeweils an die Anle-ger ausbezahlt werden. Aufgrund des breiten Universums an Private Equity-Fonds ist die Auswahl der besten Fonds (Due Diligence) ein herausforderndes Unterfangen. Ein fundiertes Wissen zur Beurteilung der Private Equity-Manager ist entscheidend, denn die besten Manager übertreffen die Durch-schnittsrendite systematisch.
Mark EnglEr, Senior Vice President Private Equity, Unigestion SA, Genf/Zürich, www.unigestion.com
VAIDie Vereinigung Alternativer Investments (VAI) ist die erste unabhängige Interessenvertretung der Alternativen Investment-Branche in Österreich. Die VAI wurde 2003 gegründet und versteht sich als zentrale Anlaufstelle in allen Belangen von Alternativen Investments. Die Vereinigung Alternativer Investments setzt sich für die sachgerechte Information zum Thema Alternative Investments sowiefür die Förderung von Alternativen Investments in Österreich ein.
Private Equity-Anlagen bieten hervorragende Anlagemöglichkeiten gerade auch für institutionelle Investoren. Die Renditen sind überdurchschnittlich.
2002-2011 2011Europa (EUR) USA (USD) Europa (EUR) USA (USD)
Private Equity * 11,2% 9,8% 6,0% 9,4%
Aktien ** 0,5% 2,3% -8,3% 1,5%
Mehrrendite von Private Equity 10,7% 7,5% 14,3% 7,9%
1- und 10-Jahres-Performance p.a. von Private Equity-Fonds
* Quelle: Thomson One Venture Economics. Annualisierte geometrische Mittelwerte von quartalsweisen IRR-Werten. Private Equity umfasst alle Buyout, Venture Capital und übrige Fonds** Quelle: Bloomberg. MSCI Europa für Europa, S&P 500 für die USA (Total Net Return Indizes)
gen mit sich: Investoren sollten über einen mittel- bis langfristigen Anlage-horizont verfügen und die Bereitschaft mitbringen, eine gewisse Illiquidität in Kauf zu nehmen. Darum hat sich diese Anlageklasse gerade bei institutionel-len Investoren etabliert, die aufgrund ihrer langfristigen Verpflichtungen in der Lage sind, von der Illiquiditätsprä-mie der Anlagen zu profitieren.
In der Praxis existiert für institutio-nelle Investoren neben Direktinvesti-tionen in Unternehmen und börsen-
Daten per 31.12.2011
Wenn Ihr erster Gedanke der Anlagesicherheit gilt und schon Ihr zweiter einer attraktiven Rendite innerhalb kurzer Laufzeit, dann ist der Secondary IV genau der richtige Tempomacher.
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Geschlossene FondsGold
die Suche nachden NuggetsSeit Jahrtausenden begeistert und fasziniert es Menschen auf der ganzen Welt. Gold zählt zu den mit Abstand wertvollsten und begehrtesten Rohstoffen, die unser Planet zu bieten hat. Aber wie wird es gefördert? Wo befinden sich die letzten Reserven dieses Edelmetalls? Wie können sie abgebaut werden und auf welche Weise können Anleger von Gold profitieren?von Andreas Jagersberger
jedoch das Graben nach Gold. Hier wird zwischen Hard Rock Mining und Placer Mining unterschieden. Beim Hard Rock Mining handelt es sich vorwiegend um fix installierte Minen und das Gold wird untertage gewon-nen. Diese Methode des Goldabbaus benötigt eine Menge Vorlaufzeit, bis endlich Gold gefördert und somit Ge-winne erzielt werden können. Es müs-sen Stollen und Tunnel in den Berg gegraben und etliche weitere Eingriffe in die Natur gemacht werden, um eine effektive und rentable Goldgewin-nung in solchen Minen sicherzustel-len. Die enormen negativen Einflüsse auf die Umwelt und nicht zuletzt die für uns mehr als grenzwertig gel-tenden Arbeitsbedingungen der Mi-nenarbeiter haben solche Untertag-Goldminen mehr und mehr in Verruf gebracht. Dennoch wird aufgrund der Gewinne, die sich selbst mit kleinsten
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Ein Sieb, Gummistiefel und ein Herz voller Träume. Mehr brauchte es in den vergangenen
Jahrhunderten nicht, als die ersten Goldräusche tausende Menschen nach Amerika und Kanada lockten, um ihr Glück zu versuchen und ein paar Nug-gets aus den Flüssen Nordamerikas zu fischen.
Bis heute wurden weltweit mehr als 150.000 Tonnen Gold gefördert. Wür-de man das gesamte je geförderte Gold zu einem Würfel gießen, er hätte eine Kantenlänge von etwas mehr als 18 Metern und ein Volumen von 8.000 Kubikmetern. Experten sind sich einig, dass der Großteil des auf der Welt exis-tierenden Goldes bereits gefördert wur-den. Rechnet man das gesamte auf der Erde vorhandene Gold zusammen, das bereits geförderte und das noch nicht geförderte, kommt man auf einen Wür-
fel mit 20 Metern Kantenlänge. Viel ist es also nicht mehr, das es noch aus der Erde zu holen gilt. Umso wichtiger ist es geworden, das Edelmetall zielorien-tiert und effizient abzubauen. Eines der höchsten noch bestehenden Gold-vorkommen liegt im Westen Kanadas, in der Provinz British Colombia. Wie schon vor zweihundert Jahren, findet auch hier wieder ein Goldrausch statt. Anstelle der Siebe und Gummistie-fel sind allerdings riesige Bagger und hochmoderne Technik am Werk.
Hard rock MiningAuch wenn den heutigen vom ersten Goldrausch Jahrhunderte trennen, die Methoden, wie Gold gewonnen wird, sind noch immer nahezu dieselben. Nach Gold kann entweder gegraben werden oder es wird ausgewaschen. Die weitaus effizientere und heute vorwiegend eingesetzte Methode ist
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Geschlossene FondsGold
Mengen Gold machen lassen, weiter-hin an dieser Abbaumethode festge-halten. Eine der ältesten Goldminen dieser Art steht übrigens in Georgien. Das Sakdrissi Goldbergwerk wurde im Laufe der Zeit immer wieder moderni-siert und ausgebaut, bekannt ist diese Mine allerdings schon seit etwa 5.000 Jahren.
Placer MiningIm Vergleich zum Hard Rock Mining ist das Placer Mining weitaus um-weltfreundlicher, zeitsparender und kostengünstiger. Hier wird nicht in einen Berg gebohrt, es benötigt keine aufwendigen Tunnel- und Stollensys-teme und auch die Arbeitsbedingun-gen der Minenarbeiter sind weitaus moderater. Beim Placer Mining wird an der Oberfläche Schicht für Schicht Erde mit Planierraupen und Baggern abgetragen und das Gold aus dem Se-diment herausgewaschen. Bei dieser Methode der Goldgewinnung werden Goldlagerstätten abgebaut, die von den Kräften der Natur aus dem Berg herausgelöst, abtransportiert und an Ablagerungsorten konzentriert wur-den. Dadurch spart das Placer Mining eine Menge Energie und die Bodenein-griffe sind viel geringer als beim Hard Rock Mining. Auf diese Weise ist es möglich, weitaus schneller Golderträ-ge zu erzielen, wovon neben den ab-bauenden Unternehmen auch Anleger solcher Beteiligungen profitieren.
gewaPPnet für den ernstfallAuch wenn Gold in jedem Portfolio vorhanden sein sollte, sind es gerade wirtschaftlich stürmische Zeiten wie diese, in denen sich Anleger vermehrt in den sicheren Goldhafen flüchten. Beflügelt durch einen schwachen Euro und eine unsichere Zukunft der Wirt-schaft, klettert der Goldkurs immer weiter nach oben. Allerdings gibt es auch Experten, die vor einer aufkom-menden Euphorie warnen und Anle-gern aufgrund des hohen Goldkurses abraten, jetzt noch in großen Mengen Gold zu kaufen. Ganz andere Töne in
Sachen Goldkauf bekommt man zu hören, fragt man nach einem Worst Case Szenario. Genau für solche, durchaus realistisch gewordenen Sze-narien bieten immer mehr Unterneh-men Kleinstmengen physischen Gol-des zum Kauf an. Eine renommierte Anlaufstelle auf diesem Gebiet ist die Van Goethem Edelmetalle GmbH mit Hauptsitz im Schweizer Kreuzlingen. Zum Kauf angeboten werden unter anderem Goldtafeln der Heimerle + Meule und der ESG Edelmetall Service GmbH & Co. KG. Diese Tafeln beste-hen aus 50 Gramm Feingoldbarren. Das Besondere an diesen Gold- und Edelmetalltafeln ist, dass die einzel-nen Feingoldbarren durch Sollbruch-stellen miteinander verbunden sind und im Bedarfs- oder Krisenfall auch einzelne dieser Barren abgetrennt und veräußert werden können. Eine weitere, altbewährte Form der Absicherung gegen Krisenfälle mittels Gold ist der Kauf von numismatischen, also limitierten Münzen. Nicht außer Acht zu lassen ist hier allerdings, dass sowohl im Design als auch in der Her-stellung und im Münzdruck hohe Kos-ten versteckt sind, die der Käufer zu tragen hat.
aM Beginn der wertscHöPfungsketteEs gibt aber auch Alternativen, vom ho - hen Goldkurs zu profitieren, ohne selbst physisches Gold kaufen zu müssen. Das deutsche Emissionshaus Canada Gold Trust GmbH hat Mitte dieses Jahres bereits den zweiten, höchst erfolgreichen Goldförderfonds auf den Markt gebracht. Im Cariboo Gold District der kanadischen Provinz Bri-tish Colombia wird mittels Placer Mi-ning Gold abgebaut und die Anleger werden so direkt an den Beginn der Wertschöpfungskette des begehr-ten Edelmetalls gesetzt. Beachtlich ist dabei nicht nur die Tatsache, dass bei weiter steigendem Goldpreis ein Sonderbonus zusätzlich zu den 14 Prozent per anno ausgeschüttet wird, sondern dass auch im Falle eines ein-
brechenden Goldkurses der Anleger mittels Hedging abgesichert wird. Für die Fondslaufzeit von dreieinhalb Jah-ren ist der Anleger so in jedem Fall vor der Inflation geschützt und kann sein Geld ohne Währungsrisiko Gewinn bringend investieren. Größtes Risiko bei dieser Beteiligung ist, wie bei je-dem anderen Edelmetall fördernden Fonds, dass einfach kein Gold in den vorgesehenen Claims gefunden wird. Aber auch dieses Risiko wurde seitens des Fondsmanagements für jeden einzelnen Fonds abgefedert. Sollte im vorgesehenen Claim des Fonds, trotz genauer geophysikalischer Un-tersuchungen und Probebohrungen, kein Gold gefunden werden, so steht jeweils ein zweiter Claim mit 600 Hektar Fläche als Ausweichmöglich-keit zur Verfügung.
Ein Großteil des Fondsvolumens von 15 Millionen Euro konnte der ak-tuelle Fonds Canada Gold Trust II GmbH & Co. KG bereits einsammeln. Angesichts der rekordverdächtigen Platzierungszeiten beider Fonds ist es allerdings nur eine Frage der Zeit, bis ein dritter Fonds folgen wird. Der Startschuss zum vielleicht letzten Goldrausch auf die noch verborgenen Reste des wertvollsten Rohstoffes der Welt ist definitiv gefallen.
Auf den Punkt gebrAcht
Die Geschichte des Goldes und dessen Ab-bau ist seit der erstmaligen Entdeckung etwa 5.000 Jahre vor Christus sehr beein-druckend. So lange Menschen die Erde be-wohnen, wird es eines der faszinierendsten und begehrtesten Rohstoffe unseres Pla-neten bleiben. Und wie schon bei so vielen Krisen zuvor, wird es uns auch durch die nächsten, wodurch auch immer verursach-ten, Krisen einen stabilen Wert bieten. Sei es in Form einer Beteiligung, in Münzen, die wir zu Hause lagern, oder eben in Form von Ein-Gramm-Goldbarren, die uns vielleicht helfen, unsere Grundbedürfnisse zu sichern. Gold wird, egal ob durch Hard Rock Mining oder Placer Mining gefördert, den Men-schen Zeit seines Lebens begleiten.
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Geschlossene FondsPrivate equity
Private equity: Die erholung setzt sich fortAuf der Fremdkapitalseite zeigt sich Schwäche – vor allem wegen finanzschwacher Banken werden Risikoinvestments nur mehr wenig kreditfinanziert. Das spielt der Private Equity-Branche in die Hände, denn angesichts der starken Basismärkte für öffentliche Aktiengesell-schaften steigt auch die Investitionsneigung der Eigenkapitalanleger. von Wolfgang Regner
„In den letzten 13 Jahren hat sich ge-zeigt, dass eine ausgewogene Streuung über die verschiedenen Lancierungs-jahre der Fonds das beste Ergebnis bringt. Gute Private Equity Manager können in jedem Zyklus gute Inves-titionen realisieren“, meint Schmol-müller. „Privates Beteiligungskapital hat als Vermögensanlage für Investo-ren einen gesunden Konsolidierungs-prozess hinter sich“, erklärt Matthias Hallweger, Vorstand der Alfred Wie-der AG (AWAG). „Die Orientierung auf kurzfristige Marktchancen wurde ganz überwiegend abgelöst von dem Streben nach nachhaltiger und dauer-hafter Wertsteigerung durch Innova-tion und Neuentwicklungen in wach-senden Märkten.“
Doch wie unterschiedlich entwickeln sich die wichtigsten Private Equity-Segmente? Im Bereich Large Caps war es am Höhepunkt der Finanzkrise so gut wie unmöglich, neue Fonds aufzu-legen und zu finanzieren. Das hat sich mittlerweile zum Positiven geändert. „Wir sehen eine Erholung des Marktes über alle Finanzierungsanlässe hin-weg. Die fünf größten Buy-out-Fonds haben alleine im 2. Quartal 2012 mehr als 17 Mrd. US-Dollar bei ih-rem Fundraising eingesammelt. Auch Mega-Fonds sind wieder möglich. AXA Secondary Fund V, an dem auch die RWB beteiligt ist, hat im zweiten Quartal 2012 mit 7,1 Mrd. US-Dollar geschlossen“, weiß RWB-Direktorin Schmolmüller.
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Für die Private Equity-Branche läuft es 2012 bisher recht gut – es wird mehr frisches Kapi-
tal eingeworben und es gibt wieder spektakuläre Übernahmen, vor allem im sogenannten „Midmarket“, also dem Bereich von kleinen und mittle-ren Unternehmen. Doch wie sehen erfolgreiche Brancheninsider diese Entwicklung? „Der Private Equity- Markt hat wieder Fahrt aufgenom-men. Das Fundraising befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend und auch große Private Equity Fonds wurden geschlossen, was während den Jah-ren 2009 und 2010 kaum möglich war“, erklärt Birgit Schmolmüller, Vertriebsdirektorin bei RWB Austria.
„In 2011 hat sich die Anzahl der Exits in Europa im Vergleich zum Krisenjahr 2009 mehr als verdoppelt. Exitkanäle waren vor allem Verkäufe an Unter-nehmen und Übernahme durch Private Equity-Investoren. Im ersten Halbjahr 2012 wurden weltweit 600 Exits reali-siert. Der Großteil hiervon waren Tra-de Sales“, sagt Schmolmüller. Eine der wichtigsten Erfahrungen der Finanz-krise für den Private Equity-Sektor war sicherlich die Erkenntnis, dass Market Timing nichts bringt. Auch das ist ein positives Zeichen für die Ei-genkapitalaufbringung, denn: Private Equity-Investitionen sind langfristig orientiert und setzen auf kontinuier-liche Investitionstätigkeit.
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Geschlossene FondsPrivate equity
Bunter Strategie-MixInteressant auch, welche Investment-strategie unterschiedliche Private Equi-ty-Häuser verfolgen. Generell geht es darum, die Erfolgsmerkmale bei über-durchschnittlich guten PE-Sub-Fonds zu identifizieren und den Auswahlpro-zess des eigenen Asset Managements strikt auf diese Faktoren auszurichten. RWB-Direktorin meint hierzu: „Ent-scheidend ist es, die besten und er-fahrensten Fondsmanager mit einem überzeugenden Track Record, einer klaren Strategie und einem Höchstmaß an Transparenz zu finden. Dies gelingt durch eine detaillierte Due Diligence. Dazu gehören die akribische Prüfung des Track Records und des Teams sowie Besuche vor Ort, Gespräche mit ande-ren Investoren und die Besichtigung von Portfoliounternehmen.“
Eine ähnliche, wenn auch etwas anders gewichtete Sichtweise wird beim vor-rangig auf dem Venture Capital-Seg-ment aktiven Investmenthaus Alfred Wieder offenkundig: „Der Erfolg eines Private Equity Fonds hängt vor allem von einer klaren Investitionsstrategie ab, die von einem erfahrenen, unter-nehmerisch geprägten Management konsequent umgesetzt wird. Natürlich gehört auch das notwendige Quänt-chen Glück dazu, um die ganz großen Erfolge zu erreichen. Unternehmens-beteiligungen in technologisch kom-plexen Feldern als aktive Investoren zu begleiten, fordert vom Fondsma-nagement hohes Know-how: Nicht nur muss ein Verständnis vom jeweiligen Geschäftsbereich des Beteiligungsun-ternehmens gegeben sein, sondern vielmehr müssen die zahlreichen un-ternehmerischen Herausforderungen eines Wachstumsunternehmens im Idealfall mit eigener unternehmeri-scher Erfahrung begleitet werden kön-nen. Am Beispiel unserer MIG Fonds wird dies deutlich“, erklärt Hallweger.
Das Fondsmanagement der MIG Ver-waltungs AG setzt auf junge Techno-logieunternehmen mit klarem Allein-
stellungsmerkmal in stark wachsenden Märkten. So sehr im Einzelfall stets eine externe Expertise für das kon-krete potenzielle Beteiligungsunter-nehmen eingeholt wird, kann jedoch aufgrund eigener Expertise der Indus-triebereich gut eingeschätzt werden. Bei allem technologischem Anspruch für ein Beteiligungsunternehmen darf jedoch der Blick für die unternehme-rischen Herausforderungen nicht ver-loren gehen: „Im Team der Fondsma-nager der MIG Verwaltungs AG kann jeder Fondsmanager eigene unterneh-merische Erfahrung vorweisen und kann so mit besserem Verständnis seine Rolle und Funktion ausüben“, erläutert AWAG-Vorstand Hallweger.
Demgegenüber verfolgt die RWB AG ihren hauseigenen „Balanced“-An-satz. Das bedeutet, dass das Kapital der Anleger möglichst breit gestreut über viele unterschiedliche Finanzie-rungsanlässe investiert wird. „Den-noch können dank der Expertise der Mitglieder des Investitionsausschus-ses regionale und segmentorientierte Schwerpunkte gelegt werden,“ sagt RWB-Direktorin Schmolmüller.
Der track recorD iSt alleSDoch wie sieht der Track Record der PE-Investmentmanager aus? „Wir ha-ben heuer bereits 156 Millionen Euro in zehn Zielfonds investiert und wer-den bis Ende des Jahres 300 Mio. Euro investiert haben. Auch auf der Exitsei-te konnten wir herausragende Erfolge verzeichnen. Alleine im ersten Halbjahr haben wir 34 Exits erzielt. Zum Teil wurde das eingesetzte Kapital vervier-facht. Im Durchschnitt ergab sich ein Multiple von 2,5x“, so Schmolmüller.
Auch AWAG-Vorstand Hallweger hat Grund zur Freude: „Wir konnten im Jahr 2012 bereits zwei Exits vermel-den: Die Anteile an der Ident Techno-logy AG wurden im Februar und die Anteile an der CorImmun GmbH im Juni veräußert. Insbesondere bei der Veräußerung der CorImmun GmbH
konnte hier eine erhebliche Verviel-fachung des eingesetzten Kapitals er-reicht werden.“
Und welche Faktoren sprechen mit-telfristig für eine positive Entwick-lung der Branche? „Gute PE-Manager fokussieren sich auf operative und nachhaltige Verbesserungen in ihren Portfoliounternehmen. Genau diese Manager stehen im Fokus der Investo-ren. Dies hat zur Folge, dass schwache Fondsmanager auf Dauer vom Markt verschwinden. Damit geht einher, dass Vertragsbedingungen investoren-freund licher werden,“ weiß RWB-Ex-pertin Schmolmüller. Branchenkollege Hallweger holt bei dieser Frage etwas weiter aus: „Der wichtigste Faktor für eine positive Entwicklung der Private Equity-Branche ist die starke Substanz der getätigten Investments. Auf der anderen Seite leben ganze Industriefel-der und Industriebereiche in dynami-schen Umwälzungsprozessen von den Innovationen aus jungen Technologie-unternehmen. Der Bedarf nach diesen Unternehmen ist hoch. Große Indust-rieteilnehmer halten genau für solche Unternehmensübernahmen hohe Li-quiditätsbestände bereit.
Mit anderen Worten: In den kommen-den Jahren werden wir viele Unter-nehmensübernahmen sehen. Junge Technologieunternehmen werden in großen Industriepartnern aufgehen. Die Private Equity-Branche wird da-von in erheblichem Maße profitieren.“
Auf den Punkt gebrAcht
Mit der für Private Equity typischen zeitli-chen Verzögerung hat auch der Markt für Unternehmensbeteiligungen eine Erholung gestartet. Positiv ist anzumerken, dass die Lehren aus der Finanzkrise gezogen wur-den. Heutzutage ist der Leverage (Fremdka-pitalanteil) bei Unternehmensübernahmen (Buy-outs) deutlich niedriger und es wird weniger auf den schnellen Profit, sondern mehr auf stetiges Wachstum der gekauf-ten Unternehmen hingearbeitet. So können viele Beteiligungen allein schon durch glo-bale Ausweitung ihres Geschäfts deutliche Wertzuwächse verzeichnen.
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Geschlossene FondsUnternehmensportrait
private equity: entwicklung trotz Wachstumsschwäche Die Entwicklung der MIG Fonds, die exklusiv von den Venture Capital-Spezialisten der Alfred Wieder AG (AWAG) vertrieben werden, sind auf dem richtigen Weg. „Unser Platzierungserfolg mit den MIG Fonds liegt begründet auch und gerade in der glasklaren Transparenz, die wir unseren Vermögensberatern und Finanzdienstleistern, aber auch vor allem unseren Anlegern bieten. Diese Transparenz führt zu Überzeugung und diese Überzeugung zu weiterer Nachfrage nach den MIG Fonds. Die Erfolgsstory MIG hat gerade erst einmal begonnen“, erklärte AWAG-Vorstand Dr. Matthias Hallweger.
Allgemeinen Zeitung“ zum Exit der corImmun GmbH Stellung. Die Ministerin lobte den Deal, da nicht nur die Anleger über die MIG Fonds, sondern auch das Bundesforschungsministerium das Unternehmen gefördert hat ten: „Davon profitieren viele: Patienten können auf ein neues Herzmedikament hoffen. Die Steuerzahler in Deutschland verdienen am Verkauf. Sieger ist auch der Forschungsstandort Deutschland.“
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So ist es auch nicht verwunderlich, dass die AWAG im Jahr 2012 entgegen der spürbaren Finanz
Unsicherheit bei der Bevölkerung, der EuroKrise und der schwierigen wirtschaftlichen Lage erneut mit positiven Meldungen Schlagzeilen schreibt – zwei erfolgreiche Exits wurden im ersten Halbjahr realisiert.Im Februar wurde die Beteiligung an der Ident Technology AG Gewinn bringend an den USamerikanischen Chip
hersteller Mikrochip Technology AG veräußert. Vier Monate später konnten sich die Anleger über den nächsten Verkauf freuen – 100% der Anteile der corImmun GmbH wurden erfolgreich an die JanssenCilag GmbH, PharmaTochter der börsennotierten Firma Johnson & Johnson, verkauft.
Zuletzt nahm die deutsche Bundesbildungsministerin Annette Schavan in einem Interview mit der „Frankfurter
Diese Herren lenken erfolgreich die Unternehmensgruppe (v.l.n.r.): Michael MotschMann, alfred Wieder und dr. Matthias hallWeger
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Geschlossene FondsUnternehmensportrait
Außerdem bestätigte Schavan, dass Deutschland „vorne mit dabei“ ist, wenn es um Therapien für Herzkranke, innovative Nanomaterialien oder Ener gie sparende OLEDLeuchten geht. Und im Bereich der OLEDs findet sich das innovativste Unternehmen im Portfolio der MIG Fonds: Die cynora GmbH entwickelt und patentiert neue, kostengünstige und effiziente Materialien für optische Halbleiteranwendungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf lösliche Stoffe für organische Leuchtdioden (sogenannte OLEDs). Die OLEDTechnik ist vorrangig für
Bildschirme und Displays geeignet. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die großflächige Raumbeleuchtung. Aufgrund der Materialeigenschaften ist eine mögliche Verwendung der OLEDs als biegsamer Bildschirm und als elektronisches Papier interessant. Eine Revolution im Bereich Lichtmanagement und Energieeffizienz zeichnet sich hier ab.
Die Bundesbildungsministerin spricht der MIG aus dem Herzen. Denn die von ihr besonders hervorgehobenen unternehmerischen Entwicklungs schritte sind die Eckpfeiler, die bei einem Exit eines Beteiligungsunternehmens verfolgt werden. So gehört es selbstverständlich zur Philosophie der MIG Verwaltungs AG, als Portfoliomanager der MIG Fonds, das stetige Wachstum der Beteiligungsunternehmen im Blick zu haben und nicht auf den schnellen, sondern den guten Profit aus zu sein. Nur dadurch ist es möglich, mittelfristig gute Renditen für Eigenkapi
talinvestoren zu erwirtschaften: „Wir wissen, dass Innovation einen langen Atem und Investitionen auf hohem Niveau braucht“, so Schavan weiter.
„Wenn wir Geld investieren, geht es nicht um die Spekulation, dass das unveränderte Investmentobjekt am nächsten Tag von irgendjemandem für mehr Geld gekauft werden soll. Bei uns geht es darum, dass mit unserem Geld und dem Input aus unserem Beteiligungsmanagement der MIG Verwaltungs AG ein echter, substanzieller und nachhaltiger Mehrwert geschaffen wird. Eine Technologie, die bahnbrechend für bestimmte Industrien ist, oder Produkte, die weltweit das Potenzial zur Marktführerschaft besitzen, erhöhen den Wert des von uns finanzierten Unternehmens erheblich. So wird ein echter, produktiver Sachwert geschaffen und genau das unterscheidet uns von vielen Finanzjongleuren, die darauf hoffen, dass andere entweder die Arbeit verrichten oder dumm genug sind, einfach mehr für das erworbene Produkt zu bezahlen“, ergänzte Dr. Hallweger.
Die AWAG sorgt dabei durch ihr Fundraising für permanenten Kapitalzufluss in die MIG Fonds. In Deutschland ist sie dabei zum Marktführer im Bereich direkte Unternehmensbeteiligungen aufgestiegen. In Österreich ist AWAG Austria die Spitze der freien Finanzvertriebe im geschlossenen Anlagebereich.„Österreich ist eminent wichtig für uns, ein echter Brückenpfeiler des gesamten Konstrukts. Andreas Höfler, Vorsitzender des VertriebsmanagementTeams Österreich der AWAG, und sein hochprofessionelles Team leisten da auch in einem schwierigen Marktumfeld richtig gute Arbeit “, so Dr. Hallweger weiter.
„Glitzer, Glamour und Hochglanzunterlagen mögen schick sein, Substanz in der Vermögensanlage, Klarheit in den Antworten und Rendite für den Anleger sind für uns die viel wichtige
ren Argumente“, so beschreibt Höfler seine gelebte Philosophie.Nach dem durchaus erfolgreichen Blick in die vergangenen Monate gilt es, das Augenmerk wieder nach vorne zu richten. Die Zukunftsperspektiven des Marktes außerbörslicher Unternehmensbeteiligungen sind gerade angesichts der industriellen Revolutionen, die in vielen Bereichen zu erwarten sind, enorm. Mit der Unternehmensbeteiligung an der maxbiogas GmbH aus dem Bereich erneuerbare Energien und der erfis GmbH im Bereich der neuen Werkstoffe konnte kürzlich das Portfolio der MIG Fonds wieder substanzstark erweitert werden.
Auf den Punkt gebrAcht
Mit der gesamten Firmengruppe um die Al-fred Wieder AG, MIG Verwaltungs AG und HMW Emissionshaus AG wurden mittler-weile 15 Venture Capital Fonds am Markt angeboten. Außerdem gerade in Platzierung befindliche MIG Fonds 12 und 13 konnten alle bisherigen Fonds vor der prognostizier-ten Zeit vollständig bzw. teilweise nur unter Ausnutzung von Überzeichnungsreserven mit entsprechendem Eigenkapital gefüllt werden – und weitere MIG Fonds sind be-reits in Planung.
andreas höfler, Vorsitzender Vertriebs-managementteam Österreich
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FinanzdienstleisterFachverband
Finanzielle allgemeinbildung – herausforderung der Zukunft
Bildung ist in jeder Hinsicht ein brisantes Thema, das auch im Bereich der Finanzpolitik eine
große Rolle spielt und die Gesetzgebung beeinflusst. So wurde zur Stärkung des Beratungsstandards für das neue Berufsbild des Wertpapiervermittlers, das seit 1. September 2012 in Kraft ist, eine Verpflichtung zur laufenden Weiterbildung vorgesehen. Finanzdienstleister übernehmen im Rahmen ihrer Beratungsleistung auch eine Bildungsaufgabe, indem sie Konsumenten umfassend über die Risiken bei der Geldanlage aufklären und sie bestmöglich über die komplexen Zusammenhänge der Marktbedingungen auf die Produkte informieren. Eine Aufgabe, die es erfordert, ständig am Ball zu bleiben. Denn längst schon steht der Laie einem wenig überschaubaren Finanzmarkt gegenüber, in dem er sich ohne professionelle Hilfe kaum zurechtfinden kann. Studien belegen, dass Konsumenten auf dem Gebiet des persönlichen Finanzmanagements über zu wenig Fachwissen verfügen. Dies ist gerade im Hinblick auf die Pensionsproblematik eine alamierende Erkenntnis.
Gefahr der AltersarmutVor allem die drohende Altersarmut ist ein gesellschaftliches Problem, das Politik und Wirtschaft vor große He rausforderungen stellt. Experten warnen vor einer immer größer werdenden Pensionslücke für die zukünftige ältere Generation. Denn um im Alter den Lebensstandard erhalten zu können, ist eine nachhaltige private Pensionsvorsorge unbedingt erforderlich.
Finanzwissen – Kapital für die ZukunftEine umfassende Finanzberatung kann allerdings nur dann zum Ziel führen,
wenn die komplexen Zusammenhänge der Kapitalmärkte sowie die wesentlichen Charakteristika der Produkte vom Kunden auch tatsächlich verstanden werden. Als Interessenvertretung setzen wir uns seit jeher für Qualitätsstandards in der Finanzdienstleistung ein. Gleichzeitig ist es aber notwendig, einen höheren Wissensstandard in der Bevölkerung in Bezug auf Finanzangelegenheiten zu erzielen. Es erfordert viel Knowhow, sich langfristig richtig zu positionieren und aus einer Vielzahl an Produkten jene auszuwählen, die dafür am besten geeignet sind. Faktum ist: Je höher das Basiswissen eines Konsumenten, desto besser kann der zur Aufklärung verpflichtete Berater das Finanzportfolio auf die Bedürfnisse und Ziele seines Kunden zuschneiden. Nur dann werden die Konsumenten auch vermehrt erkennen, dass sich gute Finanzberatung im wahrsten Sinne des Wortes lohnt – und das zur Verfügung stehende Vermögen vermehrt in Anlagestrategien investieren, die bessere Renditen als das klassische Sparbuch erzielen sowie gleichzeitig die Lebensrisiken absichern können. Finanzwissen spielt eine wichtige Rolle, wenn es um nachhaltige Anlage geht, und kann somit zu Recht als Kapital für eine gut abgesicherte Zukunft angesehen werden.
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vorbereitungskurs zum „Wertpapiervermittler“
Termin:8.-10. Oktober 2012 (Prüfungen im November 2012)Ort: Spartenhaus der Wirtschaftskammer Wien, Schwarzenbergplatz 14, 1040 WienKosten: EUR 650,- inkl. Skripten
anmeldung/Kontakte-Mail: info@faf.atTel.: +43 (0)1 514 50-3732
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FinanzdienstleisterÖISG
Fremdwährungskredite: ein daueraufreger
Manchmal will man meinen, dass die Akteure in Bankinstituten in erster Linie durch
Gerichtsurteile lernen. Wie sollte man sonst das Verhalten gegenüber Fremdwährungskreditnehmern (FWK) verstehen? Nach Ausbruch der Finanzkrise, die ja zum Erstarken des Schweizer Franken führte, wurde Kunden vielfach unter Hinweis auf entsprechende Klauseln im Kreditvertrag bzw. auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen nahe gelegt, in den Euro umzusteigen. Die Forderungen lauteten beispielsweise:• NachbesicherungenvonSicherheiten,
Erhöhung des Aufschlages, der laut Kreditvertrag vereinbart wurde
• ZusätzlicheVerrechnungeinesLiquiditätsaufschlages
• Androhung der möglichen Zwangskonvertierung
• UmstellungaufeinenabzustattendenFWKreditvertrag
• BriefeandieKunden,wonachinnerhalb von wenigen Tagen tausende Euro hinterlegt werden sollen.
Mittlerweile gibt es bereits ausjudizierte Urteile diverser Gerichte, die derartigeMaßnahmen unterbinden. Der Rat bereits damals an die Vermögensberater, Kunden dazu anzuhalten, nur in Begleitung eines unabhängigen Beraters zum Banktermin zu gehen, hat sich als goldrichtig herausgestellt. Aus zahlreichen Feedbacks wissen wir, dass, wenn Hilfe beigezogen wurde, die Vertreteter der Bank sich mit hoher Wahrscheinlichkeit anders verhalten haben, als wenn der Kunde allein gegenüber gesessen wäre. Andere Möglichkeiten wurden diskutiert, herausgearbeitet und beschlossen. Nach dem Rundschreiben der Finanz
marktaufsicht, in dem die Bankinstitute dazu angehalten wurden, keine Fremdwährungskredite mehr zu vergeben. Doch ein hoher Prozentsatz an Finanzierungen war zu dem Zeitpunkt bereits im Schweizer Franken abgeschlossen. Umgenau diese Klientel geht es nun. Wir bemerken verstärkt, dass mit allen möglichen Argumenten und Aussagen versucht wird, die Verunsicherung, die ohnehin schon groß ist, noch zu erhöhen. Vor wenigen Tagen gab es beispielsweise eine Pressemeldung einer Großbank, wonach sie den FWKunden im Falle einesUmstiegseinenFixzinssatzanbietetauf zehn Jahre, ein Mitbewerber bietet 2,875 Prozent auf zehn Jahre.
Es bleibt zu hoffen, dass die Kunden über sämtlicheKonsequenzendesAusstiegs aus dem FWKredit informiert werden, auch über die nachteiligen, wie etwa Realisierung des Kursverlustes, erhöhter Kreditbetrag im Euro, meist eine höhere Rate, meist eine Stilllegung oder Prämienfreistellung des Tilgungsträgers. Wer ein Beratungsgespräch mit seinem Bankbetreuer geführt hat, sollte sich alles schriftlich aushändigen lassen, nicht nur eine Vereinbarung unterfertigen, in der zu lesen steht, dass der Kunde diese Entscheidung auf eigenen Wunsch hin gefällt hat. Etwaige Ansprüche ließen sich dann nur sehr schwer durchsetzen. Es gibt sogar bereits Briefe von Bankinstituten, in denen die Rede davon ist, dass der Franken in sehr naher Zukunft zum Euro in Richtung eines Wechselkurses von 1,00 bis 1,1 gehen könnte. Ein Laie, der vor zahllosen Jahren seinen Kredit abgeschlossen hat und sich nicht eingehend mit Wechselkursen beschäftigt, weiß zumeist nicht viel mit einer solchen
Information anzufangen. Übereilte Entscheidungen könnten die Folge sein. Vermögensberater dagegen sind nicht in der Zwickmühle, ihre Bilanz verbessern oder die Vorlagen im Franken finanzieren zu müssen. Damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass fallweise ein FrankenAusstieg tatsächlich vernünftiger ist.
Als Instrument für eine sehr gute Gegenüberstellung eignet sich der „Szenariorechner des ÖISG (Österreichischer Interessenverband zum Schutz in Geldangelegenheiten). Dieser ist im Internet unter www.öisg.at zu finden. Er ermöglicht eine Hochrechnung der Zinsersparnis anhand fiktiver Wechselkurse und damit eine Voraussage, bis zu welchem Limit sich der Kurs €/CHF bewegen darf, um noch bis Ende der Kreditlaufzeit mit einem Nullsummenspiel auszusteigen.
Berater können beim ÖISG entsprechende Broschüren bestellen und diese in der Beratung mit dem Kunden einsetzen. Der ÖISG sucht vor allem in den Bundesländern versierte Berater, die vor Ort als Ansprechpartner für den ÖISG fungieren wollen. Interessenten sind eingeladen, aussagekräftige Unterlagen aninfo@öisg.at zu mailen.
Aber auch für die Kunden gibt es Service: Wer ÖISGMitglied wird (12 € Jahresbeitrag) erhält immer die neuesten Infos undUnterlagen(imgeschütztenBereichauf der Homepage).
Die Vorgehensweise so mancher Bank ist fragwürdig.
Mitglied werden: unter www.öisg.at registrieren
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FinanzdienstleisterFachGruppe NÖ
Neue Seminare: Mehr abschlüsse mit mehr Sozialkompetenz
Seit 1. September 2012 ersetzt der Wertpapiervermittler (WPV) den Finanzdienstleisterassisten-
ten (FDLA). Dieser „neue“ WPV kann nun für neue interessierte Gewerbetrei-bende, nach erfolgter Ablegung einer schriftlichen und mündlichen Prüfung sowie nach Vorlage eines Vertretungs-verhältnisses zu einem Rechtsträger, bei der Gewerbebehörde angemeldet werden. Für bestehende FDLA, die ihr Gewerbe nach dem 31. August 2011 angemeldet haben, ist die Frist mit 1. September 2012 abgelaufen. Der FDLA darf daher nicht mehr als Vermittler tätig werden und muss umgehend die Zulassung als „neuer“ WPV beantragen. Für alle jene, die vor dem 31. August 2011 schon ei-nen FDLA-Gewerbeschein gelöst haben oder Vermögensberater sind, gilt die verlängerte Frist bis 31. August 2014. Problematisch kann es werden, wenn man vom Rechtsträger selbst zu einem Wertpapiervermittler „gemacht wird“. Denn dann erhalten alle anderen Rechtsträger, wo man ebenfalls als FDLA registriert war, eine Mitteilung, dass diese den FDLA innerhalb von zwei Wochen ebenfalls ummelden müs-sen. Wird dies nicht in die Wege gelei-tet, wird die Deaktivierung behördlich aufgetragen.Alle jene Wertpapiervermittler, die diese Vorgehensweise nicht wünschen, weil ja berechtigterweise die Über-gangsfrist bis 31. August 2014 genutzt werden kann, müssen sich direkt an die Finanzmarktaufsicht (FMA) wenden, sollte ein Rechtsträger eigenmächtig aktiv geworden sein. Mit Meldung an die FMA lässt sich der alte Zustand wieder herstellen.
Fremdwährungskredite – ChanCe Für VermögensberaterDer Druck auf Kunden, die Fremdwäh-rungskredite aufgenommen haben, nimmt zu (s. nächste Seite). Mittels Brie- fen, Anrufen, Aussagen bei Bankgesprä-chen bzw. Vorladungen soll der Kredit-nehmer zu einem Umstieg in eine Euro-Variante bewegt werden. Tatsächlich ist dies in einigen Fällen gelungen – mit dem Ergebnis, dass die Kunden nun den Ver-lust realisiert haben: Den Kursverlust und auch jenen, der infolge des vorzeitigen Ausstiegs aus dem Tilgungsträgermodell entstanden sein könnte. Diese Perso-nen zahlen nun im Euro einen wesent-lich höheren Zinssatz und müssen ein höheres Euro-Kreditobligo zurückführen. Für Vermögensberater stellt dies eine Chance dar: Sofern er aktiv wird und die Fremdwährungs-Kunden kontaktiert, ja, sogar auch Nicht-Kunden, denn wichtig ist nicht der „Ausstieg ohne Wenn und Aber“, sondern eine neutrale Beratung,
in der sämtliche Vor- und Nachteile der Finanzierung im Schweizer Franken ab-gewogen, gegenübergestellt und dann neu beurteilt werden. Ein gewerblicher Vermögensberater agiert jedenfalls bank unabhängig.
ausbildungsinitiatiVe Für Finanzdienstleister in nöDer Ausschuss der NÖ-Fachgruppe hat einstimmig in der letzten Sitzung beschlossen, gerade in dieser schwie-rigen Phase eine neue Initiative in der Ausbildung zu setzen. Aufgrund von Marketingumfragen ist bekannt, dass Persönlichkeit, Vertrauen und das Auf-treten wesentliche Faktoren sind, durch die man beim Kunden punkten kann – natürlich neben der Fachkompetenz. Niederösterreichische Finanzdienstleis-ter können kostenlos zwei Seminare be-suchen, die sich diesen Themenkreisen widmen:
„Der Kunde 3.0“: Social Economy – die neue Ära, verändertes Kundenverhalten – veränderter Vertrieb, der „unüber-sichtliche Markt“ – neue Anforderungen – neue Chancen.
„Die 6 größten Fehler im Verkauf“ und wie sie vermieden werden können. Neue Rezepte für Kundenansprache, vertriebs-unterstützende Kommunikation, Werte, Customer Experience Management etc. als Basis des Erfolgs.
lesen sie in ausgabe 4 / 2012:Ein Gutachten gibt Aufschluss: Wem steht welche Abschluss-, Folge- und Be-standsprovision zu, insbesondere bei Be-standsübertragungen bzw. Wechsel von einem Unternehmen zum anderen.
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Die Fachgruppe der niederösterreichischen Finanzdienstleister informiert künftig in FONDS exklusiv über aktuelle Trends, Brancheninitiativen und Aktivitäten der Fachgruppe.
Michael holzer, Fachgruppenobmann der Finanzdienstleister Niederösterreichs
Finanzdienstleisterbausparen
„Zusammenhang zwischen sparen und Finanzierung stärker betonen“Die Bausparkasse Wüstenrot erlebt derzeit eine enorme Nachfrage nach sicheren Bauspardarlehen. Vorstandsdirektor Franz Meingast erklärt, welche Akzente Wüstenrot aktuell setzt.
nahmen verwendet werden. So wird eine Höherqualifizierung für jeden leistbar und Kostenbelastungen für Pflegeaufwendungen werden kalku-lierbar.
Wie sind die Zinsen bei grundbücher-lich besicherten Finanzierungen ge-staltet? Wie hoch ist die maximale Darlehenssumme? Wie sind die mögli-chen Laufzeiten und die Zwischendar-lehenslaufzeit gestaltet?F. M.: Bis zur Zuteilung beträgt der Zinssatz 0,99 % fix für die gesam-te Zwischendarlehens-Laufzeit von längstens 18 Monaten, danach zwi-schen 2 und maximal 6 %. Die höchst-mögliche Darlehenssumme ist derzeit 180.000 pro Person, die Laufzeiten bewegen sich zwischen 7 und 31,5 Jahren. In jedem Fall ist das Bauspar-darlehen mit seiner klar definierten Zinsbandbreite, der kostenfreien Ab-sicherung vor hohen Zinsen und der Unabhängigkeit von Kurs- und Wäh-rungsschwankungen eine solide und berechenbare Finanzierungsform, die Planungssicherheit für viele Jahre gibt.
Wie ist der Trend bei der Bauspar- finanzierung? F. M.: Investitionen in Immobilien sind gerade in wirtschaftlich unsiche-ren Zeiten eine kluge Entscheidung. Viele Menschen investieren jetzt in die Schaffung eines Eigenheims – egal, ob Wohnung, Haus oder Grundkauf. Die Nachfrage nach sicheren Bauspar-darlehen ist derzeit enorm.
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FONDS exklusiv: Bausparen ist in Österreich mit 5,2 Millionen Verträ-gen eine der beliebtesten Formen des Sparens. Wie entwickelt sich nach der Prämienkürzung die Zahl der neuen Verträge und was ist für das Gesamt-jahr zu erwarten?FraNz MeiNgaSt: Bis zur Beschluss-fassung des Gesetzgebers herrschte zwar eine gewisse Unsicherheit, was wirklich kommt. Aber ab Mitte April hat sich das Geschäft wieder zu festi-gen begonnen, heute sind wir auf ei-nem guten Weg, das Vorjahresniveau zu erreichen. Ob man diese 6 bis 8 Wochen aufholen kann, wird uns der Herbst zeigen, weil dies die traditio-nell stärkste Bausparzeit ist. Das Bau-sparsystem hat sich in Österreich in den fast 90 Jahren seines Bestehens immer bewährt: Es ist leicht verständ-lich, risikoarm und beliebt – gerade in Zeiten der Instabilität auf den Finanz-märkten.
Wie sind die Zinsen beim Spartarif?F. M.: Wüstenrot hat die Startverzin-sung bei neuen Verträgen deutlich ver-bessert und macht damit den Klassiker „Bausparen“ noch attraktiver: Wer bis spätestens 31.12.2012 einen prämien-begünstigten Dynamischen Bauspar-vertrag abschließt, sichert sich einen Startzinssatz von 4,5 Prozent (statt bisher 3,5 Prozent) für volle zwölf Mo-nate. Für junge Sparer unter 26 Jahren wurde die Startverzinsung von 4,0 auf 5,0 Prozent angehoben. Damit haben wir aktuell das beste Angebot aller ös-terreichischen Bausparkassen!
Wie lässt sich das Geschäft beleben, welche Akzente setzt Wüstenrot?F. M.: Wir setzen darauf, den Zusam-menhang zwischen Sparen und Finan-zierung wieder stärker zu betonen. Zum einen ist der Bausparvertrag nach wie vor hoch interessant, weil er das einzige geförderte Sparprodukt ist. Zum anderen ist er zugleich eine sichere Finanzierungsmöglichkeit. Er wird daher auch in Zukunft eine wesentliche Rolle für alle spielen, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen wollen. Zudem kann der Darlehensanspruch auch auf Familienmitglieder übertragen werden, etwa für bauliche Adaptie-rungen zum barrierefreien Wohnen der Eltern. Außerdem kann ein Bausparvertrag auch für Bildungs- oder Pflegemaß-
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Franz Meingast, MBA, Vorstandsdirektor von Wüstenrot
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FinanzdienstleisterNews
ACMBernstein hat drei neue Anleihen-Fonds im Emerging Markets-Sektor aufgelegt. Das Emerging Market Corporate Debt Portfolio
(LU0736563114) investiert in erster Linie in Unternehmensanleihen von Emittenten aus Schwellenländern, zudem dürfen vereinzelt staatliche und quasi-staatliche Anleihen in das Portfolio aufgenommen werden. Das Asia Pacific Income Portfolio (LU0736556092) fokussiert auf attraktive und langfristige Erträge aus asiatischen Staats- und Unternehmensanleihen und sichert darüber hinaus Fremdwährungsrisiken ab. Das Emerging Market Local Currency Debt Portfolio (LU0736561928) profitiert auch von der erwarteten Aufwertung der lokalen Währungen.
Christian Jost, Vorstand der C-Quadrat KAG
ACM Bernstein: 3 neue EM-Bond-FondsUnternehmens- und festverzinsliche -Anleihen
Fenja Multi Strategy Fonds zugelassenAutomatisierter Handelsansatz – Liechtensteiner UCITS IV Fonds
C-Quadrat-Fonds mit All-time-highsC-Quadrat APM Absolute Return: von einem Hoch zum nächsten
Der C-Quadrat APM Absolute Re-turn Fonds markierte nach sei-
nem Höchststand im Juli auch im Au-gust ein weiteres, neues All-time-high. Auch Fonds aus der C-Quadrat ARTS-Produktfamilie sowie Fonds aus den Produktkategorien „Active Fonds“ und „Multi Asset Fonds“ stemmten sich gegen das von volatilen Börsen und Euro-Krise geprägte negative Um-feld und erreichten neue Höchststän-de, berichtet das Fondshaus. Zudem konnten viele von der KAG gemanag-ten Mandate für institutionelle Kun-den neue Hochs erreichen.
Der Fenja Fund Multi Strategy (ISIN LI0145168402) wurde in
Österreich zum öffentlichen Vertrieb registriert. Der Fonds wurde in Liech-tenstein als UCITS IV (europaweit standardisierte Richtlinien) zugelassen und kann sowohl als Einmalerlag, als auch per Sparplan gezeichnet werden. Gemanagt wird das Vermögen mit di-versen automatisierten Systemansät-zen; investiert wird in die liquidesten Aktien- bzw. Anleihenindizes, in diver-se Forex-, Rohstoff- und Futuresmärk-te in diversen Zeiteinheiten.
shamaila Khan, Fondsmanagerin bei ACM Bernstein
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Raiffeisen Capital Management hat einen neuen Fonds begeben, den
Raiffeisen-Unternehmensanleihen 2017 (ISIN: AT0000A0W4H5). Noch bis zum 6. November kann der Fonds gegen Ein-malerlag gezeichnet werden. Die jährli-che Ausschüttungshöhe wird so gewählt, dass am Ende der Laufzeit eine Tilgung mindestens zum ersten errechneten Wert (100 Euro) möglich sein sollte. Ak-tuell sind 3,50 Euro Bruttoausschüttung je Anteil geplant. Investiert wird in ein breites Spektrum an Corporate Bonds – mit Rating von AAA bis BBB – und auch Hochzinsanleihen. Die Fondsmanager beurteilen insbesondere die fundamen-tale Unternehmenssituation.
Raiffeisen legt Zielfonds mit Corporates aufLaufzeit bis 2017 – Zeichnung bis zum 6. November
mathias Bauer, Geschäftsführer der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft
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FinanzdienstleisterNews
Die „Staatsschulden-Krise“ hat sich ausgeweitet, mittlerweile über Europas
Grenzen hinaus. Auch Japan und die USA sind in den Fokus der Märkte gerückt.Aber ist die Lage wirklich so bedrohlich, ist die finanzielle Situation der Staaten wirklich so prekär?Wirft man einen genaueren Blick auf die pri-vaten Vermögen in den europäischen Ländern und setzt sie in Beziehung zu den jeweiligen öffentlichen Schulden, so fällt erstaunlicher-weise ins Auge, dass aus dieser Perspektive von drohendem Konkurs keinesfalls die Rede sein kann. Die Privatvermögen machen in allen Fällen deutlich mehr aus als die öffent-liche Verschuldung. Selbst Griechenland hatte in 2011 immer noch fast doppelt so viel Privatvermögen wie seine öffentliche Hand Schulden – warum es nun auf Finanzspritzen von vergleichbar deutlich ärmeren Ländern wie Estland, der Slowakei und Slowenien angewiesen sein soll, ist angesichts dessen schwer nachzuvollziehen. Und Deutschland als das vermeintlich „reichste“ Land Europas steht so gesehen noch lange nicht so gut da wie das angeblich so „arme“ Italien… Es ist also an der Zeit, Staat und Bevölkerung als eine Einheit zu begreifen und auch vor unpopulären Maßnahmen, die die Privatver-mögen zugunsten der öffentlichen Haushalte belasten, nicht zurückzuschrecken – auch wenn möglicherweise bald Wahlen sind…Noch ist Zeit – bleibt zu hoffen, dass die Poli-tik sie zu nutzen weiß!
Ist noch Zeit?Europa steuert auf die Pleite zu – ein Schreckensszenario, das allgemein Angst und Sorge verbreitet.
Guido Barthels, Portfoliomanager Ethna Funds
Die Nürnberger Versicherung AG Österreich hat mit ihrer Be-rufsunfähigkeitsversicherung im Produkt-Gesamtrating der
Morgen&Morgen GmbH sehr gut abgeschnitten. Der Haupttarif ‚Plan B‘ sowie die Zusatzversicherung ‚BUZ‘ wurden beim aktuel-len Rating des deutschen Analysehauses mit der Bestnote von fünf Sternen (= Ausgezeichnet) bewertet. Die 2002 auf den Markt gebrachten BU-Tarife würden laufend weiterentwickelt und verbessert, kommentiert Produktmanagerin Barbara Neumayr: „,Plan B‘ ist das einzige Produkt in Österreich, das standardmäßig eine Leistungsvariante bereits ab 25% Berufsunfähigkeit bietet.“Das Morgen&Morgen-BU-Rating setzt sich aus vier Teilratings mit unterschiedlicher Gewichtung zu-sammen: BU-Bedingungen 50%, BU-Kompetenz 30%, BU-Transpa-renz 10%, BU-Antragsfragen 10%. In die Beurteilung fließen damit nicht nur Bedingungen, sondern auch andere wichtige Kunden-interessen ein.
Während das weltweite Brutto-Geldvermögen erstmals die 100 Billionen Euro-Grenze überschritten hat, ist das
Pro-Kopf-Vermögen der österreichischen privaten Haushalte im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Nach Abzug der Verbindlich-keiten liegt Österreich im internationalen Vergleich an 15. Stelle, wie der aktuelle Allianz „Global Wealth Report“ zeigt. Gemessen in Prozent der Wirtschaftsleistung, stehen mit Blick auf die priva-te Verschuldung in Westeuropa nur die Haushalte Belgiens besser da als Herr und Frau Österreicher. Seit Ausbruch der Finanzkrise profitieren insbesondere die Anlageklassen Bankeinlagen und Versicherungen von der erhöhten Liquiditäts- und Sicherheits-präferenz der Österreicherinnen und Österreicher.
Nürnberger BU mit HöchstnotenMorgen&Morgen hat die Berufsunfähigkeitsversicherung der Nürnberger mit Top-Noten bedacht
Vermögen und Schuldenstand der Österreicher schrumpfenAllianz-Vermögensreport: Bankeinlagen und Versicherungen werden bevorzugt
BarBara neumayr, Produktmana-gerin bei der Nürnberger.
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FinanzdienstleisterNews
Beratung und Unterstützung bei der Eintreibung allfälliger Schaden-ersatzansprüche bietet die Beratungsplattform „Finanzbuddha“
Klein- und Mittelunternehmen, die sich bei Finanzierungen durch ihre Bank im Zusammenhang mit Fremdwährungsdarlehen nach Verlusten aus Absicherungsgeschäften geschädigt fühlen. „Wir bewegen uns dabei ausschließlich im außergerichtlichen Bereich“, so Gerald Zmuegg, Director bei Finanzbuddha, man arbeite mit rund zehn Experten auf dem Gebiet zusammen, die in der Lage seien, Kapitalmarktprodukte dahingehend zu untersuchen, ob ein Schaden etwa aus versteckten Margen zugunsten eines Kreditinstituts oder aus dem Markt innewohnenden Mechanis-men heraus entstanden sei. Tritt ein Unternehmer mit Finanzbuddha in Kontakt, überprüft ein von Finanzbuddha beauftragter Sachverständiger, ob ein Produkt ,sauber‘ ist oder nicht. Ein Honorar werde erst bei Erfolg fällig. In den letzten drei Jahren habe man etwa 150 Fälle abgearbeitet und in Summe Rückzahlungen der Banken in Höhe von in Summe rund 130 Millionen Euro außergerichtlich erwirken können.
M it knapp 200 Besuchern war der erste Abend der „Wissens-Road-show“ gut besucht, nach den praxisnahen Ausführungen von Peter
Brandner vom BMF zu den Themen „Staatsschulden, Euro-Rettungs-schirm & Co“ fand eine Podiumsdiskussion unter reger Publikumsbeteili-gung mit Experten der Fondshäuser DWS und Fidelity statt. Organisator und Branchenkenner Michael Müller sieht die Notwendigkeit von mündi-gen Kunden zu deren eigener Sicherheit und als wirksamer Konsumenten-schutz: „Unabhängige Finanzberatung hat eine wichtige sozialpolitische Bedeutung. Am mangelnden Vertrauen der Kunden sind Finanzberater leider teils selbst schuld“, viele hätten bloß als Produktvermittler agiert. Die nächsten Termine: Freitag, 28.09.: „Vorsorgen & Absichern“; 11.10.: „Richtig Anlegen & Investieren“; 9.11.: „Finanzierungen & Immobilien“. Event-Hotline: +43-676-9170069.
thomas terihay, RWB Regional-direktor Süd
Beratungsplattform für KMUSupport für Unternehmen mit Verlusten durch Zinsswapgeschäfte
Henderson Group mit neuem AR-MitgliedSarah Arkle als unabhängige Aufsichtsrätin
RWB hat neuen Regionaldirektor Thomas Terihay betreut Vertriebs-partner im Süden Österreichs
„Wissens-Roadshow“ in Wien: Noch drei Ter-mine zu Pensionen, Finanzieren, ImmobilienOrganisator und Sponsoren der Event-Reihe wollen Privatanlegern unabhängige Informationen liefern
Thomas Terihay ist neuer Regio-naldirektor und betreut in dieser
Funktion die Vertriebspartner von RWB PrivateCapital (Austria) GmbH in der Steiermark und in Kärnten. Te-rihay war jahrelang als selbstständiger Finanzdienstleiter im Privatkunden-geschäft in der Steiermark tätig. 2005 wurde er bei Superfund in Graz aktiv, wo er 2006 die Leitung des Investment Centers übernahm. Den Schwerpunkt seiner Arbeit sieht Terihay darin, vorhandene RWB Partner messbar und nachhaltig erfolgreich zu machen und neue Partner für die Anlageklasse Private Equity zu gewinnen.
Die an der Börse London notie-rende Henderson Group plc,
Muttergesellschaft von Henderson Global Investors, hat Sarah Arkle zum unabhängigen Aufsichtsrat (Non-Executive Director of the Henderson Group Board) ernannt. Die Zustim-mung der UK-Aufsichtsbehörden stand zu Redaktionsschluss noch aus. Arkle arbeitet seit mehr als 30 Jahren in der Finanzbranche. Bis Ende De-zember 2011 war sie Chief Invest-ment Officer (CIO) von Threadneedle.
Gerald ZmueGG, Gründer der Beratungsplattform Finanzbuddha
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FinanzdienstleisterKolumne
ohne Führerschein durch die FinanzweltWer ein Auto lenken will, muss vorher den Führerschein machen. Das ist selbstverständlich, gesetzlich vorgeschrieben und sehr sinnvoll. Oder würden Sie sich ohne jegliche Kenntnis der Technik und der Verkehrsregeln am Steuer eines Autos in den heutigen Straßenverkehr trauen? Wohl kaum. Und wie ist das bei der Geldanlage?
Investmentfonds, Versiche rungen und Beteiligungen sind viel kom-plexere und oft risikoreichere Ver-
anlagungen als Sparbuch und Bau-sparvertrag. Die heutige Finanzwelt ist mindestens so gefährlich wie der Straßenverkehr. Wie gut finden Sie sich dort zurecht?In der Schule lernen wir praktisch nichts über die globalen Finanzmärk-te. Unser Schulsystem stammt noch aus Zeiten Maria Theresias, ist also etwa 250 Jahre alt. Die Lehrpläne be-inhalten kein Basiswissen zum Thema Finanzplanung, finanzielle Vor sorge oder Finanzierung. Dabei betrifft dieses Thema ausnahmslos jeden von uns. Jeder Mensch muss irgendwann finanzielle Entscheidungen treffen, die letztendlich auch Folgen für die eigene oder die Existenz der ganzen Familie haben können. Und die meis-ten tun dies ohne jedes Grundwissen.
Österreicher/innen auf dem letzten PlatzAktuelle Studien von AXA Investment Managers und dem Finanzkonzern ING zeigen auf, dass sich 93 (!!!) Pro-zent der befragten ÖsterreicherInnen mehr Finanzbildung wünschen. Im-merhin 31 Prozent geben an, ihr Finanz-Know-how aus der Schule zu haben, 27 Prozent wurden von Fami-lie und Freunden in die Geheimnisse der Geldanlage eingeweiht, 41 Pro-zent eigneten sich ihr Finanzwissen selbst an. Und trotzdem – oder gerade
deshalb: Bei einem Test über Finanz-wissen landen die ÖsterreicherInnen europaweit auf dem letzten Platz.
Die Zeit ist reif für Financial Education. Praxisnahes Finanzwissen wird nicht nur dazu führen, dass die Österrei-cherInnen im internationalen Ver-gleich aufholen. Es ist von grundlegen-dem Vorteil und Wert für alle Akteure der Finanzdienstleistung: Produktan-bieter, Vertriebsgesellschaften, Berater und insbesondere für die Kunden.
mehr eigenverantwortung der KundenDer Trend geht weg vom reinen Pro-duktverkauf. Echte Beratung mit maß-geschneiderten Lösungen sind mehr
gefragt denn je. Die guten und kunde-norientierten Berater verabschieden sich von ihrer Funktion als verlän-gerter Arm der Produktanbieter. Mit finanztechnisch gänzlich unbedarften Kunden ist es aber auch für die bes-ten Berater schwierig, eine langfris-tige und zielführende Finanzplanung durchzuführen. Je besser Kunden ihre persönlichen Ziele formulieren können, desto Erfolg versprechender sind die vom Berater erarbeiteten Lö-sungen. Dazu brauchen die Österrei-cherInnen grundlegendes Finanzwis-sen und das Bewusstsein, dass auf uns alle eine Reihe von Herausforderungen zukommt, Stichwort Pensionslücke oder Kaufkraftverlust durch (kom-mende) Inflation.
freie finanzdienstleister KÖnnen Pioniere seinKaum eine Berufsgruppe hat in fi-nanziellen Angelegenheiten ihr Ohr so nahe am Kunden wie die freien Fi-nanzdienstleister. Daher sind gerade sie prädestiniert dafür, den Österrei-cherInnen produktneutrales und pra-xisnahes Finanzwissen zu vermitteln. Denn keine andere Berufsgruppe kann vergleichbar glaubhaft darstellen, dass sie unabhängig von einzelnen Produk-ten berät und das Wohl der Kunden in den Fokus stellt. Ganz abgesehen da-von, dass es auch dem Image unserer Branche gut tun würde. Was hält uns also davon ab, den ersten Schritt zu setzen?
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AndreAs dolezAl, Finanzdienstleister & Unter-nehmensberater
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Vertriebspartnerschaften im Segment Klein- und Mittelbetriebe: Eine Erfolgsstory
Sie haben vor einem Jahr Ihr Allfinanzkonzept auf die Kundengruppe Klein und Mittelbetriebe ausgeweitet. Hat sich dieser Schritt gelohnt? Wie ist die Bilanz?Siegfried Prietl: All unsere Erwartungen wurden übertroffen. Vertriebspartnerschaften sind mittlerweile ein zentraler Bestandteil der Expansionsstrategie der Bank Austria im GeschäftskundenSegment. Wir konnten in allen Produktgruppen – von Finanzierungen über Veranlagungen bis hin zu Dienstleistungen – gemeinsam große Volumina absetzen und die Trendlinie zeigt stark nach oben.
Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?S. P.: Dieser Erfolg ist stark von der hervorragenden Qualität der selbstständigen Finanzdienstleister in Öster reich getragen, denn die Beratung von Klein und Mittelbetrieben erfordert besonderes Knowhow. Natürlich spielen auch die Rahmenbedingungen in der Bank Austria eine wesentliche Rolle. Sowohl Kunden als auch Vertriebspartner sehen, dass wir Geschäft machen wollen. Im Mittelpunkt steht das Service für unsere
Vertriebspartner, die in den Filialen für Klein & Mittelbetriebe kompetente Ansprechpartner und aktive Verkaufspartner finden.
Welche Produkte können vermittelt werden?S. P.: Im Finanzierungsbereich Betriebsmittel und Investitionskredite, auf Wunsch auch mit einem Zinsabsicherungsprodukt. WertpapierPro
dukte sowie Dienstleistungen wie der BranchenCheck, FinanzCheck oder der BusinessPlanner. Als Tippgeber auch unser Konto4Business, das mit unschlagbaren Konditionen punktet.
Kooperieren Sie im Wertpapierbereich ausschließlich mit Exklusivpartnern oder ist eine Zusammenarbeit auch als Wertpapiervermittler möglich? S. P.: Obwohl wir sehr viele Exklusivpartner haben, bekennen wir uns zum Wertpapiervermittler und damit zur Möglichkeit für selbstständige Vermögensberater, mit mehr als einer Wertpapierfirma zusammenarbeiten zu können. Deshalb haben wir unsere PoolPartner auch frühzeitig über die gesetzlichen Änderungen in Verbindung mit der Gewerbenovelle zum Wertpapiervermittler informiert und ihnen bereits alle nötigen Unterlagen für die Anzeige beim Gewerbeamt zur Verfügung gestellt. Aktuell läuft die Umstellung.
Geschäftsführer der Bank Austria Finanzservice GmbH Siegfried Prietl freut sich über starke Vertriebspartnerschaften im Kundensegment Klein und Mittelbetriebe.
Bank Austria finanzservice gmbHlassallestraße 5 A-1020 Wien
telefon: +43 / (0)50505 / 53000 telefax: +43 / (0)50505 / 54971e-Mail: info@baf.atinternet: www.baf.at
„Vertriebspartnerschaften sind mittlerweile ein zentraler Bestandteil der Expansionsstrategie der Bank Austria im GeschäftskundenSegment. “Siegfried Prietl, Geschäftsführer Bank Austria Finanzservice GmbH
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CHMelir Markus, di (fH) 0664/9697629 markus.chmelir@baf.at Oberösterreich, Salzburg
MOritZ Oswald 0664/5250042 oswald.moritz@baf.at tirol, Vorarlberg
ÖHler gabriela 0664/2528818 gabriela.oehler@baf.at Wien
rUPPert Sascha 0676/3813099 sascha.ruppert@baf.at Kärnten, Steiermark
SCHANdl reinhard 0664/3078442 reinhard.schandl@baf.at Niederösterreich, Burgenland
Interesse an eIner KooperatIon? Unsere regIonalleIter freUen sIch aUf Ihren anrUf!
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FinanzdienstleisterIntervIew
Aktuelle Investmentthemen in turbulenten ZeitenPioneer Investments Austria (PIA) bietet Anlegern auf der Suche nach Rendite interessante Ideen und Fondslösungen an. PIA-CEO Werner Kretschmer findet u.a. Emerging Marktes sowie europäische Aktien und Unternehmensanleihen eine Überlegung wert.
FONDS exklusiv: Die Euro- und Schul-denkrise ist noch lange nicht ausgestan-den. Auf Anleger kommen weiterhin strapaziöse Zeiten zu. Sehen Sie den-noch in selektiven Märkten Chancen?WerNer KretSchmer: Die Lage in Europa ist nicht rosig. Interessante An-lagemöglichkeiten gibt es trotzdem. Wir bei Pioneer Investments Austria sehen einige interessante Themen, die Anle-gern immer noch gute Chancen bieten, beispielsweise Euro-Peripherie-Staats-anleihen, Unternehmensanleihen und Emerging Markets. Natürlich müssen dabei immer auch die Risiken der jewei-ligen Assetklasse beachtet werden.
Sind Euro-Staatsanleihen derzeit nicht sehr gewagt für Kleinanleger?W. K.: Die aktuellen Risikoaufschläge – in Form hoher Zinsen – bei Staatsan-leihen aus den Euro-Peripherieländern könnten mittelfristig ein interessantes Verhältnis von Risiko und Ertrag be-deuten. Insbesondere gilt das für ita-lienische Staatsanleihen. Diese sehen wir aber ausdrücklich nur als taktische Beimischung in einem Portfolio und die Situation muss genau verfolgt wer-den. Aber Kleinanleger müssen ja nicht in Eigenregie Entscheidungen treffen. Wer im Pioneer Funds – Euro Aggrega-te Bond anlegt, kann sicher sein, dass in diesem Fonds, der in unterschiedli-che Bereiche investiert, die Gewichtung der Peripherieländer entsprechend der Marktentwicklung aktiv gesteuert und dabei sowohl in Staatsanleihen als auch in Unternehmensanleihen und ande-ren Schuldtiteln veranlagt wird.
Beim genannten Fonds wird auch in Un - ternehmensanleihen investiert. Auch das ist für viele Anleger noch Neuland. W. K.: Viele Unternehmen haben ge-sunde Bilanzen und wirtschaften erfolgreich. Die Analyse zeigt, dass in Zeiten schwachen Wachstums Un-ternehmensanleihen mit Investment Grade Rating profitieren – ich bezie-he mich hier auf Daten seit 1948 bis 2011. Die Unternehmensanleihen er- zielten im Durchschnitt – in Phasen geringen Wirtschaftswachstums – nur etwas niedrigere Erträge als die Aktienmärkte, dies allerdings bei einer vergleichsweise geringeren Schwan-kungsfreudigkeit. Wir haben dazu einen auf Unternehmensanleihen fo-kussierten Fonds im Programm, den PIA – Euro Corporate Bond, in dem Corporates mit Investment Grade ent-halten sind, d.h. mit einem Rating von AAA bis BBB-.
Und Sie sind der Meinung, dass man europäische Aktien nicht wie der Teufel das Weihwasser meiden sollte...W. K.: In der Tat, in vielen europäi-schen Unternehmen wurden die Bi-lanzen durch straffe Kostenkontrolle gestärkt. Aus diesem Grund sind die durchschnittlichen Dividendenrendi-ten sehr attraktiv. Für geduldige Inves-toren könnte sich langfristig daher eine Rückbesinnung auf den Fokus in Rich-tung Qualitätsaktien durchaus lohnen. In Europa könnte man dabei als Port-foliobeimischung auf Österreich set-zen: Der PIA Austria Stock investiert in österreichische Aktien. Das Fonds-management verfolgt einen wert- orientierten Ansatz, d.h. es wird analy-siert, welche Unternehmen führend bei Produktinnovationen sind, wo es Über-nahmefantasie gibt und wie gut die Konzerne aufgestellt sind. Ebenfalls eingesetzt wird die Chartanalyse, mit deren Hilfe das Timing optimiert wird.
Auch wenn einem europäische Märkte nahe sind, könnte es so manchem Anle-ger doch zu heiß sein, auf europäisches Pflaster zu setzen. Was dann?W. K.: Mittel- bis langfristig sehen wir Emerging Markets nach wie vor posi-tiv. Die aufstrebenden Märkte agieren weiterhin als Wachstumslokomoti ven und tragen bereits ein Drittel zur weltweiten Wirtschaftsleistung bei. Bei allen Anlagemöglichkeiten müssen unbedingt individuelle Parameter wie Risikobereitschaft oder Anlage horizont des einzelnen Anlegers berücksichtigt werden.
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Werner Kretschmer, CEO Pioneer Investments Austria
RentenfondsBond is back
Wo die Wohnfinanzierung zu Hause ist! Die professionelle Beratung ist bei der Finanzierung eines Bau- oder Kaufvorhabens
wichtiger als je zuvor. Da der Fokus der Gedanken auf das Wohnprojekt gerichtet ist,
bleiben zumeist wichtige Entscheidungshilfen für
die richtige Finanzierungslösung außer Acht.
Die Situation am Wohnfinanzierungs-markt ist tückisch.Aktuell leben wir, zumindest was Kredit-zinsen anlangt, scheinbar im Schlaraf-fenland. Bei einem Zinssatz von unter 0,3% im 3 Monats Euribor und einem Refinanzierungssatz von 0,75% erleben wir gegenwärtig Wohnfinanzierungsan-gebote, die im Bereich zwischen 1,75 und 3% angesiedelt sind. Es stellt sich nun die Frage, welches Zinsänderungs-risiko damit verbunden ist und vor al-lem, welche Kreditbelastung anstehen könnte? Der Rückblick zeigt, dass nicht dauerhaft mit dieser günstigen Situation gerechnet werden darf. Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre war das Niveau um mehr als 2% höher (siehe Tabelle 3 Mo-nats Euribor).
3 Monats Euribor ab 200314-09-2012 0,250%02-01-2012 1,343% 03-01-2011 1,001% 04-01-2010 0,700% 02-01-2009 2,859% 02-01-2008 4,665% 02-01-2007 3,725% 02-01-2006 2,488% 03-01-2005 2,154% 02-01-2004 2,120% 02-01-2003 2,861%
Selbstverständlich ist der Zeitpunkt für Aktivitäten in der Wohnfinanzierung ge-eignet. Es ist nun wesentlich, richtig zu vermitteln, welche Ratenanpassung in der Zukunft leistbar ist. Alternativ ist ab-zuwägen, ob eine Fixzinsvereinbarung für einen längeren Zeitraum oder ein Bau-spardarlehen mit Zinsobergrenze um den Preis etwas höherer Zinsen die bessere Lösung ist.
Das Scoring der Kreditabteilungen artet zum Mirakel ausTatsächlich ist heute das Vergabethema von Wohnkrediten der Bank von unterneh-mensinternen, kaum nachvollziehbaren Regelwerken überfrachtet. Das bankin-terne Risikomanagement hat das Sagen. Mehr und mehr schwindet damit im Vorfeld der Kreditprüfung die Einschätzung, ob ein Finanzierungswunsch realisierbar ist.
Weitere Problemstellungen sind die ex-trem unterschiedlichen Zugänge zur Bewertung von Liegenschaften oder die Feststellung der Leistbarkeit durch indivi-duelle Modelle von Haushaltsrechnungen. Die Kreditkondition ergibt sich letztendlich aus einem Sammelsurium von Gut- und Schlechtpunkten umfassender Beurtei-lungselemente.
Michael Holzer, Vorstand FinanzPuls AG
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Wir schaffen TransparenzIm Tagesgeschäft sind wir, als größter unabhängiger Dienstleister in der Wohn-finanzierung, permanent mit den ange-sprochenen Problemstellungen befasst. Es ist heute entscheidend, für den Kon-sumenten einen transparenten Zugang zur geeigneten Finanzierungslösung zu schaffen. Durch Ihre Kooperation mit FinanzPuls werden Sie mit den Markt-gegebenheiten intensiv vertraut gemacht und verfügen mit FinOnline über ein unschlagbares Beratungs- und Abwick-lungsinstrument. Am besten überzeugen Sie sich selbst!
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pro 100.000,-- rate pro 100.000,-- ratelaufzeit 20 J. 523,-- laufzeit 20 J. 608,--laufzeit 25 J. 438,-- laufzeit 25 J. 529,--laufzeit 30 J. 381,-- laufzeit 30 J. 477,--Werte inkl. Finanzierungsnebenkosten aus dem berechnungs- und abwicklungsprogramm „Finonline“ ermittelt.
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FinanzdienstleisterIntervIew
Bawag P.S.K. forciert das KreditgeschäftDie Bawag P.S.K. stellt das Kreditgeschäft auf neue Beine. Was genau das Institut anbietet, verrät Bernhard Gugganig, Leiter Alternative Vertrieb bei der Bank, im Interview.
gen mitbringt. Rascher und unbürokratischer geht es gar nicht mehr.
Darüber hinaus zeichnet sich die „KreditBox Schnell“ noch durch eine besondere Servicekomponente aus, das KreditübernahmeService. Darunter ist zu verstehen, dass wir den Kunden dabei unterstützen, seine Konsumkredite zu optimieren, d.h. mit einem eigens von uns entwickelten Rechentool werden die Daten sämtlicher bestehender Kredite erfasst. Mit dem Kalkulationsprogramm können wir aufzeigen, ob und wie viel sich der Kunde monatlich erspart, wenn er seine bestehenden Kredite an unsere Bank überträgt. Der neue Gesamtkreditbetrag inklusive der Neufinanzierung und die neue Gesamtkreditrate sind in der Vergleichsrechnung auf einen Blick sowohl für Kunden als auch Berater ersichtlich.
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FONDS exklusiv: Herr Gugganig, die Bawag P.S.K. hat sich zum Ziel ge-setzt, ihren Marktanteil im Kreditge-schäft in den nächsten Jahren deutlich zu erhöhen. Auf welche Art und Weise verfolgt die Bank dieses Ziel?BerNharD GuGGaNiG: Wir stellen das Kreditgeschäft komplett neu auf. Mit einem Mix aus einer offensiven Vertriebsstrategie, neuen Produktideen und einem integrativen Marketingkonzept wollen wir diesem Bereich mehr Wert geben.
Spielte bei dieser Neuausrichtung auch das aktuelle und wohl anhaltend nied-rige Zinsumfeld eine Rolle?B. G.: Das niedrige Zinsniveau macht Finanzierungen für unsere Kunden momentan sehr günstig. Diese Situation gilt es zu nutzen, und deshalb auch der Fokus auf das Kreditgeschäft.
Was zeichnet die neue Produktschiene aus?B. G.: Unsere neue „KreditBox“ wird seit dem 3. September 2012 im gesamten Bawag P.S.K. Vertriebsnetz angeboten. Wobei wir nicht von der „KreditBox“ sprechen, es handelt sich vielmehr um FinanzierungsPakete in drei verschiedenen Ausprägungen, die sich jeweils aus einer bedarfs orientierten Kombination von Produkt und Servicekomponenten zusammensetzen. So gibt es eine „KreditBox Schnell“ für den Konsumkredit, eine „KreditBox Wohnen“ für die Schaffung oder den Kauf von Wohnraum und eine „KreditBox Energie“ für das Renovieren und Sanieren der eigenen vier Wände.
Was genau kann man sich unter der KreditBox Schnell vorstellen?B. G.: Die „KreditBox Schnell“ steht für Finanzierungen in der Höhe von 4.000 Euro bis maximal 75.000 Euro zur Verfügung, wobei die Laufzeit bis zu 10 Jahre betragen kann. Aus Anlass der Einführung dieses Finanzierungsprodukts haben wir uns zusätzlich etwas einfallen lassen: Das Bearbeitungsentgelt von bisher vier Prozent wird auf Dauer halbiert und nur mehr zwei Prozent betragen. Die Finanzierung wird mit variabler Verzinsung angeboten.
Tempo ist uns dabei sehr wichtig: Der Konsumkredit trägt den Zusatz „schnell“ deshalb, weil wir es schaffen wollen, dem Kunden – eine positive Kreditentscheidung vorausgesetzt – binnen zehn Minuten am Schalter den Betrag auszuzahlen; zumindest sofern der Kunde alle dafür nötigen Unterla
„Das niedrige Zinsniveau macht Finanzierungen für unsere Kunden momentan sehr günstig. Diese Situa-tion gilt es zu nutzen, und deshalb legen wir den Fokus auf das Kreditgeschäft.“
Bernhard GuGGaniG, Alternativer Vertrieb Bawag P.S.K.
FinanzdienstleisterIntervIew
Die „KreditBox Wohnen“ bzw. die „KreditBox Energie“ bietet individuelle Laufzeiten von bis zu 40 Jahren. Diese beiden Finanzierungen sind perfekte Produkt und ServiceBündel, mit denen sich unsere Kunden einen Wohntraum erfüllen können. Je nachdem, ob ein Objekt gebaut, gekauft oder saniert werden soll, findet sich in unseren Angeboten die umfassende Lösung dazu. Auch Förderungen und/oder Absicherungen werden im optimalen Produktmix berücksichtigt.
Auch hier bieten wir ein Zuckerl: Für den Großteil der Wohnbauförderungen wird ein aktueller Energieausweis vorausgesetzt, ab einer Finanzierungshöhe von 15.000 Euro werden die Kosten für den Energieausweis nach Vorlage der Rechnung bis zu 450 Euro rückerstattet. Gemeinsam mit dem Berater oder der Beraterin
können Kunden mit einem speziellen OnlineTool den Sanierungswunsch eingeben und den Finanzierungsbedarf dafür analysieren. Über unsere Homepage www.bawagpsk.com kann man den Online EnergieCheck auch bequem zu Hause durchspielen.
Was unterscheidet die „KreditBox“ von einem anderen Kreditprodukt anderer Häuser? B. G.: Die „KreditBox Wohnen“ und die „KreditBox Energie“ stellen nicht bloß einen Kredit dar, sondern wie bereits angedeutet ein umfassendes Angebot mit attraktiven Zusatzleistungen, darunter beispielsweise auch unsere BauserviceMappen mit nützlichen, regionalen Informationen und Partnern rund ums Thema Bauen und Wohnen inklusive Förderungen oder den Boxenstopp Bonus.
Letzterer belohnt KontoBoxKunden für zusätzlich abgeschlossene Produkte rund ums Bauen, Wohnen und Sanieren. Der Kunde erhält ein BonusScheckheft im Wert von 120 bis 715 Euro. Es enthält je nach Art der „KreditBoxen“ Gutscheine u.a. für die BauserviceMappe, die Vergütung des Energieausweises sowie diverse andere Startboni.
Welche weiteren Vorteile bieten die drei „KreditBoxen”?B. G.: Ein weiteres neues Element der „KreditBox“Familie stellt die Bestpreisgarantie dar, die für alle drei Formen der „KreditBox“ gilt. Bei Abschluss einer der KreditBoxen überreichen unsere Finanzierungsexperten das persönliche BestpreisgarantieZertifikat. Sollten unsere KundInnen innerhalb von vier Wochen nach Abschluss des KreditBoxKreditvertrages eine Finanzierungszusage einer anderen österreichischen Bank für einen identen Kredit mit günstigeren Konditionen vorlegen, können sie die Bestpreisgarantie in Anspruch nehmen. Verglichen werden Bearbeitungsentgelt, Aufschlag auf den Indikator bzw. Fixzinssatz – bei
jeweils identem Kreditbetrag, Verwendungszweck, identer Laufzeit, identen Kreditbeteiligten und Sicherheiten. Ist zumindest einer der verglichenen Preisbestandteile niedriger, passt die Bawag P.S.K. auf Ihren Wunsch hin alle Preisbestandteile an jene der Finanzierungszusage des Mitbewerbers an. Von der Bestpreisgarantie ausgenommen sind Bausparfinanzierungen und geförderte Kredite.
Was genau wird im Bereich Vertrieb neu sein?B. G.: Es gibt in Bezug auf das Hypothekarkreditgeschäft verschiedene Filialtypen und damit auch unterschiedliche Zusammenarbeitsmodelle innerhalb des Vertriebs. Wir verfügen über 47 große Kompetenzfilialen mit starker Außenpositionierung zum Thema Bauen und Wohnen sowie über mehr als 100 kleinere Kompetenzstellen in den ländlicheren Regionen. Daneben gibt es weitere an die 350 Stellen, die als Akquisitions und Überleitungsfilialen für Hypothekarkredite fungieren. Unterstützt wird der Filialvertrieb durch ca. 20 mobile Finanzierungsexperten.
Die Marke „MeinDaheim“Finanzierungsteam kennzeichnet Filialen mit Finanzierungskompetenz im Segment Bauen/Wohnen. In der Zusammenarbeit mit unseren Partnern bieten wir ein neues Kooperationsmodell als Tippgeber an, dabei nehmen wir unseren Partnern die Kundenberatung ab. Zusätzlich werden wir zukünftig im Kreditgeschäft auch sehr stark auf die zahlreichen Postpartner setzen, die durch proaktive Kundenansprache Interessenten an unser „MeinDaheim“Finanzierungsteam weiterleiten.
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FinanzdienstleisterEU-FINANZAUFSICHT
Lieber den Spatz in der HandMit seiner Empfehlung zur Eindämmung von Fremdwährungskrediten wurde der Europäische Ausschuss für Systemrisiken Ende letzten Jahres über Nacht in der Öffentlichkeit bekannt. In einer neuen Serie zur EU-Finanzaufsicht stellen wir diese Behörde und ihre Aufgaben näher vor.Von Johannes Muschik*
werden deren Regeln einfach auf die Versicherer übertragen, was aus Sicht der Branche unangemessen ist. Österreich wird im ESRB übrigens durch OeNBChef Ewald Nowotny und FMAVorstand Helmut Ettl vertreten.
Zweiter Kritikpunkt sind die in den Augen vieler Beobachter mangelnden Befugnisse. Das beginnt bereits bei der Beschaffung grundlegender Daten, etwa über einzelne Banken. Solche Informationen werden in vielen Mitgliedsländern der EU beinahe eifersüchtig gehütet.
NatioNale BehördeN BuNkerN ihre dateNDamit der ESRB seine ihm zugedachte Funktion ausüben kann, braucht die Behörde sämtliche bankenspezifischen Daten aus den EUMitgliedsländern. Die beaufsichtigten Finanzinsti tute müssten also eigentlich direkt der neuen europäischen Bankenaufsicht berichten. Dagegen gibt es jedoch Widerstand der nationalen Behörden, die ihre Daten nur teilweise oder gar nicht preisgeben möchten. Im Regelwerk zum Datenaustausch wurde festgelegt, dass nur aggregierte Daten von den einzelnen Organen des europäischen Finanzaufsichtssystems angefordert werden können. Mit anderen Worten, die Mitarbeiter des ESRB erhalten summarische und somit eigentlich verschlüsselte Informationen. Will man Daten über einzelne Kreditinstitute, muss man zuerst einmal begründen, weshalb diese systemrelevant sein könnten. Reicht den nationalen Behör
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Johannes Muschik, Geschäftsführer der Vermittlerakademie
Man schrieb das Jahr 2008. Europa befand sich fest im Würgegriff der Finanz krise.
Viele Bürger hatten ihr Vertrauen in das Finanzsystem verloren. Es galt, sie zukünftig besser gegen derartige Krisen zu schützen. Darum beauftragte die Europäische Kommission eine Expertenrunde unter dem Vorsitz von Jacques de Larosière, dem ehemaligen leitenden Direktor des Internationalen Währungsfonds und ExVorsitzenden der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, mit der Verstärkung der Aufsicht. In ihrem Abschlussbericht kamen die Fachleute zu dem Ergebnis, dass man künftig nicht nur einzelne Marktteilnehmer wie Banken oder Investmentfonds, sondern auch das gesamte Finanzsystem im Auge haben sollte. 2009 empfahl die DeLarosièreGruppe, auf Unionsebene ein Gremium einzurichten, das mit dieser Überwachung betraut ist. Danach sollten noch einmal fast zwei Jahre vergehen, bis am 16. Dezember 2010 die Rechtsvorschriften zur Errichtung des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (European Systemic Risk Board, ESRB) in Kraft traten.
die Neue SuperBehördeDer ESRB ist Teil des Europäischen Finanzaufsichtssystems (European System of Financial Supervision, ESFS). Überwacht wird das gesamte Finanzsystem der Europäischen Union. Eine Mammutaufgabe, wie Kritiker der neuen Behörde von Beginn an monierten. Als der Europäische Ausschuss für Systemrisiken am 20. Jänner 2011
erstmals in Frankfurt zusammentrat, wurde er etwa von Carsten Brzeski, Ökonom der ING Group, mit folgenden Worten begrüßt: „Wenn wir auf eine Institution hoffen, die uns vor der nächsten Krise schützt, dann ist das sicher nicht der ESRB.“ Dieser sei „bloß eine weitere Quasselbude“, wurde Brzeski damals von der FinanzNachrichtenagentur „Bloomberg“ zitiert.
Solche und weitere Kritik erntete die neue Behörde vor allem aufgrund von zwei Umständen. Erstens wegen ihrer Besetzung. Im Verwaltungsrat, dem zentralen Gremium des ESRB, dominieren die Zentralbanken der EUMitgliedsländer. Darüber ist vor allem die Versicherungsbranche unglücklich, weil die internationale Debatte stark durch die Banken bestimmt wird. Oft
den, bei denen angefragt wurde, diese Erklärung ihrer obersten Finanzaufsicht nicht aus, dürfen sie die Herausgabe der Informationen verzögern.
Berichten der „Neuen Zürcher Zeitung“ zufolge soll es auf diese Weise schon vorgekommen sein, dass Anfragen monatelang verschleppt wurden oder Fragen zu einzelnen Banken auch einmal gänzlich unbeantwortet blieben. Inzwischen ist klar, dass der Widerstand nationaler Behörden gegen die Einmischung in „ihre“ nationalen Angelegenheiten überwunden werden muss.
Viel kompeteNz, keiNe BefugNiSSeDer ESRB soll im Finanzsystem verborgene Bruchstellen entdecken oder bereits unbeachtet begonnene Vulkanausbrüche erkennen. Dazu werden laufend die Volkswirtschaften und der Finanzsektor der EU analysiert. Vor drohenden Gefahren sollen Politik, Marktteilnehmer und Öffentlichkeit möglichst früh gewarnt werden. In der Praxis bedeutet das: Beobachten, Mitteilen und Abwarten. Denn, die Behörde kann formal keine Entscheidungen durchsetzen. Ihre Mitteilungen sind unverbindliche Handlungsempfehlungen. Mit anderen Worten. Die oberste Finanzbehörde kann letztlich nur hoffen, dass ihre Erkenntnisse von Europas Politikern tatsächlich beachtet werden. Ihr einziges Druckmittel ist, dass bei Gefahr im Verzug Warnungen öffentlich gemacht werden dürfen. Mancherorts tauchte an dieser Stelle die Frage auf, wofür das ESRB dann nun letztlich gut wäre.
BeSSer eiN zahNloSer tiger alS gar keiNerIm Grunde genommen ist die größte Stärke der neuen Behörde, dass sich die EUMitgliedsstaaten überhaupt durchgerungen haben, sie einzurichten. Davor gab es innerhalb Europas gar kein Gremium, das sich mit dem frühzeitigen Erkennen von Finanzkrisen beschäftigte. Zwar analysierten in allen
EULändern nationale Regulatoren ihre Märkte. Doch ihre verschiedenen Informationen hatten sie nie untereinander abgeglichen. Letztlich hatte keiner ein Gesamtbild von der Lage am EUFinanzmarkt. Ein Zustand, der in einer globalisierten, vernetzten Wirtschaft unhaltbar war. Heute gibt es mit dem ESRB eine offizielle Behörde, die Spekulationen und Risiken auf den Finanzmärkten aufspürt.
Dass man dieser Verpflichtung auch nachkommt, mussten inzwischen etwa Österreich und Ungarn feststellen. Beide Länder wurden 2011 von den EUFinanzaufsehern für die zu sorglose Vergabe von Fremdwährungskrediten kritisiert. In einem Bericht wurde vor den systemischen Risiken dieser Kredite gewarnt. Gleichzeitig veröffentlichte das ESRB eine Liste von Empfehlungen für neue, strengere Vergabekriterien. Banken wurden aufgefordert, mehr Eigenkapital für Fremdwährungskredite zu hinterlegen und ihre Kunden genauer als bisher aufzuklären. Einige Geldinstitute nahmen dies zum willkommenen Anlass (oder Vorwand), von ihren Kreditnehmern Vertragsänderungen zu verlangen. Aber das ist eine andere Geschichte.
* Der Autor Johannes Muschik ist Geschäfts-führer der Vermittlerakademie (Wien) und Deputy-Chairman von FECIF, dem EU-Dach-verband der Versicherungsvermittler und Fi-nanzberater (Brüssel).
Auf den Punkt gebrAcht
Das European Systemic Risk Board, ESRB, ist die neue „Superbehörde“ der EU-Finanzauf-sicht. Sie überwacht den gesamten europäi-schen Finanzmarkt. Das ESRB verfügt über keine Befugnisse zur Durchsetzung seiner Erkenntnisse. Man ist auf den „Goodwill“ der nationalen Behörden und Politiker angewiesen. Die größte Errungenschaft des ESRB ist, dass es überhaupt existiert. Denn eine zentrale Überwachung ist für das Funktionieren des EU-Finanzsystems unabdingbar.
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86 exklusiv
Finanzdienstleistergesetz
Mündelsicher ist nicht gleich mündelsicher
Sogenannte mündelsichere Papiere sind seit einigen Jahren im Kreuzfeuer von Konsumentenschützern und Gerichten. Der Begriff Mündelsicherheit von Wertpapieren selbst
wird allerdings selten hinterfragt oder durchleuchtet. von Dr. David Christian Bauer*
den Namen des Mündels lauten und die Bezeichnung Mündelgeld tragen und wenn entweder allgemein für die Verbindlichkeiten des Kreditinstituts der Bund oder eines der Bundesländer oder ein eigens gebildeter unbelaste-ter Deckungsstock haftet.
Zur Anlegung von Mündelgeld ge-eignet sind auch weitere gesetzlich genannte Wertpapiere, wie etwa Anleihen eines Bundeslandes oder des Bundes oder Anleihen mit einer Haftung dieser Gebietskörperschaf-ten, weiters auch Pfandbriefe und Kommunalschuldverschreibungen. Auch gewisse Darlehen, die mit einer inländischen Liegenschaft als Hypo-thek besichert sind, gelten als mün-delsicher.
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„Nicht alles, was von manchen Anlegern als sicherer Hafen angesehen wird, kann als mündelsicher gelten.“
DaviD C. Bauer, Partner bei DLA Piper Weiss-Tessbach Rechtsanwälte
In den letzten Jahren gab es immer wieder Diskussionen und eine Rei-he von Gerichtsentscheidungen
zu Wertpapieren, die – tatsächlich oder vorgeblich – als „mündelsicher“ beworben worden sein sollen. Be-merkenswerterweise setzen sich die höchstgerichtlichen Entscheidungen zur Anlegerhaftung in solche als mün-delsicher bezeichnete Wertpapiere nicht mit dem Begriff der Mündelsi-cherheit auseinander. Offensichtlich wird damit undifferenziert eine „si-chere Wertanlage“ verbunden. Der Begriff der „Mündelsicherheit“ hat jedoch mehrere Facetten:
Das Allgemeine Bürgerliche Gesetz-buch (ABGB) regelt die Veranlagung von Geld eines Minderjährigen (oder auch Besachwalteten etc.) als soge-nanntes Mündelgeld. Dieses ist sicher und möglichst fruchtbringend durch Spareinlagen, den Erwerb von Wert-papieren, die Gewährung von Darle-hen, den Erwerb von Liegenschaften oder in anderer Weise anzulegen. Ziel der Veranlagung ist also durchaus nicht nur der Werterhalt, sondern auch eine möglichst ertragreiche Performance. Ein gewisser Konflikt wohnt daher bereits den gesetzlichen Vorgaben inne.
Das Gesetz unterscheidet taxativ auf-gezählte als mündelsicher geltende Veranlagungsformen und im Einzel-fall durch das Gericht (Pflegschafts-
gericht) zu genehmigende Anschaf-fungen von Wertpapieren oder auch Liegenschaften. Diesfalls darf die An-schaffung erst nach Anhörung eines Sachverständigen für das Bank- und Börsewesen und unter Sicherstellung, dass die Verwaltung und ein allfälliger Verkauf sachkundig vorgenommen werden, erfolgen.
Daneben gibt es noch Wertpapiere, die aufgrund gesonderter gesetzlicher Regelung oder aufgrund einer Verord-nung des Bundesministers für Finan-zen oder des Bundesministers für Jus-tiz für mündelsicher erklärt wurden.
Jedenfalls als mündelsicher gelten gemäß ABGB Spareinlagen bei einem inländischen Kreditinstitut, die auf
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Finanzdienstleistergesetz
Auch der Erwerb inländischer Lie-genschaften, auf denen sich kein Ab-baubetrieb befindet oder die nicht ausschließlich oder überwiegend in-dustriellen oder gewerblichen Zwe-cken dienen, gilt als mündelsichere Veranlagung. Der Kaufpreis darf den Verkehrspreis dabei in der Regel nicht übersteigen.
Die zweite Kategorie von mündelsi-cheren Wertpapieren ist jene, die sich im Einzelfall aufgrund einer Geneh-migung des Gerichts nach Einholdung eines Sachverständigengutachtens bildet. Auf diese Art und Weise kön-nen etwa bestimmte Aktien, Mahn-schuldverschreibungen, Investment-zertifikate, Sparbriefe, ausländische Wertpapiere, Bausparverträge oder Lebensversicherungen als mündelsi-cher qualifiziert werden.
Gold ist nicht mündelsicherNicht alles, was angesichts der Finanz-krise von manchen Anlegern als „siche-rer Hafen“ empfunden wird, kann je-doch als mündelsicher gelten. So sprach der OGH unlängst aus, dass eine Veran-lagung in Gold nicht mündelsicher sei, zumal der Goldpreis sehr hoch sei und es erhebliche Kursschwankungen gebe. Auch das Argument, dass in der der-zeitigen Krisensituation Bankeinlagen möglicherweise unsicher sein könnten, ließ der OGH in diesem Zusammen-hang nicht gelten.
Bejaht ein Sachverständiger die Eig-nung einer Veranlagung als mündel-sicher, kann es grundsätzlich zu ei-ner Haftung gegenüber den Anlegern kommen, wenn das Gutachten nicht zutrifft. Der Gutachter müsste dies-falls aber schon zum Zeitpunkt der Gutachtenserstellung ohne die erfor-derliche Sorgfalt gearbeitet haben. Der OGH wies die Klage einer Anlegerin gegen einen Sachverständigen ab, die
für ihre zwei Kinder österreichische Immobilienaktien erworben hatte, die von einem Gutachter als geeignet für eine mündelsichere Veranlagung qua-lifiziert wurden. Der OGH verwies da-rauf, dass dem Gutachter ex ante nicht vorhersehbare Ereignisse (wie die US-Hypothekenkrise) nicht zur Last ge-legt werden könnten. Zudem habe der Gutachter nicht pauschal von einer mündelsicheren Veranlagung gespro-chen, sondern nur dargelegt, dass die Papiere im Rahmen eines „sinnvollen Portfoliomixes“ Teil einer mündelsi-cheren Veranlagung sein können.
Wer sohin in mündelsichere Papiere anlegen will (oder muss), muss einer-seits zwischen den gesetzlich aufge-zählten mündelsicheren Papieren und den im Einzelfall als mündelsicher qualifizierten Papieren unterschei-den. Gerade bei der zweiten Kategorie kann es durchaus zu größeren Risiken kommen. Bekanntlich können selbst Staatsanleihen sehr risikobehaftet sein. Weiters ist genau darauf zu ach-ten, in welchem Rahmen oder Umfang der Sachverständige einen Einsatz der konkreten Papiere für eine mündel-sichere Veranlagung empfohlen hat. Wer das Vermögen von Minderjähri-gen oder unter Sachwalterschaft ge-stellten Personen zu verwalten hat, sollte im Zweifel auch bei Entschei-
dungen des gewöhnlichen (ordentli-chen) Wirtschaftsbetriebs (und nicht nur bei außergewöhnlichen Geschäf-ten) die Zustimmung des Pflegschafts-gerichts für den Erwerb von Papieren einholen, die nicht vom Gesetz oder via Verordnungen taxativ als mündel-sicher qualifiziert werden.
Wer als gewöhnlicher Anleger Papiere erworben hat, die als „mündelsicher“ gelten, sollte sich bewusst sein, dass damit nicht zwingend (weitgehende) Risikolosigkeit verbunden ist. Die Qualifikation als mündelsicher ent-hebt den Anleger nicht von seiner Ob-liegenheit, die Veranlagung selbst zu prüfen. Insbesondere sollte kein Anle-ger nur „auf ein Pferd setzen“ – auch zur mündelsicheren Veranlagung ge-eignete Papiere sind oft nur in einem gewissen Ausmaß dafür geeignet. Dies ist schon eine Folge der gesetzlichen Vorgaben, Mündelgeld auch möglichst fruchtbringend anzulegen.
Auf den Punkt gebrAcht
Der Begriff der Mündelsicherheit hat meh-rere Facetten. Wer in mündelsichere Papiere anlegen will (oder muss), muss einerseits zwischen den gesetzlich aufgezählten mün-delsicheren Papieren und den im Einzelfall als mündelsicher qualifizierten Papieren unter-scheiden. Gerade bei der zweiten Kategorie kann es durchaus zu größeren Risiken kom-men. Bejaht ein Sachverständiger die Eignung einer Veranlagung als mündelsicher, kann es zu einer Haftung gegenüber den Anlegern kommen.
* dr. david christian Bauer ist rechtsanwalt und Partner bei dlA Piper Weiss-tessbach rechtsanwälte Gmbh in Wien. schwerpunkte seiner Beratung sind Bank- und Kapitalmarktrecht, Gesellschaftsrecht und stiftungsrecht.
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FONDS exklusiv: Ihr jüngstes Buch, „Brain Power – Improve Your Mind as You Age“, befasst sich mit den neues-ten Erkenntnissen zum Thema Neuro-nale Plastizität. Was genau versteht man eigentlich darunter?Michael Gelb: Das Wort Neuro bezieht sich auf die Gehirnzellen und Plastizität drückt aus, dass die-se Gehirnzellen flexibel und anpas-sungsfähig sind und sich verändern können. Bis vor Kurzem lautete der wissenschaftliche Konsens, dass un-ser Gehirn sich nach dem siebenten Lebensjahr nicht mehr verändert und ab dem 30. Lebensjahr stetig abbaut. Man dachte, dass die Gehirnzellen nach und nach absterben und es keine Hoffnung auf Regeneration der Zellen gab oder darauf, dass sich neue Neuro-nenwege formen könnten.
Was hat diesen wissenschaftlichen Konsens nun ad absurdum geführt?M. G.: Wir haben heutzutage eine hochentwickelte Technologie, um die Wege des Gehirns zu erforschen. Durch Computertomographie- und Kernreso-nanzgeräte können wir messen, wie sich das Gehirn verändert, wenn eine Person eine neue Aufgabe erlernt, wie
zum Beispiel das Jonglieren. Wenn Sie 15 Minuten lang jonglieren üben, dann können wir heute messen, wie sich Ihr Gehirn verändert und neue Verbindun-gen formt. Das ist revolutionär, denn es zeigt, dass unser Gehirn sich im Alter verbessern kann und nicht schlechter werden muss wie bisher angenommen.
Können Erwachsene neue Gehirnzel-len generieren?M. G.: Ja, auch das ist eine relativ neue Erkenntnis, dass Erwachsene neue Gehirnzellen generieren können. Man sagt dazu Erwachsenen-Neurogene-sis. Natürlich sterben Zellen auch ab,
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Denken wie ein GenieÄlter werden? Kein Problem – zumindest nicht für Ihr Gehirn! Neue wissenschaftliche
Erkenntnisse belegen, dass Ihre mentale Kapazität im Alter sogar zunehmen kann. Leadership- und Innovationsexperte Michael J. Gelb weiß, wie.
von Bettina M. Gordon
wenn wir älter werden, aber wir haben mehr als 100 Milliarden Zellen und die meisten Menschen nutzen ihre mentale Kapazität sowieso nicht aus und können ihr Gehirn im Alter dras-tisch verbessern.
Warum schöpfen wir unsere mentale Kapazität generell nicht aus?M. G.: Weil wir in limitierende Ver-haltensmuster eingefahren sind. Wir benutzen dieselben neuronalen Ver-haltensmuster immer und immer wie-der und denken ähnliche Gedanken, einfach, weil wir unterbewusst auto-matisch auf etwas reagieren.
FONDS exklusiv-Redakteurin Bettina M. Gordon im Gespräch mit Michael J. Gelb
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Wenn ich mich beispielsweise immer wieder über Stau auf der Straße oder das Wetter ärgere?M. G.: Ja. Viele Menschen leben wie in Trance und reagieren automatisch, ohne sich jemals zu sagen: „Nein, heute ärgere ich mich nicht über den Stau, sondern fokussiere auf das neue Audioprogramm, das ich während des Fahrens hören kann.“ Wir sind ins-tinktiv viel mehr beschäftigt mit Rou-tinegedanken, Ego oder Reputation, als mit Kreativität, Transformation und Vision.
Um also unsere mentale Kapazität auszubauen, brauchen wir eine ganz bewusste Intervention, die wir in je-dem Alter vollziehen können. Wenn wir etwas Neues lernen, dann stärken wir synaptische Verbindungen und formen neue Wege im Gehirn. Wir werden smarter. Je anspruchsvoller und herausfordernder die Aufgabe, desto gesünder und smarter wird das Gehirn. Ihr Gehirn braucht Stimulanz und den Reiz des Neuen.
Wenn mein Gehirn besser funktio-niert, hat das dann auch einen posi-tiven Einfluss auf meinen Körper und meine physische Empfindlichkeit?M. G.: Ja, denn unsere Gedanken be-einflussen unseren Körper, und die
Art und Weise, wie wir unseren Kör-per bewegen, beeinflusst unsere Ge-danken. Es lässt sich klar messen, wie positive und optimistische Gedanken das Immunsystem stärken oder wie ein rascher Spaziergang in der Natur unsere Stimmung hebt, weil wir uns bewegen und Eindrücke aufnehmen. In einer positiven Stimmung ist die Qualität unserer Entscheidungen eine andere, als wenn wir in einer depressi-ven Stimmung entscheiden.
Fällt es positiv denkenden Menschen einfacher, sich gedanklich fit zu halten oder ist die innere Haltung zweitran-gig?M. G.: Die bekannte Professorin Dr. Becca Levy von der Universität Yale hat eine Studie mit 650 Teilnehmern gemacht. Sie teilte die Gruppe in zwei Teile, jene, die eine negative Haltung hatten gegenüber dem Älterwerden und jene, die dem Altern positiv ge-genüberstanden. Die Gruppe mit der positiven Haltung hat die negative Gruppe um durchschnittlich 7,5 Jahre überlebt! Die Haltung und Einstellung eines Menschen hat ungeheuren Ein-fluss auf die Länge und vor allem auf die Qualität seines Lebens.
Lassen Sie uns Neuronale Plastizität nun in einen Zusammenhang setzen:
Was für Auswirkungen hat die Tatsa-che, dass unser Gehirn Jahr für Jahr besser werden kann, wenn wir es trai-nieren, auf die Geschäftswelt?M. G.: Die logische Schlussfolgerung dieser wissenschaftlichen Erkenntnis-se ist sicherlich die, dass eine alters-bedingte Pensionierung basierend auf relativer Produktivität nicht mehr ge-rechtfertigt ist. Wenn eine Angestellte ihre mentalen Fähigkeiten Jahr für Jahr ausbaut, dann ist sie mit 65 von höherem Wert für die Organisation als ihre jungen Kollegen! In der Arbeits-welt gibt es heute mehr Menschen über 50 als jemals zuvor. Wenn wir diesen Leuten die simplen Strategien beibringen, um ihre mentale Kapazi-tät zu verbessern, dann beschützen und verbessern wir das menschliche Kapital in unseren Unternehmen. Wir können die Erfahrung und Weisheit der älteren Mitarbeiter zum großen Vorteil für Unternehmen und unsere Gesellschaft nutzen, anstatt sie zum alten Eisen zu degradieren.
Sie sind Experte zum Thema Leader-ship und Kreativität und haben welt-weite Erfahrung mit Firmen und Groß-konzernen. Glauben Sie wirklich, dass diese wissenschaftlichen Erkenntnisse eine Unternehmenskultur nachhaltig beeinflussen werden? M. G.: Ja, denn diese Information ist für jeden Menschen interessant, egal welchen Alters. Sobald ich verstehe, dass mein Gehirn designed ist, sich zu verbessern, wenn ich das Richtige tue, dann bin ich doch viel mehr moti-viert, meine mentale Kapazität durch meine gesamte Karriere hinweg aus-zubauen. Wenn auch jüngere Leute dieses Konzept der eigenen mentalen Weiterentwicklung aufnehmen, dann hat das einen ungeheuer positiven Einfluss auf die Unternehmenskul-tur. Es ist unternehmerisch gesehen viel einfacher, eine Serviceleistung, ein Produkt oder einen Prozess zu verbessern, wenn die Leute innerhalb der Organisation sich selbst weiter-entwickeln und verbessern.
„Um unsere mentale Kapazität auszubauen, brauchen wir eine ganz bewusste Intervention, die wir in jedem Alter nachvollziehen können. Wenn wir etwas Neues lernen, dann stärken wir synaptische Verbindungen und formen neue Wege im Gehirn.“
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Stimmt, ich bin selbst motiviert, mit der Gehirn-Verbesserung zu beginnen, obwohl ich noch ein paar Jahrzehnte Zeit bis zur Pensionierung habe. Wie lange wird es dauern, bis diese neue Erkenntnis in Unternehmen wirklich Fuß fasst?M. G.: Ich habe mit Unternehmen gearbeitet, die diese Erkenntnisse to-tal eingebaut haben und ihre Leute in mein High Performance Learning Trainingsprogramm schickten. In die-sen Fällen hat sich die Unternehmens-kultur innerhalb von nur 18 Monaten grundlegend verändert.
Ich nehme an, Sie haben diesen Teams nicht nur gelernt, ihre Gehirnkapazi-tät zu verbessern, sondern gleich wie ein Genie zu denken, wie Sie in Ihrem Bestseller „Das Leonardo Prinzip“ be-schreiben?M. G.: Leonardo da Vinci, meiner Meinung nach das größte Genie der Geschichte, hat in seinen Notizbü-chern zahlreiche nützliche Ratschlä-ge hinterlassen, wie wir unser Leben mit mehr Kreativität, Erfüllung und Glück leben können. Aus meinen Re-cherchen habe ich folgende Prinzipien destilliert:
Curiosità – Neugierde – ist das erste Prinzip. Jedes Kind ist von Natur aus
neugierig und liebt es zu lernen. Aber sobald Kinder in die Schule gehen, so werden Antworten wichtiger als Fragen und die Angst sich zu blamieren wird stärker als der Drang zu entdecken. Als Erwachsene sollten wir diese kindliche Neugierde in uns dafür nützen, uns selbst zu erforschen und unser Poten-zial zu entdecken. Im Businesskontext heißt das z. B. alles Wissenswerte über unsere Kunden zu erforschen. Neugier-de lässt uns neue Dinge lernen und so unsere mentale Kapazität steigern.
Das zweite Prinzip ist Dimostrazione, Darstellung oder Beweis. Leonardo hat immer darauf bestanden, durch persönliche Erfahrung zu lernen, an-statt anderen zu glauben. Er hat im-mer alles und jeden hinterfragt, sich selbst inklusive. Er hatte keine Angst, von seinen Fehlern zu lernen. Im Fi-nanzdienstleister-Kontext würde das heißen, als Advisor immer unabhängig und kritisch zu denken und den Klien-ten zu helfen, objektiv über ihre aktuel-le Situation und Ziele zu urteilen.
Das dritte Prinzip, Sensazione, be-schäftigt sich mit den fünf Sinnen und wie diese die Qualität unserer Lebens-erfahrung bestimmen. Ein sehr wich-tiges Prinzip in Bezug auf Neuronen Plastizität, richtig?
M. G.: Ja, denn hier liegt ein Schlüs-sel zur bewussten Intervention, die wir vorhin erwähnt haben. Da Vinci schrieb: „Der durchschnittliche Mensch schaut, ohne zu sehen, hört, ohne zu-zuhören, berührt, ohne zu spüren. Er atmet, ohne Geruch wahrzunehmen, isst, ohne zu schmecken und redet, ohne nachzudenken.“ Das nenne ich Autopilot. Die Wissenschaft weiß heu-te, dass die Qualität unseres Umfeldes einen ganz signifikanten Einfluss auf unsere Gehirntätigkeit hat. Je besser das Umfeld, desto smarter unsere Entscheidungen.
Es bedarf einer bewussten Entschei-dung jedes Menschen, die lärmenden und negativen Einflüsse der Medien auszuschalten und stattdessen ein positives, bereicherndes und stimulie-rendes Umfeld zu schaffen. Gestalten Sie Ihren Arbeitsplatz, wenn mög-lich, ästhetisch ansprechend und auf-bauend. Erfreuen Sie sich an Mozarts Musik, an Weltliteratur, an Kunst und gutem Essen. Sie können Ihr Leben bereichern und inspirieren, wenn Sie sinnliche Eindrücke bewusst aufneh-men und schätzen.
Was sind weitere Prinzipien aus Leo-nardos genialem Oberstübchen?M. G.: Sfumato – das ist vielleicht der
„Wenn Sie 15 Minuten lang jonglieren üben, dann können wir heute messen, wie sich Ihr
Gehirn verändert und die Zellen neue Verbindungen formen. Das
ist revolutionär, denn es zeigt, dass unser Gehirn sich im Alter
verbessern kann. “
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größte Unterschied zwischen Men-schen im Autopilot-Gang und hoch-kreativen Individuen: die Gabe, Un-sicherheit anzunehmen und sich auf die eigene Intuition zu verlassen. Jede Kultur hat einen Spruch wie „Auf das Bauchgefühl hören“. Aber der Bauch schickt keine SMS oder E-Mails. In Zeiten von großer Ungewissheit ist es am besten, sich Zeit zu nehmen für eine Pause, ruhig ein- und auszu-atmen und in sich selbst hineinzuhor-chen. Leonardo hatte viel Ungewiss-heit in seinem Schaffen, doch er ist seinen Prinzipien treu geblieben und hat seine Perspektive auch in beson-ders unsicheren Zeiten nicht verloren. Sie wollen ein effektiver Leader in ei-ner Organisation sein? Dann müssen Sie sich Ihrer persönlichen Weiterent-wicklung verschreiben, alles andere wäre oberflächlich und nicht lang an-haltend.
Arte/Scienza ist die Balance zwischen Logik und Vorstellung. Leonardo war ein begabter Künstler und gleichzei-tig intellektueller Vorreiter in den Berei chen Architektur, Anatomie, Kartogra fie, Geologie und Mathema-tik. Leonardo stimulierte seine Fanta-sie, seine rechte Gehirnhälfte, um auf Ideen zu kommen, und setzte dann
seine linke Gehirnhälfte dazu ein, die-se Ideen zu analysieren und zu organi-sieren. Mind mapping – also die Krea-tion von Diagrammen, die Ideen rund um ein zentrales Wort oder Konzept arrangieren – ist die heutige, prakti-sche Version seines Prozesses.
Da Vinci war aber nicht nur für seinen Intellekt, sondern auch seinen Körper bekannt. M. G.: Er war als der stärkste Mann in Florenz bekannt und bewundert für sein gutes Aussehen und seine Haltung. Corporalità ist der Fokus auf Fitness, Haltung und Grazie. Hier sind wir wieder bei dem Punkt, dass Gehirn und Körper sich direkt be-einflussen. In Brain Power haben wir eingehend zum Thema Fitness und Gehirn geschrieben. Regelmäßige Be-wegung ist wichtig, denn unser Ge-hirn macht durchschnittlich zwar nur zwei Prozent unseres Körpergewichts aus, verbraucht aber 20 Prozent des Sauerstoffes unseres Körpers. Spa-zierengehen, Schwimmen, Radfahren, Tanzen, Gewichttraining und Stret-ching sind alles Dinge, die dem Gehirn nutzen bringen. Sie wollen smarter werden? Dann bewegen Sie sich, essen Sie frisch zubereitetes gesundes Essen und trinken Sie Rotwein in modera-ten Mengen. Das hat Leonardo schon gesagt und er war bis ins hohe Alter extrem produktiv.
Und das siebente und letzte Prinzip?M. G.: Ist Connessione, das Ver-ständnis dafür, dass alles in einem Zusammenhang steht. Wenn Sie Ihr Arbeitsumfeld besser verstehen und effektiver handeln wollen, dann stel-len Sie „Connessione“-Fragen wie: Was ist die Rolle der Stakeholder rund um meinen Arbeitsplatz? Wie sind diese miteinander verbunden? Was passiert gruppendynamisch bei Stress? Wie bin ich von den Verhal-tensmustern, die ich in meiner Fa-milie lernte, beeinflusst in meinem täglichen Leben in der Arbeit? Ganz wichtig: Werden Sie ein charismati-scher Optimist.
Klingt gut, aber wie werde ich ein charismatischer Optimist?M. G.: Jeder Mensch kann optimis-tisch sein, wenn alles gut läuft, doch wahre Leader können das auch in Kri-senzeiten. Pessimisten sehen schwie-rige Zeiten als permanent an und halten Rückschläge für Misserfolge. Optimisten sehen schwierige Zeiten als vorübergehend an und nützen Rückschläge, um zu lernen und da-ran zu wachsen. Der Schlüssel zum charismatischen Optimisten ist die Art und Weise, wie Sie sich selbst in schwierigen Zeiten coachen – was für „Selbstgespräche“ Sie mit sich führen? Sobald Sie besser werden, Ihren nega-tiven inneren Dialog umzuwandeln, werden Sie anderen helfen können. Das ist der „charismatische“ Teil im charismatischen Optimisten – die Gabe, anderen zu helfen, an sich selbst zu glauben und andere zu inspirieren und anzufeuern. Auch das kann man lernen und in jedem Alter ein charis-matischer Optimist werden!
Michael J. Gelb ist Pionier im bereich kreatives Denken, beschleunigtes lernen und innovative Führungsstile. er berät Firmen wie Microsoft, Nike, Merck und DuPont und schrieb 12 bücher, von denen er brain Power – improve Your Mind as You age als das wichtigste ansieht. Mehr dazu finden Sie auf www.MichaelGelb.com.
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XING – Das Schweizer Messer des Networkings!
XING kann man mit einem Schweizer Messer vergleichen. Es hat unwahrscheinlich viele
Funktionen und Möglichkeiten, die kaum einer wirklich komplett kennt. Viele nutzen XING daher nicht richtig und haben ihr Profil, genau wie das Schweizer Messer, einfach nur in der Schublade liegen.
Und gerade das Profil ist Ihre wich-tigste Seite, wenn Sie mit XING er-folgreich sein möchten. Deutlich wird dies, wenn Sie das eigene Profil mit einem Ladengeschäft vergleichen. So-fern Sie nur ein Profil anlegen, es nicht weiter ausfüllen und dann abwarten, ist dies vergleichbar mit der Eröff-
nung eines Ladengeschäfts am Ende einer Sackgasse, für das Sie keinerlei Werbung machen und bei dem es auch keine Schaufensterauslage gibt. Wer soll darauf aufmerksam werden, und selbst wenn es doch mal gefunden wird, wer sollte ohne Schaufensterge-staltung wissen, was es in dem Laden zu kaufen gibt?
Angefangen bei einem guten und ak-tuellen Profilbild, über einen aussage-kräftigen Eintrag im Feld Firmenna-me (Ihre Schaufensterbeschriftung), bis hin zur verständlichen Formu-lierung des eigenen Angebots (Ihre Schaufensterauslage) und letztend-lich der Möglichkeit, Ihren Laden
auch zu betreten (eine eingetragene Internetseite oder Ihre „Über mich“-Seite), sollte das Profil mindestens an Inhalten haben.
Die Besucher Ihres Profils, die Sie als Premium-Mitglied sehen können, sind in diesem Zusammenhang Menschen, die in Ihr Schaufenster geblickt haben. Klicken diese dann in Ihrem Profil auf Ihre „Über mich“-Seite, dann betreten Sie damit vergleichsweise Ihr Laden-geschäft. Diese Personen können Sie wiederum in einer Suchliste von XING wiederfinden und damit auch direkt kontaktieren, woran Sie sehen, der Vergleich mit einem Ladengeschäft ist durchaus gegeben.
Sie kennen XING bereits und sind neugierig, ob es noch Funktionen gibt, die Ihnen weiteren Nutzen bringen können? Oder haben Sie sich mit XING bisher gar nicht beschäftigt und wollen erfahren, was es Ihnen zu bieten hat? Dann lesen Sie unsere Artikelserie, die Ihnen diese und weitere Fragen rund um XING beantworten wird. In diesem ersten Teil gibt Ihnen der XING-Experte Nr. 1 Joachim Rumohr einen XING-Überblick und erläutert einige wichtige Kernfunktionen.
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Joachim Rumohr beschäftigt sich seit rund 7 Jahren mit XING und hat bereits hunderte von
Seminaren und Fachvorträgen über die optimale Nutzung von XING gehalten.
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WeRdeN SIe SelbSt aktIv!Natürlich müssen Sie ebenfalls selbst aktiv werden und auf die Suche nach möglichen Kunden und Koopera-tions partnern gehen. Nutzen Sie dafür die Suche von XING und be-schäftigen Sie sich auch mit den viel-fältigen Optionen, die XING für die Suche anbietet. Geben Sie beispiels-weise ein „OR“ zwischen zwei oder auch mehreren Suchbegriffen ein, da-mit XING zunächst nach Profilen mit allen gesuchten Begriffen und dann nach welchen mit dem einen oder anderen sucht. Geben Sie ein Minus-zeichen direkt vor einem Begriff ein, um Profile auszuschließen, in denen dieser Begriff im angegebenen Feld eingetragen ist.
XING sucht übrigens nach Begriffen im Volltext Ihres gesamten Profils ein-schließlich Ihrer „Über mich“-Seite. Ein weiterer gewichtiger Grund, eine solche Seite anzulegen und mit Inhal-ten zu füllen.
Sofern Ihr Netzwerk umfangreich ge-nug ist, sollten Sie zusätzlich immer die Option „Suche in den Kontakten meiner Kontakte“ nutzen. Damit be-kommen Sie nur noch Mitglieder an-gezeigt, die mit jemanden über XING verbunden sind, mit dem Sie ebenfalls einen bestätigten Kontakt besitzen. In gut gepflegten Netzwerken bedeu-tet dies, dass beide die Person in der Mitte kennen und damit eine direkte Verbindung zueinander haben.
NetWoRkING veRSuS akquISeSobald Sie mit dem beschriebenen Weg einen möglichen Kunden gefun-den haben, geht es an die Kontakt-aufnahme. Viele starten hier direkt mit der Akquise durch und wundern sich, dass es keine oder nur negative Reaktionen gibt. Grundsätzlich ist Ak-quisition auf XING erlaubt, sofern Sie sich an den Profilinhalten des anderen orientieren und ihm nichts anbieten, wozu er keinen Bezug hat oder nicht direkt sucht.
Doch selbst wenn genau das gesucht wird, was Sie anbieten, kommt oft kei-nerlei Reaktion. Das liegt unter ande-rem daran, dass wir heutzutage nicht mehr akquiriert werden wollen. Die Menschen wollen selbst auswählen und selbst aktiv werden.
Beginnen Sie daher bei der Kon-taktaufnahme im ersten Schritt mit Networking und warten Sie, bis der andere einen Impuls hat und auf Sie zukommt. Networking bedeutet unter anderem Geben ohne Erwartungshal-tung. Dabei sollte man großzügig und bedingungslos vorgehen.
Geben können Sie beispielsweise In-formationen, Hinweise, Empfehlun-gen, Anerkennung sowie Aufmerk-samkeit und Interesse. All dies sollte jedoch keinen Bezug zu Ihrem eigenen Angebot haben und sich jeweils nach den Regeln von XING am Profil des anderen orientieren.
Beispielsweise könnte man jeman-dem, der laut Profil Geschäftspartner sucht, einen Hinweis auf ein Networ-kingevent in der Region geben oder in Bezug auf ein persönliches Interesse eine spannende Gruppe auf XING vor-stellen.
Als Reaktion auf Ihre so geführte Kontaktaufnahme wird in der Regel Ihr eigenes Profil aufgerufen, um zu sehen, von wem der freundliche Hin-weis gekommen ist. Findet man dort entsprechende Informationen zur eigenen Suche, kann man nun selbst aktiv werden und Sie auf Ihr Angebot ansprechen.
MacheN SIe SIch eIN bIld IhReS GeSpRächSpaRtNeRSFragen Sie nach dem XING-Profil, wenn Sie angerufen werden, oder su-chen Sie nach Ihrem Gesprächspart-ner, bevor Sie beispielsweise anrufen. So können Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild vom Gesprächs-partner machen, finden zusätzliche
Informationen und Anknüpfungs-punkte. Nach der Kontaktfreigabe können Sie zudem den Kontakt und die freigegebenen Daten direkt in Ihre Kontaktverwaltung übernehmen.
XING alS teleFoNbuchDa jedes aktive Mitglied seine Kontakt-daten selbst aktuell hält, müssen Sie Ihr Adressbuch nicht mehr pflegen. Das ist besonders praktisch bei entfern- teren Bekannten, etwa ehemaligen Arbeitskollegen oder Schul- und Stu-dienfreunden, mit denen man via XING leicht wieder in Kontakt treten kann.
XING eRleIchteRt dIe koNtaktpFleGeEs erinnert an die Geburtstage der direkten Kontakte, informiert, wenn ein Kontakt die Stelle wechselt oder befördert wird, unterstützt das Emp-fehlen interessanter Stellenangebote, zeigt, mit wem man viele gemeinsame Bekannte teilt, ermöglicht es umge-kehrt auch, zwei Kontakte einander vorzustellen oder einen an den ande-ren zu empfehlen.
eXpeRteN uNd FachWISSeN FINdeNXING-Gruppen und jetzt neu auch der Bereich XING-Themen eignen sich hervorragend, um sich schnell über ein Thema zu informieren und Experten zu finden. Durch hilfreiche Beiträge können Sie sich auch selbst als Experte positionieren. Nutzen Sie die Gruppen vor allem, um selbst Fra-gen in Themenbereichen zu stellen, in denen Sie selbst kein Experte sind. Sie werden feststellen, dass die Antwort auf Ihre Frage in der Regel innerhalb von nur einer Stunde vorliegt.
auSblIck auF deN zWeIteN teIlLesen Sie im nächsten Teil, wie Sie sich mit Ihrem Profil professionell auf XING positionieren, welche Fehler Sie von Anfang an vermeiden sollten und wie Sie immer wieder dafür sorgen können, dass Sie Besucher in Ihrem „Ladengeschäft XING“ haben.
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Der Hideaways Club setzt neue MaßstäbeDie Sportstars Heidfeld und Henman wissen es bereits: Mit Einstieg in den Hideaways Club sind sie an 50 Orten der Welt im eigenen Zuhause.
Ski fahren in Utah, Abendstim-mung in der Villa Arabella in Kap-stadt nach einem malerischen
Golf-Tag oder doch lieber einen kühlen Drink im Banyan Tree auf den Maledi-ven genießen? Beim Hideaways Club müssen Sie sich nicht entscheiden, hier bekommen sie alles zusammen. Life-style, Erlebniswert, Eigentum. In mehr als 50 Villen und Chalets haben Mit-glieder des Clubs derzeit die Möglich-keit, weltweit einen Luxusurlaub ganz nach ihren eigenen Wünschen oder de-nen ihrer Familie zu gestalten. Die eng-lische Tennislegende Tim Henman und der deutsche Rennfahrer Nick Heidfeld sind bereits Eigner und Mitglieder.
Über zehn Jahre lang bereiteten die deutsch-englischen Gründer Mike Bal-four, Stephen Wise und Helmut Schön den Boden für den Start des Hideaways Club. „Wir haben viele Geschäftsmo-delle analysiert, keines offerierte den vollständigen Besitz, sondern nur die Nutzung“, erinnert sich Helmut Schön. Jetzt können die Anteilseigner Besitz-
anteile erwerben und werden damit gleichzeitig Club-Mitglied, um ihr Ei-gentum im exklusiven Kreis selbst zu nutzen. Das Wichtigste war, eine gro-ße Auswahl an Immobilien zu haben und nicht an nur eine gebunden zu sein, eine quasi Qualitätsgarantie auf höchstem Niveau zu geben und die Elemente eines Luxushotels mit in das Konzept zu integrieren (z.B. Con cierge, Zimmermädchen). Und das alles zu einem Bruchteil von Kapitalkosten und Nutzungskosten, mit der Option, durch den Besitzanteil auch noch Geld zu verdienen. Schön erzählt: „Ich habe mit Mike und Stephen zum Glück zwei Gleichgesinnte getroffen. Beide verfü-gen über viel Wissen und das richtige Gefühl bei Geldanlagen, Freizeitwert und Gesundheit – und sind neugierig, aus dem Guten das Optimale zu ge-stalten. So haben wir uns auf den Weg gemacht. Es hat sich gelohnt. Der Hide-aways Club ist eine erstklassige Offer-te.“ Auf der einen Seite innovativ und außergewöhnlich. Aber eben auch kon-servativ und sicher. Die eingesetzten
Mittel sind über die Immobilienmärkte in Europa, Amerika und Südostasien diversifiziert.
Vor fünf Jahren startete der Hideaways Club mit der Classic Collection und 10 Luxusvillen, inzwischen ist der Bestand auf 50 Immobilien und 250 Mitglieder gewachsen. „Aufgrund der Nachfrage haben wir uns dann entschlossen, ne-ben der vor allem von wunderschönen Urlaubszielen geprägten Classic Coll-ection auch ein Angebot für die Me-tropolen aufzulegen“, berichtet Mit-gründer Schön. So entstand 2011 die City Col lection, die mittlerweile über 16 Immobilien und 90 Mitglieder ver-fügt. Im Portfolio sind sowohl ganze Besitzanteile als auch halbe oder Zwei-Drittel-Anteile. Die Einstiegspreise be-ginnen in der Classic Collection bei ca. 170.000 Euro, in der City Collection bei ca. 85.000 Euro. Wobei der Wert des Bestandes beständig steigt.
Die eigentliche Club-Mitgliedschaft erlaubt die exklusive Nutzung der erst-klassig ausgestatteten Immobilien. Ob nun zum Urlaub oder geschäftlich – die persönlichen Ansprechpartner des Hide aways Club begleiten die Reise-vorbereitungen. Vom Flughafentrans-fer über die Autoanmietung bis zur Restaurant reservierung, Verpflegung, Wellness, Babysitter, Buchung von Golf-Tee Times oder oder oder. Und vor Ort steht der lokale Concierge für die Wünsche, Lösungen, Tipps oder das Housekeeping auf Wunsch rund um die Uhr zur Verfügung. „Wir wollen den perfekten Service bieten für einen perfekten Aufenthalt im eigenen Zu-hause. Die Familien und Freunde un-serer Mitglieder werden es lieben“, ver-spricht Gründer Schön. Begeistert von seiner Entscheidung ist Rennfahrer Nick Heidfeld: „Ich profitiere als Mit-glied nicht nur von dem Besitzanteil an sich, sondern vor allem vom persönli-chen Con cierge Service, der es meiner Familie und meinen Freunden so leicht macht, sich wirklich zu entspannen.“Infos: www.thehideawaysclub.com
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„Schöner kann man Vermögen nicht einsetzen“Interview mit Mag. Markus Schmut, The Hideaways Club Österreich
Mag. Markus Schmut gründete 2006 die LeCap Financial Services GmbH mit Sitz in Wien und verfügt über eine weitreichende Erfahrung aus über 20 Jahren im österreichischen Bankenwesen sowie in der EU und den GUS-Staaten mit dem Schwer-punkt Vermögensmanagement und Optimierung von Finanzproduk-ten. Sein Studienschwerpunkt war Wertpapieranalyse und Industrie-betriebslehre mit Abschluss an der Universität in Graz.
FONDS exklusiv: Herr Schmut, Sie sind Spezialist für außergewöhnliche Finanzprodukte und Dienstleistun-gen. Was hat Sie überzeugt, für den Hideaways Club in Österreich tätig zu werden?MarkuS SCHMuT: In dem zuneh-mend schwierigeren internationalen Marktumfeld trifft man selten auf ein solch kluges Konzept. Der Hideaways Club garantiert persönlichen Lifestyle an den schönsten Plätzen der Welt auf hohem Niveau und hat dabei auch das Wohl der Familie und Freunde in der Freizeit im Blick. Verbunden ist das mit Anteilen an Immobilienbesitz, der risikoarm über die schönsten Destina-tionen weltweit verteilt ist. Vermögen kann man kaum schöner und sicherer einsetzen.
Was unterscheidet den Hideaways Club von beispielsweise einer eigenen Ferienimmobilie?M. S.: Zwei Dinge haben mich immer an einer eigenen Ferienimmobilie ge-stört: Erstens musste ich mich immer um alles selbst kümmern, zweitens konnte ich meinen Besitz nicht ein-fach in ein anderes Land oder einen
anderen Kontinent transferieren. Ich fühlte mich gebundener als ich es sein wollte. Und manchmal meiner Zeit be-raubt. Es gibt so viel zu entdecken auf der Welt. Der Hideaways Club nimmt einem beide Sorgen ab.
Für wen ist der Hideaways Club ge-macht?M. S.: Es ist etwas für gestandene Ge-schäftsleute, nichts für Glücksritter. Zu uns kommen Menschen, die ihr Leben lang hart für ihr Geld und ihren Erfolg gearbeitet haben. Mittelständ-ler, Anwälte, Ärzte, Wirtschaftsprüfer, Vorstände, Berater, Sportler. Wer diese Erfahrung mitbringt, möchte sein Geld gut aufgehoben wissen, und das ist es. Angelegt in einem breit gestreuten Be-sitz, der einem die Annehmlichkeiten eines organisierten Luxusurlaubs er-möglicht, nahezu auf der ganzen Welt. Je nach Gusto mehr im ländlichen oder mehr im städtischen Raum.
Wie halten Sie den Zirkel exklusiv?M. S.: Zu unseren obersten Zielen ge-
hört, dass sich unsere Anteilseigner mit ihren Begleitungen vom ersten Kontakt an wohl fühlen im Hideaways Club. Dazu zählen auch Buchungssi-cherheit und Wahlfreiheit. Deswegen ist die Anzahl von Mitgliedern zu Vil-len auf 6 zu 1 festgelegt. Das heißt, 600 Vollmitglieder bei 100 Immobi-lien an über 50 Toplagen weltweit, bei-spielsweise in der Classic Collection.
Sie unterscheiden dabei zwischen Be-sitzanteilen und Clubmitgliedschaft?M. S.: Der Hideaways Club Property Company gehört das gesamte Immo-bi lienvermögen, zurzeit 50 Villen und Chalets. Diese ist im 100%igen Besitz der Anteilseigner, sprich Mitglieder, und wird von der zweiten Gesellschaft, der eigentlichen Clubgesellschaft, ver-waltet. Sie kümmert sich um den Be-trieb der Häuser, liefert einen höchst persönlichen Concierge Service, sorgt für Personal, aber auch für den rei-bungslosen Ablauf der Reisevorberei-tungen unserer Mitglieder und den Aufenthalt in den Immobilien.
„Der Hideaways Club garantiert persönlichen Lifestyle an den schöns-ten Plätzen der Welt auf hohem Niveau und hat dabei auch das Wohl der Familie und Freunde in der Freizeit im Blick.“ Markus schMut, LeCap Financial Services GmbH
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2Z03
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MICHAEL J. GELBWie neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass mentaleKapazität im fortgeschrittenen Alter sogar zunehmen kann
MICHAEL KEPPLERDer „Quant-Shop“-Manager erklärt,warum zwischen Wirtschaftswachs-tum und der Börsenkursentwicklung kein Zusammenhang besteht
Gesteuertins KurszielMulti-Asset-Fonds als Anlagelösung?
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EXPERTEN-GESPRÄCHFinanzberatung: Schmerzhafte Prozessebeinhalten eine Riesenchance
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