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DIE NEUE ENTWICKLUNGSPOLITISCHE LANDSCHAFT UND DIE MILLENNIUMSENTWICKLUNGSZIELE NACH 2015: KRITISCHE ÜBERLEGUNGEN

Gabriele KöhlerVisiting Fellow, IDS, Sussex

LMU Volkswirte Alumni(ae) Club (VAC)München, 9. November 2011

MILLENNIUMSENTWICKLUNGSZIELE

1.) Die MDGs

2.) Die neue Geografie

3.) Neue – verbesserte – MDG-Ansätze?

1. DIE MDGs

Bestandsaufnahme, Trends, widrige Umstände

DIE MILLENNIUMSZIELE: FORTSCHRITTE UND RÜCKSCHLÄGE

Trends bei der Erwerbsarmut (Working poverty)

Unterernährung

BESCHEIDENE ZIELE/UNGUTE TRENDS Nur beim MDG-Bildungsziel “100%”

angestrebt Allerdings: Grundschule, und gemessen als

Einschulungsrate Sonst: Armut “halbieren”;

Müttersterblichkeit um ¾ reduzieren; Kindersterblichkeit um 2/3 reduzieren

Widrige UmständeWeltwirtschaftskrise, Preissteigerungen, Katastrophen, soziale Ausgrenzung

Extreme PreissteigerungenBsp Weizen 2000-2011

16

17

Naturkatastrophen

18

Bewaffnete Konflikte

Strukturelle soziale Ausgrenzung

2. DIE NEUE GEOGRAFIE:

Schwellenländer & G20 Bürgerbewegungen= Potential für entwicklungspolitisches Umdenken

Eine neue wirtschaftliche Geografie:Nach Kaufkraftparität geschätztes Pro-Kopf-BIP, 2010

G 20 Länder: Neue Wirtschaftsmächte und politische Innovationsantreiber.

Source: www.bbc.co.uk

AKTIONSSCHWERPUNKTE DES ENTWICKLUNGSKONSENSES DER G20 (SEOUL HERBST 2010)

1) Infrastruktur, 2) private Investitionen und Schaffung von Arbeitsplätzen,

3) Humankapitalentwicklung, einschließlich sozialer Sicherheit

4) Handel, 5) finanzielle Teilhabe, 6) Wachstum und Stabilisierung der Widerstandsfähigkeit der

Wirtschaft, 7) Nahrungsmittelsicherheit, 8) Mobilisierung inländischer Ressourcen,9) Wissensaustausch / Know-how-Transfer

Prinzipien: Menschenrechte Wirtschaftswachstum

AKTIONSSCHWERPUNKTE DES ENTWICKLUNGSKONSENSES DER G20 (CANNES HERBST 2011)

Treffen der G20-Arbeitsminister Beschäftigungsproblem stärker im

Zentrum der Wirtschaftspolitik (action plan growth & jobs; employment task force )

„Sockel sozialer Sicherung“ („Social protection floors“)

Umsetzung sozialer und gewerkschaftlicher Rechte

Zugang zu Nahrungs-mitteln

Soziale Unterstützung

Schaffung von

ArbeitsplätzenFördermaß-

nahmen

Menschen-rechte

Schulspeisung (IND)

Subventionierte Preise/Läden (IND, NPL, BGD)

Subventiontionierte Getreidepreise

Alterspension (NPL)

Benazir Einkommensbeihilfe-programm (PAK)

Kindergeld(NPL)

Krankenversicherung für den informellen Sektor (IND)

Nationale ländliche Beschäftigungsgarantie (IND)

Schaffung von Arbeitsplätzen für extrem arme (BGD)

Karnali Employment Program (NPL)Schafffung von Arbeitsplätzen für ländliche ungelernete Arbeiter (PAK)

Stipendien für Mädchen auf Sekundarschulen (BGD)

Bildung für alle (NPL)

Kindergeldtransfers für Mädchen (IND)

Ländliche Entwicklungs-programme (IND)

Recht auf Nahrung/ National Food Security Act (IND)

Schulspeisung (IND)

Recht auf Bildung (all)

Recht auf Arbeit (IND)

Recht auf Gesundheitsversorgung (alle)Recht auf Information (IND, BGD, NPL)

Schwellenländer und progressive Sozialpolitik: Beispiel Südasien

27

BÜRGERPROTESTBEWEGUNGEN

3. NEUE? – VERBESSERTE? – MDG-ANSÄTZE

Die MDG-Agenda verwerfen und eine ganz neu-definierte Entwicklungsdekade ausrufen?

Die Ziele fortschreiben/beschleunigen? Die Ziele “vertiefen”, mit normativen

Prinzipien verknüpfen? Einkommensgerechtigkeit Menschenrechte Menschenwürdige Arbeit, soziale

Grundsicherung “Rio”

Menschliche Sicherheit

Nam

ibia

South

Africa

Brazil

Ecuad

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Zambia

Zimbab

we

Nep

al

China

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Nicar

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India

Uzbek

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0

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80

Gini-coefficient: country comparison

Countries

Am

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MENSCHENRECHTE: LEITPRINZIPIEN

Recht auf angemessene Ernährung : Freiwillige Leitlinien – inklusive Bodenreform (FAO 2004)

Medizinische Grundversorgung für alle: Rückkehr zu Alma Ata (WHO 2008)

Menschenrecht auf Wasser (UN Generalversammlung 2010)

Soziale Sicherung für alle : Initiative für eine weltweite soziale Mindestversorgung (ILO 2012)

SOZIALE GRUNDSICHERUNG

RIO PLUS 20: KONFERENZ DER VEREINTEN NATIONEN ÜBER NACHHALTIGE ENTWICKLUNG (BRASILIEN 2012)

Teilnehmer: Regierungen, wichtige Gruppierungen und relevante

Interessensvertreter.

Themen: Integration wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung sowie

Umweltschutz. “Green Economy” im Kontext nachhaltiger Entwicklung. Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung.

Anliegen: Neue Herausforderungen ansprechen Umsetzung längst beschlossener Ergebnissen aus früheren UN

Konferenzen

DAS KONZEPT DER MENSCHLICHEN SICHERHEIT

7 Bereiche der Sicherheit: ökonomische, Nahrungs-, Gesundheits-, persönliche, gemeinschaftliche, politische, Umweltsicherheit

Thematisiert Konflikt und Umwelt Umreisst entwicklungspolitische

Handlungsfelder Objektive Daten und subjektive

Wahrnehmung gleichberechtigt Partizipatorisch angelegt Jenseits von “Nord-Süd-Denken”

ZUSAMMENFASSUNG: MDGs FORTSETZEN --- ABER

Eine visionäre, herausfordernde “zweite Generation” MDGs

MEHR:

Gabriele Koehler, 2011, Transformative Social Protection: Reflections on South Asian Policy Experiences. In: IDS Bulletin 42.6. Social Protection for Social Justice. Edited by Devereux, S., Béné, C., Chopra, D., Koehler, G., Roelen, K., Sabates-Wheeler, R. and te Lintelo, D. http://www.ids.ac.uk/idspublication/social-protection-for-social-justice

Gabriele Köhler, Des Gasper, Richard Jolly, Mara Simane, 2011, Human security – a framework for deepening the MDGs. DIE/BMZ/PEGNet Conference: The Millennium Goals and Beyond: Reflections on an international development policy agenda after 2015. Bonn, 21/22 November 2011

Gabriele Köhler, 2011, The MDGs and Social Policy Innovations from South Asia. http://www.policyinnovations.org/ideas/policy_library/data/01617

Dolf te Lintelo, 2011, Inequality and Social Justice Roundtable Consultation. MDG Achievement Fund. IDS. www.ids.ac.uk

United Nations General Assembly, 2000. United Nations Millennium Declaration. Resolution adopted by the General Assembly. UN New York 18 September 2000. A/RES/55/2. http://www.un.org/millennium/declaration/ares552e.pdf

www.gabrielekoehler.net

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