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asim Möglichkeiten und Grenzen neuropsychologischer Diagnostik 09.05.2007 1
Möglichkeiten und Grenzen neuropsychologischer Diagnostik
Eine kleine Methodenlehre
Dipl.Psych. Andrea PlohmannFachpsychologin für Neuropsychologie und Psychotherapie FSP
Klinische Neuropsychologin und Supervisorin GNP
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DefinitionGrundlagen
Spezialgebiet der Psychologie
Psychologie allgemein beschäftigt sich mit den seelisch-geistigen Vorgängen:
• Was bestimmt unser Handeln?
• Wie funktioniert Lernen?
• Wie entwickeln und verändern sich geistige Fähigkeiten im Verlauf des Lebens?
• Wie entstehen Gefühle?
• Wie wirken sie auf das Lernen und unser Handeln?
• Wie kann es zu Störungen im seelisch-geistigen Bereich kommen,… und wie können sie behoben werden?
Gegenstand der Neuropsychologie
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DefinitionGrundlagen
Neuropsychologie stellt sich diese Fragen aus einem besonderen Blickwinkel:
• Wie sind diese seelisch-geistigen Vorgänge mit Teilen oder Eigenschaften des Gehirns verbunden?
• Wann immer wir etwas tun oder erleben, sind Neurone in und ausserhalb des Gehirns die Voraussetzung. Man bezeichnet sie deshalb auch als die neuronalen Grundlagen unseres Handelns und Erlebens. Richtig sichtbar wird ihre Bedeutung dann, wenn sie geschädigt werden.
Gegenstand der Neuropsychologie
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DefinitionGrundlagen
• Grundstein für die Entwicklung der Neuropsychologie:
Erfahrungen mit hirnverletzten Soldaten im Ersten Weltkrieg
• Welche genau beschriebenen Hirnverletzungen führten zu welchen Veränderungen der betroffenen Personen?
Landkartenähnliche Aufteilung des Gehirns in Gebiete, welche für bestimmte Eigenschaften oder Fähigkeiten als „zuständig“ galten
• Heute wissen wir, dass diese Vorstellung der komplizierten Funktionsweise des Gehirns nicht gerecht wird
Gegenstand der Neuropsychologie
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DefinitionGrundlagen
• Die Beziehung zwischen dem Gehirn und der Person ist keine Einbahnstrasse.
• So, wie das (verletzte) Gehirn uns verändern kann, kann umgekehrt das, was wir wollen, fühlen, denken und tun, unser ganzes Gehirn verändern.
• Dies ist ein ganz wesentlicher Ansatzpunkt für die Klinische Neuropsychologie, insbesondere die neuropsychologische Therapie.
Gegenstand der Neuropsychologie
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• Psychologie
• Neurologie / Neurophysiologie
• Neuroradiologie / Neuroanatomie
• Neuropsychologie
Erfassung emotionaler und kognitivenFunktionen und des Verhaltens
Erfassung normaler und pathologischer elementarer neuronaler Funktionen (wieMotorik und Sensorik)
Erfassung normaler und pathologischer Strukturen des Nervensystems
Erfassung höherer kortikaler Funktionen des zentralen Nervensystems, d.h. ist somit die ideale Ergänzung für Psychologie, Neurologie und Neuroradiologie, indem sie eine differenzierte kognitive cerebrale Leistungsprüfung ermöglicht
Einordnung in die verschiedenen Disziplinen
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• Klinische Untersuchung
• Forschung
• Ausführliche Anamnese• standardisierte und normierte Tests• standardisierte Beobachtungs- und
RatingverfahrenZiel: qualifizierte psychologische Gesamt-betrachtung der Patientenpersönlichkeit
• Tachistoskop (gesichtsfeldabhängige Reizdarbietung) u. Dichotisches Hören
• Blickbewegungsuntersuchungen• Wada-Test, intraoperative kortikale
elektrische Stimulation• funktionelle transkranielle Doppler-
sonographie• transkranielle Magnetstimulation• funktionelle Magnetresonanztomographie
(fMRI) und funktionelles PET
Methoden der Neuropsychologie
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• Feststellung einer Hirnschädigung
• Funktionsdiagnostik
• Lokalisation kognitiver Hirn-funktionen bzw. -störungen und Erfassung kognitiv hemi-sphärischer Dominanzmuster
• Verlaufsbeurteilung
Fragestellungen
Früher: Versuch der Differenzierung zwischen Patienten mit und ohne Hirnschädigung (neu: Demenzdiagnostik)
Untersuchung der aktuellen kognitiven Lei-stungsfähigkeit zur Objektivierung von kog-nitiven und emotionalen Hirnfunktionsstörungen (z.B. nach bekannter oder mutmasslicherHirnschädigung)
prä-chirurgische und intraoperativeUntersuchungen
Untersuchung von Veränderungen neuro-psychologischer Funktionen zur Beurteilung von Behandlungseffekten, progredienten und reversiblen Krankheitsverläufen
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
OrientierungPerson, Ort, Situation, Zeit
• Keine
Funktionelle Neuroanatomie
Methode:Standardisierte Befragung
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Aufmerksamkeit
Intensität• Aufmerksamkeitsaktivierung,
(Alertness)
(tonisch, phasisch)
• Daueraufmerksamkeit, Vigilanz
Selektivität
• Hirnstammanteile der Formatioreticularis, dorsolateraler präfrontalerund inferiorer parietaler Cortex der rechten Hemisphäre, intralaminare und retikuläre Thalamuskerne, anteriorerAnteil des Gyrus Cinguli
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP)
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Aufmerksamkeit
Intensität• Aufmerksamkeitsaktivierung,
(Alertness) (tonisch, phasisch)• Daueraufmerksamkeit,
Vigilanz
Selektivität• Selektive Aufmerksamkeit
• Visuell-räumliche selektive Aufmerksamkeit, Wechsel des Aufmerksamkeitsfokus
• Geteilte Aufmerksamkeit
• Dorsolateraler und inferiorer frontaler Cortex insbesondere der linken Hemisphäre, fronto-thalamische Verbindungen zum Nucleusreticularis des Thalamus, anteriores Cingulum
• Inferiorer Parietalcortex, v.a. rechts (disengage), colliculi superiores (shift), posterior-lateralerThalamus, insb. Pulvinar (engage)
• Präfrontaler Cortex (bilateral), vordere Abschnitte des Cingulum
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP)
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Lernen, Gedächtnis • limbisches System, temporaler Neocortex, Basalganglien, Cerebellum
Funktionelle Neuroanatomie
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Kurzzeitgedächtnis/
ArbeitsgedächtnisKurzzeitiges Halten und mentales Manipulieren verbaler und figuraler Informationen
• Inferior frontal und parietal
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:
Verbale Merkspanne (Zahlen nachsprechen),
Nonverbale Merkspanne (visuell-räumliche Abfolgen),
Digit Ordering Test (DOT),
Buchstaben-Zahlen-Test (WIE),
Arbeitsgedächtnis (TAP),
PASAT
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Funktionelle Neuroanatomie
Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Langzeit-gedächtnis
Von der Informations-aufnahme bis zum Abruf
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
LangzeitgedächtnisUnmittelbare Reproduktion (verbal u. figural)
Lernparadigma (Lernzuwachs, pro- u. retroaktive Interferenzeffekte, Primacy/Recency Effekte)
Verzögerte Reproduktion nach zeitlichem Intervall (± 30 Min., 24 h)
Abrufmodalitäten (freier Abruf, cued recall, Wiedererkennen)
Methoden:California Verbal Learning Test (CVLT)Verbaler Lern- und Merkfähigkeitstest (VLMT)Verbaler Lerntest (VLT)Visueller und Verbaler Merkfähigkeitstest (VVM)Nonverbaler Lerntest (NVLT)Diagnosticum für Cerebralschädigung (DCS)Rey-Osterrieth-Complex Figure Test (RCFT)
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Altgedächtnisepisodisch (Erinnerungen an Erlebnisse) semantisch (Welt-/Faktenwissen)
Methoden:Autobiographisches Gedächtnisinterview (AGI)Semantisches Altgedächtnisinventar
• Hauptstadt von Russland, Spanien, ...?• Währung von USA, Frankreich,...?• Wie heissen die zugehörigen Märchenfiguren?
„Hänsel und ...“• Typische Berufskleidung? „Schwarz?“• Nennen Sie die beschriebenenTiere:
„Ein sehr grosses Landtiermit Rüssel und Stosszähnen?“
Wechsler Intelligenztest für Erwachsene (WIE):Subtest Allgemeines Wissen
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Prozedurales GedächtnisFertigkeiten und Gewohnheiten (Velofahren, Klavierspielen)
• Teile der Basalganglien (Neostriatum: Putamen, Nucleus caudatus), prämotorischer Cortex, Cerebellum?
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Keine standardisierten Verfahren
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
FrontalhirnfunktionenAntrieb / Apathie
• Dorsomedialer präfrontaler Cortex
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Fluency AufgabenReaktionszeitenVerhaltensbeobachtung
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Frontalhirnfunktionenkognitive FlexibilitätHandlungsplanung/ ProblemlösenDenkenArbeitsgedächtnis
• Dorsolateraler präfrontaler Cortex
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Kartensortierverfahren (WCST, CKV)Flexibilität (TAP)Stroop Test
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Frontalhirnfunktionenkognitive FlexibilitätHandlungsplanung/ ProblemlösenDenkenArbeitsgedächtnis
• Dorsolateraler präfrontaler Cortex
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Standardisierte Link‘sche Probe (SLP)Tower of London (ToL)PlanungsaufgabenBürotest
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Frontalhirnfunktionenkognitive FlexibilitätHandlungsplanung/ Problemlösen(Schlussfolgerndes) DenkenArbeitsgedächtnis
• Dorsolateraler präfrontaler Cortex
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Progressive Matrizen (SPM, APM)Erkennen logischer Regeln (z.B. LPS 3 u. 4)Analogien (z.B. IST 2000-R)Zahlen-, Buchstabenreihen ergänzen (z.B. WIT)
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
FrontalhirnfunktionenImpulskontrolle
• Ventromedialer präfrontaler Cortex
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:InkompatibilitätGo/No goStroop Test STROOP TEST
blau gelb rot grüngrün blau gelb rotgrün rot blau gelbrot grün gelb blaugelb rot grün blaurot blau gelb grün
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
FrontalhirnfunktionenSoziale Kognition„Persönlichkeit“
• Ventromedialer/orbitofrontaler präfrontaler Cortex
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:keine expliziten Testverfahren(Wechsler Intelligenztest für Erwachsene (WIE):
• Bilderordnen ?• Allgemeines Verständnis ?
Gambling Tasks ?)
Verhaltensbeobachtung
Neurobehavioral Rating Scale (Levin) u.a.
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
FrontalhirnfunktionenSoziale Kognition„Persönlichkeit“
• Ventromedialer/orbitofrontaler präfrontaler Cortex
Funktionelle Neuroanatomie
Verhaltensbeobachtung:
• Selbstvernachlässigung• Verlust der sozialen Kompetenz:
„Takt und Anstand“, Enthemmtheit,Impulsivität, Rigidität,
• Hyperoralität, St. d. Essverhaltens• stereotypes, perseveratives Verhalten• Utilization behavior• emotionale Labilität• Verlust der Krankheitseinsicht
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Visuell-räumliche LeistungenRäumlich-perzeptive LeistungenRäumlich-kognitive LeistungenVisuo-konstruktive Leistungen
• Occipito-parietale Regionen
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Testbatterie zur Objekt- undRaumwahrnehmung (VOSP)Leistungs-Prüf-System 7-11Hooper Visual Organization TestRey-Osterrieth-Complex Figure Test
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
SpracheArtikulation/Perzeption, Phonologie, Semantik, SyntaxDiskurs, Pragmatik
• inf. frontal, temporal u. inf. parietal
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Standardisiertes SpontansprachratingNachsprechenSchriftspracheBenennenSprachverständnis
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
SpracheArtikulation/Perzeption, Phonologie, Semantik, Syntax
Diskurs, Pragmatik • dorsolateral präfrontal
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Standardisiertes Rating(Diskurs: „Fehlen in der Mitteilung wichtigeInformation, sind sie irrelevant?“;
Pragmatik: Wird das Gespräch ständigunterbrochen?)
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Bereiche der neuropsychologischen Untersuchung
Arithmetik • Inferior parietal
Funktionelle Neuroanatomie
Methoden:Zahlenverarbeitungs- und Rechentest (ZRT)Mathematik-TestWIE, WIT, IST-2000-R:• Grundrechnen• Textgebundene Rechenaufgaben
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Grundsätzliches über den Test - Wesen und Bedeutung des Tests
Aufgabeneines Tests
a. Hilfsmittel im Dienste der Querschnittsdiagnose– Stellung des Einzelindividuums innerhalb einer
Gruppe vergleichbarer Individuen hinsichtlicheiner best. Leistung oder
eines best. Persönlichkeitsmerkmals
– Unterschiede hinsichtlich des Ausprägungs-grads der Leistung oder des Persönlichkeits-merkmals
zwischen verschiedenen Individuen
zwischen verschiedenen Gruppen
– Erfüllung oder Nichterfüllung einer Bedingung – Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines
geforderten Merkmals bzw. Grad einer Merkmalsausprägung (Auslese)
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Grundsätzliches über den Test - Wesen und Bedeutung des Tests
Aufgaben eines Tests
b. Hilfsmittel im Dienste der Längsschnittdiagnose– Feststellung von Merkmalsveränderungen
innerhalb definierte Zeitspannen (Verlaufsuntersuchungen)
bei Einzelindividuen
bei Gruppen, besonders Altersgruppen
c. Hilfsmittel der Forschung- Persönlichkeitsforschung- Allgemeinpsychologische Forschung
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Hauptgütekriterien
Nebengütekriterien
• Objektivität• Reliabilität• Validität
• Normierung• Vergleichbarkeit
• Ökonomie• Nützlichkeit
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Hauptgütekriterien
ObjektivitätReliabilitätValidität
Grad, in dem die Ergebnisse eines Test unabhängig vom Untersucher sind
• Durchführungsobjektivität
• Auswertungsobjektivität• Interpretationsobjektivität
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Hauptgütekriterien
ObjektivitätReliabilitätValidität
• Zuverlässigkeit bzw. Messgenauigkeit eines Tests
• Grad der Genauigkeit, mit dem er ein bestimmtes Persönlichkeits- oder Verhaltens-merkmal misst, unabhängig davon, ob er inhaltlich das in Frage stehende Merkmal erfasst
– Paralleltest-Reliabilität– Retest-Reliabilität– Innere Konsistenz
• Testhalbierung
• Konsistenzanalyse
• Reliabilitäts-Koeffizienten (rtt) liegen zwischen 0 und 1
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Hauptgütekriterien
ObjektivitätReliabilitätValidität
• Grad der Genauigkeit, mit dem dieser Test dasjenige Persönlichkeitsmerkmal oder diejenige Verhaltensweise, das/die er zu messen beansprucht, tatsächlich misst oder vorhersagt
– Inhaltliche Validität• Test, selbst stellt das optimale Kriterium für
das zu erfassende Merkmal dar (z.B. Schreibprobe)
– Konstruktvalidität• Ausmass, in dem ein Test ein bestimmtes
theoretisches Konstrukt zu erfassen vermag (z.B. Angst)
– Kriterienbezogene Validität• Korrelation der Testergebnisse einer Stich-
probe von Pbn mit einem unabhängigen Aussenkriterium (Validitätskoeffizient)
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Nebengütekriterien
NormierungVergleichbarkeitÖkonomieNützlichkeit
• Angaben, die als Bezugssystem für die Einordnung des individuellen Testergebnisses dienen
• Dadurch werden die Ergebnisse verschiedener Tests vergleichbar
• Bei eindimensionalen Tests:– Ermittlung der Verteilung der Testwerte einer
Population
– Nötigenfalls Normaltransformation
– Ausstattung mit bestimmten Verteilungsparametern (z.B. bei der Intelligenzquotientenskala mit einem Durchschnitt von 100 und einer Standardabweichung von 15)
• Normierung kann für – die Gesamtpopulation eines Areals (Gesamtnormen)
– für die Population einer bestimmten sozialen Gruppe (Gruppennormen)
– oder für mehrere solche Populationen erfolgen.
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Nebengütekriterien
NormierungVergleichbarkeitÖkonomieNützlichkeit
Mit Hilfe eines Test soll also ein einzelner Pb hinsichtlich seiner Testleistung mit einer Gruppe von Pbn, der er soziologisch angehört, verglichen werden können:
Welche Testleistung zeigt Max Mustermann im Vergleich zu
• anderen deutschsprachigen Pbn• anderen Männern• Altersgenossen• Pbn mit vergleichbarem Schulabschluss• Angehörigen vergleichbarer Berufsgruppen
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Nebengütekriterien
NormierungVergleichbarkeitÖkonomieNützlichkeit
Möglichkeiten des Vergleichs:1. Einfach- und Mehrfachnormen
a. Einfachnormierung: es werden nur Gesamt- oder nur Gruppennormen berechnet
b. Mehrfachnormierung: es liegen Gesamt- wie auch Gruppennormen vor.
Mehrfachnormierung sind besonders wünschenswert, da man den fraglichen Pb einmal zur Gesamtpopulation, aber auch zu verschiedenen soziologischen Gruppen und Teilpopulationen in Beziehung setzen kann und so detaillierte Informationen über diesen Pb im Hinblick auf eine Leistung oder Eigenschaft gewinnt.
Interessante Gruppen: Alter, Geschlecht, Bildung (Schultyp, Bildungsjahre), Berufsgruppen, …
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Testergebnisse - Arbeiter:
Testvariable Rohwert 1 PR T IQGesamtzahl der Richtigen 22 3 (0-17) 31 (22-41) 72 (58-86)
Set A 11 (9)Set B 4 (5)Set C 2 (4)Set D 5 (3)Set E 0 (1)Bearbeitungszeit 20:50 2
Anmerkung(en): Prozentrang (PR), T-Wert (T) und Intelligenzquotient (IQ) ergeben sich durch Vergleich mit der Stichprobe 'Arbeiter'. Die hinter den jeweiligenNormwerten in Klammern angegebenen Vertrauensintervalle sind mit 5%iger Irrtumswahrscheinlichkeit behaftet.1
Testergebnisse - IEFP Klienten - portugiesische Normen:
Testvariable Rohwert 1 PR T IQGesamtzahl der Richtigen 22 15 (5-34) 40 (33-46) 84 (75-94)
Set A 11 (9)Set B 4 (5)Set C 2 (4)Set D 5 (3)Set E 0 (1)Bearbeitungszeit 20:50 2
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Testergebnisse - IEFP Klienten - portugiesische Normen (26-35 Jahre):
Testvariable Rohwert 1 PR T IQGesamtzahl der Richtigen 22 22 (8-44) 42 (36-48) 88 (79-98)
Set A 11 (9)Set B 4 (5)Set C 2 (4)
Set D 5 (3)Set E 0 (1)Bearbeitungszeit 20:50 2
Testergebnisse - IEFP Klienten - portugiesische Normen (Bildungsgrad 1):
Testvariable Rohwert 1 PR T IQGesamtzahl der Richtigen 22 59 (35-80) 52 (46-58) 103 (94-113)
Set A 11 (9)Set B 4 (5)Set C 2 (4)Set D 5 (3)Set E 0 (1)
Bearbeitungszeit 20:50 2
Testergebnisse - IEFP Klienten - portugiesische Normen (weiblich):
Testvariable Rohwert 1 PR T IQGesamtzahl der Richtigen 22 21 (8-43) 42 (36-48) 88 (79-97)
Set A 11 (9)Set B 4 (5)Set C 2 (4)
Set D 5 (3)Set E 0 (1)Bearbeitungszeit 20:50 2
A k ( ) P (PR) T W (T) d I lli i (IQ) b i h d h V l i h i i T il (A hl h G hl h ) d S i h b
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Nebengütekriterien
NormierungVergleichbarkeitÖkonomieNützlichkeit
Möglichkeiten des Vergleichs:2. Standardnormen und Prozentrangnormen
a. Standardnorm:• linearer Verrechnungsmassstab für normale
Rohwerteverteilungen
• ähnlich wie die frühere Dollarleitwährung, über die der Wert eines Handelsobjekts in Indien mit dem eines anderen in Portugal sofort verglichen werden kann
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Nebengütekriterien
NormierungVergleichbarkeitÖkonomieNützlichkeit
b. Prozentrangnorm:• Keine lineare, sondern Flächentransformation
der Rohwerteverteilung
• Vergrössert oder verkleinert den Unterschied zweier Rohwerte, je nachdem, ob sich dies Rohwerte im mittleren oder im extremen Bereich der Verteilung befinden
• Wird davon mitbestimmt, ob eine normale oder eine anormale Verteilung im konkreten Fall vorliegt
Cave:
Die Prozentrangnormen lassen die individuellen Testunterschiede im mittleren Bereich in einem Masse hervortreten, wie sie gar nicht vorhanden sind, und nivellieren diese Unterschiede in den extremen Bereichen selbst dann, wenn sie de facto deutlich bestehen.
asim Möglichkeiten und Grenzen neuropsychologischer Diagnostik 09.05.2007 42
Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Nebengütekriterien
NormierungVergleichbarkeitÖkonomieNützlichkeit
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Grundsätzliches über den Test - Die Gütekriterien eines Tests
Nebengütekriterien
NormierungVergleichbarkeitÖkonomieNützlichkeit
Prozentränge können leicht zu falschen Anschauungen führen:
Test A, Pb 1: PR 46
Pb 2: PR 54
Pb 3: PR 98
Pb 4: PR 99
Zwischen welchen beiden Pbn ist der Leistungsunterschied grösser (Pbn 1 und 2 vs. Pbn 3 und 4) ?
PR 46 – T-Wert 49
PR 54 – T-Wert 51
PR 98 – T-Wert 70-71
PR 99 – T-Wert 72-75
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Zur Interpretation objektiver Testresultate- Interpretation einfacher Tests
Standardmessfehler
Beurteilung intraindividuellerUnterschiede
• Derjenige Anteil an der Standardabweichung eines Test, der zu Lasten seiner Unreliabilität geht:
se = sx √1-rtt
• Über ihn lässt sich das Vertrauensintervall eines Testwertes Xi definieren:
CLx = Xi ± 1,64 · se (für p = 0,10) CLx = Xi ± 1,96 · se (für p = 0,05)
Beispiel:
LPS 50+, Untertest 3: logisches Denken
Xi :T = 40 , rtt = 0,926, se = 2,71
CLx = 40 ± 1,96 · 2,71 = 40 ± 5,31 (für p = 0,05)
d.h. der „wahre“ Wert des Pb liegt mit einer Irrtumswahr-scheinlichkeit von 5% bzw. Sicherheitswahrscheinlichkeitvon 95% zwischen 34 und 46.
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Zur Interpretation objektiver Testresultate- Interpretation einfacher Tests
Standardmessfehler
Beurteilung interindividueller Unterschiede
Beurteilung intraindividuellerUnterschiede
• Ein Pb wird im Verlauf einer kürzeren oder längeren Zeitspanne mit demselben Test oder seiner Parallelform erneut untersucht.
• Frage: Hat sich das fragliche Merkmal bzw. die Leistung während dieser Zeit verändert?
Dkrit (0.05) = 1,96· sx √ 2 (1-rtt)
• Cave: Übungseffekte
Beispiel:
TAP 1.07: Geteilte Aufmerksamkeit, Auslassungen
t1 : T = 32, t2 : T = 40, Dtat = 8 T-Werte
Dkrit (0.05) = 12,86 T-Werte
d.h. man darf den vermeintlichen Leistungszuwachs nichtinterpretieren, da er kleiner als die kritische Differenz ist.
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Zur Interpretation objektiver Testresultate- Interpretation von Testprofilen
Profilinterpretation
Intuitiv
Statistisch
Frage:• Ist das vorliegende Profil ein echtes Profil oder ein
Scheinprofil, d.h. sind die beobachteten Unterschiede so ausgeprägt, dass sie nicht durch Zufall entstanden sein könnten?
Intuitive Profilinterpretation:• Orientierung an der Absoluthöhe der Unterschiede:
– kleine Unterschiede vernachlässigt– mittlere Interpretation mit Vorbehalt– grosse Interpretation mit Nachdruck
• Vernachlässigt die Tatsache, dass ein und derselbe Unterschied je nach Höhe der Reliabilitäten der verglichenen Einzeltests ganz verschiedene Bedeutsamkeit haben kann
asim Möglichkeiten und Grenzen neuropsychologischer Diagnostik 09.05.2007 47
Profilinterpretation
Intuitiv
Statistisch
asim Möglichkeiten und Grenzen neuropsychologischer Diagnostik 09.05.2007 48
Zur Interpretation objektiver Testresultate- Interpretation von Testprofilen
Profilinterpretation
Intuitiv
Statistisch
Statistische Profilinterpretation:1. Über die Konfidenzintervalle der Einzeltests • Die Konfidenzintervalle der beteiligten Tests sollen
sich dabei nicht überschneiden• Kritischer Unterschied:
Dkrit (0.05) = 1,96· sx (√ 1-r11+√ 1-r22)
2. Über den Standardmessfehler von Profildifferenzen:Dkrit (0.05) = 1,96· sx √ 2 - (r11+r22)
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Profilinterpretation
Intuitiv
Statistisch
Zur Interpretation objektiver Testresultate- Interpretation von Testprofilen
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Probleme neuropsychologischer Diagnostik
Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Breites Spektrum relevanter Funktionen
1. „geistige“ Funktionen(kognitive, intellektuelle)
2. „seelische“ Funktionen(emotionale, motivationale)
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Probleme neuropsychologischer Diagnostik
Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Zu erfassende Funktionen sind
• nicht direkt beobachtbar (wie z.b. Lähmung oder Sinnesstörungen)
• Ausprägung weist i.d.R. eine grossenormale interindividuelle Streubreite auf
• Es existierte keine feste bzw. natürlich vorgegebene Abgrenzung zwischen einem gesunden, intakten und einem krankhaft gestörten Zustand
Gutachter muss seiner Beurteilung einen Funktionszustand oder Bezugspunkt der Unversehrtheit zugrunde legen (Normal-oder Regelzustand).
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Probleme neuropsychologischer Diagnostik
Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Noch einfach:
Beurteilung von Störungen,
• die stets pathologisch sind und
• die oft auch bestimmten Hirnschädigungen zugeordnet werden können:
- Aphasische Sprachstörungen
- Apraktische Störungen
- Agnostische Störungen
- Neglect
- …
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Probleme neuropsychologischer Diagnostik
Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Schwieriger:Definition der „Unversehrtheit“ oder des „Normalzustands“ der• Intelligenz• Lern- und Merkfähigkeit • Reaktionsfähigkeit• ...
Eine verbreitete Definition:• ein Leistungswert, der mindestens um eine
Standardabweichung vom Norm-Mittelwert nach unten (negativ) abweicht
Indiz für eine anormale Leistung, d.h. für eine Beeinträchtigung oder Störung
asim Möglichkeiten und Grenzen neuropsychologischer Diagnostik 09.05.2007 54
Probleme neuropsychologischer Diagnostik
Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tastachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Gauß‘schen Normalverteilung der Leistungswerte
Abweichung um eine Standardabweichung nach unten: PR 16, d.h. nur noch 16% der Normstichprobe erzielten denselben oder einen noch geringeren Wert
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Probleme neuropsychologischer Diagnostik
Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Aber:
• Im Einzelfall kann man nicht einfach den statistischen Leistungsmittelwert einer Population oder einer bestimmten Alters-u./o. Geschlechts-Normgruppe als Bezugspunkt einsetzen, von dem aus eine Abweichung gemessen wird.
Eine Beeinträchtigung geistiger Funktionen bei einer prämorbid deutlich überdurch-schnittlich befähigten Person, die deren Leistungsniveau auf den Populations-durchschnitt reduziert, würde so nicht erkannt.
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Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tastachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Gauß‘schen Normalverteilung der Leistungswerte
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Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Bezugspunkt der Unversehrtheitist der für das jeweilige Individuum typische, regelhafte Leistungszustand vor Eintritt des Gesundheitsschadens
Es müssen alle Informationen berücksichtigt werden, die zur Einschätzung des individuellen Regelzustandes beitragen können:• Nachweise über den erreichten Bildungs-
stand, berufliche oder sonstige Erfolge• Einbezug früher erhobener Testbefunde
(schulpsychologischer Dienst, Berufs-beratung, Personalauslese, u.a.)
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Probleme neuropsychologischer Diagnostik
Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Differentialdiagnose:
Authentische vs. nichtauthentische neuropsychologische Störungen
1. Eine neuropsychologische Untersuchung ist von der Anstrengungsbereitschaft des Patienten abhängig und lässt sich deshalb leicht willentlich beeinflussen.
2. Häufig schwierig zu beantwortende Frage: sind die vom Patienten beklagten Beeinträchtigungen oder neuropsychologische Befunde tatsächlich auf authentische neuropsychologische Störungen zurückzuführen?
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Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Begründeter Verdacht auf nicht-authentisch neuropsychologische Störungen, wenn...
• Anmnestische Daten, subjektive Klagen und/oder neuropsychol. Untersuchungsergebnisse nicht übereinstimmen
• Die vorgebrachten Beschwerden und das Syndrom-Muster neuropsychologisch/ neurologisch nicht zu erklären sind
• Grobe Abweichungen von klinischen Erwartungs-oder Normwerten (d.h. für Hirnverletzungsfolgen untypische Leistungsprofile oder uncharakteris-tische Leistungen) selbst bei einfachsten Anforderungen vorliegen
• Inkonsistenzen in Testergebnissen die gleiche oder ähnliche Funktionen überprüfen oder bei Verlaufsuntersuchungen vorliegen
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Probleme neuropsychologischer Diagnostik
Besonderheiten des Untersuchungs-gegenstandes
Variationsbreite der zu beurteilenden Funktionen
Subjektive Beeinflussbarkeit des Beobachtungs-gegenstandes
Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Begründeter Verdacht auf nicht-authentisch neuropsychologische Störungen, wenn...
• Unstimmigkeiten zwischen beklagten oder gezeigten Symptomen und Verhaltens-beobachtungen bestehen
• in der Anamnese Hinweise auf nicht-authentisch neuropsychologische Störungen vorhanden sind
• Symptomvalidierungsverfahren auffällige Resultate ergeben
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Nicht-authentische neuropsychologische Störungen
Leistungsanspruch dem objektiven Befund entsprechend
Unbewusst (Angst, Scham, Verleugnung) -Bewusst (Fahreigung)
Herunterspielen vorhandener Symptome (DD: Anosognosie, Anosodiaphorie)
Dissimulation
Leistungsanspruch der primären psychischen oder körperlichen Ursache entsprechend
Symptome nicht absichtlich erzeugtSymptome nicht vollständigauf einen medizinischen Krankheitsfaktor rückführbar
SomatoformeStörung
Leistungsanspruch den primären psychischen Ursachen entsprechend
Unbewusst,Einnehmen der Krankenrolle,keine äusseren Anreize
Erzeugen oder Vortäuschen nicht-vorhandener Symptome
VorgetäuschteStörung
Kein LeistungsanspruchBewusst,externe Anreize (finanziell, Vermeiden von Pflichten oder gerichtlicher Verfolgung, psychosoziale Vorteile)
Willentliches Vortäuschennicht-vorhandenerSymptome
Simulation
Leistungsanspruch dem objektiven Befund entsprechend
Mehr oder minder bewusst,externe Anreize, „Hilferuf“, Gutachter überzeugen
Willentliche Übertreibung vorhandener Symptome
Aggravation
Leistungsanspruch dem objektiven Befund entsprechend
Unbewusst,Gutachter soll überzeugt werden (Persönlichkeits.-, Kulturabhängig)
VerdeutlichungvorhandenerSymptome
Verdeutlichungstendenz
Versicherungsrechtl.MotivDefinitionKategorie
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Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Für Gutachten gefordert: 1. Störungsnachweis: überwiegende Wahrschein-
lichkeit, dass die fragliche Gesundheitsstörung auch tatsächlich vorliegt
erschwert durch normale Streubreite und subjektive Beeinflussbarkeit der Leistungen
ausreichend sichere Abgrenzung zwischen normalen Leistungsschwächen und patholo-gischen Leistungsbeeinträchtigungen erfordert
• besonders sorgfältiges, objektives und neutrales Abwägen und Bewerten der Befunde
• eine Analyse des quantitativen und qualitativen Musters der verschiedenen Untersuchungsbefunde.
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Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
2. Beurteilung des ursächlichen ZusammenhangsStörungen der geistig-seelischen Funktionen weisen
• meist keine Ätiologiespezifität und• überwiegend eine nur geringe
Lokalisationsspezifität auf
Erschwert• Zuordnung zu einer bestimmten Hirnschädigung • Abgrenzung zu unfallfremden Schädigungen
(z.B. früherer Schlaganfall, Alkoholabusus) • Anteilsmässige Quantifizierung multipler
Ursachen eines Defizits (z.B. Mild traumatic brain injury (MTBI), Schmerzen, Medikamente, psycho-pathologische Störungen, psycho-reaktive Anteile, Aggravationstendenz)
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Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
1. Qualität der Testnormierung recht heterogen1. Nur jüngere Pbn
2. Nur jüngere und leistungsfähige Pbn
3. Kleine Pbn-Gruppen besonders in höheren Altersklassen
2. Gutachter verwenden häufig unterschiedliche , nicht leicht mit einander zu vergleichende Testverfahren
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Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
3. Inhaltliche ValiditätBeklagte Leistungseinbussen entsprechen z.T. nicht den testpsychologisch definierten, spezifischen Funktionen:Konzentrationsstörungen, Unfähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, usw. werden von Patienten in deren Alltagssituation erlebt, d.h.
- sich wiederholt öffende und schliessende Türen
- Anwesenheit anderer, sprechender Personen
- Unterbrechungen durch Fragen oder Hinweise
- Stundenlange mentale Belastung
Testsituation- Abgeschirmte, störungsfreie Bedingungen
- Spezifische Anforderungen dauern teils nur wenige Minuten
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Tatsachenfeststellung und Beurteilung des ursächlichen Zusammenhangs
Relevanz der testpsychologischen Untersuchung
Frage nach den Auswirkungen von Störungen oder Schädigungen des ZNS auf – höhere Hirnfunktionen und – Persönlichkeitsmerkmale und
– den daraus resultierenden Veränderungen in der Lebensführung und der Teilhabe (inkl. Arbeitsfähigkeit)
– notwendiger Therapien
werden nicht mit medizinischen Untersuch-ungen und Diagnosen beantwortet und lassen sich auch nicht mit Hilfe apparativer Zusatzdiagnostik wie CCt, MRT etc. klären
Hierfür sind immer auch neuropsychologische Gutachten erforderlich.
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