geistiges leben 2006-2
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Musste nicht Christus solches leidenMusste nicht Christus solches leiden
Der sehr SchwacheDer sehr Schwache
Die Menschwerdung GottesDie Menschwerdung Gottes
Das Paradies des HerzensDas Paradies des Herzens
In der Gegenwart des HerrnIn der Gegenwart des Herrn
Der fromme GottsucherDer fromme Gottsucher ChristusChristus -- die Antwortdie Antwort
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IMPRESSUM
Herausgeber: Lorber-Gesellschaft e.V.
Verwaltungsanschrift: Postfach 114
83731 Hausham / Deutschland
Tel.: 08026-8624 / Fax: 08026-3294
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Schriftleitung: Klaus W. Kardelke
Redaktion: Hans-Gerd Fischer, Angelika Penkin,Michael Nolten
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INHALT
Julien Green Alles hätte ich getan S. 2
Klaus W. Kardelke Editorial S. 3
Jakob Lorber Musste nicht Christus solches leiden? S. 5
Jakob Lorber Der sehr Schwache S. 10
Luitpold Grein Die Menschwerdung Gottes S. 13
Jakob Lorber Der Grund der Menschwerdung S. 25
Joh. Amos Comenius Das Paradies des Herzens S. 28
Engl. Mystiker Inneres Schweigen als Gebet S. 31
Teresa von Avila Ich will dich lieben meine Stärke S. 33
Eva Bell-Werber Danke S. 33
Jakob Lorber Die heilige Lehre von Jesus S. 34
In der Gegenwart des Herrn S. 35
Jakob Lorber Der König kommt S. 39
Weisheitsgeschichten S. 40
Jakob Lorber Der fromme Gottsucher S. 42Frank C. Laubach Christus - die Antwort S. 47
Vom rechten Gebet ohne Worte S. 55
Novalis Wenn alle untreu werden S. 67
Veranstaltungen S. 58
Mit Namen des Verfassers versehene Beiträge müssen nicht mit der Auffassung der
Schriftleitung übereinstimmen.
Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich auf freiwilliger Spendenbasis.
Beiträge richten Sie bitte an die Schriftleitung.
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Jahrgang 26 2006 Heft 2
- Zeitschrift im Geiste christlicher Mystik -
„Wer seine Last, ob sie ihn schon drücke wie das römische Todeskreuz, nicht willig auf seine Schultern
nimmt und Mir nachfolgt, der ist Meiner schon
durchaus nicht wert, und er soll keinen Teil am Reiche Gottes haben.“ (Gr.Ev.Joh. Bd. 1, Kap.139,08)
„Ich, dein himmlischer Vater, gebe auf der Erde allen Meinen Nachfolgern ein ihnen am allermeisten
zusagendes Kreuz, darüber sie nicht murren sollen, sondern alles Mir wohl aufopfern.“ (Himmelsgaben Bd. 1_41.06.24,11)
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2 GL 2/2006 Alles hätte ich getan
Alles hätte ich getanUnd wäre ich mutterseelenallein auf dieser Welt gewesen,
Gott hätte seinen einzigen Sohn herabgesandt, damit Er gekreuzigt werde, damit er mich erlöse.
Eine befremdliche Anmaßung, wirst du sagen.
Und dennoch: Ein solcher Gedanke muss schon so manchem Christgläubigen
durch den Kopf gegangen sein.
Aber wer, fragst du,
wäre dann über Ihn zu Gericht gesessen, hätte Ihn geschlagen, Ihn ans Kreuz geheftet?
Such' nicht lange: Ich selber hätte das getan.
Alles hätte ich getan.
Jeder von uns kann dasselbe von sich behaupten.So wie wir sind, und aus welchem Winkel der Welt
wir auch stammen mögen. Hat man keinen Juden zur Hand,
damit er Ihm ins Antlitz speie: Ich bin bereit.
Braucht es einen römischen Beamten,um Ihn zu verhöhnen,
einen Soldaten, um Ihn zu verspotten,einen Henker, um Ihn ans Holz zu schlagen,
auf dass Er dort hängen bleibe bis ans Ende der Zeiten:
Immer wäre ich es selber,ich wäre dazu imstande, all das zu verüben.
Und der Jünger, der Ihn lieb hat? Das ist das Schmerzlichste an der Geschichte
und zugleich das große Geheimnis:
Du weißt es recht gut: Auch diesen Jünger, den findest du in mir.
Julien Green(Stadtpfarrkirche St. Egid, Klagenfurt)
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GL 2/2006 3
Editorial
In Gethsemane rang Jesus mit der in ihm wohnenden Gottheit, imAngesichte seines bevorstehenden Leidens- und Kreuzweges. Der MenschJesus entschied sich hier, den vorgezeichneten Weg aus Liebe und infreien Stücken zu beschreiten, um dadurch einen Erlösungsweg für diegesamte gefallene Schöpfung zurück ins Vaterhaus zu bereiten.
Hier nahm Jesus das ihm, nach schweren inneren Kämpfen undAnfechtungen, auferlegte Kreuz willig auf sich und ergab sich ganz in denWillen Gottes.
Es war die freie Entscheidung der Seele Jesu, den Kelch des Leidensbis zum Grunde auszutrinken, um dadurch den Menschen die Kindschaft
Gottes zu ermöglichen.Allein und verlassen von Gott und seinen Jüngern, nahm er das Kreuz
der Sünden der Menschheit auf seine Schultern und trug es zur Richtstätte,wo Er schließlich an unserem Kreuz Sein Blut für uns vergoss.
Fast alle seine Jünger und Apostel flohen aus Angst vor diesenEreignissen. Keiner konnte ihm Stütze sein, keiner wollte seinem Meisterdas Kreuz freiwillig tragen helfen. Erst ein Simon von Cyrene wurde vonden Schergen genötigt seinem Herrn das Kreuz abzunehmen.
Selbst als die Ewige Liebe am Kreuze verblutete, waren nur Johannesund Jesu Mutter Maria anwesend. Alle anderen Jünger versteckten sich ausAngst vor Verfolgung in ihren Häusern.
Sie konnten ihrem Meister in Seiner schwersten Stunden nicht mehrfolgen, wollten Sein Kreuz nicht mit Ihm teilen, der ihnen doch sovielAnteil an Seinem Himmelreich gegeben hatte.
So wie damals die Jünger sind auch wir heute nur schwerlich bereit undgewillt unser Lebenskreuz auf uns zu nehmen und Jesus nach Golgatha zu
folgen, um der Ewigen Liebe unser Kreuz tragen zu helfen. Es ist ja unserSündenkreuz, welches der Herr nach Golgatha schleppte und an welchemEr aus Liebe für uns starb, um uns den Erlösungsweg zu bahnen.
Aber erst wenn wir unser Kreuz annehmen, aufnehmen und ertragenund unseren Heiland nicht allein lassen auf Golgatha, haben wir Anteil anSeinem Erlösungswerk.
So wie Jesus für uns unser Kreuz trug und sein Leben opferte, so sollenauch wir unser äußeres Leben aufopfern und uns Ihm ganz hingeben.
„Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. (Lk. 9,23) Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lk. 14,27)
Eine Nachfolge Christi ohne die Aufnahme und das Tragen unseres
Editorial
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4 GL 2/2006 Editorial
Kreuzes ist somit nicht möglich, denn „die kein Kreuz tragende Seeleermattet und stirbt und verliert sich in die Nacht des Todes.“ ((HiG.01
41.04.28,01-5) denn, „ kein anderer als nur allein der Weg des Kreuzes führt
zum Leben!“ (HiG.02_42.01.06,17)So wird das Kreuz zu einer Notwendigkeit im Leben eines jeden
Christen, das wir willig und freudig annehmen und tragen sollen, denn „solange jemand das Kreuz nicht mit großer Freude aufnimmt, so langeist auch von einer völligen Wiedergeburt des Geistes weder hier noch
jenseits eine Rede.“ (HiG.02_43.06.13.b,03) Ohne Kreuzweg und Kreuzigung unseres gefallenen Wesens kann es
keine Auferstehung des göttlichen Geistes in unseren Herzen geben.Fliehen wir das Kreuz, so fliehen wir auch den Herrn und somit unseregeistige Auferstehung in Ihm. „Denn siehe, wo Ich nicht mit Meinem
Kreuze komme, da bin Ich auch nicht willens zu bleiben.“ (HiG.02_42.03.14.b,14)
Alle kreuzigenden Umstände in unserem Leben dienen unserergeistigen Erweckung und Auferstehung. Gerade die alltäglichen Unan-nehmlichkeiten, Probleme, Konflikte, Leiden und Krankheiten, sind es ja,die uns aus dem Todesschlaf der Trägheit aufwecken zu einemgeisterfüllten ewigen Leben. Es sind Geschenke Gottes an Seine Kinderdie sie dankbar aus den Händen ihres himmlischen Vaters annehmen
sollen, in der Gewissheit, dass ihnen alles zum Besten gereicht. „Alles ist gut, was Ich gebe; aber das Beste unter allen Meinen Gaben
ist das Kreuz, denn in diesem keimt das wahre ewige Leben für Seeleund Geist!“ (HiG.03_46.09.11,01) Denn im Kreuz gibt Er uns Seine ganzeLiebe, verschenkt Er sich an uns. O könnten wir es annehmen, wir würdenmit dem Kreuz den Herrn der Unendlichkeit aufnehmen.
Das Leben in der Nachfolge Christi ist ein täglicher Kreuzweg in dieserfinsteren und gottlosen Welt, ist es ein beständiges Absterben unserer
Sündhaftigkeit, aber dadurch auch ein tägliches freudiges Auferstehen inder Liebe und Gnade unseres himmlischen Vaters. Denn hier wird uns dasSterben zum Gewinn des ewigen Lebens.
„Wer Mich liebt auch am Kreuze irdischer Leiden, der stirbt schon, so er leidet, – und so er aber dann eigentlich sterben solle, da wird er dafür erweckt von Mir alsogleich zum ewigen vollkommensten Leben!“
(HiG.03_48.11.18.a,03) Möge unser himmlischer Vater uns die Kraft und Liebe geben, unser
Lebenskreuz tagtäglich auf unsere Schultern zu nehmen und in SeinemGeiste zu erstehen.
Euer Klaus W. Kardelke
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GL 2/2006 5
Musste nicht Christus solches leiden
„Musste nicht Christus solches leiden und so eingehen in Seine
Herrlichkeit?“ (Lk. 24,26) In diesem oben angesetzten Texte liegt ja wieder gar augenscheinlichst,dass die Herrlichkeit des ewigen Lebens nicht durch große Belesenheit undGelehrtheit, sondern lediglich durch die Tat der Liebe erreicht werdenkann.
Man wird hier freilich sagen: „Christus war ja ohnehin das ewigeLeben Selbst und besaß in Sich alle Herrlichkeit desselben; warum mussteEr denn hernach leiden, um in diese Herrlichkeit einzugehen?“
Ich aber sage: Christus war nur ein Mensch und musste Sich als erstesGrundvorbild die vollkommene Herrlichkeit Gottes erst durch Seine Tatenvollkommen zu eigen machen. Und hätte Er dieses nicht getan, so wäre esum die ganze Schöpfung geschehen gewesen; denn in Ihm erst ward Vaterund Sohn wieder Eins oder – was dasselbe ist – die göttliche Liebe und diegöttliche Weisheit. Denn zuvor hatte sich die Liebe abgezogen von derWeisheit, weil die Weisheit in ihrer Heiligkeit sich zu unerreichbarallerhöchst aufgestellt hatte, und ihre Forderungen waren über alleErfüllungsmöglichkeit gestellt.
Aber die Weisheit war öde ohne die innigste Vereinigung mit IhrerLiebe; wie konnte sich aber jene mit der Liebe wieder vereinigen? Siemusste in dem Menschen Jesus die von ihr gestelltenAussöhnungsbedingungen selbst erfüllen; sie musste sich demütigen bisauf den kleinsten Punkt, und dadurch erst ward sie vollkommen wiederEins mit ihrer Liebe, welche der ‚Vater‘ ist.
Darum verschmähte denn auch Christus, als Selbst die ewige,allmächtige Grundweisheit des Vaters, alle Weisheit der Weisen der Welt;
und alle Schriftgelehrten mussten Ihm ein Gräuel sein, so ihre Taten nichtaus dem Grunde des Lebens der Schrift gemäß waren.
Er als die ewige Weisheit des Vaters musste Werke der Liebe tun und lehren die Menschen das alleinige Gesetz der Liebe; ja, Er musste amEnde Sich von der Weisheit der gelehrten Priester gefangen nehmen undkreuzigen lassen und musste auf diese Weise als das urewige Licht desVaters oder der Liebe die größte Schmach und an Sich Selbst die größteVerfinsterung erleiden, – darum Er denn auch ausrief: „Vater! Warum hast
Du Mich verlassen?“Dass aber Er als das urewige Licht der ganzen Unendlichkeit in SichSelbst eine gänzliche Verfinsterung erdulden musste, beweist jener bisher
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noch von niemandem verstandene Augenblick, in welchem nach demVerscheiden Christi am Kreuz eine vollkommene Verfinsterung derganzen unendlichen Schöpfung eintrat und das Licht nicht nur der
Erdsonne, sondern aller Sonnen in der ganzen Unendlichkeit auf eine Zeitvon drei Stunden erlosch!Und es war dieser Verfinsterungsmoment auch gleich dem, von dem ihr
wisst, dass in ihm die Seele Christi nach dem Tode in die Hölle hinabstieg,um da die Geister, welche in der alten Weisheit gefangen waren, zuerlösen und sie zu führen an das neue Licht, welches aus derWiedervereinigung des Sohnes mit dem Vater alle Unendlichkeit zuerfüllen anfing.
Christus musste daher das alte Gesetz der Weisheit in Sich Selbst bisauf ein Häkchen erfüllen, um dadurch alle Irrungen wider dieselbe vordem Angesichte des Vaters zu sühnen; oder es musste alle Weisheitgekreuzigt werden, damit dadurch die Liebe des Vaters gerechtfertigtward.
Nun, das tat also Gott Selbst; was wollet denn dann ihr tun? Meinet ihrwohl, dass ihr durch die Rechtfertigung eurer Weisheit in die Herrlichkeitdes ewigen Lebens eingehen werdet?
Wenn Christus als die göttliche Weisheit Selbst Werke der Liebe tun
und lebendigst predigen musste und alle Seine Weisheit kreuzigen und in die größte Finsternis übergehen lassen musste, um dadurchvollkommen wieder einzugehen in die Herrlichkeit des Vaters, welcher
die getrennte Liebe in Christus Selbst war, so werden doch auch die Menschen ebenfalls diesen Weg wandeln müssen und werden Christus nachfolgen müssen, so sie mit Ihm in die Herrlichkeit Seiner väterlichen Liebe eingehen wollen.
In der Urkirche der Welt hieß es: „Ihr Menschen könnt nur durch die
Liebe Gottes gelangen zu der sonst unerreichbaren göttlichen Weisheit!“Mit Christus aber heißt es: „Nun bin Ich als die göttliche Weisheit Selbst,als der Weg und das Leben die Tür zur Liebe oder zum Vater. Wer nunzum Vater will, der muss durch Mich eingehen!“
Wie aber? Etwa durch die Weisheit, weil Christus als die Tür diegöttliche Weisheit Selbst ist? – O nein! Denn eben diese Weisheit ließ Sichdemütigen bis auf das letzte Atom. Sie als die unantastbare HeiligkeitGottes stieg unter alle Sünder tief herab; diejenige Weisheit, die ehedem
kein allervollkommenster Engelsgeist in Ihrem Grundlichte ansehendurfte, ging jetzt mit Sündern um und speiste unter ihrem Dache undmusste Sich am Ende von heidnischen Kriegsknechten und Schergen ans
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Kreuz schlagen lassen!Aus dieser endlosen Demütigung der göttlichen Weisheit Selbst aber
geht doch mehr als sonnenklar hervor, dass da niemand etwa mit seiner
aufgeblasenen Weisheit in die Herrlichkeit des ewigen Lebens gelangenwird. Niemandem werden seine durchstudierten Bücher und Schriften zuStufen in das Himmelreich werden, sondern allein seine wahre Demut unddie wahre werktätige lebendige Liebe zum Vater.
In Christus ging alle urgöttliche Weisheit in die Liebe zum Vaterüber; dadurch ward aus Sohn und Vater Eins. Desgleichen muss es aberauch bei dem Menschen der Fall sein. Bevor er nicht in seinemhochmütigen Verstande und in allen Begehrungen desselben, welche auf allerlei Ehrungen hinauslaufen, bis auf den letzten Tropfen gedemütigtwird, – ja, bevor er nicht alles der Liebe zu Füßen legen wird und darumerleiden wird eine kurze Verfinsterung aller seiner weltlichen Weisheit,wird er wahrlich nicht in die Herrlichkeit des Vaters eingehen.
Christus musste solches leiden und tun, um in die Herrlichkeit desVaters einzugehen; also muss es auch ein jeder Mensch tun und mussChristus lebendig nachfolgen, wenn er in die Herrlichkeit des Vaterseingehen will.
Christus aber hatte nicht auf Hochschulen studiert, um dadurch als ein
hochgelehrter Weiser in die Herrlichkeit des Vaters einzugehen, sondernSeine Schule hieß: Demut und werktätige Liebe! Wenn aber Christus mitdieser Schule voranging, wie wollet denn ihr mit einer anderen ins ReichGottes gelangen?
Ich meine, mehr hierüber wäre wohl unnötig; denn aus der tiefstenWeisheit ist dieses sonnenklar erläutert. Tuet daher desgleichen, so werdetihr leben! Amen. (Schrifttexterklärungen Kap. 17)
„Du musst dich verleugnen, dein Kreuzlein auf deine Schulternladen und Mir nachfolgen! Du musst Mich in der Tat mit dem
Kreuzlein in der Hand suchen, willst du Mich im Ernste finden!Willst du etwas empfangen von Mir, dann musst du bitten mit dem Kreuzlein in der Hand! – Die Pforten des ewigen Lebens werden
dir nur aufgetan, so du klopfen wirst an dieselben mit dem
Kreuzlein! Siehe, kein anderer als nur allein der Weg des Kreuzes führt zum Leben!“
(Himmelsgaben Bd. 2 42.01.06,16-17)
Musste nicht Christus solches leiden
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Der ‚Sehr Schwache‘
Du reinstes Wesen Gottes, das nie auch nur des allergeringsten
fehlerhaften Gedankens fähig ist, wie ist es und wie war es möglich, Dichvom Vater zu trennen, um Dich mit allen Sünden und mit aller ihrerScheußlichkeit auf der Welt zu beladen, um Deinem Vater oder derHeiligkeit Gottes zu erscheinen in einem ärgeren Lichte als derjenigeselbst, durch den alle Bosheit in die Welt gekommen ist? - Wie konntestDu zum Mörder aller Mörder werden? Wie konntest Du zum Ehebrecheraller Ehebrecher werden? Wie konntest Du zum Lügner aller Lügnerwerden? Ja, wie konntest Du zum größten Verächter der Heiligkeit Gotteswerden? Ja, wie konntest Du alle großen und kleinen Sünden auf Dichnehmen vom Anfange der Welt und bis ans Ende derselben, da Du dochdie Liebe Gottes Selbst warst, und der Vater in Dir, wie Du im Vater, undder Gott in Dir, wie Du in Gott? Und wie konnte die Gottheit vor allerWelt aus den Himmeln bei Deiner Taufe im Jordan zu Dir sagen: Das istMein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören!? -
Sehet, ihr könnt da denken, wie ihr wollt, so werdet ihr nichtsVerständliches herausbringen. Und wird euch nicht, je tiefer ihr die Sacheverfolgt, auch um desto rätselhafter werden, so ihr das recht ans Licht
ziehet und so recht tief in euch denket, wie es möglich ist, dass gerade dasallerreinste Wesen Gottes, ja das Leben in Gott Selbst, welches ist dasLeben alles Lebens und das Licht alles Lichtes, sich wohl so arg beladenmochte mit dem Tode alles Todes und mit der Finsternis aller Finsternis? -
Sehet, wenn ihr das begreifen könnet, so wird euch diese kleinegebotene Haselnuss so leicht verständlich vorkommen, als wäre sie ganzenthüllt vor euer Herz gelegt worden. Allein, das ist der große Schritt, denein jeder in seinem Herzen zu machen hat und helfe, der ewigen Liebe
das Kreuz tragen, damit er dereinst Teil haben möchte an dem großenWerke der bis jetzt noch immer unbegriffenen Erlösung, derÜberwindung des Todes und der Auferstehung. Darum habet acht undbegreifet zuerst dieses große Geheimnis, und ihr werdet darinnen jedeeinzelne Pore des Sehr Schwachen hell erleuchtet erblicken. -
Dass die Welt von Anbeginn in allerlei Argem war, wisst ihr; - unddurch wen und wie sie in solches gekommen ist, wisst ihr auch. Aber wiedie Welt in ihrem Argen hätte bestehen können vor Gott, das ist eine
andere Frage. Sehet, die Welt war also tot in ihrer Bosheit und konnte sichsomit unmöglich mehr selbst richten nach der unantastbaren HeiligkeitGottes. Sie musste daher beständig aus der Barmliebe Gottes gerichtet
Der ‚Sehr Schwache‘
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werden, damit sie bestehen mochte als das wenigstens, was sie war; abersaget ihr selbst, wie ist ein gerichtetes Ding, ist es tot oder lebendig? -
Da kann Ich euch nichts anderes sagen, als euch mit einer Frage
behilflich entgegenkommen: Ist ein Automat tot oder lebendig? EureAntwort kann unmöglich anders ausfallen, als dass ihr saget: Ein Automatist tot, und seine Bewegung ist nichts als eine künstliche Richtung desMechanikers. Und sehet, gerade so verhielt es sich auch mit der argenWelt vor der Erlösung. Sie war bloß ein durch Meine Barmliebe immergerichteter Automat. Aber so ihr einen sonst recht possierlich schönenAutomaten vor euch hättet, dem die Kunst des Bildners sowohl, als die desMechanikers alles gegeben hätte, dass ihm nichts abginge als nur dasselbständige Leben, um ein Mensch in aller Vollkommenheit zu sein, - jawürdet ihr da nicht sehnlichst wünschen nicht nur das künstliche Lebendiesem Automaten, sondern ein wirkliches selbständiges Leben? Undwäret ihr fähig, wie Ich es bin, so würdet ihr euch mit eurem Leben imGeiste selbst hineinziehen in den Automaten und würdet somit alle seineMängel und innerlichen Gebrechen notwendig an euch ziehen und euchgewisserart mit denselben bekleiden.
Sehet, wie war es denn nun da zu tun, da Ich nur allein das Leben binund das Leben habe in und aus Mir, um der beständig zu richtenden Welt
ein wahres freies und nicht bloß mechanisches Leben zu geben?Sehet, da musste die Liebe sich trennen von Gott oder der urewigen
heiligen Kraft, aus der sie ewig geboren ward und die Kraft Gottes ewigaus ihr. Also dieses ewige Leben aus sich selbst oder aus der urewigenKraft Gottes musste einen Bruch machen mit Gott und musste sichniedersenken zur toten Welt und anziehen das Sterbliche derselben, damitdas Sterbliche dadurch die Sterblichkeit verliere und wieder frei lebendigwerde in und aus dem Leben aus Gott, welches ist das Leben alles Lebens,
da Gott Selbst ist in diesem Leben und das Leben selbst in Gott. Und so ist aber das Leben von Gott ausgegangen, hat sich mit der Sterblichkeit des Fleisches bekleidet, damit dadurch alles Fleisch möchte frei lebendigwerden in sich durch das Leben aus Gott, wie Gott Selbst lebendig istvon Ewigkeit durch dasselbe ewige Leben der Liebe in Sich. -
Sehet, das ist nun das große Geheimnis, warum die Liebe Gottes imMenschen sich selbst gemacht hat zur allerartigen Verbrecherin undSünderin, damit da nicht nur ein Fleisch, sondern alles Fleisch mit dem
Leben aus Gott durchwirket werden mochte. Und diese nun so mit allerSchuld überladene Liebe musste sich dann im Gegensatze vor derHeiligkeit Gottes vermöge der an sich genommenen allgemeinen Schuld
Der ‚Sehr Schwache‘
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oder Sterblichkeit eben auch bis auf den alleräußersten Punkt aller Punktedemütigen und musste ertragen jeden erdenklichen Vorwurf, um dadurchsich mit Gott wieder vereinigen zu können, wie auch alles das dem Vater
oder der Heiligkeit Gottes lebendig wieder anheim zu stellen, was zwarlebendig dereinst aus Gott gegangen ist, aber sich tot gemacht hat durchdie eigenwillige und hochmütige Losreißung von Gott - oder von Seinerewigen Ordnung.
Sehet, nachdem ihr dieses doch so ziemlich mochtet begriffen haben, sowill Ich euch nun auch ein wenig mit den Vorwürfen bekannt machen, dieMir da notwendigerweise von der Heiligkeit Gottes gemacht wurden,damit ihr da etwas erfahret, was die Welt bis zur gegenwärtigen Minutenoch nicht erfahren hat. -
Ihr wisst, dass alles, was da erschaffen wurde in der ganzenUnendlichkeit, laut des Zeugnisses Meines lieben Johannes durch Michgemacht und erschaffen wurde. Nun nehmet aber die böse gewordeneWelt, die dadurch von der Heiligkeit Gottes immer verdammt ward, dassIch als der Hervorbringer solcher Verdammlichkeit somit auch von derHeiligkeit Gottes diesen Vorwurf notwendig teilen musste, da die Weltund alles, was in ihr ist, nicht durch sich, sondern durch Mich einzig undallein ins Dasein gerufen wurde. Da also die Welt schnurgerade entgegen
war der Heiligkeit Gottes, wie war hernach das Bestehen der Liebe, diesolches hervorgerufen hatte, das die Heiligkeit Gottes verdammen musste,anders als ein selbstverdammliches? - Nun denket euch all die namenlosenTaten der Menschen. Sehet, aller dieser Taten wegen musste Ich verdammtsein von der Heiligkeit Gottes, weil die Taten selbst verdammt waren alsErscheinungen in der Welt, die aus Mir hervorgegangen ist. Was war da zutun?
Sehet, nur zwei Wege standen Mir offen, nämlich der Weg nach oben,
und der Weg nach unten, das heißt: Ich kehre zu Gott zurück, werde Einsmit Ihm und vernichte durch die Kraft Seiner Heiligkeit alles das, was ausMir hervorgegangen ist - oder aber Ich trenne Mich mit allem Vorwurf beladen, mit der höchsten Verdammlichkeit, von Gott, belebe und heiligeda Meine Werke und tue in Meiner unendlichen Demütigung Genüge derebenso unendlichen Heiligkeit Gottes. - Sehet, wenn Ich nicht die ebensounendliche Liebe selbst wäre, wie Gott die unendliche Heiligkeit selbst ist,so hätte Ich freilich das erste getan. Allein Meine Liebe vermochte das
Unaussprechliche aussprechlich zu machen, verleugnete ihre Heiligkeitund machte sich unheilig, da sie sich belastete mit aller Schuld, und somit auch mit des Todes schwerster Bürde.
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Allein, ihr wisst die Begebenheit, als Ich in dem Garten Gethsemane andem so genannten Ölberge zu Gott, von dem Ich Mich der Welt wegengetrennt habe, betete. Sehet, da erst erwachte vollends die große Blindheit
Meiner Liebe und sah mit dem entsetzlichsten Grauen zwischen Sich undGott die unendliche Kluft; allda bereute Ich im Ernste, dass Ich Gottverließ und zum toten Werke Meiner eitlen Lust Mich gewendet habe, -und damals stand die ganze Schöpfung in der großen Schwebe zwischenSein und dem ewigen Nichtmehrsein. Denn entweder trinke Ich den
Kelch, so besteht die Welt und alles, was auf ihr ist - oder Ich setze den Kelch zur Seite und die Welt und alles unter ihr wird zunichte in dem Augenblick, da Ich den Kelch zur Seite setze.
Aber sehet, eben da, wo die Liebe und das Leben in der unendlichenEntfernung von Gott schwach geworden ist, da erbarmte sich Gott Seiner
Liebe selbst, stärkte Sie und gebot Ihr, den vorgesetzten Kelch zu leeren,und sprach insgeheim zu Ihr: „Noch sind zwischen Mir und Dir dieExtreme der Unendlichkeit nicht berührt; daher senke Dich hinab in dieäußerste Tiefe des Todes, welcher ist die äußerste Grenze im Gegensatzezu Meiner Heiligkeit, damit Ich Dich da wieder erfassen kann, da derewige Kreis Meiner Heiligkeit sich schließt.“ - Sehet, so ging Ich danngeduldig diesem Ziele entgegen, allwo Ich in dieser unendlichen
Entfernung von Gott am Kreuze ausrief: „Mein Gott, Mein Gott, warumhast Du Mich verlassen?“ - und ferner: „Es ist vollbracht!“ und „In DeineHände empfehle Ich Meine Seele“ - oder die Seele alles Lebens, oder dieSeele, aus der alles, was da ist, hervorgegangen ist. -
Sehet, nun werdet ihr, so ihr dieses ein wenig bedenket, wohl einsehen,wie Ich bei euch Sündern der Sehr Schwache bin, und wie Ich Mir nochimmer muss von der Heiligkeit Gottes an eurer Statt in irgend einervorgestellten menschlichen schwachen Beschaffenheit Vorwürfe
machen lassen, um euch jeden sonderheitlich neuerdings wieder zuerlösen und einzuführen lebendig in die Heiligkeit des Vaters. Sehet, einsolcher Mensch, dessen Ich Mich bediene und gewisserart seine Wesenheitanziehe, um dadurch eure Mängel verhüllt zu tragen, gleicht dem Simonvon Cyrene und könnte ebenfalls großen Lohn erreichen, so er Mir willigauf eine kurze Zeit nur hätte das Kreuz ein wenig tragen helfen. Allein der
Mensch ist schwach und fürchtet jede Last, am allermeisten aber die Last des Kreuzes; und daher bleibt Mir denn wieder nichts anderes übrig
zu tun, als was Ich dereinst tat, nämlich für alle das Kreuz Selbst zu schleppen.Es muss euch demnach in dem Nebenworte an den ‚Sehr Schwachen‘
Der ‚Sehr Schwache‘
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ebenso wenig beirren das persönlich anpassend Scheinende, als es euchbeirren möchte, so ihr zum Beispiel die ganze Lebensgeschichte desHohenpriesters Kaiphas oder die des Pilatus, oder die des Iskariot, oder
sogar die eines römischen heidnischen Kaisers Nero, und anderer ähnlichergrößerer und kleinerer Sünder nicht zu gedenken, vernehmen möchtet;denn sehet, mit allen diesen Vorwürfen musste Ich Mich von jeher beladenlassen. Und ebenso bin Ich nun für euch wieder beladen mit allen eurenSchwächen und Mängeln und trage sie für euch in dieser euch etwasfremdartigen Umhüllung, damit, wie ihr schon wisst, euch nicht Schadengeschehe an eurer Seele, so ihr wissentlich, das heißt, eurem Fleische nachgleich einem Judas Iskariot mit Mir in die geheimnisvolle Schüssel des zubewirkenden Lebens greifen möchtet.
So ihr aber wollt, so nehmet dieses Nebenwort unter dem Namen des‚Sehr Schwachen‘ zu euch; gehet es - wohlgemerkt! - in eurem Herzen vonPunkt zu Punkt durch und erkläret es euch nach dem, was ihr jetztvernommen habt. Ich habe euch nun gegeben den Schlüssel gleich einemPetrus zu Meinem Reiche. Dieser ‚Sehr Schwache‘ ist Mein verhülltesReich in euch. Eröffnet es mit diesem Schlüssel, und ihr werdet Wunderschauen, und wahre geistige Wunder in und an euch entdecken.
Sollte jemandem darinnen trotz alles seines Prüfens noch immer etwas
verhüllt erscheinen und hart, wie einst den Aposteln die euch bekannteharte Lehre, so wendet euch in aller Liebe zu Mir, und seid versichert, dassIch euch nicht im Stiche lassen werde. Denn nun sage Ich nicht mehr:Gehet zu Meinem Knechte und vernehmet in diesem Punkte durch seinenMund Meine Gnade, sondern nun sage Ich: Kommet treuen Herzens zu
Mir, damit Ich Selbst euch die Gnade gebe und euer Mund ebenfalls ausspreche das geheiligte Verständnis eures Mir zubereiteten Herzens.Obschon es euch freisteht, sich zu erkundigen beim Knechte, so werdet ihr
aber doch aus seinem Munde nichts erfahren als das, was Ich in euch durcheure Liebe zu Mir Selbst aussprechen werde Amen. (HiG.03_40.12.06,04-19)
„Seid heiter und fröhlich in eurem Herzen! Denn Ich bin beieuch und freue Mich mit euch, so ihr Freude an Mir habt.
Und diese Freude wird euch ein heller Stern sein, so ihr dieWelt verlassen werdet.
Sie wird euch treu geleiten auf der weiten Reise in Meine großen Himmel und wird euch dort, wie auch zum Teil schon hier, führen in Meine große Stadt!“ (Himmelsgaben Bd.1_40.06.29,07)
Der ‚Sehr Schwache‘
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Die Menschwerdung Gottesund die Gottwerdung des Menschen
Luitpold GreinDiese wenigen Worte bergen in sich den Kern, das Herzstück der
frohen Botschaft Jesu und Seines Erlösungswerks. Sie enthalten nicht nurdie ganze Dramatik der Schöpfungsgeschichte, die ganze Tragik desMenschengeschlechts, sondern auch die alles umfassende Liebe Gottes,die will, dass allen Menschen geholfen werde, und die deshalb an Stelledes harten, unbeugsamen Gesetzes den befreienden Weg der erbarmendenGnade öffnete.
Der Geist der Bibel, der mit großer Klarheit im Gleichnis vomverlorenen Sohn alles, auch den Buchstaben der Bibel überstrahlt, ist daslebendige Zeugnis dafür.
Gottes Geist ist souverän, ist nicht an den Buchstaben gebunden,sondern teilt sich auch unmittelbar dem Menschen mit, dessen Herz Gottzugewandt ist und mit ihm in ein persönliches Verhältnis tritt. JesuVerheißungen sind ja nicht an einen bestimmten Berufsstand gerichtet,sondern sie gelten allen Menschen, die Gott lieben und ihm vertrauen. So
auch sein Wort: „Der heilige Geist, den mein Vater in meinen Namensenden wird, wird euch alles lehren, euch an alles erinnern, das ich euchgesagt habe. Der Geist der Wahrheit aber, den die Welt nicht kannempfangen, denn sie hört ihn nicht, kennt ihn nicht, bleibt bei euch undwird in euch sein.“
An wie vielen Menschen hat sich die Wahrheit dieser Verheißungschon erfüllt! Ich erinnere nur an die Worte des einfachen GörlitzerSchusters Jakob Böhme, der einmal ausrief: „Mir hat Gott in einem
Augenblick mehr geoffenbart, als ich auf den Schulen der Welt lernenkönnte!“Wenn unser Erkennen auch nur Stückwerk ist, wie Paulus sagt, so
setzen wir doch unserem Erkenntnisvermögen viel zu enge Grenzen durchunseren Unglauben.
Dass dieser verheißene Heilige Geist aber in unserem Leben wirksamwerden kann, bedarf es des Kindersinns - dieses naiven, vorbehaltlosenVertrauens Gott gegenüber, das der Schlüssel zu seinem Vaterherzen unddadurch zu seinen Geheimnissen ist. In den Geheimnissen Gottes ist auchdas Geheimnis der Schöpfung und das von uns Menschen eingeschlossen.
Wie rätselhaft ist doch das irdische Dasein, wie unverständlich somanches menschliche Schicksal. Gibt es nicht Zeiten, in denen wir uns
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selbst nicht verstehen? Wer könnte von sich sagen, dass er sich wirklichkennt in all seinen Höhen und Tiefen? Wo erhalten wir nur eine halbwegsbefriedigende Antwort auf so brennende Fragen wie: Wo kommen wir
her? Wo gehen wir hin? Was ist der eigentliche Sinn und Zweck unseresLebens? Wo ist der Schlüssel zum Verständnis, zur Klarheit über Gott,über die Welt und über uns selbst? Eines ist ja gleichsam ineinanderverwoben, miteinander verkettet, eines vom andern nicht zu trennen!
Es gibt aber eine Antwort auf jede dieser Fragen. Manche werden in derBibel klar und eindeutig beantwortet, andere jedoch sind weniger klar,weil vieldeutig. Auch in den heiligen Büchern nichtchristlicher Religionenfinden sich entsprechende Hinweise. Gottes Weisheit kennt viele
Antworten, die jeweils dem Verständnis und der Eigenart des Fragenden angepasst sind.
In Gottes Offenbarungen aber werden uns viele Bibelstellen erklärt, diedort oft unverständlich erscheinen, in die nur wenige Menscheneinzudringen vermögen und die doch oft Erkenntnisse von kosmischerWeite und Tiefe bergen oder auch verbergen.
In diesen Schriften wird uns gezeigt, dass der Mensch schon einenlangen Weg hinter sich hat, wenn er den Boden dieser Erde betritt.Ewigkeitserfahrungen sind in seinem Erinnerungsvermögen aufbewahrt,
wenn auch unterhalb seiner Bewusstseinsschwelle. Je weiter der Menschvon seinem Ursprung entfernt ist, desto dunkler ist es in seinem Innern. Jemehr er aber sich Gott nähert, desto lichter wird es in ihm und er erkenntWahrheiten, die dem Gottfernen einfach unverständlich sind, und wäredessen Intellekt noch so sehr ausgebildet.
Gottes Offenbarungen sind immerwährend und unbegrenzt. Wir erlebensie als „Gottheit“ im weltumspannenden Naturgeschehen, als „Gott“ in dergerechten, ausgleichenden und zielstrebigen Schicksalsgestaltung der
Völker und des naturhaften Einzelmenschen und als „Vater“ in der weisenliebevollen Erziehung seiner Kinder.
Die väterliche Liebe in Gott hat nicht nur den Drang zu lieben, sondern auch das sehnsüchtige Verlangen, wiedergeliebt zu werden.Wohl kann die Liebe in Gott für sich allein bestehen, aber um in derAußenwelt Gottes offenbar zu werden, bedarf sie eines Objekts, einerGelegenheit, sich zu betätigen und höchste Seligkeit bedeutet es auch fürsie, wiedergeliebt zu werden.
Wer von uns könnte das nicht verstehen, hätte dies noch nicht erfahren,nicht schon erlebt: Nun könnte man entgegnen: Das ist aber sehrmenschlich von Gott gedacht. Darauf wäre nur zu erwidern: Können wir
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denn anders, als menschlich denken? Nur im Bilde, nur im Gleichnis können wir uns das Wesen Gottes anschaulich und verständlich machen. Aus diesem mächtigen Impuls des Liebenwollens und
Liebeverlangens sprach Gott das: „Es werde!“Das erste Schöpfungswort war gesprochen, und zahllose Geistwesenerfüllten die unendlichen Sphären geistiger Bereiche. Sie alle warenGedanken und Ideen der Liebe Gottes, die ihr entstiegen gleich zahllosenFunken einem gewaltigen Feuermeer oder gleich den winzigenWassertropfen aufsteigender Nebel großer Gewässer. Die Weisheit in Gottgab ihnen die feine, ätherische Gestalt des Lichts und die alles erfüllendeKraft in Gott das erhaltende Leben. Als solche Lichtgestalten wohnten siein göttlichen Gefilden, und höchstes Glück, reinste Freude sollten ihnenLebensinhalt sein.
Als vollkommener Meister legte Gott in sie die Keime vollkommenerFähigkeiten, die zu entwickeln und auszubilden ihre Aufgabe sein sollte.Dazu gab er ihnen die völlige Freiheit des Handelns, die ihm selbst ureigenist. Frei - sich selbst bestimmend - sollten sie sich entwickeln zurGottähnlichkeit. Gottes Absicht war, Wesen zu erschaffen, die fähig wärenund willens sein konnten, die von ihm empfangene Liebe und sein eigenesWesen widerzuspiegeln, wie der Tautropfen die Sonne.
Dazu aber bedurfte es der völligen Freiheit; denn zur Liebe kann man niemanden zwingen. Sie ist ein freies Geschenk bei Gott und bei dem Menschen.
Das war Gottes Plan mit der Schöpfung, zu der die Liebe die Anregunggab, die Weisheit die Form, die Gestalt und die Kraft in Gott das Leben.
Gott ist aber nicht nur Liebe, Weisheit und Kraft, sondern auch dievollkommene Ordnung, ohne die nichts bestehen kann. Nur innerhalbdieser göttlichen Ordnung ist Harmonie und völliges Glücksempfinden
möglich. In der Freiheit, die den Geistern gegeben war, war es ihnenüberlassen, in der Gottesordnung zu verbleiben oder diese zu verlassen,um nach eigenem Gutdünken zu leben.
Ein Grossteil der urgeschaffenen Geister blieb den Gottesgesetzen treu,doch ein Teil aus der Lichtsphäre handelte nach eigenem Wollen unter ihrem Repräsentanten Luzifer. Diese Geister erblickten sich in einem allesüberstrahlenden Glanze, in einer Lichtfülle ohnegleichen. Sie wurdenzuletzt so geblendet, verblendet, dass sie vermeinten, nicht nur Lichtträger,
sondern auch Lichtquelle zu sein. In dem Augenblick, in dem sie dem vermessenen Gedanken,Lichtquelle zu sein, innerlich Raum gaben, ging eine Dissonanz durch die
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harmonischen Sphären der Schöpfung. Ein Spalt öffnete sich gleichsam -und der Weg in die Gottesferne, in den Abgrund, nahm seinen Anfang.Raum und Zeit begannen. Alle Wesen, die dem selbstischen Gedanken -
Quelle anstatt Träger zu sein - Raum gaben, traten außerhalb desunmittelbaren Lebensbereiches ihres Schöpfers. Ihr Strahlen begannlangsam zu verblassen, Schatten hüllten sie ein, das Gesetz der Schwerewurde wirksam - sie sanken, versanken. Gleichzeitig ballten sie sichzusammen nach dem Gesetz der Anziehung alles Gleichartigen und tratenals riesiger Geisterkomplex in Erscheinung.
Als solcher kreisten sie zum Zeichen ihrer Abhängigkeit um ihrenAusgangspunkt und zum Zeichen ihrer erwachten Eigenliebe um sichselbst. Welch eine Symbolik ist in diesem Vorgang!
Unzählige Scharen ließen es jedoch nicht dabei bewenden, wuchsenweiter in der Ichsucht, verdichteten dadurch noch mehr, wurden nochschwerer und versanken infolgedessen noch tiefer. Viele Geister sanken sotief, dass sie zuletzt als starre, feste Masse in die Erscheinlichkeit traten.
Die Vielzahl der uns bekannten und die Unzahl der uns unbekanntenWeltenkörper des gesamten Universums sind demnach nichts anderes
als verdichtetes, in die stoffliche Erscheinungsform eingehülltesGeistiges, das hier gebunden und gebannt auf Erlösung harrt.
Undenkbare Zeitenräume liegen zwischen den einzelnenVerdichtungsstufen, angefangen von dem ersten Hauche, der sich auf dasursprünglich reine, makellose Geistwesen in seiner Lichtgestalt legte - biszu dessen Einverleibung in die feste Materie. Alle zusammen bilden denMakrokosmos, der die Form eines trauernden Jünglings hat. Diesertrauernde Jüngling stellt den verlorenen Sohn dar, der vom Vaterhausausging, reich ausgestattet mit Fähigkeiten und Erkenntnissen. Auf seinemWeg in die Gottesferne verzehrte er seinen Reichtum, der in der lichtvollen
Erkenntnis seines Wesens bestand, vergeudete seine Fähigkeiten, die seinSchöpfer in ihn gelegt, und vergaß zuletzt sogar seine Herkunft undBestimmung. Nichts blieb in ihm als eine gähnende Leere und eineunstillbare, dumpfe Sehnsucht nach dem Verlorenen. Sein Wesen, dasursprünglich dem zarten Ätherhauche glich, verdichtete sich immer mehr,ward gleichsam zum Dampf, Wasser, erstarrte zu Eis, wurde zu dem, wasdas Geschöpf in seiner größten Gottesferne darstellt.
Wie dem Lichte das Bestreben innewohnt, von seinem Ursprung
fortzueilen in den Raum, genau so trieb es den Verlorenen von Fall zu Fall,ohne Hoffnung auf ein Ende, denn grundlos ist die Tiefe der Gottesferne,der er zustrebte, und grenzenlos ist die Gerechtigkeit Gottes, der er
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verfallen war. Aber ebenso grundlos ist die Liebe Gottes und ebenso grenzenlos ihr
Helfenwollen. Wer könnte dies je ermessen?
Gottes Liebe war es, die dem Gefallenen unbemerkt nacheilte, ihn nie aus den Augen ließ, sorgsam alles vergeudete, verprasste Gut sammelteund aufbewahrte. Die ewige Liebe wusste ja, dass ein Wesen, zumHöchsten bestimmt, für das Glück geschaffen, sich nie mit dem Niedrigen,mit dem Unglück abfinden konnte. Und da der Gefallene aus sich selbstnicht die Kraft haben konnte, seinen Fall aufzuhalten und zu beenden, da ersich aus freiem Willensentschluss vom göttlichen Kraftzentrum gelösthatte, erbarmte sich die Liebe und erwählte einen Ruhepunkt - unsere Erde.Hier konnte und sollte die große Wende im Schicksal des Gefallenenerfolgen.
Auf diese Weise trat der erste Mensch in Erscheinung. Wie Luzifer derRepräsentant der Urgeister der Lichtsphäre war, so war Adam derStellvertreter aller Verlorenen und auserwählt, diese in der von Gottgesetzten Ordnung wieder zurückzubringen.
Wie lichtvoll und gottnahe dieser erste Mensch noch war, lässt uns dieSchrift ahnen, wenn wir lesen: „Und Gott sprach: Lasset uns den Menschenmachen, ein Bild, das uns gleich sei. Und Gott schuf den Menschen - zum
Bilde Gottes schuf er ihn.“ (1.Mos. 1,26-27) Aber auch der Mensch Adam durchkreuzte den zweiten Plan Gottes mit
der Schöpfung, und unsagbares Elend war wiederum die Folge. Aber dieLiebe Gottes ließ den erneut Gefallenen nicht ohne Hoffnung ziehen. Sieverhieß ihm den „Schlangentreter“, der kommen werde, um das Werk derSchlange zu vernichten. Von Gott war es eine Verheißung, für denMenschen eine Hoffnung, von der er zehrte, an der er sich immer wiederaufrichtete, wenn er erfuhr, dass es ihm unmöglich war, das harte, starre
Gesetz „ Du sollst“ zu erfüllen.Jahrtausende schmachteten die Menschen mit der noch reinsten
Gotterkenntnis unter den Völkern - die meisten waren entartet - nach demErlöser aus tiefer Seelennot, nach dem Befreier aus Sünde und Schuld. Andie überkommene Verheißung klammerten sie sich. Auf diese Verheißung,die sich von Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzte, vertrauten die Bestenunter dem Volk als auf etwas unumstößlich Wahres und Sicheres.
Wie ergreifend ist es doch, von einem König David zu lesen, der nicht
nur zu den Erwählten Gottes gehörte, sondern der auch schuldig wurde andem Tod des Mannes, dessen Frau er begehrte: „Aus der Tiefe rufe ich zudir, Herr! Höre meine Stimme, lass deine Ohren merken auf die Stimme
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meines Flehens. So du der Sünde zurechnen wollest, wer würde vor dirbestehen? Doch bei dir ist Vergebung, ich harre des Herrn, meine Seeleharrt - und ich hoffe auf seine Verheißung wie der Wächter auf den
Morgen.“ (Psalm 130) Welch ein Glaube, welch ein Vertrauen liegt in diesen Worten - aberauch welch ein Erlösungsbedürfnis!
Wie ein goldenes Band ziehen die Verheißungen Gottes durch das AlteTestament. Immer wieder lesen wir, wie Gott zu seinem Worte steht, seinBund hält, auch wenn Menschen ihn brechen, auch wenn sie versagen.
Immer wieder erweckt er Propheten, die - von seinem Geist getrieben -das Volk an seine Bestimmung erinnerten, es aus seiner Lauheitaufrüttelten und ihm mit eindringlichen Worten Gottes Verheißungen insGedächtnis riefen, bis endlich die Zeit kam, in der die Verheißung ihreErfüllung fand. Der so lange erwartete Messias, der Gesalbte Gottes,
betrat den Boden dieser Erde: Gott selbst wurde Mensch. Doch die Menschen erkannten ihn nicht. Sie erwarteten einen
mächtigen Herrscher, einen großen König, aber nicht einen Diener undBruder der Menschen, der verkündigte: „Mein Reich ist nicht von dieserWelt!“ (Joh. 18,36)
Gott selbst wurde Mensch! Wer von uns könnte die Tragweite und
Tiefe dieser Worte ermessen! Die gesamte Schöpfung hielt den Atem an,lesen wir in der Jugendgeschichte, und doch ahnten nur wenige Menschendas Geschehen in der heiligen Nacht. Die ewige Liebe zog selbst das Kleiddes Gefallenen an, um ihm zu helfen, da er sich selbst nicht helfen konnte.Wenn auch in ihm „die Fülle der Gottheit“ (Kol. 2,9) wohnte, wie in uns einFünklein nur, so war doch auch sein Leib ein Konglomerat tief gefallenergeistiger Potenzen, die zu erlösen es galt. Auch seine Seele warversuchlich wie unsere, und wir wissen, wie hart und schwer er im Leben
kämpfte. Nicht nur mit äußeren Widerständen, sondern vor allem mit sichselbst. So manche Stelle der Schrift zeugt davon. Er aber überwand das,was uns so oft überwindet. Er blieb stark, wo wir schwach werden. Ernahm zu an Alter und Weisheit, wo wir zu oft nur an Alter zunehmen,ohne weise zu werden. Es war ein harter, schwerer Kampf, bis seinGöttliches das Menschliche überwunden hatte. Die Worte „Es istvollbracht“ (Joh. 19,30) waren der Abschluss dieses Kampfes und bedeutetenden totalen Sieg des Geistes über die Materie, über alles Widergöttliche
(Gottgegensätzliche). Kann je ein geschaffenes Wesen ermessen, was es bedeutet: Der allmächtige Gott begibt sich in die Hände seiner gefallenen Geschöpfe -
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büßt gleichsam, was sie verschuldet - trägt die Last, die sie geschaffen - zeigt den Weg, den sie verloren - und gibt sich zuletzt selbst als Lösegeld für alle Gefangenen in der Materie?
Seine Lehre war nicht „fürchte Gott“, sondern „ liebe Ihn“. Er kam alsHelfer der Mühseligen und Beladenen, als Befreier von Sünde und Schuld,als Gott-Vater, der unter dem verlorenen Menschengeschlecht Kindersuchte. Indem er unsere Form zu seiner eigenen Gestalt machte, wurde eruns Bruder, uns sichtbar und dadurch wahrhaft liebenwert für jeden, derseine Augen zu ihm erhebt und sein Herz ihm schenkt.
Nicht das Joch des Gesetzes, sondern die Freiheit vom Gesetz brachteer uns, indem er es erfüllte und die Frucht dieser Erfüllung jedem zumGeschenk macht, der ihm nachfolgt.
Der Weg des Gesetzes ist der gleiche wie der des Falles, nur inumgekehrter Richtung. Wer vermöchte ihn zu gehen? Er führt an denAusgangspunkt der gefallenen Geister zurück, in die Lichtsphäre Gottes.Gottes Liebe aber, die in Jesus wohnte und der Vater war - wie Jesus alsdessen Bild und Erscheinungsform der Sohn ist -, bahnte und zeigte einenneuen Weg, den Weg der erbarmenden Gnade, von dem der Prophet Jesajasagte: „Und es wird einen gebahnten Weg geben, die heilige Strasse wirdman ihn nennen, selbst Einfältige werden auf ihm nicht irregehen.“ Dieser
Weg nimmt seinen Anfang auf dieser Erde. Jeder gefallene Geist desUniversums muss - wenn er die Gnade anspricht und begehrt - freiwillighier inkarnieren, muss Mensch werden, um an dem vollen Erlösungswerkteilnehmen zu können, um Anwärter auf Gottes Kindschaft zu sein.
Aber auch der höchste Engelsgeist, der nie gefallene Engelsfürst, kanndas hehre und begehrte Ziel der Gotteskindschaft nicht erreichen, außer erwird zuvor Mensch, geht in freiem Willensentschluss den Weg desFleisches wie sein Herr. Auch hier heißt es: „Der Knecht ist nicht größer
als sein Herr.“ (Joh. 13,16) Jeder Engel ist ein Diener Gottes, Ausdruck seines Willens und
Wirkens. Solange der nie gefallene Geist nicht auf dem Wege durch dieMaterie den Willen Gottes freiwillig zu seinem eigenen gemacht hat, ist ernoch an Gott gebunden wie der gefallene Geist an die Materie. Wie lesenwir doch in Hebräer 13: „ Haltet die Gastfreundschaft hoch, denn dadurchhaben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“ Inkarnierte Engel!
Die Erde ist die Pflanzstätte der Kinder Gottes. Nur hier erzieht Gott
seine Kinder - und alles ist auf dieses große Ziel ausgerichtet. Jeder Geist,der sich verkörpern will, sucht sich nach dem Gesetz derWahlverwandtschaft seine irdischen Eltern und seine Umgebung aus. Im
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Anfang seines irdischen Lebens ist die animalische Seite vorherrschend.Erst langsam - nach und nach - erwacht der gleichsam noch schlummerndeGeist der sich den irdischen Verhältnissen erst mühsam anpassen muss.
Die Disharmonie, die schon dem Kinde anhaftet, wird mit ihm groß. Wohlvermag die Erziehung, noch mehr aber die Selbsterziehung ausgleichendzu wirken, aber damit ist es allein nicht getan. Alles Disharmonische,Gottgegensätzliche im Menschen bedarf der Erlösung. Unterdrückungoder Verdrängung allein schafft nur Komplexe, seelische Stauungen, diedann zu krankhaftem Handeln führen.
Jedem Menschen - als inkarniertem Geistwesen - ist dieRückerinnerung genommen, denn das Wissen um das, was vor diesemErdenleben war, also um sein Vorleben, wäre bestimmend für seinirdisches Handeln und würde seine Entscheidungsfreiheit beeinträchtigen.
In seinem seelischen Bereiche hat jeder Mensch Teile des Gefallenen, die er heimbringen soll. Alle Versuche, diese Aufgabe aus sich heraus zulösen, ist vergebliches Bemühen, denn im Kampfe gegen das Böse ist derMensch von vornherein der Besiegte, wenn er nicht über Erlösungskräfteverfügt. Diese werden in ihm nur frei, wenn er das in ihm schlummerndeGottesleben geweckt, die lösenden Kräfte der menschgewordenen Gottheitsich zu eigen gemacht hat. Das aber kann er nur in dem Maße der totalen
Hingabe an Gott. Gott will sein Werk, das er als Jesus begonnen, durch Menschen, die
Ihm zu eigen geworden sind, fortsetzen und zu Ende führen. Ja, dieHerzen seiner Kinder sollen die Erlösungsstätte sein für „alle Kreatur, dienach Erlösung seufzt“, wie wir im Römerbrief (8,21) lesen.
Die Erde ist der Kampfplatz, auf dem Gott und sein Gegenpol sichpersönlich treffen. Jeder ringt um die Seele des Menschen. DieEntscheidung liegt allein bei ihm. Der Mensch allein bestimmt, ob seine
Seele sich wieder mit der Materie verbindet oder mit dem göttlichen Geiste- dem Gottesfunken im Menschenherzen. Wir alle wissen genau, dass dieEntscheidung meist schwer zu treffen ist. Die innere Stimme Gottes ist janur leise mahnend - die Stimme der sichtbaren Umwelt dagegen laut,lockend, vielversprechend. Dazu kommt, dass der Mensch in seinemGlücksbedürfnis meist nach dem Nächstliegenden greift, um dies zustillen. Das aber ist das irdische Glück im äußeren Erfolg. WelcheAnstrengungen werden gemacht, welche Opfer gebracht, um dieses Glück
zu erjagen! Doch, wo suchen die Menschen das Glück? In Geld undBesitz, in der einflussreichen Stellung, im anderen Geschlecht, in derMacht und in vielen äußeren Dingen. Überall und immer vergebens. Birgt
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doch jede irdische Freude - weil ohne Bestand - schon den Keim desLeides in sich.
Auch ist der Mensch in eine Welt der Gegensätze gestellt, was ihm die
Entscheidung noch schwerer macht. Auf der einen Seite sieht er, wie derRücksichtslose - der unbekümmert seine Ellenbogen gebraucht - oft vonErfolg zu Erfolg schreitet, während der Bescheidene, Rechtdenkende fastüberall ausgenützt wird und im Nachteil ist. Und doch ist alles Glück,
jeder Erfolg, der auf materiellen Dingen beruht, ohne gleichzeitigengeistigen Fortschritt ein Trugbild, das sich früher oder später verflüchtigt,sich in Nichts auflöst.
Der Mensch als geistiges Wesen, zum Höchsten bestimmt, kann inirdischen Dingen wohl erfolgreich sein, doch niemals das Glück finden,das er sucht.
Gott ist nicht nur der Liebevollste, sondern auch der Eifersüchtigste. Erteilt mit niemandem. Aber nicht um seinetwillen, sondern um desMenschen willen, weil dieser nur in der ausschließlichen Bindung an Gott,seinem Ursprung und Ziel, volles Genüge finden kann. Aus diesemGrunde wird jeder Mensch von Enttäuschung zu Enttäuschung gehen
müssen, bis er nichts mehr von Menschen und Dingen erwartet, sondern nur von Gott allein, der ihm Vater sein und zu seinem Kind erziehen
will.Haben wir einmal diese einfache Wahrheit erfasst, dann merken wir
sehr bald, dass uns tatsächlich alles zum Besten dienen muss, wenn wirGott wirklich lieben. Auch unsere Fehler und Schwächen. Auch das
kleinste Vorkommnis im Alltag kann uns zum Segen gereichen.Denken wir nur an die schönen Verse von Feesche:
Meinst du, auf der Strasse deines Lebenslag auch nur ein Stein vergebens?
Nein, da wo er liegt, da muss er sein,nicht um dein Weitergehen zu verhindern,nicht um dir Mut und Kraft zu mindern - Nein, darum legte eine gütige Hand diesen Stein dir in den ebenen Sand, damit du sollst den Stein dir recht beschauen und dann mit Gott in kindlichem Vertrauen darüber reden sollst.
Und bist du Gott an jedem Stein begegnet,so hat dich jeder Stein genug gesegnet.
Nehmen wir dazu ein ganz einfaches Beispiel: Zwei Menschen gehen
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den gleichen Weg und stolpern oder stürzen über den gleichen Stein. DemMunde des einen entfährt eine Verwünschung über das Missgeschick, derandere sagt: „Gott sei Dank, dass mir nichts passiert ist.“ Der eine blieb
liegen, obgleich er aufstand - der zweite jedoch stand nicht nur auf,sondern er wurde auch innerlich aufgerichtet durch den Stein. Alle Kräfte im Menschen, die sich durch verkehrten Gebrauch
disharmonisch auswirken, werden in dem großen Gesundungsprozess, denGott bei jedem einleitet, der ihn sucht und liebt, wieder in dieursprünglichen geistigen Bahnen geleitet. Das eigentliche Wesen desMenschen, wie es in der Gottesidee bestand, kommt immer mehr zumVorschein. Der seelische Organismus reinigt sich und aus Hochmut undEitelkeit wird Menschenwürde und Ehrgefühl. Aus dem Geiz wird weiseSparsamkeit. Die ungeordneten Kräfte des Trieblebens werden sublimiertund kommen wieder zum Vorschein im aufopfernden Hingabevermögen.Die Scheelsucht des Neides wird geläutert zur Freude am Erfolg desMitmenschen. Die ungebändigte Kraft des Zornigen, die sich im Niedrigenaustobte, wird durch ihren Elan und ihre Wucht hohen Zielen dienstbargemacht. Die Maßlosigkeit im Lebensgenuss wird echte Lebensfreude unddie Trägheit im Menschen wird erneuert in Stetigkeit und Beharrungs-vermögen.
Dieser geistige Gesundungsprozess verläuft in der Regel sehr langsam.Viele Rückschläge und Krisen treten ein, die zu überwinden esüberirdischer Kräfte bedarf. Diese werden uns aber gegeben, fließen unszu. Äußere Hilfen stellen sich ein - so genannte Zufälle spielen oft einewichtige Rolle.
Langsam wächst die Einsicht. Die schlimmsten Niederlagen - wie schlimm sie auch sein mögen - werden zu heilsamen Arzneien. Dieinnere Reinigung schreitet fort, der Geist wird wacher, das Gemüt bildet
sich, die Liebefähigkeit nimmt zu, der Anschluss an Gott als Kraftquellewird anhaltender und fester, die Lebensangst schwindet und Gelassenheitnimmt ihren Platz ein. Äußere Sicherheiten werden immer wenigerangestrebt, denn das innere Bewusstsein der Geborgenheit in allenWechselfällen des Lebens nimmt stetig zu. Das persönliche Verhältnis mitGott festigt sich, wird kindlicher, inniger und in stets zunehmendem Maßewird der Mensch ein immer tauglicheres Werkzeug, ein immer fähigererMitarbeiter seines himmlischen Vaters im großen Erlösungswerk der
göttlichen Liebe.Immer mehr vermag der Mensch Klüfte zu überbrücken, die anderegeschlagen - immer mehr zu lieben, wo andere hassen - immer mehr zu
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helfen, wo andere versagen. Seine Freuden liegen auf einer höheren Ebene,und immer intensiver empfindet er, was es heißt: „Der Friede Gottes isthöher als alle menschliche Vernunft.“ (Philip. 4,7)
Auf der Stufenleiter der geistigen Entwicklung kommt das Stadium, woder Mensch gleichsam transparent wird für die Strahlung der göttlichenLiebe. Er nimmt diese nicht nur auf, sondern gibt sie wieder weiter an alle,die in seinen Lebensbereich treten. Er bildet so die Brücke zwischen Gottund den Menschen, die nicht willens und dadurch nicht fähig sind, denWeg zu Gott zu gehen. Sie glauben nicht an ihn, weil sie ihn nicht sehen.Aber den Menschenbruder sehen sie - ihren Mitmenschen - und könnendas wirksame Gottesleben, das sich dieser zu eigen gemacht und ausstrahltdurch sein Tun, durch seine Hilfsbereitschaft, in ihrem eigenen Lebenverspüren. Von ihm nehmen sie die Liebe an, an die sie bei Gott nichtglauben und deshalb sich ihr verschließen.
Durch diesen brüderlichen Mittler hat auch noch der gottentferntesteMensch Zugang und Verbindung, wenn auch nur mittelbar mit Gott. UndGott wartet ja mit unendlicher Sehsucht und Geduld auf jede
Menschenseele. Jede hat ja das Leben aus ihm und keine kann er aufgeben, außer er gäbe sich selbst auf.
Ahnen wir jetzt, was es für die ewige Liebe bedeutet, Erlöste zu haben,
die Miterlöser sein können! Solche Menschen sind das Salz der Erde, sinddie wahren Säulen dieser Welt, die ihr Gefüge tragen. In ihnen will sichGott offenbaren. Seine Vollkommenheit soll die ihre werden, an ihrenWerken will er sich freuen, wie ein Vater an der Tüchtigkeit seinesSohnes, der die Zeit und die Möglichkeit, die ihm sein Vater gab, redlichnutzte.
Jeder Mensch dieser Erde ist zur Gotteskindschaft berufen. Ob ereinst zu den auserwählten Söhnen und Töchtern Gottes gehören wird,
das liegt an jedem Einzelnen selbst. In der Offenbarung Johannes überden neuen Himmel und die neue Erde lesen wir: „Wer überwindet, wirdalles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohnsein.“ (21,7)
Knechte und Mägde erhalten den Lohn ihres Herrn, Söhne und Töchteraber das Erbe ihres Vaters. Zu wem wir gehören, bestimmen wir selbst.Gott, der uns über alles liebt, hat uns die Entscheidung überlassen. Wohluns, wenn wir die Möglichkeit benützen, die uns gegeben ist. Mögen wir
auch manche Prüfung in der Schule des Lebens nicht bestehen, wenn wirnur guten Willens sind, nicht nachlassen, immer wieder von neuemanfangen, ernsthaft von neuem beginnen, dem erwachten Gottesleben in
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uns Raum zu geben, dann wird früher oder später der Augenblickkommen, in dem dieser Liebesgeist uns ganz erfüllt und unser Wesenumgestaltet zum wahren Ebenbilde Gottes.
Nun möchte ich schließen mit den Worten eines lieben,heimgegangenen Freundes: „Einst nach unendlichen Zeitenfolgen, nachEwigkeiten, wird der ganze große Wesensbereich des Lichtträgers wiederin die Ordnung Gottes zurückkehren, und Monde, Planeten und Sonnenwerden vergangen sein. Aus den in Urzeiten freigestellten Geistern desLichts werden selbständig gewordene Geistwesen nach der Gottesordnungund Gottesidee sich gebildet haben. Aus ihnen aber leuchten machtvollund doch schlicht die auf dieser Erde gewordenen „Kinder der Liebe“heraus, welche durch ihre Einswerdung mit Gott in Jesu Christo zu GottesKindern - zu Göttern neben Gott - geworden sind.“
Der Herr ist unter uns
„Sieh, es war auf der Erde einmal ein großer und mächtiger Herr undGebieter. Da es ihm darum zu tun war, seine Untertanen persönlich kennenzu lernen, verkleidete er sich oft zu einem ganz gewöhnlichen Menschen
und besuchte sogar öfters als Bettler die Häuser besonders der Reichen, diemit der Obsorge für die Armen von ihm aus betraut waren. Wohl denen,die er als Unerkannter in der von ihm gegebenen gesetzlichen Ordnungtraf! Jedem aber war ein starkes Wehe vorbehalten, den er nicht in dieserOrdnung fand. -
Und siehe, der Herr des Himmels und aller Welten scheint einÄhnliches zu tun. Freilich nicht in der Absicht, um Seine Menschen zuprüfen und daraus erst zu ersehen, wie sie beschaffen sind, sondern um
ihnen Gelegenheit zu geben, sich selbst zu prüfen, wozu Er ihnen durchSeine Liebe und Weisheit handgreiflich Gelegenheit gibt. Aber ich möchtebeinahe auch hier sagen: Wehe jenen, die durch ihren Eigensinn, durchihre absichtliche Blindheit und Stumpfheit Ihn bezüglich Seiner Langmutauf eine zu empfindliche Probe stellen!“
(Von der Hölle bis zum Himmel Bd.1, 147,10)
„Suche, dass dein Herz voll werde, und erwache in der Liebe!
Solange du nicht Liebe zu Gott in dir verspüren wirst, wird es noch sehr viel leere Arbeit geben für deine Hände!“ (Bischof Martin Kap. 20,12)
Der Herr ist unter uns
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GL 2/2006 25
Der Grund der Menschwerdung Gottes
„In dem endlos tiefen Zeiten- und Ewigkeiten-Raume wurden nach der
Zahl 3 und 7 in der endlosesten Zahlenfülle Geister, Mir ähnlich, von Miraus ins freie Dasein hervorgerufen. – Eine Unzahl hat sich durch denMissbrauch ihrer Freiheit von Mir getrennt; aber auch eine Unzahl hat sichmit Mir auf ewig vereinigt. – Was sollte denn mit der getrennten Unzahlwerden? Sollte sie für ewig zugrunde gehen oder sollte sie, nur Mir alleinmöglicherweise, zurückgeführt werden?
Siehe, das war selbst für Mich, den Allmächtigen und allerhöchstendlos weisen Schöpfer, keine so geringe Frage! Denn lasse Ich siezugrunde gehen, so ist auch in Mir der Tod zu Hause. Führe Ich sie aberzurück, dann ist die unantastbare Heiligkeit Meiner urewigsten Ordnunggefährdet. – Was war und ist sonach hier zu tun?
Siehe, die Löse dieser großen Fragen liegt jetzt noch vor deinen Augen,und gar viele Ewigkeiten werden damit nicht fertig werden!
Worin aber bestand diese, bestehet sie jetzt noch und wird sie ewigbestehen? – Die Liebe, als das alleinige Leben in Gott, musste sichgewisserart trennen, die getrennte Unzahl der Geister ergreifen, sie bindenmit ihrer Macht und aus ihnen gestalten zahllose Weltenmassen aller
endlosen Arten nach der Beschaffenheit der Geister, die darin eingefangenwurden.
Als nun die Welten von den Urzentralsonnen abwärts ausgebildetwaren, da auch erst wurde jedes Welten-Atom genau auf den tausendstenTeil einer Sekunde berechnet, wann es solle gelöst werden. Und war diegroße Rechnung einmal bestimmt, da erst begannen die organischenSchöpfungen auf den Weltkörpern durch alle Stufen in der allerhöchsten,weisesten, wohl berechneten Ordnung. Und hernach kam endlich erst der
Mensch, als ein vollkommenstes Aufnahme-Organ aller ihmvorangegangenen endlosen Stufen und als ein vollkommener Wieder-vereinigungspunkt des einst aus Mir gegangenen Lebens!
Damit es aber bei dieser Neugestaltung der alten Wesen an der SeiteGottes gegen Ihn Selbst keine Widerordnung gebe, musste Gott Sichgewisserart durch Meine Menschwerdung Selbst neu gestalten, hernachbauen einen neuen Himmel und endlich machen, dass da alles neu werde,gleich Ihm!“ (Himmelsgaben Bd.2_42.10.13,4-9)
„Ich, als der alleinige Träger alles Seins und Lebens muss nun auchdas, was von Ewigkeiten her durch die Festigkeit Meines Willens demGerichte und dem Tode verfallen war, erlösen und muss eben durch dasGericht und durch den Tod dieses Meines Fleisches und Blutes in das alte
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26 GL 2/2006
Gericht und in den alten Tod eindringen, um so Meinem eigenenGottwillen jene Bande insoweit zu lockern und zu lösen, wegen der in sichreif gewordenen Materie der Dinge, auf dass darauf alle Kreatur aus dem
ewigen Tode zum freien und selbständigen Leben übergehen kann.Und es ist darum des Menschen Sohn in diese Welt gekommen, umdas, was gewisserart von Ewigkeit her verloren war, aufzusuchen, es zuerlösen und also für die Seligkeit fähig zu machen. (Matth.18,11)
Gottes Geist und Wille wird nun in diesem Meinem Leibe, also in derMaterie, gesänftet und gleichsam beugsam und lösbar gemacht. Ist dasgeschehen, dann muss diese Meine Materie in der möglich größtenErniedrigung und Demütigung gebrochen und zuerst gelöset werden, und
der Geist Gottes, der in aller Seiner Fülle in Mir wohnt und eins ist mitMeiner Seele, muss diese gebrochene Materie, als durch Sein Liebefeuergeläutert, erwecken und beleben, und sie wird dann auferstehen als einSieger über alles Gericht und über allen Tod.
Dass ihr es nun noch nicht ganz klar einsehen werdet, wie und warumdieses also geschehen muss und auch wird, das habe Ich euch zum vorausgesagt; aber das könnet ihr nun schon daraus schließen, dass solch ein Akt,so abschreckend er auch für ein pures Menschenauge aussehen mag, dochnotwendig ist, um alle Kreatur mit der gerechten Länge der Zeiten zum
freien, unabhängigen und reinen Gottleben zurückzuführen.“(GEJ.05_247,05-6;10-11)
„Das aber ist die Erlösung, dass erkannt werde der heilige Vater und dieLiebe, die – die ganze Welt sühnend und wieder heiligend – am Kreuzeblutete und selbst den Missetätern durch den letzten Lanzenstich ins Herzder ewigen Liebe die heilige Pforte zum Lichte und zum ewigen Lebenöffnen ließ. Und wie da einer sehend ward und lebendig im Glauben undin der Liebe, so können alle sehend und lebend werden im Glauben,
welches ist der wahre Anteil an der Erlösung, damit dann das Bläschen derewigen Liebe befruchtet werde von neuem durch die Strahlen derGnadensonne und aufgehe in euch die alte Liebe des Vaters durch dieWerke des Sohnes in aller Kraft und Macht des allerheiligsten Geistes ausBeiden in der reinen Liebe eures wiedergeborenen Herzens.
Was übrigens das Werk Meiner Erlösung bedeutet und ist, so sage Icheuch: Fürs erste ist es das allergrößte Werk der ewigen Liebe, da hierdurchIch der Allerhöchste in aller Fülle Meiner Liebe und in der unendlichen
Fülle Meiner Gottheit selbst Mensch, ja euch allen sogar ein Bruder wurde,die ganze Masse der Sünden der Welt auf Meine Schultern nahm und sodie Erde reinigte vom alten Fluche der unantastbaren Heiligkeit Gottes;fürs zweite ist es die Unterjochung der Hölle unter die Kraft Meiner Liebe,
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GL 2/2006 27
die früher nur in der Macht der zornergrimmten Gottheit stand und somitentfernt war von allem Einflusse Meiner Liebe, welche aber ist diefurchtbarste Waffe gegen die Hölle, da sie das allerblankste Gegenteil
derselben ist, wodurch dieselbe auch schon bei der liebevollen andächtigenNennung Meines Namens in eine ganze Unendlichkeit zurückgetriebenwird; und endlich fürs dritte ist sie die Eröffnung der Pforten des Himmelsund ewigen Lebens und der getreue Wegweiser dahin; denn sie versöhnteuch nicht nur wieder mit der Heiligkeit Gottes, sondern sie zeigt euch,wie ihr euch vor der Welt erniedrigen müsst, so ihr wollt erhöhet werdenvon Gott. Sie zeigt euch ferner, alle Verspottung, Leiden und Kreuz ausLiebe zu Mir und euren Brüdern zu ertragen in aller Geduld, Sanftmut undErgebung eures Willens, – ja sie lehret euch eure Freunde auf den Händentragen und eure Feinde zu segnen mit der göttlichen Liebe in euremHerzen. –
Da nun also die Welt aber nichts ist als die blanke Außenform der Hölleund die durch die Erlösung wieder gesegnete Erde auf diese Art zumabermaligen Träger der Hölle würde, so hat sich die Welt über die Erdeerhoben und wohnt in hohen Gebäuden im Glanze der Selbstsucht, desSelbsttruges, der Eigenliebe, Prachtliebe, Wollust, des Wohllebens, desReichtums, des Geizes und des Wuchers und der allgemeinen
eigennützigen Herrschsucht. Damit nun aber die Erde nicht schmählichwieder beschmutzt werden möchte, so ist sie gewaschen und geheiligtworden durch das Blut der ewigen Liebe. Und wenn auch irgendwo dieSchlange sich ihres Unrates entledigt entweder durch Kriege oder durchRechtshändel, oder durch Räubereien, oder durch Unzucht, Hurerei,Gottesleugnung und Ehebrecherei, naturmäßig und geistlich, – so wirktdann alsogleich die erlösende Sündflut der gekreuzigten Liebe durchErweckung von Männern und Sehern Gottes, die dann wieder den Unrat
der Schlange vertilgen von der Erde, nachdem sie denselben aufsuchenund in die Vorratskammern der Weltgroßen werfen. Dann ergötzet sich dasWeltherz an solchem Schatze, – aber Meine Kinder müssen dann einekleine Zeit Not leiden, da die Erde auf diese kurze Zeit unfruchtbar wird.So sie aber dann sich flüchten unter Mein Kreuz und hören Meine Stimmereden vom neuen Leben durch den Mund oder durch die Feder MeinerSeher und begießen das mager gewordene Erdreich fleißig mit demWasser aus dem Brunnen Jakobs, dann wird die Erde gleich wieder
gesegnet und trägt Früchte von der allerschönsten Art, – und diese Früchtesind dann wieder der Anteil am großen Werke der Erlösung, vollbracht amKreuze.“ (Himmelgaben Bd.3; 40.06.17,29-31)
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Das Paradies des HerzensJohann Amos Comenius (1592-1670)
Eine dumpfe Stimme erscholl hinter mir und rief: „Kehreum!“ Ich hob ein wenig meinen Kopf und wollte sehen, wermich gerufen und wohin ich mich zu wenden habe; doch sahich niemand.
Und sieh! Da ließ sich jene Stimme abermals vernehmen:„Kehre um!“ Da ich jedoch nicht wusste, wohin ich dennzurückkehren, noch wie ich mich aus meiner Ohnmacht aufraffen sollte,ward ich traurig.
Da rief die Stimme nun zum dritten Male: „Kehre dahin zurück, vonwo du ausgegangen bist, in deines Herzens Kämmerlein und schließe hinter dir die Türe zu!“
Und diesen Rat befolgte ich, so gut ich es verstand; wohl mir, dass ichauf Gottes Stimme hörte! Doch war auch dies schon seine Gnade. Ich
sammelte also, so gut ich konnte, meine Gedanken, schloss Augen,Ohren, Mund und Nase und alle sonstigen Zugänge der Seele und hielt
nun Einkehr in mein Herz; doch siehe! da war es finster. Als ich michaber mit blinzelnden Augen ein wenig umsah, gewahrte ich vermittelseines schwachen, durch einige Risse einfallenden Lichtstrahls oben an derWölbung meines Stübchens ein großes, rundes Glasfenster, das aber soverunreinigt und schmutzig war, dass es nicht das geringste Lichtdurchließ.
Als ich hierauf bei dieser armselig schwachen Beleuchtung nach allenSeiten Umschau hielt, da sah ich an den Wänden einige Bilder hängen, dieeinstens sicherlich von Meisterhand verfertigt, jetzt völlig verblichen,verstümmelt und arg entstellt waren. Als ich ein wenig näher trat, las ich
die Aufschriften: Vorsicht, Demut, Gerechtigkeit, Keuschheit, Mäßigkeitund andere. Mitten im Zimmer lagen in wirrem Durcheinanderzerbrochene Leitern, zertrümmerte und geborstene Haspeln, Stricke, dannein Paar Flügel mit ausgerupften Federn, schließlich Uhrräder mitgebrochenen oder verbogenen Achsen, Zähnen und Walzen, alles in dergrößten Unordnung.
Erstaunt betrachtete ich alle diese Vorrichtungen, ohne zu ahnen, wieund von wem sie wohl so arg beschädigt worden sein mochten und wie sie
nun wieder in Ordnung zu bringen wären. Doch machte ich mirHoffnungen, dass er, der mich durch seine Kraft hierher geführt, werimmer es auch sei, bald wieder von sich hören lassen und mich über alles
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GL 2/2006 29
weitere belehren werde. Denn das, wovon ich hier den Anfang sah, gefielmir gut, nicht nur weil es in dieser Kammer nicht so übel roch wie an denOrten, die ich in der Welt durchwandert hatte, sondern auch deswegen, weil
es hier kein solches Sausen und Brausen, Summen und Brummen, Ächzenund Krächzen, Poltern und Toben, Schleppen und Ziehen gab, wovon dieWelt ja allerorten voll gewesen war, sondern weil hier die tiefste Stilleherrschte.
Indes ich mich meinen Gedanken hingab und wartete, was nungeschehen werde, erstrahlte in der Höhe plötzlich ein gar heller Schein, undals ich meine Augen zu ihm erhob, sah ich das obere Fenster voll Licht, indiesem Lichte aber Gott herabschweben, zwar nur in menschlicher Gestalt,doch in dem wahren Glanze Gottes. Sein Antlitz strahlte zwar über alleMaßen, doch war es für das menschliche Auge noch erträglich. Auch gingnicht Schrecken von Ihm aus, sondern ein Liebreiz, wie ich dergleichen inder Welt wohl nie gesehen habe. Und eitel Freundlichkeit undHoldseligkeit, sprach Er mich zunächst mit diesen liebreichen Worten an:
„Sei mir willkommen, willkommen, mein lieber Sohn und Bruder!“ Beidiesen Worten umarmte und küsste Er mich freundlich. Zugleich ergosssich ein so lieblicher Duft in meine Seele, und eine unsagbare Freudedurchdrang mich, dass mir die hellen Tränen in die Augen traten. Auch
wusste ich auf einen solchen unverhofften Willkommgruß nichts zuerwidern, als dass ich demütigen Blickes mit einem tiefen Seufzer zu Ihmaufsah.
Als Er mich so von Freude völlig überwältigt sah, da fuhr Er fort: „Wo
weiltest du, mein Sohn? Wo bliebst du denn so lange? Auf welchen Wegen
wandeltest, was suchtest du? Trost in der Welt? Wo konntest du ihn finden
außer in Gott? Und Gott, wo anders als in Seinem Tempel? Und in
welchem außer dem lebendigen, den Er sich selbst erwählet hat, in deinem
Herzen? Ich sah dich, als du irrtest; doch Ich wollte, mein lieber Sohn,nicht länger warten; darum habe Ich dich zu dir selbst gebracht und in
dein eigenes Herz geführt; denn dieses habe Ich zu meiner Wohnstätteerkoren. Wenn du mit Mir dort wohnen willst, dann wirst du finden, was
du in der Welt vergeblich suchtest, Frieden, Trost, den wahren Ruhmund volle Sättigung. Das will Ich dir versprechen, mein Sohn, und fürchtenicht, getäuscht zu werden wie in jener Welt.“
Als ich nun diese Worte hörte und erkannte, dass das mein Erlöser,
Jesus Christus, sei, von dem ich auch schon vordem in der Welt genugvernommen hatte, da faltete ich meine Hände, streckte sie Ihm entgegenund sagte, nicht mit Furcht und Bangen wie ehedem, sondern mit inniger
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Freude und mit voller Zuversicht: „Hier bin ich, mein Herr Jesus, nimmmich hin, Dein will ich sein und bleiben in Ewigkeit. Sprich Du zuDeinem Knecht und gib, dass ich gehorche; sag, was Du willst, und gib,
dass ich Dich freudig höre; lege mir auf nach Deinem Willen und gib dieKraft mir, es zu tragen; befiehl, was Dir gefällt, und gib, was Du befiehlst;und lass mich nichts sein, dass Du selbst mir alles seiest.“
„Ich nehme es an von dir, mein Sohn“, sprach er, „bleibe dabei und seiMein Eigentum. Zwar bist und warst du Mein von Ewigkeit; doch wusstestdu das früher nicht. Ich habe schon längst den Trost, den Ich dir spendenwill, dir zugedacht; du aber hast es nicht begriffen. Denn wunderbarverworren und verschlungen sind die Wege, auf denen Ich dich zu dirselbst geführt; du aber hast Mich nicht verstanden und die verborgenenAbsichten dessen nicht erkannt, der seine Auserwählten leitet; so warst dudir auch Meines Wirkens an dir nicht bewusst. Doch war ich stets undüberall mit dir und habe dich darum auf Umwegen geführt, um dich zuletztmit Mir nur umso inniger zu vereinen. Die Welt und deine Führer, siekonnten dich nichts lehren, mit nichts bereichern, dir mit nichts Genügetun, mit nichts die Sehnsucht deines Herzens stillen. Denn das, was dugesucht hast, war ihnen nicht gegeben. Ich bin's, der dich nun alles lehren,dich bereichern und dich sättigen will.“
„Das einzige, was Ich von dir verlange, ist, dass du den Eifer, welcherin der Welt verschwendet wird, und alles Streben, das die Menschen stets
nur auf die irdischen Dinge richten, auf Mich nun gleichsam übertragen sollst; das sei, solang du lebst, dein einziges Geschäft; und was die Menschen dort zwar suchen, aber niemals finden, das will Ich dir in Fülle geben, die wahre Freude und den Seelenfrieden.“
„Du sahest, wie im Ehestande die, so Gefallen aneinander finden, allesverlassen, um nur sich allein anzugehören. Geh hin und tue desgleichen,
verlasse alles, sogar dich selbst, und gib dich ganz Mir hin, und bist du Mein, dann ist es wohlgetan. Solang du es nicht tust, wird deine Seelekeinen Frieden finden, das ist gewiss! Denn alles in der Welt, woran deinHerz du hängen magst und was Vergnügen dir verschafft, ist derVeränderung unterworfen außer mir; es wird auf diese oder jene Weisedich in Fesseln schlagen oder beunruhigen und dich zuletzt im Stichelassen; und das Vergnügen, das du dir bereitet hast, wird sich in Traurig-keit verwandeln. Drum gebe Ich dir, mein Sohn, den guten Rat: lass ab
von allem, halte dich an Mich, sei mein, und Ich, Ich will der Deine sein! Wir wollen hier in diesem Schrein uns einschließen, und du wirst einen
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reineren Genuss empfinden, als in der leiblichen Ehe gemeiniglich zufinden ist. Trachte nur mir zu gefallen, mach mich allein zu deinem Führer,Ratgeber, Zeugen, Genossen und Gefährten in allen Dingen; und wenn du
zu mir sprichst, sei deine Rede: Nur ich und Du, mein Herr! Um einendritten brauchst du dich nicht zu bekümmern. Halt nur zu Mir, sieh nur auf Mich, sprich freundlich nur mit Mir, umarme Mich und küsse Mich; unddasselbe erwarte auch von Mir.“
„Du sahst in einem andern Stande, welchen unendlichen Mühen dieMenschen, die Gewinn suchen, sich unterziehen, welchen Gefahren siesich aussetzen und welche Kniffe sie gebrauchen müssen. Du aber lernedieses eitle Tun verachten und wisse, dass nur eines Not tut: die GnadeGottes zu erlangen. Doch willst du sie erwerben, übe treulich deineneinzigen Beruf, den ich dir anvertraute, verrichte still und ehrlich deineArbeit; das Ende und den Ausgang aller Dinge aber lass Mir empfohlensein.“
Inneres Schweigen als GebetWillst du beten, vergesse alles, was du getan hast oder vorhast zu tun.
Weise alle Gedanken ab, gleich ob gute oder böse. Gebrauche beim Beten
keine Worte, es sei denn, du fühlst dich innerlich dazu gedrängt. Betest duaber doch mit Worten, so kümmere dich nicht darum, ob es viele oderwenige sind. Beachte sie nicht, denke nicht daran, was sie bedeuten.Mache dir auch keine Gedanken um die Art des Gebetes. Es ist völliggleich, ob es offizielle liturgische Gebete sind wie Psalmen, Hymnen,Wechselgesänge oder Fürbitten, ob du nur in Gedanken sprichst odervernehmlich . Nur eines habe im Sinn, dass in deinem Herzen eineeinfache tiefe Sehnsucht nach Gott wach ist. Denke nicht darüber nach,
wer oder was Er ist oder wie Er sich in seinen Werken offenbart. Ruhe in dem einfachen Bewusstsein, dass Er „ist“. Ich bitte dich, lass Ihn so, wieEr ist. Versuche nicht, ihn genauer zu erfassen und tiefer einzudringen,sondern bleibe in einem einfachen Vertrauen in Gottes Sein wie verwurzeltin festem Grund. Diese von allen Gedanken freie Aufmerksamkeit, die imVertrauen verwurzelt und verankert ist, wird dich von allem Denken undWahrnehmen befreien und dir nur das reine Bewusstsein und die dunkleWahrnehmung deines eigenen Seins lassen. Dein ganzes Empfinden ist
lautere Sehnsucht nach Gott, die spricht:„Was ich bin, bringe ich Dir, Herr, ohne nach einer DeinerEigenschaften zu fragen, nur darauf schauend, dass Du bist. Nur das
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verlange ich, sonst nichts.“Lass tiefe Dunkelheit dein ganzes Bewusstsein erfüllen und sie wie ein
Spiegel sein, in den du schaust. Ich möchte gern, dass das Bewusstsein
deiner selbst so unmittelbar und einfach sei wie dein Bewusstsein vonGott, damit du geistig eins mit ihm bist, ohne dass du innerlich gespaltenund zerstreut wirst. Gott ist dein Sein und in Ihm bist du, was du bist.Nicht nur, weil Er der Grund und das Sein der Welt ist, sondern weil Erdein eigener Grund und die Mitte deines eigenen Seins ist. Bei dieserÜbung der Sammlung halte von dir selbst nichts anderes im Bewusstsein,als was du von Ihm im Bewusstsein hältst, das heißt, verbleibe in dereinfachen Bewusstheit, dass Er „ist“ und dass du „bist“. So werden deineGedanken nicht gespalten noch zerstreut, sondern in dem geeint, der allesist.
Vergiss aber nie den Unterschied zwischen Ihm und dir. Er ist deinSein, doch du bist nicht das seine. Es ist wahr, dass alles in Ihm existiertals der Quelle und dem tragenden Grund des Seins und dass Er in allem ist,als Ursache und Sein. Und doch bleibt ein wesentlicher Unterschiedbestehen. Er allein ist sein eigener Grund und sein eigenes Sein. Wienichts ohne Ihn da sein kann, so kann Er nicht ohne sich selbst sein. Er istsein eigenes Sein und das Sein alles Geschaffenen. Deshalb ist Er der
„ganz Andere“, einzigartig und verschieden von allem, was geschaffen ist.Gerade darum ist Er der Eine in allem, und alles ist eins in Ihm. Ichwiederhole: Alle Dinge haben ihr Dasein in Ihm, Er ist das Sein allerDinge. Lass also dein Denken und Fühlen auf Ihn hin eins werden, indemdu versuchst, alles Nachdenken über Ihn und über dich aufzugeben. Haltedein Denken leer, dein Fühlen unabhängig und dich selbst in reinerGegenwärtigkeit, damit Gnade dich anrühren und dich kräftigen kann mitder Erfahrung der wirklichen Gegenwart Gottes. Diese Erfahrung bleibt
allerdings in diesem Leben immer dunkel und bruchstückhaft, damit deineSehnsucht nach Ihm immer neu geweckt wird. Schau voll Freude zu Ihm
auf und sage deinem Herrn in Worten oder in einfacher Sehnsucht: „Was ich bin, bringe ich Dir, Herr, denn Du selbst bist es ganz.“ Tue nichts anderes, sondern ruhe in diesem reinen, einfachen
Bewusstsein: „Ich bin.“(aus: „Der Weg des Schweigens“, unbekannter englischer Mystiker des 14. Jahrh.)
„Der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt.“
(Hab. 2,20)
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Ich will Dich lieben meine StärkeTeresa von Avila (1515-1582)
„Mein Gott, weil du die Liebe selbst bist, so bewirke, dassdiese Tugend in mir vollkommen werde, also dass das Feuerdeiner Liebe alle Unvollkommenheiten der Eigenliebe in mirverzehre. Dich will ich lieben über alles Erschaffene, Dumein einziger Schatz und meine ganze Seligkeit.
Mich will ich lieben in Dir, wegen Dir und für Dich undebenso auch meinen Nächsten, tragend seine Lasten, wie auch ich wünsche,dass er die meinigen trage.
Alles außer Dir will ich nur insofern lieben, als es mir behilflich ist, zuDir zu gelangen. Ich freue mich, dass Du Dich selbst vollkommen liebst,dass Deine Engel und Heiligen in der ewigen Glorie unverhüllt und inklarer Anschauung unaufhörlich Dich lieben, und dass auch alle Gerechtenauf Erden, wo sie Dich im Lichte des Glaubens erkennen und als ihrhöchstes und einziges Gut, als das Ziel und den Mittelpunkt ihrer Neigungund Liebe umfassen, Dich lieben.
Möchten doch alle Unvollkommenen und alle Sünder der Welt dasnämliche tun. Mit deiner Gnade will ich dazu beitragen, dass dies vonihnen geschehe.“
Danke
„Ich möchte dir ein Geheimnis enthüllen, durch das du alles beherrschenkannst und Sieger über alle Schwierigkeiten wirst. Es ist das Geheimnisdes unaufhörlichen Dank-Sagens. Freue dich, danke, lobpreise! Für jedenUmstand auf jedem Schritt deines Lebens erhebe dein Herz in
Dankbarkeit. So lässt du Meine Macht in deinem Leben wirken undverbindest dich, mit den großen Kräften. Denn in dem wahren,herzerhebenden Danken - nicht nur dem Murmeln von Worten - erlangstdu den Glauben, der Berge versetzt. Kannst du danksagen für etwas, wasdu nicht hast? Wenn du danksagst, als wüsstest du, dass du hast, wirst du
haben. Schau um dich, sieh, wie vieles du hast, was du lässig annimmst. Wenn
du weißt, dass es von Mir ist, gib mir das Lob, dann wirst du erkennen, wie
viel du durch Meine Güte und Meinen Schutz hast, und dem, der hat, wirdgegeben werden! Übe dies und sieh, welche Wunder für dich geschehenwerden. Nun, mein Kind, die Pflichten des Tages liegen vor dir; gehe mitMir, dann werden sie leicht.“ (Eva Bell-Werber - Stille Gespräche mit dem Herrn)
Ich will dich lieben meine Stärke
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Die heilige Lehre von Jesus
„Jesus, der Gekreuzigte, ist allein Gott über alle Himmel und über alles,
was den unendlichen Raum erfüllt. Er allein ist der Urschöpfer aller Dinge,aller Engel, Menschen, Tiere, Pflanzen und aller Materie. Er ist der VaterSeinem urewigen Liebewesen nach, der ewige Sohn Seiner Weisheit undder allein Heilige Geist Seiner unendlichen Macht, Kraft und Wirkungnach.
An diesen Jesus wende dich im Herzen wahrhaftig und getreu. LiebeIhn, der dich so sehr liebte, dass Er aus Liebe zu dir wie zu allen Menschendie Menschennatur annahm und des Leibes bittersten Tod über Sichkommen ließ, auf dass dir und allen Menschen ein ewiges Lebenermöglicht werde!
Das ewige, Gott völlig gleiche, seligste Leben ist durch Ihn alleinermöglicht worden und als ein unendlicher Schatz gegeben aller Kreatur.Es bedarf nun nichts mehr, als diese große Gabe des heiligen Vatersliebewillig zu verlangen und dankbarst anzunehmen - und der Menschwird selig leben in Ewigkeit in Gottes Gesellschaft wie ein zweiter Gott.
Gott, der da ist unser aller Vater Jesus, ist die reinste Liebe, dieniemanden richtet und jeden selig machen will. Nur muss der Mensch auch
das wollen, was Gottes reinste Liebe will. Denn Gott tut niemandem einenZwang an, am wenigsten in dieser Welt der Geister. Daher wird jedem nurdas zuteil, was er selbst will. Was du demnach willst, das wirst du auchempfangen!
Es gibt aber kein Leben und keine Seligkeit außer in der reinenGottesliebe. Wer diese in sich aufgenommen hat und selbst das will, wasdiese heilige Liebe will, der lebt und ist selig für ewig.“
(Von der Hölle bis zum Himmel Bd.1, 126,1-5)
„Wer die Welt mehr fürchtet als Mich, der ist Meiner nichtwert! Wer den Menschen mehr trauet als Mir, ist Meiner nichtwert! Wer die Armut der Welt fürchtet, ist Meiner Schätze nichtwert!
Ja, wer Mich neben der Welt herziehen will, ist Meiner nichtwert! Und ein großer Tor ist, wer Mich nicht zu seinem
allerhöchsten Gute macht; auch er ist Meiner durchaus nicht wertund wird einst an der ewigen Armut dafür nagen müssen.“
(Himmelsgaben Bd.1_41.01.17,10)
Die heilige Lehre von Jesus
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In der Gegenwart des Herrn
„Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig.“ (1. Petr. 1,16)
„Danksaget dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.“ (Kol. 1,12)
Es gehört zu den Kennzeichen eines Heiligen, dass er sich denganzen Tag über der göttlichen Gegenwart bewusst ist.
Den ganzen Tag hindurch behält die Gottesliebe gegenüber allenanderen Regungen bei ihm die Oberhand. Wenn untertags und währendseiner Arbeit ein Wunsch wieder und immer wieder in ihm aufsteigt,
dann ist es das Verlangen nach der Gottverwirklichung. Unter allenGedanken, die ihn im Laufe des Tages aufsuchen, kreist derLeitgedanke, der dominierende und immer wiederkehrende Gedankeum Gott und Seine Gegenwart. Als Heiliger kann darum bezeichnetwerden, wer von ekstatischer Gottesliebe ganz und gar durchdrungenist. So liebt er etwa Gott als Jesus oder als Jahwe und den ganzen Taghindurch umkreisen seine Gefühle und Gedanken das Bild und denNamen Gottes. Auch wenn er auf der Strasse dahingeht, ist er sich dergöttlichen Gegenwart um ihn her bewusst.
Als Beispiel wählen wir einen Heiligen, dessen Herz in seinerliebenden Hingabe die Gottheit Jesu erkennt und erfährt undzwischen Jesus und Gott, Gott und Jesus keinen Unterschied mehrsieht. In all seinem Tun und Lassen ist er sich der Gegenwart Jesu umihn her, wie auch in ihm und durch ihn von ganzem Herzen intensiv
bewusst. Es mögen hundert andere Gedanken auf ihn einstürmen und vonihm Besitz ergreifen wollen - all die vielen auf ihn zuströmenden Gedankenhaben bei ihm kein Glück, da sein Geist von dem einen Gedanken, der sich
um Jesus dreht, beschäftigt und damit gewissermaßen belegt ist. Und hater Dinge zu besorgen, die andere Gedanken erfordern, dann denkt er diesesozusagen automatisch und bleibt dabei mit Herz, Geist und Seele doch beiJesus oder Gott.
Da er sich der Einheit Jesu mit dem allgegenwärtigen Gott bewusstist und sein ganzes inneres Sein und Wesen, Fühlen und Denken von
Jesus durchdrungen ist, offenbaren ihm alle Menschen und alle Dinge die Gegenwart Jesu. Im Taxifahrer sieht er Jesus, in den Blumen an der
Strasse sieht er Jesus. Die Wolken sind für ihn Jesus, und die fallendenSchneeflocken lassen ihn Jesus erblicken. Auf diese Weise ist seinBewusstsein beständig vom Gedanken an Jesus beherrscht. Nimmt er - nach
In der Gegenwart des Herrn
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Hause zurückgekehrt - ein Bad, dann bedeutet dieses für sein inneresgeistiges Verständnis und für seine Liebe seiner ganzen inneren Einstellungentsprechend einer Art Taufe, eine umwandelnde und erhebende Handlung.
Das Wasser ist heiliges Wasser. Seine Hände sind Jesus geweihte Hände.Erweist er irgendjemandem oder auch sich selbst einen Dienst, dannerweist er diesen Jesus. So wird ihm jede Handlung des Lebens zumSakrament. Setzt er sich zu Tisch, um Nahrung zu sich zu nehmen, dannist es das Herrenmahl für ihn. Jesus ist in ihm und Jesus ist in denübrigen, die mit ihm zu Tische sitzen. Er bietet die Nahrung im Geiste vonganzem Herzen und aus seinem inneren Erleben heraus Jesus dar undnimmt sie als Verpflichtung gegenüber Jesus, der in ihm ist, zu sich. SeinHaus und seine Wohnung sind ihm wie eine Kirche. Der Ort der
Anbetung und der Gotteserfahrung ist jeweils gerade da, wo er sich aufhält, wo immer er sein mag.
Wenn unser Heiliger in seiner Meditation einen Blick in sein Innereswirft, sieht er Jesus. Blickt er in die Außenwelt, sieht er Jesus auch da.Sollte während der Meditation irgendein Gedanke oder ein Bildirgendeiner Person auftauchen und seine Schau auf Jesus stören wollen,dann kehrt er wiederum zu der im Mittelpunkt seines Bewusstseinsstehenden Gestalt Jesu zurück, worauf die andere Form, die da
eindringen und seine Aufmerksamkeit fesseln wollte, aus Mangel an innererZuwendung wieder verschwindet.
In seinem ganzen inneren Bewusstsein steht er in der Meditation nun vorJesus - von Angesicht zu Angesicht. Dabei ist er sich der äußeren Weltnicht mehr bewusst. Jesus steht vor ihm, voll des Lichtes. Seine bloßeGegenwart ist seine beständige Inspiration. Alles im Herzen diesesbetenden Heiligen sehnt sich nach einer innigeren Vereinigung mit jenerLiebe und jenem Licht, die in Jesus verkörpert sind. In diesem meditativen
Zustand trägt er überhaupt nichts anderes mehr im Bewusstsein als alleinJesus. Er sieht, fühlt, kennt und erlebt nichts anderes außer Jesus.Verharrt er in diesem Bewusstseinszustand eine halbe Stunde lang, dannerwärmt sich sein ganzes Inneres durch die seelische Energie, die von derBeständigkeit des strahlenden und erhebenden, auf Jesus gerichtetenGedankens erzeugt wird. Alles in ihm ist von dem Licht beherrscht, dasvon der lebendigen, Antwort erteilenden und geistig emporziehendenGestalt Jesu Christi ausströmt. Alles in ihm steht unter dem Einfluss der
Lichtkraft des allmächtigen Jesus und nimmt diese auf. Wo sollte da nochein anderer Gedanke Platz haben? Wo bleibt in diesem Zustand derMeditation noch Raum für ein anderes Gefühl? Oder für die
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Wahrnehmung von Zeit, Raum und Umwelt? Die Zeit imphysikalischen Sinne nimmt außerhalb seiner ihren Verlauf, doch er istsich weder der Zeit noch des Raumes, noch irgendwelcher Gedanken oder
Bilder bewusst.Wenn dieser Zustand fortdauert, und wenn er Tag für Tag währendbestimmter Stunden in der Meditation fortgesetzt wird, dann wird dieNatur, das ganze Wesen des betreffenden Menschen so strahlend, rein underleuchtet, dass höhere Kräfte ganz von selbst in Funktion treten und inseinem bewussten Wesen spontan zum Ausdruck kommen. Werden diesehöheren Kräfte in seinem emporgeläuterten Wesen erst wirksam, dannfängt er an, die Stimme Jesu zu vernehmen, und er findet durch sie macht-volle Führung für seine weitere Höherentwicklung, und durch die GnadeJesu gelangt er zu immer weiterer Entfaltung. Das Geheimnis desMenschen und die Beziehungen der innersten Seele zu Gott werden ihmvöllig offenbar. Auf dieser Stufe der Meditation, unter diesen meditativenBedingungen, in denen die Seele, das ganze Innere des Menschen in dasalles andere ausschließende Licht Jesu Christi getaucht ist und das ganzeinnere Wesen von unbeschreiblicher Freude überfließt, in denen das Inneredes Herzens unendlicher Heiterkeit, Ruhe und Stille Anheim gegebenist, werden ihm immer höhere Erfahrungen zuteil. Und er erhält von Jesus
unmittelbar die Zusicherung: „Ich bin mit dir, Ich bin in dir. Ich bin bei dir“.
Von diesem Tage an wird Jesus beziehungsweise Gott selbst durch jenen Menschen arbeiten und wirken. Von diesem Tage an ist jener nichtmehr sich selbst. Ein Licht - von seinem kleinen Ich verschieden - ist anseine Stelle getreten. Eine Macht und eine Gnade, die nicht ihm selbstzugehören, wirken in ihm. Der Herr lebt in ihm, und die Eigenschaften desHerrn werden in ihm wirksam. „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus
lebt in mir“ (Gal. 2,20) Für unerleuchtete Augen jedoch ist er scheinbar dergleiche Mensch wie zuvor.
Wenn der Heilige aus seiner Meditation zurückkehrt und seine täglichenPflichten und Tätigkeiten aufnimmt, dann wird sein Tun und Wirkenmachtvoll durch seine innere Erfahrung im Meditationszustand beherrscht.In allem sieht er Christus. Befindet er sich unter Menschen, dann geben seineäußeren Augen ihm zwar Bericht von einer gewissen Anzahl von Menschenin verschiedenartigen bunten Kleidern. Sein inneres Wesen und
Bewusstsein jedoch gewahren die göttliche Gegenwart in all jenen Formen,und wenn der Heilige nun durch die Strassen geht, dann ist sein Herz eifrigdabei, all den Menschen, die auf der Strasse daherkommen, köstliche,
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duftende Blumen zu streuen.Ist er mit einem Menschen im Gespräch, dann wird die Unterredung
durch sein inneres Bewusstsein der Gegenwart Jesu beherrscht und
vorangetrieben. Ein Teil seines Sinnens und Fühlens ist gänzlich auf Jesusgerichtet. Ein gewisser Teil seines Bewusstseins ist sich des Lichtes, derMacht, der Gegenwart und Gnade Jesu beziehungsweise Gottes völliggewahr, während er mit dem übrigen Anteil mit seinem Gegenüberspricht. So wird er den ganzen Tag hindurch, in allen Umständen undVerhältnissen, in sozialen Erfahrungen jeder Art von dem zentralen undbeherrschenden Gedanken an die Gegenwart, Macht und Liebe Jesu Christiangezogen und eingehüllt. Die Menschen sind nicht mehr länger
Menschen für ihn. Sie sind Offenbarungsformen Jesu Christi be- ziehungsweise Gottes. Was immer sie für andere sein mögen - für seinenBlick und für seine Erfahrung sind sie Jesus oder Gott selbst. Anderemögen sie Sünder nennen - für diesen Heiligen gibt es keinen Sünder.Sobald er irgendjemandem auf der Strasse in die Augen schaut, sieht erdurch das Licht jener Augen hindurch Christus. Ob ein Gesicht schönoder hässlich ist - es ist das Gesicht Jesu Christi, das Gesicht Gottes, dasfür ihn sichtbar ist. So ist ein jeder äußerster Verehrung würdig.
Das soziale Verhalten des Heiligen ist von seiner großen inneren
geistigen Erfahrung geprägt. Etwas in seinem Herzen drängt ihn, für dasWohl, das Heil, die Gesundheit aller zu beten. Etwas in seinem Herzensegnet sie und macht sich auf, um Gott für sie alle Verehrung undAnbetung darzubringen. Etwas in seinem Herzen erbittet vom Unendlichenfür sie stets größere Segnungen und mehr Gnade, mehr Glück, mehr Licht.So ist das Wesen des Heiligen beschaffen. Sein von universaler Liebeerfülltes Herz findet seine Erfüllung in der göttlichen Erleuchtung. Kann da
jemand behaupten, dass ein unreiner Gedanke in ihm aufsteigen könnte?
Wer wollte da sagen, dass ein solcher Mensch, der vom Bewusstsein Jesuoder Gottes erleuchtet ist, in irgendjemand etwas Schlechtes sehen könnteoder unfähig wäre, das innere göttliche Wesen in allen zu erkennen? Kannda jemand bei kritischer Vernunft und gesundem Menschenverstandbehaupten, dass dieses Herz je den Tod fürchte? Kann dieses Herz, für dasder Tod nicht existiert, irgendetwas in der Welt fürchten? Ein solcherMensch ist gänzlich von Erleuchtung, Licht und Liebe beherrscht.
(aus: Leben im göttlichen Licht, ABC-Verlag)
„Kommet her zu mir alle, so werdet ihr Ruhe finden.“ (Mt. 11,28)
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Der König kommt
„Einst fuhr ein großer König in eine fremde Stadt. Alles Volk ging ihm
bis weit aus der Stadt entgegen, um da den großen König und seinenherrlichen Einzug zu sehen. Der große König aber war durchgehends keinFreund von so großartigem Majestätsgepränge. Er stieg noch weit vor derStadt aus seinem goldenen Wagen und mietete ein unansehnlichesFuhrwerk, befahl seinem Hoftrosse, langsamer zu fahren, er aber fuhreilends auf diesem unansehnlichen Fuhrwerke, von allen ihmentgegenströmenden Menschen unbemerkt, in die große, seinetwegen fastganz menschenleere Stadt.
Als er daselbst anlangte, wollte er eine Erfrischung haben. Er fuhr voneinem Gasthause zum andern und fand eines um das andere leer, bis erendlich in ein ganz kleines Wirtshäuschen eintrat, woselbst ihm einweinender Diener entgegenkam und ihn fast unwillig fragte, was ermöchte.
Der große König fragte ihn zuerst um die Ursache seines traurigenUnwillens. Und der Diener antwortete, er sei deshalb so traurig, weil ernicht auch habe hinausgehen können, um den großen König zu sehen. -Allein der König antwortete ihm, wenn es sich nur darum handle, so solle
er nur sehr froh sein. Denn er werde sicher der erste von der ganzen Stadtsein, der den großen König sehen werde. - Das wollte ihm der ärmlicheDiener durchaus nicht glauben. - Der große König aber sprach: „So du dererste bist, der den König sehen wird, so soll dir eine große Belohnungzuteil werden; und im Gegenteil aber würdest du für deinen Unglaubeneine ebenso bedeutende Strafe zu erleiden haben.“
Und als sie so im Gespräche über das Sehen oder Nichtsehen desKönigs begriffen waren, fing das Volk wieder zur Stadt hineinzuströmen
an, und dem folgte dann endlich auch alsbald der königliche Triumphzug,und zwar ohne König.
Nun fragte der ärmliche Diener: „Wo ist denn der König, damit ichhinfliege und als erster ihn ansehe?“ - Der König aber sprach: „Möchtestdu erst den König suchen dort weit im Gedränge, so würdest du deinerStrafe nicht entgehen; denn sieh, da hätte ja alles Volk, das weithinausgeeilt ist, ihn schon lange eher gesehen denn du! Nun aber siehe her,wie wir hier stehen auf der kleinen Flur des Hauses, so hat uns noch nicht
ein Mensch eines Blickes gewürdigt; denn sie haben ihre Augen auf denGlanz des königlichen Gefolges gerichtet und spitzen auf den König! -Nun siehe du Mich an!“
Der König kommt
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Und der ärmliche Diener tat, wie ihm der große König befahl. Aber dawusste der Diener nicht, was das bedeuten solle. Und während er seinenMann anzugaffen anfing, bemerkte er, dass der herrliche Triumphzug sich
vor der Flur dieses Häuschens aufstellte und den großen König zubegrüßen anfing. Dann erst gewahrte der ärmliche Diener, dass dieserMann der große König selbst war, bereute aber auch zugleich die verloreneZeit, in welcher er den großen König mit seinen Sinnen außerhalb derStadt erwartet hatte, während dieser ganz bei ihm war und sich von ihmbedienen ließ.“ (HiG.01_40.10.29,11-16)
Vom reichen Mann und dem armen SchusterEs war einmal ein armer Schuster, der war den ganzen Tag guter Laune. Er
war so glücklich, dass er von morgens bis abends vor Freude sang. Immerstanden viele Kinder vor seinem Fenster und hörten ihm zu.
Gleich neben dem Schuster lebte ein sehr reicher Mann. Dieser blieb dieganze Nacht auf und zählte seine Goldstücke. Am Morgen ging er dann zuBett. Er konnte aber nicht schlafen, weil er den Schuster singen hörte.
Eines Tages hatte er eine Idee, wie er den Schuster am Singen hindernkonnte. Er lud ihn zu sich ein, und der Schuster kam sogleich. Zu seiner
großen Überraschung schenkte ihm der reiche Mann einen Beutel vollerGoldstücke.
Als der Schuster wieder zu Hause war, öffnete er den Beutel. Nie in seinemLeben hatte er so viel Geld gesehen. Sorgfältig begann er zu zählen, und dieKinder schauten zu. Es war so viel, dass der Schuster Angst hatte, es auch nurschnell aus den Augen zu lassen.
So nahm er es nachts mit ins Bett. Aber auch dort musste er immer an dasviele Geld denken, und er konnte nicht einschlafen. Dann trug er den Beutel
auf den Dachboden, aber er war gar nicht sicher, ob das nun ein gutes Verstecksei.
Früh am Morgen stand er auf und holte den Beutel wieder herunter. Er hattebeschlossen, ihn im Kamin zu verstecken.
„Ich bringe das Geld ins Hühnerhaus“, dachte er etwas später. „Da sucht esbestimmt niemand.“
Aber er war noch immer nicht zufrieden, und nach einer Weile grub er eintiefes Loch im Garten und legte den Beutel hinein.
Zum Arbeiten aber kam er gar nicht mehr. Und singen konnte er auch nichtmehr. Er war zu bedrückt, um auch nur einen Ton hervorzubringen. Und, wasam schlimmsten war, auch die Kinder kamen ihn nicht mehr besuchen.
Vom reichen Mann und armen Schuster
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Zuletzt war der Schuster so unglücklich, dass er den Beutel wiederhervorholte und damit zu seinem Nachbarn lief.
„Bitte, nimm dein Geld zurück“, sagte er. „Die Sorge darum macht mich
ganz krank, und auch meine Freunde wollen nichts mehr von mir wissen. Ichmöchte lieber wieder ein armer Schuster sein, wie ich es vorher war.“Und so wurde der Schuster bald wieder genauso vergnügt wie zuvor und
sang und arbeitete den ganzen Tag. Jean de LaFontaine (1621-1695)
Die beiden BrüderZwei Brüder wohnten einst auf dem Berg Morija. Der jüngere war
verheiratet und hatte Kinder, der ältere war unverheiratet und allein. Diebeiden Brüder arbeiteten zusammen, sie pflügten das Feld zusammen undstreuten zusammen den Samen aus. Zur Zeit der Ernte brachten sie dasGetreide ein und teilten die Garben in zwei gleich große Stöße, für jedeneinen Stoß Garben. Als es Nacht geworden war, legte sich jeder der beidenBrüder bei seinen Garben nieder, um zu schlafen.
Der ältere aber konnte keine Ruhe finden und sprach in seinem Herzen:„Mein Bruder hat eine Familie, ich dagegen bin allein und ohne Kinder,
und doch habe ich gleich viele Garben genommen wie er. Das ist nichtrecht. „Er stand auf, nahm von seinen Garben und schichtete sie heimlich und
leise zu den Garben seines Bruders. Dann legte er sich wieder hin undschlief ein.
In der gleichen Nacht nun, geraume Zeit später, erwachte der Jüngere.Auch er musste an seinen Bruder denken und sprach in seinem Herzen:„Mein Bruder ist allein und hat keine Kinder. Wer wird in seinen altenTagen für ihn sorgen?“ Und er stand auf, nahm von seinen Garben undtrug sie heimlich und leise hinüber zum Stoß des Älteren.
Als es Tag wurde, erhoben sich die beiden Brüder, und wie war jedererstaunt, dass ihre Garbenstöße die gleichen waren wie am Abend zuvor.Aber keiner sagte dem anderen ein Wort. In der zweiten Nacht wartete
jeder ein Weilchen, bis er den anderen schlafend wähnte. Dann erhoben siesich, und jeder nahm von seinen Garben, um sie zum Stoß des anderen zutragen. Auf halbem Weg trafen sie plötzlich aufeinander, und jedererkannte, wie gut es der andere mit ihm meinte. Da ließen sie ihre Garben
fallen und umarmten einander in herzlicher brüderlicher Liebe.Gott im Himmel aber schaute auf sie hernieder und sprach: „Heilig,
heilig sei mir dieser Ort. Hier will ich unter den Menschen wohnen.“
Die beiden Brüder
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42 GL 2/2006
Der fromme Gottsucher
Ein recht frommer Mann ging einst schon lange mit dem Gedanken um,
ob es denn durchaus nicht möglich wäre, sich auf einen Augenblick nurauf der Welt der großen Gnade teilhaftig zu machen, dass er Mich (denHerrn) – nur auf einen Augenblick – zu sehen bekäme. Dabei dachte ersich aber auch, was alles er darum tun wolle, um zu dieser Gnade zugelangen.
Bei diesem Gedanken schweifte er lange Zeit umher gleich einem Jägerum einen dichten Forst, bei dem er nicht weiß, wie er in denselbeneingehen soll, und in welchem Teile desselben sich ein Wild befindet. Ersuchte somit auch die Fährte; allein solche ist dort schwer zu finden, woalles dicht mit allerlei Gebüsch verwachsen ist.
Unser alter frommer Mann war zwar wohl bei sich dessen gewiss, dassder Mensch in diesem Leibesleben solcher Gnade unwürdig ist und esdaher schwer halten möchte, das zu erreichen, wonach er sich sehnte.
Aber auf der andern Seite war seine Begierde wieder zu mächtig, alsdass sie dieser Einwendung hätte Gehör geben können.
Daher beschloss er auch nach langem Umherirren seiner Gedanken,sich auf einem benachbarten ziemlich hohen Berge eine Stätte
auszusuchen und dahin so oft zu wandeln und sich daselbst in anhaltendemGebet zu sammeln, sooft es nur immer seine Zeit und andere Umständegestatten möchten.
Damit er sich aber die Stelle wohl merken konnte, machte er ein Kreuzund befestigte dasselbe an dieser Stelle. Als nun solche Arbeit vollzogenwar, da gelobte er Mir feierlichst, dass er auf diesem Platze nicht eher zuseufzen und zu beten aufhören wolle, als bis Ich ihn erhören würde. Ja ersagte sogar, er werde entweder hier sterben oder Mich zu Gesichte
bekommen und werde nicht eher von dieser Stelle weichen, als bis IchMich ihm zeigen würde.
Wie beschlossen und vorbereitet, also auch getan!Bei drei Jahre lang verfügte sich unser Mann, sooft es nur immer die
Umstände zuließen, an diese Stelle und betete da allerinbrünstigst oft vieleStunden lang zu Mir um die Erhörung seiner Bitte. Sooft er sich aber indieser Angelegenheit da befand, war er auch allzeit unsichtbarerweise weitund breit umringt von vielen Tausenden frommer Geister. Diese stärkten
ihn nach Meinem Willen so sehr, dass er sich nach Verlauf von anderthalbJahren schon vollkommen der inneren Sehe des Geistes bedienen konnte,und so war es ihm auch ein leichtes, sich daselbst mit gar vielen ihm
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verwandten Geistern zu besprechen über das, was ihm so außerordentlicham Herzen lag.
Die guten Geister belehrten ihn zwar einstimmig, dass sein Vorhaben im
eigentlichen, wahren, Gott wohlgefälligen Sinne etwas töricht sei, undsagten ihm noch hinzu, dass ja das schon ohnehin eine große Gnade für ihnsei, dass Ich ihm das Auge des Geistes geöffnet habe, damit er allzeit sie,seine geistigen Brüder, sehen und sich mit ihnen besprechen könne überallerlei, was da ist und sein wird und kommen wird über den Erdboden.Allein solche Lehre von Seiten der guten Geister fruchtete bei ihm in dieserHinsicht wenig; denn er entgegnete ihnen allzeit darauf, sagend nämlich:„Meine lieben Brüder und reineren geliebten Freunde meines und euresHerrn! Ich kann euch ein und für alle Male nichts anderes sagen, als wasich euch schon öfter gesagt habe; solches aber ist und lautet, wie ihr wisset:
Wenn ich nur Ihn zu sehen bekomme und Ihn habe, dann ist mir dieganze Welt mit dem ganzen Himmel um einen schlechten Pfennig feil! Undso möget ihr reden, was und wie ihr nur immer wollt, so werdet ihr michdennoch ewig nicht von meinem Vorhaben abbringen; denn ich will und ich muss Ihn sehen, Ihn, den allein ich nur über alles liebe! Er allein ist
mir alles; alles andere aber ist mir nichts!“ Sooft aber diese guten Geister von unserem Manne solche Sprache
vernahmen, schlugen sie sich an die Brust und lobten ihn wegen seinergroßen Liebe zu Mir. Und also war ihre Arbeit vergebens. Als sie abersolches merkten, da hielten sie sich eine Zeitlang bei seinen Besuchendieser Stelle so fern von ihm, dass er da niemanden weiter zu sehen bekamund auch nichts anderes als das, was seine fleischlichen Augen sahen.
Er ward dadurch der Meinung, als könnte ein solches Verlangen denndoch sündhaft sein, da ihn die Geister also verließen, und so dachte erwieder eines Tages lange hin und her, was er da tun solle. Sollte er
entweder der Belehrung der Geister folgen, oder sollte er dem getreubleiben, wozu ihn sein Gefühl so mächtig antrieb.
Endlich siegte aber dennoch das Gefühl über alle Geister; denn er sagtebei sich selbst: „Es sei dem, wie es wolle! Dass ich vor Gott ein Sünder bin,das zeigt mir ja mein eigener Leib; denn wäre ich kein Sünder, so hätte ichauch sicher nicht dieses sündige Zeugnis des Todes um mich. Ich aber binein Sünder, solange ich diesen Leib umhertrage. Aber was kann der Sünderdenn dafür, wenn in seinem Leibe der Geist entzündet wird von der heißen
Sehnsucht, Den zu schauen, Der ihn erschuf fürs ewige Leben?! Und sowill ich denn meinem ersten Vorsatze getreu bleiben, und möge dakommen, was da wolle: meine Liebe zu Gott soll dennoch nicht
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geschwächt werden; eher will ich mich zu Tode lieben, als von dieser Liebe nur um ein Haarbreit weichen!“
Diesem Beschlusse zufolge ging unser Alter wieder fleißig an die
besagte Stelle und betete noch viel inbrünstiger denn zuvor.Als unter solchen Gebeten auf diesem Berge nahezu drei Jahrevergangen waren, da kam zu unserem Manne ein anderer gut aussehender,aber sonst ärmlicher Mensch und ließ sich mit unserem Beter in folgendesGespräch ein.
Er fragte ihn: „Lieber Mann, was tust du denn hier auf dieser Höhe?“Und der Beter erwiderte ihm: „Mein guter Freund, wie du siehst: ich bete!“Wieder sagte zu ihm der Fremde: „Weißt du denn nicht, dass man nur inden Bethäusern dem Herrn dienlich betet; du aber scheinst dieselben zumeiden und verrichtest somit deine ganze Andacht nur auf diesem Berge?“Darauf erwiderte ihm unser Beter: „Lieber Freund, das ist wohl wahr;dessen ungeachtet aber gehe ich doch auch, wenn das Wetter für dieseStelle ungünstig ist, in ein Bethaus! Doch muss ich dir offen bekennen,dass ich in einem Bethause noch nie mit der wahren Andacht habe betenkönnen, wohl aber auf dieser mir so ganz eigens heilig vorkommendenHöhe! Ich muss dir dazu noch offen bekennen: Wenn ich da um mich herblicke und schaue da das liebe Gras, die schönen Wälder, mit denen der
Fuß dieses Berges so reichlich geziert ist, und über mir den weiten, freienHimmel an, da sagt mir mein inneres Gefühl: ‚Siehe, diese Verzierungendes großen Tempels Gottes sind Seiner allmächtigen Hand sicher näher alsdiejenigen Schnitzwerke, mit welchen ein gemauertes Bethaus geziert ist!‘Nach solchen Gedanken bin ich denn wieder vollkommen in meinemElement und begebe mich auf diese meine Höhe und bete da aus dem
tiefsten Grunde meines Herzens.“Auf diese Äußerung sagte der Fremde: „Mein lieber Freund, in diesem
Punkte bin ich mit dir vollkommen einverstanden; aber nur möchte ich vondir noch erfahren, aus welchem innern tieferen Grunde du diese Stelleausersehen hast für deine Andacht!“
Bei dieser Frage stutzte unser Beter ein wenig, bedachte sich aber dochbald und erwiderte dem Fremden: „Siehe, mein lieber Freund, mancheMenschen bitten um Gesundheit, manche um Vermögen, manche um diesund manche um jenes, – allein um alles dieses bitte ich nicht; denn mir ist
nur an einem alles gelegen, und dieses ist der Herr, mein Gott! Und
Diesen möchte ich nur einmal sehen in diesem meinem irdischen Leben;denn dass dieses Leben für ein öfteres Sehen nicht geeignet ist, weiß ichwohl. Habe ich dieses erreicht, so habe ich mehr erreicht, als was mir alle
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Erde und Himmel bieten können! Daher will ich auch eher hier sterben, alsvon diesem meinem Vorsatze nur um ein Haarbreit abweichen; und habeich das erreicht, so will ich dafür auf dieser Stelle Gott danken und loben
mein Leben lang!“Nach diesen Worten fragte ihn der Fremde wieder: „Wie stellst du dir denn Gott vor? Denn es könnte ja sein, dass Er zu dir käme, Sich dir zeigte und mit dir redete in einer oder der andern Gestalt; wenn du Ihn aber nicht erkenntest, dann wäre ja all dein Beten umsonst, so es auchGott, dein Herr, gar wohl erhört hätte!“
Bei dieser Frage stutzte unser Beter noch mehr, und er sagte endlichzum Fremden: „Mein lieber Freund, da hast du mir wirklich etwas sehrWichtiges gesagt; denn siehe, über diesen Punkt haben sich meineGedanken noch nie erstreckt, und ich muss dir nun gestehen, dass ich mirdarüber eigentlich gar keine Vorstellung machen kann! Mein Begriff überdas Wesen Gottes ist also verworren, dass ich noch bis auf diese Stundenicht weiß, ob es da einen Gott gibt, der ungefähr also aussieht wie eingroßer Mensch, oder ob dieser Gott aus drei Menschen besteht, welche sichaber dessen ungeachtet fast also ausnehmen dürften, als hätten sie nur einengemeinsamen Leib. Oder ist das Wesen Gottes ein unendliches Licht, inwelchem diese drei göttlichen Personen schweben und wirken? Kurz und
gut, lieber Freund, ich kann dir darüber fürwahr keinen vollgültigenBescheid geben! Siehe, diese Ungewissheit war auch am meisten derGrund, warum ich mir auf dieser Höhe diese Stelle ausgesucht habe; dennich muss dir offen gestehen, ich möchte lieber nicht sein, als also sein, dassich nicht zur Gewissheit dessen gelangen sollte, wie gestaltet da istDerjenige, den ich über alles liebe!“
Hier erwiderte der Fremde unserm Beter wieder und fragte ihn: „Hastdu denn noch nie gelesen, was Christus einst von Sich aussagte, als die
Apostel Ihn angingen, dass er ihnen den Vater zeigen solle? Siehe, heißt esda nicht: ‚Ich und der Vater sind eines! Wer Mich sieht, der sieht auch denVater; denn der Vater ist in Mir und Ich im Vater?!‘“
Bei diesen Worten fing unser Beter ganz gewaltig an zu stutzen, und ererinnerte sich sogleich der zwei nach Emmaus wandelnden Jünger undfragte darauf etwas furchtsam den Fremden: „Lieber Freund! Sage mir, obdu nicht irgendein Eremite oder sonst ein frommer und in der HeiligenSchrift wohlunterrichteter Mann bist; denn mit solchen Worten kommt
sonst kein gewöhnlicher Mann zum Vorschein!“Auf diese Frage gab der fremde Mann unserm Beter keine Antwortmehr, sondern ergriff ihn bei der Hand und hob ihn von der Erde und führte
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ihn dann auf die Vollhöhe des Berges. Hier erst öffnete er wieder denMund und sagte zu unserm Beter: „Bruder, siehe, um was du drei Jahrelang flehtest, das steht jetzt vor dir; siehe, Ich allein bin der Gott Himmels
und der Erde, und außer Mir gibt es keinen mehr! Bleibe Mir aber getreu in deinem Herzen, wenn du Mich auch alsofürder in diesem Leben nicht mehr sehen wirst! Wie du aber jetzt Meine
süße Vaterstimme hörst, so sollst du sie auch stets hören, sowohl auf dieser Höhe, wie überall, wo du dich in Meinem Namen befinden wirst!
Also aber hast du das Leben gefunden, und dieses wird dir nimmerdargenommen werden. Wahrlich, Ich sage dir: Deine Seele wird nimmerdarden Tod schmecken ewig! Amen.“
Nach diesen Worten verschwand sogleich der hohe Fremdling, undunser Beter weinte, lobte und pries den Herrn die ganze Nacht hindurchund besuchte diese Höhe hernach noch emsiger als vorher.
Sehet, auch solche wirklich wahren Tatsachen erzählen euch die Berge!Daher gehet auch ihr gern auf die Berge, oder betet zum wenigsten imGeiste auf den Bergen – welche sind ein reines Gemüt – zu Mir, so dürfteauch euch das begegnen, was unserm frommen Beter begegnet ist.
(Jakob Lorber - Der Großglockner, Kap. 12)
Christi Erlösungswerk"Christus ist allein der Mittler zwischen Gott und der
Menschennatur. Durch den Tod Seines Fleisches und durch Seinvergossenes Blut hat Er allem Fleische, das da ist die alte SündeSatans, den Weg gebahnt zur Auferstehung und Rückkehr zu Gott! -
Christus aber ist die Grundliebe in Gott, das Hauptwort alles
Wortes, das da ist Fleisch geworden, und dadurch geworden zum Fleische alles Fleisches und zum Blute alles Blutes. Dieses Fleisch nahm freiwillig alle Sünde der Welt auf sich und reinigte sie vor Gott durch Sein heiliges Blut. -
Mache dich teilhaftig dieses größten Erlösungswerkes Gottes durch das Fleisch und durch das Blut Christi, so wirst du rein seinvor Gott! Denn kein Wesen und kein Ding kann rein werden durch sich, sondern allein durch die Verdienste Christi, die da sind die
höchste Gnade und Erbarmung Gottes. Du allein vermagst nichts, alles aber vermag Christus!“
(Jakob Lorber - Von der Hölle bis zum Himmel Bd. 2, 157,9)
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Christus - die Antwort
Dr. Frank C. Laubach
Die moderne Psychologie bekräftigt jedes Wort, das Jesus über unsereGedanken sagte. Das Denken eines jeden Menschen hat weltweiteBedeutung. Jeder schlechte Gedanke vergiftet nicht nur den Denkerselbst, sondern macht die Welt schlimmer und treibt sie dem Verderben zu.
Jeder gute Gedanke segnet nicht nur den Menschen selbst, sondern zieht die ganze Welt aufwärts dem Geiste zu. So taucht Jesus tief in den Geist, dieQuelle jeder Handlung, ein. Verschiedene Male wiederholte Jesus die Worte:„Ein guter Mensch bringt aus der guten Schatzkammer seines Herzens
Gutes hervor, während ein böser Mensch aus der bösen Schatzkammer seinesHerzens Böses hervorbringt.“ (Mt.12,35)
Es genügt nicht, das Gemüt von allen bösen Gedanken zu säubern, obwohldas wesentlich ist. Ein leeres Gemüt wird nicht lange leer oder rein bleiben. Jesus seltsames Gleichnis vom Teufel, der einen Menschen verließ und mitsieben weiteren Dämonen zurückkam, war ganz treffend. Die Dämonenfanden des Menschen Gemüt gereinigt und als Vakuum vor; deshalb stürztensie hinein. Die einzige Art, dämonische Gedanken auszuschließen, besteht
darin, den Geist mit einem Schatz guter Gedanken gefüllt zu haben, mit brennenden, wesentlichen Gedanken, die groß genug sind, Geist und Herz des Menschen zu erfüllen.
Überdies ist ein leerer Geist völlig negativ und nutzlos für andere. Deshalbsprach Paulus eine Wahrheit aus: „Alles, was wahr ist, was ehrbar, wasgerecht, was rein, was beifallswert, sei es eine Tugend oder etwasLobenswertes, dem denket nach!“ (Philip. 4,8)
Wenn die Menschen irgendeine Tugend haben, dann lobt sie, sagt Paulusrichtig, und vergesst ihre Schwächen. Denn, wenn wir über irgend etwasnachdenken, fachen wir es wie eine Flamme an, ob wir nun für oder dagegendenken.
Es ist nicht nötig, dass unsere Gedanken nett sind. In der Tat, auch indiesem Augenblick brauchen wir nicht neue Ideen. Glücklicherweise habenwir das Wissen schon, das die Welt retten kann. Es ist der Weg, den Jesusweist, es ist sein Wesen, seine Lehre und die Art, wie er Menschenverwandelt. Wenn wir unsere Gedanken mit Ihm verbinden, befinden wir unsin einem ungeheuren Strom, der durch jede Rasse und jede Nation fließt.
Jesus hat schon bewiesen, dass Er der größte Segen der Welt ist. Wirsind nur deshalb nicht weitergekommen, weil zu wenige sich in ihrem Denkenund Handeln nach Seinem Beispiel richten.
Christus - die Antwort
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Du und ich und alle müssten bekennen, dass wir weit unter unserenbesten Möglichkeiten gehandelt haben. Wenn wir uns der gewaltigenchristlichen Strömung anschließen, unterstützen wir das einzige Programm,
das Hoffnung hat, unsere Generation zu retten. Millionen Menschen würden Christus folgen, wenn sie wüssten, wer Er ist,und wenn sie nicht nur einer abstrakten Idee nachfolgen würden.
Aber wie sollen wir allen Menschen helfen, dass sie Ihn kennen lernen? Daswar die Frage des Paulus, und so fragen auch wir noch. Der beste Weg,Christus bei der Eroberung der Welt zu helfen, besteht darin, unsereneigenen Geist mit Ihm zu verbinden. Wir tun das, indem wir uns in seinLeben vertiefen. Wir werden dann zwangsläufig für Ihn zeugen undarbeiten.
Auch andere Leute werden Ihn ergreifen, wenn sie unsere Arbeit sehenund unsere Worte hören. „Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mundüber.“ (Lk. 6,45)
Wie können wir unseren Geist mit Christus verbinden? Der beste Weg,ein wahres Bild von Ihm zu bekommen, ist der, Sein Leben in den vierEvangelien so oft zu lesen, dass wir es auswendig kennen. Wer Christus
nachfolgen möchte, sollte nie einen Tag vorbeigehen lassen, ohnewenigstens ein Kapitel aus den Evangelien zu lesen.
Wir erhalten die besten Ergebnisse, wenn wir jeden Tag eine bestimmteStunde, wenn wir frisch sind, dazu brauchen. Die letzte Stunde vor demZubettgehen ist nicht immer ergiebig, besonders nach einem schwerenTagewerk; denn wir werden wahrscheinlich mitten in einem Kapiteleinschlafen. Viele der geistigen Riesen lesen ihre Bibeln um vier oder fünf Uhr
jeden Morgen, bevor andere sie stören können. Wir brauchen einen entschlossenen Willen, um diese Stunde mit Christus
vor widerstreitenden Interessen zu schützen. Vielbeschäftigte Leute sind
ständig der Versuchung ausgesetzt, das Bibellesen jeden zweiten Tagausfallen zu lassen, bis die Unterlassung zur Gewohnheit geworden ist. Dannmerken sie, dass sich ihr Interesse abstumpft und die Aufmerksamkeit zuschwinden beginnt. Der einzige Schutz, den wir haben, ist der, dass wir dieseAndachtsstunde als eine geheiligte Verabredung mit Gott betrachten undalle hindernden Einladungen nicht annehmen. Noch besser ist Bibellektüre undGebet im Kreis der Familie, verstanden als eine feierliche täglicheVerpflichtung.
Viele Christen haben Abbildungen eines freundlichen Christus in jedemZimmer des Hauses. Sie dienen dem unzuverlässigen Gedächtnis als Mahner.Katholiken mit ihren Kreuzen am Hals zur Erinnerung an Christus handeln
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psychologisch besser als die unter uns, welche keine Hilfsmittel brauchen,aber auch nie beten. Besser an Krücken gehen, als überhaupt nicht.
Obwohl eine tägliche Andachtsstunde von entscheidender Bedeutung für die
Verbindung unseres Geistes mit Christus ist, genügt sie doch nicht. Denganzen Tag hindurch gibt es in den kleinen Zeitlücken zwischen denDingen, die wir verrichten müssen, Augenblicke, wo unser Geist sich fragt:„Was nun weiter?“
In diesen kleinen Zeitlücken bitte Gott: „Herr, senke Deine Gedanken in meinem Geist! Was willst Du, dass ich jetzt tun soll?“ (Apg. 9,6).
Wenn wir Christus fragen: „Was nun?“ stimmen wir uns ein und gebenIhm Gelegenheit, Seine Gedanken durch unsere Einbildungskrafteinzugießen. Wenn wir damit unbehindert fortfahren, wird es uns zur Ge-wohnheit. Es braucht etwas Anstrengung, ist aber viele Male so viel wert,als es kostet. Es ist jedermann und überall möglich. Sogar, wenn wir von einerMenge Leute umgeben sind, können wir fortfahren, still mit unseremunsichtbaren Freund zu sprechen. Wir brauchen unsere Augen nicht zuschließen noch unsere Stellung zu verändern oder die Lippen zu bewegen.
Wir begreifen leicht, dass wir beständig an Christus denken sollten. Aberdas ist nicht leicht zu verwirklichen. Jedoch gibt es eine Methode, es zu tun,ohne unsere anderen Beschäftigungen zu unterbrechen. Es handelt sich
darum, eine neue Art des Denkens zu erwerben. Das Denken ist einVorgang, bei dem man mit dem „inneren Ich“ spricht. Anstatt mit dir
selbst zu reden, sollst du mit dem unsichtbaren Christus sprechen. Wenn du das den ganzen Tag hindurch und täglich tust, verbreiten
deine Gedanken über den ganzen Planeten Christus überall da, wo der Geistanderer auf den deinen abgestimmt ist. Hunderttausende, vielleicht auchMillionen Seelen, werden sich wohler fühlen. Du wirst, was George Eliot inseinem „Unsichtbaren Chor“ beschrieben hat, ein Sänger in dem unsichtbaren
Chor: Die wunderbare Gegenwart eines ausgestreuten Gutes, Und in der
Zerstreuung sogar stärker! So werde ich in den unsichtbaren Chor eintreten,dessen Musik die Freude der Welt ist.
Das Gebet ist auf seinem Höhepunkt ein Zwiegespräch. Man kann leiseoder laut sagen:
„Herr, was sagst Du mir?“ Dann lass deine Einbildungskraft vollständigfrei, während du dir selbst die Antwort gibst, von der du vermutest, es könnte
Christi Antwort sein. Du kannst dir vorstellen, dass Er sagt: „Dies gilt dirund jedermann. Ich wartete dein ganzes Leben auf diesen Augenblick, da duden Kanal öffnetest, so dass ich sprechen konnte. Ich habe wundervolle Pläne
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für dich, welche nicht verwirklicht werden können, bis du zuhörst, wie du es jetzt tust. Die Schwierigkeit mit der ganzen Welt ist die, dass die Leute nichtinnehalten, um zu hören, während ich spreche...“
Das in ein Gespräch mit Christus umgewandelte Denken wird weitherziger, selbstloser, reiner, vornehmer, zielrichtiger. Versuche es!Wenn wir zu müde sind, um angestrengt zu denken oder zu beten, dann
ist das lieblichste Wort, dem wir erlauben können, durch unsere Gedanken zuschweben: „Jesus, Jesus, Jesus“. Der von Engeln gesungene Name. Mancheliebe Mutter, die durchs Leben geht und jeden Augenblick „Jesus“ flüstert,wird mehr dazu beitragen, die Menschheit zu retten als all die klugen Plänevon Diplomaten oder die fein gesponnenen Vermutungen von solchenPhilosophen, die Jesus auf der Seite lassen.
Einfach an andere zu denken und „Jesus“ zu flüstern, ist der vornehmsteBeitrag, den wir zum Leben anderer wie auch zu unserem eigenen je leistenkönnen. Das geistige Leben ist wirkliche Demokratie; denn es wird demBescheidenen und Ungelehrten ebenso reichlich gegeben wie dem Gelehrten.
Wenn wir ein Leben lang gewohnt waren, in unserem Denken Christusauszulassen, dann werden wir diese alte Gewohnheit hartnäckig finden. Esist ebenso schwer, die neue Denkweise zu erlernen, wie eine neue Sprache zulernen.
Wir tun es in der allerersten Zeit zögernd und ziemlich wirkungslos,gleichwie wenn wir die erste Unterrichtsstunde in irgendeiner hohen Kunstnehmen. Wir dürfen die zur Ertüchtigung erforderliche Zeit nichtunterschätzen, sonst sagen wir vielleicht ungeduldig: „Es lässt sich nichtausführen“ was barer Unsinn ist. Es kann in einem Monat nicht gut getanwerden. Aber in einem Jahr kann es nahezu vollkommen werden.
Unterdessen ist der Fortschritt von Tag zu Tag so erregend und dieBefriedigung so wunderbar, dass jeder Tag eine Freude ist. Wir tun schon
Gutes, während wir noch Anfänger sind. „Der beste Lehrer ist der, derauch immer noch lernt.“ Es wird für uns immer noch Höhen geben, die nochzu erreichen sind - und das vermehrt die Lebenslust.
Siebenundvierzigmal, steht im Johannesevangelium, dass Jesus inGottes Auftrag wirke und dass er nie etwas tue, nie etwas sage, es sei denn,sein Vater heiße es zu tun. Es ist genau das, was nach dem Johannes-evangelium Jesus immer und immer wieder sagte. Hier sind bezeichnendeStellen: Johannes 5,19: „Der Sohn kann von selbst nichts tun (nichts!), als
was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut in gleicher Weise auchder Sohn.“ 5,30: „Ich vermag nichts von mir selbst zu tun; ich suche nicht meinen
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eigenen Willen durchzuführen, sondern den Willen dessen, der mich gesandthat.“
16: „Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich
gesandt hat. (28) ... und ich bin nicht von mir selbst gekommen...(29) ... denn ich bin von ihm gekommen, und er hat mich gesandt...(33) ... dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat.“
16: „... denn ich stehe nicht allein, sondern mit mir ist der Vater, dermich gesandt hat. (26) ... was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu derWelt. (28)... ich tue nichts von mir selbst... (29) Und er, der mich gesandthat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das tue,was ihm wohlgefällig ist.“
10, 17: „Darum hat mich der Vater lieb, weil ich mein Leben hingebe...(18) Niemand nimmt es mir, sondern ich gebe es freiwillig hin... DieErmächtigung dazu habe ich von meinem Vater erhalten.“ 10, 38: „... der Vater ist in mir, und ich bin im Vater. (30) Ich und der Vatersind eins.“
In diese wunderbare liebende Gemeinschaft sind wir eingeladen alsKinder Gottes. Das ist es, was Jesus immer wieder auf verschiedene Weisesagte. Das ist es, wofür er gekommen ist. Johannes 13,15: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch
getan habe.“ 14,23: „...Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wirdihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ 15,14: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr das tut, was ich euch auftrage. (10)Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwieich meines Vaters Gebote halte und in seiner Liebe bleibe. (16) ... Ichhabe euch erwählt ... dass ihr hingehet und Frucht bringet, und dass,was immer ihr in meinem Namen von meinem Vater erbitten werdet, er
euch geben kann.“ Diese unglaubliche Einladung, mehr zu sein als ein Engel, ein Sohn oder
eine Tochter zu sein, ist alles in einigen wenigen Versen zusammengefasst, dieJesus im Gebet zu seinem Vater sagte. - Johannes 17,21: „...dass sie alleeins seien; wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, so lass auch sie inuns eins sein... (23): ich in ihnen und du in mir, auf dass sie voll ausgestaltetwerden zu einer Einheit ... du ... hast sie geliebt, wie du mich geliebt hast.(24) Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir
gegeben hast... (26) damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen seiund ich in ihnen.“ Wir sind eingeladen zum Mittelpunkt der wunderbaren Liebe des
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Weltalls zu kommen, nicht bloß als Zuschauer, sondern als „Kinder“. DieWorte könnten nicht klarer sein: „Ihnen gab er Macht, Söhne Gottes zuwerden“ (Joh. l,12). Das ist die kühnste Vorstellung, die je in den
menschlichen Geist hineintrat. „Ich“, sagte Christus tatsächlich, „bin GottesSohn, aber auch ihr seid es!“ Johannes 10,34-36: „Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben (Ps. 82, 6):
„Ich habe gesagt: ihr seid Götter“? Wenn die Schrift schon die Männer, andie das Wort Gottes erging, Götter genannt hat,... wie könnt ihr da dem,den der Vater geweiht und in die Welt gesandt hat, Gotteslästerungvorwerfen, weil ich gesagt habe: „Ich bin Gottes Sohn.“? Dies konnte nureines bedeuten: Du bist ein Sohn, eine Tochter Gottes, wenn du im Sinne
des Vaters lebst, wie Jesus es tat!Wir erwerben den uns angebotenen Platz durch vollkommenen
Gehorsam, wie Jesus ihn Seinem Vater jede Minute und jede Sekundeleistete. Aber für uns ist dies das Hindernis bei Jesu Einladung - und es isteine ganz fürchterliche Hürde. Denn wenn man es unternimmt, zu horchenund zu gehorchen, so ununterbrochen, wie Jesus hinhörte und gehorchte,dann findet man es beinahe unmöglich.
Wir können durch den größeren Teil einiger Tage in vollkommenerHingabe gehen, aber schließlich vergessen wir Christus und den Vater oder
komplimentieren sie höflich hinaus, während wir uns mit irgendeinemnutzlosen Unsinn abgeben, also vielleicht mit etwas, von dem wir wissen,dass Er es uns nicht tun hieße. Wir brauchen unsere Zeit auf eine bestimmteArt, während Er uns sagen würde, sie anders zu gebrauchen, wenn wir auf Ihn horchen wollten. Dies ist anders als bei Jesus, der sagte: „Ich tue nichtsvon mir selbst.“ Es ist der Unterschied zwischen einem vollständig zuverläs-sigen und einem wankenden Charakter.
Fast alle unsere Fehler sind bloßes Vergessen. Oft spielt uns das
Unterbewusstsein einen Streich und bewirkt, dass wir absichtlich vergessen.Diese unsere Unbeständigkeit ist der Hauptgrund, warum wir um so vielbitten, das dann nicht geschieht. Selbstverständlich geschieht es nicht, wennwir von Gott getrennt sind. „...ohne mich“, sagt Er, „könnt ihr nichtstun“ (Joh. 15,5). Seine unglaublich weit reichenden Versprechen hängen ab vonunserem Bleiben bei ihm, wie ein Rebenzweig am Weinstock bleibt.
„Wie die Rebe nicht für sich allein Frucht bringen kann, wenn sie nichtam Weinstock bleibt, so könnt auch ihr es nicht, wenn ihr nicht in mir
bleibt... (7) Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, somögt ihr bitten, um was ihr wollt: es wird euch zuteil werden“ (Joh.15,7).
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Du, der du dies jetzt liesest, weißt, dass unser Versagen an dieser Stelle ist -unser Geist ist mit vielen anderen Dingen beschäftigt, und wir reißen uns vomWeinstock viele Male los, möglicherweise die meiste Zeit eines jeden Tages.
Welcher auf einen Baum gepfropfte Zweig könnte gedeihen, wenn wir ihn jeden Tag losreißen würden, um zu sehen, ob er wachse? Es wäre bald keinLeben mehr in ihm.
Auch wenn unser Streben nicht immer gelingt, dürfen wir uns nichtentmutigen lassen.
Jedermann gewinnt wirklich, der es versucht; denn er ist besser dran, alswenn er keinen Versuch gemacht hätte. Wenn es uns auch nicht gelingt, einehohe Trefferzahl zu erzielen, dann lasst uns wieder neu beginnen; dennseht, wir haben die Ewigkeit vor uns, so lange wir richtigen Kurs halten,und ein paar verlorene Stunden bedeuten nicht, dass wir verloren seien.
Es bedeutet, dass wir geistige Muskeln aufbauen, dass wir etwasversuchen, das unserer besten Möglichkeiten würdig ist. Ist das Ziel groß,
dann wachsen auch wir der Größe entgegen. Ohne Ziel, das uns zumsteten Versuchen anhält, verkümmern unsere Seelen wie ungebrauchteMuskeln.
Gott vergibt uns sofort und herzlich gern. Wir wollen uns selbst aber auch vergeben! „Bereuen“ bedeutet nicht „unzufrieden sein“, sondern „eine
Kehrtwendung machen und in der rechten Richtung aufbrechen“. Es machtChristus Freude, den Menschen bei ihrem Neubeginn zu helfen.
Er findet kein Vergnügen am Verdammen. Er freut sich, wenn er unshelfen kann, höher zu steigen. Wie auch die letzte Stunde gewesen sein mag,sie ist vorbei, und wir leben in diesem Augenblick, um ihn in Gedanken undTaten so schön wie nur möglich zu machen.
Lass nie die Irrtümer der letzten Stunde die jetzige vergiften! Reiße dich sofort von ihnen los, und siehe, eine neue frische Seite liegt umgewendet vor
dir. Wer die Philosophie sofortiger Neuanfänge annimmt, besitzt dasGeheimnis des Gelingens.
Die feinste aller Arten von Selbstsucht ist unsere Überängstlichkeit,vollkommener zu sein als andere Leute, wobei wir nicht wünschen, dass derNachbar so vollkommen werde wie wir selbst. Das Streben nach Selbst-vollkommenheit ist oft bloß sanktionierte Selbstbespiegelung.
Lasst uns dem Leben mit leuchtenden Augen und einem Lied auf denLippen begegnen. Wir haben allen Grund, strahlend zu sein. Wir sind
unbesiegbar, wenn wir Gott zugehören und uns nicht besiegen lassen. Gott sei Dank benötigt man keine ungewöhnlichen Fähigkeiten, um vonChristus erfüllt zu sein, man braucht kein ungewöhnliches Äußeres zur
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Schau zu tragen noch eine ungewöhnliche Vergangenheit aufzuweisen, nochblaues Blut, noch gesellschaftliche Verbindungen, noch Geld. Die froheBotschaft ist für jedermann, und es werden keine Fragen gestellt.
Höre zu und sage ja! Tritt ohne Furcht durch Gottes offene Tore ein! Erwartet dort. „Gottes Straße entlang sind immer grüne Lichter.“ Was für einunbesiegbares Evangelium!
Ein Freund protestierte: „Du machst es wirklich zu leicht. Dies ist dasschwerste Werk auf Erden, und deine unbeschwerten Versprechen werdendie Leute irreführen.“
Sehr gut, so lasst uns denn klar sagen, dass es etwas kostet. Du musst aufhören, manche Dinge und dich selbst zu lieben. Um das kommst dunicht herum.
Sich selbst verehren, ist von allen Lebensarten die erbärmlichste. Lass dasliebe Ich und die Dinge los, und siehe, so leicht wie das Amen ist es, einLeben mit Ihm anzufangen. Jeder Schritt mit Ihm diesem Ziel entgegen isthimmlisch! (Quelle: Die stärkste Kraft der Welt - das Gebet, Oesch -Verlag, Zürich)
Vom Kreuztragen
„Leget noch beizeiten eure fleischlichen Gewohnheiten ab, sonst wirdes euch um nichts besser ergehen als eurem Freunde, der nun zwar auchrecht viel Gutes hört und weiß; wenn es aber aufs Handeln darnachankommt, so macht er es wie ihr und noch manche euresgleichen auf Erden, die da wohl vom Kreuze recht gerne erhaben und würdevoll redenhören - aber nur auf ihre Schultern darf es nicht kommen. Ist das, wennauch nur leise versuchsweise der Fall, dann fliehen sie gar bald demKreuze davon und sind dann nicht leichtlich wieder unter das Joch des
Querholzes zu bringen.Solange aber jemand das Kreuz nicht mit großer Freude aufnimmt, solange ist auch von einer völligen Wiedergeburt des Geistes weder hiernoch jenseits eine Rede.“
(Himmelsgaben Bd. 2_43.06.13.b,2-3)
„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten
will, der wird's verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.“
(Matth. 16,24-25)
Vom Kreuztragen
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Vom rechten Gebet ohne Worte
„Das ist der Weg zur Wiedergeburt, so du also in der Stille dich
versenkest in ein rechtes Gebet ohne Worte, ohne Ausdruck deinerGefühle, ohne einen Wunsch oder Bitte Mir vorzutragen, ja selbst ohne zudenken, soweit das einer regsamen Seele möglich. Ein solches Beten lenktdie Seele ab von allem Geräusche dieser Welt, und versetzt sie ins Reichdes Geistes, wo sie alsbald das sanfte Wehen, die heilige Ruhe Meinesgöttlichen Geistes fühlt, sich mit selbem verbindet, und so in eine engeVerbindung mit Mir tritt; ist diese Verbindung erfolgt, - dann erst beginntdas Herzensgespräch mit Mir, worauf das Einfließen Meiner Stimme kannklar und deutlich vernommen werden, und zwar von einem jeglichen, dersich ernstlich bemüht, der Seele Tätigkeit auf einige Zeit zu unterdrücken,und dem Wirken des Geistes in ihm lauscht und Gehör schenkt.
Hat es aber ein Mensch soweit gebracht, dass er vernimmt die Stimmedes Heiligen Geistes durch treue Übung in der Stille, dann soll er sichnicht damit begnügen, sondern soll fleißig arbeiten an der weiterenAusbildung seiner noch im ersten Stadium des Erwachens liegenden Seele,da ist ein stetes und unaufhörliches Arbeiten vonnöten, und ein beständigesWacherhalten der noch immer zur Trägheit sehr geneigten Seele, von
Seiten des Geistes, welchem durch den Verkehr mit Mir die nötige Kraftzufließt.
Sobald aber dieser Verkehr ins Stocken gerät, d.h. wenn die Seele denGeist überwand und besiegte, was sehr leicht möglich ist, so lange dieSeele nicht unter gänzlicher Herrschaft des Geistes steht, da ist auch schonder innige Verband mit Mir gelöst, der Geist besitzt nicht mehr die nötigeKraft, dem Treiben der Seele zu widerstehen, und wird dadurch vonseinem Himmel in die unterste Hölle gezogen, wo es ihm aber unmöglich
gefallen kann, weil er an den höllischen Genüssen kein Wohlgefallen mehrfindet, sondern den größten Abscheu und Ekel daran hat, und er sichsonach tief unglücklich und allerelendiglichst fühlen muss.
Dass aber solch ein Zustand nicht lange dauern kann bei einer schon fürhöhere Genüsse empfänglichen Seele, das ist leicht begreiflich, denn derGeist wird sich mit all seinen ihm zu Gebote stehenden Kräften bemühenherauszutreten aus dieser Höllenqual, und wird sich wieder empor-schwingen in seinen ehedem verlassenen Himmel, wo ihm alsbald Mein
Geist entgegentritt und ihn aufs Neue segnet, stärkt und reinigt, damit erwieder seine Arbeit mit neuer Treue aufnehmen und der Vollendungentgegen führen kann.
Vom rechten Gebet ohne Worte
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Nun wisset ihr, warum ihr manchmal überglücklich und wieder manchmaltief unglücklich euch fühlet. Bei Mir allein ist stets die Ruhe der Seele,
der Friede des Herzens, und das wahre Glück zu finden. So bleibet denn
in Mir - und Ich in euch, auf dass ihr glücklich seid allezeit! Amen!“(Festgarten – Nr. 33 Weg zur Wiedergeburt und vom Beten)
Gebet ohne Worte
„Deine Worte klingen zwar schöner denn die große Musik der Sphärenim ewigen Schöpfungsraume; aber die Liebe im Herzen des Geistes istnoch schöner als all dies herrliche Getöne!
Daher gib Rast deinen Lippen, damit dadurch zum ruhigen Spiegel
werde das lebendige Gewässer in deiner Seele und Ich Mich beschauenkann in dir und du erschauest Mein Wesen im Spiegel deinesGewässers!“ (HGt.02_270,15)
„Siehe, wer noch reden kann in Meiner Gegenwart, der ist noch einHerr seines Herzens; wer aber in Meiner Liebe Gegenwart nicht mehrreden kann, dessen Herzens bin Ich ein Herr geworden und erfülle es dannmit Meiner Liebe und mit dem ewigen Leben aus ihr!
Siehe nun, da du darum stumm wurdest in deinem Herzen, ward Icherst ein Herr im selben, und also hast du wahrhaft das ewige,unvergängliche Leben überkommen, und Ich werde dir fürder und fürderund fürder kein fremder und unbekannter Vater mehr sein, sondern stetsein wohlbekannter, dir stets gegenwärtiger, in dir allzeit ein stetswohlvernehmbarer, starker, mächtiger und allgewaltiger Vater werde Ichsein.“ (HGt.02_021,18+22)
Meinst du, o armer Mensch,
dass deines Munds Geschrei der rechte Lobgesang der stillen Gottheit sei.
(Angelus Silesius)
„Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen.
Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet.“ (Matth. 6,6)
Vom rechten Gebet ohne Worte
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GL 2/2006 57 Wenn alle untreu werden
Wenn alle untreu werdenNovalis
Wenn alle untreu werden, so bleib ich dir doch treu,
dass Dankbarkeit auf Erden nicht ausgestorben sei.
Für mich empfing dich Leiden,vergingst für mich in Schmerz, drum geb' ich dir mit Freuden
auf ewig dieses Herz.Oft musst ich bitter weinen,
dass du gestorben bist,und mancher von den Deinen
dich lebenslang vergisst.Von Liebe nur durchdrungen,
hast du so viel getan,und doch bist du verklungen,
und keiner denkt daran.
Du stehst voll treuer Liebe noch immer jedem bei,
und wenn dir keiner bliebe, so bleibst du dennoch treu;
die treuste Liebe sieget, am Ende fühlt man sie,
weint bitterlich und schmieget, sich kindlich an dein Knie.
Ich habe dich empfunden, o lasse nicht von mir!
Lass innig mich verbunden auf ewig sein mit dir.
Einst schauen meine Brüder
auch wieder himmelwärtsund sinken liebend niederund fallen dir ans Herz.
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58 GL 2/2006 Veranstaltungen
Vorträge über die Sonnenheilmittelnach Jakob Lorber
von Maja Daum
• 26. April, 20 Uhr in 78048 VS-Villingen,Gasthaus ESV Kegelheim, Güterbahnhofstr. 15BUnkostenbeitrag: 5,- €
• 10. Mai, 19.30 Uhr in 86551 AichachBei Andrea Göbel, Wilperberg 2Unkostenbeitrag: 6,- €
• 12. Mai, 19.30 Uhr in 88319 AitrachBei Rita Sepp, Neue-Welt-Str. 46Unkostenbeitrag: 10,- €
• 5. Juni, 15.00 Uhr in Pforzheim-HohenwartHohenwart-Forum, Schönbornstr. 25
Tagespauschale 5,- €
SONNENOASE MARYAM Maja Daum, Schulstrasse 6, 86825 Bad Wörishofen,
Tel. 08247-998388, Fax: 08247 998344
e-mail: maryam-sonnenheilmittel@web.de
„Geistiges Leben“ im Internet zum DownloadGeistesbruder Jürgen Versch stellt dankenswerterweise auf seinerHomepage die Hefte des „Geistigen Lebens“ als PDF-Dokumente
zum Download bereit.Da die älteren Hefte fast alle vergriffen sind, besteht hiermit dieMöglichkeit sie auf diesem Wege noch nachträglich zu erhalten.
Unter: http://jl.bblb.de können die Hefte abgerufen werden.
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GL 2/2006 59 Veranstaltungen
vom 28. April bis 1. Mai 2006
im Elsa-Brandström-Haus,Kösterbergstrasse 62, Hamburg-Blenkenese
Tel.: 040-863943
Vorträge:Hans Bubestinger - Mystik - ein Geheimnis?
Dr. Gerhard Jaritz - Die Wiedergeburt des GeistesWilfried Schlätz - Die Menschwerdung des Gotteszentrums
Dr. Wolfram Göhler - Gemütsbildung und LiebetatDr. Klemens Bartscht - Gedanken zur geistigen WiedergeburtPeter Keune - Von der himmlischen Logistik der Schöpfung
Anmeldung und Information:Bernd-J. Paul, Beim Riesenstein 38, 22393 Hamburg
Tel.: 0406018095, Fax.: 040-60096765
Einladung zum
im Geiste der Neuoffenbarung durch
Heliopathie * Hydropathie
körperlicher * seelischer * geistiger MagnetismusGebetsheilungen
Samstag, den 01. April 2006Stuttgart Kurhaus Bad Cannstatt
Einlass 10.30 Uhr - Ende ca. 19.00 UhrEintritt: Spendenbasis
Ökumenisches Kirchenforum e.V., Schönbücherstr. 24, 77887 SasbachwaldenTel.: 07841/9377; Fax: 07841/9145; www.jesus-hotline.de
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60 GL 2/2006 Veranstaltungen
Vom Kopf ins Herz- Eine Begegnung mit Jakob Böhme -
vom 3.8. - 6.8.2006 in Görlitz / Zgorzelec
Tagungsstätten: Archeus, Weberstr.10 undWichernhaus, Johannes-Wüsten-Str. 23a, Stadtzentrum
Programmpunkte:Biographie Jakob Böhmes - ein Hörspiel
Vortrag: Jakob Böhme - Not-wendig für dich und michAuf den Spuren Jakob Böhmes - Führung
Vom übersinnlichen Leben - Textlesung und GesprächStadtführung durch Görlitz
Vortrag: Alles was wir mit Christus tun ist himmlisch
Die philosophische Kugel - meditativer AusklangTagungskosten: 70,- €
(für Mittag- und Abendessen, Saalmiete, Führungen,Museumseintritt)
Hotelbuchungsvorschläge:Picobello-Pension - Ü/F ab 30,- € Tel./Fax: 03581-420010
Jugendherberge Görlitz - Ü/F in Mehrbettzimmer 13,50 €Tel.: 03581-406510; Fax: 03581-661775JugendherbergeGoerlitz@t-online.de
Görlitzinformation: Tel.: 03581-4757-0Email: info@g-tm.de; Internet: www.g-tm.de
Auskunft und Anmeldung:Gisela Fräntzki
Kleine Grundstr. 402827 Görlitz
Tel./Fax.: D-(0049) (0)3581-875768
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GL 2/2006 61 Jakob-Lorber-Begegnungsstätte Andritz-Quelle
Anmeldungen und Anfragen an die:Lorber-Gesellschaft e.V.
Anita StrattnerPfarrhofstr. 7
D-83132 PittenhartTel. / Fax : 08624-4114
E-mail: Lorber-Gesellschaft@web.de
Jakob-Lorber-Begegnungsstätte
Ursprungsblick 5a, A-8046 Graz-StatteggSteiermark / Österreich
Tel./Fax: 0043 / 316 - 691353 (von D)Tel./Fax: 0316 - 691353 (von A)
Fernab vom Lärm der Welt,liegt der besinnliche Quellteich
der Andritz, umgeben von Felsenund alten Bäumen malerischversteckt in einer kleinen Talbuchtam Fuße des Schöckelgebirges.Eine hohe Mauer, welche im Gründer Bäume und Sträucher fastverschwindet, beschützt diesenruhigen und beschaulichen Ort vor
fremden Blicken. Hier, in dieser Oase der Stille und Ruhe, findet dienach inneren Frieden suchende Menschenseele einen Ort der Kraft zumAuftanken. Um den Quellteich führt ein Fußweg und Bänke laden zumVerweilen und Meditieren ein, um das innere Wesen dieses von derNatur so reich gesegneten Ortes zu erfahren.
Das Gästehaus der Andritz-Quelle wurde 1905 erbaut und 2004modernisiert. Es steht als Seminar- und Begegnungsstätte allen nachStille und Ruhe suchenden Menschen offen. Es bietet dreiDoppelzimmer mit Dusche/WC, ein Doppelzimmer mit Etagendusche/ WC, zwei Einzelzimmer mit Etagendusche/WC, einen Gästeraum undeine Gästeküche.
Das Gästehaus ist von April bis Januar geöffnet.
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62 GL 2/2006
Pensionspreise 2006
der Jakob-Lorber-Begegnungsstätte Andritz-QuellePreise für Übernachtung mit Frühstück
pro Person / Tag
DZ mit Dusche /WC 25,- €
DZ mit Dusche/WC als Einzelbelegung 35,- €
DZ mit eigener Etagendusche/WC 25,- €EZ mit eigener Etagendusche/WC 25,- €
Kinder bis 10 Jahre frei, von 10-18 15,- €
Schüler / Studenten 15,- €
Abholung vom / zum Bahnhof 12,- €
Gruppen (bis 10 Personen) ab 3 Tage auf Anfrage.
Saisonbetrieb von Anfang April bis Mitte Januar
Jakob-Lorber-Begegnungsstätte Andritz-Quelle
5/16/2018 Geistiges Leben 2006-2 - slidepdf.com
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GL 2/2006 63 Veranstaltungen
vom 4. bis 9. Juni 2006im Hohenwart Forum
Schönbornstraße 25, 75181 Pforzheim-HohenwartTelefon: 07234/606-0, Telefax: 07234/606-46
In der geografischen Mitte zwischen Stuttgart und Karlsruhe liegt das
Hohenwart Forum, ein modernes Tagungs- und Bildungszentrum derEvangelischen Kirche in Pforzheim.Mit seiner preisgekrönten Architektur bietet es den Gästen eine Füllevon Raum in einer offenen und lichten Wiesenlandschaft.Die Anlage fügt sich aus mehreren achteckigen Häusern zusammen, diein sich zentriert und miteinander verbunden eine Einheit bilden. Raumfür Bildung und Begegnung, Arbeits- und Gesprächsgruppen.Das Forum bietet 40 Doppel- und 54 Einzelzimmer mit Dusche/WC undTelefon.
Die Anmeldung und Abrechnung der Tagungsteilnehmer erfolgt direkt beim ‚Hohenwart Forum‘.
Anmeldeformular und Kostenübersicht befinden sich auf der nächstenSeite, bitte ausschneiden oder kopieren, ausfüllen und direkt an dasHohenwart Forum einsenden oder faxen.
Eine weitere günstige Unterbringungsmöglichkeit in Ferienhäusern mit
je 3 Doppelzimmern bietet ca. 3 Kilometer vom Forum entfernt derFerienpark Schwarzwald, Birgit u. Gebhard Mühltaler
75242 Neuhausen-Schellbronn, Tel.: 07234/1408
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Ich / wir wünsche(n): Normalkost vegetarische Kost
Anmeldebogen zurTagung der Lorber-Gesellschaft e.V.
vom 4.6. - 9.6. 2006 im Hohenwart Forum
Tagungsbeginn: Sonntag, den 4. Juni 2006 (zum Abendessen)
Tagungsende: Freitag, den 9. Juni 2006 (nach dem Frühstück)
Hiermit melde(n) ich mich / wir uns verbindlich zur obigen Veranstaltung an.
Anreise: ….... Juni zum Mittagessen bzw. Abendessen
Abreise: ….... Juni nach dem Frühstück Mittagessen Abendessen
1. Vorname, Name: ............................................................................................
Straße, Nr., PLZ, Ort: .......................................................................................
Telefon-Nr. .....................................................................................................
2. Vorname, Name: ............................................................................................
Straße, Nr., PLZ, Ort: .......................................................................................
3. Kinder, Name, Alter: .......................................................................
Ich bin bereit, mit einer/m anderen Teilnehmer/in ein Zimmer zu teilen.Ich bin Tagesgast ohne Übernachtung am:
und nehme am Mittagessen (12,- €), am Abendessen (10,50 €) teil.
Zusätzlich wird eine Tagungsgebühr von 25,- € / Pers. erhoben.Bitte überweisen Sie nur diese vor der Tagung mit beiliegenden
Überweisungsträgern in der Heftmitte unter dem Stichwort: „Tagungsgebühr“.Die Tagungsgebühr für Tagesgäste erbitten wir vor Ort in Form einer Spende.
Um möglichst vielen Geistesfreunden die Teilnahme an der Tagung zu ermöglichen,sollen die Doppelzimmer möglichst mit zwei Personen belegt werden. Wir bitten
dies bei der Anmeldung zu berücksichtigen und eine zweite Person direkt zu benennen.
Datum / Unterschrift: ......................................................................................................................
Anmeldebogen bitte direkt an das Hohenwart Forum senden bzw. faxen: Schönbornstraße 25, D-75181 Pforzheim-Hohenwart, Tel.: 07234-606-0, Fax: 07234-606-46
So Mo Di Mi Do Fr
Pensionskostender Tagungsstätte
(Tagessatz 56,- €inkl. Ü u. VP)
280,- € pro Personfür die gesamte Tagung,
inkl. Übernachtung und VollpensionKinder von 4-14 Jahren erhalten eine Ermäßigung von 50 %.
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Die Hauptwerke des Mystikers Jakob Lorber (1800-1864)
Das große Evangelium Johannes (10 Bände, je 450 Seiten) - In diesem großen und
herrlichen Offenbarungswerk erhalten wir nach der Verheißung Joh. 14,26 eine genaue,
eingehende und tief gedankenvolle Schilderung alles dessen, was Jesus in den drei Jah-
ren Seiner irdischen Lehrtätigkeit getan und gesprochen hat. Von der Fülle des in Joh.
21,25 Angedeuteten hat die Liebe und Gnade des Himmlischen Vaters hier den Men-
schen zu ihrer Erleuchtung und Rettung endlos Großes geoffenbart.
Die Haushaltung Gottes (3 Bände, je 450 Seiten) - Dieses Werk entrollt in machtvoller
Sprache ein gewaltiges Bild des göttlichen Weltplanes, der Schöpfungsgeschichte und
der Urgeschichte der Menschheit von der Erschaffung Adams bis zur Sündflut.
Die Jugend Jesu (420 Seiten) - Dies ist die Wiedergabe der verschollenen, von Jako-
bus, dem Stiefbruder des Herrn, verfassten Jugendgeschichte Jesu, des sog. Jakobus-
Evangeliums. Enthaltend die wunderbare Schilderung der Kindheit Jesu, gibt sie uns
auch zugleich ein helles Licht über das Rätsel von Gott und Mensch in der Person Jesu.
Die geistige Sonne (2 Bände, je 500 Seiten) - Grundsätzliche Belehrung über die Zu-stände im Jenseits und die dortige Weiterentwicklung der Seelen. Ein hoch bedeutendes
Werk für Fortgeschrittene.
Bischof Martin (500 Seiten) - Entwicklungswege eines in menschlicher Unvollkom-
menheit abgeschiedenen Bischofs im Jenseits bis zu seiner Vollendung.
Von der Hölle bis zum Himmel (Robert Blum) (2 Bände, je 500 Seiten) - Erfahrungen
und Erlebnisse des 1848 erschossenen Revolutionärs Robert Blum im Jenseits. Dieses
Werk gibt ein überaus lebendiges, vielseitig aufgeklärtes Bild der jenseitigen Weiterent-
wicklung dieser politischen Persönlichkeit zum Gotteskind.
Erde und Mond (250 Seiten) - Wichtiges Hauptwerk über die geistige Welterklärung.
Umfassende Darstellung des Baues und der Bedeutung von Erde und Mond.
Die natürliche Sonne (1 Band, 320 Seiten) - Mehr als die Werke der gelehrten Stern-
kunde enthüllt uns dieses Buch die Schöpfungen unseres Sonnensystems. Die Hauptsa-
che aber dieser Sonnen- und Sternenkunde führt uns zu Gott und zum Leben aus Gott.
Schrifttexterklärungen (112 Seiten) - Lichtvolle, aufschlussreiche Erklärung wichtiger
Bibelstellen.
Die drei Tage im Tempel (96 Seiten) - Der zwölfjährige Jesus im Tempel zu Jerusalem.
Briefwechsel Jesu mit Abgarus (40 Seiten) - Wiedergabe des einzigen, echten Brief-
wechsels Jesu, von welchem das Geschichtswerk des Kirchenvaters Eusebius Kunde
gibt.
Der Großglockner (80 Seiten) - Ein Evangelium der Berge, behandelnd die natürliche
und geistige Bedeutung der Gebirge und das Wesen und Walten der Naturgeister in der
Bergwelt.
Heilung und Gesundheitspflege (240 Seiten) – Zusammenstellung von Ratschlägen für
die Heilung und Gesunderhaltung von Leib und Seele.
Kurt Eggenstein – Der unbekannte Prophet Jakob Lorber. Ein Einführungsbüchlein.
Gesamtprospekt und Bücher sind zu beziehen durch den LORBER-Verlag
Postfach 1851, 74308 Bietigheim, Deutschland
E-Mail: info@lorber-verlag.de
http://www.lorber-verlag.de
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„Sehet, alles, was ihr euch nur immer gedachtund geträumt habt, jetzt denket und träumet und
noch in alle Zukunft denken und träumen werdet,geht ewig nicht ver loren. So, wie es in euchvorging – geradeso werdet ihr es einst getreuwesenhaft wieder finden und es alsogleich als
das Eurige erkennen und euch daran erfr euen oderbetrüben.“ (Himmelsgaben Bd.1; 40.07.24,04) Jakob Lor ber (1800-1864)
Besinnliche Texte zur Meditation
„Vergebung bedeutet einen Gefangenen los zulassen und dann zu entdecken, dass man selbstder Gefangene war.“
Corr ie ten Boom (1892-1983)
„Gesundheit ist weniger ein Zustand als eineHaltung, und sie gedeiht mit der Freude amLeben.“
Thomas von Aquin (1225-1274)
„Erkenne an den Fehlern deiner Mitmenschendich selbst! Sie stehen nicht vor deinen Augen,
um sie zu r ichten, sondern um dir Gelegenheit zugeben, zu wachsen.“
Georg Riehle (1872-1962)
„Die Nächstenliebe ohne den Glauben ist nichts,der Glaube ohne die Nächstenliebe ist nichts,und die Nächstenliebe samt dem Glauben ohnedie Werke ebenfalls nichts.“
Emanuel Swedenborg (1688-1772)
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