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Gelenke
GelenklehreEinführung
Alle Verbindungen zwischen knöchernen oder knorpeligen Anteilen des Skeletts
Aufgaben:
Kräfte von einem Knochen auf den anderen zu übertragen
Bewegungen zwischen den einzelnen Abschnitten des Rumpfes und den Extremitäten zu ermöglichen
Gelenkarten:
„Echte“ (Diarthrosen)
„unechte“ (Synarthrosen)
Diathrosen (echte Gelenke)
Merkmale
Gelenkspalt
Gelenkknorpel
Gelenkhöhle
Gelenkkapsel
intraartikuläre Strukturen
Gelenkbänder
Diathrosen (echte Gelenke)
Bild: CD-RomMensch und GesundheitSprechstunde mit Dr. Marianne Klar Computer Klar
Gelenklippe
Gelenkknorpel
Die Gelenkkapsel umschließt das Gelenk allseitig und besteht aus zwei Schichten
Membrana fibrosa (äußere Faserschicht):
Gelenkkapseln
derbes, festes Bindegewebe
schmerzaufnehmende Nervenfasern
Gefäße
Verstärkung durch Gelenkbänder
Gelenkkapseln
Membrana sylavalis (innere Faserschicht):
zartes, lockeres, gefäßreiches Bindegewebe
Oberflächenvergrößerung durch Zottelbildung
extrem gut durchblutet
Schmerz- und Mechanorezeptoren
Produziert und resorbiert Gelenkflüssigkeit (Synovia)
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Gelenkkapseln
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Gelenkkapseln
Synovia (Gelenkschmiere)
Von der Membrana synovialis gebildete, klare, schleimhaltige, fadenziehende Gelenkflüssigkeit
Füllt den Gelenkspalt aus
Funktion:
1. Ernährung
2. „Schmierfunktion“
Gelenkknorpel
hyaliner Gelenkknorpel bildet die Gleitflächen der Gelenke
nicht regenerationsfähig durch verkalkte Knorpelzone am Knochen befestigt
Knorpeldicke ist abhängig von der Beanspruchung Funktion:
1. reibungsfreies Gleiten der Gelenkkörper
2. „Stoßdämpfereigenschaften“
3. Inkongruenzausgleich der artikulierenden
Gelenkflächen
Aufbau des Gelenkknorpels
Knorpelzellen (Chondrozyten)
Bindegewebsfasern (Kollagenfibrillen) → Elastizität
Eiweiß-Zucker-Moleküle (Proteoglycane) → Viskosität
Aufbau des Gelenkknorpels
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Aufbau des Gelenkknorpels
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Intraartikuläre Struktur
Merkmale
Disci ( Zwischenscheiben)
Intraartikuläre Bänder und Sehnen
Menisci
Pfannenlippen (Labra articularia)
Gelenkbänder
straffes kollagenfaseriges Bindegewebe
stehen meist mit der Membrana fibrosa der Gelenkkapsel in Verbindung
Verbinden auch ohne Beziehung zur Gelenkkapsel artikulierende Knochen
Funktion: 1. Stabilisierung
2. Führung der Gelenkbewegung (Bandführung)
Synathrosen
Bei den unechten Gelenken fehlt der Gelenkspalt
Bewegungen sind nur im begrenzen Umfang möglich
Die Funktion der Wachstumszone ist meist bedeutender als die mechanische Funktion
Der Raum zwischen den einzelnen Skelettanteilen ist mit Knorpel, Knochen oder Bindegewebe ausgefüllt
1. Knorpelhaften (Synchondrosen)2. Bandhaften (Syndesmosen)3. Knochenhaften (Synostosen)
Synchondrosen
Knorpel in der Epiphysenfuge des wachsenden Knochens (unbeweglich)
Zwischenwirbelscheiben aus Faserknorpel und kollagenem Bindegewebe (teilweise beweglich)
Die Knochen sind durch bindegewebig verstärktes Knorpelgewebe (hyaliner Knorpel) verbunden, das keine oder nur sehr geringe Bewegungsmöglichkeiten zulässt. Beispiel:
die Bandscheiben
die Knorpelige Verbindung zwischen den Schambeinen am Becken
Synchondrosen
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Synchondrosen
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Synathrosen
Bei den unechten Gelenken fehlt der Gelenkspalt
Bewegungen sind nur im begrenzen Umfang möglich
Die Funktion der Wachstumszone ist meist bedeutender als die mechanische Funktion
Der Raum zwischen den einzelnen Skelettanteilen ist mit Knorpel, Knochen oder Bindegewebe ausgefüllt
1. Knorpelhaften (Synchondrosen)2. Bandhaften (Syndesmosen)3. Knochenhaften (Synostosen)
Sydesmosen
fibröse Zwischenknochenmembranen zwischen den Knochen des Unterschenkels (Schien- und Wadenbein) oder des Unterarms (Elle und Speiche)
Schädelnähte zwischen den flachen Knochen der Hirnschale (unbeweglich)
Die Knochen sind durch straffes, kollagenfaseriges Bindegewebe verbunden und besitzen keine oder nur sehr wenig Bewegungsmöglichkeit. Beispiele:
Sydesmosen
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Sydesmosen
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Synostosen
Der Zwischenknochenraum ist mit Knochen gefüllt, z.B. wird im Laufe des Lebens das Bindegewebe zwischen den Schädelknochen durch Knochen ersetzt.
Bewegungen sind in Synostosen nicht möglich
Knöcherne Verbindung; posttraumatisch oder postinfektiös sein (besonders im Bereich der Hand- und Fußwurzel)
Beispiel:die Verschmelzung der Knochenwirbel zum Kreuzbeinoder der Hüftknochen zum Hüftbein
Synostosen
Bild: Thorsten GehrkeSportanatomieReinbek bei Hamburg, 1999
Pseudarthrosen
starke Dislokationen bzw. Disktraktionen evtl. mit anschließender Osteosynthese
mechanische Faktoren wie eine Verlagerung von Weichteilen in den Frakturspalt
Falsche Gelenkbildung, Ausbleiben der knöchernen Überbrückung im Anschluss an eine Fraktur (nach mind. 6 Monaten). Ursachen:
mangelhafte Ruhigstellung, verzögerte Kallusbildung
Gewebeverlust
Pseudarthrosen
abnorme Beweglichkeit und Belastungsschmerz Symptome
Diagnose: z.B. Röntgen
Therapie: bei aktiver Pseudarthrose Stabilisierung bei atrophischer Pseudarthrose zusätzlichSpongiosaanlagerung bei infizierter Pseudarthrosen Herdsanierung mitanschließender Spongiosaauffüllung
Gelenkformen & Bewegungsmöglichkeiten
Bewegungsmöglichkeiten eines Gelenks werden durch die jeweilige Gelenkform festgelegt
Gelenkformen
Im allgemeinen unterscheidet man:
Scharniergelenk
Rad-, Zapfengelenk
Sattelgelenk
Eigelenk
Kugelgelenk
Scharniergelenk
1 Achse, 2 Hauptbewegungsrichtungen
Anatomie des MenschenBernhard Tillmann Überarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987
z.B.: Ellenbogengelenk
Rad,-Zapfengelenk1 Achse, 2 Hauptbewegungsrichtungen
Anatomie des MenschenBernhard Tillmann Überarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987 z.B.: 1. & 2. Halswirbel
Sattelgelenk2 Achsen, 4 Hauptbewegungsrichtungen
Anatomie des MenschenBernhard Tillmann Überarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987
z.B.: Daumensattelgelenk
Eigelenk2 Achsen, 4 Hauptbewegungsrichtungen
Anatomie des MenschenBernhard Tillmann Überarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987
z.B.: Handgelenk
Kugelgelenk3 Achsen, 6 Hauptbewegungsrichtungen
Anatomie des MenschenBernhard Tillmann Überarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987 z.B.: Schulter
Gelenkmechanik
Die Kinematik beschreibt die Formen des Bewegungszustandes
Translation = Verschiebebewegung
Rotation = Drehbewegung
Ein im Raum frei Beweglicher Körper besitzt 6 Grade der Freiheit
Gelenkmechanik
Ein Scharniergelenk hat demnach 1 Freiheitsgrad
Anatomie des MenschenBernhard Tillmann Überarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987
Gelenkmechanik
Ein ideales Kugelgelenk hat demnach 3 Freiheitsgrade
Anatomie des MenschenBernhard Tillmann Überarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987
Gelenkführung
Einen Einfluss auf das Bewegungsausmaß haben:
Form der Gelenkkörper
die Muskeln
der Kapselapparat
die intraartikulären Strukturen
die Weichteile
Gelenkführung
Limitierende Faktoren:
Knochenhemmung
Muskelhemmung
Bandhemmung
Weichteilhemmung
Alter
Kinetik
Gelenke als Hebel:Anatomie des MenschenBernhard Tillmann Überarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987
QuellenAnatomie des Menschenhrsg. und bearb von B. Tillmann ...Bernhard Tillmann ; Helmut Leonhardt; August Rauber ; Friedrich KopschÜberarbeitete AuflageStuttgart [u.a.] : Thieme, 1987
Klinisches Wörterbuch (Pschyrembel) 258 Auflage. Helmut Hildebrandt. Walterde Gruyter- Berlin- New York 1998
Lippert: Lehrbuch Anatomie. Urban & Fischer. München, Jena, 2000
Theodor H. Schiebler. Histologie. Springer 1996
Thorsten Gehrke: Sport Anatomie. Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH. Reinbek bei Hamburg. 1999
CD-RomMensch und GesundheitSprechstunde mit Dr. Marianne KlarComputer Klar
Horst CottaDer Mensch ist so jung wie seine GelenkeMünchen 2001Zabert Sandmann Verlag
Alfred M. DebrunnerOrthopädie: Die Störungen des Bewegungsapparates in Klinik und PraxisBern, 1998Huber Verlag
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