germanische sprachen und kulturen-ii lexikalische veränderungen im germanischen, die gliederung des...
Post on 06-Apr-2015
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Germanische Sprachen und Kulturen-II
Lexikalische Veränderungen im Germanischen, Die Gliederung des Germanischen: Die germanischen
Stammesdialekte
Wortbestand des Germanischen
1. Die breiteste Schicht des Wortschatzes stellt die Erbschaft der idg.-en Grundsprache dar
2. Viele idg.-e Erbwörter unterlagen Bedeutungswandlungen.
3. Einzelne idg.-e Erbwörter wurden durch Entlehnungen aus anderen Sprachen auf die Peripherie des Wortbestandes verdrängt
4. Jener Bestandteil des Germanischen, der weder aus dem Indogerm.-en noch aus dem Wortschatz der Nachbarsprachen erklärt werden kann. (spezifisch germanischer Wortschatz)
5. Einflüsse fremder Sprachen
1. Idg.-e Erbwörter
Namen der meisten Körperteile, Verwandtschaftsbezeichnungen, Bezeichnungen für Wohnstätte und Lebensweise, Viehzucht
2. Bedeutungswandlungen
idg. * ghosti ‘Fremdling’
lat. hostis ‘Feind’
germ. * gastiz > dt. Gast, engl. guest
3. Verdrängung von idg.-en Wörtern
Pferd lat. equus, ahd. ehu, got. aiha
germ. * hursa > ahd. hros, engl. horse
lat. paraveredus (ahd. Pferit)
4. Urgermanischer Wortbestand
• Schifffahrt
• Bezeichnungen der Himmelsrichtungen
• Namen der Fische
• Benennungen des Gemeinschaftslebens
5. Entlehnungen aus dem Keltischen und Lateinischen
• An den lateinischen Lehnwörtern können wir den gewaltigen Einfluss der römischen Kultur verfolgen
Landwirtschaft (ceresia, pluma, planta, caseus)
Bauwesen (via strata, camera, coquina)Handel, Handwerk (pondo, moneta)Militärwesen (campus, pilum)Soziales Leben (caesar)
Lehnübersetzungen: die deutschen Wochentagsnamen
Glied für Glied Übersetzungen
engl. pocket –book > dt. Taschenbuch
frz. ordre de jour > dt. Tagesordnung
(Etymologie der deutschen Wochentagsnamen siehe Kopie! )
Die Gliederung des Germanischen
• Die Entstehung der einzelnen germanischen Stämme ist das Ergebnis langwieriger Prozesse
• Wann und wie nahm die Aufteilung der germanischen Stämme ihren Anfang?
Folgende Fakten sind bekannt:
• Das Altenglische war zur Zeit der Eroberung Englands (5 Jh. n. Chr.) schon eine eigenständige Sprache
• Das Gotische ist aus dem 4. Jh. Belegt
• Im Süden: Stammesdialekte, aus denen sich die deutsche Einheit entwickelte (im 1. Jh. Nach Chr.)
Fazit:
• 1000 v. Chr. → eine expansive Wanderbewegung
• Im 4. – 5. Jh. n. Chr. → Zeit der Völkerwanderung
• Zur Zeit der Völkerwanderung ist nicht mehr mit dem Gemeingermanischen zu rechnen
Die germanischen Stammesdialekte
Aufteilung nach Maurer und Schwarz (1952)
I. Ostgermanen
II. Nordgermanen (Ostseegermanen)
III. Nordseegermanen
IV. Südgermanen
1. Ostgermanen
I. Die Goten
II. Die Burgunder
III. Die Wandalen
Die Goten
• Stammen ursprünglich aus Südskandinavien (Gotland, Göteborg)
• Um 200 n. Chr. zogen sie Richtung Schwarzes Meer ab
• Ostgotischer und westgotischer Zweig
(Wanderung der Goten siehe Kopie!)
Burgunder
• Um 400 gründeten sie unter Gundahar bei Worms im Rhein-Main-Gebiet ein Königreich
• Zerstörung des Königreiches von den Hunnen (436 n. Chr.)
• Rhône – Gebiet ( von den Franken zerstört) frz. Bourgogne
Wandalen
• Haben sich im Karpatengebiet niedergelassen
• Wanderung nach Westen, auf die iberische Halbinsel, von wo aus sie nach Nordafrika vorgedrungen sind
• Königreich mit Zentrum Karthago
2. Nordgermanen
• Während der Völkerwanderung behielten sie ihre Sitze
• Im 9-10. Jh. → Wikinger/Normannen• Von Norwegen aus besiedelten sie Island,
Grönland, Amerika• Errichteten eine Herrschaft in der
Normandie und auf Sizilien• sprachgeschichtlich bedeutsam
(Runeninschriften, Edda-Lieder)
Bei Hutterer:
• Isländisch
• Färöisch
• Norwegisch
• Dänisch
• Schwedisch
3. Nordseegermanen
• Bei Tacitus: Ingwäonen• Angeln, Sachsen, Jüten und Friesen• Sie bewohnten die Gebiete an der Nordseeküste
bis an die heutige belgische Grenze• Angeln, Sachsen, Jüten→um 450 nach
Brittanien• Die Sachsen sind zum Teil auf dem Kontinent
zurückgeblieben (Niedersachsen)• Die Friesen waren an der Eroberung Englands
kaum beteiligt
Bei Hutterer:
• Englisch
• Friesisch
• Altsächsisch
4. Südgermanen
4. 1. Weser-Rhein-Germanen (Istwäonen)• Nieder- und mittelrheinische Kleinstämme
(Franken)• Überragende Bedeutung unter den
erfolgreichen Dynastien der Merowinger und Karolinger
• Sie besiedelten das heutige Holland, Belgien und Nordfrankreich und die fränkischen und hessischen Dialektgebiete
4.2. Elbgermanen (Irminonen)
• Sweben
• Alamannen
• Hermunduren
• Langobarden
• Baiern
Bei Hutterer:
• Niederländisch• Afrikaans• Niederdeutsch• Plattdeutsch• Deutsch• Langobardisch• Pennsilfaanisch• Jiddisch
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