gitarre und harmonie - gitarrenbrevier€¦ · 5.5 der verkürzte dominantseptakkord 114 5.6.1 der...
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Rudi Friesch
Gitarre und Harmonie
In der Grundoktaveist die Oktavedas wichtigste Intervall:Oktavverwandtschaft
In der eingestrichenen Oktaveist die Quintedas wichtigste Intervall:Quintverwandtschaft
In der zweigestrichenen Oktaveist die große Terzdas wichtigste Intervall:Terzverwandtschaft
In der dreigestrichenen Oktaveist die große Sekundedas wichtigste Intervall:diatonische
Sekundverwandtschaft
In der viergestrichenen Oktaveist die kleine Sekundedas wichtigste Intervall:chromatische
Sekundverwandtschaft
Danksagung
2
Meinen herzlichen Dank an alle, die mit Wortund Tat an diesem Fachbuch “Gitarreund Harmonie” mitgewirkt haben.
Vorwort
3
Bei unserer Reise mit der Gitarre ins Reich der Harmonie wandern wirgemeinsam durch eine Welt voller Anmut, aber auch harterGegensätze. Wir lernen die Namen einzelner Klänge kennen, stau-nenüber ihre vielfältige Wechselwirkung, ihre Schönheit. Sie rücken unsnäher, sie gewinnen an Kraft.
Klänge gleichen Alpenblumen in duftigem Gras, sie haben ihreunverwechselbare Form, besitzen ihre eigene Farbe. Arm ist jeder, dernur die fernen Gipfel der Bergwelt vor sich sieht, ohne Rast und Ruhvorwärts eilt, die Pracht der Alpenflora nicht beachtet, der dieMeisterschaft auf der Gitarre anstrebt, die Schönheit schlichterChoräle, den Hauch von Romantik einfacher Weisen nicht kennt.Unnahbar wie ferne Berggipfel, von Wolken umhüllt, erscheint dieHarmonielehre in vielen Fachbüchern. Aber jeder Bergwanderer weiß,dass der Wind allgegenwärtig im Gebirge ist. Er fegt über Grate, fälltüber Hänge, pfeift und johlt in Schluchten. Schon lichtet sich derSchleier, Schnee und Gletscher glänzen im Sonnenlicht. Ist der dunkleVorhang weggezogen, wird das Mysterium des Schöpfergeistes, diegöttliche Harmonie der natürlichen Obertonreihe uns offenbar.
Viele Lieder begleiten uns auf unserer Wanderschaft. Sie sind wieAlmen der Bergwelt mit kargem Felsengestein, herber klarer Luft undrieselndem Wasser, wie die duftende Heide im Spätherbst, das düstereMoor im Nebel. Lieder sind das Abbild einer Landschaft, einer Kul-tur.Aus der Begegnung mit ihnen entsteht echtes musikalisches Wissen.Lieder, mündliche Überlieferungen, alte Schriften bringen uns Kundeaus der Vergangenheit, geben uns Hinweise wie in alten TagenMenschen sangen und musizierten.
Inhalt
4
Die akustischen Grundlagen
Die abendländischen Kirchentonarten
Dur und Moll
1.1 Bewegung und Schwingung 10
1.2 Die natürliche Obertonreihe 12
1.3 Die Klangfarbe 16
1.4 Konsonanz und Dissonanz 18
1.5 Reine und temperierte Stimmung 20
1.6 Die Oktave 21
1.7 Die Stammintervalle 22
2.1 Das authentische Ionisch 24
2.2 Die dorische Sexte 26
2.3 Die phrygische Sekunde 27
2.4 Die lydische Quarte 28
2.5 Die myxolydische Septime 29
2.6 Das authentische Aeolisch 30
3.1 Stammintervalle in Dur 32
3.2 Das natürliche Moll 34
3.3 Das harmonische Moll 35
3.4 Das melodische Moll 36
Inhalt
5
Die Terzverwandtschaft
4.1 Der Dreiklang 38
4.2 Stufentheorie/Funktionstheorie 39
4.3 Oktav-, Terz- und Quintlage Dur 40Moll 46
4.4 Der authentische Schluss Dur 48Moll 50
4.5 Der plagale Schluss Dur 52Moll 54
4.6 Die einfache Kadenz Dur 56Moll 62
4.7 Die Umkehrung des Dreiklangs 68
4.7.1 Der Sextakkord 70
Der Tonikasextakkord Dur 72Der Subdominantsextakkord Dur 74Der Dominantsextakkord Dur 76
Der Tonikasextakkord Moll 78Der Subdominantsextakkord Moll 80Der Dominantsextakkord Moll 81
4.8 Der Quartsextakkord 82
4.8.1 Die Wechselnote 84Der Wechselquartsextakkord 85
4.8.2 Der Durchgang 86Der Durchgangsquartsextakkord 87
4.8.3 Die Vorausnahme 88Der Vorausnahmequartsextakkord 89
4.8.4 Der Vorhalt 90Der Vorhaltquartsextakkord 91Der kadenzierte Quartsextakkord 92
4.8.5 Der Umkehrungsquartsextakkord 93
4.9 Kleinterzverwandtschaft 94Großterzverwandtschaft
Inhalt
6
Die diatonische Sekundverwandtschaft
5.1.1 Die pythagoräische Stimmung 96
5.1.2 Die mitteltönige Stimmung 97
5.1.3 Die temperierte Stimmung 98
5.1.4 Der elfte Teilton der natürlichen Obertonreihe 99
5.1.5 Richtungswillen der natürlichen Obertöne 100
5.1.6 Die harmoniefreie Diatonik 101
5.1.7 Das älteste musikalische Rätsel 102
5.2.1 Die achtstufige Naturtonleiter 1035.2.2 Das Quintenmühlrad der Naturtonleiter 1045.2.3 Quintverwandte Naturtonleitern 105
5.3.1 Der natürliche Septimenakkord 1065.3.2 Der temperierte Septimenakkord 108
5.4 Die Umkehrung des Septakkordes 110
5.4.1 Der Quintsextakkord 1115.4.2 Der Terzquartakkord 1125.4.3 Der Sekundakkord 112
5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord 114
5.6.1 Der natürliche Nonenakkord 1165.6.2 Der temperierte Nonenakkord 118
5.6.3 Umkehrung des Nonenakkordes 120
5.7.1 Der verminderte Septakkord 1225.7.2 Umkehrung des verminderten Septakkordes 124
5.7.3 Der natürliche Mollseptakkord 1265.7.4 Der temperierte Mollseptakkord 128
5.7.5 Umkehrung des Mollseptakkordes 130
5.8.1 Dursubdominante mit hinzugefügter Sexte 1325.8.2 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte 134
5.8.3 Der subdominantische Sextakkord 136
Inhalt
7
Die diatonische Sekundverwandtschaft
Die chromatische Sekundverwandtschaft
5.9.1 Nebendreiklänge in Dur 138
5.9.2 Die Tonikaparallele 1405.9.3 Der Trugschluss 1445.9.4 Der Tonikagegenklang 146
5.9.5 Die Subdominantparallele 1485.9.6 Die Dominantparallele 152
5.10.1 Nebendreiklänge in Moll 154
5.10.2 Die Molltonikaparallele 1565.10.3 Der Trugschluss 158
5.10.4 Der Molltonikagegenklang 160
5.11.1 Die erweiterte Kadenz 162
5.11.2 Die Wechseldominante 1685.11.3 Die Wechselsubdominante 172
5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll 174
5.11.5 Klangfarbe in Dur und Moll 178
5.11.6 Die Parallelität von Dur und Moll 179
6.2 Halbton - Drittelton - Viertelton 183
6.3 Im Reich der Obertöne 184
6.4 Ein dunkler Punkt 185
Alphabetisches Verzeichnis der Lieder 186
Für eigene Aufzeichnungen 190
6.1 Natürliche und künstliche Tonsysteme 182
Einleitung
8
Ein Buch mit sieben Siegeln ist die überlieferteklassische Harmonielehre nicht, ganz imGegenteil, sie ist bis in die letzten Winkelerforscht und auch der beste Theorielehrer wirdkeine grundlegende Offenbarung brin-gen,wenn er ein neues Lehrwerk schreibt, das denausgetretenen Pfaden folgt. Die überlieferteHarmonielehre stellt den Dreiklang alsruhenden Pfeiler in die Mitte eines gewaltigenLehrgebäudes, bringt alte Schulweisheiten, diesich aus den Werken großer Meister ableitenlassen - oder auch nicht. Die wahrewissenschaftliche Harmonielehre geht andereWege. Sie sucht nach naturgegebenenTatsachen, die empirisch erforscht werdenkönnen und leitet daraus unanfechtbare,zeitlose Erkenntnisse und Regeln ab.Eine akademische Denkweise verbannt anMusikhochschulen die Gitarre gelegentlich ausdem Harmonielehreunterricht. TheoretischeArbeiten werden vom Studenten gefordert, dielediglich auf dem Papier voll-zogen werden, umeine "innere" Tonvorstel-lung zu erreichen.Harmonische Zusammen-hänge können abernur durch Hören und Spielen wirklich erfasstwerden.
Bei gewissenhaftem Studium vermittelt dervorliegende Lehrgang in enger Verbindung mitder Gitarre lebendige Klangvorstellungen.Praktisches Spiel erleichtert das Verständnis fürmusikalische Zusammenhänge, denn aus-führliche textliche Erläuterungen, auch wennsie noch so gut geschrieben sind, genügen alleinnicht.Auf den folgenden Seiten wird der Leser mitdem Wesen der Klänge und ihren Beziehungenuntereinander bekannt gemacht. Dieses Wis-senermöglicht ihm ein Lied oder ein Musik-stückzu harmonisieren, erschließt ihm die analytischeBetrachtung von Meisterwerken.
Eine Behauptung, die bei ernsthaften Musik-wissenschaftlern nur ein ungläubiges Kopf-schütteln, eine müdes Lächeln hervorrufenwird. In einem einzigen klingenden Saitenton
liegt der Schlüssel für die gesamte klassischeHarmonielehre verborgen. Das Zauberwort"natürliche Obertonreihe" schließt einemusikalische Wunderwelt auf.
Zwischen Sattel und Steg eine Saite schwingt,dreidimensional die Harmonielehre erklingt!
9
Die akustischen
Grundlagen
1.1 Bewegung und Schwingung
10
Mensur nennen wir die schwingende Saiten-länge zwischen Sattel und Steg. Bundstäbchenteilen das Griffbrett in Halbtöne. Ihr Abstandwird vom Sattel zum Steg fortwährend kleiner,erreicht aber theoretisch nie den Wert Null.Allgemein werden für die Konzertgitarre19 Bundstäbchen verwendet. Sie bilden in ihrerSumme auf dem Griffbrett ein sichtbaresMuster, das jedem Gitarristen wohlbekannt ist.Sie sind die Grundlage für die temperierteStimmung.Schlagen wir eine Gitarrensaite an, hören wireinen Ton, den Grundton. Berühren wir dieschwingende Saite mit der Fingerkuppe genauin ihrer Mitte und dämpfen den laut klingen-den Grundton ab, hören wir etwas leiser denoktavierten Grundton.Berühren wir die schwingende Saite mit derFingerkuppe in einem Viertel ihrer Gesamt-länge über dem V. Bundstäbchen, dämpfen wirden Grundton und den oktavierten Grundtonab. Es erklingt noch leiser der doppelt okta-vierte Grundton.Berühren wir die schwingende Saite mit derFingerkuppe in einem Achtel ihrer Gesamt-länge knapp neben dem II. Bundstäbchen,dämpfen wir Grundton, oktavierten Grund-tonund doppelt oktavierten Grundton ab. Eserklingt sehr leise der dreifach oktavierteGrundton.
Berühren wir die schwingende Saite mit derFingerkuppe in einem Sechzehntel ihrerGesamtlänge knapp neben dem I. Bundstäb--chen, dämpfen wir Grundton, oktaviertenGrundton, doppelt oktavierten Grundton undden dreifach oktavierten Grundton ab. Eserklingt kaum hörbar der vierfach oktavierteGrundton.Die Oktavbereiche werden fortwährend um dieHälfte kleiner, erreichen theoretisch aber nieden Wert Null.
Oktavverwandtschaft: Steg bis Zargenrand
Quintverwandtschaft: Zargenrand bis V. Bundstäbchen
Terzverwandtschaft: V. Bundstäbchen bis II. Bundstäbchen
diatonische Sekundverwandtschaft: II. Bundstäbchen bis I. Bundstäbchen
chromatische Sekundverwandtschaft: I. Bundstäbchen bis Mitte I. Bundfeld
atonale Verwandtschaft: Mitte Bundfeld bis Sattel
1.1 Bewegung und Schwingung
11
Der Schall pflanzt sich in Form von Wellen fortund spricht unser Ohr an. Der Physiker benutztfolgende Ausdrücke um das obige System zubeschreiben:
Die Quelle sendet aus, das Medium leitet weiterund der Empfänger nimmt auf. Wasausgesendet, weitergeleitet und aufgenommenwird ist Energie in verschiedenen Formen. BeiSchallwellen ist es elastische Energie, schnellabwechselnde Kompression und Expansion derLuft.
Schlagen wir eine Gitarrensaite an, schwingt sienicht nur zwischen den beiden FixpunktenSattel und Steg in ihrer Gesamtlänge hin undher, sie schwingt auch in sich selbst in Teil-schwingungen und erzeugt dadurch zumGrundton Obertöne. Die Teilschwingungenstehen in ganzzahligem Verhältnis zur Grund-schwingung. Von der Gitarre werden sie drei-dimensional in den Raum abgestrahlt. DieseSchallwellen gleichen Wasserwellen und lassensich zweidimensional darstellen.
Grund- und Obertöne, die Summe aller ein-zelnen Schallwellen ergibt ein neues zeitlichesSchwingungsmuster, eine
In der nebenstehenden Zeichnung sehen wireine Sägezahnwelle als Summe von Grundtonund vier Obertönen.Wenn wir noch mehr Obertöne mit höhererOrdnungszahl hinzufügen, nähert sich dieKurve immer mehr der Sägezahnform. Dieneue Schwingung ist periodisch, sie wiederholtsich.
Quelle - Medium - Empfänger
Sägezahnwelle.
Grundton
1. Oberton
2. Oberton
3. Oberton
4. Oberton
Sägezahnwelle
1.2 Die natürliche Obertonreihe
12
Der Physiker bezeichnet eine Schallwelle, eineals . Einen
bezeichnet er als diemit , deren
Frequenzen sich zueinander wie ganze Zahlenverhalten.Diese Unterscheidung von Ton und Klangfinden wir weder bei der Musikwissenschaft,noch bei der Musikpädagogik.Schlagen wir auf der Gitarre eine leere Saite an,hören wir außer dem Grundton
in einer bestimmten Reihen-folge, zueiner Grundschwingung kommen weitereperiodische Sinusschwingungen, die einganzzahliges Vielfaches der Grundschwin-gungsind.Der 7., 13. und 14. natürliche Oberton klingen
etwas tiefer als in der temperierten Stimmung,der 11. Oberton etwas höher.Grundton und Obertöne treffen in unseremOhr auf das Trommelfell und versetzen es inperiodische Schwingungen. Im Innenohr wer-den seine rein mechanischen Schwingungen inNervenimpulse umgesetzt, zum Gehirn weiter-geleitet und dort als Klang wahrgenommen.Grundschwingung und Teilschwingungenstören einander nicht. Das Trommelfell folgtdem Schwingungsmuster, der Summe vonGrundschwingung und Teilschwingungen.Im Innenohr, in der Schnecke, wird diesesSchwingungsmuster wieder in seine Teil-schwingungen zerlegt.
reine Sinusschwingung Ton KlangSumme harmonischer
Töne reinen Sinusschwingungen
natür-licheObertöne
Die übliche Notenschreibweise ist nur für dierichtig. In der
widersetzen sich Ober-töne mit höheren Primzahlen (5 = Terz,7 = kleine Septime, 11 = reine Quarte,13 = große Sexte) dieser mathematischenOrdnung.
Im zweidimensionalen Notensystem werdenTonhöhe und Tondauer für die Musizierpraxisund für den Gesang festgehalten. Zur Erklä-rung harmonischer und melodischer Vorgängeist eine zusätzliche zweidimensionale Darstel-lung mit den beiden Parameternund T hilfreich.
temperierte Stimmung natür-lichen Obertonreihe
Lautstärkeonhöhe
AH ã
ã ãä Sä ä ä
å Så Så å å Så å Såå
Oktave
Quinte
Quarte
große Terz
kleine Terz
kleine Septime
kleine Sekunde
5. 7. 9. 11. 14.Oberton
klingt etwas höher als in der temperierten Stimmung
klingt etwas tiefer als in der temperierten Stimmung
Die natürliche Obertonreihe und ihre Intervalle
13.
1.2 Die natürliche Obertonreihe
13
In der Grundoktaveist die Oktavedas wichtigste Intervall:Oktavverwandtschaft
In der eingestrichenen Oktaveist die Quintedas wichtigste Intervall:Quintverwandtschaft
In der zweigestrichenen Oktaveist die große Terzdas wichtigste Intervall:Terzverwandtschaft
In der dreigestrichenen Oktaveist die große Sekundedas wichtigste Intervall:diatonische
Sekundverwandtschaft
In der viergestrichenen Oktaveist die kleine Sekundedas wichtigste Intervall:chromatische
Sekundverwandtschaft
vierfach oktavierter Grundton´´´´
dreifach oktavierter Grundton´´´
zweifach oktavierter Grundton´´
oktavierter Grundton´
Grundton
große Sekunde´´´
große Terz´´
Quinte´
kleine Sekunde´´´´
1.2 Die natürliche Obertonreihe
14
große Sexte´ ´ ´ / kleine Septime´ ´ ´ 13:14 = 0,928
kleine Septime´ ´ ´ /große Septime´ ´ ´ 14:15 = 0,933
große Septime´ ´ ´ /Grundton´ ´ ´ ´ 15:16 = 0,937
Grundton´ ´ ´ ´ /kleine Sekunde´ ´ ´ ´ 16:17 = 0,941
kleine Sekunde´ ´ ´ ´ /große Sekunde´ ´ ´ ´ 17:18 = 0,944
große Sekunde´ ´ ´ ´ /kleine Terz´ ´ ´ ´ 18:19 = 0,947
kleine Terz´ ´ ´ ´ /große Terz´ ´ ´ ´ 19:20 = 0,950
Grundton/oktavierter Grundton 1:2 = 0,5
oktavierter Grundton/doppelt oktavierter Grundton 2:4 = 0,5
doppelt oktavierter Grundton/dreifach oktavierter Grundton 4:8 = 0,5
Sieben verschiedene schwingende Saitenlängenzwischen 0,928 und 0,950, sieben verschiedenekleine Sekunden, die in der natürlichen Ober-tonreihe unmittelbar nebeneinander liegen.Berechnen wir von diesen sieben verschiede-nen Saitenlängen den Mittelwert, erhalten wirfür die kleine Sekunde 0,940.
Die kleine Sekunde zwischen Grundton´´´´/Sekunde´´´´kommt diesem Wert am näch-sten.Unser Ohr erkennt dieses Intervall als kleineSekunde.Die temperierte Stimmung löst dieses Problemmathematisch. Sie teilt die Oktave in zwölfgleiche Tonstufen, in zwölf kleine Sekunden.
Die Verhältniszahl Grundton/ObertonOberton/Oberton ergibt die schwingende Saitenlänge.
Schlagen wir auf der Gitarre eine Saite an, erklingt die Oktave zwischen
Die Verhältniszahl für die schwingende Saitenlänge ist für alle drei Oktaven gleich groß!
Zwischen folgenden Obertönen hören wir kleine Sekunden:
Für den Halbtonschritt gilt die Formel
Es ergibt sich für die schwingende Saitenlänge einer kleinen Sekunde :
x = = 1,059463112
2
12
2s = 1: = 0,9438
Das Intervall zwischen den beiden Obertönenkleine Sekunde´´´´/große Sekunde´´´´ kommtdiesen Wert am nächsten.Unser Tonhöhenempfinden ist das Endergeb-nis der Wahrnehmungsentwicklung im Kin-desalter. Ein "Tonhöhenerkenner", der auf dieersten sechs bis acht Obertöne anspricht,erkennt auch Intervalle. Die Resonanzen der
Obertöne mit höherer Ordnungszahlüberlappen sich auf der Basilarmembran desOhres, das Abstandverhältnis zwischen ihnenverschwimmt. Für die kleine Sekunde gibt es inunserem Tonempfinden einen ungefährenMittelwert mit einer breiten "Grauzone".
1.2 Die natürliche Obertonreihe
15
Die natürliche Obertonreihe
Bei der nebenstehenden Darstellung der Ton-höhe wird die Oktave als Konstante gewählt,der üblichen Notenschreibweise angeglichen.Die schwingende Saitenlänge stimmt nur fürden Oktavbereich. Diese Änderung istnotwendig, um Obertöne mit höherenOrdnungszah-len noch einzeichnen zu können.Deshalb erscheint das Intervall
optisch kleiner als das Intervall
obwohl es in Wirklichkeit genau umgekehrt ist.
Der Schall verteilt sich räumlich um dieSchallquelle. Er nimmt mit dem Quadrat in derEntfernung ab. Die Lautstärke ist in waag-rechter Richtung eindimensional dargestellt.Nehmen wir für die Lautstärke bei einembestimmten Intervall die Fläche zwischen seineroberen und unteren Begrenzung, haben wir mitdieser zweidimensionalen Darstellung einenwesentlich besseren Maßstab zum Vergleich.Wollen wir die Lautstärke von Quint- undSekundverwandtschaft vergleichen, berechnenwir ihre Fläche:
Die diatonische Sekundverwandtschaft hat nurnoch eine Lautstärke von 5,2 % derQuintverwandtschaft.Beim Anschlag in der Mitte des Schall-Lochsbeträgt die Lautstärke der
Sekundverwandtschaft 1,5 %
Terzverwandtschaft 8,5 %
Quintverwandtschaft 27,1 %
Oktavverwandtschaft 62,9 %
kleine Septime´´/ Grundton´´´
Grundton´´´/ große Sekunde´´´,
FQ
= =28 + 10
x 48 mm2 2912 mm2
F = =2
x 48 mm 22
S
2 + 048 mm
Qu
intv
erw
an
dts
ch
aft
dia
ton
isch
eS
eku
nd
ve
rwa
nd
tsch
aft
große Sekunde´´´
Grundton´´´
kleine Septime ´´
1.3 Die Klangfarbe
16
Die übliche Anschlagstelle liegt am rechtenRand des Schall-Lochs über der Rosette.Verschieben wir die Hand zum Steg hin, wirdder Klang härter, heller und metallischer,Anzahl und Lautstärke der Obertöne mithöheren Ordnungszahlen nimmt zu.Verschieben wir die Hand zum Sattel hin, wirdder Klang weicher, dunkler und wärmer, Anzahlund Lautstärke der Obertöne mit höhererOrdnungszahl nimmt ab.Die Schwingungsform der Saite wird durch denanschlagenden Finger beeinflusst.Töne, die an der Anschlagstelle eine große
Schwingungsamplitude haben werden hervor-gehoben, während Töne, die an der Anschlag-stelle einen Schwingungsknoten haben, ganzunterdrückt werden. Wird die Saite genau in derMitte angeschlagen, fehlen alle geradzah-ligenObertöne (oktavierter Grundton, dop-peltoktavierter Grundton, doppelt oktavierte Terz...). Wird die Saite in einem Drittel ihrerGesamtlänge angeschlagen, verschwindet dieoktavierte Quinte.
Oktavverwandtschaft
Quintverwandtschaft
Terzverwandtschaft
diatonische
Sekundverwandtschaft
chromatische
Sekundverwandtschaft
Anschlagstelle inRichtung Stegverschoben
Anschlagstelle inRichtung Sattel
verschoben
1.3 Die Klangfarbe
17
Schlagen wir eine Saite kräftig an, wird derKlang heller und härter, Anzahl und Laut-stärkeder Obertöne mit höherer Ordnungs-zahlnimmt zu. Schlagen wir eine Saite schwach an,wird der Klang weicher und dunkler, Anzahlund Lautstärke der Obertöne mit höhererOrdnungszahl nimmt ab.Schlagen wir eine Saite mit der weichen brei-tenFingerkuppe an, wird der Klang warm undweich, denn Obertöne mit höherer Ordnungs-zahl werden schon beim Anschlag abge-dämpft.
Schlagen wir eine Saite mit der Nagel-spitze an,wird der Klang spitz und hart, denn Obertönemit höherer Ordnungszahl werden beimAnschlag bevorzugt.Die Klangfarbe wird mitbestimmt durchhervortretende Resonanzspitzen im Klang-spektrum, ausgeprägte Obertöne, sogenannteFormanten.Bei gleicher Tonhöhe klingt der gesungene Lauti ganz anders als ein gesungenes o!
Oktavverwandtschaft
Quintverwandtschaft
Terzverwandtschaft
diatonische
Sekundverwandtschaft
chromatische
Sekundverwandtschaft
Anschlag kräftigLautstärke groß
Anschlag schwachLautstärke gering
1.4 Konsonanz und Dissonanz
18
kleine Terz
Quarte
Quinte
kleine Sexte
Grundton
übereinstimmenderOberton
1.4 Konsonanz und Dissonanz
19
H.L.F. von Helmholtz (1821 - 1894) brachte dieKonsonanz bei Intervallen mit der Anzahl derübereinstimmenden Obertönen in Verbin-dung.Um diese Anzahl übereinstimmender Obertönemöglichst groß zu halten, müssen die
Grundfrequenzen der Intervalle in einemganzzahligen Verhältnis stehen, bei welchenZähler und Nenner so klein wie nur möglichsein sollten.
Klingen zwei Töne als Intervall zusammen,nehmen wir im Innenohr zusätzlich noch einensogenannten Differenzton wahr, der im
ursprünglichen Schallreiz nicht vorhanden ist:Dieser Differenzton beeinflusst ebenfallsKonsonanz und Dissonanz.
Bei dieser überlieferten Darstellung wird nurdie rein mathematische Gleichung als Grad-messer der Konsonanz zugrundegelegt, dieLautstärke, die maßgebend daran beteiligt ist,wird nicht berücksichtigt.Ein genaueres Bild erhalten wir, wenn dieseGröße mit einbezogen wird. Von dertheoretisch unendlichen Obertonreihe wählenwir nur die grundlegenden Verwandtschaftsver-hältnisse (Oktavverwandtschaft bis diatonischeSekundverwandtschaft) aus, weil hier dieLautstärke gemessen werden kann, und weil nurdieser Bereich für die Konsonanzausschlaggebend ist.Recht deutlich erkennen wir die beherrschendeStellung der Oktave. Kein anderes Intervallkommt an Umfang und Reinheit ihr gleich.Auffällig ist auch die Außenseiterrolle derQuarte, die in der rein mathematischen Dar-stellung noch zu den vollkommen Konsonan-zen gerechnet wird. Sie liegt bereit im Grenz-
bereich zu den Dissonanzen, sie ist, wie dieMusikwissenschaft sich vorsichtig ausdrückt,eine Auffassungskonsonanz!Weiterhin können wir aus der graphischenDarstellung Seite 18 ablesen, dass die Kon-sonanz in ihrer Art verschieden ist, je nachdemin welchem Verwandtschaftsverhältniswir die übereinstimmenden Obertöne zusuchen haben.
Die Aussagen diese These lassen sich leicht aufder Gitarre nachprüfen. Wir spielennacheinander die große Sexte (c´-a´) und diekleine Sexte (c´- as´). Die kleine Sexte klingtkonsonanter. Denselben Versuch führen wir mitder großen Terz (c´- e´) und der kleinen Terz(c´- es´) durch.Die kleine Terz klingt konsonanter.
Wir erhalten für die Konsonanz folgendeReihenfolge:
Grundton Oktave Quinte kl. Terz kl. Sexte gr. Terz gr. Sexte Quarte
Intervall kl. Terz gr. Terz Quarte Quinte kl.Sexte gr. Sexte OktaveDifferenz kl. Sexte Grundton Quarte Grundton kl. Terz Quarte Grundton
Intervall Frenquenzverhältnis
Grundton 1:1
Oktave 2:1
Quinte 3:2
Quarte 4:3
große Sexte 5:3
große Terz 5:4
kleine Terz 6:5
kleine Sexte 8:5
vollkommeneKonsonanz
unvollkommeneKonsonanz
1.5 Reine Stimmung und temperierte Stimmung
20
Im pythagoräischen System der Quintver-wandtschaft sind alle Quinten rein gestimmt, sieentsprechen den Verhältnissen in dernatürlichen Obertonreihe. Schichten wir siebenOktaven und zwölf reine Quinten übereinanderund vergleichen die Tonhöhe, ergibt sich einegeringfügige Abweichung.Der Unterschied beträgt
(3:2) : (2:1) = 129,74634:128 = 1,0136433.
Diese Differenz, das pythagoräische Komma
genannt, beschäftigte die Musiktheorie fast2 000 Jahre. Um diesen Mangel zu beheben teiltAndreas Werckmeister 1691 n. Chr. die Oktavein zwölf mathematisch gleiche Teile. DieOktavverwandtschaft trägt den Sieg über dieQuintverwandtschaft davon. Als einzigesIntervall klingt in der temperierten Stimmungdie Oktave rein, alle anderen Intervalle sindmehr oder weniger verstimmt, doch können wirnun in einem geschlossenem System in allenTonarten gleichzeitig musizieren.
12 7
pythagoräisches Kommanatürliche Obertonreihe
mitsieben reinen Oktaven
natürliche Obertonreihemit
zwölf reinen Quinten
1.6 Die Oktave
21
Oktavverwandtschaft Quintverwandtschaft Terzverwandtschaft
diatonischeSekundverwandtschaft
chromatischeSekundverwandtschaft
atonaleVerwandtschaft
Die Oktave ist das einzige Intervalle, das in dertemperierten Tonleiter vollkommen reingestimmt werden kann. Bei Tonabständen, diegrößer als eine Oktave sind, versetzen wir denoberen Ton oktavenweise nach unten, bis wirein Intervall erhalten, das kleiner als eineOktave ist. Der Konsonanzgrad dieses letzen
Intervalls ist gleich dem des ursprünglichenIntervalls. Diese Eigenschaft der Intervalle sichin Oktaven zu wiederholen, nennen wir das
musikalischer Töne. Deshalb werdenauch alle Intervalle der natürlichenObertonreihe nach der entsprechendenVerwandtschaft benannt:
Chroma
Woher stammt diese beherrschende Eigen-schaft der allmächtigen Oktave?Die Oktave tritt als erstes Intervall in dernatürlichen Obertonreihe auf. Sie beanspruchtals einziges Intervall in der Oktavverwandt-schaft mehr "akustischen Raum" als alle andereIntervalle zusammen.Die Oktave ist das einzige Intervall, bei dem dieWiederholungsfrequenzen mit dem Grundtonidentisch sind, alle natürlichen Obertöne derOktave fallen mit dem Grund-ton zusammen.Kein anderes Intervall weist dieses Merkmalauf. Tonhöhenunterschiede (Oktave, Quinte,Quarte, große und kleine Terz) werden infrüher Kindheit vom Gehör als ein "Muster"erkannt und vertraut. Und hier ist es wieder die
Oktave, die sich beson-ders früh und festeinprägt.Die Oktave gleich dem Stamm eines Baumes,der Äste, Zweige und das Blätterdach trägt, aberauch unsichtbar durch kräftige Wurzeln mitdem Erdreich verbunden ist.Aber nicht nur in der Musiklehre, auch imInstrumentenbau taucht der Begriff Oktaveimmer wieder auf. In Chorpartituren werden oft"Oktavgitarren" als führende Melodie-instrumente vorgeschlagen. Als oktavreinbezeichnen wir eine Saite, wenn der amXII. Bund gegriffene Ton mit dem Flageolettim gleichen Bund übereinstimmt.
Die Oktave gliedert die natürliche Obertonreihe in
Auch unsere wohlbekannten
Noten mit ihrer festgelegtenTonhöhe werden in Oktaveneingeteilt:
großes A
kleines a
eingestrichenes a´
Terzverwandtschaftdiatonische
Sekundverwandtschaftchromatische
Sekundverwandtschaft
doppelt oktavierte Terz dreifach oktavierte Terz vierfach oktavierte Terz
Der Mensch gliedert den Oktavraum mitdem Intervall, das nach der Oktave diestärkste musikalische Kraft aufweist, mit derQuinte.Die erste Stufe ist das harmonisch-melo-dische Kraftfeld von Grundton, Unter- undOberquinte. Von der Oberquinte geht es inQuinten aufwärts weiter bis der ganzeOktavraum in große und kleine Sekund-schritte unterteilt ist. Mit sieben Stamm-intervallen ist dieses Ziel erreicht:
Führen wir die letzte Quinte anstatt von dergroßen Terz nach oben, von der Quartenach unten aus, erhalten wir andereStammintervalle:
Kleine und große Septime schließen ein-ander aus.
Mit sieben Stammintervallen der Sekund-verwandtschaft wird im Mittelalter nachmusikalischen Möglichkeiten geforscht,Kirchentonarten entstehen und werdenimmer mehr verfeinert. Noch schweben dieMelodien frei im Raum, aber schon suchendie Menschen nach einer Mitte, nach einemBezugspunkt.
Am Anfang steht die reine Oktave, einkonsonantes Intervall. Im Dreitonraumtaucht mit der großen Sekunde neben denbeiden konsonanten Intervallen, der Quarteund der Quinte, die erste Disso-nanz auf. ImVerlauf der weiteren Entwick-lung wird derursprünglich konsonante Oktavraum in reindissonante Intervalle, in große und kleineSekunden aufgeteilt.
Prim - große Sekunde -große Terz - Quarte -Quinte - große Sexte -
große Septime
Prim - große Sekunde -große Terz - Quarte -Quinte - große Sexte
kleine Septime
1.7 Die Stammintervalle
22
Grundton
große Sekunde
Quarte
Quinte
große Sexte
große Terz
großeSeptime
Grundton
große Sekunde
Quarte
Quinte
große Sexte
große Terz
kleineSeptime
23
Die abendländischen
Kirchentonarten
2.1 Das authentische Ionisch
24
Jede Kirchentonart besteht aus zwei Tetra-chorden. Wir erhalten aus dem authentischenDorisch das plagale Hypodorisch, wenn wir denoberen Tetrachord nach unten versetzen. Auchlassen sich Tetrachorde verschiedenerKirchentonarten untereinander austauschen
und zu neuen Tongeschlechtern zusammen-fügen. Im 10. Jahrhundert sind acht Kirchen-tonarten bekannt. Der Schweizer Musikge-lehrte Glarean fügt 1547 n. Chr. noch Äolischund Ionisch hinzu.
Wollen wir aus den quintverwandten Kirchen-tönen c´- d´- e´- f´- g´- a´- h´ eine Tonleiterbilden, die der Untertonreihe am bestenentspricht, muss die kleine Sekunde innerhalbder Viertonreihe zuletzt erscheinen. Wir
erhalten denselben Bauplan wie bei der Ober-tonreihe nur in spiegelbildlicher Darstellung.Mit zwei nach unten weisenden Leittönenerfüllt das authentische Phrygisch als einzigeKirchentonart diese Voraussetzung.
AH ã
ã ã ã ã ã ã ãAHAH
AH ã ã ã ã
ã ã ã ãAHAH
Tetrachord
Tetrachord
Hypodorisch
Dorisch
In der natürlichen Obertonreihe werden dieIntervallabstände mit wachsender Ordnungs-zahl immer geringer.Wollen wir aus den quintverwandten Kirchen-tönen c´- d´- e´- f´- g´- a´- h´ eine Tonleiter
bilden, die der natürlichen Obertonreihe ambesten entspricht, muss die kleine Sekundeinnerhalb der Viertonreihe zuletzt erscheinen.Mit zwei nach oben weisenden Leittönen ist dasauthentische Ionisch geboren.
1. Tetrachord 2. Tetrachord
+große große kleine große große großeSekunde Sekunde Sekunde Sekunde Sekunde Sekunde
1. Tetrachord 2. Tetrachord
+große große kleine große große großeSekunde Sekunde Sekunde Sekunde Sekunde Sekunde
AA ã ã ã ã ã ã ã
EEã
Qã Qã ã ã Qã Qã ã
authentische Ionisch
authentische Phrygisch
2.1 Das authentische Ionisch
25
c- Ionisch
= Finalis
Das authentische Ionisch entspricht unseremheutigen Dur, nur ist es melodisch bestimmt, Durdagegen ist harmonisch festgelegt.Wie Dur und Moll sind alle Kirchentonartentransponierbar. Beim authentischen Ionisch
und beim Dur stimmen die Vorzeichen über-ein, bei allen anderen Kirchentonarten nicht.Wenn wir den Schlusston (Finalis) kennen,finden wir Namen und Vorzeichen der Kir-chentonart mit Hilfe einer Tabelle leicht.
e- Ionisch: "All mein Gedanken" (Lochamer Liederbuch 1452 - 1460)
d-Ionisch: "Ich spring an diesem Ringe" (Lochamer Liederbuch 1452 - 1460)
c-Ionisch: "Nach grüner Farbe" (Ambraser Liederbuch)
AHQ ä å å ä ä å å ä å å å ä K åAHQ ä å å ä ä ä ä K å å. å
æä ä
AHQ ä å å å å ä ä ä K å å å å å ä2 32 2
Innsbruck, ich muss dich lassen
2
4 43
1 1 4 3 22 3
2
30
1 2 3
01
0
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1
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1
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14
3
Heinrich Isaak1450 - 1517
AHQ å å ä å å å å å ä å å å ä åAHQ ä ä K å å å å å ä K å å å ä äAHQ ä ä K å å å å å ä K å å å å
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3 3 3 34
14 K 1
0 12 1
2
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AHQ å å ä å å å ä K å å å ä åAHQ ä ä K å å. åæ ä ä ä ä K åAHQ ä ä K å å å å å ä ä ä K å
2 43
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33
0
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2
0
343
11
2
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1
0
AHQ.. å å. åê å ä å å å å å å å ä å ãAHQ.. å å ä
å. å å å å å å ä å ä K å.. ãAHQ.. å ä. å å å å å å ä ä K å ã�
33
33 1
2 0
1.
2
43
2.
2
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30
14
1 4 4 44 2
30
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2.2 Die dorische Sexte
26
Ob eine Kirchentonart mit Dur oder Mollverwandt ist, bestimmt die Terz vom Grundtonbeziehungsweise vom Schlusston aus:
Dieses Intervall wird schon früh verändert, anStelle der großen "dorischen Sexte" tritt diekleine Sexte.
Dorisch = natürliches Moll mit großer Sexte= dorische Sexte
d- Dorisch: "So treiben wir den Winter aus" (Deutschland 16. Jahrhundert)
d- Dorisch: "Christ ist erstanden" (Deutschland 12. Jahrhundert)
d- Dorisch: "Weicht der Tag" (aus Dänemark)
AH24 åå åå åå ååAH24å å å å å å ååå å å å å å å å å å ååå å å åA
H24 å å åë å.. å å åë å..
What shall we do
23
�
43
0
1
aus England
AHåå åå å.å. ä å åAHå å å å å å å å å ååå åå å å å å åAH å å åë å..
å. å å ä33
3
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4 4 4
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4
42
2
1
AHåå åå åå ååAHå å. å ååå å å å å å. å ååå å å åAH ä åë å.. ä åë å..
123
0
43
AHåå åå å.å. ä å åAHå å. å å å å ååå åå å å å å åAH ä åë å..
å. å å ä3
c-Dorisch
= dorische Sexte
2.3 Die phrygische Sekunde
27
Die kleine Terz vom Grundton aus zeigt dieVerwandtschaft der Kirchentonart "Phrygisch"mit dem natürlichen Moll.Diese Kirchentonart hat sich bis in die Zeitvon Johann Sebastian Bach behauptet.
Phrygisch = natürliches Moll mit kleinerSekunde
= phrygische Sekunde
e- Phrygisch: "Es sungen drei Engel" (Deutschland 13. Jahrhundert)
g- Phrygisch: "Ej, uchnejem" (aus Russland)
e- Phrygisch: "Sakura, sakura" (aus Japan)
AH: ä å å å åS å L åSê
å å å å å å åAH: ä å å å å å å å L å
æ å å å å å åAH: å åS å å å å å å å L ååê å å
å å å å
Aus tiefer Not
1 1
3 23
3 13
33
4
Wolfgang Dachstein1525
3 2 2
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01
1
13 0
11
4
0
4
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223
1
2 2
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41
AHäS ä å å å åS å L åSê
å å åAHä J ä å å å å å å å L å
æ å åAH ä J å åS å å å å å å å L ååê å å1 1
3 23
3 1 3
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AHå å å å åS å å å å å å å åê
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å å å å å L åæå å å å å å å å L å
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AHå å å å å L ååê å
å å å å å å L åêå å
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3
1 13 1 3
01 3
0
11
24
14 2
44
44
4
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2
AHåS å å å å åê å
å å å å å ãSAH
å å å å å å L åæ å å å å å å ãA
H ä å å å L åê åå å å å å å ã1 0
0
11 1 2 0 2
4
223
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13
24
4
1
23
4
3
1
�
0
0
43
1
2
0
1
c-Phrygisch
= phrygische Sekunde
2.4 Die lydische Quarte
28
= lydische Quarte
c-Lydisch
f-Lydisch: "Chume, chum geselle min" (Adam de la Hale 1220 - 1287)
f-Lydisch: "Mädchen lauf" (aus Slowenien)
f-Lydisch: "Ich sang im armen Kleid” (aus Island)
Die große Terz vom Grundton aus zeigt dieVerwandtschaft der Kirchentonart "Lydisch"mit Dur:
Lydisch = Dur mit großer Quarte= lydische Quarte
AHå å ä å åå åå äQä ä ä å åå åå ää å å äA
Hä ä ä å ä ä ä å åQ å ä ä äA
HAHå å ä å å å ä ä ä å å å ä å å ä
Kyrie eleison
3
4
2
34
0
4
34 1
42
03
34
1
4
3
1 3
142
0
43
3
4
2
Martin Luther
1528
34
0
AHå åå åå ää ä ä å åå åå ää .. å å åå å å å äA
Hä å äQ ä ä å å å ä .. å å å äQ ä.ä.A
HAHå å å ä ä ä å å å ä ä å å åQ ä.3
4
34 1
42
0
34
1
4
33
14
2
0
43
3
4 43
4
AHå å åå åå åå ää å å å å å å ä å å å åå åå äA
Hå ä åQ å ä å å å ä ä.ä. å å å ääA
HAH å å å å å ä
.. ä å å åQ ä. å å å å å ä4
34
12
0
4
34
142
0
43
3
4 4 Q 12
0
4
34 1
2
0
43
AH.. å å å ä å å å å åå åå åå ää ..A
Hå å ä. å ä ä äA
HAH å åQ ä. å ä å å å
åQ å ä1
2
0
43
1
43
0
3
1
1
0
3
1
4 1
2
0
43
2.5 Die mixolydische Septime
29
c-Mixolydisch
= mixolydische Septime
g-Mixolydisch: "Gelobet seist du, Jesu Christ" (Wittenberg 1524)
f-Mixolydisch: "Komm, Gott Schöpfer" (Martin Luther 1529)
d-Mixolydisch: "O wir armen Sünder" (Nürnberg 1527)
Die große Terz vom Grundton aus zeigt dieVerwandtschaft der Kirchentonart"Mixolydisch" mit Dur:
Mixolydisch = Dur mit kleiner Septime= mixolydische Septime
AHSAHS å å å å ä ä å å å å ã å å å å ä äAHS ð ð ð ð ð
Ehre sei dir, Christe
2
�
2 2
Deutschland
4
�
1
�
4
AHSAHS å å å å ã å å å å ä ä å å å å ãAHS ð ð ð ð ð ð3
4
�1 3
2 2
AHSAHS å å å å ä ä å å å å ã å å å. å
æå å äA
HS ð ð ð ð ð4
23 2
1 12 4 1
3 1
AHSAHS ä å å ä å å ã å. åæ å å ð ðAHS ð ð ð ð ä. å ã1 1
� �2 14
11 23
4
44
2.6 Das authentische Aeolisch
30
c-Aeolisch
d-Aeolisch: "Zwischen dem Ochs und dem Esel grau" (aus Frankreich)
g-Aeolisch: "There was a tailor" (aus England)
e-Aeolisch: "Arge winter" (aus den Niederlanden)
Das authentische Aeolisch entspricht unseremheutigen natürlichen Moll, nur ist das authen-tische Aeolisch melodisch bestimmt, das
natürliche Moll dagegen harmonisch fest-gelegt. Die Vorzeichen beider Tonartenstimmen überein.
AHQ : ä ä ä äAHQ : å å å å å
å å å å å å å åAHQ : ä ä ä ä
Maienwind am Abend sacht
0 0 0 0
42
�0 1 4 3
2
�4
1
2
442
�
aus Ungarn
AHQ ä ä ä äAHQ å å å å å
å å å å å å å åAHQ ä ä ä ä0
4
2
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AHQ ã ä ä ãAHQ å å å å å å ä å å å åAHä ä ä ä ä ä3 1
1
2
0 41
4
3
AHQ ä ä ää ääAHQ å å ä å å å å äAHQ ä ä ã0
432
4
31
Dur und Moll
3.1 Dur
32
"Dur = das Tongeschlecht, dem alleTonarten mit der großen Terz zugehören, imGegensatz zu dem Moll (mit kleinerTerz). Diese beiden Tongeschlechter, die im16. und 17. Jahrhundert allmählich an die Stelleder verschiedenen Kirchentonarten traten,
haben sich im Zusammenhang mit demEntstehen des harmonischen Klangbe-wusstsein in der Europäischen Musik ausge-bildet."
männliche
weiblichen
aus " " Band 3 Seite 392Der große Brockhaus
C-Dur
= Grundton
C-Dur: "Mein Hut, der hat drei Ecken" (aus Deutschland)
A-Dur: "Die Leineweber haben eine saubere Zunft" (aus Schlesien)
G-Dur: "Happy birthday to you" (aus England)
AH68 L åæ L åæAH68 å åæ å åæ å åæ å åæ å. å å å åæAH68 å å å å. å å å å. åê
å åêå
Ihren Schäfer zu erwarten
32
0
0
1
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aus Deutschland1771
AHAHå. å å å.å. ..
å åæ å. å å åå ååæå.å.A
H å å åå å. åê
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å å å å å å1
33
2
12
44 4 1 4
3
4
1
AHAHå åæ å. å å å åæ å. å. å å å åæAH å å
å å å å å å å å å. å å å å å å1 0 2
0
4 4 1 0
AHAHå. å å å åæ å. å å å åæ å. å å åå LAH å å
åå å å åê
å åêå å å åå å L
3.1 Dur
33
1. Herzliebchen mein unterm Rebendach,o hör mein kleines Lied!Des Trauten Stimme, sie ruft dich wach,von Sehnsuchtschmerz durchglüht.O zeig das Köpfchen, ich harre dein,ich bitte Schätzchen, o sag nicht nein!|:Herzliebchen mein unterm Rebendach,o hör mein kleines Lied!:|
2. Herzliebchen mein unterm Rebendach,o komm herab zu mir!Du denkst wohl nicht an den heut'gen Tag,doch ich, ich gratulier !Was sagst du zu meiner Liebe, wie?Hier steh ich singend um sechs Uhr früh.|: Herzliebchen mein unterm Rebendach,o komm herab zu mir! :|
AHSSS 68 å åê å.AHSSS 68 å
æ å åæ å å å åå ååæåå åæ åå åå
æåå å ååSA
HSSS 68 L å åê å.
å åê å L å åê å åê0
1 1
Herzliebchen mein unterm Rebendach
0
4
1
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3 42
0
4
34 2
AHSSS å. å. å.AHSSS å.å. åå åå
æåå ååæ å å å åå åå
æåå åæ å åæ å å
æAHSSS å åê å åê å åê å.
å åê å L å. å.11
2 2
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0
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34
1
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3
AHSSS åS . åAHSSS å.å. åå å
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æAHSSSå åê
å L åS å å å. å å å å L�
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2
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1
AHSSS åS . å. å. å.AHSSS å åæ å å å åå åå
æåå åSæ å åæ å å å
AHSSSåêå å. å å å å L å. å.3
3
1 2 2
0
2
4 44
3
4
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4 4
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4 2
AHSSS å.AHSSS å åæ åå åæ åå åæ åå åæ å.å. åå åæAHSSS å. å åê å. å. å. å L
0
1
0
43
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1
1
43 3
44
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A. Conradi
AHSS S å.AHSS S ååRå ååå
æååå å ååå åå åå
æ å å å åå å åå åå ååæå.å. åå
æLA
HSS S å åê å åSê
å. å. å åê åå å å å å åê
L1 1 3
1 1 2 2
30
4
23
4 4
14
3
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4
4
3
4
3
4
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3.2 Das natürliche Moll
34
Das natürliche Moll ist aus dem authentischenAeolisch hervorgegangen. Im Gegensatz zurDurtonleiter sind die beiden Tetrachorde dernatürlichen Molltonleiter voneinander
abweichend gebaut. Da von der siebten zurachten Stufe ein Ganztonschritt steht, fehltbeim natürlichen Moll der Leitton.
d-natürlich Moll: "Es führt über den Main" (Filicitas Kuckuck * 1914)
h-natürlich Moll: "Horch die Glocke tönt" (aus Finnland)
d-natürlich Moll: "Es kommt ein Schiff" (Andernacher Gesangbuch 16. Jahrhundert)
c-natürlich Moll
= Grundton
AHS 24 ää ää ä ääAHS 24 å å å å å å å å å åAHS 24 ä ä ä ä
Hab mir gemacht
000
2 243
4
3
000
aus Finnland
1 12
2
AHS ä ä ää ääAHS å å å å å å å å ..
äAHSä ä ä ä
1
1 1
2
0
3
2
3
4
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243
AHS ä ää äää ääAHS åå å å å å å å å å å å å åAHSä ä ä ä
23
243
000
243
�
1
0
1
1
AHS ää ä ä ää ååAHS å å å å å å å å .. ä å KAHSä ä ä ä å K
243
�
2
1. 2.
423
�
3
3.3 Das harmonische Moll
35
Durch die Erhöhung der siebten Stufe dernatürlichen Molltonleiter erhalten wir einenkünstlichen Leitton, der für die Kadenzierungvon großer Bedeutung ist.
Durch diese Erhöhung der siebten Stufe ent-steht ein übermäßiger Eineinhalbtonschritt vonder sechsten zur siebten Stufe.
f-harmonisch-Moll: "When Israel was in Egyptland" (aus den USA)
g-harmonisch-Moll: "Es waren zwei Königskinder" (aus Deutschland 15. Jahrhundert)
e-harmonisch-Moll: "Es fiel ein Reif" (Wilhelm von Zuccalmaglio 1803 - 1869)
c-harmonisch-Moll
= künstlicher Leitton
AHQQ 34 ä. ä. ä å ä.AHQQ 34 å å å å å å å å åS å å å åAHQQ 34 K ä. ä. ä å ä.
Al lado demi cabana
3 3
�
1
4 2
1
0
44
aus Spanien
AHQQ ä å ä. ä. åAHQQ å åS å å å å ä. å K KAHQQ ä å ä. å å å å K K3
03 1 0
4 2 42
AHQQ.. ä. äSAHQQ..å å å åå åå åå åSå åå åå åå å å ååA
HQQ.. ä. ä. ä. ä åS
4
3
23
13 1
3
4
1
13 1
3 13
4
31 4
1
�
10
0
22
AHQQ ä. ä å ä. åAHQQå å å å å å åS ä. å K K ..A
HQQ ä. ä å ä. å K K2
03
4
3
2 1 42
343
3.4 Das melodische Moll
36
Durch eine zusätzliche Erhöhung der sechstenStufe wird der übermäßige Eineinhalbton-schritt vermieden. Die Spannung der erhöhtensechsten und siebten Stufe bei der Aufwärts-
bewegung entfällt bei der Abwärtsbewegung.Deshalb wird die melodische Molltonleiterabwärts meist wie die natürliche Molltonleitergespielt.
h-melodisch-Moll: "Ich steh an deiner Krippen hier" (J. S. Bach 1685 - 1750)
g-melodisch-Moll: "Reizend ist mein Schätzelein" (aus Finnland)
e-melodisch-Moll: "Alas my love" (aus England)
c-melodisch-Moll
= erhöhte sechste Stufe
AHS 24 ää ää ää ääAHS 24 å å å å å å å å å äAHS 24 ä ä ä ä2
1 0 1
Anicka
000
4
12
3 0
aus Mähren
2
34
AHS ää ää ä ääAHS å å å å å å åå å å äAHSä ä ä ä
31 4
23
4 2
34 2
13
AHS ä ä ä äAHS åå å å åå å å åå å å å åS åAHSä ä ä ä
423 3
443
44 4
3
AHS ä åå ååS ää ääAHS å åS åS å å å å ä .. äAHSä å å ä ä2
02
1
34 0
4
00
4
1.
000
2.
423
�
37
Die Terzverwandtschaft
4.1 Der Dreiklang
38
4. Oberton
5. Oberton
6. Oberton
Oberquinte
Unterquinte
DreiklangGrundton
DreiklangUnterquinte
DreiklangOberquinte
DreiklangGrundton
einfache Kadenz
Schlagen wir auf der Gitarre eine leere Saite an, hören wir nebendem unter anderem auch noch die oktavierte
und spiegelbildlich die oktavierte . Durcheinfache Oktavierung erhalten wir als
harmonisches KraftfeldUnterquinte - Grundton - Oberquinte.
Schlagen wir auf der Gitarre eine leere Saite an,erklingt zum Grundton der in der
als 4., 5. und 6. Oberton als natürlichesFlageolett über dem 5., 4. und nahe neben dem 3. Bundstäbchen,erklingt zur gegriffenen Unterquinte im V. Bund derselben Saiteder Durdreiklang in der Terzverwandschaft als 4., 5. und 6.Oberton im Sorschen Flageolett,erklingt zur gegriffenen Oberquinte im VII. Bund derselben Saiteder Durdreiklang in der Terzverwandtschaft als 4., 5. und 6.Oberton im Sorschen Flageolett.
Den Durdreiklang über dem Grundton, der Unter- und Ober-quintekönnen wir auf jeder Saite in
und(Flageolett) (Bundstäbchen)
spielen.
GrundtonOberquinte Unterquinte
DurdreiklangTerzverwandtschaft
Ø
Ø
Ø
reiner Stimmung temperierter Stimmung
natürlicheObertonreihe
SpiegelbildnatürlicheObertonreihe
4.2 Stufentheorie/Funktionstheorie
39
Die Harmonielehre handelt von Klangbezie-hungen in der Musik. Ihre Grundlage ist derDreiklang.
entwickelt eineGeneralbass-Schrift, in der sämtliche Zusam-
menhänge vom Bass aus beurteilt und mitIntervallziffern dargestellt werden.
führt alleAkkorde auf eine Reihe von Grundformenzurück und prägt die Begriffe :
Heinrich Schütz (1585-1672)Jean Philipp Rameau (1683-1764)
Gottfried Weber (1779-1839) Hugo Rieman (1849-1919)geht von der Stel-lung der Akkorde in der Tonleiter aus undbezeichnet sie mit römischen Stufenzahlen, wiesie noch heute in der Stufentheorie gebrauchtwerden.
setzt sich mit denverwandtschaftlichen Beziehungen, mit derFunktion der Dreiklänge in diesem Aufbauin der Funktionstheorie auseinander:
Auf den folgenden Seiten wird die Stellung derverschiedenen Dreiklänge in der Obertonreiheund ihre Aufgabe beschrieben.Die "künstliche" Stufentheorie wird durch dienatürliche Stellung der Obertöne in Terz- und
Sekundverwandtschaft ersetzt, die Bezeichnun-gen der Funktionstheorie werden beibehalten.Damit sich die Theorie nicht im luftleerenRaum bewegt sind zahlreiche Notenbeispieleund Griffbrettdiagramme eingefügt:
Tonika = Dreiklang über der 1. Tonleiterstufe
Subdominante = Dreiklang über der 4. Tonleiterstufe
Dominante = Dreiklang über der 5. Tonleiterstufe
Stufentheorie Funktionstheorie
Dreiklang über der 1. Tonleiterstufe = Tonika
Dreiklang über der 2. Tonleiterstufe = Subdominantparallele
Dreiklang über der 3. Tonleiterstufe = Dominantparallele
Dreiklang über der 4. Tonleiterstufe = Subdominante
Dreiklang über der 5. Tonleiterstufe = Dominante
Dreiklang über der 6. Tonleiterstufe = Tonikaparallele
Dreiklang über der 7. Tonleiterstufe = verkürzter Dominantseptakkord
natürliche Obertonreihe Funktionstheorie
Dreiklang über dem Grundton = Tonika
Dreiklang über der großen Sekunde = Subdominantparallele
Dreiklang über der großen Terz = Dominantparallele
Dreiklang über der Quarte = Subdominante
Dreiklang über der Quinte = Dominante
Dreiklang über großen Sexte = Tonikaparallele
Dreiklang über großen Septime = verkürzter Dominantseptakkord
4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage
40
Ein Dreiklang besteht aus Grundton, Terz undQuinte. Im vierstimmigen Satz wird ein Inter-vall verdoppelt, meist der Grundton, gelegent-lich die Quinte und nur selten die Terz. Einesdieser Intervalle, den verdoppelten Grundton in
Form der Oktave, Quinte oder Terz finden wirals höchsten Ton in der obersten Stimme. Wirunterscheiden demnach:
Oktavlage - Quintlage - Terzlage.
2
1
1
1
1
1
4
3
1
1
2
4
AHSS ãããã2A
HSSAHSS
AHSS ãããã
4
2AHSSAHSS
Oktavlage in D-Dur
Quintlage in D-Dur
Terzlage in D-Dur
AHSS ãããã4
3AHSSAHSS
Oktav-, Terz- und Quintlage kennzeichnen wir durch hochgestellte Ziffern:
am Funktionssymbol:
am Tonartensymbol:
T T T
C C C
8 5 3
8 5 3
4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage
41
AHSS 34 ä å ä å ä å ä åAHSS 34 å
å å å å å å å å å å å åAHSS 34 ä å ä å ä å ä å
Drei Gäns im Haberstroh
12
4 2 4 412
43
2
aus Deutschland
03
0
AHSS ä. K å å ä.AHSS å å å åS ä åå å åS å åS ä åAHSS ä. ä. ä. å å å2 3 3
4
3
0
31
2 3 4 4
12 4 4
�
1
00
0
32
AHSS ä. K å å K å å
ä.AHSS å å å ä åå ä åå ä.AHSS ä. ä. ä. ä.2 3 3
31
2
04
1
43
�
00
0
AHSS ä å. åAHSS å
å å å å å å å å å å ää åå ä.ä.ä.AHSS K ä ä. ä. ä.L
1
�2
3 4
2
�
332
1 13 4
213
00 0
4
AHS : ä ä ä å ää L å
æå äA
HS : å å å å å å å å å å K ä ä ä KAHS : K ä ä ä å K å å ä ä K
Was haben die Gänse für Kleider an
010
120
23 3 0
3
3
� 4
0 1 123
3 4
0
aus Schlesien
AHS ä äS ä ä ä å å å åAHS å å å å å å å å å å å å å å å å å ååAHSK ä ä ä ä ä å å å å å
1
�
�
4 4
3 1
4
1
24
3
� 4
0
4
2
1 2 3
2 1 2 03
AHS ä å å ä åå åå åå åå ääAHS K ä ä ä K å å å å å å äAHSK å å ää ä K K å å å å å å ä
4 3
4 1
3 0 2 3 0
3
213
4
3
4 4
00
1312
4
00
Was haben die Gänse für Kleider an?Gi, ga, gack!
Sie gehen barfuss allezeitin einem weißen Federkleid,
gi, ga, gack!Sie haben nur einen Frack!
4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage
42
Auch die Veränderung der Lage, die Akkord-umlage, den Wechsel in der obersten Stimmebei gleichbleibenden Intervallen und unver-änderlichem Bass, beschreiben wir so:
= Tonika Terzlage nach Quintlage
= C-Dur Terzlage nach QuintlageMit Oktav-, Terz- und Quintlage wird derAbstand vom Bass zur obersten Akkord-stimme bezeichnet.
T
C
3-5
3-5
4
3
2
1
2
3
1
1
1
2
3
4
Oktavlage e-Moll
Quintlage e-Moll
Terzlage e-Moll
AHSãããã2
34
1AHSAHS
AHSãããã2
3AHSAHS
AHSãããã
342
1AHSAHS
Während in Moll Oktav-, Quint- und Terzlagein allen möglichen Tonarten auf den Melodie-saiten leicht spielbar sind, bereitet die Oktav-lage in Dis-Dur, die Terzlage in Ais-Dur und
H-Dur und die Quintlage in Gis-Dur griff-technisch Schwierigkeiten. Nur einungewöhnlicher Fingersatz bringt in diesenAusnahme-fällen eine brauchbare Lösung.
4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage
43
AHSS 24 å å å å å å å åAHSS 24å å å å å. å å å å å å åA
HSS 24 å å å å å å å å
Horch die Glocke tönt
2 2
4
34 4 4
�
43
aus Finnland
AHSS å å å å å å å åAHSS å å å. å å å å. å å å å å å åAHSSå å å å å å å å
01
10
1
4
3
�
22
3
4 4
1
�
2 4
�
43
�
AHSS å å å å å å å åAHSS å å å å å å å å å å å å å åAHSSå å å å å å å å2 2
4
3
4
�3
43
AHSS å å å å å å å åAHSS å å å. å å å å. å å å å å å åAHSSå å å å å å å å
01
10
1
4
3
�
22
3
4 4
1
�
2 4
�
43
�
AH: ãã ããS ããA
HQ : å å å å å ä ä å å å å å ää ääAHQ :ã ã ã ä ä
Hört ihr die Trommeln dröhnen
�
00
= D
423
�1 0
20
4 132
40 4
32
aus Deutschland
AHQ ã ãã ã äS ääAHQ å å å å å ä ä åå åå å å å å å å äAHQã ã ã ã
43
�2
1 243
143
2 44 1
2
4 3231
01
00
AHQ ã ãã å.
L äS ãAHQ ä å å ä ä å å å å å å å äääAHQã ã ä ä å å ä
2
3
�
0
3
10
4
432
43 4 1
2
�
4 2
3
4 123
Hört ihr die Trommeln dröhnen?Weit und breit im Lande
kämpfen des Tillys Mannenmutig ´gen Schmach und Schande;
trum hera, trum, trum,trum hera, trum, trum, trum.
4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage
44
Akkordumlagen lassen sich sehr leicht quer zumGriffbrett ausführen, die Oktavlage geht in dieQuintlage über, die Quintlage in die Terzlage,die Terzlage in die Okatvlage und umgekehrt,ohne dass die linke Hand umgrei-fen muss.
Allerdings ändert sich, ähnlich wie beimKlavier, die Klangfarbe.
Die Oktavlage wird oft auch mit Oktavlagebezeichnet.
1 8
2
2
2
1
1
1
1
1
1
3
3
4
Oktavlage C-Dur
Quintlage C-Dur
Terzlage C-Dur
AH ãããã2A
HAH
AH ãããã23A
HAH
AH ãããã234A
HAH
T1
T3
T5
T8
AH ãããã ããã
ããããã
ããããA
HAH 3
4
243
1
23
2Akkordumlagen in Dur längs und querzum Griffbrett können miteinander ver-bunden werden.
4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage
45
AHQ 24AHQ 24 åæåå å åå å åå L å
æåå å åå å åå LA
HQ 24 L å å å L L å å å L4
Trara die Post ist da
1
�
3
2
aus Deutschland
AHQ å åAHQ åæ å å åå å å å åå å åå å åå åå åå å ååA
HQ L å å å å å å å å åê
1
1
1
13 3 2 1 0 3
2
1
1
�
�
4
4
4
4
3
3
2
2
2
21
43
0
01 4
AHQAHQ åæåå å åå å åå L å
æåå å åå å åå LA
HQ L å å å L L å å å L4
1
�
3
2
AHQ å åAHQæ å åå åå å å å åå å åå å åå åå åå LA
HQ L å å å å å å å L3
32 3
0
0
14
1
2
AHQ 24AHQ 24åæ å å å å å å åå
åæ å å åå å åå L ..AHQ 24 L å å å. å å L å å å L
2 0 3
Was braucht man auf dem Bauerndorf
4
2 3 1
4
2 3
2
aus Deutschland
AHQ å å å. å å å å åAHQ åæ å. å å å å L åæ å. å å å å LA
HQ L å å å K å å å. å å L0 03
21
13 1
1
�1
2
4
30
2
4
3
24 4
3
�
AHQAHQåæ å å å å å å åå
åæ å å åå å åå LAHQ L å å å. å å L å å å L
2 0 3
4
2 3 1
4
2 3
2
|: Trara, die Post ist da. :|Es bläst sein Lied der Postillion,
man hört den Ton von weitem schon.|: Trara, die Post ist da. :|Trara, trara, trara, trara,
trara, die Post ist da.
ä
ä
4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage
46
Bei Akkordumlagen kann sich der Abstand dervier Stimmen im Tonsatz verändern.Unter einer verstehen wir einenAkkord, bei dem es nicht möglich ist einendreiklangseigenen Ton zwischen die Stimmen
Sopran, Alt und Tenor zu setzen. Unter einerverstehen wir einen Akkord, bei
dem es möglich ist einen (oder mehrere) drei-klangseigenen Ton zwischen die StimmenSopran, Alt und Tenor zu setzen.
engen Lageweiten Lage
1
1
1
1
1
1
1
1
1
4
3
Oktavlage a-Moll
Quintlage a-Moll
Terzlage a-Moll
AH ããããA
HAH
AH ãããã3A
HAH
AH ãããã4
3AHAH
3
AH ããã
ããããããããããããã
24
43
3AHAH
Akkordumlagen in Moll längs und querzum Griffbrett können miteinanderverbunden werden.
t1
t3
t5
t8
47
AHS 68å åæ åå å
æå åæ å åæ å åæ åSå å
æå åååæ å åæA
HS 68 å. å. åS . å. å.å. å.. åå å.å.AHS 68 å.å. å. å åê
å. å. å. å åê å.
Will ein lustig Liedlein singen
243
.23
4
�
24 2 4
�423
aus Italien
3
13
3
1 3
2
AHS å å
æåå åæå åæ å åæ å åæ åSå å
æå åæ å å
æAHS å. å. åS. å. å.å. å.. å. å.å.AHSå.å. å. å åê
å. å. å. å å å å.243
.23
4
�
24 2 4
�423
23
13
3
1 3
1 01
AHS å å
æ å åæ å åæå åæ å å å åSå å å å åå
æ å åæAHS å.å. å.å. å. å. å.å. å.. å å.å.AHSå. å. å. å. å. å. å åê å.
1 1 3 01
01 0
000
2 243
4
22
042
34 4
3423
AHS å å
æ å åæ å åæå åæ å å å åSå å å å åå
æ å åæAHS å.å. å.å. å. å. å.å. å.. å å.å.AHSå. å. å. å. å. å. å åê å.
1 1 3 01
01 0
000
2 243
4
22
042
34 4
3423
AHQQ ååå å åå å åå å åå å ååå å ååå
æLA
HQQ å åAHQQ
å å å å å å åêL
Komm zum Tanz
2
30
3
03
2 34 4 3 4
1 3
1 42
�
21
�
aus Ungarn
AHQQ åå
å åå å åå å åå å åå å åå åå åå å åå åAHQQ å åAHQQ å å å å å å å å å å3
1 33 1
12
3 4
31
21
2
� 2
3
4 4
33
32
3
AHQQ ååå å åå å åå å åå å ååå å ååå
æLA
HQQ å åAHQQå å å å å å åê
L2
30
3
03
3 4
1 3
1 42
�
21
�
4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage4.3 Oktav-, Quint- und Terzlage
4.4 Der authentische Schluss
48
Zwei verschiedene Dreiklänge können inBeziehung zueinander gesetzt werden. Sieerhalten dadurch eine . Auf demGrundton der Tonleiter steht die .Sie ist Anfangs- und Endpunkt einer harmo-
nischen Entwicklung. Sie ist aber auch derMittelpunkt des harmonischen Geschehens,weil sich alle Klänge einer Tonart auf siebeziehen lassen.
FunktionTonika
2
2
2 3
2
3
4
4
4
4
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
AH ãããã2A
HAH
AHQ ãããã2A
HQAHQ A
HQ ãããã4
3AHQAHQ
AHSSS ãããã4
3AHSSSAHSSS A
HSSS ãããã2
4AHSSSAHSSS
AHãããã2
4AHAH
C-Dur Oktavlage
F-Dur Quintlage
A-Dur TerzlageunvollkommenerGanzschluss
unvollkommenerGanzschluss
vollkommenerGanzschluss
Auf der fünften Stufe der Tonleiter steht die. Dieser Dreiklang besitzt nach dem
Grundton der Tonika den zweitwichtig-stenTon einer Tonart, den .Der Leitton, die spannungsgeladene Terz derDominanten, will aufwärts in den Grundton der
Tonika aufgelöst werden, die Dominante führtzielstrebig weiter in das tonale Zentrum zurTonika.Die Verbindung Dominante - Tonika nennenwir oder .
Dominante
Leittonauthentischer Schluss Ganzschluss
4.4 Der authentische Schluss
49
AHS 34 å å å å ää å å.AHS 34 å å å å
å å å å.å.å. å å å å å å å å.A
HS 34 å å å å å å å. å å å ä åS å
Kein schöner Land
3
3
0
3
�
33 2 2
20
1
2 0
1
��
4
4
4
3
11 4
21
� 24
4
� �
1 23
aus Deutschland
AHS ä äAHS å å å å å å å å å å å å å åå å å.å.AHS å. ä å å ä å å.
12
4 12
4 34
�
2 1
3
� �4 42
3
4 4
3
�
0 3 1 0 11
AHS ä äAHS å å å å å å å å å å å å å åå ååå å.å.å.AHS å. ä å å ä å å å.
2
00
4
0
1
0
4 4
0
3
12 0
3
AHSSS S 24 ä ä åAHSSS S 24 å
æ å å å å å å å åå å å LAHSSS S 24 L ä ä ä å L
Jetzt kommt das schön Frühjahr
13
1
�2
3
2
�
3
4 �
31
2
aus dem Pinzgau
AHSSS S ä ää äää åAHSSS S åæ å å å å å å å å å å LAHSSS S L ä ä ä å L1
�2
3
2
4
4
3 3
2
AHSSS S å. ä ä åAHSSS S åæ å å å åå å å å å å å å å LA
HSSS S L ä ä ä å L
1
�
0
2
2
4
43
2
4
2
43 4
1
AHSSS S å å ä å åAHSSS S åæå å å å å å å å å å åå åå åå LA
HSSS S L å å å å ä å L
3
1
�
2
3
4
�
3
3
2
44
2
4
32
3
�
Kein schöner Land in dieser Zeitals hier das uns´re weit und breit,
wo wir uns findenwohl unter Linden zur Abendzeit,
wo wir uns findenwohl unter Linden zur Abendzeit.
4.4 Der authentische Schluss
50
Beim vollkommenen Ganzschluss wird dieOktavlage der Tonika als Schlussakkordangestrebt. Er wirkt am überzeugendsten, wennder Basston der Tonika durch einenQuintsprung abwärts von der Dominanten aus
erreicht wird.Von einem unvollkommenen Ganzschlusssprechen wir bei Quint- beziehungsweiseTerzlage der Tonika als Schlussakkord.
1
2
3
4
2
4
2
2
3
3
4
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
AHQQQ ãããRã
2
4AHQQQAHQQQ A
HQQQ ããããA
HQQQAHQQQ
AHQQQQ ãããã2
3AHQQQQAHQQQQA
HQQQQ ãRããã2A
HQQQQAHQQQQ
AH ããSãã4
3AHAH
AHãããã4
3
2
1AHAH
vollkommenerGanzschluss
c-Moll Oktavlage
unvollkommenerGanzschluss
f-Moll Quintlage
unvollkommenerGanzschluss
a-Moll Terzlage
Der authentische Schluss als einfachsteKadenzform zählt zu den wichtigstenHarmoniebeziehungen in der Musik.
: "Jede Wegbewegung von derTonika ist im strengsten Sinne Konflikt, dessenLösung nur durch die Rückkehr zu ihr möglichist."
Hugo Riemann
4.4 Der authentische Schluss
51
AHQ : å. L ää äAHQ : å å å å å å å åSå å åå å åå å å å å å
å å å äää ååå KAHQ : ä ä ä å K ä ä ä. K0
01 0
Blau ist der Himmel
3
�2
132
1
34
2�
4 123
243
aus Finnland
AHQ å. L ää äAHQ å å å å å å å åSå å åå å åå å å å å å
å å å äää ååå KAHQ ä ä ä å K ä ä ä. K0
01 0
3
�2
132
1
3
42
�4 1
23
243
AHQ åS å ä ä å ä å åSAHQ.. å å
å å å å å å å å å å å å å å å ää åå K ..AHQ.. å.
ñê ä ä å K ä å å ä. K ..
0
4
flageolett
10 0
00
2
3
� 4
32
2
4 3 43
3
�23 2
3 2
�
1
AHQ : ä ä ä. ää ä ããAHQ : å å å å å. å å. å å. å å å å å å å ãAHQ : K ä ä ä. K ä ä ã
03
1
0
A cowboys life
4
�12 4 4
3
2
34
432
aus den USA
AHQ ä ä ä. ä ääS ãAHQå. å å. å åæ å åæ å. å å. å å å. å å. å å. å å å. å ãA
HQ ä ä ä. K ä ä ã3 3
31
01
4
2 41
�
4
3
�2 1
23
1
4
3
AHQ ä ä ä. ää ä ããAHQ å å å å å. å å. å å. å å å å å å å ãAHQ K ä ä ä. K ä ä ã0
31
0
4
�12 4 4
3
2
34
432
AHQ ä ä ä. ä ääS ãAHQå. å å. å åæ å åæ å. å å. å å å. å å. å å. å å å. å ãA
HQ ä ä ä. K ä ä ã3 3
31
01
4
2 41
�
43
�2 1
23
1
43
4.5 Der plagale Schluss
52
Die beiden quintverwandten Akkorde Tonikaund Dominante genügen alleine nicht, um eineTonart eindeutig zu bestimmen. Sie brau-cheneinen Akkord, in dem die restlichen Töne derTonleiter enthalten sind, die Sub-dominante. Sie
ist die Ergänzung beider Akkorde und bildetgleichzeitig mit ihrem Klanggehalt einenwichtigen Gegenpol zum Spannungsgehalt derDominanten.
23
4
2
4
1
1
1
1
1
3
4
1
1
2
1
1
1
2
4
1
1
1
1
AHãããã4
3AHAH
AH ãããã2A
HAH
AHSSS S ãããã2
4AHSSS SAHSS S S A
HSS S S ãããã4
3AHSSS SAHSS S S
AHSãããã2A
HSAHS A
HS ãããã2
4AHSAHS
vollkommenerPlagalschluss
C-Dur Oktavlage
unvollkommenerPlagalschluss
E-Dur Quintlage
unvollkommenerPlagalschluss
G-Dur Terzlage
Auf der vierten Stufe der Tonleiter steht dieSubdominante. Die Subdominante enthält keineStrebetöne.Die Schlusswendung Subdominante -Tonika,der plagale Schluss, ist deshalb nicht so zwin-
gend wie der authentische Schluss. Dieserplagale Schluss vermittelt feierliche Ruhe. InJazzkreisen wird er deshalb scherzhaft "AmenKadenz" genannt.
4.5 Der plagale Schluss
53
AHSSS S 24 ä ååAHSSS S 24 å
æåå å ååå å å å åå å. L å
æ å å å å å LAHSSS S 24 L ä å KK ä å L
0
4
Sam Bass was born in Indiana
0 13
�2 3
1
23
4
32 2
13
aus den USA
AHSSS S ä ä ä åAHSSS S åæ å å å å åæ å åæ å. å å å å LA
HSSS S L ä ä ä å L
0
22
3
�
1
0
4 4 34 2
AHSSS S ä å ä åAHSSS S åæ å. å å å å å. L å
æ å å å å åå LAHSSS S L ä å K ä å L
0
32
3
�4 1
4
3
2
34 2 2
AHSSS S ä ååAHSSS S åæ åå å ååå å å å åå å. L å
æ å å å å å LAHSSS S L ä å KK ä å L
0
4
0 13
�2 3
1
23
43
2 213
AHS : ä ä äAHS : å å å å å
å å å å å å å åå å å åå å ää åå å å åå å ä.ä...AHS : K ä ä ä å å ä å å ä.
Und ich steh hier vor der Tür
4 4
3
22 2
34
243
24 0
0
2 2
0
aus Südafrika
30 3
0
AHS åR å äS äAHS å å å å å å å å å å åå å å åå å ää åå å å åå å ä.ä.AHS å å å å ä ä å å ä å å ä.2 2
00
0
3
0
14
4
1
1
1
4
33
24
43
24 0
0
44
0
AHS åR å äS äAHS å å å å å å å å å å åå å å åå å ää åå å å åå å ä.ä.AHS å å å å ä ä å å ä å å ä.
2 2
0 3
14
44
33
24
43
24 0
0
42
�
4.5 Der plagale Schluss
54
Während die spannungsgeladene Dominantezur Tonika drängt, strebt die Subdominante vonihr weg. Eine Rückführung wird nichtunbedingt erwartet.
Die Akkordverbindung
wird oft als Bestätigung des tonalen Zentrumverwendet.
Tonika - Subdominante - Tonika
1
2
3
4
2
3
1
2
3
4 2
3
1
1 1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
AHSS ãããã2
3AHSSAHSS A
HSSããããA
HSSAHSS
AHS ãããã
1
3
42
AHSAHS A
HSãããã2
3AHSAHS
AH ããããA
HAH
AHãããã2
43
1AHAH
vollkommenerPlagalschluss
h-Moll Oktavlage
unvollkommenerPlagaschluss
e-Moll Quintlage
unvollkommenerPlagalschluss
a-Moll Terzlage
Wird die Subdominante beim plagalen Schlussstatt im üblichen Dur in Moll verwendet, wirddas schlichte Verweilen, die Entspannung, nochdeutlicher hervorgehoben.
4.5 Der plagale Schluss
55
AHQ : ä ä äAHQ : å å. å
æ å å å. åæå å ää å.å. åå
æää KA
HQ : å ä ä ä ä
K å å å å å K0
0
0 3
Wir sind des Geyers schwarze Haufen
�
24
23
3
4 11 2
3 13
23 1
3 12
aus der Wandervogelbewegung
AHQ ä äS ä ä äS äAHQ å å å å å å å å å ää å. åæ ä.AHQ K ä ä ä ä å å å å ä.3
03
0
4 4 2 1
2
0 42
04
21
AHQ.. ä ä ä ä ä. ..AHQ.. K å. å
æ ä åå åå ä å å å å å å å å å ..AHQ.. K ä
ä ä ä ä ä ä. ..0
00 0
3
�2
1 13
23 2
3
�
43
31
2
AHS 68 åæ å åå
æååå åæ å.å. åå åå åå ååå L åå
æåS æ ååæ ååå åRåå
æAHS 68AHS 68 åê å åê å
åê å åê å L åê åê åê å åê
Es löscht das Meer
4
�
0
10
023
1
00
2
3
0
2
1
4
3
0
2
3
231
0
134 4
�
1 21
1
3
30 0
�
Friedrich. Silcher1789 - 1860
000
AHS ååæååæ ååæåå .. L åå
æååæååæåå ååæåå åååæåå ååæ
AHSAHSå åê å
.. L åê åê åê å åê å åê ååê
2
34
112
0
00
3
4
132
4
0
22
0
AHS å.å.å. åå
æååæååæåå ååæåå åæ å.å. åå åæ å åå
æååå åæ
AHSAHSå. åê åê åê å åê å
åêå. å åê å åê å
åê2134
01
24
34
AHS å.å. åå åå åå ååå L åå
æåS æ ååæ ååå åRåå
æåå å åå
æååA
HSAHSå åê å L åê åê åê å åê å åê å
1
23
4 12
0
00
3
Wir sind des Geyers schwarze Haufen,heia, hoho!
Und woll´n mit Tyrannen raufen,heia, hoho!
Spieß voran, drauf und dran,setzt aufs Klosterdach den roten Hahn!
�
4.6 Die einfache Kadenz
56
2
3
2
4
3
4
1
1
1
1
1
1
AHãããã2
4AHAH
AHãããã4
3AHAH
AHãããã
23AHAH
Tonika Oktavlage
Subdominante
Dominante
Viele Lieder und Musikstücke beschränken sich in ihrem harmonischenAufbau auf Tonika, Subdominante und Dominante.Sehr häufig treffen wir die Akkordfolge
Subdominante und Dominante haben mit der Tonika je einen Tongemeinsam, sie sind mit ihr verwandt.
T - S - T - D - T
Tonika, Subdominante und Dominante sind in der Lage die jeweilige Tonarteindeutig zu bestimmen. Wir nennen sie Hauptdreiklänge.Um eine Tonart zu festigen müssen wir diese Hauptdreiklänge in einerbestimmten Reihenfolge anordnen.
4.6 Die einfache Kadenz
57
AHSS S :AHSS S : å å. å å. å
æ å å. å å. åæ å. åæ å.å. åå
æä.ä. K ..A
HSS S :ä. å ä. å ä å å å å ä. K
Heute an Bord
�
00 1 2 2 3
12 3
43 1
4
�
3
44
3 2
1
aus Deutschland
AHSSS ä ä ä ä ä ä ä.AHSSS å. åæ å å ä å. å
æ å. åæ å å å ä å KAHSSSå å ä å å ä å å ä å ä K0
2 40
3
3
24
43
4 43 1
21
AHSS SAHSS S å å å å å. å
æ å å å å å. åæ å. åæ å.å. åå
æä.ä. KA
HSS Sä. å ä. å ä å å å å ä. K
00 1 2 2 3
12
34
3 14
�
3
44
3 2
1
AHQ 34 ä. ä å å ä ä.AHQ 34 å å å å å å å. å å å å å ä.AHQ 34ä. ä å ä. å å å å å
2
Droba em Oberland
43
4 4
2
aus Schwaben
4
3
AHQ ä. ä å å ä åAHQ å å å å å å å. å å å å å ä.AHQä. ä å ä. å å
å å å4
32
43
4 4
2
AHQ å å å å å å å å åAHQ å å
å å. åæ å åå åå åå å. åæ åAHQ å å å å. L å å å å ä å2 2
3 13 1
3 33
23
1
1
2
4
3
4
2
4
3
14
�14
14 4 4
3
AHQ ä. ä å å ä ä.AHQ å å å å. å å å å å. å å å å å ä.AHQä. ä å ä. å å å å å4
32
43
4 4
2
|:Droba em Oberland,ei, da ist es wunderschön.:|
Da ist die Jägerei,da ist das Schießen frei,da möcht i Oberjäger sei,
Schießen das ist meine Freud.
4.6 Die einfache Kadenz
58
2
4
3
4
2
1
1
1
1
1
1
1
AHSSS ãããã2
4AHSSSAHSSS
AHSSS ãããã2A
HSSSAHSSS
AHSSS ãããã4
3AHSSSAHSSS
Tonika Terzlage
Subdominante
Dominante
Die Akkordfolge
nennen wir eine
Tonika - Subdominante - Dominante - Tonika
einfache Kadenz
4.6 Die einfache Kadenz
59
AHSS 34 ä ä. å åAHSS 34 å å å å å å å åå åå åå ääAHSS 34 å å å å ä ä. ä. ä
Beim Kronenwirt
�=D
3
aus der Mark
4 3 1 00
12
12
2
1
032
2
� 43
�
13 4
1
AHSSAHSS K ää åå åå ää åå åå ä.ä. åå K ..AHSS K K ä å ä ä. å K
03
4
3
4
3
2
3
2
3
2
1
0
0
1
2
AHSS å å å å ä. äAHSS å å å å å å å å å åå ääAHSS K ä. ä. ä å ä1
00 0 3 3
11
0
23
43
4
3
1 4 43
1 4 4
1
�
AHSS ä. ä. ä.AHSS å å å å å å å å å å å å åAHSS K ä å ä å ä. ä.0
3 00
4
�
12
4
3
2
3
�4 1
AHSS å å ä.ä. å åAHSS ä.ä. åå åå åå å å å ä.ä.ä.A
HSS ä. ä. ä. ä.K K
00
4 23 2
3423
23
AHSS å å ä.ä. ä.ä.AHSS ä.ä.ä. ååå åå åå å å å å å å
AHSSä. ä. ä. ä.K 1
00
4
23
12 1
32
34
AHSS å å ä ä.ä. ä.ä.AHSS ä.ä. åå å å å å å ä.ä.A
HSS ä. ä. ä.
å å å åK0
0
43
4 23
44
23
2
AHSS å å ä. å å åAHSS ä.ä.ä. ååå åå åå ä.ä. ääA
HSSä. ä. ä. äK
4
4.6 Die einfache Kadenz
60
S
S S
S S S
3
4
1
1
2
3
2
4
1
1
1
1
AHSSSS ãããã4
3AHSSSSAHSS SS
AHSS SS ãããã2
4AHSSSSAHSS SS
AHSS SS ãããã
23A
HSSSSAHSS SSDominante
Subdominante
Tonika Quintlage
QQQ
Q
Dominante
Tonika
Subdominante
Die einfache Kadenz lässt sich in einer unendlichen Quintgeraden dar-stellen. Von der Tonika aus erfolgt ein Quintfall zur Subdominanten, danachein zwei Quinten umfassender Sprung zur Dominanten und ein zweiterQuintfall zurück zur Tonika. Zwei absteigende Bewegungen führen in denBe-Bereich, eine aufsteigenden Bewegung in den Kreuz-Bereich. Quintgerade
4.6 Die einfache Kadenz
61
AHS : å å äAHS : å å å åå å. å åå å å å åå å. å åå å å å
å å å åAHS : K. å å åê K. å å åê
K. ä å. åê
Ich bin Soldat
34
0
231 3
33
1 2
2
1
�
�
� �43
24
4
aus Schwaben
AHS å åAHS ää L å å å åå å. å åå å å å åå å. å åå å å åAHS å å J
å å åê K. å å åêK.2
3
11
1
AHS ä ä ä äAHS å å å å ä K å å å å åAHS ä å. åê å å J ä ä0 3
2
23
1
�32 2
4 1
AHS ä ä å å ä åAHS ä å å åå åå
å å å å å å å åAHS å ä. ä å å ä å K3
3 20 1
21
4
4
32
0
14 4
3 1
�
AHS ä ä ä ä å å äAHS å å å å ä å å å. å å å å å å åAHS ä ä å ä. å å ä3
30
� 4
3
1
AHS ä ä ä ä äAHS ä K å å. å å å å å å å å. å å å å åAHS ä J ä ä ä ä3 1 3
4 0
1
21
� 4
3
4
1
4
43
AHS ä ä ä å ä äAHS å å å. åæ å å å å å å å. å å å å å å åAHSå. åê
å å ä å K ä ä3 1
00 1
24
1
4
3
1 2
0
14 4
3
AHS ä ä ä ä äAHS å. å å å å å å å å. åæ ä KAHSä ä å. åê
å å ä K4 0 1 3 10
43
24
4
3
1
2
4.6 Die einfache Kadenz
62
Die einfache Kadenz lässt sich aus der häufigen Akkordfolge
ableiten. Die beiden aufsteigenden Quinten werden zu einer einzigenBewegung zusammengefasst. Dieser musikalische Schritt fügt die beideneinfachsten Kadenzen, den authentischen und den plagalen Schluss, zueiner Einheit zusammen.
T - S - T - D - T
Quintgerade
4.6 Die einfache Kadenz
63
AH24 äAH24 ååå ååå å ååå ååå å å å å å åå å åA
H24 å å å å ä ä
Chasskele
00
3
4 44 1
Jiddisch
AHAHåå åå åå å å å åå åå åå ååAHå å ä å
å å å3
3
00
42
�0 0
01
1
2
4
12
�
02
1
0
AHAH åå å åå å ää å å åå å ääAH å å å å å å å å å å å å å å
04
10 0
3 132
1 0 2
142
AHAHåSå å åå å åSå å åå å åå å åå å ääA
H å å å å å å ä3
0
0
1
24
2 0 1
23
AH: å å å å ä ä å å ä ä äSAH: å åS å. å
æ å å å å å å. åæ å å å å å. åæ äAH:å å ä ä ä ä ä å å ä
Freunde kommetaus Bayern
0
1
00
3
4
3
4
3
4 2
34
3
�
24
3
�
1
2
40 4
2
AHå å å å ä ä å å ä ä äSAHå åS å. å
æ å å å å å å. åæ å å å å å. åæ ääAH å å ä
ä ä ä ä å å ä0
1
00
3
1
4
3
4
3
4 2
3
4
3
�
24
3
�
1
2
40 4
2
AHä å å ä ä ä äAH
å å å å å. åæ å å å å åS å å åS å å å å å ååå åååS äääAH ä ä ä ä ä ä å å ä
2
2
3
41 1
3
4 44
4
30
3
2
2
3123 2
0
1
00
4
Freunde kommet zu den Reihen,kommt zu einem Ehrentanz!Tut euch all mit uns erfreuen,flechtet einen Sonnwendkranz.Reihen schließet all euch grüßet;
Freundschaft strahlt im Jugendglanz!
�
2
�
�
0
0
4.6 Die einfache Kadenz
64
natürliches Moll: t s d tharmonisches Moll: t s D t
melodisches Moll: t S D t
1
2
3
4
3
4
1
1
1
1
1
1
AHãããã2
43
1AHAH
AH ããããA
HAH
AH ããSãã4
3AHAH
Dominante
subdominante
tonika Terzlage
Die einfache Kadenz in Moll kann in drei Formen auftreten:
Die harmonische Molltonleiter besitzt durch die Erhöhung der siebtenTonleiterstufe einen Durdreiklang mit Leitton. Die einfache Kadenz derharmonischen Molltonleiter wird allgemein als Mollkadenz bezeichnet.
4.6 Die einfache Kadenz
65
AHQQQ 34 ä.ä. ä.ä. ä. äR åAHQQQ 34 å å å å å å åå å. åæ ä åAHQQQ 34 ä. ä. ä. ä å
Schtejt a Bocher
3
23
1243
23
4
212
Jiddisch
AHQQQ ä.äR . ä.äR. ä.äR . ä åAHQQQ å å å å å å å å. åæ ä åAHQQQä. ä. ä. ä å
1
2 3
4
23
4
13
4
23
AHQQQ ä. ä. ää ååAHQQQ å å å ä å å å. åæ ä åAHQQQ ä. ä. ä. ä å
333
�2
44
AHQQQ ä. ä.äR . ä åAHQQQå å. åæ ää åRå å å. åæ ä åA
HQQQ ä. ä å ä. ä å3
4
3
2134
123
4
23
AHQQQ ä.ä. ä.ä. ä. äR åAHQQQ å å å å å å åå å. åæ ä åAHQQQ ä. ä. ä. ä å2
33 3
1
42 2
3
4
212
AHQQQ ä.äR . ä.äR. ä.äR . ä åAHQQQ å å å å å å å å. åæ ä åAHQQQä. ä. ä. ä å
4
23
1
2 3
4
13
4
23
AHQQQ ä. ä. ää ååAHQQQ å å å ä å å å. åæ ä åAHQQQ ä. ä. ä. ä å
333
�2
4 4
AHQQQ ä. ä.äR . ä åAHQQQå å. åæ ää åRå å å. åæ ä åA
HQQQ ä. ä å ä. ä å3
4
3
2134
123
4
23
4.6 Die einfache Kadenz
66
ImGeneral-
bass-zeitalter findenwir als weitere
einfache Kadenzdie Akkordfolge:
Das derSchlusstonika
weicht demaussage-
kräftigeren!
t - s - D - T
Moll
Dur
4.6 Die einfache Kadenz
67
AHS 34 ä. äS .AHS 34å. å å å å. å å å å å å å å å å åA
HS 34ä. ä. ä. ä.
Ja Kujawiak
12
3
2
3
1 4
2
34 2
aus Polen
AHS ä. äS .AHS å. å å å å. å å å å å å å å å å åAHSä. ä. ä. ä.
12
3
2
3
1 4
2
34
2
AHS ä. ä.AHS å åS å å å å å. å ä å. å å å å. å å åAHSä. ä. ä. ä.3
2
4 23
21
3
24 4
32
AHS äS . ä.ä.AHS å åS å å å å å. å ä å å å å å ä.AHSä. ä. ä. ä.
32
42
2 423
AHS ; ä ä ä ä ä ä äSä ååAHS ; å å å å å å å å å. åæ å å åæ å. å KAHS ; ä ä ä ä ä ä ä å K
Auf der Geige spielt der Janos
4
0
23
2
3 2
3
4
2
aus Ungarn
AHS ä ä ä 32 å ä å åS ä åAHS å å å å å å å å 32 å
æL å å å å å å å å å å ; å
æå. å KA
HSä ä ä ä 32 åê K
. ä å å ä å K3
0 14
3
1
4
1
213
42
3 4 1 3 23
42
2
42
34
AHS ä ä ä 32 å ä å åSAHS å å å å å å å å 32 å
æL å å å å å å å å å å ; ååå
æ å. ååAHSä ä ä ä 32 åê K
. ä å å åê K. å0 13
4
3
2
4
1
213
42
3 41 3 2
34
2
2
423
4
3
4.7 Die Umkehrung des Dreiklanges
68
In der Grundform des Dreiklanges liegt derGrundton, der 4. natürliche Oberton, im Bass.Bei der ersten Umkehrung liegt die große Terz,der 5. natürliche Oberton, im Bass.Bei der zweiten Umkehrung liegt die Quinte,der 6. natürliche Oberton, im Bass.
DreiklangGrundform
Dreiklangerste Umkehrung
Dreiklangzweite Umkehrung
4.5.6.
6.
6. 5.
8.
8.
10. Oberton
Oberton
Oberton
Für die Umkehrung ist die Begrenzung desKlanges zur Höhe hin bedeutungslos, es kommtauf den tiefsten Ton an, welche Stel-lung er imDreiklang, in der natürlichen Obertonreiheeinnimmt.Die Grundform des Dreiklanges grenzt an dieQuintverwandtschaft, sie steht auf breiterGrundlage. Die erste Umkehrung berührt die
diatonische Sekundverwandtschaft, sie istschon weniger fest. Die zweite Umkehrungerstreckt sich über Terz- und diatonischeSekundverwandtschaft, sie braucht eine Stütze!
4.7 Die Umkehrung des Dreiklanges
69
Die Harmonielehre beschreibt die Klangbe-ziehung der dur-moll-tonalen Musik. IhreGrundlage ist der Dreiklang.
AH
ðSððAHAH
Der Dualismus betrachtet den Dreiklang alseine naturgegebene Einheit, ein gleichzeitigesErklingen des 4.,5. und 6. Obertones.
AHð Sð ð
großeTerz
kleineTerzA
HAH
Der Monismus leitet den Dreiklang ausder großen Terz (4. und 5. Oberton) undder kleinen Terz (5. und 6. Oberton) ab.
Beide Auffassungen vereint finden wir bei derErklärung des Dreiklanges:"Der Dreiklang besteht aus zwei übereinan-dergefügten Terzen, aus Grundton, Terz undQuinte."Bei der Grundform des Dreiklanges stimmenGrund- und Basston überein. Beginnen wir denDreiklang mit dem 5. Oberton, wird die großeTerz durch die Quarte ersetzt, Grund--undBasston liegen weit auseinander. Bei dieser sogenannten ersten Umkehrung des Dreiklanges(Sextakkord) entsteht eine akustische Lücke, dievon unserer inneren Vorstellung leichtüberbrückt wird. Beginnen wir den Dreiklangmit dem 6. Oberton, wird diese akustischeLücke wesentlich größer, Grund- und Basstonsind ebenfalls verschie-den. Diese so genannte
Zweitumkehrung des Dreiklanges(Quartsextakkord) offenbart sich als ein labilerAkkord, der musikalisch begrün-det werdenmuss.Grundton, Terz und Quinte haben in derGrundform des Dreiklanges eine klanglicheAufgabe.Der Grundton bildet das tragende Fundament,die Quinte wölbt darüber den Raum, die Terzbringt die Farbe, entscheidet über Dur undMoll.Diese Akkordfunktionen bleiben auch bei derUmkehrung des Dreiklanges unverändert. Fürdie Lage (Terz-, Quint- oder Oktavlage) ist dieBegrenzung des Klanges zur Tiefe hin bedeu-tungslos, es kommt auf den höchsten Ton an,welche Stellung er im Dreiklang einnimmt.
4.7.1 Der Sextakkord in Dur
70
1
2
3
4
2
3
4
1
2
3
1
1
AHSS ãããã4
3
1
2AHSSAHSS
AHSS ãããã4
312A
HSSAHSS
AHSS ãããã3
2AHSSAHSS Terzlage D-Dur mit Terzverdopplung
Quintlage D-Dur mit Quintverdopplung
Oktavlage D-Dur mit Oktavverdopplung
Alle Formen eines Dreiklanges, bei denen nichtder Grundton im Bass erscheint, bezeichnenwir als Umkehrungen. Dabei behalten dieDreiklangtöne ihren Namen aus derGrundform als Grundton, Terz und Quinte.
Verlegen wir bei der 1. Umkehrung denGrundton in die Oktave, so liegt die Terz alsunterster Ton im Bass, wir erhalten einenSextakkord.
Im vierstimmigen Satz wird beim Sextakkord wiein der Grundform ein Intervall verdoppelt. Einesdieser Intervalle, der verdoppelte Grund-ton inForm der Oktave, Terz oder Quinte finden wir
als höchsten Ton in der Oberstimme. Wirunterscheiden demnach:
Oktavlage - Quintlage - Terzlage
4.7.1 Der Sextakkord in Dur
71
Die Bezeichnung Sextakkord geht auf dasGeneralbasszeitalter im Barock zurück. Beidieser musikalischen Kurzschrift werden übereiner ununterbrochenen Basslinie mit Hilfe vonZiffern die Intervalle und damit auch die
Akkorde festgehalten. Der Spieler desGeneralbassinstrumentes (Laute, Theorbe,Orgel) ergänzt die Bass-Stimme aus demStegreif mit den Begleitakkorden.
T3= Tonikasextakkord
S3= Subdominantsextakkord
D3= Dominantsextakkord
I6= Sextakkord der Grundstufe
IV6= Sextakkord der vierten Stufe
V6= Sextakkord der fünften Stufe
Bei den Sextakkorden kann die Bass-Stimmefreier und melodischer geführt werden als in derGrundform. Die musikalische Regel, dass der
Dominanten die Tonika folgen muss, gilt beider Verwendung von Sextakkorden nicht mehr.
In der Stufentheorie gilt eine Bezifferung mit der Hochzahl 6 als Sextakkord.
Zu Beginn des Generalbasszeitalters wird übereinem Bass Terz und Quinte (Dreiklang) oderTerz und Sexte (Sextakkord) aufgebaut. Beidiesen Sextakkorden kann jeder Ton im vier-stimmigen Satz verdoppelt werden. Erst ab derWiener Klassik wird der Sextakkord alsDreiklangsumkehrung verstanden: Umkeh-
rungssextakkord. Im vierstimmigen Satz wird indieser Zeit wie bei der Grundform meist derGrundton oder auch die Quinte, in sel-tenenFällen auch die Terz verdoppelt. ZurUnterscheidung der verschiedenen Umkeh-rungen verwenden wir in der Funktions-theorieeine Basstonbezeichnung:
Beim Sextakkord beträgt der Abstand vom Bass
AH
ääAHAH äSexte
Terz
zum zweiten Ton eine Terz
zum dritten Ton eine Sexte
4.7.2 Der Tonikasextakkokrd
72
Der Dreiklang in der Grundform bestimmt imvierstimmigen Tonsatz Anfang und Ende einerharmonischen Entwicklung. DerTonikasextakkord neigt zur harmonischenFortentwicklung:
Diese Akkordfolge finden wir wegen ihrermelodischen Bassführung häufig bei Liedernund Musikstücken.
T - T - S3
AHS 34 ä äAHS 34 å å å ä å ä å ä KAHS 34 å å å ä å ä. ä K
Ja grueß enk Gott
� 1
1
0
1
�3 1
4
3
�
1
4
3
00
aus Kärnten
AHS ä å ä å ä åAHS å. åæ å å. åæ å å å å ä åAHSå å å å å å ä. ä å2
31
00
1
4
0
�43
2 4
32
AHS ä å åå ää ä. äAHS å. åæ å å å. åæ å. åæ å ä KAHSå å å ä å ä. ä K
23
3 03
4
0
010
21
2
�
AHS ä å ä å ä åAHS å. åæ å å. åæ å å å å ä åAHSå å å å å å ä. ä å2
31
00
1
4
0
�43
24
32
AHS ä å åå ää ä. äAHS å. åæ å å å. åæ å. åæ å ä KAHSå å å ä å ä. ä K
23
3 03
4
0
010
21
2
�
AHS ä äAHS å å å ä å ä å ä KAHS å å å ä å ä. ä K
�
1
0
1
�3 1
4
3
�
1
4
3
2
4.7.2 Der Tonikasextakord
73
Tonikasextakkorde werden durch Tonschrittoder Tonsprung in der Bass-Stimme erreicht.Die Weiterführung geschieht meist in einemSekundschritt auf- oder abwärts im Bass.
Häufig folgen verschiedene Sextakkordeeinander:
Gegenüber der Grundform verhalten sie sichklangsteigernd.
T - S - D3 3 3
AHS 34AHS 34 å å å å. åæ å å å å å. åæ åAHS 34 å å å å å å ä. å å å å å å ä.3
13
1 3
Singa is ins´re Freud
22
4
��
21
1
aus Tirol
AHSAHS å å å å. åæ å å å å ää KAHS å å å å å å ä. å å å å å å ä K3
21
2
�
AHSAHS å. åæ å å å å å. åæ åå äää KAHS å å å å å å å å å å å å ä K3
2 3
1
4
34
31
0
2
� 42
1
2 2 4
� 2
3
24
1
AHSAHS å. åæ å å å å å. åæ åå ää KAHS å å å å å å å å å å å å ä K3
3 34
13
14
3 31
4
2 2 2 2 2
4
24
3
AHSAHS å. åæ å å å å å. åæ åå äää KAHS å å å å å å å å å å å å ä K3
2 3
14
34
31
0
2
� 42
1
2 2 4
2
3
24
1
AHSAHS å. åæ å å å å ää K ää KAHS å å å å å å å å å ä K ä K3
3 34
13
14
3
4
2 2 2 2 1
2 2
4.7.3 Der Subdominantsextakkord
74
Der Subdominantsextakkord bringt im Ver-gleich mit der Grundform eine Klangstei-gerung und die Tendenz zur harmonischenFortentwicklung. Die musikalische Grund-regel, dass der Dominanten die Tonika folgenmuss, gilt für Sextakkorde nicht. Häufig treffenwir die Akkordfolgen:
D - S D - S S -T3 3 3 3 3
AHS :AHS : åå å K K åå å ää J åå åå K åå å åå å ää JAHS : å K K å ä J å K å å ä J
Nana Kru
30 0
3
12
�1
00
44
1
�
13
2
�4
1
�2 44
0
�
aus Liberia
AHS ä ä å å.AHS å ä å å å
æ å. J å å L åæ å å å å åå ää JA
HS ä äR ä J å K å. åê
ä J0 2 10 1 3
1
0
1 44
323
2
34
212
AHS ä äAHS åå å å åå å å åå å åå å å
å å. ååå K åå å åå å åå å åå å å åSå åå KA
HS å å å å ä å K å å å å ä å K03
0 0 00 3
123
�
ù41
4143 2
1 3 4
2
1
4 1 3 41
2
�
AHS ä ä å å.AHS å ä å å å
æ å. J å å L åæ å å å å åå ää K. åæA
HS ä äR ä J å K å. åê
ä J0
213
1
01
�
AHS å. äAHS å å å L L å å åå å ä K. å
æåå å åå å åå å åå å ää JA
HS å. K. å ä J å å å å ä J2
�
AHS ä ä å å.AHS å ä å å å
æ å. J å å L åæ å å å å åå ää JA
HS ä äR ä J å K å. åê ä
J0
43
2
4.7.3 Der Subdominantsextakkord
75
AHSS S : ä ä å å å
åä ä å å å
åAHSS S :ä ä åæ å. å K ä ä åæ å. å KA
HSS S : å å å å ä. K å å å å ä. K
Good night, ladies
4
3
11
0
3 3 1
0
32
1
2 2
4
31
2
4
3
aus England
AHSSS å å å
åä ä ä.A
HSSS ääRä äää
åæ å. å å å. åæ å. åæ ä. KAHSSS å å åR å
ä. K å å å å ä. K1
0
1 3
0
12
1 3
423
24
3
4
34 4
34
1
2
AHSSS ä ääää ä ä ååååAHSSS å.å. åå åå åå å å å å å å å å å å.å
.åå åå åå å å å å. å åå åå ääAHSSSä ä
ää ä ä
ää
0
4
3
4
3
1
2
AHSSS ä ä äää ä ä ä äää äAHSSS å. å å å å å å å å å å å å å. å å å å å å å. å å å äAHSSSä ä ä ä ä ä ä ä2
¬¬
0
3
AHSS 24 å å å å å åAHSS 24 å å. å
å å å å å å å å å å å åAHSS 24 å å å å å å å å
Auf Mädel, putz dich schön
�
0 03
3
�4 4 2
34
1
2
�2
31
�
aus England
AHSS å åAHSS å å å. å å å å. å å å å. å å å ååAHSS å å å å å å å å3
2
20
02
2
3
14
14
3
1
43 1
4
AHSS å å å åAHSS å å å. å å å å å å å å å å å å åAHSS å å å å å å å å3 3
30
3
21
41 4
1
�2
31
�
Good night, ladies! Good night, ladies!Good night, ladies! We´re going to leave you now.
Merrily we roll along , roll along , roll along.Merrily we roll along o´er dark blue sea.
�
4.7.4 Der Dominantsextakkord
76
Bei der ersten Umkehrung der Dominanten,beim Dominantsextakkord, liegt die Terz alstiefste Stimme im Bass. Sie ist Leitton zurTonika und darf nicht verdoppelt werden, weilsonst im vierstimmigen Tonsatz zwangsläufigverbotene Oktavparallelen in der Stimmfüh-rung vorkommen. Es kann daher beim Domi-nantsextakkord nur der Grundton oder dieQuinte verdoppelt werden. Der Dominantsext-akkord führt grundsätzlich zur Tonika:
D - T3
AHSSS S : ä å å å ä ä ä å åå ä.AHSSS S : å å å å. åæ å å åå å å å å å å å å
å å ä.AHSSS S : K ä ä å. åê å
K ä å å ä.
Ein Hase saß im tiefen Tal
33
1 2 1 2 11
2
0
4
3
�
01
4
3 01
1
�4 4
3
4
24 4
3
aus den USA
AHSSS S ä å åS åR ä å å å å å ä.AHSSS S å å å å. åæ å å å å å å å å å å å å å ä.AHSSS S K ä ä å. åê å
K å å å å ä.23
1
33 3
0
3
24
01
44 1
2
AHSS S S å å å å å å å å ä ä å å å åAHSS S S å å ä.ä. å å ä.ä. å å å å å å ä.ä.AHSS S S K ä.
Kä.
K ä ä ä.�
4
4
3
1
1
�3 2
31
1
�3
44
1
3 4
�
AHSS SS ä ä ä ä å å å å ä.AHSS SS å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å ä.AHSS SS K ä ä ä ä å å å å ä.2
1
33
3 3
1
�2 4
3
4
3
4 2 1
2
AHSS S S å å å å å å å å ä ä å å å åAHSS S S å å ä.ä. å å ä.ä. å å å å å å ä.ä.AHSS S S K ä.
Kä.
K ä ä ä.�
4
4
3
1
1
�3 2
31
1
�3
44
1
3 4
�
AHSS SS ä ä ä ä å å å å ä.AHSS SS å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å ä.AHSS SS K ä ä ä ä å å å å ä.�
21
33
3 3
1 2 4
3
4
3
4 2 1
2
�
�
��
2
4.7.4 Der Dominantseptakkord
77
AHQ 34 ä ä å å å å ä åAHQ 34å. å å å å å å å å åå å å åA
HQ 34 å å å å ä å å å å å ä å
O du lieber Augustin
0 3
4
3
1
1
21 3 1 1 33 0 2
2
3
4 42 4
34 1
2
�4
01
3
aus Wien1679
AHQ ä ä å å å å åAHQå. å å å å å å å å åå å K KA
HQ å å å å ä å å å å å å K K
AHQ å å ä å å å ä åAHQ å å åå å å å å å åå å å åAHQ å å å å å ä å å å å å å ä å4
AHQ ä ä å å å å åAHQå. å å å å å å å å åå å K KA
HQ å å å å ä å å å å å å K K
AHQ 68 å. å. å. å. å. å.å. å.å.AHQ 68 å å
æ å åæ å. å å å. å. å å å å å å. å.AHQ 68 åê å å. å. å.
å. å. å å å å.
Drei Zigeuner fand ich einmal
2
3 4
1
�1
4
2
3
aus der Jugendbewegung
AHQ å. å å. å. å.AHQ å å
æ å å åå åå åå åå å.å. å å åå å å å å.å. å.å.AHQ å. å åê
å å å å. å åê å. å. å.�
13 1 3
1 4 3 3
4
3
�4
4
2
4
3
4
22 4
32
24 1
2
AHQ å. å å. å. å å å å å.AHQ å å
æ å å åå åå åå åå å.å. å å åå å å å å. å.AHQ å. å åê
å å å å. å åê å åê å. å.4
3
2
2
Drei Zigeuner fand ich einmalliegen an einer Weide,
als mein Fuhrwerk mit müder Qualschlich durch die sandige Heide.
4
åå�
4.7.5 Der Sextakkord in Moll
78
Alle Formen eines Molldreiklanges, bei denennicht der Grundton im Bass erscheint, be-zeichnen wir als Umkehrungen.Zur Unterscheidung der verschiedenen Um-kehrungen in Moll verwenden wir in derFunktionstheorie eine Basstonbezeichnung:
=
s =
=
t
d
3
3
tonikasextakkord
subdominantsextakkord
dominantsextakkord
3
1
2
1
2
3
4
1
2
3
4
4
4
AHQ ãããã4
1
2AHQAHQ
AHQ ãããã4
12
3AHQAHQ
AHQ ãããã
41
23
AHQAHQ
Oktavlage d-Moll mit Oktavverdopplung
Quintlage d-Moll mit Quintverdopplung
Terzlage d-Moll mit Terzverdopplung
Bei Sextakkorden in Moll verdoppeln wir wiein Dur den Grundton des Akkordes, seltener dieQuinte und nur in Ausnahmefällen die Terz.
4.7.6 Der tonikasextakkord
79
AHS 34 ä. ä. ä. åS å ä.AHS 34 å å å å å
å. åæ å å å å å å å å å å å å å åAHS 34 K ä. ä. ä. å å K ä.
Kristallen den fina
1 3 13
1
3
�1 2
3
�
�
4
12
4
3
�4 4 2 2
4 1 2
3
aus Schweden
AHS ä ååAHS å.å. å
æ å äS .ä.ä. ååå K .. ä.ä.ä. ååå K
åAHSä å ä. å K .. å å å å å K K
143
4
1.
2
2.
4
0 4
33 4
3
AHS ä.ä. ä.ä. ä. ä ä.ä.AHS ä å ä å ä å å å å ä åAHSK ä å ä å ä ä K K ä
2 23 3
4
3
4
AHS ä. ä. ä ä.ä. ä ååAHS ää å ä å å å å å å å å å å.å. å
æ åAHSå ä å ä ä K ä. ä å
243
1
143
0
�
4
4
AHS ä.ä. äAHS äS.ä.ä. ååå K å å å å å å.å. å
æååå ä.ä.ä.A
HSä. å K K ä. ä å å å å å4
3 4
2
AHS ä.AHS ååå K
å å.å. åæå å å å å å å å åå ääA
HS å K K K ä å å å å å å ä4 1
4 2 224 4
23
33
31 1
3
4.7.7 Der subdominantsextakkord
80
AHS : å åå åå åå åå åå åå ååAHS : å å å å å å å å å å å å å å å åAHS : å å å å å å å å
Schpilt she mir
2
0
2
00
04 4 3 0
00
Jiddisch
4
AHS å åå åå åå åå åå åå ååAHS å å å å å å å å å å å å å å å å å å åAHSå å å å å å å å0
AHS åå å åå åå ååS å äAHS å å å å å å å å å å å äAHSå å å å å å ä2
3
24
323
4
23
23
�4 1
2
�
1
1
3
AHS ä å å åAHS å å åS å å å. å å å åå åå å ääAHS ä å å å å ä3 1 3
1
4
24
4
3
4
22
34
4 2 4
3
AHS åå å å å ääAHS å å å å å.å. åæ å å å å äAHSå å å å å å å å
�
3
1 2
4
23
43 4
�
4
32
AHS åå åå å å åS å ääAHS å. å å å å. å å å å å å å äAHSå å å å å å ä2 3 1
�
4
00
�2
4
2 000
4.7.8 Der Dominantsextakkord/dominantsextakkord
81
AHQ 34 ä å ä. ä å ää åAHQ 34å å å å ä å å å å ä åA
HQ 34 ä å å ä ä å ä å
Bin ich mir gegangen
�
3
1
4
3
1
2
4
4
2
Jiddisch
AHQ ä å ä.AHQ å å å å å å å ä.ä.ä. äää åAHQ ä å ä. ä.
ä K4
3
4
34
2
43
�
13
AHQ ä å ä. ää åå äS åAHQ å å å ä å å å å ä åAHQ ä å å ä ä å ä å�
2
�
3
0 3
4
3
1
4123
4
224
3
AHQ äS. ä. å. åæ å å å äAHQ å å å å å å ä. ä.AHQä. äS . ä. ä.2
3 0
1
2
0
1 3 2
1
�
4 4 31
AHQ.. å å å ä å ä å ä åAHQ.. å å å å. åæ å å å å å. åæ åAHQ.. å å å å ä å ä åS ä å
�
�
0
121
423
44
1
3
AHQ å å å ä å ä å ä.AHQ å å å å. åæ å å å å ä. ..AHQå å å å ä å ä åS ä.4
1
3
21
0
4
4.8 Der Quartsextakkord
82
Verlegen wir beim Sextakkord den Basston,die Terz, in die Oktave, so liegt die Quinte alsunterster Ton im Bass, wir erhalten einenQuartsextakkord.Auch bei dieser zweiten Umkehrung behalten
die Dreiklangstöne ihren ursprünglichenNamen als Grundton, Terz und Quinte.
2
3
2
4
1
2
3
4
1
1
1
1
AHSS ãããã
2
3AHSSAHSS
AHSS ãããã1
432A
HSSAHSS
AHSSãããã2
4
AHSSAHSS
Oktavlage
Quintlage
Terzlage
Quartsextakkord mit Quintverdoppelung
Im vierstimmigen Satz wird beim Quartsext-akkord wie in der Grundform ein Intervallverdoppelt. Eines dieser Intervalle, den ver-doppelten Grundton in Form der Oktave, Terzoder Quinte finden wir als höchsten Ton in derOberstimme.
4.8 Der Quartsextakkord
83
Die Bezeichnung Quartsextakkord geht auf dasGeneralbasszeitalter im Barock (etwa 1600 -1750 n. Chr.) zurück. Werden Grundton undTerz um eine Oktave aufwärts versetzt, so dass
die Quinte den Basston bildet, dann erscheintim Generalbass die Bezifferung . Der Spielersoll statt der Terz eine Quarte und statt derQuinte eine Sexte spielen.
6
4
Die Quarte nimmt bei der Einordnung derTonabstände nach dem Konsonanzprinzip eineSonderstellung ein. Sie prägt auch denQuartsextakkord. Je nach seiner Stellung imvierstimmigen Tonsatz erscheint er einmal alsKonsonanz, dann wieder als Dissonanz.
Die Quarte über dem Bass lässt den Dreiklangin seiner zweiten Umkehrungen labil erschei-nen. Deshalb müssen Quartsextakkorde musi-kalisch nach ihrer Stellung im vierstimmigenTonsatz begründet werden
Zur Unterscheidung der verschiedenenUmkehrungen verwenden wir in derFunktionstheorie eine Basstonbezeichnung:
In der Stufentheorie gilt die Bezifferung mitden Hochzahlen als Quartsextakkord.Quartsextakkorde können auf leichter undschwerer Taktzeit eintreten. Auf leichter
Taktzeit stehende Quartsextakkorde habenwenig musikalische Bedeutung und können oftdurch andere, bessere Klänge ersetzt werden.
=
=
=
T
S
D
3
3
3
Tonikasextakkord
Subdominantsextakkord
Dominantsextakkord
=
=
=
l
lV
V
6
6
6
4
4
4
Quartsextakkord der Grundstufe
Quartsextakkord der vierten Stufe
Quartsextakkord der fünften Stufe
Durchgangsquartsextakkokrd
Wechselquartsextakkord
Vorausnahmequartsextakkord
Umkehrungsquartsextakkord
AH
ääAHAH
äQuarte Sexte
4.8.1 Die Wechselnote
84
Die Wechselnote umschreibt einen harmonie-eigenen konsonanten Melodieton durch dieobere oder untere Nebennote. Sie bewegt sichdabei in einem Tonschritt (chromatisch oderdiatonisch) vom Ausgangston weg hin zurNebennote und kehrt wieder zurück. DieWechselnote steht immer auf unbetontemTaktteil und ist dissonant. Wechselnotenkönnen auch gleichzeitig in mehreren Stim-menauftreten.
AHS 34 å å å å ä å å å å ä å å åAHS 34 å å åå å. å ä å å åå å. å ä å å å åAHS 34 ä å å å ä ä å å ä å å å
Wenn ich ein Vöglein wär
3
02 3 3
20
3 0
1
�4 1
4
14
4
1
�
1
�13
2
4
3
1
4 12
0
4
1
12
4
aus Österreich
AHS ä ä. ä å å å å å å å å åAHS ä K å å åå ä K å åå åå å å åAHS ä K ä å ä K å å å ä.
2 12
41
4
2
30
4
34
1
3
3
21
2
0
AHS å å å å å å å å å å å
å å å ä å åå åAHS å å å å å å å å å å ä K å å ååAHSä. ä å å å å ä K å å å4
41
23
2 4
3
1
243
1
AHS å å å å å å å å å å å å å å å å å
å å å äAHS å å å å å å å å å å å å å ä KAHSä. ä. ä å å å å ä K
2
AHSS 68 å. å åAHSS 68 å. å å å. å åå å.å. K. å.å. åå åå å. å åå å.å. K.AHSS 68 å. å åê
å. K. å. å å å åêå. K.0
2 1
03 0
2
1
Studie
W
4
W
4
1
W
4
343
W
2 24 2
3
R. Friesch
Wenn ich ein Vöglein wär´und auch zwei Flügel hätt´,
flög ich zu dir, flög ich zu dir!Weil´s aber nicht kann sein,
nicht kann sein, nicht kann sein,bleib ich allein.
4.8.1.1 Der Wechselquartsextakkord
85
Beim Wechselquartsextakkord bewegen sich ausder Grundform des Dreiklanges Terz undQuinte parallel zur oberen Nebennote undkehren wieder zurück. Der Bass bleibt unver-ändert. Der Wechselquartsextakkord steht alsDissonanz auf leichter Taktzeit.Im vierstimmigen Satz wird die im Bass liegen-de Quinte verdoppelt
AHQ 38AHQ 38 å å å å å å å å å å å å å å åAHQ 38 å. å å å åê å å å å å åê
Quando si pianta
3 3 32
2
�4 4 4
3
1
aus Italien
AHQ å. å å å
å å åAHQ å å å å å å å åæ å. å.å.å.AHQ å. å. å. å.
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43
4
Studie
12 4
432
2 10
1
24
3
1
2
R. Friesch
21
3 32 0 1 2 3
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4.8.2 Der Durchgang
86
Werden harmonieeigene Töne durch Ton-schritte (aufwärts oder abwärts) miteinanderverbunden, entstehen harmoniefremde Töne,die wir als Durchgang bezeichnen. Der ein-fache Durchgang überbrückt Terzintervalle, derdoppelte Durchgang Quartintervalle. DerDurchgang steht auf unbetontem Taktteil.Durchgänge können auch in mehreren Stim-men gleichzeitig auftreten.
AHSS S : å åæ L å å å å å å å å å å ä.AHSS S : å å. å
æ å å å å ä å å å å åå åå ä.ä.AHSS S : K ä å å ä å å å å å å ä.
Wie lieblich ist der Maien
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3
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4
24 2
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2
3
143
423 2
Johann Steuerlein
AHSS S å åæ L å å å å å å å å å å ä.AHSS S å å. åæ å å å å ä å å å å åå åå ä.ä.AHSS S K ä å å ä å å å å å å ä.
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423
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AHSS S å ä ä å å å å å å å å ä.AHSS S å å. åæ å å å å ä å å å å åå åå ä.ä.AHSS S å å å ä ä å å å å å å ä.3 1
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10
12
Studie
13
13
24
3
13
R. Friesch
Wie lieblich ist der Maienaus lauter Gottesgüt.
Des sich die Menschen freuen,weil alles grünt und blüht.
Die Tier sieht man jetzt springenmit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen,die loben Gott mit Freud.
4.8.2.1 Der Durchgangsquartsextakkord
87
Beim Durchgangsquartsextakkord bewegt sichdie Bass-Stimme in Sekundschritten aufwärtsoder abwärts. Der Durchgangsquartsext-akkorderscheint auf leichter Taktzeit alsScheindominante zwischen Grund- und Sext-akkord der Tonika oder als Scheintonikazwischen Grund- und Sextakkord der Sub-dominanten.Die Sekundverbindung im Bass rechtfertigtdiesen labilen Akkord und lässt ihn konso-nantklingen.
AHSS ; åå åå ä ä ä ä ä å åå ääAHSS ; å å å å ä å å ä ä åAHSS ; å å ä ä ä ä å å å å ä3
4
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10 1 3
3
201 3
R. Friesch
231
Studie
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3
1
0
4 4
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AHSS S :ä ä å å å å åå å å å å ä JA
HSS S : ä ä å å åå å å å å å äAHSS S :å å å å
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aus SüddeutschlandEs, es, es und es
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12 1
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AHSSS ä ä å å å å åå å å å å ä KAHSSS ä ä å å åå å å å å å äAHSSSå å å å
å å å å å å å å ä K
AHSSS å å ååå ååå ååå
å å ååå ååå ååå å å ååå ååå ååSå å å åå åå ååAHSSS K ä. K
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AHSS S ååå å
å åå åå åå å. åæåå åå ä ä ä JA
HSS S ä å å å å äAHSS S å å å å å å å
å å ä ä ä J3 1
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1
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3
1
4
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Es, es, es und es, es ist ein harter Schluss,weil, weil, weil und weil, weil ich aus Frankfurt muss.
Drum schlag ich Frankfurt aus dem Sinnund wende mich Gott weiß wohin,
ich will mein Glück probieren, marschieren.
4.8.3 Die Vorausnahme
88
Wird ein Ton der nachfolgenden Harmonie inSekundschritten auf- oder abwärts vorzeitigerreicht, so entsteht eine Vorausnahme(Antizipation). Die Vorausnahme erscheintmeist als ausgesprochene Schlusswendung aufleichtem Taktteil.Die Auflösung des hamoniefremden Toneserfolgt auf betontem Taktteil. Die Bewegungkann auf- oder abwärts erfolgen. Die Voraus-nahme tritt gelegentlich auch in mehrerenStimmen gleichzeitig auf.
AHSS : ä äAHSS : å å å
å å å å å å å å å å. åæ å. åæ ää JA
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Studie
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23
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R. Friesch
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å å å å å å å å å å1
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Ihr kleinen Vögelein
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Ernst Kopp
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440
AHQQ å å å å å å å K å å å å å å å KAHQQ å å å å å å å å å å å åR å å å å å å å å å å å å4 2
42
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34 2 2 1
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4
Ihr kleinen Vögelein, ihr Waldergötzerlein,ihr süßen Sängerlein, stimmt mit mir überein.
Ich will den Herren preisen mit meinen Liebesweisen,ich will von Herzensgrund ihm auftun meinen Mund.
4.8.3.1 Der Vorausnahmequartsextakkord
89
Beim Vorausnahmequartsextakkord wird dieHarmonie des nachfolgenden Akkordes beiliegenbleibendem Bass vorzeitig erreicht. DerVorausnahmequartsextakkord erscheint meistals ausgesprochene Schlusswendung auf leich-tem Taktteil. Der Vorausnahmequartsext-akkord ist im Tonsatz von untergeordneterBedeutung. In vielen Fällen kann er durch einebessere Lösung ersetzt werden.
AHS : å å å å å å å å å å å å ä äAHS : å å
å å å å å å å å å å å. åæ ääAHS : ã ã ä å å å å ä
Freude, schöner Götterfunken
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23
13
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Ludwig van Beethoven1770-1827
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AHS å å å å å å å å å å å åAHS å å å å å å å å å å å å å.å.å. åå
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AHS å å å å å å å å å å å åAHS åå å å å å å å å å å å å å.å.å. åå
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AHSS 68 å.å.AHSS 68 å.å. ååå åå
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å åæ ä.ä.ä.AHSS 68 å. å åê å. å åê
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2
Studie
4132
423
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1 213
423
4 4
R. Friesch
Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium,wir betreten feuertrunken, Himmlische dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt.Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.
4.8.4 Der Vorhalt
90
Beim Vorhalt hält eine Stimme ihren Ton ausdem vorhergehenden Akkord fest, während dieanderen Stimmen den Wechsel vollziehen. DerVorhalt tritt auf betontem Taktteil ein und löstsich auf leichtem Taktteil durch einenSekundschritt abwärts in einen harmonie-eigenen Ton auf. Die häufigsten Vorhaltsbil-dungen sind Quart- und Nonenvorhalt. Der"vorenthaltene" Ton darf in einer anderenStimme nicht vorkommen.
AH24 å åå å åå
æAH24 åæåå å åå å åå å åå åæ å. åæ åA
H24 L å å å å å å å åê
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42
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De camptown ladies
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243
aus den USA
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H L å å å å å å å.21 3
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3
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HQ 34 L ä. ä K ä. ä L åê ä
L
Studie
1
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14
21
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42
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11
22
R. Friesch
3 0 33
4.8.4.1 Der Vorhaltsquartsextakkord
91
Beim Vorhaltquartsextakkord werden aufbetontem Taktteil Quinte oder Terz einesDreiklanges dem Hörer durch die Nachbar-töneSexte oder Quarte vorenthalten. Die Auflösungdieses Doppelvorhaltes (der Sexte in dieQuinte, der Quarte in die Terz) erfolgt durchSekundschritte abwärts auf leichter Taktzeit.Vor der Tonika hat der Vorhaltquart-sextakkordeine plagale Wirkung, vor der Sub-dominantenin Moll erscheint er als sogenann-te phrygischeWirkung.
AHS : ä ä å. å
æ ä å åAHS : å å å å å å å å å å å å å å.å.å. å
æåå åå åå
æAHS : K. ä ä ä ä å. åê
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In einen Harung
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33
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143 1
43 1
4
34
1
2 2
aus Deutschland
AHS å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å K å å å å åæAHS å å å å å å å å å å å å å å. åæ å å å
æAHSå. ä ä å å å å ä å å å å åê0
43 0
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AHS ä å å å åAHS L å å. å
æå å å å L åå åå åå ååå ååå L ååå ååå ååå ååå ååå LA
HSK. å å ä ä ä ä ä å å L
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4
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12
AHS ä å å å å ää ä ääAHS L å å. åæ å å å å L åå åå åå å å å å ä LAHSK. å å ä ä ä ä ä ä L4
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HSS 34 å å å å å å å å å å ä K
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04
231
Studie
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21 2
4
23
�
04
0
231
02
0
0
213
R. Friesch
In einen Harung jung und stramm,zwo, drei, vier : Sstata, tirallala,
der auf dem Meeresgrunde schwamm,zwo, drei, vier : Sstata, tirallala,
verliebte sich, o Wunder,´ne olle Flunder, ´ne olle Flunder.
4.8.4.2 Der kadenzierende Quartsextakkord
92
Beim Vorhaltquartsextakord über demDominantgrundton wird die Dominanteerwartet, jedoch durch den Quartsextakkordder Tonika verzögert. Dieser dominantischeVorhaltsklang ist als Mittel der Schlussbildungbesonders in der Wiener Klassik von so großerBedeutung, dass er einen eigenen Namenerhalten hat:
" ".kadenzierender Quartsextakkord
AHS 68 å.AHS 68 åæ å åæ åå åå å å.å. åå ååå å ååA
HS 68 L åê å åê å
å å å å åêå
Ich geh durch einen grasgrünen Wald
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aus Hessen
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Fine
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AHS å å å å å å
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AHS ååæ
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åå å å ååAHS åê å åê
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åå ååæ å. å åå åå åæ ååA
HS åê å åê
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13
2
D. S. al Fine
4
2
30
3
AHSS 34 å å å ä å å å åå ää åå ääAHSS 34 å
å å å ä å å å å å ä å ä KAHSS 34 å å å å ä å å å å ä å ä K
Studie
3
0 1 33
20
04
12
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4 4
12
12
2
00
231
021
213
R. Friesch
Ich geh durch einen grasgrünen Waldund höre die Vögelein singen.
Sie singen so jung , sie singen so alt,die kleinen Vögelein in dem Wald,
die hör ich so gerne wohl singen.
3
4.8.4.3 Der Umkehrungsquartsextakkord
93
Bei Durchgangs-, Wechsel-, Vorhalt- undVorausnahmequartsextakkorden schreitet derBass in Sekundschritten weiter, beim Umkeh-rungsquartsextakkord springt der Bass vomGrundton, der Terz oder der Oktave in dieQuinte beziehungsweise zurück, während dieanderen Stimmen die Harmonie beibehalten.Den Umkehrungsquartsextakkord finden wirhäufig in Form des Wechselbasses bei der ein-fachen Liedbegleitung.
AHS : å å å å å
å å å ä ää ää äAHS : å å å å å å å ä å. åæ å å ä K ..AHS : K ä å K ä ä å å ä ä K ..
Wohlauf in Gottes schöne Welt
2
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4 2 44
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aus der Mark
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AHS ä äR ä å ä ä å å å åAHS å å å å å å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ åAHSK ä ä ä ä å å ä ä å2
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1
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AHS å å å å å å å å å å ä å å ä.AHS K å. åæ å å å. åæ å å å. åæ å å ä.AHSK ä å å ä å å å å å å ä.1
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AHSS :AHSS : K ååå K ååå K ååå J K ååå K ååå K ååå J J äääAHSS : ä ä ä å å ä ä ä å å ä ä0
0
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03 4
Studie
231
4
21
243
312
R. Friesch
Wohlauf in Gottes schöne Welt, lebe wohl, ade!Die Luft ist blau und grün das Feld, lebe wohl, ade.
Die Berge glühn wie Edelstein,ich wandre mit dem Sonnenschein.
|:Lalalalalalala, ins weite Land hinein.:|
4.9 Kleinterzverwandtschaft/Großterzverwandtschaft
94
Im 19. Jahrhundert, in der Romantik, gewinntdie Terzverwandtschaft neben der Quintver-wandtschaft an Bedeutung. Mit der Terzver-wandtschaft der natürlichen Obertonreihehaben die rein mathematischen Groß- undKleinterzverwandtschaften nur den Namengemeinsam. Die Schichtung großer Terzenführt zu vier möglichen Reihen.
Grundton - große Terz - übermäßige Quinte
kleine Sekunde - Quarte - große Sexte
große Sekunde - übermäßige Quarte- übermäßige Sexte
kleine Terz - Quinte - große SeptimeBei all diesenReihen sind enharmonische Verwechslungen inder temperierten Stimmung möglich. Bei derSchichtung kleiner Terzen erhalten wir dreimögliche Reihen.
Großterzverwandtschaft:
KleinterzverwandtschaftGrundton C
GroßterzverwandtschaftGrundton C
c
fis
cis
d
dis
e
fg
gis
a
ais
h
c
cis
d
dis
e
fg
fis
gis
a
ais
h
95
Die diatonische
Sekundverwandtschaft
8:9Sekunde
2:3Quinte
8:9Terz
2:3Sexte
3:4Septime
3:4Quarte
1:2Oktave
temperierteStimmung
5.1.1 Die pythagoräische Stimmung
96
St. Odo von Cluny (935 nach Christus)Darstellung dera:b = Verhältniszahlen der schwingendenSaitenlänge
pythagoräischen Stimmung
Die mittelalterliche Musiktheorie bevorzugt mitder pythagoräischen Stimmung die reineQuinte. Im 16. - 18. Jahrhundert bemüht sich
die Musiktheorie mit der mitteltönigen Stim-mung um einen Kompromiss möglichst reinerQuinten und naturreiner großer Terzen.
5.1.2 Die mitteltönige Stimmung
97
Pythagoräische und mitteltönige Stimmungkönnen wir in einer einfachen Grafik dar-stellen. Die waagrechte x-Achse ist gleichbe-deutend mit der unendlichen Quintengerade dertemperierten Stimmung.In Richtung y-Achse werden die Abweichun-gen der Tonschritte in Cents (HundertstelHalbtonschritte) eingezeichnet. Bei der
pythagoräischen Stimmung sind in der leichtsteigenden Geraden elf naturreine Quinten(+2 Cents) erkennbar. Im Gegensatz zurtemperierten Stimmung ist fis nicht gleich ges,der Unterschied beträgt -24 Cents, das pytha-goräische Komma. Der Schritt von fis (+12Cents) nach des (-10 Cents) wird als Wolfs-quinte (-22 Cents) bezeichnet.
Bei der mitteltönigen Stimmung sind in derleicht fallenden Geraden elf mitteltönigeQuinten (-3,5 Cents) erkennbar. Im Gegensatzzur temperierten Stimmung ist ges nicht gleichfis, der Unterschied beträgt + 42 Cents! DerSchritt von fis (-21 Cents) nach des (+17,5Cents) wird als Wolfsquinte (+38,5 Cents)
bezeichnet. Wollen wir die Art der großenTerzen bestimmen, müssen wir wieder denUnterschied zwischen den beiden Intervall-tönen bilden. Als Ergebnis erhalten wir
(-14 Cents) und(+ 28 Cents).
acht naturreine große Terzenvier unbrauchbare Wolfsterzen
Wollen wir die Art der großen Terzenbestimmen, müssen wir den Unterschiedzwischen den beiden Intervalltönen bilden:
h (+10 Cents)g -(+ 2 Cents) = +8 Cents
=
Als Ergebnis erhalten wirund
pythagoräische Terzacht pythagoräische Terzenvier fast naturreine große Terzen.
es/dis (- 6 Cents)h -(+10 Cents) = -16 Cents
= -14 Centsnaturreine große Terz
fish des as es b f c g d a e h fis des
-17,5 -21 +17,5 +14 +10,5 +7 +3,5 0 -3,5 -7 -10,5 -14 -17,5 -21 +17,5Cent
Mitteltönige Stimmungmitteltönige Quinten
Wolfsquintefis - cis
Wolfsterza - cis
Pythagoräische Stimmungnaturreine Quinten
fish des as es b f c g d a e h fis des
-10 -8 -6 -4 -2 0 +6 +8 +10 +12 -10+10 +12 +2 +4Cent
pythagoräischeTerz Wolfsquinte
Saitenlänge ‰des Grundtones
500
533
571
615
640
666
695
727
800
842
888
941
1000
Intervall
Oktave
große Septime
kleine Septime
große Sexte
kleine Sexte
Quinte
übermäßige Quarte
Quarte
große Terz
kleine Terz
große Sekunde
kleine Sekunde
GrundtonSaitenlänge ‰
des Grundtones
500
529
561
594
629
667
707
749
793
840
890
943
1000
Obertonreihetemperierte Stimmung
5.1.3 Die temperierte Stimmung
98
Berechnen wir für die Gitarre die Bundab-stände der g-Saite in einer historischen Stim-mung und ziehen anschließend die d-Saite auf,klingen einige Intervalle in Bezug auf den Aus-gangston g grausig falsch, denn in der Natur derSaiteninstrumente liegt es, Halbtonschritteeinander anzugleichen.Der französische Mathematiker und Musik-theoretiker Marin Mersenne (1588 - 1648n. Chr.) gibt in seinem Hauptwerk "Harmonieuniverselle" den jeweiligen Bundabstand mit1/18 der vorhergehenden Saitenlänge an undgelangt zu einem theoretischen Wert, dergeringfügig kleiner als die temperierte Stim-mung ist.Andreas Werckmeister teilt 1691 n. Chr. dieOktave in zwölf mathematisch gleiche Halb-tonschritte. Er verzichtet auf die Reinheit derQuinte. Sie wird geringfügig verengt:
= 702 Cents= 700 Cents
Dadurch verschwindet das pythagoräischeKomma.
Auch die naturreine große Terz wird auf-gegeben. Sie wird ersetzt durch die rauetemperierte Terz:
= 386 Cents= 400 Cents
Nun gibt es außer der Oktave kein rein klin-gendes Intervall mehr, aber wir können indiesem gleichstufigen System in allen Ton-artengleich gut musizieren.Bei Instrumenten mit temperierter Stimmungwerden ursprünglich unterschiedliche Töneaustauschbar:
fis = ges ces = h
Wir nennen dies eine enharmonische Ver-wechslung. Aber nicht nur einzelne Töne, ganzeTonarten sind enharmonisch gleich:
Fis - Dur = Ges - Durces - Moll = h - Moll
Der Vergleich Obertonreihe/temperierteStimmung zeigt wie gut dieser Versuch gelun-gen ist, offenbart aber gleichzeitig auch dieSchwachstellen.
reine Quintetemperierte Quinte
naturreine große Terzentemperierte große Terzen
5.1.4 Der elfte Teilton der natürlichen Obertonreihe
99
In der Musiktheorie wird der elfte Teilton dernatürlichen Obertonreihe als übermäßigeQuarte bezeichnet. Ordnen wir diesen Ton indie temperierte Durtonleiter ein, zeigt sich, dasser im geometrischen Mittel 1,56 ‰ näher an derübermäßigen als an der reinen Quarte liegt.Daraus wird nun rein rechnerisch der Schlussabgeleitet, dass dieser elfte Oberton eineübermäßige Quarte sein muss.Berechnen wir in der chromatischen Sekund-verwandtschaft der natürlichen Obertonreiheüber dem vierfach oktavierten Grundton dieübermäßige Quarte (Verhältniszahl 16:23) undzeichnen sie in die Grafik der diatonischenSekundverwandtschaft ein, entdecken wir, wienah die beiden übermäßigen Quarten dertemperierten und der natürlichen Stimmungbeieinander liegen. Der elfte Teilton der natür-lichen Obertonreihe entpuppt sich eindeutig alseine zu hoch klingende reine Quarte. In derOktav- und Quintverwandtschaft dernatürlichen Obertonreihe finden wir nur reineIntervalle, in der Terzverwandtschaft und derdiatonischen Sekundverwandtschaft folgengroße und kleine Intervalle (bezogen auf den
Grundton beziehungsweise als Ergänzung aufseine Oktave). Die übermäßige Quarte tanzthier vollkommen aus der Reihe. Einen solchgroben Fehler hätten die Musiktheoretikerlängst erkennen müssen! Aber was ein großerGeist einmal niedergeschrieben hat, wird meistohne weitere Prüfung auch über lange Zeit-abschnitte hinweg gedankenlos übernommen.
Die natürliche Obertonreihe baut sich überihrem Grundton auf. Wenn wir die Stamm-intervalle berechnen, müssen wir sie auf diesenGrundton beziehen:
kleine Terz 5./6. Oberton (Musiktheorie)Verhältniszahl 5:6 = 0,833
kleine Terz 16./19. Oberton (Obertonreihe)Verhältniszahl 16:19 = 0,842
kleine Terz temperiertVerhältniszahl = 0,840
Wieder findet die Musiktheorie nicht die besteLösung!
reine Quinte
übermäßige Quarte
reine Quarte
große Terz
unbenanntes Intervall
reine Quinte
übermäßige Quarte
reine Quarte
große Terz
natürliche Obertonreiheschwingende Saitenlänge
temperierte Stimmungschwingende Saitenlänge
Unterschied 1,56 ‰
5.1.5 Richtungswillen der natürlichen Obertöne
100
Der Anfang der Musik liegt weit zurück imDunkel der Vergangenheit. Auf dem Musik-bogen, dem allereinfachsten, ursprünglichstenSaiteninstrument, lassen sich neben demGrundton durch Berühren der Saite imSchwingungsknoten Oktave und oktavierteQuinte spielen. Damit ist die melodischeUrzelle, der Spannungsbogen
gegeben.
In der Naturtonleiter liegt die Quinteakkustisch und optisch genau in der Mitte alsHöhepunkt. Sie stellt die weiteste Entfernungvom Grundton dar und bildet zu ihm denGegenpol. Untersuchen wir die Obertöne derSekundverwandtschaft, die Naturtonleiter, aufihren melodischen Richtungswillen, so er-scheinen die vier oktavierten Obertöne derTerzverwandtschaft (Grundton, große Terz,Quinte und kleine Septime) als Ruhepunkte.
Untersuchen wir die Obertöne der Terz-verwandtschaft auf ihren melodischenRichtungswillen, so erscheinen die beidenoktavierten Obertöne der Quintverwandt-schaft als Ruhepunkte. Untersuchen wir dieObertöne der Quintverwandtschaft auf ihrenmelodischen Richtungswillen, so erscheint deroktavierte Grundton als Ruhepunkt. Unter-suchen wir den Oberton der Oktavverwandt-schaft auf seinen Richtungswillen, so erscheintder Grundton als Ruhepunkt.
Unser Musikempfinden bezieht alle melo-dischen Erscheinungen auf diesen Grundton,die Tonika. Alle Obertöne bewegen sicheinheitlich abwärts in verschieden großenSprüngen oder Schritten auf diesen Grundtonzu. Dabei wird immer die kleinste Einheitgewählt.
Die dreifach oktavierte große Septime und dervierfach oktavierte Grundton liegen sehr nahezusammen. In unserem Ohr überlappen sichbeide Resonanzbereiche, wir hören nur einenTon mit schwebender “Lautstärke”.Wir empfinden diese Schwebung als rau, diegroße Septime soll in die Oktave aufgelöstwerden. Die Kraft dieses "Leittons" überwiegtgegenüber dem Richtungswillen des Obertons.
Grundton - Quinte - Grundton
Ruhepunkteder diatonischen
Sekundverwandtschaft
Ruhepunkte derTerzverwandtschaft
Abwärtsbewegungin Sekundschritten
Abwärtsbewegungin Terzsprüngen
Richtungswillender natürlichenObertöne
5.1.6 Die harmoniefreie Diatonik
101
Die natürliche Obertonreihe besteht seitErschaffung der Welt und wird auch in ferneEwigkeit bleiben. Die harmoniefreie Diatonikist Jahrtausende alt. Sie bildet die Grundlage fürdie einstimmig, unbegleitet gesungenenHymnen des klassischen Griechenlands, für diefrühkirchliche Liturgie, für die Kirchen-tonarten des Mittelalters. Der lineare Kontra-punkt der Niederländer im 15. und 16. Jahr-hundert mit melodischen Schlussformeln undLeitton schließt daran an. Zur Zeit J. S. Bachsverschwindet die harmoniefreie Diatonik ausdem alltäglichen Musikgeschehen, weicht deruneingeschränkten Herrschaft von Dur undMoll, gehört zur Vergangenheit.
Die Menschen des Mittelalters, der Renais-sance, des Barocks, der Klassik, hören Klängeund Geräusche anders als wir, sind Kinder ihrerKultur mit allen Möglichkeiten undBegrenzungen, aber sie kennen genau wie wirdie
"natürliche Obertonreihe".
Sie ist das verbindende Glied zwischen Ver-gangenheit und Gegenwart. Aufzeichnungenaus jenen Tage zeugen davon, geben uns Hin-weise auf Auffassungen und Wissen unsererAhnen. Wir werden, ob wir es wollen odernicht, durch die Musik aus anderen Stilepo-chengeprägt. Deshalb gehört zur Harmonie-lehreder Gegenwart wertvolles Liedgut aus derVergangenheit.
Es ist erstaunlich, dass sich Lieder über Jahr-hunderte hinweg auch ohne Aufzeichnungenerhalten haben. Begreiflicherweise verwandelnsie sich unter bestimmten Bedingungen, passensich einem Kulturkreis an.
Bei unserer Wanderung durch das Reich derHarmonielehre sind wir allmählich auf-gestiegen in höhere Gefilde, haben Oktav - undQuintverwandtschaft hinter uns gelassen. UnserBlick schweift über eine veränderteMusiklandschaft. Die Harmonie der Drei-klänge, die Terzverwandtschaft, majestätischund stumm, spricht in ihrer Schönheit zu uns.In weiter Ferne erblicken wir Zacken und Grateder diatonischen Sekundverwandtschaft.
Nebendreiklängein Moll
Hauptdreiklängein Dur
5.1.7 Das älteste musikalische Rätsel
102
AA
AA
A
A
A
A
AA
A
A
A
A
A
A
Der griechische Philosoph lehrtim 6. Jahrhundert v. Chr., dass die Musik aufharmonischen Zahlenproportionen beruht. MitHilfe einer schwingenden Saite berechnetPythagoras die Stammintervalle.
Der griechische Philosoph vonTarrent (354 - 300 v. Chr.) lehrt, dass die Mu-siksich auf die Hörerfahrung des Menschen stützt.Mit Hilfe einer schwingenden Saite verweistAristoxenes auf hörbare Obertöne.
Pythagoras Aristoxenes
pythagoräischeStimmung
natürlicheObertonreihe
5.2.1 Die achtstufige Naturtonleiter
103
AA
AA
A
A
A
A
Grundton
Quinte
Dom
inante
gro
ße S
eku
nd
eW
ech
se
ldo
min
an
te
große Sexte
Dom
inante
3. Grades
großeTerzDominante4. Grades
große
Septim
e
Dom
inante
5. Gra
des
kle
ine S
ep
tim
eW
ech
se
l-su
bd
om
ina
nte
Quart
e
Subdom
inante
pythagoräischeStimmungdiatonische
Sekundverwandtschaft
Seit jener Zeit liegen beide Musiktheorien imWiderstreit, und es ist der Musikwissenschaftbisher noch nicht gelungen eine Lösung zufinden. Das Ei des Kolumbus liegt in dernatürlichen Obertonreihe, genauer gesagt in derdiatonischen Sekundverwandtschaft. In derMusiktheorie suchen wir diese achtstufigeNaturtonleiter vergebens, weil durch einenDenkfehler der 11. Oberton falsch bezeichnetwird. Diese Naturtonleiter ist der naheverwandten Durtonleiter melodisch undharmonisch weit überlegen.
Die Menschheit steht im 15. Jahrhundert kurzvor der Entdeckung der achtstufigen Natur-tonleiter, vor einer Sternstunde. Aber dann gibtder Schweizer Musiktheoretiker HenricusGlareanus sein
in lateinisch und deutsch heraus; die Kirchen-tonart Ionisch ist in aller Munde, sie gewinntdas Rennen um die Vorherrschaft der Musik-systeme. Und doch ist sie nur zweite Wahl! Diebessere Lösung ist auch heute noch dieachtstufige Naturtonleiter, in ihr löst sich einJahrtausende alter musikalischer Widerstreit!
Aus der Analyse zahlreicher Stücke von WilliamByrd (1543 - 1623),Leo Haßler (1564 - 1612),Orlando di Lasso (1532 - 1594),Leonard Lechner (1553 - 1606)
und vielen anderen mehr, wird im 16. Jahr-hundert folgendes Tonmaterial verwandterKlänge verwendet:
B F C G D A
Aus diesem Tonmaterial lässt sich die acht-stufige Naturtonleiter ableiten:
F G A B C D
Dodekachordon
Es E
Es E
5.2.2 Quintverwandte Naturtonleitern
104
Durch unsere musikalische Grundausbildungsind wir gewöhnt, Dur- und Molltonleitern überden Quintenzirkel zu erschließen. Dieachtstufige Naturtonleiter können wir als einemit der kleinen Septime erweiterte Durton-leiter betrachten. Für beide gelten die gleichenRegeln und Gesetze.
Die Durtonleiter besteht aus zwei gleicharti-genTetrachorden, die durch einen großenSekundschritt miteinander verbunden sind:
Quarte + große Sekunde + Quarte
Die achtstufige Naturtonleiter besteht aus zweiverschiedenartigen Fünftonreihen, dieunmittelbar miteinander verbunden sind:
Quinte + Quarte
Quinte: Ganzton + Ganzton+ Halbton + Ganzton= drei Ganztöne + ein Halbton
Quarte: Ganzton + Halbton+ Halbton + Halbton= ein Ganzton + drei Halbtöne
Wollen wir in die Tonart der Oberquinte
wechseln, müssen wir zur Quarte einenGanzton hinzufügen und die unterenHalbtöne in einen Ganzton umwandeln. Wollenwir in die Tonart der Unterquinte wechseln,müssen wir von der Quinte den oberstenGanzton wegnehmen und den nächstfolgendenin zwei Halbtonschritte umwandeln.
Wechseln wir von der reinen Stimmung in dietemperierte Stimmung wird aus der
ein .
beiden
acht-stufigenNaturtonleiter natürliches Dur
A å å å å å å Qå Råå
A Qå å å å å å Qå Rå
å
A S å å å å å å Rå Såå
Naturtonleiter in G
Naturtonleiter in C
Naturtonleiter in F
QuintverwandteNaturtonleitern
5.2.3 Das Quintenmühlrad der Naturtonleiter
105
Der Quintenzirkel der temperierten Durton-leiter und das Quintenmühlrad der achtstu-figen Naturtonleiter sind im Aufbau und in denVorzeichen gleich.
Die Quintengerade der natürlichen Oberton-reihe ist unendlich, steigend nach oben imKreuzbereich, fallend nach unten im Be-Bereich. Die Anordnung der Tonarten imQuintenzirkel ist nur für die temperierteStimmung richtig, weil Töne enharmonischverwechselbar sind. Für die reine Stimmung derObertonreihe ist die Quintenspirale bes-ser,weil enharmonisch gleichgesetzte Töne (z.B. fisund ges) übereinander liegen. Günstig ist auchdie Anordnung im Quintenmühlrad, denndeutlich erkennbar ist, dass ein Ton ver-schieden klingt, je nachdem ob er durch dieOber- oder Unterquinte erreicht wird. Spielenwir auf der leeren d-Saite über dem XII. Bund-stäbchen flageolett die Oktave d' und an-
schließend über dem VII. Bundstäbchenflageolett die oktavierte Oberquinte a', klingtdiese zwei Cents höher als in der temperiertenStimmung. Spielen wir auf der A-Saite etwaüber dem III. Bundstäbchen die zweifacheQuinte e´´ und anschließend als Unterquinte imV. Bund flageolett den doppelt oktaviertenGrundton a', klingt dieser zwei Cents tiefer alsin der temperierten Stimmung.
gro
ße
Terz
gro
ße S
exte
gro
ße
Seku
nde
reine Quinte
großeSeptime
übermäßige Quarteverminderte Quinte
kleineSekunde
klein
eS
ext
e
kle
ine
Te
rzkl
ein
eS
eptim
ere
ine QuarteGrundton
5.3.1 Der natürliche Septimenakkord
106
Die Terzverwandtschaft birgt zwei Dreiklänge:
4., 5. und 6. Oberton
5., 6. und 7. Oberton
Sie sind in ihrem Aufbau verschieden:
große/kleine Terz = Durdreiklangkleine/kleine Terz = verminderter Dreiklang
Beide haben die mittlere kleine Terz alsgemeinsames Intervall, sie sind terzverwandt.
Der kleine Septimenakkord e´- gis´- h´- d´´
(e´- gis - h´) + (gis´- h´- d´´)aus drei Terzen:
( e´- gis´) + (gis´- h´) + (h´- d´´).
Die schwingende Saitenlänge beträgt bei dergroßen Terz 800 ‰ desGrundtonesmittleren kleinenTerz 833 ‰ des
Den naturreinen kleinen Septimenakkorde´- gis´- h´- d´´ können wir als Flageolett dertiefen E-Saite im V., IV. und III. Bund spielen.
desGrundtones E besteht aus zwei Dreiklängen:
Grundtonesoberen kleinen Terz 857 ‰ desGrundtones
verminderterDreiklang
Grundton´ ´
Dreiklangin Dur
großeTerz´´
Quinte´´
kleineSeptime´´
Grundton´´´
Der natürliche kleine Septimenakkord zeigteinen verhältnismäßig hohen Verschmelzungs-grad der Schwingungszahlen, er wirkt ruhig undentspannend. Der temperierte kleineSeptimenakkord mit seiner weit in RichtungOktave verschobenen kleinen Septime strebtnach Auflösung in eine Konsonanz.
Auf dem doppelt oktavierten Grundton derOberquinte steht der wichtigste Septimen-akkord, der Dominantseptakkord. Durch diekleine Septime wird die Spannung der Domi-nanten gegenüber der Tonika zusätzlich erhöht.Der Dominantseptakkord tritt erst zur ZeitJ. S. Bachs allmählich mehr in den Vorder-grund. In älteren Vokalwerken suchen wir ihnals eigenständigen Akkord vergebens. Wirfinden ihn nur als Folge einer Durchgangs-
bewegung oder einer Vorhaltsbildung. In derKlassik und Romantik ist er eine wichtigeklangliche Erscheinung.
AHAHã Sã ã ãA
H
terzverwandteDreiklänge
Terz
5.3.1 Der natürliche Septimenakkord
107
AHSSS 34 I I I I
AHSSS 34
å å å å å å å å å å åå åå ää KAHSSS 34 I I K å å ä K
Iseltaler Jodler
Gitarre1
aus Osttirol
13
4
Gitarre 2
32
4
3
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2
AHSS S å å å å å å å. å å. å å
å å å å å å å. å å. å å
AHSS S å å å å å å å. å å. å å å å å å å å å. å å. å åAHSS S
4
34
3
2
3 1 3 4
2
34
34
3 2 3 1
3
4
3
4
3
2 1 3
2
3
4
3
4 1 3 4
AHSSS å å å å å å å. å å. å å
å å å å å å ää K
AHSSS å å å å å å å. å å. å å å å å å å å ääAHSSS
4
3
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3 1 3 4
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K
AHSSS I I I I
AHSSS ñ ñ ñ
ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ K ñ ñ ð KAHSSS I I I I
2
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33
4
1 1�
5.3.2 Der temperierte Septimenakkord
108
1
2
3
4
4
3
1
1
1
2
3
1
AHQQQ ãããQã1
34
2AHQQQAHQQQ
AHQQQ ãQããã3A
HQQQAHQQQ
AHQQQ ããQãã
3
1
42A
HQQQAHQQQ
Septimenakkord Septlage
Septimenakkord Quintlage
Septimenakkord Terzlage
5.3.2 Der temperierte Septimenakkord
109
AHSSS ; L åæ å å å. åæ å å å. åæ å å å. å
æä.A
HSSS ; L åê å
å å. åê åå å. åê å
å å. åê ä.
AHSSS ; K K L åæ å å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ åAHSSS ; åê å
å å. åê åå å. åê å å å. åê å
1
3 3 3 1 1
Gloggaijodler
2
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21
1
2 2 2 0
aus Tirol
3
2
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4
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4 2 2
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3
13 3 3 3
AHSSS L åæ å å å. åæ å å å. åæ å
å å. åæ ä.AHSSS L åê å
å å. åê åå å. åê å
å å. åê ä.
AHSSS å å åå L å
æ å å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ åAHSSS å å å L åê å
å å. åê åå å. åê å å å. åê å
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2 2
1
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3 3 3 3 31
10 4
11
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AHSSS L åæ å å å. åæ å å å. åæ å å å. å
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HSSS L åê å å å. åê å
å å. åê åå å. åê ä.
AHSSS åæ K L åæ å å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ åAHSSS åê
åê åå å. åê å
å å. åê å å å. åê å
1
3 3 3 1 1
2
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21
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3
13 3 33
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4 2 2
AHSS S L åæ å å å. åæ å å å. åæ å
å å. åæ ä.AHSS S L åê å
å å. åê åå å. åê å
å å. åê ä.
AHSS S å å åå L å
æ å å å. åæ å å å. åæ å å ä.AHSS S å å å L åê å
å å. åê åå å. åê å å ä.
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3 33 3 3 1
1
2 2
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4 2 2 2
110 4
11
3
�
2 4
1
�
3 2�
3
24
�
3
5.4 Die Umkehrung des Septakkordes
110
AHSAHSK å K å K å KA
HS K ååRå K åRåå K
RåååKRåååå
AHSAHSK å K å K å K RåA
HS K åRåå K Rååå K ååRå K ååå
AHSAHSK å K å K å K RåA
HS K Rååå K ååRå K åRåå K ååå
Septakkord
Septlage
Terzlage
Quintlage
Quintsextakkord
Oktavlage
Quintlage
Septlage
Terzquartakkord
Terzlage
Septlage
Oktavlage
Sekundakkord
Quintlage
Oktavlage
Terzlage
Wie beim Dreiklang können wir auch dieeinzelnen Töne des Septakkordes umstellen.Die Bezeichnung der Umkehrung richtet sichim Generalbass nach der Lage des Sekund-intervalls.Ein Quintsextakkord entsteht, wenn die Terzdes Septakkordes im Bass ist, ein Terzquart-akkord entsteht, wenn die Quinte des Sept-akkordes im Bass ist, ein Sekundakkordentsteht, wenn die Septime des Septakkordes imBass ist.Die Dominantseptime (Gleitton) löst sich
abwärts in die Tonikaterz auf, die Dominant-terz (Leitton) strebt aufwärts zum Grundtonder Tonika.Die häufigste Form von Septakkorden ist derQuintsextakkord, die erste Umkehrung. DieGrundform mit ihren dreiübereinandergetürmten Terzen finden wirselten.
7
7
7
65
65
65
43
43
43
2
2
2
Zur Unterscheidung der verschiedenen Umkehrungenverwenden wir in der Funktionslehre eineBasstonbezeichnung:
Grundform = Septakkord =
1. Umkehrung = Quintsextakkord =
2. Umkehrung = Terzquartakkord =
3. Umkehrung = Sekundakkord =
D
D
D
D
7
7
7
3
5
7
5.4.1 Der Quintsextakkord
111
AHSSS 24AHSSS 24 å å å å å å å å å å å åAHSSS 24 ä ä å å å å
Bodaj by vàs
0
33 3 2
22
�1
4 4 1 1
aus der Slowakei
AHSSS ää ååAHSSS å å å å å å å å å å å åååAHSSS ä ä ä å å0
3
1
0 2
2
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4
23
4 013
AHSSSAHSSS å å åå å åå å åå å å å åå å åå å åå åAHSSSå å å å å å å å
0
1
3
21 2 32
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AHSSS ää ää ää åAHSSSå å å å å å å åå KA
HSSS ä ä ä å K
4 3 432
1 423 2
0
AHS 24 å åAHS 4åæ å. å å å åå å åå å å å å å å å åA
HS 4 L ä å å å å
Ja grueze wohl Frau Stirnima
42
3
12 3
243
�
13 2
aus der Schweiz
AHS å åAHS å å å å åå
æ åæ å. å å å åå å åA
HS å åê
L å å ä3
3
4 43
4
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21
42
4 4 2
AHSAHS å å å å å å å å å å å å åæ .. å.å.å. LAHSå å å L .. å. L4 4
�
2 21
1.
2
2.
2
03
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5.4.2 Der Terzquartakkord
112
My Bonnieaus England
AHS ä. ä.ä.AHS å å å å å å å ä.ä.ä. ååå KAHSK ä. ä. ä. å K
�4 4
3 12
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03
43
2
AHS å å å ä. å å å äSAHS K ä. ä. ä. äAHSK ä. å å å ä. ä3 4 0
3 21
1 1 0 1 10
22
44
AHS ä.ä. ä.ä. å ä äAHS å å å å å å å ä å äAHSK ä. ä. ä. ä1
12 2 3 3
0 01
2 23
3 04 4
AHS å å å ä. å å å äSAHS K ä. ä. ä. äAHSK ä. å å å ä. ä3 4 0
3 21
1 1 0 1 10
22
44
AHS ä.ä. ä.ä.AHS å å å å å å å ä.ä.ä. ååå KAHSK ä. ä. ä. å K1
12
0 03
2 23
3 02
AHS 34 ä. ä. å åQ åAHS 34 å
å. åæ å å å å å ää åå KAHS 34 å ä. ä. ä. å K
3 3 3
0
3
� 4 4 44 4
0
00
AHS ä. ä.äS . ä å åS åAHS å å. åæ å å å å ä.ä. åå KAHSK ä. ä. ä. å K3 3 2
2
4
341
1
3
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4 4
2
AHS ä. ä. å åQ åAHS å å. åæ å å å å å ää åå KAHSå ä. ä. ä. å K
3 3 3
0
3
� 4 4 44 4
00
5.4.3 Der Sekundakkord
113
AH48AH48 åæåå å å å å å å å å å å å å å å åå å å å åå
æAH48 L å å å å å å å åê
2
�
Min Vatter ist en Appenzeller
4
3
2 23
41
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4 3
4
33
24
4
41
�
aus der Schweiz
1 14
3 2 3
AHAHåæ åå å å å å å å å å å å å å å å å.å.AH L
å å å å å å å.1 14 3 2
2
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åê å. ä å å å.2
44
44 4
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33
2
AHSS 34 å å.AHSS 34 åå åå åå å åå å. å å å å å å å åå
å ååå åå å å åå LAHSS 34 K. å å å å
å å å å ååL
In die Berg bin i gern
�=D 0 0
20 3
4
1
4
34
31
2
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3
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14
3 2 2
4
�
aus Kärnten
AHSS å å. ä åAHSS åå åå åå å åå å. å å å å å å å å.å. å
æåå åå LA
HSS K. å å å å
å å å å å å L0
20
03 3
4
1
4
34
31
2
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3
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14
3 24
1
2
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AHSS å å. ä åAHSS åå åå åå å åå å. å å å å å å å å.å. å
æå ååå LA
HSS K. å å å å
å å å å å å åL2
0
20
0
31 1
4
1
4
34
31
2
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3
�4
14
34
2
2
4
�
In die Berg bin i gernund då g´freut si mei G´müat,
wo die Ålmröslan wåxnund da Enzian blüaht.
5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord
114
verkürzterDominantseptakkord
Grundstellung
verkürzterDominantseptakkord1. Umkehrung
großeTerz
Quinte
kleineSeptime
Grundton
großeTerz
natürlicheObertonreihe
verkürzterDominant-septakkord
D7
5
verkürzterDominant-septakkord
D7
5
AHããQãA
HAH
AHãQããA
HAH
verkürzterDominantsepakkord
D7
verkürzterDominantsepakkord
D7
In der Terzverwandtschaft der Obertonreihefinden wir einen Klang, der wegen seinesRahmenintervalls (verminderte Quinte)
genannt wird. Derverminderte Dreiklang wird in der Musik-theorie als Dominantseptakkord ohne Grund-ton aufgefaßt, auch verkürzter Dominant-septakkord genannt. Das Zeichen für denwegfallenden Grundton ist ein Schrägstrichdurch das Funktionssymbol:
= Dominantseptakkord
= Dominantseptakkord ohne GrundtonDen verkürzten Dominantseptakkord finden
wir häufig in seiner 1. Umkehrung als Sext-akkord, selten in der Grundstellung.
Im vierstimmigen Satz wird beim verkürztenDominantseptakkord die Quinte im Bassverdoppelt, weil der Grundton fehlt und diebeiden anderen Töne Leittöne sind.
Der Dominantseptakkord ohne Quinte (mitverdoppeltem Grundton) heißt unvollstän-digerDominantseptakkord:
verminderter Dreiklang
D
D
D7
7
7
5
5.5 Der verkürzte Dominantseptakkord
115
AH38
åæ åæAH38 L åå åå ååê
åå L åå åå ååêåå L åå åA
H38 å. åê
å å. åêå å.
El tortillero
1
�
31
�
1
�
43
� �
4
2
34
1
aus Chile
AHå.AHå åæ ååå åå
æå.å. L åå åå åå
æååA
H å.å åê
å. å. åê å41
� �412 1
24
1 4
23
3 43
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AHAHL åå åå åå
æåå L åå åå åå åå
æååæåA
Hå. åê å å. å åê å åê3
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0 312
41
12
13 1
2 132 1
32
4
AHåê åê åê å å.å. å.å.A
Hå. å L å.å.å. å åæ å åæ
AH å. å L å. å. å.1
10 2 0
0 2 24
3
3
AHåå å.å. å. å. åêA
Hå L å. åå åæ åå
æ å ååæL åæ
AHå L å. å. å. åê K
1
423
23
42
AHå. å å. ååAHåæ åæ åæ å åå
æååæå å L å.å.å.A
H å. å åê å. å L å.3
1
1
241
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4
23
423
AHå. å. å å. å.AHåå åæ åå
æ å ååæL åæ å å å å åæA
Hå. å. åê
K å. å.23 3
42 2
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3
AH
åæ åæ å.A
Hååæåå å.å.å. åå åå
æåå å åå å.å.A
Håê å å. å åê
å. å.230
3
33
4
2 2
14
0
4
0
�
1 010
4
2
5.6.1 Der natürliche Nonenakkord
116
Grundton´´
große Terz
Quinte´´
kleine Septime´´
Grundton´´´
große Sekunde´´´
Durdreiklang
Molldreiklang
Erweitern wir die Terzverwandtschaft um einegroße Sekunde aus der Sekundverwandtschaft,erhalten wir in der Obertonreihe vier"terzverwandte" Dreiklänge:
4., 5. und 6. Oberton (Prim-Terz-Quinte)5., 6. und 7. Oberton (Terz-Quinte-Septime)6., 7. und 8. Oberton (Quinte-Septime-Oktave)7., 8. und 9. Oberton
In der temperierten Stimmung werden dieletzten beiden terzverwandten Dreiklänge derObertonreihe zu einem einzigen Dreiklangzusammengefasst. Die temperierten Drei-klänge sind in ihrem Aufbau verschieden:
große/kleine Terz = Durdreiklangkleine/kleine Terz = verminderter Dreiklangkleine/große Terz = Molldreiklang
Der natürliche große Nonenakkorde´- gis´- h´- d´´- fis´´
besteht aus den drei Dreiklängen:
(e´- gis´- h´)+ (gis´- h´- d´´)+ (h´- d´´- fis´´)
aus vier Terzen:
(e´- gis´) + (gis´- h´) + (h´- d´) +(d´´- fis´´).
Den naturreinen großen Nonenakkorde´- gis´- h´- d´´- fis´´
können wir als Flageolett der tiefen E-Saite imV., IV. und III. Bund spielen.
(Septime-Oktave-Sekunde)
Auf dem doppelt oktavierten Grundton derOberquinte steht der wichtigste Nonen-akkord,der Dominantnonenakkord. Durch die großeSekunde wird die Spannung der Dominantengegenüber der Tonika weiter erhöht. DerDominantnonenakkord spielt in der Romantikeine wichtige Rolle. Er ist in dieser Zeit einneuer, unverbrauchter, eigen-ständiger Klang,während er im Barock als Nonen-Oktav-Vorhalt im Dominantbereich zur MusikspracheJ. S. Bachs gehörte.
AHå Så å å
SåAHAH
TerzTerz
terzverwandte Dreiklänge
temperierter Nonenakkord
verminderterDreiklang
5.6.1 Der natürliche Nonenakkord
117
6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
Bundstäbchen
Griffbrett Gitarre
Obertöne
Oktavee´´
Terzgis´
Septimed´´
Nonefis´´
Schluss ad. libitum
AHSSS : ä å å ä å ä å ååAHSSS : å å å. å å å. å ä å å å å. å å å. åAHSSS : K ä å å å å å K ä å å
Uns locken die sonnigen Tage
4
�
2
�
1 1
24 2 21
43
2 23 2
44
�
04 3
4
3
aus Schweden
0 01 0 1 3 2 0
1
AHSS S ä å ä ä ä å ä äAHSS S ää å å å å. å å å. å ä å å å å å åAHSS Så å å å K ä ä ä å K ä ä0 04
12 3
1 2 2
23
0 0
34
0
11
22
3 �4 3 4 3
4
AHSSS å å åAHSSS å. å å. å åå
æM åç å. å å. å å. å å. å å. å åå.. å å. åA
HSSSå å åê L å å å
å å å åå�
3
�
0
2 3 3
� �
0
2 23
4
1
42
�
4 21 14
3 3
2 2
34 1
AHSSS å. ää å åå åAHSSS å.å. å å. å å. å å. å å. å å. å åå å. å å. å åAHSSSä ä å å ä å1
2
3
1
0 0
124
�
4 04 3
423
2 4 23
AHSSS ä ä ä å ä ä äAHSSS å å å å å. å ä å å å å å å ä KAHSSS K ä ä ä å K ä ä ä K
31 2 2
�
0
34
0
1
0
1
� 2
�2
3 � 4 3 4 34 4
1
AHSSSAHSSS ñ
ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ñ ð KAHSSS ñ ð ð ñ ñ ñ ñ ð K4
�
1 3
2 33
�
1
�
1
�
1
�
�
5.6.2 Der temperierte Nonenakkord
118
2
1
2
3
4
4
3
1
4
2
3
1
AHQ ãããQ ã3
24
1AHQAHQ
AHQ ãQ ããã
3
2
41
AHQAHQ
AHQ ããQãã3
2
41A
HQAHQ
tempierter NonenakkordNonenlage
F9
temperierter NonenakkordTerzlage
F9
temperierter NonenakkordSeptlage
F9
5.6.2 Der temperierte Nonenakkord
119
AHSS 34 ä å ä.AHSS 34 å. å å. å
æ å å. åæå å. å
æ å ååå KAHSS 34 å. å ä. ä. ä. å K
Kleinwalser Jodler
203
00 0
1
�2
14
13 1
04 2
13
aus Vorarlberg
AHSS ä. ääAHSS å. å å. å
æ å å. åæå å. å
æ å åå KAHSS å. å
ä. ä. ä. å K1
�
AHSS ä å ä. ååAHSS å. å å. å
æ å å. åæå å. å
æ å å KAHSS å. å ä. ä. ä. å K
AHSS ä åå ä.AHSS å. å å. å
æ å å.å. åæå ä.ä. åå KA
HSS å. å ä å ä. å
ð ñK
320
0
423
12 4
43
�
11
00
1�
AHSS 34AHSS 34 å å å å
å åå å å ååå åå åå å åå å ååå åå å å å åå
åAHSS 34 K å å å å å å å å å å å
Mittsiller - Jodler
1
ù3 1 2
41
2 10
4 213
4 2
3
4
aus Salzburg
30
00
AHSSAHSSå å å åå å ååå å å å å åå å å åå
åååå åå å å å åå
åAHSS K å å å å å å å å å å å
4
ù
ù
3 1 24
�1
4
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2 1
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31
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3
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1
4
0
3 3
0
2
0
�
0
AHSSAHSSå å å åå å ååå å å å å åå å å åå
å ååå å å ääAHSS K å å å å å å å å å ä
0
3 31
01
4 3 1 24
�1
4
�
2 1
�4
21
0
4 423
1
�
2 43
5.6.3 Umkehrung des Nonenakkordes
120
AHSAHSãA
HSRããã A
HSAHSãA
HS ãRãã
AHSAHSãRããA
HSãã A
HSAHSRãããA
HSã
AHSAHS ããAHSãRã
AHSAHSAHSRãããã A
HSAHSAHSRãããã
Quintsextseptakkord Quintsextseptakkord
NonenakkordNonenakkordTerzlage
NonenakkordSeptlage
Sekundterzquarakkord Sekundterzquartakkord
Zur Unterscheidung der verschiedenen Umkehrungen desDominantseptakkordes verwenden wir in der Funktionstheorieeine Basstonbezeichnung:
Grundform = Nonenakkord =
1. Umkehrung = Quintsextseptakkord =
2. Umkehrung = Terzquartquintsextakkord =
3. Umkehrung = Sekundterzquartakkord =
D
D
D
D
9
9
9
9
3
5
7
Wie beim Dreiklang können wir auch beim Nonenakkord dieeinzelnen Töne umstellen. Die Bezeichnung der Umkehrungrichtet sich im Generalbass nach der Lage der einzelnenIntervalle:
Ein vierstimmiger entsteht, wenn die Terzdes Nonenakkordes im Bass ist, ein fünfstimmiger
entsteht, wenn die Quinte desNonenakkordes im Bass ist, ein vierstimmiger
entsteht, wenn die Septime des Nonenakkordesim Bass ist.Die None selbst finden wir im Bass nie, weil der Nonen-abstand vom Grundton gewahrt werden muss. Wollen wireinen vierstimmigen Nonenakkord, fällt die Quinte weg.
Quintsextseptakkord
TerzquartquintsextakkordSekundterz-
quartakkord
5.6.3 Umkehrung des Nonenakkordes
121
AHS 34 ä. ä.AHS 34 å å å. å
æå å. å
æå å. å
æääA
HS 34 K ä å ä å ä å ä
Mir san ja drei Brüder
�
30 3
11
21
1 1
�
2 42
�
aus Österreich
AHS ä.AHS K å å. å
æä L å
æå å. å
æääA
HSK ä å å å å å åê
L ä å ä0
3 4 3
2 � 2
14
�
AHS ä. ä.AHS å å å. å
æå å. å
æå å. å
æääA
HSK ä å ä å ä å ä3
40
1
� 2 4�
33
AHS ä.AHS K å å. å
æä L å
æä. å JA
HSK ä å å å å å åê
L å å å å å å J0
3 43
43
1
2 12
AHS å ä å å ä å å å å åAHS å å. åæ ä åå å å. åæ å JAHS å å å ä å å å å ä.1 3
00
3 1
12
4
23
4 2
AHS å ä å ä ä.AHS å å. åæ ää ååå å å. åæ ä.AHSå å å ä å å å å ä.3
03
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13
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14
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42
421
�
AHS å ä å å ä å å å å åAHS å å. åæ ä åå å å. åæ å JAHS å å å ä å å å å ä.1 3
12
4
23
4 2
03 1
0
AHS å äAHS å å. åæ ää å ä.ä.ä. ååå KAHSå å å ä å ä. å K
03 4
2
14
� 213
5.7.1 Der verminderte Septakkord
122
kleine Sekunde´´´´
Grundton´´´´
kleine Septime´´´
Quinte´´´
große Terz´´´
Grundton´´´
verminderterSeptakkord
Das wichtigste Intervall in der chromatischenSekundverwandtschaft ist der erste Halbton-schritt über dem vierfach oktavierten Grund-ton, die kleine Sekunde. Die schwingendeSaitenlänge dieser kleinen Sekunde beträgt inder natürlichen Obertonreihe 16/17 = 941 ‰des Grundtons, in der temperierten Stimmung1:1,0594 = 943 ‰ des Grundtons. DerUnterschied von zwei Tausendstel ist gehör-mäßig nicht mehr zu erfassen. Übertragen wirden kleinen Septakkord aus der Terzverwandt-schaft in die diatonische Sekundverwandt-schaft und erweitern ihn um eine kleine Terz biszur kleinen Sekunde der chromatischenSekundverwandtschaft, erhalten wir dennatürlichen Nonenakkord:
beim Grundton Ee´´- gis´´- h´´- d´´´- f´´´.
Obwohl theoretisch die unendliche Oberton-reihe etwa bis zum 24. Teilton praktischdurchführbar ist, können wir diesen Akkord aufder Gitarre in Flageolettönen als sauberenKlang nur sehr schwer spielen.
Der natürliche kleine Nonenakkord besteht auseiner großen und drei kleinen Terzen:
aus einem Durdreiklang und zwei verminder-ten Dreiklängen.
Grundton - große Terz - Quinte- kleine Septime - kleine None
(e´´- gis)+(gis´´- h´´)+(h´´- d´´´)+(d´´´- f´´´)
Die kleine None über dem dreifach oktavier-tenGrundton der Oberquinte, der Dominant-nonenakkord, erzeugt einen scharfdissonierenden Klang und wird deshalb beiKomposi-tionen sehr selten verwendet. Lassenwir im vierstimmigen Satz den Grundton weg,ent-steht ein Akkord, der durch das Rahmen-intervall der verminderten Quintegeprägt ist, der "verminderte Septakkord". Vonseinen vier Tönen gehören drei zumDominantbereich gis´´- h´´- d´´´ und drei zumSubdominantbereich
(gis´´- f´´´)
h´´- d´´´- f´´´.
AHå Så å å
åAHAH
TerzTerz
Terz
verminderterSeptakkord
Grundton
5.7.1 Der verminderte Septakkord
123
Bundstäbchen
Griffbrett Gitarre
Obertöne
1. 2. 3. 4.
N O S Qu T P
N = None O = Oktave S = Septime
Q = Quinte T = Terz P = Prim
AHS : ä ä ä äS åS å å åAHS : åæ å åæ ä åæ å åæ ä å å å å å å åA
HS : å å å å å å å å å å å å
I got a robe
2 3 23 1
11
3 3
1
�4
32
�4
2
4 2 24
�
aus den USA
AHS å L åæ åS åR å åå åå åå åå åå åAHS ã å å å å å å å å ååå
æ å åååæ å å å åA
HS å å å å å å å å å å å å3 2 1
213
0
4 44 4
23
AHS äS å
êå. ä L åê åQ å ä åA
HS å å å
æ å åæ å å å å ä å å äAHSä ä ä ä J ä2 3
4
1
3 1 41 1
� 4
2 2
AHS å ä å å å å å åå åå åå åAHS å å. å
æåå å å å å å å å å å å å å åA
HS J å å å å å å åQ å å å å3� 4
4 34
3
4
341
423
�4
42
1 3 21
1
AHS ä L åê åQ
ä ä åQ åRAHS å å ä å å å å å å å
æ å åæ L åæå å å äA
HSä ä K L åê
ä å å ä ã2 3 2
23
12
1
1
44 3
44 4
3
�
�
5.7.2 Umkehrung des verminderten Septakkordes
124
22
44
33
11
4 4
2 2
3 3
1 1
AH SãããSãA
HAH
AHS ããS ãã
AHAH
AHãS ãSãã
AHAH
4
4
4 2
2
2 3
3
3 1
1
1
AHãSSããã4
231AHAH
verminderterSeptakkord
2. Umkehrung
1. Umkehrung 3. Umkehrung
Wie beim Dreiklang können wir auch dieEinzeltöne des verminderten Septakkordesumstellen. Sie behalten ihre Eigenschaften alsTerz (3),Quinte (5), Septime (7) und None (9).Die Funktionsbezeichnung richtet sich nachdem Basston:
Dominantnonenakkord =
verminderter Septakkord =
1. Umkehrung =
2. Umkehrung =
3. Umkehrung =
D
D
D
D
D
9
v
v
v
v
9
3
5
7
Der verminderte Septakkord und seine Um-kehrungen haben nicht nur optisch das gleicheGriffbild, sie klingen auch akkustisch gleich.Durch den besonderen Intervallaufbau ausgleichartigen kleinen Terzen gibt es beim
verminderten Septakkord nur drei verschiedenklingende Vertreter:
( c-dis-fis-a) + (cis-e-g-ais) + (d-f-gis-h) .
5.7.2 Umkehrung des verminderten Septakkordes
125
Der vierstimmige Chorsatz J. S. Bachs enthältden verminderten Septakkord und seine dreiUmkehrungen in der Tonart g-Moll.Der Choral ist in der Kirchentonart g-Dorischaufgeschrieben, deshalb muss die Note e durchein zusätzliches Be zur Note es erniedrigtwerden.
AHQ : å å å åS å å å åS å åS å å åAHQ : å å å åS å å å åQ å åR å å å å å å
AHQ : å å å å å å å å å å å å å å åAHQ : å å å åQ å å å å å åS å å åQ åQ å å å å åR å åQ
2 34 R1
4
Ich hab mein Sach Gott heimgestellt
43
�24 2
113 1
2
�
u43 1
421
J. S. Bach1685-1750
4 3 1 0 3 13
3 3 0
k1
3
2 2 0 24 1 2 1 2 0
AHQ åS å å åRå å å å å å å å åAHQ å åQ å å å å å å åQ å å å å å
AHQ å å å å å å å å å å å å å å å åAHQå å å å å å å å å åQ å å åQ åR å åS å å
14 2
2 3 3 1 1 21 2
33 3 4
u1
42 2
�3 1
00
3k3 3 1 3 4 4
3
21 4 1 3 2
1 24
AHQ å å åS å åS å å å åS å åAHQ å åS å å å å å å åQ å å åR å å å
AHQ å. åæ å å å å å å å å å å å å å å åRAHQ å åQ å å å å å å åR å åS å å å
4 3
0 33 1 3 3 1 3 3
1 4 4
u2 4
1 4 4
u
0 1
k 3 02k
4 2 42 1 1 2 4 3
Gitarre 1
Gitarre 2
5.7.3 Der natürliche Mollseptakkord
126
Grundton´´
große Terz
´
´´
Quinte´´
kleine Septime´´
Grundton´´´
große Sekunde´´´
große Terz´´´
Quarte´´´
Quinte´´´
große Sexte´´´
kleine Septimegroße Septime´´´
´´´
Grundton´´´´
NatürlicherMollseptakkord
NatürlicherDurseptakkord
5.7.3 Der natürliche Mollseptakkord
127
NatürlicherMollseptakkord
NatürlicherDurseptakkord
Der natürliche Durseptakkordwiederholt sich in derdiatonischenSekundverwandtschaft.Natürlicher Mollseptakkord undnatürlicher Durseptakkordergänzen sich. Zusammenumfassen sie alle Töne der
Natürlicher Durseptakkord
+ natürlicher Mollseptakkoard
= Naturtonleiter
5.7.4 Die fehlende kleine Septime
128
Vergleichen wir die Durtonleiter mit demnatürlichen Dur, der temperierten Natur-tonleiter, so finden wir als einzigen Unter-schied die fehlende kleine Septime bei derDurtonleiter.Bei der Erklärung des Septakkordes gerät dieMusiktheorie dadurch in Schwierigkeiten, denndie Septime ist ein leiterfremder Ton, wird aberwie ein leitereigener Ton behandelt. Auf demUmweg über die Kadenz, über die Verbindungvon Subdominanten und Dominanten, wirdversucht diesen Klang zu erklären:
Fügen wir dem Dominantdreiklang die aus derSubdominanten stammende dissonierendeSeptime hinzu, erhalten wir den Dominant-septakkord. Dieser Akkord wird zur Gruppeder ‘Akkorde mit charakteristischer Zusatz-dissonanz’ gerechnet. Als Funktionsbezeich-nung wird gewählt.”Diese Bezeichnung ist leider falsch, denn mitder Hochzahl 7 ist die große Septime gemeint.Mit der Schreibweise übernimmt dieMusiktheorie das natürliche Dur ohne sichdessen bewusst zu sein. Richtig müsste esheißen .
Auch bei der Erklärung, wie der Dominant-septakkord sich herausgebildet hat, spüren wirdie Unsicherheit:“Sicher ist auch die Septime zuerst als Vor-halts- oder Durchgangsdissonanz zur Domi-nanten getreten, mit der sie kraft ihres Ver-schmelzungsgrades als siebter Oberton leichtzu einem selbständigen Klangorganismusverwuchs.”
D
D
D
7
7
7b
aus Hermann Grabner: “ “ BärenreiterVerlag
allgemeine musiklehre
AH å å
å å å å åAHAH
AH å å
å å å å Qå RåAHAH
Durtonleiter
Natürliches Dur
AHããã ãããã ãããA
HAH
Dominante Subdominante
Dominantseptakkord
5.7.4 Die fehlende kleine Septime
129
Vergleichen wir die Durtonleiter mit demnatürlichen Dur, der temperierten Natur-tonleiter, so finden wir als einzigen Unter-schied die fehlende kleine Septime bei derDurtonleiter.Bei der Erklärung des Mollseptakkordes gerätdie Musiktheorie dadurch in Schwie-rigkeiten,denn die kleine Septime kann bei derStufenbestimmung nicht mitgezählt werden,anstatt sieben erreichen wir mit der großenSeptime nur sechs Intervalle. Auf dem Umwegüber die Kadenz, über die Verbindung vonsubdominante und Dominante, wird versuchtdiesen Klang zu erklären:
é
“Fügen wir der Subdominanten in Moll diegroße Sexte hinzu, entsteht ein Vierklang, derals subdominante mit hinzugefügter Sextebezeichnet wird. Die Funktionsbezeichnunglautet . ”
Auch die subdominante mit hinzugefügterSexte (Sixte ajouteé) rechnen wir zur Gruppeder ‘Akkorde mit charakteristischer Zusatz-dissonanz’.
Auf den Zusammenhang zwischen demnatürlichen Durseptakkord und demnatürlichen Mollseptakkord, demDominantseptakkord und der subdominantemit hinzugefügter Sexte wird hingewiesen, kannaber nicht begründet werden:
“Was für die Dominante die kleine Septime, dasist für die Unterdominante die große Sexte.Durch Hinzutreten der großen Sexte zurUnterdominanten entsteht der ”accord de lasixte ajoute , der Akkord der hinzugefügtenSexte”.
s6
5
aus Hermann Grabner: “ ” BärenreiterVerlag
allgemeine musiklehre
AH ããã ãããã ãããA
HAH
subdominante Dominante
Sixte ajoutée
AH å å
å å å å åAHAH
AH å å
å å å å Qå RåAHAH
Durtonleiter
Natürliches Dur
5.7.5 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte
130
AHQQ 68 å. å.å. å.åS . å.å. å.å.AHQQ 68 å åæ å åæ å åæ å åæ å åæ ååå ååå
æAHQQ 68 å. å. å. å. å åê å åê
C´était Anne de la Bretagne
31
0
3 3
42
�243
143 2
4
21
4
2
aus der Bretagne
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Über meiner Heimat Frühling
23
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3 3
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14
4 4 43
aus Russland
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1
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5.7.5 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte
131
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Hinunter ist der Sonnen Schein
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Melchior Vulpius1609
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HS 24 å å å å å å å å
Sascha geizte mit den Worten
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aus Russland
AHSAHS åå å åå ååå å ååå åSå å åå å åå å åååAHS å å å å
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2
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23
5.7.5 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte
132
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From far away
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aus Irland
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5.7.5 Mollsubdominante mit hinzugefügter Sexte
133
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4
Let the farmer
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aus Irland
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AHS å å å. å å å å å ä.ä.ä.AHS åS å åAHS
K å å å å ä.2
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2 423
5.8.1 Dursubdominante mit hinzugefügter Sexte
134
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Befiehl du deine Wege
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04 3
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3 2
G. Ph. Teleman1730
AHAHåå ååå ååSå ååå åRåå äää ååå ååå ååå ååå ååå åååS äää KAH å å å å å å å å å å å å å ä K
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Jesus meine Zuversicht
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Berlin1653
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43
123 2
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243
421
4
3432 2
5.8.1 Dursubdominante mit hinzugefügter Sexte
135
AHS 34 å å å åAHS 34 åå åå å
å å. åæååå ååå ååå ååå ååå ååå ååå ä.ä.ä. ä.ä.ä.A
HS 34 å å å å å å å å å å å å ä å ä.
Lobet den Herren
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0
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2
Stralsund1665
AHS å å å å ä åAHS åå åå åå å. åæ
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AHS å å å ä. å å åå ääAHS å å å ä. å å å å. åæ åå ä.ä.AHS å å å ä. å å å å å å å ä.00
0 01 11 0 1 3 1 2
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ä. ä.ä.ä.AHSå å å å å å ä å ä.4 3
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02
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HQ : å å å å å å å ä K å å å å å ä å..3
Nun danket alle Gott
4
2 4
Johann Crüger1647
243
4 4
343 2
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3
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2
43
231
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0
AHQ åå åå åå ä ää å å å å å äAHQ å å. åæ å. å
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HQ å å å å å ä K å å å å å ä K4
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31 1 1
AHQAHQ ååå åå åQåå åå ååå äää K ååå ååå ååå åå
å ååå ä.ä.AHQ å å å å åQ å ä K å å å å å ä.
43
443
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342
42
3
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2
3
1
14 4
0 1
2
5.8.2 Der subdominantische Sextakkord
136
große Terz
Quinte
Grundton
große Terz´´´
Quinte´´´
große Sekunde´´´
Quarte´´´
große Sexte´´´
kleine Septime´´
Grundton´´
´´´
´´
´´
subdominantischerSextakkord
Subdominant-sextakkord
Subdominanten in Dur und Moll, die statt derQuinte die große Sexte aufweisen, nennen wirsubdominantische Sextakkorde.Die Funktionsbezeichnung lautet und .Die leitereigene Sexte steigert den Klang derSubdominanten.
S s6 6
Wir unterscheiden zwischen dem Sextakkordder Subdominante, der 1. Umkehrung desSubdominantakkordes ( und ), und demsubdominantischen Sextakkord. Im vierstim-migen Satz wird beim subdominantischenSextakkord fast immer der Subdominant-grundton verdoppelt.
S s33
AHããã ãããA
HAH
AHããã ãããA
HAH
SubdominantischerSextakkord
Subdominant-sextakkord
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Grün, grün, grün
2
10
22
1
02
aus der Mark Brandenburg
34 0
34 0
3
S.. å å åå åå åå åå å å å å å å å å å å å å ååAHS å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å K..AHS å å å å å å å å å å å å å å å å å å K
..2
12
4 23
4 4
32
10
20 4 3
01 1 3
4 0
5.8.2 Der subdominantische Sextakkord
137
AHS 24 å åAHS 24 åæåå å åå åå åå åå åå åå å åå å åå åå åå L ..A
HS 24 L å å å å å å å å å å å L1
Ich bin der Doktor Eisenbart
00
3
12 3
03
3� 4
0 243 1
2 34 4
1
4
31
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22
�
aus Deutschland
AHSAHS åæåå å åSå å ååå å åSåå å åå å åSåå å åå å ååA
HSL å å å å å å å å
03
3 3 02
4 13
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2
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24 4
12 1
3
AHS å å å å å å å åAHS å. å å å å. å å å å å å å å å å åAHS å å å å å å å å2
1
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12
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3
AHS åå åå åå å åå ååAHS å. å å å å. å å å å å å å å ååå LAHS å å å å å å å L4
11
1
213
�
43
2 423
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4
3 2
AHS 24AHS 24 åå å å åå å åå å åå åå ååå å å ååå ååå åå åå åå ..AHS 24 å å å å å å å
Heididelitt
30 4
3 0
41
2
4
31
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43
��
1
aus Mecklenburg
AHSAHS åå å åå å ååå å åå å ååå å ååå å åå å ååAHS å å å å å å å å0
13
2
12 4 2
43
3 4 43 11
3
AHSAHS åå å å åå å åå å åå åå ååå å å ååå ååå åå åå åååAHS å å å å å å å å å3
0 43 0
1
2
4
31
2
43
�
2
Heididelitt, Marie ist fleißig ,heididelitt, der Zwirn ist gar.Wenn Marie nicht fleißig wär,
wo kämen dann die Hemden her?Heididelitt, Marie ist fleißig ,heididelitt, der Zwirn ist gar.
ä
5.9.1 Nebendreiklänge in Dur
138
Die theoretisch unendliche Obertonreihe endetpraktisch im Bereich der chromatischen Sekundver-wandtschaft. Die Biegesteife der Gitarrensaite wirdhier so groß, dass keine Teilschwingungen mehrmöglich sind. Im Übergangsbereich von der chroma-tischen zur diatonischen Sekundverwandtschaftfinden wir einen Durdreiklang (Prim - große Terz -Quinte) mit zwei terzverwandten Molldreiklängen(große Sexte - Prim - große Terz und große Terz-Quinte - große Septime). Über dem 9., 10. und 13.Oberton stehen Molldreiklänge. Sie sind mit denDurdreiklängen des 8., 11. und 12. Obertons terz-verwandt. Jeder Durdreiklang hat zwei Nebendrei-klänge, die zum Grundton des Hauptdreiklangs imTerzabstand stehen. Bei der Ableitung der Neben-dreiklänge unterscheiden wir:
Parallelklang im Abstand einer kleinen Terz
Funktionskürzel
Gegenklang im Abstand einer großen Terz
Funktionskürzel
Parallel- und Gegenklänge sind in Bezug auf ihrenHauptdreiklang gegengeschlechtlich. Dies erkennenwir auch in ihrer Funktionsbezeichnung:
= Tonikaparallele = tonikaParallele
Tonika Tonika Tonikaparallele gegenklang
In Dur finden wir die Parallelklänge stets unterhalb,die Gegenklänge stets oberhalb des Hauptdreiklangs.Für zwei Nebendreiklänge gibt es verschiedeneBezeichnungen:
Welche Bezeichnung gilt, können wir nur aus demharmonischen Zusammenhang ableiten.
p
g
Tp tP
Tg = Dp Tp = Sg
Oktave
große Septime
kleine Septime
große Sexte
Quinte
Quarte
große Terz
große Sekunde
Grundton
große Septime
kleine Septime
große Sexte
Dreiklangin Moll
Dreiklangin Dur
Dreiklangin Moll
diatonischeSekundverwandtschaft
AHS ãããAHSAHS ãããããã
5.9.1 Nebendreiklänge in Dur
139
Bei der Verwendung von Nebendrei-klängen gibt es zwei Möglichkeiten:
Der Nebendreiklang vertritt denHauptdreiklang.
(Trugschluss)
Haupt- und Nebendreiklang werdenmiteinander verbunden.
T - S - D - Tp
T - Tp - S - Sp - D - T
Der Parallelklang ist ein besserer Vertre-ter des Hauptdreiklangs als der Gegen-klang, weil er den Grundton des Haupt-dreiklangs enthält. Nebendreiklängesteigern den Klanggehalt, bringen aberkeine zusätzliche Spannung.
Dominant-parallele
Dominante verkürzterDominant-septakkord
Tonika-parallele
Tonika Tonika-gegenklang
Subdominant-parallele
Subdominante
Subdominant-gegenklang
AHS ãããAHSAHS ããã ããã
AHS ãããAHSAHS ãããããã
AHS
ãããAHSAHS
ãããããã
5.9.2 Die Tonikaparallele
140
Tonikaparallele Tonika
1
1
1
1
1 2
33
AHQQ ãããã
AHQQAHQQ
AHQQ ãããã
AHQQAHQQ
Tonika
Tonikaparallele
AHQQ : ä ää ä ä äAHQQ : å å åå åå åå åå å. åæ å å å. åæ å å ä KAHQQ : å å å å å å å ä å å ä ä K
Wohl ist die Welt
3 23 3
3
1
31
3
�2
12 3
41
�
12 4 2
342
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4 43
aus Südtirol
AHQQ ää ää ää åå äR ää ääAHQQ å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ å å ä KAHQQ K å å ä å å å K å å ä ä K3
3
4 4 44
24 4
2
AHQQ å å å ä ä ää ä ää äAHQQ å å. å
æ å å å. åæ å å å. åæ å å ä KAHQQ K ä ä å å ä å å ä ä K1 4 4
33
1
3
2
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1 32 4
24
AHQQ ää ää ää åå äR ää ääAHQQ å å. åæ å å å. åæ å å å. åæ å å ä KAHQQ K å å ä å å å K å å ä ä K3
3
4 4 44
24 4
2
AHQQ K å å å å å å ä. L å å å å å åå å åAHQQ å
ä. å ä. å å. åæ åå å å å åAHQQ K ä. å å å å å K ä å å å å å
3 4 23 1
23
3
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2
4 43
4
32
43 1
2
AHQQ K å å å å å å ä. L å å å å å ääAHQQ å
ä. å ä. å å. åæ åå å ä KAHQQ K ä. å å å å å K ä å å ä K3 4 2
3
3 1
3
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2
44 3
4
32
5.9.2 Die Tonikaparallele
141141141
AHQ 34AHQ 34 I I I IAHQ 34 å å. å å. å å åê
M å å. å ä K å å. å å. å
In einem Wassergraben
2
�
4 1
2
42 4 1
aus Spanien
AHQ ååAHQ I I ååå ååå ååå ååå å. å ååAHQ å åê
M å å. å ä K å å å å å å4
2
4 3 13
2
423
3
242
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AHQ å åå åå å å å å å å åå åå åAHQ å å
å å å. å å å å å å å. å å. åAHQ å å å å å å å å å å å å2
1 31
01
3
4
3
2423
4
2
4 2 4
323
14
3 2
4 3
AHQ åå åå åå å å å ä åå ä.AHQ å å. å å. å ä K å å å å. åæ å å ä.AHQ å å å å. å å. å å.ê M å å
å å å å ä.2
31
2
33
1
3 44
1 43
24
3
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AHQ 68 å. å. å. å å.å. å.AHQ 68 åæ å å å å å
æ å åæ å åæ å åæ å å å å.å. åå
æLA
HQ 68 åê å. å. å. å L å. å. å. åê L
The animals went in
30 3
01
3
0 2 11
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2
4 4
3
4 4
2123
4
3
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4
3
aus England
AHQ å. å. å. å å.å. å.AHQ åæ å å å å å
æ å åæ å åæ å åæ å å å å.å. åå
æLA
HQ åê å. å. å. å L å. å. å. åê L
30 3
01
30 2 3
1
� 4 4
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2123
4
3
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1 1
2
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AHQ.. å å å å å. å. å. å... L å å åAHQ..å. å. åæ å åæ L å
æ å åæ å å å å. å.å... å. åæAHQ.. å. å. åê
å åê K å. å. å. å... å. åêL 2 L 2
1.
2
2.
��
2 4
4 3 24
1
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3
4
3
14
1
3 13
12
2 13
3
5.9.2 Die Tonikaparallele
142
AH24 å å ä å å åAH24 å å å åæ å åæ å å å KAH24 å å å å å å å K
Mädel, mein Mädel
3
31
2
�12
43
4
aus der Slowakei
AHå åS å. å åS åAHå å å åæ å åSå
æå å å KA
Hå å å å å å å K
1
2
13
12
4 21
30
00
ä å å å.äåæ å åæ åå åå åæ å åæ åå ååAH å
å å å å å å å2 2
3 1
43
4 3 3 1
4 4 243
12 4 4
243
AHä å. L å å åAHå å å åæ å åæ å å å KAHå. åê å å å å å K2
�
3 1 1 0 13
3
1 43
2 4
�
43 1
2 1
2
AHSSS 34 å å å åAHSSS 34 å å å å å å. å åå åå åå åå ååå ååå äää ..AHSSS 34 å å å å å å å å å å ä
Auf dem Berg
3
1
��
12
1 2
3
4
31
21
4
34
31 4
23
4
aus dem Bregenzer Wald
233
1
0
31 2
1
0
AHSSS å å å å å å å å å åAHSSS å å å å åå å. å åå å å å å å å å å. å åå å åAHSSS å åå
å å å å å å åå åå å å å å å å å0
13
31
�
3
�4
3213
�1 4
3 1
�
4
�
4
AHSS S å å åå å å å åAHSS S å å å å åå å. å åå åå å å å å
. å åå å ååå ååå äääAHSS S å å å å
å å å å å å å å å å å ä� �
1
��
12
1 243
423
12
4
323
44
34 2
43
4
31 4
23
4
233
1
0
1
00
11 2
1
0
Auf dem Berg so hoch da droben,da steht ein Schloss.
Und wir singen frohe Lieder,steigt das Schifflein auf und nieder.
Steigt das Schifflein in die Höh, ja Höh,dieweil wir fahren auf dem Bodensee.
5.9.2 Die Tonikaparallele
143
AHS 68AHS 68 åæ å å å åå å å å.å.
æ å å ååAHS 68 L å. å. å.
å3
01
�
O give me a home
2 4 12 1 2
3
aus den USA
AHS å å å åêAHS å å åå å å å.å.å. å å å. åæ LAHS L å. å. å. å å L3
1 42 2
43
4
AHSAHS å å å å å åå å å å.å. å å ååAHSL å. å. å.
å1�
AHS å å å åêAHS å å å.å. å å å.å.å. å å å. åæ LAHSL å. å. å. å å L
1 12
3
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0 4
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4
3
4 2
2
1
AHS å å å åêAHS L å.å. å.å.å. å å å. åæ LAHSL å. å. å. å å L3
4
42
24 2
AHS å. å.å. å å å åêAHS å å å å å å. å å å. åæ LAHSL å. å. å. å å L
1
30
0
2� 2
0
�
243
4
AHSAHS åæ å å å åå å å å.å. å å åååAHSL å. å. å.
å3
0
1
� 2 4 1 12
23
AHS å.å. å å å åêAHS å å å.å. å å å. å å å. åæ LAHSL å. å. å. å å L3
3
0 4
4 2 12 4
4
�
4
3
2
2
1
5.9.3 Der Trugschluss
144
1
1
2
3
1
2
3
4
1
1
1
2
AHSS ãããã
1
243
AHSSAHSS
AHSS ãããã
1
243
AHSSAHSS
1
2
3
4
AHSãããã2A
HSAHS
AHSS ãã3AHSSAHSS
AHSãããã32A
HSAHS
AHSS ãããã
3
4
AHSSAHSS
Auf dem 4. Teilton der Oberquinte steht dieDominante. Folgt ihr statt der erwartetenTonika des Grundtons die Tonikaparallele,werden wir um den Schluss "betrogen" =
Trugschluss. Die Verbindung Dominante -Tonikaparallele nennen wir Trugschluss.
D > Tp
Beim Trugschluss in Quint- und Oktavlage wirdnach den allgemein gültigen musikali-schenRegeln im vierstimmigen Satz der Grundtonverdoppelt. Um die Eigenschaften alsstellvertretender Akkord noch stärker
hervorzuheben, wird beim Trugschluss in derTerzlage bei der Tonikaparallelen die Terz unddamit auch gleichzeitig der Grundton derTonika verdoppelt.
1
1
1
3
ãã
Oktavlage
Quintlage
1
1
1
3
4
5.9.3 Der Trugschluss
145
AH68 å. å. å. åAH68 åæ å. å å å å å å. åA
H68 L å. å. å. å
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten
3
1
1
�
34
4
24 1
3 4
2
�
Friedrich Silcher1789 - 1860
AH
å. å åêåêA
Håæ å åæ åå å å å. åæ LA
H L å. å. å. åêL2
1 1
4 43 2 3
43
AH
å. å. å. åAHåæ å. å å å å å å. åA
H L å. å. å. å3
1
13
44
24 1
3 4
2
AH
å. å. å åæ åAHåæ å åæ å å å å. åå
æ LAH L å. å. å. åê
L41 3
4 43 2
41
2 2
AH
å. å. å. ååAHåæ å. å å å å å å. å
AH L å. å. å åS å å0
1 1 34
2
4
3
AH
å. å. å å åAHåæ å åæ åS å å å. ååå
æLA
H Lå. å. å. åê L
3
3 3
4
�
1
23 4
2
4
2
AH
å. å. å. ååAHåæ å. å å å å å å åæ å
AH L å. å. å. å3
0
1
�
34
4
24 1
2
4 432
AH
å. å.åæ å åæ å å å å.å. ååæLA
H L å. å. å. åêL
4
24
3 2
5.9.4 Der Tonikagegenklang
146
AHS 68AHS 68 ååæåå ååæååå åååæååå åååæååå L åå L åå L å.å. åå
æLA
HS 68 åê å
åê å åê å åê åL å L å L å. åê
L
Ich stand vor einem Puppenhaus
1
10 1
3 10
23
2
3
4
3
143
243
23
010
23
4
3
4
3 2
aus den Niederlanden
AHSAHS ååæåå ååæååå åååæååå åååæååå L åå L ååå L å.å.å. åå
æLA
HSåê å
åê å åê å åê åL å L å L å å å åê L
23
2
3
4
3143
243 2
3010
23
4
3
�312
�4
00
1 1
10 1
3 10 3
20
0
AHSAHS åååæååå åååæååå ååæåå ååæååå åååæååååååæååå åååæåå åæåA
HSåê å åê
å åê å åê å åê å åêå åê
å. å1
00
11
12
02
0
243
432
143
4
3
43
4
00
4
00
231
4
00
4
21
AHSAHS åååæååå åååæååå ååå ååå ååå L å.å.
å. ååå åååæååå ååå ååå å
å L å.å.å. ååå åååæååå å ååå å.å.å. åååA
HSåêå åêå å å å L å. å åê å
åêå L å. å åê å åê
å. å1 1 3
0 20
2 0 44
3
243
432
010
4
00
2
432
4
3
4
02
23 4
32
AHSS : å å å å ä å å ä å å äAHSS : å å å å å å å.å. åæ åå
å å å.å. åæ å å ä K ..A
HSS : K å å å å å å å å å å å å ä K
Nun ade du mein lieb Heimatland
3 0 3
03
3 3
0
2
�1
4
2 1
4
2
143 2
1
4
2
1 4 4 43
�
aus Deutschland
AHSS .. å å å å ä å å å å å ä åAHSS å å .. å å å å å. å
æåå å å åå åå åå åå å. åæ ååA
HSS K .. å å å å å å å K å å å å å å å
0
30
20
4 30
3
�4 1
24 4
31
4 3 4 4
31
423 2 4 1
43
AHSS ä å å ä ää å å ääAHSS å å å. å
æ å å ä K å å.. å. åæ åå å ää KA
HSS K å å å å ä K K å å å å ä K
23
1.
1
2
4 43
2.
4 2
0
4
1
0
3
00
3 0
Nun ade, du mein lieb Heimatland,lieb Heimatland ade.
Es geht jetzt fort zum fremden Strand,lieb Heimatland ade.
Und so sing ich denn mit frohem Mut,wie man singet, wenn man wandern tut;
lieb Heimatland ade!
5.9.4 Der Tonikagegenklang
147
AHS 24AHS 24 ååå å åå åå åå å åå å åå å åå å åå å åå åAHS 24 å. å å å å. å å å å å å
Ging ein Weiblein
4
00
23 4
3
�
12
1
2
4
3
� 4
3
�
2
1
2
4
3
1
�
aus Ostpreußen
3 0 1 1 03
13
AHSAHS ååå å åå åå åå å åå å ååå å ååå å åå
æL KA
HSå. å å å å. å å å å åê L K3 0 1 1 0
3 2 3
4
00
23 4
3 12
1
23�
21
0
4
3
�
11
2
AHSAHS åå å åå
å åå åå åå å ååå å åå å åå å åå åAHS å å å å å å å å å
3 11 3
10
2
21
2
4 4
3
44
342
4
3
4 24
3
�2
1
�
3
AHSAHS åå å åå
å åå åå åå å ååå å ååå ååå åååAHS å å å å å å å å å3 1
1 31
02 3
1
2
�4 4
3
44
3
4
24
3
4 23
4
31
2
AHSSS : ä ää å å å å ää å å åAHSSS : å å å å å å
å å å å å å å å å å ääAHSSS : ä ä å å å å ä å å ä å å å å
Was noch frisch und jung
32
4
31
3
20
4 1 1 4
1
2
�
14
321
� 24
32
32
34 2
3
aus Franken
AHSS S ä ää å å å å ää å å åAHSS S å å å å å å å å å å å å å å å å ääAHSS S ä ä å å å å ä å å ä ä3
2
4
31
3
20
1
1
2
�
14
321
�2
4
32
32
34 2
3
AHSSS å å å å å å ä ääR å å å å å ääAHSSSAHSSS å å å
å åå å å ä å. åæ å å åå å å äAHSSS å å å å å å ä å å å å å åå ä
�4
3
4
22 4
34
3
4
31 4
32
3
43 2
�
21
13
1 22
0
11
13
0
Was noch frisch und jung an Jahren,das geht jetzt auf Wanderschaft,
um was Neues zu erfahren,keck zu proben seine Kraft.
Bleib nicht sitzen in dei’m Nest,reisen ist das Allerbest!
5.9.5 Die Subdominantparallele
148
AHSSS 34 å å.
åæ å å ä å å. åæ å å äA
HSSS 34 å ä åå ää å ä å äAHSSS 34 ä å ä å ä å
ä å
Hell glänzt des Mondes Licht
3
0
21
0
12
1 4
32
1
44
1
32
0
aus Italien
AHSSS å å. å
æ å åS äR å å å åå ääAHSSS å ä å ä å å å å äAHSSS ä å å å å ä å ä å3 3 3
12
0
4 41
4 24
4
13 0
432
�
0
AHSS S..å å å å å ää å å å åR åS å ä å å å å å åA
HSS S.. å å å å ä å å å ä å. åAHSS S.. å å å ä å ä å ä å ä å1 2 1
0
4
0
1
0
4
34
32
3
4
3
1432 1
20
2
3
4
34
13
�
2
AHSSS å å åå K åå å. å
æåå ää .. å
å å. åæ åå ääAHSSS å å å ä å ä .. å ää å äAHSSS å å K ä å å ä
.. ä å ä.2 00
3
1
43
432
1.
44
13
�
2 3
2.
413
�
2
AHQ : å. å
æå åå å. åæ å å ä å. åæ ä. K ..A
HQ : ä ä ä ä ä ä ä.AHQ : å å ä å å ä å å å å å ä. K
Deep the silence
�
3 2 0 3 1 01
2
2
342
�
�
1 4
31 0
01 4
3
4
3
aus Wales
AHQ å å å
å å å å å å å å å å å å åAHQ ä ä ä ää ää åå åå åå å äAHQ ä ä ä ä ä å å å å ä1
0 1 11 1
2
3
4 43 2
43
12
4 423
243
43
43
4
AHQ å. å
æå åå å. åæ å å ä å. åæ ä. KA
HQ ä ä ä ä ä ä ä.AHQ å å ä å å ä å å å å å ä. K3 2 0 3 1 0
1
2
2
342
�1 4
3
1 0
01 4
3
4
3
5.9.5 Die Subdominantparallele
149
AHSS 24åæ å å å å å. å å å å å å å å LA
HSS 24 åå åå åå åå åå åå ååAHSS 24 L å å å å å å å L
Da streiten sich die Leut herum
0 1
2
0
00
1 432
1 431
2
00
0 14
1
2 2 0 231
Konradin Kreutzer1780 - 1849
AHSS åæ å å å å å. å å å å å å å å LA
HSS åå åå åå åå åå åå åAHSS L å å å å å å å L
1 432
1 431
2
00
0 14
12 2 0
23
1
0 1
2
0
0
AHSS åæååå ååå ååå åååS åå å åå å åååS å å.
å. å ååå LAHSSAHSS L å å å å å å å å
å L3
0
1
0
4
�
14
2
4
23
4 2
3
�
1
4
34 4
34
2213
�
AHSS åæååå å ååå å åå å åå å ååå å ååå å åå LA
HSS å åAHSS L å å å å å å å å L1
00 3 3
2
��
432
1 423
1 43
14
14
�423
1423 4
1
2
�
AHS : å å å. å å å å å å L å
æ å å å å å å ä KAHS : ää ää åå åå å ä å å äAHS : K ä ä ä å K ä ä ä K
Wir sind durch Deutschland gefahren
243
41 0
30
01
� 2
31
3 1
2
�13
�12
�
aus Deutschland
AHS å å å å åå å å å å å å å ååå ååå å åå å åå å äää KAHS å å ä ä åAHSK ä ä ä å K ð å å ä K2
3
24 2
31
11
1
4
2
244 2
13
4 3
03
34
AHS å å å å åå å å å å å L å
æ å å å å å ää KAHS å å ä ä å ä åAH K ä ä ä å K ä ä ä K3
3
�
40
0
23
24 2
1
23 4
12
Wir sind durch Deutschland gefahrenvom Meer bis zum Alpenschnee.
Wir haben noch Wind in den Haaren,den Wind von den Bergen und Seen.
Wir haben noch Wind in den Haaren,den Wind von den Bergen und Seen.
5.9.5 Die Subdominantparallele
150
AHS 24 .. äAHS 24 å .. å. åå
æååå å ååå å åå å åå å å åA
HS 24 K .. å å å å å å å ä
Wir kamen einst von Piemont
1
�2 4
32 4
3
1
21 4
3
aus Frankreich
3 1 4 3
AHS ää ää .. ää äAHS å å ä K å .. ä K å å å å åAHSä ä K K .. ä K K ä4 4 0
4
3
1.
213
�
�
1
�
2.
213
412
AHS ä ä ä ä å å åAHS å å å å å å å å å å å å å åAHS ä ä ä ä å å å
13
00 0 0
12
4
1
2
3
1
4
32
AHS ä å å å å å å äAHS å å å å å å å å å å äAHS ä å å å å å å ä0 3 1
43
2
12
�4
4
3
AHS..AHS.. åå åå åå åå åå åå åå åå åå åå ää .. ääAHS.. å å å å å å å å å å ä ä3 0 2 4 3
04 3
3
01 1
2 12
1.
12
2.
00
AHS 68 å.å. å.å. å.å. å.AHS 68 åæ å åæ å å å å å å åå å å
å. åå å å å. åAHS 68 L å. å. å. åê
å å å å å å. å. åA long time ago
43
3 1 00
01
� 213
243
4 4
3
441
2
2
�13 4
12
13
�
aus England
AHS å. å. å. å.AHS åæ å åæ å å å å å å å å
æå.å. ååå å åå å.å. ååA
HSL å. å. å. å. å å å å åê
å.ñ
24
31 4 4 4 4
11
2423 2
3
�
flageolett0 3 3 4
3
2
4
5.9.5 Die Subdominantparallele
151
AHS : ä ä ä ä ä äAHS : å å å å. å
æ å. åæ å å L å å å å. åæå. åæä LA
HS : K. å å å å ä ä å å å å ä L
Gleichwie die Möwe
1 3
1 0
3� 4
34 3 1
21 4
341
2
2
aus Deutschland
AHS å å å å å å ä ä äAHS L å å. å å å å å å å åå
æ å å å å. åæ å. åæ ä LA
HSK. å å å å å å åê
K. å å å å ä L1 1 3 2 00 0
2 1
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3
4 4
1
4
323 1
32
4
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3 1 13
4 4
3
AHS å å å ää ää äAHS å å å åå L å
æååå L åæååå å L å å å å. å
æ å. åæ ä LAHSK. å K å K å å J å å å å ä L2
41
3
1
1
00
1� 2
13
23
4
3423
4 2 12
AHS åå åå å å .. å. å
êå. åê ä .. äA
HS å å å å L å
æ å L åæ å å ..L å
æå å å å å å ä .. ää LA
HSK. å K å K å å .. J ä ä ä .. ä L
2 1 3
4 1
13
0
3
1� 2
13
23
4
32
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4
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3 1 13
0 2
1.
4
00
2.
4
00
AHS : å å å å å å å å å å äAHS : å å. åæ å å å å å å å å å åå å å ä KAHS : å å å å å å å å å K å å å å ä K
Dort niedn in jenem Holze
4
0 3 2 3 0 3 1 1 2 20
02 3
4
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0 2 0
4
3
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43 4
0
4
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41
4
1
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4
3
1
2
Frankfurter Liederbuch1582
AHS ä ä ä å åS ä å å å åSAHS å å å. å
æ å å å å å å å. åæå å å å åA
HSK å å ä ä å å å å ä å å å
1
23
0 30 0
30
1 4 34 1 1
24 2
4
123
4 2 43 1
2 3
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AHS å å å äAHS å å å å åå å å ä K å åå åå å åå
å åå ää KAHSK å å å å ä K K å å å å å å K2
00
2 3
20
02 3
4
�
41
4
1
2 14
3
1
2
4
�
41
4
1
2 14
3 2
Dort niedn in jenem Holzeleit sich ein Mühlen stolz,sie mahlt uns alle Morgen,sie mahlt uns alle Morgendas Silber und rote Gold.
5.9.6 Die Dominantparallele
152
AHSS 24 å å å å å å å åAHSS 24 åå åå å åå åå å åå å åå å åå åSåAHSS 24 å å ä å å ä
Auf der Kasanka
00
0 1 0
231
�
021
243
43
aus Russland
AHSS å å å å å å å å åAHSS åå åå åå åå å å å å KAHSSä ä å å å K1
1 3
1 00
0243
021
4
10
2 2
AHSS å å å å åå åå å åAHSS å å å å å å å å å åå å åSåAHSS å å å å å å ä0
11 0
43
�
34 2
243
43
2
AHSS åå å å å å å åAHSS å å å å å å å å KAHSSå å å å å. åê å K
1
31 0
243
12 2
4 4
3
43
AHSS 68 å. å. å. å. å.AHSS 68 å å
æ å åæ å åæ å åæ å åæ å åæ å.å. å.å. ..A
HSS 68 å. å. å. å. å. å. å.
Als durch Lothringen ich wandert
�=D
02 1 2 1
0
2
� 4 4
1
�4
34 4
1
4
313
aus Frankreich
AHSS å.å. å L å. å. å.å. å.å. å.å. å.å.AHSS å å
æ å åæ å åæ å åæ å åæ å å
æ å åæ å åæAHSS å. å. å. å. å. å. å. å.
2431
0 03
0
4
14
�4 2 2
1
0 23
4 2 210
0
AHSS å.å. å. å. å. å.å. å. å.AHSS å å
æä.ä.ä. å åæ å åæ ä. å.A
HSSå. å.
å.å åê å. å åê å
å åê å
å
.
.
å.3
04
.243
4 4
21
44
01 2
13
5.9.6 Die Dominantparallele
153
AHSSS 24AHSSS 24 å
å å ååå åå åå å å å åå å åå
å ååå åå ååå å åå å å åA
HSSS 24 å å å å å å å å
Rote Wangen
�
01
0
2
3
14
34
4 4
34
2
3
14
3 4 3
aus der Ukraine
AHSSSAHSSS åå å åå å ååå å å å åS å åå å ååå å ååå åååAHSSS å å å å å å å å
3
11 3
42
13 4
3
�2
4 23
43
�2
3
AH24 ä å å åå å å ååAH24å. åæ åå å.å.å. å å. å å å å å åA
H24 å å å å å å å å
Haul the bowline
43 3 3
4
2
33
1
22
3
42 1 4
43
aus England
AHä åå å åå å ååAHå. åæ å å. å å åå å KAHå å å å å å å K3
01
4
123
123
42
AHS : å. åæ å å å å å å å å å å å å åAHS : å å å å å å å å å ä ä ä ä.ä.AHS : å å å å å å å å ä ä ä ä.
A hundred years ago
L 43L L 3
23
11
34
3 34 1
2
�4
321
21
� 43
aus den USA
AHS äAHS åå ååå ååå åå åå å ååå å ååå åå åå ååå ååå å.å. å
æä.ä.ä.A
HSå å å å å å å å å å å å å å ä.
24
24
1 34
�
13 4
3
1
�
4213
43
2 4 213
03
13
0 44
1 4 2
4
Haul the bowlinefor Kitty my darling.Haul the bowline,the bowline haul.
Im gerade noch hörbaren Bereich der chromatischenSekundverwandtschaft finden wir einen Molldrei-klang (große Sekunde - Quarte - große Sexte) mitzwei terzverwandten Durdreiklängen (kleine Septime -große Sekunde - Quarte und Quarte - große Sexte- Oktave). Über dem 8., 11. und 12. Oberton stehenDurdreiklänge. Sie sind mit den Molldreiklängen des9., 10. und 13. Obertons terzverwandt. Jeder Moll-dreiklang hat zwei Nebendreiklänge, die zum Grund-ton des Hauptdreiklangs im Terzabstand stehen.Bei der Ableitung der Nebendreiklänge unterscheidenwir:
Parallelklang im Abstand einer kleinen Terz
Funktionskürzel
Gegenklang im Abstand einer großen Terz
Funktionskürzel
Parallel- und Gegenklänge sind in bezug auf ihrenHauptdreiklang gegengeschlechtlich. Dies erkennenwir auch in ihrer Funktionsbezeichnung.
= tonikaParallele = tonikaGegenklang
tonika- tonika tonika-
In Moll finden wir die Parallelklänge stets oberhalb,die Gegenklänge stets unterhalb des Hauptdrei-klangs.Für zwei Nebendreiklänge gibt es verschie-deneBezeichnungen:
Der Gegenklang in Moll ist ein besserer Vertreter desHauptdreiklangs als der Parallelklang, weil er denGrundton des Hauptdreiklangs enthält.
P
G
tP tG
tG = sP tP = dG
Gegenklang Parallele
5.10.1 Nebendreiklänge in Moll
154
Oktave
große Septime
kleine Septime
große Sexte
Quinte
Quarte
große Terz
große Sekunde
Grundton
große Septime
kleine Septime
große Sexte
Dreiklangin Dur
Dreiklangin Moll
Dreiklangin Dur
diatonischeSekundverwandtschaft
AHQããã ããã ãããA
HQAHQ
5.10.1 Nebendreiklänge in Moll
155
Bei der Verwendung von Nebendreiklängengibt es zwei Möglichkeiten:
Der Nebendreiklang vertritt den Hauptdrei-klang:
(Trugschluss)
Haupt- und Nebendreiklang werden miteinan-der verbunden:
t - s - D - tG
tP - t - tG - s - D - t6
5 8-7
Für die Harmonisierung in Moll sind folgendeNebendreiklänge möglich, aber entbehrlich:
Es verbleiben die beiden Nebendreiklänge:
und
sP, sG, Sp,Sg, dP, dG, Dp, Dg.
tP tG
AHQ ããã ããã ãããAHQAHQ
AHQããã ããã ãããA
HQAHQ
AHQ Qããã ããã ãããAHQAHQ
dominant-Gegenklang
dominante dominant-Parallele
tonika-Gegenklang
tonika tonika-Paralllele
subdominant-Gegenklang
subdominante
subdominant-Parallele
5.10.2 Die Molltonikaparallele
156
AHS : ä å å ä å å ää å å äAHS : å å å å å å å å å å å å å ä JAHS : ä ä ä ä ä ä ä J
243
12
00
Schlaf mein Kindchen
43
�2 4
30
1
23
� 4
12 1
2
aus Russland
AHS ää ää ää ååS åå åå å ää ääAHS å å å å å å å å å å åå å å ä JAHSä äS ä ä å å ä ä J4
3
�
2 11
0
34
243
�
44
32
243
423
AHQQ : ä äR äS ä åAHQQ : å å å å å å å å å åå ååå ååå ååå ååå ääSä KAHQQ : K ä ä ä äS å å ä ä K
O Tannenbaum
2 1
03 1
0 0
1
�3
4
3
4
12 4 2
43
43
231
241
243
143
aus Westfalen
AHQQ ää ä ää åå åå åå åå å å äAHQQ å ä å å ä å å å å åå åSå ää KAHQQ K ä ä å. åê å
å å å å å ä K11
4 3 4 01
0
1 243
4
34
4243
143
4
AHSS 24AHSS 24 åS
æ.. åå å åå åS ååå ååå å ååå å ååå å å.å.A
HSS 24 L .. å å å å å å å.
Wer hat mich treu gepflegt
2
�43
24 4
23
44
43
aus Norwegen
2
3 1
0
AHSSAHSS åæååå åå å ååå å å ååå åå åå L åS
æ..A
HSS L å å å å åê
å å å å K ..31 1 0
1 01 0
4
�2
3
�
4 243
�4
3 423
43
1.
2
�
AHSS å å åå åå å åå ååAHSS åå K å. å å. å å. å å.å. å åS åAHSS å K å å åS å å. å å3 1 1 1
2.
4 423
423
4423
5.10.2 Die Molltonikaparallele
157
AHS 34 ä. äAHS 34 å å
å å.å. åæå å å å ä å
AHS 34 ä. ä. ä. ä K
Blaubeeren leuchten im Garten
10
3
�
�
2 44
� 12
aus Schweden
AHS ä. ä ä. ä. ä.AHS ä å ä K å. åæ å å å å å å åAHS ä. ä K ä. ä. ä.4
2
AHS ä. å.. å å..AHS ä å å å. å å å å å å å å. å å åAHSä. ä. ä. ä.0 1
2
23
�4
23 4 4
30
AHS ä åS å å åAHS åå å åååS å å å å å ååSå äää ååSå äää KAHSä å ä å ä å ä å ä K4
3
� �
13 2 1
0
2
0243
�43
4
22
34
413
243
2 423
AHSS 68 å.å. å.å åå åå å. åAHSS 68 K
å å å å å å å å K å å å å å å å.å. LAHSS 68 K å. å. å å K å. å. å. L
Cual es aquel pajarito
0 10
3
0
243 3
12
42
1 443
aus Bolivien
AHSSAHSS å å åå åå åå å åå åå å å åå å
æåå åæå.å. LA
HSS K å å å å å K å. å. å. L0
30
3
10 0
1
2�
44
2 24
12 4 2
43
AHSSAHSS å å åå åå åå å åå åå å å åå å
æåå åæå.å. LA
HSS K å å å å å K å. å. å. L1
1
3 31
0 11
2�
4 4
3
��4
4
324
43 1 4
34
43
Nur der Trugschluss in der Terzlage klingt inMoll musikalisch angenehm, Quint- undOktavlage sind zu vermeiden. Die Vertretungder tonika kann auch durch den Dreiklang der
gleichnamigen Tonart im anderen Tonge-schlecht erfolgen (Mediantklang):
(in Dur)(in Moll)
D TPD tg
5.10.3 Der Trugschluss
158
1
2
3
4
1
1
1
2
1
1
3
4
1
1
2
3
1
1
3
4
1
1
2
4
Oktavlage
Quintlage
Terzlage
AHS ãããã
23A
HSAHSA
HS ãããSã
2
34
1AHSAHS
AHSSSS ãããã2 TA
HSSSSAHSSSS A
HSSSS ãããã3
4AHSSSSAHSSSS
AHSS ããSãã3
4AHSSAHSS A
HSS ãããã2
4AHSSAHSS
Auf dem 4. Teilton der Oberquinte steht dieDominante. Folgt ihr statt der erwarteten tonikader tonikaGegenklang, werden wir von einemfremden Klang überrascht.
Die Verbindung Dominante - tonikaGegen-klang nennen wir ebenfalls Trugschluss.
D tG
5.10.3 Der Trugschluss
159
AHS 34AHS 34 ååå å ååå å ååå å åå åå K åå å åå å åå
å ää KAHS 34 å å å å å K å å å äS K
Chile verde me pediste
000
2 243
4
3
�
0
0
1 34 4
3
aus Asturien
1 1 02 2 1
AHSAHS åå å åå å åå å åå åå L å
æåå åå å åSå å äSä
ä KAHSå å å ä K å å å ä K1 0 1 0 2 0
2
23 4
3
�
�
�
24
113
�
�
�
4
�
41 3 4 4
31
�
AHS äAHS å å åå å å åå åå ååSå å å ååå ååå ååå å äSä
ä KAHS ä å ä å ä å ä K1
01 0 2
4
3
44
11
1
34
23
23
423
1 4
3
1
AHS äAHS å å åå å å åå åå ååSå å å ååå ååå ååå å ääSä KAHS ä å ä å ä å ä K1
01 0
4
3
44
1 34
23
23
423
123
AHQ 34 ä åS å åå å å å å å å äS åAHQ 34 ä å ä å å å å ä. å å åAHQ 34 å å å å å å å å å å åS å
åS ä å å å å
Autumn comes
4
4
10 1 3
2
0 3
42
0 0 13 1 3
342
03
1
2
4
2 2
2
1
2
3
1
23
4
3
1
2
aus England
AHQ å å å ä. ä å å å ä å å å åAHQ ä å ä. ä K å å å ä å ä åAHQ å å å å å. åê å å ä K å å å å å å å å å å2
4 3 1 2 1 1 1 2 0 31 3
10
2
3
��
41
4
341
4
3
443
14
AHQ J å åS å å å å å ä. äAHQ ä å å å å ä å ä. ä KAHQ åS åR å å å å å å ä å å ä. ä K1
2 3
4
3
1
2032
43
1
201 4
2
1 00
0 3 10
3 00
5.10.4 Der Molltonikagegenklang
160
AH68 å. å. å.å. åå å. å.AH68 å
æå å å å å å. å åæ å åæå åæ å.å.å. åååA
H68 L å. å. å. å L å. å. å. å
As I was going to Derby
11
1
11
30
2
323 4
�
23 4
3
0
2
323
aus England
AH
å. å. å.å. å å. å.AHåæ åæ å å å. å å å. åå åæ å å å å å
æå.å.å. åååA
H Lå. å. å. å L å. åê å K. å3
0
0
0
2
323 4
�
23 1
�42
44
2 21
11
43 3
3
1
AH
å.å. å.å. å.å. å.å. å. å.å.AHåæ å. å åæ å. å åæ å åæ å åæ å.å.å. åååA
H L å. å. å. å. å. å. å. å1
3
4
�
23
4 223
AH
å. å. å.å. å å. å.AHåæ å å å å. å å å. åå å å å å å å å
æå.å.å. åååA
H Lå. å. å. å L å. åê å K. å1
11
3 3
3
1
0
2
323 4
23
�
43
1
�42
44
2 2
AHQ 24 ä åS ä äAHQ 24 åæ åå å åå å å. å å åå å å å å. åæ å å åA
HQ 24 L å åS ä å å ä å. å å
Oj, dortn, dortn ibern Wasserl
0 13
00
1
3 1 33� 1
2 4 43 4
42
�1� 1
2 4
23
4
�
3
4
2
Jiddisch
AHQ å ä å. å å äAHQå å å å å ä å. å å å å å å å. å åA
HQ å å å. å å å å å. L åS å ä1
�
1 32 3 2 2 3
3
4
34 2 1 4 4
�2 2
1
42
2
AHQ å å å. å å å å å.AHQå å å å å å å.
åæ å å å å å å å å å.AHQ å å å. L å å å å å.
4 2 1 4 4
3
�4 4
31
� 23
14
23 4
34 4
23 1
0 0 1 0
5.10.4 Der Molltonikagegenklang
161
AHS 24 å å å ååS åå ååAHS 24 åæ å åS å å å å å å å åSå LA
HS 24 L å å å å å å å L
Es ist nit allewege Festabend
1 13
230
0
0
42 2
34 0
10
4
13
14
aus Deutschland
AHS å å å å å å åSAHS åæ å åS å å å å å å åå LAHSL å å å å å å å L0 2
10
0 4 10 3 2
30
01
243
AHS å å å åå åSå ååAHS åæ å å å å å å å å. å å. å å LAHSL å å å å å å å å å L3 3
0
2
�4
43
2 2
3
�
4
4 3
2
4 143
AHS åå åå åå åå åå ååS ååAHS L å. å å å å å å. å å å å LAHSL å å å å å å å L3 3
1
0
1
44 4
243
4
2243
��
AHS å åå ååS ää ååAHS L K å å å å ä å KAHSL J å å ä å K0
0
14
13
� �
342
23
AHS : å å å å å å å å å
ä ä ä äSAHS : å å å å å å å å ä ä ä äAHS : å å å å å å å å å å å ä ä å å ä
Junges Mädchen
001
2 4
123
0
23
0
13
4
1
2
2
3 1 0
aus Finnland
AHS ä å. å
æ å å å å å å å å åS äAHS å å å å å å å å å å å å ä JAHSä ä å å å å å å å å å ä J1
231 0
23
43
1
4
01
2
23 3 4
3
11
00
2
4 2
31
5.11.1 Die erweiterte Kadenz
162
Tonika Tonika-parallele
Subdominante Subdominant-parallele
Dominante Tonika
Bei dererweitertenKadenz werdenTeilbereiche einerObertonreihe, Akkorde,durch gemeinsame Tönemiteinander verbunden. DenAnfang bildet der Tonikadrei-klang der chromatischen Sekund-verwandtschaft (Grundton´´´´ - großeTerz´´´´ - Quinte´´´´). In einerabsteigenden Kurve wird in der Terzver-wandtschaft der doppelt oktavierte Tonika-dreiklang (Prim´´- große Terz´´- Quinte´´ )wieder erreicht.Die Funktionsfolgegehört zu den wichtigsten Verbindungen in derMusik. Aus ihr lassen sich viele vereinfachteFunktionsfolgen ableiten:
(einfache Kadenz)
(einfache Kadenz)
T - Tp - S - Sp - D - T
T- S - Sp - D- T
T - Tp - Sp - D - T
T - Sp - D - T
T- S - D - T
Grundton´´´´
großeSexte´´´
Quarte´´´
großeSekunde´´´
Quinte´´
Grundton´´
Obertonreihe der
5.11.1 Die erweiterte Kadenz
163
AHS 68 å. å å. å å. å.AHS 68 åæ å å å å å åå å. å å å å.å.å. å å å
å å å. KAHS 68 L å. å. å. å L å. å. å. K
Am Ural da bin ich geboren
3
� 4
34 4
3 43 1
2
4
�
�
44 4
2
aus der Wetterau
3
1
3
AHS å. å å. å å.å. å.AHS åæ å å å å å åå å. å å å å.å.å. å å å
å å å. KAHSL å. å. å. å L å.
å. å. K3
1
3 3
3
4
34 4
3 12
4 44 4
1
2
AHS å. å. å. å.å. ååAHS åæ å å å å å å å. K å å åå å å å å å å. å å åAHSL å. å. å. K. å. å. å. å
122
00
4 1 41
� 13
24 4 4 2
34 4
3
4 213
AHS å. å. å. å.å. ååAHS åæ å å å å å å å. K å å åå å å å å å å. å å åAHSL å. å. å. K. å. å. å. å
122
02
1
13
24 4 4
2
34 4
3
4
04 1
AHSSS : å å å å å å å å å å å å ä å å äAHSSS : å å å å å å å å å å
å å å. åæ å å äAHSSS :ä å å å å å å å å å å å å åS å åR å å
Unser Leben gleicht der Reise
4 12
01 2
2 3
0
1 31 1 2 0 4 2
2
�
3
4
3
41
4
3
3
14
34
4
3
4
30
1
Beresinalied 1812
AHSSS å å å å ä ä å å å åAHSSS å å å å å å. åæ å å å å å å å åAHSSSå å ä å å ä å å å ä0 0
21
4 30
12
2
33
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14
3
4
34 4
12
1
AHSSS å å ä å å å å å å äAHSSS åå å åå å ä å å å å åå å åå å ääAHSSS å å ä å å å ä å å ä
4
12
3
40
43
3
4 1
2
0
143
3
4 213
�
Unser Leben gleicht der Reiseeines Wand´rers in der Nacht.
Jeder hat in seinem Gleiseetwas, was ihm Kummer macht,etwas, was ihm Kummer macht.
�
5.11.1 Die erweiterte Kadenz
164
AHS : å å ä å ä ä äAHS : å å å å å å ä å L åæ å å å å å ä LAHS : å å ä å å å å å K ä ä ä L
Und wieder blühet die Linde
3 23
03
1 3
1
�
11
4
31
23
12
4
0
24
2
aus Deutschland
AHS ä åå å å. å ä ä äAHS å å å å å å å. å
æå å å å å å å å ä LA
HSK ä å å å å å K ä ä ä L
02 1 4
3
1 03
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3
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2
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AHS L åê
å å å. L L åêå å å ä äA
HS åæ å å ä å å å å ä å å å. å
æ å å å å å å åæ
AHSK. ä ä ä å K å
å å å ä åê3 1
22
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0
3 3 33
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41
4 4 2 1 2 4
AHS L åê
å å å. L L åêå å å ä ä äA
HS åæ å å ä å å å å ä å å å å å å å å ä LAHSK. ä ä ä å K ä ä ä L
3 12
20
31 0
3
� 4 4 443
443
4 1
2
AHSS : ä ä å å ä ää å å å ä äAHSS : å å å å å å å å å ä ä å å ä å. åæAHSS : ä ä å å ä ä å å ä ä
Wilde Gesellen
4
4
343
10
2
1
3
1 2
23
23
1
4 4
3
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12
4
3 21
1
Fritz Sottke
AHSS ä å .... ä å. åæ ä ä ä å åAHSS ä å K ....
ä å å ä å. åæ ä å åAHSS ä å K .... ä å å å ä ä ä å å1
3 0 31 3
0 2
33 4
2
1
2
1
4
2
42
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1
2 4
1
AHSS ä. ä å å å ä ä ä å ..AHSS ä. K ää å å ä å. åæ ä å K ..AHSS ä. K ä å å ä ä ä å K ..23 3
11
2 3 0
1
212
4
3
4
343
1 2
1
2
1
�
5.11.1 Die erweiterte Kadenz
165
AHS : å å å å å å ä å å å å ä åAHS : å å å å å å å å å ä åå åå å å å åå å ä å KAHS : å å å å å å å å å å å å å å å å å K
Wiegende Wellen
12
1 3 10 0
43 3
4
3
4
3 43 2
4 4
3
143
4 31
4 3
421
aus Deutschland
AHS å å å å å å ä å å å å äAHS å å å å å å å å å ä åå åå å å å åå å ä KAHS å å å å å å å å å å å å ä K1
21 3 1
0 0
4
3
4
3 43 2
4 4
3
143
4 31
4 3
AHS å å å å å å ä å å ä åAHS L åæå å å L å
æå å å L å
æå. åæ å å å å ä åR åA
HSK å å å K å å å K å å å å L åê
å å å3
2 31
03
34
3
4
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0
0
41
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02
4
34
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31
4 4 4
1
�2
4
23
1�
AHS å å å å å å ä å å äAHS L åæå å å å å L å
æå å å å å L å
æå. åæ å å åå å ä JA
HSK å å å K å å å K å å å å ä J3
3
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31
0
3
4
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4
1
1
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02
4
34
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31
4 4 34
2
AHS : å å å åå å å å å å å å å å åAHS : å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å å..AHS : K å å å å å å å å å å å å å å å
Wir lieben die Stürme
23
0 0
3 3 33
1
11
1
4 4
34 4
34 3
2
1.
12
43 1
2 2 42
100
aus der Jugendbewegung
AHS å å å å å å å åAHS å å å å å å å å å å å å å K ä ä ä åAHSå å å å å å å å K
.. å å å å å å å å å å3
0
33 2 3 2 3 2
3 1 2
2.
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2
1
0
4 4 4 3
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41
AHS å å å å å å å å ä. ä.AHS å å å å å å å å å å å åå å å ä. K .. ä.AHSK å å å å å å å å ä. K ä.
1. 2.
31 1 1
33
1�
2
4 4
3
4
24
34 3 4 3 1
2 2
5.11.1 Die erweiterte Kadenz
166
AHSSS S 24 å å å å å å åå ååAHSSS S 24 å å å
å å å å å å å å å å å åAHSSS S 24 å å å å å å å å
Einst war ich in Tennesee
4
3
22 1 2
1
0
1
441
4
341
4
3
�
043
AHSSS S å å å å å å åå ååAHSSS S å. å å å å å å å å å å å å åAHSSS S å å å å å å å å
4
3
22 1 2
1 2
0
1
441
4
341
4
3
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043 0
01
AHSSS SAHSSS S åå å åå å åå å åå ååå å å å å å ååå å. å.å.å.
åAHSSS S ä ä å å å å.ê
M33
4
1
44 2
4
3
34
AHSSS S å å åå ååAHSSS S åå å åå å åå å å. å åå å å å å å åA
HSSS Sä ä å å å å2
4
1
3 43
1 43
13
2
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2
13
43 0
01
aus den USA
AHS 68 å. å å.å. åAHS 68 åæ æå å å å å åæ å åå
æL ååæ å å å å å åå
ææåå ååæL..A
HS 68 L å. å. åê
å åê K å. å. åê å åê L
Oro purito
221 3 3
0
1
� 1 4 4
34 4
3
�
4
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34 2
442
1
AHS å å. å.å.
å å. å. å. åAHS åæ å å å å
æå åæ å ååå
æ å å å åæ åæ å åæ å å å åAHSL å åê å. å. åê
å å. å. å. å åê3 34
2
3
01
31
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2 1
3 43
1 4 4
3 34 2
1
�
AHS.. å. åå åå å. å. åå å.å. åAHS..å åæ åå
æå å L å å å å å
æååæå å. å å å.. å.å.å. åååA
HS.. å. åê
å å L å. å. åêå å. å åê å. å
22 3 3
1
4
1.
2
21
�4
2.
24
4 03 3
3 33
aus Chile
5.11.1 Die erweiterte Kadenz
167
AHSS S 34 å å åS å ää ååAHSS S 34 å.å. å
æå å.å. å å å ää åå ä. å. åæ å
AHSS S 34 K ä K ä K ä ä. å å å
Sitzt a klois Vögele
23
0
1 312
�
41
4
3
AHSSSAHSSS ååå ååå ååå äää ååå äää K .. äää K å å. å åA
HSSS ä å å å å å ä K å å K
ä å3 4 3
2
0
33
43
4
1.
243
1
123
2.
21
�4
AHSSSAHSSS å. å
æ å å å. åæ å. åæ å å.å. åæå å.å. å
æåA
HSSS å å å ä å å å åå K ä K ä3
14 3
1 43
34 2 1 4 4
32
12 4
AHSS S å å åS å ää åå åå åå åå ääAHSS S ää åå ä. å. åæ å å å å ä KAHSS S K ä ä. å å å ä å å å å K
3 2
0
1 33 4 3
12
14 4
34
aus Schwaben
AHSS : å å åå åå å å ä ä ää åå ååAHSS : å å å å å å å å å å å. åæ å. å
æå. åæ å å K.. KAHSS : K å å å å å å å å å å å å å å å ä K K
Wo mag denn nur mein Christian sein
3 0 1 01 0
3 0 3
01
00
2 2
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4 4
00
2 21
0 21
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0
4431
2
AHSS å å. åå åå å. åå åå ää åå åå ååAHSS å å å
å. åæ å å å. ååæ å å å. åæ å å å KA
HSS å å å å å å å ä å å å å å å å ä å K2
3 1 0
2
3 1 00
20 1
30
0
14
41 4
32
1 4
1
4
�
00
21
0432
1
AHSS å å. L åå åå å. åå åå ää ä ååAHSS å å å å. åæ å å å. åå
æ å å å. åæ å å åAHSS å å å å å å å ä å å å å å å å ä å2
13 1 0
2
3 1 00
20 1
30
0 4
14
41 4
32
1 4
1
4
�
00
2
10 4 2
13
aus Ostpreußen
Wo mag denn nur mein Christian sein,in Hamburg oder Bremen?
Schau ich mir seine Stuba an,so denk ich an mein Christian.
5.11.2 Die Wechseldominante
168
Wol-len wir
einen be-stimmten
Klang besondershervorheben, lösen
wir ihn aus demtonalen Zusammenhang
und weisen ihm die Funk-tion einer Tonika zu, indem wir
ihn durch seine eigene Domi-nante verstärken. Eine solche Domi-
nante nennen wir Zwischendominante,weil sie vermittelnd zwischen zwei Ton-
arten auftritt.
In der Funktionsbezeichnung werden Zwischen-dominanten in Klammern ( ) gesetzt. Die besonders
häufige Dominante der Dominanten heißt Doppel-dominante ( oder Wechseldominante. Der wichtigste
Ton der Wechseldominanten ist die große Terz. Sie liegt beider ursprünglichen Obertonreihe zwischen Quarte und Quinte,
wird aber trotzdem nicht als fremder Ton empfunden;bei einer C-Dur-Tonleiter zwischen f und g oft fis
gespielt. Wechseldominanten verursachen für kurze Dauer eineVerschiebung des tonalen Zentrums zu einem anderen Klang.
Bei vielen Liedern mit Durmelodien können wir diesen Vorgang, die kurz-fristige harmonische Ausweichung in die Dominanttonart, beobachten.
D D)
in der WienerKlassik wird z. B
Tonika Dominanten Wechseldominanten Dominant-parallelen
Tonika-parallelen
Obertonreiheder Tonika
Obertonreiheder Dominanten
Quinte
Quinte
Obertonreiheder Wechsel-dominanten
Obertonreiheder großen Terz
Obertonreiheder großen Sexte
Obertonreihe der
5.11.2 Die Wechseldominante
169
AHSS 38AHSS 38 å. å åå
æå.å. å åå å åR å å
å. å å åååAHSS 38 L å å å å åê
å. å å å
Ach du klarblauer Himmel
3
�
4 1
24 4
12 1
3
4 3 3 143
0
3
0
3 1 10
AHSSAHSS å. å åå
æåå ååå åå åå åååS å åSå å.
å. å ååAHSS L åê åê åê
åê åê åê åê åêåê åê
1 3
0
1 32
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0
1 4 4
31
2
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4
31
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1
2
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2
AHSSAHSS å. å åå
æåå åå å åå å. å å.å. å åå åååA
HSS L åê
åê åê åêåê L åê
åê åêåSê0
30
0
3
0
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3
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43
1 42
1 31
24
2
423
AHSSAHSS å å ååå
æååå ååå å.å.å. å åå åå åå ååå
å åååAHSS L åê
åêåê åê åê åê å åê
å40 1 0
00
1
� 4
32 2 1
43
4 4
33 1
2
�
010
4231
Friedrich Silcher1789 - 1860
AHS 34 å åAHS 34 å
å å.å. åæ åå å å. å åå å å å.å. ååæååå å äSääA
HS 34 K å å å å å K å. åê å ä
Nun leb’ wohl du kleine Gasse
2
�4 1
2 4
�
443 2
3
�4
�
4
1
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23
2213
03 3 1
00
AHS åS åS å å åS å å åAHS å. å å. å å å. å å. å å K å. å å åAHSå å å å å å K å å
2
3
�
14
24 4
32
3
�
14
24
32
43
00
00
AHS å å å åå åå åå ääAHS å å å åR åå åå å. å å å å åå äAHSå å å å å å å å ä0
2 1 4 30
2
4 12
4
31
243
23
432
23
Friedrich Silcher1789 - 1860
Nun leb’ wohl die kleine Gasse,nun ade du stilles Dach!
Vater, Mutter sah´n mir traurig ,und die Liebste sah mir nachund die Liebste sah mir nach.
5.11.2 Die Wechseldominante
170
AHS 38 å. å å.AHS 38 å
æ å åæ å ååæå åæ åå
æ LAHS 38 L å å å å å å å. åê
L
Drei liebe schöne Mädele
1 0 11 2 2 3
2
�
3
4
3
4
3
1
21
2
AHS å å. å.AHS åS æ åå åå
æ å åæ å åæ ååæ
LAHSL åê
åêå å åê
åS å. åê L4
3 21 3
2
4
3
4
AHS å. å. åAHS åæå.æ åç åæ åæ å
æ åæ å ååæ
åååAHSL å. å. å åê å
00
1 3
4
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43
4 1 12
4
3421
AHS å. å. å. åAHS åæ å.æ åç åæ åæ åæ å
æ å. åæ LAHSL å. å. å. åê L
1 0
34
1
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�
1 4 21
AHSAHS åæ ååå
æL åååæ
å.å.æåç åæ åå
æL åæ
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L åê å. åê Låê åê L0
43
41
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3
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AHS å. åAHS åæå åæ åæ å
æååæ å åæ ååA
HSL å. å.
å åê å0
0
3 3
2
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43
113
3
2
� 42
AHSAHS åæ ååå
æL åååæ
å.å.æåç åæ åå
æL åæ
ååæ LA
HSL åê
L åê å. åê Låê åê L0
43
41
�243
2 4 3 21 1
3
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AHS åê
åêåê åS .å. å. å.A
HS åæåS.å.æ åç åæ å åS æ å. å.å.A
HSL å.
å. å. å.31 4 4
14
3
1
0K
4
�
2
�
2
4
�2
32¬
aus Schwaben
5.11.2 Die Wechseldominante
171
AHSAHS å.å. å.å. åå åå
æååæ L åæ å.å. åS åA
HSL å å L å å L å å åê L L å.1 3
12 3
4
31
243 3
1 12 2 4
AHS å. å. åAHS å å å å å åR å L å.å. å.å.AHS å. å. å L L å å L å å3 3
0 0
12
4 1 4
�
14 2 4
3
4
31
AHS å.AHS åå åå
æååæ L åæ å.å. åS å åå å å å å åSåA
HSL å å åê L L å. å å å å.
0 1 3
3 33
43
24 1
4 4
2
1 1
2
AHSAHS åå L å.å. å.å. åå åå
æååæ L åæA
HS å L L å å L å å L å å åê L L3
1
2
AHS å. å.å.AHS å åæ å åæ å.å. åå
æL åæ ååå
æL åååæ
AHSå. å. å åê
åê L Låê L åê4
312
4
34
0
243
AHS å.å. å.å.AHS ååæL åæååæL ååæåå L å. å å å å å
AHS åê L L åê L åê å L å. å.3
4
34 4
AHSAHS å.å.
ååæ L å
æååæL ååæåæ L å
æååæL ååæ
AHS å åê åRê L L åê
L åêåê L L åê L åê0 3 2 3
4
02 2
� 1
AHSAHS åå L å.å.
æåS ç åæ ååå ååå
æå.å.å. ååå
æLA
HS å L å. å åê
å. åêL
02 3
432
413 2
5.11.3 Die Wechselsubdominante
172
AH34 å åå å å å å å å å åå åå ååAH34 å
å å å å å å ä K å å å å å å åAH34 å å å ä K å å å
3 11
4
23
23
1
2
Lächelnd erwacht jeder Morgen
43
43 4
1
�
4 4 3
aus Chile
AH68 å. å.AH68 åæ å å åS åå
æååRå ååå
æä åæ å å åS åå
æåå åå
æäA
H68 L å. åê L åê å
åå åååêL å. åê L
åêå å å å å å3
3
3
1
2 4
41
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1
414 4
2
4
3
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2
AH
å. åAHåæ å å å åå
æåå åå å å åå
æåå åå åå
æåæ åå ä LA
H Lå. åê L
åêåêå åê å å ä å å å å å L3 2 3 2
3 10
0
4
14
4
31
231
4
14
43
3
12 4
AH
å. å.AHåæ å å åS åå
æååRå ååå
æä åæ å å åS åå
æåå åå
æäA
H L å. åê L åê ååå åååêL å. åê L
åêå å å å å å3
3
3
1
2 4
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23
43
5.11.3 Die Wechselsubdominante
173
AH34 ä.ä. ä å ä åAH34 å
å å åå å å å å å å åå åå åå ååAH34 ä. ä å ä å
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Der hat vergeben
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Valentin Rathgeber
1682 - 1750
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43
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23
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0
3 1 43 2
34 4
1
5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll
174
Als Modulation bezeichnen wir das Über-wechseln in eine andere Grundtonart, denÜbergang zu einem neuen tonalen Zentrum,einer neuen Tonika. Wird die Grundtonart nurkurzfristig verlassen, sprechen wir von einerharmonischen Ausweichung.Im 18. Jahrhundert finden wir die Auswei-chung vor allem in die nah verwandten Ton-arten und , die auf denuntersten fünf Stammtönen der Sekundver-wandtschaft in der Oberreihe stehen. Ab derKlassik wird dieser Spielraum erweitert.Die Dominantmodulation ist als Ausweichungso häufig, dass sie in der Musiktheorie ihreneigenen Namen erhielt, die Doppeldominante
(Dominante der Dominanten), auch Wechsel-dominante genannt.Meist erfolgt die Ausweichung durch Umdeu-tung eines Akkordes, der beiden Tonartenangehört, so wird bei der Ausweichung in dieSubdominantparallele die große Sekunde zurneuen Tonika, in die Dominantparallele diegroße Terz zur neuen Tonika ...Bei der Ausweichung wird die neue Funktiondes Akkordes in eine Klammer ( ) gesetzt.
Tp, D, Dp, S Sp
Dominant-parallele
Dominante
Wechsel-subdominante
Tonika
Subdominant-paralelle
Subdominante
Tonika-parallele
ObertonreiheSekundverwandtschaft
5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll
175
AHSS : å
å å å å. åæ å å å å å å å. åæ äAHSS : å å å å å å å å å å å å å å å å ä
AHSS : å å å å å å å å å å å å å å å å å. å äAHSS : å å å å å å å å å å å å å å å å ä
1 1 3 2 2 4 2 1 4
Alle Menschen müssen sterben
4
�4
4 2 4 4 43
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1 1 0 14
41
1 3 04
1 4 01
0
3 0 2 0 4 2 0 1 0 3 0 2 0 24
AHSS åå å å å. åæ å å å å å å å. åæ äA
HSS å å å å å å å å å å å å å å å å ä
AHSS å å å å å å å å å å å å å å å å å. å äAHSS å å å å å å å å å å å å å å å å ä
1 1 3 2 2 4 2 1 4
4
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41
1 3 04
1 4 01
0
3 0 2 0 4 2 0 1 0 3 0 2 0 24
AHSS å å å åS å å. åS æ å å å. åæ å å å. åæ å åAHSS å å å å å å å å å å å å å å å. åê å å
AHSS å å å å å å å å å. åæ å å å åS å åAHSSå å å å å å å å å å å å å å å å å å å
1 2 13
2 2
2 1 1 20 13 4 4 1
3
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4 1 0 1
0
11 3 0 1 3
1
2 0 2 0 2 0 2 0
AHSS å å å å å åS ä å å å å å. åæ äAHSS å å å å å å ä å å å å å å å å ä
AHSS å å å å å å å å å ä å å å å å å. å äAHSS å å å å å å ä å å å å å å
å å ä
1 1 1 3 2 2 4 2 4 4
4
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3 4 4 1 1 1 01 1
02 0 1
24
01
0
1 0 4 1 04 2
0 3 01 3
1 0 24
J. S. Bach1685 - 1750
5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll
176
AHQ 34 ä. ää å ää å åå ääAHQ 34 å å å å å
å å å å å å å å å å å åæ ñæ ñ ñA
HQ 34 ä. ä å ä å ä.
A la nanita nana
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34
432
123
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AHQ ä å ä. ä. å äAHQ å å å
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å å å åå ää ååå ååå å åå åå å äää .. åå å ääAHSS.. ä. ä å ä å ä å .. å ä
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4 143
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AHQ..AHQ.. ååå ååå å ååå å ååå äää ååSå ååå åå ååSå å ää åSå åå ååA
HQ.. å å å ä å ä å ä å.. å å å
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1.
143
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31
00
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1
0
aus Spanien
AHSSS S 24 ä åAHSSS S 24 K
å å å å å å å å å å ä å å å åAHSSS S 24 J å å å å ä ä
Despedida del soldado
1 1 1 3
1
0
2 42 4
4
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31 4 4
AHSSS S ää ä äAHSSS S åæ å. ååå
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AHSSS S ä äAHSSS S ä å å å å åå
æå.å. åå KA
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0
14 3
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34 2 2
1
aus Spanien
flageolett
flageolett
5.11.4 Die Ausweichung in Dur und Moll
177
AHS 68 å. å. å L å.å. å.å. å.å.AHS 68 åæ å å
æ å åæ å åæ å. å å å å åæ åS .å.å. åååA
HS 68 L å. å. å. å.
å. å. å. å
Kennt ihr den alten Maschero
1 1 1
0
3230
0 2 2
0
4 2
0
3312
4
aus Flandern
AHS å. å. å å.å. å.å. å.å. å. ååAHS åæ å åæ å åæ å å å å. å å å å åæ åSå å å åA
HSL å. å. å. å. å. å. å. å0
0 1
12 2
43
1 4 241
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43
243
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AHS å. å. åS . å.å.AHS åæ å å
æ å åæå.å.å. åå L åå å å å åæ å.å.å. åååA
HSL å. å. å å å å L å. å. å. å3
43 40
3 4 2 4
23
423
AH68 å å. å.AH68 åæ å å
æå å åæ å å å
æ å åS å åRå åæå. KA
H68 L å. å. å. å. å. å. å. K
He sailed away
3 43 3
30
0
01
4 2 21 0 4
24 0
2
å å. å. å. å. å.AHåæ å å
æå å åæ å å å
æå å å å å å å. KA
H L å. å. å. å. å. å. å. K33
1 30
0
01
4 2 42
1 00
1 0 4
32 4 1
2
AH å.å. å. åS . å.åS . å.å. å.å. åSAHå å å åæ åå å å åå
æå å å å å å
æå åæ å.å. KA
H L å. å. å. å L å. å. å. K0 0 2
13
132
0 231
013
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102
4 41
23
AH
å. å. å. å. å.AHå å å åæ å åæ å å
æ å å å å å å å å å å. KAH L å. å. å. å. å. å. å. K
0
aus Irland
5.11.5 Die Klangfarbe in Dur und Moll
178
Oktave
Grundton
kleineSeptime
großeSekunde
Moll
Dur
In der natürlichen Obertonreihe finden wir inder diatonischen Sekundverwandtschaft denMolldreiklang
.
Alle drei Einzeltöne streben zu benachbartentiefer liegenden Ruhepunkten des Durdrei-klanges, ihr Richtungswillen ist eindeutig nachunten zum Grundton gerichtet. Was für denEinzelton gilt, verstärkt sich noch im Moll-dreiklang, aber auch im Mollseptakkord.Hinunter in die Tiefe, in den Schatten fällt Moll.Für unser Musikempfinden klingt es dunkel undweich.In der natürlichen Obertonreihe finden wir inder diatonischen Sekundverwandtschaft denDurdreiklang
Alle drei Einzeltöne sind Ruhepunkte. Schlagenwir sie in der angegebenen Reihen-folge an,spüren wir, wie sie als Akkord zum Licht, zurSonne emporsteigen. Der Durdrei-klang, auchder Durseptakkord, klingt hell und hart. Wirentdecken diesen Klangunter-schied auch inden Tonleitern. Spielen wir von der Prim bis zurkleinen Septime aufwärts, hören wir einstrahlendes Mixolydisch, spielen wir von derOktave bis zur großen Sekunde abwärts, hörenwir ein getragenes Dorisch.
große Sekunde - Quarte - große Sexte
Grundton - große Terz - Quinte.
Die ausgewählten Obertöne der diatonischenSekundverwandtschaft sind gleich, nur ihreBewegungsrichtung ist verschieden. W
Mixolydisch aufwärts gespielt werden.
ie bei denGriechen in der Antike möchte Dorischabwärts,
AH ã ã
ã ã ã ã QãAHAH
Mixolydisch - Durseptakkord
Dorisch - Mollseptakkord
AHã Qã ã ã ã ã ãA
HAH
5.11.6 Die Parallelität von Dur und Moll
179
Dorisch mitkleiner Sexte
Hypoionisch
dreifachoktavierterGrundton
Sekundverwandtschaft
Dorisch mitgroßer Sexte
Lydisch mitübermäßigerQuarte
dreifachoktavierterGrundton
In der Sekundverwandtschaft der natürlichenObertonreihe weisen zwei Kirchentonartensechs gemeinsame Töne auf, sind eng miteinander verbunden
Lydisch und Dorisch.
Die Schlusstöne beider Tongeschlechter liegeneine kleine Terz auseinander. Ursprünglichwerden Lydisch und Dorisch mit der großenSeptime der achtstufigen Naturtonleiter ge-spielt, daher stammen auch ihre musikalischenEigenarten
Lydisch mit übermäßiger QuarteDorisch mit großer Sexte.
Schon früh wird die große Septime gegen diekleine Septime ausgetauscht. Wir haben jetzt
Lydisch mit reiner Quarte= Hypoionisch
Dorisch mit kleinerSexte
Nachdem sich Hypoionisch und Dorischgefestigt haben, verselbstständigen sie sich.Durch Transposition um eine Quarte nachunten feiern Ionisch und Aeolisch ihre Geburt.Es ist kein bloßer Zufall, dass der SchweizerMusikgelehrte Glarean 1547 n. Chr. beideTongeschlechter gleichzeitig veröffent-licht, dieZeit war reif für diesen Schritt, die Praxis warder Theorie, wie so oft in der Musik,vorausgeeilt. Den Beweis dieser These liefernuns die Kirchenweisen bis zum Ende des 16.Jahrhunderts:(Württembergisches Choralbuch)
Dorisch 31 ChoräleHypoionisch 21 Choräle
Ionisch 34 ChoräleAeolisch 12 Choräle
neben weiteren 19 weiteren Chorälen in ver-schiedenen Kirchentonarten.
Viele Theoretiker sehen heute noch im Moll-dreiklang ein Spiegelbild des Durdreiklanges.Andere wiederum halten den Molldreiklang alseine Trübung des Durdreiklanges, weil es nichtmöglich ist große und kleine Terzeneinwandfrei gegeneinander abzugrenzen.
Irische Ballade
180
AHS 68 å å å å
æ å åæ åæ å åæ LA
HS 68 å. å. å. åêAHS 68 L å. å. å. åê
L
There´s a glen
0 1 4
0
3
0
aus Irland
AHS å å å å
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æLA
HS å. å.AHSL å. å. å. åê L
4
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0
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AHS å å å åS
æ å åR æ åæ å ååæ LA
HS å. å. å.AHSL å. å. å. åê L
000
0 1 20
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1
AHS å å åå
å åååSæ å å
æå.å.å. åååæLA
HS å.AHSL å åRê å.åS . å. åê L
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12
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AHS å å å å
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L
AHS å å å å
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AHS å å å å
æå åS æ å
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HS å.å. å.å.AHSL å. å. å. åê L
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0
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AHS å å åå
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æå.å.å. åååæLA
HS å.AHSL å åRê å.åS. å. åê L
2
181
Buntes Allerlei
6.1 Natürliche und künstliche Tonsysteme
182
natürlichePentatonik
künstlichePentatonik
Grundton
Quintenzirkel
Quintenspirale
Pentatonik
Bereits in der Antike bemühen sich in Grie-chenland Musiktheoretiker um ein "System",das alle bekannten Töne umfasst und ordnet.Doch jede Zusammenstellung, jede Einord-nung, hängt von den Gesichtspunkten ab, unterdenen die bezeichneten Merkmale aus-gewähltwerden. Mit der Vertiefung des Wissens wächstder Wunsch nach einem "natürlichen" System,das der vorgegebenen Ordnung im Reich derObertöne folgt. Je umfassender die Kenntnissewerden, je mehr Einzelheiten undZusammenhänge sich zeigen, desto mehrPunkte müssen bei einer Neuord-nungberücksichtigt werden. Die diatonischeDurtonleiter zählt zu den natürlichenTonsystemen, denn sie lässt sich aus derObertonreihe ableiten. Die chromatischeTonleiter ist ein künstliches Tonsystem. DerHalbtonschritt, die kleine Sekunde ist daseinzige Intervall. Dieser Baustein wird zumMaß aller Dinge, als ihn Andreas Werckmeister1691n. Chr. mathematisch genau berechnet:
Verhältniszahl Halbtonschritt
2 = 1,0594631
Natürliche und künstliche Tonsysteme ergän-zen sich gegenseitig, das natürliche System istmehr für die Musizierpraxis, das künstlicheSystem für die graue Theorie.
Lässt sich eine theoretische Tonfolge ganz oderteilweise aus der Obertonreihe ableiten, gehörtsie zu den natürlichen Tonsystemen:
Dur und MollKirchentonarten
Beruht eine theoretische Tonfolge auf mathe-matischen Berechnungen, liegt ihr eine genaufestgelegte Gleichung zugrunde, zählt sie zuden künstlichen Tonsystemen:
chromatische Tonleiter
Es gibt auch Tonsysteme, die sich geschicktanpassen können:
In der ist die Pentatonikein natürliches Tonsystem, denn sie gründetsich auf fünf übereinanderliegende reineQuinten mit je 702 Cents.In der ist die Pentatonik einkünstliches Tonsystem, denn die Tonhöhe wirdnach chromatischen Tonschritten festgelegt, dietemperierte Quinte beträgt nur 700 Cents.
Ö
pythagoräischen Stimmung
temperierten Stimmung
12
6.2 Halbton - Drittelton - Viertelton
183
Bei temperierten Oktaveinteilungen sind alleTonstufen gleich groß. Eine Erklärung vonTonbeziehungen wird nicht gegeben.Temperierte Oktaveinteilungen sind:
5tönig im javanischen SlendroTonschritt 240 Cents
6tönig in der GanztonleiterTonschritt 200 Cents
12tönig in der chromatischen TonleiterTonschritt 100 Cents
18tönig in der DritteltonleiterTonschritt 75 Cents
24tönig in der VierteltonleiterTonschritt 50 Cents
In der chromatischen Sekundverwandtschaftgehen die natürlichen Obertöne vom Halbton-schritt allmählich in den Dritteltonschritt über,der Abstand dazwischen wird immer geringer.In der atonalen Verwandtschaft finden wir alserstes Intervall der Viertelton-schritt. Auf demfreistehenden Griffbrett der Gitarre können wirdie Knotenpunkte für den Drittel- undVierteltonschritt mathematisch genauberechnen, den Berührpunkt festlegen, aberdiese natürlichen Obertöne sind nicht mehrspielbar, die Biegesteife der Saite für solche"winzigen” Teilschwingungen ist viel zu groß.
Spielen wir mit dem kleinen Finger der linkenHand im III. Bund den dreifach oktaviertenGrundton ... (flageolett) und anschließend diedreifach oktavierte große Sekunde ...(flageolett) hören wir deutlich als Intervalleinen Ganzton. Einen Halbton über dem erstenBundstäbchen klanglich als Intervall zwischenzwei Obertönen hervorzubringen, erfordert vielMühe und führt zu einem unbefriedigend-enErgebnis. Der Viertelton in der Mitte desI. Bundfeldes ist nicht spielbar.Mehr als ein klirrendes Geräusch vermischt miteinem gedämpft klingenden Grundton könnenwir nicht erreichen.
Ganzton= Intervall zwischen dem 8. und9. natürlichen Oberton
Halbton = Intervall zwischen dem 16. und17. natürlichen Oberton
Viertelton = Intervall zwischen dem 32. und 33.natürlichen Oberton
Sekundverwandtschaft
chroma-tische diatonischeatonale
Verwandtschaft
Teilschwingung einer großen Sekunde´´´Ganzton
VierteltonHalbton
Griffbrett I. Lage
6.3 Im Reich der Obertöne
184
Unsere Reise durch das Reich derObertöne gleicht der Besteigungeines schneebedeck-tenBerggipfels. Wir schauen zurückauf unseren mühsamenallmählichen Aufstieg. Frisch wehtder Wind unter dem Gipfelkreuz.Über der Schneegrenze, in deralpinen Stufe (atonale Verwandt-schaft) gedeihen nur nochanspruchlose Flechten ansonnenbeschienen Felsen. Bis zurSchneegrenze (chromatischeSekundverwandtschaft) schiebensich noch einzelne Rasenfleckenvor. Schutthalden sind mitunscheinbarem Mauerpfeffer,dem Gletschermannsschild undZwergprimeln besiedelt. Diesubalpine Zone (diatonischeSekundverwandtschaft) weist diereichste Alpenflora auf. DieAkelei entfaltet ihre prächtigenBlüten, gelb leuchten zweiblütigeVeilchen, rostrote Weiden-röschen.Etwas tiefer in der subalpinenStufe (Terzverwandtschaft) ragenWacholderbüsche und Alpen-rosen aus niedrigen Zwerg-sträuchern heraus.Bergföhrenwälder und Lärchen-bestände schließen sich an. In derBergstufe (Quintverwandtschaft)drängen sich Kiefern, Tannen undFichten. Obstgärten,Getreidefelder, ja sogar Rebhängesäumen den Fuß des Berges(Oktavverwandtschaft). DiePflanzengürtel sind nicht starr, siegehen allmählich inein-anderüber. Auch in der Obertonreihesteht nichts still, alle Grenzenfließen, Vorgänge verzahnen sich.Daraus ergibt sich eine wachsendeVielfalt von Formen undVorgängen, eine sich fortwährendverändernde Lage.
alpineStufe
atonaleVerwandtschaft
subalpineStufe
Terz-verwandtschaft
kollineStufe
Oktav-verwandtschaft
montaneStufe
Quint-verwandtschaft
subalpineStufe
Sekund-verwandtschaft
6.4 Ein dunkler Punkt
185
Immer enger, leise, leise,ziehen sich die weiten Kreise,
schwindet hin was prahlt und prunkt,bleibt zurück ein dunkler Punkt!
Wollen wir ihn weise deuten,unsre Zeit damit vergeuden?
Würden diesen Weg wir gehen,würden nie ein Ziel wir sehen!
Reden klüger und gescheiter,und wir kommen doch nicht weiter,
wie die Obertöne klingen,wie die Saiten in sich schwingen.
Über atonal’ Verwandtschaft schreiben,lassen wir am besten bleiben,
hat wohl keinen Sinn,werfen wir den Krempel hin!
Alphabetisches Verzeichnis der Lieder
186
A
B
C
D
E
ch du klarblauer HimmelA cowboys lifeA hundred years agoA la naninta nanaAl lado demi cabanaAlle Menschen müssen sterbenAls durch Lothringen ich wandertA long tim agoAm Ural, da bin ich geborenAnickaAs I was going to DerbyAuf dem Berg so hoch da drobenAuf der Geige spielt der JanosAuf der KasankaAuf Mädel, putz dich schönAus tiefer NotAutumn comes
ajuschki bajuBefiehl du deine WegeBeim KronenwirtBin ich mir gegangenBlaubeeren leuchten im GartenBlau ist der HimmelBodaj by vas
hasskeleChile verde me pedisteC'était Anne de BretagneCual es aquel pajarito
a streiten sich die Leut herumDe camptown ladiesDeep the silenceDer hat vergebenDespedida del soldadoDort niedn in jenem HolzeDrei Gäns im HaberstrohDrei liebe schöne MädeleDrei Zigeuner fand ich einmalDroben em Oberland
hre sei dir ChristeEin Hase saß im tiefen TalEinst war ich in TenneseeEl tortilleroEs, es und esEs ist nit allewege Festabend
Friedrich SilcherUSAUSASpanienSpanienJohann Sebastian BachFrankreichEnglandWetterauMährenEnglandBregenzer WaldUngarnRußlandEnglandWolfgang DachsteinEngland
RusslandGeorg Philipp TelemannMark BrandenburgJiddischSchwedenFinnlandSlowakei
JiddischAsturienBretagneBolivien
Konradin KreutzerUSAWalesValentin RathgeberSpanienFrankfurtDeutschlandSchwabenDeutschlandSchwaben
DeutschlandUSAUSAChileSüddeutschlandDeutschland
DDmGDmGmDDGGEmAmAEmDDPhrygischDm
EmDorischDDmEmDmA
AmEinGmHm
DCFCEmGDGFF
MixolydischEECAEm
16951
15317635
17515215016336
16014267
1527527
159
1561345981
15751
111
63159130157
14990
14817317615141
1707757
2976
16611587
161
Alphabetisches Verzeichnis der Lieder
187
F
G
H
I
reude schöner GötterfunkenFreunde kommet in die RundeFrom far away
ing ein WeibleinGleichwie die MöweGlöggaijodlerGood night, ladiesGrün, grün, grün
ab mir gemachtHaul the bowlineHeididelittHell glänzt des Mondes LichtHerzliebchen meinHe sailed awayHeute an BordHinunter ist der Sonne ScheinHört ihr die TrommelnHorch die Glocke tönt
ch bin der Doktor EisenbartIch bin SoldatIch geh durch einen grasgrünen WaldIch hab mein Sach Gott heimgestelltIch stand vor einem Puppenhaus
Ludwig van BeethovenBayernIrland
OstpreußenDeutschlandTirolEnglandMark Brandenburg
FinnlandEnglandMecklenburgItalienA. ConradiIrlandDeutschlandMelchior VulpiusDeutschlandFinnland
DeutschlandSchwabenHessenJohann Sebastian BachNiederlande
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Ich weiß nicht, was soll esI got a robeIhren Schäfer zu erwartenIhr kleinen VögeleinIn die Berg bin i gernIn einem WassergrabenIn einen HarungInnsbruck ich muß dich lassenIseltaler Jodler
a grüeß enk GottJa grüeze wohl Frau StirnimaJa KujawiakJesu meine ZuversichtJetzt kommt das schön FrühjahrJunges Mädchen saß am Meere
ein schöner LandKennt ihr den alten MascheroKleinwalser JodlerKommt zum TanzKristallen den finaKyrie eleison
Friedrich SilcherUSADeutschlandErnst KoppKärntenSpanienDeutschlandHeinrich IsaacOsttirol
KärntenSchweizPolenBerlinPinzgauFinnland
DeutschlandFlandernVorarlbergUngarnSchwedenMartin Luther
J
K
Alphabetisches Verzeichnis der Lieder
188
L
M
N
ächelnd erwacht jeder MorgenLet the farmerLobet den Herren
ädel, mein MädelMaienwind am Abend sachtMin Vatter ist en AppenzellerMir san ja drei BrüderMittersiller JodlerMy Bonnie is over the ocean
ana KruNun ade du mein lieb HeimatlandNun danket alle GottNun leb wohl du stille Gasse
ChileIrlandStralsund
SlowakeiUngarnSchweizÖsterreichSalzburgEngland
LiberiaDeutschlandJohann CrügerFriedrich Silcher
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O
Q
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S
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Ü
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du lieber AugustinO give me a homeOj, dortn, dortn, ibern WasserlOro puritoO Tannenbaum, o TannenbaumOyfn Oyvl sitzt a Meydl
uando si pianta
ote Wangen
am Bass was born in IndianaSascha geizte mit den WortenSchpilt she mirSchtejt a BocherSiaga is insre FreudSitzt a klois Vögel
he animals went inThere´s a glenTrara, die Post ist da
ber meiner Heimat FrühlingUnd wieder blühet die LindeUnd ich steh vor der TürUnser Leben gleicht der ReiseUns locken die sonnigen Tage
as braucht man auf dem BauernhofWas haben die GänseWas noch frisch und jung an JahrenWenn ich ein Vöglein wär
WienUSAJiddischChileWestfalenJiddisch
Italien
Russland
USARusslandJiddischJiddischTirolSchwaben
EnglandIrlandDeutschland
RusslandDeutschlandSüdafrikaBeresinaliedSchweden
DeutschlandSchlesienFrankenÖsterreich
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FGAG
Alphabetisches Verzeichnis der Lieder
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Wer hat mich treu gepflegtWhat shall we doWiegende WellenWie lieblich ist der MaienWilde GesellenWill ein lustig Liedlein singenWir kamen einst von PiemontWir lieben die StürmeWir sind des Geiers schwarze HaufenWir sind durch die Welt gefahrenWohlauf in Gottes schöne WeltWohl ist die WeltWo mag den nur mein Christian sein
NorwegenEnglandDeutschlandJohann SteuerleinDeutschlandItalienFrankreichDeutschlandDeutschlandDeutschlandMark BrandenburgSüdtirolOstpreußen
HmDorischGBDEmGGDmGGBD
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Eine kleine Hausmusik
Die Saite surrt, der Kater schnurrt.Der Holzbock ist um acht erwacht,er werkelt schrill die ganze Nacht.Er bohrt nur immer linksherum,
zum Rechtsherum ist er zu dumm.Der Holzwurm.
Die Saite surrt, der Kater schnurrt.Das Silberfischchen blitz und blanksitzt hinten in dem Kleiderschrank.
Es kaut laut schmatzend ein Stück Lein,die Hausfrau wird sich morgen freu’ n.
Der Silberfisch.
Die Saite surrt, der Kater schnurrt.Die Soundkart spielt dem Monitorein Stück aus ihren Schätzen vor.
Der Monitor begeistert ist,die Bildschirmfläche fast vergisst.
Der Monitor.
Für eigene Aufzeichnungen
106
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
Für eigene Aufzeichnungen
191
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
AHAHAH
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Die Gunst des Augenblicks
Und so finden wir uns wiederin den heitern bunten Reihn,und es soll der Kranz der Liederfrisch und grün geflochten sein.
Aber wem der Götter bringenwir des Liedes ersten Zoll?Ihn vor allen lasst uns singen,der die Freude schaffen soll.
Aus den Wolken muss es fallen,aus der Götter Schoß das Glück,und der mächtigste von allenHerrschern ist der Augenblick.
Von dem allerersten Werdender unendlichen Naturalles Göttliche auf Erdenist ein Lichtgedanke nur.
Langsam in dem Lauf der Horenfüget sich der Stein zum Stein,schnell, wie es der Geist geboren,will das Werk empfunden sein.
Friedrich Schiller1802/1803
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