gruseliges mit schraffuren unheimliche bild- welten gestalten
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I/GR/55
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Gruseliges – mit Schraffuren unheimliche Bild-
welten gestalten
Stephanie Schmitz
In dieser Unterrichtseinheit ist Gänsehaut garantiert. Nach einer Einstimmung durch gruselige Be-
richte und Bilder begeben sich die Schülerinnen und Schüler auf die Spur des „Gruselfaktors“. Sie
erarbeiten anhand eines Werkes von Francisco de Goya, wie es dem Künstler gelingt, eine unheimli-
che Atmosphäre zu erzeugen. Sie erfahren, dass Schraffuren und Hell-Dunkel-Kontraste dabei eine
besondere Rolle spielen, und erproben diese zeichnerischen Mittel selbst in diversen Übungen.
Abgerundet wird die Einheit mit der Gestaltung einer eigenen gruseligen Bildwelt.
KOMPETENZPROFIL
Klassenstufe: 5–7
Dauer: ca. 10 Unterrichtsstunden
Kompetenzen: Grafische Verfahren kennen und anwenden; Kunstwerke analysie-
ren können; kunstgeschichtliche Epochen und Künstler kennen
Thematische Bereiche: Werkbetrachtung; der Künstler Francisco de Goya; Schraffuren
und Hell-Dunkel-Kontraste
Medien: Texte, Bilder, Arbeitsblätter, Gestaltungsaufgaben
Zusatzmaterialien: Farbfolie, Zusatzaufgaben
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6 von 28 S I Grafik Beitrag 55 Mit Schraffuren unheimliche Bildwelten gestalten
64 RAAbits Kunst September 2019
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M 1 Gruselig, gruseliger, am gruseligsten
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Ein berühmtes Kunstwerk zum Thema „Unheimliches“
Francisco de Goya: Disparate de miedo (Torheit der Furcht), 1815/24; Radierung, 24,5 × 35 cm
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M 6 Wer war Francisco de Goya? – Lebenslauf
Aufgabe 1: Schau dir das Selbstporträt des Künstlers Francisco
de Goya an. Stell dir vor, du würdest ihn auf der Straße treffen.
Wie wäre dein erster Eindruck? Notiere stichwortartig.
Aufgabe 2: Lies den folgenden Text über Leben und Werk Francisco de Goyas.
Francisco de Goya
Der Künstler Francisco de Goya wurde 1746 als Sohn eines Vergolders und einer verarmten
Landadeligen in der kleinen Stadt Fuendetodos in Spanien geboren. Als Goya ca. 14 Jahre alt war,
beginnt er eine Ausbildung bei einem Maler des Ortes. Im Anschluss an diese Ausbildung lernt er
beim Hofmaler Bayeu in Madrid.
Mit 27 Jahren heiratete er Josefa Bayeu, die Schwester seines Lehrers, in Madrid. Im Alter von
29 Jahren (1775) erstellte Goya Entwürfe für die königliche Teppichmanufaktur Santa Bárbara. In
Adelskreisen wird er als Porträtist bekannt.
Ab 1786 nahm sein Ruhm als „Maler des Königs“ zu. Mit 43 Jahren, im Jahr 1789, wurde er zum
Hofmaler ernannt. Das war zu damaliger Zeit eine herausragende Stellung und bedeutet einen
Höhepunkt in Goyas Karriere.
Einen großen Einschnitt stellt das Jahr 1792 dar. Goya war 46 Jahre alt, als er einen Schlaganfall
erlitt und wurde taub. Seine Bilder zeugten im Folgenden von einer veränderten Wahrnehmung der
Umwelt und der Gesellschaft: Kritisch und satirisch weist Goya in seinen Werken auf Missstände
hin. Die Bilder werden pessimistisch und düster. Aufträge und Wünsche des Hofes traten in den Hin-
tergrund, politische Themen und Motive nehmen zu. In dieser Zeit entstanden seine berühmtesten
Werke, z. B. die Serie mit dem Titel „Los Caprichos“ (Laune, Einfall) im Jahr 1799.
Entschlossen versuchte er, künftig seine Werke auf dem freien Markt zu verkaufen, was aber nicht
immer einfach ist. Die Radierungen der Serie „Los Caprichos“ bot Goya in Madrid in einem Geschäft
für Likör und Parfüm an, zog sie aber schnell wieder zurück. Er hatte Angst vor einer Bestrafung
wegen seiner kritischen Darstellungen.
Von 1808 bis 1814 war die Zeit der napoleonischen Invasion, was bedeutet, dass der französische
Kaiser Napoleon de Bonaparte in Spanien einfiel und das Land besetzte. Das spanische Volk wehrte
sich in einem Unabhängigkeitskrieg gegen die Besetzung. Goya stellte in zahlreichen Bildern die
Brutalität und Gewalt der Kriegsgeschehnisse dar. Er übte dabei auch Kritik an Kirche und König.
Zeitweise arbeitete er sogar als Hofmaler für die Franzosen. Als die spanische Monarchie nach dem
Krieg wiederhergestellt war, wurde Goya für seine Dienste bei den Franzosen begnadigt. Eine klare
politische Position ist dem Künstler nicht zuzuordnen.
Zurückgezogen lebte er von 1819 bis 1824 außerhalb Madrids, bis er freiwillig ins Exil nach Frank-
reich ging, um der politischen Verfolgungen aufgrund seiner politisch liberalen (freiheitlichen) Ein-
stellung zu entgehen.
Im Alter von 81 Jahren starb Francisco de Goya in Bordeaux.
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M 9 Schraffuren und Schraffurflächen – so geht’s
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten zu schraffieren. Ein paar hast du kennengelernt. Hier er-
fährst du mehr über den Einsatz von Schraffuren.
Aufgabe 1: Du kennst vermutlich die Kreuz- und die Parallelschraffur. Hier siehst du außerdem eine
Kritzelschraffur. Was ist was? Beschrifte die Schraffuren.
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Aufgabe 2: Probiere die drei Schraffurarten aus. Variiere dabei: Setze die Linien einmal dichter,
einmal weniger dicht. Betrachte die Wirkung, die du dadurch erzielst.
Aufgabe 3: Es gibt auch unterschiedliche Möglichkeiten, hellere und dunklere Schraffurflächen
einzusetzen. Schau dir die Bilder unten an. Wie werden die schraffierten Flächen jeweils eingesetzt?
Ordne die Bildnummern den vier Möglichkeiten zu.
Schraffurfläche Bildnummer
a) Dunkel im Hellen
b) Dunkel im Dunklen
c) Hell im Hellen
d) Hell im Dunklen
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