herzlich willkommen zur dienstbesprechung für …€¦ · für kinder und jugendliche) ......
Post on 19-Jun-2020
7 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Herzlich Willkommen zur Dienstbesprechung
für Beratungslehrer/Innen und Schulpsycholog/Innen
im Schuljahr 2019/2020
ADHS bei Kindern und Jugendlichen
Ursachen - Diagnose – Lernen in der Schule
Titelbild
• Begriffsklärung
• Symptomatik
• Diagnostik
• Interventionen
• ADHS und Lernen in der Schule
• Informationen zur Kinder- und Jugendlichen-Reha
Was erwartet Sie heute ?
Vielfalt der Begrifflichkeiten – ADHS
Begriffsklärung
ADHS
ADS
HKS
ADD
ADHD
Zappel-
philippImpulskontroll
-störung
… wird am häufigsten im Grundschulalter diagnostiziert.
… Schüler aus sozial benachteiligten Familien sind häufiger von ADHS betroffen als sozial besser gestellte.
…deutlich mehr Jungen als Mädchen betroffen.
(Döpfner & Lehmkuhl)
Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KIGGS Welle 2014-2017)
Elternbefragung durch das Robert Koch-Institut
ADHS bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
• 4,8 % der Kinder und Jugendlichen haben eine diagnostizierte ADHS
• weitere 4,9 % gelten als Verdachtsfälle
• rund 5-10 % aller Schüler/-Innen betroffen
durchschnittlich in jeder Klasse mind. ein ADHS-Kind
• 2/3 sind bis in die Jugend betroffen
ADHS gehört zu den häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter
Verbreitung
Entwicklungsverlauf
Vorschulalter Grundschulkinder Jugendliche
häufige Ansprache von Bezugspersonen
kurzeAufmerksamkeitsspanne/erhöhte Ablenkbarkeit
äußere Unruhe wandelt sich in innere Unruhe
Trödeln Schwierigkeiten Ordnung zu halten/ Schrift
depressiveTendenz/Stimmungs-schwankungen
„kreative“ Spielregelnspielt selten allein
großer Bewegungsdrang kein Perspektivenwechselmöglich
oppositionelle Tendenzen „Ja, aber…“
Impulsivität sehr kritikempfindlich/ Gerechtigkeitsempfinden
Schulreife ? -> geringe Frustrationstoleranz-> kann nicht abwarten
unvollständigesAufgabenverständnis
Erlebnishunger
Unbehandeltes ADHS ist ein Risikofaktor mit langfristigen Auswirkungen:
• geringerer Schulabschluss/Schulabbruch
• keine der Begabung entsprechende Berufsausbildung
• erhöhtes Suchtrisiko
• Gefahr an affektiven Störungen zu erkranken
• weniger Sozialkontakte
ADHS wächst sich nicht aus !
Entwicklungsrisiko
Häufige Mehrfachdiagnosen
Intelligenzminderung oder Entwicklungsstörung haben Vorrang
ADHS und weitere Störungen
Symptomatik
AD(H)S
Ausführlicher Symptomkatalog anhand von DISYPS – III
Kernsymptome
Unaufmerksamkeit
Hyperaktivität
Impulsivität
Ausschlusskriterien nach ICD-10: affektive Störungen (manische, bipolare, depressive Störungen), Angststörungen, Autismus, Schizophrenie
„Hyperaktive Störungen“ nach ICD 10
Aufmerksamkeits
-störungImpulsivität Hyper-
aktivität
situationsübergreifend
+ Störung des Sozialverhaltens
F 90.0
Einfache
Aufmerksamkeits-
und
Hyperaktivität-
störung
F 90.1
Hyperkinetische
Störung des
SozialverhaltensF 90.8
Sonstige
hyperkinetische
Störungen(nicht alles Kriterien für
F90.0 erfüllt)
F98.8
Aufmerksamkeits-
störung ohne
Hyperaktivität
Autismus-Spektrumstörung ist kein Ausschlussgrund
-> ADHS und Autismus-Spektrumsstörung können zusammen diagnostiziert werden
ADHS nach DSM-5 und ICD 11
ADHS:
Mischtyp
ADHS:
vorwiegend
unaufmerksamer
Typ
ADHS:
vorwiegend
hyperaktiv-
impulsiver Typ
Aufmerksamkeits-
störung
Aufmerksamkeits-
störung
Aufmerksamkeits-
störung
Hyperaktivität/
Impulsivität
Hyperaktivität/
Impulsivität
Hyperaktivität/
Impulsivität
situationsübergreifend
situationsübergreifend
situationsübergreifend
Die Symptome…
• dauern mindestens 6 Monate an.
• manifestieren sich relativ früh (ICD 10 vor dem 7. Lj; DSM-5 vor dem
12. Lj).
• äußern sich in mehr als einer Situation/Lebensbereich.
• beeinträchtigen die soziale und schulische Funktionsfähigkeit.
• sind nicht mit dem Entwicklungsstand des Kindes zu erklären.
ADHS nach ICD- 10 und DSM-5 Übereinstimmungen
AWMF – Leitlinie
Neue Leitlinien der AWMF Juni 2018 :
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-045k_S3_ADHS_2018-06.pdf
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-045l_S3_ADHS_2018-06.pdf
Diagnostik
• nicht im Blut nachweisbar
• sehr umfangreich
• Überschattungs- und Vielfältigkeitsproblem
• altersabhängige Ausprägung
• kein allgemeingültiges Untersuchungsverfahren
Herausforderung der Diagnostik
Zusammenspiel von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren
Ursachen
genetische/ biologische Faktoren
Störungen
im Zucker-
stoffwechsel
Störung des
Neurotrans-
mitter-
systems
hirn-
strukturelle
Besonder-
heiten
Ursachen – biosoziales Modell nach Döpfner
Überblick biosoziales Modell
Ziel: Was sollte man von Vornherein ausschließen?
• organische/ physiologische Ursachen
• Bindung/ Trauma
• Krankheiten
• familiäre Bedingungen
Was belastet die Konzentrationsfähigkeit negativ ? Ausschlusskriterien
Differentialdiagnostik
• Schilddrüse
• Eisenmangel
• Sehstörungen/ Hörprobleme
• Winterdepression
• Allergien
• Nebenwirkungen von Medikamenten
• Schlafstörungen
• Autismus-Spektrum-Störung
• Epilepsie
Organisch/physiologische Einflüsse
Spezielle Krankheiten
• Borreliose
• CFS (chronisches Erschöpfungssyndrom)
• Pfeiffersches Drüsenfieber
Krankheiten
Ungünstige familiäre Bedingungen:
• Trennung/ Scheidung
• alleinerziehender Elternteil
• ungünstige familiäre Interaktions- und Erziehungsmerkmale
• ungünstige familiäre Lebensbedingungen
• psychische Störungen der Eltern
Familiäre Bedingungen
Bindungsforschung und Trauma
• negative frühe Bindungserfahrungen
• frühkindliche Traumatisierungen
=> desorganisierter Bindungsstil
Bindung/ Trauma
• soziale Situation: Peer-Group
• Lernbedingungen in der Schule -> schulische Über- oder
Unterforderung
• sensorische Integrationsstörung/ Verarbeitungsstörung
• Sucht/ Substanzmissbrauch
• emotionale Belastung in Krisensituationen
Andere Belastungen
Kollegialer Austausch:
• Was sehen Sie als ihre Aufgaben in der Beratung von ADHS -Fällen?
• Welchen Beitrag kann die Beratungsfachkraft im diagnostischen Prozess leisten ?
Rolle der Beratungsfachkräfte
• erster Ansprechpartner, wegweisend im Anfangsstadium der
Diagnostik (Differentialdiagnostik)
• Vermittlung von Informationen über ADHS
• Ermittlung diagnostisch relevanter Informationen
• Beratung zur Schaffung hilfreicher Rahmenbedingungen
• Vermittlung regionaler diagnostischer und therapeutischer
Angebote
• kollegiale Fallbesprechungen
Vorteil: Kenntnis der schulischen Bedingungen, näher an Informationsquellen
Rolle der Beratungsfachkräfte - Aufgaben
Psycho-logische
Diagnostik
Medizin. Abklärung
therapeut. Erst-
gespräch
Diagnostik - „Erdinger Modell“
Diagnostik - bei Verdacht auf AD(H)S
Fachärztliche
Diagnose
Verhaltens-
analyse
Begabung
Entwicklungs-
stand
Schulleistung
Familien-
situation
organische
UntersuchungExploration/
Anamnese
www.testzentrale.de Kosten: 69,95 erschienen im Jahr 2006
Diagnostik – Verfahren:
KIDS Kinder-Diagnostik-System 1 (1)
Fragebögen, Beobachtungsbögen, Checklisten
• Eingangsdiagnostik (um Verdachtsdiagnose
zu erstellen)
• Diagnostik für Psychoedukation, Beratung
und Verhaltenstherapie
Verhaltensprobleme bei Hausaufgaben
Verhaltensbeurteilung im Unterricht
• Tagesprofilbogen für Lehrer (Medikation)
• Verlaufskontrolle
Inhalt:
• Screening-Bogen für Aufmerksamkeitsdefizit-
/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS-Bogen)
• Explorationsschema für hyperkinetische und oppositionelle
Verhaltensstörungen (ES-HOV)
• Diagnose-Checkliste für Aufmerksamkeitsdefizit-
/Hyperaktivitätsstörungen (DCL-ADHS))
KIDS Kinder-Diagnostik-System 1 (2)
Diagnostik – Verfahren:
DISYPS-III (nach ICD-10 und DSM 5)
www.testzentrale.de Kosten: 220 € In Anwendung seit 2017
DISYPS-III erfasst die im Kinder-und Jugendalter wichtigsten Störungsbereiche:-Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS)
-Störungen des Sozialverhaltens
-depressive Störungen-Angststörungen-Trauma-und Belastungsbezogene Störungen-Zwangs-Spektrum-Störungen-Tic-Störungen-Autismus-Spektrum-und Soziale Kommunikations-Störungen-Bindungs-und Beziehungsstörungen
ADHS bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6; 0 -12;11 Jahre
Einsatz bei Verdacht auf eine Aufmerksamkeits- oder Hyperaktivitätsstörung
Erhebung aller Diagnosekriterien einer ADHS mit Ausnahme der medizinischen Beurteilung (gemäß Leitlinie AWMF)
www.testzentrale.de Kosten: 343,00€ In Anwendung seit 2019
ADHS –KJ (ADHS-Diagnostikum für Kinder und Jugendliche)
• Einzeltest zur Überprüfung von Exekutivfunktionen (Manual, Protokollbogen, Profilbogen, Stimulusbücher, Arbeitsheft, CD, Klingel, Auswertungsschablonen)
• Verhaltensbeobachtungsbögen (Hyperaktivität)
• Checkliste für Eltern und Lehrkräfte (an ICD-10 und DSM-5 orientiert; Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität, Störung mit oppositionellem Trotzverhalten)
• Bearbeitungsdauer: Einzeltest 25 -30 Minuten; Auswertung aller Untertest ca. 10 Minuten; Checkliste für Eltern und Lehrer max. 5 Minuten
ADHS-KJ - Bestandteile
Eigene Grundhaltung bewusst machen und
hinterfragen !
• Einstellung gegenüber Kindern mit AD(H)S
• Verständnis für die Probleme von Lehrkräften
• nicht zu viele Maßnahmen auf einmal
Haltung der Beratungsfachkräfte
Interventionen
Umwelt
psychosoziale Interventionen
Lehrer
Psycho-edukationEltern
Schüler/-Innen
medizinische Maßnahmen
Multimodale Intervention
• Informationen über Störungsbild, Ursachen , Verlauf,
Interventionen
• Bezugnahme auf das konkrete Kind
• Verständnis für Störung
Diagnose an sich wirkt in der Regel entlastend
Psychoedukation
Beispiel Buch
• Konzentrationstraining
• Veränderungen von Umweltfaktoren
• Eltern- und Lehrertraining (-> Liste!)
• Sport/Psychomotorik
• Neurofeedback
• Trainings sozialer Fertigkeiten
• Lernberatung !!
Psychosoziale Interventionen
psychologische,
psycho-
therapeutische,
soziale
Maßnahmen
Wie wirksam ist die Verhaltenstherapie ?
• ONE SIZE DOES NOT FIT ALL
• konkreter Bezug zur Schulwelt
• Klasse mit einbeziehen
• Gruppentherapie in Organisation, Hausaufgaben, Zeitmanagement
• Kurzzeittherapie direkt beim Therapeuten beantragen
Psychosoziale Intervention -Verhaltenstherapie
Medikation
Warum sollen sich Beratungsfachkräfte mit der medikamentösen Behandlung auseinandersetzen ?
Elternsorgen in Bezug auf medikamentöse Behandlung
Auskunft für Lehrer
keine Antwort könnte als Ablehnung der Medikation
verstanden werden
fachkompetente Stellungnahme auf der Basis von
wissenschaftlichen Fakten (keine medizinische Beratung)
Beratungsfachkräfte sollten sich aus dieser Entscheidung heraushalten
• ein Bestandteil eines multimodalen Behandlungsplanes
• schafft die Basis für konzentriertes Arbeiten
ermöglicht die Durchführung therapeutischer, pädagogischer
Maßnahmen
• reduziert das Auftreten impulsiven Verhaltens
erleichtert die soziale Integration
• bewirkt nicht direkt gute Noten
• sorgfältige Abwägung und Begleitung nötig
In 10-20% der Fälle bleibt eine medikamentöse Behandlung ohne Erfolg
Medikation
• stärkere Effekte der medikamentösen Behandlung gegenüber VT
• Kombination von Medikamenten und VT ist leicht überlegen
gegenüber reiner Pharmakotherapie
• Verbesserung: Arbeitsverhalten, Arbeitsgedächtnis und
Reaktionsgeschwindigkeit, sozialer Kompetenzen, Eltern-Kind-
Beziehung
• Stimulanzien sind nicht heilend
• Symptome werden reduziert
Grundlage sind aktuellen Leitlinien (AWMF2018) die eine Zusammenschau von zahlreichen Studien enthalten.
Wirksamkeit der Pharmakotherapie
Medikation – Mythen und Fakten
https://www.adhs.info/fileadmin/redakteure/ADHS_Infoportal/Mediathek/Medikamentoese-Therapie.mp4
Beurteilungsbogen medikamentöse Therapie
Begleitung und Verlaufskontrolle bei Medikation
• engmaschige Überprüfung zu Beginn
• alle 6 Monate prüfen der Weiterverordnung
• einmal jährlich behandlungsfreie Zeit
KIDS - Beobachtungsbogen
Beratungs-fachkräfte
Case-Management
Psycho-edukation
schulischen Rahmen
optimieren
Vermittlung von/zwischen Fachkräften
Lern-beratung
Was soll man als Berater tun ?
Rolle der Beratungsfachkräfte – nach erfolgter Diagnose
Regionaler Austausch
Rolle der Beratungsfachkräfte
ADHS und Lernen
Beeinträchtigungen in exekutiven Funktionen:
• Arbeitsgedächtnis
• Selbstregulation
• Internalisierung und Automatisierung von Sprache
• Analyse und Entwicklung von Handlungssequenzen
Warum fällt das Lernen schwer ?
Verbesserung der Kompetenz des Schülers in Bezug auf:
schulische Fertigkeiten
Konzentration und Ausdauer
Zeitmanagement
Strukturierung
Selbstwertgefühl
soziale/familiäre Situation
Erwerb von Lernstrategien
Kompetenzen fördern
Selbst-
steuerung/
-kontrolle
Schüler mit ADHS...
• langweilen sich schneller
• sind bei einfachen Aufgaben weniger motiviert
• verlieren schneller die Motivation
Belohnung:
stärker Anreize nötig
Belohnungsaufschub fällt schwerer
muss schnell erfolgen
ADHS und Motivation
• Netzwerke aufbauen
• Bezugspersonen suchen
• gezielte Schullaufbahnberatung (Übertritt,
Ausbildungsrichtungswahl, Fremdsprachenwahl)
• Individuelle Unterstützung/ Nachteilsausgleich
• Schulbegleitung
Schulische Rahmenbedingungen schaffen
• „Hattie-Studie“ (2009)
• Lehrkraft gibt ADHS – Kindern Halt und Orientierung
• Gesprächsangebote machen
• Mit welchem Lehrer kann der Schüler gut ?
Grundhaltung: „wohlwollende Bestimmtheit“
Bedeutung der Lehrkraft
GS/ MS:
• Schulpsychologe oder regionaler MSD
• individuelle Unterstützung in Absprache mit Schulleitung
RS/GY:
• kein Nachteilsausgleich
• Möglichkeit (bis zu 3 )Budgetstunden beim MB zu beantragen
Voraussetzungen:
-> ärztliches Attest
-> sonderpädagogische Stellungnahme des MSD
Nachteilsausgleich nicht möglich -> Konzentration ist Kernkompetenz
Individuelle Unterstützung/ Nachteilsausgleich
MSD für Lernen, emotionale und soziale Entwicklung an der staatlichen Schulberatungsstelle:
Frau Claudia Bühler-RöschMittwoch: 13:30-15:00 UhrFon: 0821 31024415claudia-buehler.roesch@fsdinkelscherben.de
Frau Monika SchulzDonnerstag: 10:00-12:00 UhrFon: 08251 8779343mschulz@sfz-aichach.de
An den Grund- und Mittelschulen ist ein regionaler MSD zugeordnet
Mobiler sonderpädagogischer Dienst
Jugendamt prüft Unterstützungsbedarf:
• Antrag der Eltern
• Stellungnahme der Schule (Dokumentation!)
• Gutachten des Kinder- und Jugendpsychiaters (§35 a)
=> Fallarbeit im „Sozialraumteam“
Alternative: Hilfen zur Erziehung (§27 SGB VIII)
Erziehungsbeistandschaft (EB)
Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)
Bei geistiger und/oder Mehrfachbehinderung Beantragung beim Bezirk Schwaben
Schulbegleitung
o lebenspraktische Hilfestellung
-> Organisation des Arbeitsmaterials
o Unterstützung im sozial-emotionalen Bereich
-> Hilfestellung zu angemessenem Verhalten
-> Förderung der Motivation
o Krisen vorbeugen
-> „Auszeiten“, Beruhigung, Hilfestellung bei Aggressionen
o Anpassung des Lernstoffes
-> Strukturierung, Abdecken
Ziel ist es den Schüler in den Schulalltag einzugliedern
Was kann der Schulbegleiter leisten ?
ADHS-Schüler unterstützen in der Schule
Übersicht über die praktische Sammlung
ADHS-Schüler unterstützen in der Schule
Umfeld anpassen
Strukturen schaffenKlassentagebuch
Aufmerksamkeit lenken
Übertritt gestalten Reizkontrolle
Kommunikation Störungen vorbeugen
Selbstorganisation Lernberatung Hausaufgaben
Prüfungssituation Handschrift FremdsprachenwahlAnleitung zur
SelbsthilfeNotfallplan
• akzeptieren
•minimalisieren
Störungen haben Vorrang
• Ruhe schaffen
• Chaos verhindern
• Beziehungsthemen minimieren
Strukturen und Rituale
• Steuerungsvorgang attraktiv machen
• Selbstinstruktionen anleiten
• Prioritäten setzenSelbststeuerung
Grundprinzipien zum Umgang
ADHS-Schüler in der
Grund- und Mittelschule
Aus: "Lernen mit ADHS in der Schule"
Autoren: Dr. Adam Alfred, Dipl Psych. Stefanie Eiden, STD Alexander Geist, Doris Nathrath, Dr. Edith Wölfl
Umfeld anpassen - Strukturen schaffen
Checkliste
Ziel: Spontane Äußerungen auffangen und warten bis Zeit zum Zuhören ist Aus: "Lernen mit ADHS in der Schule" von Dr. Adam Alfred, Dipl Psych. Stefanie Eiden, STD Alexander Geist, u.a.
Klassentagebuch
Triggern der Aufmerksamkeit durch:
• schrittweise Folie am Overhead-
Projektor aufdecken
• Arbeitsblatt gefaltet austeilen
• Arbeitsblatt in Streifen zerschnitten
und im Umschlag austeilen
• Arbeitsblatt als Aufgabenblöcke an
festgelegten Plätzen abholen lassen
Aufmerksamkeit lenken
Checkliste
• Empfehlung: vor dem Schulstart, Kontakt zu
Beratungsfachkräften der aufnehmenden Schule schaffen
• neue Lehrkräfte über den Schüler informieren
• enger Kontakt Eltern - Lehrer pflegen
• Überlegung: „offene Ganztagsbetreuung“ sinnvoll (Termin
beachten)
Übertritt gestalten
• fester Sitzplatz (auch Sitznachbar oder allein), keine Gruppentische
• Nähe zur Lehrkraft
• Ordnung am Arbeitsplatz (z.B. Markierungen mit Kreppband…)
• Struktur und Rituale
• Bewegung (z.B. Hefte austeilen, Botengänge, Tafeldienst, Knetbälle; Sonderregel: Toilettenspaziergang, „Spaziergang“ vor dem Klassenzimmer)
• Gestaltung des Arbeitsmaterials (zurückhaltend, übersichtlich)
Reizkontrolle
kurze, knappe, freundliche, schrittweise Anweisungen
prompte positive Rückmeldung (z.B. „Gute Arbeit“) , viel Lob
nonverbale Signale (hilfreich bei Träumer-Schülern)
keine Diskussion (Handlungssteuerung „übernehmen“)
Blickkontakt nicht erzwingen, Körperkontakt nach Absprache
Stimme senken
Grundhaltung: wohlwollende Bestimmtheit
Kommunikation
• klare, überschaubare, positiv formulierte Regeln
• „geplante“ Auszeiten
• Freiräume begrenzen
• Bewegung ermöglichen
• Klärung sozialer Konflikte: Auslöser? Verhaltenskette ? Medikament genommen?
• Dokumentation von Sanktionen und disziplinarischen Maßnahmen, um Druck auf Eltern zu erhöhen
Vorbeugung gegen Störungen Umgang mit sozialen Konflikten
• Ziele ankündigen - > von Kinder wiederholen lassen
• Signale zu Arbeitsbeginn und –ende (z.B. nonverbales Signal: ans Ohr fassen)
• Arbeitsplatz vorab herrichten lassen
• regelmäßige positive Rückmeldungen
• Signalkarten (z.B. Selbstinstruktionstraining)
• Punktepläne
• Selbstbeobachtungsaufgaben (bei einfachen Anweisungen z.B. Reinrufen)
Selbstorganisation unterstützen
STOP: Gedanken, momentane Arbeit…
VORBEREITEN: Arbeitsplatz, neue Aufgabe…
STARTEN
Strategietraining
Bild Ampel
• Eltern als Berater bei der Arbeitsorganisation
• Lernplan (Grundlage Stundenplan/anstehende Prüfungen,
bewusstes Wiederholen des in der Schule Gelernten)
• kurze Lerneinheiten
• regelmäßige Pausen
Sondersituation: Lesestörung (lange Lesezeit als Herausforderung für die Konzentration, für Entlastung sorgen -> Text vorlesen oder auf Band sprechen)
Lernberatung
Probleme bei der Hausaufgabenorganisation:
• Kontrolle des Hausaufgabenheftes und dem Eintrag
wichtiger Informationen durch Lehrkraft ->
Elternabsprache!
• Seitentafel mit Hausaufgabenanschrift
• Hausaufgabenbetreuung
Hausaufgaben
Aus: "Lernen mit ADHS in der Schule"
Autoren: Dr. Adam Alfred, Dipl Psych. Stefanie Eiden, STD Alexander Geist, Doris Nathrath, Dr. Edith Wölfl
Checkliste Hausaufgaben
Checkliste
• Knetball/Handschmeichler anbieten
• Kaugummi kauen lassen
• Ohropax/Kopfhörer verwenden
• Aufgabenblatt stückweise präsentieren (abknicken oder zerschneiden)
• Hilfen zur Zeitstrukturierung geben
• einfache, nonverbale Signale für Kinder, die wegträumen, ausmachen
Prüfungssituationen
• Umstellung auf Druckschrift ermöglichen
• Bleistift statt Füller
• strukturell gestaltete Hefte/Arbeitsblätter
• Schreiben am Computer anbahnen
• legitimierbar als Nachteilsausgleich
• Laptop-Einsatz darf nicht im Zeugnis vermerkt werden
• Einsatz in Prüfungen: Entscheidung liegt bei MB und Schulleitung
Handschrift oder Computer?
• Fach-/ Beratungslehrkräfte sollten gut informiert sein
• systematische Leistungsanalyse in folgenden Bereichen:
• Hilfe zur Entscheidungsfindung und Elternberatung: sieheTabelle
Fremdsprachenwahl
Rechtschreibung Merkfähigkeit
grammatikalisches
Verständnis
TextproduktionArbeitsverhalten
Aus: "Lernen mit ADHS in der Schule"
Autoren: Dr. Adam Alfred, Dipl Psych. Stefanie Eiden, StD Alexander Geist, Doris Nathrath, Dr. Phil. Edith Wölfl
Fremdsprachenwahl
Ein Kreuz
bedeutet, dass die
angekreuzte
Fremdsprache
befürwortet wird
Wie
lernbereit
ist der
Schüler ?
Anleitung zur Selbsthilfe
Angeleitete Selbsthilfe durch:
• Selbsthilfebücher
• Telefonunterstützte Selbsthilfe
• Online-Programm
www.adhs-elterntrainer.de
• Selbsthilfe-App für Eltern:
ADHS-KIDS (Beltz-Verlag)
• Elterntraining
Literaturliste mit einer Auswahl an Material
Anleitung zur Selbsthilfe
sich beruhigen, nicht persönlich nehmen
ruhige Präsenz zeigen, eingreifen
emotionale Ausbrüche ignorieren, Auszeit ermöglichen
(vorherige Absprache SL, Eltern, L)
Diskussionen und Erklärungen vermeiden
Situation zeitversetzt besprechen
Wichtig: Dokumentation der pädagogischen Maßnahmen und Ordnungsmaßnahmen
Was tun wenn nichts mehr geht?
…akuter
Krisenfall
in der
Schule
• Behandlungskonzept: medizinische, psychotherapeutische
und pädagogische Maßnahmen
• individuell abgestimmte Therapien konsequent über einige
Wochen anzuwenden
• Überprüfung einer medikamentösen Einstellung
• intensiver Schulunterricht in Kleingruppen
Kostenübernahme durch Krankenkassen und Rentenkassen
Kinder- und Jugend-Reha
Kurkliniken:Kompetenzzentren für das ADHS-Syndrom
Mutter-Kind-Reha (6-12 Jahren) und Reha für Jugendliche (12-17 Jahren)
www.caritas-haus-feldberg.de
https://drk-kurklinik-arendsee.de/
https://www.klinikhochried.de/de/adhs.html
https://www.kinder-und-jugendreha-im-netz.de/reha-kliniken-fuer-kinder-jugendliche
Kurkliniken mit ADHS-Schwerpunkt
Vielen Dank
für Ihre/Eure
Aufmerksamkeit !
Stefanie Dippold und Constanze Ludwig,
Staatliche Schulpsychologinnen für Grund- und Mittelschulen
an der Schulberatungsstelle Schwaben
Herzlichen Dank allen unseren Kolleginnen und Kollegen der staatlichen Schulberatungsstelle für die tatkräftige Unterstützung
• Born, Armin; Oehler Claudia: Lernen mit ADS-Kindern. Ein Praxishandbuch für
Eltern, Lehrer, Therapeuten; Kohlhammer 2015
• Geist, Alexander: Konzentration und ADHS; Mediengruppe Oberfranken2018
• Afred, Eiden, Geist, Nathrath, Wölfl: Lernen mit AD/HS in der Schule. Wie Lehrer
ihre Schüler unterstützen können; ADHS-Zentrum München 2013
• Döpfner, Schürmann, Lehmkuhl: Wackelpeter & Trotzkopf; Beltz-Verlag 2000
• https://www.zentrales-adhs-netz.de
Literatur
top related