hotelmarkt leipzig - startseite · burg (+7,8 %), stuttgart (+4,7 %) und frankfurt (+4,2 %) zeigten...
Post on 19-Aug-2020
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HOTELMARKT LEIPZIG - 2018
Immobilienberatung für eine Welt im Wandel 1
RESEARCH
HOTELMARKT LEIPZIG CITY REPORT 2018
HOTELMARKT LEIPZIG - 2018
Immobilienberatung für eine Welt im Wandel 2
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URBANE DYNAMIK ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE
Der alte Spitzname „Klein-Paris“ nimmt es vorweg: Leipzig fühlt
sich seiner Tradition als Musik– und Kulturstadt bis heute ver-
pflichtet und konnte sein attraktives historisches Stadtbild mit
zahlreichen gründerzeitlichen Prachtbauten sehr zur Freude einer
wachsenden Zahl von Städtetouristen in großen Teilen bewahren.
Zudem gelang es Leipzig nach der Wende, seine Rolle als bedeu-
tende Universitäts-, Medien- und Messestadt Stück für Stück
zurückzuerobern. Darüber hinaus hat sich die Stadt in den letzten
Jahren als wichtiger Standort für die Automobilindustrie und die
Energiewirtschaft etabliert und zu einem auch überregional be-
deutenden Logistik-Drehkreuz entwickelt. Und auch in Zukunft
wird mit Leipzig zu rechnen sein: Die sächsische Metropole zählt
was die Einwohnerentwicklung und das Produktivitätswachstum
betrifft zu den dynamischsten Städten in Deutschland und ver-
breitet ein immer stärker erlebbares urbanes Lebensgefühl, das
Einwohner und Besucher gleichermaßen fasziniert.
ÜBERNACHTUNGSZAHLEN IM HÖHENFLUG
Nachdem sich die Übernachtungszahlen in den Jahren zuvor
mehr oder weniger seitwärts entwickelt hatten, nahm der Leipzi-
ger Hotelmarkt 2017 wieder deutlich an Fahrt auf: Befeuert durch
das prosperierende Messegeschäft, wurden fast 228.000 Hotel-
übernachtungen mehr gezählt als im Vorjahr. Dies entspricht
einem Anstieg um gut 9 %. Bei den Gästeankünften steht eine
Zunahme um 8 % gegenüber dem Vorjahr zu Buche. Noch besser
liest sich die mittelfristige Bilanz: Seit 2010 konnten die Gäste-
übernachtungen und -ankünfte um gut 46 bzw. 43 % gesteigert
werden, was auf zwei wesentliche Entwicklungen zurückzuführen
ist: Einerseits profitiert Leipzig signifikant vom allgemeinen Trend
zu Städtereisen, andererseits schlägt sich auch das wirtschaftli-
che Comeback der Sachsenmetropole deutlich in der Tourismus-
statistik nieder, zumal ein wesentlicher Teil der Hotelbuchungen
in Leipzig auf Geschäftsreisende entfällt. In Bezug auf den Markt-
anteil ausländischer Besucher hat der Leipziger Hotelmarkt aller-
dings noch einiges an Aufholpotential: Mit aktuell knapp 15 %
liegt der Anteil ausländischer Ankünfte deutlich niedriger als an
allen anderen untersuchten Hotelstandorten.
ZWEITHÖCHSTE WACHSTUMSDYNAMIK IM STÄDTEVERGLEICH
In absoluten Zahlen liegt Leipzig mit knapp 2,7 Mio. Übernach-
tungen zwar auf dem letzten Platz der gewählten Vergleichs-
standorte. Dafür weist der Leipziger Hotelmarkt eine sehr hohe
Wachstumsdynamik auf und erreichte 2017 mit einem Anstieg der
Übernachtungszahlen um 9 % den zweiten Platz hinter München,
das mit einem Plus von 13 % ein Rekordergebnis erzielen konnte.
Mit Ausnahme von Berlin, wo die Übernachtungszahlen dem star-
ken Wachstum der Vorjahre Tribut zollen mussten, konnten alle
untersuchten Hotelstandorte ihren Wachstumstrend fortsetzen.
In Bezug auf die durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Hotel-
gäste liegt Leipzig zusammen mit Stuttgart mit 1,8 Tagen im Mit-
telfeld des Städteklassements.
Übernachtungen und Aufenthaltsdauer in wichtigen Städten
Ankünfte und Übernachtungen, Anteil ausländischer Gäste
Marktumfeld Leipzig
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1 Mio.
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2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Übernachtungen Ankünfte Anteil ausländischer Ankünfte
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Vorjahr
Bevölkerung (1.1.2017) 571 T.
Kaufkraftindex pro Einwohner (2018) 87,5
Zentralitätskennziffer (2018) 1,10
Arbeitslosenquote 8,2%
Gästeankünfte 1,49 Mio.
Gästeübernachtungen 2,67 Mio.
Anteil Inlandstourismus 85,3%
Anteil internationaler Tourismus 14,7%
Hotels 71
Hotelbetten 13.275
Keyfacts 2017
2,3
2,0 2,0
1,7 1,7 1,61,8 1,8
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0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
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5 Mio.
10 Mio.
15 Mio.
20 Mio.
25 Mio.
30 Mio.
Ber-lin
Mün-chen
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Köln Düssel-dorf
Stutt-gart
Leip-zig
Übernachtungen 2016 Übernachtungen 2017 Ø Aufenthaltsdauer 2017
Tage
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Entwicklung Hotel- und Bettenangebot (2010 = 100) STARKE NACHFRAGE NACH HOTELBETTEN
Der Leipziger Hotelmarkt hat auf den kräftigen Anstieg der Gäste-
zahlen in den letzten Jahren reagiert und neue Übernachtungska-
pazitäten für Touristen und Geschäftsreisende geschaffen. Zwi-
schen 2010 und 2017 kletterte die Bettenanzahl um etwa 23 %
oder in absoluten Zahlen ausgedrückt von etwa 10.800 auf gut
13.300. Die Zahl der Hotelbetriebe stieg währenddessen um
knapp 8 %, was auf eine deutlich großzügigere Betriebsgröße der
neu hinzugekommenen Hotels hinweist. Grundsätzlich ist festzu-
halten, dass die Ausweitung der Bettenkapazität bis dato deutlich
hinter dem Wachstum der Übernachtungszahlen (+46 %) zurück-
geblieben ist und etwaige Überkapazitäten somit nicht zu erken-
nen sind. Vielmehr konnte die Anzahl der Übernachtungen pro
verfügbarem Hotelbett deutlich zulegen. Allerdings wird der
Leipziger Hotelmarkt auch in naher Zukunft in Bewegung bleiben.
Bis 2020 sind knapp 4.000 zusätzliche Hotelbetten in Planung,
mithin fast 30 % des derzeitigen Bestands.
BETTENZUWACHS VERGLEICHSWEISE MODERAT
Um den durch den Städtetourismus gestützten Nachfrageanstieg
nach Übernachtungsmöglichkeiten bedienen zu können, wurden
die Bettenkapazitäten an den wichtigsten deutschen Hotelstand-
orten teilweise deutlich erweitert. In Leipzig fiel die Erhöhung des
Bettenangebots mit 23 % dabei vergleichsweise moderat aus.
Noch verhaltener entwickelten sich nur die Hotelmärkte Stuttgart
(+22 %) und Düsseldorf (+20 %). Die goldene Mitte des Städte-
klassements bilden Hamburg und Köln mit einer Kapazitätsaus-
weitung um jeweils 26 %. Die größten Zuwächse verzeichnen
Frankfurt (+37 %), München (+35 %) und Berlin (+32 %), wo Städ-
tetouristen und Geschäftsreisende eine Vielzahl von neuen Hotels
für sich entdecken können.
BREITES ANGEBOT IN DER MITTLEREN PREISKLASSE
Die Verteilung der gemäß DEHOGA-Definition klassifizierten Ho-
tels weist traditionell auf ein deutliches Übergewicht des mittle-
ren Angebotssegments hin. Auch in Leipzig entfallen insgesamt
gut 90 % der klassifizierten Hotelbetriebe auf 3- und 4-Sterne-
Hotels. Vor allem im 5-Sterne-Segment fehlt es an Angeboten für
besonders anspruchsvolle Hotelgäste, zu denen auch die in
Leipzig vielfach vertretenen Geschäftsreisenden und Messebesu-
cher zählen. Grundsätzlich ist jedoch anzumerken, dass längst
nicht alle Hotels eine DEHOGA-Zertifizierung besitzen und somit
nicht der gesamte Markt abgebildet werden kann. Insbesondere
für Hotelbetreiber im Budget-Segment, das in den letzten Jahren
überdurchschnittlich stark gewachsen ist, fehlt es an Anreizen,
sich um eine DEHOGA-Plakette zu bemühen. Vielmehr zielen die
Budget-Anbieter in erster Linie darauf ab, das Markenimage der
Betreibergesellschaft über einen hohen Standardisierungsgrad
bzw. Wiedererkennungswert zu schärfen und so als alternatives
Instrument der Qualitätseinschätzung zu etablieren.
Verteilung klassifizierter Sternehotels in Leipzig
4,8%
2,3%
42,9%
47,6%
2,3%
1*
2*
3*
4*
5*
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95
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110
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2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Hotels Bettenanzahl Übernachtungen
Veränderung des Bettenangebots 2010-2017
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5 %
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15 %
20 %
25 %
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35 %
40 %
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München Berlin Hamburg Köln Leipzig Stuttgart Düssel-dorf
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Immobilienberatung für eine Welt im Wandel 4
Ausgewählte Hotelprojekte
ZAHLREICHE NEUE BUDGET-HOTELS
Die Neueröffnungen der vergangenen Jahre gruppieren sich vor-
nehmlich innerhalb oder am Rand des inneren Rings und stärken
somit die Innenstadt als zentralen Anlaufpunkt für auswärtige
Gäste. Dabei fällt auf, dass sich mit dem ibis budget Leipzig City,
dem Adina Apartment Hotel Leipzig, dem B&B Hotel Nikolaistraße
und dem Meininger Hotel Leipzig Hauptbahnhof gleich vier Neu-
eröffnungen entlang des Brühl positionieren. Interessanterweise
entstammen fast alle Neuzugänge der letzten Jahre der marken-
gebundenen Kettenhotellerie, die ihren Marktanteil damit deut-
lich ausbauen kann. Im Vergleich zu den anderen Top-Standorten
ist die Position von Privathotels in Leipzig jedoch noch immer
stark, etwa die Hälfte aller Hotels dürften noch vom Eigentümer
betrieben werden. In Bezug auf die Sternekategorie der seit 2015
neu eröffneten Hotels zeigt sich, dass der Markt deutlich auf die
hohe Nachfrage nach günstigen 2-Sterne-Budget-Hotels reagiert
hat. Fünf neue Hotels werden allein in dieser Kategorie registriert.
PRALL GEFÜLLTE HOTELPIPELINE
Die anhaltend positive Entwicklung des Leipziger Hotelmarkts
motiviert bis einschließlich 2020 zahlreiche weitere Hotelgesell-
schaften zu einem Markteintritt in der sächsischen Metropole.
Wiederum konzentrieren sich die meisten Hotelprojekte im Innen-
stadtbereich, vor allem rund um den Hauptbahnhof. Auch hier
zeigt sich eine klare Dominanz der Kettenhotellerie, die in Punkto
Marktdurchdringung in den nächsten Jahren somit weiter aufho-
len wird. Über eine zügige Umsetzung der Projektpipeline dürften
sich dabei die Freunde von Design-Hotels freuen: Vor allem das
Vienna House Easy und das Capri by Fraser versprechen in ihrer
jeweiligen Preislage einen hohen gestalterischen Anspruch und
eine lockere, kreative Atmosphäre. Seit langem erwartet ist auch
die Wiedereröffnung des Hotels Astoria, das seine angestammte
Rolle als erstes Haus am Platz wieder einnehmen will.
© BNP Paribas Real Estate GmbH, Quelle: tophotelprojects.com
Ausgewählte Eröffnungen
Lage ausgewählter Eröffnungen Lage ausgewählter Hotelprojekte
© BNP Paribas Real Estate GmbH, Quelle: tophotelprojects.com
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Eröffnung Hotelname Zimmer Sterne
1 07/2015 B&B Hotel Nikolaistraße 96 2*
2 08/2016 ibis budget Leipzig City 169 2*
3 09/2016 Innside by Meliá Leipzig 153 4*
4 04/2017 Meininger Hotel Leipzig Hbf (Rebranding) 126 2*
5 08/2017 Travel24 Hotel Leipzig City 170 2*
6 10/2017 LOGINN by Achat Leipzig 170 2*
7 11/2017 Adina Apartment Hotel Leipzig 166 4*
8 04/2018 PHILIPPUS Leipzig 29 3*
Eröffnung Hotelname Zimmer Sterne
1 07/2018 Motel One Hotel Leipzig 300 2*
2 Q3/2018 Vienna House Easy Leipzig 205 2*
3 Q4/2018 NH Hotel Burgplatz 197 4*
4 Q1/2019 Holiday Inn Express Leipzig City 162 4*
5 Q2/2019 Capri by Fraser Leipzig 151 4*
6 Q2/2019 Premier Inn Leipzig 182 2*
7 Q4/2019 H2 Hotel Leipzig 336 2*
8 Q4/2019 Hyperion Hotel Leipzig 193 4*
9 Q4/2020 Hotel Astoria Leipzig 250 4*
HOTELMARKT LEIPZIG - 2018
Immobilienberatung für eine Welt im Wandel 5
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HOHE DYNAMIK BEI PERFORMANCE-KENNZIFFERN
Das starke Wachstum des Gästeaufkommens in den letzten Jah-
ren schlägt sich zur Freude der Hoteliers und Investoren auch in
den Performance-Kennziffern nieder. Zwar ist in der Kurzfristper-
spektive eine Stagnation der wichtigsten Kennzahlen zu beobach-
ten; so sank der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis (ADR) und
der durchschnittliche Erlös pro verfügbarer Zimmerkapazität
(RevPAR) auf Jahresfrist um 0,4 bzw. 0,7 %. Mittelfristig steht je-
doch für beide Kennziffern ein deutliches Wachstum zu Buche:
Zwischen 2010 und 2017 erhöhte sich der ADR um insgesamt
20 %. Im Zusammenspiel mit einer ebenfalls anziehenden Auslas-
tungsquote stieg der RevPAR im gleichen Zeitraum sogar um 32 %.
Damit zeigt Leipzig zusammen mit Köln und Hamburg die höchste
Dynamik unter den wichtigsten deutschen Hotelmärkten. Nichts-
destotrotz besteht für Leipzig in absoluten Zahlen noch einiges an
Aufholpotential. Mit einer durchschnittlichen Zimmerrate von
knapp 81 € liegt die Stadt noch deutlich unter dem Niveau der
anderen untersuchten Hotelstandorte, wo eine Übernachtung
2017 im Schnitt zwischen 96 und 123 € kostete.
KURZFRISTIGE UNDERPERFORMANCE BEIM RevPAR
Im nationalen Städtevergleich muss sich Leipzig 2017 nach einem
Rückgang des RevPAR um 0,7 % gegenüber dem Vorjahr mit dem
drittletzten Platz zufriedengeben. Damit zollt der Leipziger Hotel-
markt dem starken Wachstum der Vorjahre Tribut, behauptet
aber das gestiegene Ertragsniveau. Unter dem Strich rangieren
auch Düsseldorf (-1,2 %) und München (-4,2 %), wo eine sprung-
hafte Ausweitung der Bettenkapazität eine kurzfristige Reaktion
der Performance-Kennziffern bewirkt hat. Auf der Gewinnerseite
sticht Köln mit einem RevPAR-Anstieg von satten 11,5 % deutlich
heraus, nachdem die Domstadt von Touristen geradezu überrannt
wurde und 9 % mehr Übernachtungen als 2016 zählte. Auch Ham-
burg (+7,8 %), Stuttgart (+4,7 %) und Frankfurt (+4,2 %) zeigten
sich 2017 in starker Verfassung. In absoluten Größen positioniert
sich Leipzig mit einem RevPAR von 57 € auf dem letzten Platz des
Städtevergleichs. Die höchsten Erlöse werden in den Touristen-
Hochburgen Hamburg (94,60 €) und München (93 €) erzielt. Es
folgen Köln (86 €), Frankfurt (85,40 €), Düsseldorf (82,70 €),
Stuttgart (76,80 €) und Berlin (73,90 €).
POSITIVE ENTWICKLUNG DER AUSLASTUNGSQUOTE
Das starke Wachstum der Gästezahlen in der sächsischen Metro-
pole spiegelt sich auch in der Einwicklung der durchschnittlichen
Belegungsrate auf dem Leipziger Hotelmarkt wider: Ausgehend
von einem Wert von 64,2 % im Jahr 2010 konnte die Auslastungs-
quote bis 2017 auf sehr respektable 70,6 % gesteigert werden,
womit Leipzig in etwa gleichauf mit den Business-Metropolen
Düsseldorf und Frankfurt liegt. An der Spitze des Klassements
befinden sich Hamburg, Berlin und München, wo ein breites An-
gebot an touristischen Attraktionen und zahlreiche Anknüpfungs-
punkte für Geschäftsreisen für eine besonders hohe Auslastung
der Hotelbetriebe sorgen. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass
alle wichtigen Hotelstandorte für den Zeitraum zwischen 2010
und 2017 eine spürbare Steigerung der durchschnittlichen Zim-
merauslastung vermelden. Hierbei belegt Leipzig mit einem Zu-
wachs um 6,3 Prozentpunkte noch einen der hinteren Plätze.
ADR und RevPAR in Leipzig
RevPAR-Veränderung 2017 zu 2016
Zimmerauslastung in wichtigen Städten
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40 €
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70 €
80 €
90 €
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
ADR RevPAR RevPAR Veränderung zum Vorjahr
55%
60%
65%
70%
75%
80%
85%
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Hamburg
Berlin
München
Köln
Stuttgart
Leipzig
Düsseldorf
Frankfurt
-4,2%
-1,2%-0,7%
2,0%
4,2%4,7%
7,8%
11,5%
3,0%
-6%
-3%
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3%
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12%
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Köln Deutsch-land
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VERGLEICHSWEISE HOHE INVESTMENTUMSÄTZE
Mit einem Hotel-Transaktionsvolumen von knapp 108 Mio. € er-
reichte Leipzig 2017 zum dritten Mal in Folge einen dreistelligen
Millionenumsatz. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Investment-
volumen jedoch spürbar zurück, was vor allem daran liegt, dass
es 2017 anders als 2016 an großvolumigen Deals fehlte. So wurde
das starke Investmentjahr 2016 merklich durch den Verkauf des
436 Zimmer zählenden The Westin Leipzig als Bestandteil des
Interhotel-Portfolios beflügelt. Folglich lag auch das durch-
schnittliche Deal-Volumen 2017 mit 18 Mio. € niedriger als im
Jahr zuvor (23 Mio. €). Aus mittelfristiger Sicht kann sich das In-
vestmentergebnis aber durchaus sehen lassen und liegt gut 58 %
über dem Durchschnitts der letzten Jahre. Grundsätzlich bleibt
festzuhalten, dass der Hotel-Investmentmarkt von deutlichen
Engpässen auf der Angebotsseite geprägt ist, während die Nach-
frage nach wie vor sehr stark ist. Von daher besteht auch in den
nächsten Jahren ein großes Potential für hohe Investmentumsät-
ze, sofern sich die entsprechenden Kaufgelegenheiten am Markt
finden.
MÜNCHEN MIT SPITZENERGEBNIS
Die wichtigsten deutschen Hotelstandorte profitieren weiterhin
von der hohen Kauflaune unterschiedlicher Investorengruppen
aus dem In- und Ausland und erreichen 2017 wie im Vorjahr ein
Investmentvolumen von gut 3,1 Mrd. €. Dabei zeigt die Verteilung
der Investment-Umsätze, dass Leipzig mit einem Ergebnisbeitrag
von 3,4 % bislang noch kein entscheidender Faktor auf dem deut-
schen Hotel-Investmentmarkt ist. Auch Düsseldorf, Köln und
Stuttgart werden nur unter ferner liefen geführt. Dagegen präsen-
tieren sich die Tourismus-und Business-Metropolen Berlin, Ham-
burg, München und Frankfurt auch 2017 äußerst dominant. Mit
einem Transaktionsvolumen von 934 Mio. € setzt sich München
an die Spitze des Städteklassements; auf den Plätzen folgen Ber-
lin (790 Mio. €) und Hamburg (515 Mio. €). Frankfurt belegt mit
einem Investmentumsatz von 452 Mio. € den vierten Rang.
Hotel-Investmentvolumen in Leipzig
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0 Mio. €
25 Mio. €
50 Mio. €
75 Mio. €
100 Mio. €
125 Mio. €
150 Mio. €
175 Mio. €
200 Mio. €
225 Mio. €
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Hotel-Investments Durchschnitt
Verteilung des Hotel-Investmentvolumens 2017
29,7%
25,2%
16,4%
14,4%
5,0%
3,8%3,4% 2,1%
München
Berlin
Hamburg
Frankfurt
Düsseldorf
Köln
Leipzig
Stuttgart
Jahr Sterne Nam e Zim m er Verkäufer Käufer
2016 4* The W estin Leipzig 436 Starwood Capital, Brookfield, I-Star Financial FDM M anagem ent
2016 4* Radisson Blu Hotel Leipzig 214 Starwood Capital, Brookfield, I-Star Financial FDM M anagem ent
2016 4* M ercure Hotel Leipzig am Johnnisplatz 174 Art-Invest - Hotel M anage to Core-Fonds Sem per Constantia
2017 4* Innside by M élia Leipzig 177 KSW Fam ily Office
2017 2* M otel One Hotel an der Nikolaikirche 194 Lloyd Fonds M otel One
2017 2* Travel24 Hotel (ehem . Ringm essehaus Leipzig) 170 Travel24.com AG Vicus Group AG
2017 4* Capri by Fraser Leipzig 151 GBI Duxton Capital Advisors für Fam ily Office
2017 3* Schlosshotel Breitenfeld (GreenLine Hotel) 75 Privatinvestor Privatinvestor
Ausgewählte Transaktionen ©
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HOTELMARKT LEIPZIG - 2018
Immobilienberatung für eine Welt im Wandel 7
AUSBLICK
Der Leipziger Hotelmarkt durchlief in den letzten Jahren eine sehr
dynamische Entwicklung, die vom Markteintritt zahlreicher nam-
hafter Hotelketten und einer spürbaren Ausweitung des Bettenan-
gebots geprägt war. Noch rasanter fiel der Anstieg der Hotelnach-
frage aus, was eine deutliche Verbesserung der Hotelkennzahlen
bewirkte. Und auch die Zukunft hält beste Aussichten bereit: Die
Stadt an der Pleiße weist mit das höchste Produktivitätswachstum
unter den deutschen Großstädten auf, was die fortschreitende
Modernisierung des Wirtschaftsstandorts Leipzig deutlich unter-
streicht. Zudem sorgt der anhaltende Zuzug junger Menschen für
ein zunehmend urbanes, weltoffenes Lebensgefühl, das auch bei
Touristen bestens ankommt. Insofern lässt sich die in den Medien
häufig diskutierte Frage, ob Leipzig denn das neue Berlin sei, ganz
einfach beantworten: Leipzig ist immer noch Leipzig, nur besser!
Wenn es also gelingt, die Stadt auf der touristischen Landkarte
noch deutlicher zu positionieren, erscheinen die Wachstumsimpul-
se, die es braucht, um die in naher Zukunft geplante Kapazitäts-
ausweitung zu kompensieren, durchaus realistisch.
Dieser City Report ist einschließlich aller Teile urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung ist im Einzelfall mit schriftlicher Zustimmung der BNP Paribas Real Estate GmbH möglich.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Quelle Hotelkennzahlen: STR Global, Ltd. Jeder
Nachdruck oder Weiterverbreitung dieser Daten ohne Erlaubnis ist verboten.
Die von uns getroffenen Aussagen, Informationen und Prognosen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung dieses City Reports dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Die Daten
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Impressum Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH | Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH | Titelfoto: ©Manuel Schönfeld (stock.adobe.com) | Fotos Innenteil: industrieblick
(stock.adobe.com), ©Bemi (stock.adobe.com) | Stand: Juni 2018
IHR KONTAKT Unser Hotel-Team
Alexander Trobitz MRICS
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Thorsten Faasch
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thorsten.faasch@bnpparibas.com
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