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Post on 18-Sep-2018
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hat einen reichen Erfahrungsschatz,mit dem er neue Ideen verwirklichen und Zukunft gestalten kann.
Wer Geschichte hat,
Südtiroler Volksbank
Genossenschaft auf Aktien
Rechtssitz und Generaldirektion in 39100 Bozen – Siemensstraße 18
ABI 5856 – Eintragung Bankenregister 3630.1.0
Steuer-Nr., MwSt.-Nr. sowie Eintragung im Handelsregister Bozen 00129730214
www.volksbank.it
Kapitel 1 // EINFÜHRUNG
Brief an die Mitglieder 06
Organe der Bank 08
Kapitel 2 // DASPROFIL
Das Unternehmen Volksbank 10
Die Bank und ihre Organe 10
Geschichte und Wachstum 12
Leitbild und Werte 13
Corporate Governance 14
Gesichter der Volksbank - Martina Klammer 16
Kapitel 3 // DERWIRTSCHAFTSBERICHT
Das Konjunkturumfeld 22
Die wirtschaftliche Lage in unserem Einzugsgebiet 23
Gesichter der Volksbank - Enrico Zandegiacomo 24
Unsere Strategie 28
Der Vertrieb 29
Finanzdienstleistungen 33
Gesichter der Volksbank - Angelika Kranebitter 34
Planung und Steuerung 38
Organisation 40
Kredite 41
Die Geschäftsgebarung 42
Gesichter der Volksbank - Judith Mahlknecht 44
Vermögensbilanz 47
Gewinn- und Verlustrechnung 48
Gesichter der Volksbank - Michael Burger 52
Kapitel 4 // DERSOZIALBERICHT
Entwicklung der Region 55
Mitglieder und Aktionäre 57
Mitarbeiter 57
Gesichter der Volksbank - Giulia Berlanda 60
Die Geschäftspartner und Lieferanten 66
Sponsoring und Spenden 66
Ökologie, Ressourcenschonung und Klimaschutz 68
Gesichter der Volksbank - Michael Schwingshackl 70
Kapitel 5 // ABSCHLUSS
Bericht des Verwaltungsrates 72
Bericht des Aufsichtsrates 73
Vermögensbilanz 75
Gesichter der Volksbank - Salvatore Binetti 76
G&V 79
Volksbank-Filialen 80
Impressum 82
Inhalt 04 // 05
Otmar MichaelerPräsident des Verwaltungsrates Bozen, im April 2011
06 // 07
Brief an die Mitglieder
das Jahr 2010 war von den Folgen der Wirtschaftskrise und für die Volksbank von positiven und
negativen Aspekten gekennzeichnet. Wir mussten zahlreiche Maßnahmen setzen, um die Bank und
ihre Strukturen an das geänderte Marktumfeld anzupassen.
So haben wir im letzten Jahr gewissenhaft die Auflagen der Aufsichtsbehörden umgesetzt. Die
Mitgliederversammlung vom 17. Februar hat ein neues, modernes Wahlrecht genehmigt. Die al-
ten Wahlkörper bestehen nicht mehr. Der Verwaltungsrat, aber auch jedes andere Mitglied kann
künftig der Mitgliederversammlung eine Kandidatenliste für die Wahl zum Verwaltungsrat vorlegen.
Mit diesem Listenwahlrecht möchten wir eine programmatische Verstärkung für unsere Volksbank
erreichen.
Das Geschäftsjahr 2010 war schwierig: Wir haben einen starken Druck auf die Zinsmarge verzeich-
net. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld hat diesen Druck noch erhöht. Bei den Beteiligungen der Toch-
tergesellschaft Voba Invest hat der Verwaltungsrat Wertminderungen bei einigen Aktivitäten festge-
stellt, die Auswirkungen auf die Bilanz haben. In unserem Kerngeschäft dagegen, bei Einlagen und
Ausleihungen, konnten wir eine starke Kontinuität feststellen und letztlich ein besseres Ergebnis
einfahren als noch im Vorjahr.
Unser Reingewinn des Geschäftsjahres 2010 beläuft sich auf 17,4 Millionen Euro und liegt damit
unter dem Vorjahresgewinn. Vor diesem Hintergrund schlägt der Verwaltungsrat der Mitgliederver-
sammlung eine Dividende in der Höhe von 30 Cent pro Aktie vor. Wir wollen damit unser Vertrauen
in die Zukunft ausdrücken.
Nachdem ich die ersten Zahlen gesehen habe, kann ich Ihnen zum heutigen Tag von einem erfreu-
lichen Start in das Geschäftsjahr 2011 berichten. Der Verwaltungsrat glaubt, dass die Wirtschafts-
und Finanzkrise zwar noch nicht überwunden ist, aber wir sehen Licht am Ende des Tunnels. Wir
sind zuversichtlich, was unser weiteres Wachstum angeht und glauben, dass wir auch nach der
Krise profitabel wachsen werden.
Trotzdem: Auch 2011 wird von Chancen und Risiken geprägt sein. Die Finanzmärkte bleiben weiter
instabil, die wirtschaftliche Erholung ist schwach. Wir glauben, dass jede Krise eine Chance in sich
birgt und dass es eine Herausforderung ist, auch in Zukunft in Wirtschaft und Gesellschaft Verant-
wortung zu übernehmen. Wir wollen uns 2011 auf das Wesentliche konzentrieren – und das ist unser
Kunde, der seit 125 Jahren im Zentrum unserer Aktivitäten steht.
Danke für Ihre Unterstützung.
Ihr
1 Brief des Präsidenten
08 // 09
Gregor Wierer
Oskar Zorzi
Georg Hesse
Margit Tauber
Joachim Knoll
Präsident Heinz Peter Hager
Aufsichtsrat
Vizepräsident Arno Eisendle Vizepräsident Lorenzo Salvà
Rudolf Christof
Präsident Otmar Michaeler
Werner Gramm
Lukas Ladurner Alessandro Marzola
Verwaltungsrat
Philip Froschmayr
Marcello Alberti
1 Organe der Bank
10 // 11
Generaldirektion. Der Generaldirektor erhält
die Befugnisse und die Weisungsgewalt ge-
mäß den Vorgaben des Verwaltungsrates. Er
besorgt alle laufenden Geschäfte der Genos-
senschaft und sorgt für die Durchführung der
Beschlüsse des Verwaltungsrates.
Schlichtungsausschuss. Der Schlichtungs-
ausschuss ist eine bankinterne Kommission,
die nur dann angerufen wird, wenn ein Antrag
eines Aktionärs auf Mitgliedschaft nicht ange-
nommen wurde.
Der strukturelle und organisatorische Aufbau
der Volksbank wird im Organigramm festgehal-
ten. In der Grafik sind die Funktionen und Zu-
ständigkeiten angeführt.
- der Vollzugsausschuss (kann bestimmte Be-
fugnisse des Verwaltungsrates übernehmen
und entscheiden).
- der Kreditausschuss (überprüft und beschließt
vom Verwaltungsrat übertragene Kreditlinien).
- die Strategiekommission (besitzt beratende
Funktion zur allgemeinen Geschäftsgebarung
und zur strategischen Ausrichtung der Bank).
- der Risikoausschuss (überprüft Kredit-,
Markt- und Liquiditätsrisiken und kann in den
übertragenen Befugnissen entscheiden).
Aufsichtsrat. Dem Aufsichtsrat obliegt die Kon-
trolle der Unternehmensführung. Er wacht u. a.
über die Einhaltung von Gesetz und Satzung
und über die ordnungsgemäße Geschäftsfüh-
rung. Daher nehmen die Aufsichtsräte an der
Mitgliederversammlung und den Sitzungen des
Verwaltungsrates teil.
2 Das Profil
Das Unternehmen Volksbank
Die Volksbank ist eine Regionalbank, die ihren
Kernmarkt in Südtirol hat. Im Mittelpunkt unse-
rer unternehmerischen Tätigkeit steht die Bera-
tung und Betreuung von rund 190.000 Kunden
aus sechs Provinzen Nordost-Italiens. Wir be-
treiben ein klassisches Einlagen- und Auslei-
hungsgeschäft.
Die Volksbank ist historisch gewachsen: Die
Gründung der Bank („Gewerbliche Spar- und
Vorschußkasse Meran“) liegt nun 125 Jahre zu-
rück. Im Jahr 1992 kam der Zusammenschluss
von Volksbank Brixen und Volksbank Bozen zu-
stande – 1995 kam die Volksbank Meran dazu.
Seit den 90er Jahren trieb die Bank eine Ex-
pansion voran: Erst nach Belluno, später nach
Trient. Zuletzt expandierte die Volksbank in die
Provinzen Treviso, Pordenone und Venedig.
Die Bankund ihre Organe
Die Volksbank ist eine Genossenschaft auf Aktien.
Aufgrund der Genossenschaftsform.
- darf niemand mehr als 0,5 % des Gesell-
schaftskapitals der Bank halten
- hat jedes Mitglied in der Mitgliederversamm-
lung nur ein Stimmrecht – unabhängig von
der Anzahl der auf das betreffende Mitglied
lautenden Aktien.
Die Bank ist in eine Vielzahl von Gesellschafts-
organen gegliedert. Jedes einzelne dieser Or-
gane hat klare Zuständigkeiten.
Mitgliederversammlung. Die Mitglieder tref-
fen in der Regel einmal jährlich zur Mitglie-
derversammlung zusammen. Die Mitglieder
versammeln sich in ordentlicher und/oder au-
ßerordentlicher Einberufung. Der Ablauf der
Mitgliederversammlung ist durch Gesetz und
Satzung und die Geschäftsordnung der Mit-
gliederversammlung geregelt. Unter anderem
beschließt die Mitgliederversammlung den Jah-
resabschluss, bestellt und widerruft die Verwal-
tungsräte und bestellt die Aufsichtsräte.
Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat setzt sich
aus zwölf Ratsmitgliedern zusammen. Die Ver-
waltungsräte bleiben drei Geschäftsjahre im
Amt und können wiedergewählt werden. Die
Amtszeit verfällt mit der Mitgliederversamm-
lung, die zum letzten Jahresabschluss das
Mandat beschließt. Der Verwaltungsrat erneu-
ert sich jedes Jahr um ein Drittel der Mitglieder.
Der Verwaltungsrat wählt mit Zweidrittel-Mehr-
heit unter den Verwaltungsräten einen Präsi-
denten und zwei Vizepräsidenten.
Am 1. Oktober 2010 wurde der Verwaltungsrat
Otmar Michaeler zum Präsidenten gewählt. Der
bisherige Präsident Hansjörg Bergmeister hatte
zuvor dem Verwaltungsrat seinen Rücktritt er-
klärt, um einen Generationswechsel einzuleiten.
Aus dem Kreis der Verwaltungsräte werden fol-
gende Kollegialorgane bestellt:
Das Profil
12 // 13
Leitbild und Werte
Wir arbeiten auf eine Unternehmenskultur hin,
die von Leistung und Wissen, von Freude an
der Arbeit und von dem Anspruch, zu den Bes-
ten zu gehören, geprägt ist. Unsere Mitarbeiter
wollen wir durch Aus- und Weiterbildung in die
Lage versetzen, individuell und im Team zu den
Top-Performern zu gehören.
Leitbild. Der Auftrag der Volksbank ist es, um-
fassende Bankdienstleistungen für die Men-
schen und Unternehmen in unserem Einzugs-
gebiet rasch und kompetent zu erbringen.
Wir sind aufgrund unserer fachlichen Kompe-
tenz und unseres persönlichen Engagements
sehr nahe am Kunden und verstehen es rascher
als unsere Konkurrenten, den Bedarf unserer
Kunden zu erkennen.
Das persönliche Engagement und der Bezug
zum Kunden sind bei unseren Mitarbeitern tief
verwurzelt. Diese beiden Faktoren sind die tra-
gende Motivation im täglichen Geschäft, die uns
auch dann anspornt, wenn es schwierige Situa-
tionen zu bewältigen gilt.
Führungsgrundsätze. Unsere Führungs-
grundsätze geben allen Mitarbeitern einen
Handlungsrahmen - unabhängig davon, in wel-
cher Einheit sie tätig sind und mit welchen Auf-
gaben sie sich befassen. Innerhalb der Volks-
bank gelten folgende Führungsgrundsätze:
- Führungskräfte sorgen für die Umsetzung
des Unternehmensauftrags.
- Beste Ergebnisse zu erreichen ist unser Ziel.
- Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg.
- Teamarbeit ist unsere Aufgabe.
- Delegieren ist unsere Pflicht – wer nicht dele-
giert, führt nicht.
- Beharrlichkeit steht für Wandel und Ergebnisse.
- Wir fördern die persönliche Entwicklung.
- Immer besser zu werden, ist unser Bestreben.
1992 Die Volksbank Bozen eröffnet eine
Filiale in Mezzolombardo, ihre erste
Filiale in der Provinz Trient.
1992 Fusion zwischen der Volksbank
Brixen und der Volksbank Bozen. Die
Südtiroler Volksbank entsteht.
1995 Übernahme der Volksbank Meran
durch die Südtiroler Volksbank. Ein
über einhundertjähriger Entwick-
lungsprozess von den einstigen
„Darlehenskassen“ zur Südtiroler
Volksbank wird damit besiegelt. Zeno
Giacomuzzi, heute Ehrenpräsident
der Bank, wird der erste Präsident der
Südtiroler Volksbank.
2006 Expansion in die Provinzen Treviso
und Pordenone.
2006 Eröffnung der 100. Filiale in Valdobbi-
adene (Provinz Treviso).
2008 Expansion in die Provinz Venedig.
2011 Die Wahlkörper Bozen, Brixen und
Meran werden durch Wahllisten ab-
gelöst. Zum 125sten Geburtstag der
Bank ist die Fusion auf allen Ebenen
vollzogen.
Geschichte und Wachstum
Die Volksbank ist aus drei Südtiroler Volksban-
ken entstanden. Diese Banken gehen auf die
im späten 19. Jahrhundert in Bozen, Brixen und
Meran errichteten „Spar- und Vorschußkassen“
zurück. Als erste dieser Banken wurde am 10.
Jänner 1886 die “Gewerbliche Spar- und Vor-
schuß-Casse“ in Meran gegründet. Darauf zu-
rückblickend feiert die Volksbank im Jahr 2011
ihr 125-Jahr-Jubiläum.
Am 1. August 1992 entstand aus der Fusion
der Volksbanken Brixen und Bozen die Südtiro-
ler Volksbank. Im Juli 1995 kam die Volksbank
Meran dazu.
Zum Jahresende 2010 zählte die Bank 133 Fi-
lialen in sechs nordostitalienischen Provinzen
(Südtirol, Trentino, Belluno, Treviso, Pordenone
und Venedig).
Geschichte der Volksbank
1886 Die „Gewerbliche Spar- und Vor-
schuß-Casse“ wird im Cafè Paris in
Meran gegründet.
1889 Der „Spar- und Darlehenskassenver-
ein für die Pfarrgemeinde Brixen“ wird
gegründet.
1902 Die „Spar- und Vorschußkasse für
Handel und Gewerbe“ wird in Bozen
gegründet. Der erste Sitz ist das Mer-
kantilgebäude in der Silbergasse.
1909 Die Bozner Bank übersiedelt in das
Pergerhaus, ebenfalls in der Silber-
gasse.
1922 Die „Gewerbliche Spar- und Vor-
schuß-Casse“ aus Meran bezieht ih-
ren neuen Sitz am Kornplatz.
1929 Die Bank muss Name und Statut än-
dern, künftig heißt sie „Istituto di Ris-
parmio e Prestito per il Commercio
e l’Industria, Cons. Regl. a gar. Lim.
– Merano“. Der Brixner „Spar- und
Darlehenskassenverein“ wird in „Cas-
sa Rurale di Risparmio e Prestiti per
Bressanone e d’intorni, Consorzio
registrato a garanzia illimitata“ umbe-
nannt.
1929 Der “Schwarze Freitag” an der Wall
Street löst eine weltweite Wirtschafts-
krise aus, die auch die heimischen
Banken einholt.
1948 Satzung und Struktur der Bozner
Bank werden modifiziert.
1969 Die Bozner Bank erhält die italieni-
sche Bezeichnung „Banca Popolare
di Bolzano“. 1972 wird die deutsche
Bezeichnung „Volksbank Bozen“
übernommen.
1969 Die Brixner heißen nun „Banca Po-
polare di Bressanone“, 1972 wird die
deutsche Bezeichnung „Volksbank
Brixen“ übernommen.
1972 Die erste Genossenschaftsbank Süd-
tirols wird in „Volksbank Meran“ bzw.
„Banca Popolare di Merano“ umbe-
nannt. In den folgenden Jahren erfolgt
der Ausbau des Filialnetzes.
1990 Die Volksbank Brixen öffnet in Cortina
d’Ampezzo die erste Filiale außerhalb
der Region.
1991 Die zweite Filiale außerhalb der Regi-
on wird in Tai di Cadore eröffnet.
2 Das Profil
14 // 15
- Die Altersgrenze für die Verwaltungsräte (ein-
schließlich Präsident) liegt bei 70 Jahren.
- Kooptierungen sind weiterhin möglich.
Informationsflüsse und Data room. Alle Auf-
sichtsorgane der Bank müssen laut Banca
d’Italia jederzeit den vollständigen und zeitna-
hen Zugang zu bankrelevanten Informationen
haben, damit sie ihre Aufsichtstätigkeit korrekt
erfüllen können. Daher hat die Bank im Jahr
2010 das „System der Informationsflüsse“ und
die Plattform „Data room“ eingeführt. Das erst-
genannte Dokument regelt die Kommunikation
zwischen den Organen der Bank; die Plattform
enthält Dokumente, auf die Verwaltungs- und
Aufsichtsräte mit Passwort zugreifen können.
Entgeltpolitik. Die Aufsichtsbehörde Banca
d’Italia verpflichtet die Banken dazu, verbindli-
che Kriterien für die Entgeltpolitik festzulegen.
Die Entgeltpolitik bzw. die Zahlung von Boni
und Prämien darf nicht im Kontrast zur langfris-
tigen Entwicklung und Risikoausrichtung der
Bank stehen. Die Mitgliederversammlung vom
April 2010 hat dazu entsprechende Entschei-
dungen getroffen.
Interessenskonflikt. Die Aufsichtsbehörde hat
2010 neue Weisungen zum Thema Interessens-
konflikt erlassen. Diese Governance-Auflagen
betreffen vor allem Kreditgeschäfte und Kauf-
verträge mit Mitgliedern der Gesellschaftsorga-
ne der Bank (und deren Tochtergesellschaften)
sowie den mit diesen Personen verbundenen
Unternehmen. Derartige Geschäfte müssen of-
fengelegt werden.
Im November 2010 hat der Verwaltungsrat die
entsprechenden Dokumente genehmigt. Da-
mit entspricht die Volksbank den Vorgaben der
Aufsichtsbehörde.
Das Organisationsmodell gemäß Dekret
231/2001. Das Dekret 231 vom 8. Juni 2001
verfolgt das Ziel der Bekämpfung der Wirt-
schaftskriminalität. Darin werden verschiedene
europäische Richtlinien über die Haftung von
Rechtspersonen in die italienische Gesetzge-
bung übernommen.
Die Verordnung hat eine neue Form der Haf-
tung der Gesellschaften – also auch der Ban-
ken – für bestimmte Straftaten eingeführt.
Die Gesellschaft ist jedoch von der Haftung be-
freit, wenn sie den Beweis erbringt, dass sie alle
von der Gesetzesverordnung 231/01 vorgese-
henen Maßnahmen umgesetzt hat. Insbeson-
dere greift dies, falls
- der Verwaltungsrat vor Ausübung der Straftat
geeignete Organisations- und Führungsmo-
delle zur Verhinderung eben dieser Straftat
eingeführt hat und diese umgesetzt wurden;
- ein unabhängiges, internes Kontrollorgan zur
Überwachung und Einhaltung dieses Organi-
sationsmodells eingesetzt wird;
- die Personen die Straftat nur durch betrüge-
rische Umgehung des Organisationsmodells
begehen konnten;
- keine Unterlassung oder Vernachlässigung
der Kontrollpflichten seitens des Kontrollor-
gans vorliegt.
Die Volksbank verfügt über ein eigenes Modell
laut Dekret 231/2001 (MO 231) mit der entspre-
chenden Disziplinarordnung. Das Organisati-
onsmodell wurde mehrfach überarbeitet und
zuletzt vom Verwaltungsrat im Dezember 2010
genehmigt.
Die internen Kontrollinstanzen überprüfen laut
Dekret 231/01 periodisch die Einhaltung der
Vorschriften. Im Jahr 2010 wurde das Aufsichts-
organ um eine Person erweitert (bankextern),
nachdem 2009 eine Projektgruppe damit be-
auftragt war, zu überprüfen, ob und wieweit die
Norm in der gesamten Bank erfüllt wird und eine
derartige Empfehlung ausgesprochen hatte.
2 Das Profil
sammlung (Stichtag ist das Datum der ersten
Einberufung) am Sitz der Bank hinterlegt wer-
den. Die Vorgaben für die Listen sind in der Sat-
zung enthalten. Die Listen können von
a) mehreren Mitgliedern hinterlegt werden, die
mindestens 1% aller Mitglieder vertreten
b) von einem oder mehreren Mitgliedern hinter-
legt werden, die mindestens 0,50% des Ge-
sellschaftskapitals vertreten
c) vom Verwaltungsrat hinterlegt werden, wobei
die Entscheidung für die Liste mit der Zustim-
mung von mindestens ¾ der Verwaltungsräte
gefällt werden muss. Zudem müssen a) oder
b) erfüllt sein.
Bei der ersten Wahl im Dreijahreszeitraum 2011
bis 2013 werden von der Mehrheitsliste (jene
Liste, für die die meisten Mitglieder stimmen)
die drei erstgenannten Verwaltungsräte bestellt.
Der vierte Verwaltungsrat wird von der Minder-
heitenliste (zweitgewählte Liste) bestellt, sofern
es eine zweite Liste gibt. Die Minderheitenlis-
te muss jedoch wenigstens 1% der Stimmen
erhalten haben. Gewählt ist jene Person, de-
ren Name die Liste anführt. Falls nur eine Lis-
te (Mehrheitsliste) eingereicht wurde, oder die
Minderheitenliste zu wenig Stimmen erhalten
hat, gelten alle Kandidaten der Mehrheitsliste
als gewählt.
Bei der zweiten und dritten Wahl innerhalb des
Dreijahreszeitraumes (2012 und 2013) werden
die vier Kandidaten der Mehrheitsliste gewählt.
Falls bei der ersten Wahl kein Vertreter einer
Minderheitenliste zum Zug kam, kann dieser im
Zuge der zweiten oder dritten Wahl innerhalb
des Dreijahreszeitraumes gewählt werden. Im
Verwaltungsrat wird es in jedem Fall nur einen
Vertreter einer Minderheitenliste geben.
Folgende Aspekte werden sich nicht ändern:
- Es gibt weiterhin zwölf Verwaltungsräte.
- Die Erneuerung des Verwaltungsrates wird
im Dreijahres-Rhythmus geregelt (jedes Jahr
wird 1/3 der Verwaltungsräte neu gewählt).
CorporateGovernance
Die Corporate Governance (Grundsätze der
Unternehmensführung) beschäftigt sich mit
dem Setzen und Einhalten von Verhaltensre-
geln. Diese gelten für die Mitarbeiter und für das
Unternehmen selbst.
Der Volksbank geht es dabei nicht
nur um die formale Einhaltung von
festgelegten Regeln im Sinne einer
Pflichtübung, sondern um geleb-
te, verantwortungsvolle Unterneh-
mensführung in allen Bereichen.
Im Jahr 2010 hat die Volksbank eine
Reihe von Governance-Themen be-
arbeitet bzw. neu strukturiert, die im
Folgenden beschrieben werden.
Die Satzung. Der Verwaltungsrat
hat in den Sitzungen vom 1. und
15. Oktober 2010 beschlossen, der
Mitgliederversammlung eine Sat-
zungsänderung zum Wahlmodus
der Verwaltungsräte vorzuschlagen.
Die Übergangsbestimmungen in
der Satzung zu diesem Thema sind
Ende 2010 verfallen. Die Aufsichts-
behörde hat im vergangenen Ge-
schäftsjahr grünes Licht gegeben,
um – ähnlich wie andere Banken –
das Wahllisten-System einzuführen.
Die Außerordentliche und Ordent-
liche Vollversammlung vom 17.
Februar 2011 hat diese Satzungs-
änderungen beschlossen, die das
bisherige System der Wahlkörper
(Bozen, Brixen, Meran) ersetzen.
Künftig wird nach Wahllisten gewählt. Jede
Liste umfasst vier Namensvorschläge. Die Rei-
henfolge der Kandidaten auf der Liste ist ent-
scheidend für ihre Wahlchancen. Die Mitglieder
wählen zwischen einzelnen Listen; Einzelperso-
nen können nicht gewählt werden.
Die Listen müssen zehn Tage vor der Vollver-
1886 Friedrich Wilh. Ellmenreich war der erste Direktor der „Gewerb-lichen Spar- und Vorschuss-Casse“ in Meran. Ellmenreich war nicht nur der Besitzer der Buchhandlung und Kunsthandlung S. Pötzelberger. Nebenbei war er Mitglied der Kurvorstehung, Magistratsrat, Ausschussmitglied und Obmann ungezählter städtischer und ge-meinnütziger Institutionen. Als Bankdirektor hat Ellmenreich aus Idealismus und Interesse viel Zeit und Arbeitskraft in die Vorschuss-kasse gesteckt.
16 // 17Gesichter der VOLKSBANK
„Hinter jeder Email, jedem Brief und jeder Notiz steht
ein Mensch – für den meine Arbeit wichtig ist. Ich
kann vielleicht nicht alle seine Wünsche erfüllen, aber
ihn kompetent und verlässlich beraten.“Martina Klammer, Ressort IT und Vertriebsorganisation - Bozen
Verwaltungsrat unterstellt und hängt verwal-
tungstechnisch an der Generaldirektion.
Ihre Aufgabe besteht darin, Sachverhalte und
Produktionsprozesse auf Übereinstimmung mit
Bestimmungen, Verordnungen und der inter-
nen Geschäftsgebarung zu überprüfen sowie
das Risiko einzelner Aktivitäten zu bewerten.
Zudem kann das Internal Audit auch mit Vor-
schlägen aufwarten, um eventuelle Schwach-
stellen im internen Kontrollsystem auszumer-
zen. Neben den Linienkontrollen (Kontrollen
der ersten Ebene) und den Kontrollen, die von
Compliance, Risikomanagement und den Vor-
gesetzten durchgeführt werden (Kontrollen der
2. Ebene), sind die Aufgaben des Internal Audit
(Kontrollen der 3. Ebene) ein wesentlicher Be-
standteil für ein wirksames internes Kontroll-
system.
Im vergangenen Jahr wurde an einer An-
passung des Internal Audit an internationale
Standards gearbeitet, die das Institute of In-
ternal Auditors vorschlägt. Demnach wurde
das „Mandat Internal Audit“ (Internal Audit
Charter) vom Verwaltungsrat genehmigt, das
u. a. die Aufgabengebiete, die verschiedenen
Arten von Audits, den Ethikkodex der Prüfer
oder die Risikobeurteilung behandelt. Zudem
hat der Verwaltungsrat den „Prüfungsleitfaden
der Funktion Internal Audit“ genehmigt, der die
Durchführungsmodalitäten der Audit-Aktivität
enthält und sozusagen das Handbuch des Au-
ditors ist. Der Fokus liegt dabei immer stärker
auf der Risikoanalyse. Der eigentliche Audit-
Plan wurde im Januar 2011 vom Verwaltungsrat
genehmigt.
Risikomanagement. Der Verwaltungsrat über-
prüft jährlich das Risikohandbuch. In diesem
Dokument werden die einzelnen Risiken, deren
Beurteilung, Bewertung und die Kontrollsyste-
me aufgelistet. Auch 2010 standen die Risiko-
beurteilung und –bewertung sowie eine frühzei-
18 // 19
tige Erkennung durch ein Frühwarnsystem im
Vordergrund. Eine Reihe von Policies, die 2010
neu entstanden sind bzw. überarbeitet wurden
(nur in italienischer Sprache), hatten das Thema
Risiko zum Inhalt:
- Policy della funzione finanza (regelt die Fi-
nanztätigkeit der Bank)
- Policy di valutazione dei titoli (regelt die Bewer-
tung der Wertpapiere zur Bilanz-
erstellung)
- Policy della liquidità (regelt die Mit-
telbeschaffung der Bank)
- Criteri di valutazione del credito ai
fini di bilancio (definiert die Wertbe-
richtigungen auf Kredite, die in der
Bilanz vorgenommen werden)
- Policy di gestione del rischio com-
merciale (regelt das Vertriebsrisiko)
- Policy per la determinazione del
patrimonio di vigilanza e dei requi-
siti prudenziali (regelt das regula-
torische Kapital und die Vorgaben
dazu)
- Piano di continuità operativa (de-
finiert Maßnahmen beim Eintreten
von Notsituationen, um die Opera-
tivität der Bank zu gewährleisten)
Wie im Risikohandbuch vorgesehen,
haben sich 2010 insbesondere der
Risikoausschuss und die Ausschüs-
se der zweiten Ebene (Kreditrisiko-
komitee, Finanzausschuss und Ko-
mitee für operative Risiken) etabliert.
Beteiligungen. Bei den Beteiligungen der
Bank hat der Verwaltungsrat Wertminderungen
bei einigen Aktivitäten festgestellt, die Auswir-
kungen auf die Bilanz haben.
Was die Beteiligungen der Volksbank-Tochter
Voba Invest betrifft, hat die Bank eine Werthal-
tigkeitsprüfung durchführen lassen. Dies hat
zu einer Gesamt-Abwertung des Eigenkapitals
Zur Zeit der Gründung der “Spar- und Vorschußkasse“ in Brixen bestand in Österreich-Un-garn die Guldenwährung. 45 Gulden entsprachen dem Gegenwert von einem halben Kilogramm Silber; ein Gulden war 100 Kreuzer wert.
für saubere Geschäftspraktiken und untadeli-
ges Verhalten unserer Mitarbeiter vor. Zudem
beinhaltet das Dokument operative Hinweise.
So wird zum Beispiel das korrekte Verhalten der
Mitarbeiter beschrieben, ebenso wie die Pflich-
ten der Verschwiegenheit und die Behandlung
von Insiderinformationen, die Vorbeugung ei-
nes möglichen Interessenkonfliktes oder das
Verbot von Gefälligkeitsdiensten.
Beschwerden. Die Einhaltung der Transpa-
renzbestimmungen sowie die Korrektheit der
Beziehungen zu den Kunden sind eine Grund-
voraussetzung für eine erfolgreiche Banktätig-
keit. Damit soll auch das Rechts- und Reputati-
onsrisiko vermindert und das allgemeine Image
der Bank gestärkt werden.
Einen wichtigen Bestandteil bildet ein solides
und konsolidiertes Beschwerdemanagement
zur korrekten und zeitgerechten Bearbeitung
der Beschwerden. Erstens sollen dadurch die
Kunden über ihre Rechte ausführlich informiert
werden und zweitens bieten diese Beschwer-
den der Bank die Möglichkeit, Prozesse, Abläu-
fe und Systeme zu überprüfen und zu verbes-
sern. Schließlich soll das Vertrauensverhältnis
Kunde-Bank, das möglicherweise Schaden
erlitten hat, wieder hergestellt werden.
Die Volksbank hat das Thema Beschwerden
ausführlich geregelt und stellt den Kunden fol-
gende Dokumente an den Schaltern sowie auf
der Homepage zur Verfügung:
- Reglement Beschwerden
- Reglement des Ombudsmanns
- Leitfaden des Banken- und Finanzschieds-
richters
- Faltblatt des Banken- und Finanzschiedsrich-
ters
Internal Audit. Das Internal Audit ist eine un-
abhängig agierende Stabsstelle für organi-
sationsinterne Prüfungen. Sie ist direkt dem
2 Das Profil
Die Funktion Geldwäsche gemäß Dekret
231/2001. Die Bank ist per Gesetz dazu ver-
pflichtet, eine eigene Funktion einzurichten,
welche die Bekämpfung der Geldwäsche und
der Terrorismusfinanzierung zum Inhalt hat.
2010 hat die Bank zahlreiche Anpassungen
an die geltenden Normen vorgenommen und
auch eine organisatorische Änderung einge-
führt. Im Juni 2010 wurde die Funktion Geld-
wäsche aus dem Bereich Recht ausgesiedelt
und dem Stabsbereich Compliance zugeteilt.
Der Verantwortliche dieses Stabsbereichs hat
auch die Leitung der Funktion Geldwäsche
übernommen. Weiterhin Teil der Funktion Geld-
wäsche bleiben Mitarbeiter, die in anderen Or-
ganisationseinheiten angesiedelt sind, sprich in
der Abteilung Back Office Filialen, im Ressort
Organisation-Datenmanagement und in der
Abteilung Rechtsberatung.
Zudem wurden zahlreiche Schulungen zum
Thema Geldwäsche durchgeführt, um die Mit-
arbeiter über den aktuellen Stand der Geset-
zeslage zu informieren.
Compliance und Ethikkodex. Neben den
Gesetzen und freiwilligen Verpflichtungen, die
eine gute Unternehmensführung regeln, gibt
es Compliance-Richtlinien und den für alle Mit-
arbeiter verpflichtenden Ethikkodex. Die Com-
pliance-Abteilung der Volksbank überwacht u.
a. das regelkonforme Verhalten der Mitarbeiter,
aber auch der Organe der Bank.
Der Ethikkodex legt verbindliche Verhaltens-
muster und -standards für die Mitarbeiter und
die Vertreter der einzelnen Organe der Volks-
bank fest. Der Ethikkodex beruht neben den
gesetzlichen Vorschriften vor allem auf ethi-
schen Grundsätzen wie etwa Loyalität und Kor-
rektheit. Dabei handelt es sich um übergeord-
nete Prinzipien, die für das Vertrauensverhältnis
zwischen Kunde und Bank von großem Wert
sind. Außerdem gibt der Ethikkodex Leitlinien
Das Ziel der MiFID-Richtlinie ist ein verbesser-
ter Anlegerschutz, ein verstärkter Wettbewerb,
die Harmonisierung des europäischen Finanz-
marktes und die Verpflichtung zur Ausführung
von Kundenaufträgen entsprechend eines klar
definierten Regulariums (MiFID-Policy).
Anleger werden dadurch befähigt, leichter in-
nerhalb der EU, aber auch über ihre Grenzen
hinweg, zu investieren. Wertpapierdienstleis-
tungen werden erleichtert; Schutzmaßnahmen
für Anleger werden durch diese Richtlinie si-
chergestellt.
In einem Fragebogen wird genau erhoben, wel-
che Finanzmarktkenntnisse ein Kunde hat und
wie sein Risikoprofil und sein Anlagehorizont
definiert sind. Darauf aufbauend werden jene
Anlageformen ermittelt, die der Risikobereit-
schaft und dem persönlichen Zeithorizont des
Kunden entsprechen.
Privacy. Die Mitarbeiter der Volksbank nut-
zen die von der Bank bereitgestellten Systeme
(Netze, Programme, Datenbanken). Die Sicher-
heit wird auf Systemebene verwaltet und zwar
durch eigene Verfahren, Zugangskontrollen
sowie durch operative Anweisungen, die durch
die internen Kontrollorgane der Bank über-
wacht werden. Eingesetzt werden zudem Sys-
teme zur Vorbeugung von Fehlern und Schä-
den, die z.B. durch Viren verursacht werden.
Um eine wirksame Verwaltung und den Schutz
der personenbezogenen Daten zuzusichern,
hat der Datenschutzverantwortliche Mitarbeiter
in bestimmten Positionen in die Verantwortung
genommen:
- Abteilungsdirektor Vertrieb (Verantwortlicher
für die Kundendaten)
- Abteilungsdirektor Ressourcen (Verantwortli-
cher für Mitarbeiterdaten)
- Bereichsleiter Recht (Verantwortlicher im Sin-
ne des Datenschutzgesetzes, Art. 13)
20 // 21
Das „Hochlöbliche k. k. Kreis-Gericht“ wird von den Brixner Gründervätern des „Spar- und Darlehens-Cassen-Vereins“ angeschrieben, um die „Erwerbs- und Wirtschaftsgenossen-schaft“ zu melden. Das Schreiben trägt das Datum vom 20. Jänner 1890 und ist von den damaligen Vorstands-mitgliedern unterschrieben.
- Bereichsleiter Organisation (Verantwortlicher für
die Sicherheit der EDV-Daten).
Die Datenschutzbestimmungen haben ihren Ur-
sprung im Gesetz 196/2003.
Revisionsgesellschaft. Die buch-
halterische Überprüfung der Volks-
bank wird laut Beschluss der Mit-
gliederversammlung von der „BDO
S.p.A.“ vorgenommen.
von Voba Invest (2,033 Mio. Euro zum Bilanzstich-
tag) geführt. Angesichts der angespannten Eigen-
kapitallage von Voba Invest hat die Bank 1,6 Mio.
Euro als Rückstellung gebildet.
Die Auflösung der Voba Invest Equity AG (Grün-
dung 2010) schlägt mit -53.000 Euro zu Buche.
Zählt man Verluste und Rückstellungen zusam-
men, so kommt eine Belastung von 3,7 Mio. Euro
zustande, die auf die Beteiligungen zurückzuführen
und bilanzwirksam ist.
Verhaltenskodex zum „Internal
Dealing“. Wenn Aktien der Volks-
bank auf eigene Rechnung von je-
nen Personen gehandelt werden,
die aufgrund ihrer Rolle innerhalb
der Bank als wichtig eingestuft
werden, greift der Verhaltenskodex
zum „Internal Dealing“. Dieser Ver-
haltenskodex legt Verhaltensregeln
und Informationspflichten fest. Er
gilt für Verwalter, Aufsichtsräte, Ge-
neraldirektoren und Abteilungsdi-
rektoren. Der Kodex greift bei allen
Transaktionen der Volksbank-Aktie
oder der damit verbundenen Rech-
te. Dies gilt auch im Fall einer unent-
geltlichen Übertragung.
Transparenz im Handel. Die Ak-
tie der Volksbank wird auf der un-
abhängigen Plattform Centrosim
S.p.a. gehandelt.
Die Preise bilden sich in Form ei-
ner wöchentlichen Versteigerung.
Centrosim ordnet die Aufträge nach
dem Preis – und führt die An- und
Verkaufsgebote zusammen. Das
Prinzip, das dabei angewandt wird,
lautet: Verkaufsaufträge mit dem
niedrigsten Preis werden mit den
Ankaufsaufträgen mit dem höchsten Preis zu-
sammengeführt.
Die Volksbank übt dabei ausschließlich den
Empfangs- und Übermittlungsdienst aus – das
heißt, sie nimmt die Aufträge für Käufe und Ver-
käufe an ihren Schaltern an und leitet diese an
Centrosim weiter. Dadurch wird eine transpa-
rente Preisbildung gewährleistet; Eingriffe des
Emittenten sind ausgeschlossen.
Sicherheit für unsere Kunden. Die Themen
Basel II, Basel III und MiFID haben in den letzten
Jahren an Bedeutung zugenommen, wenn es
um die Sicherheit von Bankkunden geht.
Basel III bezeichnet ein Reformpaket des Bas-
ler Ausschusses für Bankenaufsicht und gilt als
die Fortführung für die bereits bestehende Ban-
kenregulierung Basel II.
Im zweiten Halbjahr 2010 wurde die vorläufige
Endfassung von Basel III veröffentlicht. Die ita-
lienische Aufsichtsbehörde hat das Regelwerk
im Dezember 2010 veröffentlicht. Die Reform
soll ab 1. Jänner 2013 in Kraft treten. Bis dahin
werden die Normen in einer Übergangsphase
schrittweise umgesetzt.
Die Inhalte sind:
a) die Erhöhung der Qualität, Konsistenz und
Transparenz der Eigenkapitalbasis der Ban-
ken
b) die Verbesserung der Risikoabdeckung
c) die Einführung einer Verschuldungsgrenze
(leverage ratio)
d) die Reduktion von Prozyklität und Stärkung
von antizyklischen Puffern
e) die System-Risiken und gegenseitigen Ge-
schäftsbeziehungen.
f) die Verbesserung der Liquiditätssituation
Die MiFID (engl. Markets in Financial Instru-
ments Directive / Richtlinie über Märkte für
Finanzinstrumente, auch Finanzmarktrichtlinie)
ist eine Richtlinie der Europäischen Union (EU).
2 Das Profil
In der Brixner Chronik von Frei-tag, 20. Dezember 1889, wird im Auf-macher über die Darlehensvereine berichtet, die überall in Tirol „Spar- und Vorschußkasse“ errichtet haben. Dort steht über die Brixner Initiative: „… Der Verein bietet die Gelegenheit, Geld fruchtbringend anzulegen, aber auch im Falle der Noth solches als Darlehen zu erhalten, aber nicht als dauernde Schuld, durch welche etwa das Gut belastet wird, sondern – und das ist wohl zu beachten – zur Befriedigung eines augenblicklichen Bedürfnisses …“
Laut Erhebungen der italienischen Zentralbank,
die sich auf das dritte Quartal 2010 beziehen,
verschlechterten sich die Vertrauensindizes der
Unternehmen. Die Bauwirtschaft hat sich noch
nicht von der Krise erholt und die Exporte ha-
ben an Dynamik eingebüßt. Schwache Ergeb-
nisse kommen auch aus dem Einzelhandel. Die
leichte Erholung am Arbeitsmarkt schlägt sich
positiv auf das Verbrauchervertrauen der Italie-
ner nieder, wobei jedoch im Konsum eine vor-
sichtige Haltung überwiegt.
Die Jahresinflation lag laut Eurostat bei 2,1 %.
Als Preistreiber gelten vor allem die Rohstoff-
preise und in geringerem Umfang die Arbeits-
kosten.
Laut vorläufigen Rechnungen von Eurostat er-
reicht das italienische Bruttoinlandsprodukt im
Jahr 2010 1,1 %.
Die wirtschaftliche Lage inunserem Einzugsgebiet
Das erste Halbjahr 2010 zeigte laut Daten der
Fondazione Nordest eine Erholung nach den
Krisenjahren. Die Wirtschaftsindikatoren ver-
besserten sich tendenziell, ebenso wie viele
Stimmungsindikatoren. Die positivsten Signale
gingen von der Provinz Bozen aus.
Insgesamt haben 36 % der Unternehmen in
Nordost-Italien im zweiten Quartal 2010 einen
Anstieg der Wertschöpfung verzeichnet. Vor al-
lem die Industrie und Zulieferunternehmen pro-
fitierten von einer Verbesserung der wirtschaft-
lichen Lage. Größere Unternehmen nahmen
22 // 23
stärker am Aufschwung teil als kleinere Betrie-
be. Die Binnennachfrage bereitete den Unter-
nehmen Sorgen, während die Exportdynamik
wieder zuzunehmen schien.
Provinz Bozen (63 Filialen). Zur Jahresmit-
te 2010 stellte sich die wirtschaftliche Lage in
Südtirol zufriedenstellend dar. Die Stimmungs-
indikatoren haben sich aufgehellt. Im April 2010
lag das Konsumentenklima für Südtirol über
dem EU-Durchschnitt und deutlich über dem
Wert Italiens. Auch bei den Unternehmen war
die Stimmung gut: Sowohl die Beurteilung der
Geschäftslage als auch die Geschäftserwartun-
gen zogen wieder an.
Es wurden neue Arbeitsplätze geschaffen, wo-
bei das Gastgewerbe der Beschäftigungsmotor
schlechthin bleibt. Die Situation in der Lohnaus-
gleichskasse hat sich sichtlich entspannt – ein
Großteil der Industrieunternehmen hat wieder
die volle Produktion aufgenommen.
Der Außenhandel hat in den ersten drei Mo-
naten des Jahres 2010 nach fünf Quartalen in
Folge erstmals wieder Zuwächse verbucht. Die
Exporte stiegen um 6,4 % im Vergleich zum
Vorjahr an, die Importe um 7,9 %. Vor allem die
Exporte nach Österreich, Frankreich, Nieder-
lande, USA und Spanien konnten gesteigert
werden, nur unwesentlich jene nach Deutsch-
land. Im Importgeschäft dagegen gab es eine
starke Wiederbelebung mit dem Handelspart-
ner Deutschland und eine nur schwache Ent-
wicklung mit Österreich. Die Wiederbelebung
der Auslandsmärkte wird auch in der Statistik
der Brennerautobahn sichtbar (Schwerverkehr:
+4,3 %, Leichtverkehr: +1,8 %).
Die Zahl der im Handelsregister eingetragenen
Firmen ist wieder angestiegen. Ende Mai 2010
3 Der Wirtschaftsbericht
Das Konjunkturumfeld
Internationale Wirtschaft. Im Jahr 2010 hat
der Erholungsprozess der Weltwirtschaft einge-
setzt.
Im Euroraum, aber auch in Großbritannien hat
das Wirtschaftswachstum zum ersten Halbjahr
2010 deutlich angezogen. Die USA haben die
Rezession zwar überstanden, aber am Woh-
nungsmarkt ist immer noch keine Erholung in
Sicht. Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin hoch und
die konjunkturellen Aussichten für 2011 sind
verhalten. Die chinesische Wirtschaft entwickel-
te sich auch 2010 sehr dynamisch. Die Aussich-
ten für Chinas Wirtschaft sind weiterhin positiv.
Der Welthandel hat deutlich Fahrt aufgenom-
men. So wird laut dem Hamburgischen Welt-
wirtschafts-Institut (HWWI) für 2010 ein Wachs-
tum des weltweiten Handelsvolumens um
12,5 % erwartet. Vor allem die Schwellenländer
konnten im Außenhandel ordentlich zulegen.
Doch auch in den Industrieländern war eine Er-
holung festzustellen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht für
2010 von einem weltweiten Wirtschaftswachs-
tum von 4,8 % aus. Die Prognose für 2011 liegt
bei 4,3 %.
Die Wirtschaft im Euroraum. Das Wirt-
schaftswachstum im Euroraum hat sich in der
ersten Jahreshälfte 2010 beschleunigt. Das lag
vor allem an den anziehenden Exporten, Lager-
investitionen und Anlageinvestitionen. Der pri-
vate Konsum dagegen entwickelte sich in vielen
europäischen Ländern verhalten, was auf die
gespannte Lage am Arbeitsmarkt zurückzufüh-
ren ist. Die Länder des Euroraums haben sich
laut IWF gut von der Rezession erholt.
Die konjunkturelle Erholung verlief in den Län-
dern des Euroraums sehr unterschiedlich. Das
Der Wirtschaftsbericht
höchste Wachstum konnte Deutschland ver-
zeichnen, was u. a. auf die Exportstärke des
Landes zurückgeführt werden kann. Frankreich
und Italien verzeichneten niedrigere Wachs-
tumsraten; in Ländern wie Griechenland, Spa-
nien und Irland ist das reale Bruttoinlandspro-
dukt 2010 geschrumpft.
Das internationale Wirtschaftsforschungsin-
stitut Consensus Economics geht von einer
Wachstumsrate des europäischen Bruttoin-
landsproduktes von 1,6 % für das Jahr 2010
aus.
Für 2011 prognostizieren die Volkswirte von
Consensus Economics für den Euroraum ein
BIP-Wachstum von 1,4 %. Diese Prognosen
entsprechen in etwa den Schätzungen des IWF
(1,7 % für 2010 und 1,5 % für 2011).
Die Inflationsrate im Euroraum ist zum Jahres-
ende 2010 laut Eurostat auf 2,2 % gestiegen.
Die Zinsen im Euroraum liegen seit Mai 2009
bei 1,0 %. In der Finanz- und Schuldenkrise hat
die Europäische Zentralbank (EZB) vorüberge-
hend zusätzliche Instrumente (wie längerfristige
Offenmarktgeschäfte und volle Zuteilungen bei
Tenderverfahren) verwendet, um den Märkten
Liquidität zuzuführen. Zudem hat die Zentral-
bank Staatsanleihen schlechterer Bonität auf-
gekauft, um auf dem Anleihemarkt die Zinsen
zu senken. In der Folge ist es innerhalb Europas
zu einer erheblichen Divergenz der Risikoprä-
mien auf Staatsanleihen gekommen.
Die Wirtschaft in Italien. Im zweiten Quartal
2010 ist das italienische Bruttoinlandsprodukt
im Vergleich zum ersten Quartal um 0,5 % ge-
wachsen. Die Exportdynamik hat sich verbes-
sert, aber die Binnennachfrage blieb schwach.
Die Konsumausgaben der Familien stagnierten.
24 // 25
Enrico Zandegiacomo, Filiale Dosoledo
„Frauen, Männer, Kollegen, Kunden, Lieferanten – bei allen
Unterschieden ist das Bedürfnis immer dasselbe, nämlich
das nach Wertschätzung und Respekt. Erst dann kann
jeder sein Bestes geben.“
Gesichter der VOLKSBANK
26 // 27
aus dem Handwerk sind betroffen. Auswirkun-
gen der Krise, insbesondere wegen der Kon-
sumzurückhaltung der Familien, sind auch in
der Landwirtschaft spürbar.
Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Gesamt-
umsatz im Juni um 16,4 % angestiegen. Dieses
Wachstum ist vor allem exportgetrieben. Die
Auslandsaufträge haben im zweiten Quartal im
Vergleich zum Vorjahresquartal um 30,7 % zu-
gelegt. Im Handwerk gibt es leichte Erholungs-
tendenzen, ebenso wie im Dienstleistungssek-
tor, während der Handel von einer anhaltend
schwierigen Lage berichtet. Der Tourismus be-
richtet von einer zufriedenstellenden Situation:
Die Ankünfte sind bis zur Jahresmitte 2010 im
Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres
um 0,6 % angewachsen; die Aufenthaltsdauer
der Touristen ist leicht gesunken.
Auch für Belluno gilt: Größere Unternehmen mit
mehr als neun Mitarbeitern erholen sich schnel-
ler von der Krise als Kleinunternehmen mit zwei
bis neun Mitarbeitern. Vor allem in der Brillen-
industrie ist die Industrieproduktion im ersten
Halbjahr 2010 zweistellig gewachsen.
Die Zahl der Arbeitsplätze ist im ersten Halbjahr
2010 gesunken.
Provinz Treviso (13 Filialen). Die Wirtschafts-
krise hat die Provinz Treviso im Jahr 2009 voll
getroffen. Im Jahr 2010 scheint sich die regiona-
le Wirtschaft leicht zu erholen, wobei die Wert-
schöpfung weiterhin rückläufig ist (-6 %). Die
schwache wirtschaftliche Erholung ist auf die
starke Präsenz von Industrieunternehmen in der
Region zurückzuführen, die sehr export-abhän-
gig sind. Im Vergleich zu 2009 sind die Exporte
in der Region um 21,2 % zurückgegangen.Eine
Konjunkturumfrage von Unindustria Treviso aus
dem 2. Quartal 2010 zeigt jedoch, dass vor al-
lem größere Unternehmen (mit mehr als 50 Mit-
arbeitern) sich positiv über die Geschäftslage
ihres Unternehmens äußern. Insgesamt gehen
46,3 % der Unternehmen von einer weiteren
Erhöhung der Wertschöpfung aus. Die positive
Entwicklung wird vor allem von der Metall- und
Maschinenbau-Industrie hervorgehoben.
Die Auftragslage hat sich im ersten Halbjahr
2010 verbessert. Vier von zehn Unternehmen
sprechen von höheren Aufträgen als in den Vor-
quartalen.
43 % der Unternehmen berichtet davon, dass
die Aufträge aus dem Binnenland zugenommen
haben, 46 % davon, dass die Aufträge aus dem
Ausland angestiegen sind, wobei in der Provinz
Treviso vor allem die Nachfrage aus den Märk-
ten außerhalb der Europäischen Union angezo-
gen hat.
Provinz Venedig (13 Filialen). Die Konjunktur
in der Provinz Venedig hat in den ersten zwei
Quartalen des Jahres 2010 langsam an Fahrt
aufgenommen, das zeigen die Ergebnisse einer
Konjunkturumfrage von Confindustria Venezia.
Die wirtschaftliche Lage wird von den Unterneh-
men insgesamt noch als schwierig eingeschätzt.
Die Wertschöpfung hat zugenommen (plus
8,2 %). Rund 32 % der befragten Unternehmen
bestätigen höhere Auslastungen. 34 % sprechen
dagegen von einer niedrigeren Wertschöpfung
als im Vorquartal. Ähnlich sind die Aussagen zur
Auftragslage: 34 % der Unternehmen sprechen
von niedrigeren Aufträgen, 28 % von höheren als
im Vorquartal.
Entsprechend gespannt ist auch die Lage am
Arbeitsmarkt. 25 % der Befragten hatten im ers-
ten Quartal 2010 weniger Beschäftigte als im
Vorquartal. Wenn es zu neuen Arbeitsverträgen
kommt, so werden meist Zeitarbeitsverträge ver-
einbart.
Der Absatz im Binnenmarkt hat laut 38 % der
Unternehmen abgenommen (28 % verzeichnen
eine Zunahme), die Verkäufe ins Ausland haben
für 28 % zugenommen (25 % verzeichnen rück-
läufige Exporte).
waren im Handelsregister der Handelskam-
mer Bozen 39.700 Unternehmen eingetragen
(+ 0,6 % zum Vorjahr).
Das Kreditvolumen am Südtiroler Kreditmarkt
ist leicht angestiegen – doch es wurden we-
niger Unternehmenskredite nachgefragt, ins-
besondere von Bauunternehmen
und Unternehmen mit weniger
als 20 Mitarbeitern. Ähnliches gilt
für das Gastgewerbe. Zugenom-
men hat dagegen die Kreditver-
gabe an Privatpersonen (+6,3 %).
Die Kreditqualität hat sich generell
verschlechtert, die Anzahl der unein-
bringlichen Kredite ist angestiegen.
Die Inflation bewegte sich im Juni
2010 auf 2,2 %.
Trotz des positiven Gesamtbildes gibt es auch
negative Aspekte: So ist zwar die Anzahl der
Arbeitsplätze angestiegen, doch gleichzeitig
ist die Zahl der Arbeitssuchenden auf knapp
10.000 Personen gewachsen – das sind 14,4
% mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote
bleibt jedoch mit 3,8 % im nationalen und inter-
nationalen Vergleich relativ niedrig.
Provinz Trient (20 Filialen). Das zweite Halb-
jahr 2010 war in der Provinz Trient von einer
wirtschaftlichen Erholung gekennzeichnet,
doch die Stimmungsindikatoren widerspiegeln
weiterhin eine schwierige Wirtschaftslage.
Der Gesamtumsatz ist im zweiten Quartal ge-
genüber dem Vorjahreswert um 18,1 % ange-
stiegen. Vor allem die Exporte zeigen eine hohe
Dynamik (+23 %). Die Binnennachfrage ist um
9,4 % angewachsen.
Die wirtschaftliche Erholung ist vor allem im Ver-
arbeitenden Gewerbe spürbar, wo die Sektoren
Chemie, Reifen und Bekleidung besonders zu-
legen konnten, während der Lebensmittel-Sek-
tor schwächelt. Die Lage des Handwerks bleibt
gespalten, zumal es zwar höhere Umsätze ver-
3 Der Wirtschaftsbericht
zeichnet, aber kein starkes Wachstum. Auch
die Bauwirtschaft scheint sich noch nicht voll
von der Krise erholt zu haben. Der Handel hat
wieder an Fahrt aufgenommen. Erfreulich sind
vor allem die Ergebnisse im Detailhandel, doch
auch der Großhandel konnte zulegen. Robuste
Wachstumsraten kann auch die Transportwirt-
schaft verzeichnen. Das Dienstleistungsge-
schäft verlief tendenziell positiv.
Trotzdem gilt: Das zweite Quartal 2010 zeigt,
dass nicht alle Unternehmen gleich schnell aus
der Krise kommen. Unternehmen mit mehr als
20 Mitarbeitern verzeichnen wieder stärkere
Umsätze als zuvor. Kleine und Kleinstunter-
nehmen konnten bisher noch nicht vom Auf-
schwung profitieren.
Ähnliches gilt auch für den Arbeitsmarkt: Zwar
konnte die Beschäftigung insgesamt um 1,4 %
zulegen, doch Kleinbetriebe konnten keine neu-
en Stellen schaffen, während dies den mittel-
großen und Groß-Unternehmen gelungen ist.
Die Stimmungsindikatoren zeichnen ein diffe-
renziertes Bild. Während die Wirtschaftsdaten
eine Verbesserung der Wirtschaftslage wider-
spiegeln, glauben die Unternehmer noch nicht
so recht an einen Aufschwung, was die Ge-
schäftslage als auch die Geschäftserwartungen
angeht.
Provinz Belluno (21 Filialen). Die Wirtschafts-
krise hatte die Provinz Belluno 2009 fest im Griff.
Zur Jahresmitte 2010 besserte sich das Bild.
Die Anzahl der im Firmenregister gezählten
Unternehmen ist leicht (-0,7 %) gesunken. Die
größten Schwierigkeiten scheint es im Verarbei-
tenden Gewerbe zu geben (-2,6 %), das stark
exportorientiert ist. Vor allem die Holzindustrie,
Maschinenhersteller und metallverarbeitende
Unternehmen kämpfen mit den Folgen der Kri-
se. In der für Belluno wichtigen Brillen-Industrie
ist die Anzahl der Unternehmen von 324 auf 305
gesunken (-5,9 %). Auch Zuliefer-Unternehmen
Zwischen 1893 und 1900 wurde die Währung von Silbergulden auf Goldkronen umgestellt.
und Firmenkundengeschäft sowie das Bekennt-
nis zur „Beraterbank“ bleiben strategische Stell-
hebel der Volksbank, ebenso wie die weitere
Qualifizierung der Mitarbeiter, die Fokussierung
auf die Dachmarke Volksbank und deren Unter-
marken sowie die Optimierung der Abläufe.
Der Vertrieb
Unsere rund 190.000 Kunden und ihre spezifi-
schen Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt unse-
res Vertriebs. Um jede Kundengruppe optimal
zu betreuen, verfolgen wir einen konsequenten
Segmentierungsansatz. Für jedes Segment sind
ein spezifischer Beratungsansatz, speziell aus-
gebildete Mitarbeiter und für die gehobenen
Zielgruppen auch spezialisierte Beratungszent-
ren vorgesehen. Damit stellen wir sicher, dass
die Kunden einheitlich, systematisch und be-
darfsorientiert betreut werden. Unsere Kunden
werden von den Mitarbeitern in unseren Filialen
und den Mitarbeitern der Kompetenzzentren
Private und Corporate beraten.
Die Volksbank betreut rund 136.000 Privatkun-
den und rund 15.000 Firmenkunden.
Zudem zählen rund 31.000 Kinder und Jugend-
liche in der Altersgruppe zwischen 0 und 27
Jahren zu unseren Kunden. Die Jugendlichen
zwischen 11 und 20 Jahren sprechen wir über
unsere Jugendbank bank4fun und eine eigene
Internetcommunity an.
Auch andere Kundengruppen, wie etwa instituti-
onelle Kunden, betreuen wir.
28 // 29
Privatkunden. Privatkunden werden in den
Filialen und über die Kompetenzzentren für die
Privatkunden betreut. Die Aufgabe der Privat-
kundenberater hat sich in den letzten Jahren
gewandelt. Anders als früher ist der „Private
Banker“ kein Verkäufer von Wertpapieren, son-
dern ein Berater, der die Beziehung zum Kun-
den pflegt.
Im Private Banking werden ausgewählte Pri-
vatkunden (derzeit rund 10.750) einheitlich,
systematisch und bedarfsorientiert beraten
und betreut. Das Ressort Private Banking steht
mit seinen EFA (European Financial Adivsor)-
zertifizierten Private Bankern für Rückfragen
der Anlegerberater als Know-How-Lieferant zur
Verfügung und betreut sowohl Anfragen, die
Privatkunden als auch „Upper Private“-Kunden
betreffen. Insbesondere leistet das Ressort
Dienstleistungen wie zum Beispiel Portfolioana-
lyse, Hilfestellung bei der Produktwahl (auch im
Versicherungsbereich), Analyse von Fonds und
Vermögensverwaltungen. Das Ziel ist es, eine
genaue Bedarfserhebung zu machen und dar-
aufhin die Portfolios der Kunden zu optimieren.
Das Portfolio wird laut dem Profil des Kunden
zusammengestellt, wobei der Kunde nach
seiner Risikoorientierung, seiner Kenntnis von
Finanzinstrumenten, seinem Zeithorizont und
seiner derzeitigen Vermögenslage befragt wird.
KUNDENSEGMENTE DER VOLKSBANK (31.12.2010)
Jugendkunden31,0
Firmenkunden14,6
Privatkunden133,7
Andere4,2
3 Der Wirtschaftsbericht
Provinz Pordenone (3 Filialen). Im zweiten
Halbjahr 2010 hat in der Provinz Pordenone
die Konjunkturerholung eingesetzt. Im dritten
Quartal sind die Wertschöpfung (+10,1 %) und
der Umsatz (11,5 %) angestiegen. Die Umsätze,
die in den Auslandsmärkten erzielt wurden, nah-
men um 16,3 % zu. Auch die Inlandsnachfrage
zieht in der Provinz Pordenone wieder an, die
Auftragslage verbesserte sich deutlich (+9,4 %).
Auch in Pordenone sind größere Unternehmen
(ab 50 Mitarbeitern) leistungsstärker als kleine
und mittlere Unternehmen.
Die Krise ist in Pordenone noch nicht überstan-
den. Das zeigt der hohe Zulauf zur Lohnaus-
gleichskasse. 20 % der Unternehmen haben für
60 % ihrer Mitarbeiter um Leistungen der Lohn-
ausgleichskasse angesucht.
Im wichtigen Sektor Holz sind die Aussich-
ten nach zwei Krisenjahren wieder positiv. Die
Wertschöpfung ist um 1,6 % angestiegen, der
Umsatz um 3,6 %. Im Sektor Metall und Metall-
produkte sind sowohl Wertschöpfung (+9,5 %)
als auch Umsatz (+7 %) angestiegen. Dies ist
vor allem auf die starke Binnennachfrage zurück-
zuführen, während die Exporte in diesem Sektor
noch schwächeln. In der Metall- und Maschinen-
bauindustrie ist die Produktion im ersten Halb-
jahr angestiegen (+9,5 %), der Umsatz konnte
zulegen (+13 %). Dies hängt vor allem mit der
starken Auslandsnachfrage zusammen. Auch
andere Sektoren des Verarbeitenden Gewerbes
konnten zulegen. Die Bauwirtschaft befindet sich
weiterhin in Schwierigkeiten. Die Wertschöpfung
nahm weiter ab (-7,5 %), die Umsätze konnten
dank einiger Großunternehmen des Sektors
leicht zunehmen. Der Handel konnte leicht zu-
nehmen; die Umsätze konnten im ersten Halb-
jahr 2010 um 0,5 % gesteigert werden.
Unsere Strategie
Die Volksbank erhebt den Anspruch, eine star-
ke Regionalbank im Nordosten Italiens zu sein.
Unsere Kerntätigkeit ist das Retailgeschäft mit
einer Verankerung im Privat- und Firmenkun-
dengeschäft. Die Grundsätze unserer Strategie
wurden zuletzt im Zweijahresplan 2010-2011
festgelegt. Auch Wachstumsziele werden dort
festgehalten.
Der Zweijahresplan. Der Zweijahresplan geht
von makroökonomischen Faktoren und Beson-
derheiten des Marktumfeldes aus. Er definiert
jene Bereiche, in denen strategische Eingriffe
nötig sind. Diese können das Management, die
Prozesse, die Innovation etc. beinhalten.
Für das abgeschlossene Geschäftsjahr ent-
spricht die Entwicklung der Bank der im Strate-
giepapier angeführten Ausrichtung.
Der Zweijahresplan geht von makroökono-
mischen Faktoren und Besonderheiten des
Marktumfeldes aus. Er definiert jene Bereiche,
in denen strategische Eingriffe nötig sind. Diese
können das Management, die Prozesse, die In-
novation etc. beinhalten.
Für das abgeschlossene Geschäftsjahr ent-
spricht die Entwicklung der Bank der im Stra-
tegiepapier angeführten Ausrichtung. Der Plan
enthält klare Leitlinien zur Positionierung der
Volksbank als einer starken Regionalbank in
Nordost-Italien. Die Präsenz mit einer vordefi-
nierten Anzahl von Filialen in den einzelnen Pro-
vinzen soll eine ausreichende Sichtbarkeit ge-
währleisten. Nach der starken Expansion in den
Jahren 2008 und 2009 war für 2010 und 2011
eine Konsolidierung angesagt. Für den genann-
ten Zweijahreszeitraum geht der Strategieplan
von einer Verlangsamung des Wachstums aus.
Gleichzeitig sieht der Plan eine Verbesserung
der organisatorischen Struktur und des inter-
nen Kontrollsystems der Bank vor (u.a. Risiko-
management, Compliance, Internal Audit). Das
Retailgeschäft mit den Verankerungen im Privat-
30 // 31
entsprechende Einzugsermächtigung (Mandat)
einholt. Die SDD wird künftig das italienische
Rid-Verfahren ersetzen. Es werden zwei Arten
von SDD unterschieden:
- Basislastschrift SDD (Core): Schuldner sind
sowohl Verbraucher als auch Unternehmen
- Firmenlastschrift SDD Business to Business
(B2B): Schuldner sind ausschließlich Unter-
nehmen.
Das Dienstleistungsangebot hat die Volksbank
u. a. mit Alba Leasing ausgebaut. Dank dieser
Vereinbarung haben Firmenkunden der Volks-
bank die Möglichkeit, Leasingfinanzierungen
für Kraftfahrzeuge, Maschinen und Spezialfahr-
zeuge zu beantragen. Eine ähnliche Vereinba-
rung wurde mit bancaIFIS getroffen, die auf das
Factoring spezialisiert ist und vor allem Klein-
und Mittelbetriebe betreut.
Auf organisatorischer Ebene wurden zahlreiche
Abläufe, die technisch-operativen Charakter
haben, von der Filiale in das Back-Office „Ope-
rations“ verlagert. Durch die Zentralisierung
sollen die Filialen entlastet werden, damit dort
mehr Ressourcen für die Kundenberatung und
–betreuung zur Verfügung stehen.
Zum Jahreswechsel 2010/2011 wurden Unter-
nehmergespräche unter dem Motto „Volksbank
trifft Wirtschaft“ in Bozen, Brixen, Bruneck, Me-
ran und Sand in Taufers organisiert, bei denen
die Bank mit Unternehmern und Wirtschafts-
vertretern in den Dialog trat. Ingesamt haben
rund 350 Unternehmer daran teilgenommen.
Zielsetzung der Gespräche war es, ein wech-
selseitiges Verständnis zwischen Bank und Un-
ternehmen zu schaffen. Themen wie „Basel III“,
Liquidität, Rating und Kreditvergabe standen
im Vordergrund.
Jugendkunden. Die Volksbank investiert seit
Jahren in das Jugendsegment. Die Jugend-
bank Volksbank bank4fun betreut die Jugend-
lichen zwischen 11 und 20 Jahren. In jeder
Volksbank-Filiale gibt es einen Jugendberater,
der unsere jungen Kunden gezielt und persön-
lich berät. Auf diese Weise sprechen wir auch in
der Peripherie viele Jugendliche an.
Vor allem der virtuelle Arm der bank4fun hat
sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit er-
freut. Die Plattform www.bank4fun.it ist eine der
meistbesuchten Internetseiten der Region. Die
Website der bank4fun zählte im vergangenen
Jahr rund 10.000 registrierte Nutzer. Die Ju-
gendlichen erledigen ihre Bankgeschäfte über
direct b@nking oder sms b@nking.
Speziell für Jugendliche bietet die bank4fun
Bankprodukte wie das Sparbuch Orange, Kon-
to Orange, Uni-Konto oder das Berufseinstei-
ger-Konto an. Zudem wird den Jugendlichen
ein eigener Club (Club Orange) geboten, der ih-
nen Vorteile bei Gewinnspielen, Aktionen oder
Vergünstigungen bei den Club-Orange-Part-
nern sichert. Von der Jugendbank organisierte
Events und Veranstaltungen sind inzwischen zu
einer festen Größe im Einzugsgebiet geworden.
Das Filialnetz. Die Volksbank verfügt über ein
Filialnetz, das ihre Wachstumsziele ausreichend
unterstützt und das auf einen mehrjährigen Pla-
nungszeitraum ausgelegt ist. Unser Grundsatz
ist es, auf provinzieller Ebene eine gute Sicht-
barkeit zu gewinnen und mit einer Filialdichte
präsent zu sein, die uns als Retailbank aus Kun-
densicht glaubwürdig erscheinen lässt. Dieses
Ziel haben wir erreicht: 2010 wurden aus die-
sen Überlegungen heraus keine neuen Filialen
eröffnet. Insgesamt verfügt die Volksbank nun
über 133 Filialen, und zwar in den Provinzen
Südtirol (63), Trentino (20), Belluno (21), Treviso
(13), Venedig (13) und Pordenone (3). Umfragen
zu unserer Markenbekanntheit, die wir 2010
durchgeführt haben, bescheinigen uns, dass
wir auch in den neuen Einzugsgebieten einen
sehr hohen Bekanntheitsgrad unter Kunden
3 Der Wirtschaftsbericht
Firmenkunden. Das Corporate Banking be-
treut rund 2500 ausgewählte Firmenkunden,
die aufgrund ihres Profils zu diesem Segment
gehören. Ende 2010 wurde für die Firmenkun-
den der Rating-Report eingeführt. Dabei wird
dem Kunden schriftlich sein Rating bei der
Volksbank mitgeteilt und es werden die Krite-
rien der Berechnung erklärt. Der Kunde erhält
konkrete Empfehlungen, wie er das Rating bei
der Bank verbessern kann. Seit Jahresbeginn
2011 kommt dieser Report systematisch zum
Einsatz.
Das Firmenkundengeschäft war 2010 von wich-
tigen Änderungen im Zahlungsverkehr geprägt:
Am 1. März 2010 ist die europäische Richtlinie
für Zahlungsdienste (PSD – Payment Service
Directive) in Kraft getreten. Sie bildet den Rah-
men für die Umsetzung eines gemeinsamen
europäischen Zahlungsverkehrsmarktes, inner-
halb dem sämtliche Zahlungen wie Überwei-
sungen, Kartenzahlungen oder Lastschriften
einheitlich, schnell und effizient abgewickelt
werden können. So können Zahlungen seit die-
sem Datum nur mehr mit der IBAN (Internatio-
nal Bank Account Number) durchgeführt wer-
den. Die Kunden profitieren insbesondere von
einer Verkürzung der Abwicklungszeiten.
Die Anpassung an die gesetzlichen Vorschrif-
ten hat zu einer Überarbeitung der internen Pro-
zesse und Abläufe geführt, sowie der Verträge,
die den Zahlungsverkehr zum Inhalt haben.
Im Jahr 2008 wurde die Initiative SEPA (Single
Euro Payment Area) umgesetzt. Im abgelaufe-
nen Jahr hat die Volksbank insbesondere an der
Umsetzung von Sepa Direct Debit (SDD) gear-
beitet. SDD stellt ein Lastschriftverfahren auf
europäischer Ebene dar. Damit können Unter-
nehmen (Gläubiger) die eigenen Forderungen
in Euro gegenüber ihren Kunden (Schuldner) in
den 32 SEPA-Ländern mit einer einheitlichen
Vorgangsweise einziehen. Voraussetzung ist,
dass der Gläubiger vorab vom Schuldner eine
Risiko und Ertrag müssen in einem ausgewo-
genen Verhältnis zueinander stehen. Diversifi-
zierung und eine solide Portfolio-Strukturierung
stehen in der Beratung ganz oben – wobei die
Aufgabe des Beraters darin besteht, den Kun-
den mit allen Informationen zu beliefern, jedoch
nie eine Anlageentscheidung für ihn zu treffen.
Jährlich wird die Palette der Anlageinstrumente,
die wir unseren Privatkunden anbieten, erwei-
tert, so zum Beispiel auch um in- und ausländi-
sche Fondsgesellschaften.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Volks-
bank der italienischen Vereinigung Private Ban-
king (Associazione Italiana Private Banking,
AIPB) beigetreten. Das Ziel ist es, die Entwick-
lung des Private Banking voranzutreiben.
Seit 2010 arbeitet die Volksbank mit dem Bera-
ter Centrosim / Istituto Centrale Banche Popo-
lari Italiane zusammen. Der Austausch beinhal-
tet vor allem die Struktur der Modell-Portfolios,
aber auch die Analyse und Empfehlung einzel-
ner Finanzinstrumente.
Für Upper-Private-Kunden wurde
im Jahr 2010 die Vorarbeit für einen
künftigen Beratervertrag geleistet.
Im Laufe des Jahres 2011 soll diese
Kundengruppe, die einen beson-
deren Bedarf für eine vertiefte und
zeitlich intensive Beratung und spe-
zifische Finanzinstrumente hat, ei-
nen Beratervertrag erhalten, in dem
aufgelistet ist, worin die Beratungs-
Dienstleistung besteht.
Im Laufe des Jahres 2010 haben
drei Veranstaltungen zum Thema
„Das Sparen heute und die Bedürf-
nisse der Privatkunden“ in Mestre,
Bozen und Brixen stattgefunden. In
diesem Rahmen haben namhafte
Experten vermögende Privatkunden
über die Bedeutung einer maßgeschneiderten
Beratung und die Rolle des Beraters informiert.
1922 bezieht die Meraner „Spar- und Vorschuß-Casse“ den neuen Sitz am Kornplatz. In den Räumen des früheren Klarissenklosters wurden später wertvolle Wandmalereien, Fresken und Gräber entdeckt, die aufwendig restauriert wurden. Das Gemälde stammt vom Meraner Künstler Prof. Franz Lenhart.
Finanzdienstleistungen
Rating. Die internationale Rating-Agentur
Moody’s hat im abgelaufenen Geschäftsjahr
die Bonitätseinstufung der Volksbank mit „A2“
bestätigt. In der Begründung schreibt Moody’s
von den verschlechterten makroökonomischen
Daten, die insbesondere in Italien zu einer ge-
nerellen Verschlechterung der Bonität des ge-
samten Bankensystems geführt haben.
Zudem wurden im Jahr 2010 die Vorbereitun-
gen für ein Rating einer zweiten Ratingagentur
getroffen. Im Februar 2011 hat erstmals Stan-
dard & Poor’s ein Volksbank-Rating mit der
guten Bonitätseinstufung „A-“ vorgelegt, das in
der täglichen Operativität der Bank hilfreich ist.
Positiv hervorgehoben hat Standard & Poor’s
die gute Qualität unseres Kreditportfolios, das
relativ niedrige Kreditrisiko und eine einwand-
freie Kapitalisierung. Nicht zuletzt hat die Ra-
tingagentur auch eine hohe Solidität der Volks-
bank aufgrund einer soliden Mitgliederbasis
bestätigt.
Liquidität. Unsere Bank hat auch im abgelaufe-
nen Geschäftsjahr dem Liquiditätsmanagement
eine unverminderte Aufmerksamkeit gewidmet.
Am Interbankenmarkt hatte die Volksbank zu
keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten, Geld zu er-
halten. Dies ist u. a. auf die gute Bewertung der
Ratingagentur Moody’s zurückzuführen, aber
auch auf den guten Namen, den sich die Bank
in den letzten Jahren an den Märkten gemacht
hat.
Die Liquidität ist durch eine Reihe von Maß-
nahmen bestens abgesichert. Im Rahmen
des EMTN-Programmes hat die Volksbank
drei Obligationen im Umfang von 107 Millionen
Euro begeben, sowie sieben Schuldscheine im
Umfang von 38,5 Millionen Euro. Die Volksbank
hat zudem eine gute Basis an Wertpapieren
geschaffen, die durch die Europäische Zentral-
bank (EZB) refinanziert werden. Bei Bedarf kön-
nen diese Papiere jederzeit eingesetzt werden.
32 // 33
Die Liquiditätskoeffizienten der Bank waren da-
her immer positiv.
Finanzsektor. 2010 war an den internationa-
len Finanzmärkten ein schwieriges Jahr. Dies
ist vor allem auf die Ausweitung der Credit
Spreads (Risikoprämien) und die Folgen der
Finanzkrise zurückzuführen. Diese Entwicklung
hat vor allem den Banksektor betroffen, sowie
überschuldete Länder, darunter Irland, Grie-
chenland, Portugal und Italien, um nur einige zu
nennen.
Diese Ereignisse haben dazu geführt, dass das
Ergebnis im Finanzbereich unter den Budgeter-
wartungen liegt. Trotzdem ist es gelungen, ins-
gesamt einen positiven Beitrag zum Gesamter-
gebnis zu liefern. Diese Performance wurde vor
allem durch Zinserträge erzielt.
Den freien Spielraum innerhalb der Anlagepo-
litik hat das Team dazu genutzt, das Risiko so
niedrig wie möglich zu halten, indem in kurz-
fristige, liquide und solide Werte, sprich in bes-
te Credits, investiert wurde. Märkten wie etwa
Griechenland blieb die Volksbank z. B. dauer-
haft fern.
Produkte. Im Jahr 2010 wurden signifikan-
te strukturelle Änderungen im Produktbereich
durchgeführt. Neu entstanden sind die Res-
sorts Produkt-Management und Operations.
Durch diese Struktur wird der Fokus auf die
Kernaufgaben der einzelnen Bereiche ver-
stärkt. Die Produktverantwortlichen haben eine
360-Grad-Verantwortung für ihre Produkte und
die Ressorts sind dadurch besser für die Erfor-
dernisse der Zukunft ausgerüstet. Dafür wur-
den die Ressourcen in den einzelnen Bereichen
aufgebaut.
Virtual Banking. Die Nutzung der virtuellen
Kanäle ist auch im vergangenen Jahr wieder
angestiegen. Die Anzahl von direct b@nking-
3 Der Wirtschaftsbericht
wie Nichtkunden erreicht haben. 2010 war in
der Filialwelt ein Jahr des qualitativen Wachs-
tums. Die im Jahr 2009 neu geschaffenen
Strukturen (insbesondere die Filialen in Treviso,
Pordenone und Venedig und die Private- und
Corporate-Zentren in Venedig) haben sich bei
den Kunden etabliert.
Südtirol ist unser Kernmarkt. Wir planen in Süd-
tirol innerhalb der bestehenden Strukturen, die
uns zur Verfügung stehen, eine Markterweite-
rung und wollen hier weitere Marktanteile dazu
gewinnen.
Die Erfahrung der letzten Jahre hat uns bewie-
sen, dass der Nordosten Italiens ein einheitli-
cher Wirtschaftsraum ist, in dem die Art zu den-
ken und zu arbeiten ähnlich ist. Die Volksbank
glaubt weiterhin an die wirtschaftliche Kraft und
den Erfolg der Menschen in unserem neuen
Einzugsgebiet. Die Aufgabe der
nächsten Jahre ist es, die Partner-
schaft zwischen Kunden und Bank
weiter zu verstärken.
Im abgelaufenen Jahr wurde großer
Wert auf die Erhöhung der Bera-
tungsqualität in den Filialen gelegt.
In kleineren Strukturen beispiels-
weise wurde die Beratungstätigkeit
vielerorts auf den Nachmittag kon-
zentriert, damit die Berater mehr
Zeit für die Anliegen der Kunden
haben.
Im Herbst 2010 wurde eine neue,
integrierte CRM (Customer Relati-
onship Management)und Verkaufs-
software erfolgreich in allen Filialen eingeführt.
Sie umfasst alle Arbeitsschritte von der Akti-
vitäten- und Terminplanung in der Filiale über
die bedarfsorientierte Kundenberatung bis zur
Eröffnung von neuen Abkommen und Bank-
produkten. Damit können die Berater in allen
Phasen der Kundenbetreuung optimal auf die
Bedürfnisse des Kunden eingehen und noch
näher am Kunden sein. Die Software überprüft
automatisch die Einhaltung der Auflagen beim
Vertragsabschluss und trägt damit auch zur
Steigerung der Arbeitsqualität bei.
Neue Niederlassung Brixen/Bruneck. Zum
Jahreswechsel 2010/2011 wurde die neue
Niederlassung Brixen/Bruneck gegründet, die
aus den Niederlassungen Brixen und Bruneck
hervorgegangen ist. Durch die Konzentration in
einer einzigen Niederlassung werden höhere
Synergieeffekte erreicht und die Kunden bes-
ser und professioneller betreut. Eine Bündelung
der Fachkompetenz und damit eine erhöhte
Beratungsqualität entsteht insbesondere für die
Kunden der Private- und Corporate-Beratungs-
zentren. Zur Niederlassung Brixen/Bruneck
zählen 25 Filialen und die beiden Beratungs-
zentren. Mit 153 Mitarbeitern ist Brixen/Bruneck
nun die größte Niederlassung der Bank.
Die Sparbücher stammen von der „Spar- und Vorschußkasse Bozen“ und sind auf die Jahre 1923 und 1924 datiert.
34 // 35Gesichter der VOLKSBANK
Angelika Kranebitter, Filiale Vahrn
„Wir sind erfolgreich, wenn wir die Bedürfnisse unserer
Kunden verstehen und darauf eingehen. Wir können noch
besser werden, indem wir das Gespräch mit unseren
Kunden noch weiter intensivieren.“
36 // 37
Die Produktpalette für nicht hypothekarische
Darlehen wurde gemäß Gesetzesdekret §141
angepasst.
Basisprodukte. Die Standardisierung der
Kontopalette wurde fortgesetzt, die Operativi-
tät einiger Produkte angepasst, das Potenzial
bestehender Produkte verbessert und die Ent-
wicklung weiterer Produkte gemäß den Bedürf-
nissen des Marktes in die Wege geleitet.
Anlageprodukte. Um die normengerechte
Umsetzung der MiFID-Richtlinien (Markets in
Financial Instruments Directive) objektiv prüfen
zu lassen, hat die Volksbank ein Revisionsun-
ternehmen mit einer außerordentlichen Prüfung
beauftragt. Die Prüfung, welche in enger Zu-
sammenarbeit mit den Bereichen Internal Audit
und Compliance der Bank durchgeführt wurde,
ist mit der Gesamtbewertung „sehr gut“ abge-
schlossen worden. Das Revisionsunternehmen
bestätigt, dass die Bank bereits seit dem Jahr
2007 entsprechend der oben genannten Richt-
linien handelt.
Die interne Dokumentation und auch jene, wel-
che an die Kunden ausgehändigt wird, sowie
die erstellten Prozesse erfüllen die Maßstäbe der
Prüfer. Auch der für die gehobene Privatkund-
schaft neu ausgearbeitete Anlageberatungs-
vertrag, welcher mit der Beratungssoftware
Objectway Financial Suite zur Verfügung stehen
wird, wurde von den externen Prüfern positiv
bewertet.
Versicherungen. Einige Produkterneuerungen
wurden eingeführt, u. a. die Erweiterung der
globalen Familienversicherung Casa Oggi mit
der Rechtsschutzversicherung.
Die Kreditrestschuldversicherung, die Kran-
kenhausversicherung Polizze H und die 2009
eingeführte Unfallversicherung care4u stießen
weiterhin auf großes Interesse unserer Kunden.
Im Zuge des neuen ISVAP-Reglements Nr. 35
über die Informationspflichten gegenüber den
Kunden wurden die Versicherungspolizzen zum
Schutz von Darlehen und Krediten überarbeitet
und die operativen Abläufe sämtlicher Versi-
cherungsprodukte angepasst. Ebenso wurden
alle Werbematerialien auf den von dem Regle-
ment erforderten Stand gebracht.
Normativer Bereich. Das Projekt „Transpa-
renz“ hat das Ziel, die Kunden über ihre ver-
traglichen Rechte und Verpflichtungen zu
informieren und die Vorschiftsmäßigkeit der
Beziehung zwischen Kunden und Bank zu ge-
währleisten. Das Pro-
jekt wurde vom Vorjahr
fortgesetzt. In diesem
Zusammenhang wur-
den den Kunden ob-
jektive Informationen
zur Auswahl der wich-
tigsten Bankprodukte
zur Verfügung gestellt
(Anleitung zur Auswahl
eines Kontokorrents,
Anleitung zum Dar-
lehen für Eigenheim,
Leitfaden zum Konto-
wechsel). Mit der jährlichen Spesenübersicht
wurden die letzten Erfordernisse des Pro-
jektes „Transparenz“ zum Jahresende 2010
implementiert. Die zum Jahresende durch-
geführten Kontrollen seitens Banca d’Italia
verliefen positiv und bestätigten die korrekte
Umsetzung der Transparenzbestimmungen.
Mit dem Gesetzesdekret §141 zum erweiterten
Schutz des Konsumenten wurde die Produkt-
palette zum Konsumentenkredit den neuen Be-
stimmungen angepasst. Davon betroffen sind
alle Kreditverträge, welche von Konsumenten
unterschrieben werden (bis zu einem Betrag
von 75.000,00 Euro).
Der Verwaltungs- und Aufsichtsrat der „Spar- und Vorschußkasse Brixen“. Das Bild wurde 1929 zum Anlass des 40jährigen Jubiläums der Bank aufgenommen.
3 Der Wirtschaftsbericht
Nutzern und -Bewegungen stieg im Jahresver-
lauf um 15 % an. Der Zuwachs bei den Nutzern
vom sms b@nking betrug 180 % und bei den
Bewegungen (inklusive Abfragen) übers sms
b@nking 300 %.
Die Innovationen im Online-Bereich betreffen
alle Kanäle (PC, Handy, Smartphones und Ki-
osk). Das Portal der Bank für mobile Geräte mit
Internetzugang (Smartphones, iPhone, Black-
barry) ist seit 2010 online. Die Inhalte sind am
Bedarf des Kunden ausgerichtet, so kann er z.
B. mobile b@nking betreiben oder E-Mails an
seine Filiale schreiben.
Der Kunde kann von zuhause aus und mit
Smartphones mit Internetzugang nach Filialen
suchen und eine Navigation zur ausgewähl-
ten Filiale starten, sofern das Smartphone mit
GPS-Empfänger ausgestattet ist.
Besucher unserer Homepage können seit kur-
zem auch Terminanfragen für Beratungsge-
spräche an die Filiale richten.
Neue Funktionen im Rahmen unseres Inter-
netauftritts (www.volksbank.it) umfassen die
Erweiterung der Filialsuche, einen Währungs-
rechner und eine Suchfunktion, in der gezielt
nach Themen und Schlagwörtern gesucht wer-
den kann. Alle Filialen der Bank sind im Goog-
le-Maps-Dienst verzeichnet. Die Auffindbarkeit
der Volksbank und unserer Produkte in den
Suchmaschinen im Internet wurde durch Such-
maschinenoptimierung verbessert.
Die neue Version des direct b@nking wurde
eingeführt und sehr positiv von unseren Kun-
den aufgenommen. Zudem wurde der Schnell-
zugriff zu unserer Website mittels QR-Code
(„quick response“-Code) für mobile b@nking
lanciert.
Die Homepage wurde kontinuierlich an die Kun-
denbedürfnisse angepasst und Neuigkeiten
fortlaufend vorgestellt, darunter zum Beispiel die
Kompletterneuerung des Bereichs Finanzmarkt
und die Einführung von Tools zur Produktaus-
wahl. In der Kundenumfrage vom Herbst 2010
wurde die Volksbank-Website als sehr benutzer-
freundlich und informativ bewertet.
Besonderes Interesse zeigten unsere Kunden
im vergangenen Jahr an Applikationen für das
iPhone. Die kostenlose Volksbank-App erlaubt
es iPhone-Nutzern, über ihr Smartphone diver-
se Dienste unserer Bank zu nutzen, darunter
z. B. die Filialsuche, das sms b@nking oder das
mobile b@nking. Sie können damit auch den
Volksbank-Helpdesk kontaktieren.
Das Thema Sicherheit der elektronischen Ka-
näle (Kiosk, direct b@nking, ATM und Karten)
wurde auch im abgelaufenen Jahr großge-
schrieben. Es wurden weitere Verbesserungen
eingeführt, um die Sicherheit unserer Produkte
weiter zu erhöhen. Um die direct b@nking-Nut-
zer vor Phishing-Angriffen zu schützen, wurde
ein Gratis-Check-Up der Software zur Verfü-
gung gestellt.
Für die Firmenkunden wurde die GSM-Auto-
risierung lanciert, die den Einstieg ins CoB@
web mit einem einmaligen Password und ei-
ner Bestätigung mit dem Mobiltelefon ermög-
licht. Zudem wurde das CoB@ web mit einer
einfacheren Navigation und neuen Funktionen
ausgestattet, z.B. der Möglichkeit, eine Anfrage
wegen einer Bankgarantie zu stellen.
Das Interesse der Kunden an der Wertkarte
blieb weiterhin sehr stark. Die Wertkarten – in-
klusive der One More Orange für Jugendliche
– wurden mit einem Mikrochip ausgestattet und
an die Anforderungen von SEPA (Single Euro
Payments Area) angepasst.
Finanzierungen. 2010 wurde das First-Dar-
lehen mit Höchstzinssatz eingeführt. Kunden
können den Zinssatz mit einer vorab festgeleg-
ten Höchstgrenze absichern, die für die gesam-
te Dauer des Kredites nicht überschritten wer-
den kann. Gleichzeitig profitieren sie von gleich
bleibenden oder fallenden Zinsen.
38 // 39
ausschuss wurden Leitfäden für Banken- und
Finanzschiedsrichter, Darlehen, Kontokorrente
und Kontowechsel eingeführt.
Die neue Werbefigur „Super-V“ bewirbt seit
2010 vorwiegend die elektronischen Kanäle.
Im Private Banking wurde im Jahr 2010 viel in
Events investiert. In Brixen, Bozen und Vene-
dig fanden Themenabende mit hochkarätigen
Referenten statt. Image-Anzeigen in Tageszei-
tungen und der monatliche Börsenbericht im
„Wirtschaftskurier“ ergänzen unsere Private-
Banking-Initiativen.
Im Corporate Banking wurden Treffen zwischen
Unternehmern und der Bankspitze unter dem
Motto „Volksbank trifft Wirtschaft“ organisiert.
Zudem werben wir durch Image-Anzeigen in
den Verbandsmedien.
Die Jugendlichen wurden über Events der
bank4fun angesprochen, die im Veranstal-
tungskalender „What’s up“ kommuniziert wer-
den. Für Kinder hat die Volksbank ein neues
Blue-Spiel lanciert.
Bereich Recht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr
wurde der Bereich Recht tiefgreifend umstruk-
turiert. Er steht jetzt auf zwei Säulen: zum einen
dem Ressort Sofferenzen und zum anderen
dem Ressort Rechtsberatung.
Das Ressort Sofferenzen hat die Aufgabe, das
Ausfallrisiko von notleidenden Krediten zu be-
messen und die Forderungen mit ihrem wahr-
scheinlichen Wert zu bilanzieren. Im abgelau-
fenen Jahr ist es gelungen, das Inkasso der
notleidenden Positionen im Vergleich zum Vor-
jahr deutlich zu verbessern. Auch die Effizienz
der Bearbeitung wurde erhöht.
Die Abteilung Rechtsberatung unterstützt die in-
ternen Abteilungen der Bank und das Filialnetz
bei juridischen Fragen, die z. B. Gesellschafts-
recht, Vertragsrecht, Privacy oder Familienrecht
betreffen. Falls mit Verlusten gerechnet werden
muss, nimmt das Ressort Rückstellungen in der
Bilanz vor. Zudem betreut die Abteilung Rechts-
beratung den Kontakt mit Behörden wie der Ge-
richtsbehörde oder der Polizei.
3 Der Wirtschaftsbericht
Planung und Steuerung
Kommunikation. In der Kommunikation prä-
sentiert sich die Volksbank als freundliche,
kompetente und innovative Bank, die politisch
unabhängig ist. Sachthemen stehen in der
Kommunikation der Bank im Vordergrund.
Die Aufgabe der Kommunikation besteht dar-
in, der Bank mehr Bekanntheit und
Sichtbarkeit zu verschaffen. Sicht-
barkeit auf der Ebene der Kunden,
Mitglieder, Medien und der Öffent-
lichkeit (externe Kommunikation)
– aber auch nach innen, in der Be-
ziehung zu den Mitarbeitern (interne
Kommunikation).
Zu den Sachthemen, die die Volks-
bank im vergangenen Jahr öffent-
lichkeitswirksam platziert hat, zähl-
ten vor allem Informationen rund um
Produkte und Innovationen, aber
auch Hinweise auf unsere Veranstaltungen, auf
Initiativen für unsere Privat- und Firmenkunden,
sowie Informationen über unsere Sponsoring-
Aktivitäten und unser soziales Engagement.
Die Marke und die Submarken. Die Marke
Volksbank umfasst die Gesamtheit der Leis-
tungen, für deren Erfüllung bankweit geltende
Standards festgelegt wurden. Die Marke Volks-
bank und die Submarken Volksbank Private
Banking, Volksbank Corporate Banking und
bank4fun widerspiegeln alle unsere einzigar-
tigen Wettbewerbsvorteile. Demnach ist die
Volksbank – in wenigen Worten – eine unab-
hängige regionale Bank, die für ihre Kunden da
ist und ihnen innovative Produkte anbietet. In
Südtirol ist die Marke Volksbank sehr bekannt:
97 % unserer Kunden nennen uns ungestützt
unter den ersten fünf Banken.
Die Kundenumfrage 2010 bescheinigt der Volks-
bank, dass die Kunden unsere Serviceleistung
anerkennen und schätzen. Im Vergleich zu den
Mitbewerbern sehen sich rund 30 % der Private-
Banking-Kunden von der Volksbank besser
beraten. 88 % der Befragten denken an die
Volksbank, wenn es um Private Banking geht
und 81 % unserer Kunden kennen den Bera-
ter namentlich. Die Umfrage bescheinigt uns
auch 2010 eine professionelle Beratung. Auch
die entsprechende Umfrage unter Corporate-
Banking-Kunden bescheinigt uns gute Ergeb-
nisse. Demnach denken 86 % der Befragten an
die Volksbank, wenn es um Corporate Banking
geht. Die Marke bank4fun ist im Jugendseg-
ment in Südtirol etabliert. Die Anzahl der Ju-
gendkunden bei der Volksbank nahm zuletzt
zu. Die Seite bank4fun hat rund 10.000 regis-
trierte Nutzer.Die Marke Volksbank wird insbe-
sondere durch die Mitarbeiter zum Leben er-
weckt – sie sind es, die die Marke in den Köpfen
unserer Kunden verankern. In diese Richtung
wurden im vergangenen Geschäftsjahr unsere
Mitarbeiter geschult – eine Aufgabe, die auch
im Jahr 2011 fortgeführt wird.
Marketing. Die Kommunikation mit unseren
Kunden (Privatkunden, Firmenkunden und Ju-
gendkunden) stand 2010 im Vordergrund der
Marketing-Aktivitäten.
In der Produktwerbung wurde insbesondere
die Innovationskraft der Volksbank betont, da-
runter Innovationen im E-Banking für Firmen-
kunden (CoB@web), oder die I-Phone-App.
Werbekampagnen wie jene zum First-Darlehen
mit Höchstzinssatz oder Broschüren zum In-
kasso-Geschäft und zu Online-Produkten er-
gänzten die Produktwerbung.
Marketing-Aktionen umfassten das 5. Bonus-
Banking-Programm, das die Bank aufgelegt
hat, sowie Aktionen, um Neukunden in Venedig
zu gewinnen und das Cross-Selling in der Nie-
derlassung Brixen/Bruneck zu optimieren. Eine
Mitgliederaktion war darauf ausgerichtet, Ak-
tionäre von der Mitgliedschaft zu überzeugen.
In Zusammenarbeit mit dem ABI-Regional-
Nach dem ersten Weltkrieg wur-de per Dekret des italienischen Hee-resoberkommandos mit 10.4.1919 in Südtirol die Krone aus dem Verkehr gezogen. Die neue Währung war die italienische Lira. Eine Krone war nun 0,40 Lira wert.
Stundung von Ratenzahlungen. Die Wirt-
schaftskrise hat in den letzten Jahren zu
Engpässen in der Rückzahlungsfähigkeit der
Kredite bei Unternehmen geführt. Die Ban-
kenvereinigung ABI (Associazione Bancaria
Italiana) hat daher Stundungsmöglichkeiten für
kleine und mittlere Unternehmen
vorgesehen, die im Abkommen vom
3.8.2009 zwischen dem ABI und
verschiedenen Wirtschaftsverbän-
den festgehalten wurden. Das Ab-
kommen ermöglicht es Firmenkun-
den u. a., Kapitalstundungen von
Darlehensraten und Leasingraten zu
erreichen oder die Fälligkeiten der
kurzfristigen Kredite zu verlängern.
Die Unternehmen müssen eine Rei-
he von Auflagen erfüllen, um diese
Möglichkeiten in Anspruch nehmen
zu können. Das Abkommen wurde zuletzt
bis Juli 2011 verlängert. Auch außerhalb des
ABI-Abkommens gab es im vergangenen Ge-
schäftsjahr für Firmen- und Privatkunden die
Möglichkeit, Ratenstundungen mit der Bank zu
vereinbaren. Bei begründeten Anfragen hat die
Volksbank zusammen mit den Kunden nach
praktikablen Lösungen gesucht.
40 // 41
nen. Ziel ist es, die Operativität der Mitarbeiter
zu verbessern, was sowohl die Anzahl als auch
die Qualität der Abläufe angeht. Die Kundenori-
entierung steht dabei im Vordergrund.
Kredite
Kreditüberwachungsprozedur. Die Abtei-
lungsdirektion Kredite hat im abgelaufenen
Jahr das Programm Kreditüberwachungspro-
zedur (Gestione del Credito) eingeführt. Das Ziel
ist das rechtzeitige Erkennen von Risikosituatio-
nen im Kreditsektor. Das Programm ist ein zent-
rales Instrument in der Kreditüberwachung und
basiert auf einem Frühwarnsystem, das rund
100 Indikatoren zur Prüfung heranzieht. Zum
einen können so Kredite leichter auf mögliche
Ausfallrisiken überwacht werden. Zum anderen
ist es damit möglich, einzelne Kreditpositionen
besser zu klassifizieren. Damit verfügt die Ab-
teilungsdirektion nun über ein standardisiertes
Produkt, das effizienter und schneller ist als die
Vorläufersysteme.
Elektronischer Kreditantrag. Die Volksbank
hat in den vergangenen eineinhalb Jahren als
Pilotbank des Konsortialrechenzentrums SEC
Servizi für den elektronischen Kreditantrag
(„pratica elettronica di fido“ / PEF) fungiert.
Filialmitarbeiter können so auf einer Webversi-
on elektronisch Kreditanträge bearbeiten. Der
elektronische Kreditantrag bearbeitet Daten
über den Kreditnehmer, fragt externe Daten-
banken ab und enthält einen Bericht zum Kre-
ditantrag, der ebenfalls neu strukturiert wurde.
Im Februar 2011 startete die Testphase in der
Filiale Meran.
Ein Blick in die Räumlichkeiten des ehemaligen Sitzes in Bozen Ende der 50er Jahre.
3 Der Wirtschaftsbericht
Organisation
Zu den Aufgaben und Herausforderungen der
Organisation in einer Bank gehört heute nicht
allein die Definition von Abläufen, sondern auch
die Vorbeugung von Risiken.
Information and Communication Technology.
Der Einsatz neuester Technologien in der Kom-
munikation mit unseren Kunden eröffnet neue
Möglichkeiten für Kunden und Bank. Neue
Möglichkeiten bergen aber immer auch Risiken.
Trotz des Einsatzes aktuellster Sicherheitssys-
teme ist es eine Herausforderung, möglichem
Missbrauch vorzubeugen und unseren Kunden
ein weitestgehend sicheres System zu garan-
tieren. Um unseren Kunden die größtmögliche
Sicherheit für die Nutzung der elektronischen
Kanäle zu bieten, steht Firmen- als auch für
Privatkunden ein neues Autorisierungssystem
zur Verfügung, welches über zwei Kanäle läuft:
Kundenaufträge, die über den Computer ein-
gegeben werden, werden über einen getrenn-
ten Kanal, das Handy, autorisiert und damit zur
Durchführung frei gegeben.
Zusammen mit unserem Outsourcer SEC-Servi-
zi in Padua hat unsere Bank im Jahr 2010 inten-
siv an der Entwicklung einer neuen Plattform für
eine ablaufunterstützte Beratung mitgearbeitet.
Das System wurde im Laufe des Jahres entwi-
ckelt und für unsere Bank als eine der ersten
umgesetzt. Diese Plattform wird nun die Basis
für alle grundlegenden Neuentwicklungen im
Informationssystem sein. Bereits in Entwick-
lung sind Anwendungen im Bereich Kredite, sei
es für Neuanfragen als auch für die kontinuier-
liche Überwachung der Positionen. Im Anlage-
Bereich wurde in eine neue Beratungsplattform
investiert. Diese wird in Kürze den Filialen für
eine auf die Bedürfnisse des einzelnen Kunden
abgestimmte Beratung zur Verfügung stehen.
Über alle diese Systeme wird den Mitarbeitern
im Vertrieb eine geführte Beratung ermöglicht
und der normative Teil systemgeführt abgewi-
ckelt.
Eine besondere Herausforderung für ein Infor-
mationssystem in unserer Zeit ist es auch, den
Auflagen der Behörden gerecht zu werden. Ein
guter Teil der Investitionen im Bereich Informa-
tik fließt deshalb notwendigerweise in die Ent-
wicklungen für Bestimmungen des Staates und
der Aufsichtsbehörden, wobei das Einhalten der
zeitlichen Vorgaben immer eine besondere Her-
ausforderung darstellt.
Zusammen mit unserem Outsourcer SEC-
Servizi sind wir bemüht, diesen Anforderungen
gerecht zu werden und trotz aller Auflagen den
Kunden im Mittelpunkt zu sehen und entspre-
chend seinem persönlichen Bedarf bestmöglich
zu beraten.
Ablauforganisation. Alle operativen Abläufe
innerhalb der Volksbank werden durch einen
Prozess beschrieben. Dabei werden drei Grund-
prinzipien beachtet: Kundenorientierung, Effizi-
enz und Risikoüberwachung.
Im abgelaufenen Jahr hat die Ablauforganisation
eine genaue Analyse der Prozesse in der Filial-
welt und in einigen internen Abteilungen durch-
geführt. Was die Dokumentation angeht, so wur-
de die Anzahl der Rundschreiben von rund 800
(Jahr 2009) auf rund 500 reduziert. Es wurde
eine neue Software eingeführt, um die Analyse,
Optimierung und Darstellung von Prozessen zu
verbessern. U. a. wurde dadurch eine Reihe von
administrativen Tätigkeiten, die bislang die Filia-
len ausgeübt hatten, in die internen Abteilungen
verlegt. Durch 400 neue Prozesse wurden vor
allem die Abläufe in den Filialen erleichtert.
2010 wurde zudem das System „Sportello
Web“ eingeführt, das die Systemplattform der
Filialwelt grundlegend verändert. Damit wird eine
Grundvoraussetzung geschaffen, um alle neuen
Systeme in Web-Navigation einführen zu kön-
Anfang 2010 Ende 2010 Veränderung
Euribor 3 Monate 0,70 % 1,013 % +31,3 BP
Euribor 6 Monate 0,99 % 1,238 % +24,5 BP
IRS 2 Jahre 1,82 % 1,630 % -19,3 BP
IRS 10 Jahre 3,59 % 3,317 % -26,8 BP
Anmerkung: BP = Basispunkte (100 BP = 1 Prozentpunkt)
ENTWICKLUNG EURIBOR
42 // 43
Euro und haben sich gegenüber dem Vorjahr
stark verbessert (-18,5%). Die Beträge sind
nach den Prinzipien einer vorsichtigen Bewer-
tung und unter Berücksichtigung einer starken
Streuung des Kreditportefeuilles erfolgt. Dem-
nach erachtet der Verwaltungsrat das poten-
zielle Ausfallrisiko als gedeckt.
Das Ergebnis vor Steuern ist im Vergleich zum
Vorjahr auf 31,8 Millionen Euro (-21,9%) zurück-
gegangen.
Der Reingewinn des Geschäftsjahres liegt bei
17,43 Millionen Euro (-31,8%).
3 Der Wirtschaftsbericht
Die Geschäftsgebarung
Die Volksbank weist im Geschäftsjahr 2010 ein
ausgewogenes Ergebnis aus, was die einzel-
nen Bilanzpositionen, die Eigenkapitalbasis und
die Liquidität angeht. Das Ergebnis
des Finanzbereichs und der Private-
Equity-Aktivitäten hatten einen – ge-
genüber 2009 – niedrigeren Reinge-
winn zur Folge. Im Kerngeschäft, bei
Einlagen und Ausleihungen, konnte
die Volksbank das Ergebnis verbes-
sern. Dies ist vor allem auf das Net-
tokommissionsergebnis und auf die
niedrigeren Wertberichtigungen auf
Kredite zurückzuführen.
Die wichtigsten Ergebnisse. Die
insgesamt verwalteten Kundengel-
der lagen bei 10,6 Milliarden Euro
(-0,5% gegenüber dem Vorjahres-
wert). Hier kann die Volksbank auf
eine starke Kontinuität verweisen.
Dies ist auf das Kerngeschäft der Bank zurück-
zuführen, die sich als Retailbank stark im tra-
ditionellen Einlagen- und Ausleihungsgeschäft
engagiert und persönliche Beziehungen zu den
Kunden knüpft.
Das Einlagengeschäft widerspiegelt den Spar-
willen der Bevölkerung in unserem Einzugs-
gebiet. Doch für viele Familien wird es immer
schwieriger, Ersparnisse zu bilden und gleich-
zeitig große Ausgaben zu tätigen. Viele bevor-
zugen daher liquide Anlageprodukte mit einem
sehr niedrigen Risikoprofil. Die Gesamteinlagen
(direkte und indirekte Einlagen) belaufen sich auf
6,04 Milliarden Euro (-2,0%). Die Primäreinlagen
beliefen sich auf 4,0 Milliarden Euro (-5,2%). Die
Sekundäreinlagen, zu denen Staatsanleihen,
Anleihen, Aktien, aus- und inländische Spar-
briefe, Vermögensverwaltungen, etc. zählen,
beliefen sich auf 2,04 Milliarden Euro (+4,9%).
Vor allem bei den Investmentfonds konnte ein
großer Zuwachs verzeichnet werden (+11,3%).
Die Ausleihungen sind auf 4,51 Milliarden Euro
angestiegen (+1,7%). Vor allem die Nachfrage
nach Darlehen hat zugenommen (+12,3%). Die
Kreditnachfrage ist stabil; das Neugeschäft
zeigt eine gesunde Aufteilung zwischen Wohn-
baudarlehen und Firmenkrediten, quer über alle
Wirtschaftssektoren und Niederlassungen hin-
weg. Besonders dynamisch war die Nachfrage
im Fotovoltaik-Bereich. Die gestiegenen Auslei-
hungen bei Privat- und Firmenkunden zeigen,
dass die Volksbank dem Bedarf an Liquidität
auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach-
kommt.
Das Verhältnis zwischen Einlagen und Auslei-
hungen beträgt 113%.
Der Druck auf die Zinsmarge (Differenz zwi-
schen Zinsaufwand für Einlagen der Anleger
und Zinserträgen, wie zum Beispiel aus dem
Kreditgeschäft mit Unternehmen) hat 2010
zugenommen. Die Margen aus dem Zinsüber-
schuss sind im Vergleich zum Vorjahr niedriger
ausgefallen, jene aus dem Kommissionsüber-
schuss konnten gesteigert werden. Das aktuel-
le Niedrigzinsumfeld hat den Druck auf die Mar-
gen noch weiter erhöht. Dies hat sich weltweit
auf die Bankbilanzen niedergeschlagen. Auch
unsere Bank konnte sich 2010 der allgemeinen
Tendenz nicht entziehen.
Die operativen Betriebskosten sind leicht ange-
stiegen. Dies ist auf den Anstieg der Mitarbei-
ter- und Filialzahl im Jahr 2009 zurückzuführen,
die zum Teil 2010 bilanzwirksam geworden
sind. Die Kostensteigerungen konnten insge-
samt im geplanten Ausmaß gehalten werden.
Ein besonderes Augenmerk hat die Bank im
abgelaufenen Jahr auf die Risikobeurteilung bei
den Krediten gelegt. Der Anteil der Nettobeträ-
ge unserer notleidenden Kredite, bezogen auf
die gesamten Kassenkredite, beläuft sich auf
2,54 % (nach 2,17% im Jahr 2009). Die ano-
malen Kreditpositionen mit Wertberichtigungen
belaufen sich insgesamt auf 253,9 Millionen
Am Postplatz in Klausen wech-selten einst die Postfuhrwerke ihre Gespanne. In den späten 60er Jahren wurden hier in der Volksbank-Filiale Bankkunden betreut.
Judith Mahlknecht, Agentur Völs
„Richtig zufriedene Kunden haben wir nur, wenn wir
bei unseren Produkten und Dienstleistungen keine
halben Sachen machen. Kompetenz ist in jeder Hinsicht
wichtig. Das ist auch mein Ehrgeiz in meinem Beruf.“
44 // 45Gesichter der VOLKSBANK
46 // 47
VERMÖGENSBILANZ ZUM 31.12.2010 Beträge in tsd. Euro
2010 2009
Aktiva
Kassenbestand 41.452 35.355
Forderungen Forderungen an Kunden 4.512.655 4.438.090
Forderungen an Banken 50.430 51.629
Finanzaktiva im Eigenbestand 395.146 401.943
Beteiligungen 516 4.049
Materielle und immaterielle Anlagewerte 163.575 168.577
Andere Aktiva 83.951 92.247
GesamtsummederAktiva 5.247.725 5.191.891
Passiva
Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.177.872 2.197.387
Verbindlichkeiten gegenüber Banken 538.738 274.484
Wertpapiere und andere Finanzpassiva 1.838.807 2.041.828
Abfertigungsfonds 17.868 19.987
Risikofonds und Fonds für Belastungen 2.618 1.897
Andere Passiva 133.911 126.019
Eigenkapital Kapital 69.341 69.341
Reserven 451.131 435.365
Gewinn: Zuführung an Reserven 7.038 15.181
Gewinn: ausgeschüttet an Aktionäre 10.401 10.401
GesamtsummederPassiva 5.247.725 5.191.891
3 Der Wirtschaftsbericht
KURSENTWICKLUNG INTERNATIONALE AKTIENMÄRKTE
Anfang 2010 Ende 2010 Veränderung Wertentwicklung in Euro
Europa
Eurostoxx 50 3.018 2.793 -7,46 % -7,46 %
DAX 6.048 6.914 14,32 % 14,32 %
CAC 40 4.014 3.805 -5,21 % -5,21 %
FTSE MIB 23.545 20.173 -14,32 % -14,32 %
FTSE 100 5.500 5.900 7,27 % 10,36 %
SMI 6.631 6.436 -2,94 % 13,52 %
USA und Japan
S&P 500 1.133 1.258 11,03 % 16,92 %
Nikkei 10.655 10.229 -4,00 % 15,36 %
ANALYTISCHE ÜBERSICHT ZUR BESTIMMUNG DES MEHRWERTES* Beträge in tsd. Euro
2010 2009
10. Aktivzinsen und zinsähnliche Erträge 147.773 196.293
20. Passivzinsen und zinsähnliche Aufwendungen (-) -41.330 - 68.514.
40. Aktive Provisionen 71.638 51.117
50. Passive Provisionen -4.527 - 4.788 (abzüglich der Spesen für den externen Vertrieb - z.B. Agenten, Finanzvermittler) (-)
70. Dividenden und ähnliche Erträge 324 4.378
80. Nettoergebnis der Handelstätigkeit -2.689 6.176
90. Nettoergebnis der Deckungsgeschäfte 0 0
100. Gewinne (Verluste) aus Abtretung oder Erwerb von: -625 -816
a) Forderungen -2.058 0
b) zum Verkauf verfügbaren Finanzanlagen 911 -1.206
c) bis zur Fälligkeit gehaltenen Finanzanlagen 14 28
d) finanziellen Verbindlichkeiten 509 362
110. Nettoergebnis der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen 231 81 und finanziellen Verbindlichkeiten
130. Netto-Wertberichtigungen infolge Wertminderung der -8.568 -23.992
a) Forderungen -8.225 -23.833
b) zum Verkauf verfügbaren Finanzanlagen -84 0
c) bis zur Fälligkeit gehaltenen Finanzanlagen 0 0
d) sonstigen Finanzgeschäfte - 258 -159
190. Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 9.081 12.547
210. Gewinne (Verluste) aus Beteiligungen -53 0 (für die Quote der „Gewinne/Verluste aus Abtretung“)
240. Gewinne (Verluste) aus Veräußerung von Investitionen -38 19
280. Gewinn (Verlust) aus zu veräußernden Aktivagruppen abzüglich der Steuern 0 0
A. Summe des geschaffenen Mehrwertes 171.219 172.500
48 // 49
*entsprechend der „Übersicht zur Festlegung und Ausschüttung des Mehrwertes“ der italienischen Bankenvereinigung ABI
3 Der Wirtschaftsbericht
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ZUM 31.12.2010Beträge in tsd. Euro
2010 2009
Zinserträge und ähnliche Erträge 147.773 196.293
Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen -41.330 -68.514
Zinsüberschuss 106.444 127.779
Aktivkommissionen 71.638 51.117
Passivkommissionen -4.527 -4.788
Nettokommissionen 67.111 46.328
Dividenden 324 4.378
Handelsergebnis -2.689 6.176
Ergebnis andere Aktiva -394 -735
ÜberschussZins/Dienstleistungsgeschäft 170.797 183.926
Wertberichtigung von Krediten -8.225 -23.833
Für Wertminderung von zum Verkauf freier Finanzaktiva -84 0
Wertberichtigung von sonstigen Finanzgeschäften -258 -159
ErgebnisausderFinanztätigkeit 162.229 159.935
Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand -74.972 -72.518
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen -48.266 -45.571
Rückstellungen in den Fonds für Risiko und Belastungen -2.046 -309
Wertberichtigungen auf Anlagewerte -12.076 -13.359
Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.711 -2.330
Sonstige betriebliche Erträge 11.792 14.877
OperativeBetriebskosten -128.278 -119.209
Ergebnis Beteiligungen und andere Anlagewerte -2.124 19
GewinndergewöhnlichenGeschäftstätigkeit 31.827 40.744
Steuern auf den Gewinn des Geschäftsjahres -14.388 -15.162
ReingewinndesGeschäftsjahres 17.439 25.582
50 // 51
RENTABILITÄTSKENNZAHLEN Beträge in tsd. Euro
2010 2009 + / -
Reingewinn/Eigenkapital Vorjahr (ROE) 3,35 % 5,05 % -1,70 %**
Reingewinn/Gesamtsumme der Aktiva (ROA) 0,33 % 0,49 % -0,16 %**
Zinsüberschuss/Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 62,32 % 69,47 % -7,15 %**
Nettokommissionen/Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 39,29 % 25,19 % 14,10 %**
Verwaltungsaufwendungen/Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 72,15 % 64,20 % 7,95 %**
Operative Betriebskosten/Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 75,11 % 64,81 % 10,29 %**
Cost-Income-Ratio 75,23 % 66,90 % 8,32 %**(Moody’s-Definition: Verwaltungsspesen plus Wertberichtigungen
auf Anlagewerte durch Überschusszins/Dienstleistungsgeschäft)
Cash flow 29.515 38.941 -24,2 %(Reingewinn + Wertberichtigungen auf Anlagewerte)
** absolute Veränderung
3 Der Wirtschaftsbericht
EFFIZIENZKENNZAHLEN MITARBEITER Beträge in tsd. Euro
2010 2009 + / -
Durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter FTE* 1001 991 1,0 %
Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 171 186 -8,1 %
Personalaufwand ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 75 73 2,4 %
Reingewinn des Geschäftsjahres ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 17 26 -32,5 %
Gesamtsumme der Aktiva ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 5.242 5.239 0,1 %
Verwaltete Kundenmittel ÷ durchschnittl. Anzahl Mitarbeiter FTE* 10.546 10.703 -1,5 %
Personalaufwand ÷ Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 43,90 % 39,43 % 4,47 %**
* FTE = full time equivalent; Methode zur Bestimmung der Mitarbeiteranzahl, wobei dauerhafte Abwesenheiten und Arbeitszeitreduzierungen (part-time, Mutterschaft ect.) berücksichtigt werden.
** absolute Veränderung
FINANCIAL HIGHLIGHTS Beträge in tsd. Euro
2010 2009 + / -
Forderungen an Kunden 4.512.655 4.438.090 1,7 %
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.177.872 2.197.387 -0,9 %
Ausgegebene Wertpapiere 1.823.497 2.024.533 -9,9 %
Indirekte Einlagen 2.042.222 1.946.980 4,9 %(Kundenwertpapiere, Investmentfonds, Lebensversicherungen)
Verwaltete Kundenmittel 10.556.246 10.606.990 -0,5 %
Bilanzsumme 5.247.725 5.191.891 1,1 %
Eigenkapital 527.510 519.887 1,5 %
Zinsüberschuss 106.444 127.779 -16,7 %
Überschuss Zins/Dienstleistungsgeschäft 170.797 183.926 -7,1 %
Nettokommissionen 67.111 46.328 44,9 %
Verwaltungsaufwendungen 123.238 118.088 4,4 %
EBT (Gewinn der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) 31.827 40.744 -21,9 %
Reingewinn des Geschäftsjahres 17.439 25.582 -31,8 %
52 // 53Gesichter der VOLKSBANK
„Das Bankgeschäft ist ein Geschäft von Mensch zu
Mensch. Damit ist jeder Mitarbeiter dieser Bank eine
Visitenkarte des Unternehmens.“Michael Burger, Filiale Schlanders
Entwicklung der Region
Mit unseren Standorten und unserer Geschäfts-
strategie tragen wir als Regionalbank wesentlich
zur wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Ein-
zugsgebiet bei. Beschäftigung für die Menschen
in der Region und Beziehungen zu Lieferanten
aus der Region schaffen Wertschöpfung und
Wohlstand. Für uns ist es wichtig, dass dies in
einem verantwortungsvollen Rahmen geschieht.
Bei der Auswahl der Lieferanten legt die Volks-
bank Wert darauf, dass die Aufträge für alle un-
sere Veranstaltungen und für die Ausstattung
unserer Filialen vorwiegend an unsere Kunden
erteilt werden. Wir suchen stets nach lokalen
Partnern und Betrieben, die uns beliefern.
Unsere Mitarbeiter rekrutieren wir aus dem regi-
onalen Umfeld – auch in einigen strukturschwa-
chen Gebieten und im ländlichen Raum. Im ab-
gelaufenen Jahr haben wir 74,9 Millionen Euro
an Gehältern bezahlt. Mit unserem Aus- und
Weiterbildungsangebot tragen wir wesentlich
zur Entwicklung des Humankapitals in der Re-
gion bei. Wir möchten eine Kultur des lebens-
langen Lernens fördern und unterstützen unsere
Mitarbeiter in dem Anliegen, ihre persönlichen
Kompetenzen zu stärken.
Unsere Mitglieder kommen zum Großteil aus
Südtirol, doch auch im neuen Einzugsgebiet
haben wir neue Aktionäre dazu gewonnen. An
unsere rund 18.000 Mitglieder wurden im abge-
laufenen Jahr Dividenden im Gesamtwert von
10,4 Millionen Euro ausbezahlt.
Neben den Gehältern und Zahlungen an die
Lieferanten stellen auch die von uns bezahlten
Steuern wichtige Geldströme dar. Im abgelaufe-
nen Geschäftsjahr hat die Volksbank 19,2 Milli-
54 // 55
onen Euro an Steuern und indirekten Abgaben
bezahlt. Laut Art. 75 des Autonomiestatuts wer-
den 90 % dieser Abgaben wieder für den Lan-
deshaushalt zur Verfügung gestellt.
Auch in Krisenzeiten haben wir unser gesell-
schaftliches Engagement aufrecht erhalten. Un-
ser Sponsoring und unsere Spenden kommen
Vereinen und Menschen in der Region zugute.
Unsere Sponsoring-Richtlinien schließen u. a.
die Förderung von Projekten außerhalb unseres
Einzugsgebietes aus.
Wir sind uns der sozialen Dimension unseres
Handelns bewusst. Und wir glauben, dass wir
zu einer dynamischen regionalen Entwicklung in
vielerlei Hinsicht beitragen können.
4 Der Sozialbericht
Der Sozialbericht
Es ist inzwischen bei der Volksbank schon zur
Tradition geworden, dass der Sozialbericht zu-
sammen mit dem Geschäftsbericht vorgestellt
wird. An dieser Stelle berichten wir darüber, auf
welche Weise die Volksbank in die Mitarbeiter
investiert, und wie sie sich in ihrem
Einzugsgebiet nicht nur für die wirt-
schaftliche Entwicklung, sondern
auch für soziale Themen einsetzt.
Jedem der Aspekte aus dem The-
menkreis „Gesellschaftliche Verant-
wortung“ ist ein Kapitel in unserem
Bericht gewidmet.
Wir glauben: Gesellschaftliche Ver-
antwortung und unternehmerischer
Erfolg gehören zusammen. Die
Volksbank versteht gesellschaftliche
Verantwortung als Investition – zum
einen in die Gesellschaft und zum an-
deren in die eigene Zukunft. Unsere
wichtigste gesellschaftliche Aufgabe
ist es jedoch, wettbewerbsfähig zu
sein, Gewinne auf eine verantwortungsvolle Art
und Weise zu erwirtschaften und als Unterneh-
men zu wachsen. Nur so können wir unseren
Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze bieten, unse-
ren Kunden attraktive Produkte und Dienstleis-
tungen anbieten und unseren Mitgliedern dau-
erhaft gute Ergebnisse vorlegen. All das befähigt
uns auch, gemeinnützige Projekte zu fördern.
Unter „Gesellschaft“ verstehen wir übrigens alle
Interessensvertreter, unabhängig ob Kunden
oder Mitarbeiter, Mitglieder oder Lieferanten.
Mit ihnen allen möchten wir den Dialog auch im
neuen Geschäftsjahr fortsetzen.
Ein Stadthaus in der Leonardo-da-Vinci-Straße war jahrzehntelang der Sitz der Volksbank Bozen. Das Foto stammt aus dem Jahr 1964.
56 // 57
Mitglieder und Aktionäre
Als Genossenschaftsbank befindet sich die
Volksbank im Eigentum von 16.263 Mitgliedern
und 3.595 Aktionären.
Die Mitglieder halten Gesellschaftsrechte (wie
zum Beispiel Stimmrechte bei der Mitglieder-
versammlung) und Vermögensrechte. Die Ak-
tionäre dagegen können nur Vermögensrechte
geltend machen.
Jedes Mitglied hat bei der Mitgliederversamm-
lung - unabhängig von der Zahl der Aktien, die
es hält - ein Stimmrecht (Kopf-Stimmrecht).
Das Gesellschaftskapital der Volksbank belief
sich zum Stichtag 31.12.2010 auf 69.340.638
Euro (34.670.319 Aktien zum Nennwert von
2 Euro).
Die Mitgliederversammlung vom 27. April 2011
hat beschlossen,
- den Ausgabepreis 2011 auf 18,35 Euro (18,25
Euro im Jahr 2010) und
- eine Dividende für das Geschäftsjahr 2010 in
Höhe von 0,30 Euro pro Aktie festzulegen.
Die Gesamt-Rendite der Volksbank-Aktie be-
trägt damit 5,71% (3,7% aus der Erhöhung des
buchhalterischen Wertes und 2,01% Dividen-
denrendite bezogen auf den durchschnittlichen
buchhalterischen Wert).
Der Handel der Volksbank-Aktie erfolgt am Se-
kundärmarkt über die Plattform „Centrosim“.
Dabei werden Angebot und Nachfrage ohne
Einwirkung von Seiten der Volksbank zusam-
mengeführt. Laut den Auflagen der Aufsichts-
behörde Consob kommt die Volksbank damit
den Bestimmungen zum Anlegerschutz nach.
Unsere Mitglieder werden regelmäßig durch die
Mitgliederzeitschrift NEWS4YOU über die Neu-
igkeiten aus der Bank unterrichtet. Die Mitglie-
derzeitschrift erscheint einmal pro Quartal.
Regelmäßig besteht ein großes Interesse un-
serer Mitglieder an der Mitgliederversammlung.
Nach dem traditionellen Bericht zur Geschäfts-
entwicklung widmen wir unseren Mitgliedern
im geselligen Teil des Abends ein besonderes
Augenmerk.
Mitarbeiter
Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital.
Ihr Wissen und ihre Erfahrung sind von un-
schätzbarem Wert für unsere Bank. Aus- und
Weiterbildung, Chancengleichheit sowie Ge-
sundheit sind zentrale Themen, bei denen die
Volksbank soziale Verantwortung für die Beleg-
schaft wahrnimmt. Bei allem steht der Mensch
– unser Mitarbeiter – im Fokus.
Die Belegschaft. Zum 31.12.2010 waren in der
Volksbank 1.111 Mitarbeiter beschäftigt (2009:
1.117 Mitarbeiter).
Berücksichtigt man die zahlreichen Teilzeit-
Arbeitsverträge (148 an der Zahl), die vor allem
von Müttern in Anspruch genommen werden,
und die Abwesenheit von Mitarbeiterinnen, die
in Mutterschaft und Elternzeit sind, so ergibt
sich ein Vollzeitäquivalent (FTE) von 1000,95
Mitarbeitern (2009: 1019,38).
68,1 % der Belegschaft ist in den Filialen der
Bank beschäftigt und pflegt den direkten Kun-
denkontakt. 31,9 % arbeitet im internen Be-
reich, in der Mehrheit am Hauptsitz der Bank in
der Bozner Siemensstraße.
Der Großteil der Arbeitsplätze entfällt auf Süd-
tirol. Damit ist die Volksbank einer der größten
Arbeitgeber in Südtirol.
Die Zunahme des Personals im internen Be-
reich geht mit der Zentralisierung von vielen ad-
ministrativen Tätigkeiten einher, die in früheren
Jahren in den Filialen abgewickelt und nun in
4 Der Sozialbericht
*entsprechend der „Übersicht zur Festlegung und Ausschüttung des Mehrwertes“ der italienischen Bankenvereinigung ABI
ÜBERSICHT ZUR VERTEILUNG DES MEHRWERTES* Beträge in mio. Euro
2010 2009
An die Aktionäre ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -10,40 -10,40
An die Angestellten ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -74,97 -72,52
Sonstige Sachkosten: Indirekte Steuern und Gebühren (-) -8,53 -8,45
Einkommensteuern des Geschäftsjahres -10,75 -18,45 (für die Quote betreffend die laufenden Steuern, die Änderung der laufenden Steuern der vorherg. Geschäftsjahre sowie die Verringerung der lauf. Steuern des Geschäftsjahres
An die zentrale und periphere Verwaltung ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -19,28 -26,89
An die Lieferanten ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -39,44 -36,89
An die Öffentlichkeit und Umwelt ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert -0,29 -0,24
SummedesausgeschüttetenwirtschaftlichenWertes -144,38 -146,94
Summe des einbehaltenen wirtschaftlichen Wertes -26,83 -25,56
Mehrwertinsgesamt -171,22 -172,50
58 // 59
MITARBEITER NACH PROVINZEN (31.12.2010)
Provinz Bozen (791 Mitarbeiter)
Provinz Trient (73 Mitarbeiter)
Provinz Belluno (12 Mitarbeiter)
Provinz Treviso (57 Mitarbeiter)
Provinz Pordenone (87 Mitarbeiter)
Provinz Venedig (91 Mitarbeiter)
71,2 %
6,6 %
1,1 %
5,1 %
7,8 %
8,2 %
ENTWICKLUNG DER MITARBEITERZAHL (03.12.2010)
1.200
1.000
800
600
400
200
02005
Anz
ahl M
itarb
eite
r
2006 2007 2008 2009 2010
890 912 955 1.063 1.117 1.111
MA 2009 (insgesamt 1117 - Durchschnitt 13,17)
MA 2010 (insgesamt 1111 - Durchschnitt 13,40)
35
30
25
20
15
10
5
0bis 5
Anz
ahl M
itarb
eite
r in
%
6-10 11-15 16-20 21-25 26-30 31-35 über 35Dienstjahre
DIENSTALTER UNSERER MITARBEITER (03.12.2010)
31,5
16,0
8,9
16,5
12,0
7,3 5,6
2,2
31,7
14,4
11,4
13,4
13,4
6,8 6,9
2,0
ALTER UNSERER MITARBEITER (03.12.2010)
25
20
15
10
5
0bis 25
Anz
ahl M
itarb
eite
r in
%
26-30 31-35 36-40 41-45 46-50 51-55 über 55Jahre
5,5
10,9
14,0
17,8 18,4
16,0
10,2
7,2
MA 2009 (insgesamt 1117 - Durchschnitt 40,22)
MA 2010 (insgesamt 1111 - Durchschnitt 40,46)
6,1
11,1
14,0
19,3 17,7
14,4
10,1
7,3
4 Der Sozialbericht
die Zentrale verlegt wurden. Zudem wurden im
vergangenen Jahr jene Ressorts mit zusätzli-
chen Mitarbeitern ausgerüstet, die interne Kon-
trollen sicherstellen (Internal Audit, Compliance,
etc.). Die Volksbank ist eine sehr jun-
ge Bank. Das durchschnittliche Alter
aller unserer Mitarbeiter liegt bei 40
Jahren. Das durchschnittliche Al-
ter der Mitarbeiterinnen liegt bei 37
Jahren.
Die durchschnittliche Beschäfti-
gungszeit liegt in der Volksbank bei
einem Dienstalter von 13,47 Jahren.
67 % unserer Mitarbeiter weisen ein
Abschlussdiplom einer Oberschule
auf. Der Anteil der Akademiker liegt
bei 20 %. Insgesamt wurden im ab-
gelaufenen Jahr 74,9 Millionen Euro
an Gehältern bezahlt. Das sind 44 %
der Wertschöpfung.
Die Volksbank hat den Stellenplan
nach Berufsbildern organisiert. Da-
mit einher geht eine genaue Bewer-
tung der einzelnen Positionen.
Die Bank vergleicht ihre Lohnstruk-
tur mit einer von der ABI angereg-
ten Untersuchung der Entlohnung
im Kredit- und Finanzsektor. Aus
diesem Vergleich geht hervor, dass
die Bank für ihre Mitarbeiter durchschnittliche
Marktpreise bezahlt. Besonders wettbewerbs-
fähig ist sie hingegen hinsichtlich der variablen
Entlohnung, bei der sie über dem Markt-Durch-
schnitt liegt.
Chancengleichheit. Der europäische Arbeits-
markt ist zunehmend von geburtenschwachen
Jahrgängen geprägt. Wir brauchen dauerhaft
gute Mitarbeiter, um den langfristigen Erfolg
der Bank zu sichern. Um die besten Kandida-
ten für uns zu gewinnen, haben bei uns Frauen,
Männer, Mitarbeiter unterschiedlicher Alters-
gruppen oder Menschen mit Behinderung die
gleichen Chancen.
Frauen. Gemischte Teams sind produktiver.
Wenn es unserer Bank nicht gelingt, genügend
Frauen zu rekrutieren, so verliert das Unter-
nehmen Potenzial. Der Frauenanteil in unserer
Bank ist von 41,5 % auf 42,5 % angestiegen.
Ingesamt bekleiden 17 Frauen (6 im internen
Bereich, 11 im Filialbereich) Führungspositi-
onen innerhalb der Volksbank. In der Agen-
tur Latzfons ist die jüngste Agenturleiterin der
Bank (29 Jahre) beschäftigt. Junge Mitarbeiter
erhalten frühzeitig die Chance, ihre Fach- und
Führungskompetenzen schon in jungen Jahren
auszubauen. Damit werden langfristig die Vo-
raussetzungen geschaffen, dass diese jungen
Menschen in der Zukunft auch größere Füh-
rungsaufgaben übernehmen.
Das Grundgehalt ist für Frauen und Männer
gleich. Die Volksbank wendet definierte Ge-
haltsbandbreiten für verschiedene Beschäfti-
gungskategorien an (siehe Entgelt). Diese gel-
ten für Frauen wie für Männer gleichermaßen.
Mitarbeiter mit Behinderung. Mitarbeiter mit
Behinderung werden in der Volksbank beschäf-
tigt, wenn sie ihren Aufgaben voll nachkommen
können und dadurch Anerkennung und Wert-
schätzung erfahren. Der Anteil der Mitarbeiter
mit Behinderung lag 2010 bei ca. 4 %. In Italien
ist es gesetzlich geregelt, wie viele Mitarbeiter
mit Behinderung bzw. als Pflichtaufnahme in
einem Unternehmen beschäftigt sein sollen.
Wir möchten Menschen mit Behinderung eine
Chance geben, einer sinnvollen Beschäftigung
bei uns nachzugehen und nicht nur einer ge-
setzlich vorgegebenen Quote entsprechen.
Ältere Generationen. Die Volksbank will es
Mitarbeitern ermöglichen, lange Jahre gesund
und motiviert am Arbeitsprozess teilzunehmen.
Ein guter Mix an Generationen hilft, Know-
how in der Bank zu verankern. Der Anteil der
Beschäftigten mit einem Alter über 50 Jahren
lag 2010 bei 17,5 %. Unsere Mitarbeiter, die
der Bank 25 und 35 Jahre die Treue gehalten
haben, werden jährlich im Rahmen der Weih-
nachtsfeier geehrt.
In der Filiale Mühlbach zählt ein Kind Münzen. Es sind die späten 60er Jahre. Die Volksbank Brixen hat hier im Zentrum des ländlich ge-prägten Dorfes eine Filiale eröffnet.
60 // 61Gesichter der VOLKSBANK
„Kundennähe ist für mich ganz selbstverständlich.
Die Volksbank praktiziert gelebte Kundennähe schon
seit 125 Jahren.“Giulia Berlanda, Filiale Rovereto
62 // 63
Verantwortung, diese Ziele umzusetzen, wird im
„Assignment“ (Zuweisung von konkreten Aufga-
ben) genau festgelegt.
„Führen mit Zielen“ ist wichtig, um den beruf-
lichen Werdegang eines Mitarbeiters objektiv
nachvollziehen zu können.
Das Mitarbeitergespräch. Die Mitarbeiter-
gespräche finden jährlich statt. Darin geht der
Vorgesetzte im ersten Teil jeweils auf die Ergeb-
nisse und Leistungen des Mitarbeiters im letz-
ten Jahr ein. Im zweiten Teil werden Ziele, Un-
terstützungsmaßnahmen für das nächste Jahr
und auch die mittelfristige Orientierung des Mit-
arbeiters für die Zukunft schriftlich niedergelegt.
Alle Aufgabenbereiche werden besprochen und
kommentiert. Auch, was verbesserungsfähig ist,
wird angesprochen.
Das jährliche Mitarbeitergespräch ist ein wich-
tiges Instrument, um gegenseitige Erwartun-
gen abzustecken, um Stärken auszubauen und
Schwächen auszugleichen. Es verlangt beiden
Gesprächspartnern einen persönlichen Ein-
satz ab. Zudem ist es ein Instrument, um zu
prüfen, welche Schulungsmaßnahmen für den
einzelnen Mitarbeiter Sinn machen. Das Mitar-
beitergespräch eröffnet für den Mitarbeiter die
Möglichkeit, über ein Forum direkt mit den Vor-
gesetzen der jeweiligen Führungsriege und der
Personalentwicklung in Kontakt zu treten.
Unsere Belegschaft profitiert von regelmäßigen
und zielgerichteten Gesprächen mit dem Vorge-
setzten sowie von klaren beruflichen Perspek-
tiven. Der Bank erleichtert dies eine möglichst
transparente Talentförderung und wirksame
Nachfolgeplanung.
Gesundheit und Sicherheit. Das Wohl unserer
Mitarbeiter hat höchste Priorität. Die Volksbank
sorgt für ein sicheres und gesundes Arbeits-
umfeld. Wenn wir ein Umfeld schaffen, in dem
Menschen in bester Gesundheit lange am Ar-
beitsprozess teilnehmen können, profitiert jeder
Einzelne. Gesundheit bedeutet auch Work-Life-
Balance, d.h. ein besseres Gleichgewicht zwi-
schen Familie und Beruf.
Überlastung und Urlaubssperren
führen langfristig zu höheren und
teuren Abwesenheiten. Wenn es
uns gelingt, unsere Mitarbeiter in ei-
nem optimalen Ausmaß zu fordern,
zeigen sich die nachhaltig positiven
Effekte bei Innovation und Produkti-
vität.
Die Volksbank führt regelmäßig einen
Kurs über die Sicherheit am Arbeits-
platz durch. Ziel ist es, in der Bank
eine regelrechte Kultur der Sicherheit
anzuregen und zu fördern. Im Jahr
2010 haben an dieser Ausbildung
zum Thema Sicherheit insgesamt
651 Mitarbeiter teilgenommen.
Im abgelaufenen Jahr haben sich
keine erwähnenswerten Unfälle am
Arbeitsplatz ereignet.
Im Jahr 2001 hat die Volksbank das
erste geführte Programm zur Rauch-
entwöhnung in die Wege geleitet, das später
mehrfach wiederholt wurde (2003, 2004, 2005,
2009 und 2010). Diese Initiative findet stets gro-
ßen Anklang.
Seit 2001 bietet die Volksbank das Programm
„Power for job“ an. Zusammen mit einem per-
sönlichen Trainer trainiert eine Gruppe von Mit-
arbeitern Ausdauersportarten wie etwa Wal-
king, Power-Walking, Nordic-Walking, Laufen
und Radfahren. Teil des Programms sind auch
Ansätze zu den Themen „gesunde Ernährung“
und Yoga. Die Bank will so den Zugang für ein
mentales und körperliches Wohlbefinden schaf-
fen, um an die beruflichen Aufgaben und Her-
ausforderungen mit dem notwendigen Elan her-
anzutreten. „Power for job“ stößt jedes Jahr auf
großes Interesse.
Unter den Brixner Lauben ent-stand der Hauptsitz der Volksbank Brixen. Das Bild aus den späten 60er Jahren zeigt den Blick vom Pfarr-platz aus. Heute ist in diesem Ge-bäude die Niederlassung Brixen mit einer angeschlossenen Filiale und den Beratungszentren für Privat- und Firmenkunden untergebracht.
4 Der Sozialbericht
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die
Volksbank engagiert sich nachhaltig für die Ver-
einbarkeit von Familie und Beruf.
Die Bank hat über die letzten Jahre hinweg
zahlreiche Teilzeit-Verträge vereinbart. Das er-
möglicht den Müttern, aber auch Vätern oder
jenen Mitarbeitern, die zuhause für die Pflege
von Familienmitgliedern verantwortlich sind, ihre
Familien- und Arbeitszeit aufeinander abzustim-
men. Um die Inanspruchnahme von
Teilzeit-Jobs wird fast immer aus
familiären Gründen und meist von
Frauen angesucht.
Im Mutterschafts- bzw. Erziehungs-
urlaub befanden sich zum Jahresen-
de 2010 37 Mitarbeiterinnen und im
nicht entlohnten Wartestand 23 Mit-
arbeiterinnen. Zudem wurden fünf
Mitarbeiter für die Betreuung von Fa-
milienangehörigen mit Behinderung
freigestellt (Gesetz 151/2001).
Die Volksbank hat in den letzten Jah-
ren auch individuelle Work-Life Ba-
lance-Modelle angeboten, u. a. für
Mitarbeiter, die ein Studium in Angriff
genommen haben, bzw. für jene, die
ehrgeizige persönliche Projekte ver-
wirklichen wollten.
Aus- und Weiterbildung. Gut aus-
gebildete Mitarbeiter sind unerläss-
lich, um am Markt erfolgreich zu sein
und um die ständig wachsenden Bedürfnisse
unserer Kunden in Beratungsgesprächen zu
befriedigen. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter
durch eine gezielte Aus- und Weiterbildung in
ihrer Arbeit. Mitarbeiter mit Know-how sind wirt-
schaftlich besser abgesichert und am Arbeits-
markt gefragt. Hier liegt auch eine Herausforde-
rung: Mitarbeiter, die wir ausgebildet haben, bei
uns zu halten.
Dass der Erfolg eines Unternehmens u. a. auch
mit der Weiterbildung seiner Mitarbeiter zusam-
menhängt, ist weitgehend anerkannt. Die Volks-
bank hat 2010 mehr als 79.182 Schulungsstun-
den angeboten – das sind rund 80 Stunden pro
Mitarbeiter pro Jahr. An den Weiterbildungs-
maßnahmen der Bank haben 99 % der Mitar-
beiter teilgenommen.
Die Weiterbildungsmaßnahmen beinhalten u. a.
Schulungen (geführt von internen und externen
Referenten), zwischenbetriebliche Seminare,
individuelle Coachings für ein „Training on the
job“ mit dem Beistand eines persönlichen Tu-
tors, dezentralisierte Ausbildungen in den Filia-
len (mit monatlicher Schließung des gesamten
Filialnetzes an einem Nachmittag pro Monat),
reale Case-Study-Analysen, Workshops und
Module für E-Learning. Die meisten Schulungen
beginnen mit einem Zugangstest und enden mit
einem Abschlusstest. Zum Abschluss der Schu-
lung geben die Mitarbeiter ein Feedback, ob die
didaktischen Ziele erreicht wurden. Diese Feed-
backs werden regelmäßig ausgewertet.
Besonders großes Interesse haben unsere Mit-
arbeiter im vergangenen Jahr für die von der
Bank organisierten Sprachkurse (Deutsch, Ita-
lienisch, Englisch) gezeigt. Die Volksbank hat
mehr als 10.000 Stunden für Sprachkurse aller
Stufen angeboten. Sehr erfreulich war die gro-
ße Teilnahme von vielen unserer italienischspra-
chigen Mitarbeiter aus den Provinzen Belluno,
Trient, Treviso, Pordenone und Venedig an den
Deutsch-Grundkursen.
Führen mit Zielen. Seit 2002 setzt die Volks-
bank das Management-Konzept „Führen mit
Zielen“ um. Das Konzept dient dazu, alle Aktivi-
täten der Mitarbeiter auf die Unternehmensziele
auszurichten und hilft ihnen dabei, sich auf das
Wesentliche zu konzentrieren.
Die Mitarbeiter erhalten – jeweils abgeleitet von
den Zielen der Bank – von ihrem jeweiligen Vor-
gesetzten ihre persönlichen Jahresziele. Die
Ein Blick in das Rechenzentrum der Volksbank Brixen gegen Ende der 60er Jahre: Die „elektronische Datenverarbeitungsanlage“ ermög-lichte bereits damals eine weitgehen-de Automatisierung der Bankarbeit, so zum Beispiel die Produktion der täglichen Kontoauszüge, die Zinsrechnungen für Abschlüsse, die Verwaltung der Darlehen, der Wech-selkredite und der Spareinlagen. Auch für die Real-time-Datenfern-verarbeitung mit den Zweigstellen eignete sich die Anlage.
64 // 65
hat beschlossen, die anreifenden Abfertigungs-
anteile in den Fonds einzuzahlen.
Beziehungen zu den Gewerkschaften. Die
Volksbank pflegt gute Beziehungen zu den
Gewerkschaften. Die Basis für dieses gute Be-
triebsklima ist die Einhaltung der Normen und
Abkommen. Zum Jahresende 2010 waren 90%
der Mitarbeiter in die Gewerkschaftsorganisati-
onen eingeschrieben.
Die Gewerkschafter haben in der Volksbank
über die vertraglich festgelegten Bereiche hin-
aus ein Vorschlagsrecht zu betrieblichen The-
men. Diese Vorschläge werden auch dem Ma-
nagement der Bank unterbreitet.
Besonders wichtig war im vergangenen Jahr
eine Reihe von Treffen der beratenden Kom-
mission (Gewerkschafter und Bank), die die
Weiterbildung zum Inhalt hatten. Dabei wurde
über die bereits bestehenden Weiterbildungs-
maßnahmen und über künftige Schulungen
beraten. Auch die Eingliederung der Brixner
Mitarbeiter in die Bozner Zentrale in der Siemens-
straße war ein wichtiger Gesprächspunkt. Die
frühzeitige und transparente Planung im Jahr
2010 stellte sich als Erfolgsfaktor für die Umset-
zung der Zentralisierung im Jahr 2011 heraus.
Auch die Abkommen zur Videoüberwachung
und die Vorschriften zur Nutzung von neuen
Technologien am Arbeitsplatz waren Inhalt der
Gespräche.
Der Freizeitclub. Dieser Verein organisiert Frei-
zeitaktivitäten für die Mitarbeiter. Darunter fallen
Sport-, Kultur- und gesellschaftliche Veran-
staltungen. Der Freizeitclub hat eine Reihe von
Abkommen mit Geschäften, Reisebüros etc.
abgeschlossen. Die Mitglieder des Freizeitclubs
können sich dadurch vorteilhafte Konditionen
sichern. Laut Statut sind alle Volksbank-Mitar-
beiter kostenlos im Freizeitclub eingeschrieben.
Im Jahr 2010 hat die Bank dem Freizeitclub ca.
63.000 Euro als Vergütung für die Aktivitäten
entrichtet. Zu den Veranstaltungen, die den
größten Anklang gefunden haben, zählten der
Wintersporttag im Skigebiet Karerpass, der
Ausflug nach Jesolo und der Familientag am
Erlebnisweg „Arte Sella“ in Borgo Valsugana.
Das Volksbank Running-Team wurde 2007 ge-
gründet und ist inzwischen auf 60 Mitarbeiter
angewachsen. Das Running-Team nimmt auch
an verschiedenen Firmenläufen teil.
Gesellschaftliche Ereignisse. Zur Tradition
zählen die Einladungen zu verschiedenen gesell-
schaftlichen Ereignissen, die von den
Zentralbereichen oder in den Filialen
organisiert werden.
Jährlich lädt die Volksbank alle Mit-
arbeiter zur Betriebsfeier in den Me-
raner Kursaal ein. Die Betriebsfeier
findet Mitte Dezember statt. Im Rah-
men dieser Feier werden die „Jubi-
läen“ gefeiert. Auch die Verlosung
von Reisegutscheinen unter den
Anwesenden ist bereits zur Tradition
geworden.
Mitarbeiterkonditionen. Die Volks-
bank räumt ihren Mitarbeitern für
deren Geldgeschäfte weiterhin
günstige Konditionen ein. Die An-
schaffung von Investitionsgütern und vor allem
der Bau oder Kauf der Erstwohnung wird durch
attraktive Zinskonditionen erleichtert.
Ein Bild aus den späten 60er Jahren, das in Brixen aufgenommen wurde: Hinter schweren Panzertü-ren liegen in den Kundensafes Geld, Wertpapiere und andere Wertgegen-stände.
4 Der Sozialbericht
Durch das Arbeitsverhältnis mit der Volksbank
sind alle Mitarbeiter – zusätzlich zu den gesetz-
lichen Vorschriften – durch eine Unfallpolizze
gegen das Berufsrisiko und das außerberufliche
Risiko versichert.
Unterstützungsfonds. Die Volks-
bank hat im Jahr 1973 einen Fonds
eingerichtet, der den Mitarbeitern
die teilweise Deckung der Arztspe-
sen zusichert. Er ergänzt die Leis-
tungen des gesamtstaatlichen
Sanitätsdienstes. Der Unterstüt-
zungsfonds kann nicht nur von Mit-
arbeitern, sondern auch von zu Las-
ten lebenden Familienmitgliedern
und von Volksbank-Mitarbeitern im
Ruhestand genutzt werden.
Der Fonds hat im abgelaufenen Jahr
vor allem Kosten für zahnärztliche
Leistungen rückvergütet. Weitere
Rückerstattungen wurden für Bril-
len, Kontaktlinsen, Facharzthono-
rare und für Krankenhaus- bzw.
Klinikaufenthalte im In- und Aus-
land, vorgenommen. Im Jahr 2010
sind die Rückvergütungen um 12 %
angestiegen. Der durchschnitt-
lich rückvergütete Pro-Kopf-Betrag ist leicht
gestiegen.
Der Unterstützungsfonds im Jahr 2010
Eingeschriebene 1.154
Mitarbeiter, die Vergütungen in Anspruch genommen haben 1.044
Ausgezahlte Rückvergütungen 691.000 Euro
Durchschnittl. rückvergüteter Betrag 662 Euro
Rentenfonds. Im Hinblick auf die Alterung der
Gesellschaft legt die Volksbank großen Wert auf
die Altersvorsorge. Im Jahr 1991 hat die Bank
ein Abkommen mit Previbank (früher Previ-
fondo) geschlossen. Der Fonds sammelt für ein-
geschriebene Mitarbeiter deren Kapitalanteile
für spätere Rentenleistungen ein. Diese Renten
werden zusätzlich zu den vom NISF/INPS aus-
gezahlten Renten bezahlt.
Der Gesamtbetrag, den der einzelne Mitarbeiter
als Rente erhält, reift durch monatliche Einzah-
lungen an. Als Berechnungsgrundlage dient die
Entlohnung. Die Volksbank trägt einen Anteil von
4 % (5 % für die älteren Eingeschriebenen), der
Mitarbeiter einen Anteil von 2 % (2,5 % für die
älteren Eingeschriebenen) bei. Dabei besteht für
die Mitarbeiter die Möglichkeit, den eigenen An-
teil bis auf 15 % zu erhöhen.
Je nach Wahl des Eingeschriebenen wird das
Geld im Versicherungsbereich oder im Finanz-
bereich angelegt. Für den Finanzbereich stehen
vier verschiedene Ertrags- und Risikoprofile zur
Verfügung.
Im Jahr 2010 wurden in den Fonds Beiträge in
der Höhe von 7,15 Mio. Euro eingezahlt. Davon
gingen ca. 2,5 Mio. Euro zu Lasten der Bank,
3,2 Mio. Euro waren Abfertigungs-Einzahlungen
und 1,41 Mio. Euro waren Einzahlungen der Mit-
arbeiter.
Die Gelder aus dem Rentenfonds Previbank
können entweder einmalig ausgezahlt werden
oder in Form einer Rente auf Lebenszeit. Die
Entscheidung darüber trifft der Versicherte zum
Zeitpunkt seiner Pensionierung.
Falls das Arbeitsverhältnis früher aufgelöst
wird, kann das angesammelte Kapital ausge-
zahlt werden, im Fonds zur Verwaltung bleiben
oder auf einen neuen Arbeitsvertrag übertragen
werden, falls dieser mit einer angeschlossenen
Bank erfolgt.
Alle Volksbank-Mitarbeiter sind in den Fonds ein-
geschrieben. Die große Mehrheit der Mitarbeiter
Die Einträge in die Sparbücher erfolgten in den 60er Jahren hand-schriftlich.
66 // 67
Rugby Mogliano
Centro studi musicali Paese
A.S.D. Calcio Marcon
In der Regel besitzen Sponsorverträge eine
mehrjährige Laufzeit und werden bei gegensei-
tigem Interesse erneuert. Im Jahr 2010 hat die
Volksbank rund 123 Vereine gesponsert. Die
Volksbank investiert ca. 75 % der Sponsoring-
gelder in den Sport, die restlichen 25 % gehen
zu Gunsten von Kultur, Sozialem und Umwelt.
Sponsoring 2010
Euro Anteil
Sport 439.235 75,10 %
Kultur 84.976 14,53 %
Soziales 60.672 10,37 %
Insgesamt 584.883 100 %
Diesem Betrag sind Tätigkeiten kleineren Aus-
maßes und begrenzter Tragweite hinzuzuzählen,
die direkt von den Filialen in den einzelnen Ort-
schaften verwaltet werden. Im Jahr 2010 belie-
fen sich diese Beiträge auf 105.000 Euro.
Die Ausgaben für das Sponsoring steigen konti-
nuierlich (von 2007 auf 2008 um 5 %, von 2008
auf 2009 um 8 % und von 2009 auf 2010 um
1,4 %).
Spenden. Spenden definieren wir als freiwillige
Leistungen für das Gemeinwohl, denen keine
Gegenleistung gegenübersteht. Diese Beiträge
stellt die Volksbank für gemeinnützige Zwecke,
aber auch für Kultureinrichtungen bereit. Tra-
ditionsgemäß teilt die Bank die zur Verfügung
stehenden Mittel den in ihrem Einzugsgebiet
tätigen lokalen Einrichtungen zu. Insgesamt
wurden im vergangenen Jahr 169.440 Euro an
Spenden vergeben. Folgende Initiativen wur-
den u. a. unterstützt:
Musik und Kirche
Young & Direct
Medicus Comicus
Gruppo Volontari Spinea
Regola di San Pietro Cadore
Scuola Musicale di Belluno
Spenden 2010
Euro
Kultur 90.340
Soziales 79.100
Insgesamt 169.440
Die Volksbank unterstützt die Sammlung von
Spenden für Maßnahmen im sozialen Bereich.
4 Der Sozialbericht
Sponsoring und Spenden
Die Volksbank engagiert sich langfristig für
gemeinnützige Projekte. Vor allem die Jugend
liegt ihr dabei am Herzen.
Sponsoring. Sponsoring sehen wir als unter-
nehmerische Aktivität, bei der sich Leistungen
und Gegenleistungen entsprechen. Die Volks-
bank unterstützt den Gesponserten, um dabei
definierte Marketingziele (Image, Bekanntheit,
etc.) zu erreichen. Die Sponsortätigkeit unter-
stützt neben Image und Bekanntheit auch die
Kundenbindung und führt zur Aufnahme neu-
er Geschäftsbeziehungen. Insgesamt beliefen
sich die Aufwendungen für das Sponsoring
auf 584.883 Euro (netto). Die Einsatzbereiche
reichen vom Sport über die Kultur bis hin zu
Sozialem und Bildung. Einen besonderen Fo-
kus legt die Bank auf die Unterstützung der Ju-
gendarbeit in den Sportvereinen. Im Jahr 2010
haben wir beispielsweise folgende Initiativen
unterstützt:
Ass. culturale Giorgio La Pira
Berufschule Bozen
Fair Cooking (Weltladen)
SG Körperbehinderte
Südt. Kulturinstitut
HC Bozen/Jugend
Neruda Volley
SSV Brixen Handball
SV Milland - Mini WM 2010
Jugendzentrum Naturns
KVW Bezirk Meran
Musik Meran
Symphonic Winds Meran
Jugendtreff ZEK
SSV Bruneck/Leichtathletik
Rugby Feltre
Centro Formazione Musicale Belluno
Società Filarmonica Trento
Karate Trento
A.S. Sportivando Trento
Die Geschäftspartner und Lieferanten
Bei der Wahl der Lieferanten achtet die Volks-
bank stets darauf, dass Aufträge vorwiegend
an unsere Kunden erteilt werden.
Daher sprechen wir vor allem Un-
ternehmen an, die im Einzugsge-
biet der Volksbank tätig sind. Ein
konkretes Beispiel: Grundsätzlich
werden für die Gestaltung oder die
Umstrukturierung von Filialen jene
Unternehmen eingeladen, die in den
Ortschaften ansässig sind, in denen
sich die Filialen befinden.
Dabei achtet die Volksbank darauf,
dass die Qualität der Produkte und
Dienstleistungen den von uns gefor-
derten hohen Ansprüchen entspre-
chen. Auch die Transparenz ist in
den Beziehungen zu den Lieferan-
ten wichtig. Die Rechnungen wer-
den in der Regel innerhalb von 30
Tagen nach Erhalt beglichen.
Im Jahr 2010 hat die Volksbank Auf-
träge und Abkommen im Gesamt-
betrag von über 39 Millionen Euro erteilt bzw.
abgeschlossen. Traditionsgemäß weist der
Auftragswert eine hohe Konzentration für den
EDV-Outsourcer Sec Servizi (Padua) und für
Beratungsdienstleistungen auf.
Wenn die Filiale geschlossen wird, beginnen für die Bankangestellten die umfangreichen Arbeiten für den Tagesabschluss. Im Bild tippt ein Mitarbeiter aus Brixen Beträge in die Rechenmaschine ein – im Jahr 1969.
68 // 69
sich auf der Rückseite oder im Impressum der
Drucksache. Eine ID-Nummer zeigt an, welches
Klimaschutzprojekt konkret unterstützt wurde.
Die Klimaneutralität für jedes Druckerzeugnis
wird durch ein Zertifikat bestätigt.
Im Mai 2010 hat sich die Volksbank zusam-
men mit Raiffeisenkasse und Sparkasse an der
Kampagne „Zähl mit – sei fit“ der Stiftung Vital
engagiert, die einen Anreiz für mehr Bewegung
und weniger Fahrten mit dem Auto setzte. Min-
destens 5000 Schritte täglich sollten es sein,
um das gesundheitliche Wohlbefinden zu stei-
gern, so lautete das Ziel. Im Rahmen der Bewe-
gungskampagne wurden 20.000 Schrittzähler
über die Filialen der Banken verteilt – tausende
Teilnehmer zählten damit mehr als 21 Millionen
Schritte.
Die Weltläden Südtirol sind Fachgeschäfte für
den fairen Handel und stellen eine Alternati-
ve zum gewohnten Konsumverhalten dar. Die
Volksbank hat im vergangenen Jahr drei Initi-
ativen in Zusammenarbeit mit den Weltläden
abgewickelt: Die Bank war Hauptsponsor der
„Fair Cooking Night“ in der Berufsschule Emma
Hellenstainer in Brixen, bei der hochwertige
Fair-Trade-Produkte aus den Weltläden mit der
Haubenküche kombiniert wurden. Zudem hat
die Bank die Geschenke für die Golfturniere
und die Weihnachtspakete für die Mitarbeiter
bei den Weltläden geordert.
4 Der Sozialbericht
Ökologie, Ressourcen-schonung und Klimaschutz
Kunden, Mitarbeiter, Mitglieder, Zulieferer und
Behörden vertrauen nicht nur darauf, dass die
Volksbank Innovationskraft und Produktivität
beweist, sondern auch, dass Umweltbelange
respektiert und hohe Maßstäbe an Gesundheit
und Sicherheit gesetzt werden.
Umweltschutz und Energieeinsparung sind für
unsere Bank wichtige Themen, bei denen wir
auf die Mitarbeit unserer Kunden setzen. So
können unsere Kunden zum Beispiel auf Kon-
toauszüge und Buchungsbelege verzichten, in-
dem sie diese Belege online abrufen. Im letzten
Jahr wurde daran gearbeitet, über den Service
E-Post noch mehr Dokumente online zur Verfü-
gung zu stellen.
Seit dem 1. Januar 2005 gilt europaweit
für neue PKW die Euro-4-Norm. Diese
Auflage gilt auch für den Fuhrpark der
Volksbank, wo der Großteil der Autos
über einen Partikelfilter verfügt. Beim
Autokauf wird auf Umwelt-Anforderun-
gen Rücksicht genommen.
Broschüren, Flyer, Poster und andere
Drucksorten der Volksbank werden seit
2010 „klimaneutral“ gedruckt. Das be-
deutet, dass die CO2-Emissionen, die
während des Druckprozesses entstan-
den sind, nachträglich über zertifizierte
Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Das
Qualitätslogo „Klimaneutral gedruckt“ findet
Aufsichtsratssitzung in der Volks-bank Meran im Jahr 1986. Das Foto wurde anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Bank aufgenommen.
70 // 71
Michael Schwingshackl, Ressort Private Banking - Bozen
„Um erfolgreich zu sein, muss man seine Arbeit bes-
ser als andere machen. Wir bei der Volksbank wissen,
was unsere Kunden von uns erwarten - suchen für sie
nach den besten Lösungen. Und finden sie.“
Gesichter der VOLKSBANK
Sehr geehrte Mitglieder,
der Jahresabschluss der Volksbank zum 31. Dezember 2010 schließt mit folgendem Ergebnis:
KurzberichtundErgebnissederPrüftätigkeit
Im Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2010 hat der Aufsichtsrat die vom Gesetz, den Richtlinien der Banca d’Italia und der Natio-
nalen Berufskammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer empfohlenen Grundsätzen vorgesehene Prüfungstätigkeit ausgeübt.
Der vorliegende Bericht des Aufsichtsrats an die Mitgliederversammlung der Volksbank wurde in Übereinstimmung mit den Be-
stimmungen des Zivilgesetzbuches, insbesondere mit Artikel 2429 und Artikel 153, Absatz 1, ges.-vertr. Dekret Nr. 58 vom 24.
Februar 1998 erstellt.
ImHinblickaufdieimGeschäftsjahr2010ausgeführtePrüftätigkeitteilenwirderMitgliederversammlungFolgendesmit:
- Wir haben die Einhaltung der Gesetze, der Geschäftsordnungen und der Satzung sowie die Einhaltung der Grundsätze der
ordnungsgemäßen Geschäftsführung überwacht.
- Der Verwaltungsrat und die Generaldirektion haben uns alle geschäftsrelevanten Informationen zu den wichtigsten Geschäften,
welche sich auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage auswirken, zur Verfügung gestellt.
- Im Geschäftsjahr 2010 haben wir an allen Sitzungen des Verwaltungsrats und des Vollzugsausschusses teilgenommen und
durch regelmäßige Prüfungen die ordnungsgemäße Geschäftsführung sichergestellt.
- Die Verwaltungsratsbeschlüsse und Umsetzungsmaßnahmen sind gesetzes- und satzungskonform, keinesfalls offensichtlich
unvernünftig, unbedacht oder leichtsinnig, stellen keinen potenziellen Interessenkonflikt dar, stehen weder im Widerspruch zu
den Beschlussfassungen der Mitgliederversammlung noch wirken diese sich nachteilig auf das Bankvermögen aus.
- Es wurde eine Organisationsmodell gemäß den Vorgaben des ges.-vertr. Dekrets Nr. 231/2001 eingesetzt. Während der perio-
dischen Treffen wurden Informationen mit der Aufsichtsbehörde ausgetauscht.
- Wir haben die Angemessenheit und das ordnungsgemäße Funktionieren des Organisationsaufbaus, des internen Kontrollsys-
tems, des bankenbetrieblichen Rechnungslegungs- und Verwaltungssystems sowie dessen Verlässlichkeit im Hinblick auf die
ordnungsgemäße Darstellung der Geschäftsvorgänge geprüft.
- Wir haben Gespräche mit Vertretern der Rechnungsprüfungsgesellschaft BDO Ag geführt, welche im Sinne von Artikel
2409-septies, Z.G.B. mit der Rechnungsprüfung betraut wurde. Zu keinem Zeitpunkt wurden abweichende Meinungen oder
Einschätzungen geäußert oder relevante Zahlen und Informationen erfasst, welche im vorliegenden Bericht angeführt werden
müssten.
- Wir haben die Einhaltung der im Sinne von Artikel 2391-bis, Z.G.B. vorgesehenen Verpflichtung zur Anwendung von Bestimmun-
gen, welche sicherstellen sollen, dass Geschäfte mit nahe stehenden Personen substantiell und verfahrensmäßig ordnungsge-
72 // 73
Bericht des Aufsichtsrates
VERMÖGENSSITUATION IN EURO 31.12.2010
Aktiva 5.247.725.066
Passiva 4.709.814.013
Eigenvermögen und Reingewinn 537.911.053
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG IN EURO 31.12.2010
Erträge und Gewinne 298.011.025
Aufwendungen und Verluste 280.571.668
Jahresgewinn 17.439.357
5 Abschluss
Bericht des Verwaltungsrates zum Geschäftsjahr 2010
Der Gewinn des Jahres 2010und das Reinvermögen
Der Reingewinn des Jahres 2010 beträgt 17.439.357 Euro mit einem Rückgang von
31,8 % im Vergleich zum Vorjahr.
Der Verwaltungsrat unterbreitet folgenden Vorschlag zur Verteilung des Reingewinns:
an die gesetzliche Rücklage 1.800.000 Euro
an der außerordentlichen Rücklage 5.238.261 Euro
als Dividende an die Mitglieder in Höhe von 0,30 Euro je Aktie 10.401.096 Euro
17.439.357 Euro
Nach der Verteilung des Reingewinns, wie vom Verwaltungsrat vorgeschlagen, erhö-
hen sich die Vermögensrücklagen um 7.038.261 Euro. Das gesamte Eigenvermögen
unserer Bank beläuft sich demnach auf 527.509.957 Euro, mit einer Zunahme von
1,5% gegenüber 2009.
Bozen, am 25. März 2011
Der Verwaltungsrat
74 // 75
VERMÖGENSBILANZ ZUM 31.12.2010
2010 2009
Aktiva
10. Kassenbestand und liquide Guthaben 41.452.190 35.354.852
20. Zum Handel gehaltene Finanzaktiva 296.914.840 261.919.858
40. Zum Verkauf freie Finanzaktiva 86.678.042 128.607.050
50. Bis zur Fälligkeit gehaltene Finanzaktiva 11.552.496 11.415.985
60. Forderungen an Kreditinstitute 50.429.906 51.629.321
70. Forderungen an Kunden 4.512.655.378 4.438.089.947
100. Beteiligungen 516.457 4.048.961
110. Materielle Anlagewerte 118.451.859 122.205.811
120. Immaterielle Anlagewerte 45.123.046 46.371.681
- davon: Geschäfts- und Firmenwert 40.392.116 40.392.116
130. Steuerforderungen 40.830.464 41.596.565
a) laufende 28.002.150 25.915.127
b) vorzeitige 12.828.314 15.681.438
150. Andere Aktiva 43.120.388 50.650.618
Gesamtsumme der Aktiva 5.247.725.066 5.191.890.649
mäß und transparent abgewickelt werden, geprüft. Diese wurden in einer Geschäftsordnung formalisiert und am 25. Novem-
ber 2010 vom Verwaltungsrat genehmigt. Diesbezüglich haben wir keine weiteren Anmerkungen anzuführen. Die Geschäfte
mit nahe stehenden Personen wurden im Abschnitt „H“ des Anhangs zum Jahresabschluss und im entsprechenden Kapitel
des Geschäftsberichts dargelegt.
- Wir stellen fest, dass uns keine Anzeigen im Sinne von Artikel 2408, Z.G.B. seitens der Mitglieder, noch Berichte oder nen-
nenswerte Beschwerden seitens Dritter zugegangen sind.
Vorschläge betreffend den Jahresabschluss und dessen Genehmigung sowie in den Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats
fallende Aspekte
ZumJahresabschlusszum31.12.2010stellenwirFolgendesfest:
- Gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO Ag, mit der im Sinne von Arti-
kel 2409-bis Z.G.B. vorgeschriebenen gesetzlichen Rechnungsprüfung der Volksbank betraut, auf deren Bericht wir an dieser
Stelle verweisen.
- Der Bericht der beauftragten Rechnungsprüfungsgesellschaft vom 5. April 2011 enthält keine Vorbehalte, Beanstandungen
oder Empfehlungen.
- Wir haben die Gliederung des Jahresabschlusses, dessen allgemeine gesetzliche und auch aufsichtsrechtliche Regelkon-
formität in Bezug auf Erstellung und Gliederung nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS und den
im Rundschreiben Nr. 262 der Banca d’Italia vom 22. Dezember 2005 enthaltenen Anweisungen und dessen nachfolgende
Fassungen betreffend die Schemen und Regeln zur Erstellung der Abschlüsse von Banken geprüft.
- Der Anhang enthält die Bewertungskriterien, die Detailposten der Vermögenssituation - der Geschäftswert und die sonstigen
Vermögenswerte wurden einem Werthaltigkeitstest (impairment test) unterzogen - und der Gewinn- und Verlustrechnung und
alle sonstigen Angaben, welche für eine ordnungsgemäße, wahrheitsgetreue und von der Rechnungsprüfungsgesellschaft
geteilte Darstellung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage der Bank erforderlich sind.
- Der Geschäftsbericht des Verwaltungsrats enthält eine angemessene Darstellung der Geschäftsentwicklung im laufenden
Jahr und analysiert die Situation der Bank, die Geschäftsentwicklung und das Geschäftsergebnis korrekt, ausgewogen und
eingehend. Der Bericht wurde in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen erstellt; diesbezüglich haben wir keine
nennenswerten Anmerkungen anzuführen.
- Die Verwaltungsratsmitglieder mussten keine Abweichungen im Sinne von Artikel 2423, Absatz 4, Z.G.B. durchführen;
- Herr Wolfgang Plattner, hierfür verantwortlicher leitender Angestellter, hat eine Bestätigung zum Jahresabschluss im Sinne von
Artikel 154-bis ges.-vertr. Dekret Nr. 58/98 ausgestellt.
- Wir bestätigen den Gewinn des Geschäftsjahres 2010 in Höhe von 17.439.357 Euro und laden die Mitglieder ein, den Vor-
schlag des Verwaltungsrats zur Ergebnisverwendung zu genehmigen.
Der Aufsichtsrat bestätigt, dass der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010 ordnungsgemäß erstellt wurde und eine wahr-
heitsgetreue Darstellung der Vermögens- und Finanzlage und des Geschäftsergebnisses der Volksbank liefert.
Der Aufsichtsrat stimmt der Genehmigung des von der Bank erstellten Jahresabschlusses und dem Vorschlag des Verwaltungs-
rats zur Verwendung des Ergebnisses zu.
Bozen, am 5. April 2011
DerAufsichtsrat
Heinz Peter Hager - Präsident
Georg Hesse - effektives Mitglied
Joachim Knoll - effektives Mitglied
5 Abschluss
76 // 77
„In unserem Kerngeschäft haben wir uns
zuletzt verbessert. Das ist auf die vorsichtige
Geschäftsgebarung und die gute Kreditüberwachung
zurückzuführen. Ich bin froh, dass ich dazu einen
Beitrag leisten konnte.“
Gesichter der VOLKSBANK
Salvatore Binetti, Beratungszentrum Corporate Venedig
78 // 79
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ZUM 31.12.2010
2010 2009
10. Zinserträge und ähnliche Erträge 147.773.256 196.292.971
20. Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen (41.329.729) (68.514.237)
30. Zinsüberschuss 106.443.527 127.778.734
40. Aktivkommissionen 71.638.343 51.116.990
50. Passivkommissionen (4.527.064) (4.788.496)
60. Kommissionsüberschuss 67.111.279 46.328.494
70. Dividenden und ähnliche Erträge 324.363 4.378.409
80. Handelsergebnis (2.688.546) 6.175.815
100. Gewinne (Verluste) aus dem Verkauf oder Rückkauf von: (625.157) (816.186)
a) Krediten (2.058.416) 0
b) zum Verkauf freie Finanzaktiva 910.706 (1.205.795)
c) bis zur Fälligkeit gehaltene Finanzaktiva 13.774 27.614
d) Finanzpassiva 508.779 361.995
110. Ergebnis aus Finanzaktiva und Finanzpassiva bewertet nach fair value 231.464 81.111
120. Überschuss Zins / Dienstleistungsgeschäft 170.796.930 183.926.377
130. Wertberichtigungen, Auflösung von Wertbericht f. Wertminderung von: (8.567.502) (23.991.865)
a) Krediten (8.225.384) (23.832.693)
b) zum Verkauf freie Finanzaktiva (83.785) 0
c) bis zur Fälligkeit gehaltene Finanzaktiva 0 0
d) sonstige Finanzgeschäfte (258.333) (159.172)
140. Ergebnis aus der Finanztätigkeit 162.229.428 159.934.512
150. Verwaltungsaufwendungen: (123.237.533) (118.088.230)
a) Personalaufwand (74.971.859) (72.517.503)
b) sonstige Verwaltungsspesen (48.265.674) (45.570.727)
160. Rückstellung an den Fonds für Risiken und Belastungen (2.045.544) (309.200)
170. Wertberichtigungen auf materielle Anlagewerte (10.248.848) (11.329.337)
180. Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte (1.826.821) (2.029.268)
190. Sonstige betriebliche Aufwendungen/Erträge 9.080.932 12.546.853
200. Operative Betriebskosten (128.277.814) (119.209.182)
210. Gewinne (Verluste) aus Beteiligungen (2.085.889) 0
240. Gewinne (Verluste) aus Veräußerung von Anlagegütern (38.463) 18.918
250. Gewinn (Verlust) der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern 31.827.262 40.744.248
260. Steuern auf den Gewinn der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (14.387.905) (15.162.175)
270. Gewinn (Verlust) der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nach Steuern 17.439.357 25.582.073
290. Reingewinn (Verlust) des Geschäftsjahres 17.439.357 25.582.073
5 Abschluss
VERMÖGENSBILANZ ZUM 31.12.2010
2010 2009
Passiva und Posten des Eigenvermögens
10. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 538.737.887 274.484.035
20. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.177.872.183 2.197.386.890
30. Wertpapiere im Umlauf 1.218.166.177 1.533.082.049
40. Handelsfinanzpassiva 15.310.171 17.295.252
50. Zum fair value bewertete Finanzpassiva 605.330.440 491.451.095
80. Steuerverbindlichkeiten 34.885.128 42.250.510
a) laufende 11.216.938 19.651.883
b) latente 23.668.190 22.598.627
100. Andere Passiva 99.026.334 83.768.984
110. Abfertigungsfonds 17.868.008 19.986.629
120. Risikofonds und Fonds für Belastungen: 2.617.685 1.897.200
a) Pensionsergänzungen und ähnliche Verpflichtungen 0 0
b) andere Fonds 2.617.685 1.897.200
130. Bewertungsrücklagen 72.932.013 72.101.724
160. Rücklagen 232.426.318 217.490.843
170. Rücklagen aus Aufpreis für Aktien 145.772.727 145.772.727
180. Kapital 69.340.638 69.340.638
200. Reingewinn (Verlust) des Geschäftsjahres 17.439.357 25.582.073
Gesamtsumme der Passiva und des Eigenvermögens 5.247.725.066 5.191.890.649
80 // 81
BOZEN
Auer
Bozen (13)
Brixen (4)
Bruneck (3)
Eppan
Feldthurns
Franzensfeste
Gargazon
Kaltern (2)
Kiens
Klausen
Laas
Lana
Latsch
Latzfons
Leifers
Lüsen
Mals
Meran (5)
Mühlbach
Naturns
Neumarkt
Ratschings
Sand in Taufers
Schenna
Schlanders
Seis
St. Leonhard in Passeier
St. Lorenzen
St. Ulrich
Steinhaus
Stern
Sterzing
Toblach
Vahrn
Vals
Vintl
Völs am Schlern
Welsberg
Welschnofen
Wolkenstein
TRIENT
Ala
Arco
Borgo Valsugana
Cavalese
Cles
Fondo
Lavis
Mezzolombardo
Moena
Mori
Pergine
Riva del Garda
Rovereto (2)
Tione
Trento (4)
Villa Lagarina
BELLUNO
Auronzo di Cadore
Belluno (3)
Cencenighe Agordino
Cortina d’Ampezzo
Domegge di Cadore
Dosoledo
Feltre
Forno di Zoldo
Limana
Longarone
Mel
Padola
Ponte nelle Alpi
San Pietro di Cadore
Santa Giustina
Santo Stefano di Cadore
Sedico
Tai di Cadore
Valle di Cadore
PORDENONE
Cordenons
Pordenone
Sacile
TREVISO
Castelfranco Veneto
Conegliano (2)
Crocetta del Montello
Mogliano Veneto
Oderzo
Paese
Pieve di Soligo
Preganziol
Spresiano
Treviso
Valdobbiadene
Vittorio Veneto
VENEDIG
Fossò
Marcon
Martellago
Mira
Mirano
Noale
Oriago di Mira
Portogruaro
San Donà di Piave
Spinea
Venedig (3)
Die 133 Volksbank-Filialen
5 Abschluss
Die Volksbank ist als Regionalbank neben dem
Heimatmarkt Südtirol in den Provinzen Trient,
Belluno, Treviso, Pordenone und Venedig tätig.
Zum Stand Ende Dezember 2010 verfügte die
Volksbank über 133 Geschäftsstellen.
TN
BL
BZ
PN
TV
VE
Herausgeber
Volksbank
Siemensstraße 18
I – 39100 Bozen
Tel: 0039-0471-996111
Fax: 0039-0471-979188
www.volksbank.it
gsinfo@volksbank.it
Redaktion
Jutta Perkmann
Konzeption
Ressort Kommunikation
IdeeundGrafik
Fotos
Oskar Dariz
Druck
Longo AG, Bozen
Impressum
Hinweise
Mit „Mitarbeiter“ sprechen wir selbstverständlich alle Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter an, wenn dies der leichteren
Lesbarkeit im Textfluss dient.
Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei
der Errechnung der Veränderungsdaten können geringfü-
gige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht
gerundeten Rechnungsgrundlagen auftreten.
Redaktionsschluss
1. April 2011
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