intensiv-forum formate/didaktik

Post on 14-Apr-2017

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Marketing

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Partizipation statt Langeweile –Vom Teilnehmer zu Akteur

Sozio-technischer Wandel ermöglicht bzw. bedingt eine verstärkte Teilhabe an gesellschaftspolitischen Prozessen

Partizipation als gesellschaftliches Prinzip

- Web 2.0. als Architektur des Mitwirkens (Tim O´Reilly 2005)

- Mobile Devices (Smartphones und Tabletts seit 2007)

- Digital Natives der Generation Y

Kongresse und Tagungen folgen noch immer überkommenen Mustern, die die Möglichkeiten einer effizienten Partizipation von Teilnehmern negieren.

Wunsch nach neuer Wissensvermittlung

- Starre Ablaufregeln (Key Speaker, Plenary Session, Parallel Sessions)

- Frontale Vorträge mit PowerPoint

- Kurze Pausenzeiten

- Mehrere Vorträge hintereinander

Die Teilnehmer möchten sich nicht nur informieren, sondern auch die Möglichkeit erhalten, sich auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und alte aufzufrischen.

Vom Teilnehmer zum Akteur

- Nachhaltiges Lernen erfordert eine aktive und belebende Gesprächsatmosphäre

- vom Monolog zum Dialog, von der Präsentation zurInformationsgenerierung

- Wissen als Impulse setzen, um etwas dazuzulernen

- Networking auf allen Ebenen ermöglichen bzw. fördern

Partizipativen Formaten ist gemein und unabdingbar: sie nutzen die „Weisheit der Vielen“ (wisdom of the crowd).

Partizipation als Gegenmittel

- Barcamps als sogenannte Unkonferenzen bietenden Teilnehmern größtmögliche Freiheit und Teilhabe

- World Cafés und die Round Table Sessions ermöglicheneinen Wissensaustausch auf Augenhöhe

- Science Slams bieten dem Publikum eine direkte Teilhabeals Jury im Rahmen eines engagierten Rednerwettstreit

Partizipative Formate werden einen Teil des tradierten Veranstaltungswesens ersetzen, um effektive Wege der Wissensgenerierung und -vermittlung zu ermöglichen.

Umsetzung für die Zukunft

-Die Wahl organisatorischer und didaktischer Mittel sollte sich an Inhalten, Zielen und Teilnehmern orientieren

- Kongresse und Tagungen können als klassische Live Events auchauf emotionaler Ebene den Austausch von Wissen befördern

- Neue Meetingformate werden in Zukunft noch stärker technologiebasierte Möglichkeiten direkter Partizipation einbinden

Partizipation statt Langeweile – Vom Teilnehmer zu Akteur

Dr. Thorsten Knoll

TUBS GmbH TU Berlin ScienceMarketingHardenbergstraße 1910623 Berlin www.tubs.deKNOLL@TUBS.DE

Partizipation zum Prinzip erhoben:

Barcamps als soziale Innovation

Kai-Uwe Hellmannwww.barcampus.de

Barcamps sind ein genuines Produkt der Internetkultur2003 erfunden von Tim O‘Reilly, dem Promoter des Buzzword

Web 2.0.

2005 demokratisiert und global verbreitet.

2006 fand das erste Barcamp Berlin in Deutschland statt.

2008 haben Frank und ich das jährlich stattfindende CommunityCampBerlin gegründet.

2014 fanden allein im deutschsprachigen Raum rund 150 Barcamps statt.

Herkunft

Vielfalt

Inzwischen gibt es drei Formen von Barcamps:

1. Klassische Barcamps: Thematisch völlig offen

2. Themencamps: Es gibt einen thematischen Fokus, wie beim CommunityCampBerlin

3. Corporate Camps: Barcamps inhouse für– Einarbeitung und Fortbildung von Mitarbeitern– Image und Reputation– Networking und offener Austausch mit internen und externen Stakeholdern– Pflege der Unternehmenskultur– Qualitäts- und Ideenmanagement– Recruiting und Employer Branding– Über den Tellerrand schauen: Kreativitätsfabrik– Wissenstransfer

Regeln

Die wichtigsten Regeln sind:1. Strikte Gleichheit der Teilnehmer – schon bei der

Vorstellungsrunde „Dialog auf Augenhöhe“).2. Die Agenda steht nicht im Vorhinein fest.3. „No spectators, only participants!“: Aktive Teilnahme & Mitarbeit

sind entscheidend.4. Sprich über das Barcamp! – Ergebnissicherung, Feedbackrunde,

Recaps, WrapUps …5. Der Rahmen bestimmt die Qualität: Die Organisatoren und

Moderatoren sichern Prozess- und Ergebnisqualität eines Barcamps.

1. Regel

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Barcamps sind gleichberechtigt!

Hierarchien werden bewusst und temporär aufgehoben, um einen offenen und ehrlichen Austausch auf Augenhöhe zu gewährleisten.

Es wird konsequent geduzt.

Die Vorstellungsrunde zu Beginn ist ein wichtiger Eisbrecher.

Alle Teilnehmer stellen sich durch drei Hashtags (Schlagworte) kurz mit ihrem Namen vor, aus welcher Organisationseinheit sie kommen und was sie interessiert.

Strikte Gleichheit der Teilnehmer:Deswegen Duzen wir uns ab jetzt

2. Regel

Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit und ist ausdrücklich aufgefordert, ein eigenes Thema vorzuschlagen.

Jedes Thema ist grundsätzlich zugelassen, während das Plenum darüber entscheidet, ob eine Session stattfindet.

Es gibt so viele Sessions gleichzeitig, wie es Räume gibt.

Leicht abgewandelt, können bereits im Vorfeld sogenannte „Themenpaten“ identifiziert werden, die auf jeden Fall ein Thema pitchen werden.

Die Agenda steht nicht im Vorhinein fest:Sie kommt von den Teilnehmern

3. Regel

Wenn Du zum Barcamp kommst, stell Dich darauf ein, selber mitzumachen!

Es ist eine intensive Veranstaltung mit Präsentationen, Diskussionen und Interaktionen der Teilnehmer untereinander.

Wenn Du selbst keine Session hältst, beteilige Dich wenigstens an der Diskussion.

Jeder hat die gleiche Redezeit!

„No spectators, only participants!“:Wir bitten um rege Teilnahme

Technische Empfehlungen

Vorstellungsrunde• Name• Herkunft/Club• drei Schlagworte

Vorschlagsrunde• Name der Session• Inhalt/Thema• Teaser maximal 30 Sekunden

Tipps für Sessiongeber• Biete Mehrwert (keine

Werbeveranstaltung)• Rede von Erfahrungen (Fehler, Erfolge)• Sei interaktiv (Diskussion anstatt

Präsentation)• Der Blick aufs Smartphone usw. ist nicht

unhöflich• Beachte das Gesetz der Füße• Halte Dich an den Zeitplan (45 +15)

Über Feldmann & Hellmann

Frank FeldmannDiplom-Finanzwirt, Digital Native und Social Event Berater

• Barcamp Evangelist und Barcamp-Experte• Initiator, Organisator, Moderator u.a. des Barcamps Berlin 2007,

des CommunityCamps seit 2008 und des CSRcamps 2014• „Gatekeeper der Veränderung „ ( Zitat Tagesspiegel vom

25.10.2013)• Veranstalter der Online Marketing Lounge

Dr. Kai-Uwe HellmannProfessor für Konsum- und Wirtschaftssoziologie TU Berlin

• Forschungsschwerpunkte: Wirtschafts- und Konsumsoziologie, Organisationstheorie, Gesellschaftstheorie, Systemtheorie

• Initiator des ersten Themen-Barcamps in D• Durchführung zahlreicher wissenschaftliche Tagungen,

Kongresse und Workshops zum Thema

Impressionen

Teilnehmer zu Teilhabern machen

Round Tables und World Café

Oliver Pannewww.swop-berlin.de

Statt one to many …

The Great Dictator © Roy Export SAS

… many to many!

• Nach allen Seiten offen, keine Ecken, betont Gemeinschaft• Teilnehmer sitzen gleichberechtigt, auf Augenhöhe• Kommunikativ und übersichtlich, Teilnehmer sind einander zugewandt• Akustische Nähe (ohne Verstärkung)• Ermöglicht Entfaltung einer Gruppendynamik• Standard-Mobiliar für Festabende, Bankette o.ä.

Das Prinzip „Runder Tisch“

• 10 bis 15 Kongress-TN pro Round Table (300 TN = 20 bis 30 Tische)• Dauer 1 Round Table Session: 45 bis 60 min, mehrere Durchgänge mögl.• 1 Gastgeber pro Tisch, hält Impulsvortrag, moderiert die Runde• 1 Thema pro Tisch, Veranstalter kuratiert Themen/Referenten• Themenmarkt: z.B. 50 parallele Table Sessions, TN können ihr Thema

frei wählen, während der Runde aufstehen und sich einer anderen Tischgruppe anschließen

Round Tables: Themenorientiertes Networking

… many to many!

• 1 Moderator• 1 übergeordnete Fragestellung• mind. 3 runde Tische mit je einem Gastgeber• jeder Tisch behandelt einen Teilaspekt der übergeordneten Fragestellung• Tische sind mit Papier überzogen, TN schreiben ihre Ideen darauf• 3 Durchgänge, dann Ergebnispräsentation im Plenum

World Café: Vernetztes Denken und Arbeiten

Bild WC

„Café-Etikette“ (nach Juanita Brown und David Isaacs, den Erfindern des WC)

• Auf das fokussieren, was wichtig ist.• Eigene Ansichten beitragen.• Mit Herz und Verstand sprechen und hören.• Hinhören, um wirklich zu verstehen.• Die entstehenden Ideen verbinden.• Seine Aufmerksamkeit darauf richten, neue Erkenntnisse und

tiefergehende Fragen zu entdecken.• Spielen, kritzeln, malen: Es soll auf die Tischdecke geschrieben werden.• Spaß haben.

Bild WC

+ Themenspezifische Networking-Anlässe+ Themen-Markt: vielfältiges Angebot+ Jede/r entscheidet, wie intensiv er/sie sich einbringt+ Erhöht Anzahl der Kongress-Akteure (Identifikation!)− Organisatorischer Aufwand (viele Referenten, Themen kuratieren)− Raum- und Platzbedarf− Akustik

Round Table Sessions: Pro und Contra

+ Aktivierung der Teilnehmer+ Selbstorganisation+ Wissensgewinn über Crowdsourcing, vernetztes Denken und Arbeiten+ Jede/r entscheidet, wie intensiv er/sie sich einbringt− Organisatorischer Aufwand (Konzeption Fragestellungen, Tischdecken)− Raum- und Platzbedarf− Teilnehmerzahl begrenzt

World Café: Pro und Contra

• Round Table Sessions: natürliche Anlässe für themenorientiertes Community Building

• World Cafés: Freiräume für selbstgestaltetes Crowdsourcing und vernetzte Ideengenerierung

RTS und WC bereichern unser Formate-Repertoire. Sie sind eine Spielwiese, die unsere Kongressteilnehmer aktiv gestalten können.

Wozu?

Bild Runde Tische (Übersicht)

SWOP. Medien und KonferenzenOliver PanneT 030-5314737-0oliver.panne@swop-berlin.de

Mehr als lustige Wissenschaft:

Science Slam weitergedachtAndré Lampe

Laserphysiker – Moderator – Wissenschaftskommunikator@andereLampe

Science Slam ist eine Erfindung von 2006 aus Darmstadt

Es gibt nur drei einfache Regeln:1. Wissenschaftler stellen ihre eigene Forschung vor2. Jeder hat 10 Minuten Zeit3. Das Publikum bestimmt am Ende den/die Gewinner/in

Science Slam…?

WissenschaftskommunikationScience Slam ist genau das – nicht mehr, nicht weniger.

Eine Chance für Tagungen und KonferenzenGroßartig für das Rahmenprogramm – und alles andereGelegenheit um einen Keynote Speaker mal ganz anders zu erleben

Warum nicht mal ein Buchhaltungs Slam?Niemand wird Ihnen den Kopf abreißen wenn man der Sache einen neuen Twist gibt...aber vielleicht fragen Sie vorher jemanden der sich damit auskennt.

Format

...vielleicht mal was eigenes?

Nennen Sie nicht alles Science Slam – Branding können Sie doch, oder?Show mit Partizipation ist nie perfekt – nicht schlecht wenn man „das kann ich auch“ willWissenschaftskommunikation ist reich an Formaten – FameLab, Pecha Kucha, Science Café …

Sie werden lachen: Bauern Slam, Racing Slam, Mathe Slam, StartUp Slam, Westfalen Slam …Science Slam ist Vortragstraining – Metaphern, Beispiele, Projektionsfläche, DramaturgieSlam ist der Stein der Weisen – am Kiesstrand der Weisheit

Was tun?

1. Lesen Sie unser Buch2. Denken Sie mal ernsthaft über Science Slams und Formate nach3. Fragen Sie jemanden der sich damit auskennt4. Planen Sie früh und geben Sie nicht die Entscheidung aus der Hand5. Kommen Sie zu uns an die Diskussionstische6. Grinsen Sie mal, ich hab heute Geburtstag und will ein Selfie machen

Herzlichen Dank fürs Zuhören

André LampeLaserphysiker – Moderator – Wissenschaftskommunikator

• Bühne: Poetry Slam seit 2006, Science Slam seit 2010• Fernsehen: TM Wissen (ServusTV), Superheld Mensch (RTL), … & YouTube• Workshops: Science Slam, Wissenschaftskommunikation, Wissenschafts-PR• Forschung: Mikroskope, Laser, Didaktik & Kommunikation

ScienceBlogs.de/dieKleinenDingetheoneandonlylampe@gmail.com @andereLampe

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