jahresbericht 2015 - swisscontact · spar-, leasing- und versicherungspro-dukten. •...
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01Swisscontact Jahresbericht 2015
2015Jahresbericht
02 Swisscontact Jahresbericht 2015
Beschäftigung und Einkommen eröffnen Wege aus der Armut und echte Zukunftsperspektiven
Voraussetzung dafür ist ein nachhaltiges wirt- schaftliches Wachstum, welches von einer innovativen Privatwirtschaft getragen wird, strukturschwache Regionen aufwertet und benachteiligte Bevölkerungsgruppen als aktive Marktteilnehmer einbezieht.
Dieses Credo ist die Grundlage der Projekt- arbeit von Swisscontact, die sich auf vier Kernbereiche konzentriert:
• Berufsbildung: ermöglicht den Zugang zum Arbeitsmarkt und bildet die Voraus-setzung für Beschäftigung und Einkom-men.
• KMU-Förderung: unterstützt das lokale Unternehmertum mit dem Ziel, dessen Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
• Finanzdienstleistungen: schaffen den Zugang zu lokalen Angeboten wie Kredit-, Spar-, Leasing- und Versicherungspro-dukten.
• Ressourceneffizienz: fördert effiziente Ressourcennutzung durch energie- und materialeffiziente Produktionsmethoden sowie durch Massnahmen zur Luftrein-haltung und zur nachhaltigen Abfallver-wertung.
Swisscontact schafft damit geeignete Rahmenbedingungen für unternehmeri-sches Handeln. Das sind Voraussetzun-gen für eine wettbewerbsfähige, sozialen und ökologischen Prinzipien verpflichtete Privatwirtschaft als Grundpfeiler einer jeden Entwicklung.
03Swisscontact Jahresbericht 2015
Inhalt
04 Highlights
06 Interview mit Heinrich M. Lanz und Samuel Bon
12 109 Projekte in 33 Ländern
14 Trends im Umfeld des gestärkten Projektportfolios
20 Berufsbildung
22 KMU-Förderung
24 Finanzdienstleistungen
26 Ressourceneffizienz
28 Globale Projekte
30 Knowledge and Content Management (KCM)
31 Monitoring and Results Measurement (MRM)
32 Zahlen und Fakten 2015
34 Jahresrechnung 2015
38 Projektpartner
40 Spenden
41 Nachhaltigkeit und Governance
42 Organisation
04 Swisscontact Jahresbericht 2015
Highlights
Enge Zusammenarbeit mit Tourismus-Fachinstitutionen
Swisscontact arbeitet eng mit führenden Institutionen zusammen, um Forschungs-ergebnisse aus der Schweiz in Partner-ländern umzusetzen und weiterzuent- wickeln. In Mazedonien und Kosovo entwickelt Swisscontact den Ansatz des Destinationsmanagements weiter. Dieser Ansatz wurde ursprünglich von der Universität St. Gallen entwickelt und wird nun zusammen mit Swisscontact in verschiedenen Ländern getestet und angepasst. Die Zusammenarbeit mit Studenten der Fachhochschule HES-SO Wallis hat der Destination Peja, Kosovo, zu wichtigen Empfehlungen für die Verbesserung des Angebotes ver-holfen. In Myanmar unterstützt Swiss-contact zusammen mit der Tourismus Fachhochschule Luzern die Ausbildung von Hotel fachpersonal. 2015 konnten so über 1000 Personen ausgebildet und ins Erwerbsleben integriert werden. Mittels Auftritten am World Tourismus Forum in Luzern und am globalen Tou-rismusforum der Weltbank setzte sich Swisscontact auch für die globale Po-sitionierung der Schweizer Expertise im Tourismus ein.
Symposium für Abfallwirtschaft in Bolivien
Swisscontact organisierte im Oktober das erste Internationale Symposium für Abfallwirtschaft und «Green Business» in Cochabamba, Bolivien. Über 200 Fachleute aus der Privatwirtschaft, Ver-waltung, von Universitäten und NGOs besuchten die zweitägige Veranstaltung. 18 Referentinnen und Referenten be-handelten Themen wie die Endlagerung von festem Abfall, die Vor- und Nachtei-le verschiedener Sammelsysteme, den Einsatz von Technologien und Weiter-bildung in der Abfallbewirtschaftung, aber auch, wie sich Green Businesses effektiv am Markt positionieren können.
Umweltverschmutzung zählt zu den gra-vierendsten Problemen Boliviens. Allein die Stadt Cochabamba generiert täglich rund 200 Tonnen Abfall. Swisscontact hat im Projekt Ecovecindarios über vie-le Jahre neue Ansätze und Methoden getestet und eingeführt, um die Abfall-bewirtschaftung nachhaltig zu verbes-sern. Durch das Symposium wurden die aus diesem Projekt gewonnenen Er-kenntnisse über die Projektregion Cocha bamba hinaus einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.
Finanzdienstleistungsprojekt neu auch in Südasien
Der Kernbereich Finanzdienstleistungen ist seit 2015 auch in Südasien mit einem Projekt vertreten. Von den rund 4,5 Mil-lionen Beschäftigten im Bekleidungs-sektor in Bangladesch, die meisten von ihnen Frauen, sind 95% vom formalen Finanzsystem ausgeschlossen. In einem Pilotprojekt ermöglicht Swisscontact 7500 Arbeiterinnen und Arbeitern, in Schulungen und durch Sensibilisierungs-kampagnen zu lernen, wie sie ihre Ein-künfte besser verwalten können, um aus ihrem Einkommen Sparguthaben zu bilden. Dieses Sparkapital verbessert ihre Resilienz in Notsituationen und kann bei Bedarf für produktive Zwecke ein-gesetzt werden. Auf institutioneller Sei-te sucht Swisscontact die Zusammen-arbeit mit kommerziellen Banken und Finanzinstituten. Die Herausforderung besteht darin, die Finanzinstitutionen vom Sparpotenzial dieser Zielgruppe zu überzeugen. Dazu müssen die Instituti-onen ihre Angebote auf die speziellen Bedürfnisse der Fabrikarbeiterinnen abstimmen. Die Massnahmen reichen von der Anpassung der Öffnungszeiten über den Einsatz mobiler Bankagenten bis hin zur Entwicklung neuer Spar-produkte.
05Swisscontact Jahresbericht 2015
Motivierte und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die im Sommer durchgeführte Umfrage bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Swisscontact besticht durch die sehr hohe Rücklaufquote von fast 90%. Die Umfrage ergab gute Werte bezüglich Arbeitszufriedenheit und zeigte ein ho-hes Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbei-tenden zur Organisation. Geschätzt werden insbesondere die Vorgesetzten, die strategische Ausrichtung der Orga-nisation mit den entsprechenden Arbeits inhalten, die Kundenorientierung und der interne Umgang mit Verände-rungen. Optimierungspotenzial besteht hingegen bei den Arbeitsabläufen, Ent-scheidungsprozessen und dem Wissens-transfer. Die Führungsgremien haben die Anliegen, Bedürfnisse und Befind-lichkeiten der Mitarbeitenden erkannt. Jetzt gilt es, anhand der Resultate zu-kunftsorientierte Veränderungsprozes-se im Rahmen der gesamten Personal-entwicklung zu initiieren und umzuset-zen. Dazu wird ein globaler Aktionsplan für die kommenden vier Jahre erstellt. Denn zufriedene und engagierte Mitar-beitende sind der Schlüssel zum Erfolg von Swisscontact.
Internationale Positionierung als Expertenorganisation
Im April hatte Swisscontact gemeinsam mit ihrer langjährigen Partnerin Nestlé die Gelegenheit, am Grow Asia Forum des WEF Asien in Jakarta teilzunehmen. Samuel Bon, CEO, vertrat die zivilgesell-schaftlichen Organisationen an der Er-öffnungsdiskussion des Forums. Es markierte den Startschuss für eine Zu-sammenarbeit von 10 Staaten und über 100 Organisationen mit dem Ziel, bis 2020 die Ertragskraft von 10 Millionen Kleinbauern zu steigern. Bon zeigte auf, dass NGOs eine wichtige Vermittlerrol-le zwischen den verschiedenen Akteuren einer solchen Initiative zukommt. Swiss-contact ist Mitglied des Civil Society Council’s des Grow Asia Forums.
In den USA konnte sich Swisscontact weiter als Expertenorganisation positi-onieren, insbesondere im Bereich der Finanzdienstleistungen. Zusammen mit dem Schweizer Generalkonsulat in New York veranstaltete Swisscontact im September einen Anlass zum Thema Rücküberweisungen von Migrantinnen und Migranten.
Swisscontact: transparent, zuverlässig und pragmatisch
Swisscontact hat eine Umfrage bei be-stehenden und zukünftigen Partnern durchgeführt. Sie lieferte wertvolle In-formationen bezüglich Erwartungen und künftiger Ausrichtung öffentlicher wie privater Geber. Die Befragten stufen neben der Entwicklung von Wertschöp-fungsketten und der regionalen Wirt-schaftsentwicklung die formale und informelle Berufsbildung als besonders wichtig ein. Die Ergebnisse verdeutlichen weiter, dass Swisscontact von ihren Partnern sehr positiv beurteilt wird und die Erwartungen in einem sehr hohen Mass erfüllt. Insbesondere die Aspekte transparente Information, Zuverlässigkeit in der Umsetzung der vereinbarten Zie-le und die Fähigkeit, Probleme mit prag-matischen Lösungen anzugehen, wur-den hervorgehoben. Diese positive Rückmeldung hat Swisscontact in ihrer Strategie bestätigt, grosses Gewicht auf einen vertrauensvollen und offenen Dialog mit allen Gebern zu legen.
06 Swisscontact Jahresbericht 2015
«Auch in schwierigen Umfeldern Wirkung erzielen»
Gouvernanz, Qualitätsmanagement, Wirkungsmessung – die Anforderungen an Entwicklungsorganisationen steigen. Heinrich M. Lanz, Präsident des Stiftungsrats, und Samuel Bon, CEO, erklären im Interview, wie Swisscontact diesen Ansprüchen nachkommt und welche Themen Swisscontact 2015 ausserdem beschäftigt haben.
Heinrich M. Lanz, Präsident
Samuel Bon, CEO, und Heinrich M. Lanz, Präsident des Stiftungsrats
07Swisscontact Jahresbericht 2015
Herr Lanz, welches Schlüsselerlebnis hatten Sie 2015 als Präsident von Swisscontact?Heinrich M. Lanz: Der Besuch bei Swisscon tact Nordamerika zeigte mir, wo wir in Bezug auf die Erschliessung des USA-Marktes stehen. Beziehungen zu grossen US-amerikanischen Stiftungen und Privatunternehmen zu etablie-ren, ist sehr herausfordernd. Durch die mehr-jährige Präsenz konnte Swisscontact seit der Eröffnung des Büros in New York 2008 bereits ein grosses Netzwerk aufbauen. Ein weiterer Höhepunkt war für mich die Reise zusammen mit einigen Mitgliedern des Stiftungsrats nach Indonesien. Dort lernte ich zwei bedeuten-de Projekte in den Bereichen Tourismus und Kakao kennen. Letzteres ist mittlerweile das grösste Projekt von Swisscontact und ausser-ordentlich komplex, aber mit seiner Struktur als «Public-Private Development Partnership» wegweisend für zukünftige Zusammenarbeits-formen mit dem Privatsektor.
Herr Bon, was hat Sie dieses Jahr besonders bewegt? Samuel Bon: Das Erdbeben in Nepal im April hat unser Team stark herausgefordert. Unseren Mitarbeitenden und ihren Familien sowie den Experten des Senior Expert Corps (SEC) im Einsatz vor Ort ist zum Glück nichts zugestos-sen. Ein positives Erlebnis war, die Solidarität unserer Mitarbeitenden und insbesondere der SEC-Expertinnen und -Experten zu erleben. Sie haben in kürzester Zeit intern Geld gesam-melt, das in einem Projekt mit der Glückskette für den Wiederaufbau eingesetzt werden wird.
Swisscontact ist auch in fragilen Kontexten tätig. Gab es kritische Momente?Bon: In Burkina Faso hatten wir durch den versuchten Staatsputsch ein eher schwieriges Jahr. In Mali und Tunesien gab es terroristische Anschläge. Insbesondere in unseren Berufsbil-dungs- und Tourismusprojekten in Tunesien war während einiger Zeit unklar, ob wir sie weiterfüh-ren können. Mittlerweile hat sich die Situation
etwas beruhigt. In Bangladesch fordert uns die politische Blockade zunehmend. Sie äus sert sich in zahlreichen Streiks. Das hindert unsere Mitarbeitenden oft daran, sich in Projektgebiete zu begeben. Allgemein fordert uns die Arbeit in solchen Kontexten. Um auch in Zukunft schnell auf diese Herausforderungen reagieren zu können, haben wir unser Sicherheitsdispositiv weiter ausgebaut. Das Risikomanagement und die Themen Sicherheit und Compliance bespre-chen wir regelmässig mit dem Ausschuss des Stiftungsrats und setzen die beschlossenen Massnahmen fortlaufend um.
Wie werten Sie den diesjährigen Geschäfts-verlauf?Lanz: Obwohl der Umsatz 2015 erneut ange-stiegen ist, liegt das Jahresergebnis hinter dem Vorjahr zurück. Das ist einerseits auf Verzöge-rungen in einigen Projekten zurückzuführen, was wohl in unserem Tätigkeitsfeld immer wie-der vorkommen wird. Doch es verdeutlicht an-dererseits auch, dass wir mit steigenden Kosten aufgrund von Anforderungen und Erwartungen an IT, Projektführung, Wirkungsmessung, Com-pliance, Risikomanagement und Berichterstat-tung konfrontiert sind. Gleichzeitig sind die von den Gebern gesetzten Budgets stets sehr eng kalkuliert. Swisscontact als Stiftung ist an sich nicht verpflichtet, Gewinn zu erzielen. Damit wir aber langfristig unsere Mission erfüllen und weiter in die Organisation investieren können, müssen wir jedes Jahr ein deutlich positives Er-gebnis erzielen. Dies ermöglicht es, das Orga-nisationskapital den steigenden Geschäftsrisi-ken entsprechend zu äufnen. Das ist der tiefere Sinn, wenn wir über Kostenmanagement und Wirtschaftlichkeit sprechen.
Wie konnte Swisscontact diese Geber über-zeugen?Bon: Wir sind eine Projektumsetzungsorganisa-tion, die qualitativ hohe Standards setzt. Es ge-lingt uns gut, die Wirkung unserer Arbeit nach-zuweisen. Die Geberorganisationen vertrauen
08 Swisscontact Jahresbericht 2015
uns. Das zeigt sich darin, dass wir nicht nur neue Projekte gewonnen haben, sondern auch viele Projekte in eine zweite oder dritte Phase führen dürfen, was deren nachhaltige Wirkung natür-lich positiv beeinflusst. Zum Beispiel können wir das Berufsbildungsprojekt PROMOST von Ruanda weiterführen und in die Demokratische Republik Kongo ausdehnen. Wir dürfen zahl-reiche Projekte für die DEZA und das SECO implementieren. Das erhöht natürlich unsere Rechenschaftspflicht gegenüber der Schweizer Öffentlichkeit. Zudem wollen wir noch stärker mit privaten Unternehmen zusammenarbeiten. Unsere Partner haben in einer Umfrage bestä-tigt, dass es Swisscontact sehr gut gelingt, den Dialog zwischen dem öffentlichen und dem pri-vaten Sektor zu moderieren.
Verglichen mit 2010 ist Swisscontact stark gewachsen. Welche Strategie verfolgen Sie dabei? Lanz: Wachstum an und für sich ist keineswegs das Ziel. Wir wollen eine kritische Grösse ha-ben beziehungsweise erhalten, damit wir die Projektarbeit in den jeweiligen Ländern quali-tativ langfristig sichern können. Die Strategie 2020 setzte deshalb Eckwerte bezüglich des Wachstums, die wir mittlerweile erreicht haben. Qualitatives Wachstum hilft uns, die Vision von Swisscontact, einen Beitrag zur Reduktion des wirtschaftlichen Gefälles zu leisten, verstärkt umzusetzen. Noch immer gibt es weltweit Mil-lionen von Menschen, die in Armut leben, die weder von der Globalisierung noch von positi-ven Entwicklungen im eigenen Land profitieren. Unser Ziel ist es, immer mehr benachteiligten Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zu ge-ben, ihr Leben selber in die Hand zu nehmen und es aus eigener Kraft zu verbessern. In An-betracht der geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre ist diese Aufgabe nicht kleiner geworden. Woraus schöpft Swisscontact die Innovati-onskraft, die diese Aufgabe abverlangt? Bon: Qualifizierte, hoch motivierte Arbeitskräfte sind in der Entwicklungszusammenarbeit ent-scheidend. Wir haben eine Personalumfrage durchgeführt, welche uns für die zukünftige Personalpolitik wichtige Informationen liefert. Unsere Mitarbeitenden müssen nicht nur tech-nisches Know-how mitbringen, sondern auch kulturelle Sensibilität und eine starke intrinsi-sche Motivation. Zurzeit sind wir personell gut aufgestellt. Wir machen uns aber intensiv Ge-danken darüber, wie wir auch in Zukunft Mitar-beitende finden, die bereit sind, in schwierigen Kontexten zu arbeiten. Ein weiterer Aspekt, der zur Innovationskraft beiträgt, ist der Wis-senstransfer: Das Know-how jeder und jedes Einzelnen muss in der Organisation veran-kert werden, damit es in andere Länder und
Heinrich M. Lanz, Präsident: «Die Privatwirtschaft spielt eine ganz entscheidende Rolle für die nachhaltige Entwicklung.»
09Swisscontact Jahresbericht 2015
Regionen transferiert werden kann. So stellen wir sicher, dass wir mit den richtigen Lösungs-ansätzen auf die Probleme antworten, auf die wir uns konzentrieren wollen.
Lanz: Auch ich möchte unterstreichen, dass Er-folg in der Entwicklungszusammenarbeit stark vom Personal abhängig ist. An dieser Stelle will ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Swisscontact meinen herzlichen Dank ausspre-chen. Sie haben im vergangenen Jahr viel und gute Arbeit geleistet.
Ist Swisscontact auch bei anderen Aspekten der Strategie 2020 auf Kurs?Lanz: Wir arbeiten professionell und mit sehr hohen Ansprüchen an die Qualität. Eine Her-ausforderung bleibt, mit unseren Projekten eine möglichst optimale Wirkung zu erreichen. Diese Zielsetzung ist wohl nie ganz erfüllt. 2016 er-reichen wir die Mitte der Periode der Strategie 2020 und nehmen uns Zeit für eine kritische Durchsicht. Wo stehen wir? Wie hat sich das Umfeld in der Zwischenzeit geändert? Welche Trends und Entwicklungen müssen wir aufneh-men?
2015 beschäftigte sich Swisscontact vertieft mit dem Thema, wie die Entwicklungszusam-menarbeit mit der Privatwirtschaft kooperieren kann. Ihre wichtigsten Erkenntnisse? Lanz: Erstens: Es geht nicht ohne die Privatwirt-schaft. Sie spielt eine ganz entscheidende Rolle für die nachhaltige Entwicklung – nicht nur als Geldgeber für Entwicklungsprojekte, sondern als Anbieter von Arbeitsplätzen, für den Markt-zugang und als Träger von Know-how. Eine zweite Erkenntnis: Es gilt zu akzeptieren, dass die Interessenlagen von Entwicklungszusam-menarbeit und Privatwirtschaft unterschiedlich sind. Das muss und darf auch so sein. Es gibt Situationen, wo diese Interessenlagen sich treffen oder ein Stück weit parallel laufen. Hier können interessante Projekte entstehen. Ein
gutes Beispiel dafür ist unser Kakaoprojekt in Indonesien, bei dem wir mit zahlreichen inter-nationalen Unternehmen zusammenarbeiten, um den Ernteertrag und damit die Lebensbe-dingungen von Kleinbauern zu verbessern und gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Lieferkette zu stärken.
Im September verabschiedete die UNO die Sustainable Development Goals (SDGs). Welchen Einfluss hat die Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen auf die Organisation Swisscontact? Bon: Es ist das erste Mal in der Geschichte der Staatengemeinschaft, dass eine so um-fassende und politisch wie gesellschaftlich breit abgestützte Entwicklungsagenda defi-niert worden ist. Die grosse Herausforderung ist die Umsetzung dieser Ziele. Wir können
Samuel Bon, CEO: «Die Geberorganisationen vertrauen uns.»
10 Swisscontact Jahresbericht 2015
uns den Gebern als Partnerin anbieten und mit unserer Tätigkeit einen substanziellen Beitrag zu den Zielen Einkommen und Beschäftigung, aber auch zu ökologischem Wirtschaften, Kli-ma und der Gleichstellung von Mann und Frau leisten. Es gilt, die Wirkung unserer Projekte in ein Verhältnis zu den SDGs zu stellen. Auch die Projektfinanzierung wird inskünftig von diesen Zielen beeinflusst werden. Traditionelle Finan-zierungsmechanismen und philanthropische Trends werden sich dahingehend verändern, dass vermehrt zusammenhängende und inter-disziplinäre Projekte ausgeschrieben werden.
Gab es 2015 spezielle Herausforderungen für den Stiftungsrat?Lanz: Herausforderungen ist etwas viel gesagt, doch es kommt ein altersbedingter Rotations-prozess auf das Gremium zu, aufgrund dessen in den kommenden Jahren rund ein Drittel der Sitze neu besetzt werden müssen. Diese Aus-wahl ist anspruchsvoll, da unsere Stiftungsräte eine dreifache Rolle ausfüllen müssen: Erstens die juristisch-statutarische Rolle als oberstes Leitungsorgan. Zweitens sind die Stiftungs-rätinnen und Stiftungsräte von Swisscontact auch Botschafter nach aussen. Da Swisscon-tact keine Mitgliederorganisation ist, ist der Stif-tungsrat gleichzeitig auch die Trägerschaft. Da-mit verbunden ist die dritte Rolle des Türöffners. Darum ist es sehr wichtig für die Organisation, dass der Stiftungsrat den nötigen Nachwuchs erhält. Mit Peter Grüschow, Hanspeter Kurz-meyer und Dr. Herbert Oberhänsli sind im Jahr 2015 drei erfahrene, langjährige Stiftungs-räte zurückgetreten. Ihnen allen wie auch dem Stiftungsrat als Ganzes gilt mein Dank für die Unterstützung und Zusammenarbeit. Das Gre-mium konnte verstärkt werden durch Thomas
Bergen, Béatrice Fischer, Prof. Dr. Thomas A. Gutzwiler, Hans Jöhr, Armin Meier und Leopold Wyss.
Ein kleiner Ausblick auf 2016 – was erwartet uns im nächsten Jahr? Und was, wenn Sie noch weiter in die Zukunft blicken?Bon: Das Jahr 2016 wird von der bereits er-wähnten Strategieevaluation geprägt sein. Wir haben die Strategie 2012 bis 2020 definiert. Jetzt wollen wir kurz innehalten, um zu verste-hen, wo wir uns in der Umsetzung befinden. Drei Hauptthemen stehen im Fokus: Erstens befassen wir uns intensiv mit der Gouvernanz. Zweitens fragen wir uns, ob wir nach wie vor die richtigen Lösungen für die grossen anste-henden Herausforderungen bereitstellen. Der dritte Schwerpunkt befasst sich mit der Perso-nalentwicklung. Wer sind unsere zukünftigen Champions, die grosse, schwierige Projekte führen können?
Lanz: Wir wollen weiterhin herausragende Leistungen in der Projektumsetzung erbringen und uns stetig weiter verbessern. Die Entwick-lungszusammenarbeit wird in der Öffentlich-keit oft kritisiert, teilweise mit einem gewissen Recht. Swisscontact muss deshalb weiter an Qualität und Wirkung arbeiten und Sinn und Zweck unserer Tätigkeit aufzeigen. Wir wollen uns als Organisation positionieren, die auch in schwierigen Umfeldern und fragilen Kontexten eine nachhaltige Wirkung erzielt. Die Heraus-forderung, dass es immer noch viele Menschen auf der Welt gibt, die ihr Leben unter der Ar-mutsgrenze bestreiten müssen, wird leider auf lange Sicht bestehen bleiben.
11Swisscontact Jahresbericht 2015
Bahntrasse in Myanmar
12 Swisscontact Jahresbericht 2015
109 Projekte in 33 Ländern
GUATEMALA1 Projekt
EL SALVADOR2 Projekte
KOLUMBIEN3 Projekte
ECUADOR3 Projekte
PERU11 Projekte
BOLIVIEN5 Projekte
NICARAGUA4 Projekte
HONDURAS7 Projekte
NIGER4 Projekte
TUNESIEN3 Projekte
MALI5 Projekte
BURKINA FASO2 Projekte
BENIN5 Projekte
MAROKKO1 Projekt
SCHWEIZ (SEC/DC dVET)2 Projekte
13Swisscontact Jahresbericht 2015
ALBANIEN3 Projekte
MAZEDONIEN2 Projekte
SÜDAFRIKA2 Projekte
RUANDA1 Projekt
TANSANIA4 Projekte
KENIA8 Projekte
UGANDA4 Projekte
MOSAMBIK1 Projekt
LAOS2 Projekte
MYANMAR3 Projekte
BANGLADESCH9 Projekte
NEPAL2 Projekte
INDONESIEN5 Projekte
KAMBODSCHA1 Projekt
VIETNAM1 Projekt
SERBIEN 1 Projekt
BOSNIEN- HERZEGOWINA
1 Projekt
KOSOVO 1 Projekt
14 Swisscontact Jahresbericht 2015
Berufsbildung in Mali
Trends im Umfeld des gestärkten Projektportfolios
Swisscontact konnte 2015 einige neue Projekte oder Projekt-verlängerungen starten und das Länderportfolio weiter ausbauen. International fokussiert Swisscontact auf die Umsetzung von Berufsbildungsprogrammen. Afrika wird immer mehr zur Schwer-punktregion der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.
15Swisscontact Jahresbericht 2015
Von den vier Kernbereichen, in denen Swiss-contact tätig ist, steht die Berufsbildung inter-national derzeit hoch auf der Prioritätenliste. Dies kommt Swisscontact zugute und ent-spricht dem Gründungsgedanken der Stif-tung, das schweizerische Erfolgsmodell der praxisorientierten Berufsbildung zu exportie-ren. Für die Integration junger Menschen ins wirtschaftliche Leben ist eine berufliche Per-spektive zentral. Auch nach über 55 Jahren ist Swisscontact in diesem Bereich führend. Nachdem seitens der Geberorganisationen für einige Jahre Kurzausbildungen im Vorder-grund standen, gewinnt die duale Berufsbil-dung wieder stärker an Bedeutung.
Neben der Berufsbildung ist die KMU-För-derung weiterhin ein zentrales Standbein von Swisscontact. Der Kernbereich Finanzdienst-leistungen gewinnt vermehrt als transversale Komponente an Bedeutung, die in Projekten anderer Kernbereiche zur Anwendung kommt: Unternehmen können sich nur entwickeln, wenn sie Zugang zu finanziellen Ressourcen haben, während der Erwerb von Finanzkom-petenzen zunehmend einen Aspekt in der Be-rufsbildung bildet. Allgemein fällt auf, dass die Geberorganisati-onen den afrikanischen Kontinent zunehmend in den Fokus rücken. Für Lateinamerika und Asien werden die Budgets schmaler, obwohl das wirtschaftliche Gefälle auch dort noch sehr ausgeprägt ist.
Wissen am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Fähigkeiten transferieren, damit Familienväter, Mütter, junge Werktä-tige sich nachhaltig einen erfolgreichen Platz in ihrer Ge-sellschaft aufbauen können. Fähigkeiten transferieren, da-mit kleine und Kleinstunternehmen Dienstleistungen und Produkte erschaffen, die den Mitarbeitern und den Kunden helfen, ihr Leben erfolgreich zu gestalten. Fähigkeiten trans-ferieren, dass Menschen in ihrer Heimat glücklich werden. Dafür bin ich dem Stiftungsrat von Swisscontact beigetreten und werde gespannt verfolgen, wie diese Prozesse gestaltet werden.
Thomas Bergen Mitgründer und CEO, getAbstract, Luzern, Mitglied im Stiftungsrat von Swisscontact
Afrika und die duale Berufsbildung im Fokus der Geber
16 Swisscontact Jahresbericht 2015
Erweiterung des Länderportfolios
Seit Mitte 2015 ist Swisscontact auch in Ma-rokko vertreten und unterstützt dort im Man-dat der DEZA verschiedene Bauernverbände. Dies ist ein wichtiger Schritt im Bestreben von Swisscontact, die wirtschaftliche Transforma- tion Nordafrikas zu unterstützen. Besonders willkommen im Projektportfolio war auch der Auftrag der DEZA, ein Berufsbildungsprojekt in Albanien umzusetzen. Swisscontact hat die Entwicklung des albanischen Berufsbildungs-systems während 20 Jahren aktiv mitgeprägt. Dieses umfangreiche Programm wurde 2014 abgeschlossen. Mit dem neuen Mandat kann an diese Aufbauarbeit angeknüpft werden. In Kambod scha fördert Swisscontact den Ge-müseanbau von Kleinbauernbetrieben für den Eigen bedarf und den Markt.Im Zuge der stetigen Überprüfung des Län-derportfolios hat die Geschäftsleitung im Be-richtsjahr intensiv untersucht, ob Swisscon-tact wie in den Anfängen wieder in Indien tätig sein könnte, allem voran in der Berufsbildung. Indien hat einen Nachholbedarf an verschie-denen Formen von Berufsausbildung, und es wäre naheliegend, dass Swisscon tact hier ihre Erfahrungen einbringen könnte. Leider haben sich die Risiken für eine Registrierung von Swisscontact in Indien als zu hoch her-ausgestellt. In der praktischen Umsetzung der Berufsbildung konzentriert sich Swisscontact
in verschiedenen Projekten im Bausektor, welcher in den meisten Entwicklungsländern nicht nur beschäftigungsmässig hoch relevant ist, sondern auch bezüglich Qualitätsmanage-ment grosse Herausforderungen stellt. Im Rahmen des Entwicklungsprogramms wird Swisscontact deshalb ein Projekt in Mosam-bik in diesem Sektor starten.
Neue globale Projekte, lokal implementiert
2015 hat eine neue Art von Projekten Ein-gang in das Portfolio von Swisscontact ge-funden. Während die Projektleitung sonst, mit Ausnahme des Senior Expert Corps, in den Ländern vor Ort stationiert ist, arbeitet sie für diese globalen Projekte zentral vom Swisscontact-Hauptsitz in Zürich aus. Dazu gehört beispielsweise das Entrepreneurship- Programm, das durch das SECO finanziert wird. Es hat zum Ziel, das Unternehmertum in sechs Ländern (Peru, Vietnam, Albanien, Serbien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina) zu fördern. Des Weiteren wurde Swisscontact von den staatlichen Gebern aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein mit der Führung eines Sekretariats beauf-tragt, das die Anstrengungen dieser Länder in der dualen Berufsbildung koordiniert. Diese Fachstelle ist ebenfalls in Zürich angesiedelt.
Dr. Helen Gichohi Managing Director der Equity Group Foundation, Nairobi
Um zu wachsen und sich zu entwickeln, benötigen kleinste, kleine und mittlere Unternehmen Zugang zu Finanzdienst-leistungen. Die Nutzung von Technologie, Innovation und Daten macht es möglich, dass Geschäftsmodelle verändert werden und sich der Zugang zu Finanzdienstleistungen durch öffentliche und private Initiativen rasch ausweitet. Fi-nanzkompetenz und ein Bankkonto können auch den Weg zu einem umfassenderen Angebot von Finanzdienstleistungen ebnen wie Sparkonten, Krediten und Versicherungen. Mit ih-ren innovativen Methoden hat sich Swisscontact in diesem Bereich zu einem wichtigen Umsetzungspartner für die Equi-ty Group Foundation entwickelt.
17Swisscontact Jahresbericht 2015
Zuverlässige Umsetzungspartner in Mandaten
Bei Mandaten tritt im Normalfall Swisscont-act als Vertragsnehmerin dem Kunden ge-genüber auf. Für die längerfristige Entwick-lung von Swisscontact sind auch diejenigen Programme von grosser Bedeutung, in denen Swisscontact nicht als alleinige Mandats-nehmerin, sondern als Konsortialpartnerin auftritt. Technische Expertise, welche in die-sen Projekten gewonnen wird, kommt Swiss-contact und damit allen Projekten zugute. Ein Beispiel hierfür ist das von der britischen Re-gierung finanzierte, breit angelegte Programm NUTEC in Uganda. Swisscontact leistet vor allem technische Unterstützung bei der Ge-staltung und Pilotierung agrarwirtschaftlicher Investitionen, die die Wettbewerbsfähigkeit von Agrarunternehmen steigern und Klein-bäuerinnen und -bauern zugutekommen. Gleichzeitig erhält Swisscontact vertieften Einblick in andere Handlungsfelder des Pro-gramms. Solche Projekte geben der Organi-sation die Möglichkeit, Massnahmen intensiv zu testen und Know-how in neuen Themen-gebieten zu erarbeiten, das später in eigene Projekte einfliesst.
Gestärktes Entwicklungsprogramm
Während bei Mandaten von öffentlichen Ge-bern und privaten Stiftungen Themen und Länder vorgegeben sind, hat Swisscontact im eigenen Entwicklungsprogramm die Mög-lichkeit, die für sie wichtigen Themen, Ansätze und Länder in Zusammenarbeit mit den Part-nern selbst zu bestimmen. Das Entwicklungs-programm konnte 2015 mit einem um 30% höheren Budget von 12 Millionen Franken rechnen. Zur Hälfte stammt dieser Betrag von der Schweizerischen Direktion für Entwick-lung und Zusammenarbeit DEZA. Er ist an die Bedingung geknüpft, dass Swisscontact mindestens den gleichen Betrag durch eigene Mittelbeschaffung sichert. Durch die Pflege bestehender und den Aufbau neuer Projekt-partnerschaften sowie dank einer konstanten Basis an Spenden hat das Fundraising von Swisscontact dieses Ziel erreicht. Auffallend ist, dass grosse Stiftungen sich zunehmend auf wenige, zuverlässige Partner konzentrie-ren. Swisscontact ist deshalb um eine enge Zusammenarbeit und eine transparente Be-richterstattung bestrebt. Die Partnerumfrage zeigt, dass Swisscontact diese Erwartungen zu einem hohen Mass erfüllt.
Die Gemeinde Tarija entwickelt im Rahmen des Projekts «Aire Limpio» ein strategisches Konzept zur Verbesserung der urbanen Mobilität. Ziel ist eine radikale Neugestal-tung der städtischen Räume zugunsten der Fussgänger und Fahrradfahrer sowie die Schaffung eines öffentlichen Transportsystems im Dienste der Bevölkerung.Swisscontact ist dabei nicht nur als Geldgeberin beteiligt, sondern wirkt mit Ideenvorschlägen, technischer Hilfe, Inhalten und neuen Kenntnissen als aktive Partnerin an der urbanen Entwicklung mit, um die Verbesserung der Lebensqualität für die Bewohner von Tarija zu unterstützen.
Rodrigo PazBürgermeister von Tarija,Bolivien
18 Swisscontact Jahresbericht 2015
Vernetzung mit Interessengruppen
Zentral für die Arbeit von Swisscontact ist die ständige Erweiterung des Know-hows. Deshalb vernetzt sich Swisscontact mit rele-vanten Interessengruppen. Die positiven Wir-kungen dieser Anstrengungen werden nun immer stärker sichtbar, beispielsweise durch die Teilnahme am WEF Asia. Swisscontact North America erfreut sich der wachsenden Zahl von Anfragen für die Mitwirkung an öf-fentlichen Foren und hochkarätigen Veran-staltungen, beispielsweise des Schweizer Generalkonsulats in New York oder von Credit Suisse. Swisscontact ist Gründungsmitglied des Swiss Research Institute on Commo-dities (SRIC) in Genf und hat Einsitz im Stif-tungsrat. Das SRIC unterstützt die Forschung und die Wissensvermittlung im Bereich der Rohstoffgewinnung und des Rohstoffhandels mit dem Ziel, mehr Transparenz in dieses Ge-schäft zu bringen und Ansätze für eine nach-haltige Bewirtschaftung aufzuzeigen. Des Weiteren war Swisscontact im Jahr 2015 in
der International Cocoa Organisation (ICCO), dem World Tourism Forum (WTF) sowie der Swiss Capacity Building Facility (SCBF) ver-treten und unterhielt Kontakte zu verschiede-nen akademischen Institutionen. Swisscontact ist Mitglied im Beirat des World Tourism Forum und leistete Unterstützung bei der Gestaltung des Jahresanlasses im April 2015.
Qualitätssicherung im Fokus
Das Qualitätsmanagement steht im Fokus sämtlicher Arbeitsbereiche. Wichtige Voraus-setzungen dafür sind eine hohe Datenquali-tät und die zeitgerechte Datenbeschaffung. Dazu wurden die Informatiksysteme, deren Anwendungen und Prozesse einer intensiven Prüfung unterzogen und neu ausgerichtet. Die optimierte Serverinfrastruktur sichert da-bei die Verfügbarkeit der Systeme auf hohem
Das duale Berufsbildungsmodell der Schweiz, das die Ent-wicklung von sowohl theoretischen als auch praktischen Kenntnissen kombiniert, hat zu Recht auch das Interesse auf internationaler Ebene geweckt. Es bietet auch für Entwick-lungsländer unbestreitbare Vorteile. Mit dessen Förderung leistet Swisscontact einen entscheidenden Beitrag für die Beschäftigungsfähigkeit der Bevölkerung und für die Verbes-serung der Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen.
Cristina Gaggini Direktorin Romandie, economiesuisse, Genf
19Swisscontact Jahresbericht 2015
Aufzucht von Kakaosetzlingen, Indonesien
Niveau. Zudem wurde das Controlling perso-nell und IT-technisch verstärkt. Standardisie-rungs- und Automatisierungsprozesse sichern die Qualität und Transparenz. Das Quali-tätsmonitoring findet heute im Tool «Project Quality and Risk Assessment» statt. Auch die
Zeit- und die Kostenerfassung auf Projekt- und Organisationsebene wurden weiterent-wickelt. Das wird eine gezielte und effiziente Wirtschaftlichkeitskontrolle der Projekte und Dienstleistungen erlauben.
20 Swisscontact Jahresbericht 2015
2015 traten in allen Regionen 77 700 vornehmlich Jugendliche, 50% davon Frauen, in von Swisscontact unterstützte Ausbildungsprogramme ein. 27 540, davon 52% Frauen, erhielten Unterstützung in der Stellensuche. 16 Projekte weisen aus, dass 22 072 der ausgebildeten und beratenen Personen eine bezahlte Beschäftigung aufnehmen konnten.
Trainingsprogramm in Albanien
Berufsbildung
Kennzahlen
21Swisscontact Jahresbericht 2015
Coaching für benachteiligte Jugendliche
Albanien ist einer der ärmsten Staaten Europas. Trotz Wirtschaftswachstum werden zu wenige Arbeitsplätze geschaffen. Unter den fehlenden beruflichen Perspektiven leiden ins-besondere junge Menschen sowie Personen aus benachteiligten und diskriminierten Bevöl-kerungsgruppen, wie z.B. die Roma. Swisscon-tact verfolgt deshalb gezielt ihre Integration in die Arbeitswelt und begleitet sie aktiv bei der Erarbeitung und Umsetzung eines individuel-len Berufsplans.
Wirksame Arbeitsmarktintegration Zusammen mit der Hochschule Luzern hat Swisscontact einen 18-monatigen Ausbil-dungszyklus (Coaching cycle) entwickelt und in Albanien eingeführt. Der Coaching cycle beinhaltet theoretische und praxisorientierte Kurse, längere Praktika sowie Trainings zur Unternehmensgründung. Die Einzigartigkeit des Zyklus besteht in der Kombination der verschiedenen Ausbildungskomponenten mit einer individuellen Laufbahnberatung der Aus-zubildenden. Swisscontact unterstützt private und staatliche Ausbildungsinstitutionen vor Ort, den Coaching cycle in ihr Angebot aufzu-nehmen. Dazu werden Berufsberater zu Coa-ches für junge Erwachsene weitergebildet. Diese Coaches rekrutieren die benachteilig-ten Jugendlichen und begleiten sie während
Projektbeispiel in Albanien
eineinhalb Jahren durch den ganzen Prozess. Parallel dazu leistet das Projekt Überzeu-gungsarbeit beim Privatsektor, damit sich die-ser aktiv am Coaching cycle beteiligt. Private Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag, indem sie Praktika und Arbeitsplätze für Ab-solventinnen und Absolventen anbieten.Bereits über 1000 auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Jugendliche haben den Coa-ching cycle abgeschlossen. 90% von ihnen absolvierten Schnupperlehren oder Praktika. 60% fanden eine Anstellung oder machten sich selbstständig. Bei einer Arbeitslosenquo-te in Albanien von knapp 17% und um 30% Jugendarbeitslosigkeit sind diese Resultate hervorragend, insbesondere da es sich dabei um benachteiligte Teilnehmerinnen und Teil-nehmer handelt.
Institutionelle VerankerungDamit das Projekt auch nach seinem Ab-schluss eine breite Wirkung erzielen kann, strebt Swisscontact die offizielle Anerkennung des Coaching cycle durch die staatlichen Be-hörden an. Ein wichtiger Schritt in diese Rich-tung ist 2015 geschehen: Mit dem Nationalen Arbeitsamt als Projektpartner haben bereits mehrere Arbeitsämter auf Distriktebene den Coaching cycle in ihr Angebot aufgenommen.
22 Swisscontact Jahresbericht 2015
Bäuerinnen und Bauern der Chars in Bangladesch
Durch die Arbeit von Swisscontact und ihren Partnern konnten im Jahr 2015 mehr als 654 400 landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe ihr Einkommen um bis zu 50% erhöhen. Dies dank Zugang zu Informationen, Wissen und Märkten. Allein in 12 Projekten betrug der gesamte gemessene Einkommenszuwachs 85,4 Mio. USD.
KMU-Förderung
Kennzahlen
23Swisscontact Jahresbericht 2015
Funktionierende Märkte für die Bauern auf Bangladeschs Schwemmlandinseln
In Bangladesch auf den sogenannten «Chars» – Schwemmlandinseln, die durch Ero-sion und die Verlandung von Flussläufen ent-standen sind – ist die Armutsrate besonders hoch. Etwa zwei Millionen Menschen leben dort, denen aufgrund der abgeschiedenen und gefährdeten Lage der Zugang zu wirtschaft-lichen Entwicklungsmöglichkeiten weitgehend fehlt. Das Land ist zwar fruchtbar und eignet sich gut für den Anbau verschiedener Kultur-pflanzen oder die Viehzucht. Aber Lieferanten wie Käufer und mit ihnen die Möglichkeit, ein Einkommen zu erwirtschaften, befinden sich auf dem entfernten Festland. Swisscontact verfolgt deshalb das Ziel, dem öffentlichen und vor allem auch dem Privatsektor das wirt-schaftliche Potenzial der Region aufzuzeigen.
Zugang zu AbsatzmärktenFür ausgewählte Sektoren (darunter Mais, Jute und Chili) hat Swisscontact Partnerschaf-ten mit Lieferanten von Produktionsmitteln, lokalen Händlern, Verarbeitungsbetrieben und staatlichen Behörden aufgebaut. So haben die Bauern Zugang zu qualitativ guten Marktinfor-mationen und Dienstleistungen, um Verbin-dungen zu ihren Absatzmärkten herzustellen. Das Projekt fördert zudem die Gründung von Bauernorganisationen. Dies ermöglicht den
Bauern beispielsweise den gemeinsamen Einkauf von Saatgut. Ist das Handelsvolumen gross genug, liefern auch Anbieter von Samen und Dünger auf die Chars. Die Lieferung an einzelne Bauern war für sie nicht lukrativ ge-nug. Spannen die Bauern auch beim Verkauf zusammen, können sie die Transportkosten senken.
Gesteigerte WettbewerbsfähigkeitBereits konnte die Produktivität und Qualität der angebauten landwirtschaftlichen Produk-te signifikant gesteigert werden. Der Zugang zu besseren Produkten und Dienstleistun-gen kam bisher über 56 000 Haushalten auf den Chars zugute. Aber ohne eine effiziente Anbindung ans Festland werden die Bauern mit den dortigen Produzenten nicht mithal-ten können. Und ohne Bankverbindung ist es schwer, Handel zu treiben. Deshalb bestehen die nächsten Schritte in der Verbesserung der Finanz- und der Transportdienstleistun-gen – ganz im Sinne des Versprechens, das der Name des Projekts in sich trägt: Making Markets Work for the Chars.
Projektbeispiel in Bangladesch
KMU-Förderung
24 Swisscontact Jahresbericht 2015
Treffen einer Suman-Gruppe, Burkina Faso
2015 konnten in Ostafrika 14 530 Bauern- und Kleinbetriebe mit Microleasing-Angeboten im Wert von 8,9 Mio. USD unterstützt werden. Das Angebot an Finanzdienstleistungen durch Swisscontact-Projekte generierte in 5 Projekten in Afrika 12,8 Mio. USD zusätzliches Einkommen. 27 800 neue Mitglieder traten Spargruppen oder Spar- und Kreditgenossenschaften bei. Davon sind 54% Frauen.
Finanzdienstleistungen
Kennzahlen
25Swisscontact Jahresbericht 2015
Dank Spar- und Kreditgruppen Zugang zu finanziellen Mitteln
Swisscontact unterstützt in Burkina Faso die Einrichtung von Spar- und Leihgruppen, soge-nannter Suman-Gruppen, in sieben Gemein-den. Dadurch eröffnet das Projekt Kleinst-unternehmen Spar- und Kreditmöglichkeiten, die es ihnen ermöglichen, ihre wirtschaftliche Tätigkeit weiterzuentwickeln. Swisscontact hat dieses Modell bereits in Kenia, Uganda, Tansa-nia, Mali und auch in Lateinamerika erfolgreich eingeführt.
Lokales InvestitionskapitalDie Einrichtung von Suman-Gruppen läuft in mehreren Etappen ab. In einem ersten Schritt bilden von Swisscontact eingestellte und geschulte Projektbegleiter ihrerseits Su-man-Ausbildner aus. Diese Ausbildner stellen das Projekt in den sieben Interventionsge-meinden an Sensibilisierungsveranstaltungen vor. Interessierte Männer und Frauen besu-chen dann einen Kurs in sechs Modulen, der es ihnen erlaubt, Schritt für Schritt eine eigene Suman-Gruppe aufzubauen. Dabei lernen die Gruppenmitglieder auch, selbst über die Sta-tuten ihrer Gruppe zu entscheiden. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder jeder Grup-pe, um ihre Mitgliederbeiträge zu entrichten und gemeinsam zu entscheiden, wem von der
Gruppe und zu welchen Bedingungen ein Dar-lehen erteilt wird. Jede Gruppe funktioniert nach klar definierten Regeln, deren Einhaltung durch die Projektbegleiter überwacht, evalu-iert und pro Gruppe beurteilt wird. Nach Ab-lauf eines 12-monatigen Zyklus entscheidet die Gruppe, ob sie das Sparkapital mit Zinsen untereinander verteilen und den Zyklus – mit oder ohne Aufnahme neuer Mitglieder – neu beginnen will oder ob sie weitermachen will, ohne das Kapital zu verteilen.
Anbindung an den FinanzmarktDieses einfache Projekt ermöglicht den Mit-gliedern der Suman-Gruppen, erste Erfah-rungen im Umgang mit Sparen und Kredit zu machen. Dadurch werden die Spar- und Leihgruppen interessant für formale Finanz-dienstleistungsorganisationen wie Klein kredit -institutionen oder Banken. Dank ihres Leis-tungsnachweises können die Gruppen über die Zeit in die formalen Finanzdienstleistungs-märkte integriert werden. Mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln können sie mehr Waren produzieren oder Dienstleistungen erbringen, deren Qualität und so ihr Einkommen und ihre Lebensqualität verbessern.
Projektbeispiel in Burkina Faso
Finanzdienstleistungen
26 Swisscontact Jahresbericht 2015
Abgaskontrolle in Bolivien
In Afrika und Lateinamerika konnte der Ausstoss von Treibhausgasen im Jahr 2015 in 5 Projekten um 366 400 Tonnen CO2 gesenkt werden, 454 560 Tonnen Abfall wurden fachgerecht entsorgt, zusätzlich wurden 43 140 Tonnen rezykliert. 1950 Backsteinproduzenten profitierten von verbesserten und umweltfreundlicheren Produktionsmethoden. In Bolivi-en betrug der Einkommenszuwachs von Recyclingbetrieben und privaten Abfallsammlern rund 1,3 Mio. USD.
Ressourceneffizienz
Kennzahlen
27Swisscontact Jahresbericht 2015
Reine Luft für frische Lebensqualität
In Bolivien leben rund 10 Millionen Menschen. Die Luftverschmutzung in den urbanen Zent-ren ist immens. Über 90% der gesundheitsge-fährdenden Emissionen sind auf den Strassen-verkehr zurückzuführen. Mit dem Wachstum der Wirtschaft und der urbanen Zentren Bolivi-ens nimmt aber auch die Zahl der Verkehrsteil-nehmer rapide zu. In den letzten sechs Jahren hat sich die Anzahl Fahrzeuge verdoppelt. Ein öffentliches Busnetz fehlt derweil. Die Bevöl-kerung bewegt sich mittels unzähliger privat geführter Minibusse, deren Betrieb sich vor allem auf die Stosszeiten konzentriert.
Neue Richtlinien zur LuftreinhaltungDas Projekt «Aire Limpio» (saubere Luft) bekämpft diese enorme Umweltbelastung seit 2003 auf unterschiedlichen Ebenen. In einem ersten Schritt sensibilisierte Swisscon-tact Politiker, Medien sowie die breite Öffent-lichkeit dafür, warum die Reduktion der Luft-verschmutzung im Hinblick auf die Zukunft notwendig ist. Die Projektmitarbeiter unter-stützten dann die zuständigen Regierungsbe-hörden und öffentlichen Institutionen dabei,
Strategien und Richtlinien zur Luftreinhaltung zu erarbeiten und umzusetzen. Universitä-ten führten Studien zu den gesundheitlichen Folgen und wirtschaftlichen Konsequenzen der Luftverschmutzung durch und evaluierten Alternativen, zum Beispiel die Umrüstung auf emissionsarme Gasmotoren.
Reduzierter CO2-AusstossAllein dank technischer Unterstützung von zwei neuen Verkehrssystemen – der Seilbahn zwischen El Alto und La Paz und des städti-schen Busservice Puma Katari in La Paz – wurde bis Ende 2014 eine Abgasreduktion von 25 000 Tonnen CO2-Äquivalenten erzielt (basierend auf interner Studie). «Aire Limpio» ist in den vier grössten Städten Boliviens – La Paz, El Alto, Cochabamba und Santa Cruz – sowie in zehn weiteren Städten aktiv.
Dass sowohl Behörden als auch private Akteure vor Ort von Anfang aktive Teilneh-mer des Projekts waren, stellt sicher, dass die Aktivitäten nach Projektabschluss mit lokalen Mitteln weitergeführt werden können.
Projektbeispiel in Bolivien
Ressourceneffizienz
28 Swisscontact Jahresbericht 2015
Globale Projekte
Senior Expert Corps (SEC)
Im Jahr 2015 konnten SEC-Expertinnen und -Experten in 152 Beratungseinsätzen ihr be-rufliches Fachwissen ehrenamtlich weitergeben. Davon profitierten kleine und mittlere Betriebe in Entwicklungsländern und Osteuropa. Die Expertinnen und Experten setzten Impulse, welche die Firmen und Institutionen bei ihrer Weiterentwicklung unbürokratisch unterstützten. 29% der Einsätze im Jahr 2015 waren Folge-einsätze. Das heisst ein Kunde hat nach einem Ersteinsatz weitere Einsätze in Auftrag gegeben und mitfinanziert. Das bestätigt die grosse Zu-friedenheit der Kunden und unterstützt die Nachhaltigkeit der geleisteten Beratung.
Das folgenschwere Erdbeben in Nepal im Früh-jahr 2015 beeinflusste auch die Durchführung von SEC-Beratungseinsätzen. Dank langjähri-gen Beziehungen zur lokalen Privatwirtschaft durch unseren SEC-Koordinator in Kathmandu und dank professionellem Engagement unserer Expertinnen und Experten konnten wir trotz der schwierigen Umstände 43 SEC-Beratungsein-sätze leisten. Die kontinuierliche Unterstützung ist wichtig, um verschiedene Wirtschaftszweige in der Phase des Wiederaufbaus zu begleiten.
Irene Müller, Dipl. Rettungssanitäterin, im SEC-Beratungseinsatz in Nepal
29Swisscontact Jahresbericht 2015
SECO Entrepreneurship- Programm
Aufstrebende Unternehmen in Schwellenländern haben oft geringe Überlebenschancen. Dabei haben wachstumsorientierte Firmen das Poten-zial, viele neue Arbeitsplätze zu schaffen. Ba-sierend auf dieser Überlegung gaben das SECO und Swisscontact den Startschuss für ein Entre-preneurship-Programm in Peru, Vietnam, Alba-nien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien. Bewusst wird der Fokus auf innovative, wachstumsorientierte Unternehmen gelegt in der Erwartung, dass diese durch professionelle Unterstützung rasch wachsen und Arbeitsplät-ze schaffen.
Das Programm arbeitet mit lokalen Organisati-onen vor Ort, die aufstrebenden Start-ups spe-zialisierte Dienstleistungen anbieten. Die Orga-nisationen werden unterstützt, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Zentral für das Programm ist der Aufbau von Netzwerken gut trainierter lokaler Mentoren, gezielte Medienar-beit und der Aufbau von Investorennetzwerken. Das Programm startete im Juli 2015. In der ersten Projektphase identifiziert Swisscontact
potenzielle Dienstleistungsanbieter für Start-ups und unterstützt sie, ihr Geschäftsmodell und ihre Services für Start-ups zu verbessern sowie ein Mentoring-Netzwerk aufzubauen und zu pflegen.
Geberkomitee für duale Berufsbildung
Für Deutschland, Liechtenstein, Österreich und die Schweiz, die Kernländer der dualen Berufs-bildung, ist diese seit jeher ein wichtiges Stand-bein ihrer Entwicklungspolitik. Um diese Erfah-rungen und diese Expertise noch besser zu nutzen und zu kommunizieren, haben die Geber der vier Länder (ADA, BMZ, DEZA und LED) das Geberkomitee für duale Berufsbildung (Do-nor Committee for dual Vocational Education and Training – DC dVET) ins Leben gerufen. Zur Koordination und operativen Umsetzung der Aktivitäten haben die Geber 2015 ein Se-kretariat eingesetzt, welches von einem Kon-sortium bestehend aus Swisscontact, dem Ins-titut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (INBAS), KEK-CDC Consultants und Lechner, Reiter & Riesenfelder Sozialfor-schung OG (L&R Sozialforschung) geführt wird.
Junge, innovative Unternehmer auf dem Balkan
Start-up-Unternehmen, Serbien
30 Swisscontact Jahresbericht 2015
Knowledge and Content Management (KCM)
Das Knowledge and Content Management (KCM) fördert den internen Wissensaustausch und bereitet Projekterfahrungen für die Wei-terbildung von Mitarbeitenden und – in Zu-sammenarbeit mit der Kommunikation – für ein interessiertes Publikum auf. Swisscontact verbessert damit die Qualität und Innovations-fähigkeit von Projekten und positioniert sich als kompetente Durchführungsorganisation.
Verbesserung der EffizienzEine externe Überprüfung legte 2015 den Grundstein für die Weiterentwicklung des KCM. Anpassungen der Organisation sowie der stärkere Einbezug aller Mitarbeitenden auch ausserhalb von Lern- und Austausch-anlässen sollen Swisscontact helfen, die wach-sende Komplexität und die Ansprüche an die Effizienz und Effektivität von Projekten auch in Zukunft zu bewältigen.
In einem Seminar zum Thema «Zusammenar-beit mit dem Privatsektor» wurden die vielen Er-fahrungen aus den Projekten gesammelt, aus-gewertet und diskutiert. Die Ergebnisse zeigen, wo und wie eine solche Zusammen arbeit noch vertieft werden kann. Die Erstellung einer Bro-schüre zur KMU-Förderung verdeutlichte, wie breit das Instrumentarium in diesem Bereich geworden ist. Ebenfalls dokumentiert wurden die Erfahrungen mit Microleasing in Ostafrika.
Richtlinie zur Gleichstellung der GeschlechterSwisscontact erarbeitete weiter eine Richtlinie für die Berücksichtigung der Gleichstellung der Geschlechter in Berufsbildungsprojekten. Sie wird nun auf weitere Projektfelder ausge-weitet und dadurch helfen, einen Beitrag zum entsprechenden Nachhaltigkeitsziel der UNO zu leisten.
Wissenstransfer in einem internen Seminar
31Swisscontact Jahresbericht 2015
Monitoring and Results Measurement (MRM)
Seit 2013 baut Swisscontact ein standardi-siertes Monitoring and Results Measure-ment (MRM)-System nach und nach in seine Projekte ein. Es basiert auf Wirkungsmodellen für die Interventionen, wobei auf allen Stufen der Wirkungslogik qualitative und quantitati-ve Indikatoren gemessen werden. Aufgrund von Zwischenresultaten lässt sich das Modell überprüfen bzw. die Intervention anpassen. Damit kann auf unvorhergesehene Einflüsse reagiert und die Qualität des Projekts laufend verbessert werden.
Adäquate WirkungsmessungEbenfalls ein wichtiges Element eines sol-chen Systems, das sich am Standard des Do-nor Committee for Enterprise Development (DCED) orientiert, sind adäquate Messmetho-den, die auch mit begrenzten Mitteln solide Er-gebnisse liefern. Auf der Wirkungsebene wer-den die Indikatoren so definiert und erhoben,
dass ein Aggregieren von Daten bezüglich Interventionen, Projekten, Programmen und Gesamtorganisation möglich ist.
MRM als fixe Projektkomponente2015 wendeten 55 Projekte das MRM-Sys-tem an. Sie wurden dabei von acht regiona-len MRM-Beratern, einem Koordinator an der Geschäftsstelle Zürich und spezialisierten Projektmitarbeitenden unterstützt, die regel-mässig weitergebildet werden. Insbesondere wird darauf geachtet, dass neue Projekte von Anfang an ein robustes MRM-System aufbau-en, kann ein solches doch die Gestaltung des Projektzyklus von Planung über Realisierung und Auswertung von Interventionen wesent-lich erleichtern. 2015 wurde in vier Projekten die Anwendung des Standards durch externe Berater überprüft. Diese Audits bestätigten, dass sowohl die Elemente wie auch die An-wendung des Systems auf gutem Weg sind.
Swisscontact-MRM-Experten erarbeiten eine Wirkungskette
32 Swisscontact Jahresbericht 2015
Projektaufwand
Administrationsaufwand
Kommunikation und Mittelbeschaffung
Asien
Lateinamerika
Afrika
Osteuropa
Geschäftsstelle Zürich inkl. Aussenstelle USA
Zahlen und Fakten 2015
Mitarbeitende weltweit
Verhältnis Projektaufwand zuAdministrationsaufwand (in %)
Total: 1147 (nicht teilzeitbereinigt)
596
149 30051
94,7%
4,0%1,3%
Verwendung der Mittel nach Themen (in %)
Anzahl Projekte pro Kontinent
Total: 109
4036
23 10
51
KMU-Förderung
Berufsbildung
Ressourceneffizienz
Finanzdienstleistungen
49%
8%3%40%
Asien
Lateinamerika
Afrika
Osteuropa und Schweiz (SEC, DC dVET)
33Swisscontact Jahresbericht 2015
Verwendung der Mittel nach Kontinenten 2013–2015 (in %)
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
%
2013 2014 2015
Herkunft der Mittel (in %) und Gesamtertrag in CHF Mio. 2013–2015
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Ges
amte
rtra
g
2013 2014 2015
Senior Expert Corps 2015
Anzahl Beratungseinsätze
Tourismus
Landwirtschaft
Management
Nahrungsmittel
Mechanik, Transport
Bildung
Bau/Holz
Umwelt
Medizin
Textil
Einsätze pro Branche in %
484
12
33
13 13 6 71032%
10%
6%
21%
4%
15% 6%
1%3% 2%
Afrika
Asien
Spenden und Beiträge
Programmbeitrag des Bundes
Mandate des Bundes
Diverse Auftraggeber
15%7%
51%
27%
0 20 40 60 80 100 120 140 160
2011
2012
2013
2014
2015
140
6%
59%
6%
29%
35%
34%
145
146
126
152
Lateinamerika
Osteuropa *Osteuropa und Schweiz (SEC, DC dVET)
9%
22%
61%
8%
30%
34%39%
5% 6% 8%*
28%26%35%
39%25% 25%
34 Swisscontact Jahresbericht 2015
Die vorliegende Jahresrechnung wurde nach der Fachempfehlung zur Rechnungslegung für ge-meinnützige, soziale Non-Profit-Organisationen der Swiss GAAP FER 21 erstellt. Bei der Betriebsrechnung nach FER 21 ist das Jah-resergebnis nach Fondsveränderungen massgeb-lich. Die Spendenerlöse werden direkt den Fonds zugewiesen (erfolgswirksame Zuweisung Fonds). Die somit in den Fonds enthaltenen zweckgebun-denen oder freien Spenden werden anschliessend gemäss Bestimmungszweck oder gemäss des allgemeinen Auftrags von Swisscontact für die Finanzierung der Projekttätigkeiten aufgewendet (erfolgswirksame Verwendung Fonds). Dies kann unmittelbar im Zuweisungsjahr oder aber erst in den folgenden Berichtsjahren erfolgen.Die Kostenstruktur und die Umlage für den adminis-trativen Aufwand, den administrativen Programm- aufwand und den direkten Programmaufwand folgen den Empfehlungen der ZEWO-Stiftung, welche im Jahr 2005 verabschiedet wurden. Beim durchgeführten Projektvolumen ist gegen-über dem Vorjahr eine Zunahme von 10.9 Prozent zu verzeichnen. Zugleich resultiert eine Zunahme der Projektkosten in Entwicklung von Personal und Partnern mit internationalen Experten, um mit unseren Ausbildungskonzepten einen nachhalti-gen Nutzen und die erfolgreiche Integration in das lokale Wirtschaftsleben zu garantieren. Auch wur-den im Berichtsjahr weiterhin Investitionen vorge-nommen, um die Kommunikation als strategisches Element zu etablieren.
Konsolidierte Betriebsrechnung 2015
2015 2014ERTRAG in 1000 CHF in 1000 CHF
Einnahmen aus Spenden und Beiträgen
Spenden öffentliche Donatoren 1 790 1 987
Spenden private Donatoren 2 945 1 949
Programmbeitrag Bund 6 000 4 309
Projektbeiträge öffentliche Donatoren 1 210 1 638
Projektbeiträge private Donatoren 1 183 1 193
Total Spenden/Beiträge 12 728 11 076Einnahmen aus erbrachten Leistungen
Aufträge des Bundes 46 309 40 790
Öffentliche Auftraggeber 10 020 9 742
Private Auftraggeber 7 163 7 323
Total Einnahmen aus erbrachten Leistungen 63 492 57 855Übrige Einnahmen
Übrige -20 -215
Total Ertrag 76 200 68 716
Jahresrechnung 2015
Die Spenden und Beiträge (Spenden mit Leis-tungsaufträgen) sind im Berichtsjahr um 13.9 Pro-zent gestiegen (von TCHF 5505 auf TCHF 6271). Zudem geht der Trend sowohl bei privaten wie auch bei institutionellen Spendern hin zu projekt-gebundenen Spenden. Im Berichtsjahr liegen die freien Spendenzahlungen bei TCHF 338 (Vorjahr: TCHF 351).Der Aufwand für die Mittelbeschaffung beträgt im Jahr 2015 TCHF 1023 (Vorjahr: TCHF 835), was einem Verhältnis zu den Einnahmen von 16.3 Pro-zent (Vorjahr: 15 Prozent) entspricht. Im Verhältnis zum Gesamtaufwand beträgt der Aufwand für die Mittelbeschaffung 1,3 Prozent (Vorjahr: 1,2 Pro-zent). Die Personalkosten und pauschalen Entschädi-gungen für die vier Mitglieder der Geschäftslei-tung betragen für die Berichtsperiode insgesamt TCHF 746 (Vorjahr: TCHF 648).Mit dem positiven Jahresergebnis von TCHF 216 und der minimalen Veränderung des freien Fonds von TCHF 34, konnte das Organisationskapital un-ter Berücksichtigung der Währungseinflüsse von TCHF 8527 auf TCHF 8777 geäufnet werden.Swisscontact ist stetig bestrebt, die Effizienz und Effektivität von Prozessen im Hinblick auf die Qua-litäts-, Kosten- und Zeitaufwandanforderungen zu optimieren. Der administrative Aufwand ist im budgetierten Rahmen und liegt im Verhältnis zum Gesamtaufwand bei 4,0 Prozent (Vorjahr: 3,8 Pro-zent).
35Swisscontact Jahresbericht 2015
2015 2014AUFWAND in 1000 CHF in 1000 CHF
Projektaufwand
Albanien 609 859
Bangladesch 11 462 10 861
Benin 1 533 659
Bolivien 3 128 2 435
Bosnien-Herzegovina 50 0
Burkina Faso 769 755
Ecuador 622 759
El Salvador 250 163
Guatemala 621 510
Honduras 2 914 1 139
Indonesien 8 945 7 011
Kambodscha 59 0
Kenia 786 838
Kolumbien 1 947 1 703
Kosovo 1 665 967
Laos 644 663
Mali 5 650 6 065
Marokko 96 0
Mazedonien 1 203 722
Mosambik 1 000 1 212
Myanmar 4 226 1 772
Nepal 518 373
Nicaragua 1 413 1 011
Niger 3 419 3 531
Ostafrika 553 561
Peru 2 149 3 138
Ruanda 2 210 3 259
Schweiz (SEC, DC dVET) 1 361 961
Serbien 113 0
Südafrika 769 712
Tansania 1 032 1 195
Tunesien 1 284 852
Uganda 1 323 1 563
Vietnam 42 0
Südamerika-Regionalprogramm 1 844 1 757
Zentralamerika-Regionalprogramm 71 1 836
Koordinationsbüros Ausland 2 413 1 613
Tochtergesellschaften 536 410
Projektbegleitung 2 624 2 109
Total Projektaufwand 71 853 63 975Administrativer Aufwand
Tochtergesellschaften 81 74
Allgemeine Administration 2 810 2 530
Kommunikation inkl. Mittelbeschaffung 1 023 835
Rückstellungen 175 0
Total Administrativer Aufwand 4 089 3 439
Betriebsergebnis 258 1 302Finanzerfolg -88 13
a.o. Erfolg 68 0
Ergebnis vor Fondsveränderungen 238 1 315Veränderung zweckgebundene Fonds 12 117
Veränderung freie Fonds -34 -59
Jahresergebnis nach Fondsveränderungen 216 1 373Zuweisung an erarbeitetes gebundenes Kapital -216 -1 373
Jahresergebnis nach Zuweisung zweckgebundenes Kapital 0 0
36 Swisscontact Jahresbericht 2015
Konsolidierte Bilanz per 31. Dezember 20152015 2014
AKTIVEN in 1000 CHF in 1000 CHF
Umlaufvermögen
Liquide Mittel 27 894 25 680
Liquide Mittel der Projekte 5 903 3 761
Diverse Forderungen 3 103 1 946
Aktive Rechnungsabgrenzungen 893 1 935
Guthaben für Projektbeteiligungen 3 289 2 653
Total 41 082 35 975Anlagevermögen
Sachanlagen 293 408
Immaterielle Anlagen 717 538
Total 1 010 946Total Aktiven 42 092 36 921
PASSIVEN Kurzfristiges Fremdkapital
Diverse Verbindlichkeiten 3 068 3 038
Passive Rechnungsabgrenzungen 1 790 1 439
Vorauszahlungen für Projektbeteiligungen 27 771 23 435
Kurzfristige Rückstellungen 222 47
Total 32 851 27 959Zweckgebundenes Fondskapital
Zweckgebundenes Fondskapital 464 435
Total 464 435Organisationskapital
Organisationskapital 7 587 6 214
Freie Fonds 974 940
Jahresergebnis 216 1 373
Total 8 777 8 527Total Passiven 42 092 36 921
Anhang der JahresrechnungVeränderungen Fonds
in 1000 CHFAnfangs- bestand
Interne Erträge Zuweisung Verwendung
Schluss- bestand
Stiftungsfonds
DEZA 39 0 13 -49 3
EIAB 45 0 0 -19 26
TA-USA 50 0 60 -32 78
Total 134 0 73 -100 107Zweckgebundene Zuwendungen
SOMS 154 0 0 -95 59
Zweckgebundene Spenden 147 0 3 985 -3 834 298
Total 301 0 3 985 -3 929 357Freie Fonds 940 400 338 -704 974
37Swisscontact Jahresbericht 2015
Die PricewaterhouseCoopers AG hat Buchführung und Jahresrechnung geprüft und für gut befunden.
Ihr Revisionsstellenbericht und der Finanzbericht 2015 können auf der Geschäftsstelle von Swisscontact, Schweizerische Stiftung für technische Entwicklungszusammenarbeit, Hardturmstrasse 123, 8005 Zürich, eingesehen oder unter www.swisscontact.org abgerufen werden.
Mavuno-Gruppe in Kenia
38 Swisscontact Jahresbericht 2015
Institutionelle Partner
Projektpartner
International Organization for Migration (IOM)
39Swisscontact Jahresbericht 2015
Private Partner
Thematische Partner
40 Swisscontact Jahresbericht 2015
Spenden
Unternehmen
Alobis AG, ASBS Asian Swiss Business Services, Bader + Niederöst AG, Blaser Swisslube AG, Bucher Industries AG, cemsuisse, Diethelm Keller Management AG, DRAWAG TECH AG, Enerplan AG Bern, Fédération des Entreprises Romandes, Fritz + Caspar Jenny AG, Gebäudeversicherung des Kantons Basel-Stadt, Gitterrost Drawag AG, Helbling Technik AG, Hesta Services AG, Max Ditting AG, Paradag AG, Prowald & Partner GmbH, Roland Schwab Holding AG, Roschi Rohde & Schwarz AG, Scherler AG, Schurter AG, Schweizerische Nationalbank, Sika AG, Swiss Reinsurance Company, UBS AG, Union Industrielle Genevoise (UIG), Victorinox AG, VISCOM Engineering AG, zCapital AG, Zürcher Kantonalbank
Stiftungen
Anne Frank-Fonds, Büchi Foundation, COFRA Foundation, Ernst Göhner Stiftung, Stiftung ESPERANZA – Kooperative Hilfe gegen Armut, Fondation Helvétique de Bienfaisance, Fondation Manpower SA, Foundation for Agricultural Education, Greendale Charitable Foundation, Irène und Max Gsell Stiftung, Johann Jacob Rieter-Stiftung, Laguna Foundation, René und Susanne Braginsky-Stiftung, Stiftung Corymbo, Stiftung für praktische Berufsbildung, The Social Entrepreneurs Charitable Foundation, Tibetania Stiftung, Uniscientia Stiftung, Werner u. Louise Greuter-Briner Stiftung, Paul-Schiller Stiftung
Gemeinden, Städte und Kantone
Gemeinde Feldbrunnen-St. Niklaus, Gemeinde Küsnacht, Gemeinde Maur, Gemeinde Meggen, Gemeinde Riehen, Gemeinde Romanshorn, Gemeinde Rüschlikon, Gemeinde Uitikon-Waldegg, Gemeinde Wettingen, Gemeinde Zollikon, Kanton Aargau, Kanton Basel-Landschaft, Kanton Basel-Stadt, Kanton Glarus, Kanton Graubünden, Kanton Obwalden, Kanton Schaffhausen, Kanton Schwyz, Kanton Thurgau, Kanton Zürich, République et Canton de Genève, Stadt Zürich, Ville de Lancy
Kirchgemeinden
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Andelfingen, Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Uitikon-Waldegg, Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht, Römisch-katholische Kirchgemeinde Burgdorf, Römisch-katholische Kirchgemeinde Münchenstein, Römisch-katholische Kirchgemeinde Wettingen, Römisch-katholischer Stadtverband Zürich
Privatpersonen und Vereine
Bally Claus, Conches; Besomi Andrea, Carona; Blaser Ruth Marie-Anne, Büron; Bösiger Markus, Heimberg; Brandli Johannes B., Meilen; Braun Fritz, Boppelsen; Bruderer Martin, Tüscherz-Alfermée; Brun Philippe, Chêne-Bourg; Chowdhuri Zema, Villigen; David Lucas, Fällanden; de Senarclens Marina, Zürich; Fahrni Friedrich, Zollikon; Feller Hans Jörg, Uster; Forstmoser Peter, Zürich; Gafner Alfred, Kloten; Gloor Peter, Basel; Grässle Caroline, Volketswil; Familie Grimm, Würenlingen; Grüschow Peter, Muntelier; Gygax Rudolf P., Boll; Familie Hanselmann, Richterswil; Hêche Claude, Courroux; Familie Henchoz Fry, Zollikon; Familie Hentsch, Corsier; Hess Jean-Louis, Genf; Holliger Nicolas, Horgen; Honold Luchsinger Esther, Basel; Irniger Dominik, Niederrohrdorf; Jakob Michael, Bern; Jenny Robert, Weesen; Keller Gottlieb A., Zug; Familie Klaus, Bülach; Klingspor Daniel, Zürich; Koch Anton, Oberrieden; Familie Kuhn-Frey, Adliswil; Meier Hubert, Kleindöttingen; Familie Merz, Männedorf; Ming Hans Peter, Zumikon; Möller Matthias, Schaffhausen; Mosimann Josephine, Thalwil; Familie Mösli-Karrer, Zug; Muheim Markus, Bern; Familie Müller, Männedorf; Müller Peter, Zürich; Familie Muntwyler, Luzern; Paganoni Roberto, Zollikon; Peter Patrick, Oberlunkhofen; Quaderer Sascha, Planken; Raheja Satish, Genf; Reiter Matthew, Richterswil; Ringli Kornel, Zürich; Saladin Peter, Liestal; Schiess Werner, Frauenfeld; Familie Schiltknecht, Zürich; Schwarzenbach Theo, Oberägeri; Stahel Walter, Biel; Familie Stilli, Zürich; Familie Stockar, Bern; Theiler Georges, Luzern; Thoma Markus, Uster; von Ah Thomas, Zürich; Familie von Planta, Cham; Wassmer Rudolf, Zürich; Wheatley Susanna, Zürich; Familie Widmer, Oberwil-Lieli; Widmer Urs, Schaffhausen; Yves Andre Paul Ulrich, Genf; Zemp Roman, Rengg; Rotary Club, Basel-Riehen
(Spenden ab CHF 500.–)
Swisscontact dankt herzlich für die im Jahr 2015 erhaltenen Spenden und Projektbeiträge.
41Swisscontact Jahresbericht 2015
Swisscontact ist eine politisch und konfes-sionell unabhängige Stiftung. Seit bald 60 Jahren leistet sie einen ausgewiesenen Bei-trag zur nachhaltigen Entwicklung. Im Jahr 2015 hat die UNO die Entwicklungsziele für die nächsten 15 Jahre verabschiedet (Agen-da 2030). Swisscontact trägt zu diesen Zielen bei und verpflichtet sich zur entsprechenden Relevanz ihrer Projektarbeit.
Nachhaltigkeit und Governance
Stärkung der Rolle der FrauStr
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Gute Unternehmensführung
ÖKONOMISCHE ENTWICKLUNG
BerufsbildungArbeitsmarktintegration
Lokales Unternehmertum
REDUKTION DER ARMU
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durch integriertes Wachstum
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ION DES WIRTSCHAFTLICHEN GEFÄLLES
Vision Mission
ÖKOLOGISCHE ENTWICKLUNG
Klimafreundliche LandwirtschaftUmweltfreundliche ProduktionSaubere LuftNachhaltiger KonsumBiodiversität
SOZIALE ENTWICKLUNG
Gute landwirtschaftliche PraktikenStärkung lokaler Partner
Verbesserte LebensbedingungenNahrungsmittelsicherheit
WettbewerbsfähigkeitFinanzdienstleistungenMarktentwicklung
Swisscontact ist den Prinzipien der Good Governance für eine verantwortungsbewuss-te Führung, Kontrolle und Kommunikation gemäss Swiss NPO-Code verpflichtet. Die Stiftung erfüllt die Anforderungen von Swiss GAAP FER 21 und ist ZEWO-zertifiziert. Swisscontact ist bestrebt, die Geschäftspro-zesse sowie das Controlling und Risikoma-nagement laufend weiterzuentwickeln. Damit werden Effizienz und Effektivität der Prozes-se im Hinblick auf die Qualitäts-, Kosten- und Zeitanforderungen gewährleistet.
Swisscontacts Beitrag zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele
42 Swisscontact Jahresbericht 2015
Organisation (per 31.12.2015)
Stiftungsratsausschuss
Heinrich M. LanzPräsident Swisscontact, Vizepräsident/Mitglied in verschiedenen Verwaltungs- und Stiftungsräten
Arthur BolligerMitglied des Verwaltungsrates, Banque Cramer & Cie SA, Genève, Klingelnberg AG, Zürich, Neue Bank AG, Vaduz
Dr. Anna Crole-ReesGründerin und Konsulentin, CRC4change, Lausanne
Marina de SenarclensVerwaltungsratspräsidentin Senarclens, Leu + Partner AG, Zürich, Gründerin des Vereins IngCH Engineers Shape our Future, Co-Gründerin der Group of Fifteen, Zürich
Marc FurrerPräsident Eidg. Kommunikationskommission ComCom, Bern
Dr. Christoph LindenmeyerPräsident des Verwaltungsrates der Schindler Management AG, Ebikon, Vizepräsident Swissmem, Mitglied des Vorstandsausschusses economiesuisse, Zürich, Präsident/ Mitglied verschiedener Verwaltungsräte
Stiftungsrat
Von links: Dr. Christoph Lindenmeyer, Dr. Anna Crole-Rees, Arthur Bolliger, Marina de Senarclens, Marc Furrer, Heinrich M. Lanz
43Swisscontact Jahresbericht 2015
Mitglieder des Stiftungsrats
Egbert AppelTrustee Martin Hilti Family Trust, SchaanPräsident Hilti Foundation, Schaan
Nicolas A. AuneGeneralsekretär, Union Industrielle Genevoise (UIG), Genève
Rudolf BärfussAlt Botschafter, Bern
Dr. Thomas W. BechtlerDelegierter des Verwaltungsrates, Hesta AG, Baar
Thomas Bergen (Eintritt 24.8.2015)CEO, getAbstract, Luzern
Prof. em. Dr. Fritz FahrniUniversität St. Gallen und ETH Zürich
Béatrice Fischer (Eintritt 24.8.2015)Head Communication & Marketing, Swiss Universal Bank Division, Credit Suisse AG, Zürich
Peter Grüschow (Austritt 31.12.2015)Ingenieur, Muntelier
Dr. Urs GrütterInhaber und Geschäftsführer der Max Ditting AG, Verwaltungsratspräsident der Organic Bamboo Industries AG
Prof. Dr. Fritz GutbrodtManaging Director, Swiss Reinsurance Company
Prof. Dr. Thomas A. Gutzwiller (Eintritt 20.10.2015) gwpartner AG, Gutzwiller Wachsmann Partner, St. Gallen
Hans HessPräsident Hanesco AG, Pfäffikon SZ, Präsident Swissmem, Zürich, Verwaltungsratspräsident COMET Holding AG, Flamatt, Verwaltungs-ratspräsident R&M Holding AG, Wetzikon
Wilhelm B. Jaggi Schweizerischer Botschafter bei der OECD 2001–2006, Exekutivdirektor der Schweiz bei der EBRD 1997–2001
Hans Jöhr (Eintritt 20.10.2015)Corporate Head of Agriculture, Nestec Ltd., Vevey
Dr. Gottlieb A. KellerGeneral Counsel, Mitglied der Konzernleitung F. Hoffmann-La Roche AG, Basel
Hanspeter Kurzmeyer (Austritt 21.5.2015)Credit Suisse, Zürich, Global Head Philanthropy & Responsible Investment
Armin Meyer (Eintritt 20.10.2015)Managing Director Boyden, Switzerland
Dr. Myriam Meyer Stutz Verwaltungsratsmitglied der Schweizerischen Post AG, Wienerberger AG, Repower AG, Bedag Informatik AG, Vizepräsidentin der Kommission für Technologie und Innovation (KTI)
Dr. Reto MüllerVerwaltungsratspräsident und Gründungspartner (Mitinhaber) der Helbling Unternehmensgruppe, Verwaltungsratsmitglied der Forbo Holding AG, Vor-standsmitglied von Swissmem, Mitglied weiterer Verwaltungsräte
Dr. Herbert OberhänsliStv. Direktor Nestlé SA, Vevey (Austritt 9.9.2015)
Raphaël OdoniIngenieur, Bussigny
Dr. Albin Reichlin-BoosDirektor FHO, Fachhochschule Ostschweiz,Mitglied swissuniversities – Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen, Bern
Prof. Dr. Ursula RenoldLeiterin Forschungsbereich Bildungssysteme, KOF Konjunkturforschungsstelle, ETH Zürich
Elisabeth Schneider-SchneiterNationalrätin Kanton Basel-Landschaft
Peter K. SteinerPräsident des Verwaltungsrates der Peter Steiner Holding AG
Prof. em. Dr. Ulrich W. SuterETH Zürich, Materialwissenschaft, Zürich
Georges TheilerUnternehmer, Mitglied verschiedener Verwaltungsräte, Luzern
Leopold Wyss (Eintritt 4.2.2015)Head Sponsoring & Donations, Novartis International AG
RevisionsstellePricewaterhouseCoopers AG, Zürich
44 Swisscontact Jahresbericht 2015
Von links: Samuel Bon, Urs Bösch, Florian Meister, Peter Bissegger
Geschäftsleitung
Samuel BonCEO und Executive Director
Peter BisseggerDirector Market Development
Urs BöschDirector Business Administration
Florian MeisterDirector Field Operations
45Swisscontact Jahresbericht 2015
Management Team
Von links: Manish Pandey, Südasien; Benjamin Lang, Lateinamerika; Henry Leerentveld, Osteuropa; Ulrich Stucki, Nord- und Westafrika; Prashant Rana, Südostasien; Veronique Su, Zentral-, Ost- und südliches Afrika
Abteilungsleitungen und Aussenstelle
Von links: Francine Thurnher, Head of Communications; Stephanie Dreifuss, Head of Acquisitions (bis Juli 2015); Adrian Stauffer, Head of Controlling (ab Oktober 2015); Béatrice Horn, Head of Finance; Markus Kupper, Head of Monitoring and Results Management/Knowledge and Content Management; Stefanie Hosse, Head of Human Resources and Services; Gabriella Crescini, Head Client and Partner Relationships; Martin Koppa, Head of Acquisitions (ab Dezember 2015); Anne Bickel, Head of Partner Programmes; John Meyers, Geschäftsstelle USA
Regionaldirektorin und -direktoren
Umschlag: Sicheres und nachhaltiges Bauen in Kolumbien Fotos: Swisscontact-Mitarbeitende und Freunde Layout: One Identity, Südafrika
Swiss NPO-Code: Swisscontact richtet ihre Organisation und ihre Geschäftsführung nach den von den Präsidentinnen und Präsidenten der grossen Hilfswerke herausgegebenen Corporate-Governance- Richtlinien für Non-Profit-Organisationen in der Schweiz aus (Swiss NPO-Code). Eine im Auftrag dieser Organisation durchgeführte Prüfung hat ergeben, dass die Grundsätze der Swiss NPO-Codes eingehalten sind.
ZEWO-Gütesiegel: Swisscontact ist ausgezeichnet mit dem Gütesie-gel von ZEWO. Es wird gemeinnützigen Organisationen für den gewis-senhaften Umgang mit den ihnen anvertrauten Geldern verliehen, be-scheinigt den zweckbestimmten, wirtschaftlichen und wirkungsvollen Einsatz von Spenden und steht für transparente und vertrauenswürdige Organisationen mit funktionierenden Kontrollstrukturen, die Ethik in der Mittelbeschaffung und der Kommunikation wahren. Swisscontact wird regelmässig auf die Einhaltung der Kriterien geprüft. (Quelle: ZEWO)
46 Swisscontact Jahresbericht 2015
Swisscontact
Swiss Foundation for Technical CooperationHardturmstrasse123CH-8005 Zürich
Tel. +41 44 454 17 17
www.swisscontact.org
Wir schaffen Möglichkeiten
Umschlagbild: Sicheres und nachhaltiges Bauen in Kolumbien
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