jenaer kinder- und jugendstudie 2011 · alkohol- und nikotinkonsum (ab klasse 8). die befragung...
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Jenaer Kinder- und Ju-gendstudie 2011
Ines Morgenstern und Kerstin Fieber-Martin unter Mitwirkung von Matthias Hempel, Edelgard Vollmann und Clau-dia Werner Oktober 2011
2 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
I N H A L T 1 Stichprobe ............................................................................................................. 4
2 Lebenslagen .......................................................................................................... 9
2.1 Geschwisterzahl ............................................................................................. 9
2.2 Arbeitslosigkeit ............................................................................................ 10
2.3 Migration ...................................................................................................... 12
2.4 Wohnen ........................................................................................................ 15
2.5 Taschengeld ................................................................................................. 16
2.6 Zusätzliche Einnahmequellen ...................................................................... 21
2.7 Monatliche Einnahmen gesamt .................................................................... 23
2.8 Ausgaben ..................................................................................................... 24
2.9 Finanzielle Situation der Familie .................................................................. 26
2.10 Lebenszufriedenheit .................................................................................... 31
3 Freizeitangebote ................................................................................................. 35
3.1 Freizeitgestaltung ........................................................................................ 35
3.2 Faktoren der Nutzung der Freizeitangebote ................................................ 41
3.3 Freizeit und Mobilität ................................................................................... 47
3.4 Vereinsaktivität ............................................................................................ 51
3.5 Nutzung von Sportangeboten ...................................................................... 53
3.6 Freizeit und Schule ....................................................................................... 58
3.7 Ferien ........................................................................................................... 64
3.8 Bildungseinrichtungen und -angebote ......................................................... 66
3.9 Einschätzung des Bedarfs an Freizeitangebote und -möglichkeiten ............ 72
3.9.1 Bedarfseinschätzung für die eigene Schule ........................................... 72
3.9.2 Bedarfseinschätzung für den eigenen Stadtteil ..................................... 78
3.9.3 Bedarfseinschätzung für die ganze Stadt Jena ...................................... 90
4 Berufliche Zukunft ............................................................................................... 93
4.1 Wunschberuf ................................................................................................ 93
4.2 Sicherheit über die berufliche Zukunft ......................................................... 96
4.3 Pläne für die berufliche Zukunft ................................................................... 98
4.4 Kommunikation über berufliche Zukunft ................................................... 102
4.5 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation .................................... 104
4.6 Bereitschaft zur Mobilität ........................................................................... 108
5 Erziehung und Unterstützung ............................................................................ 111
3 Stichprobe
5.1 Psychosoziale Befindlichkeit ....................................................................... 111
5.2 Sorgen und Probleme ................................................................................. 114
5.3 Rat und Unterstützung ............................................................................... 119
6 Schule ................................................................................................................ 124
7 Alkohol, Nikotin und andere Drogen ................................................................. 132
7.1 Alkohol ....................................................................................................... 132
7.2 Nikotin ....................................................................................................... 138
7.3 Andere Drogen ........................................................................................... 139
8 Politische Orientierung ...................................................................................... 142
8.1 Demokratieorientierung ............................................................................. 143
8.2 Interesse an Politik und politische Selbstkategorisierung ........................... 146
8.3 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ................................................. 148
9 Mediennutzung ................................................................................................. 152
10 Sprachen ........................................................................................................ 158
4 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
1 S T I C H P R O B E Hiermit wird bereits zum neunten Mal die im Auftrag der Stadt Jena erstellte Jenaer Kinder- und Jugendstudie vorgelegt. Wir möchten uns an dieser Stelle vor allem beim Schulamt Jena/Stadtroda, bei den Schulleitungen, den Schulsozialarbeitern/innen und allen beteiligten Kindern und Jugendlichen für ihre Unterstützung bei der Durchfüh-rung dieser Studie bedanken.
Ziel der Studie ist es, eine ständig aktualisierte Grundlage für die Jugendhilfeplanung in Jena zu haben. Die Basis zur Durchführung der Jenaer Kinder- und Jugendstudie stellt die Anfang des Jahres 2011 durch den Stadtrat verabschiedete Satzung über die Erhebung von Daten zur Jenaer Kinder- und Jugendstudie dar. Zum ersten Mal fand eine Erweiterung der Zielgruppen für die Befragung statt. Alle Kinder und Jugendlichen ab der Klasse 5 hatten die Möglichkeit an der Befragung teil-zunehmen. Eine ausschließliche Befragung der 6., 8. und 10. Klassen, wie in den ver-gangenen Jahren, wurde aufgehoben. Zusätzlich fand eine Beteiligung der 4. Klassen der Grundschulen statt. Die Ergebnisse aus dieser Erhebung werden jedoch in einem gesonderten Bericht dargestellt. Um die altersspezifischen Entwicklungen der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen, wurden insgesamt drei Fragebögen entwickelt. Ein Fragebogen (zwei Seiten) für die Kinder der 4. Klassen; ein Fragebogen (6 Seiten) für die 5. bis 7. Klassen und ein Fragebogen (8 Seiten) für die Schüler/innen ab der 8. Klasse. Hierbei wurden auf die Frageschwerpunkte der vergangenen Jahre aufbauend einige beibehalten, andere weiterentwickelt und neue ergänzt. Die Instrumente enthielten größtenteils skalierte Fragestellungen mit teilweise offe-nen Antwortmöglichkeiten. Die Fragebögen beinhalteten u.a. folgende Themenkomplexe:
Lebenslagen (ab Klasse 4),
Freizeitinteressen (ab Klasse 4),
Kultur (ab Klasse 5),
berufliche Orientierung (ausführlich nur ab Klasse 8),
Erziehung und Unterstützung (ab Klasse 5),
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (ab Klasse 8),
Ernährungsverhalten (ab Klasse 5),
Alkohol- und Nikotinkonsum (ab Klasse 8). Die Befragung wurde an allen staatlichen Schulen mit Regelschulteil und an fast allen Gymnasien (außer Sportgymnasium) sowie an fast allen Jenaer Grundschulen durch-geführt. Da ein hoher Anteil der Schüler/innen des Sportgymnasiums nicht aus Jena stammt, fand dort keine Befragung statt. Insgesamt wurde die Befragung an 24 Schu-len (inkl. Grundschulen) durchgeführt. An die zum Untersuchungszeitpunkt 4.912 Schüler/innen der Klassen 5 bis 12 gingen insgesamt 3.988 Fragebögen. Damit wurden über 80% der Schüler/innen der Grund-
5 Stichprobe
21,7
20,6
19,9
16,0
12,1
9,8
Gemeinden Jena-WestLobeda Jena-NordWinzerla Jena-Ost
gesamtheit befragt. In die Auswertung flossen 2.342 verwertbare Fragebögen ein. Dies entspricht einem Rücklauf von 47,7%. Die Teilnahme an dieser Befragung war für die Schüler/innen freiwillig. In der Auswertung findet unter anderem eine differenzierte Betrachtung der verschie-denen Themengebiete nach Planungsräumen statt. Die Verteilung des Rücklaufs nach den Planungsräumen Jenas ist in der nachfolgenden Grafik dargestellt. Der größte Rücklauf, ähnlich wie 2009, ist aus den umliegenden Gemeinden Jenas
(21,7%; entspricht in absoluten Zah-len: N=489) zu verzeichnen. Danach folgen Jena-West (20,6%) und Lo-beda (19,9%). Der geringste Teil der Befragten kommt aus Jena-Ost (9,8%). Im Vergleich zur Studie im Jahr 2009 ist ein leichter Anstieg des Rücklaufs für Jena-West (von 15,5% auf 20,6%) zu verzeichnen. Der Rücklauf verringerte sich für Jena-Ost (15,4% auf 9,8%).
Die Verteilung in der Grundgesamtheit (alle Kinder und Jugendlichen Jenas zwischen 10 und 18 Jahren) und der Stichprobe (tatsächlich Befragte) weisen auch in diesem Jahr mittlere Unterschiede auf. Die Gruppe der Befragten aus Jena-Ost ist leicht un-terrepräsentiert, während die Befragten aus den Gemeinden überrepräsentiert sind.
Planungsräume Grundgesamtheit (10 bis 18-Jährige
Stichprobe Differenz
N in % N in %
Jena-Nord 902 17,34 361 16,00 -1,19
Jena-Ost 834 16,03 222 9,80 -5,89
Jena-West/Zentrum
1.034 19,88 464 20,60 0,24
Winzerla 696 13,38 272 12,10 -1,21
Lobeda 1.119 21,51 449 19,90 -1,64
Gemeinden 617 11,86 489 21,70 9,65
Gesamt 5.202 100,00 2.257 100,00 Tabelle 1 Repräsentativität der Stichprobe nach Planungsräumen
Die Altersverteilung reicht von 10 bis 18 Jahre. In die Auswertung gingen außerdem eine 9-Jährige und jeweils eine 19- und 20-jährige Person ein. 48,8% der Befragten sind zwischen 10 und 13 Jahre alt und 40,1% zwischen 14 und 19 Jahre alt1. Der Alters-
1 Im Folgenden werden unter dem Begriff „jüngere Befragte“ die Altersgruppe der unter 13-Jährigen und unter dem Begriff „älte-re Befragte“ die Befragten ab 14 Jahre subsumiert.
Abb. 1 Verteilung des Rücklaufs nach Planungsräumen
6 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
HS RS Gym
6,9
28,5
64,6
3,1
32,6
64,3
3,5
31,1
65,4
in P
roze
nt
2011 2009 2006
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
in P
roze
nt
2011 2009 2006
durchschnitt beträgt 13,0 Jahre und hat sich damit nur geringfügig zu 2009 und 2006 verändert (-0,9%).
Von den befragten Kindern und Jugendlichen waren 51,2% weiblich und 48,8% männ-lich. Das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen ist ähnlich wie in den Studien 2006 (männlich: 48,0%; weiblich: 52,0%) und 2004 (männlich und weiblich jeweils 50,0%) annähernd gleich verteilt. Auch in dieser Studie wurden die Kinder und Jugendlichen wieder nach dem ange-strebten Schulabschluss gefragt, um ihre weiteren Aussagen danach differenzieren zu
können. Daraus ergab sich, dass 64,6% der Befragten einen gym-nasialen Abschluss, 28,5% einen Realschul-abschluss und 6,9% einen Hauptschulab-schluss erreichen wol-len. Im Vergleich zu den Studien von 2009 und 2006 sind die Wer-te für den angestrebten
Hauptschulabschluss gestiegen (2011 zu
2009: +3,8%; 2011 zu 2006: +3,4%) und für den Realschulabschluss gesunken (2009 zu 2011: -4,1%; 2006 zu 2011: -2,6%). Die Ergebnisse für den gymnasialen Abschluss sind im Wesentlichen unverändert geblieben (2009: 64,3%), auch im Vergleich zu 2006 (65,4%).Vergleicht man die Angaben der Befragten mit den Absolventenzahlen des Schuljahres 2009/2010 (aktuellere Daten waren leider zum Berichtszeitpunkt nicht verfügbar), so ist festzustellen, dass die angestrebten Abschlüsse den tatsächlichen im Grunde entsprechen. Im genannten Schuljahr verließen 5,3% der Schüler/innen die
Abb. 3 Verteilung nach angestrebtem Schulabschluss
Abb. 2 Verteilung nach Alter
7 Stichprobe
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
6,9 4,4 4,4 9,5
12,1
4,6
24,4 19,2 17,6
40,3
46,5
25,4
68,8
76,4 78,0
50,2
41,4
69,9
in P
roze
nt
HS RS Gym
Schule ohne Schulabschluss, 10,6% mit einem Hauptschulabschluss, 27,5% erreichten einen Realschulabschluss und 56,4% die Hochschulreife. Demnach kann von einem repräsentativen Querschnitt der Kinder und Jugendlichen in dieser Studie ausgegan-gen werden. Betrachtet man die Aussagen zum angestrebten Schulabschluss differenziert nach Planungsräumen, so ist festzustellen, dass außer in Lobeda überall am häufigsten der gymnasiale Abschluss angestrebt wird. An erster Stelle liegen Jena-West (78,0%) und Jena-Ost (76,4%). Die Lobedaer Schüler/innen streben häufiger einen Realschulab-schluss (46,5%) an. Mit einem Anteil von 12,1% streben Befragte aus Lobeda wesent-lich zahlreicher einen Hauptschulabschluss an, gefolgt von Winzerla (9,5%). Die Ein-zeldaten sind im untenstehenden Diagramm abgebildet.
Das folgende Diagramm stellt dar, aus welchen Schulen wie viele Kinder und Jugend-liche an der Befragung teilgenommen haben. Mit 96% ist der Anteil der teilnehmen-den Schüler/innen in der Regelschule Winzerla am höchsten. Sehr hohen Anklang fand die Befragung auch in der Ganztagsschule „Maria Montessori“ mit 91,6% der Schü-ler/innen, in der Janisschule mit 84,0% und in der Lobdeburgschule mit 82,1%. Leider war die Resonanz bei den Schüler/innen des Angergymnasiums in diesem Jahr nicht so hoch.
Abb. 4 Angestrebter Schulabschluss nach Planungsräumen
8 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Ein differenziertes Bild ergibt sich, wenn man die Beteiligung nach den einzelnen Schulen sowie den Planungsräumen vergleicht. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, sind in der nachfolgend aufgeführten Übersicht absolute Häufigkeiten angegeben. Es ist zu erkennen, dass die Schüler/innen vorwiegend in den Planungsräumen zur Schule gehen, in denen sie auch wohnhaft sind. Beispielsweise besuchen N=98 von N=361 Befragten aus Jena-Nord die Regelschule „Maria Montessori“ oder N=202 von N=449 Schüler/innen aus Lobeda die Lobdeburgschule. Dies trifft auch für die Janis-Schule zu. Dort kommen die meisten Schüler/innen aus Lobeda (21 Angaben). Eine relativ gleiche Verteilung auf alle Planungsräume kann die Gesamtschule „Adolf Reichwein“ verzeichnen. Aus dem Carl-Zeiss Gymnasium beantworteten 2011 Kinder und Jugendliche aus allen Planungsräumen, während 2009 nur drei Befragte aus den Gemeinden einbezogen werden konnten.
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
Ganztagsschule "Maria Montessori"
RS "Lobdeburgschule"
Ganztagsschule Winzerla
RS "Alfred Brehm"
Jenaplan-Schule
Janisschule
Integrierte Gesamtschule "Grete Unrein"
Gymnasium "Adolf Reichwein"
Gymnasium "Otto Schott"
Gymnasium "Ernst Abbe"
Gymnasium "Carl Zeiss"
Gymnasium "Am Anger"
Christliches Gymnasium
91,6
82,1
96,0
30,6
61,5
84,0
63,9
67,9
22,8
43,0
52,0
1,8
74,5
in Prozent
Abb. 5 Anteil der teilnehmenden Schüler/innen je Schule
9 Lebenslagen
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
keine 1 2 3 undmehr
14,6
42,9
22,8 19,7 18,6
39,3
21,5 20,7 21,1
43,5
19,4 16,0
in P
roze
nt
2011 2009 2006
2 L E B E N S L A G E N
2.1 Geschwisterzahl
Die Anzahl der Geschwister der befragten Kinder und Jugendlichen reicht von keinem bis zu drei und mehr Geschwistern. Der Mittelwert liegt bei 1,48. Demnach liegt der Durchschnitt der Kinderanzahl in den Familien bei 2,482. Im Vergleich zu den Studien von 2009 (M=2,64) hat sich die Kinderanzahl verringert und im Vergleich zu 2006 (M=2,4) leicht erhöht.
Das Diagramm zeigt, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die keine Geschwister haben, im Ver-gleich zu 2009 und 2006 gesunken ist (14,6%). Bei denjenigen, die ein Geschwister besitzen, ist der Wert leicht angestiegen (39,3% in 2009 zu 42,9% in 2011). Ähnliches gilt für Kinder und Jugendliche mit zwei Geschwistern. Dort ist ein Anstieg von 0,3% im Vergleich zu 2009 zu verzeichnen.
2 Der Mittelwert der Geschwisterkinder bezieht die Befragten selbst nicht ein, deshalb muss bei der Kinderzahl pro Familie der/die Befragte hinzugenommen werden. Der Mittelwert beträgt demnach 2,48.
Schulen Planungsräume
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla Lobeda Gemeinden
Ganztagsschule „Maria Montessori“
98 12 10 4 5 43
Lobdeburgschule 10 16 23 19 202 89
Ganztagsschule Winzerla 5 5 20 114 24 15
Regelschule „Alfred Brehm“
1 0 2 0 26 0
Jenaplan-Schule 5 19 30 5 1 9
KGS „Adolf Reichwein“ 29 39 43 18 85 76
IGS „Grete Unrein“ 50 43 106 24 35 77
Gymnasium „Otto Schott“ 2 2 10 1 28 12
Gymnasium „Ernst Abbe“ 7 5 55 68 6 35
Gymnasium „Carl Zeiss“ 56 30 48 6 11 53
Angergymnasium 0 2 0 0 2 6
Christliches Gymnasium 93 48 108 6 5 76
Janis-Schule 5 1 5 7 21 2 Tabelle 2 Einzugsgebiete der befragten Schulen in Häufigkeiten
Abb. 6 Anzahl der Geschwister
10 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
keine 1 2 3 und mehr
27,8
18,8
24,6
46,2
in P
roze
nt
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0
ja, beide
nur mein Vater
nein
nur meine Mutter
79,3
10,3
5,8
4,6
in Prozent
Eine Differenzierung nach Planungsräumen ergibt, dass die geschwisterlosen Kinder und Jugendlichen am häufigsten in Winzerla zu finden sind (18,8%). In den Ge-meinden kommt ein Geschwisterteil am häufigsten vor (46,2%), in Jena-Ost sind es zwei (27,8%). Diejenigen Kinder und Jugendlichen, die drei und mehr Geschwis-ter haben wohnen am häufigsten in Lobeda (24,6%).
2.2 Arbeitslosigkeit
Zum Thema Arbeitslosigkeit der Eltern sollten die Befragten angeben, ob die Eltern erwerbstätig sind. Bei 79,3% der befragten Kinder und Jugendlichen haben beide El-tern eine Arbeit („ja, beide“). 2009 waren es 82,0% und 2006 79,0%. Im Diagramm ist zu erkennen, dass häufiger nur der Vater eine Arbeit hat („nur mein Vater“: 10,3%) als nur die Mutter („nur meine Mutter“: 4,6%). Bei 5,8% der Befragten haben die Eltern keine Arbeit („nein“).
Abb. 7 Geschwisteranzahl nach Planungsräumen
Abb. 8 Erwerbsarbeitsstatus der Eltern (Haben deine Eltern einen Job?)
11 Lebenslagen
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
80,5 82,0 83,5 78,8
66,5
84,9
4,0 4,0 4,1 6,4 11,6
3,8 5,3 2,5 3,9 4,2
8,5 2,1
10,2 11,5 8,5 10,6 13,4 9,2
in P
roze
nt
ja, beide nein nur meine Mutter nur mein Vater
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
ja, beide
nein
nur meine Mutter
nur mein Vater
64,6
17,7
10,0
7,7
74,4
7,1
6,4
12,0
83,7
3,6
3,3
9,5
in Prozent
Gymnasium Realschule Hauptschule
Das folgende Diagramm zeigt, dass Eltern von Kindern, die einen gymnasialen Ab-schluss anstreben, signifikant am meisten berufstätig (83,7%) sind. Bei den Realschü-ler/innen hat am meisten der Vater einen Job (12,0%). Signifikant höher (17,7%) ist der Anteil der Arbeitslosen bei den Befragten, die einen Hauptschulabschluss anstreben.
Zwischen der Berufstätigkeit und den Planungsräumen lässt sich auch ein signifikan-ter Zusammenhang feststellen. Bei Betrachtung der Ergebnisse liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen, bei denen beide Eltern eine Arbeit haben, in den Gemeinden am höchsten (84,9%) und in Lobeda am niedrigsten (66,5%). In Lobeda hat außerdem am häufigsten der Vater einen Job (13,4%).
Abb. 10 Erwerbsarbeitsstatus der Eltern nach Planungsraum
Auch zwischen der Arbeitslosigkeit der Eltern und der Geschwisteranzahl kann ein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden. Bei mehr als drei Geschwistern sind
Abb. 9 Erwerbsarbeitsstatus der Eltern nach Schulabschluss
12 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
beide inDeutschland
beide im Ausland ein Elternteil imAusland
86,6
5,8 7,6
87,0
5,5 7,5
89,2
4,6 6,0
in P
roze
nt
2011 2009 2006
am häufigsten beide Elternteile arbeitslos (41,0%). Im Vergleich dazu liegt der Wert bei nicht-arbeitslosen Eltern bei 16,1%. In den Familien, in denen keiner arbeitslos ist, geben die befragten Kinder und Jugendlichen am häufigsten an, ein Geschwisterteil zu haben (47,1%).
2.3 Migration
85,1 % der befragten Kinder und Jugendlichen sind in Deutschland geboren, 14,9% außerhalb von Deutschland. Im Vergleich zu 2009 und 2006 ist der Anteil der in Deutschland Geborenen gesunken (2009: 86,8%; 2006: 95,0%). Im Durchschnitt leben die Befragten 8,3 Jahre in Deutschland. Die Angaben reichen von einem Jahr bis zu 17 Jahre.
Gefragt danach, wo die Eltern der Kinder und Jugendlichen geboren wurden, geben 5,8% an, dass beide Eltern-teile im Ausland gebo-ren sind. Im Vergleich zu den Vorjahresstu-dien sind die Werte fast gleich (2009: 5,5%; 2006: 4,6%). Auch bei den Befragten, bei de-nen ein Elternteil im Ausland geboren ist, gibt es kaum eine Ver-änderung: der Wert beträgt 2011 7,6%, im Jahr 2009 7,5% und 2006 6,0%. Bei der Differenzierung nach Elternteilen sind 10,2% der Väter und 8,6% der Mütter in einem anderen Land geboren
Insgesamt liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Studie 2011 bei 15,4%, was N=300 Befragte betrifft. 2009 lag der Anteil der Be-fragten mit Migrationshintergrund bei 21,1% (N=100 Befragte; Nicht-Migranten/innen: 78,9%, N=375 Befragte). Bei der Berechnung des Anteils der Befragten mit Migrationshintergrund wurden so-wohl all diejenigen berücksichtigt, die selbst außerhalb Deutschlands geboren wurden als auch Befragte, bei denen mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurde.
Bei der Differenzierung nach Planungsräumen lässt sich ein signifikanter Zusammen-hang feststellen.
Abb. 11 Geburtsland der Eltern
13 Lebenslagen
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
13,0 12,6 16,0 15,9
29,8
5,6
14,5
4,4 6,0 9,6
36,0
4,1 9,3 9,6 8,0 8,2
23,9
5,7
in P
roze
nt
2011 2009 2006
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
20
112
00
92
00
6
10,9
5,8
3,6
2,4
5,4
3,3
32,5
26,8
37,5
30,5
31,5
30,4
56,6
67,5
58,9
67,1
63,1
66,3
in Prozent
HS RS Gym
Im Vergleich zu 2009 ist der Anteil der Migranten/innen in Jena-Ost, Jena-West, Win-zerla und den Gemeinden gestiegen. Beispielsweise wohnten 2009 in Jena-West le-diglich 6,0% Migranten/innen, so sind es 2011 16,0%. Gleichzeitig geht der Anteil der Migranten/innen in Lobeda um ca. 6% zurück (2011: 29,8%; 2009: 36,0%). Auch in Jena-Nord ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen (2011: 13,0%; 2009: 14,5%).
Für den Zusammenhang von Migrationshintergrund und Schulabschluss lässt sich ebenfalls ein signifikanter Unterschied nachweisen. Demnach streben Migran-ten/innen signifikant häufiger einen Haupt- bzw. Realschulabschluss und seltener das Abitur an als Nicht-Migranten/innen. Das Diagramm zeigt, dass die Zahl der Migran-ten/innen, die einen gymnasialen Abschluss anstreben im Vergleich zu den Vorjahren erneut abgenommen hat (2011: 56,6%; 2009: 58,9%; 2006: 63,1%). Bei den Nicht-Migranten/innen hat sich der Wert kaum verändert. Jedoch ist im Vergleich zu 2009 der Anteil der Nicht-Migranten/innen gesunken, die einen Realschulabschluss anstre-ben (2009: 30,5%; 2011: 26,8%). Bei beiden Gruppen stieg im Vergleich zu 2009 der Hauptschulanteil.
Abb. 12 Migration nach Planungsraum
Abb. 13 Migration nach Schulabschluss im Vergleich
14 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 50,0 100,0
Ich würde gern dauerhaft in meinHeimatland zurückkehren
Als Migrant/in fühle ich mich oft nichtverstanden
Ich werde als Migrant/in genauso ernstgenommen, wie meine deutschen
Mitschüler/innen
19,8
17,8
53,2
34,4
24,8
31,7
45,8
57,4
15,1
in Prozent
stimme zu weiß nicht stimme nicht zu
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Ich habe gute Freunde anderer Nationalitäten
Ich fühle mich oft als Außenseiter/in
Ich wünschte, ich würde nicht in Deutschland leben
Ich komme mit meinen Mitschülern/innen andererNationalitäten nicht zu recht
Ich fühle mich als Deutsche/r
Deutschland ist mein zu Hause
Ich will mit Menschen anderer Nationalität nichts zuzun haben
48,5
7,7
9,2
7,4
81,9
84,8
2,8
71,8
12,1
18,6
10,8
49,3
59,3
6,4
in Prozent
Nicht-Migranten/innen Migranten/innen
Zum Thema Migration wurde den Befragten ab Klasse 8 ein Set mit 10 Aussagen vor-gelegt, bei dem sie zwischen „stimme zu“, „weiß nicht“ und „stimme nicht zu“ wählen konnten. Bezüglich der Zustimmung zu diesen Aussagen sind einige signifikante Un-terschiede zwischen den Befragten mit und ohne Migrationshintergrund zu erkennen. Signifikant häufiger haben Migranten/innen gute Freunde anderer Nationalitäten (71,8%) und wünschen sich ebenfalls häufiger, nicht in Deutschland zu leben (18,6%). Demgegenüber fühlen sich mehr Nicht-Migranten/innen als Deutsche/r (81,9%) und bezeichnen Deutschland als ihr zu Hause (84,8%).
Die folgenden Aussagen wurden nur nach den Mig-ranten/innen differenziert dargestellt. 53,2% geben an, als Migranten/innen genauso ernst genommen zu werden wie ihre deut-schen Mitschüler/innen. Dagegen meinen 17,8%, dass sie sich als Migrant/in nicht verstanden fühlen. Weiterhin würden 19,8% gern dauerhaft in ihr Hei-matland zurückkehren.
Abb. 14 Akzeptanz der Migranten/innen
Abb. 15 Zustimmung zu den Migrationsaussagen nach Migrationshintergrund
15 Lebenslagen
64,9
32,2
2,9
nicht alleinerziehend alleinerziehend anderes
2.4 Wohnen
Um herauszufinden, wie die Wohnverhältnisse der Kinder und Jugendlichen sind, wurden sie nach den Personen gefragt, mit denen sie zusammen in einem Haushalt leben. Mehrfachangaben waren hierbei möglich.
82,6% der Befragten gaben an, mit der Mutter zusammenzuleben. Danach folgen der Vater (61,1%) sowie die Geschwister (60,5%). Darüber hinaus teilen sich 12,0% mit dem/der Lebensgefährten/in der Mutter bzw. des Vaters eine Wohnung. Bei 7,6% le-ben die Großeltern mit im Haushalt und bei 5,8% die Stiefeltern. Ebenfalls geben 5,1% „andere“ Mitbewohner/innen an. Dabei werden von den Kindern und Jugendlichen am häufigsten Haustiere (50 Nennungen), Freunde und Onkel/Tanten (jeweils 12 Nen-nungen) sowie die Freunde der anderen Familienmitglieder (8 Nennungen) aufge-zählt.
Bei dem Vergleich dieser Ergebnisse mit den letzten Jugendstudien fällt auf, dass we-niger Kinder und Jugendliche angeben, bei der Mutter zu leben (2009: 94,0%; 2006: 95,0%). 2009 leben zwar mehr Kinder und Jugendliche bei ihrem Vater als 2006, je-doch sinkt der Wert in 2011 wieder (2006: 68,0%; 2009: 70,5%). Eine ähnliche Tendenz lässt sich bei Betrachtung der Geschwister verzeichnen. Dort steigt der Wert 2009 von 64,0% (2006) auf 69,2% und verringert sich 2011 auf 60,5%. Kinder und Jugendliche leben 2011 vermehrt bei ihren Großeltern (2011: 7,6%; 2009: 6,4%; 2006: 6,0%) und bei ihren Stiefeltern (2011: 5,8%; 2009: 3,1%; 2006: 3,0%).
Kreuzt man das Zusammenleben bei Mutter und Vater so kann festgestellt werden, dass 64,9% der Kinder und Jugendlichen mit beiden Elternteilen bzw. 32,2% mit ei-nem Elternteil zusammen leben und 2,9% in einer anderen Familienkonstellation.
Bei einem Vergleich mit den Jahren 2009 und 2006 wird deutlich, dass Kinder und Ju-gendliche wieder häufiger bei nur einem Elternteil leben (2009: 30,8%; 2006: 33,0%).
Stellt man einen Bezug zwischen dem Leben bei Alleinerziehenden und den Planungs-räumen her, so ist festzustellen, dass die meisten bei Alleinerziehenden Wohnenden in Lobeda leben (44,7%). An zweiter Stelle folgt Jena-Nord mit 37,8%. Den dritten Rang nimmt Winzerla mit 36,7% Alleinerziehender ein.
Abb. 16 Wohnsituation
16 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
37,8
29,0 27,7
36,7
44,7
20,9
33,3
24,7 24,7
40,3 44,9
20,0
34,8 28,7 27,7
35,3 37,5
21,2
in P
roze
nt
2011 2009 2006
71,7%
18,9%
9,5%
ja, regelmäßig ja, gelegentlich nein
Bei der Betrachtung der Wohnverhältnisse im Zusammenhang mit dem Migrations-hintergrund lässt sich feststellen, dass der Anteil nicht alleinerziehender Familien un-ter den Migranten/innen geringer ist, als bei den Nicht-Migranten/innen (Migran-ten/innen: 62,8%; Nicht-Migranten/innen: 66,1%). Dementsprechend lässt sich für alleinerziehende Elternteile ein umgekehrtes Verhältnis feststellen (Migranten/innen: 32,6%; Nicht-Migranten/innen: 31,8%).
2.5 Taschengeld
In einem weiteren Fragenkomplex wurden die Kinder und Jugendli-chen gefragt, ob sie monatlich Taschengeld erhalten. 71,7% ge-ben an, regelmäßig Taschengeld zu bekommen. Im Vergleich zu den Jugendstudien 2009 und 2006 lässt sich hier eine abfallende Tendenz erkennen (2009: 72,1%, 2006: 76,0%).
Die Prozentzahl der Kinder und Jugendlichen, die gelegentlich Taschengeld bekom-men, ist jedoch gestiegen: 18,9% erhalten 2011 gelegentlich Taschengeld, 2009 waren dies 17,2% und 2006 14,0%. Auch geben weniger Kinder und Jugendliche an, kein Ta-schengeld zu erhalten (2011: 9,5%; 2009 und 2006: 10,7%).
Betrachtet man den Zusammenhang zwischen Taschengeld und angestrebten Schul-abschluss, so ergeben sich signifikante Unterschiede. Demnach erhalten die Gymnasi-asten/innen am „regelmäßigsten“ Taschengeld (77,3%), Realschüler/innen vermehrt
Abb. 17 Alleinerziehende nach Planungsräumen im Vergleich
Abb. 18 Taschengelderhalt
17 Lebenslagen
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
ja, regelmäßig ja, gelegentlich nein
63,0
18,1 18,8
62,3
28,2
9,5
77,3
15,0 7,7
in P
roze
nt
HS RS Gym
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
ja, beide nein nur meine Mutter nur mein Vater
74,3
56,8 61,7
65,6
17,4 25,4 20,2 24,4
8,3
17,8 18,1 10,0
in P
roze
nt
ja, regelmäßig ja, gelegentlich nein
gelegentlich (28,2%). Schüler/innen, die einen Hauptschulabschluss anstreben, erhal-ten häufiger kein Taschengeld als andere (18,8%).
Weiterhin ist ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Frage, ob die Eltern er-werbstätig sind und dem Taschengeld festzustellen. Das folgende Diagramm liefert dazu einen Überblick.
In denjenigen Familien, in denen beide Elternteile erwerbstätig sind, erhalten die Kin-der und Jugendlichen am regelmäßigsten Taschengeld (74,3%). Weiterhin erhalten jene Befragte, bei denen nur der Vater einen Job hat, regelmäßiger Taschengeld, als diejenigen, bei denen nur die Mutter erwerbstätig ist (nur mein Vater: 65,6%; nur mei-ne Mutter: 61,7%).
Abb. 19 Taschengelderhalt nach angestrebten Schulabschluss
Abb. 20 Taschengelderhalt nach Erwerbstätigkeit der Eltern
18 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
71,9 76,4 78,6
64,4 65,5 73,0
21,1 15,8 14,7
23,7 23,5 15,4
7,0 7,9 6,7 11,9 11,0 11,6
in P
roze
nt
ja, regelmäßig ja, gelegentlich nein
21,47
21,28
23,50
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
90,00
HS RS Gym
Mit
telw
ert
in E
uro
2011 2009 2006
In allen Planungsräumen bekommen mehr als die Hälfte der Befragten regelmäßig Taschengeld. Signifikant am häufigsten erhalten die Kinder und Jugendlichen in Jena-West regelmäßig Taschengeld (78,6%), gefolgt von Jena-Ost (76,4%). Gelegentlich erhalten die Befragten aus Winzerla (23,7%) und Lobeda (23,5%) am meisten Ta-schengeld. Kinder und Jugendliche aus Winzerla und aus den Gemeinden erhalten häufig kein Taschengeld (Winzerla: 11,9%; Gemeinden: 11,6%)
Der Mittelwert des monatlich zur Verfügung stehenden Taschengeldes aller Kinder und Jugendlichen liegt bei 22,46 Euro. Jungen erhalten im Durchschnitt 22,00 Euro, Mädchen 23,41 Euro. Vergleicht man diese Ergebnisse mit jenen aus der Jugendstudie 2009, so zeigt sich, dass Mädchen 2011 mehr und Jungen weniger Taschengeld be-kommen (Jungen 2009: 25,59 Euro; Mädchen 2009: 19,88 Euro). Differenziert be-trachtet nach Altersgruppen erhalten die 9 bis 13-Jährigen im Durchschnitt 14,86 Euro und die 14 bis 20-Jährigen 32,60 Euro pro Monat.
Des Weiteren sind Unterschiede zwischen dem durchschnittlich verfügbaren Ta-schengeld und dem angestrebten Schulabschluss zu verzeichnen. Schüler/innen, die einen gymnasialen Abschluss anstreben, haben das meiste zur Verfügung stehende Taschengeld (23,50 Euro), gefolgt von Hauptschülern/innen (21,47 Euro). Es ist zu er-kennen, dass das durchschnittliche Taschengeld der Hauptschüler/innen im Vergleich
zu 2009 gestiegen ist (2009: 15,73 Euro), während das zur Verfügung stehende Ta-schengeld der Realschüler/innen
leicht sank (2009: 21,91 Euro).
Abb. 21 Taschengelderhalt nach Planungsraum
Abb. 22 Mittelwert Taschengeld und angestrebter Schulabschluss im Vergleich
19 Lebenslagen
20,00
13,89
12,86
14,65
17,64
25,43
27,99
36,73
51,10
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
90,00
9 10 11 12 13 14 15 16 über 16
Mit
telw
ert
in E
uro
Alter der Befragten
2011 2009 2006
22,90
21,02
24,31
21,30
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
90,00
ja, beide nein nur meine Mutter nur mein Vater
Mit
telw
ert
in E
uro
2011 2009 2006
Durch die Erweiterung der Befragtengruppe in 2011 liegen im Gegensatz zu den Ju-gendstudien 2009 und 2006 auch für die 9- und 10-Jährigen Daten zum Taschengeld vor. Es zeigt sich, dass auch 2011 wieder die Summe des durchschnittlich zur Verfü-gung stehenden Geldes im Monat mit zunehmendem Alter signifikant steigt. „Ausrei-ßer“ sind die drei 9-Jährigen, die 20,00 Euro zur Verfügung haben. 11-Jährige erhalten im Durchschnitt 12,86 Euro im Monat, 13-Jährige schon 17,64 Euro. Ungefähr zehn Euro mehr erhalten 15-Jährige (27,99 Euro) und die über 16-Jährigen haben 51,10 Euro zur Verfügung.
Betrachtet man den Zusammenhang zwischen dem durchschnittlichen Taschengeld und den Umstand, ob die Eltern erwerbstätig sind, so zeigt sich, dass diejenigen Kin-der und Jugendlichen am meisten zur Verfügung haben, wenn nur die Mutter erwerbs-tätig ist (24,31 Euro). Allerdings muss hier bedacht werden, dass die Anzahl der Be-fragten bei denen nur die Mutter erwerbstätig ist, im Vergleich zu den anderen Aus-prägungen eher gering ausfällt (N=75). In den Familien, in denen beide erwerbstätig sind, erhalten die Kinder durchschnittlich 22,90 Euro.
Abb. 24 Mittelwert Taschengeld nach Alter im Vergleich
Abb. 23 Mittelwert Taschengeld nach Erwerbstätigkeit der Eltern im Vergleich
20 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0
gar nicht
weniger
teilweise
überwiegend
sehr
6,9
6,5
16,7
26,1
43,9
in Prozent
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
HS RS Gym
52,6
37,3
45,6
20,3 25,6 26,8
12,0
21,5 15,6
4,5 8,0 6,1
10,5 7,6 5,9
in P
roze
nt
sehr überwiegend teilweise weniger gar nicht
Weiterhin wurde in der Jugendstudie 2011 gefragt, ob die Kinder und Jugendlichen zufrieden mit der Höhe ihres Taschengeldes sind.
Der größte Teil der Befrag-ten ist sehr zufrieden (43,9%) und überwiegend zufrieden (26,1%) mit dem zur Verfügung stehenden Taschengeld. Lediglich 6,5% sind weniger und 6,9% gar nicht zufrieden.
Es besteht ein signifikanter Zusammenhang bei der Betrachtung der Zufriedenheit und dem angestrebten Schulabschluss der Kinder und Jugendlichen. Demnach sind die Hauptschüler/innen häufiger sehr zufrieden (52,6%), aber auch am häufigsten gar nicht zufrieden (10,5%). Hier muss bedacht werden, dass diese Gruppe am wenigsten vertreten ist (N=133). Eine überwiegende Zufriedenheit herrscht bei den Gymnasias-ten/innen (26,8%), gefolgt von den Realschülern/innen (25,6%).
Signifikante Zusammenhänge bestehen außerdem zwischen der Zufriedenheit und dem Alter der Befragten. So sind die 9-13-Jährigen signifikant am häufigsten mit ih-rem Taschengeld zufrieden (49,2%).
Abb. 25 Zufriedenheit über Taschengeld
Abb. 26 Zufriedenheit über Taschengeld nach Schulabschluss
21 Lebenslagen
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
ja, regelmäßig ja,gelegentlich
nein
16,4
38,9 44,7
16,1
45,3 38,6 in
Pro
zen
t
2011 2009
25,58
16,51
18,54
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
90,00
HS RS Gym
Mit
telw
ert
in E
uro
2011 2009
2.6 Zusätzliche Einnahmequellen
Analog zu 2009 wurden die Kinder und Jugendlichen wieder nach zusätzlichen Ein-nahmequellen gefragt. Im folgenden Diagramm werden die Antworten von 2011 und 2009 gegenübergestellt. Zu der Studie 2006 kann kein Vergleich stattfinden, da die Frage 2009 zum ersten Mal aufgenommen wurde.
Die Prozentwerte der Kinder und Jugendlichen, die regel-mäßige Einnahmequellen be-sitzen, unterscheiden sich zwi-schen den beiden Jahren nur gering (2011: 16,4%; 2009: 16,1%). Jedoch steht 2011 we-niger Befragten eine gelegent-liche Einnahmequelle zur Ver-fügung. Ebenfalls geben mehr Kinder und Jugendliche an, kei-ne Zusatzeinnahmen zu haben (2011: 44,7%; 2009: 38,6%).
Je älter die Kinder und Jugend-
lichen sind, desto häufiger ha-ben sie regelmäßige Einnahmequellen (ausgenommen sind diejenigen Personen, die jeweils ein Alter von 20 und 22 angegeben haben).
Die zusätzlichen Einnahmen betragen im Durchschnitt 18,07 Euro. Im Vergleich zu 2009 liegt somit eine Steigerung von ca. 5,00 Euro vor (2009: 13,18 Euro). Eine Diffe-
renzierung nach dem angestrebten Schulab-schluss ergibt, dass
Hauptschüler/innen 2011 durchschnittlich am meisten zur Verfü-gung haben (25,58 Eu-ro). Dabei ist zu be-denken, dass dieser Schulabschluss die niedrigste Anzahl an Befragten aufweist (N=85). Gymnasias-ten/innen besitzen 2011 durchschnittlich mehr zusätzliches Geld (2011: 18,54 Euro; 2009: 12,86 Euro).
Auch Realschüler/innen erlebten eine leichte Erhöhung (2011: 18,54 Euro; 2009: 14,62 Euro).
Abb. 27 Zusätzliche Einnahmen im Vergleich
Abb. 28 Durchschnittliche Zusatzeinnahmen nach angestrebten Schulabschluss im Vergleich
22 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
2,5 4,43 6,54 11,73
14,31 18,72 20,98
34,28
75,86
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
90,00
9 10 11 12 13 14 15 16 über 16
Mit
telw
ert
in E
uro
Alter der Befragten
2011 2009
16,53
47,65
18,14 17,69
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
90,00
ja, beide nein nur meine Mutter nur mein Vater
Mit
telw
ert
in E
uro
2011 2009
Im folgenden Diagramm ist zu erkennen, dass die durchschnittlichen zusätzlichen Einnahmen mit zunehmendem Alter signifikant steigen. Dies gilt sowohl für 2009 auch als für 2011. 11-Jährige haben 6,54 Euro zusätzlich, 13-Jährige ca. den doppelten Betrag (14,31 Euro). 15-Jährige verfügen 2011 über durchschnittlich ähnlich viel wie 2009 (2011: 20,98 Euro; 2009: 20,11 Euro). Über 16-Jährige haben aber entschieden mehr zusätzliche Einnahmen als noch 2009 (2011: 75,86 Euro; 2009: 47,75 Euro).
Betrachtet man den Zusammenhang zwischen der Erwerbstätigkeit der Eltern und den durchschnittlichen zusätzlichen Einnahmen, so zeigt sich, dass die Einnahmen am höchsten sind, wenn beide Elternteile erwerbstätig sind (47,65 Euro). Jedoch ist die Anzahl der arbeitslosen Elternteile sehr niedrig (N=75). Generell steigen die Zusatz-einnahmen bei jenen Kindern und Jugendlichen, bei denen beide Elternteile eine Ar-beit haben (2011: 16,53 Euro; 2009: 12,62 Euro). Die restlichen Werte unterscheiden sich kaum von denen im Jahr 2009 erhobenen Daten.
Abb. 30 Durchschnittliche Zusatzeinnahmen nach Alter im Vergleich
Abb. 29 Durchschnittliche Zusatzeinnahmen nach Erwerbstätigkeit der Eltern im Vergleich
23 Lebenslagen
0,00
20,00
40,00
60,00
80,00
100,00
120,00
140,00
9 10 11 12 13 14 15 16 über 16
20,00 13,89 12,86 14,65 17,64 25,43 27,99 36,73 51,10 2,50
4,43 6,54 11,73 14,31 18,72 20,98
34,28
75,86
in E
uro
Alter der Befragten
Taschengeld zusätzlich. Einnahmen
Außerdem wurden die Kinder und Jugendlichen dazu befragt, über welche zusätzli-chen Einnahmequellen sie verfügen.
An erster Stelle stehen dabei die Großeltern mit 420 Angaben. Eine zweite wichtige zusätzliche Einnahmequelle der Kinder und Jugendlichen ist eine bezahlte Tätigkeit. Dabei wurde am häufigsten die Verteilung von Zeitungen und Prospekten genannt (78 Angaben), Babysitting bzw. Kinderbetreuung (47 Angaben) oder die Trainer/innen-Tätigkeit (13 Angaben). Weiterhin erhalten die Befragten Geldgeschenke zu besonde-ren Anlässen (138 Angaben). Schließlich folgen Eltern (118 Angaben) und die weitere Verwandtschaft (104 Angaben).
Einnahmequelle Angaben
Großeltern 420
Jobben 240
Geldgeschenke zu besonderen Anlässen (z. B. Geburtstage) 138
Eltern 118
Verwandtschaft (Tante, Onkel) 104
Geld für schulische Leistungen 83
Flaschenpfand 51
Wettbewerbs-/kampfgewinne 17 Tabelle 3 Zusätzliche Einnahmequellen
2.7 Monatliche Einnahmen gesamt
Die nachfolgende Grafik zeigt die gesamten durchschnittlichen Einnahmen der Be-fragten pro Monat. Es wird deutlich, dass mit zunehmenden Alter die Kinder und Ju-gendlichen sowohl mehr Taschengeld als auch über mehr zusätzliche Einnahmen ver-fügen (mit Ausnahme der Aussage des/der 9-Jährigen). Während 12-jährige Befragte durchschnittlich 26,37 Euro zur Verfügung haben, sind es bei den 16-Jährigen bereits 71,01 Euro und bei den über 16-Jährigen 126,96 Euro. Bis zu einem Alter von 16 Jahren übersteigt die Höhe des Taschengeldes den Betrag der zusätzlichen Einnahmen.
Abb. 31 Durchschnitt gesamtmonatliche Einnahmen nach Alter
24 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
ja, beide nein nur meineMutter
nur meinVater
22,90 21,02 24,31 21,30
16,53
47,65
18,14 17,69 in
Eu
ro
Taschengeld zusätzlich. Einnahmen
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0
Fahrrad/ Moped/ Auto
Zeitschriften
Computerspiele
CDs/ DVDs
Handy
Disco/ Kneipen
Bücher
anderes
Kosmetik
Kino
Kleidung
8,6
19,6
20,0
22,1
22,2
23,3
25,0
28,3
30,6
37,8
53,2
in Prozent
Die Differenzierung des gesamtmonatlichen Verfügungsrahmens nach der Erwerbstä-tigkeit der Eltern ergibt folgende Verteilung. Wenn beide Eltern ohne Arbeit sind, ist das monatliche Zusatz-einkommen der Befrag-ten am höchsten (Ge-samtbetrag=68,67 Euro). Bei dieser Erwerbskons-tellation ist das Ta-schengeld mit durch-schnittlich 21,02 Euro am geringsten.
Besitzt nur die Mutter eine Erwerbsarbeit, so ist das gesamte Einkom-men höher im Vergleich
zu der alleinigen Erwerbs-tätigkeit des Vaters (42,45 Euro versus 38,99 Euro).
2.8 Ausgaben
Ein neuer Fragenkomplex der Kinder- und Jugendstudie Jena beinhaltete Fragen zum Thema Ausgaben. Aus diesem Grund können keine Vergleiche zu den Vorjahresstu-dien angestellt werden.
Es wurde die Schüler/innen aus den 8. bis 12. Klassen gefragt, für welche Dinge sie ihr Geld ausgeben. Das folgende Diagramm gibt einen Überblick.
Abb. 32 Durchschnitt gesamtmonatliche Einnahmen nach Erwerbstätigkeit der Eltern
Abb. 33 Ausgaben
25 Lebenslagen
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
Kleidung
Kosmetik
Computerspiele
CDs/ DVDs
Fahrrad/ Moped/ Auto
Bücher
Zeitschriften
Kino
38,3
5,5
40,0
29,0
15,9
19,5
15,9
31,0
71,2
55,4
4,4
18,5
2,7
31,6
25,0
47,4
in Prozent männlich weiblich
Zu erkennen ist, dass mehr als die Hälfte der befragten älteren Jugendlichen ihr Geld für Kleidung ausgeben (53,2%). Danach folgen Kino (37,8%) und Kosmetik (30,8%). Für ihre Fahrzeuge geben die wenigsten Jugendlichen Geld aus (8,6%).
Im Fragebogen bestand die Möglichkeit, auch andere bzw. weitere Ausgaben zu be-nennen. Die Tabelle zeigt, welche Angaben die Befragten dazu machten (in absoluten Zahlen).
Ausgaben Nennungen
Nahrungsmittel 71
Musik 15
Zigaretten 14
Sparen 11
Elektronik/Technik 11
Café/Restaurants 10
Getränke 8 Tabelle 4 Sonstige Ausgaben
Bei einer Differenzierung der Ausgaben nach dem Geschlecht ergeben sich bei einigen Ausprägungen signifikante Zusammenhänge. Diese sind im folgenden Diagramm dargestellt.
Abb. 34 Ausgaben nach Geschlecht
Während die weiblichen Befragten ihr Geld häufiger für Kleidung (71,2%), Kosmetik (55,4%) und Kino (47,4%) ausgeben, bevorzugen Jungen Computerspiele (40%), sowie ebenfalls Kleidung (38,3%).
Bezüglich der Handyausgaben wurden alle Kinder und Jugendlichen (also auch die 5. bis 7. Klassen) befragt, wie viel sie im Durchschnitt monatlich für ihr Handy ausgeben. 700 Befragte machten dazu Angaben. Die Werte reichen von 0,10 bis 300,00 Euro. Der
26 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
25,1
42,5
25,0
5,1
2,2
sehr gut gut mittelmäßig schlecht sehr schlecht
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
keiner arbeitslos
einer arbeitslos
beide arbeitslos
26,8
18,3
21,6
46,2
33,9
26,5
22,3
33,9
28,4
1,4
4,7
6,9
in Prozent
sehr gut gut mittelmäßig schlecht sehr schlecht
Durchschnitt liegt bei 14,91 Euro pro Monat. Ungefähr die Hälfte der Befragten (46,5%) gibt an, dass die Kosten von ihren Eltern übernommen werden.
2.9 Finanzielle Situation der Familie
In der Studie 2011 wurde zum ersten Mal nach der finanziellen Situation der Familie gefragt. Zunächst sollten die Kinder und Jugendlichen die finanzielle Si-tuation ihrer Familie einschätzen. Nebenstehendes Diagramm gibt einen Überblick dazu. 25,1% der Be-fragten schätzen die finanzielle Situ-ation der Familie sehr gut ein, 42,5% als gut. Nur wenige Kinder und Ju-gendliche geben an, dass die Situa-
tion schlecht (5,1%) bzw. sehr schlecht (2,2%) sei.
Wenn beide Elternteile erwerbstätig sind, wird die finanzielle Situation der Familie im Vergleich signifikant besser (sehr gut 26,8%) bzw. (gut 46,2%) eingeschätzt. Am schlechtesten wird die Situation von Kinder und Jugendlichen eingeschätzt, wenn beide Elternteile arbeitslos sind (16,7%).
Abb. 35 Einschätzung der finanziellen Situation in den Familien
Abb. 36 Einschätzung der finanziellen Situation nach Erwerbsarbeitsstaus der Eltern
27 Lebenslagen
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Meine Familie kommt gut mit dem vorhandenen Geld aus
Ich muss aus finanziellen Gründen auf Ausflüge in derSchule verzichten
Ich muss aus finanziellen Gründen auf kostenpflichtigeFreizeitaktivitäten verzichten
Ich kann mir mehr leisten als meine Freunde
Mit Menschen die arm sind, will ich nichts zu tun haben
Bei uns zu Hause gibt es oft Streit ums Geld
Ich kann mir die "angesagten" Sachen nicht leisten
Ich schäme mich, weil wir nur wenig Geld haben
Ich muss aus finanziellen Gründen auf notwendigeNachhilfe verzichten
54,8
1,4
2,8
5,6
3,3
2,3
3,3
1,4
1,8
25,4
2,1
4,2
12,3
3,7
4,3
6,9
1,9
1,2
14,4
4,6
8,1
35,0
11,8
9,3
16,5
5,4
4,4
3,8
7,1
11,1
20,9
19,0
20,2
22,5
10,1
5,7
1,6
84,8
73,8
26,2
62,2
63,8
50,8
81,1
86,8
in Prozent
trifft voll und ganz zu trifft zu teilsteils trifft weniger zu trifft nie zu
Um abbilden zu können, welche Auswirkungen die finanzielle Situation der Familien auf den Alltag der Kinder und Jugendlichen hat, wurden den Befragten verschiedene Aussagen vorgelegt, die sie bewerten sollten, inwieweit diese auf sie zutreffen.
Mehr als der Hälfte der Kinder und Jugendlichen geben an, dass ihre Familien gut mit dem vorhandenen Geld auskommen (54,8%). Die darauffolgenden Aussagen werden von den Befragten größtenteils mit „trifft nie zu“ bewertet. Demnach trifft es bei 86,8% nie zu, dass sie aus finanziellen Gründen auf notwendige Nachhilfe verzichten müssen. 84,8% müssen nicht auf Ausflüge in der Schule verzichten. Ebenfalls schä-men sich 81,1% nicht, weil sie wenig Geld haben. Lediglich bei der Aussage „Ich kann mir mehr leisten als meine Freunde“ ergibt sich ein anderes Bild. Knapp ein Drittel (35,0%) gibt an, dass diese Aussage nur teilweise zutrifft.
Abb. 37 Aussagen zur finanziellen Situation
28 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Meine Familie kommt gut mit dem vorhandenen Geld aus
Ich muss aus finanziellen Gründen auf Ausflüge in derSchule verzichten
Ich muss aus finanziellen Gründen auf kostenpflichtigeFreizeitaktivitäten verzichten
Bei uns zu Hause gibt es oft Streit ums Geld
Ich kann mir die "angesagten" Sachen nicht leisten
Ich schäme mich, weil wir nur wenig Geld haben
Ich muss aus finanziellen Gründen auf notwendigeNachhilfe verzichten
84,2
2,4
5,0
5,2
7,7
1,6
1,8
68,9
4,1
11,9
10,1
16,8
6,8
4,5
60,2
11,8
22,9
15,5
27,4
16,4
17,0
in Prozent trifft voll und ganz zu/ trifft zu
keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos
Differenziert man diese Aussagen nach der Erwerbstätigkeit der Eltern, so ergibt sich ein signifikanter Zusammenhang bei sieben von neun Aussagen. Im folgenden Dia-gramm werden die Ergebnisse dargestellt. Dabei wurden die Aussagen „trifft voll und ganz zu/ trifft zu“ zusammengezogen.
Haben beide Eltern eine Erwerbsarbeit, so trifft es bei 84,2% der Befragten zu, dass ihre Familien gut mit dem vorhandenen Geld auskommen. Am meisten müssen die Befragte, deren Eltern beide arbeitslos sind, auf kostenpflichtige Freizeitangebote (22,9%) und Nachhilfe (17,0%) verzichten. Jedoch kommen auch 60,2% der arbeitslo-sen Eltern nach Angabe der Kinder und Jugendlichen gut mit dem vorhandenen Geld aus.
Zudem gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Aussage „Ich schäme mich, weil wir nur wenig Geld haben“ und den Planungsräumen. Diese Aussage trifft am meisten für die Befragten aus Lobeda (trifft voll und ganz zu/trifft zu: 5,7%) und aus Winzerla (trifft voll und ganz zu/trifft zu: 5,4%) zu.
Weiterhin wurde erhoben, in welchen Bereichen sich die Kinder und Jugendlichen wie stark von der finanziellen Situation der Familie beeinträchtigt fühlen.
Abb. 38 Aussagen zur finanziellen Situation nach Erwerbsarbeitsstatus der Eltern
29 Lebenslagen
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Schule/Bildung
Freizeitgestaltung/Hobbys
Freundschaft
Familie
körperliche Gesundheit
seelische Gesundheit
8,7
11,8
12,5
12,2
12,0
11,2
9,0
10,3
7,1
8,0
7,9
7,9
14,4
15,3
11,1
11,7
9,7
11,7
8,9
11,7
6,1
8,5
5,9
8,0
59,1
50,9
63,2
59,7
64,5
61,2
in Prozent
sehr stark stark teilweise kaum überhaupt nicht
Im Diagramm ist zu erkennen dass die Antwortmöglichkeit „überhaupt nicht“ über-wiegt. Dies deutet auf eine niedrige Beeinträchtigung der Kinder und Jugendlichen durch die finanzielle Situation der Familie hin. Falls es zu Beeinträchtigungen kommt fühlen sich die Befragten in ihren Freundschaften sehr stark beeinträchtigt (12,5%). An zweiter Stelle kommt die Familie (12,2%).
Bei einer Differenzierung nach Planungsräumen ist festzustellen, dass sich die Befrag-ten aus Lobeda signifikant stärker in allen Bereichen beeinträchtigt fühlen. An erster Stelle steht die Familie (32,4%), gefolgt von der körperlichen Gesundheit (31,0%). Auch die Kinder und Jugendlichen aus Winzerla weisen eine stärkere Beeinträchtigung auf. Sie fühlen sich insbesondere in ihrer Freizeitgestaltung beeinträchtigt (26,7%).
Abb. 39 Beeinträchtigungen durch die finanzielle Situation
30 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0
Schule/Bildung
Freizeitgestaltung/ Hobbys
Freundschaft
Familie
körperliche Gesundheit
seelische Gesundheit
15,4
16,7
15,4
15,0
15,7
13,8
15,6
18,0
17,0
14,1
16,2
11,8
15,0
21,4
19,2
17,4
16,3
17,6
19,3
26,7
20,6
24,8
23,9
23,7
25,3
30,2
29,2
32,4
31,0
29,5
14,5
18,9
14,6
16,3
16,3
15,4
sehr stark bzw. stark in Prozent
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
Ebenfalls besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Beeinträchtigungen und dem Erwerbsstatus der Eltern, ausgenommen den Bereich Schule/Bildung. Auch hier wurden wieder die Ausprägungen „sehr stark“ und „stark“ zusammen genom-men.
Abb. 40 Beeinträchtigungen nach Planungsraum
31 Lebenslagen
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland
der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena
deinen möglichen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt
den Freizeitmöglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen
deiner familiären Situation
dir und deinem Leben
27,4
41,1
54,4
66,8
70,4
67,7
41,2
41,2
29,4
21,2
18,4
20,6
31,3
17,6
16,2
12,0
11,2
11,8
in Prozent
sehr zufrieden/zufrieden teils/teils unzufrieden/sehr unzufrieden
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 50,0
Freizeitgestaltung/ Hobbys
Freundschaft
Familie
körperliche Gesundheit
seelische Gesundheit
20,0
16,5
17,6
17,3
16,6
25,8
26,4
24,7
25,5
23,9
30,5
27,1
23,6
26,9
29,8
sehr stark/stark in Prozent
keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos
Am häufigsten fühlen sich diejenigen Kinder und Jugendlichen im Bereich Freizeitge-staltung beeinträchtigt, deren Eltern beide erwerbslos sind (30,5%).
2.10 Lebenszufriedenheit
In einem weiteren Fragekomplex wurde analog zu den Vorjahresstudien nach der Le-benszufriedenheit in verschiedenen Facetten gefragt. Zu den letzten drei Aussagen konnten nur Schüler/innen der 8.-12. Klassen Angaben machen.
Abb. 42 Lebenszufriedenheit
Abb. 41 Beeinträchtigungen nach Erwerbsstatus der Eltern
32 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
1997 1999 2000 2001 2002 2004 2006 2009 2011
seh
r zu
frie
den
/zu
frie
den
in P
roze
nt
mit dir selbst und deinemLeben?
mit deiner familiären Situation
mit den Freizeitmöglichkeiten,die dir zur Verfügung stehen?
mit deinen möglichen Chancenauf dem Ausbildungsmarkt?
mit der wirtschaftlichenEntwicklung in der Region Jena?
mit der gesellschaftlichenEntwicklung in Deutschland?
Mehr als zwei Drittel der Befragten sind mit ihrem Leben (67,7%), ihrer familiären Si-tuation (70,4%), sowie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Freizeitmöglichkeiten (66,8%) sehr zufrieden bzw. zufrieden. Die gesellschaftliche Entwicklung in Deutsch-land verursacht dagegen die meiste Unzufriedenheit unter den Kindern und Jugendli-chen (unzufrieden/sehr unzufrieden: 31,3%).
Vergleicht man die Ergebnisse mit allen Vorjahresstudien, so zeichnet sich eine Erhö-hung der Zufriedenheit in allen Kategorien ab. Der Anstieg liegt bei den Freizeitmög-lichkeiten im Vergleich zu 2009 bei ungefähr 15,0% (2009: 49,2%; 2011: 66,8%) und erreicht damit die höchste Zustimmung überhaupt. Die Zufriedenheit über die gesell-schaftliche Entwicklung ist zwar immer noch am geringsten, aber im Vergleich zu 2006 fast doppelt hoch (2011: 27,4%; 2006: 12,0%).
Alle Schüler/innen der achten bis zwölften Klassen sind 2011 signifikant zufriedener mit den Chancen auf den Arbeitsmarkt als in den Vorjahresstudien. Beispielsweise waren 2009 52,8% der Gymnasiasten/innen damit sehr zufrieden, bzw. zufrieden, 2011 sind es 57,4%.
Ein Vergleich der Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, der familiären Situation und den Freizeitmöglichkeiten nach dem Alter zeigt, dass die Jüngeren (9-13 Jahre) in allen drei Punkten deutlich zufriedener sind, als die älteren Befragten (ab 14 Jahre). Die Zu-friedenheit der Befragten mit den möglichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt, der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena und der gesellschaftlichen Entwick-lung wurden nur den älteren Befragten (ab Klasse 8) zur Bewertung vorgelegt. Die Ergebnisse zu den drei Aussagen für diese Befragtengruppe sind der Abb. 43 zu ent-nehmen.
Abb. 43 Zufriedenheit im Vergleich
33 Lebenslagen
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
20
112
00
92
00
6
45,0
51,4
57,4
7,7
43,0
52,8
21,0
30,0
34,0
30,0
28,7
28,7
61,5
30,8
28,4
21,0
37,0
37,0
25,0
19,9
13,9
30,8
27,5
18,8
58,0
43,0
29,0
in Prozent
sehr zufrieden/zufrieden teils/teils unzufrieden/sehr unzufrieden
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
de
ine
rfa
mili
ären
Sit
uat
ion
de
n F
reiz
eit-
mö
glic
hke
iten
,d
ie d
ir z
ur
Ver
füg
un
gst
eh
end
ir u
nd
de
inem
Leb
en
45,7
32,3
43,6
29,7
36,6
25,3
31,0
32,7
30,1
29,8
37,6
36,1
15,4
20,4
17,1
26,4
16,7
24,1
4,8
8,4
4,2
9,0
5,7
9,2
3,1
6,2
5,0
5,0
3,5
5,2
in Prozent
sehr zufrieden zufrieden teilweise zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden
Bei der Betrachtung der 2011er Ergebnisse zeigen sich auch signifikante Zusammen-hänge zwischen dem Schulabschluss und der Zufriedenheit über die wirtschaftliche Entwicklung der Region Jenas. Demnach sind die Gymnasiasten/innen signifikant häu-figer sehr zufrieden bzw. zufrieden (43,9%). Ebenfalls sind Schüler/innen mit diesem angestrebten Schulabschluss signifikant zufriedener mit den ihnen zur Verfügung ste-henden Freizeitmöglichkeiten (70,9%). Abb. 46 zeigt die Zufriedenheit mit den mögli-chen Chancen auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu den angestrebten Schulab-schlüssen.
Abb. 45 Zufriedenheit mit den möglichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt nach Schulabschluss im Vergleich
Abb. 44 Lebenszufriedenheit nach dem Alter
34 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
dir und deinem Leben
deiner familiären Situation
den Freizeitmöglichkeiten, die dir zur Verfügungstehen
deinen möglichen Chancen auf demAusbildungsmarkt
der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena
73,1
74,3
66,9
67,8
49,0
68,3
71,5
68,7
49,8
36,3
48,6
49,7
50,6
30,0
34,1
sehr zufrieden bzw. zufrieden in Prozent
vorderes Leistungsdrittel mittleres Leistungsdrittel hinteres Leistungsdrittel
0 20 40 60 80 100
dir und deinem Leben
deiner familiären Situation
den Freizeitmöglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen
deinen möglichen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt
der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena
der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland
59,0
58,2
57,3
42,7
39,7
28,3
70,5
73,4
68,7
57,1
42,4
27,8
in Prozent sehr zufrieden und zufrieden
mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund
Differenziert man die Aussagen nach den Angaben, in welchem Leistungsstand sich die Befragten innerhalb ihrer Klasse einordnen, so ergeben sich bei fast allen Aussa-gen signifikante Zusammenhänge. Dabei wurden die Ausprägungen „sehr zufrieden“ und „zufrieden“ zusammengenommen. Mit ihrem Leben (73,1%) und mit ihrer Familie (74,3%) sind am meisten die Kinder und Jugendlichen zufrieden, die sich im vorderen Leistungsdrittel einordnen. Dies trifft auch für die Zufriedenheit mit den möglichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu (67,8%). Mit den zur Verfügung stehenden Frei-zeitmöglichkeiten sind diejenigen Schüler/innen am meisten zufrieden, die sich im mittleren Leistungsdrittel einordnen (68,7%). Diejenigen, die sich im hinteren Leis-tungsdrittel verorten, sind signifikant am unzufriedensten.
Ebenfalls lassen sich bei der Betrachtung des Geschlechtes signifikante Unterschiede feststellen. Demnach sind die männlichen Befragten zufriedener mit ihrem Leben (73,0%), ihrer familiären Situation (73,9%), sowie der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region Jena (45,9%).
Befragte mit Migrationshintergrund sind bei allen Aussagen zurückhaltender außer bei der gesellschaftlichen Entwicklung in Deutschland.
Abb. 46 Zufriedenheit nach Leistungsstand in der Klasse
Abb. 47 Zufriedenheit und Migrationshintergrund
35 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Musik hören
Freunde treffen
Sport treiben
Fernsehen/ Videos oder DVDs anschauen
Am Computer sitzen
Mit der Familie etwas unternehmen
In der Stadt bummeln
Schlafen
In der Natur aufhalten
Musik machen (ein Instrument spielen; singen,Chor)
Für die Schule lernen/ arbeiten
Shoppen/ einkaufen
Mit Tieren beschäftigen
Lesen
Im Haushalt helfen
Spielekonsole spielen (z.B. Wii, DS, PS)
Kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
78,0
76,9
56,2
45,0
42,7
42,2
40,8
40,0
39,9
39,9
38,7
38,5
38,3
37,4
35,6
35,6
24,6
13,6
15,9
24,4
35,4
30,5
35,2
28,3
31,1
30,7
13,6
39,7
27,3
19,8
25,5
38,8
20,2
18,7
8,4
7,1
19,4
19,7
26,8
24,6
31,0
28,9
29,4
46,5
21,7
34,2
41,9
37,1
25,6
44,2
56,7
in Prozent
sehr oft/oft manchmal selten/nie
3 F R E I Z E I T A N G E B O T E
3.1 Freizeitgestaltung
Im Rahmen dieses Komplexes wurden die Kinder und Jugendlichen darum gebeten, Angaben zu ihrer Freizeitgestaltung zu machen. Es wurden ihnen verschiedene Aktivi-täten vorgelegt, die sie hinsichtlich der Häufigkeit ihrer Durchführung bewerten soll-ten. Die Skala für die Beantwortung reicht von „sehr oft“ bis „nie“.
Am liebsten beschäftigen sich die Kinder und Jugendlichen mit Musik hören (78,0%), Freunde treffen (76,9%) und Sport treiben (56,2%). Mittlere Zustimmungswerte errei-chen Tätigkeiten wie Fernsehen/Videos/DVDs schauen (45,0%), am Computer sitzen (42,7%), mit der Familie etwas unternehmen (42,2%) oder in der Stadt bummeln (40,8%).
Abb. 48 Häufigkeit von Freizeitaktivitäten I
36 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Auf dem Spielplatz/ Bolzplatz spielen
Allein abhängen
Langeweile haben
Ins Kino gehen
Schreiben (Gedichte, Geschichten, Tagebuch)
In die Kneipe gehen
In die Disco gehen
Kulturelle Veranstaltungen besuchen (z.B.Konzerte, Festivals, Theater)
Andere Sprachen lernen
Skaten/ borden
In einem Jugendverband engagieren, und zwar
Jobben
Theater spielen
Ehrenamtlich engagieren
Politisch engagieren
Radio machen
24,2
23,5
21,8
18,0
15,6
14,1
12,8
12,4
12,1
11,8
11,5
7,7
7,2
6,4
4,4
3,3
18,6
32,0
23,3
38,1
16,0
11,1
9,6
22,1
22,3
11,7
7,7
11,6
7,2
10,1
5,5
5,1
57,2
44,5
54,9
43,9
68,4
74,8
77,5
65,4
65,7
76,5
80,7
80,7
85,5
83,5
90,1
91,6
in Prozent
sehr oft/oft manchmal selten/nie
Mit 11,5% geben eher wenige Jugendliche an, sich „sehr oft“ bis „oft“ in einem Ju-gendverband zu engagieren. Ähnlich niedrige Werte erreichen auch das Jobben (7,7%), Theater spielen (7,2%), ehrenamtliches Engagement (6,4%), politisches Enga-gement (4,4%) und Radio machen mit 3,3%.
Die Kinder und Jugendlichen, die in einem Jugendverband tätig sind, wurden weiter-hin gebeten anzugeben, welcher dies ist. Es ergaben sich folgende Antworten: 126 Befragte sind Mitglied in einem Sportverein, 29 engagieren sich in einem kirchlichen Verein und 13 sind Mitglied in einem Feuerwehrverein.
Abb. 49 Häufigkeit von Freizeitaktivitäten II
37 Freizeitangebote
Zusätzlich hatten die Befragten die Möglichkeit, in einer offenen Antwortkategorie weitere Freizeitaktivitäten anzugeben. Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick zu den häufigsten Nennungen.
Aktivität Anzahl Nennungen
Tanzen 50
Fahrrad fahren 43
Reiten 32
Schwimmen 20
Computerspiele spielen 15
BMX fahren 12
Alkohol trinken 9
Schach spielen 7
Ins Café gehen 7
Cheerleading 5
Fotografieren 5 Tabelle 5 Offene Antworten zu Freizeitaktivitäten
Um ein genaueres Bild über die Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen zu bekommen, würde eine Faktorenanalyse durchgeführt. Mit diesem Analyseverfahren kann herausgefunden werden, welche Freizeitaktivitäten am ehesten zusammenhän-gen. Die Prozentwerte in Klammern stellen dar, wie häufig diese Freizeitbereiche von den Kindern und Jugendlichen benannt wurden. Heraus kristallisiert haben sich neun voneinander unabhängige Faktoren, welche im Folgenden dargestellt werden.
38 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Tabelle 6 Faktorenanalyse zu Freizeitaktivitäten
Betrachtet man die verschiedenen Freizeitfaktoren differenziert nach dem Ge-schlecht, so sind signifikante Unterschiede erkennbar. Während die Faktoren 1, 2 und 4 stark weiblich dominiert sind, werden die Freizeitaktivitäten der Faktoren 5 und 6 eher von den Jungen nachgefragt.
Faktor 1 unterwegs sein (43,5%) Der erste Bereich beinhaltet folgende Beschäftigungen: Freunde treffen, in der Stadt bummeln, ins Kino gehen und shoppen/einkaufen gehen. Die Aussagen wurden bis auf „ins Kino gehen“ signifikant häufiger von älteren weibli-chen Befragten mit sehr oft/oft angegeben.
Faktor 2 kreativ sein (21,8%) Im zweiten Bereich sind die Variablen: kreativ betätigen (z.B. malern, töpfern, sprayen), Musik machen (ein Instrument spielen, Singen im Chor), Schreiben (Gedichte, Geschich-ten, Tagebuch) und Theater spielen. Jüngere weibliche Schülerinnen, welche den gymnasialen Ab-schluss anstreben, kreuzten diese Aussagen signifikant öfter an.
Faktor 3 Veranstaltungen be-suchen (13,1%) Faktor 3 beinhaltet kulturelle Veranstaltungen besuchen, in die Disco gehen und in die Knei-pe gehen. Geschlechtsspezifisch erkennt man kaum Unterschiede, dafür sind es jedoch ältere Befragte, welche diesen Tätigkeiten signi-fikant häufiger nachgehen.
Faktor 4 sich bilden (29,4%) Im vierten Bereich sind fol-gende Aussagen einbegriffen: andere Sprachen lernen, für die Schule lernen/arbeiten und lesen. Weibliche Befragte beschäfti-gen sich öfter mit diesen Din-gen in ihrer Freizeit als männ-liche Befragte. Zudem sind es Kinder und Jugendliche aus Gymnasien, sowie aus Jena- West, welche signifikant häu-figer den Aussagen zustimm-ten.
Faktor 5 Zuhause beschäftigen (34,8%) Faktor 5 beinhaltet die meisten Variablen: allein abhängen, am Computer sitzen, Fernsehen/ Videos oder DVDs schauen, Langeweile haben, schlafen und Spielekonsole spielen. Schüler/innen die den Haupt-schulabschluss anstreben, be-antworteten die letzten 4 Aus-sagen häufiger mit oft/sehr oft. Geschlechtsspezifisch erkennt man kaum Unterschiede.
Faktor 6 sportlich betätigen (30,7%) Hauptsächlich jüngere männli-che Schüler finden sich im sechsten Bereich wieder. Hierzu gehören: Auf dem Spiel-platz/Bolzplatz spielen, Ska-ten/borden und Sport treiben. Dabei werden die ersten beiden Aussagen signifikant häufiger von Hauptschülern genannt und die letzte von Gymnasiasten.
Faktor 7 Familie/Natur (38,5%) In Faktor 7 befinden sich: im Haushalt helfen, in der Natur aufhalten, mit Tieren be-schäftigen und mit der Fami-lie etwas unternehmen. Junge Mädchen und Haupt-schüler/innen machten hier am häufigsten positiven Aus-sagen.
Faktor 8 Engagement (7,5%) Die drei Variablen zum Faktor Engagement sind: ehrenamtlich engagieren, in einem Jugend-verband engagieren und poli-tisch engagieren.
Faktor 9 Medien (40,7%) Im letzten Faktor sind 2 Variab-len vertreten: Musik hören und Radio machen. Während ältere weibliche Be-fragten eher Musik hören, sind es junge männliche Kinder, wel-che ihre Freizeit eher mit Radio machen verbringen.
39 Freizeitangebote
Abb. 50 Freizeitaktivitäten differenziert nach Faktoren und Geschlecht
Ebenfalls sind deutliche Unterschiede bezüglich des Alters der Befragten festzustel-len. Jüngere interessieren sich deutlich mehr für die Freizeitaktivitäten der Faktoren 2, 6 und 7.
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Freunde treffen
in der Stadt bummeln
ins Kino gehen
Shoppen/einkaufen
kreativ betätigen
Musik machen
Schreiben
Theater spielen
kulturelle Veranstaltungen besuchen
in die Disco gehen
in die Kneipe gehen
andere Sprachen lernen
Für die Schule lernen/arbeiten
Lesen
alleine abhängen
am Computer sitzen
Fernsehen/Videos oder DVD's schauen
Langeweile haben
Schlafen
Spielekonsole spielen
Auf dem Spielplatz/Bolzplatz spielen
Skaten/borden
Sport treiben
im Haushalt helfen
in der Natur aufhalten
mit Tieren beschäftigen
mit der Familie etwas unternehmen
ehrenamtlich engagieren
in einem Jugendverband engagieren
politisch engagieren
Musik hören
Radio machen
Fak
tor
1F
akto
r 2
Fak
tor
3F
akto
r 4
Fak
tor
5F
akto
r 6
Fak
tor
7F
akto
r 8
Fak
tor
9 73,2
29,8
16,9
25,0
16,5
31,1
8,5
3,4
11,5
12,4
16,3
9,5
33,7
30,7
25,8
51,8
48,2
21,9
42,4
48,3
33,0
15,1
61,1
31,6
36,8
33,4
39,8
6,1
13,4
5,6
72,7
3,9
80,9
51,4
19,7
51,0
33,4
49,1
23,3
11,6
13,4
13,3
12,9
15,0
44,6
45,1
21,0
34,6
41,2
21,2
36,9
22,7
14,3
8,4
50,4
39,9
42,8
42,3
41,8
6,5
10,7
3,5
83,2
3,1
sehr oft/ oft in Prozent, nach Geschlecht
männlich weiblich
40 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Freunde treffen
in der Stadt bummeln
ins Kino gehen
Shoppen/einkaufen
kreativ betätigen
Musik machen
Schreiben
Theater spielen
kulturelle Veranstaltungen besuchen
in die Disco gehen
in die Kneipe gehen
andere Sprachen lernen
Für die Schule lernen/arbeiten
Lesen
alleine abhängen
am Computer sitzen
Fernsehen/Videos oder DVD's schauen
Langeweile haben
Schlafen
Spielekonsole spielen
Auf dem Spielplatz/Bolzplatz spielen
Skaten/borden
Sport treiben
im Haushalt helfen
in der Natur aufhalten
mit Tieren beschäftigen
mit der Familie etwas unternehmen
ehrenamtlich engagieren
in einem Jugendverband engagieren
politisch engagieren
Musik hören
Radio machen
Fak
tor
1F
akto
r 2
Fak
tor
3F
akto
r 4
Fak
tor
5F
akto
r 6
Fak
tor
7F
akto
r 8
Fak
tor
9 72,9
32,3
20,3
34,6
28,7
44,2
17,3
8,6
10,1
7,2
3,1
12,8
41,6
43,7
22,0
32,8
44,1
24,6
35,8
41,7
28,5
14,5
59,5
37,0
46,6
46,4
48,4
5,7
11,1
2,8
72,8
4,1
82,3
51,2
16,2
43,5
21,0
35,7
15,2
5,8
15,4
13,5
15,4
11,7
36,5
32,1
25,1
55,2
45,7
18,4
44,3
27,0
18,0
7,8
51,7
35,2
32,1
27,7
32,2
6,8
12,7
6,1
84,5
2,3
sehr oft/ oft in Prozent, altersspezifisch
Jüngere Ältere
Abb. 51 Freizeitaktivitäten differenziert nach Faktoren und Alter
41 Freizeitangebote
3.2 Faktoren der Nutzung der Freizeitangebote
Die Kinder und Jugendlichen sollten in diesem Komplex angeben, wie wichtig ihnen bestimmte Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten sind. Hierfür konnten die vorgegebenen Items auf einer Fünfer-Skala von „sehr wichtig“ bis „unwichtig“ bewer-ten werden. Im Folgenden sind die Angaben von „sehr wichtig“ und „wichtig“ im Text zusammengefasst.
Die größte Bedeutung für die Nutzung bestimmter Angebote besteht, wie auch schon 2009, in der Möglichkeit dort Freunde zu treffen (83,7%). Dieser folgen eine gute Er-reichbarkeit (78,4%) und die Bezahlbarkeit (75,4%). Im Vergleich zu 2009 haben sich die Plätze zwei und drei abgewechselt. Eine gute Ausstattung mit Spielen hat für die Befragten erneut die geringste Relevanz. In der offenen Antwortkategorie „sonstiges“ wurden noch genannt: „Spaß machen“ (14 Angaben), „gute Atmosphä-re/Freundlichkeit“ (elf Angaben), „dem Interesse entsprechen“ (sechs Angaben), „nicht gestresst werden“ (fünf Angaben), „preiswert sein“ (drei Angaben), „gute Räumlichkeiten“ beziehungsweise „Internetzugang haben“ und „Tierangebote/Tiere mitbringen können“ (je zwei Angaben). Darüber hinaus gab es noch viele Einzelnen-nungen, wie z.B. „Altersbegrenzung“, „Möglichkeit zum Selbstengagement“, „Öff-nungszeiten am Wochenende“ und „viel Teamarbeit“.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Rangliste der Gründe für die Nut-zung von Angeboten im Vergleich zu den Vorjahresplatzierungen.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen
gut erreichbar sein
bezahlbar sein
gute Räumlichkeiten haben
die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen
attraktive Öffnungszeiten haben
"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben
interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten
in einer attraktiven Umgebung liegen
gut mit Spielen ausgestattet sein
47,8
43,6
52,5
34,2
30,1
34,2
29,1
24,1
20,6
16,3
35,9
34,8
22,9
38,2
39,5
34,2
34,0
28,0
30,4
21,1
11,4
16,4
13,0
19,2
19,3
20,7
20,0
25,4
25,2
25,8
2,7
3,5
4,8
5,2
7,5
6,4
9,4
14,1
15,6
20,9
2,2
1,7
6,8
3,2
3,6
4,5
7,5
8,4
8,3
15,8
in Prozent
sehr wichtig wichtig teilweise weniger wichtig unwichtig
Abb. 52 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten
42 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Gründe 2011 2009 2006 2004
Freunde treffen können 1 1 2 1
gut erreichbar sein 2 3 3 5
bezahlbar sein 3 2 1 2
gute Räumlichkeiten 4 5 5 4
neue Leute kennen lernen können
5 6 7 3
attraktive Öffnungszeiten haben
6 4 6 7
„fitte“ Mitarbeiter/innen 7 7 8 10
interessante Kurse, Projekte, Fahrten
8 9 10 6
attraktive Umgebung 9 11 12 9
gute Ausstattung mit Spielen 10 12 11 8 Tabelle 7 Rangliste der Gründe für die Nutzung von Freizeiteinrichtungen im Vergleich
Für beide Altersgruppen sind das Treffen von Freunden, die gute Erreichbarkeit, die Bezahlbarkeit des Angebotes, die guten Räumlichkeiten, attraktive Öffnungszeiten und „fitte“ Mitarbeiter/innen wichtige Faktoren bei der Auswahl der Freizeitangebote. Vor allem den 14 bis 20-Jährigen sind diese Merkmale „sehr wichtig/wichtig“. Im Ver-gleich mit den anderen Aspekten ist eine „gute“ Ausstattung mit Spielen für beide Befragtengruppen mit 38,2% beziehungsweise 34,7% wenig ausschlaggebend.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen
gut erreichbar sein
bezahlbar sein
gute Räumlichkeiten haben
die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen
attraktive Öffnungszeiten haben
"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben
interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten
in einer attraktiven Umgebung liegen
gut mit Spielen ausgestattet sein
81,1
74,0
72,9
72,6
58,3
63,9
62,5
44,8
53,1
34,7
84,1
79,5
77,2
72,6
71,7
69,6
63,6
54,5
51,1
38,2
sehr wichtig/wichtig in Prozent
9-13 Jahre 14-20 Jahre
Abb. 53 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Alter
43 Freizeitangebote
Bei den Mädchen spielt, wie auch schon in der Studie von 2009 festgestellt, die Mög-lichkeit Freunde zu treffen (89,1%) die größte Rolle in der Freizeitgestaltung, gefolgt von der Bezahlbarkeit des Freizeitangebotes (81,5%) und der guten Erreichbarkeit (79,7%). Die Jungen wollen in erster Line ebenfalls Freunde treffen (78,1%), das Frei-zeitangebot gut erreichen können (76,9%) und gute Räumlichkeiten vorfinden (70,9%). Im Vergleich mit den Ergebnissen von 2009 fällt auf, dass heute fast alle Items von den Mädchen deutlich häufiger mit sehr wichtig/wichtig bewertet werden als von den Jungen, wodurch der prozentuale Unterschied zu den Angaben der Jungen angestiegen ist. Lediglich die Ausstattung mit guten Spielen ist den Jungen noch im-mer signifikant wichtiger als den Mädchen.
Allen Schülern/innen, unabhängig davon welchen Abschluss sie anstreben, ist die Möglichkeit Freunde treffen zu können am wichtigsten. Für die Hauptschüler/innen sind darüber hinaus eine gute Erreichbarkeit und die Bezahlbarkeit des Angebotes entscheidend. Die Realschüler/innen legen auch großen Wert auf die Erreichbarkeit und erwarten zudem gute Räumlichkeiten. Den Gymnasiasten/innen sind ebenfalls die Bezahlbarkeit und die Erreichbarkeit bei der Nutzung von Angeboten wichtig. Zudem legen sie signifikant größeren Wert auf interessante Kurse/Projekte/Fahrten, während den Realschülern/innen eine gute Ausstattung mit Spielen signifikant wichtiger ist.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen
gut erreichbar sein
bezahlbar sein
gute Räumlichkeiten haben
die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen
attraktive Öffnungszeiten haben
"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben
interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten
in einer attraktiven Umgebung liegen
gut mit Spielen ausgestattet sein
78,1
76,9
69,8
70,9
60,1
63,9
60,1
42,3
47,2
51,0
89,1
79,7
81,5
72,9
78,4
71,6
65,9
62,0
53,0
25,9
sehr wichtig/wichtig in Prozent
männlich weiblich
Abb. 54 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Geschlecht
44 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen
gut erreichbar sein
bezahlbar sein
attraktive Öffnungszeiten haben
gute Räumlichkeiten haben
"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben
die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen
interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten
in einer attraktiven Umgebung liegen
gut mit Spielen ausgestattet sein
76,9
75,6
69,2
62,5
55,0
47,5
62,5
35,0
43,6
35,0
83,7
82,8
72,3
67,0
73,0
62,3
67,8
45,3
54,4
47,9
85,3
77,1
78,7
69,9
73,5
64,0
72,4
58,1
49,6
32,9
sehr wichtig/wichtig in Prozent
HS RS Gym
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
die
Mö
glic
hke
it b
iete
nF
reu
nd
e zu
tre
ffen
gu
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reic
hb
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trak
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eb
un
g li
egen
gu
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it S
pie
len
au
sges
tatt
etse
in
83,1 77,7 74,7
72,2 69,5
66,5 61,4
52,2 49,5 37,6
88,4 82,8
81,6 71,3 75,0 76,0
71,2 59,7
54,0
35,6
78,9 76,0 71,6 74,7 68,1 66,7 69,4
54,2 57,5
41,9
seh
r w
ich
tig
/wic
hti
g in
Pro
zen
t
keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos
Eine Differenzierung der Ergebnisse nach Arbeitslosigkeit der Eltern ist im folgenden Diagramm dargestellt: Signifikante Ergebnisse lassen sich wie folgt ausmachen: Den Befragten mit einem arbeitslosen Elternteil sind die Möglichkeiten ihre Freunde zu treffen und neue Leute kennen zu lernen wichtiger als den anderen Befragten. Für Kinder und Jugendliche mit keinem arbeitslosen Elternteil sind „fitte“ Mitarbei-ter/innen und Betreuer/innen nicht so bedeutsam wie für Kinder und Jugendliche mit mindestens einem arbeitslosen Elternteil.
Abb. 55 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Schulabschluss
Abb. 56 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Arbeitslosigkeit
45 Freizeitangebote
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
die
Mö
glic
hke
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"fit
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hab
en
inte
ress
ante
Ku
rse,
Pro
jekt
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r at
trak
tive
n U
mg
ebu
ng
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en
gu
t m
it S
pie
len
au
sges
tatt
et s
ein
83,7 78,7 78,8
73,8 71,2 70,5 64,1
53,2 50,7
38,2
81,8
71,5 63,2 62,0 66,2
57,1 62,4
50,7 47,5
35,5
seh
r w
ich
tig
/wic
hti
g in
Pro
zen
t
Nicht-Migranten/innen Migranten/innen
Die Ergebnisse nach Migrationshintergrund differenziert, zeigt folgendes Diagramm:
In der aktuellen Befragung bewerten die Migranten/innen keinen der aufgezählten Aspekte wichtiger als die Nicht-Migranten/innen. Sowohl für die Befragten mit Migra-tionshintergrund als auch ohne einen solchen, ist die Möglichkeit Freunde zu treffen das wichtigste Kriterium bei der Auswahl von Freizeitangeboten. Des Weiteren sind für die Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine gute Erreichbarkeit und die Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen von entscheidender Bedeutung. Die Nicht-Migranten/innen legen ebenfalls Wert auf eine gute Erreichbarkeit, wobei es ihnen zudem auf die Bezahlbarkeit der Angebote ankommt.
Der Aspekt Freunde zu treffen wird in allen Planungsräumen fast gleich stark als wich-tig empfunden. Dass die Freizeitangebote gut erreichbar und bezahlbar sind, ist vor allem für die Kinder aus den Gemeinden, Winzerla und Jena-West entscheidend. Die Befragten aus Jena-Nord, Winzerla und Lobeda legen hingegen starken Wert auf die Ausstattung der Freizeitangebote mit Spielen.
Abb. 57 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Migrationshintergrund
46 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
die Möglichkeit bieten Freunde zu treffen
gut erreichbar sein
bezahlbar sein
gute Räumlichkeiten haben
die Möglichkeit bieten, neue Leute kennen zu lernen
attraktive Öffnungszeiten haben
"fitte" Mitarbeiter oder Betreuer haben
interessante Kurse, Projekte, Fahrten anbieten
in einer attraktiven Umgebung liegen
gut mit Spielen ausgestattet sein
82,7
68,5
76,9
68,9
73,0
70,6
65,4
49,4
49,7
44,7
84,4
76,5
75,8
70,4
72,9
66,3
63,8
57,3
55,2
30,5
85,3
79,6
78,7
76,4
72,2
67,6
67,6
55,3
48,9
29,5
83,2
83,3
79,2
76,8
72,0
70,2
68,3
48,8
48,8
41,6
84,4
77,7
69,7
69,4
63,2
70,5
60,4
48,9
55,0
43,1
84,5
83,3
75,6
73,8
68,6
68,0
58,1
54,4
51,1
36,3
sehr wichtig/wichtig in Prozent
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
Abb. 58 Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Freizeitangeboten nach Planungsraum
47 Freizeitangebote
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
wo ich wohne wo meineFreundewohnen
wo meineSchule ist
woanders
60,7
15,6
3,5
20,2
62,4
12,5
4,5
20,6
54,1
19,4
6,1
20,4
59,3
17,6
4,2
18,9
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
3.3 Freizeit und Mobilität
Dieser Fragenkomplex beschäftigt sich unter anderem mit dem Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen.
60,7% der Befragten verbringen ihre Freizeit in dem Stadtteil in dem sie wohnen. Dies entspricht einem Rückgang von 1,7% im Vergleich zu 2009 und einem Anstieg von
6,6% im Vergleich zu 2006. In der of-fenen Antwort-kategorie wurden außerdem genannt:
„Stadtzentrum“ (159 Angaben), „zu Hause“ (70 Anga-ben), im Dorf/Wohnort“ (26 Angaben), „unter-schiedlich“ (15 An-gaben) und „bei Freunden“ (9 Anga-ben).
Differenziert nach den Planungsräumen ergeben sich signifikante Unterschiede. So verbringen die Kinder und Jugendlichen aus Jena-West mit 67,1% ihre Freizeit signifi-kant am häufigsten in dem Stadtteil, in dem sie wohnen. Im Vergleich dazu geben dies nur 45,6% der Befragten aus den Gemeinden an. Gleichzeitig verbringen mit 36,6% die Kinder und Jugendlichen aus den Gemeinden ihre Freizeit signifikant häufiger wo-anders. Dahingegen sind die Befragten aus Lobeda mit 21,2% signifikant am häufigs-ten dort wo ihre Freunde wohnen. Den niedrigsten Wert in dieser Kategorie erreicht Jena-Ost mit 11,4%.
Die nachfolgende Abbildung gibt noch einmal einen detaillierten Überblick zum Frei-zeitverhalten.
Abb. 59 Aufenthaltsorte in der Freizeit im Vergleich
48 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
65,4 64,9 67,1 65,5 61,0
45,6
15,8 11,4 13,2 16,9
21,2 14,3
3,9 4,3 2,0 3,5 4,8 3,5
14,9 19,4 17,7
14,1 12,9
36,6
in P
roze
nt
Im Stadtteil in dem ich wohne Im Stadtteil, in dem meine Freunde wohnen
Im Stadtteil in dem meine Schule liegt woanders
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
vorderesLeistungsdrittel
mittleresLeistungsdrittel
hinteresLeistungsdrittel
64,9 57,6 56,1
12,6 17,8 18,3
2,8 4,0 4,9
19,6 20,7 20,7
in P
roze
nt
woanders
Im Stadtteil in dem meine Schule liegt
Im Stadtteil, in dem meine Freunde wohnen
Im Stadtteil in dem ich wohne
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Frage, inwiefern der Ort an dem die Freizeit verbracht wird nach der eigenen Einschätzung des schulischen Leistungsstan-des differiert. Es ergibt sich folgendes Bild: Schüler/innen die sich in das vordere Leis-tungsdrittel einordnen, verbringen ihre Freizeit mit 64,9% signifikant am häufigsten in dem Stadtteil, in dem sie wohnen und am seltensten in dem Stadtteil, in dem ihre Schule liegt (2,8%). Die Schüler/innen aus dem hin-teren Leis-tungsdrittel geben signifi-kant am häu-figsten (4,9%) an ihre Frei-zeit in dem Stadtteil zu verbringen, in welchem auch ihre Schule liegt.
Auf die Frage, wie die Kinder und Jugendlichen an den Ort ihrer Freizeitgestaltung kommen, antworteten sie wie folgt: Die meisten benutzen den Bus oder die Straßen-bahn (56,0%), um in andere Stadtteile zu gelangen. Dies entspricht einem Anstieg von 4% im Vergleich zu 2009. Weitere 17,1% (25,6% 2009) nutzen das eigene Fahrrad und 14,8% (9,5% 2009) lassen sich von ihren Eltern fahren. Nur ein sehr geringer Anteil der Befragten (0,5%; 1,4% 2009) nutzen ein Moped, um in andere Stadtteile zu gelangen.
Abb. 61 Aufenthaltsorte in der Freizeit nach Leistungsstand
Abb. 60 Aufenthaltsorte in der Freizeit nach Planungsräumen
49 Freizeitangebote
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
mit dem Bus/der
Straßenbahn
mit demFahrrad
zu Fuß meine Elternfahren mich mit
dem Auto
mit demMoped
74,7
9,6 5,9
9,7
0,1
56,0
17,1 14,8 11,6
0,5
in P
roze
nt
Besitz von Monatskarte/Jahreskarte alle Befragten
In diesem Zusammenhang erfolgt eine differenzierte Betrachtung zwischen Schü-ler/innen, die eine Monatskarte/Jahreskarte besitzen (42,4%) und allen Befragten. Es zeigt sich, dass 74,7% der Gruppe mit Monatskarte/Jahreskarte diese nutzen und häu-figer mit dem Bus oder der Straßenbahn fahren. Im Vergleich dazu geben von allen Befragten nur 56,0% an Bus oder Straßenbahn zu nutzen.
Signifikante Unterschiede ergeben sich auch hinsichtlich des Alters der Kinder und Jugendlichen. So nutzen die 14-20-Jährigen mit 65,2% signifikant häufiger Bus/Bahn als die 9-13-Jährigen (49,7%). Zudem werden die 9-13-Jährigen mit 21,0% signifikant häufiger von ihren Eltern gefahren als die 14-20-Jährigen (6,1%).
Geschlechterspezifische Unterschiede sind folgendermaßen zu verzeichnen: Die Mäd-chen fahren signifikant häufiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (62,7% versus
0
20
40
60
80
100
Bus /Straßenbahn
Fahrrad durch Eltern zu Fuß Moped
56,0
17,1 14,8 11,6
0,5
52,0
25,6
9,5 11,5 1,4
55,1
23,7
6,4 11,6
3,2
51,1
22,1
4,9
20,5
1,4
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
Abb. 62 Hinkommen zu den Freizeitorten im Vergleich
Abb. 63 Vergleich zwischen allen Befragten und denen mit Monatskarte/Jahreskarte bezüglich des Hinkommens zu Freizeitorten
50 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0
Ja, ich würde öfter meine Freizeit in anderenStadtteilen verbringen.
Ich würde auch weiterhin im Stadtteil in dem ichwohne bleiben wollen.
Ich nutze bereits jetzt die Angebote in anderenStadtteilen.
sonstiges
34,0
30,8
28,9
6,4
in Prozent
0
20
40
60
80
100
mit dem Bus/der
Straßenbahn
mit demFahrrad
zu Fuß meine Elternfahren mich mit
dem Auto
mit dem Moped
50,1
22,9
12,2 13,8
1,0
62,7
11,1 10,8 15,2
0,1
in P
roze
nt
männlich weiblich
50,1%), die Jungen dagegen eher mit dem Fahrrad (22,9% versus 11,1%). Auch werden die Mädchen signifikant häufiger von ihren Eltern gefahren als die Jungen (15,2% ver-sus 13,8%).
Ebenfalls Bestandteil dieses Komplexes war die Frage danach, ob die Kinder und Ju-gendlichen öfter Freizeitmöglichkeiten in anderen Stadtteilen nutzen würden, wenn sie eine Monats-bzw. Jahreskarte hätten. Darauf antworteten 34,0% mit ja, 30,8% gaben an, auch weiterhin ihre Freizeit in dem Stadtteil, in dem sie wohnen verbringen zu wollen und 28,9% nutzen bereits Angebote in anderen Stadtteilen.
Zusätzlich gaben neun Befragte an, keine Zeit zu haben, um Freizeitangebote zu nut-zen, je sechs Befragte wollen in ihrem Dorf bleiben bzw. würden gerne in eine andere Stadt fahren. Fünf Personen würden häufiger Freunde besuchen und vier bleiben lie-ber zu Hause.
Abb. 64 Vergleich zwischen Jungen und Mädchen hinsichtlich des Hinkommens zu Freizeitorten
Abb. 65 Nutzung von Freizeitmöglichkeiten in anderen Stadtteilen im Falle des Besitzes einer Monatskar-te/Jahreskarte
51 Freizeitangebote
52,3%
14,8%
32,8%
ja, zurzeit ja, früher nein
3.4 Vereinsaktivität
Die Befragten wurden gebeten, Aussagen zu ihrer Vereinstätigkeit zu treffen. Hier gaben 52,3% an, zurzeit in einem Verein tätig zu sein, weitere 32,8% sind nicht Mit-glieder in einem Verein und 14,8% gaben an früher einmal Vereinsmitglied gewesen zu sein.
Weiterhin wurden die Kinder und Ju-gendlichen in zwei offenen Antwortka-tegorien darum ersucht, die Vereine anzugeben, in denen sie Mitglied sind beziehungsweise einmal waren. Nach-folgende Tabellen geben eine Über-sicht zu den häufigsten Antworten.
Aktuelle Vereinsmitgliedschaft
Verein Nennungen Verein Nennungen
Fußballverein 148 Ladybaskets Jena e.V. 16
USV Jena 89 Volleyballverein 16
Tanzverein 58 Karnevalsverein 15
TuS Jena 56 Cheerleadingverein 15
Reitsportverein 48 Fechtverein 15
Kampfsportverein 43 Showballet Formel 1 14
Hockeyverein 39 Akrobatik-und Artistik-vereine
12
Handballverein 35 Deutsche Lebensrettungsgesell-schaft
12
Schwimmverein 29 SV Guths Muths Jena 12
SV Schott Jena 23 Basketballverein 11
Tischtennisverein 23 Jenaer Hanfrieds E.V 11
Feuerwehrverein 17 Radsportverein 11
Tanztheater Jena e.V. 17 Bewegungsküche e.V. 10 Tabelle 8 Aktuelle Vereinsmitgliedschaft
Frühere Vereinsmitgliedschaft
Verein Nennungen Verein Nennungen
Fußballverein 43 Handballverein 14
Tanzverein 40 Reitsportverein 14
TuS Jena 38 Kampfsportverein 11
USV Jena 18 Tischtennisverein 11
Schwimmverein 17 SV Schott Jena 10
SV Lobeda 77 15 Tabelle 9 Frühere Vereinsmitgliedschaft
Abb. 66 Vereinsmitgliedschaft
52 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0
20
40
60
80
100
ja, zurzeit ja, früher nein
54,2
14,7
31,2
46,1
13,8
40,1 in P
roze
nt
Nicht-Migranten/innen Migranten/innen
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Frage, inwiefern Unterschiede zwi-schen Migranten/innen und Nicht-Migranten/innen bezüglich der Vereinsmitglied-schaft bestehen. Es ergeben sich zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Grup-pen. So sind 54,2% der Nicht-Migranten/innen aktuell in einem Verein wohingegen in der Gruppe der Migranten/innen 46,1% Mitglied sind.
Weiterhin wurde den Befragten die Frage gestellt, wie oft sie sich in den letzten zwölf Monaten in bestimmten Vereinigungen engagiert haben. Das Antwortspektrum lag zwischen „mindestens einmal in der Woche“ und „nie“. Die Auswertung ergibt folgen-des Bild: der größte Teil der Befragten (42,0%) gab an, sich mindestens einmal pro Woche in einem Sportverein einzubringen, weitere 5,5% gaben an dies mindestens einmal im Monat zu tun. In einem Kulturverein engagieren sich 8,7% der Kinder und Jugendlichen mindestens einmal pro Woche und 7,4% gehen regelmäßig in einen Ju-gendclub. Lediglich 1,4% gaben an, mindestens einmal pro Woche in einer politischen Partei/Organisation tätig zu sein.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
In einem Sportverein
In einem Kulturverein
In einem Jugendclub
In einem kirchlichen/ religiösen Verein
In einer Gruppe/ einem Verein, die/ dersich sozial engagiert
In einer politischen Partei/ Organisation
42,0
8,7
7,4
6,8
4,9
1,4
5,5
3,1
6,5
7,4
4,8
2,6
9,6
3,7
7,6
5,1
6,6
1,6
7,2
9,5
13,2
7,1
12,5
4,9
35,7
75,0
65,3
73,6
71,1
89,4
in Prozent Mindestens einmal in der Woche Mindestens einmal im Monat Mehrmals Ein- oder zweimal Nie
Abb. 67 Engagement
Abb. 68 Vergleich Vereinsmitgliedschaft zwischen Migranten/innen und Nicht-Migranten/innen
53 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
In e
inem
Ver
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and
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In d
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eit
In d
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chu
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ein
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gen
dcl
ub
31,8
32,4
30,3
42,6
29,9
35,9
13,1
14,7
8,2
12,6
3,1
14,1
16,6
13,9
32,4
27,2
32,4
33,1
32,3
8,8
13,1
3,2
6,0
8,4
8,7
15,8
23,8
22,9
38,3
38,1
8,9
11,7
5,9
5,2
5,3
1,3
0,9
12,9
7,0
11,4
10,9
9,9
9,7
7,7
42,9
37,3
45,9
8,3
6,1
1,8
4,2
4,0
64,1
52,9
80,2
in Prozent
sehr häufig häufig manchmal selten nie
3.5 Nutzung von Sportangeboten
Fragen zur Nutzung von Sportangeboten waren auch im Befragungsjahr 2011 wieder Bestandteil der Kinder- und Jugendstudie. Dabei sollten die Mädchen und Jungen u.a. angeben wo und wie häufig sie Sport treiben.
Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, treiben 31,8% der Jugendlichen am häufigsten im Sportverein und 29,9% in der Freizeit Sport. 30,3% der Befragten gehen sportli-chen Aktivitäten in anderen Kontexten, als den genannten nach. Dabei wurden ge-nannt „Zuhause“ (40 Nennungen), „mit Freunden“ (16 Nennungen), „Fitnessstudio“,
Abb. 69 Sport treiben im Vergleich
54 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
In d
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Ve
rein
In e
ine
mJu
gen
dcl
ub
In d
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reiz
eit
51,5
49,8
43,2
36,0
32,6
52,0
11,4
10,1
3,7
64,4
53,6
46,1
32,6
35,4
40,8
4,8
6,1
6,2
8,1
7,4
4,4
18,7
25,6
31,1
15,9
14,8
16,0
59,2
61,3
41,8
80,5
82,5
91,9
16,9
20,8
22,8
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
„Tanzen“ (jeweils 6 Nennungen) und „mit der Familie“ (5 Nennungen). Darüber hinaus gab es noch einen Reihe von Einzelnennungen.
Im Vergleich mit dem Jahr 2009 zeigen sich differierende Ergebnisse. Generell sind alle abgefragten Kategorien prozentual gesunken, wobei sich auch die Reihenfolge geändert hat.
In der Schule (61,0% vs. 52,5%), in Vereinen (49,9% vs. 41,0%) und in Jugendclubs (8,7% vs. 3,7%) engagieren sich die Jungen geringfügig häufiger sportlich als die Mäd-chen.
Die jüngeren Befragten sind häufiger als die älteren in der Schule (50,6% vs. 40,7%), in einer AG (21,9% vs. 11,0%) und in anderen Kontexten (52,7% vs. 33,7%) sportlich aktiv.
Im Gegensatz zu Hauptschüler/innen, die häufiger als die Schüler/innen der anderen Schulformen in der Schule (51,5%), in einem Jugendclub (11,4%) oder in ihrer Freizeit (63,4%) Sport treiben, sind Gymnasiasten/innen häufiger in Sportvereinen organisiert.
Differenziert man nach Planungsräumen gibt es signifikante Unterschiede im Hinblick auf die sportliche Aktivität in Vereinen und in Jugendclubs. So sind Kinder und Ju-gendliche aus Jena-West und Jena-Ost häufiger als Befragte aus anderen Stadtteilen in Vereinen organisiert. Dagegen betätigen sich die Mädchen und Jungen aus Lobeda häufiger in Jugendclubs sportlich.
Abb. 70 Sport treiben nach Schulabschluss
55 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
In e
ine
m V
ere
inIn
ein
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Ju
ge
nd
clu
b41,9
51,0
54,6
38,8
37,3
48,9
4,9
5,2
4,4
8,0
10,9
4,2
5,2
8,7
6,0
6,1
5,0
6,4
5,8
2,6
5,1
8,0
9,0
4,4
52,9
40,3
39,4
55,1
57,7
44,7
89,3
92,2
90,5
84,0
80,1
91,3
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
41,9
51,0 54,6
38,8 37,3
48,9 47,3
55,6 53,5
34,5
44,0
53,3
44,4
54,4
47,4 46,3
39,8
57,0
in P
roze
nt
2011 2009 2006
Der städtische Durchschnitt bei der Sportnutzung im Verein liegt 2011 bei 45% (2009: 48%). Ein planungsräumlicher Vergleich (Nutzung sehr oft/oft) innerhalb der letzten Jahre zeigt beispielsweise, dass in Lobeda ein deutlicher Rückgang der sportlichen Vereinsnutzung zu verzeichnen ist (2009: 44,0%; 2011: 37,3%). Auch in den Gemein-den, Jena-Ost und Jena-Nord ist das Sporttreiben im Verein rückläufig.
Abb. 71 Sport treiben nach Planungsräumen
Abb. 72 Sportnutzung im Verein nach Planungsräumen im Vergleich
56 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Hinzugekommen in dieser Studie ist auch die Frage „Welchen Sport treibst du wie häufig?“. Dabei wurde den Kindern und Jugendlichen eine Liste mit verschiedenen Sportarten vorgegeben, zu denen sie jeweils angeben sollten wie häufig sie diesen Sport ausüben. Außerdem gab es wieder eine offene Antwortkategorie, in der die Befragten selbst etwas eintragen konnten.
Am häufigsten üben die Befragten Fahrrad fahren/Mountainbike (50,8%), Fuß-ball/Streetsoccer (31,1%), Schwimmen/Tauchen (29,7%) und Joggen/Laufen (28,5%) aus. Am wenigsten genutzt werden Rudern/Kajak/Kanu (4,5%) und Fechten (2,8%).
In der offenen Antwortkategorie wurden genannt: Reiten (86 Nennungen), Kampf-sport (64 Nennungen), Cheerleading (18 Nennungen), Krafttraining (15 Nennungen), Kegeln/Bowling (14 Nennungen), Wintersport (12 Nennungen), Bogenschießen (9 Nennungen).
Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen.
In der Unterscheidung nach Geschlecht ergeben sich „Jungen- und Mädchensportar-ten“. So bevorzugen Mädchen die Sportarten Aerobic/Gymnastik/Turnen, Einrad fah-ren/Akrobatik, Inline skaten/Skaten/Rollschuh, Joggen/Laufen und Tan-zen/Jazzdance/Ballett. Die Jungen begeistern sich dagegen häufiger für Basket-ball/Streetball, Fahrrad fahren/Mountainbike, Fußball/Streetsoccer, Hockey und Tischtennis.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0
Fahrrad fahren, Mountainbike
Fußball, Streetsoccer
Schwimmen, Tauchen
Joggen, Laufen
Tischtennis
Inline-Skaten, Skaten, Rollschuh
Tanzen, Jazzdance, Ballett
Basketball, Streetball
Handball, Volleyball
Klettern
Aerobic, Gymnastik, Turnen
Tennis, Badminton
Leichtathletik
Einrad fahren/ Akrobatik
Hockey
Rudern, Kajak, Kanu
Fechten
50,8
31,1
29,7
28,5
23,2
22,5
21,7
17,4
16,5
16,0
14,2
11,2
10,0
7,9
6,2
4,5
2,8
25,5
13,6
27,8
24,1
18,5
16,6
8,8
17,9
19,4
16,5
13,2
12,1
12,2
6,2
6,7
6,2
2,5
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal
Abb. 73 Sportarten
57 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
männlich
weiblich
Aer
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7,5
20,5
24,3
10,2
3,2
12,0
55,5
45,7
48,1
14,0
8,4
3,3
14,3
29,0
26,8
31,1
9,1
34,0
32,5
14,0
9,1
16,2
20,6
15,1
3,6
8,5
22,4
29,3
15,4
12,0
9,1
4,5
12,7
19,9
20,3
27,0
3,6
13,2
18,5
17,3
83,4
63,3
55,1
74,7
93,2
79,4
22,1
25,0
36,5
73,9
82,5
92,2
73,0
51,1
52,8
41,9
87,3
52,8
49,0
68,6
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
Abb. 74 Sportarten nach Geschlecht
58 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Die jüngeren Befragten gaben signifikant häufiger als die Älteren an, die in der nach-folgenden Abbildung aufgeführten Sportarten auszuüben. Die restlichen acht der vor-gegebenen Sportarten waren in beiden Altersgruppen etwa gleich verteilt.
3.6 Freizeit und Schule
In diesem Jahr wurden die Kinder und Jugendlichen erstmals gefragt bis wann sie normalerweise in der Schule bleiben, inklusive der dort genutzten Freizeitangebote. Für jeden Wochentag sollten die Befragten die Uhrzeit angeben, zu der sie die Schule verlassen.
Die meisten Kinder und Jugendlichen halten sich von Montag bis Donnerstag in der Regel bis 14 Uhr beziehungsweise 15 Uhr in der Schule auf. Am Freitag verlässt die überwiegende Mehrheit der Befragten bis 14 Uhr das Schulgelände. Nur wenige Schü-ler/innen gaben an, die Schule vor 13 Uhr zu verlassen beziehungsweise auch nach 18 Uhr noch in der Schule zu bleiben. Die detaillierten Ergebnisse zeigt die folgende Ta-belle:
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
Ein
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11,0
54,9
3,3
29,4 22,6
13,6
35,5
12,7
30,4
4,1
45,6
1,9
13,3 7,8 5,9
23,3
8,7 14,5
seh
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g b
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äufi
g
in P
roze
nt
9-13 Jahre 14-20 Jahre
Abb. 75 Sportarten nach Alter
59 Freizeitangebote
Uhrzeiten Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
10 Uhr 2 1
11 Uhr 1 1 1
12 Uhr 19 3 38 17 88
13 Uhr 159 95 241 134 346
14 Uhr 741 572 862 626 1106
15 Uhr 550 773 661 768 357
16 Uhr 571 599 236 459 126
17 Uhr 83 76 70 85 74
18 Uhr 18 28 27 42 22
19 Uhr 8 4 6 4 10
20 Uhr 1 2 4 2 Tabelle 10 Verlassen der Schule nach Uhrzeit und Wochentag in absoluten Angaben
Die Teilnahme an den Arbeitsgemeinschaften innerhalb der Schule war auch in die-sem Jahr wieder Thema. Hierzu sollten die Befragten Auskunft geben, an wie vielen AGs sie teilnehmen und um welche Arten von AGs es sich handelt. Wie bereits in der Studie von 2009 festgestellt, sinkt die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die min-destens an einer AG teilnehmen. Während damals 50,0% der Befragten mindestens eine AG besuchten (2006: 53,9%), trifft dies heute noch auf 40,4% der Schüler/innen zu. Davon sind 25,4% (2009: 33,5%; 2006: 33,8%) der Kinder und Jugendlichen in einer AG aktiv, 10,6% (2009: 9,3%; 2006: 12,2%) in zwei und 4,4% (2009: 7,2%; 2006: 8,0%) in mehr als zwei AGs. Bis auf die Aktivitäten in zwei AGs sind alle anderen Werte er-neut zurückgegangen.
Signifikante Unter-schiede gibt es in diesem Zusammen-hang in Bezug auf das Geschlecht. Wie auch schon 2009 festgestellt, nehmen die Mädchen signifi-kant häufiger an AGs teil als die Jungen (41,7% versus 39,6%).
Zudem konnten in diesem Jahr signifi-kante Ergebnisse bei
der Betrachtung nach dem angestrebten Schulabschluss, der Schule und dem Pla-nungsraum nachgewiesen werden. So nehmen die Realschüler/innen signifikant häu-figer an keiner AG teil als die Gymnasiasten/innen und die Hauptschüler/innen. Wäh-rend die Gymnasiasten/innen des Öfteren zwei AGs besuchen als die anderen Schü-ler/innen.
Die Befragten aus Winzerla sind signifikant seltener in mindestens einer AG aktiv (27,7%) als die Kinder und Jugendlichen aus Lobeda (37,3%), den Gemeinden (40,8%), Jena-West (40,9), Jena-Ost (46,5%) und Jena-Nord (47,7%).
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Realschule
Gymnasium
Hauptschule
67,1
57,0
54,5
23,1
25,1
31,5
5,9
13,5
9,8
3,9
4,4
4,2
in Prozent
an keiner an einer an zweien an mehr als zwei
Abb. 76 Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften nach Schulabschluss
60 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Das Alter der Befragten hat in diesem Setting keinen Einfluss auf die AG-Nutzung. 2009 bestand dieser Zusammenhang noch.
Die Kinder und Jugendlichen sollten auch angeben, welche AGs sie besuchen. Am häufigsten wurden der Schulchor, die Fußball-AG beziehungsweise Volleyball-AG und die Theater-AG genannt. Die beliebtesten AGs zeigt die folgende Tabelle:
Besuchte AGs Nennungen Besuchte AGs Nennungen
Schulchor 84 Musical AG 9
Fußball AG 57 Schülerband 9
Volleyball AG 42 Schülerradio 9
Theater AG 39 Englisches Theater AG 8
Mädchenzeit 35 Hausaufgabenzeit 8
Schach AG 28 Keramik AG 8
Mathematik AG 18 Kreativwerkstatt 8
Sport AG 17 Robotik AG 8
Töpfer AG 17 Basketball AG 7
Biologie AG 16 Breakdance AG 7
Computer AG 16 Chemie AG 7
Zirkus AG 16 Englisch AG 6
Gitarren AG 15 Holz AG 6
Physik AG 15 Keimzeit AG 6
Tischtennis AG 14 Klavier AG 6
Koch AG 12 Modellbau AG 6
Kunst AG 12 Druck AG 6
Schulzoo 11 Badminton AG 5
Schülercafe´ 10 Mode AG 5
Schülerfirma 10 Schreibmaschinenkurs 5
Fitness AG 9 Streitschlichten 5
Jungsclub 9 Tabelle 11 Besuchte AGs
Des Weiteren wurden einige AGs mit weniger als fünf Nennungen angegeben. Zu die-sen gehören unter anderem die Web AG und Perlenzauber (je vier Nennungen), Grü-ner Daumen, Kopfrechnen und Schülerzeitung (je drei Nennungen), Eigenverantwort-liches Lernen, Girlslab und Yoga (je zwei Nennungen) sowie Airbrush, Mathe-Physik-AG und Orchester (je eine Nennung).
In diesem Kontext wurden die Schüler/innen der Klassen acht bis zwölf danach ge-fragt, was ihnen bei der Nutzung von Freizeitangeboten in der Schule wichtig ist. Die Jugendlichen legen demnach vor allem Wert auf interessante Angebote (80,5%), Kos-tenfreiheit (76,1%), die Möglichkeit dort ihre Freunde zu treffen (73,7%) und auf gute Räumlichkeiten (71,4%). Dass die Angebote zusammen mit Lehrern/innen bezie-hungsweise für Jungen und Mädchen getrennt stattfinden, ist ihnen hingegen weniger wichtig/unwichtig.
61 Freizeitangebote
Den Mädchen ist es signifikant wichtiger, dass die Angebote interessant sind (87,6% versus 74,8%), dass sie die Möglichkeit bieten neue Leute kennen zu lernen (75,4% versus 61,1%) und dass die Angebote von den Schüler/innen inhaltlich mitbestimmt werden können (71,2% versus 61,5%).
Gefragt nach der Zufriedenheit mit den Freizeitangeboten ergibt sich folgendes Bild: am zufriedensten ist die Gruppe der männlichen Befragten. Von diesen gaben 22,0% an „sehr zufrieden“ zu sein.
Nicht-Migranten/innen sind mit 20,9% häufiger sehr zufrieden mit den Freizeitange-boten in der Schule, als Migranten/innen (17,0%).
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
interessante Angebote haben
kostenlos sind
die Möglichkeit bieten, meine Freunde zu treffen
gute Räumlichkeiten haben
die Möglichkeit bieten neue Leute kennen zu lernen
von den Schüler/innen inhaltlich mitbestimmt werdenkönnen
"fitte" Betreuer haben
am Nachmittag stattfinden
einen guten Ruf bei meinen Mitschüler/innen haben
mit anderen Personen als Lehrer/innen stattfinden
für jüngere und ältere Schüler getrennt stattfinden
über einen separaten Zugang erreichbar sind
zusammen mit Lehrer/innen stattfinden
für Jungen und Mädchen getrennt stattfinden
80,5
76,1
73,7
71,4
68,5
66,5
62,8
52,3
41,4
41,3
36,9
32,4
14,2
9,1
12,7
14,7
16,5
18,7
19,3
23,0
24,0
24,3
30,2
32,6
20,0
32,9
26,2
13,5
6,7
9,3
9,8
10,0
12,2
10,5
13,2
23,4
28,4
26,1
43,2
34,7
59,5
77,4
in Prozent
sehr wichtig/wichtig teilweise weniger wichtig/unwichtig
Abb. 77 Wichtige Aspekte bei Freizeitangeboten in der Schule
62 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0 20 40 60 80 100
alle Befragten
männlich
weiblich
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
20,1
22,0
18,6
20,9
17,0
26,8
24,9
28,3
26,9
26,6
33,7
32,1
35,3
33,4
33,9
11,3
11,2
11,6
11,8
10,7
8,1
9,7
6,2
6,9
11,8
in Prozent sehr zufrieden zufrieden teilsteils unzufrieden sehr unzufrieden
Die Schüler/innen wurden weiterhin gebeten darzulegen, was für sie wichtig wäre um mehr Freizeit in der Schule zu verbringen. Die Antworten wurden in diesem Fall quali-tativ mit folgenden Ergebnissen ausgewertet.
Faktoren um mehr Freizeit in der Schule zu verbringen
besser ausgebaute Schule und attraktive-res Schulgelände
mehr Sport AG´s: Basketball, Fußball, Klettern, Tischtennis, Schwimmen
bessere AG-Zeiten: besser über Tag und Woche verteilt
attraktivere Angebote
Angebote nicht nur von Lehrern, sondern auch von Externen
Möglichkeit Billard zu spielen
längere Öffnungszeiten der Bibliothek freie und durchgängige Nutzung der PCs auch zum Spielen
Angebote auch direkt nach dem Unterricht wenn mehr Freunde die Angebote wahrneh-men würden
gemütliches Schulcafé mit längeren Öff-nungszeiten
Vorhandensein eines Spielplatzes, den alle nutzen dürfen
mehr Theater AGs mehr Tanzangebote
mehr Skaterangebote vor allem Freizeitangebote die Spaß machen
mehr Kreativangebote die Angebote sollten billiger sein
wenn bei den Angeboten Spaß im Vorder-grund steht und nicht die perfekte Erfül-lung der Aufgaben
wenn die AGs besser bekannt gemacht werden würden
mehr Informatikangebote es sollten Konsolenspiele vorhanden sein
Lehrer sollten nicht so streng, sondern lockerer und freundlicher sein
es sollte frei zugängliches WLan für alle geben
es sollten Übungsräume für Bands vorhan-den sein
Schüler sollten bei der Angebotserstellung und auch in den AGs größeres Mitspracherecht haben
Tabelle 12 Faktoren, um mehr Freizeit in der Schule zu verbringen
Abb. 78 Zufriedenheit mit den Freizeitangeboten in der Schule
63 Freizeitangebote
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Kre
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12,5
24,9 15,2 12,4 14,0
6,3 6,1
27,2
13,6 22,1 20,4
9,6 14,4 7,5
19,6 19,1 18,4 16,1 11,5 10,0 6,6
in P
roze
nt
männlich weiblich alle Befragten
Auf die Frage „Welche Freizeitangebote wünschst du dir in deiner Schule?“ wurde von den Befragten folgendermaßen geantwortet: bei allen Befragten ist mit 34,9% der Wunsch nach einem Internetcafé/Schülercafé am stärksten ausgeprägt. Es ergeben sich sehr geringe Abweichungen zwischen männlichen und weiblichen Befragten. Weitere 32,2% wünschen sich Konsolenspiele, wobei hier mehr männliche (46,3%) als weibliche (19,1%) Befragte diesen Wunsch äußern. Die geringste Nachfrage innerhalb der vorgegebenen Antwortmöglichkeiten zeigt sich nach einem Schulchor (10,0%) und einem Lesezirkel (6,6%). Nachfolgende Abbildungen geben einen differenzierten Überblick zu den gewünschten Angeboten.
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Inte
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café
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34,7 46,3
37,3 39,4
7,0
28,3 28,9
36,4
19,1 17,4 12,9
36,8
14,7 12,1
34,9 32,2 27,4 25,9 21,8 21,5 20,4 in P
roze
nt
männlich weiblich alle Befragten
Abb. 80 Wunsch nach Freizeitangeboten II
Abb. 79 Wunsch nach Freizeitangeboten I
64 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
40,0
45,0
50,0
0 Wochen 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 5 Wochen 6 Wochen
9,9
15,9
23,5 20,7
17,6
6,1 6,3 8,2
11,2
17,9 20,9
16,4 13,1 12,3
9,6 8,7 11,5
17,3
11,5
17,3
24,0 in P
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keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
0 Wochen 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 5 Wochen 6 Wochen
10,0
14,4
21,4 20,6
16,8
8,1 8,7 5,2
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21,5 22,4
19,9
7,7 10,6 9,2 11,9
18,3 20,6 21,6
7,7 10,7 10,0
10,0
21,0 21,0 21,0
8,0 9,0
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roze
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2011 2009 2006 2004
3.7 Ferien Wie schon in den letzten Jugendstudien wurden die Kinder und Jugendlichen auch dieses Mal wieder gefragt, wie viele Wochen sie in den letzten Sommerferien in Jena verbracht haben. Die Quote derjenigen, die die gesamte Zeit in Jena waren, ist von 10,6% in 2009 auf 8,7% gesunken. 21,4% und somit die meisten Befragten waren zwei von sechs Ferienwochen in Jena
Betrachtet man in diesem Zusammenhang die Arbeitssituation der Eltern, so ist fest-zustellen, dass Schüler/innen deren Eltern beide erwerbstätig sind, signifikant weniger Ferienwochen in Jena verbringen, als die Kinder und Jugendlichen, mit einem oder zwei arbeitslosen Elternteilen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Abbildung darge-stellt.
Von den älteren Kindern und Jugendlichen halten sich in den Sommerferien 61,0% drei und mehr Wochen in Jena auf. Bei den Jüngeren sind es nur 48,4% auf die dies zutrifft.
Abb. 82 Anzahl der in Jena verbrachten Ferienwochen nach Arbeitssituation der Eltern
Abb. 81 Anzahl der in Jena verbrachten Ferienwochen im Vergleich
65 Freizeitangebote
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
6,9 5,2 7,3 4,7 3,6
22,8 16,8 16,7 15,7
9,5 7,0
20,6 22,3 27,1 24,2
18,5 18,3
19,9 20,0
26,6 24,4
22,0
18,1
16,0 18,4
11,5 17,9
23,7
19,4
12,1 8,5 4,7
6,0
7,8
15,0
5,8 7,2 8,3 4,5 13,8
18,6
2,7
in P
roze
nt
0 Wochen 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 5 Wochen 6 Wochen
Auch die Art des angestrebten Schulabschlusses hat einen signifikanten Effekt auf die Anzahl der Ferienwochen die in Jena verbracht werden. So sind Gymnasiasten/innen wesentlich häufiger, als Schüler/innen der anderen Schulformen, in den Ferien außer-halb Jenas anzutreffen. Von ihnen halten sich nur 47,4% drei Wochen und mehr in Je-na auf, während es bei den Realschüler/innen 66,7% und bei den Hauptschüler/innen 64,0% sind.
Differenziert nach Planungsraum ergibt sich folgendes Bild: Befragte aus den Pla-nungsräumen Jena-Nord (22,3% bzw. 20,0%), Jena-Ost (27,1% bzw. 26,6%) und Jena West (24,2% bzw. 24,4%) gaben häufiger an zwei bzw. drei Wochen in Jena zu ver-bringen, als die Kinder und Jugendlichen aus anderen Planungsräumen. Die Mädchen und Jungen aus Winzerla sind am häufigsten vier der sechs Wochen in Jena (23,7%), diejenigen aus den Gemeinden halten sich am wenigsten während der Ferien in Jena auf.
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
0 Wochen 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen 5 Wochen 6 Wochen
10,5 8,8
16,7 12,3 13,2
15,8
22,8
8,1 9,8
15,4
20,4 20,6
11,0 14,8
10,2
17,6
24,9 22,0
15,9
5,8 3,6
in P
roze
nt
HS RS Gym
Abb. 83 Anzahl der in Jena verbrachten Ferienwochen nach Schulabschluss
Abb. 84 Anzahl der in Jena verbrachten Ferienwochen nach Planungsraum
66 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
3.8 Bildungseinrichtungen und -angebote In einem weiteren Komplex sollten die Befragten angeben, welche außerschulischen Bildungseinrichtungen bzw. -angebote sie außerdem wie häufig nutzen. Dazu wurde ihnen eine Liste mit elf Einrichtungen bzw. Angeboten vorgelegt und darüber hinaus eine offene Antwortmöglichkeit gegeben. Im Rahmen der folgenden Betrachtungen werden immer die Werte der Ausprägungen regelmäßig bis selten zusammengefasst.
Am häufigsten wird die Ernst-Abbe-Bibliothek im Volkshaus mit 61,9% (2009: 64,5%) genutzt, gefolgt vom Planetarium mit 58,9% (2009: 57,2%) und den Jenaer Museen mit 51,4% (2009: 44,2%). Darauf folgen die Imaginata (2011: 49,7%; 2009: 46,4%) und der Botanische Garten (2011: 46,1%; 2009: 50,8%). An sechster Stelle der Nutzungs-häufigkeit stehen „andere“ Bildungsangebote. Dazu gehören Sport (25 Nennungen), der Freizeitladen, das Kino und die ThULB (je 4 Nennungen). Außerdem wurden auf-geführt: Kulturveranstaltungen (3 Nennungen), Bewegungsküche (2 Nennungen), Kinder-Uni (2 Nennungen), Kinderbüro (2 Nennungen), Vereine (2 Nennungen).
Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen. Am seltensten werden Nachhilfeangebote (2011: 22,5%; 2009: 20%) und die Volkshochschule (2011: 15,2%; 2009: 8,8%) genutzt. Insgesamt liegen jedoch fast alle Nutzungshäufigkeiten der ein-zelnen Angebote über den Werten von 2009. Im Unterschied zu den vergangenen Kindern- und Jugendstudien wurden dieses Mal die Kategorien Musikschulen und pri-vater Musikunterricht zusammengefasst, sodass kein direkter Vergleich in der Grafik möglich ist. Die Musikschulen wurden 2009 von 5,8% der Kindern und Jugendlichen sehr oft, von 4,9% oft, von 1,8% teilweise und von 3,3% selten genutzt. Beim privaten Musikunterricht sah die Verteilung 2009 wie folgt aus: 6,1% sehr oft, 3,9% oft, 1,8% teilweise und 2,7% selten.
67 Freizeitangebote
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
2011
2009
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14,0
10,4
4,3
3,3
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1,0
12,6
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4,1
1,2
0,2
4,5
1,0
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13,8
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13,8
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20,4
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14,6
17,4
12,3
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6,6
20,4
18,3
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5,6
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11,6
2,9
27,2
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17,5
16,6
26,8
25,6
26,5
24,7
10,5
5,1
7,8
3,5
30,4
32,2
6,9
8,7
9,3
7,3
4,2
in Prozent
regelmäßig häufig manchmal selten
Abb. 85 Nutzung von Bildungseinrichtungen im Vergleich
68 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Insgesamt 30,2% der Befragten geben an, noch nie eine der genannten öffentlichen Bibliotheken (Ernst-Abbe-Bibliothek; Bildungslücke, Stadtteilbibliothek Lobeda) ge-nutzt zu haben.
Eine Differenzierung nach Geschlecht zeigt, dass die Mädchen die Ernst-Abbe-Bibliothek im Volkshaus (29,1%) und die Jenaer Musik-und Kunstschule (22,9%) signi-fikant häufiger nutzen als dies die Jungen (19,3% bzw. 14,7%) tun.
Die jüngeren Befragten nutzen die Bildungslücke, den botanischen Garten, die Imagi-nata, Jenaer Museen und das Planetarium signifikant häufiger als ältere Befragte. Die Ergebnisse im Detail können der folgenden Abbildung entnommen werden.
Signifikante Unterschiede gibt es auch in der Unterscheidung nach der Arbeitssituati-on der Eltern. So nutzen Kinder und Jugendliche, deren Eltern beide erwerbstätig sind, die Imaginata häufiger (53,2%), als Befragte mit nur einem (37,3%) oder keinem (37,6%) erwerbstätigen Elternteil. Umgekehrt verhält es sich mit der Stadtteilbiblio-thek Lobeda. Diese wird von Befragten, mit einem erwerbstätigen Elternteil häufiger besucht (34,0%).
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
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10,0
19,3
10,4
18,9
15,2
23,1
16,9
13,3
10,3
27,0
28,4
26,0
28,9
28,5
24,6
30,4
31,9
in Prozent
regelmäßig häufig manchmal selten
Abb. 86 Nutzung von Bildungseinrichtungen und-angebote nach Alter
69 Freizeitangebote
0,0 50,0 100,0
Botanischer Garten
Ernst -Abbe-Bibliothek imVolkshaus
Imaginata
Jenaer Museen
Jenaer Musik- und Kunstschule
Planetarium
Privater Musikunterricht/private Musikschulen
50,6
71,6
53,9
57,6
43,4
63,2
32,4
36,3
45,0
41,2
39,4
26,2
51,6
22,0
45,2
46,5
48,4
45,6
31,5
53,6
25,0
regelmäßig bis selten in Prozent
HS RS Gym
Ein Einfluss des Migrationshintergrundes findet sich bei der Nutzung der Stadtteilbib-liothek Lobeda (Migranten/innen: 41,8%; Nicht-Migranten/innen: 26,7%) und der In-anspruchnahme von professionellen Nachhilfeangeboten (Migranten/innen: 32,2%; Nicht-Migranten/innen: 20,0%). Beides wird von Befragten mit Migrationshintergrund häufiger genutzt.
Einen entscheidenden Ein-fluss auf die Nutzung außer-schulischer Bildungs-angebote hat der ange-strebte Schulabschluss der Kinder und Jugendlichen. Dabei ergaben sich signifi-kante Ergebnisse in Bezug auf den Botanischen Garten, die Ernst-Abbe-Bibliothek im Volkshaus, die Imagina-ta, die Jenaer Museen, die Jenaer Musik- und Kunst-schule, das Planetarium und den privaten Musikunter-richt/private Musikschulen. Alle sieben Angebote wer-den, wie aus der Abbildung ersichtlich ist, von Gymnasi-asten/innen signifikant häu-figer frequentiert.
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0
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beide arbeitslos
keiner arbeitslos
einer arbeitslos
beide arbeitslos
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10,1
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29,3
19,2
22,0
8,9
6,8
14,7
in Prozent
regelmäßig häufig manchmal selten
Abb. 87 Nutzung von Bildungseinrichtungen und -angebote nach Arbeitssituation der Eltern
Abb. 88 Bildungseinrichtungen und -angebote nach Schulabschluss
70 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Ein differenzierteres Bild ergibt sich in der Unterscheidung nach dem Leistungsstand. Während Schüler/innen im vorderen Leistungsdrittel häufiger die Jenaer Musik- und Kunstschule sowie privaten Musikunterricht besuchen, werden die Nachhilfeangebote eher von Befragten im hinteren Leistungsdrittel genutzt.
Das Wohnen in einem bestimmten Planungsraum hat einen signifikanten Einfluss auf die Nutzung bestimmter außerschulischer Bildungsangebote. So besuchen die Be-fragten aus Jena-West häufiger, als diejenigen aus anderen Planungsräumen, den Bo-tanischen Garten (57,9%) und die Jenaer Musik- und Kunstschule (51,1%). Die Ernst-Abbe-Bibliothek im Volkshaus und das Planetarium wird von den Mädchen und Jun-gen aus Jena-Ost (79,4% bzw. 65,0%) und aus Jena-West (79,3% bzw. 65,6%) am häu-figsten frequentiert. Während Befragte aus Jena-Nord die Imaginata mit 58,5% signi-fikant öfter besuchen, werden die Jenaer Museen von den Befragten aus Jena-Ost häufiger genutzt (62,1%). Die Kinder und Jugendlichen aus Lobeda besuchen ihre Stadtteilbibliothek häufiger (57,6%) als jene aus anderen Planungsräumen.
Die Ergebnisse für die Bildungslücke, die Volkshochschule, den privaten Musikunter-richt, die Nachhilfeangebote und die Kategorie „anderes“ waren nicht signifikant, werden aber der Vollständigkeit halber in der Abbildung dargestellt.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
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11,5
10,2
4,4
9,5
9,6
4,4
8,0
11,0
in Prozent regelmäßig häufig manchmal selten
Abb. 89 Nutzung von Bildungseinrichtungen und -angebote nach Leistungsstand
71 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Bildungslücke (inkl. Bibliothek Winzerla)
Botanischer Garten
Ernst -Abbe-Bibliothek im Volkshaus
Imaginata
Jenaer Museen
Jenaer Musik- und Kunstschule
Nachhilfeangebote professionell/ Schülerselbsthilfe
Planetarium
Privater Musikunterricht/ private Musikschulen
Stadtteilbibliothek Lobeda
Volkshochschule
anderes
29,3
50,0
63,8
58,5
55,5
37,1
22,1
61,7
32,6
19,1
17,0
64,3
33,0
54,8
79,4
57,1
62,1
49,2
20,7
65,0
28,1
22,1
13,4
36,8
29,8
57,9
79,3
57,1
59,1
51,1
22,8
65,6
33,7
19,6
17,5
48,9
25,6
38,2
48,5
40,2
45,5
27,2
20,3
50,6
22,5
21,5
12,5
26,3
32,5
38,8
51,3
37,0
41,8
30,9
27,2
52,8
26,3
57,6
17,1
28,6
27,4
39,4
53,1
50,1
49,7
32,6
20,5
58,4
27,6
22,5
12,8
36,8
in Prozent
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
Abb. 90 Nutzung von Bildungseinrichtungen und -angebote nach Planungsraum
72 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
Erlebnisaktivitäten
sich mit Tieren beschäftigen
skaten/ borden
Disco/ tanzen
Erste Hilfe Kurse
Spielplatz/ Bolzplatz
Feste/ feierliche Veranstaltungen
kulturelle Veranstaltungen
sich für den Naturschutz einsetzen
kreativ betätigen
Bibliothek/ Lesecafé
Tätigkeiten am Computer
Radio machen
Spiele/ Wettkämpfe
Zirkus/ Artistik
Sport treiben
sich politisch engagieren
handwerklich/ technisch betätigen
Theater spielen
Musik machen
sich beruflich orientieren
andere Sprachen lernen
sich ehrenamtlich engagieren
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
46,5
34,9
32,2
32,0
30,4
28,3
28,2
28,1
25,0
22,2
20,2
20,0
19,8
18,8
18,7
17,8
17,7
16,9
16,4
16,4
16,3
14,7
13,1
10,0
10,9
23,1
9,5
10,7
10,8
41,8
39,5
30,4
18,8
39,9
59,0
47,7
16,1
40,3
20,6
58,4
11,6
35,1
32,3
52,5
44,1
65,0
20,0
62,0
1,8
4,0
2,9
2,1
1,7
3,3
3,9
3,3
2,8
4,6
2,9
6,3
2,4
4,6
3,4
5,9
3,2
3,8
4,1
4,7
5,3
5,7
3,2
6,7
40,8
38,1
55,3
55,1
57,1
26,7
28,4
38,2
53,3
33,4
17,9
26,0
61,7
36,3
57,2
17,9
67,4
44,2
47,2
26,5
34,4
14,6
63,7
21,3
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel weiß nicht
3.9 Einschätzung des Bedarfs an Freizeitangebote und -möglichkeiten
Erstmals wurden in diesem Jahr die Kindern und Jugendlichen gebeten, in drei Dimen-sionen einzuschätzen, welche Angebote und Freizeitmöglichkeiten in Jena wie ausrei-chend zur Verfügung stehen. Als Dimensionen wurden die eigene Schule, der eigene Stadtteil und die gesamte Stadt Jena gewählt. In den folgenden Abschnitten sollen nun die Vorstellungen der Befragten zum Bedarf dargestellt werden. Dabei erfolgt zunächst in jeder Dimension eine Darstellung aller vier bei dieser Frage möglichen Ausprägungen („zu wenig“, „genau richtig“ „zu viel“ und „weiß nicht“) als Diagramm. Zur besseren Lesbarkeit wird im jeweils zweiten Diagramm die Kategorie „weiß nicht“ entfernt und die prozentuale Verteilung der anderen drei Ausprägungen neu berech-net. Durch diesen Schritt kann der von den Kindern und Jugendlichen benannte Be-darf deutlicher abgelesen werden.
3.9.1 Bedarfseinschätzung für die eigene Schule
Im schulischen Bereich ist ein Großteil der Befragten mit den Freizeitangeboten und Möglichkeiten zufrieden („genau richtig“).
Abb. 91 Freizeitangebote in der Schule I
73 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
skaten/ borden
Disco/ tanzen
Erste Hilfe Kurse
sich mit Tieren beschäftigen
sich politisch engagieren
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
Radio machen
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)
Zirkus/ Artistik
Feste/ feierliche Veranstaltungen
Spielplatz/ Bolzplatz in
sich ehrenamtlich engagieren
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
Theater spielen
sich handwerklich/ technisch betätigen
Spiele/ Wettkämpfe
Tätigkeiten am Computer
sich beruflich orientieren
Bibliothek/ Lesecafé
Musik machen (singen, Instrument spielen)
Sport treiben
andere Sprachen lernen
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
78,5
72,1
71,3
70,9
56,3
54,4
53,6
51,8
45,5
43,8
39,4
38,5
36,0
33,3
31,1
30,3
29,5
27,0
24,8
24,6
22,3
21,7
17,2
12,7
18,4
21,4
23,9
25,1
37,3
35,7
40,4
41,9
49,1
48,2
55,1
57,0
55,1
59,8
61,1
62,9
63,3
64,5
67,1
71,9
71,4
71,1
76,1
78,8
3,1
6,5
4,7
4,1
6,5
9,9
6,1
6,3
5,4
8,1
5,5
4,4
8,9
6,9
7,7
6,8
7,2
8,5
8,1
3,5
6,3
7,2
6,7
8,6
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
Vor allem die schultypischen Angebote wie beispielsweise Sprachen lernen, Sport treiben, Tätigkeiten am Computer und Musik machen werden von der Mehrheit als „genau richtig“ bewertet. Jedoch vermisst auch über ein Drittel der Schüler/innen ei-nige Aktivitäten. Zu diesen zählen neben Erlebnisaktivitäten wie zum Beispiel Klettern und Boot fahren, die Beschäftigung mit Tieren, Skaten/Borden und Disco/Tanzen („zu wenig“).
Das folgende Diagramm zeigt die Einschätzung der Befragten ohne die Kategorie „weiß nicht“. Somit wurden nur diejenigen berücksichtigt, die eine konkrete Bewer-tung im Sinne von „zu wenig“; „genau richtig“ oder „zu viel“ vorgenommen haben.
Abb. 92 Freizeitangebote in der Schule II
74 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
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rte)
79,1
79,5
73,7
68,7
69,2
75,8
72,6
57,9
50,8
51,7
62,2
51,0
52,9
49,4
60,7
40,9
49,8
2,9
2,6
3,8
3,4
7,5
5,2
4,6
11,9
7,6
4,6
7,6
7,2
5,4
5,7
5,9
5,9
5,1
in Prozent
zu wenig zu viel
Bei der Betrachtung des Alters und der Bewertung der Freizeitangebote ergeben sich zum Teil deutliche Unterschiede. Zur besseren Übersicht wurde auf die Ausprägungen „genau richtig“ verzichtet. Beispielsweise gibt es aus Sicht der älteren Befragten im Vergleich mit den Jüngeren zu wenig Möglichkeiten, um sich mit Tieren zu beschäfti-gen (62,2% vs. 51,7%) oder kulturelle Veranstaltungen (49,8% vs. 40,9%) zu besuchen. Das Item „Disco/tanzen“ wurde nur den Befragten ab 14 Jahren zur Bewertung vorge-legt.
Abb. 93 Freizeitaktivitäten in der Schule nach Alter I
75 Freizeitangebote
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
9-13 Jahre
14-20 Jahre
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kus/
Art
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40,1
49,0
37,8
40,6
34,0
46,3
33,5
36,6
30,3
39,2
28,5
30,9
27,8
33,8
27,8
26,9
27,8
35,3
25,5
20,2
28,9
19,7
27,1
17,0
28,0
12,0
23,0
9,9
15,3
8,5
6,2
4,1
4,3
5,3
5,8
11,0
7,1
6,8
6,5
7,8
6,0
7,5
6,0
9,9
7,2
7,1
8,2
8,3
4,4
2,4
7,0
5,2
8,8
5,2
7,5
5,2
8,5
8,0
in Prozent zu wenig zu viel
Abb. 94 Freizeitaktivitäten in der Schule nach Alter II
76 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Die Möglichkeiten für Feste/feierliche Veranstaltungen werden von den Älteren mit 46,3% als zu wenig eingeschätzt (im Vergleich die Jüngeren: 34,0%). Angebote zum Erlernen von Sprachen oder eine Bibliothek/Lesecafe bzw. die Möglichkeiten zum Theater spielen, vermissen eher die älteren Befragten.
Eine Differenzierung dieser Frage nach dem Geschlecht zeigt nachfolgende Tabelle. Auch hier wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit auf „genau richtig“ als Kategorie in der Darstellung verzichtet. Zwischen den Geschlechtern und der Bewertung nach aus-reichenden Freizeitaktivitäten in der Schule zeigen sich deutliche Unterschiede. Die Nutzungsmöglichkeiten von Erlebnisaktivitäten sind aus Sicht der Mädchen (84,0%) zu wenig vorhanden. 73,6% der Jungen sehen dies ebenfalls so. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Mädchen für fast alle Freizeitaktivitäten im Vergleich zu den Jungen angeben, dass diese „zu wenig“ vorhanden sind (außer Erste-Hilfe –Kurse und Musik machen).
Freizeitaktivitäten Geschlecht "zu wenig" "zu viel"
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
männlich 73,6 4,4
weiblich 84,0 1,8
Erste Hilfe Kurse männlich 71,0 4,6
weiblich 71,0 2,9
skaten/ borden männlich 64,2 8,6
weiblich 77,7 4,8
Disco/ tanzen männlich 63,5 6,1
weiblich 77,6 3,7
sich politisch engagieren männlich 51,6 13,9
weiblich 56,4 4,7
Radio machen männlich 50,2 9,7
weiblich 54,2 3,2
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
männlich 50,0 9,3
weiblich 57,5 2,8
sich mit Tieren beschäftigen männlich 50,0 7,7
weiblich 60,3 4,9
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater, Festivals, Kon-zerte)
männlich 43,6 8,6
weiblich 46,8 3,0
Zirkus/ Artistik männlich 42,8 15,2
weiblich 43,6 3,5
Spielplatz/ Bolzplatz männlich 37,9 6,3
weiblich 40,0 2,5
77 Freizeitangebote
Freizeitaktivitäten Geschlecht "zu wenig" "zu viel"
Feste/ feierliche Veranstaltun-gen
männlich 37,2 7,7
weiblich 42,0 3,7
sich ehrenamtlich engagieren männlich 34,4 12,2
weiblich 36,5 5,7
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
männlich 33,6 10,9
weiblich 34,1 3,4
Tätigkeiten am Computer männlich 31,0 9,4
weiblich 23,8 8,0
sich handwerklich/ technisch betätigen
männlich 29,7 9,4
weiblich 30,7 4,2
Spiele/ Wettkämpfe männlich 29,3 8,5
weiblich 29,7 5,8
Theater spielen männlich 26,5 14,6
weiblich 33,2 3,4
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
männlich 23,2 10,1
weiblich 22,8 3,8
Bibliothek/ Lesecafé männlich 22,7 5,2
weiblich 25,8 1,8
sich beruflich orientieren männlich 21,0 12,9
weiblich 27,3 4,0
Sport treiben männlich 20,4 8,5
weiblich 23,2 6,3
andere Sprachen lernen männlich 13,2 9,9
weiblich 20,0 3,7
mit anderen Menschen in Kon-takt kommen
männlich 11,9 10,8
weiblich 13,4 6,1
Tabelle 13 Freizeitaktivitäten nach Geschlecht in Prozent
78 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
3.9.2 Bedarfseinschätzung für den eigenen Stadtteil
Betrachtet man die Bewertung der Freizeitangebote im jeweiligen Stadtteil, ergibt sich folgendes Bild.
Spielplätze bzw. Bolzplätze sind nach Angaben der Kinder und Jugendlichen in genau der richtigen Anzahl vorhanden (54,1%). Dazu gehören auch die Möglichkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen (48,9%) oder Sport zu treiben (48,1%). Am meisten fehlen den Befragten Erlebnisaktivitäten (34,9%), Bibliothek/Lesecafé (29,8%) sowie kulturelle Veranstaltungen (26,9%).
Das folgende Diagramm zeigt wiederum die Einschätzung der Befragten ohne die Kategorie „weiß nicht“. Somit wurden nur diejenigen berücksichtigt, die eine konkre-te Bewertung im Sinne von „zu wenig“; „genau richtig“ oder „zu viel“ vorgenommen haben.
Abb. 95 Freizeitangebote im Stadtteil I
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Erlebnisaktivitäten
Bibliothek/ Lesecafé
kulturelle Veranstaltungen
Disco/ tanzen
sich mit Tieren beschäftigen
Feste/ feierliche Veranstaltungen
andere Sprachen lernen
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
kreativ betätigen
Spiele/ Wettkämpfe
Erste Hilfe Kurse
Musik machen
sich beruflich orientieren
skaten/ borden
Zirkus/ Artistik
Theater spielen
Sport treiben
Radio machen
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
sich handwerklich/ technisch betätigen
Spielplatz/ Bolzplatz
Tätigkeiten am Computer
sich politisch engagieren
sich ehrenamtlich engagieren
34,8
29,8
26,9
26,8
24,1
22,9
22,6
21,9
20,5
19,9
19,5
19,4
19,1
18,8
18,6
17,7
16,9
16,6
16,4
16,1
16,0
15,2
13,5
12,3
16,4
32,0
21,6
17,3
22,6
34,7
10,3
16,8
23,8
28,0
9,3
29,8
23,1
26,4
9,2
11,3
48,1
8,9
48,9
19,4
54,1
31,7
9,2
16,3
2,1
2,5
3,8
2,5
3,4
3,6
1,9
2,2
3,0
3,1
2,0
3,5
2,9
4,7
3,0
3,2
4,7
1,6
4,5
3,4
4,7
5,5
2,9
2,4
46,8
35,7
47,7
53,4
49,9
38,8
65,1
59,1
52,7
49,1
69,2
47,4
54,9
50,0
69,2
67,8
30,3
73,0
30,2
61,1
25,2
47,6
74,4
69,0
in Prozent zu wenig genau richtig zu viel weiß nicht
79 Freizeitangebote
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
andere Sprachen lernen
Erste Hilfe Kurse
Radio machen
Zirkus/ Artistik
Disco/ tanzen
Theater spielen
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
sich politisch engagieren
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)
sich mit Tieren beschäftigen
Bibliothek/ Lesecafé
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
sich beruflich orientieren
sich handwerklich/ technisch betätigen
sich ehrenamtlich engagieren
Spiele/ Wettkämpfe
skaten/ borden
Feste/ feierliche Veranstaltungen
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
Tätigkeiten am Computer
Sport treiben
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
Spielplatz/ Bolzplatz
65,3
64,8
63,4
61,3
60,3
57,5
55,1
53,5
52,8
51,5
48,2
46,4
43,4
42,5
41,4
39,7
39,0
37,6
37,3
36,9
29,0
24,2
23,5
21,4
30,8
29,5
30,1
32,8
30,0
37,2
35,0
41,1
35,9
41,3
45,1
49,7
50,3
51,2
49,9
52,7
54,9
52,9
56,7
56,6
60,5
69,1
70,1
72,3
4,0
5,5
6,5
5,9
9,7
5,3
9,9
5,4
11,3
7,2
6,7
3,9
6,3
6,3
8,7
7,6
6,1
9,5
5,9
6,6
10,5
6,8
6,4
6,3
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
Erlebnisaktivitäten und Möglichkeiten zum Erlernen einer anderen Sprache bzw. Ers-te-Hilfe-Kurse werden hier am häufigsten als zu wenig vorhanden eingeschätzt.
Neben der allgemeinen Übersicht zu den Aktivitäten im Stadtteil (Abb. 96) erfolgt nun die Darstellung für jeden einzelnen Planungsraum gesondert: Abb. 97 zeigt zunächst die Einschätzung der Befragten aus Jena-Nord. Hier wird vor allem angegeben, dass die Möglichkeiten des Erlernens einer neuen Sprache oder „Radio machen“ zu wenig vorhanden sind. Angebote zum Sport treiben und mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, scheint nach der Mehrzahl der Befragten genau richtig zu sein.
Abb. 96 Freizeitaktivitäten im Stadtteil
80 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
andere Sprachen lernen
Radio machen
Erste Hilfe Kurse
Bibliothek/ Lesecafé
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
sich mit Tieren beschäftigen
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
Disco/ tanzen
skaten/ borden
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)
Theater spielen
sich politisch engagieren
Zirkus/ Artistik
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
Spiele/ Wettkämpfe
sich ehrenamtlich engagieren
sich handwerklich/ technisch betätigen
sich beruflich orientieren
Feste/ feierliche Veranstaltungen
Tätigkeiten am Computer
Spielplatz/ Bolzplatz
Sport treiben
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
66,7
61,3
60,9
59,2
57,3
54,3
53,2
51,7
50,0
49,4
46,7
46,4
41,0
40,3
39,9
38,1
37,3
35,7
33,9
33,7
31,4
29,9
27,7
21,9
29,3
32,3
33,3
39,1
38,8
40,2
45
41,4
43,8
42,9
42,4
42,0
47,4
55,2
54,6
56,0
56,0
57,1
54,2
63,3
58,8
64,0
64,1
73,8
4,0
6,5
5,7
1,6
3,9
5,5
1,8
6,9
6,2
7,8
10,9
11,6
11,5
4,5
5,5
6,0
6,7
7,1
11,9
3
9,8
6,1
8,3
4,3
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
Abb. 97 Freizeitaktivitäten im Stadtteil Jena-Nord
81 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Disco/ tanzen
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
Erste Hilfe Kurse
Zirkus/ Artistik
Bibliothek/ Lesecafé
andere Sprachen lernen
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
Theater spielen
sich ehrenamtlich engagieren
sich beruflich orientieren
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater, Festivals,…
sich politisch engagieren
Spiele/ Wettkämpfe
sich mit Tieren beschäftigen
sich handwerklich/ technisch betätigen
Feste/ feierliche Veranstaltungen
Radio machen
skaten/ borden
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
Tätigkeiten am Computer
Sport treiben
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
Spielplatz/ Bolzplatz
71,4
70,3
68,3
67,3
61,7
60,0
56,2
54,1
53,8
50,0
50,0
48,7
46,4
43,8
43,5
41,7
39,7
38,0
36,7
29,8
25,0
24,1
24,1
16,2
22,9
28,6
27,0
21,8
37,4
34,5
35,6
36,1
40,4
37,5
44,0
33,3
46,4
53,8
49,3
49,6
55,6
56,3
57,1
61,9
68,5
70,5
73,7
80,9
5,7
1,1
4,8
10,9
0,9
5,5
8,2
9,8
5,8
12,5
6,0
17,9
7,1
2,5
7,2
8,7
4,8
5,6
6,1
8,3
6,5
5,4
2,3
2,9
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
In Jena-Ost empfinden die meisten jungen Menschen die Anzahl an Spielplätzen als genau richtig (80,9%) – ebenso wie das Freizeitangebot im Musikbereich. Jedoch feh-len dort 61,7% der Befragten eine Bibliothek bzw. ein Lesecafé.
Abb. 98 Angebote im Stadtteil Jena-Ost
82 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
andere Sprachen lernen
Erste Hilfe Kurse
Zirkus/ Artistik
Radio machen
Theater spielen
sich politisch engagieren
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
sich mit Tieren beschäftigen
Disco/ tanzen
sich handwerklich/ technisch betätigen
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)
sich beruflich orientieren
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
sich ehrenamtlich engagieren
Feste/ feierliche Veranstaltungen
Spiele/ Wettkämpfe
skaten/ borden
Bibliothek/ Lesecafé
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
Sport treiben
Tätigkeiten am Computer
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
Spielplatz/ Bolzplatz
67,3
64,8
64,0
60,0
59,6
56,8
56,2
55,0
52,3
49,5
46,2
45,1
44,6
43,0
41,5
40,1
38,7
38,0
34,0
32,2
26,5
26,3
25,0
19,4
29,3
32,8
28,8
30,8
34,9
36,0
36,2
38,9
42,0
42,9
46,2
47,9
52,2
51,8
55,9
54,2
55,8
52,9
63,0
62,0
69,2
66,1
70,5
76,8
3,4
2,3
7,2
9,2
5,5
7,2
7,6
6,0
5,7
7,7
7,6
7,0
3,3
5,2
2,5
5,7
5,5
9,1
3,1
5,8
4,3
7,5
4,5
3,9
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
Für den Planungsraum Jena-West ergeben sich folgende Ergebnisse: Spielplät-ze/Bolzplätze sind nach der Mehrzahl der Befragten in Jena-West ausreichend vor-handen (76,8%); ebenso die Möglichkeiten, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.
Abb. 99 Freizeitaktivitäten in Jena-West
83 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
andere Sprachen lernen
Zirkus/ Artistik
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)
Radio machen
Erste Hilfe Kurse
Theater spielen
Disco/ tanzen
sich mit Tieren beschäftigen
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
sich politisch engagieren
Bibliothek/ Lesecafé
sich handwerklich/ technisch betätigen
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
Feste/ feierliche Veranstaltungen
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
Tätigkeiten am Computer
sich beruflich orientieren
sich ehrenamtlich engagieren
Spiele/ Wettkämpfe
skaten/ borden
Sport treiben
Spielplatz/ Bolzplatz
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
64,6
63,6
61,6
59,0
57,9
55,6
54,5
54,5
51,4
49,4
47,1
46,7
42,7
38,7
36,8
35,1
34,3
33,3
30,9
29,3
27,4
21,7
17,9
17,9
29,1
34,5
33,0
33,0
35,1
36,5
38,2
45,5
41,9
48,2
47,1
48,9
49,3
53,8
56,8
54,3
55,6
64,3
67,3
61,6
64,6
70,3
75,5
71,5
6,3
1,8
5,4
8,0
7,0
7,9
7,3
0,0
6,7
2,4
5,9
4,4
8,0
7,5
6,4
10,6
10,2
2,4
1,8
9,1
8,0
8,0
6,6
10,6
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
Für den Planungsraum Winzerla zeigen sich u.a. folgende Daten: Angebote zum Spra-chen erlernen und Angebote für Zirkus/Artistik sind den meisten der Befragten aus Winzerla zu wenig vorhanden. Chancen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen bzw. Möglichkeiten zum Sport treiben sind für über 70% der Winzerla-er/innen ausreichend.
Abb. 100 Freizeitaktivitäten in Winzerla
84 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0100,0
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
Radio machen
Disco/ tanzen
Erste Hilfe Kurse
Zirkus/ Artistik
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)
sich mit Tieren beschäftigen
andere Sprachen lernen
sich politisch engagieren
Theater spielen
Feste/ feierliche Veranstaltungen
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
sich beruflich orientieren
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
sich handwerklich/ technisch betätigen
Spiele/ Wettkämpfe
Bibliothek/ Lesecafé
skaten/ borden
sich ehrenamtlich engagieren
Tätigkeiten am Computer
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
Sport treiben
Spielplatz/ Bolzplatz
63,3
63,1
59,5
57,8
56,6
53,9
53,0
51,9
50,4
50,0
49,5
42,8
41,0
40,5
37,0
36,2
33,0
31,5
31,3
28,4
24,5
21,6
21,3
17,3
30,3
29,8
33,8
33,0
26,5
39,6
37,5
41,2
36,9
33,3
32,3
48,9
50,3
54,1
55,8
48,9
58,9
63,3
51,7
54,1
61,0
70,2
70,2
71,5
6,4
7,1
6,8
9,2
16,8
6,5
9,5
7,0
12,8
16,7
18,2
8,3
8,7
5,4
7,2
14,9
8,1
5,2
17,1
17,4
14,5
8,2
8,5
11,3
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
Folgende Ergebnisse für den Planungsraum Lobeda werden deutlich:
Abb. 101 Freizeitaktivitäten in Lobeda
85 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
andere Sprachen lernen
Radio machen
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
Zirkus/ Artistik
Erste Hilfe Kurse
Theater spielen
Disco/ tanzen
sich politisch engagieren
Bibliothek/ Lesecafé
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)
sich beruflich orientieren
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
Spiele/ Wettkämpfe
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
sich ehrenamtlich engagieren
sich handwerklich/ technisch betätigen
skaten/ borden
sich mit Tieren beschäftigen
Tätigkeiten am Computer
Feste/ feierliche Veranstaltungen
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
Spielplatz/ Bolzplatz
Sport treiben
81,7
76,0
73,8
71,9
71,8
67,7
67,1
63,8
58,8
56,8
56,0
51,4
49,7
48,7
48,2
46,2
44,8
42,2
37,4
31,9
30,8
28,7
25,0
21,8
16,0
18,0
20,9
22,8
23,4
24,6
29,3
27,7
34,3
37,7
38,5
41,9
44,7
48,1
44,6
46,9
48,7
52,4
52,6
56,5
65,0
63,6
69,7
72,6
2,3
6,0
5,2
5,3
4,8
7,7
3,7
8,5
6,9
5,6
5,5
6,8
5,7
3,2
7,3
6,9
6,5
5,4
10,0
11,5
4,2
7,7
5,3
5,6
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
Der Bedarf an Angeboten zum Sprache lernen ist bei den Befragten aus den Gemein-den am ausgeprägtesten. 81,7% geben hier an, das dafür zu wenig Angebote im Stadtteil vorhanden sind; gefolgt von den Möglichkeiten zum „Radio machen“. Ähn-lich wie in den anderen Planungsräumen sind die Angebote an Spiel-/Bolzplätzen und zum Sport treiben ausreichend.
Abb. 102 Freizeitaktivitäten in den Gemeinden
86 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Eine differenzierte Betrachtung der Freizeitmöglichkeiten nach Geschlecht sowie den Planungsräumen zeigt folgende Tabelle:
Freizeit-aktivitäten
Bewer-tung
Ge-schlecht
Jena- Nord
Jena- Ost
Jena-West
Winzerla Lobeda Gemeinden
Erlebnisak-tivitäten
"zu viel" männlich 2,2 0,0 2,4 7,7 9,9 6,2
weiblich 0,0 2,2 2,8 3,6 2,2 5,2
"zu wenig" männlich 50,0 63,4 68,3 61,5 59,3 75,3
weiblich 58,2 73,9 68,8 61,8 65,6 73,2
andere Sprachen lernen
"zu viel" männlich 4,4 3,8 4,2 5,0 16,1 3,6
weiblich 3,9 7,4 1,4 7,9 10,4 1,5
"zu wenig" männlich 57,8 69,2 64,6 62,5 48,4 72,7
weiblich 74,5 55,6 65,2 65,8 55,2 89,6
Erste Hilfe Kurse
"zu viel" männlich 8,7 0,0 6,8 6,3 16,7 5,5
weiblich 3,0 8,1 3,4 10,0 4,9 1,6
"zu wenig" männlich 58,7 73,9 59,1 53,1 54,8 70,9
weiblich 63,6 67,6 69,0 56,7 60,7 75,0
Radio ma-chen
"zu viel" männlich 5,9 10,7 4,0 8 11,6 9,1
weiblich 7,7 0,0 8,0 6,9 2,9 2,1
"zu wenig" männlich 61,8 42,9 60,0 60 65,1 75
weiblich 65,4 38,2 58,0 62,1 62,9 78,7
Zirkus/ Ar-tistik
"zu viel" männlich 20,7 17,4 13,3 5,3 27,1 7,1
weiblich 4,5 3,6 4,5 0 5,2 3,2
"zu wenig" männlich 27,6 73,9 46,7 57,9 54,2 69,0
weiblich 47,7 67,9 72,7 65,7 62,1 74,6
Disco/ tan-zen
"zu viel" männlich 3,7 8,3 2,7 0,0 3,8 3,6
weiblich 7,4 0,0 8,2 0,0 4,9 4,0
"zu wenig" männlich 40,7 75,0 40,5 64,7 65,4 57,1
weiblich 63,0 70,0 59,2 41,7 58,5 70,0
Theater spielen
"zu viel" männlich 19,0 22,7 13,3 14,3 32,6 12,2
weiblich 2,2 2,7 1,4 2,9 6,1 4,3
"zu wenig" männlich 38,1 40,9 51,1 42,9 41,9 57,1
weiblich 56,5 62,2 60,8 61,8 57,1 72,9
sich für den Natur-schutz/ die Umwelt einsetzen
"zu viel" männlich 5,3 16,7 6,0 5,3 11,5 9,2
weiblich 2,4 0,0 5,8 0,0 2,6 2,4
"zu wenig" männlich 59,6 43,3 50 52,6 45,9 50,8
weiblich 53,7 67,5 58,1 46,3 63,6 48,2
sich poli-tisch enga-gieren
"zu viel" männlich 12,8 25 14,0 12,5 19,5 8,7
weiblich 7,7 5,9 2,2 0,0 10,0 9,1
"zu wenig" männlich 43,6 50,0 46,0 41,7 48,8 58,7
weiblich 50,0 52,9 65,2 53,8 46,7 65,9
kulturelle Veranstal-tungen
"zu viel" männlich 13,3 2,3 8,8 13,6 13,2 5,3
weiblich 2,9 7,7 4,1 4,0 6,9 5,6
"zu wenig" männlich 41,3 55,8 42,5 59,1 50,0 61,8
weiblich 58,6 46,2 48 60,0 52,9 50,9
87 Freizeitangebote
Freizeit-aktivitäten
Bewer-tung
Ge-schlecht
Jena- Nord
Jena- Ost
Jena-West
Winzerla Lobeda Gemeinden
Bibliothek/ Lesecafé
"zu viel" männlich 2,2 2,0 6,5 4,9 3,1 7,7
weiblich 1,2 0,0 1,3 4,3 6,9 5,4
"zu wenig" männlich 55,9 56 29,0 49,2 34,7 58,2
weiblich 65,4 68,3 35,3 42,0 32,3 58,6
kreativ be-tätigen
"zu viel" männlich 5,9 8,6 4,2 12,5 10,6 6,6
weiblich 2,7 3,4 4,6 4,3 6,5 5,2
"zu wenig" männlich 37,3 31,4 45,8 27,5 39,4 54,1
weiblich 45,2 42,4 41,3 44,7 44,6 58,3
sich beruf-lich orien-tieren
"zu viel" männlich 6,7 30,8 5,4 4,8 6,9 9,4
weiblich 16,7 0,0 2,0 0,0 2,6 5,3
"zu wenig" männlich 33,3 38,5 32,4 33,3 37,9 43,8
weiblich 33,3 52,9 55,1 36,8 43,6 55,3
sich hand-werklich/ technisch betätigen
"zu viel" männlich 9,4 9,1 8,5 10,8 20,5 5,1
weiblich 5,1 6,1 5,3 5,7 8,6 5,8
"zu wenig" männlich 32,1 36,4 35,6 29,7 35,6 46,2
weiblich 41 51,5 53,3 57,1 39,7 44,9
sich ehren-amtlich engagieren
"zu viel" männlich 7,1 11,1 4,9 5,6 28,1 9,8
weiblich 6,7 0,0 0,0 0,0 4,5 4,5
"zu wenig" männlich 26,2 48,1 34,1 33,3 29,8 49,2
weiblich 50,0 58,3 48,5 28,1 27,3 40,9
Spiele/ Wettkämp-fe
"zu viel" männlich 2,6 12,5 3,8 9,1 8,1 2,6
weiblich 7,8 0,0 4,4 10 7,5 3,0
"zu wenig" männlich 34,2 50,0 30,8 31,8 36,4 51,3
weiblich 45,1 44,7 44,4 26,0 30,1 46,5
skaten/ bor-den
"zu viel" männlich 6,3 6,7 10,8 13,0 18,5 5,9
weiblich 5,4 5,3 8,0 4,8 15,8 4,6
"zu wenig" männlich 46,9 30,0 25,7 21,7 30,4 45,6
weiblich 50,0 47,4 47,0 33,9 27,7 39,1
Feste/ feier-liche Veran-staltungen
"zu viel" männlich 2,2 15,2 7,7 9,6 10,3 3,4
weiblich 2,9 3,1 3,3 3,1 7,1 4,5
"zu wenig" männlich 31,5 41,3 37,4 28,8 44,3 34,1
weiblich 39,1 40,6 41,8 42,2 38,1 29,1
Musik ma-chen
"zu viel" männlich 5,2 8,9 4,2 15,2 12,2 8,2
weiblich 5,3 3,1 5,0 6,8 1,1 5,6
"zu wenig" männlich 39 20,0 30,6 30,4 47,3 46,6
weiblich 45,3 25,0 34,2 40,9 29,5 49,1
Tätigkeiten am Compu-ter
"zu viel" männlich 6,7 5,0 9,5 14,3 17,0 14,1
weiblich 14,5 13,9 5,4 6,3 10,3 8,3
"zu wenig" männlich 39,3 37,5 20,2 32,1 24,0 34,1
weiblich 21,8 22,2 31,2 35,4 25,3 32,3
Sport trei-ben
"zu viel" männlich 8,8 10,9 6,2 9,8 11,9 6,9
weiblich 6,5 1,6 2,9 7,2 5,0 5,1
"zu wenig" männlich 25,5 18,2 20,6 23,0 22,9 22,8
88 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Freizeit-aktivitäten
Bewer-tung
Ge-schlecht
Jena- Nord
Jena- Ost
Jena-West
Winzerla Lobeda Gemeinden
weiblich 31,5 33,3 26,1 21,7 19,2 22,1
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
"zu viel" männlich 5,6 3,8 3,1 11,1 10,6 9,5
weiblich 2,2 0,0 3,9 9,9 7,1 6,1
"zu wenig" männlich 19,6 21,2 14,4 13,9 23,9 29,8
weiblich 27,5 24,7 30,3 19,7 18,9 27,9
Spielplatz/ Bolzplatz
"zu viel" männlich 8,7 1,8 6,4 7,1 15,0 7,0
weiblich 1,2 1,4 1,9 5,4 8,0 3,9
"zu wenig" männlich 28,7 16,1 14,5 21,4 19,7 29,0
weiblich 30,2 16,7 21,7 16,2 15,3 21,1
sich mit Tieren be-schäftigen
"zu viel" männlich 5,1 3,7 4,9 6,4 10,1 7,8
weiblich 3,3 0,0 2,9 7,7 3,3 11,6
"zu wenig" männlich 49,2 33,3 49,2 53,2 46,8 41,6
weiblich 61,7 51,1 55,3 50 58,2 32,2 Tabelle 14 Freizeitaktivitäten nach Geschlecht und Planungsraum in Prozent
So geben beispielsweise 61,7% der Mädchen aus Jena-Nord an, dass es zu wenige An-gebote gibt, um sich mit Tieren zu beschäftigen. 49,2% der Jungen aus diesem Pla-nungsraum sehen das ebenfalls so.
Im Folgenden werden nur die Befragten nach dem Alter und dem Planungsraum dar-gestellt, die die Freizeitaktivitäten mit „zu wenig“ vorhanden eingeschätzt haben.
Freizeitaktivitäten Alter Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
Erlebnisaktivitäten 9 bis 13 55,4 66,1 64,3 57,8 61,0 69,2
14 bis 20 50,0 74,1 71,0 67,4 67,1 81,1
andere Sprachen lernen
9 bis 13 63,9 61,5 62,0 60,0 47,9 86,4
14 bis 20 67,7 65,4 65,2 68,3 56,9 78,6
Erste Hilfe Kurse 9 bis 13 65,3 79,4 74,0 52,8 58,6 74,6
14 bis 20 51,7 57,7 54,7 57,7 56,8 72,5
Radio machen 9 bis 13 68,3 47,4 61,5 65,6 60,4 77,8
14 bis 20 47,1 29,2 54,2 54,5 67,7 81,8
Zirkus/ Artistik 9 bis 13 42,6 71,4 67,7 62,1 62,9 70,5
14 bis 20 39,1 68,8 54,3 64,0 48,6 74,5
Disco/ tanzen 9 bis 13 0,0 0,0 0,0 33,3 55,6 80,0
14 bis 20 53,8 80,0 50,6 52,6 60 64,7
Theater spielen 9 bis 13 48,1 51,4 58,3 50 53,6 70,3
14 bis 20 48,5 58,3 56,4 59,3 44,4 65,5
sich für den Natur-schutz/ die Umwelt einsetzen
9 bis 13 54,5 60,4 60,9 45,8 57,6 46,5
14 bis 20 55,6 44,4 45,8 54,8 50,0 52,3
sich politisch en-gagieren
9 bis 13 45,7 52,4 61,9 40 48,8 65,1
14 bis 20 42,9 53,3 50 53,3 42,9 61,2
kulturelle Veran-staltungen
9 bis 13 47,4 43,1 40,8 53,7 47,6 45,5
14 bis 20 50,0 59,0 49,5 67,5 55,6 69,5
Bibliot./ Lesecafé 9 bis 13 58,7 54,8 30,8 34,8 32,8 58,0
89 Freizeitangebote
Freizeitaktivitäten Alter Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
14 bis 20 62,1 70,8 34,9 54,1 33,3 60,7
kreativ betätigen 9 bis 13 42,0 34,5 41,5 36,0 45,7 58,4
14 bis 20 40,5 43,2 47,0 37,8 37,3 57,6
sich beruflich ori-entieren
9 bis 13 0,0 0,0 0,0 0,0 16,7 57,1
14 bis 20 36,5 60,0 45,6 38,9 42,2 51,6
sich handwerklich/ technisch betäti-gen
9 bis 13 36,8 40,0 43,6 48,8 39,7 49,4
14 bis 20 33,3 50,0 46,4 34,5 32,7 41,8
sich ehrenamtlich engagieren
9 bis 13 10,5 60,0 47,3 31,8 28,1 43,9
14 bis 20 25 40,0 37,7 28,6 28,9 46,7
Spiele/ Wettkämp-fe
9 bis 13 40,3 47,2 36,8 26,9 31,2 45,1
14 bis 20 36,5 44,4 41,4 31,0 35,7 55,3
skaten/ borden 9 bis 13 45,6 34,9 26,1 29,3 33,0 40,5
14 bis 20 52,0 46,2 48,1 28,0 25,9 44,4
Feste/ feierliche Veranstaltungen
9 bis 13 27,5 37,3 32,7 37,5 45,8 27,0
14 bis 20 43,9 43,2 47,7 34,6 35,2 37,1
Musik machen 9 bis 13 40,2 19,4 30,6 33,3 38,7 44,3
14 bis 20 43,9 28,6 36,0 38,5 35,7 54,9
Tätigkeiten am Computer
9 bis 13 26,8 17,0 29,8 31,5 26,2 32,0
14 bis 20 38,6 48,4 21,8 36,0 22,6 34,2
Sport treiben 9 bis 13 24,3 20,3 17,9 25,0 21,1 18,5
14 bis 20 34,1 35,6 30,5 19,0 21,0 26,9
mit anderen Men-schen in Kontakt kommen
9 bis 13 19,6 20,0 19,7 17,6 18,5 23,3
14 bis 20 28,0 26,4 29,0 15,9 23,9 35,6
Spielplatz/ Bolz-platz
9 bis 13 28,2 16,5 13,5 22,7 20,4 19,8
14 bis 20 30,2 14,0 25,2 14,5 13,7 30,1
sich mit Tieren beschäftigen
9 bis 13 51,9 40,4 52,3 47,5 48,0 31,0
14 bis 20 63,2 52,2 55,4 57,5 58,9 43,7 Tabelle 15 "zu wenige" Freizeitaktivitäten nach Alter und Planungsraum in Prozent
90 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
sich mit Tieren beschäftigen
Erlebnisaktivitäten
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
Disco/ tanzen
Spielplatz/ Bolzplatz
kulturelle Veranstaltungen
Feste/ feierliche Veranstaltungen
Zirkus/ Artistik
Erste Hilfe Kurse
Spiele/ Wettkämpfe
sich beruflich orientieren
skaten/ borden
sich handwerklich/ technisch betätigen
Radio machen
kreativ betätigen
Bibliothek/ Lesecafé
Tätigkeiten am Computer
Theater spielen
sich politisch engagieren
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
Sport treiben
Musik machen
andere Sprachen lernen
sich ehrenamtlich engagieren
21,1
20,6
18,6
16,7
13,9
13,5
13,5
13,2
12,8
12,3
11,7
10,9
10,9
10,8
10,7
10,4
10,1
9,9
9,6
9,2
9,1
8,4
8,4
8,0
24,3
34,4
19,9
34,9
49,2
41,8
43,2
17,5
19,3
37,8
41,0
38,4
24,0
18,1
37,0
56,9
33,4
23,2
16,5
52,3
55,7
44,4
29,1
20,0
3,1
3,0
2,2
4,7
6,5
5,6
5,5
3,8
2,6
4,7
5,3
5,8
3,9
2,4
4,0
5,6
5,9
4,0
4,0
6,3
6,3
5,1
3,3
3,2
51,5
42,0
59,4
43,8
30,4
39,0
37,7
65,4
65,3
45,2
42,0
44,8
61,2
68,7
48,3
27,1
50,6
62,9
69,8
32,3
28,9
42,1
59,2
68,8
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel weiß nicht
3.9.3 Bedarfseinschätzung für die ganze Stadt Jena
Zuletzt sollten die Kinder und Jugendliche die Angebote in Jena insgesamt bewerten. Als genau richtig empfinden die Befragten die Angebote Bibliothek/Lesecafé (56,9%), Sport treiben (55,7%) sowie „mit anderen Menschen in Kontakt kommen“ (52,3%). 21,1% fehlen Möglichkeiten, sich mit Tieren zu beschäftigen, bzw. 20,6% sind die Er-lebnisaktivitäten zu wenig.
Abb. 103 Freizeitangebote in Jena I
91 Freizeitangebote
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
sich für den Naturschutz/ die Umwelt einsetzen
sich mit Tieren beschäftigen
Zirkus/ Artistik
Erste Hilfe Kurse
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
Radio machen
sich politisch engagieren
Disco/ tanzen
sich handwerklich/ technisch betätigen
Theater spielen
sich ehrenamtlich engagieren
Spiele/ Wettkämpfe
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater)
Feste/ feierliche Veranstaltungen
kreativ betätigen (z.B. malen, töpfern, sprayen)
andere Sprachen lernen
Tätigkeiten am Computer
sich beruflich orientieren
Spielplatz/ Bolzplatz
skaten/ borden
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument…
Bibliothek/ Lesecafé
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
Sport treiben
45,7
43,4
38,3
36,9
35,5
34,5
31,9
29,7
28,0
26,6
25,5
22,4
22,2
21,7
20,8
20,7
20,4
20,2
20,0
19,8
14,6
14,3
13,5
12,8
48,9
50,1
50,7
55,7
59,2
57,7
54,8
62,0
61,9
62,6
64,3
68,9
68,6
69,4
71,5
71,3
67,6
70,6
70,7
69,7
76,6
78,0
77,2
78,4
5,3
6,4
11,0
7,4
5,2
7,7
13,4
8,3
10,1
10,8
10,2
8,6
9,3
8,9
7,7
8,1
12,0
9,1
9,3
10,5
8,9
7,7
9,3
8,8
in Prozent
zu wenig genau richtig zu viel
Das folgende Diagramm zeigt wiederum die Einschätzung der Befragten für die ge-samte Stadt ohne die Kategorie „weiß nicht“. Somit wurden nur diejenigen berück-sichtigt, die eine konkrete Bewertung im Sinne von „zu wenig“; „genau richtig“ oder „zu viel“ vorgenommen haben.
Abb. 104 Freizeitangebote in Jena II
92 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Die Veränderungen im Antwortverhalten in Bezug auf die Geschlechterverteilung zeigt die nachfolgende Tabelle:
Freizeitaktivitäten Geschlecht zu wenig zu viel
sich für den Naturschutz/ die Um-welt einsetzen
männlich 42,6 6,9
weiblich 48,8 2,6
sich mit Tieren beschäftigen männlich 41,1 7,5
weiblich 45,1 4,4
Erste Hilfe Kurse männlich 38,4 8,2
weiblich 36,1 5,6
Radio machen männlich 35,2 10,3
weiblich 33,5 4,8
Erlebnisaktivitäten (Klettern, Boot fahren)
männlich 35,1 7,3
weiblich 36,5 2,7
Zirkus/ Artistik männlich 32,8 18,5
weiblich 41,9 5,3
sich politisch engagieren männlich 30,3 17,3
weiblich 32,2 8,0
Disco/ tanzen männlich 28,8 9,2
weiblich 30,6 6,3
sich handwerklich/ technisch betä-tigen
männlich 28,3 13,3
weiblich 27,0 6,0
Theater spielen männlich 23,0 19,4
weiblich 27,9 5,8
sich ehrenamtlich engagieren männlich 22,7 14,1
weiblich 26,6 5,3
Tätigkeiten am Computer männlich 22,0 11,7
weiblich 18,0 12,2
kulturelle Veranstaltungen (z.B. Theater, Festivals, Konzerte)
männlich 21,8 13,7
weiblich 22,8 5,6
andere Sprachen lernen männlich 21,6 9,7
weiblich 18,7 7,1
kreativ betätigen (z.B. malen, töp-fern, sprayen)
männlich 20,9 12,1
weiblich 20,6 4,6
Feste/ feierliche Veranstaltungen männlich 20,8 11,5
weiblich 21,4 6,4
Spielplatz/ Bolzplatz männlich 20,6 11,6
weiblich 19,0 6,7
Spiele/ Wettkämpfe männlich 20,4 9,6
weiblich 23,8 7,3
sich beruflich orientieren in Jena männlich 18,5 11,3
weiblich 21,0 7,0
skaten/ borden männlich 17,6 13,0
weiblich 19,5 8,4
93 Berufliche Zukunft
Musik machen (singen, Chor, ein Instrument spielen)
männlich 16,2 12,6
weiblich 13,2 5,7
Bibliothek/ Lesecafé männlich 15,5 9,4
weiblich 13,5 6,1
mit anderen Menschen in Kontakt kommen
männlich 13,3 10,8
weiblich 13,3 7,8
Sport treiben männlich 12,1 11,0
weiblich 13,3 6,8 Tabelle 16 Freizeitaktivitäten für die gesamte Stadt Jena nach Geschlecht
Bei der Differenzierung nach Alter ergeben sich bei einigen Aussagen signifikante Zu-sammenhänge. Auch hier wurden wiederum nur die Ausprägungen „genau richtig“ und „zu wenig“ berücksichtigt. Bei einem Vergleich der Alterskategorien fällt auf, dass hauptsächlich die Älteren (14-20 Jahre) die dargestellten Angebote als genau richtig empfinden. Ausgenommen ist die Kategorie „sich für den Naturschutz/die Umwelt“ engagieren. Am höchsten liegt bei dieser Altersgruppe der Prozentwert bei „mit ande-ren Menschen in Kontakt kommen“ (58,3%). Den Älteren fehlen allerdings am meisten kulturelle Veranstaltungen (16,3%).
4 B E R U F L I C H E Z U K U N F T
Nachdem im Abschnitt zur Lebenszufriedenheit kurz auf die Frage eingegangen wur-de, wie zufrieden die Jugendlichen mit ihren Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind, soll es im Folgenden darum gehen, ihre berufliche Zukunft detaillierter zu betrachten.
4.1 Wunschberuf
Zunächst wurden die Kinder und Jugendlichen gebeten anzugeben, ob sie einen Wunschberuf haben. Dies bejahten 71,1%, wobei hier eine leichte Steigerung gegen-über 2009 (68,0%) zu erkennen ist. Differenziert man nach dem angestrebten Schul-abschluss, ergibt sich, dass sowohl die Hauptschüler/innen (75,7%) als auch die Real-schüler/innen (75,1%) häufiger einen konkreten Wunschberuf haben, als dies bei Gymnasiasten/innen (69,3%) der Fall ist. Somit ergibt sich ein ähnliches Bild wie schon 2004 (Hauptschüler/innen: 83,3%, Realschüler/innen: 82,5% und Gymnasiasten/innen: 73,1%). Wie in der Abbildung ersichtlich ist, setzt sich damit der Trend, das Gymnasi-asten/innen gegenüber den beiden anderen Schulformen eher unschlüssig in Bezug auf ihre spätere Berufswahl sind, fort.
94 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
ja nein ja nein ja nein ja nein
2011 2009 2006 2004
75,7
24,3
71,4
28,6
83,3
16,7
83,3
16,7
75,1
24,9
78,6
21,4
88,2
11,8
82,5
17,5
69,3
30,7
62,0
38,0
69,2
30,8
73,1
26,9
in P
roze
nt
HS RS Gym
Zusätzlich zum Vorhandensein eines Berufswunsches wurden die Kinder und Jugend-lichen nach ihrem konkreten Wunschberuf gefragt. Die folgende Tabelle zeigt die zehn am häufigsten genannten Berufe. Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen.
Weiterhin wurde danach gefragt, ob die Kinder und Jugendlichen der Meinung sind, dass sich ihr Berufswunsch mit ihrem angestrebten Schulabschluss realisieren lässt. Im Folgenden sind nur diejenigen dargestellt, die einen konkreten Berufswunsch ha-ben (N=1.513). 68,1% der Befragten sind sich diesbezüglich sicher, 4,5% sind nicht der Ansicht, dass sie ihren Berufswunsch mit ihrem angestrebten Schulabschluss verwirk-lichen können und 27,4% wissen es noch nicht. In der Studie von 2009 waren sich noch 83% der Kinder und Jugendlichen sicher, mit ihrem angestrebten Schulabschluss ihren Berufswunsch erreichen zu können, während nur 13,7% diesbezüglich unsicher waren und 3,3% die Frage verneinten.
Wunschberuf Anzahl der Nennungen in Prozent
Arzt/Ärztin 108 4,6
Erzieher/in 74 3,2
Lehrer/in 68 2,9
Sportler/in 60 2,6
kaufmännische Berufe 54 2,3
Tierarzt/Tierärztin 50 2,1
Polizist/in 49 2,1
Architekt/in 47 2,0
Musiker/in 43 1,8
Informatiker/in 37 1,6
Tabelle 17 Wunschberufe
Abb. 105 Wunschberuf und Schulabschluss im Vergleich
95 Berufliche Zukunft
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
Ist
dei
nW
un
sch
ber
uf
mit
de
ine
m je
tzig
enN
ote
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sch
ber
uf
mit
de
ine
man
ges
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ten
Sch
ula
bsc
hlu
ssre
alis
ierb
ar?
34,7
38,3
53,7
34,0
58,1
78,3
18,8
18,1
13,7
18,4
6,2
2,1
46,5
43,6
32,6
47,6
35,8
19,6
in Prozent
ja nein weiß nicht
Neu in dieser Jugendstudie ist die Frage, ob sich der Berufswunsch der Schüler/innen mit ihrem aktuellen Notendurchschnitt erfüllen lässt. 47,1% bejahen dies, 37,7% sind sich diesbezüglich nicht sicher und 15,1% wissen, dass sie mit ihrem jetzigen Noten-durchschnitt ihren Berufswunsch nicht erfüllen können.
In der folgenden Abbildung sind die Ergebnisse zu den im Vorangegangenem be-schriebenen zwei Fragen differenziert nach der Art des angestrebten Schulabschlus-ses dargestellt. Kinder und Jugendliche, die ein Gymnasium besuchen, sind sich so-wohl in Bezug auf ihren Schulabschluss (78,3%) als auch hinsichtlich ihres Noten-durchschnittes (53,7%) signifikant sicherer, was die Realisierbarkeit ihres Berufswun-sches angeht, als Schüler/innen der beiden anderen Schulformen (Realschüler/innen: 58,1% bzw. 38,3%; Hauptschüler/innen: 34,0% bzw. 34,7%).
Fragt man die Kinder und Jugendlichen wie sie ihr Leistungsniveau innerhalb der Klas-se einschätzen und setzt dies in Relation zu der Frage, ob sie ihren Berufswunsch mit dem angestrebten Schulabschluss bzw. dem jetzigen Notendurchschnitt verwirkli-chen können, ergibt sich folgendes Bild. Hinsichtlich beider Bereiche lässt sich fest-stellen, dass Schüler/innen, die sich im vorderen Leistungsdrittel sehen, ihre Chancen signifikant besser einschätzen, als Schüler/innen im mittleren oder hinteren Leis-tungsdrittel.
Abb. 106 Realisierbarkeit des Wunschberufes und Schulabschluss
96 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
4.2 Sicherheit über die berufliche Zukunft
Unabhängig vom Berufswunsch wurden die Jugendlichen weiterhin gefragt, wie sicher sie sich bereits über ihre berufliche Zukunft sind.
Im Vergleich mit den Jahren 2009 und 2006 fällt auf, dass sowohl der Anteil derer die sich sehr sicher sind (14,1%; 2009: 20,7%; 2006: 16,0%), als auch der Anteil der Ju-gendlichen, die sich unsicher (14,3%; 2009: 16,9%; 2006: 16,2%) bzw. sehr unsicher sind (10,3%; 2009: 12,0%; 2006: 8,2%) abgenommen hat. Der Anteil derer die sich sicher (29,8%) bzw. teilweise sicher (31,5%) sind hat hingegen zugenommen.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
hinteres Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
vorderes LeistungsdrittelIs
t d
ein
Wu
nsc
hb
eru
f m
itd
ein
em
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igen
No
ten
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sch
ber
uf
mit
de
ine
m a
ng
estr
ebte
nS
chu
lab
sch
luss
real
isie
rbar
?
11,2
38,0
72,4
48,0
62,6
84,3
38,4
16,2
7,6
12,6
5,3
1,0
50,4
45,8
20,0
39,4
32,1
14,7
in Prozent
ja nein weiß nicht
Abb. 107 Realisierbarkeit des Wunschberufes und Leistungsniveau
97 Berufliche Zukunft
Differenziert man nach dem Geschlecht der Jugendlichen, sind sich die männlichen Befragten signifikant sicherer über ihre berufliche Zukunft, als die weiblichen Befrag-ten.
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
sehr sicher sicher teilweise sicher unsicher sehr unsicher
14,1
29,8 31,5
14,3 10,3
20,7 24,4 25,9
16,9 12,0 16,0
28,5 31,1
16,2 8,2
in P
roze
nt
2011 2009 2006
Abb. 108 Sicherheit über berufliche Zukunft im Vergleich
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
männlich
weiblich
Ges
chle
cht
51,4
37,6
27,9
34,1
20,7
28,3
in Prozent
sehr sicher/sicher teilweise sicher unsicher/sehr unsicher
Abb. 109 Sicherheit über berufliche Zukunft nach Geschlecht
98 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Jugendliche, die sich selbst eher im vorderen Leistungsdrittel (54,9%) sehen, sind sich wesentlich sicherer, was ihre berufliche Zukunft angeht als Jugendliche, die sich in das mittlere (38,5%) oder hintere Drittel (24,7%) einordnen.
Außerdem liefert die Unterscheidung nach Schulabschluss interessante Ergebnisse, die aber nicht signifikant sind. So sind sich die Jugendlichen, die einen Realschulab-schluss anstreben (47%) am sichersten im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft, gefolgt von den Gymnasiasten/innen (43,0%). Die Jugendlichen mit Ambitionen für einen Hauptschulabschluss sind sich dagegen weniger sicher (31,4%).
4.3 Pläne für die berufliche Zukunft
Neu in dieser Studie ist die Frage, welche Pläne die Jugendlichen für die Zeit nach der Schule haben. Dazu enthielt der Fragebogen eine Liste mit verschiedenen Alternati-ven, aus der die Befragten auswählen konnten. Weiterhin hatten die Befragten die Möglichkeit in einer offenen Antwortkategorie selbst etwas einzutragen.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
hinteres Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
Sch
ätze
bit
te d
ein
enL
eist
un
gss
tan
d in
ner
hal
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ein
er
Kla
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ein
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ich
ein
ord
nen
?
24,7
38,5
54,9
30,3
37,3
23,5
44,9
24,2
21,6
in Prozent
sehr sicher/sicher teilweise sicher unsicher/sehr unsicher
Abb. 110 Sicherheit berufliche Zukunft nach Leistungsniveau
99 Berufliche Zukunft
Andere Pläne Nennungen
Auslandsjahr 15
Sonstiges 10
Au Pair 7
Abitur 6
Bundeswehr 3 Abb. 112 andere Zukunftspläne
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Studium beginnen
Ausbildung/ Lehre machen
Etwas anderes
Praktikum beginnen
Weiterführende Schule besuchen
Erst einmal arbeiten/ jobben, um Geld zu verdienen
Freiwilliges soziales/ökologisches/kulturelles Jahrdurchführen/ Freiwilligendienst
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) oder ähnlichesabsolvieren
59,2
47,8
43,6
34,1
30,7
27,1
26,6
20,3
16,3
18,6
27,1
26,5
20,5
26,5
22,2
23,0
24,5
33,6
29,3
39,4
48,8
46,4
51,2
56,7
in Prozent
sehr wahrscheinlich/wahrscheinlich möglich wenig wahrscheinlich/nicht wahrscheinlich
59,2% der Jugendlichen streben nach ihrem Schulabschluss ein Studium an, gefolgt von der Gruppe Befragter, die eine Ausbildung bzw. Lehre beginnen möchten.
43,6% der Befragten gaben an, dass sie nach ihrem Schulabschluss etwas anderes als die vorgegebenen Antwortalternativen machen möchten. 51 Befragte von ihnen haben die Möglichkeit genutzt, dies wei-ter auszuführen. Die folgende Tabelle stellt die häu-figsten Antworten dar, darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen.
Insgesamt kann man feststellen, dass die Jugendli-chen eine relativ klare Vorstellung davon haben, wie ihre Zukunft aussehen soll, denn nur 26,0% haben ihr Kreuz bei dem Item „Weiß noch nicht“ gesetzt.
Betrachtet man die Frage getrennt nach Schulabschlüssen, so ergibt sich folgendes Diagramm.
Abb. 111 Pläne für die Zeit nach der Schule
100 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
Au
sbild
un
g/ L
ehre
mac
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(BV
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62,2
77,8
32,0
42,9
28,0
15,2
17,6
14,5
80,8
20,6
17,5
31,2
47,1
34,0
22,5
18,9
14,7
19,8
14,3
30,4
19,6
8,8
25,5
11,9
14,7
21,4
22,3
23,5
25,5
26,5
18,9
7,5
48,2
42,9
41,6
65,2
73,5
60,0
7,3
64,7
61,1
46,5
29,4
40,5
51,0
in Prozent
sehr wahrscheinlich/wahrscheinlich möglich wenig wahrscheinlich/nicht wahrscheinlich
Während bei den Gymnasiasten/innen der Wunsch zu studieren (80,8%) deutlich überwiegt, planen sowohl die Realschüler/innen (77,8%), als auch die Hauptschü-ler/innen (62,2%) eher eine Ausbildung/Lehre nach der Schule zu beginnen.
Abb. 113 Zukunftspläne getrennt nach Schulabschlüssen
101 Berufliche Zukunft
Jugendliche deren Eltern beide arbeitslos sind wollen signifikant häufiger eine weiter-führende Schule besuchen (43,8%), als Jugendliche bei denen nur ein Elternteil ar-beitslos ist (35,7%) oder beide Eltern arbeiten (28,4%).
Unterscheidet man nach dem Leistungsstand, dem sich die Jugendlichen innerhalb der Klasse zuordnen, ist auffällig, dass Jugendliche, die sich dem hinteren Leistungs-drittel zuordnen signifikant weniger ein Studium (40,0%; gegenüber: mittleren: 53,4% und vorderen Leistungsdrittel: 73,1%) aufnehmen wollen. Dafür streben sie häufiger eine Ausbildung/Lehre an (56,8%) bzw. wollen, bevor sie sich endgültig festlegen erst einmal arbeiten bzw. jobben gehen (40,5%), um Geld zu verdienen.
0,010,020,030,040,050,060,070,080,090,0
100,0
keiner arbeitsloseiner arbeitslosbeide arbeitslos
Weiterführende Schule besuchen
28,4 35,7 43,8
20,9 19,3 10,9
50,7 45,0 45,3
in P
roze
nt
sehr wahrscheinlich/wahrscheinlich möglich wenig wahrscheinlich/nicht wahrscheinlich
Abb. 114 Zukunftspläne nach Arbeitsstatus der Eltern
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
Au
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44,1
48,5
56,8
17,3
20,3
27,5
73,1
53,4
40,0
21,8
28,3
40,5
13,6
21,8
18,2
17,3
27,1
20,0
9,5
20,4
17,6
23,4
28,7
22,6
42,3
29,7
25,0
65,3
52,6
52,5
17,5
26,3
42,4
54,8
43,0
36,9
in Prozent
sehr wahrscheinlich/wahrscheinlich möglich wenig wahrscheinlich/nicht wahrscheinlich
Abb. 115 Zukunftspläne nach Leistungsstand
102 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
4.4 Kommunikation über berufliche Zukunft
Es interessierte ebenfalls, wie häufig die Jugendlichen mit bestimmten Personen über ihre berufliche Zukunft sprechen. Dazu wurde ihnen eine Liste von Personen zur Aus-wahl vorgegeben. Weiterhin hatten die Befragten in einer offenen Antwortkategorie die Möglichkeit selbst etwas einzutragen. Am häufigsten dienen die Eltern (sehr häufig: 33,1%; häufig: 34,9%) den Jugendlichen als Ansprechpartner, gefolgt von den Freunden (sehr häufig: 20,3%; häufig: 34,6%). Am wenigsten nutzen die Befragten Freizeitpädagogen/innen als Ansprechpart-ner/innen im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft. In der offenen Antwortkategorie wurden außerdem noch genannt: Geschwister (sechs Angaben), Familie (vier Anga-ben), Trainer (eine Angabe) und Nachhilfe (eine Angabe).
Im Vergleich zu 2009 haben die Eltern und die Freunde deutlich als Ansprechpart-ner/innen zugenommen. Alle anderen Ansprechpartner/innen sind in der Gunst der Befragten zurückgegangen.
Unterscheidet man hinsichtlich Migration, Geschlecht, Arbeitssituation der Eltern und Schulabschluss, so zeigt sich ein etwas differenzierteres Bild.
Während Migranten/innen signifikant häufiger mit Berufsberater/innen, Schulsozial-arbeiter/innen und Freizeitpädagogen/innen über ihre berufliche Zukunft sprechen, ist dies bei Nicht-Migrantinnen eher weniger der Fall.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Freizeitpädagogen/innen
Schulsozialarbeiter/innen
Berufsberater/innen
Lehrer/innen
andere
Freunde
Eltern
0,5
1,1
2,2
3,2
9,8
20,3
33,1
2,6
2,9
4,6
10,7
7,5
34,6
34,9
4,8
7,1
12,5
22,2
20,3
26,9
20,3
9,9
11,3
17,9
28,1
5,3
10,7
6,8
82,2
77,5
62,8
35,9
57,1
7,5
4,9
in Prozent
sehr häufig häufig manchmal selten nie
Abb. 116 Ansprechpartner/innen berufliche Zukunft
103 Berufliche Zukunft
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Ber
ufs
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5,1
8,1
3,2
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2,5
13,1
12,0
12,5
5,4
9,5
3,7
73,0
83,0
79,4
91,5
85,4
93,8
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
Betrachtet man die Frage getrennt nach Geschlechtern, so ergibt sich, dass die weibli-chen Befragten häufiger mit Freunden (sehr häufig/häufig: 60,2%) über dieses Thema sprechen, als das die männlichen Befragten (48,0%) tun.
Jugendliche, deren Eltern beide arbeitslos sind, sprechen signifikant weniger mit ihren Eltern oder Freunden (Eltern: 58,1% und Freunde: 39,7%), als Jugendliche, bei denen kein Elternteil (Eltern: 69,6% und Freunde: 56,0%) oder nur ein Elternteil keine Arbeit hat (Eltern: 65,1% und Freunde: 54,0%).
Differenziert man nach Schulabschluss ergibt sich folgende Abbildung. Danach nutzen Gymnasiasten/innen diese Gesprächsangebote deutlich weniger, als Jugendliche an-derer Schulformen.
Abb. 117 Kommunikation über berufliche Zukunft und Migration
104 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
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21,6
20,7
10,3
10,8
14,9
2,3
10,8
5,8
2,3
10,8
3,6
2,3
24,3
30,4
17,9
16,2
22,8
6,7
8,1
12,7
3,6
2,7
9,1
2,3
54,1
48,9
71,8
73,0
62,3
91,0
81,1
81,5
94,1
86,5
87,3
95,4
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
4.5 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation
Die Frage nach der Nutzung von Einrichtungen, um sich über verschiedene Berufe zu informieren, brachte folgende Ergebnisse. Wie auch im Jahr 2009 wird sich „Zuhause“ immer noch mit insgesamt 53,1% am häufigsten informiert. Allerdings lässt sich fest-stellen, dass der prozentuale Anteil derjenigen, die „Zuhause“ als Hauptinformations-quelle nutzen, seit 2006 sinkt (2009: 58,3%; 2006: 65,0%). Im Vergleich der Informati-onsquellen, die sowohl in den vergangenen Jahren, als auch 2011 abgefragt wurden, wird deutlich, dass bis auf „Zuhause“ alle anderen Informationsquellen stetig an Be-deutung gewonnen haben.
Abb. 118 Kommunikation über berufliche Zukunft und Schulabschluss
105 Berufliche Zukunft
Auch wenn die Kategorie „andere“ relativ häufig genannt wurde, wurden selten Aus-führungen dazu gemacht. Die wenigen, die etwas dazu geschrieben haben, gaben Informationsmaterial von Firmen und das Buch „BERUF AKTUELL“ als weitere Infor-mationsquellen an.
Differenziert man nach Planungsräumen gibt es signifikante Unterschiede im Hinblick auf die Nutzung von Lehrstellen- bzw. Jobbörsen und von Praktika. Befragte aus Lo-beda nutzen Lehrstellen- bzw. Jobbörsen (13,9%) und Praktika (34,5%) häufiger als alle anderen. Einen detaillierteren Überblick gibt die folgende Abbildung.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Zuhause (Eltern, Internet)
Schule
andere
Praktika
Zeitschriften
TV/ Radio
BIZ - Agentur für Arbeit
Schnuppertage (Hochschulen, Firmen usw.)
Berufsinformationsmarkt (BIM)
Berufsmessen
Freizeiteinrichtungen
Lehrstellen-/ Jobbbörsen
27,2
12,5
9,7
7,7
6,4
5,0
4,9
4,7
4,2
3,0
2,3
1,9
25,9
20,4
10,4
15,0
13,7
11,1
8,0
10,5
6,5
6,3
6,0
4,5
20,6
25,6
24,0
23,2
22,3
18,8
18,3
18,8
14,8
13,0
13,3
11,4
8,9
16,3
9,1
18,2
16,4
15,1
16,9
17,4
16,7
17,3
16,0
14,3
17,4
25,2
46,8
35,9
41,2
49,9
51,9
48,5
57,8
60,5
62,4
67,8
in Prozent
sehr häufig häufig manchmal selten nie
Abb. 119 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation
106 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Wie in der Grafik ersicht-lich, nutzen weibliche Be-fragte die Schule (36,9%) häufiger als Informations-quelle als männliche Be-fragte (28,9%).
Die Mehrzahl der abge-fragten Berufsinformati-onsangebote werden von Haupt- und Realschü-ler/innen signifikant häufi-ger genutzt, als von Gym-nasiasten/innen. Dies fällt insbesondere bei der Nut-zung von Praktika auf, welche 33,5% der Realschüler/innen, 33,3% der Hauptschüler/innen und 17,4% der Gymnasiasten/innen für die Berufsorientierung nutzen.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
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1,2
6,7
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13,9
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23,3
13,4
14,9
23,2
34,5
24,1
9,2
6,2
7,8
13,5
17,1
14,5
21,2
23,2
24,7
26,8
17,6
27,4
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92,6
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82,9
69,0
79,7
55,5
63,4
60,3
50,0
47,9
48,6
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
Abb. 120 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation nach Planungsräumen
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
männlich weiblich
Schule
28,9 36,9
24,1 26,7
47,0 36,5
in P
roze
nt
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
Abb. 121 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation nach Geschlecht
107 Berufliche Zukunft
Die Jugendlichen wurden außerdem explizit danach gefragt, ob sie schon mal ein Praktikum absolviert haben. Hierzu gaben 26% der Befragten an, ein Praktikum in ihrem Wunschberuf abgeleistet zu haben, 51% haben ein anderes Praktikum absol-viert und 19,6% haben noch nie eines gemacht. Im Folgenden wird als Berechnungs-grundlage nur noch unterschieden, ob die Jugendlichen überhaupt schon mal ein Praktikum absolviert haben (79,6%) oder nicht (20,4%).
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
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18,2
13,8
2,9
34,3
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30,2
33,3
33,5
17,4
15,2
19,6
11,7
8,8
17,5
11,0
24,2
25,9
13,9
8,8
18,3
10,6
15,2
19,5
7,2
11,4
31,1
23,9
19,4
27,9
21,4
75,8
60,1
81,2
82,4
67,9
81,6
69,7
46,6
79,1
73,5
70,0
82,6
66,7
66,7
89,9
54,3
29,6
45,8
47,2
38,7
61,2
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
Abb. 122 Nutzung von Einrichtungen zur Berufsinformation nach Schulabschluss
108 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Signifikante Unterschiede ergeben sich in der Differenzierung nach Planungsraum und angestrebten Schulabschluss. Demnach machen Jugendliche aus Lobeda (96,3%) am häufigsten ein Praktikum, gefolgt von Befragten aus Winzerla (85,3%). Haupt- und Realschüler/innen nutzen die Möglichkeit eines Praktikums wesentlich öfter (Haupt-schüler/innen 92,1% und Realschüler/innen 92,7%), als Gymnasiasten/innen (73,0%).
4.6 Bereitschaft zur Mobilität
Wie schon in den letzten Jugendstudien sollten die Jugendlichen auch diesmal ange-ben, welche Region sie für einen Ausbildungs-/Studien- oder Arbeitsplatz bevorzugen
würden. 34,6% ga-ben an, dass sie in Jena bleiben wol-len. Ins Ausland wollen 11,6% der Befragten gehen, 13,5% ist die Regi-on egal und 11,4% wissen es noch nicht.
Wie die nachfol-gende Abbildung
zeigt, ist der
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
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71,5
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14,7
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23,3
7,9
7,3
27,0
in Prozent
Praktikum absolviert kein Praktikum absolviert
34,6%
7,3% 9,2%
2,9%
9,4%
11,6%
13,5%
11,4%
Jena Nähere UmgebungThüringen Ostdeutschland (außer Thüringen)Westdeutschland AuslandIst mir egal Weiß nicht
Abb. 124 Bereitschaft zur Mobilität
Abb. 123 Durchführung von Praktika nach Planungsraum und Schulabschluss
109 Berufliche Zukunft
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
HS RS Gym
35,5
52,1
26,8
16,1
6,4 7,3 9,7 14,4
7,0 3,2 1,3 3,3
6,5 4,7 11,6
3,2 7,2
13,9
6,5 8,5
16,1 19,4
5,5
13,9
in P
roze
nt
Jena Nähere UmgebungThüringen Ostdeutschland (außer Thüringen)Westdeutschland AuslandIst mir egal Weiß nicht
Wunsch nach der Schule in Jena zu bleiben über alle drei Schulabschlüsse am häufigs-ten. Jedoch wollen Realschüler/innen (52,1%) dies signifikant häufiger, als Hauptschü-ler/innen (35,5%) oder Gymnasiasten/innen (26,8%). Betrachtet man vor allem die Kategorien „Westdeutschland“, „Ausland“ und „Ist mir egal.“ wird deutlich, dass Gymnasiasten/innen insgesamt eine höhere Mobilität aufweisen, als die Befragten der anderen Schulformen.
Nach Planungsraum differenziert fällt auf, dass Jugendliche aus Lobeda (47,1%) und Winzerla (41,4%) am häufigsten den Wunsch hegen, später in Jena zu bleiben, wäh-rend sich die Befragten aus Jena-West (24,6%) dies weniger planen. Letztere haben gegenüber den Befragten aus den anderen Planungsräumen dafür signifikant häufiger den Wunsch ins Ausland zu gehen (17,1%).
Abb. 125 Mobilität nach Schulabschluss
110 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
Pla
nu
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srau
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38,7
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47,1
27,5
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12,1
5,0
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10,6
6,7
4,6
10,1
6,4
14,8
4,2
2,3
2,0
2,1
4,2
9,9
8,0
14,3
2,0
6,4
9,0
9,2
10,7
17,1
10,1
11,4
10,1
9,2
17,3
16,6
16,2
12,1
13,2
16,2
12,0
10,9
6,1
9,3
13,2
in Prozent
Jena Nähere Umgebung
Thüringen Ostdeutschland (außer Thüringen)
Westdeutschland Ausland
Ist mir egal Weiß nicht
Abb. 126 Mobilität nach Planungsraum
111 Erziehung und Unterstützung
5 E R Z I E H U N G U N D U N T E R S T Ü T Z U N G
Zum wiederholten Mal erfolgte die Erhebung der Sorgen und Probleme der Kinder und Jugendlichen und den dafür zur Verfügung stehenden Ansprechpartner/innen. Außerdem interessierte die psychosoziale Befindlichkeit.
5.1 Psychosoziale Befindlichkeit
Die persönliche Situation der Kinder und Jugendlichen wurde bereits 2009 und 2006 erhoben, allerdings wurde der Abfragemodus dahin gehend verändert, dass einige Items entfielen und „Die Schultage sind so anstrengend, dass ich davon oft müde und erschöpft bin.“ als neues Item hinzukam. An den Stellen, an denen es mög-lich ist, wird ein Vergleich zu den vergangenen Jah-ren gezogen. Die Anzahl der Befragten, die ange-ben, sie sind oft nervös bzw. haben Kopfschmer-zen, hat sich im Vergleich zu 2009 nicht wesentlich verändert (2011: 25,7% und 2009: 25,8%). Wo-hingegen die Zahl derer, die angeben sich in ihrer Klasse manchmal als Au-
ßenseiter zu fühlen 2011 (15,6%) gegenüber 2009 (17,3%) leicht gesunken ist. Für 45,5% sind die Schultage sehr anstrengend.
Differenziert man hierbei nach Geschlecht, so ergibt sich folgendes Bild:
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Ich
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stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zulehne ab/ich lehne voll ab
Abb. 127 Psychosoziale Befindlichkeit
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
männlich weiblich männlich weiblich
Ich bin oft nervös oder habeKopfschmerzen, weil zu viel auf mich
einströmt
Die Schultage sind so anstrengend,dass ich davon oft müde und erschöpft
bin
21,8 28,8 43,3 47,8
24,8 26,3
22,5 25,6
53,4 45,0 34,1 26,5
in P
roze
nt
stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab
Abb. 128 Psychosoziale Befindlichkeit und Geschlecht
112 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
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HS
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Gym
HS
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32,6
26,8
24,0
57,7
46,8
45,0
26,9
18,1
13,4
32,6
25,9
24,6
20,4
26,4
23,0
21,6
16,5
12,4
34,8
47,3
51,4
21,9
26,8
32,1
51,5
65,4
74,2
in Prozent
stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab
Weibliche Befragte geben sowohl etwas häufiger an, nervös zu sein und an Kopf-schmerzen zu leiden (28,8%), als auch aufgrund anstrengender Schultage öfter er-schöpft zu sein (47,8%), als männliche Befragte (21,8% bzw. 43,3%).
Bei allen drei Aussagen geben Hauptschüler/innen, gefolgt von Realschüler/innen, häufiger an, betroffen zu sein als Gymnasiasten/innen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Betrachtung nach dem Leistungsstand. Auch hier
zeigt sich bei allen drei Aussagen ein einheitliches Muster, nach dem Schüler/innen,
die sich selbst in das hintere Leistungsdrittel einordnen, signifikant häufiger diesen
zustimmen. Besonders auffällig ist hierbei der Unterschied bei der Aussage „Die
Schultage sind so anstrengend, dass ich davon oft müde und erschöpft bin.“ zwischen
den Befragten im hinteren Leistungsdrittel (67,6%) und den anderen beiden Leis-
tungsbereichen (vorderes Leistungsdrittel: 42,4% und mittleres Leistungsdrittel:
45,1%)
Abb. 129 Psychosoziale Befindlichkeit und Schulabschluss
113 Erziehung und Unterstützung
Das Alter der Befragten und die Arbeitslosigkeit der Eltern scheinen ebenfalls Indika-
toren für die Befindlichkeit der Kinder und Jugendlichen zu sein. Die jüngeren Kinder
(9-13 Jahre) sind signifikant öfter nervös/haben Kopfschmerzen und fühlen sich in ih-
rer Klasse als Außenseiter. Dies war auch schon 2009 der Fall, wobei sich die Prozent-
zahl der Betroffenen gegenüber 2009 nicht wesentlich verändert hat (2011: 26,7%
bzw. 19,2% und 2009: 27,0% bzw. 19,9%).
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
9-13 Jahre 14-20 Jahre 9-13 Jahre 14-20 Jahre
Ich bin oft nervös oder habeKopfschmerzen, weil zu viel auf mich
einströmt
Ich fühle mich in meiner Klassemanchmal als Außenseiter
26,7 23,9 19,2 12,1
28,7 21,6
16,7 11,4
44,7 54,5
64,1 76,5
in P
roze
nt
stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab
Abb. 131 Psychosoziale Befindlichkeit und Alter
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
vorderes Leistungsdrittel
mittleres Leistungsdrittel
hinteres Leistungsdrittel
Ich
bin
oft
ner
vös
od
er
hab
eK
op
fsch
me
rzen
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eil
zu v
iel a
uf
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bin
Ich
fü
hle
mic
h in
me
ine
r K
lass
em
anch
mal
als
Au
ße
nse
iter
21,5
26,0
42,4
42,4
45,1
67,6
13,1
15,5
28,8
22,3
27,0
22,9
20,7
26,6
17,1
10,2
16,0
18,2
56,2
47,0
34,7
36,9
28,2
15,3
76,7
68,5
52,9
in Prozent
stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab
Abb. 130 Psychosoziale Befindlichkeit und Leistungsstatus
114 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Die Kinder und Jugendlichen, deren Eltern beide arbeitslos sind, zeigen bei allen drei Aussagen höhere Zustimmungen, gefolgt von Befragten mit nur einem arbeitslosen Elternteil.
5.2 Sorgen und Probleme
Auch in dieser Jugendstudie sind die Sorgen und Probleme der Kinder und Jugendli-chen von Interesse. Den Befragten wurde eine Reihe von Problemen zur Bewertung vorgelegt. Bei dieser Frage konnten bis zu drei Probleme angekreuzt werden. Wie aus der nachfolgenden Abbildung ersichtlich ist, haben sämtliche Probleme und Sorgen der Befragten im Vergleich zu den vergangen Jahren zugenommen. Einzige Ausnah-me bildet die Kategorie „anderes“. Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung von „Liebe/Freundschaft“, hier ist ein Zuwachs von 10,6% zu verzeichnen. In dieser Studie wurden drei weitere Quellen von Problemen, „Angst etwas falsch zu machen“, „Eifersucht“ und „Mobbing“, neu abgefragt. Ein Vergleich mit den vorangegangenen Jahren ist an diesen Stellen nicht möglich.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
keiner arbeitslos
einer arbeitslos
beide arbeitslos
keiner arbeitslos
einer arbeitslos
beide arbeitslos
keiner arbeitslos
einer arbeitslos
beide arbeitslos
Ich
bin
oft
ner
vös
od
er
hab
eK
op
fsch
me
rzen
,w
eil
zu v
iel a
uf
mic
h e
inst
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Die
Sch
ult
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ft b
in
Ich
fü
hle
mic
h in
me
ine
r K
lass
em
anch
mal
als
Au
ße
nse
iter
24,2
28,7
35,7
43,8
53,2
55,2
14,3
18,2
28,7
24,9
27,4
18,3
25,0
20,1
18,1
13,8
17,2
15,7
50,8
43,9
46,1
31,2
26,8
26,7
71,9
64,6
55,7
in Prozent
stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab
Abb. 132 Psychosoziale Befindlichkeit und Arbeitssituation der Eltern
115 Erziehung und Unterstützung
In der offenen Antwortkategorie wurde mit acht Nennungen Zeitdruck bzw. Leis-tungsdruck am häufigsten genannt.
Sorgen und Probleme Anzahl der Nennungen
Zeitdruck/Leistungsdruck 8
eigene Gesundheit 7
Hobby 5
Krankheit in der Familie 5
Probleme mit Mitschülern 5
Probleme in der Familie 4
Probleme mit Geschwistern 4
Geldprobleme in Familie 3
Trennung der Eltern 3
Weltgeschehen 3
Aussehen und Gewicht 2
Prüfungsangst 2
Zukunft 2
Tabelle 18 „Andere“ Sorgen und Probleme
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0
Liebe / Freundschaft
Schule / Ausbildung
Angst, etwas falsch zu machen
Stress mit Eltern
Stress mit Lehrern
Eifersucht
Beziehungsstress
Sexualität
Mobbing
Gewalt
Sucht
anderes
Diebstahl
39,4
38,6
30,2
22,9
11,2
9,5
8,9
7,4
7,3
5,6
5,0
3,0
3,4
28,8
32,9
12,9
5,6
5,8
5,4
2,0
3,0
2,7
0,9
24,4
35,9
15,5
6,8
3,9
3,1
2,0
2,1
5,9
0,4
in Prozent
2011 2009 2006
Abb. 133 Sorgen und Probleme im Vergleich
116 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Differenziert man nach Geschlecht, ergeben sich, wie auch schon in den letzten Jah-ren, typische Mädchen- und Jungenthemen. So gaben weibliche Befragte häufiger als die männlichen, Sorgen in folgenden Bereichen an:
Liebe/Freundschaft (Mädchen: 50,5%, Jungen:32,9%),
Beziehungsstress (Mädchen: 11,4%, Jungen: 7,4%),
Eifersucht (Mädchen: 12,9%, Jungen: 6,6%),
Stress mit den Eltern (Mädchen: 28,2%, Jungen: 20,2%)
Angst etwas falsch zu machen (Mädchen: 36,4%, Jungen: 27,5%)
Schule/Ausbildung (Mädchen: 44,4%, Jungen:37,3%).
Die Jungen hingegen äußern häufiger Probleme im Zusammenhang mit Gewalt ‚(Jun-gen: 8,5%, Mädchen: 3,4%) und Diebstahl (Jungen: 5,5%, Mädchen: 1,5%). Außerdem geben sie häufiger an, Stress mit Lehrern zu haben (Jungen: 14,0%, Mädchen: 9,4%).
In der Unterscheidung nach Alter, wird deutlich, dass die Älteren in den Bereichen Liebe/ Freundschaft, Sexualität, Stress mit den Eltern und Schule/Ausbildung häu-figer mit Sorgen und Problemen kämpfen, als die Jüngeren.
Befragte, die mit beiden Elternteilen aufwachsen, geben häufiger an Stress mit ihren Eltern zu haben (29,2%), als Jugendliche, die nur mit einem Elternteil zusammen wohnen oder nicht bei ihren Eltern leben (22,0% bzw. 20,0%).
Kinder und Jugendliche deren Eltern nicht erwerbstätig sind, äußern in neun von zwölf Kategorien häufiger Probleme und Sorgen, als dies Befragte mit nur einem arbeitslo-sen Elternteil bzw. mit erwerbstätigen Eltern tun. Am deutlichsten ist der Unterschied in der Kategorie „Mobbing“. Hier geben 23,5% der Befragten, deren beide Elternteile arbeitslos sind an, häufig Probleme in diesem Bereich zu haben, während dies ledig-lich 5,7% derjenigen mit erwerbstätigen Eltern tun.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Liebe/ Freundschaft
Sexualität
Stress mit Eltern
Schule/ Ausbildung
38,2
4,3
19,8
32,7
47,3
10,7
29,5
51,7
in Prozent
9-13 Jahre 14-20 Jahre
Abb. 134 Sorgen und Probleme nach Alter
117 Erziehung und Unterstützung
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0
Liebe/ Freundschaft
Beziehungsstress
Sexualität
Eifersucht
Mobbing
Stress mit Eltern
Angst, etwas falsch zu machen
Schule/ Ausbildung
Stress mit Lehrern
Sucht
Gewalt
Diebstahl
anderes
43,4
12,4
11,0
13,1
15,9
24,8
31,0
40,0
18,6
8,3
14,5
9,0
1,4
48,1
13,8
8,7
11,6
9,2
28,9
32,8
42,2
14,6
6,6
6,6
3,2
2,0
38,9
7,3
6,7
8,6
6,1
21,8
32,1
41,0
9,6
4,1
4,4
2,7
4,0
in Prozent
HS RS Gym
Die Ergebnisse der Differenzierung nach Schulabschluss sind in der folgenden Abbil-dung dargestellt.
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0
Beziehungsstress
Sexualität
Eifersucht
Mobbing
Stress mit Eltern
Stress mit Lehrern
Sucht
Gewalt
Diebstahl
8,2
6,7
8,8
5,7
22,7
10,7
3,9
4,0
2,7
12,0
8,8
14,6
14,0
29,9
14,3
8,8
11,0
4,2
18,5
21,8
18,5
23,5
35,3
22,7
15,1
18,5
15,1
in Prozent
keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos
Abb. 135 Probleme und Sorgen nach Arbeitssituation der Eltern
Abb. 136 Sorgen und Probleme nach Schulabschluss
118 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Es ist festzustellen, dass die Kinder und Jugendlichen schulformübergreifend ähnlich häufig über Sorgen und Probleme berichten. Einzige Ausnahme stellt dabei die Kate-gorie „Gewalt“ dar, die von Hauptschüler/innen deutlich häufiger angegeben wurde.
Betrachtet man die Einordnung der Kinder und Jugendlichen nach dem Leistungs-stand, fällt auf, dass Schüler/innen, die sich selbst eher im hinteren Leistungsdrittel sehen, deutlich öfter Sorgen und Probleme in den verschiedenen Kategorien haben. Besonders offensichtlich ist dies bei „Schule/Ausbildung“ und „Stress mit den Eltern“.
Ein ähnlicher Trend zeigt sich in der Darstellung der Ergebnisse nach Migrationshin-tergrund. Es wird deutlich, dass Migranten/innen in allen Kategorien häufiger Proble-me angeben, als Nicht-Migranten/innen. Dies war 2009 noch anders. Damals lagen die Probleme von Migranten/innen vorrangig in den Bereichen Stress mit Eltern bzw. Leh-rern, Sucht, Gewalt und Diebstahl, während die anderen Problemlagen eher die Nicht-Migranten/innen betrafen.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Schule/ Ausbildung
Mobbing
Sucht
Gewalt
Stress mit Eltern
Stress mit Lehrern
Angst, etwas falsch zu machen
Sexualität
38,1
6,9
4,7
5,9
21,3
8,9
29,9
9,1
41,0
7,2
4,7
5,3
23,8
12,3
33,0
5,9
58,0
16,5
14,2
10,2
38,6
20,5
41,5
15,3
in Prozent
vorderes Leistungsdrittel mittleres Leistungsdrittel hinteres Leistungsdrittel
Abb. 137 Sorgen und Probleme nach Leistungsstand
119 Erziehung und Unterstützung
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Liebe/ Freundschaft
Beziehungsstress
Sexualität
Eifersucht
Mobbing
Stress mit Eltern
Angst, etwas falsch zu machen
Schule/ Ausbildung
Stress mit Lehrern
Sucht
Gewalt
Diebstahl
42,2
8,8
6,6
9,3
7,2
22,8
31,8
41,7
10,5
4,1
4,7
2,4
45,0
13,3
11,3
12,0
10,7
30,7
36,3
45,0
15,3
10,7
10,3
9,0
in Prozent
Nicht-Migranten/innen Migranten/innen
5.3 Rat und Unterstützung
Zum wiederholten Mal wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, wo sie sich Rat und Unterstützung holen. Den Befragten wurde eine Liste mit 15 Antwortalternativen vorgegeben, aus denen sie auswählen konnten. Zusätzlich hatten sie die Möglichkeit in einer offenen Antwortkategorie selbst etwas einzutragen. In der folgenden Abbil-dung sind die Ergebnisse im Vergleich mit den Jahren 2009 und 2006 dargestellt. Da 2011 einige neue Beratungsangebote zusätzlich abgefragt wurden, sind nicht an jeder Stelle Vergleiche mit den Vorjahren möglich.
Betrachtet man die Ergebnisse genauer, so hat sich die Rangfolge der Items, die in allen drei Jahren abgefragt wurden, nicht wesentlich verändert. Lediglich die Katego-rien „Familie“ und „Freunde“ haben die Plätze getauscht. Neu hinzugekommen sind die Kategorien „Nachhilfe“, „Vertrauenslehrer“, „Telefonseelsorge“, „Beratungsleh-rer“ und „Jugendnottelefon“.
Abb. 138 Sorgen und Probleme nach Migration
120 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
In der offenen Antwortkategorie wurden genannt: Psychotherapeut (21 Nennungen), Tiere (9 Nennungen), Bekannte (4 Nennungen), sowie Tagebuch (3 Nennungen) und Lehrer/in (2 Nennungen). Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennun-gen.
Geschlechtsspezifische Differenzen gibt es bei den Kategorien „Freunde“, „Familie“ und „Zeitschriften“. Die Mädchen nutzen Freunde (80,2%) und Familie (71,3%) häufi-ger als Ansprechpartner und suchen auch öfter Rat in Zeitschriften (13,4%), als dies die Jungen tun (Freunde: 58,6%; Familie: 59,3% und Zeitschriften 6,5%).
Nach dem Alter differenziert, ergibt sich, dass die Gruppe der Älteren gegenüber den Jüngeren sowohl häufiger im Internet Unterstützung sucht (36,8% vs. 20,9%), als auch häufiger Freunde um Rat bittet (75,7% vs. 66,1%).
Abb. 139 Rat und Unterstützung wird gefunden bei/durch … im Vergleich
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0
Freunde
Familie
Internet
Nachhilfe
Zeitschriften
Vertrauenslehrer
Schulsozialarbeiter/in
Polizei
Jugendeinrichtung
Jugendamt
Beratungsstelle
anderes
Telefonseelsorge
Beratungslehrer
Jugendnottelefon
Jugendverband
65,7
61,6
26,6
16,1
9,6
8,1
7,3
3,3
2,9
2,8
2,6
2,6
2,4
2,1
1,9
1,8
31,0
44,4
6,7
3,1
2,1
0,6
1,2
1,3
0,5
1,4
1,3
33,4
46,6
5,1
2,3
0,7
0,4
0,8
1,2
0,3
2,1
0,7
in Prozent
2011 2009 2006
121 Erziehung und Unterstützung
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0
Nachhilfe
Internet
Jugendamt
Schulsozialarbeiter/in
Beratungsstelle
Jugendeinrichtung
17,8
31,7
4,5
8,2
3,0
3,6
17,0
26,5
1,8
7,3
2,0
2,5
10,0
25,0
1,7
11,7
6,7
5,0
in Prozent
nicht alleinerziehend alleinerziehend anderes
Betrachtet man die Ergebnisse danach, ob die Kinder und Jugendlichen bei einem, beiden oder keinem Elternteil leben, ergibt sich, dass Befragte, die bei einem Eltern-teil leben häufiger Rat und Unterstützung bei der Nachhilfe suchen. Kinder und Ju-gendliche, die nicht bei ihren Eltern wohnen, suchen häufiger als die anderen Rat und Unterstützung im Internet, beim Jugendamt, bei Sozialarbeitern/innen, Beratungs-stellen und Jugendeinrichtungen.
Deutliche Unterschiede ergeben sich ebenfalls bezüglich der Arbeitssituation der El-tern. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, geben Befragte, deren Eltern beide arbeitslos sind, häufiger an, diese Beratungsangebote zu nutzen. Nur im Hinblick auf die Familie als Ansprechpartner bilden sie in der Nutzungshäufigkeit das Schlusslicht.
Abb. 140 Rat und Unterstützung nach Familiensituation
122 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Während Migranten/innen häufiger als Nicht-Migranten/innen Rat im Internet (33,7% vs. 26,9%) und bei der Nachhilfe (24,0% vs. 15,7%) suchen, wird die Familie von Nicht-Migranten/innen (68,8% vs. 57,0%) öfter als Ansprechpartner/in bei Problemen ge-nutzt.
Erstmals wurde in der Jugendstudie gefragt, warum Beratungsangebote von den Kin-dern und Jugendlichen nicht genutzt werden. Es wurden ihnen dazu 7 Antwortalterna-tiven vorgegeben, aus denen gewählt werden konnte. Zusätzlich gab es wieder eine offene Antwortkategorie.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Familie
Internet
Schulsozialarbeiter/in
Zeitschriften
Polizei
Jugendamt
Jugendeinrichtung
Telefonseelsorge
Jugendverband
Jugendnottelefon
Beratungslehrer
Beratungsstelle
anderes
67,0
27,6
6,6
9,3
2,3
2,0
1,9
1,5
1,1
1,3
1,4
2,3
2,5
65,6
28,2
10,1
12,0
4,9
4,5
4,2
2,9
1,9
1,3
3,6
2,9
2,6
56,3
39,5
18,5
16,8
15,1
12,6
12,6
12,6
8,4
8,4
7,6
7,6
7,6
in Prozent
keiner arbeitslos einer arbeitslos beide arbeitslos
Abb. 141 Rat und Unterstützung nach Arbeitssituation der Eltern
123 Erziehung und Unterstützung
Am häufigsten wurde angegeben, dass die Befragten ihre Probleme selbst regeln (36,3%), gefolgt von der Aussage „Ich habe keine Probleme“ (32,3%).
In der offenen Antwortkategorie wurden außerdem noch genannt
„Andere Gründe“ Anzahl der Nen-
nungen
wird nicht benötigt 49
kein Vertrauen zu Beratern 16
keine Zeit/Lust 6
weiß nicht 5
wird als sinnlos empfunden 5
will nicht 4
ich rede nicht gerne über Probleme 2 Tabelle 19 Andere Gründe Beratungsangebote nicht zu nutzen
Interessante Ergebnisse liefert die Unterscheidung nach Geschlecht, Alter und Ar-beitsstatus der Eltern. So gaben mehr Jungen (38,2%) an, keine Probleme zu haben als Mädchen (30,1%).
Während die Gruppe der Älteren häufiger ihre Probleme selbst regelt (43,4% vs. 35,3%), sind sich die Jüngeren häufiger unsicher (13,4% vs. 8,6%), wo sie entsprechen-de Beratungsangebote finden können.
36,3%
32,3% 18,0%
10,8%
10,0%
8,7% 5,6% 4,7%
Ich regle meine Probleme selbst Ich habe keine Probleme
Ich habe nicht daran gedacht Ich weiß nicht, wo es so etwas gibt
Ich habe mich nicht getraut Ich habe Angst, dass ich mich blamiere
Es gibt keine Beratungsangebote in meiner Nähe sonstiges
Abb. 142 Gründe Beratungsangebote nicht zu nutzen
124 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
6 S C H U L E
Den Kindern und Jugendlichen wurden Aussagen zum Thema Schule vorgelegt, die sie zwischen 1= „trifft voll und ganz zu“ und 5= „trifft nie zu“ bewerten sollten.
Die einzelnen Aussagen wurden zur besseren Übersicht verschiedenen Themenberei-chen, wie Eltern und Schule, Nachhilfe bzw. allgemein dem Thema Freizeit in der Schule zugeordnet.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Nach dem Unterricht gehe ich meist sofort nachHause
Ich verbringe einen Großteil meiner Freizeit in derSchule
Ich bin über die Freizeitangebote an meiner Schuleinformiert
Die meisten Freizeitangebote werden von demLehrer/innen durchgeführt
In der Schule wird gelernt, für Freizeit sind andereOrte und Institutionen zuständig
Ich engagiere mich in der Schule (z.B. Schülerrat,Klassensprecher usw.)
Ich würde gern Nachhilfeangebote nutzen, kenneaber keine
Meine Eltern organisieren für mich regelmäßigNachhilfeangebote
Ich würde gern Nachhilfeangebote nutzen, diese sindmir aber zu teuer
Meine Eltern engagieren sich innerhalb der Schule(z.B. sind im Elternrat)
Meine Eltern unterstützen mich gerne bei schulischenAufgaben
Meine schulischen Aufgaben erledige ich lieber ohnedie Mithilfe meiner Eltern
Häufig haben meine Eltern keine Zeit mir beischulischen Aufgaben zu helfen
Für meine schulischen Belange interessieren sichmeine Eltern wenig
Oft traue ich mich nicht, meine Eltern um Hilfe beider Bewältigung meiner schulischen Aufgaben zu…
Fre
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72,2
17,3
54,6
48,8
45,1
15,9
8,2
11,5
10,4
19,3
69,5
43,5
17,9
7,4
10,3
14,8
23,6
23,4
31,0
28,8
13,7
11,1
12,0
8,2
19,7
18,0
26,4
19,0
11,7
10,9
13
59,1
22
20,1
26,1
70,4
80,7
76,4
81,3
61
12,6
30,1
63,1
80,9
78,9
in Prozent
trifft voll und ganz zu/trifft zu teils teils trifft weniger zu/trifft nie zu
Abb. 143 Aussagen Schule
125 Schule
0 20 40 60 80 100
nicht alleinerziehend
alleinerziehend
anderes
nicht alleinerziehend
alleinerziehend
anderes
Fü
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tzen
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iese
sin
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euer
7,7
6,7
20,0
13,7
8,9
10,9
13,7
10,1
10,9
9,7
7,1
5,5
78,6
83,2
69,1
76,6
84,0
83,6
in Prozent
trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu/trifft nie zu
Im ersten Bereich gaben 69,5% der Befragten an, die Eltern würden sie gern bei schu-lischen Aufgaben unterstützen, 43,5% sagten, sie würden ihre Aufgaben lieber ohne die Eltern erledigen und 7,4% meinen die Eltern interessieren sich nur wenig für schu-lische Belange. Die Nachhilfe betreffend gaben 11,5% der Schüler/innen an, die Eltern organisieren die Nachhilfe, 8,2% würden gern Nachhilfeangebote nutzen, kennen aber keine und für 10,4% ist sie zu teuer. Betrachtet man die allgemeinen Aussagen zur Freizeit in der Schule, so verbringen die Befragten nur 17,3% ihrer Freizeit haupt-sächlich dort, 72,2% der Kinder und Jugendlichen geht nach der Schule sofort nach Hause.
In diesem Zusammenhang wurde auch nach signifikanten Zusammenhängen ge-schaut. So stimmen die Kinder von Nicht-Alleinerziehenden signifikant häufiger der Aussage „Für meine schulischen Belange interessieren sich meine Eltern wenig“ zu (7,7% versus 6,7%). Gleichzeitig würden Kinder von Alleinerziehenden signifikant häu-figer (13,7% versus 8,9%) Nachhilfeangebote nutzen, wenn diese nicht so teuer wären.
Auch hinsichtlich des angestrebten Schulabschlusses ergeben sich signifikante Unter-schiede. So sind mit 58,8% Gymnasiasten/innen besser über Freizeitangebote an der Schule informiert, als Realschüler/innen (49,9%) und Hauptschüler/innen (39,4%). Weiterhin trauen sich Hauptschüler/innen signifikant seltener (17,8%) als Realschü-ler/innen (13,9%) und Gymnasiasten/innen (8,3%) ihre Eltern um Hilfe bei der Bewälti-gung schulischer Aufgaben zu bitten. Gleichzeitig würden Hauptschüler/innen signifi-kant häufiger (16,9%) als die anderen Schulformen (Realschule: 10,0%; Gymnasium: 6,6%) Nachhilfeangebote nutzen, kennen allerdings keine.
Abb. 144 Aussagen zu Schule differenziert nach Familienform
126 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
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9,4
18,4
13,9
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10,1
11,5
6,5
43,7
36,8
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73,1
69,8
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78,3
75,0
84,5
in Prozent
trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
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36,8
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23,6
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28,6
31,9
31,1
35,1
26,5
18,4
34,6
24,9
15,6
in Prozent
trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu
Abb. 145 Aussagen zu Schule differenziert nach angestrebtem Schulabschluss I
Abb. 146 Aussagen zu Schule differenziert nach angestrebtem Schulabschluss II
127 Schule
0 20 40 60 80 100
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
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80,7
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30,3
20,5
11,2
63,2
61,3
in Prozent
trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu/trifft nie zu
Differenziert nach dem Migrationshintergrund zeigt sich, dass Migranten/innen signi-fikant häufiger Nachhilfeangebote nutzen würden, jedoch keine kennen (Migran-ten/innen: 13,5% versus Nicht-Migranten/innen: 7,0%). Auffällig ist weiterhin, dass Migranten/innen signifikant häufiger der Aussage „Für meine schulischen Belangen interessieren sich meine Eltern wenig“ zustimmen (Migranten/innen: 10,3% versus Nicht-Migranten/innen: 6,2%). Nicht-Migranten/innen geben hingegen signifikant häufiger an, von ihren Eltern bei schulischen Aufgaben unterstützt zu werden (Nicht-Migranten/innen: 71,6% versus Migranten/innen: 60,1%). Nachfolgende Abbildungen zeigen wie die Aussagen im Einzelnen bewertet wurden.
Abb. 147 Aussagen zu Schule differenziert nach Migration I
128 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0 20 40 60 80 100
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
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57,3
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73,8
82,9
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83,0
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78,8
in Prozent
trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu/trifft nie zu
Eine letzte Differenzierung im Rahmen dieses Komplexes erfolgte nach der Arbeitslo-sigkeit der Eltern. Besonders auffällig ist hier, dass Kinder, deren Eltern beide er-werbstätig sind, signifikant häufiger von ihren Eltern bei schulischen Aufgaben unter-stützt werden als dies in den Vergleichsgruppen der Fall ist (keiner arbeitslos: 72,5%; einer arbeitslos: 60,9%; beide arbeitslos: 50,9%). Weiterhin würden die Kinder der Eltern, die beide arbeitslos sind, gerne Nachhilfeangebote nutzen, jedoch sind ihnen diese zu teuer. Auch hier ergeben sich signifikante Unterschiede zwischen den Grup-pen (keiner arbeitslos: 8,7%; einer arbeitslos: 12,8%; beide arbeitslos: 25,9%).
Abb. 148 Aussagen zu Schule und Migration II
129 Schule
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
keiner arbeitslos
einer arbeitslos
beide arbeitslos
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beide arbeitslos
keiner arbeitslos
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beide arbeitslos
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64,6
71,6
83,6
76,7
66,4
83,8
79,7
60,2
in Prozent
trifft voll und ganz zu/trifft zu teilsteils trifft weniger zu/trifft nie zu
Ebenfalls Bestandteil der Befragung war eine Selbsteinschätzung der tatsächlich prak-tizierten Mitbestimmung in der besuchten Schule. 13,1% aller Befragten sind der An-sicht sehr viel bzw. viel mitbestimmen zu können.
Mit 18,8% am höchsten schätzen Migranten/innen ihre Mitbestimmung ein. Im Ver-gleich dazu gaben lediglich 12,1% der Nicht-Migranten/innen an, sehr viel mitbestim-men zu können. Ein Vergleich der Mitbestimmung nach verschiedenen Kategorien (Geschlecht, Alter, Migration) erfolgt in der nächsten Abbildung.
Abb. 149 Aussagen zu Schule differenziert nach Arbeitslosigkeit
130 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0 20 40 60 80 100
alle Befragten
männlich
weiblich
9-13 Jahre
14-20 Jahre
Migranten/innen
Nicht-Migranten/innen
13,1
14,6
11,3
12,5
13,7
18,8
12,1
35,9
36,1
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39,3
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37,6
35,9
51,0
49,3
52,5
48,2
54,0
43,6
52,0
in Prozent
bestimme sehr viel mit/bestimme viel mit bestimme manchmal mit
bestimme selten mit/bestimme gar nicht mit
Eine weitere Frage beschäftigte sich mit der Teilnahme der Kinder und Jugendlichen an der Schulspeisung. Im Vergleich mit 2002, 2004 und 2009 ist der Anteil der Befrag-ten, die täglich in der Schule essen, von 16,5% (2002) auf 37,6% (2011) angestiegen. Über ein Drittel der Schüler/innen nutzt jetzt täglich die Mittagsversorgung in der Schule. Der Anteil derer, die nie die Schulspeisung nutzen, ist erneut zurückgegangen. Während 2002 noch beinahe drei Viertel der Schüler/innen angaben, nie an der Schul-speisung teilzunehmen, trifft dies derzeit noch auf 38,9% der Befragten zu.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
täglich
3-4 mal pro Woche
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in Prozent
2011 2009 2004 2002
Abb. 151 Schulspeisung im Vergleich
Abb. 150 Möglichkeit der Mitbestimmung in den besuchten Schulen
131 Schule
Eine Differenzierung der Schulspeisung nach Geschlecht zeigt kaum Unterschiede. Die Jungen nutzen, wie schon durch die Erhebung von 2009 festgestellt, geringfügig häufiger die tägliche Mittagsversorgung als die Mädchen (39,1% versus 36,5%).
Ebenfalls ist für die aktuelle Erhebung, im Gegensatz zu den vorrangegangenen Stu-dien aus 2004 und 2009, kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Schulspei-sung und dem Zusammenleben mit den Eltern nachweisbar. Befragte, die mit beiden Elternteilen zusammen leben, nehmen häufiger nicht an der Schulspeisung teil, als Befragte, die nur bei einem Elternteil leben („überhaupt nicht“: 43,6% versus 36,3%).
Für das Alter hingegen konnte erneut ein signifikanter Zusammenhang mit der Schul-speisung festgestellt werden. Wieder sind es die jüngeren Befragten, welche signifi-kant häufiger an der Schulspeisung teilnehmen. Drei Viertel (75,9%) der jüngeren Be-fragten essen mindestens selten in der Schule, dagegen nur 43,8% der 14- bis 20-Jährigen. Obwohl in beiden Altersgruppen die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, welche die Schulspeisung nutzen, angewachsen ist, besteht diese, bereits in den Stu-dien von 2004 und 2009, festgestellte Differenz weiterhin.
Bei der Betrachtung von Schulspeisung und Arbeitslosigkeit der Eltern ist, im Ver-gleich zu den Ergebnissen aus der Studie von 2009, eine deutliche Annährung der Werte zu erkennen. 2009 gaben die Befragten, deren Eltern beide arbeitslos waren zu 42,8% an, täglich die Schulspeisung zu nutzen. Von den Schüler/innen, deren Eltern sich beide in Arbeit befanden, waren es nur 30,3%. Derzeit sind es vor allem die Be-fragten, deren Eltern beide erwerbstätig sind, welche am häufigsten die Schulspei-
Abb. 152 Schulspeisung
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
2011
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61,3
77,4
in Prozent
täglich 3-4 mal pro Woche 1-2 mal pro Woche seltener überhaupt nicht
Abb. 153 Schulspeisung und Alter im Vergleich
132 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0
2011
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2009
2004
2011
2009
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14,3
6,9
37,3
53,2
67,2
45,3
51,9
75,3
41,9
28,6
79,3
in Prozent
täglich 3-4 mal pro Woche 1-2 mal pro Woche seltener überhaupt nicht
sung nutzen (39,0%). Zwischen den Befragten mit einem arbeitslosen Elternteil und den Kindern und Jugendlichen, deren beide Eltern arbeitslos sind, gibt es kaum einen Unterschied (33,0 versus 32,5%)
7 A L K O H O L , N I K O T I N U N D A N D E R E D R O G E N
Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit den Themen Konsum von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen. Die Fragen zu diesen Themen waren nur Gegenstand in dem Erhebungsinstrument für die Klassenstufen acht bis zwölf.
7.1 Alkohol
24,0% der Jugendlichen geben an, nie alkoholische Getränke zu sich zu nehmen (2009: 22,9%; 2006: 12,3%). Der Anteil der Befragten, die Alkohol konsumieren, ist demnach von 87,7% (2006) auf 76,0% (2011) gesunken.
Abb. 154 Schulspeisung und Arbeitslosigkeit der Eltern im Vergleich
133 Alkohol, Nikotin und andere Drogen
Biermixgetränke sind bei den Jugendlichen sehr beliebt, gefolgt von Wein/Sekt/Obstwein. Auch Bier ist unter den Befragten, wie schon in der Studie von 2009, sehr beliebt. Im Vergleich zu den vorangegangenen Studien hat Schnaps an Beliebtheit gewonnen, während Wein/Sekt/Obstwein in geringeren Mengen konsu-miert werden.
Von den Jungen werden Bier, Biermixgetränke, Schnaps und Schnapsmixgetränke signifikant häufiger getrunken, als von den Mädchen (Bier: 67,0% versus 45,7%; Bier-mixgetränke: 61,9% versus 58,6%; Schnaps: 50,2% versus 41,8%; Schnapsmixgeträn-ke: 48,3% versus 39,6%). Dafür bevorzugen die Mädchen eher Wein/Sekt/Obstwein (60,4% versus 56,3).
Täglich konsumieren Jugendliche mit Migrationshintergrund signifikant häufiger alle alkoholischen Getränke als Befragte ohne einen solchen Hintergrund.
0,0
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täglich mehrmals pro Woche mehrmals pro Monat monatlich oder seltener nie
Abb. 155 Alkoholkonsum
134 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
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40,0
60,0
80,0
100,0
56,0 59,7
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56,5 49,6
in P
roze
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Nicht-Migranten/innen Migranten/innen
Hauptschüler/innen trinken alle alkoholischen Getränke signifikant häufiger als die anderen Schüler/innen.
Am häufigsten wird Alkohol bei Familienfeiern (71,6%; 2009: 71,0%), mit Freunden bei privaten Partys (69,1%) und mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten (59,9%) kon-sumiert. Die Items „mit Freunden bei privaten Partys“ und „mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten“ wurden 2009 noch in Form eines gemeinsamen Items „auf Par-tys/Festen/Konzerten/zur Disco“ abgefragt. Die detaillierten aktuellen Ergebnisse sind im folgenden Diagramm dargestellt:
Abb. 157 Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums
Abb. 156 Alkoholkonsum und Migrationshintergrund
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0
zu Hause bei Familienfeiern
mit Freunden bei privaten Partys
mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten
wenn ich Spaß haben und feiern will
mit Freunden im Wohngebiet
wenn andere auch trinken
allein, zu Hause am Wochenende
zum Essen
bei Veranstalltungen im Jugendzentrum
wenn ich Probleme habe
allein, zu Hause an Schultagen
9,1
24,3
21,1
15,0
10,3
7,4
3,5
2,5
4,3
3,5
2,7
18,7
20,8
15,4
14,1
11,9
9,3
4,3
3,2
2,6
3,2
2,0
23,4
13,9
13,3
13,6
12,6
14,8
9,7
8,6
8,2
5,8
4,5
20,4
10,0
10,0
10,2
10,4
14,5
12,1
12,2
6,0
5,9
8,3
in Prozent
sehr häufig häufig manchmal selten
135 Alkohol, Nikotin und andere Drogen
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0
allein, zu Hause an Schultagen
allein, zu Hause am Wochenende
zu Hause bei Familienfeiern
mit Freunden bei privaten Partys
mit Freunden im Wohngebiet
mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten
bei Veranstalltungen im Jugendzentrum
zum Essen
wenn ich Probleme habe
wenn ich Spaß haben und feiern will
wenn andere auch trinken
22,4
36,0
70,6
69,5
50,6
57,8
23,8
33,2
22,2
56,2
49,2
11,3
23,0
73,0
69,1
39,9
62,1
17,0
20,2
13,3
50,3
43,5
in Prozent
männlich weiblich
2009 waren die häufigsten drei Orte beziehungsweise Gelegenheiten zum Alkohol-konsum Familienfeiern (71,0%), Partys/Festen (70,1%) und der Urlaub (58,5%). Das Problemorientierte „Trinken“ ist, nachdem es 2009 im Vergleich zu 2006 abnahm (24,1% versus 15,9%), wieder leicht angestiegen (18,3%).
Die Jungen trinken zu fast allen Gelegenheiten häufiger Alkohol als die Mädchen. Le-diglich zu den Gelegenheiten „zu Hause bei Familienfeiern“ (70,6% versus 73,0%) und „mit Freunden bei Festen/Disco/Konzerten“ (57,8% versus 62,1%) konsumieren die Mädchen häufiger Alkohol.
Befragte, die einen Hauptschulabschluss anstreben, trinken zu allen Gelegenheiten häufiger Alkohol als die restlichen Schüler/innen. Ihnen folgen bei der Mehrheit der Aussagen die Realschüler/innen. Die Gymnasiasten/innen konsumieren nur zu folgen-den Gelegenheiten häufiger Alkohol als die Realschüler/innen: „zu Hause bei Familien-feiern“, „zum Essen“, „wenn andere auch trinken“.
Jugendliche, die nur bei einem Elternteil aufwachsen, konsumieren im Vergleich zu den Befragten, die mit beiden Elternteilen zusammenleben, zu jeder Gelegenheit mehr Alkohol. Dies entspricht den Ergebnissen der Jugendstudie von 2009.
Abb. 158 Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums nach Geschlecht
136 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Mit den Freunden im Wohngebiet trinken vor allem die Jugendlichen aus den Ge-meinden (50,0%), Jena-Nord (47,4%) und aus Winzerla (47,2%). Auf die Jugendlichen aus Jena-Nord traf dies auch schon in der Studie von 2009 (66,7%) zu.
Weitere Ergebnisse zum Thema Alkoholkonsum nach Planungsraum zeigen sich im nachfolgenden Diagramm:
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
zu Hause bei Familienfeiern
mit Freunden bei privaten Partys
mit Freunden bei Festen, Disco, Konzerten
wenn ich Spaß haben und feiern will
wenn andere auch trinken
mit Freunden im Wohngebiet
allein, zu Hause am Wochenende
zum Essen
bei Veranstalltungen im Jugendzentrum
wenn ich Probleme habe
allein, zu Hause an Schultagen
71,0
66,3
57,5
50,8
45,0
40,9
26,3
24,7
18,2
14,7
14,6
73,3
76,8
64,2
57,2
49,1
51,4
32,7
27,0
22,3
20,0
18,0
in Prozent
nicht alleinerziehend alleinerziehend
Abb. 159 Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums nach Familiensituation
137 Alkohol, Nikotin und andere Drogen
0 20 40 60 80
allein, zu Hause an Schultagen
allein, zu Hause am Wochenende
zu Hause bei Familienfeiern
mit Freunden bei privaten Partys
mit Freunden im Wohngebiet
mit Freunden bei Festen, Disco,Konzerten
bei Veranstalltungen imJugendzentrum
zum Essen
wenn ich Probleme habe
wenn ich Spaß haben und feiernwill
wenn andere auch trinken
17,7
31,2
71,2
70,5
47,4
55,1
19,8
26,9
22,4
51,9
46,8
11,5
20,0
61,1
53,7
36,8
51,1
17,2
28,4
15,8
42,7
47,4
18,3
24,4
76,9
72,0
42,5
66,3
20,1
28,0
16,9
57,5
49,8
16,4
32,5
75,8
77,0
47,2
65,0
24,4
33,3
17,9
58,5
45,9
19,2
33,9
69,7
66,5
43,8
54,5
20,5
17,6
18,9
49,4
43,5
20,6
35,0
70,7
69,1
50,0
62,3
25,7
27,8
19,8
53,4
43,8
in Prozent
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
Abb. 160 Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums nach Planungsraum
138 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
12 13 14 15 16 über 16
0,8 5,6
18,5
33,9
27,4
13,7
0,7
16,1
11,3
28,1
19,6
38,1
1,0 6,0
14,0
21,0 25,0
52,0
2,0
11,0
19,0
31,0
39,0
47,0
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
7.2 Nikotin
Das Rauchverhalten der Jugendlichen wurde auch in diesem Jahr wieder thematisiert. 14,8% der Befragten gaben an, zu rauchen. Damit ist der Anteil der Raucher/innen unter den Jugendlichen im Vergleich zu 2009 um 1,6% und im Verglich zu 2006 um 3,6% ange-stiegen, wobei er noch immer unter dem Wert von 2004 (19,0%) liegt
Einen signifikanten Zusammenhang gibt es beim Thema Rauchen, der Altersverteilung, dem angestrebten Schulabschluss sowie dem Migrationshintergrund. Wie schon 2009 rau-chen die Hauptschüler/innen mit 40,6% (2009: 33,3%; 2006: 32,0%; 2004: 34,0%) signifikant
häufiger als die Realschüler/innen mit 18,2% (2009: 25,2%; 2006: 24,0%; 2004: 34,0%) und die Gymnasiasten/innen mit 9,2% (2009: 6,0%; 2006: 8,0%; 2004: 14,0%).
Schaut man die Er-gebnisse hinsichtlich des Alters genauer an, so ist festzustel-len, dass der Anteil der Raucher/innen bei den 12- und 14- bis 16-Jährigen im Vergleich zu 2009 angestiegen ist. Die 13-Jährigen und über 16-Jährigen rauchen dagegen deutlich weniger, als noch 2009.
Die Migranten/innen bevorzugen das Rau-
chen eher als die Nicht-Migranten/innen (22,8% versus 12,4%). Auch in der Studie von 2009 konnte dieser signifikante Unterschied bereits festgestellt werden (26,8% versus 10,2%), wobei im Vergleich heute 4,0% weniger Migranten/innen und 2,2% mehr Nicht-Migranten/innen angeben zu rauchen.
Mit Blick auf die Planungsräume rauchen die meisten Jugendlichen in Lobeda (15,5%; 2009: 20,8%), gefolgt von den Gemeinden (15,0%; 2009: 7,8%), Jena-Nord (13,2%; 2009: 11,3%), Winzerla (13,0%; 2009: 27,9%), Jena-West (12,0%; 2009: 8,5%), und Je-na-Ost (10,7%; 2009: 5,5%).
Abb. 162 Raucher/innen nach Alter im Vergleich
14,8
85,2
Raucher Nichtraucher
Abb. 161 Verhältnis Raucher/innen und Nichtrau-cher/innen
139 Alkohol, Nikotin und andere Drogen
Wenn die Befragten angeben zu rauchen, dann am häufigsten bis zu sieben Ziga-retten pro Tag (64,0%). Im Ver-gleich zu den Vorjah-ren ist dies der nied-rigste Wert für dieses Item. Im Gegensatz dazu ist der Konsum von über 20 Zigaret-ten erneut angestie-gen.
7.3 Andere Drogen
Weitere Fragen drehten sich um den Drogenkonsum der Jugendlichen, wobei es vor allem um illegale Drogen wie beispielsweise Cannabis, Ecstasy oder Crystal/Speed
ging.
84,4% der Befragten (2009: 91,6%; 2006: 89,2%; 2004: 87,1%) gaben an, noch nie ille-gale Drogen konsumiert zu haben. Dies ist im Vergleich zu den stetig steigenden Werten der Vorjahre das niedrigste Ergebnis. Demnach konsumieren mehr Ju-gendliche illegale Dro-gen als in den vergan-genen Jahren.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Studien konnte in diesem Jahr ein signifikan-ter Zusammenhang zwischen Geschlecht und illegalem Drogenkonsum festgestellt werden. Während von den weiblichen Jugendlichen 10,7% schon einmal illegale Dro-gen genommen haben, trifft dies signifikant häufiger auf die männlichen Jugendlichen (19,8%) zu.
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
illegale Drogen konsumiert nie
15,6
84,4
8,4
91,6
10,8
89,2
12,9
87,1
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
Abb. 164 Illegaler Drogenkonsum im Vergleich
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
bis zu 7 am Tag bis zu 20 am Tag mehr als 20 am Tag
64,0
20,0 16,0
76,2
14,3 9,5
69,5
23,2
7,3
74,9
18,9
6,2
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
Abb. 163 Anzahl der Zigaretten pro Tag im Vergleich
140 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Weiterhin lässt sich ein signifikanter Unterschied für den Drogenkonsum nach Migra-tionshintergrund nachweisen. Demzufolge haben Migranten/innen signifikant häufi-ger Erfahrung mit Drogen (28,3%) als Nicht-Migranten/innen (12,9%).
Für die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Leistungsstand ist, ebenso wie in der Studie von 2009, ein signifikanter Einfluss auf den Konsum von Drogen zu verzeich-nen. Befragte, die sich zum „hinteren“ Leistungsdrittel (28,6%) zählen, nehmen signi-fikant häufiger illegale Drogen als die aus dem „vorderen“ Leistungsbereich (16,2%) oder aus dem „mittleren“ Leistungsdrittel (12,8%). Im Vergleich mit 2009 fällt auf, dass der Anteil der Jugendlichen, die sich dem „hinteren“ Leistungsdrittel zuordnen und illegale Drogen konsumieren, gleich geblieben ist (2009: 28,6%), während heute mehr Jugendliche des „vorderen“ (2009: 7,7%) und „mittleren“ Leistungsbereiches (2009: 6,1%) Drogen nehmen.
Eine Differenzierung des illegalen Drogenkonsums nach dem Alter zeigt folgende Er-gebnisse:
Im Vergleich zu 2009 hat der illegale Drogenkonsum in fast allen Altersjahrgängen zugenommen. Die 16-, 17- und 18-Jährigen haben heute deutlich mehr Erfahrung mit illegalen Drogen als noch in den Jahren 2009 und 2006. Einzig die 14-Jährigen nehmen weniger Drogen.
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
14 15 16 17 18
6,2 11,6
22,6
33,0
25,0
8,4 9,1 9,3 4,8
14,3
5,4
13,7 14,8
23,5
14,3
in P
roze
nt
2011 2009 2006
Abb. 165 Konsum illegaler Drogen nach Alter im Vergleich
141 Alkohol, Nikotin und andere Drogen
Die Jugendlichen wurden ebenfalls gefragt, wie häufig sie bereits Kontakt zu Drogen
hatten.
Der Anteil der Ju-gendlichen, welche ein- oder zweimal Drogen probiert ha-ben, ist gegenüber den vorangegange-nen Studien zurück-gegangen. Für die Befragten, die be-reits ein paar Mal Drogen konsumiert haben, ist im Ver-gleich zur Studie von 2009 ein gleichblei-bender Wert zu ver-zeichnen. Auffällig ist der Anstieg des
Anteils der Jugendlichen, die häufiger Drogen nehmen. Mit 30,8% ist dieser um 13,4% höher als noch im Jahr 2009.
Folglich konsumieren heute nicht nur mehr Jugendliche illegale Drogen, sondern sie tun dies auch häufiger.
Ebenso wie für den Drogenkonsum ist auch für den Verkauf von Drogen ein Anstieg zu verzeichnen. In keinem der Jahre zuvor gaben ver-gleichbar viele Jugendliche an, schon einmal ille-gale Drogen an andere verkauft zu haben.
Jungen verkaufen, wie auch schon 2009, signifikant häufiger Drogen als Mädchen (2011: 8,8% versus 3,1%; 2009: 8,0% versus 2,0%). Al-lerdings hat der
Anteil der Mädchen, die schon einmal illegale Drogen an andere verkauft haben, im Vergleich zum Anteil der Jungen, stärker zugenommen.
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
häufiger ein paar mal ein oder zwei mal
30,8 30,2 39,0
17,4
30,4
52,2
32,5
22,5
45,0
27,9 29,2
42,9
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
Abb. 166 Häufigkeit des illegalen Drogenkonsums im Vergleich
0
20
40
60
80
100
Drogen an andere verkauft nie
6,2
93,8
4,8
95,2
4,0
96,0
4,1
95,9
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
Abb. 167 Verkauf von illegalen Drogen im Vergleich
142 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Zudem geben signifikant mehr Migranten/innen an, schon einmal Drogen an andere verkauft zu haben als Nicht-Migranten/innen (16,9% versus 3,8%).
Das folgende Diagramm zeigt den Konsum und den Verkauf von Drogen differenziert nach Planungsraum:
Die Jugendlichen aus Jena-Ost konsumieren am häufigsten Drogen, gefolgt von de-nen aus Winzerla und Jena-West. Im Vergleich zu 2009 gab es in Jena-Ost den deut-lichsten Anstieg des Drogenkonsums. Während in der letzten Studie dort kein Dro-genkonsum dokumentiert werden konnte, ist der Planungsraum Ost nun führend im Drogenkonsum. Auch für Winzerla (2009: 6,8%) und die Gemeinden (2009: 3,5%) ist eine starke Zunahme des Drogenkonsums zu verzeichnen. In Jena-Nord nahm der Konsum nur leicht zu (2009: 11,1%), während er für Jena-West nahezu konstant blieb (2009: 15,8%) und in Lobeda sogar zurückging (2009: 16,7%).
Der Verkauf von Drogen hat am stärksten in Jena-West (2009: 2,6%), Jena-Nord (2009: 0,0%) und Jena-Ost (2009: 2,6%) zugenommen. Auch in Winzerla stieg er an (2009: 6,7%). In den Gemeinden blieb der Wert nahezu gleich und für Lobeda ist, ebenso wie beim Drogenkonsum, ein Rückgang des Drogenverkaufs zu verzeichnen (2009: 9,5%).
8 P O L I T I S C H E O R I E N T I E R U N G
Ein weiterer Fragenkomplex beschäftigte sich mit der politischen Orientierung der Jugendlichen. Die folgenden Aussagen zu Demokratieorientierung und Gruppenbe-zogener Menschenfeindlichkeit wurden allen Kindern und Jugendlichen zur Bewer-tung vorgelegt. Die Fragen nach dem Interesse für Politik, der politischen Zuordnung und der Abgrenzung von Menschengruppen waren hingegen nur Teil des Fragebogens der Klassen acht bis zwölf.
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Jena-Nord Jena-Ost Jena-West Winzerla Lobeda Gemeinden
12,5 20,2
15,4 18,2 14,6 14,3
3,8 6,4 7,2 7,6 5,1 6,8
in P
roze
nt
Drogenkonsum Drogenverkauf
Abb. 168 Drogenkonsum und Drogenverkauf nach Planungsraum
143 Politische Orientierung
8.1 Demokratieorientierung
Im Rahmen des Themas „Demokratieorientierung“ sollten die Kinder und Jugendli-chen angeben, wie sie zu Aussagen bezüglich der Meinungsfreiheit, Demokratie und dem politischen/sozialen Engagement stehen.
79,7% der Befragten sind dafür, dass es möglich sein muss, die eigene Meinung auch gegen die Meinung der Mehrheit vertreten zu können. Dies sind 7,9% weniger als 2009.
Für die übrigen Items sind die Zustimmungswerte ebenfalls gesunken. Vor allem die Aussagen zur politischen Betätigung (-19,3%) und dem sozialen Engagement (-13,4%) erfahren, im Vergleich zu 2009, deutlich weniger Zustimmung. Ähnliches gilt für die Aussage, dass die Demokratie die angemessenste Regierungsform ist. Dieser stimm-ten 10,5% weniger Kinder und Jugendliche zu als noch 2009.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Jeder sollte das Recht haben, für seine Meinungeinzutreten, auch wenn die Mehrheit anderer
Meinung ist
Die Menschen müssen sich politisch stärkerbetätigen, damit sie politische Entscheidungen mit
beeinflussen können
Ich bin mit der deutschen Demokratie zufrieden
In Jena wird eine Menge für Jugendliche getan
Jeder Mensch sollte sich in seiner Stadt oderGemeinde sozial engagieren
Jeder Bürger sollte die gleiche Chance haben, diePolitik der Regierung zu beienflussen
Die Demokratie ist die angemessensteRegierungsform
79,7
35,3
25,3
30,3
23,7
57,7
38,4
87,6
54,6
29,0
35,8
37,1
64,3
48,9
90,1
50,4
15,4
28,3
32,2
63,1
40,4
90,7
50,4
13,1
29,0
28,8
65,2
38,0
in Prozent 2011 2009 2006 2004
Abb. 169 Demokratieorientierung im Vergleich
144 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Signifikant mehr Mädchen als Jungen meinen, dass es möglich sein muss, die eigene Meinung auch gegen die Meinung der Mehrheit vertreten zu können (77,3% versus 83,3%). Demgegenüber stimmen signifikant mehr Jungen als Mädchen mit der Aussa-ge zur politischen Betätigung (37,7% versus 33,7%) überein. Ebenso sind es die Jungen, welche mit der deutschen Demokratie zufriedener sind (31,0% versus 20,2%) und auch der Aussage „Die Demokratie ist die angemessenste Regierungsform“ signifikant häu-figer zustimmen (42,2% versus 36,2%).
Die Gymnasiasten/innen beurteilen, wie schon in der Studie von 2009 festgestellt, fast alle Items signifikant positiver als die anderen Schüler/innen. 84,7% der Abiturien-ten/innen finden, dass jeder für seine Meinung eintreten sollte und 48,0% beurteilen die Demokratie als die angemessenste Regierungsform. Jedoch sind nur noch 28,0% (2009: 37,4%) der Gymnasiasten/innen mit der deutschen Demokratie zufrieden, wäh-
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Jeder sollte das Recht haben, für seine Meinungeinzutreten, auch wenn die Mehrheit anderer
Meinung ist
Die Menschen müssen sich politisch stärkerbetätigen, damit sie politische Entscheidungen mit
beeinflussen können
Ich bin mit der deutschen Demokratie zufrieden
In Jena wird eine Menge für Jugendliche getan
Jeder Mensch sollte sich in seiner Stadt oderGemeinde sozial engagieren
Jeder Bürger sollte die gleiche Chance haben, diePolitik der Regierung zu beienflussen
Die Demokratie ist die angemessensteRegierungsform
66,7
20,8
24,6
30,3
25,0
40,5
18,3
73,4
29,1
20,0
32,5
21,8
48,8
23,6
84,7
40,4
28,0
30,2
25,3
64,3
48,0
in Prozent
HS RS Gym
Abb. 170 Demokratieorientierung nach angestrebtem Schulabschluss
145 Politische Orientierung
rend, im Vergleich zu 2009, mehr Realschüler/innen (2009: 16,7%) und Hauptschü-ler/innen (2009: 12,5%) dieser Aussage zustimmen. Dass in Jena eine Menge für Ju-gendliche getan wird, finden die Realschüler/innen mit 32,5% (2009: 39,4%) häufiger als die Hauptschüler/innen (30,3%; 2009: 25,0%) und die Gymnasiasten/innen (30,2%; 2009: 34,5%). Die gleichen Chancen für jeden Bürger zur Beeinflussung der Politik fordern 64,3% der Abiturienten/innen und 48,8% der Realschüler/innen beziehungs-weise 40,5% der Hauptschüler/innen.
Kinder und Jugendliche, die sich selbst dem „vorderen“ Leistungsdrittel zuordnen, bewerten alle Aussagen besser als die anderen Schüler/innen. Sie fordern signifikant häufiger die gleichen Chancen für jeden Bürger zur Beeinflussung der Politik (65,1%; „mittlerer“ Bereich 56,7%; „hinterer“ Bereich 48,8%) und die Mehrheit von ihnen be-wertet die Demokratie als die angemessenste Regierungsform (50,5%; „mittlerer“ Bereich 34,6%“, „hinterer“ Bereich 30,2%).
Ebenso wie schon 2009 empfinden die Nicht-Migranten/innen (41,1%; 2009: 52,3%) die Demokratie eher als die angemessenste Regierungsform als die Migranten/innen (34,8%; 2009: 25,8%), wobei die Zustimmung der Nicht-Migranten/innen heute deut-lich niedriger ausfällt und die Zustimmung der Migranten/innen gestiegen ist. In Be-zug auf die Zufriedenheit mit der deutschen Demokratie unterscheiden sich die bei-den Gruppen kaum noch (Nicht-Migranten/innen: 26,1%; 2009: 33,5%; Migran-ten/innen: 25,6%; 2009: 9,7%). Des Weiteren stimmen Nicht-Migranten signifikant häufiger der Aussage „Jeder sollte das Recht haben, für seine Meinung einzutreten, auch wenn die Mehrheit anderer Meinung ist“ zu (81,8%) als Migranten/innen (71,7%).
Auch hinsichtlich des Planungs-raumes und der Aussage „Die Demokratie ist die angemes-senste Regierungsform“ gibt es einen signifikanten Zusammen-hang. Die Jugendlichen aus Je-na-West stimmen dem häufiger zu als die anderen Befragten.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Jena-West
Jena-Ost
Jena-Nord
Gemeinden
Winzerla
Lobeda
46,9
42,9
42,5
39,9
31,2
27,4
in Prozent
Abb. 171 „Die Demokratie ist die angemessenste Regierungsform“ und Planungsraum
146 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
8.2 Interesse an Politik und politische Selbstkategorisierung
Im Vergleich zur letzten Studie ist das Politikinteresse um 7,9% gesunken. Heute inte-ressiert sich nicht einmal ein Viertel der Jugendlichen für Politik (23,4%; 2009:31,3%; 2006: 26,1%; 2004: 23,0%). Das Desinteresse hat hingegen erneut zugenommen. Nie zuvor gaben in den Studien vergleichbar viele Jugendliche an sich wenig oder gar nicht für Politik zu interessieren (53,4%; 2009: 43,8%; 2006: 42,5%; 2004: 47,1%)
Die Jungen sind signifikant häufiger an Politik interessiert als die Mädchen (30,5% ver-sus 17,0%). Ebenso haben die Gymnasiasten/innen (26,9%) ein größeres Politikinte-resse als die Realschüler/innen (17,4%) oder die Hauptschüler/innen (15,8%).
Die Befragten, die sich selbst zum „vorderen“ Leistungsdrittel zugehörig einstufen, sind mit 32,0% häufiger politikinteressiert, als die aus dem „hinteren“ Leistungsbe-reich (19,7%) beziehungsweise aus dem „mittleren“ Bereich (18,7%).
Wie schon in den Studien zuvor zeigen die Jugendlichen, die sich selbst links/eher links beziehungsweise rechts/eher rechts einordnen, ein signifikant größeres Interesse an Politik als die, die sich keiner speziellen Richtung zuordnen konnten.
Insgesamt ordnen sich 29,8% (2009: 33,2%; 2006: 30,9%; 2004: 29,6%) der Befragten links beziehungsweise eher links ein. Mehr Jugendliche, als in den Studien zuvor, rechnen sich zur „neutralen“ Mitte (62,6%) und 7,6% ordnen sich dem rechten Spekt-rum zu (2009: 9,1%; 2006: 9,0%; 2004: 10,9%). Dies sind 1,5% weniger als 2009.
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
sehr etwas teilweise weniger gar nicht
10,8 12,6
23,0 23,0
30,4
8,5
22,8 25,0 18,8
25,0
6,9
19,2
31,4 24,3
18,2
6,2
16,8
29,9 23,3 23,8
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
Abb. 172 Interesse an Politik im Vergleich
147 Politische Orientierung
Einen signifikanten Zusammenhang gibt es zwischen dem Geschlecht und der politi-schen Orientierung sowie zwischen dem angestrebten Schulabschluss und der politi-schen Orientierung. Die weiblichen Befragten ordnen sich signifikant häufiger keiner politischen Orientierung zu, als die männlichen (67,6% versus 58,1%). Ebenso fühlen sich signifikant mehr Realschüler/innen (70,6%) keiner politischen Orientierung zuge-hörig als die Gymnasiasten/innen (59,7%) und Hauptschüler/innen (56,8%).
Ein Blick auf die Planungsräume zeigt folgende nicht signifikante Ergebnisse. Befan-den sich 2009 die rechten Orientierungen eher im Raum Jena-Nord (14,6%) und Lo-beda (11,9%), so trifft man sie heute, wie auch schon 2006, im Raum Lobeda (9,6%; 2006: 11,1%) und Winzerla (8,6%; 2006: 10,8%) an. Erhöhte linke Werte finden sich in den Planungsräumen Jena-Nord (34,0%), Jena-West (32,2%) und Lobeda (31,8%). In der Erhebung von 2009 waren dies vorzugsweise Jena-Ost (42,5%) und Jena-West (37,5%). Große Veränderungen hat es im Vergleich zwischen 2009 und 2011 in den folgenden Punkten gegeben:
Im Planungsraum Jena-Nord von rechts eher in die Mitte und nach links
Im Planungsraum Jena-Ost von links in die Mitte
Im Planungsraum Jena-West von links in die Mitte
Im Planungsraum Lobeda von links und rechts eher in die Mitte
Im Planungsraum Gemeinden von links und rechts eher in die Mitte
Die befragten Kinder und Jugendlichen, die sich hinsichtlich ihrer Gesinnung links be-ziehungsweise eher links einordnen, sehen die Demokratie häufiger als angemessens-te Regierungsform an. Dieses Ergebnis deckt sich mit denen aus den vorangegange-nen Studien.
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
links tendenz links weder noch tendenz rechts rechts
12,1 17,7
62,6
5,5 2,1
9,1
24,1
57,7
6,9 2,2
13,8 17,1
60,2
6,3 2,7
12,2 17,4
59,6
7,4 3,5
in P
roze
nt
2011 2009 2006 2004
Abb. 173 Politische Selbstkategorisierung im Vergleich
148 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
8.3 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist dieses Jahr zum ersten Mal im Rah-men der Jugendstudie thematisiert worden. Die Kinder und Jugendlichen sollten sich vorstellen, dass Menschen unterschiedlichster Gruppen in die Wohnung nebenan zie-hen würden und angeben, ob sie das gut oder nicht gut finden oder ob es ihnen egal ist. Die Ergebnisse zeigt das folgende Diagramm:
In der Mehrheit stehen die Kinder und Jugendlichen den jeweiligen Situationen „gleichgültig“ gegenüber. 39,3% würden es gut finden, wenn eine Familie aus Groß-britannien neben ihnen einzieht, ein Drittel der Befragten, wenn es sich um eine deut-sche Familie mit vielen Kindern handelt und 30,5% würden den Einzug einer Familie aus Afrika mit dunkler Hautfarbe begrüßen. Einen an AIDS erkrankten Nachbarn leh-nen hingegen 28,0% der Kinder und Jugendlichen ab, ebenso wie eine deutsche Fami-
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
eine Familie aus Großbritannien
eine deutsche Familie mit vielen Kindern
eine Familie aus Afrika mit dunkler Hautfarbe
eine Wohngemeinschaft mit mehreren Studenten
ein altes Rentnerehepaar
ein homosexuelles Paar (Schwule, Lesben)
eine Aussiedlerfamilie aus Russland
ein Rollstuhlfahrer
eine islamische Familie
jemand der an AIDS erkrankt ist
eine deutsche Familie, die von Hatz IV lebt
39,3
32,5
30,5
29,9
25,4
17,6
16,8
16,0
14,6
8,9
8,7
53,9
49,3
61,0
51,5
60,5
62,1
66,0
74,0
66,2
63,1
70,5
6,8
18,2
8,5
18,5
14,1
20,3
17,2
10,0
19,2
28,0
20,9
in Prozent
finde ich gut ist mir egal finde ich nicht gut
Abb. 174 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
149 Politische Orientierung
lie, die von Hartz IV lebt (20,9%), ein homosexuelles Paar (20,3%) oder eine islamische Familie (19,2%).
Mädchen zeigen in fast allen Situationen eine signifikant geringer ausgeprägte grup-penbezogene Menschenfeindlichkeit als Jungen. Lediglich den Einzug einer deut-schen Hartz-IV-Familie finden mehr Mädchen als Jungen explizit nicht gut (22,5% ver-sus 19,7%).
Für die Altersgruppen 9-13 Jahre und 14-20 Jahre ist kein eindeutiger Trend feststell-bar. Während die älteren Jugendlichen den Einzug eines homosexuellen Paares (27,9% versus 8,6%), einer Wohngemeinschaft mit mehreren Studenten (41,7% versus 20,9%) und eines an AIDS Erkrankten (10,4% versus 7,3%) signifikant häufiger gut fin-den, trifft dies für die jüngeren Befragten eher auf den Einzug einer deutsche Familie mit vielen Kindern (38,7% versus 26,8%) und eines alten Rentnerehepaares (27,7% versus 23,4%) zu.
Die Befragten aus Jena-West weisen die am geringsten ausgeprägte gruppenbezoge-ne Menschenfeindlichkeit auf. Sie bewerten nicht nur fast alle Situationen signifikant häufiger als gut, sondern geben in der Mehrheit auch weniger häufig „find ich nicht gut“ an. Eine vergleichbar eindeutige Aussage lässt sich für die Kinder und Jugendli-chen aus den anderen Planungsräumen nicht treffen.
Das Antwortverhalten der Migranten/innen und Nicht-Migranten/innen ist nur für zwei der Items signifikant: den Einzug einer Aussiedlerfamilie aus Russland und den einer islamischen Familie. Beide Situationen werden von Migranten/innen signifikant öfter als gut empfunden als von Nicht-Migranten/innen (31,1% versus 15,0%; 22,6% versus 14,1%).
Von den Gymnasiasten/innen wird die Mehrheit der geschilderten Situationen signifi-kant häufiger als positiv bewertet als von den anderen Schüler/innen. Nur den Einzug eines alten Rentnerehepaares, einer deutschen Hatz-VI-Familie, eines Rollstuhlfahrer und eines an AIDS erkrankten finden sie weniger häufig gut als die anderen Befragten. Allerdings geben die Abiturienten/innen für diese potentiellen Nachbarn auch weniger oft an, dass sie deren Einzug nicht gut finden würden. Im Vergleich zeigt sich, dass es in allen Fällen die Hauptschüler/innen sind, welche die geschilderten Situationen signi-fikant häufiger als „nicht gut“ bewerten, gefolgt von den Realschülern/innen.
150 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 50,0
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
finde ich gut
finde ich nicht gut
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ho
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jem
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der
an
AID
S e
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nkt
ist
12,4
34,3
11,6
37,0
28,5
30,7
16,1
40,1
30,7
26,3
16,2
30,9
22,8
27,2
8,1
40,7
18,7
31,3
17,0
25,9
10,4
46,7
13,9
22,2
13,3
22,7
24,9
22,8
23,8
22,4
25,4
16,0
7,6
21,8
23,7
13,0
11,4
26,6
31,1
8,1
15,5
13,3
7,3
36,5
20,4
16,3
19,0
12,0
37,2
15,0
35,7
13,6
25,3
12,1
8,2
19,5
35,6
4,3
17,1
13,4
46,8
3,3
16,1
6,8
9,5
21,8
in Prozent
HS RS Gym
Abb. 175 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nach angestrebtem Schulabschluss
151 Politische Orientierung
Weiterhin wurden die Jugendlichen erstmals in einer offenen Frage danach gefragt, ob es Gruppen von Menschen gibt, von denen sie sich abgrenzen. Die nachstehende Tabelle zeigt die häufigsten Nennungen. Darüber hinaus gab es noch eine Reihe von Einzelnennungen.
Gruppen, von denen sich die Jugendlichen abgrenzen Anzahl der
Nennungen
Menschenfeindliche Gruppen 338
Jugendgruppen/-bewegungen 146
Ausländer/ Immigranten 64
Alkohol-, Nikotin-, Drogenabhängige 62
Menschen mit als unangenehm empfundenen Charaktereigen-schaften
52
Randständige der Gesellschaft 48
Kriminelle 40
Politisch orientierte Gruppen 31
(Anders)Gläubige 20
Kranke/Behinderte 19
Homosexuelle 18
andere Fangruppen 9
Außenseiter 8
Hartz IV- Empfänger 5
Deutsche 3
Eltern 3
Fußballspieler 3
Politiker, Metaller 3
„Getto“-Kinder 2
Kinder 2
Mädchen 2
Menschen ohne eigene Meinung 2
reiche Menschen 2
Unhygienische Menschen 2 Abb. 176 Gruppen, von denen sich die Jugendlichen abgrenzen
152 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
9 M E D I E N N U T Z U N G
Die Kinder und Jugendlichen hatten die Möglichkeit anzugeben, wie oft sie welches Medium nutzen. Das folgende Diagramm gibt einen Überblick.
Am meisten nutzen Kinder und Jugendliche täglich 1-2 Stunden den Fernseher (38,2%). Danach folgen der Computer (37,5%) und das Internet (37,1%). Mehrmals pro Woche wird ebenfalls am häufigsten Fernsehen geschaut (21,1%), der Computer (20,8%) sowie das Internet (20,4%) genutzt. Der DVD-Player wird vorwiegend mehr-mals im Monat (38,6%) eingeschaltet. So gut wie nie nutzen die Kinder und Jugendli-chen Twitter (86,1%) und ein Handy mit Internetflatrate (75,9%).
Bei der Differenzierung nach dem angestrebten Schulabschluss ergeben sich signifi-kante Zusammenhänge. In dem folgenden Diagramm ist die Ausprägung „nie“ nicht dargestellt.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
TV
Computer
Internet
Schüler-VZ, Facebook (o.ä.)
Mp3-Player/ IPod
Radio
Handy ohne Internetflatrate
Computerspiele
Spielkonsolen
Online-Computerspiele
DVD-Player
Handy mit Internetflatrate
38,2
37,5
37,1
29,4
27,3
26,0
25,0
20,2
18,1
16,2
13,9
7,1
3,8
12,5
17,1
15,9
10,8
11,4
8,1
6,9
6,0
5,6
5,4
3,6
2,1
1,2
8,5
7,6
10,2
7,5
9,1
6,2
9,2
3,9
4,6
4,2
3,5
3,1
1,8
21,1
20,8
20,4
13,7
16,2
20,3
20,1
13,9
14,7
13,3
20,0
4,9
2,7
9,9
13,0
11,2
7,0
12,4
14,9
10,8
22,0
19,2
18,6
38,6
6,8
4,5
9,8
4,1
5,2
31,5
23,6
24,4
28,0
34,0
37,9
42,2
20,4
75,9
86,1
in Prozent
täglich ( 1 - 2 Stunden) täglich ( 3 - 5 Stunden) täglich (mehr als 5 Stunden)
mehrmals pro Woche mehrmals pro Monat nie
Abb. 177 Mediennutzung
153 Mediennutzung
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
TV
Sch
üle
r-V
Z,
Fac
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k (o
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Rad
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VD
-Pla
yer
Co
mp
ute
rsp
iele
Han
dy
mit
Inte
rnet
flat
rate
Tw
itte
r
37,3
42,6
36,8
30,6
31,7
28,6
24,2
21,5
28,6
24,6
24,6
28,6
30,8
21,9
12,2
22,4
20,0
10,0
21,2
26,1
17,1
14,4
8,8
5,3
7,1
5,2
2,5
13,4
19,2
9,4
9,0
13,1
10,2
5,5
9,9
8,1
6,9
11,3
10,2
6,0
9,7
3,2
8,2
4,5
2,6
8,3
10,2
3,9
4,5
2,9
1,3
0,8
1,3 1,1
14,2
12,4
6,0
8,2
12,9
5,1
10,2
7,9
5,0
10,8
6,5
5,1
9,0
6,3
2,7
7,5
6,4
1,7
7,6
5,5
2,5
6,8
5,2
1,8
3,1
2,7
1,2
11,2
14,2
25,3
8,2
10,9
14,8
17,2
16,2
22,8
16,2
13,3
14,8
10,5
11,5
14,5
11,2
16,5
22,6
12,1
13,8
14,4
4,5
7,0
3,6
3,1
4,4
1,5
14,2
6,8
11,0
5,2
6,8
7,7
10,9
12,7
15,9
14,6
18,7
7,7
9,8
17,4
20,3
23,1
30,5
44,9
14,4
15,7
25,5
6,1
10,1
5,4
3,1
5,4
4,1
in Prozent
täglich ( 1 - 2 Stunden) täglich ( 3 - 5 Stunden) täglich (mehr als 5 Stunden)
mehrmals pro Woche mehrmals pro Monat
Abb. 178 Mediennutzung nach Schulabschluss
154 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Von allen Befragten schauen Realschüler/innen am meisten täglich 1-2 Stunden
(42,6%) und 3-5 Stunden (19,2%) Fernsehen. Jedoch nutzen Hauptschüler/innen am
meisten mehr als fünf Stunden täglich das Fernsehgerät (14,2%). Dieser Wert ist im
Vergleich zu den anderen Medien der höchste Wert in dieser Ausprägung. 22,8% der
Gymnasiasten/innen geben am häufigsten an, mehrmals pro Woche Radio zu hören.
Diese nutzen ebenfalls am meisten mehrmals im Monat den DVD-Player (44,9%).
Weiterhin wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, was sie hauptsächlich im In-
ternet tun. Folgende Grafik gibt einen Überblick:
Sehr häufig nutzen die Befragten SchülerVZ, Facebook, Twitter (41,2%), gefolgt von
Chatmöglichkeiten (36,8%). Häufig hören die Kinder und Jugendlichen Musik bzw.
laden diese herunter (23,6%). Manchmal wird für den Unterricht recherchiert (31,7%),
aber eher selten lesen die Befragten Nachrichten zu aktuellen Themen (23,0%). Für
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Schüler_VZ, Facebook, Twitter (o.ä)
Chatten
Musik hören und herunterladen
Videos/ Bilder anschauen/ herunterladen
E-mails lesen und verschicken
(Online-) Computerspiele spielen
einfach drauflossurfen
für den Unterricht recherchieren
nach interessanten Themen suchen
Nachrichten zu aktuellen Themen lesen
Recherche
Shoppen/ Einkaufen
41,2
36,8
28,3
25,3
22,4
18,7
13,8
13,0
12,3
10,2
9,6
8,1
14,6
19,0
23,6
20,5
20,2
11,0
13,4
19,1
16,7
11,1
13,4
9,1
8,9
11,4
16,1
20,9
19,1
16,9
19,5
31,7
20,7
19,0
24,0
16,9
4,9
6,2
9,7
13,6
14,3
15,5
16,7
19,8
20,7
23,0
20,7
19,2
30,3
26,7
22,3
19,7
24,0
37,9
36,5
16,4
29,6
36,7
32,3
46,6
in Prozent
sehr häufig häufig manchmal selten nie
Abb. 179 Internetnutzung
155 Mediennutzung
das Shoppen bzw. Einkaufen wird das Internet eher weniger genutzt (Ablehnung:
46,6%).
Im folgenden Diagramm wurden die Ausprägungen „sehr häufig“ und „häufig“ sowie „selten“ und „nie“ zusammengezogen
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
HS
RS
Gym
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Th
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lese
n
59,3
66,2
51,5
54,4
64,9
52,8
51,9
53,7
41,6
50,0
59,4
49,2
40,3
35,5
26,0
26,0
20,4
14,7
18,8
23,2
37,9
17,2
16,2
26,9
17,1
20,0
22,2
5,9
11,4
11,8
7,4
8,6
8,8
18,3
18,6
22,8
14,4
16,4
15,9
20,2
18,5
15,5
17,3
19,9
15,5
28,6
31,2
32,1
15,6
21,7
25,8
11,6
20,0
19,3
34,8
22,4
36,6
38,2
26,5
38,4
29,8
27,7
35,7
35,6
24,2
34,9
39,5
46,0
58,5
56,7
59,7
69,8
52,6
45,7
30,0
67,2
62,1
47,4
71,3
60,0
58,5
in Prozent sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
Abb. 180 Internetnutzung nach Schulabschluss
156 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
Realschüler/innen chatten signifikant am häufigsten (66,2%) oder nutzen soziale Netzwerke (64,9%). Auch Hauptschüler/innen nutzen das Internet am meisten, um zu chatten (59,3%). Gymnasiasten/innen sind ebenfalls häufig in sozialen Netzwerken zu finden (52,8%). 32,1% der Gymnasiasten/innen geben an, manchmal für den Unter-richt im Internet zu recherchieren. Bei den Realschüler/innen sind es 31,2% und bei den Hauptschüler/innen 28,6%. 71,3% der Hauptschüler/innen nutzen nur selten oder nie das Internet, um Nachrichten zu aktuellen Themen zu lesen. Mehr als die Hälfte der Gymnasiasten/innen geht nicht im Internet einkaufen (69,8%) und 62,1% der Re-alschüler/innen nutzen das Internet selten bzw. nie für Recherchen.
Differenziert nach Planungsräumen ergeben sich die folgenden Ergebnisse hinsicht-lich der Aktivitäten im Internet. Berücksichtigt wurden nur signifikante Ergebnisse. Wiederum wurden die Ausprägungen „sehr häufig“ und „häufig“ sowie „selten“ und „nie“ zusammengezogen. Die Möglichkeit zu Chatten nutzen mit 68,7% am häufigs-ten die Kinder und Jugendlichen aus Lobeda, gefolgt von den Befragten aus Winzerla (59,3%). Mit 48,0% den geringsten Wert erreichen die Kinder und Jugendlichen aus Jena-Ost. Auch hinsichtlich der Nutzung von Schüler-VZ, Facebook, Twitter (o.ä.) zei-gen sich die höchsten Werte in Lobeda (68,5%), gefolgt von den Gemeinden mit 54,6%. Mit 22,4% am häufigsten kaufen die Kinder und Jugendlichen aus Lobeda im Internet ein. Am seltensten nutzen die Befragten aus Jena-Nord diese Möglichkeit. 68,3% dieser Befragtengruppe gaben an, dies „selten bis nie“ zu tun.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
Jena-Nord
Jena-Ost
Jena-West
Winzerla
Lobeda
Gemeinden
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51,9
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51,3
57,8
68,5
54,6
13,0
15,7
15,8
20,1
22,4
16,1
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11,1
11,1
14,4
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5,4
9,4
8,3
10,2
10,6
18,6
14,2
14,6
18,4
20,2
15,8
36,9
42,2
38,5
29,6
20,1
32,4
40,9
44,8
39,2
33,9
21,3
34,8
68,3
70,1
69,6
61,5
57,4
68,2
in Prozent
sehr häufig/häufig manchmal selten/nie
Abb. 181 Internetnutzung nach Planungsraum
157 Mediennutzung
Weiterhin wurden die Befragten im Rahmen dieses Komplexes gebeten, zu einigen Aussagen Stellung zu nehmen. Das Antwortspektrum lag zwischen „stimme voll zu“ und „lehne voll ab“. Jeweils die ersten und letzten beiden Kategorien wurden zusam-mengefasst. Mit 27,9% die höchste Zustimmung erfährt die Aussage „Wenn ich von der Schule nach Hause komme, schalte ich sofort meinen Computer an“, gefolgt von „Meine Eltern schimpfen, weil ich dauernd vor dem Computer sitze“ mit 16,7%. Gerin-gere Zustimmungswerte ergeben sich bei den Aussagen „Ich verbringe lieber Zeit an meinem PC, als mit anderen Personen etwas zu unternehmen“ (4,9%) und „Außer meinem Computer ist alles andere langweilig für mich“ (3,9%). 90,6% aller Befragten lehnen diese Aussage ab beziehungsweise voll ab.
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0
Wenn ich von der Schule nach Hausekomme, schalte ich sofort meinen
Computer an
Meine Eltern schimpfen, weil ich dauerndvor dem Computer sitze
Wenn mich jemand hindert, an denComputer zu gehen, werde ich wütend
Ein Tag ohne Computerspiele ist für mchein verlorener Tag
Häufig stelle ich meinen Computermorgens vor der Schule an
In der Schule denke ich häufig an meinComputerspiel
Ich verbringe lieber Zeit an meinem PC, alsmit anderen Personen etwas zu
unternehmen
Außer meinem Computer ist alles anderelangweilig für mich
27,9
16,7
9,3
8,7
7,0
6,5
4,9
3,9
23,5
18,7
9,9
7,2
5,1
7,3
8,7
5,5
47,7
64,6
80,8
84
87,9
86,2
86,5
90,6
in Prozent
stimme voll zu/stimme zu stimme teilweise zu lehne ab/lehne voll ab
Abb. 182 Bewertung der Aussagen zur Computernutzung
158 Jenaer Kinder- und Jugendstudie 2011
10 S P R A C H E N
Die befragten Kinder und Jugendlichen sollten angeben, welche Sprachen sie am häu-figsten und zweithäufigsten zu Hause sprechen. 1.262 Befragte gaben an, ausschließ-lich Deutsch zu Hause zu sprechen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die häufigsten Sprachkombinationen. An erster Stelle steht die Kombination Deutsch-Englisch mit 568 Nennungen, gefolgt von Russisch-Deutsch mit 46 Nennungen und Deutsch-Russisch mit 39 Angaben. Die ersten drei Sprachkombinationen waren bereits 2009 in dieser Reihenfolge vorhan-den. In allen Kombinationen ist Deutsch als mindestens eine Sprache genannt.
Neben den dargestellten Kombinationen existieren noch weitere Einzelnennungen.
Sprachkombinationen Anzahl der Nennungen
Deutsch-Englisch 568
Russisch-Deutsch 46
Deutsch-Russisch 39
Deutsch-Spanisch 22
Deutsch-Französisch 17
Deutsch-Polnisch 6
Abb. 183 Sprachkombinationen
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