kapitel 2 rechtlicher rahmen biomasseenergieerzeugung energy from renewable raw materials
Post on 29-Jan-2016
20 Views
Preview:
DESCRIPTION
TRANSCRIPT
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 1
Biomasse Energieerzeugung
Kapitel 2Rechtlicher Rahmen Biomasseenergieerzeugungenergy from renewable raw materials
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 2
Biomasse Energieerzeugung
Geltende Gesetzgebung
Gliederung
1. Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG (http://umweltministerium.de/gesetze/verordnungen/doc/2676.php)
2. Biomasseverodnung BiomasseV http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/2671/
3. Bioabfallverordnung BioabfV http://www.bmu.de/abfallwirtschaft/downloads/doc/5298.php
4. EU-Hygieneverordnung EU-HygieneVhttp://www.umweltdigital.de/nd/287982/vorschrift.html
5. Bundesimmissionsschutzgesetz BImSchGhttp://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 3
Biomasse Energieerzeugung
EEG seit dem 1.4.2000 (BGBl. I S. 305)
EEG
Das Gesetz regelt die Abnahme und die Vergütung von Strom, der u.a. aus Biomasse, Deponie- und Klärgas gewonnen wird. Ziel des Gesetzes ist es gemäß § 1, im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen und den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung deutlich zu erhöhen. (Planungsdaten für 20 Jahre) -> 2020!Ziel Steigerung auf mindestens: 12,5 Prozent bis zum Jahr 2010 bzw.20 Prozent bis zum Jahr 2020. Damit dies gelingt, werden die Rahmenbedingungen für die Einspeisung, Übertragung und Verteilung von Strom aus Erneuerbaren Energien deutlich verbessert.
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 4
Biomasse Energieerzeugung
EEG seit dem 1.4.2000 (BGBl. I S. 305)
EEG
Novellierung 2004 (in Kraft getreten am 1.8.2004):
Laufzeit: 20 Jahre mit -1,5% jährlich (Anreiz)
Neue Vergütungsstufe bei 150 kW mit einer höheren Vergütung von 11,5 Cent pro kWh -> Förderung von Kleinanlagen dezentral
Der Bonus für nachwachsende Rohstoffe gilt sowohl für Bestands- als auch für Neuanlagen
Bonus für KWK-Strom: Die Mindestvergütungen erhöhen sich um weitere 2,0 Cent pro kWh
Bonus für innovative Technologien: Die Vergütungssätze erhöhen sich zusätzlich um einmal 2,0 Cent pro kWh
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 5
Biomasse Energieerzeugung
Novelle des EEG zum 1.1. 2009
EEG
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 6
Biomasse Energieerzeugung
Vergütungssätze nach EEG für Biomasse
EEG
Förderung von Kleinanlagen bis 150 Kilowatt
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 7
Biomasse Energieerzeugung
Vergütungssätze nach EEG für Biomasse
EEG
Vergütungsregelg. Anlagenleistung
Novelle 2004ab 1.8.2004-1,5%/a in ct / kWh
Leistungsbereich Novelle 2009ab 1.1.2009-1%/a in ct / kWh
Bemerkungen
Bis 20 MW § 8 Absatz 1 Satz 1
11,50 9,908,908,40
Bis 150 kW150 bis 500 kW500 kW bis 5 MW5 MW bis 20 MW
11,67 9,18 8,25 7,79
Mindestvergütung für Strom aus Biomasse lt . BiomasseV geregelt
Bis 20 MW § 8 Absatz 1 Satz 2
3,90 Bis 20 MW Bei Einsatz von Altholz der Kategorien A III und A IV bei Inbetriebnahme ab 01.07.2006
Bis 20 MW § 8 Absatz 2 Satz 1
17,5015,9012,90
Bis 150 kW150 kW bis 500 kW500 kW bis 5 MW5 MW bis 20 MW
17,67 - 21,6715,18 – 17,1812,25-
Absatz 2 gilt nur bei besonderen Einsatzstoffen(NAWAROs Nachwachsende Rohstoffe und/oder Gülle).Novelle 2008: Positiv/Negativliste für NawarosMindestvergütung +6 bis 500 kW, 4 bei 5 MW Biogas: +2 ct für Gülle bis 500 KW, bei 30% Gülle in 150 KW nochmals +2 ct
Bis 20 MW § 8 Absatz 3Mindestvergütung+x cent
+2+2+2
Bis 150 kW150 kW bis 500 kW500 kW bis 5 MW5 MW bis 20 MW
+3+3+3-
Absatz 3 gilt für den im sog. Gekoppelten Betrieb erzeugten Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungs-AnlagenNovelle 2008: +3ct / kWh eingespeisten Strom nach Positiv-/Negativliste
Bis 20 MW § 8 Absatz 4Mindestvergütung+ x cent
13,5011,9010,90
Bis 150 kW150 kW bis 500 kW500 kW bis 5 MW 5 MW bis 20 MW
13,6711,1810,25 9,79
Absatz 4 gilt für den gesamten Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen beim Einsatz bestimmter innovativer TechnologienNovelle 2009: +2 ct Erdgasqualität + Emissionsanforderungen, keine Trockenfermentation
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 8
Biomasse Energieerzeugung
Leistungsberechnung
EEG
Für diese Einstufung wird die Leistung lt. § 12 Abs.2 wie folgt ermittelt:
hresKalenderjadesnZeitstundevolle
hrKalenderjaimkWhdeabzunehmenLeistung
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, Handreichung ..., 2004, http://www.fnr.de,
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 9
Biomasse Energieerzeugung
Leistungsanteile / Vergütung / Beispiel
EEG
Jahresleistung: 2.500 kWel. x 8.760 h/a = 21.900.000 kWhel./a
L-Anteil bis 150 kW: 150 kWel. x 8.760 h/a = 1.314.000 kWhel./a-> 1.314.000 kWhel./a / 21.900.000 kWhel./a = 6%
L-Anteil bis 500 kW: 500 kWel. x 8.760 h/a = 4.380.000 kWhel./a-> abzüglich L-Anteil 150kW -> 3.066.000 kWhel./a / 21.900.000 kWhel./a = 14%
L-Anteil bis 2.500 kW (500 kW bis 5 MW): 2.500 kWhel. X 8.760 h/a = 21.900.000 kWhel./a – vorherige Anteile = 17.520.000 kWhel./a = 80%
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 10
Biomasse Energieerzeugung
Leistungsanteile / Vergütung / Beispiel
EEG
Quelle: http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/eeg_verguetungsregelungen.pdf
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 11
Biomasse Energieerzeugung
Definition NaWaRos lt. EEG
EEG / 1774_2002
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 12
Biomasse Energieerzeugung
Nachhaltigkeitsgrundsatz / Nachweispflicht
EEG
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 13
Biomasse Energieerzeugung
Positivliste NaWaRo lt. EEG 2008
EEG
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 14
Biomasse Energieerzeugung
Negativliste NaWaRo lt. EEG 2008
EEG
Negativ definiert sich: Biomasse, die nicht für das Primärziel Energieerzeugung anfällt (Sortierungen, Abfälle, Ausputz, Sekundärprodukte, techn. Nebenprodukte – nicht rein pflanzlich, Weiterverarbeitung, etc.)
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 15
Biomasse Energieerzeugung
Zugelassen zur Mitvergärung lt. EEG 2008
EEG
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 16
Biomasse Energieerzeugung
Pos./Neg.-Listen Wärme KWK lt. EEG 2008
EEG
Anforderung: mindestens 1/5 der Wärmemenge muss ausgekoppelt werden und nachweislich fossile Energieträger ersetzen.
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 17
Biomasse Energieerzeugung
Technologiebonus lt. EEG 2008
EEG
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 18
Biomasse Energieerzeugung
BiomasseV vom 28.6.2001 (BGBl. G 5702 Nr. 29 S. 1205ff)
BiomasseV
Gesetzestext-Bestandteile der BiomasseV sind nach § 2 - § 6 fortlaufend:
§2 Anerkannte Biomassen (z.B. wie Pflanzen und Pflanzenbestandteile, Abfälle und Nebenprodukte pflanzlicher und tierischer Herkunft aus der Land-, Forst- und Fischwirtschaft§3 Nicht anerkannte Biomassen (z.B. wie fossile Brennstoffe, Torf, belastetes Altholz, Pappe usw., Klärschlamm) § 4 Technische Verfahren (technische Verfahren zur Erzeugung von Strom aus Biomasse)§ 5 Umweltanforderungen (z.B. Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzungen)
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 19
Biomasse Energieerzeugung
(nicht) Anerkannte Biomassen gem. §§2, 3
BiomasseV
Durch die Anforderungen an die eingesetzten Stoffe (vgl. §§ 2 und 3) wird sichergestellt, dass den erneuerbaren Energieträgern aus Biomasse keine Beimengungen von Fremdstoffen zugesetzt werden können, deren Verbrennung dem Zweck des EEG zuwiderlaufen würde. Dies betrifft namentlich Beimengungen fossiler Herkunft.
Abs. (1) Biomasse im Sinne dieser Verordnung sind Energieträger aus Phyto- und Zoomasse. Hierzu gehören auch aus Phyto- und Zoomasse resultierende Folge- und Nebenprodukte, Rückstände und Abfälle, deren Energiegehalt aus Phyto- und Zoomasse stammt.
... aus Pflanzen oder Pflanzenbestandteilen hergestellte Energieträger, deren sämtliche Bestandteile und Zwischenprodukte aus Biomasse erzeugt wurden, ...
... Abfälle und Nebenprodukte pflanzl. und tier. Herkunft aus der Land-, Forst- und Fischwirtschaft, ...
.
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 20
Biomasse Energieerzeugung
Bioabfallverordnung
BioAbfV
Die Bioabfallverordnung ist seit dem 1.10.98 in Kraft und hat die umweltverträgliche Verwertung von unbehandelten und behandelten Bioabfällen auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Böden zum Ziel.
Daher werden Schadstoffmengen dort begrenzt, die mit diesen Abfällen in die Böden gelangen könnten.Anforderung: Seuchen- und phytohygienische Unbedenklichkeit muss gewährleistet sein. Dies gilt auch für Speiseabfälle soweit diese nicht dem Tierkörperbeseitigungsgesetz unterliegen.
Anforderung: Vorerhitzung der Speiseabfälle vor Zugabe in den Bioreaktor auf 90 °C für 1 Stunde vorgeschrieben. Bei thermophilen Vergärungsanlagen kann u.U. darauf verzichtet werden. Fallen Speisereste nur in geringen Mengen an, so werden i.d.R. die Bestimmungen der Bioabfallverordnung als ausreichend angesehen (hier gilt dann: 70 °C für 1 Stunde). Liste von Stoffen mit Hygienisierung lt. BioAbfV laut Anhang 1
Verwertung nur, soweit Bestimmungen des Tierkörperbeseitigungs- oder Tierseuchengesetzes dem nicht entgegenstehen:•Fettabfälle aus Fleisch- und Fischverarbeitung•Inhalt von Fettabscheidern und Flotate aus Küchen- und Kantinenabfälle
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 21
Biomasse Energieerzeugung
EU Hygieneverordnung Nr. 1774/2002
EU Hygiene V
Die Hierarchisierung von EU-Recht und nationalem Recht erfordert für eine Anlage mit Substraten tierischer Herkunft die Berücksichtigung der EU-HygieneV sowie der nationalen Bestimmungen, bei Bioabfällen greift nur nationales Recht.
Daraus ergeben sich demnach, substratspezifisch, umfassende bauliche, verfahrenstechnische und organisatorische Vorgaben
- Für Substrate tierischer Herkunft sind die Vorgaben der EU-HygieneV umzusetzen, Gülle ausgenommen (Dünger auf Feld!).- Für Bioabfälle pflanzlicher Herkunft sowie für Küchen- und Speiseabfälle (inklusive Abfall aus der Biotonne und Speiseöl) sind die BioAbfV und ggf. das Tierkörperbeseitigungsrecht umzusetzen.
Die EU-HygieneV (Verordnung EG Nr. 1774/2002) wurde als Reaktion auf die BSE-Krise mit dem Ziel konzipiert, tierische Nebenprodukte, die als genussuntauglich bewertet werden, nicht in die Futtermittelkette gelangen zu lassen.
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 22
Biomasse Energieerzeugung
Bundes-Immissionsschutzgesetz
BImSchG
Genehmigung von Biogasanlagen seit 1997 auf der Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Da Jauche, Gülle und Mist unter die Wassergefährdungsklasse 1 fallen sind hier besondere Auflagen an die Auslegung der Behälter geknüpft, als das früher nach der Verordnung über JGS-Anlagen der Fall war. (Genehmigung der BHKWs nach BImSchG für Anlagen mit mehr als 350 kW Gesamtfeuerungsleistung!)Bei dem Genehmigungsverfahren werden verschiedene Behörden mit einbezogen wie Wasserbehörde, Veterinärbehörde, Baubehörde usw. Bei der Anlagengenehmigung ist entscheidend:
- Standort der Anlage- Genehmigungsverfahren (BISchG, Baurecht)- Hygienevorschriften und bauliche Anforderung- Ausbringung des Gärrestes
Maßgebend ist §4 BimSchG: danach bedürfen Anlagen die in der Anlage der 4. BimSchV aufgeführt sind eine entsprechende Genehmigung.
19.09.2009 Dipl.-Ing. Tobias Burgstaller 23
Biomasse Energieerzeugung
4. Verordnung zur Durchführung d. BImSchG
BImSchG / 4. Verordn.
Es wird festgelegt, welche Anlagen einer Genehmigung nach dem BImSchG bedürfen und in welcher Tiefe ein Verfahren nach dem BImSchG durchgeführt werden muss.
Die 4. Verordnung ist aufgeteilt in die Abschnitte:
§ 1 Genehmigungsbedürftige Anlagen § 2 Zuordnung zu den Verfahrensarten §§ 3 und 4 (Aufgehoben) § 5 Anhang
Beispiel:
Biogasanlage mit BHKW 1 MW Feuerungsleistung nach BImSchGBiogasanlage mit 1 MW Feuerungsleistung Gaseinspeisung nach Baurecht! (Gaseinspeisung nicht in der 4. Verordnung erfasst)
top related