kaum chancen fur gratlsnahverkehrbi-hs.de/wp-content/uploads/2018/02/2018-02-28-gäubote... ·...
Post on 12-Aug-2020
1 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Kaum Chancen fur GratlsnahverkehrKostenloserOPNVbleibt auch' In Modellsta'dten Im Land ein Wunschtraum ‘ \
’
‘
VON JOHANNA EBERHARDT
BONN/MANNHEIM.Ein Test fiir einen kom—
plett kostenlosen 'dffentli’chen Nahverkehrdiirfte vom Tisch sein. ,,Den komplett kos-
tenlosen Personennahverkehr hat keine der
Kommunen vorgeschlagen“, sagte Bonns
Oberbiirgermeister Ashok Sridharan am
Montag nach einem Gespréieh der fiinf Mo—
dellstédte zur Luftreinhaltung mit dem
Bundesumweltministefium. Auf die Frage,ob sich zumindest in einer der ffinf Modell-
kommunen ein solcher Test abzeichne, ant-
wortete der CDU—Politiker: ,,Ich denke, dassdas eher unrealistisch ist,“ Der Mannheimer
Kimmerer Christian Speeht (CDU) bezeich-
nete einen kostenlosen OPNV als ,,Illusion“.Die EU macht Druck auf Deutschland we—
gen einer hohen Luftbelastung in vielenStédten mit gesundheitsschédiichem Stick-
oxid, das vor allem ans Dieselabgasenstammt. An diesem Dienstag will das Bun-
desverwaltungsgericht in Leipzig entschei—den, ob nach aktueller Rechtslage Fahrver—bote fiir Diesel méglich wiiren.
Die funf Modellstfidte — Mannheim, Reut—
lingenideerrenberg aus Baden-Winitem-
berg sowie Bonn und Essen aus Nordrhein—
Westfalen — zeigten sich am Montag ent—
schlossen, dem Bundesumweltministerimnbis Mitte Mérz Vorschléige fiir eine bessere
Luftqualit'a't zu macheni Es gehe vor allem
darum, Dieselfahrzeughalter zum Umstei—
gen auf den Bffentlichen Nahverkehr zu be—
wegen, aber nicht damm, den OPNV kurz—
histig kostenfrei zu machen, sagte Reutlin-
gens Oberbiirgermeistexin Barbara Bosch
(parieilos) unserer Zeitung: ,,Ein kostenlo—ser OPNV war nicht mehr Gegenstand der
Gespréche.” Die Idee mit dem Gratisnah-
verkehr hatte die Bundesregierung jfingst in
einem Brief an die EU genannt."Wit freuen uns sehr, dass man ein Stuck
weit auch auf der Bundesebene mitbekom-men hat, dass man die Stédte bei dem Thema
nicht alleinlassen kann“, ergénzte eine
Sprecherin der Stadt Reutlingen‘ Man ent—
wickle gerade ein neues Stadtbuskonzeptund werde geme Testgebiet, ,,Aber es gilt:Wer bestellt, schaflt an. Die Stadt kann die
Finanzierung nicht iibernehmen‘“
Ein Sprecher des Bundesumweltminis—
teriums sagte, aus Sicht der‘ Bundesregie—rung sei em Test mit kostenlosem Nahver—
kehr noch nicht vom Tisch. Es sei nicht
auszuschliefien, class noch eine Kommune
einen entsprechenden Vorschlag einbnnge.Der Herrenberger Oberbiirgermeister
Thomas SpriBler éufierte sich zufrieden mit
dem Verlauf des Treffens in Bonn. Der Aus-
tausch sei kon‘struktiv und hilfreich gewe—sen. Der Bund habe zugesagt, MaBnahmen
zur Luftreinhaltung organisatorisch imd fi—
nanzieil zu unterstfitzen — konkrete Mafi-
nahrne sollten bis zum 15, M‘airz vorgeschla—gen werden. In Herrenberg denke man unter
anderem an eine Tempereduzierung aui
Hauptverkehrsstrafien, eine Verbesserungdes Busangebots und Durehfahrtsverboteff): Lkw, erkliirte eine Sprecherin der Stadt.
Der Mannheimer OB Peter Kurz (SPD)sag’ce,es seien ,,noch Viele Details“ zu kliiren.
,,Attraktiv ist es naturlich, dass es fiir diefiinf Stad’ce zusatzliche Mittel zum Pro—
gram, Saubere Luft‘ vom Dieselgipfel ge-ben soil.
“
Auch wolle mzm mithilfe des Bun—
des Tarifmodelle gmsetzen, die Anreize zum
Umstieg auf den OPNV geben. Wie hoch die
Mittel fiir die Modellstidte ausfallen sollen,ist nach Angaben von Reutlingens Rathaus—
chefin Bosch noch offen‘ Diese sollten zu—
néchst ihren Bedarf zusaxmnenstellen undim Umweltministerium vorlegen.
Das Bundesumweltministerium stellte
klar, es sei nie geplant gewesen, dass allefiinf
Stidte einen kostenlosen Nahverkehr testen
sollten, sondern nur ,,ein Oder zwei‘fi Das
Thema Gratis—OPNV sei‘nur eines von vie—
len‘ Eine andere Idee sei eine stérkere Nut-
zung von E—Bussen‘ Die EU-Kommissionentsehied am Montag, dass DeutschlandElektrobusse und Ladestationen in Stédten
mit '70 Millionen Eum ffirdern darf.
top related