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Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am
Biederstein des Klinikums rechts der Isar der
Technischen Universität München
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. Dr. J Ring)
Vergleich zweier Immunoassays zum Nachweis Bienen- und Wespengiftspezifischer Antikörper
David von Kleist
Vollständiger Abdruck der von der Fakultät für Medizin der Technischen
Universität München zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors
der Medizin genehmigten Dissertation.
Vorsitzender: Univ.-Prof. Dr. D. Neumeier
Prüfer der Dissertation: 1. Univ.-Prof. Dr. M. W. Ollert
2. Univ.-Prof. Dr. Dr. B. Pontz
Die Dissertation wurde am 05.06.2002 bei der Technischen Universität
München eingereicht und durch die Fakultät für Medizin am 13.11.2002
angenommen.
2
Inhaltsverzeichnis Seite
Abkürzungsverzeichnis 4
1. Einleitung 1.1. Allgemeines 5
1.2. Wespe oder Biene 10
1.3. Klinik und Epidemiologie 12
1.4. Hyposensibilisierung 13
1.5. Derzeitiger Stand und Probleme der in-vitro Diagnostik 15
1.6. Ziel der Arbeit 15
2. Material und Methoden 2.1. Materialgewinnung 17
2.2. Hauttest 17
2.3. In-vitro-Teste 18
2.3.1. Pharmacia CAP System RAST FEIA 19
2.3.2. DPC Biermann AlaSTAT 24
3. Ergebnisse 3.1. Patientenkollektiv 29
3.2. Vergleich von Anamnese, CAP- und AlaSTAT-System 31
3.3. Vergleich von Hauttest, CAP- und AlaSTAT-System 32
3.4. Korrelationsanalysen von DPC und AlaSTAT 34
3.5. Vergleich von Sensitivität und Spezifität 36
3.6. Spezifisches IgG 42
3.7. Mittelwertsvergleich spezifisches IgG 44
3
4. Diskussion 47
5. Zusammenfassung 50
6. Literaturverzeichnis 52
7. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 59 8. Danksagung 62
4
Abkürzungsverzeichnis ELISA enzyme linked immunosorbent assay
RAST® Radioallergosorbenttest
Ig Immunglobulin
s-Ig spezifisches Immunglobulin
Ag Antigen
Ak Antikörper
AlaSTAT® Produktname
CAP Carrier Polymer
IC Intracutan
5
1. Einleitung
1.1. Allgemeines
Wer sich in der Sommerzeit bei schönem Wetter im Freien aufhält, weiss nur all
zu gut, wie lästig vornehmlich Wespen an der Kaffeetafel oder im Biergarten
sein können. Besonders in den Monaten August und September haben sie
Hochkonjunktur. Und immer wieder kann man in der Tagespresse Schlagzeilen
wie „Tod durch Wespenstich“ oder „Wespe killt Kind“ lesen.
Auch wenn das in den seltensten Fällen vorkommt, so handelte es sich bei den
insgesamt 18194 Notarzteinsätzen des Jahres 1992 im Stadt- und Landbereich
München immerhin um 59 Insektenstichnotfälle durch Hymenopterengiftallergie
[8]. Dies waren 37,8% aller notärztlich behandelten anaphylaktischen Notfälle in
diesem Jahr. Auf die Gesamtbevölkerung der BRD hochgerechnet, ergeben
sich daraus über 3000 anaphylaktoide Insektenstichnotfälle pro Jahr. In Europa
und Nordamerika sterben mehr Menschen an Insektenstichen als durch das Gift
eines Schlangenbisses. Und es ist anzunehmen, dass viele der Todesfälle, die
als Hitzschlag oder Herzanfall deklariert wurden, in Wirklichkeit auf
Insektenstiche zurückzuführen sind [69].
Aus der Gesundheitssurvey-Studie des Robert-Koch-Instituts geht hervor, das
bei 47% aller Frauen und 33% der Männer im Laufe ihres Lebens eine
allergische Erkrankung diagnostiziert wird. Die Häufigkeit von Heuschnupfen ist
in Deutschland von 1990 bis 1998 um 70% gestiegen, die von Asthma hat sich
mehr als verdoppelt, wie dem Weißbuch „Allergie in Deutschland 2000“ zu
entnehmen ist [58]. In einer umweltepidemiologischen Studie in Hamburg wurde
festgestellt, dass 24,5% gegenüber Wespe und Biene, 14,9% gegen Wespe
und 3,0% gegen Biene sensibilisiert waren [59]. Allgemein besteht eine
steigende Tendenz in der Zunahme der Allergien.
Trotz dieser dramatischen Schilderungen gibt es auch einige Insekten, die von
den meisten Menschen sehr geschätzt werden wie z. B. die Honigbiene.
Andere erfreuen sich einer geringeren Beliebtheit wie z. B. Mücke, Floh, Wanze
6
und Küchenschabe. Über die Vielzahl der unterschiedlichen Daseinsformen und
Lebensweisen weiß der Durchschnittsbürger wenig. Dabei nehmen die Insekten
mit über 800 000 verschiedenen Spezies (etwa 80% der Arten des Tierreiches)
einen hohen Stellenwert auf unserer Erde ein [44].
Zu ihnen zählen auch die Hymenopteren. Sie gliedern sich in die Familie der
Apidae, zu denen Biene und Hummel zählen, der Vespidae, unter die die
verschiedenen Wespenarten und Hornissen fallen, sowie der Formicoidae,
Ameisen. In Abbildung 1 ist die Taxonomie der Hymenopteren (Adaptiert nach
Müller [42]) grafisch dargestellt.
Hymenoptera
Symphyta Apocrita
Aculeata
Apoidea Vespoidea Formicoidea
Apidae Vespidae Myramicidae
Vespinae Polistinae Myrmicinae
Apis Bombus Vespa (Para-) Dolicho- Polistes Solenopsis Pygonomyrmex
Vespula vespula
Abbildung 1: Taxonomie der Hymenopteren (Adaptiert von Müller [42])
7
Unter Allergie versteht man eine Überempfindlichkeitsreaktion unter Beteiligung
des Immunsystems. Sie werden, je nach Verlauf, in vier Typen unterschieden,
wie in Tabelle 1 zu entnehmen.
Die Insektengiftallergie gehört zu den IgE vermittelten Typ-1 Reaktionen nach
der Einteilung von Coombs und Gell 1963 [11]. Neben ihr zählen dazu die
saisonale und ganzjährig auftretende Rhinokonjunktivitis, die Urticaria und das
allergische Asthma. Ursache für das Auftreten der Beschwerden ist die
Reaktion eines Antigens mit spezifischen IgE-Antikörpern. Eine derartige
Reaktion wurde erstmals um 2800 v. Chr. beschrieben, bei welcher der
ägyptische Pharao Menes nach einem Hymenopterenstich verstorben sein soll
[44]. Husemann berichtete 1867 in der deutschen Fachliteratur als erster
Wissenschaftler über dieses Phänomen [27].
Zielzellen der allergischen Reaktion bilden IgE - Antikörper, die sowohl frei
zirkulierend im Blut als auch an Granulozyten und Gewebsmastzellen zu finden
sind.
Die Zusammensetzung von Insektengiften ist keinesfalls gleich. Jedoch ist
ihnen der Aufbau aus biogenen Aminen, basischen Peptiden und höher
molekularen Eiweißen, meist Enzymen, gemeinsam (Tabelle 2 und 3).
Tabelle 1: Einteilung der Allergien nach Coombs und Gell [11]
Allergietyp Reaktion
Typ I Überempfindlichkeit vom anaphylaktischen Typ, Allergie vom
Soforttyp
Typ II Überempfindlichkeit vom zytotoxischen Typ
Typ III Immunkomplexreaktion
Typ IV Zellvermittelte Überempfindlichkeit, Allergie vom Spättyp
8
Tabelle 2: Inhaltsstoffe von Bienengift (nach Habermann [19], O´Conner [52], Shipolni [62])
Komponenten Molekularge-wicht
Anteil am Trockenge-wicht in %
Toxizität Allergenakti-vität
Niedermoleku-lare Substanzen
bis 1000 25 gering keine
Pheromone - Histamin 111 1 lokal keine Dopamin 153 <1 - - Noradrenalin 169 <1 - - Aminosäuren 100-200 1 - - Oligopeptide 200-1000 14 - - Pospholipide 100-400 5 - - Kohlenhydrate 180 2 - - Größere Peptide 1000-5000 60 ausgeprägt meist keine Melittin 2840 ca. 50 Membrangift + Apamin 2038 2 Neurotoxin - MCD-Peptid 2593 2 Histaminlibe-
rator -
Tertiapin ca. 2000 0,1 Histaminlibe-rator
-
Secapin ca. 2600 0,5 ? - Cardiopep ? 0,7 + chronotrop
+ inotrop -
Enzyme 10000-20000 15 gering (außer PLA 2)
ausgeprägt
Phospholipase A2
19000 12 Membrangift ++++
Lysophospholipase
22000 1 ?
Hyaluronidase 45000-50000 2 spreading-factor
+++
Saure Phosphatase
49000 <1 ++
Alpha-Glukosidase
170000 <1 ?
Esterasen ? <1 ? Andere Adolpin 11092 1 Analgetisch,
Block. des Ara- chidonsäure-metabolismus
?
Proteaseinhibitor 9000 0,8 ? Allergen C 105000 <1 ? +
9
Tabelle 3: Inhaltsstoffe von Wespengift (nach Edery [12], Nakajiama [51])
Komponenten Molekulargewicht Anteil am Trockengewicht
in %
Allergenaktivität
Niedermolekulare Substanzen
bis 1000 -
Pheromone - Histamin 111 3-6 - Serotonin 176 1 - Azetylcholin 182 1 - Katecholamine 150-200 < 1 - Kohlenhydrate 180 - Aminosäuren 100-200 - Polyamide - Peptide 1000-5000 - Kinine 1000-3000 - Mastoparan Ca. 1500 - Chemotaktisches Peptid Ca. 1500 - Hämolysin 6000 + Enzyme Phospholipase (A + B)
35000 6-14 +++
Hyaluronidase 45000 1-3 +++ Saure Phosphatase ? + Alkalische Phosphatase ? + Protease ? ++ DN-ase ? <1 ? Cholinesterase ? ? Histidindecarboxylase ? ? Saccharidase ? ? Andere Antigen 5 25000 5-10 +++ Vmac 1 97000 + Vmac 3 39000 +
10
1.2. Wespe oder Biene?
Immer wieder zeigte sich bei der Anamneseerhebung, dass viele Patienten
weder eine genaue Beschreibung geben konnten noch Kenntnisse über das
Insekt hatten, welches sie gestochen hatte. Anhand nachfolgender Fotos und
kurzer Beschreibungen soll der Unterschied zwischen Biene und Wespe noch
einmal verdeutlicht werden.
Die bei uns in Deutschland am häufigsten vorkommende Wespenart ist die
Deutsche Wespe (Paravespula germanica: siehe Abbildung 2).
Abbildung 2: Wespe (Paravespula germanica) [21]
Sie nistet meist im Boden in sehr großen Nestern mit Volksstärken bis zu 7000
Tieren. Sie hat, wie auch die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris), einen
langen Lebenszyklus bis Anfang November. Diese beiden Arten können im
Vergleich zu anderen lästig werden und dringen auch in Wohnungen ein. Der
Unterschied im Aussehen zur Biene besteht in ihrem deutlich gelb-schwarz
gestreiften Körper, der sich zum Kopf hin verjüngt. Wespen ernähren sich für
gewöhnlich von Nektar und Baumsaft, weshalb sie auch von Obst und süßen
Getränken besonders angelockt werden.
11
Abbildung 3: Biene (Apis mellifera)[23]
Bienen haben einen braun-schwarz beringten, glänzenden, eher pelzigen
Körper (Abbildung 3). Ihre Vorliebe gilt blühenden Pflanzen, insbesondere Klee.
Bienen sind in ihrem Flugverhalten im Vergleich zu Wespen ruhiger und
weniger aggressiv. Da Bienen überwintern, treten sie schon im Frühsommer auf
und nicht erst wie die Wespen, bei der nur die Königin überwintert, im
Hochsommer und Herbst.
Auch im Stichverhalten unterscheiden sich beide Insektenarten. So können
Wespen mehr als einmal stechen, Bienen hingegen verlieren beim Stich ihren
Stachel. Dieser ist am Ende mit einem Widerhaken versehen und bleibt daher
meist in der Wunde zurück. Diese Eigenschaften können Hinweise auf das
Insekt geben, nur sollte man sich nicht allein darauf verlassen. Es kann ebenso
vorkommen, dass Wespen ihren Stachel verlieren, oder bei Bienen der Stachel
nicht mehr in der Wunde steckt.
12
1.3. Klinik und Epidemiologie
Auch wenn die durchschnittliche Giftmenge eines Bienenstichs nur zwischen
50 - 100 µg [25, 34] die der Wespe bei 2 - 10 µg [25] Gift liegt, so können die
Folgen doch verheerend sein. Das klinische Erscheinungsbild einer
Hymenopterngiftallergie (Latenzzeit 10-20 Minuten [39]) reicht von systemischer
Reaktion mit Urticaria, Quincke-Ödem über Übelkeit, Erbrechen, Nausea,
Diarrhoe, Atemnot und/oder Larynxödem bis hin zum anaphylaktischen Schock
mit Todesfolge (siehe Tabelle 4).
Die Prävalenz der Insektengiftallergie in der Gesamtpopulation wird für schwere
Lokalreaktionen mit 1,5% - 17%, für schwere Allgemeinreaktionen mit 0,35% -
5% angegeben. Dies wurde bereits in zahlreichen Arbeiten untersucht, wobei
diese Untersuchungen auf anamnestischen Angaben beruhen [41, 10, 14, 17,
60, 61].
Tabelle 4: Einteilung der allergischen Reaktionen auf Hymenopterenstiche nach Müller
[38] mit Modifikation [40]
Grad 0 schwere Lokalreaktion, Schwellung an Stichstelle > 10 cm im
Durchmesser
Grad 1 leichte Allgemeinreaktion, generalisierte Urticaria, Pruritus, Übelkeit,
Angst
Grad 2 mäßige Allgemeinreaktion: beliebige Symptome aus Grad 1 und
mindestens zwei der folgenden: Quincke-Ödem, Engegefühl im
Thorax, Giemen, Bauchbeschwerden, Nausea, Erbrechen, Durchfall,
Schwindelgefühl
Grad 3 schwere Allgemeinreaktionen: beliebige Symptome aus Grad 1und 2
und mindestens zwei der folgenden: Dysphagie, Dyspnoe,
Heiserkeit, verwaschene Sprache, Benommenheit, Schwächegefühl,
Todesangst
Grad 4 Schockreaktionen: beliebige Symptome aus Grad 1, 2 und 3 sowie
mindestens zwei der folgenden: Zyanose, Blutdruckabfall, Kollaps,
Inkontinenz, Bewusstlosigkeit
13
Zur Diagnosestellung einer Insektengiftallergie werden heutzutage, ergänzend
zur Anamnese, ein Hauttest sowie der in vitro-IgE-Nachweis (z. B. RAST usw.)
hinzugezogen [43, 67]. Sie bilden die Grundlage zur weiteren Therapie, und
ziehen gegebenenfalls eine Hyposensibilisierung nach sich.
1.4. Hyposensibilisierung
Die Hyposensibilisierung dient heutzutage zur Therapie und Prävention weiterer
systemischer Reaktionen auf Insektenstiche oder auch anderer IgE vermittelter
allergischer Erkrankungen. Anamnese eines vorausgegangenen
Stichereignisses, Hauttests und der Nachweis spezifischer IgE-Antikörper sind
Voraussetzung für eine Hyposensibilisierung. Des weiteren sind zusätzliche
Erkrankungen, Lebensalter und Compliance des Patienten zu berücksichtigen.
Dem Patienten wird das auslösende Allergen in steigenden Dosen subkutan
verabreicht. Die Dauer beträgt in der Regel mindestens 3 Jahre, ist aber auch
sehr von der Compliance des Patienten abhängig. Von den 202 Patienten, die
mit einem oder beiden ELISA-Test Systemen positiv getestet wurden,
begannen 140 eine Hyposensibilisierung.
Abbildung 4: Wespenstachel [22]
14
Diese wird in der Regel nach einem Schema begonnen, so wie es in Tabelle 5
dargestellt ist. Anschließend wird mit 100 µg/ml so lange fortgeführt, bis die
Hyposensibilisierung abgeschlossen ist. Bei jeder Injektion wird die Uhrzeit
notiert und vermerkt, ob es zu Allgemeinreaktionen wie Erythem oder Urticaria
gekommen ist. Das Protokoll wird der Krankenakte beigelegt.
Während oder am Ende einer Hyposensibilisierung kann eine Stichprovokation
mit einem lebenden Insekt erfolgen. Der Zeitabstand der zwischen Beginn der
Hyposensibilisierung und der Stichprovokation liegt sollte jedoch mindestens 6
Monate Betragen. Die Biene bzw. Wespe befindet sich in einem kleinem
Kästchen welches dem Patienten direkt auf die Haut gesetzt wird. Der Patient
wird währenddessen in Intubationsbereitschaft von einem Anästhesisten
überwacht.
Eine Hyposensibilisierung ist nach wie vor nur unter größten
Sicherheitsbedingungen durchzuführen, vor allem der Lebendstich. Ein
Notfallset ist auch nach einer Hyposensibilisierung von jedem Allergiker mit sich
zu führen.
Tabelle 5: Dosierungsschema für die Schnell-Hyposensibilisierung
Tag Konzentration µg/ml
Menge ml
Dosis µg
1 0,01 0,1 0,001 0,1 0,1 0,01 2 1,0 0,1 0,1 1,0 0,4 0,4 1,0 0,7 0,7 3 10,0 0,1 1,0 10,0 0,4 4,0 10,0 0,7 7,0 4 100,0 0,1 10,0 100,0 0,4 40,0 100,0 0,7 70,0 5 100,0 1,0 100,0
15
1.5. Derzeitiger Stand und Probleme der in vitro Diagnostik
Der von Wide et al. [62] entwickelte Radioallergosorbenttest (RAST) gehört
heute zu den Standardverfahren in der Allergiediagnostik. Seit seiner
Einführung wurde der RAST durch technische Modifikation kontinuierlich
weiterentwickelt, darüber hinaus erschienen zahlreiche Publikationen über
diese Art der Diagnostik.
Problematisiert wurden in diesen Dokumentationen unter anderem auch
Fehlerquellen in der Allergiediagnostik und der Vergleich mit dem Hauttest.
Im Rahmen dieser Fehlerquellen wurden immer wieder falsch-positive, bzw.
falsch-negative RAST beschrieben. Unter dieser zu hohen Sensitivität leidet die
Spezifität. Als Ursachen kommen z.B. Kreuzreaktionen oder hohe Gesamt-IgE-
Werte für falsch-positive RAST in Frage. Durch fehlendes Patientenrisiko
gegenüber dem Hauttest und auf Grund seiner einfachen Handhabung war der
RAST eines der beliebtesten Standardmessverfahren in der Allergiediagnostik.
Mittlerweile wird er jedoch nicht mehr für die Routinediagnostik angewendet.
Ein Hauptgrund warum an weiteren Testverfahren geforscht wurde, war die
Radioaktivität, die für diejenigen die mit ihm umzugehen hatten, immer ein
erhöhtes Risiko darstellten. Er wurde durch modernere Verfahren, wie dem
RAST FEIA abgelöst.
16
1.6. Ziel der Arbeit
In dieser Arbeit werden die Immunoassays CAP RAST FEIA der Firma
Pharmacia und AlaSTAT von DPC Biermann miteinander vergleichen. Dazu
sollen insbesondere die Unterschiede in Bezug auf Sensitivität wie auch
Spezifität des spezifischen IgE und IgG gegen Bienen- und Wespengift
herausgearbeitet werden.
Die Testsysteme unterscheiden sich durch ihren Aufbau und Handhabung. So
ist das Phamacia CAP System ein Festphase Test, das DPC AlaSTAT System
hingegen ein Flüssigphase Test.
Es gilt herauszufinden, welcher Standard für die Diagnostik sowohl in der Klinik
als auch in der Praxis am geeignetsten ist und in Bezug auf Sensitivität und
Spezifität die präzisesten Ergebnisse liefert.
17
2. Material und Methoden
2.1. Materialgewinnung
Die untersuchten und für diese Arbeit verwendeten Proben stammen aus dem
fortlaufenden Serumeingang im Routinelabor der Allergieabteilung der
Dermatologischen Klinik am Biederstein der Technischen Universität München,
wo auch jeweils der Hauttest durchgeführt wurde.
Für die in-vitro-Testung wurde den Patienten nach dem Aufnahmegespräch Blut
entnommen. Dabei kam es immer wieder vor, dass Patienten nicht genau
wussten wie das Insekt aussah, von dem sie gestochen wurden. Zur
Verifizierung in der Anamnese kann es hilfreich sein, nach Jahreszeit und
Verbleib des Stachels in der Einstichstelle zu fragen.
Durch Zentrifugation ( 10 Min., 4000 U/min, 4°C ) konnte das Serum gewonnen
werden, welches dann Portionsweise zu 150 µl bei - 20° C eingefroren wurde.
Das Serum wurde anschließend mit den zu untersuchenden Systemen CAP
von Pharmacia und AlaSTAT von Biermann auf spezifische IgE-Antikörper für
Bienen- und Wespengift getestet. Jede Analyse wurde mindestens zweimal
bestimmt, entsprechend den Herstellerangaben.
2.2. Hauttest
Der Hauttest ist neben der Anamnese eine der häufigsten routinemäßig
eingesetzten diagnostischen Maßnahmen bei Insektenstichallergien. Er dient
zum Nachweiss einer Allergie durch Auslösung einer lokalen urtikariellen
Reaktion mit Juckreiz, Erythem und Quaddelbildung. Die Durchführung sollte
nicht unmittelbar nach dem Stichereignis erfolgen, sondern erst einige Wochen
später, da die Fähigkeit der Hautmastzellen auf eine erneute Exposition zu
reagieren, erschöpft sein kann. Hinzu kommt, dass die Hauttestempfindlichkeit
um so mehr abnimmt, je weiter das letzte Stichereignis zurückliegt [18, 63]. Um
18
falsch-negative bzw. falsch-positive Ergebnisse zu vermeiden, werden 4 bis 6
Wochen Abstand zum Stichereignis empfohlen.
Die durchgeführten Hauttestungen fanden ausschließlich in der Allergie-
Ambulanz der Klinik am Biederstein statt.
Es wird zwischen dem mit reinem Insektengift [6, 20, 36] Pricktest und dem 10
bis 100 mal empfindlicheren Intracutantest [26] unterschieden. Letzterer wird in
Verdünnungsstufen (Zehnerpotenzen) durchgeführt und fand bei dieser Studie
Anwendung. Zur Anwendung kamen Alk-Reless von Scherax, und Venomil von
Bencard. Die Verdünnungsreihe lautete wie folgt:
0,0001 µg/ml, 0,001 µg/ml, 0,01 µg/ml, 0,1µg/ml.
Als Positivkontrolle diente eine 0,01% Histaminlösung. Hierfür wurde das
Produkt der Firma Allergopharma verwendet.
Nach Auftragen der Prick- bzw IC-Lösung und einer Inkubationszeit von 15
Minuten erfolgte das Ablesen des Ergebnisses. Eine Quaddel über 4 mm mit
umgebendem Erythem von mehr als 10 mm gilt als positives Testergebnis.
2.3. In-vitro-Teste
Der erste Nachweis spezifischer IgE-Antikörper bei Insektengiftallergie gelang
Reisman et al. durch den von Wide entwickelten Radio-Allergo-Sorbent-Test
(RAST) [57, 67]. Seitdem gilt der RAST als Goldstandard bei Routineunter-
suchungen zum Nachweis insektengiftspezifischer IgE-Antikörper [15, 24, 32].
Allgemein gilt in der Allergiediagnostik, dass in-vitro-Tests zum Nachweis
insektengiftspezifischer Antikörper möglichst erst 2 bis 3 Wochen nach dem
Stichereignis, jedoch nicht später als 6 Monate durchgeführt werden sollten
[28], da in diesem Zeitraum die höchste Serumkonzentration insektengift-
spezifischer IgE-Antikörper vorliegt.
Die in dieser Arbeit miteinander zu vergleichenden Systeme sind einmal ein
Festphase- (Pharmacia CAP) und ein Flüssigphase- (DPC Biermann AlaSTAT)
Test. Der Unterschied besteht in Ihrem Aufbau und ihrer Handhabung. So ist
beim Festphase-Test das spezifische Allergen an ein Cellulose CArrier Polymer
19
(CAP) gebunden. Beim Flüssigphase-Test findet die Reaktion wie der Name
schon sagt in einem flüssigen Medium statt. Ziel und Prinzip beider Test ist es,
die Bindung von Patientenblut-IgE an das Allergen nachzuweisen.
2.3.1. Pharmacia CAP System RAST® FEIA
Das CAP RAST FEIA System ist ein in vitro-Test, bei dem das spezifische
Allergen an ein Cellulose Carrier Polymer (CAP) gebunden ist (Festphase) [45,
56]. Es kann zur Bestimmung zirkulierender IgE-Antikörper herangezogen
werden. Das zu untersuchende Allergen, das an das ImmunoCAP gebunden
ist, reagiert mit dem spezifischen IgE des Patientenserums für 30 Minuten =>
Ag-Ak-Komplex. Durch Waschen werden alle unspezifischen freien IgE-Ak
entfernt. Anschließend werden Enzym-markierte sekundäre Antikörper gegen
IgE hinzugegeben. Nach einer zweieinhalbstündigen Inkubation wird
überschüssiges ungebundenes Enzym-Anti-IgE herausgewaschen und
Entwickler-Reagenz (Fluoreszenz) für 10 Minuten hinzugegeben. Nach
nochmaliger Inkubation wird mittels einer Stopplösung, nach Erreichen des
Entwicklungshöhepunktes, die Reaktion abgestoppt und gemessen. Je höher
der Fluoreszenz-Wert ist, desto mehr spezifisches IgE ist in der Probe
vorhanden. Zur Auswertung des Testergebnisses wird die Fluoreszenz der
Patientenprobe parallel zu einer Standardkurve gemessen und danach
berechnet.
Das Prinzip der Messmethoden ist bei der Bestimmung von s-IgE und s-IgG
gleich. Zu beachten ist lediglich, dass das s-IgG vor der Testung ( 1:100 )
verdünnt werden muss.
20
In der Packung sind die Reagenzien zur Durchführung des Testes wie in
Tabelle 6 abgebildet enthalten.
Tabelle 6: Materialien s-IgE CAP-System
Fluoroimmuno-Reagenzien für 384 Bestimmungen
Enzym-Anti-IgE, β-Galactosidase (Antiserum von Kaninchen)
Entwickler-Lösung 4-Methylumbelliferyl-β-D-Galactosidase
Stop-Lösung (Natriumcarbonat)
Standard-Reagenzien für 6 HP Standard-Kurven
Anti-IgE ImmunoCAP (Antiserum von Schafen)
IgE Standards, Konzentrationen: 0,35; 0,7; 3,5; 17,5; 50 und 100 kU/l
Allergene Immuno CAP i1 (Biene), i3 (Wespe)
Kontrollen
Waschlösung
Kalibrierung
Die IgE-Standards sind gegen das 2. Int. Referenzpräperat 75/502 von
menschlichem Serum-Immunglobulin E der WHO kalibriert.
21
Die Durchführung richtete sich streng nach Angaben des Herstellers.
Die Arbeitsschritte erfolgten bei Raumtemperatur.
Abfolge Durchführung Menge
1. Schritt Verteilen der Anti-IgE-Immuno CAP´s für Standard und Allergen auf Mikrotiterplatte 96 Well Flachboden 10 min bei RT waschen 2. Schritt Pipettieren von Kontrolle/Standard/Probe 50 µl 3. Schritt Transferieren von CAP´s in die vorgelegte Probe 30 min bei RT inkubieren 10 min bei RT waschen 4. Schritt Konjugat 50 µl 2,5 h bei RT inkubieren 10 min bei RT waschen 5. Schritt Entwickler 50 µl 10 min bei RT inkubieren 6. Schritt Pipettieren der Stoplösung 400 µl 2 min 7. Schritt Fluorometrische Messung
Abbildung 5: Testablauf s-IgE Pharmacia CAP System
22
Auswertung:
Tabelle 7: Konzentrationsgrenzen bei CAP IgE
RAST - Klassen U/ml Spiegel der Allerg.-spez. IgE AK
0 < 0,35 nicht vorhanden/nicht nachweisbar
1 0,35 - 0,7 niedrig
2 0,7 - 3,5 mittel
3 3,5 - 17,5 hoch
4 17,5 - 50 sehr hoch
5 50 - 100 sehr hoch
6 > 100 sehr hoch
Die Materiealien für die s-IgG Bestimmung sind in Tabelle 8 aufgezählt.
Tabelle 8: Materialien s-IgG CAP-System
Fluoroimmuno-Reagenzien für 96 Bestimmungen
Enzym-Anti-IgG, β-Galactosidase (monoklonal, Antikörper von der Maus)
Entwickler-Lösung 4-Methylumbelliferyl-β-D-Galactosidase
Stop-Lösung (Natriumcarbonat)
Probenverdünner (Hühnerserum in Pufferlösung)
Kalibratoren für 1 Kurve
IgG Kalibrator Konzentration: 0,02; 0,04; 0,1; 0,3; 1,0 und 2,0 mg/l
Kalibratoren ImmunoCAP
IgA/IgG Kalibrator ImmunoCAP (monoklonaler Antikörper von der Maus)
Allergen Immuno CAP i1G (Biene), i3G(Wespe)
Waschlösung
Kalibrierung
Die IgG Kalibratoren sind indirekt (durch eine unterbrochene Kette von
Kalibratoren) gegen die internationale Referenzpräperation (IRP) 67/86 für
Humanserumimmunglobuline A, G und M kalibriert.
23
Abfolge Durchführung Menge
1. Schritt Verdünnung der Serumprobe 1:100 mit Probenverdünner 2. Schritt Verteilen der Anti-IgE-Immuno CAP´s für Standard und Allergen auf Mikrotiterplatte 96 Well Flachboden 10 min bei RT waschen 3. Schritt Pipettieren von Kontrolle/Standard/Probe mit
Diluent 1:100 verdünnt 50 µl 4. Schritt Transferieren von CAP´s in die vorgelegte Probe 30 min bei RT inkubieren 10 min bei RT waschen 5. Schritt Konjugat 50 µl 2,5 h bei RT inkubieren 10 min bei RT waschen 6. Schritt Entwickler 50 µl 10 min bei RT inkubieren 7. Schritt Pipettieren der Stoplösung 400 µl 2 min 8. Schritt Fluorometrische Messung
Abbildung 6: Testablauf s-IgG Pharmacia CAP System
24
2.3.2. DPC Biermann AlaSTAT
Dieser Test ist im Gegensatz zum CAP RAST FEIA ein Flüssigphase-Test,
beim dem die Reaktion zwischen Allergen und spezifischem IgE-/IgG-
Antikörper in der flüssigen Phase stattfindet. Die Alergene sind an ein Ligand-
markiertes, lösliches Polymer gebunden, als Ligand dient hier Biotin. Die
Unterschiede bei der Testdurchführung von s-IgE und s-IgG liegen bei diesem
System lediglich in den Inkubationszeiten und der für s-IgG notwendigen
Vorverdünnung 1:100. Ansonsten ist der Versuchsablauf (siehe Abbildung 7
und 8) bei s-IgE und s-IgG fast identisch zum CAP-System. Die Bestandteile
einer Testpackung sind in Tabelle 9 für s-IgE und Tabelle 11 für s-IgG
wiedergegeben.
Tabelle 9: Materialien s-IgE AlaSTAT-System
Teilbare Mikrotiterplatte, ligandbeschichtet, bestehend aus 12 Streifen à 8
Bestimmungen
Ligand-markierter Anti-IgE-AK, (polyklonal, Ziege)
Enzym-markierter Anti-IgE-AK, (monoklonal, Maus), Meerettichperoxidase
gekoppelt
Anti-Ligand, Bindungsvermittler zwischen Ligand-beschichteter Festphase und
Ligand-gekoppelten Allergenen
TMB-Substratlösung (3,3´, 5,5´-Tetramethylbenzidin in gepufferter Peroxidlö-
sung)
Gepufferte Waschlösung
IgE Referenz-Modul für 10 Standardreihen in Doppelbestimmung, A-F in den
Konz.: 0,35; 0,7; 3,5; 17,5; 52,5; und 100 kU/l
Kontrollen
25
Die Durchführung erfolgte streng nach Angaben des Herstellers.
Neben der Probenbestimmung wurden eine Standardreihe und eine Kontrolle
durchgeführt.
Abfolge Durchführung Menge
1. Schritt Pipettieren von Kontrolle/Standard/Probe 50 µl 2. Schritt Ligandenmarkiertes Anti-IgE für Standard 50 µl Ligandenmarkiertes Allergen für Kontrolle/Probe 50 µl 1 h bei RT schütteln 3. Schritt Antiligand 50 µl 1 h bei RT schütteln Dekantieren 4 x mit Waschpuffer 300 µl waschen 4. Schritt Enzymkonjugat 200 µl 1 h bei RT schütteln Dekantieren 4 x mit Waschpuffer 300 µl waschen 5. Schritt TMB Substrat 200 µl sofort kinetisch bei λ = 650 nm messen
Abbildung 7: Testablauf s-IgE DPC Biermann AlaSTAT
26
Auswertung:
Tabelle 10: Konzentrationsgrenzen bei AlaSTAT IgE
Klassen kU/l Interpretation
0 < 0,35 neg. für das betreffende Allerg.
1 0,35 - 0,69 fraglich
2 0,70 - 3,49 positiv
3 3,50 - 17,49 stark positiv
4 17,5 - 52,49 stark positiv
5 52,5 - 99,99 stark positiv
6 > 100 stark positiv
Tabelle 11: Materialien s-IgG AlaSTAT-System
Teilbare Mikrotiterplatte, ligandbeschichtet, bestehend aus 12 Streifen à 8
Bestimmungen
Ligand-markierter Anti-IgG-AK, (polyklonal, Ziege)
Enzym-markierter Anti-IgG-AK, (monoklonal, Maus), Meerettichperoxidase
gekoppelt
Anti-Ligand, Bindungsvermittler zwischen Ligand-beschichteter Festphase und
Ligand-gekoppelten Allergenen
Probendiluent, Gepufferte Proteinlösung
TMB-Substratlösung (3,3´, 5,5´-Tetramethylbenzidin in gepufferter
Peroxidlösung)
Gepufferte Waschlösung
s-IgG Referenz-Modul für 10 Standardreihen, A-G in den Konz.: 0; 0,02; 0,05;
0,1; 0,5; 1,0 und 2,0 mg/l
27
Die Durchführung erfolgte nach Angaben des Herstellers.
Neben der Probenbestimmung wurden eine Standardreihe und eine Kontrolle
durchgeführt.
Abfolge Durchführung Menge
1. Schritt Pipettieren von Kontrolle/Standard/Probe mit Diluent 1:100 verdünnt 25 µl
2. Schritt Ligandenmarkiertes Anti-IgE für Standard 50 µl Ligandenmarkiertes Allergen für Kontrolle/Probe 50 µl 30 min bei RT schütteln 3. Schritt Antiligand 50 µl 30 min bei RT schütteln Dekantieren 4 x mit Waschpuffer 300 µl waschen 4. Schritt Enzymkonjugat 200 µl 30 min bei RT schütteln Dekantieren 4 x mit Waschpuffer 300 µl waschen 5. Schritt TMB Substrat 200 µl sofort kinetisch bei λ = 650 nm messen Abbildung 8: Testablauf s-IgG DPC Biermann AlaSTAT
28
Auswertung:
Werte von < 25 mg/l bedeuten, dass kein spezifischer IgG-Titer nachweisbar
ist. Bei einem Ergebnis von > 25 mg/l ist ein spezifischer IgG-Titer nachweisbar.
Nicht nur die präzise Durchführung der Tests entsprechend den Angaben des
Herstellers ist für eine aussagekräftige Interpretation wichtig, sondern auch das
Alter der Reagenzien, die Anzahl der durchgeführten Replikate und die
Angaben der RAST-Werte (% Totalaktivität, % Normalserum, % Standard-
serum, µg/ml).
Weiterhin spielen patientenabhängige Faktoren eine Rolle. Zu diesen zählen
Titer blockierende Antikörper, Gesamt-IgE-Titer, das Alter der Patienten, der
Zeitpunkt der Blutentnahme und nicht zuletzt andere Krankheiten wie z. B. die
Urticaria pigmentosa.
29
3. Ergebnisse
3.1. Patientenkollektiv
Die Datensammlung bezieht sich auf ein Patientenklientel aus den Jahren 1997
und 1998. Das Probandenkollektiv bestand aus 252 Patienten im Alter von 1 bis
81 Jahren mit einem Verdacht auf eine Bienen- oder Wespengiftallergie. 60,5%
waren Frauen, 39,5% Männer. Das Durchschnittsalter der Männer betrug 40,2
Jahre, das der Frauen 44,1 Jahre (Tabelle 12). Stichtag für die Alters-
berechnung ist der 18.11.1998.
Dabei wurde das Untersuchungsmaterial sowohl mit dem CAP System der
Firma Pharmacia als auch mit dem AlaSTAT System der Firma DPC Bierman
untersucht.
47 Patienten, bei denen keine Bienen- bzw. Wespengiftallergie bekannt war,
wurden nach dem gleichen Schema untersucht (Tabelle 13). Das Durch-
schnittsalter der Männer betrug 41,3 Jahre, das der Frauen 41,4 Jahre.
Tabelle 12: Alters- und Geschlechtsverteilung der Patienten mit Verdacht auf Bienen-
oder Wespengiftallergie
Alter Frauen Männer Total bis 19 Jahre 10 16 26
20 – 29 Jahre 19 13 32 30 – 39 Jahre 28 17 45 40 – 49 Jahre 29 20 49 50 – 59 Jahre 42 12 54 60 – 69 Jahre 14 17 31 ab 70 Jahre 11 4 15
Total 153 99 252
30
Laut Anamnese bestand bei 44 Patienten Verdacht auf eine Bienengiftallergie,
bei 82 Patienten auf eine Wespengiftallergie. Darunter waren 5 Patienten, die
sowohl eine Bienen- als auch eine Wespengiftallergie hatten. 42 Patienten
konnten das Insekt, welches sie gestochen hatte, nicht identifizieren von denen
2 bereits systemische Reaktionen auf Wespenstiche hatten.
Die Symptomatik nach dem Insektenstich wurde anhand des Schweregrades
der anaphylaktischen Reaktion nach den Müller-Stadien [38] klassifiziert
(Tabelle 4).
Die Einteilung von den 44 Patienten, bei denen es sich um eine systemische
Reaktion auf Bienenstiche handelte, erfolgte entsprechend der Müller-
Klassifikation (Tabelle 4) so wie in Tabelle 10 dargestellt:
Die Einteilung nach Müller (Tabelle 4) bei den 81 Patienten mit einer
systemischen Reaktion auf Wespen ist in Tabelle 10 wiedergegeben.
Werden Reaktionsgrad auf einen Insektenstich mit systemischer Reaktion und
die Mittelwerte der Einzelergebnisse von den Patienten die darüber angaben
machen konnten und das Insekt identifizierten, so ist in Tabelle 14 und 15 zu
sehen, dass kein Zusammenhang diesbezüglich bestehst.
3.2. Vergleich von Anamnese, CAP- und AlaSTAT-System
Von den Patienten, bei denen auf Grund der Anamneseerhebung eine
systemische Reaktion auf Biene oder Wespe vorgelegen hat, werden in der
Tabelle 16 die Ergebnisse der beiden Systeme gegenüber gestellt.
Es zeigt sich, dass beim CAP-System ein besserer Zusammenhang zwischen
einer systemischen Reaktion und einem positiven Testergebnis besteht. Dies
trifft für die Biene als auch für die Wespe zu. Wie der Tabelle 16 und der
Abbildung 9 zu entnehmen ist
31
Tabelle 13: Alters- und Geschlechtsverteilung der Patienten ohne Verdacht auf Bienen-
oder Wespengiftallergie
Alter Frauen Männer Total bis 19 Jahre 3 2 5
20 – 29 Jahre 9 2 11 30 – 39 Jahre 2 3 5 40 – 49 Jahre 7 0 7 50 – 59 Jahre 6 6 12 60 – 69 Jahre 3 2 5 ab 70 Jahre 2 0 2
Total 32 15 47
Tab. 14: Zuordnung Patienten – Reaktionsgrad bei systemischer Reaktion auf Bienen
Reaktionsgrad Patienten Mittelwerte s-IgE CAP (U/ml)
Mittelwerte s-IgE AlaSTAT (kU/l)
1 3 5,45 1,55
2 30 9,71 3,0
3 8 4,75 0,93
4 1 1,89 0,35
nicht zuzuordnen / angegeben
2 0,89 0,35
Tab. 15: Zuordnung Patienten – Reaktionsgrad bei systemischer Reaktion auf Wespen
Reaktionsgrad Patienten Mittelwerte s-IgE CAP (U/ml)
Mittelwerte s-IgE AlaSTAT (kU/l)
1 9 7,60 0,81
2 47 6,50 0,56
3 21 5,08 0,39
4 2 1,79 0,35
nicht zuzuordnen / angegeben
2 44,0 1,71
32
Tabelle 16: CAP und AlaSTAT bei Anamnese mit pos. systemischer Reaktion
Biene Wespe
Anamnese mit positiver systemischer Reaktion positiv 40 69
CAP negativ 4 12 positiv 20 61
AlaSTAT negativ 24 20
010203040506070
pos.neg.
pos.neg.
CAP AlaSTAT
BieneWespe
Abbildung 9: Positive und negative Hauttestreaktione, gegenüber CAP und AlaSTAT
bei Biene und Wespe
3.3. Vergleich von Hauttest, CAP- und AlaSTAT-System
Von insgesamt 252 Patienten wurde bei 138 ein Hauttest auf Biene und Wespe
durchgeführt. Von den 47 Probanden der Kontrollgruppe ohne Verdacht auf
Biene/Wespe-Allergie nahmen alle an einer Hauttestung teil. In Tabelle 17 und
Abbildung 10 werden dargestellt, in welchem Verhältnis die drei Systeme in
Bezug auf positive und negative Reaktionen stehen.
Eine positive Übereinstimmung von Hauttest, DPC und AlaSTAT zeigt sich bei
40 Bienengiftallergikern, bei den Wespengiftallergikern sind es 70 Patienten.
33
Tabelle 17: Verhältnis von Hauttest und Immunoassays in Bezug auf pos. und neg.
Reaktion
Hauttest pos. neg. pos. pos. neg. neg. neg. pos. Pharmacia CAP System pos. neg. neg. pos. pos. neg. pos. neg. DPC AlaSTAT System pos. neg. neg. neg. pos. pos. neg. pos. Allergen Biene 40 43 3 21 4 0 26 1 Wespe 70 23 10 16 9 3 4 3
010203040506070
+ - + + - - - +
+ - - + + - + -
+ - - - + + - +
BieneWespe
Abbildung 10: Darstellung des Zusammenhangs von Hauttest und Immunoassays in
Bezug auf pos. und neg. Reaktion
34
3.4. Korrelationsanalysen von DPC und AlaSTAT
In den Abbildungen 11 bis 14, werden die Systeme DPC und AlaSTAT in Bezug
auf IgE und IgG miteinander verglichen.
Abb. 11: Bestimmung von spezifischem IgE gegen Biene (NWG=0,35, r=0,71**, n=292)
Abb. 12: Bestimmung von spezifischem IgE gegen Wespe (NWG=0,35, r=85**, n=290)
Wespe spez. IgE CAP-RAST-Konzentrarion [kU/l]
Wes
pe s
pez.
IgE
DPC
-RA
ST-
Kon
zent
ratio
n [k
U/l]
0,32 1 3,2 10 31,6 100
100
31,6 10
3,2 1 0,32
Biene spez. IgE CAP-RAST-Konzentrarion [kU/l]
Bie
ne s
pez.
IgE
DPC
-RA
ST-
Kon
zent
ratio
n [k
U/l]
0,32 1 3,2 10 31,6 100
100
31,6
10
3,2
1
0,32
35
Biene spez. IgG CAP-RAST-Konzentrarion [%]
Bie
ne s
pez.
IgG
DPC
-RA
ST-
Kon
zent
ratio
n [m
g/l]
1 3,2 10 31,6 100
100
31,6
10 3,2 1
Abb. 12: Bestimmung von spezifischem IgG gegen Biene (NWG=2,0, r=0,54**, n=72)
Wespe spez. IgG CAP-RAST-Konzentrarion [%]
Wes
pe s
pez.
IgG
DPC
-RA
ST-
Kon
zent
ratio
n [m
g/l]
1 3,2 10 31,6 100
100
31,6
10
3,2
1
Abb. 14: Bestimmung von spezifischem IgG gegen Wespe (NWG=2,0, r=0,67**, n=72)
Deutlich zu sehen ist, dass der Korrelationskoeffizient für spezifische IgE
Konzentrationen gegen Wespengift mit r=0,85 am höchsten liegt; der
entsprechende Korrelationskoeffizient für die IgG Konzentration liegt bei r=0,67.
Die Korrelation der spezifischen IgE Konzentration gegen Biene ist mit r= 0,71
und beim IgG mit r=0,54 deutlich niedriger.
36
3.5. Vergleich von Sensitivität und Spezifität
Gibt die Sensitivität den Prozentsatz Kranker an, die durch den Test als krank
klassifiziert wurden, so drückt die Spezifität den Prozentsatz Nicht-Erkrankter
mit negativem Test aus, d.h. die durch den Test folgerichtig als nicht erkrankt
klassifiziert wurden.
Als Goldstandard gilt das Ergebnis des Hauttestes. Die Ergebnisse der beiden
Testverfahren CAP und AlaSTAT werden in Rastklassen eingeteilt. Die
Konzentrationsgrenzen der einzelnen Rastklassen sind in Tabelle 7 und 10
angegeben.
Ein Ergebnis könnte als positiv bewertet werden, wenn die Werte oberhalb der
ersten, zweiten,....oder sechsten Rastklasse liegen. Die ROC-Diagramme
(Receiver Operating Characteristic) 15 und 16 dienen der Feststellung, für
welchen dieser Cutpoints die Übereinstimmung mit dem Hauttest am höchsten
ist. Auf der x-Achse werden die Werte 1-Spezifität aufgetragen, auf der y-
Achse die Sensitivität. So kann ein grafisch aufsteigender Verlauf von Spezifität
und Sensitivität dargestellt werden. Als Cutpoint wird der Wert gewählt, der den
maximalen Abstand zur Winkelhalbierenden aufweist. Dieser Grenzwert
unterscheidet am besten Erkrankte von Nicht-Erkrankten.
37
1 - Spezifität
,4,3,2,10,0
Sen
sitiv
ität
1,0
,8
,6
,4
,2
0,0
Systeme
AlaSTAT Biene
CAP Biene
Abbildung 15: ROC-Diagramm zur Darstellung von Spezifität und Sensitivität der
beiden Systeme CAP und AlaSTAT bei der Biene
1 - Spezifität
,3,2,10,0
Sen
sivi
tät
1,0
,8
,6
,4
,2
0,0
Systeme
AlaSTAT Wespe
CAP Wespe
Abbildung 16: ROC-Diagramm zur Darstellung von Spezifität und Sensitivität der
beiden Systeme CAP und AlaSTAT bei der Wespe
38
Danach ergibt sich, dass beim AlaSTAT-System die beste Übereinstimmung mit
dem Hauttest dann gegeben ist, wenn Werte bereits oberhalb der Rastklasse 1
als positiv gewertet werden. Beim CAP-System ist ein Cutpoint bei der
Rastklasse 2 geringfügig aussagekräftiger. Um eine Vergleichbarkeit zu
gewährleisten, wurde für die nachfolgenden Berechnungen der Arbeit auch hier
die Rastklasse 1 als Grundlage gewählt. Die Aussage der ROC Diagramme
wird auch anhand des Youden-Indexes (Summe aus Spezifität und Sensitivität)
deutlich (Tabelle 18). Dieser gibt ein zusammengefasstes Maß für die Testgüte.
Je mehr sich der Wert des Youden-Index (Y) an 2 nähert, desto genauer misst
der Test. Das zeigt, dass beim CAP-System das beste Ergebnis ab Rastklasse
2 zu erwarten ist (Y=1.65 bzw. Y=1.68), beim AlaSTAT jedoch schon die
Rastklasse 1 als genauestes Bewertungskriterium gilt (Y=1.57 bzw. Y=1.51).
Die Tabellen 19 bis 22 zeigen die Übereinstimmungen zwischen Hauttest und
spezifischen IgE Bestimmungen für die ausgewählten Cutpoints ausführlicher.
In den Tabellen 23 und 24 werden Spezifität und Sensitivität der beiden
Systeme CAP und AlaSTAT für den ausgewählten Cutpoint gegenübergestellt.
Tabelle 18: Youden-Index
Allergietest Biene/Wespe Rastklasse Youden-Index CAP Biene 2 1,65 CAP Wespe 2 1,68 CAP Biene 1 1,63 CAP Wespe 1 1,64
AlaSTAT Biene 1 1,57 AlaSTAT Wespe 1 1,51
39
Tabelle 19: CAP bei Bienengiftallergie (Rast pos. >= 1)
Hauttest positiv CAP Biene pos. ja nein
Summe
ja 65 38 101 nein 5 86 91
Summe 70 122 192 Tabelle 20: CAP bei Wespengiftallergie (Rast pos. >= 1)
Hauttest positiv CAP Wespe pos. ja nein
Summe
ja 101 20 121 nein 15 66 81
Summe 116 86 202 Tabelle 21: AlaSTAT bei Bienengiftallergie (Rast pos. >= 1)
Hauttest positiv AlaSTAT Biene pos. ja nein
Summe
ja 42 5 47 Nein 27 117 144
Summe 69 122 191 Tabelle 22: AlaSTAT bei Wespengiftallergie (Rast pos. >= 1)
Hauttest positiv AlaSTAT Wespe pos. ja nein
Summe
ja 85 20 105 nein 30 66 96
Summe 115 86 201 Tabelle 23: Spezifität/Sensitivität für Biene ab Rastklasse 1
Sensitivität Spezifität CAP 92,9 % 70,5 %
AlaSTAT 60,9 % 95,9 % Tabelle 24: Spezifität/Sensitivität für Wespe ab Rastklasse 1
Sensitivität Spezifität CAP 87,1 % 76,7 %
AlaSTAT 73,9 % 76,7 %
40
Die Spezifität bei der diagnostischen Bestimmung der bienengiftspezifischen
Antikörper ist bei AlaSTAT mit 95,9% am höchsten. Beim CAP-System beträgt
sie 70,5%. Die Sensitivität ist jedoch beim CAP mit 92,9% deutlich höher als bei
AlaSTAT mit nur 60,9%.
Beim Nachweis wespengiftspezifischer Antikörper verhält es sich ähnlich, wenn
auch nicht so ausgeprägt. So ist die Spezifität bei AlaSTAT und CAP mit 76,7%
identisch. Aber auch hier ist die Sensitivität mit 87,1% beim CAP höher als bei
AlaSTAT mit 73,9%.
Würde die Ergebnisse des RAST erst ab Klasse 2 für positiv bewertet werden,
so stellen sich Sensitivität und Spezifität wie in Tabelle 25 und 26 abgebildet
dar.
Um zu überprüfen, ob die Spezifität und Sensitivität in den einzelnen
Altersklassen und bei beiden Geschlechtern dieselbe ist, wurde eine logistische
Regression durchgeführt. Abhängige Variable waren die IgE Bestimmungen,
unabhängige der Hauttest und Wechselwirkungstherme Hauttest mal Alter und
Hauttest mal Geschlecht. Der Zusammenhang zwischen Hauttest und
spezifischem IgE (CAP und AlaSTAT) war bei beiden Geschlechtern gleich.
Es zeigte sich jedoch, dass die Übereinstimmungen zwischen Hauttest und IgE-
Werten bei der spezifischen Sensibilisierung gegen Wespe mit zunehmendem
Alter signifikant schlechter werden. Dies ist bei AlaSTAT ausgeprägter als bei
CAP. In Tabelle 27, in der Spezifität und Sensitivität in drei Altersgruppen
dargestellt sind, wird dies verdeutlicht. In dieser Tabelle ist als Maß für den
Zusammenhang zwischen Hauttest und spezifischen Sensibilisierungen
zusätzlich das OddsRatio (OD) angegeben. Das OddsRatio zeigt an, wie sich
das Verhältnis der Häufigkeit von Probanden mit positivem Sensibilisierungen
zu Probanden mit negativen Sensibilisierungen verändert, wenn man
Probanden mit positivem Hauttest (diese sollten möglichst viele positive
Sensibilisierungen aufweisen) mit Probanden mit negativem Hauttest (diese
sollten möglichst wenige positive Sensibiliseirungen aufweisen) vergleicht. Je
größer das OddsRatio ist, umso stärker ist der Zusammenhang zwischen
Hauttest und IgE Werten.
41
Deutlich zu sehen ist der Rückgang der Spezifität des wespengiftspezifischen
IgE´s bei beiden Systemen, wobei AlaSTAT mit einer Spezifität von 50% der
über 60-jährigen am niedrigsten liegt.
Tabelle 25: Spezifität/Sensitivität für Biene ab Rastklasse 2
Sensitivität Spezifität CAP 82,8 % 82,0 %
AlaSTAT 39,1 % 98,4 % Tabelle 26: Spezifität/Sensitivität für Wespe ab Rastklasse 2
Sensitivität Spezifität CAP 80,2 % 88,4 %
AlaSTAT 63,5 % 83,7 % Tabelle 27: Sensitivität und Spezifität in Bezug auf Altersklassen
Alter n* Sensitivität
Spezifität OR OG UG
CAP-RAST-Kl. >=1
Biene spez. IgE
bis 29 J 46 100 % 69,0 % - - -
30 - 59 J.
115 92,5 % 72,0 % 31,7 8,8 114,1
ab 60 J. 31 84,6 % 66,7 % 11,0 1,8 66,4 Wespe spez. IgE
bis 29 J. 52 88,0 % 77,8 % 25,7 5,7 116,1
30 - 59 J.
117 90,0 % 80,8 % 38,0 13,1 110,4
ab 60 J. 33 76,2 % 58,3 % 4,5 1,0 20,6 AlaSTAT-RAST-Kl. >=1
Biene spez. IgE
bis 29 J. 46 82,3 % 96,5 % 130,7
12,4 999,0
30 - 59 J.
113 51,3 % 95,9 % 24,9 6,7 92,8
ab 60 J. 32 61,5 % 94,7 % 28,8 2,9 288,0 Wespe spez. IgE
bis 29 J. 52 84,0 % 77,8 % 18,4 4,5 74,7
30 - 59 J.
115 73,5 % 83,0 % 13,5 5,3 34,4
ab 60 J. 34 63,6 % 50,0 % 1,7 0,4 7,3 * n = Gruppengröße in der einzelnen Altersklasse
42
3.6. Spezifisches IgG
In vielen Studien wurde gezeigt, dass es zwischen der Hyposensibilisierung und
ansteigenden IgG Werten einen Zusammenhang gibt. Im Gegensatz zum IgE,
welches im akuten Stadium positiv reagiert, wird das IgG zur Bestimmung über
einen längeren Zeitraum verwendet. Insbesondere bei Patienten unter
Hyposensibilisierungstherapie wurden hohe s-IgG-Antikörper Titer gegen
Insektengifte gefunden [16, 49, 29, 64]. Auch Imker, welche häufiger von
Bienen gestochen werden, weisen meist einen höheren IgG-Serumspiegel
gegenüber Bienegift auf als eine weniger exponierte Vergleichspopulation [7,
48, 68].
Bei einem Grossteil der Patienten wurde in beiden Systemen zum spezifischen
IgE auch das spezifische IgG für Biene und Wespe bestimmt. Um dies neben
dem Hauptteil der Arbeit hier auch zu überprüfen, wurde von den Patienten die
mit Bienen, bzw. Wespengift hyposensibilisiert wurden die spezifischen IgG
Werte und die Zeit in Monaten in einem Korrelationsdiagramm gegenüber
gestellt. In dieser Arbeit wurden nicht von allen Patienten die spezifischen IgG
Werte mit beiden Systemen gemessen. Darum hier nur der Vergleich mit dem
AlaSTAT-System der Firma DPC Biermann.
Da die Stichprobe (N) der Patienten die mit Bienengift hyposensibilisiert wurden
sehr gering ist, in diesem Falle konnten nur 6 für die Berechnung herangezogen
werden, ist das Ergebnis trotzt guter Korrelation mit r=0,39 nicht signifikant. Das
gleiche gilt für die mit Wespengift hyposensibilisierten, wenngleich diese mit 20
etwas zahlreicher vertreten sind. Hier beträgt die Korrelation r=0,55. In den
Abbildungen 17 und 18 ist die Korrelation grafisch dargestellt.
43
0
10
20
30
40
50
60
0 10 20 30 40 50 60 70
AlaSTAT gesamt IgG Werte [mg/l]
Zeit
der H
ypos
ensi
bilie
siru
ng in
Mon
aten
Abbildung 17: IgG Korrelation bei Bienengifthyposensibilisierten
0
30
60
90
120
150
180
0 15 30 45 60 75 90
AlaSTAT gesamt IgG Werte [mg/l]
Zeit
der H
ypos
ensi
bilis
ieru
ng in
Mon
aten
Abbildung 18: IgG Korrelation bei Wespengifthyposensibilisierten
44
3.7. Mittelwertsvergleich spezifisches IgG
Um herauszubekommen, ob Unterschiede in Bezug auf die Serumkonzentration
des spezifischen IgG´s bestehen zwischen den Patienten, die hyposensibilisiert
wurden und denen, die bis zu dem Zeitpunkt noch nicht an einer Therapie
teilgenommen haben, wurde der t-Test auf Unterschiede mit den Logarithmen
der Einzelwerte, angefertigt.
In den Tabellen 28-31 sind arithmetrisches Mittel (AM), Standardabweichung
(Std), geometrisches Mittel (GM), Streufaktoren, Minimum und Maximum,
Median und 5% bzw. 95% Perzentile jeweils für CAP und AlaSTAT in Bezug auf
Biene und Wespe angegeben. Die Patienten sind wie folgt unterteilt in:
hyposensibilisiert mit Biene und Wespe (Spalte 1 und 2), Patienten bei denen
retrospektiv die Daten nicht erhoben werden konnten mit welchem Insekt sie
hyposensibilisiert wurden (3), nicht Hyposensibilisierte (4) und der
Kontrollgruppe (5) bei der jedoch nur die IgG Werte mit dem AlaSTAT-Systems
gemessen wurden. In Spalte Gesamt (6) sind auch die Werte solcher
Probanden eingeschlossen, die zwar einen Konzentrationswert für IgG hatten,
jedoch keine Angaben zur Hyposensibilisierung gemacht werden konnten.
Tabelle 28: Mittelwertsvergleich CAP spezifisches IgG Biene
Hyposensibilisierung CAP IgG-Konzentration Biene
mit Biene
(1)
mit Wespe
(2)
Mit Biene o.
Wespe(3)
nicht Hyposen.
(4)
Kontrolle (5)
Gesamt (6)
N 2 7 26 27 0 73AM 19,91 14,75 25,84 16,35 0 19,37Std 19,22 5,55 17,38 10,46 0 13.52GM 14,55 13,58 20,44 13,66 0 15,69Streuung 3,25 1,61 2,08 1,87 0 1,93Minimum 6,32 5,36 4,77 3,42 0 3,425 % Perzentile 6,32 5,36 5,87 4,16 0 5,36Median 19,91 15,90 20,40 14,40 0 17,3095 % Perzentile 33,50 20,40 57,00 29,80 0 44,50Maximum 33,50 20,40 75,30 54,70 0 75,30
45
Tabelle 29: Mittelwertsvergleich CAP spezifisches IgG Wespe
Hyposensibilisierung CAP IgG-Konzentration Wespe
mit Biene
(1)
mit Wespe
(2)
Mit Biene o.
Wespe(3)
nicht Hyposen.
(4)
Kontrolle (5)
Gesamt (6)
N 2 7 26 27 0 73AM 23,05 37,67 35,54 18,31 0 28,06Std 8,98 22,99 21,50 9,99 0 19,57GM 22,16 30,55 29,57 15,73 0 22,36Streuung 1,49 2,14 1,87 1,77 0 1,98Minimum 16,70 8,41 11,00 6,10 0 6,105 % Perzentile 16,70 8,41 13,50 6,13 0 7,49Median 23,05 36,80 26,35 15,80 0 20,5095 % Perzentile 29,40 73,30 77,50 35,60 0 73,30Maximum 29,40 73,30 77,50 37,10 0 77,60
Tabelle 30: Mittelwertsvergleich AlaSTAT spezifisches IgG Biene
Hyposensibilisierung AlaSTAT IgG-Konzentration Biene
mit Biene
(1)
mit Wespe
(2)
Mit Biene o.
Wespe(3)
nicht Hyposen.
(4)
Kontrolle (5)
Gesamt (6)
N 6 21 108 78 47 298AM 20,86 30,05 16,87 6,02 2.39 11,61Std 21,74 59,84 26,80 10,16 1,57 24,74GM 9,60 8,43 8,03 3,81 2,20 5,05Streuung 4,60 4,28 3,29 2,21 1,38 3,00Minimum 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,005 % Perzentile 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00Median 13,78 4,48 7,49 2,65 2,00 3,5695 % Perzentile 48,21 200,00 53,14 16,92 4,71 45,40Maximum 48,21 200,00 177,12 77,97 11,91 200,00
46
Tabelle 31: Mittelwertsvergleich AlaSTAT spezifisches IgG Wespe
Hyposensibilisierung AlaSTAT IgG-Konzentration Wespe
mit Biene
(1)
mit Wespe
(2)
Mit Biene o.
Wespe(3)
nicht Hyposen.
(4)
Kontrolle (5)
Gesamt (6)
N 6 21 108 78 47 298AM 13,02 52,22 36,82 12,58 3,84 23,80Std 8,19 42,23 45,16 27,66 4,76 37,94GM 9,77 36,67 18,36 5,42 2,78 9,45Streuung 2,61 2,63 3,60 3,03 1,94 3,88Minimum 2,00 2,26 2,00 2,00 2,00 2,005 % Perzentile 2,00 14,65 2,00 2,00 2,00 2,00Median 15,26 38,96 21,60 3,77 2,00 9,0895 % Perzentile 22,42 125,57 144,28 48,87 14,16 100,20Maximum 22,42 162,74 200,00 200,00 27,46 200,00 Betrachtet man nun das geometrische Mittel (GM, in den Tabellen fett
hervorgehoben) so ist zu sehen, dass beim CAP IgG der Biene (Tabelle 28) die
Werte in Spalte 1 und 2 fast gleich mit dem in Spalte 4 sind und somit nur
knapp signifikant. Die Ergebnisse des t-Test bei dem die Werte der Spalten 1 –
3 gegen die nicht Hyposensibilisierten (Spalte 4) gemessen werden lauten für
Spalte 1: 0,90; Spalte 2: 0,98; Spalte 3: 0,34. Erst Werte < 0,5 gelten als
signifikant. D. h. nur die Spalte mit den Patienten, von denen nicht bekannt ist,
mit welchem Insekt sie Hyposensibilisiert wurden, ist signifikant. In Tabellen 25
in der die CAP-IgG-Konzentrationen der Wespe dargelegt sind, ist deutlicher
eine Signifikanz anhand des GM zu sehen. Das belegen auch die Ergebnisse
des t-Test: für Spalte 1: 0,45; Spalte 2: 0,01; Spalte 3: 0,0004.
Noch deutlicher ist die Signifikanz beim AlaSTAT-System sowohl bei Biene als
auch bei der Wespe (Tabellen 26 und 27). Dies zeigt auch der t-Test.
Für Tabelle 26 AlaSTAT IgG Biene: Spalte 1: 0,0009; Spalte 2 und 3 sind beide
< 0,0001. In der Tabelle 27 AlaSTAT IgG Wespe verhält es sich ganz ähnlich:
Spalte 1: 0,0095; und auch hier sind die Ergebnisse in Spalte 2 und 3 < 0,0001.
47
4. Diskussion
Der Vergleich zweier Immunoassays zum Nachweis Bienen- und
Wespengiftspezifischer Antikörper zeigt, das beide Systeme ihre Vorteile
haben. Diese gewonnenen Ergebnisse werden in folgender Diskussion näher
erläutert.
Betrachtet man als erstes die Resultate der spezifischen IgE Bestimmungen, so
zeichnet sich das CAP-System durch seine hohe Sensitivität mit 92,9%
insbesondere beim Nachweis bienengiftspezifischer Antikörper aus. Dafür
überzeugt das AlaSTAT-System mit einer Spezifität von 95,9% bei
Bienengiftsensibilisierten (Tabelle 23). In einer Arbeit von P. Bülow in der vier
in-vitro-Testverfahren miteinander verglichen wurden, zeigten sich ähnliche
Ergebnisse. Das CAP-System lag mit einer Sensitivität von 100% für Bienengift
und 90% für Wespengift weit vorn, gefolgt vom AlaSTAT mit einer Sensitivität
von 95% bzw. 67%. Die Spezifität lag mit 68% für die Biene und 60% für die
Wespe beim CAP leicht, beim AalSTAT-System mit 70% bzw. 66% jedoch weit
unter den in dieser Arbeit gewonnen Ergebnissen [9].
Würde man bei CAP erst ab Rastklasse 2 das Testergebnis als positiv werten,
so würde sich die Sensitivität bienengiftspezifischer Antikörper von 92,9% auf
82,8% verringern, die Spezifität jedoch von 70,5% auf 82% steigen (Tabelle
25). Genauso verhält es sich bei den mit Wespengift sesibilisierten. Die
Spezifität steigt von 76,7% auf 88,4%, Sensitivität fällt jedoch von 87,1% auf
80,2% ab (Tabelle 26).
Gleiche Beobachtungen sind beim AlaSTAT-System zu machen, wobei der
Anstieg der Spezifität von 95,9% auf 98,4% bei der Biene und von 76,7% auf
83,7% bei der Wespe mit einem viel stärkeren Sensitivitätsverlust in Kauf zu
nehmen wäre (Tabellen 23-26).
Die höhere Sensitivität des CAP Systems ist keine neue Erkenntnis, sie ist
bereits in einer Reihe von Studien für andere Allergene beschrieben worden
[13, 30, 31, 54, 65]. Grund dafür ist unter anderem die hohe Allergenbindungs-
kapazität des verwendeten Trägerpolymers [33, 65].
48
Weitere mögliche Ursachen für das Auftreten falsch oder fraglich positiver
Befunde ab der Rastklasse 1 können sehr hohe Gesamt IgE-Werte [1, 2, 3]
sein. D. h. es wird bei einem Patienten, ohne den Nachweis einer
anamnestischen Reaktion auf einen Stich, ein positives Testergebnis
festgestellt. Auch Kreuzreaktionen, wie sie insbesondere zwischen den
verschiedenen Wespengiften auftreten, können hier eine Rolle spielen [47, 56,
66]. Zwischen Bienen und Wespen treten sie hingegen viel seltener auf. Sicher
kann das jedoch nur durch Rast-Inhibitionstests nachgewiesen werden, so dass
auch eine Mehrfachsensibilisierung nicht sicher ausgeschlossen werden kann.
Das relativ große und weitgefächerte Patientenkollektiv mit 252 Probanden
(Tabelle 12 und 13) ist im Vergleich zu anderen Studien mit nur 50 bis 100
Patienten repräsentativ. Die schon erwähnte Arbeit von P. Bülow aus Jena hat
lediglich 107 Patientenseren für den Vergleich der vier in-vitro-Testverfahren
verwendet.
Die Gegenüberstellung der Immunoassayergebnisse mit dem Schweregrad der
allergischen Reaktion konnte keine Abhängigkeit oder einen Zusammenhang
weidergeben. So zeigt sich, dass IgE-Werte bei Patienten mit Reaktionsgrad 3
und 4 mitunter niedriger liegen als bei einem Reaktionsgrad von 1 oder 2. Diese
Beobachtungen wurden schon von anderen Autoren gemacht [35,68].
Werden Spezifität und Sensitivität nun in verschiedenen Altersklassen
miteinander verglichen (Tabelle 27), so ist deutlich zu sehen, dass sowohl
Sensitivität als auch Spezifität bei beiden Systemen im Alter geringer werden.
Dies ist besonders ausgeprägt beim wespengiftspezifischen IgE des AlaSTAT-
Systems. Mögliche Ursachen dafür können die mit zunehmendem Alter
beobachteten geringeren Antikörperspiegel sein. Grund dafür ist ein mögliches
Absinken des spezifischen IgE´s gegenüber Insektengiften nach längerem,
stichfreien Intervall [46]. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten, deren
Bedarf mit steigendem Alter zunimmt, und pseudoallergische Reaktionen
kommen in Frage. Wie jedoch die Reaktion bei erneutem Stichereignis
aussieht, kann leider wie Studien gezeigt haben, nicht voraus gesagt werden
[37, 53].
49
Im nun folgenden Abschnitt werden die Berechnungen und Ergebnisse des
spezifischen IgG´s und seinem positiven Zusammenhang zwischen Titer und
Hyposensibilisierung diskutiert. In einer Reihe von Studien ist dieser
Zusammenhang bereits nachgewiesen worden [31, 35, 50]. Sehr deutlich ist
das beim AlaSTAT-System zu sehen. Nur beim spezifischen IgG-Biene des
CAP-Systems bestand beim Mittelwertsvergleich keine Signifikantz. Mögliche
Ursache dafür ist die zu geringe Fallzahl. Abgesehen davon besteht eine gute
Korrelation zwischen Hyposensibilisierungszeitraum und IgG Titer. Gleiche
Beobachtungen wurden auch bei Imkern gemacht, bei denen in Abhängigkeit
der Stichhäufigkeit der IgG-Titer anstieg [7, 68]. Ein hoher IgG-Spiegel kann
jedoch nicht dafür garantieren, bei Reexposition keine allgemein- oder
systemische Reaktionen zu bekommen [5, 50, 55].
Auch wenn sich systemische Reaktionen auf Insektenstiche nicht wiederholen
müssen, so tragen sensibilisierte Patienten jedoch ein vielfach höheres Risiko,
durch erneuten Stich lebensgefährliche Reaktionen zu entwickeln. Dieses
Risiko wird in einer Studie von Albrecht et al. auf 5% geschätzt [4].
Die gewonnen Ergebnisse zeigen, dass die alleinige Testung in der
Allergiediagnostik, insbesondere wenn es um Insektengiftallergien geht, nicht
ausreicht. Eine Mehrstufendiagnostik, in der Anamnese und Hauttest
durchgeführt und berücksichtigt werden, ist immer angebracht. Nur so ist ein
sicheres Ergebnis zu finden, um die richtige Therapie einzuleiten.
50
5. Zusammenfassung
Ziel dieser Arbeit war und ist es, eine optimale Diagnostik für Patienten
ambulant oder in der Klinik durchzuführen. Der Vergleich der zwei
Immunoassays von denen einer ein Festphase- (Firmen Pharmacia CAP
Systeme RAST FEIA) und der andere ein Flüssigphase-Test (DPC Biermann
AlaSTAT) ist konnte deutlich machen, dass es nicht einfach ist, ein eindeutiges
Urteil und somit eine klare Aussage zu tätigen, welcher Test „besser“, bzw.
„schlechter“ ist.
Hierzu wurden im Zeitraum 1997 und 1998 252 Patientenseren mit
anamnestischem Verdacht auf Bienen- oder Wespengiftallergie und 47
Kontrollseren mit beiden Testverfahren bestimmt.
Dabei hat sich im Einzelnen gezeigt, dass die Spezifität beim AlaSTAT-System
mit 95,9% bei Bienengiftallergikern als besonders gut zu beurteilen ist,
wohingegen das CAP-System mit einer sehr guten Sensitivität von 92,9%
überzeugt.
Bei der Bestimmung der wespengiftspezifischen Antikörper bieten beide
Systeme annähernd gleiche Resultate. Liegt die Sensitivität des CAP mit 87,1%
etwas über der des AlaSTAT, so ist die Spezifität mit 76,7% bei beiden
Verfahren gleich. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das AlaSTAT
System dem CAP nicht überlegen ist. Dies gilt zumindest für den Zeitraum 1997
und 1998, in dem diese Studie durchgeführt wurde. Weiterführende
Verbesserungen können nun schon wieder ganz neue Ergebnisse darlegen.
Die Anamnese sollte immer Grundlage einer Diagnosesicherung und der
daraus folgenden Therapie sein. Der alleinige Verlass auf in vitro
Testergebnisse ist derzeit noch nicht möglich, wie die gewonnen Ergebnisse in
dieser Arbeit zeigen. Zur weiteren Diagnosesicherung bieten sich
Hauttestungen wie zum Beispiel Prick- und Epicutantest an.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit in besonders fraglichen Fällen weitere
Untersuchungsmethoden durchzuführen, wie zum Beispiel Immunoblot, CAST
und Histaminrelease. Diese Testverfahren sind jedoch recht aufwendig und
51
kostenintensiv, da zum Teil mit radioaktiven Materialien gearbeitet werden
muss, wie beim Histaminrelease. Sie sind somit für die Routine nur bedingt
geeignet und einsetzbar. Die in dieser Arbeit getesteten Systeme überzeugen
alleine schon durch ihre einfache Handhabung. Außerdem sind sie für
Patienten absolut ungefährlich und somit auch zur Diagnostik für Kinder
geeignet.
Diese Arbeit zeigt, dass den Allergien nach wie vor eine hohe Bedeutung
zugemessen werden sollte und es immer noch Potential gibt um die Diagnostik
der allergischen Erkrankung zu optimieren.
52
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59
7. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen
Tabellen
1 Einteilung der Allergien nach Coombs und Gell
2 Inhaltsstoffe von Bienengift (nach Habermann, O´Conner, Shipolini)
3 Inhaltsstoffe von Wespengift (nach Edery, Nakajiama)
4 Einteilung der allergischen Reaktionen auf Hymenopterenstiche nach
Müller mit Modifikation
5 Dosierungsschema für die Schnell-Hyposensibilisierung
6 Materialien s-IgE CAP-System
7 Konzentrationsgrenzen bei CAP IgE
8 Materialien s-IgG CAP-System
9 Materialien s-IgE AlaSTAT-System
10 Konzentrationsgrenzen bei AlaSTAT IgE
11 Materialien s-IgG AlaSTAT-System
12 Alters- und Geschlechtsverteilung der Patienten mit Verdacht auf Bienen-
oder Wespengiftallergie
13 Alters- und Geschlechtsverteilung der Patienten ohne Verdacht auf Bie-
nen- oder Wespengiftallergie
14 Zuordnung Patienten – Reaktionsgrad bei systemischer Reaktion auf
Bienen
15 Zuordnung Patienten – Reaktionsgrad bei systemischer Reaktion auf
Wespen
16 CAP und AlaSTAT bei Anamnese mit pos. systemischer Reaktion
17 Verhältnis von Hauttest und ELISA-Tests in Bezug auf pos. und neg.
Reaktion
18 Youden-Index
19 CAP bei Bienengiftallergie (Rast pos. >= 1)
20 CAP bei Wespengiftallergie (Rast pos. >= 1)
21 AlaSTAT bei Bienengiftallergie (Rast pos. >= 1)
60
22 AlaSTAT bei Wespengiftallergie (Rast pos. >= 1)
23 Spezifität/Sensitivität für Biene ab Rastklasse 1
24 Spezifität/Sensitivität für Wespe ab Rastklasse 1
25 Spezifität/Sensitivität für Biene ab Rastklasse 2
26 Spezifität/Sensitivität für Wespe ab Rastklasse 2
27 Sensitivität und Spezifität in Bezug auf Altersklassen
28 Mittelwertsvergleich CAP spezifisches IgG Biene
29 Mittelwertsvergleich CAP spezifisches IgG Wespe
30 Mittelwertsvergleich AlaSTAT spezifisches IgG Biene
31 Mittelwertsvergleich AlaSTAT spezifisches IgG Wespe
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Abbildungen
1 Taxonomie der Hymenopteren (Adaptiert von Müller)
2 Wespe (Paravespula germanica)
3 Biene (Apis mellifera)
4 Wespenstachel
5 Testablauf s-IgE Pharmacia CAP System
6 Testablauf s-IgG Pharmacia CAP System
7 Testablauf s-IgE DPC Biermann AlaSTAT
8 Testablauf s-IgG DPC Biermann AlaSTAT
9 Positive und negative Hauttestreaktione, gegenüber CAP und AlaSTAT
bei Biene und Wespe
10 Darstellung des Zusammenhangs von Hauttest und Immunoassays in
Bezug auf pos. und neg. Reaktion
11 Diagramm: Bestimmung von spezifischem IgE gegen Biene
12 Diagramm: Bestimmung von spezifischem IgE gegen Wespe
13 Diagramm: Bestimmung von spezifischem IgG gegen Biene
14 Diagramm: Bestimmung von spezifischem IgG gegen Wespe
15 ROC-Diagramm zur Darstellung von Spezifität und Sensitivität der
beiden Systeme CAP und AlaSTAT bei der Biene
16 ROC-Diagramm zur Darstellung von Spezifität und Sensitivität der
beiden Systeme CAP und AlaSTAT bei der Wespe
17 Diagramm: IgG Korrelation bei Bienengifthyposensibilisierten
18 Diagramm: IgG Korrelation bei Wespengifthyposensibilisierten
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Herrn Dr. H. Hintermeier et al.
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9. Danksagung Herrn Prof. Dr. J. Rakoski und Herrn Prof. Dr. M. Ollert danke ich für die
Überlassung des Themas, die fachliche Betreuung sowie ihre Geduld.
Mein ganz besonderer Dank gilt Johanna Grosch, die mir bei vielen Fragen und
Problemen hilfreich zur Seite stand. Sie führte den Großteil der Teste durch und
war mir behilflich beim Beschaffen der notwendigen Literatur sowie beim
Korrekturlesen.
Für die statistische Auswertung danke ich Frau Dr. U. Krämer und Frau E. Link
aus Düsseldorf und Dr. M. Wiseman vom LRZ-München.
Außerdem danke ich meiner Familie, die immer da ist, wenn ich sie brauche.
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