konzept - maxhofkinder · betreuungszeiten und kosten ... (sismik / seldak) und der ... doch unter...
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KONZEPT der Eltern-Kind-Initiative e.V.
Königswieser Str. 581475 München
Tel: 089 - 759 46 47www.maxhofkinder.de
Stand: September 2017
E l t e r n - K i n d - I n i t i a t i v e e . V .E l t e r n - K i n d - I n i t i a t i v e e . V .axhofkinder
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Vorwort
Wir - die Maxhofkinder
Der Verein
Betreuungszeiten und Kosten
Aufnahme neuer Kinder
Die Kinder
Das Personal
Die Eltern
Aufgaben und Rolle der Eltern
Der Vorstand
Unsere Leitsätze
Qualitätsmanagement und -entwicklung
Beschwerdemanagement, Partizipation
Die Rechte des Kindes
Inklusion - Pädagogik der Vielfalt
Transitionen
Eingewöhnung
Übergang Kita - Schule
Wochenstruktur
Tagesstruktur Kindergarten
Tagesstruktur Hort
Die Reggio-inspirierte Pädagogik
Die Kriterien der Reggio-Pädagogik
INHALT
1.
1.1.
1.1.1.
1.1.2.
1.2.
1.3.
1.4.
1.4.1.
1.4.2.
1.5.
1.6.
1.6.1.
1.7.
1.8.
1.9.
1.9.1.
1.9.2.
2.
2.1.
2.1.2.
3.
3.1.
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Vorwort
Dieses Konzept dient als Information für Eltern, allen Kooperationspart-
nern und die interessierte Öffentlichkeit.
Wir schreiben regelmäßig unser Konzept fort, um die Qualität und Weiter-
entwicklung zu sichern.
Unser pädagogisches Konzept ist auf unserer Internetseite:
www.maxhofkinder.de veröffentlicht.
1. Wir - die Maxhofkinder e.V.
1.1. Der VereinDie „Maxhofkinder“ wurden im Juni 1989 gegründet. Träger ist der, seit
November 1990 eingetragene gemeinnützige Verein, „Eltern-Kind-Initia-
tive Maxhof e.V.“, dem mindestens ein Elternteil je betreutem Kind als
Mitglied angehört.
Der Vorstand des Vereins wird aus den Vereinsmitgliedern gewählt. Er
vertritt den Verein nach außen und ist für Kontakte mit den Ämtern und
für die Finanzen zuständig.
Gefördert wird die „Eltern-Kind-Initiative Maxhof e.V.“ durch die Stadt
München (EKI Förderung), dem BayKiBiG (Bayerisches Kinderbildung-
und betreuungsgesetz) und ist Mitglied im KKT (Klein Kinder Tagesstät-
ten e.V.).
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1.1.1. Betreuungszeiten und KostenUnsere Betreuungszeiten - Montag bis Freitag:
Frühöffnung 07:00 Uhr bis 08:00 Uhr
Bringzeit: 08:00 Uhr bis 08:30 Uhr
Die Abholzeit richtet sich nach der jeweiligen Buchungszeit, jedoch
empfehlen wir spätestens 15:15 Uhr damit noch Zeit für eventuelle Tür-
und Angelgespräche ist, die Kinder ihr Spiel in Ruhe zu Ende bringen
und sich von ihren Freunden verabschieden können.
Die Einrichtung schließt um 15:30 Uhr.
Die Betreuungszeiten der Schulkinder richten sich nach ihrem Stunden-
plan. Auf Wunsch ist eine Betreuung auch in den Schulferien während
der gesamten Öffnungszeiten möglich.
Unsere Einrichtung ist bis auf wenige Tage ganzjährig geöffnet.
Um stets eine optimale pädagogische Qualität zu gewährleisten und zu
sichern, fi nden Klausurtage zur Fortbildung unseres Teams statt, an
denen die Einrichtung geschlossen bleibt. Diese werden rechtzeitig be-
kannt gegeben.
Unser Mittagessen wird von einem Caterer geliefert (www.thann-cate-
ring.de). Die Kosten pro Essen belaufen sich derzeit auf:
Kindergarten: 82,50 € im Monat
Schulkinder: 87,50 € im Monat
Ab fünf aufeinanderfolgende Fehltage wird der Essensgeldbeitrag ent-
sprechend gemindert.
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Unsere Betreuungskosten je nach den Buchungszeiten:
Buchungszeit
4 - 5 Stunden
5 - 6 Stunden
6 - 7 Stunden
7 - 8 Stunden
8 - 9 Stunden
Kleinkind(unter 3 Jahren)
Kindergarten(über 3 Jahre)
Schulkind(1 - 4 Klasse)
180,00 €
200,00 €
220,00 €
240,00 €
260,00 €
115,00 €
127,00 €
139,00 €
152,00 €
165,00 €
125,00 €
138,00 €
151,00 €
164,00 €
177,00 €
1.1.2. Aufnahme neuer KinderAn unserem jährlich stattfi ndenden Tag der offenen Tür gewähren wir
interessierten Eltern einen Einblick in unsere Räumlichkeiten und stehen
persönlich für Fragen rund um unseren pädagogischen Alltag zur Verfü-
gung. An diesem Tag bieten wir eine persönliche „Vormerkung“ an. Wei-
tere Möglichkeiten zur Aufnahme auf die Warteliste, sind vorzugsweise
über unsere Homepage oder in einem vereinbarten Termin möglich.
Über die Aufnahme neuer Kinder zum jeweiligen neuen Kindergarten-/
Schuljahr (September) wird in enger Zusammenarbeit mit Personal und
Vorstand entschieden. Dabei streben wir eine dynamische und harmoni-
sche Alters- und Geschlechterstruktur an.
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1.2. Die KinderDie EKI Maxhof e.V. ist eine altersgemischte Gruppe von bis zu 40 Kin-
dern. Die Gruppe stellt sich üblicherweise wie folgt zusammen: 3 Klein-
kinder (2 bis 3 Jahre), 22 Kindergartenkinder (3 bis 6 Jahre) und 15 Hort-
kinder (1. bis 4. Klasse).
Seit September 2015 bieten wir einen Einzelintegrationsplatz für Kin-
der mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte Kinder nach §§ 53,
54 SGB XII an. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Heilpädagogischen
Fachdienst zur optimalen Förderung und zur Unterstützung des Perso-
nals ist dabei von absoluter Notwendigkeit.
1.3. Das PersonalZu unserem hochmotivierten und engagierten Team zählen wir 1 Erzie-
herin (Fachwirtin im Erziehungswesen) in der Leitungsposition, 2 Teilzei-
terzieherinnen (eine mit Schwerpunkt Kindergarten, eine mit Schwer-
punkt Hortarbeit), sowie 3 Kinderpfl egerinnen. Zusätzlich wird das Team
vom mobilen heilpädagogischen Fachdienst unterstützt. Dieser kommt
einmal die Woche zur Förderung des Integrationskindes und steht für
Fachfragen zur Verfügung.
Jede Kollegin darf sich in ihren persönlichen Schwerpunkten frei entfal-
ten, setzt diese optimal im pädagogischen Alltag ein und bildet sich stets
fort. Die Ausbildung neuer Kollegen/innen sehen wir als besondere Auf-
gabe. Aus diesem Grund bieten wir seit September 2016 eine Stelle zum
SPS (Sozial-pädagogisches Seminar). Zudem ermöglichen wir interes-
sierten Schülern/innen regelmäßig ein Praktikum in unserer Einrichtung.
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1.4. Die Eltern
1.4.1. Aufgabe und Rolle der Eltern„Elterninitiative“ ist ein Wort, bei dem „Initiative“ groß geschrieben wer-
den sollte!
Die aktive Mitarbeit der Eltern ist notwendige Voraussetzung für einen
reibungslosen Ablauf und die erfolgreiche Arbeit der Elterninitiative. Die
Eltern übernehmen ehrenamtlich alle Verwaltungs- und Organisations-
aufgaben, weitere anfallende Arbeiten werden gleichmäßig auf die Eltern
verteilt (z.B. Kochen bei Lieferausfall, ggf. Putzarbeiten).
Jedes Elternteil darf sich mit seinen Stärken und Ressourcen gerne im
pädagogischen Alltag einbringen. In der Weihnachtszeit darf zum Bei-
spiel mit den Kindern gebacken werden, in der Waldwoche werden El-
tern als Begleitung benötigt und bei der Organisation und Gestaltung
von Festen ist die Mithilfe der Eltern eine große Unterstützung.
Um einen Einblick in die pädagogische Arbeit zu bekommen bieten wir
die Möglichkeit zur Hospitation an.
Alle Eltern tragen aktiv zur erfolgreichen Arbeit und der positiven Ent-
wicklung der Einrichtung bei. Wenn sich alle beteiligen, bleibt die Mitar-
beit für jeden Einzelnen im überschaubaren zeitlichen Rahmen.
Die Elternmitarbeit wirkt sich nicht nur durch die hohe Identifi kation der
Eltern mit „ihrer“ Einrichtung positiv aus, sie spart auch erhebliche Kos-
ten ein, was sich wiederum auf die monatlichen Beiträge positiv auswirkt.
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1.4.2. Der Vorstand „Der Vorstand ist ein notwendiges Organ, d.h. es muss einen geben“
(§26 Abs.1 BGB). Dabei handelt er stets im Auftrag des Vereins, muss
dessen Ziele verfolgen und auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorga-
ben achten. Er fungiert als Träger, Vereinsvertretung und Arbeitgeber.
In der Regel wird er aus 3 Mitgliedern der Mitgliederversammlung ge-
stellt und gewählt. Sie dürfen sich auch mehrere Jahre in Folge aufstellen
lassen. Die Eltern können sich mit ihren Anliegen, Fragen und Problemen
jederzeit an den Vorstand wenden, persönlich, telefonisch oder per
E-Mail. Auch zwischen Eltern und Team vermittelt, wenn nötig, der Vor-
stand.
Die Mitgliederversammlung:
Sie ist das entscheidende Beschlussfassungsorgan des Vereins. Sie be-
schließt über Grundsätze der Tätigkeit des Vereins, billigt den Jahresbe-
richt sowie die Jahresabrechnung und entlastet den Vorstand.
1.5. Unsere LeitsätzeAls Elterninitiative ist eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den
Eltern selbstverständlich und bildet die Basis unserer familiären Atmo-
sphäre. Wir fördern die Aufnahme von Geschwisterkindern und achten
stets auf eine liebevolle Betreuung. Die Kinder sowie deren Eltern sol-
len sich geborgen fühlen. Wir gehen auf individuelle Bedürfnisse ein und
stehen in pädagogischen Fragen gerne als beratende Funktion zur
Verfügung.
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Unsere großzügigen, freundlich eingerichteten Räumlichkeiten bieten
Platz zur freien Entfaltung im Spiel. Ob Rückzugsmöglichkeiten, Bewe-
gung, Konstruktion oder kreative Gestaltung, die Räume sind für unsere
große Alterspanne adäquat eingerichtet.
Seit September 2017 sind wir als Reggio-Inspirierte Einrichtung aner-
kannt. Die 11 Kriterien der Reggio-Pädagogik werden regelmäßig über-
prüft und vertieft.
1.6. Qualitätssicherung und -entwicklung (QSE) Ziel von QSE ist es, die fachliche und pädagogische Arbeit zu überprü-
fen, sichern und weiter zu entwickeln.
Im Rahmen der QSE fi nden im 14-tägigen Rhythmus Teamsitzungen
statt, in denen Fallbesprechungen, sowie die Planung und Organisation
von pädagogischen Aktivitäten durchgeführt werden. Arbeitsabläufe
werden in Prozessbeschreibungen verdeutlicht, regelmäßig refl ektiert
und evaluiert, um so auch Qualitätsstandards und Handlungsziele festle-
gen zu können und mit der Aktualität des Konzeptes zu vergleichen.
Zur Unterstützung in Fachfragen und zum Austausch mit Fachpersonal
fi nden Kooperationstreffen statt. Hierzu zählen: aktiver Austausch mit
unserem Heilpädagogischen Fachdienst, die Frühförderstelle, Ergothe-
rapeuten der näheren Umgebung, die Erziehungsberatungsstelle, regel-
mäßige Treffen mit der Grundschule und den Nachbareinrichtungen.
Um die Qualität unserer Arbeit zu vertiefen, nehmen die einzelnen Kolle-
ginnen an Fortbildungen zu ihren jeweiligen Schwerpunkten teil. Zur Er-
weiterung des Fachwissens werden auch Fortbildungen zu weiteren
Themen des BEPs besucht.
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In den jährlichen Mitarbeitergesprächen haben die Teammitglieder die
Möglichkeit ihre persönliche Leistung individuell zu refl ektieren, aber
auch Anregungen, (Änderungs-) Wünsche oder Kritikpunkte einzubrin-
gen.
Zur Sicherung der positiven Entwicklung der Kinder, bietet das Team
den Eltern jährliche Entwicklungsgespräche an, in denen mit Hilfe der
Beobachtungsbögen (Sismik / Seldak) und der Lerngeschichten, die
Entwicklungsfortschritte dargestellt werden.
Um unsere Arbeit möglichst transparent zu gestalten, fi nden regelmäßig
Elternabende statt, in denen unter anderem pädagogische Inhalte ge-
meinsam erarbeitet werden. Im Garderobenbereich steht außerdem ein
„Elternordner“ zur freien Verfügung. Dort können die Eltern sich über ak-
tuelle Ereignisse des pädagogischen Alltags informieren. Zusätzlich fi n-
det monatlich ein Treffen der Vorstände mit der Leitung statt, an denen
wichtige Informationen ausgetauscht werden.
1.6.1. Beschwerdemanagement, Partizipation„Beschwerde“ hat oft einen negativen „Touch“ und wird missverstanden.
Doch unter „sich beschweren“ verstehen wir weitaus mehr als nur Kritik.
Unzufriedenheit und Anliegen äußern zu dürfen sind ebenso wichtig wie
Bitten, Wünsche, Anregungen, Anerkennung oder Anfragen mitzuteilen.
Und das sollte jeder ohne bedrückendes Gefühl dürfen!
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Dies gilt nicht nur für Eltern, sondern für alle Mitarbeiter, sowie Koopera-
tionspartner, den Vorstand und auch die Kinder haben ein Recht darauf
sich beschweren zu dürfen.
Die Eltern sind darüber informiert und es ist ein großer Wunsch unserer-
seits, dass sie uns jederzeit ihre Anliegen rückmelden können (persön-
lich, per Telefon oder per Mail), wir nehmen sie ernst!.
Diese werden schnellstmöglich bearbeitet, evtl. im Team erörtert oder
weitergegeben, um so evtl. Missverständnisse zu vermeiden. Bei Bedarf
vereinbaren wir zeitnah einen individuellen Termin, um gemeinsam
nach Lösungswegen zu suchen. In Tür- und Angelgespräche meldet das
pädagogische Personal gerne kleine Beobachtungen aus dem Grup-
pengeschehen aber auch Bitten zurück und schenken gerne ein offe-
nes Ohr.
Die Kinder haben im Morgenkreis oder in der Leserunde nach dem Mit-
tagessen in größerer Runde die Möglichkeit ihre eventuellen Sorgen mit-
zuteilen. Doch auch während des Alltagsgeschehens dürfen die Kinder
jederzeit zu einem Erwachsenen ihrer Wahl gehen um sich ihm anzuver-
trauen. Unsere Räumlichkeiten bieten viele Rückzugsmöglichkeiten und
„Ruhezonen“, sodass hier eine gute Beobachtungsfähigkeit und Einfüh-
lungsvermögen seitens der pädagogischen Mitarbeiterinnen gefragt ist,
sollte ein Kind sich auffällig oft zurückziehen.
Einmal jährlich bieten wir Entwicklungsgespräche an. Diese führen wir
mit Eltern und Kind. So wird nicht über das Kind, sondern mit dem Kind
gesprochen und alle sind auf demselben Wissensstand. Hier lernt das
Kind mit Hilfe der Ressourcensonne sich selbst zu refl ektieren, lernt
seine Stärken kennen, Lob und Kritik anzunehmen.
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Es darf aber auch seinem eigenen Ärger „Luft machen“, seine Wünsche
äußern und gemeinsam nach Lösungswegen suchen.
In der Reggio-orientierten Pädagogik werden persönliche Bedürfnisse,
Ideen, Wünsche und Interessen der Kinder wahrgenommen, wertge-
schätzt und so tagtäglich partizipatorisch in vielen Entscheidungen und
Aktivitäten mit eingebunden.
1.7. Die Rechte des KindesNeben unserem Bildungsauftrag, sehen wir es als selbstverständlich an,
die Rechte des Kindes (UN Konvention vom 20. November 1989) zu re-
spektieren und auf deren Einhaltung zu achten.
Insbesondere liegt uns unser Schutzauftrag nach § 8a SGB VIII (Kindes-
wohlgefährdung) sehr am Herzen. In Fällen des Verdachts stehen uns
verschiedene Fachberatungen (insofern erfahrene Fachkräfte) der Stadt
München sowie des KKTs und der Bezirkssozialarbeit zur Verfügung.
Zusätzlich ist ein Leitfaden mit Handlungsabläufen für diese Fälle für das
Team erstellt.
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https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Sozialreferat/Jugendamt/Kinderbeauftragte/Kinderrechte.html
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1.8. Inklusion - Pädagogik der Vielfalt„Vielfalt ist die Würze des Lebens.“ (Ernst von Wildenbruch). Angefangen
bei unserem mehrsprachigen Team, ist unser Bestreben, dass sich jeder
Mensch egal welcher Herkunft, mit oder ohne Behinderung bei uns will-
kommen fühlt. Für ein gutes Gelingen ist die Zusammenarbeit zwischen
Team, Kindern und Eltern von größter Bedeutung, denn gelebte Inklusion
ist eine Bereicherung für den Alltag. Jeder Mensch ist mit seinen indivi-
duellen Bedürfnissen, seinen Stärken und Ressourcen einzigartig und
wertvoll.
ExklusionAusschließen bestimmter Perso-nengruppen
Integration„Eingliedern“ - es ist aber eher ein „Gemeinsam ne-beneinander“
Inklusion„Einschließen“ - alle gemeinsam. Die Struktur passt sich den individuellen Be-dürfnissen an.
https://www.aktion-mensch.de/themen-informieren-und-diskutieren/was-ist-inklusion.html
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„Inklusion ist ein Prozess und gleichzeitig ein Ziel, menschliche Verschie-
denheit als Normalität anzunehmen und wertzuschätzen.“ (Monika Sei-
fert) In enger Zusammenarbeit mit dem heilpädagogischen Fachdienst,
wird das Thema „Inklusion“ immer wieder refl ektiert und vertieft.
Zudem ist die Reggio-orientierte Pädagogik eine sehr inklusive Pädago-
gik, die jeden Menschen, jedes Kind als „Konstrukteur seiner individuel-
len Wirklichkeit und Entwicklung“ anerkennt. Diese Haltung gilt es im All-
tag zu übertragen und die pädagogischen Rahmenbedingungen den
individuellen Bedürfnissen anzupassen.
1.9. TransitionenAls „Transition“ werden zeitlich begrenzte Lebensabschnitte bezeichnet
in denen „markante Veränderungen geschehen“. Für die Kinder gilt, die-
se Übergänge erfolgreich zu bewältigen, um so „jene Kompetenzen zu
erwerben, die sie brauchen, um ihre veränderte Lebenssituation neu zu
organisieren“ (Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan).
1.9.1. EingewöhnungNach der Aufnahme bieten wir im ersten Schritt ein ausführliches Anmel-
degespräch. Neben vertraglichen und organisatorischen Fragen, wird
der Ablauf der Eingewöhnung besprochen. Ganz nach dem Motto „die
Eltern sind Experten ihrer Kinder“ (aus Reggio), gestalten wir diese mög-
lichst nach den individuellen Bedürfnissen und der mitgebrachten Erfah-
rung der Kinder (und Eltern).
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Unser Ziel ist es schon in der Eingewöhnungsphase eine vertrauensvolle
Basis zu schaffen, um so Freude und Neugier auf Neues zu wecken und
Verunsicherung oder Angst entgegenzuwirken. Jedes Kind bewältigt
Übergänge in seinem eignen Tempo und sollte die Zeit bekommen die
es braucht.
Wir bieten vor Beginn des neuen „Kitajahres“ einen Schnuppertag an, an
dem das Kind mit einem Elternteil für ein paar Stunden an unserem päd-
agogischen Alltag teilnehmen darf. So bekommen beide einen Einblick
in unsere Arbeit und können sich vorab ein Bild von uns machen.
Während der Eingewöhnungszeit ist uns ein intensiver Austausch sehr
wichtig. Wie geht es dem Kind? Was hat es heute entdeckt, erlebt? Was
hat es uns mitgeteilt? Wie sind die Rückmeldungen zu Hause? Wie geht
es den Eltern selbst?
In den ersten Tagen / Stunden bieten wir den Eltern an, ihr Kind zu be-
gleiten und sich dann Stück für Stück zurück zu ziehen bis alle für den
„normalen“ Ablauf bereit sind.
1.9.2. Übergang Kita - SchuleDie Nähe zur Sprengelschule und die gute Zusammenarbeit mit den
Lehrkräften sind eine große Unterstützung im Hinblick auf die Einschu-
lung. Die Kinder kennen das Schulhaus durch verschiedene Veranstal-
tungen und dem wöchentlichen Besuch in der Turnhalle.
Zudem bieten die Lehrkräfte vor Schuleintritt einen Schnuppertag, an
dem die Kinder Einblick in eine Unterrichtsstunde bekommen.
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In der schulvorbereitenden Förderung wird die Vorfreude der Kinder
auf die Schule gefördert und mit ihr gearbeitet.
Durch unsere Hortkinder lernen sie schon vorab die Hausaufgabensitu-
ation kennen. Die „großen“ Schulkinder berichten vom Schulalltag und
wecken so weiter die Neugier der Kindergartenkinder.
2. Wochenstruktur
Auch wenn unser pädagogischer Alltag sich grundsätzlich an den Inter-
essen der Kinder orientiert, so gehören Rituale und wiederkehrende pä-
dagogische Aktivitäten
dennoch zum Wochen-
rhythmus.
Beim wöchentlichen Be-
such der Turnhalle der
benachbarten Grundschu-
le werden Bewegungs-
landschaften nach dem
psychomotorischen Ansatz aufgebaut, an denen die Kinder sich austo-
ben und ihre Grenzen ausprobieren (und diese überwinden) dürfen.
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In der schulvorbereitenden Förderung werden die künftigen Schulkin-
der optimal auf die Schule vorbereitet. Die Gestaltung orientiert sich auch
hier an den Interessen, Ressourcen und Wünschen der Kinder.
Spielerisch und mit allen Sinnen entdecken die Kinder die Welt der Buch-
staben, der Sprache und der Mathematik. Für Kinder mit Migrationshin-
tergrund gibt es die Möglichkeit der Teilnahme am Vorkurs Deutsch.
Jeden Donnerstag gestalten wir eine „gesunde Brotzeit“ mit Müsli oder
Brot und Gemüse. Die Zutaten dafür werden gemeinsam mit den Kin-
dern im hiesigen Supermarkt und auf dem Münchner Wochenmarkt
eingekauft.
Diese werden am nächsten Tag im Morgenkreis präsentiert und bespro-
chen, anschließend wird zusammen hergerichtet (Obst / Gemüse schnei-
den, Brote streichen...). Da sonst eine gleitende Brotzeit angeboten wird,
essen wir an diesem Tag alle zur selben Zeit.
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2.1. Tagesstruktur KindergartenIm Morgenkreis wird der Tagesablauf besprochen. Die Kinder haben
hier die Möglichkeit Ihre Wünsche und Ideen zu äußern. Beobachtungen
unsererseits werden mitgeteilt und dienen so als Impulsgeber für evtl.
Projektarbeiten. Mit Hilfe von Symbolen erkennen die Kinder die einzel-
nen Aktionen und können so ihren Eltern vorlesen und berichten was sie
gemacht haben.
Der Tagesablauf wird wie folgt gestaltet:
7:00 - 7:30 Uhr
7:30 - 8:30 Uhr
8:30 bis ca. 9:00 Uhr
Ab 9:00 Uhr
Bis ca. 10:30 Uhr
10:30 bis 11:30 Uhr
11:30 bis 12:15 Uhr
12:15 bis 13:30 Uhr
13:30 bis 14:00 Uhr
14:00 bis 14:30 Uhr
14:30 bis 15:30 Uhr
Frühöffnung
Zeit zum ankommen.
Morgenkreis: Begrüßung, was passiert heute?
Wer möchte wo mitmachen?
Wünsche und Ideen äußern.
Kleingruppenarbeit wie schulvorbereitende
Förderung, Projektarbeit...
Freispiel in den Funktionsbereichen.
Aufenthalt im Freien (Spielplätze, Schulhof,
Stadtteilerkundung)
Mittagessen
Ruhezeit: Mittagsschlaf für die Kleinen,
Leserunde für die Größeren, ruhiges Freispiel.
Nachmittagskreis
Brotzeit
Wir sind auf dem Schulhof / Abholzeit.
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2.1.2. Tagesstruktur Hort Seit 2014 bieten wir 15 Schulkindern eine Betreuung im Hort. Da die Kin-
der die Räumlichkeiten und das Personal aus der Kindergartenzeit ken-
nen, wird ihnen der Übergang so erleichtert. Der Hort wird von einer Er-
zieherin und einer Kinderpfl egerin betreut.
Der Tagesablauf wird wie folgt gestaltet:
11:30 / 12:15 bis 12:45 Uhr
12:45 bis ca. 13:30 Uhr
13:30 bis 14:45 Uhr
Ab 14:45 Uhr
Schulschluss - Aufenthalt im Freien
(auf dem Schulhof) Die Kinder wer-
den vom Schulhaus abgeholt.
Mittagessen. Die Kinder die um 13:00
Uhr Schulschluss haben, kommen
selbstständig in die Einrichtung.
Freispiel.
Hausaufgaben; das pädagogische
Personal steht für Fragen zur Verfü-
gung und gibt, wenn nötig, Unterstüt-
zung. Kindern ohne Hausaufgaben
werden verschiedene Möglichkeiten
zur Freizeitgestaltung angeboten und
dürfen jederzeit zu den Kindergarten-
kindern dazustoßen.
Aufenthalt im Freien (Schulhof) / Ab-
holzeit. In Rücksprache mit den Eltern
dürfen die Kinder alleine nach Hause
gehen.
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3. Die Reggio-inspirierte Pädagogik
„Reggio ist kein Modell, sondern eine neue Art des Denkens über Kin-
der, über Erziehung, über den Kindergarten und seine Beziehung zur
Gesellschaft. Es ist eine Denkweise, die nicht gelernt, aber die gefunden
werden kann.“ (aus Reggio)
Die Reggio-Pädagogik hat ihre Wurzeln in der norditalienischen Stadt
„Reggio Emilia“ und entstand in der Nachkriegszeit. Als Loris Malaguz-
zi in den 70er Jahren diese weiterentwickelte und ausformulierte, weckte
er das weltweite Interesse. 1991 wurde die Reggio-inspirierte Pädagogik
von der UNESCO als beste vorschulische Pädagogik ausgezeichnet.
Diese Denkweise zu fi nden und sie im pädagogischen Alltag gut umzu-
setzen, benötigt Zeit.
Von 2014 bis 2017 wurden wir von einer Referentin von Dialog Reggio
e.V. (www.dialog-reggio.de) begleitet und unterstützt und haben im
September 2017 die Anerkennung zur Reggio-Inspirierten Einrichtung
erhalten.
3.1. Die Kriterien der Reggio-PädagogikDas Bild vom Kind:
„Der Mensch kommt als kompetenter Säugling auf die Welt.“ (Bayeri-
scher Bildungs- und Erziehungsplan), der von Beginn an seine Umwelt
erkundet und mit all seinen Sinnen erforscht. Dies deckt sich mit den
Ansichten der Reggio-inspirierten Pädagogik. Auch wir sehen das Kind
als „Forscher, Entdecker, Künstler und Erfi nder“ (aus Reggio).
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Aus diesem Grund bieten wir den Kindern viel Raum, Materialien und
Zeit ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln, ihre Welt zu erkunden, sich
mit ihr auseinander zu setzen und sich ein ganz eigenes Bild von ihr zu
machen.
Das Kind als Ko-Konstrukteur:
Die große Altersspanne die wir betreuen ist eine große Unterstützung für
alle. Die Kinder lernen voneinander, übernehmen Verantwortung, orien-
tieren sich an verschiedenen Entwicklungsstufen, haben aber auch die
Möglichkeit Kontakt zu Gleichaltrigen aufzunehmen. Damit dies gut ge-
lingt, achten wir bei der Aufnahme neuer Kinder auf eine dynamische
Altersstruktur. Bei Projekten und Kleingruppenarbeiten bilden sich, je
nach Interesse und Bedürfnis, mal entwicklungs-, mal altersspezifi sche
Gruppen.
Das Kind hat „hundert Sprachen“:
Auch wenn die Kinder ihre Gedanken bereitwillig teilen ist es wichtig,
dass jedes Kind sich sein eigenes Bild der Welt macht. Wie Kurt Tuchols-
ky sagte: „Erfahrungen vererben sich nicht – jeder muss sie allein ma-
chen. Jeder muss wieder von vorn anfangen.“
Kinder lernen mit all ihren Sinnen. Unsere Aufgabe ist es, ihnen die Mög-
lichkeit zu geben ihre „hundert Sprachen“ zum Ausdruck zu bringen, die
Lernprozesse sichtbar zu machen. Wir fungieren als Impulsgeber, wer-
den selber zu Entdecker und Forscher, treten in Dialog mit den Kindern
und Beobachten sie aufmerksam, um so ihre Themen zu erkennen. Im
täglichen Morgenkreis wird der Tag besprochen, was passiert, welche
Themen bei den Kindern aktuell sind und welche vertieft werden möch-
ten, aus denen eventuell Projekte entstehen.
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Schrottbastelei: „Aus Alt mach Neu“
Malen wie ein Künstler: Bildbetrachtung von Kandinsky
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„Nur wenn Gefühl und Fantasie erwachen, blüht die Intelligenz.“
(Loris Malaguzzi)
Lernen in Projekten:Weg von der klassischen „Angebotspädagogik“, hin zur wahrnehmen-
den Beobachtung, genaues Zuhören, sich zurückhalten und Impulsge-
ber sein - das erfordert ein hohes Maß an Austausch im Team und
Selbstrefl exion. Ideen, Spielsituationen oder Gesprächsthemen werden
aufgegriffen und gemeinsam erarbeitet.
Dabei bilden sich Kleingruppen, die sich je nach Thema fi nden (nach
Alter, nach Entwicklungsstand, Interesse). Die Beteiligung am Projekt er-
folgt stets freiwillig und die inhaltliche Erarbeitung orientiert sich an den
Teilnehmern.
Dabei ist das Ergebnis weit weniger wichtig als der Weg. Ganz nach
dem Motto „Der Weg ist das Ziel.“ (Konfuzius), werden die Projektthe-
men mit den Kindern gemeinsam erarbeitet. Wir nehmen die Rolle der
Impulsgeber und Ansprechpartner ein, gehen mit den Kinder auf „Ent-
deckungsreise“.
„Lehren heißt, ein Feuer zu entfachen und nicht, einen leeren Eimer zu
füllen“ (Heraklit).
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Dokumentation:Um Lern- und Bildungsprozesse sichtbar zu machen, ist Dokumentation
von größter Bedeutung. So steht jedem Kind ein eigenes Portfolio zur
freien Verfügung. In diesem sind gemeinsame Aktivitäten zu fi nden, ge-
nauso wie die Beschreibung einzelner Beobachtungen und Entwick-
lungsschritte. Immer wieder blättern die Kinder in ihren Ordnern, verglei-
chen, tauschen sich mit ihren Freunden aus und sehen selbst was sie im
Laufe der Jahre alles gelernt haben.
Zudem werden Projekte und Aktivitäten in Wanddokumentationen für
alle sichtbar gestaltet. Diese dienen als Impulsgeber zur Weiterführung
von Projekten und macht unsere Arbeit transparent.
Der Raum als dritter Erzieher:„Kinder sind ebenso wie Dichter, Musiker und Naturwissenschaftler, eif-
rige Forscher und Gestalter. Unsere Aufgabe besteht darin, die Kinder
bei ihrer Auseinandersetzung mit der Welt zu unterstützen, wobei all ihre
Fähigkeiten, Ausdrucksweisen und Kräfte eingesetzt werden.“ (Loris Ma-
laguzzi)
Dabei spielt der Raum eine wichtige Rolle. Unsere großzügigen Räum-
lichkeiten bieten Platz zur freien Entfaltung und können täglich neu ge-
staltet werden. In großen Schubkästen im „Konstruktions- und Rollen-
spielbereich“ stehen Röhren, Bausteine aber auch Podeste,
Großbausteine, Puppen, Verkleidungssachen zur Verfügung, um hier die
Welt auf eine ganz andere Art und Weise zu erkunden.
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Im Rollenspiel spielen Kinder verschiedene Situationen nach, verarbei-
ten so Erlebtes, erfassen Zusammenhänge und verstehen sie, bzw. bil-
den sich so ihre eigene Meinung. Mit Bausteinen werden große, bekann-
te Gebäude nachgebaut und neue erfunden.
Der Raum bietet auch die Möglichkeit sich zurückzuziehen, Höhlen zu
bauen aber auch Platz zum Bewegen. Das Highlight ist unser großes
Spielhaus.
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Wer Ruhe braucht, zieht sich
in eine unserer „Lese- oder
Ruhezonen“ zurück. Dort
können die Kinder alleine oder
mit Freunden Bücher lesen
und betrachten oder ungestört
CDs hören. Hier entstehen
interessante Gespräche und
Freundschaften werden inten-
siviert.
Im großen Kreativbereich ste-
hen vielfältige Materialien zur
freien Verfügung sowie eine
Werkbank.
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Gemeinwesenorientierung:In der Nachbarschaft befi nden sich mehrere Kindertageseinrichtungen
sowie die Grundschule, ein Supermarkt, verschiedene Einkaufsmöglich-
keiten, ein Altenheim, der Forstenrieder Wald und die Anbindung zu
öffentlichen Verkehrsmittel. Da wir auch Schulkinder betreuen, ist eine
gute Zusammenarbeit mit der Schule unabdingbar für uns.
Wir achten auf einen regelmäßigen Austausch, nutzen „Schnuppertage“
und besichtigen das Gebäude, um so auch den zukünftigen Grundschü-
lern den Übertritt zu erleichtern.
Einkäufe erledigen wir gemeinsam mit den Kindern im Supermarkt oder
gehen auf den Wochenmarkt um regionales Obst und Gemüse zu kau-
fen. Das Altenheim freut sich immer wieder über unsere Besuche und
auch die Kinder gehen sehr achtsam mit den älteren Personen um.
Für Ausfl üge zu Museen, in den Tierpark oder gewünschte Sehenswür-
digkeiten in München, nutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel. 2x jähr-
lich bieten wir eine „Waldwoche“ für interessierte Kinder an, nutzen aber
auch vereinzelt den Wald für spontane Aufenthalte im Freien, da wir kei-
nen eigenen Garten haben.
Aus diesem Grund sind wir auf die umliegenden Spielplätze und den
Schulhof angewiesen.
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