kraiburg tpe locations - thermoplastic...
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Verarbeitungsparamter Fließwegspirale in cm / Druckbegrenzung 900 bar (spezifischer Druck)
Temperatur 200 °C 220 °C 240 °C
Geschwindigkeitmm/sec 30 50 75 30 50 75 30 50 75
TC4GPN 71 131 - 81 133 - 83 124 -
TC6GPN 68 93 - 69 107 164 70 126 183
TC9GPN 57 59 58 70 72 72 72 90 90
Mögliche Auswirkungen bei hoher Fließgeschwindigkeit
• Gleichmäßige Oberfläche
• Bessere Haftung
Mögliche Auswirkungen bei geringer Fließgeschwindigkeit
• Geringere Spannungen
5.8 Füllstudie / Volumetrische Füllung
Die optimalen Geschwindigkeiten und Einspritzdrücke werden anhand einer Füllstudie
ermittelt. Die Füllstudie beginnt mit dem Anfahren der Maschine mit reduzierter Geschwin-
digkeit und ohne Nachdruck. Es wird das Schussgewicht in 10 % Schritten erhöht, be-
ginnend bei der Hälfte des kalkulierten Volumens. Damit ist die Effektivität der Auswerfer
gewährleistet.
Die dabei entstandenen unvollständigen Teile zeigen das Füllverhalten des Werkzeugs. Bei
Mehrfachwerkzeugen oder bei Formteilen mit mehr als einem Anguss offenbart eine Füll-
studie eine ungleichmäßige Füllung bzw. ein nicht ausbalanciertes Angusssystem. Ferner
erhält man Hinweise über zu erwartende Bindenähte und eventuelle Lufteinschlüsse.
Das Werkzeug sollte ohne Nachdruck zu 100 % volumetrisch gefüllt werden. Erst da-
nach ist auf Nachdruck umzuschalten, um der Schwindung und eventuellen Einfallstellen
entgegen zu wirken.
5.15 Schwindung
Aufgrund des anisotropen Verhaltens der Thermoplastischen Elastomere sind Schwindun-
gen je nach Fließrichtung unterschiedlich. Gerne unterstützen wir Sie in der Auslegung
Ihres Werkzeuges und geben Ihnen die Schwindungswerte unserer Prüfplatte an sowie
Informationen hinsichtlich der Bedingungen, unter denen die Platte hergestellt wurde.
Wir weisen darauf hin, dass die Schwindungswerte nie 1:1 übernommen werden können,
da die Schwindung eines Compounds durch folgende Faktoren beeinflusst werden kann:
• Verarbeitungsparameter
• Angusssystem (Heißkanal/Kaltkanal)
• Werkzeugtemperatur
• Werkzeugdesign
• Teilegeometrie
• Massetemperatur
• Fließrichtung
Auswirkung auf die Schwindung bei Änderung der Spritzgussbedingungen: Schwindung
ist längs zur Fließrichtung größer als quer (anisotropes Verhalten).
Veränderungen der Spritzgussbedingungen
Auswirkung aufdie Schwindung
Masse- und Werkzeugtemperatur ▲ ▲ Abkühlzeit im Werkzeug ▲ ▼ Nachdruck ▲ ▼
Problem Möglicher Grund Mögliche Lösungen
Teil ist nicht voll Lufteinschluss durch un-zureichende Entlüftung
1. Prüfen, ob Entlüftungskanäle frei sind2. Lage der Entlüftungskanäle prüfen3. Entlüftungskanäle vergrößern4. Änderung des Füllverhaltens durch Reduzierung oder Steigerung von Einspritzgeschwindigkeit/-druck5. Vakuum an Entlüftungskanälen anbringen6. Schließkraft reduzieren
Angusssystem 1. Prüfen, ob Anguss frei ist2. Anguss vergrößern3. Verteilerkanäle vergrößern
Schmelze und/oderWerkzeug zu kalt
1. Zylinder- und Düsentemperatur erhöhen2. Werkzeugtemperatur erhöhen3. Einspritzgeschwindigkeit erhöhen4. Schneckendrehzahl erhöhen
Restmassepolster zu klein 1. Restmassepolster prüfen und erhöhen
Einfallstellen(nicht zu verwechselnmit Lufteinschlüssen)
Nachdruck zu gering 1. Nachdruck erhöhen
Ungenügende Entlüftung 1. Schließkraft reduzieren2. Einspritzgeschwindigkeit reduzieren3. Auswerferbohrung anbringen4. Entlüftung vorsehen
Verzug / Deformationdes Teils
Ausgeprägte Molekül-orientierung
1. Schmelze- und Werkzeugtemperatur erhöhen2. Einspritzgeschwindigkeit erhöhen
Teil ist überspritzt 1. Staudruck senken2. Werkzeugfüllung und Einspritzzeit abstimmen
UngleichmäßigeWerkzeugfüllung
1. Angusslage ändern2. Gleichmäßige Werkzeugtemperatur sicherstellen3. Einspritzgeschwindigkeit und Staudruck erhöhen
Problem Möglicher Grund Mögliche Lösung
Schwarze Flecken /nicht aufgeschmolzenePartikel
Verschmutzung 1. Reinigen mit schwer fließendem PP oder HDPE2. Farbkonzentrat prüfen; Basis PP oder PE, nicht PVC
Kleben im Werkzeug Teil ist zu warm 1. Zylinder- und Düsentemperatur senken2. Werkzeugtemperatur senken3. Kühlzeit verlängern
Teil ist überfüllt 1. Unterfüllen und an Füllpunkt annähern
Werkzeugdesign 1. Entformungsschrägen vergrößern2. Entformungshilfe verwenden3. Eventuell Werkzeug erodieren
Klumpenbildungam Anguss
Feuchtigkeit 1. Granulat trocknen2. Bei Verwendung einer Entgasungsschnecke prüfen, ob die Entgasung verschlossen ist3. Vakuum an Entlüftungskanälen anbringen
Fließlinien Schmelze und / oderWerkzeug zu kalt
1. Zylinder- und Düsentemperatur erhöhen2. Werkzeugtemperatur erhöhen3. Einspritzgeschwindigkeit erhöhen4. Schneckendrehzahl und Staudruck erhöhen5. Eignung der Schnecken überprüfen
Werkzeugdesign 1. Angusslage ändern2. Anguss vergrößern3. Verteilerkanäle vergrößern
Lunker(nicht zu verwechselnmit Lufteinschluss)
Schmelze erstarrt zu früh 1. Werkzeugtemperatur erhöhen2. Schneckendrehzahl und Staudruck erhöhen
Feuchtigkeit 1. Granulat trocknen2. Bei Verwendung einer Entgasungsschnecke prüfen, ob die Entgasung verschlossen ist3. Vakuum an Entlüftungskanälen anbringen
Staudruck zu gering 1. Staudruck erhöhen
Nachdruck zu gering 1. Nachdruck und Nachdruckzeit erhöhen
Problem Möglicher Grund Mögliche Lösungen
Schlechte bzw. keineHaftung bei 2-K-Spritzgussam Fließweganfang/-mitte
Nachdruck zu hoch(Gegeneinanderschiebender bereits erkaltetenMaterialien)
1. Nachdruck verringern
Einspritzgeschwindigkeitzu niedrig
1. Einspritzgeschwindigkeit erhöhen
Schlechte bzw. keineHaftung bei 2K-Spritzgussam Fließwegende
Verarbeitungs-/Werkzeugtem-peratur zu niedrig
1. Verarbeitungs-/Werkzeugtemperatur erhöhen
Einspritzgeschwindigkeitzu niedrig
1. Einspritzgeschwindigkeit erhöhen
Ungenügende Entlüftung 1. Schließkraft reduzieren2. Einspritzgeschwindigkeit reduzieren3. Auswerferbohrung anbringen4. Entlüftung vorsehen
Schlechte bzw. keineHaftung bei 2-K-Spritzgussgenerell
UngeeigneteMaterialkombination
1. Materialkompatibilität prüfen
Einsatz von Trennmittel 1. Ohne Trennmittel verarbeiten
Bei UmsetzverfahrenVorspritzling nicht fett und / oder staubfrei
1. Vorspritzling reinigen (ggf. Handschuhe verwenden)2. Werkzeug reinigen
Die individuellen Empfehlungen finden Sie auf den Verarbeitungshinweisen unter
www.kraiburg-tpe.com. Gerne berät Sie auch unsere Anwendungstechnik und ist auf
Wunsch bei Bemusterungen vor Ort.
7.5 Verarbeitungstemperatur
Typische Verarbeitungstemperaturen bei der Extrusion:
Temperatur
Einzugszone 140 - 160 °C
Kompressionszone 150 - 170 °C
Meteringzone 160 - 180 °C
Anschluss 170 - 180 °C
Werkzeug 180 - 220 °C
Die maximale Verarbeitungstemperatur sollte 250 °C nicht überschreiten. Höhere
Temperaturen oder eine zu lange Verweildauer des Materials im Aggregat können zu
thermischen Schäden führen.
7.6 Werkzeugtemperatur
Die Werkzeugtemperatur liegt üblicherweise zwischen 180 und 220 °C.
Problem Möglicher Grund Mögliche Lösungen
Raues Extrudat Schmelze zu kalt 1. Extrudertemperatur erhöhen2. Düsentemperatur erhöhen
Inhomogene Schmelze /unaufgeschmolzenePartikel
1. Verwendung von Schnecken mit höherem Kompressionsverhältnis oder Mischzone
ungünstige Düsengestaltung 1. Bügelzone verkürzen2. Dimensionen prüfen
UngleichmäßigerQuerschnitt
Pulsieren 1. Ausstoßleistung verringern2. Verwendung einer Schnecke mit längerer Einzugs- oder Meteringzone3. Verwendung von Siebpaketen zur Erhöhung des Staudruckes bzw. Verkleinerung der Maschenweiten4. Düsentemperatur reduzieren
Schwarze Flecken /nicht aufgeschmolzenePartikel
Verschmutzung 1. Reinigen mit schwer fließendem PP oder HDPE2. Farbkonzentrat prüfen; Basis PP oder PE - nicht PVC
Geruch oderVerfärbungen
Schmelze zu heiß 1. Zylindertemperatur senken2. Düsentemperatur senken3. Schneckendrehzahl senken4. Verwendung von Siebpaketen mit größerer Maschenweite zur Reduzierung des Staudruckes5. Verwendung einer Schnecke mit geringerem Kompressionsverhältnis
Lunker, Porosität,Blasen
Feuchtigkeit 1. Granulat trocknen
Hoher Druck imExtruder / geringerDurchsatz
Schmelze zu kalt 1. Extrudertemperatur erhöhen2. Düsentemperatur erhöhen
Verstopfte Siebe 1. Siebpaket reinigen oder ersetzen
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