leitbild der landschaftsentwicklung region oberfranken ......• 2 karten sicherungsinstrumente....
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LandschaftsentwicklungskonzeptRegion Oberfranken-West
Regierung von Oberfranken
in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Umweltschutz
Leitbild der Landschaftsentwicklung 4LEK
LandschaftsentwicklungskonzeptRegion Oberfranken-West (LEK 4)
Kurzfassung
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IMPRESSUM
Herausgeber und CopyrightRegierung von Oberfranken
DurchführungRegierung von Oberfranken in Zusammenarbeit mitdem Bayerischen Landesamt für Umweltschutz
FinanzierungBayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesund-heit und Verbraucherschutz
Bearbeitung und GestaltungPeter Blum, Elfi MachmerthPlanungsbüro Blum, Freising
TitelgestaltungUrsula Blum, Grafik-Design, Freising
Gutachtliche Bearbeitung des LEKLandschaftsbüro Pirkl-Riedel-Theurer, LandshutBearbeiter: Anton Pirkl, Berthold Riedel, HansjörgHaslach, Ralf TheurerTeilbeiträge zur Historischen Kulturlandschaft:Thomas Büttner, Berlin, im Auftrag des BayerischenLandesamtes für Umweltschutz (Gerhard Gabel,Hans Leicht) und des Bayerischen Landesamtes fürDenkmalpflege (Dr. Thomas Gunzelmann)Teilbeitrag zur satellitengestützten Landnutzungs-klassifizierung:EFTAS Fernerkundung Technologietransfer GmbHmit freundlicher Unterstützung des RegionalenPlanungsverbandes Oberfranken-West
Bearbeitung der Kartenwerkeili gis-services Christoph Richter, Freising
ProjektbetreuungGeorg Weinkamm, Susanne Dürer, Barbara MerkelRegierung von Oberfranken
Projektkoordination und fachliche BeratungGertrud Thorwart, Hans Leicht, Bayerisches Landes-amt für UmweltschutzPeter Blum, Planungsbüro Blum, Freising
Druckcreo Druck & Medienservice, Bamberg
© 2005 Regierung von Oberfranken
BildnachweisRegierung von Oberfranken (Titel, 8, 10, 11, 13, 14,18, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 32, 33, 34, 37,39, 40, 43, 45, 46, 49)
Lebrecht Eicke (22)Barbara Merkel (Titel, 35)Dr. Johannes Merkel (Titel)Dietmar Wegner (Titel, 14)Georg Weinkamm (25, 40)
Thomas Büttner (16, 21)Lutz Edler v.d. Planitz (15, 17, 20, 48)Tourismusverband Franken e.V. (Titel)Tourist Info Oberes Maintal - Coburger Land (Titel, 27)Dominik Weinkamm (Titel, 10)
Kartengrundlage der dargestellten Kartenausschnitte© Bayerisches Landesvermessungsamt München
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INHALTSVERZEICHNIS
VORWORTE ................................................................................................... 5
1 EINFÜHRUNG IN DAS LANDSCHAFTSENTWICKLUNGSKONZEPT (LEK)... 6
2 DIE PLANUNGSREGION IM ÜBERBLICK .................................................... 82.1 SIEDLUNG UND INFRASTRUKTUR .......................................................................................................................... 82.2 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE ..................................................................................................... 102.3 ERHOLUNG ................................................................................................................................................................ 102.4 HANDLUNGSSCHWERPUNKTE ............................................................................................................................. 11
3 DIE NATURRÄUME DER REGION OBERFRANKEN-WEST ......................... 123.1 NATURRÄUMLICHE HAUPTEINHEITEN ............................................................................................................... 123.2 GEOLOGIE UND BÖDEN DER NATURRÄUME ...................................................................................................... 13
4 DARSTELLUNG DER NATURRÄUME ........................................................ 144.1 SÜDLICHES VORLAND DES THÜRINGER WALDES (390) .................................................................................. 144.2 NORDWESTLICHER FRANKENWALD (392) .......................................................................................................... 164.3 GRABFELDGAU (138) ............................................................................................................................................... 184.4 OBERMAINISCHES HÜGELLAND (071) ................................................................................................................. 204.5 NÖRDLICHE FRANKENALB (080) ........................................................................................................................... 224.6 VORLAND DER NÖRDLICHEN FRANKENALB (112) ............................................................................................ 244.7 ITZ-BAUNACH-HÜGELLAND (117) ........................................................................................................................ 264.8 HASSBERGE (116) ..................................................................................................................................................... 284.9 STEIGERWALD (115) ................................................................................................................................................ 304.10 MITTELFRÄNKISCHES BECKEN (113) ................................................................................................................. 324.11 MAIN-REGNITZ-TALGEBIET ................................................................................................................................ 34
5 UMSETZUNG DES LEK ............................................................................. 365.1 UMSETZUNG ÜBER DIE REGIONALPLANUNG ................................................................................................... 365.2 UMSETZUNG ÜBER FACHPLANUNGEN .............................................................................................................. 395.3 UMSETZUNG ÜBER DIE BAULEITPLANUNG ...................................................................................................... 405.4 WEITERE ANWENDER ............................................................................................................................................. 40
6 PLANUNGSANSATZ ................................................................................. 416.1 SCHUTZGÜTER UND IHRE FUNKTIONEN ............................................................................................................ 416.2 SCHUTZGUT HISTORISCHE KULTURLANDSCHAFT ........................................................................................... 436.3 NUTZUNGEN ............................................................................................................................................................. 446.4 SCHUTZGUTKONFLIKTE .......................................................................................................................................... 456.5 ZIELKONZEPTE FÜR DIE SCHUTZGÜTER ............................................................................................................. 466.6 LEITBILD DER LANDSCHAFTSENTWICKLUNG ................................................................................................... 47
ANHANG ..................................................................................................... 50- INHALTSVERZEICHNIS DES LANDSCHAFTSENTWICKLUNGSKONZEPTES- INHALT UND NUTZUNG DER CD-ROM-VERSIONEN DES LEK- KARTE „LEITBILD DER LANDSCHAFTSENTWICKLUNG“ (AUSKLAPPBARE UMSCHLAGSEITE)
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VORWORTE
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Vorwort des Regierungspräsidenten von Oberfranken
Eine sensible und sorgfältigabgewogene, auf die regiona-len Bedürfnisse abgestimmteProjektplanung und -ausfüh-rung sind in Oberfranken vonje her Handlungsmaxime. Umden Belangen von Umwelt undNatur auch künftig gerecht zuwerden, soll jeder schnell undumfassend Zugriff auf Informa-tionen zu ökologischen Rah-menbedingungen in Oberfran-
ken haben. Es freut mich daher sehr, dass das Land-schaftsentwicklungskonzept Oberfranken-West (LEK)Entscheidungsträgern in Kommunen, Verbänden, Behör-den und Unternehmen sowie interessierten Privatperso-nen diesen Service anbietet. Zusammen mit dem LEKder Region Oberfranken-Ost legt Oberfranken damit alserster Regierungsbezirk in Bayern eine vollständigeGrundlagenerhebung für eine ökologisch nachhaltigeEntwicklung vor.
Die Erarbeitung dieses Konzeptes wurde von der Regie-rung von Oberfranken Ende des Jahres 2001 an einerfahrenes Landschaftsplanungsbüro vergeben und2004 fertiggestellt. In enger Zusammenarbeit mit derRegierung von Oberfranken, den bayerischen Landes-ämtern für Umweltschutz, für Denkmalpflege und fürWasserwirtschaft, dem Bayerischen Geologischen Lan-desamt, dem Regionalen Planungsverband Oberfran-ken-West und den Fachbehörden vor Ort entstand einFachkonzept des Naturschutzes und der Landschafts-pflege als Grundlage einer vorsorgenden Umweltpla-nung. Es enthält Vorschläge zur Erhaltung der natürli-chen Lebensgrundlagen unseres von hohem landschaft-lichen Potential und großer kulturhistorischer Bedeu-tung geprägten Raums.
Die Ergebnisse des Landschaftsentwicklungskonzeptswerden zeitgemäß ausschließlich digital dargestellt undals CD-ROM verbreitet. Die zahlreichen interaktiven Ver-knüpfungen zwischen Text und Karten bieten dabei einenraschen anwendungsbezogenen Überblick über alle Teil-räume und Themenfelder. Sie liefern zudem fundierteWerkzeuge für Planungs- und Entscheidungsprozessemit dem Ziel einer nachhaltigen Ressourcenschonung.
Die vorliegende Informationsbroschüre fasst die we-sentlichen Inhalte und Nutzungsmöglichkeiten desLandschaftsentwicklungskonzeptes zusammen und gibteinen Überblick über die natürlichen Lebensgrundlagenund die vielfältigen Landschaften der Region Oberfran-ken-West.
Ich bin überzeugt, dass das Landschaftsentwicklungs-konzept Oberfranken-West einen wichtigen Beitrag zurnachhaltigen Entwicklung im Regierungsbezirk Ober-franken leisten wird.
Hans AngererRegierungspräsident
Vorwort des Verbandsvorsitzenden des Regionalen
Planungsverbandes Oberfranken-West
Die Region Oberfranken-Westgewinnt zunehmend Profil alsWirtschaftsstandort. Dies istnicht nur auf ihre zentrale Lageund ihr Angebot an Gewerbe-flächen zurückzuführen, son-dern vor allem auch auf ihrehohe Lebens-, Wohn- und Um-weltqualität, verbunden mitlandschaftlicher Attraktivitätund einer reichen kulturhistori-schen Ausstattung. Das Poten-tial und die herausragenden Vorzüge, die die Region indieser Hinsicht besitzt, müssen noch stärker in das öf-fentliche Bewusstsein gerückt werden. Bereits heutelaufen die innerhalb der Naturräume bestehenden typi-schen Landschaftsräume Gefahr, in ihrem jeweils cha-rakteristischen, unverwechselbaren Landschaftsbild undin ihrer Funktion als Lebensraum und Lebensgrundlagefür Menschen, Tiere und Pflanzen durch eine Vielzahlvon Nutzungsansprüchen zunehmend beeinträchtigt zuwerden.
Es freut mich deshalb sehr, dass zur Verdeutlichung derhistorischen Dimension der Kulturlandschaft im Rah-men der Landschaftsentwicklung die wesentlichen Er-gebnisse eines in Deutschland wohl einmaligen Pilot-projekts der Bayer. Landesämter für Denkmalpflege undfür Umweltschutz zur Erfassung der historischen Kultur-landschaft der Region Oberfranken-West in das Land-schaftsentwicklungskonzept eingeflossen sind. Geradeunter den heute gültigen Prämissen nachhaltiger Lan-desentwicklung wird man auch den bewussten Um-gang mit unserer wertvollen Kulturlandschaft aufgreifenmüssen.
Mit dem Landschaftsentwicklungskonzept der RegionOberfranken-West steht nun ein diesbezüglich zukunfts-weisender, ökologisch abgestimmter Fachbeitrag desNaturschutzes und der Landschaftspflege auf regionalerEbene zur Verfügung. Seine wesentlichen Ergebnissewerden im Rahmen einer Fortschreibung des KapitelsNatur und Landschaft unseres Regionalplans den not-wendigen Eingang finden.
Die übersichtlich gegliederte Kurzfassung, die als Infor-mationsbroschüre einem breiten Interessentenkreiszugänglich gemacht wird, erläutert die Methodik desnaturschutzfachlichen Konzepts, die wesentlichen Er-gebnisse in den einzelnen Naturräumen der Region unddie Anwendungsmöglichkeiten nicht nur für den Be-reich der Regionalplanung, sondern für alle planerischenVorhaben von Städten, Gemeinden und Fachbehörden.
Ich würde mich freuen, wenn Sie das Landschaftsent-wicklungskonzept als wertvolle Arbeitshilfe bei raumbe-zogenen Aufgaben rege nutzen.
Dr. Günther DenzlerLandrat und Verbandsvorsitzender
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1 EINFÜHRUNG IN DAS LANDSCHAFTSENTWICKLUNGSKONZEPT (LEK)
Das Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Region Oberfranken-West ist einlandschaftsplanerisches Gesamtkonzept der Naturschutzverwaltung auf regionalerEbene. Es wurde von der Regierung von Oberfranken im Jahre 2001 in Auftraggegeben und 2004 fertiggestellt.
Es reiht sich in das landesweite Projekt regionaler Landschaftsentwicklungskonzep-te ein. Dieses Projekt verfolgt das Ziel, für alle 18 bayerischen Planungsregionenaktuelle und moderne Landschaftsrahmenpläne in Form eigenständiger Fachkonzep-te zu erstellen. Bisher sind folgende regionale LEK bearbeitet worden: Ingolstadt(10), Landshut (13), Main-Rhön (3), Oberfranken-Ost (5) und Oberfranken-West (4).Für die Region München (14) wird derzeit ein LEK erstellt.
Das LEK Oberfranken-West verfolgt insbesondere zwei Hauptziele:
• Es ist Arbeits- und Entscheidungsgrundlage in Sachen Naturschutz, Ökologieund landschaftliche Entwicklung auf regionaler Ebene. Alle in der Region Wirken-den, insbesondere Gemeinden und Landkreise, Behörden, Verbände undPrivatleute können dieses Angebot der Naturschutzverwaltung nutzen.
• Es ist Grundlage für die Erarbeitung des Fachbeitrags des Naturschutzes und derLandschaftspflege zur Fortschreibung des Regionalplans. Die politisch Verant-wortlichen des Regionalen Planungsverbandes können diesen Fachbeitrag desNaturschutzes in den für alle öffentlichen Planungsträger verbindlichen Regional-plan einarbeiten.
• Das LEK ist als Fachkonzept nicht rechtsverbindlich. Die Planungshoheit derGemeinden bleibt unberührt.
• Das LEK verschafft einen raschen und umfassenden Überblick über die ökologi-schen Rahmenbedingungen in der Region Oberfranken-West. Planungsprozessewerden somit beschleunigt und verbessert.
• Das LEK behandelt die natürlichen Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft undKlima, Arten und Lebensräume, das Landschaftsbild sowie die historischeKulturlandschaft gleichrangig (Schutzgüter). Es leistet damit einen Beitrag füreine ökologisch nachhaltige Entwicklung in der Region.
• Das LEK ist ein modernes Planungsinstrument. Es liegt u. a. digital vor (CD).
Das LEK dient als Arbeitsgrundlage für:• Naturschutzbehörden im Rahmen von Fördermaßnahmen, Pflegemaßnahmen,
Biotopverbundplanung, Eingriffsbeurteilung und Schutzgebietsplanung.• Regionale Planungsverbände zur Fortschreibung des Regionalplans und zur
Beurteilung von Eingriffsvorhaben.• Städte und Gemeinden bei der Bauleitplanung, bei Ökokonten, bei der Durch-
führung eigener Naturschutzmaßnahmen sowie im Agenda 21-Prozess.• Andere Fachbehörden (z. B. Wasserwirtschaftsamt, Landwirtschaftsamt) zur
Beurteilung der Umweltverträglichkeit eigener Vorhaben und zur Umsetzungeigener Naturschutzmaßnahmen.
• Planer (z. B. Landschaftsarchitekten, Straßen- und Städteplaner) als Grundlageund Hilfestellung bei der Erstellung von Planungen.
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MERKMALE
Integration des LEK in dieräumliche Planung
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Regionale PlanungsverbändeHöhere Naturschutzbehörden
RegionalpläneLandschafts-rahmenpläne
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Oberste Naturschutzbehörde Wirtschaftsministerium (StMWIVT)
Landesentwicklungs -programm (LEP)
Landschaftsprogramm
LandschaftspläneGrünordnungspläne
FlächennutzungspläneBebauungspläne
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• Private Vorhabensträger bei der Prüfung von eingriffsbedeutsamen Vorhabenzur Planungssicherheit.
• Verbände, Heimatpfleger und alle sonstigen Interessierten als Anregung fürProjekte privater Initiativen und zur Umsetzung von eigenen Anliegen.
Das Landschaftsentwicklungskonzept Oberfranken-West besteht aus einemGrundlagenteil und einem Zielteil.Die Aussagen in beiden Teilen sind jeweils als Text und in Karten im Maßstab1:100.000 dargestellt. Textband und Karten werden auf CD-ROM herausgegeben,die bei der Regierung von Oberfranken bestellt werden können.
Im Grundlagenteil werden zunächst vorhandene Daten über Natur und Landschaftder Region zusammengestellt. Dabei greifen die Planer u. a. auf die Daten aus derBiotopkartierung, der Artenschutzkartierung, den Arten- und Biotopschutzprogrammensowie auf die Daten aus den NATURA 2000-Gebieten zurück.Über die Darstellung der Schutzgüter Boden, Wasser, Luft und Klima, Arten undLebensräume, des Landschaftsbildes und die historische Kulturlandschaft sowie derNutzung dieser Güter und ihrer Auswirkungen gelangt man zu möglichen Beeinträchti-gungen, so genannten Schutzgutkonflikten, in den Teilräumen der Planungsregion.
Im Zielteil werden für die gesamte Region differenzierte schutzgutbezogene Zieleerarbeitet. Bevor diese Zielaussagen in das Leitbild der Landschaftsentwicklungeinfließen, werden die Ziele digital überlagert und entsprechend ihrer Dringlichkeitfür die Teilräume gewichtet. Im Leitbild für die Landschaftsentwicklung werden dieso gewichteten Zielgebiete als Funktionsräume definiert. Das Leitbild schafft dieGrundlage für Maßnahmen und Umsetzungsvorschläge zum Schutz der natürlichenLebensgrundlagen. Dies geschieht z. B. durch Sicherungsinstrumente der Regional-planung.
Das Kartenwerk enthält im Grundlagenteil• 6 Schutzgutkarten,• 3 Nutzungskarten,• 5 Konfliktkarten,sowie im Zielteil• 6 Zielkarten,• 1 Karte Leitbild der Landschaftsentwicklung,• 2 Karten Sicherungsinstrumente.
Detaillierte Aussagen zu fachlichen Inhalten, zur Analyse der Landschaft, zu Zielaussa-gen und Empfehlungen sowie zur Ableitung des Leitbildes werden in den Kapiteln 5und 6 dieser Kurzfassung zum LEK Oberfranken-West gemacht. Darüber hinauswerden im Kapitel 4 bei ausgewählten Naturräumen konkrete Inhalte und Ergebnissedes LEK Oberfranken-West veranschaulicht.
KARTENWERKE
PLANUNGSABLAUF UNDGESAMTWERK
Übersicht zumPlanungsprozess
INHALT DER KURZFASSUNG
(Gesetze, LEP, fachliche Programme)
Ziele und Handlungsrahmen
Zielüberlagerung und Zielabgleich
Grundlagen und Bewertungen
Luft/Klima
BodenWasser
Schutzgüter und ihre Funktionen
Schutzgutkonflikte
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1
2
3
Flächige Nutzung
1
3
5
Nutzungen und ihre Wirkungen
Förderprogramme
Schutzgebietskonzept
Folgeplanungen
Eingriffsregelung
Fachplanungen
Leitbild der Landschaftsentwicklung
Ziele für Schutzgüter und die Erholung
Sicherungsinstrumente
Übergeordnete Zielvorgaben
Funktionsräumeund Maßnahmen
Sonstige Nutzungen und Funktionen
Landschaftsbild/-erlebenArten, Lebensräume
Einzelmaßnahmen
Wasser
Landschaftsbild/-erlebenArten, Lebensräume
Boden, Luft/Klima
Landschaftsbild/-erlebenHistor. Kulturlandschaft
Wasser
Arten, Lebensräume
Boden
Grundlagendaten
RegionalplanungLuft/Klima
Histor. Kulturlandschaft
Histor. Kulturlandschaft
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2 DIE PLANUNGSREGION IM ÜBERBLICK
2.1 SIEDLUNG UND INFRASTRUKTURDie Region Oberfranken-West (4) liegt im Norden des Freistaates Bayern. Sie zähltzu den interessantesten und vielfältigsten Regionen Bayerns. Wie kaum eine anderelebt sie vom Gegensatz einer bundesweit überdurchschnittlich hohen Industriedich-te und einem hohen landschaftlichen Potential, geprägt von Frankenwald, OberemMaintal und Coburger Land, Fränkischer Schweiz und Steigerwald.
Die Region grenzt an fünf bayerische Nachbarregionen und umfasst die LandkreiseKronach, Coburg, Lichtenfels, Bamberg, Forchheim sowie die kreisfreien StädteBamberg und Coburg. Der Großteil der Region steht als „Ländlicher Raum“ imstrukturellen Gegensatz zum „Verdichtungsraum“ Bamberg und den Randbereichendes „Großen Verdichtungsraums“ Nürnberg/Fürth/Erlangen. Zahlreiche Entwick-lungsachsen haben eine überregionale Bedeutung, wie z.B. das gesamte Main- undRegnitztal als Teil der Main-Donau-Bundeswasserstraße.
Eine überwiegend mittelständische, vielfältige und innovative Unternehmensstruk-tur prägt die Wirtschaft dieses zur „Metropolregion Nürnberg“ zählenden Raumes.Unternehmen wie Bosch, Siemens oder Michelin haben wichtige Niederlassungen,andere, wie die Versicherungsgruppe HUK Coburg, die Firmen Goebel (Porzellan),Baur (Versandhandel) oder Loewe (Kommunikations- und Multimedia-Technologie)haben ihren Stammsitz in der Region. Die Landkreise Lichtenfels und Coburg sindaußerdem Zentren der deutschen Möbel- und Spielwarenindustrie. Mittlerweilezählt auch die Automobilzulieferindustrie mit Unternehmen wie Brose zu denbedeutendsten Wirtschaftsbereichen der Region.
Zur sehr guten überregionalen Vernetzung tragen die Autobahnen A 3 Nürnberg-Würzburg, A 70 Bayreuth-Bamberg und A 73 Nürnberg - Bamberg bei. Die Bundes-straße B 173, von Bamberg bis Lichtenfels (bereits vierspurig), soll in Zukunft als A 73über Coburg und Suhl bis nach Erfurt dieses Netz verstärken. Sie wird damit einegroße Lücke im Nord-Süd-Verkehr in Oberfranken-West und nach Thüringen schlie-ßen. Die Bundesstraßen B 85 und B 173 bedienen den Norden der Region undwerden durch Ausbaumaßnahmen und Ortsumgehungen in Zukunft eine bessereAnbindung an die benachbarten Regionen und nach Thüringen gewährleisten.In Nord-Süd-Richtung verläuft die Schienenverbindung Nürnberg - Berlin. Sie bindetdie an ihr gelegenen Städte Forchheim, Bamberg, Lichtenfels und Kronach an dasHauptschienennetz an. Eine weitere Hauptstrecke verläuft von Hof über Bambergnach Schweinfurt und Würzburg. Mit dem Staatshafen Bamberg und der LändeForchheim besteht eine Anbindung an den Main-Donau-Kanal.
Lage der Region Oberfranken-West in Bayern
Regionaltypische Bauweisemit Schiefer in der Ortschaft
Birnbaum im Frankenwald
Überregionale VerkehrsachseA 73 in den Langen Bergen
nördlich von Coburg
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Raumstruktur Region Oberfranken-West
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2.2 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGEDie Vielfalt der Region Oberfranken-West spiegelt sich in der reichen Ausstattungan Lebensräumen seltener und gefährdeter Arten wider, wie z. B.:
! großräumige naturnahe Waldlebensräume des Steigerwaldes und des Itz-Baunach-Hügellandes mit seltenen und gefährdeten Arten sowie großflächig zusammenhän-gende Waldgebiete des Nordwestlichen Frankenwaldes
! großflächige Feuchtwiesengebiete mit Wiesenbrütervorkommen im Neustadt-Sonne-berger Becken sowie im Rodach- und Wiesenttal
! Trockenlebensräume des Muschelkalkzuges und der Frankenalb
! Moore und Sonderstandorte wie z. B. im südlichen Vorland des Thüringer Waldes(„Rottenbacher Moor“), der Haßberge (Flugsandgebiete) und im nordwestlichen Fran-kenwald (Bärwurzwiesen auf Sonderstandorten)
Darüberhinaus zeichnet sich die Region Oberfranken-West im bayernweiten Ver-gleich durch einen überdurchschnittlich hohen Bestand an historisch bedeutsamenKulturlandschaftsräumen aus. Die besondere Eigenart der Kulturlandschaft ist durchehemalige Landnutzungsformen entstanden, wie z. B.:
! Hutewälder, Hutungshecken und -weiden, Wacholderheiden und Trockenrasen als Re-ste der Weidewirtschaft
! artenreiche Eichen-Hainbuchen-Bestände durch Mittel- und Niederwaldnutzung
! Ackerterrassen, Heckenlandschaf-ten und Streuobstbestände, die eineehemals kleinteilige, der Topogra-phie angepasste landwirtschaftlicheNutzung dokumentieren
! charakteristische Dorf- und Flurfor-men aus dem Hoch- und Spätmittel-alter
! Relikte der historischen Flößerei-wirtschaft mit Einfluss auf Wälder,Fließgewässer und Dorfstruktur
Die Ausstattung an Lebensräumen hoher bis sehr hoher Qualität ist in den Naturräu-men der Region sehr unterschiedlich. Im überwiegenden Teil der Naturräume sindzwischen 10 und 30 % der Fläche als Gebiete mit landschaftsökologisch sehr wert-voller Ausprägung einzustufen. Eine Ausnahme bildet der nordwestliche Franken-wald mit ca. 75 % Anteil an Schwerpunkträumen des Naturschutzes und der Land-schaftspflege.
2.3 FREIZEIT UND ERHOLUNGDer historische Reichtum und die kulturelle Vielfalt der Region Oberfranken-Westspiegeln sich wider in ihren weit über ihre Grenzen hinaus bekannten Kulturgütern, wieder 1993 zum Weltkulturerbe erklärten Altstadt von Bamberg, der Veste Coburg oderdem Kloster Banz und der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen im „Gottesgarten amObermain“.
Doch nicht nur im Blick auf ihre Vergangenheit, auch heute noch bietet die Region ihrerBevölkerung und ihren Gästen eine Vielzahl an kulturellen Highlights und Freizeiteinrich-tungen. Die Städte und Gemeinden mit ihren häufig mittelalterlich geprägten Stadtbil-dern sind lebens- und liebenswerte Heimat. Deshalb gilt für die ganze Region Oberfran-ken-West der vom Regionalmarketing-Verein „Kronach Creativ“ geprägte Slogan „lebenund arbeiten, wo Andere Urlaub machen“.
Mehr als die Hälfte der Regionsfläche wird von den vier Naturparken Frankenwald,Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst, Haßberge und Steigerwald eingenommen.Auch nach dem LEP (2003) werden der Frankenwald, die Fränkische Schweiz sowie derSteigerwald als „Gebiete mit erheblichem Urlaubstourismus“ und entsprechend hoherwirtschaftlicher Bedeutung eingestuft. Neben der attraktiven Landschaft der Naturpar-ke, die per Fuß, Rad oder Boot erlebbar sind, bildet der Heilbädertourismus (Bad Rodachund Bad Staffelstein) eine weitere Säule des Fremdenverkehrs in der Region.
Barocker Rosengarten derResidenz und ehemaliges
BenediktinerklosterSt. Michael in Bamberg
Rotes Waldvögelein in lichtenLaub- und Kiefernwäldern
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Bad Staffelstein mit wachsenderSiedlungsentwicklung in derMainaue - im Hintergrund dieEierberge
Darüberhinaus übernimmt auch das Maintal mit seinen zahlreichen Baggerseen einewichtige Erholungsfunktion. Aufgrund der derzeit noch ungeordneten Nutzung undeinhergehenden Belastungen (Lärm, Staub u.a.m.) wurde das Projekt „Flusspara-dies Franken“ ins Leben gerufen. In dem Gesamtkonzept sollen Möglichkeiteneiner nachhaltigen touristischen Nutzung im Main- und Regnitztal aufgezeigtwerden. Die gewässerbezogene Naherholung in der Region 4 soll hierbei ausgebautund damit auch der Tourismus in der Region weiter gestärkt werden.
2.4 HANDLUNGSSCHWERPUNKTEIn Folge der innerdeutschen Grenzöffnung wurden wichtige Verkehrsadern nachThüringen wiederbelebt. Im Verkehrssektor sind folgende überregional ausstrahlen-de Maßnahmen geplant:
! ICE-Verbindung Nürnberg – (Bamberg) – Erfurt als Teil der überregional bedeu-tenden Verbindung München – Nürnberg – Leipzig – Berlin
! BAB A73 Lichtenfels – Suhl über Coburg
Darüber hinaus soll der weitere Ausbau der Bundeswasserstraße Main derenLeistungsfähigkeit erhöhen. Weitere Flächenansprüche gibt es in den großen Tälernder Region außerdem durch den Abbau von Bodenschätzen.
Aus der Sicht des Naturschutzes und der Landschaftspflege liegen die Handlungs-schwerpunkte einer nachhaltig umweltgerechten Entwicklung deshalb in folgendenBereichen:
! im Main- und Regnitztal: da diese Täler sowohl als Entwicklungsachse als auch fürNaturschutz und Landschaftspflege und für die Erholung wichtige und nicht seltenkonkurrierende Aufgaben zu erfüllen haben
! im Verdichtungsraum Bamberg: in dem Fragen der naturbezogenen Naherholung,des Naturschutzes, des Landschaftsverbrauchs durch Siedlung und Infrastruktur undder Siedlungsdurchgrünung eine bedeutende Rolle spielen
! an den Entwicklungsachsen: Coburg – Neustadt b. Coburg, Coburg – Kronach undim unteren Rodachtal
! in der Erhaltung der Kulturlandschaft: insbesondere der Naturparke auf landwirt-schaftlich schlechteren Standorten und historischer Kulturlandschaften von beson-ders hoher Wertigkeit, Vielfalt und Kleinteiligkeit
! in der Zusammenarbeit mit Thüringen auf verschiedensten Ebenen: z.B. Verkehr,Erholung
! in der Erhaltung großflächig unzerschnittener Wälder: z.B. des NordwestlichenFrankenwaldes oder des Steigerwaldes
Trotz der gewerblich-industriellen Schwer-punkte in den großen Flusstälern und imRaum Coburg ist die Region 4 insgesamtnach wie vor ein überwiegend land- undforstwirtschaftlich geprägter Raum. Dieabnehmende Bedeutung der Landwirtschaftin Gebieten mit schlechteren Produktionsbe-dingungen kann problematische Auswirkun-gen nach sich ziehen, da diese in der Region4 zu den touristisch bedeutenden Landschaf-ten gehören, die als Naturparke landschafts-bezogene Erholungsformen anstreben unddamit auf eine vielfältige Kulturlandschaftangewiesen sind. Die Fremdenverkehrswirt-schaft zählt zu den wichtigen wirtschaftlichenGrundlagen der Region.
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3.1 NATURRÄUMLICHE HAUPTEINHEITENDie sehr unterschiedlichen geologischen Gegebenheiten und die daraus entstande-ne landschaftliche Vielfalt der Region Oberfranken-West zeigt sich daran, dass sieAnteil an 11 verschiedenen Naturräumlichen Haupteinheiten hat, die in fünf Grup-pen zusammengefasst werden:
39 Thüringisch-Fränkisches Mittelgebirge
390 Südliches Vorland des Thüringer Waldes392 Nordwestlicher Frankenwald
13 Mainfränkische Platten
137 Steigerwaldvorland *139 Grabfeldgau
07 Oberpfälzisch-Obermainisches Hügelland
071 Obermainisches Hügelland
08 Fränkische Alb
090 Nördliche Frankenalb
11 Fränkisches Keuper-Lias-Land
112 Vorland der nördlichen Frankenalb113 Mittelfränkisches Becken115 Steigerwald116 Haßberge117 Itz-Baunach-Hügelland
*Der Naturraum Steigerwaldvorland (137) ragt im Westen im Bereich des Maintalsnur ein kleines Stück in die Region.
Naturraumgrenzen der RegionOberfranken-West (nachMEYNEN & SCHMITHÜSEN1962, verändert)
3 DIE NATURRÄUME DER REGION OBERFRANKEN-WEST
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3.2 GEOLOGIE UND BÖDEN DER NATURRÄUMEIn der Region Oberfranken-West liegt eine hohe geologische Vielfalt vor. Im gesamtenSüd-Osten wird die Region durch die Schichten des Juras (Naturraum NördlicheFrankenalb) bestimmt. In den übrigen Naturräumen liegen Schichten der Trias vor, diesich aus den Keuper-, Muschelkalk und Buntsandsteinschichten zusammensetzt. EineAusnahme bildet der Nordwestliche Frankenwald, wo am äußersten östlichen Randsehr kleinräumig auch vulkanische Gesteine zum Vorschein kommen.
Entsprechend der unterschiedlichen Ausgangsgesteine lassen sich folgende Boden-Großlandschaften unterscheiden:
! Bodenlandschaft der Nördlichen Frankenalb aus den Dolomit- und Kalksteinen desWeißen Jura sowie den Sand- und Tonsteinen des Braunen Jura
! Bodenlandschaft des Fränkischen Keuper-Lias-Land mit Bunt, Ton- und Sandsteinen
! Bodenlandschaft des Frankenwaldes aus den silikatischen Gesteinen des Grundgebir-ges (v. a. Granite und Gneise)
! Bodenlandschaft des Muschelkalkzuges mit flachgründigen Böden
Bank-Fazies des Malm-Kalk imBereich des Weißen Jura
Hinweis:
Im folgenden Kapitel 4 sind, nach den naturräumlichen Haupteinheiten gegliedert, die wesentli-chen Ergebnisse aus dem LEK Oberfranken-West im Überblick dargestellt. Dabei wird dieEinheit Steigerwaldvorland (137) nicht beschrieben, da sie nur einen sehr geringen Abschnittder Region einnimmt. Hingegen wird das Main-Regnitz-Talgebiet aufgrund seiner deutlichennaturräumlichen, funktionalen und strukturellen Unterschiede zur umgebenden Landschaftgesondert erfasst. Für sämtliche Naturräume werden beispielhaft Ergebnisse des LEKOberfranken-West anhand ausgewählter Schutzgüter und ermittelter Potenziale, Konflikte undZiele oder der Nutzungen zusätzlich im Detail dargestellt. So wird das breite inhaltliche Spek-trum des LEK Oberfranken-West veranschaulicht.
Geologie der Region Oberfran-ken West (GLA 1981)
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4 DARSTELLUNG DER NATURRÄUME
Weißenbrunn vorm Wald, eingebettetin eine reich strukturierte Kulturlandschaft
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
4.1 SÜDLICHES VORLAND DESTHÜRINGER WALDES (390)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Den geologischen Untergrund dieses Naturraumesbilden die Schichten des Bundsandsteins. EinzelneMuschelkalkbereiche treten durch die „Kulmbach-Eisfelder Störungszone“ hervor. Zwei Buntsandstein-schollen trennt das Itztal voneinander. Zahlreiche Bächehaben tiefe steilwandige Täler eingeschnitten. Nuröstlich der Itz kommt es zur Ausprägung einer ausge-dehnteren Hochfläche. Die höchsten Lagen reichen bisüber 500 m, während das Niveau des Itztals bei 354 –320 m liegt. Die Entwässerung des Naturraumes erfolgtüber Itz und Lauterbach in südliche Richtung.In den Buntsandsteinlagen haben sich schwach lehmigemeist nährstoffarme und saure Braunerden bzw.Podsole entwickelt.
NUTZUNG UND VEGETATION
Der Landschaftsraum hat einen sehr hohen Waldanteil.Große zusammenhängende Nadelwaldgebiete überwie-gen. Nur an wenigen Stellen gibt es noch natürliche Vor-kommen des bodensauren Hainsimsen-Buchenwaldes.Einige Laubmischwälder sind aufgrund bemerkenswerterVogelarten wie z.B. dem Sperlingskauz von Bedeutung.Artenreiche Feucht-, Bruch- und Schluchtwälder sind ineinigen Bereichen noch als schmale Säume erhalten. ImBrüxer und Mönchrödener Forst treten außerdem vieleQuellstandorte auf. Wegen des hohen Niederschlagskommt es vereinzelt und kleinflächig auch zu Hochmoor-bildungen. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen wer-den meist als Grünland bewirtschaftet.
Die Itz ist als einziges größeres Fließgewässer im Natur-raum zwischen Schönstädtspeicher und der Stadtgrenzevon Coburg durchgehend unverbaut, mäandrierend undweist gute Fischbestände auf. Auch die beiden Zuflüssezum Speichersee, Obere Itz und Effelder, haben einenaturnahe Gewässerstruktur. Der Schönstädtspeicher (=„Froschgrundsee“) nördlich Schönstädt dient als Rück-haltebecken dem Hochwasserschutz der Stadt Coburg.Im Zusammenhang mit den Oberläufen von Itz und Effel-der bildet er einen bedeutenden Gesamtlebensraum.
BESONDERHEITEN
o Bayernweit seltene Moorböden mit Zwischenmoorenim Verlandungsbereich oligotropher Teiche undTümpel im Buntsandstein sowie bodensaure Flach-und Quellmoore bei Brüx und Höh.
o Unverbaute Gewässerabschnitte der Itz mit naturna-hen Gewässerstrukturen, Auwaldbereichen undFeuchtflächen.
o Überregional bedeutsames Feuchtgebiet (5 ha) mitbemerkenswerten Artvorkommen wie z.B. Flussufer-läufer, Eisvogel, Beutelmeise, Ameisenbläuling imunteren Effeldertal.
o Reich strukturierte Hecken- und Streuobstgebieteum Weißenbrunn vorm Wald sowie Ackerwildkraut-gesellschaften auf Muschelkalkstandorten (Reliktefrüherer Schafhutungen).
ZIELE UND MASSNAHMEN
• Aus Gründen des Boden- und Grundwasserschut-zes soll der erhöhten Versauerungstendenz unterNadelwald entgegengesteuert und der Laubholz-anteil deutlich erhöht werden; Erstaufforstungensollten als Laubwald erfolgen.
• Die Moorböden (Rottenbacher Moor) sollenlangfristig erhalten und der standorttypischeWasserhaushalt sowie eine ganzjährige Bodenbe-deckung (derzeit Erlensumpfwald) sichergestelltwerden; Entwässerungsmaßnahmen sind inAbstimmung mit den Eigentümern und Behördenggf. rückgängig zu machen, um die Zersetzungdes Torfkörpers, Stoffausträge sowie den Verlustdes Lebensraums für seltene und gefährdete Tier-und Pflanzenarten zu verhindern; der Einsatz vonFördermitteln ist hierbei zu prüfen.
• Erhaltung und Optimierung der großflächigengeschlossenen Wälder hinsichtlich ihrer Bedeu-tung für die Erholungsnutzung und den Arten-und Biotopschutz; Lenkung der Waldverjüngungin den Nadelwaldbeständen hin zu strukturrei-chen Wäldern mit hohem Laubholzanteil.
• Einer Verbuschung oder Aufforstung von Wiesen-tälern, Lichtungen oder anderen traditionelloffenen Teilflächen soll entgegengewirkt werden.
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BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Im LEK der Region Oberfranken-West werden nebenallgemeinen Leitlinien zur Sicherung und Optimierungder Bodenfunktionen auch konkrete Ziele für Teilräumedargestellt. Im Naturraum Südliches Vorland desThüringer Waldes liegen beispielsweise bayernweitseltene Moorböden vor, die es aus Gründen des Arten-und Biotopschutzes, des Wasserhaushalt- und Grund-wasserschutzes sowie als Archiv der Natur- undKulturgeschichte langfristig zu erhalten gilt. Zur Umset-zung dieses Zieles werden im LEK 4 entsprechendeMaßnahmenvorschläge unterbreitet.
Zielbeispiele aus dem LEK - Textauszug:
Allgemeine LeitlinienDie Funktionen des Bodens als
- Lebensgrundlage und Lebensraum fürMenschen, Tiere, Pflanzen undBodenorganismen,
- Bestandteil des Naturhaushalts, insbesonderemit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen,
- Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium fürstoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-,Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften,insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers
- sowie als Archiv der Natur- und Kulturge-schichte
sollen in der Region Oberfranken-West nachhaltiggesichert und, soweit erforderlich, wiederhergestelltwerden. Hierzu sollen Bodenbeeinträchtigungen, z.B.durch Versiegelung und Bodenaufschlüsse, so geringwie möglich gehalten werden. Verluste an Substanzund Funktion der Böden, insbesondere durchErosion, Zersetzung, Auswaschung und Schadstoff-anreicherung, sollen minimiert werden.
Ziele für Teilräume - B39.1Die Moorböden im Südlichen Vorland des ThüringerWaldes (Rottenbacher Moor) sollen langfristigerhalten werden. Hierzu sollen der standorttypischeWasserhaushalt sowie eine ganzjährige Bodenbedek-kung dauerhaft sichergestellt werden. (...)
Karte Schutzgut Boden
Rottenbacher Moor
Rückhaltevermögen für
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sehr hoch
hoch
Potenzielle Erosions-
gefährdung durch
Wasser
mittel
gering
sehr gering
Bodenobjekte mit hoher
Funktion als Archiv der
Natur- und Kulturge-
schichte
hoch
mittel
ArchivobjekteBoden
sehr gering
Geotope
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Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
Radialhufenflur Birnbaum - hochmittelalterliche Flurform
4.2 NORDWESTLICHER FRANKEN-WALD (392)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Der Nordwestliche Frankenwald ist Teil des Thüringisch-Fränkischen Mittelgebirges. Er ist durch flachkuppigeHochflächen mit bis über 700 m Höhe geprägt, welchedurch tiefe und enge Täler zerschnitten werden. DieGrenze zwischen dem Grundgebirge und dem Ober-mainischem Hügelland tritt als markanter Gebirgsrandmit 200-300 m Höhenunterschied in Erscheinung. Anden Oberläufen zeichnen sich die Täler durch breite undflache Quellmulden aus, während die Hochflächen nurschwach reliefiert sind.
Im Norden des Naturraums verläuft die Main-Saale-Wasserscheide. Die Loquitz entwässert bereits in dasEinzugsgebiet der Elbe. Die meist schnell fließendenBachläufe bilden ein relativ dichtes Gewässernetz. Inden flachen Quellmulden kommt es häufig zu Ver-moorungen. Aus den Gesteinseinheiten entwickeltensich basenarme bis sehr basenarme lehmige Brauner-den, so dass besonders auf Nadelwaldstandorten dieGefahr der Versauerung wächst.
NUTZUNG UND VEGETATION
Der Naturraum ist in den Hangbereichen und Höhendurch ausgedehnte artenarme Fichtenforste geprägt(über 70% der Naturraumfläche). In steileren Hangla-gen kommen noch Reste naturnaher Waldgesellschaf-ten vor, wie z.B. montane Tannen-Buchenwälder,Schluchtwälder und Bach-Eschenwälder. TypischeLebensräume sind Wiesentäler, Bergwiesen, Magerra-sen, Feuchtbrachen und Quellmulden. Einzigartig sinddie zahlreichen Quellfluren, mit dem Feuersalamanderals besondere Art.Auf staunassen Standorten, die schon länger brachlie-gen, haben sich bedeutende Kleinseggenriede, Hoch-staudenfluren oder flachmoorähnliche Bestände gebildet.
Die Siedlungen liegen zum größten Teil in Rodungsin-seln auf den Hochflächen. Die dort zugehörigen Flurenhaben teilweise noch historische Formen. Durch dasniederschlagsreiche Klima zeichnen sich die landwirt-schaftlichen Nutzflächen durch einen hohen Grünlandan-teil aus.
In jüngerer Zeit gewinnt im Frankenwald neben der Glas-,Keramik- und Elektroindustrie auch der Fremdenverkehrwieder an wirtschaftlicher Bedeutung.
BESONDERHEITEN
o Landesweit bedeutsame Bärwurzwiesen auf trockene-ren und nährstoffärmeren Standorten.
o Überregional bedeutsame Heckengebiete bei Rothen-kirchen und Friedersdorf mit Vorkommen von Neuntö-ter, Dorngrasmücke und Wendehals.
o Charakteristische Dorf- und Flurformen aus dem Hoch-und Spätmittelalter in den Rodungsinseln auf denHochflächen des Frankenwaldes wie z.B. die Radialhu-fenflur Birnbaum.
o Einflüsse der Flößerkultur auf Wälder, Fließgewässerund Dorfstruktur wie z.B. im Flößerort Wallenfels.
ZIELE UND MASSNAHMEN
• Deutliche Erhöhung des Laubholzanteils imRahmen der forstwirtschaftlichen Nutzung; Umbauvon Fichtenreinbeständen sowie möglichstnaturnahe Bewirtschaftung auf lange Sicht.
• Erhaltung der klimatischen Ausgleichsfunktion inden Talräumen von Rodach und Kronach; Schutzvor weiteren Beeinträchtigungen; keine weiterenbaulichen Maßnahmen oder Aufforstungen.
• Bei der weiteren Entwicklung der Kulturlandschaftsollen die wichtigen Bestandteile der historischenNutzungen (Rodungsfluren, Relikte des Flößereige-werbes und der Holzwirtschaft) als kulturelles Erbebewahrt werden.
• Erhaltung der großflächig zusammenhängendenund störungsarmen Waldgebiete im Hinblick aufden Arten- und Biotopschutz sowie auf die ruhigenaturbezogene Erholungsnutzung; Vermeidungvon Beeinträchtigungen durch Lärmeinflüsse undZerschneidung.
• Förderung naturnaher Fließgewässer durch dieVerbesserung der Gewässerdynamik und ihrerDurchgängigkeit (u. a. durch Laufverlängerung,Beseitigung von Uferverbauungen, ggf. Beseiti-gung bzw. Umgehung von Querbauwerken etc.);Abwägung mit den Belangen der Denkmalpflegean den kulturhistorisch bedeutsamen Floßbächen.
• Sicherung und Erhaltung der offenen Wiesentälerund der ertragsschwächeren Bereiche der Ro-dungsinseln auf den Hochflächen durch Unterstüt-zung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft.
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Karte Sicherungsinstrumente - Bestehende und geplanteSchutzgebiete
BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Für die Region Oberfranken-West werden neben land-schaftlichen Vorbehalts- auch noch Vorranggebiete alsSicherungsinstrumente für die Regionalplanung vorge-schlagen. Unbeschadet der aktuellen Novellierungendes Bayerischen Landesplanungsgesetzes und desLandesentwicklungsprogramms bieten sich dieseTeilgebiete als Kernzonen landschaftlicher Vorbehaltsge-biete an, sofern sie nicht bereits als Schutzgebietefestgesetzt sind. Vorrang- und Vorbehaltsgebiete sind alsein unabgestimmter, rein fachlicher Vorschlag desNaturschutzes und der Landschaftspflege zu verstehen.Der Naturraum Nordwestlicher Frankenwald hat aufgrundseiner hervorragenden Naturraumausstattung einenbesonders hohen Anteil solcher Gebiete.
Vorschläge für Vorrang- und Vorbehaltsgebiete -
Textauszug:
Weiten Teilen des Naturraumes NordwestlicherFrankenwald kommt aus Gründen des Arten- undBiotopschutzes, hinsichtlich des Landschaftsbilds,der Erholungseignung und der historischen Kultur-landschaft eine hervorragende Bedeutung zu. Vordiesem Hintergrund werden im LEK für den Großteilder Waldgebiete landschaftliche Vorbehaltsgebietevorgeschlagen. Hinzu kommen einige strukturreiche-re Landschaftsteile und als Besonderheit mehrereRodungsinseln auf den Hochlagen mit kulturhisto-risch besonders wertvollen und noch gut erhaltenenFlurformen. Viele der typischen und naturschutzfach-lich bedeutsamen Frankenwaldtäler sowie einigenaturschutzfachlich besonders hochwertige Waldge-biete und andere Landschaftsausschnitte solltendarüber hinaus als landschaftliche Vorranggebietebehandelt werden. In Anbetracht der Sonderstellungdes Frankenwaldes wird bis auf wenige Ausnahmenfür nahezu den gesamten Naturraum innerhalb derRegion die Ausweisung als landschaftliche Vorrang-bzw. Vorbehaltsgebiete empfohlen.
Bestehende Schutzgebiete
Karte Sicherungsinstrumente - Vorschläge für landschaftlicheVorrang- und Vorbehaltsgebiete
Regionale Biotopverbundachse
Landschaftliches Vorbehaltsgebiet mit dem Sicherungsziel:Arten- und Biotopschutz
Burg Falkenstein mit Pechleite östlich von Lauenstein
Naturschutzgebiet
Naturpark
NATURA 2000-Gebiet (gem. Bekanntmachung vom 15.10.01,AllMBL Nr. 11 vom 12.11.2001)
Sonstige Darstellungen
Vorschläge für regionalplanerische Sicherungsinstrumente
Landschaftliches Vorbehaltsgebiet mit dem Sicherungsziel:Landschaftsbild, naturbezogene Erholung und historischeKulturlandschaft
Landschaftliches Vorranggebiet mit dem Sicherungsziel:Arten und Biotopschutz
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4.3 GRABFELDGAU (138)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Der Grabfeldgau setzt sich aus zwei geologisch unter-schiedlichen Teilbereichen zusammen. Zum Einen ausdem Rodacher Grabfeld, einer aus Keuperschichtenaufgebauten Niederung (ca. 300 – 380 m ü. NN) mitwenig bewegtem Relief, zum Anderen aus den Langen
Bergen einem Hochplateau mit Höhen bis ca. 500 m ü.NN, das überwiegend aus Muschelkalk besteht. DasPlateau wird durch zwei Talzüge in Längsrichtung vonWest nach Ost geteilt. In östliche Richtung verläuft derWeißbachgrund als tief eingeschnittenes Kerbtal, nachWesten der Weidbachgrund als muldenförmiges (Trok-ken-)Tal.Das Rodacher Grabfeld wird im Westen über die Rodach(z. Itz), im Osten über den Sulzbach entwässert. Großtei-le der Langen Berge entwässern in südliche Richtungüber den Lauterbach zur Itz. Der Weidbachgrund hinge-gen gehört zum Einzugsgebiet der Weser.
NUTZUNG UND VEGETATION
Insgesamt stellt sich das Rodacher Grabfeld als struktur-armer Naturraum mit starker landwirtschaftlicher Nut-zung durch Ackerbau dar. Dennoch gibt es Restvorkom-men naturnaher Lebensräume in Teilbereichen wie z.B.viele Gewässerabschnitte, die noch unverbaut sind undartenreiche Ufergehölze aufweisen. In den Talauenkommen meist artenarme Wiesen vor, kleinflächigexistieren noch standorttypische, artenreiche Wiesen-knopf- und Silgen-Glatthaferwiesen. Im Rodachtal sindauch einige kleinere Nasswiesen vorzufinden. Weiterebemerkenswerte Lebensräume sind Streuobstbeständemit Vogelarten wie Neuntöter und Wendehals.An den Hängen im Norden des Rodacher Grabfelds sindEichen-Hainbuchen-Wälder ausgebildet, die als Folgeehemals kurzer Umtriebszeiten z.T. sehr haselreich sind.Im Waldgebiet „Forst Gellnhausen“ überwiegen hinge-gen ausgedehnte Fichtenforste.
Die Langen Berge werden von einem zusammenhängen-den Waldgebiet überzogen, das sich von der nördlichenRegionsgrenze in südöstliche Richtung über den Weiß-bachgrund bis Oberlauter erstreckt. Die Wälder habensich hier zum großen Teil durch die ehemalige Mittel-waldnutzung als trockene Eichen-Hainbuchen-Wälderentwickelt. Insbesondere am ehemaligen Grenzstreifen(„Grünes Band“) sind sehr viele gefährdete Vogelarten
nachgewiesen. Halbtrockenrasen, Magerwiesen und -weiden bilden hier sehr bedeutende Biotope. Darüberhinaus prägen diese Landschaftseinheit viele Feldgehöl-ze, Hecken und Streuobstbestände; viele dieser Struktu-ren sind auf den Lauterberg und die Talhänge desLauterbachs konzentriert.
BESONDERHEITEN
o Das großflächige, landesweit herausragende Feucht-wiesengebiet „Glender Wiesen“ nördlich Coburg mitsehr hoher faunistischer Bedeutung (Wiesenbrüter).
o Großflächige Mittel- bis Niederwaldbestände nördlichdes Weidbachgrunds am Salzberg, nordöstlichOttowind („Brunnschläge“ und „Kühlenberg“) und inder Bischofsau mit artenreichen bodentrockenenEichen-Hainbuchen-Beständen.
o Bedeutende Biotope der Magerwiesen und Halbtrok-kenrasen wie z.B. der thermophile Enzian-Schillergras-rasen auf Muschelkalk.
o Waldtypen wie z.B. Waldgersten-Buchenwälder oderthermophile Seggen-Buchenwälder.
ZIELE UND MASSNAHMEN
• Versiegelung, Überbauung und Bodenabbau auf denflachgründigen Rendzinaböden der Muschelkalk-hänge und -hochlagen sollen vermieden werden;Förderung extensiver Nutzungen auf den potenziellenTrocken- und Halbtrockenrasenstandorten.
• Stärkung der überregional bedeutsamen Biotopver-bundfunktion der Muschelkalkgebiete und derBruchschollenkuppen mit hohem Entwicklungspo-tenzial für seltene und gefährdete Lebensräumeüber mehrere Naturräume bis in die ThüringerMuschelkalkgebiete und die Nördliche Frankenalb.
• Ein höherer Anteil an naturnahen Lebensräumensollte in den intensiv landwirtschaftlich genutztenGebieten gefördert werden; ein möglichst hoherAnteil extensiver Nutzungsformen soll insbesonde-re im Tal der Rodach (z. Itz) und des Sulzbachserhalten werden.
• Viele Auenfunktionsräume und Gewässerabschnit-te des Naturraums in hochwertigem Zustandsollen erhalten und gesichert werden; z.B. Ab-schnitte des Rodachtals mit intakten Auenfunkti-onsräumen; Erhaltung und Förderung ihrerFunktion als natürliche Hochwasserrückhalteräu-me; standortangepasste Bodennutzung und keineBebauung.
Strukturarme Landschaft des Rodacher Grabfelds
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
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Konfliktkarte Wasser - Ausschnitt Bad Rodach
BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Auenfunktionsräume stellen wertvolle Lebensräumeund Ausbreitungswege für Tiere und Pflanzen dar(Biotopverbund). Außerdem bilden sie bei Hochwasser-ereignissen wichtige Retentionsräume. Durch denÜbertritt von Wasser in die Flussaue werden flussab-wärts gelegene Gebiete entlastet und Hochwasserspit-zen verringert, Schäden an Menschen und Sachgüternbleiben begrenzt. In den Auefunktionsräumen soll derEintrag von Schadstoffen aus land- und forstwirtschaft-lich genutzten Flächen vermieden werden, insbesonde-re durch eine an die natürliche Überschwemmungsdy-namik angepasste Nutzung mit dauerhafter Bodenbe-deckung.
Das Rodachtal im Grabfeldgau zählt zu den Räumen mithervorragender Bedeutung für die Sicherung undEntwicklung von Auenfunktionsräumen. Gleichzeitig istdie Gewässergüte und Gewässerbettstruktur imgesamten Verlauf zu verbessern.
Zielbeispiele aus dem LEK - Textauszug:
W 13Auenfunktionsräume sollen in ihren wichtigen Funktio-nen im Naturhaushalt - insbesondere im Hinblick aufden vorbeugenden Hochwasserschutz - verbessertwerden. Nicht mehr an das Abflussregime ange-schlossene Auenfunktionsräume sollen durch geeig-nete Maßnahmen (...) reaktiviert werden.W 12Die intakten und weniger beeinträchtigten Auenfunkti-onsräume der Flüsse und Bäche in der RegionOberfranken-West sollen in ihrer wichtigen Funktionim Naturhaushalt erhalten und – soweit nötig –optimiert werden. Insbesondere soll ihre Funktion alsnatürliche Hochwasserrückhalteräume erhalten undvor konkurrierenden Nutzungen wie Bebauunggesichert werden. Zur Vermeidung von Bodenerosionund damit einhergehenden Schadstoffeinträgen in dieFließgewässer soll auf die Erhaltung einer standortan-gepassten Bodennutzung, wie z. B. extensivesGrünland oder Auwald, hingewirkt werden.
Zielkarte Wasser - Ausschnitt Bad Rodach
Veränderung der Gewässerstrukturüberwiegend mittel
Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Schutz desGrundwassers vor Stoffeinträgen (z. B. Nitrat)
Fließgewässer, deren Gewässergüte und Gewässerbett-struktur zu verbessern ist
Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Schutz derOberflächengewässer vor Säureeintrag
Gebiet mit hervorragender Bedeutung für die Sicherung undEntwicklung der Auenfunktionsräume
Stoffeinträge (z. B. Nitrat) ins Grundwasserüberwiegend hoch (d. h. Stoffverlagerung wahrscheinlich)
Veränderung der Gewässerstrukturüberwiegend hoch
Mögliche Beeinträchtigung von Auenfunktionenüberwiegend mittel
Mögliche Beeinträchtigung der Oberflächengewässer durchVersauerung in versauerungsgefährdeten Waldbereichen
Gebiet mit allgemeiner Bedeutung für den Schutz desGrundwassers vor Stoffeinträgen (z. B. Nitrat)
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4.4 OBERMAINISCHES HÜGELLAND (071)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Der Naturraum gehört zum sog. „Bruchschollenland“.Etwa ab der Kreidezeit hat hier eine Dehnung derErdkruste zu umfangreichen Verwerfungen der Ge-steinsschichten geführt. Südwestlich dieser Störungszo-ne liegen in großen Bereichen Juragesteine. Nordöstlichder Verwerfungslinie tritt Buntsandstein und amNordostrand des Naturraums auch Muschelkalk an dieOberfläche. Die Fließgewässer haben in diesem Teil desNaturraums relativ breite Talböden geschaffen. An denTalhängen treten die Schichten des Feuerlettens z.T. alsmarkante Geländestufen in Erscheinung. Im Buntsand-stein sind enge tiefe Kerbtäler eingeschnitten, die dasinsgesamt lebhafte Relief des Naturraumes verstärken.Eine besonders markante Buntsandstein-Erhebungstellt der Muppberg (516 m) östlich von Neustadt b.Coburg dar. Das Talsystem der Flüsse Rodach (z. Main),Kronach, Haßlach und Steinach wird als „Steinach-Rodach-Talspinne“ bezeichnet. Die Entwässerungerfolgt in südliche Richtung über die Rodach zum Main.
NUTZUNG UND VEGETATION
Die Keuper-Jura-Gebiete werden in Bereichen mitbewegterem Relief von großen Waldflächen (überwie-gend Nadelwald), ansonsten von landwirtschaftlicherNutzung geprägt. Ein hoher Wechsel von Acker- undGrünland ist charakteristisch. Die größten Biotopanteileerstrecken sich auf Gewässerbegleitgehölze, Heckenund Feldgehölze. Auch Halbtrockenrasen (Kalkmagerra-sen) sind von Bedeutung. Während auf dem Buntsand-steinrücken die forstwirtschaftliche Nutzung deutlichüberwiegt, wird die Muschelkalk-Tafel nahezu aus-schließlich ackerbaulich genutzt. Im Bereich der Mu-schelkalkplatte durchziehen großflächige Heckengebie-te und artenreiche Kalkmagerrasen an den steilenTalhängen des Kronach- und Rodachtals die Landschaft.Im Buntsandsteingebiet sind vor allem Feuchtgebiete,Gewässer und Sandtrockenstandorte (v.a. Abbaugebie-te) hervorzuheben.
In den Talräumen der Rodach (z. Main) und Steinachexistieren Fließ- und Stillgewässerlebensräume, teils
mit Schwimmblattvegetation und Verlandungsberei-chen, Feucht- und Nasswiesen sowie gewässerbeglei-tende Gehölze. Die Fließgewässer und ihre Auenunterliegen vielfach noch einer regelmäßigen Hochwas-serdynamik.
BESONDERHEITEN
o Kleinflächige Trockenlebensräume an den Nordhängendes Maintals mit floristischen Besonderheiten wieKassubienwicke, Färberscharte oder Hügel-Klee.
o Großflächige Wiesen mit Wiesenbrütervorkommen imNaturschutzgebiet „Meilschnitzwiesen“ im Neustadt-Sonneberger Becken mit landesweiter Bedeutung.
o Talräume der Rodach mit zahlreichen seltenen undgefährdeten Arten, wie z.B. Weißstorch, Rohrweihe,Wachtelkönig, Flussuferläufer und Flussregenpfeifer.
o Zeugnisse der historischen Flößereiwirtschaft inUnterrodach sowie kulturhistorisch bedeutsameWehranlagen und Mühlenketten an der Rodach.
o Jahrhunderte alte Kalksteinriegel-Heckenlandschaftvon Unterrodach bis Seibelsdorf mit Hutungsheckenund -weiden sowie historischen Flurformen (Blockge-wannflur) von herausragender kulturhistorischerBedeutung.
ZIELE UND MASSNAHMEN
• Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durchfernwirksame Eingriffe, Bauwerke und technischeAnlagen (z.B. Windkraftanlagen) sollen zur Erhaltungder visuellen Leitstrukturen vermieden werden.
• Förderung extensiver Nutzungsformen, unterEinsatz vorhandener Programme (Kulturlandschafts-programm, Vertragsnaturschutzprogramm) auf denGrenzertragsstandorten der flachgründigen,steinigen Rendzinen des Muschelkalkzuges amOstrand des Naturraumes (potenzielle Trocken- bzw.Halbtrockenrasenstandorte).
• Zur Verbesserung der Maintalhänge in ihrer Funkti-on als Mager-Trocken-Biotopverbundachse sollendie wertvollen Trockenbiotope gesichert und dieextensive Grünlandwirtschaft insbesondere imBereich von Halbtrockenrasen, Extensivwiesen undthermophilen Säumen gefördert werden.
• Bei der weiteren Entwicklung der Kulturlandschaftsollen der historische Charakter des FlößerortsUnterrodach und die Kalksteinriegel-Heckenland-schaften als wichtige Bestandteile des kulturellenErbes bewahrt werden.
Naturschutzgebiet Meilschnitzwiesen
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
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Schutzgut Historische Kulturlandschaft - Ausschnitt Obermainisches Hügelland
BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Im Rahmen des LEK Oberfranken-West wurde erstmalsdie historische Kulturlandschaft als eigenständigesSchutzgut erfasst.In der Schutzgutkarte wurden• die kulturhistorische Bedeutung der Kulturlandschafts-
räume,• die historischen Kulturlandschaftselemente mit
besonderer historischer Bedeutung sowie• herausragende Bestandsgebiete für Bodendenkmälerdargestellt.
Im Obermainischen Hügelland ist die historischeNutzung und Gestaltung der Landschaft durch dieMenschen auf herausragende Weise an den Rodungs-fluren, an den Relikten des Flößereigewerbes und derHolzwirtschaft insbesondere an den Wehranlagen undMühlenketten im Rodachtal ablesbar. Weitere histori-sche Elemente wie z. B. Teichketten, Obstgärten,Hecken- und Hutungslandschaften sind ebenfalls demKartenausschnitt zu entnehmen.
Traditionelles Kirchweihflößen in Unterrodach
Kulturhistorische Bedeutung
sehr hoch
hoch
gering bis mittel
Grenze des Kulturlandschaftsraumes mitNummer
Historische Kulturlandschafts-
elemente mit besonderer Bedeutung
Ensemble nach Art. 1 DSchG
Ortschaft mit besonderer Kulturhistori-scher Bedeutung
Baumgruppe, Baum
Felsenkeller
Domaine, Gutsanlage
Kapelle
Schloss mit Parkanlage
Kreuzweg
Historischer Blickbezugspunkt
Teichkette
Mühle
baulich gefasster Aussichtspunkt
Historische Waldnutzung
Hecken z.T. mit Hutungsflächen
Kopfweiden
Obstgarten, Streuobstwiesen
Floßbach
Steinbruch
Bergwerk
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4.5 NÖRDLICHE FRANKENALB (080)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Im Süd-Osten der Region liegt die morphologischauffällige Einheit der nördlichen Frankenalb, die von denSchichten des Juras aufgebaut wird. Ein markanterSteilanstieg verläuft entlang der Linie Staffelberg –Scheßlitz – Buttenheim. Grundsätzlich werden in dernördlichen Frankenalb zwei morphologisch verschiede-ne Teileinheiten unterschieden: die engen Täler undsteilen Hänge einschließlich des Albtraufs sowie dieAlbhochflächen.Der Albtrauf und die steilen Hänge der tief eingeschnit-tenen Täler zeigen einen charakteristischen Wechselzwischen flachen Bereichen und schroffen Steilstufen.Überwiegend an den Talflanken und an den Traufkantendes oberen Weismaintales wurden eindrucksvollelandschaftsprägende Felstürme herausgewittert.Die Albhochfläche ist besonders am Westrand vonplateauartigen Ebenen geprägt. Verwitterungsbeständi-gere Gesteine und Dolomitkalke haben zu den charakte-ristischen „Knocks“ geführt. Weitere Merkmale derHochfläche sind zahlreiche Karsterscheinungen undTrockentäler. Die Höhenlagen der Hochfläche liegen beica. 550 m.
NUTZUNG UND VEGETATION
Die Nördliche Frankenalb ist sicherlich der arten- undbiotopreichste Naturraum in der Region, mit vielenseltenen z. T. endemischen Arten. Auf der Hochflächeexistieren Trockenlebensräume wie Halbtrockenrasenund Magerwiesen, Komplexlebensräume aus wärmelie-benden Wäldern und Gebüschen, Trockenrasen sowieFelsstandorten. Auch die von Natur aus seltenen Feucht-bereiche und Karstbildungen wie Hüllweiher und Dolinensind bemerkenswert. Die Kuppen der Hochfläche dientenfrüher als Schafhutungen. In späterer Zeit wurden dieTrocken- und Magerrasen häufig mit Nadelholz aufgefor-stet. In den Muldenlagen der Albhochfläche wird Acker-bau betrieben. Der Trauf der Nördlichen Frankenalb wirddurch einen hohen Waldanteil bestimmt, insbesonderean den steileren Hängen kommen naturschutzfachlichhochwertige naturnahe Laubwälder vor. Die waldfreienHänge stellen oft reich gegliederte Kulturlandschaftenmit Hutungen, Magerwiesen, Heckengebieten undStreuobstbeständen dar.
ZIELE UND MASSNAHMEN
• Erhaltung, Pflege und Optimierung der hochwerti-gen, komplexen Trockenstandorte, der naturnahenLaubwälder in Steilhanglagen sowie der reichgegliederten Kulturlandschaft.
• Weiterentwicklung des Biotopverbundes undEinbindung in ein großräumiges grenzüberschreiten-des Verbundsystem durch Förderung extensiverBewirtschaftungsformen in Wäldern und Offenland-biotopen.
• Im Bereich des Albanstiegs sowie der Täler und ihrerstrukturreichen Talhänge besteht ein besondererBedarf an Lenkungsmaßnahmen für die Erholungs-nutzung. Dies kann z.B. in Form eines Kletterkon-zepts für zahlreiche Kletterfelsen erreicht werden.Steuerbedarf besteht insbesondere auch auf demWalberla oder auf der Wiesent (Bootwandern), umLebensräume zu sichern und eine attraktive Erho-lungslandschaft zu erhalten.
• In Gebieten der Albhochfläche, die von intensiverLandwirtschaft geprägt sind und geringe Anteile annaturbetonten Lebensräumen haben, sollte eineStrukturanreicherung sowohl zur Förderung derLebensraumqualität und des Biotopverbunds alsauch zur Verbesserung des Landschaftsbildes undder Erholungswirksamkeit angestrebt werden.
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
Kirschblüte am Walberla: ein landschaftliches Wahrzeichender Nördlichen Frankenalb
In den Tälern und an den Talhängen sind Grünland undStreuobstflächen mit Kirschbäumen verbreitet.
Viele der Bäche sind noch unverbaut und von Gehölzengesäumt; sie gelten als naturschutzfachlich besondershochwertig und werden vielfach von seltenen Fischartenbesiedelt. Insbesondere im Weismaintal gibt es bedeut-same Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren mit außer-gewöhnlichen Artenvorkommen.
BESONDERHEITEN
o Landesweite Bedeutung des gesamten Traufbe-reichs mit herausragenden faunistischen und floristi-schen Besonderheiten.
o Lokal natürliche Waldgrenzstandorte in felsigenBereichen mit gefährdeten Tagfalterarten wie z.B.Eisvogel und Schillerfalter.
o Kleine Sinterbäche im Traufbereich und viele Quellenam Anschnitt wasserführender bzw. stauenderSchichten (Vorkommen des Feuersalamanders).
o Die gesamte Weismainalb, die sich durch dasAuftreten zahlreicher floristischer und faunistischerBesonderheiten wie z.B. Steinschmätzer, Raubwür-ger und den Apollofalter auszeichnet.
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Schutzgutkarte Arten und Lebensräume -Ausschnitt nördliche Frankenalb
Aktuelle Lebensraumqualität
sehr hoch
hoch
bayernweit potenziell häufig
bayernweit potenziell äußerst selten oder einzigartig
bayernweit potenziell selten und/oder regional und überregio-nal einzigartig
bayernweit potenziell verbreitet, aber nicht häufig
Zielkarte Arten und Lebensräume -Ausschnitt nördliche Frankenalb
Entwicklungspotenzial für seltene und gefährdete
Lebensräume
Biotopverbundachse mit hervorragender Bedeutung
Biotopverbundachse mit besonderer Bedeutung
Textverweise für Teilräume mit spezieller Zielsetzung
Textverweise für Biotopverbundachsen
Gebiet mit hervorragender Bedeutung für die Sicherungund Entwicklung von Lebensräumen und deren Arten
Gebiet mit besonderer Bedeutung für die Sicherung undEntwicklung von Lebensräumen und deren Arten
Gebiet mit allgemeiner Bedeutung für die Entwicklung undErhaltung von Lebensräumen und deren Arten
Gebiet mit allgemeiner Bedeutung für die Entwicklung undErhaltung siedlungstypischer Lebensräume und deren Arten
BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Zielbeispiel aus dem LEK - Textauszug:
Der Traufbereich der Nördlichen Frankenalb (Alban-stieg; BV 6) soll zusammen mit den Talhängen in derNördlichen Frankenalb (BV 7) in ihrer Funktion alslandesweit bedeutsame Biotopverbundachsengestärkt werden. Innerhalb dieser Hauptachsen solldie Biotopverbundfunktion vor allem für Artenstrukturreicher Kulturlandschaften und naturnaherLaub- und Mischwälder sowie insbesondere derTrockenstandorte und noch intakter Quell- undBachlebensräume gefördert werden.
Wiesental in der Nördlichen Frankenalb mit herausragenderBedeutung für den Biotopverbund
gering
sehr gering
mittel
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4.6 VORLAND DER NÖRDLICHENFRANKENALB (112)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Der am Fuß des Albanstiegs gelegene Landschaftsraumist durch ein flachwelliges Relief gekennzeichnet. Erweist am Westrand eine merkliche Hangstufe zu denTalräumen von Main und Regnitz auf. Die Oberflächewird hauptsächlich von Tonsteinen des Lias gebildet. DieBachtäler sind im Liasbereich nur wenig eingetieft; amWestrand hingegen, im Bereich anderer Schichten,gehen die Talräume in Kerbtäler mit steilen Hängen über.Eine Sonderstellung nimmt das Wiesenttal ein, das sichdurchgehend tief in das Vorland und die Albhochflächeeingeschnitten hat. Zwischen der Mündung und Eber-mannstadt stellt es sich als weiter Talraum mit breitemTalboden dar. Die Entwässerung des Naturraumes erfolgtin westliche Richtung über die Regnitz und den Main.
NUTZUNG UND VEGETATION
Landwirtschaftliche Nutzung herrscht im Naturrauminsbesondere auf den überdurchschnittlich fruchtbarenLiastonen und –lehmen vor. Es überwiegt der Ackerbau.Die ursprünglich weit verbreiteten Laubwälder sindaufgrund der forstwirtschaftlichen Bevorzugung derKiefer bis auf wenige Reste verschwunden. Wälderbefinden sich vor allem auf ertragsschwachen undsteilen Lagen. Ausnahmen bilden die großen Waldflä-chen bei Forchheim und der Hauptsmoorwald. DieBiotopausstattung des Albvorlands ist insgesamt gering,manche Gebiete weisen sogar erhebliche Defizite auf.Den überwiegenden Anteil an Biotopen nehmen Gewäs-serbegleitgehölze ein. Ausgeprägte Trockenstandortesind selten. Sie kommen meist nur in Verbindung mitAbbaustellen oder kleinflächig am Waldrand vor.
Weiterhin sind noch einige kleinere wertvolle Au- undFeucht- bzw. Nasswiesenkomplexe mit überregionalerBedeutung anzutreffen, wie die Sendelbachaue imHauptsmoorwald (wenig beeinträchtigte Bachaue mitAuwäldern und Nasswiesen) und die Grumbachaue mitkleinen Nasswiesenvorkommen. Größere Feuchtgebietesind bis auf das Wiesenttal sehr selten. Zu den wertvolle-ren Bachläufen mit seltenen und gefährdeten Fischartenzählen der Steinbach im Hauptsmoorwald, der Lauter-bach und der Kellbach. In Feuerletten-Gebieten kommen
ZIELE UND MASSNAHMEN
• Bei der weiteren Entwicklung der Kulturlandschaftsoll die Ablesbarkeit der Geschichte insbesondere inForm der charakteristischen historischen Kulturland-schaftselemente der Frankenalb und des Albvorlan-des nicht beeinträchtigt werden. Zur Erhaltung derhistorischen Zeugnisse sollen traditionelle Nut-zungsformen möglichst beibehalten und bei Bedarfgeeignete Pflegemaßnahmen ergriffen werden.
• Die stadtnahen Gebiete im Osten von Bamberg miteiner hervorragenden Bedeutung für die Nah- undFeierabenderholung, sollen erhalten und gesichertwerden. Insbesondere großflächige Wälder sollen inStadtnähe als geschlossene Waldgebiete undlärmarme Räume erhalten und in ihrer Erholungs-funktion optimiert werden.
• Umwandlung nicht standorttypischer und nadelholz-dominierter Bestände in vielfältige und strukturrei-che Laub- und Mischwälder. Insbesondere Entwick-lung der Wälder mit hoher Bedeutung für diestadtnahe Erholung hinsichtlich ihrer Naturnähe undStrukturvielfalt; attraktive Anbindung der Wälderüber Fuß- und Radwege.
• Einer Verbuschung oder Aufforstung von Wiesentä-lern, Lichtungen oder anderen traditionell offenenTeilflächen soll entgegengewirkt werden.
Albvorland bei Pettensiedel
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
auch Teiche (z.T. mit Laubfrosch, Knoblauchkröte) vor, dieteils noch gut ausgebildete Verlandungs- und Feuchtbe-reiche aufweisen. Im Süden der Region sind auf denHangschuttbereichen und den leichteren Böden derHanglagen Obstanlagen, Hecken und Feldgehölzeprägend.
BESONDERHEITEN
o Reste natürlicher Waldgesellschaften wie Sternmie-ren-Eichen-Hainbuchenwald (in Bayern vom Ausster-ben bedroht!) sowie kleinere Erlen-Eschen-Feucht-wälder an Fließgewässern und in Quellmulden.
o Der Kulturlandschaftsraum „Albvorland, Jura, Egger-bachtal, Eggolsheim“, mit hoher historischer Aussa-gekraft und zahlreichen Zeugnissen des traditionellenObstbaus sowie der Obstverwertung; mit charakteri-stisch gesäumten Ackerterrassen wie z.B. an denHängen des Eggerbachtales.
o Das Wiesenttal im Bereich des Albvorlands alslandesweit bedeutsames Wiesenbrütergebiet mitVorkommen des Wachtelkönigs.
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BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Die in diesem Naturraum liegenden Wälder haben einebesondere Bedeutung für den regionalen Klimaschutz.Es handelt sich um Waldbereiche, die im Umfeld dergrößeren Siedlungsgebiete (Forchheim, Bamberg),sowie entlang der intensiv genutzten Talräume desMains und der Regnitz liegen. Als wichtige Frischluft-entstehungsgebiete und teilweise wärmeklimatischeAusgleichsräume soll ihnen ein besonderer Schutzzukommen. Insbesondere sollen die dargestelltenWälder in ihrer Fläche nicht verkleinert, durch Straßen,Freileitungen oder Ver- und Entsorgungstrassen nichtweiter zerschnitten und hierdurch in ihrer klimatischenAusgleichsfunktion nicht beeinträchtigt werden.
Weiterhin haben Teilbereiche des Naturraumes einebesondere Bedeutung als Regionaler Grünzug.
Zielkarte Luft/KlimaAusschnitt: Wälder östlich Bamberg - Klimaschutz
Karte SicherungsinstrumenteAusschnitt: Wälder östlich Bamberg - Regionaler Grünzug
Gebiete mit hervorragenderhervorragenderhervorragenderhervorragenderhervorragenderBedeutung für den Kalt- undFrischlufttransport
Gebiete mit besondererbesondererbesondererbesondererbesondererBedeutung für den Kalt- undFrischlufttransportGebiete mit besondererbesondererbesondererbesondererbesondererBedeutung als Kaltluft-entstehungsgebiet
Waldgebiet mit besondererbesondererbesondererbesondererbesondererBedeutung für den Klimaschutz
Siedlungsgebiet, in dem derVerbesserung der bioklima-tischen Situation eine beson-beson-beson-beson-beson-derederederederedere Bedeutung zukommt
Siedlungsgebiet, in dem derVerbesserung der bioklima-tischen Situation eine allge-allge-allge-allge-allge-meinemeinemeinemeinemeine Bedeutung zukommt
Textauszug aus dem LEK:
Regionaler Grünzug:
„Stadtnahe Wälder und
Kulturlandschaften um
Bamberg“ (Gz10)
Diese überwiegend bewalde-ten Gebiete weisen einehervorragende Bedeutung fürdie Nah- und Feierabenderho-lung auf, insbesondere wegenihrer naturräumlich bedingtenUnterschiede, ihres vielfältigenVegetationsbestandes undihres erlebnisförderndenReliefs. (...) Mit hoher Prioritätsollten ein Vordringen städti-scher Siedlungsflächen oderweitere Zerschneidungendurch Infrastrukturmaßnahmenvermieden werden.
Regionaler Grünzug
Blick auf den Hauptsmoorwald Richtung Bamberg
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ZIELE UND MASSNAHMEN
• Nieder- und Mittelwälder sollen erhalten und intraditioneller Weise weiterbewirtschaftet werden;ggf. sind historische Wirtschaftsweisen zufördern. Insbesondere in Staatsforsten sollen ingeeigneten Waldgebieten historische Waldnut-zungsformen wiederbelebt werden. Im Privatwaldsoll eine entsprechende Beratung unter Einsatzvon Fördermitteln stattfinden.
• In erosionsgefährdeten Gebieten (zwischen Itz u.Main) sollen Bodenverluste vermindert werden;Durchführung erosionsmindernder Maßnahmenu.a. auch bei Verfahren der Ländlichen Entwick-lung wie z.B.
- Anlage und Erneuerung von hangparallelenHochrainen, Feldgehölzen, Streuobst etc.,
- Erhaltung und nach Möglichkeit Schaffung vonGrünlandstreifen in der Feldflur,
- Verkürzung der Schlaglänge,- Beibehaltung bzw. Ausdehnung von Grünland-
und Waldnutzung,- Anbau von Zwischenfrüchten, Untersaaten,- schonende Bodenbearbeitung.
• Die Maintalhänge mit den herausragendenBauwerken Kloster Banz und der WallfahrtskircheVierzehnheiligen sind von Bebauung freizuhalten,um die herausragende landschaftsästhetischeWirkung dieses Ensembles zu bewahren. DieNaturnähe der Wälder sowie die Strukturvielfaltder offenen Hanglagen sollen erhalten undweiterentwickelt werden.
4.7 ITZ-BAUNACH-HÜGELLAND (117)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Das Itz-Baunach-Hügelland ist eine stark wellige, reichgegliederte, hügelige Keuper-Landschaft, die an derNordostgrenze von den Bruchschollen-Kuppen der„Kulmbach-Eisfelder Störungszone“ um ca. 50 müberragt wird. Nach Nordosten fallen diese Kuppen steilzum „Neustadt-Sonneberger Becken“ hin ab. In denTälern (z.B. Maintal, Itzgrund, Baunachtal) findet manreiche Sand- und Schotterablagerungen. Die Hochflächenhaben ein weniger bewegtes Relief. Vereinzelt sind aberKuppen und Plateaus vorhanden, von denen die Eierber-ge und Banzer Berge die markantesten Beispiele sind.
Typisch für das Itz-Baunach-Hügelland ist ein dichtesGewässernetz, wobei die Entwässerung in südlicheRichtung über Itz, Baunach und Rodach zum Mainerfolgt. Der Itzgrund hat noch eine regelmäßig überflute-te Aue.
NUTZUNG UND VEGETATION
Die höheren Bergrücken und Hänge sind meist bewaldet,mit hohem Nadelholzanteil. In den übrigen Bereichen derHöhenlagen dominiert Ackerbau, während großflächigeGrünlandbereiche die Täler prägen. Bei Ziegelsdorf wirdTon gewonnen.
Wertvolle Lebensräume auf mageren und trockenenStandorten kommen v.a. im Bereich der Bruchschollen-kuppen und an südexponierten Hängen des Maintalsvor. Besonders hervorzuheben sind die Felsfluren undHalbtrockenrasen am Graitzer Spitzberg sowie dieHänge entlang des Maintals. Einige thermophilePflanzengesellschaften erreichen an den Steilhängenihre östliche Verbreitungsgrenze. Bemerkenswert istauch das Vorkommen des vom Aussterben bedrohtenGlatten Labkrauts.
Die Talräume von Itz und Baunach mit ihren großflächi-gen Grünlandgebieten stellen wichtige Verbundachsen,Wiesenbrütergebiete (u.a. Weißstorch) und Rastplätzefür den Vogelzug dar. An Rodach (z. Itz), Kreck undAlster finden sich überregional bedeutsame Gewässer-abschnitte mit Vorkommen hochgradig gefährdeterFischarten und der Bachmuschel.
BESONDERHEITEN
o Große geschlossene Waldgebiete mit naturschutz-fachlich überregionaler Bedeutung wie der BanzerWald und die Eierberge mit noch traditionell bewirt-schafteten Mittelwäldern (mehrere vom Aussterbenbedrohte Tag-, Nacht- und Kleinschmetterlinge).
o Ein Teich südlich Trübenbach (Weidhausen b.Coburg) als Lebensraum einer der größten Knob-lauchkröten-Populationen in Bayern.
o Der Kraiberg nördlich Baunach mit Hecken, Streu-obstflächen, Brachflächen, Gebüschen und extensivgenutzten Grünlandflächen; (bundes- und landesweitvom Aussterben bedrohte Hautflügler-Arten).
o Feuchtgebietskomplexe in den Tälern des Schney-bachs und des Bieberbachs mit Laubfroschvorkom-men im Waldgebiet nördlich Lichtenfels.
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
Streuobstäcker am Kraiberg nördlich von Baunach
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Oberes Maintal mit Blick auf Vierzehnheiligen und Kloster Banz
BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Die Maintalhänge mit den berühmten BauwerkenKloster Banz und der auf der gegenüber liegenden Seitedes Maintals gelegenen Wallfahrtskirche Vierzehnheili-gen sind zusammen mit dem Staffelberg die Kernstückedes als „Gottesgarten am Obermain“ bezeichnetenLandschaftsausschnitts. Dabei handelt es sich um einestark ideell geprägte Kulturlandschaft. Die landschafts-ästhetische Wirkung dieses Bereichs geht in ersterLinie von der bewusst komponierten Wechselwirkungzwischen den Bauwerken und der umgebendenLandschaft aus. Daher ist es von entscheidenderBedeutung, dass die beherrschende Wirkung derbeiden Sakralbauten nicht beeinträchtigt wird. Maßnah-men, die zu konkurrierenden Blickfängen führen (impositiven wie im negativen Sinn) würden die Gesamt-wirkung des Landschaftskunstwerks vermindern. DieWirkung der Gebäude wird von der umgebendenLandschaft getragen. Je höher die landschaftsästheti-sche Qualität des Umfeldes ist, desto größer ist dieGesamtwirkung.
Zielkarte Landschaftsbild und LandschaftserlebenAusschnitt Maintalhänge
Siedlungsgebiet, mit besonderer Bedeutung für dieErhaltung und Entwicklung städtischer Erholungsflächen
Gebiet mit einer besonderen Bedeutung für die Erhaltungund Entwicklung einer ruhigen naturbezogenen Erholung
Gebiet mit hervorragender Bedeutung für die Sicherung undEntwicklung des Landschaftsbildes/-erlebens
Erhalt herausragender naturkundlicher Anziehungspunkte
Erhalt von Sichtbeziehungen zu fernwirksamenOrientierungspunkten
Zielbeispiele aus dem LEK - Textauszug:
L VII 2 - Landschaftsbild
E VII 2 - Landschaftserleben
An den Hängen des Maintals um Kloster Banz undVierzehnheiligen sollen die Naturnähe der Wäldersowie die Strukturvielfalt der offenen Hanglagenerhalten und entwickelt werden. Jede Beeinträchti-gung der landschaftsbestimmenden Wirkung derbeiden Sakralbauten soll verhindert werden. EineBebauung der Hanglagen in diesem Talabschnitt sollnicht erfolgen.
L V 9 - Landschaftsbild
Das großflächige Waldgebiet nördlich Lichtenfels, derBanzer Wald und der Daschendorfer Forst sollen alsgeschlossene Waldgebiete erhalten und zur Optimie-rung ihrer Bedeutung für das Landschaftsbild in ihrerStrukturvielfalt und Naturnähe entwickelt werden.Nicht standorttypische, nadelholzdominierte Beständesollen langfristig in vielfältige und strukturreiche Laub-und Mischwälder umgewandelt werden. Einer Verbu-schung oder Aufforstung von Wiesentälern, Lichtun-gen oder anderen traditionell offenen Teilflächen sollentgegengewirkt werden.
Gebiet mit besonderer Bedeutung für die Sicherung undEntwicklung des Landschaftsbildes/-erlebens
Großflächige Erholungswälder
Gebiet mit hervorragender Bedeutung für die Sicherungeiner ruhigen naturbezogenen Erholung
Gebiet mit hervorragender Bedeutung für die Sicherungeiner stadtnahen naturbezogenen Erholung
Gebiet mit allgemeiner Bedeutung für die Sicherung undEntwicklung des Landschaftsbildes/-erlebens
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ZIELE UND MASSNAHMEN
• Eine Inanspruchnahme der Flugsandgebiete undSandböden im Maintal durch Versiegelung,Überbauung und Bodenabbau soll vermiedenwerden (potenzielle Kiefernwald- und Halbtrocken-rasenstandorte) . Extensive Nutzungen sind zuerhalten bzw. zu fördern.
• In den großflächig unzerschnittenen Wäldern derHaßberge gilt es Beeinträchtigungen der ruhigen,naturbezogenen Erholungsnutzung durch Lärmeinflüs-se zu vermeiden. Erhaltung der Erlebniswirksamkeitdieser Wälder durch den geschlossenen, unzerschnit-tenen Charakter und ihre hohe Strukturvielfalt.
• Großflächigere, nadelholzdominierte Waldbestän-de sollen langfristig in Wälder mit überwiegendLaubholz umgewandelt werden; Abstimmung mitden Zielen des Arten- und Biotopschutzes beianstehendem Sand und Sand-Kiefernwäldern.
• Erhaltung der Trockenstandorte an südexponier-ten, steilen Hanglagen des Maintals und Stärkungals bayernweit bedeutsame Trockenverbundachsefür trockenheits- und wärmeliebende Arten;naturschutzrechtliche Sicherung wichtiger Trocken-standorte einschließlich der Saumbereiche undnaturnahen Waldbereiche.
• Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und dervisuellen Leitstruktur des Steilanstieges derHaßberge am Rand des Maintals durch fernwirksa-me Eingriffe, Bauwerke und technische Anlagen(z.B. Windkraftanlagen) sollen vermieden werden.
4.8 HASSBERGE (116)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Die bewaldeten Höhenzüge steigen steil bis 140 m ausdem Maintal auf. Am Südrand und Ostrand bildet dermarkant ausgeprägte Traufbereich der Haßberge eineklare Grenze zum Maintal. Der Traufbereich ist durcheine hohe Standortvielfalt infolge eines kleinräumigenWechsels des geologischen Untergrundes sowie derFeuchtigkeits- und Temperaturverhältnisse geprägt. Diehöchsten Erhebungen liegen in der Region bei 400 –440 m. Die Schichten des Keupers, weisen durch dasdichte Gewässernetz ein lebhaftes Relief auf. DieEntwässerung erfolgt innerhalb der Region in östlicheRichtung zur Baunach, nur ein kleiner Teilbereich imäußersten Süden entwässert direkt in den Main.
NUTZUNG UND VEGETATION
Auf den Höhenrücken der Haßberge bestimmenausgedehnte Wälder das Bild. Die Talzüge und Hängesind größtenteils landwirtschaftlich genutzt, wobeiGrünlandgebiete meist nur kleinflächig in den Bachauenvorkommen. Die Siedlungen liegen in den Tälern.
Im Traufbereich an den Südhängen zum Maintal führtedie hohe Standortvielfalt und der kleinräumige Nutzungs-wechsel zu einer sehr strukturreichen Kulturlandschaftmit äußerst wertvollen Biotopkomplexen und Artenvor-kommen. Typische Lebensräume sind Magerwiesen undHalbtrockenrasen sowie Streuobstflächen, die früher teilsals Weinberge genutzt waren. Neben einzelnen beste-henden Weinbergen sind aufgelassene Weinberge undObstkulturen von einem Mosaik verschiedener Sukzessi-onsstadien mit Hecken, Gebüschen und Altgras geprägt.
Ebenso wie die großflächigen Waldgebiete auf derHochfläche sind für die Haßberge zahlreiche kleinereBachläufe mit begleitenden Gehölz- und Staudensäu-men sowie kleinere Feuchtwälder typisch. Einige engeWiesentälchen mit begleitenden Feuchtflächen sowienaturnahe Quellen und Bachoberläufe sind von beson-derer naturschutzfachlicher Bedeutung.
Nach Osten nimmt der Waldanteil in den Haßbergen zu.Kleinflächig kommen edelholzreiche Hangwälder ansteilen Hängen und erlen-/eschenreiche Feucht- und
Auwälder an Bächen und Quellbereichen vor. Vereinzeltgibt es auch naturnahe Laubwälder mit alten Eichen. ImÜbrigen dominieren Kiefern- und Fichtenforste.
BESONDERHEITEN
o Die „Hänge am Spitzlberg und Kunkelsbühl“ mitEichen-Hainbuchenwald, Hecken, Gebüschen,Halbtrockenrasen und Sandmagerrasen sowiewärmeliebenden Säumen (NSG).
o Flugsandgebiete am südlichen Rand der Haßberge;meist stark isolierte Sandstandorte mit stark gefähr-deten oder vom Aussterben bedrohten Arten; u. a.Sand-Kiefernwälder von überregionaler Bedeutung.
o Einige besonders schutzwürdige Magerrasenund -wiesen an den Hängen des Lautertals.
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
Typische Landschaft der Haßberge
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BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Die Karten „Sonstige Nutzungen und Funktionen“vermitteln einen Überblick über die Inanspruchnahmeder Landschaft durch lineare Infrastruktureinrichtungenund den von ihnen ausgehenden Belastungen (Zer-schneidungen, Lärm- und Schadstoffemissionen), überdie Verteilung von großtechnischen Anlagen der Ver-und Entsorgung, Freizeit- und Erholungseinrichtungen,wasserwirtschaftlichen Nutzungen, Schutzgebieten desNaturschutzes sowie von Vorrang- und Vorbehaltsgebie-ten für Rohstoffabbau und Wasserwirtschaft.
Der Kartenausschnitt macht deutlich, dass der Natur-raum Haßberge nur am Rand von infrastrukturellenEinrichtungen tangiert wird und als störungsarmerRaum bezeichnet werden kann.Der größte Teil des in der Region Oberfranken-Westliegenden Naturraumes ist bereits als Landschafts-schutzgebiet ausgewiesen. Insbesondere die ausge-dehnten strukturreichen Wälder unterstreichen seinebesondere Bedeutung für die naturbezogene undgleichzeitig stadtnahe Erholung des Raumes Bamberg.
Karte Sonstige Nutzungen und Funktionen (a) - Ausschnitt Haßberge
Wasserwirtschaft
Wasserschutzgebiet Zone III
Wasserschutzgebiet Zone IIIB
Vorranggebiet Trinkwasserschutz
SchutzgebieteNaturschutzgebiet (mit Schutzge-biets-Nr.) Bestand/Planung
LandschaftsschutzgebietBestand/Planung
Freizeit und Erholung
Zeltplatz
Fortswirtschaft
Sportfischerei
Biotopentwicklung (ÖkologischeAusgleichsflächen)
Gewässer mit Badenutzung u.Wassersport
Vorbehaltsgebiet Trinkwasserschutz
Naturpark (Außengrenze)
NATURA 2000-Gebiete
Geschützter LandschaftsbestandteilBestand/Planung
Segel- u. Sportflugplatz
Sanierung von Landschaftsschäden/Rekultivierung für
Geschützter Landschaftsbestandteilkleiner 5 ha
Zum Maintal hin gewinnen aber auch Rekultivierungsflä-chen zur Sanierung von Landschaftsschäden sowieTrinkwasserschutzgebiete und Freizeiteinrichtungen anBedeutung.
Südlicher Haßbergerand mit ausgedehnten Wäldern inSiedlungsnähe
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ZIELE UND MASSNAHMEN
• Erhaltung der großflächig zusammenhängendenWaldgebiete und weitere ökologische Optimie-rung u.a. der naturnahen, wenig beeinflusstenBachtäler.
• Erhaltung der großflächigen, unzerschnittenenund strukturreichen Laub- und Mischwälder unterdem Aspekt der Erlebniswirksamkeit und Erho-lungseignung. Eingriffe, die besondere Waldbe-stände mit ungewöhnlichen und erlebnisreichenWaldbildern wie z.B. Auwaldreste entlang derBäche oder ehemalige Mittelwälder nachhaltigverändern oder beeinträchtigen oder zu einervisuellen Zerschneidung führen, sollen vermiedenwerden.
• Nicht standorttypische, nadelholzdominierteWaldbestände sollen langfristig in vielfältige undstrukturreiche Laub- und Mischwälder umgewan-delt werden.
• Einer Verbuschung oder Aufforstung von Wiesen-tälern, Lichtungen oder anderen traditionelloffenen Teilflächen soll entgegengewirkt werden.Damit soll auch die Landschaftsbildqualität unddie Erholungseignung erhalten werden.
4.9 STEIGERWALD (115)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Im Steigerwald überwiegt der Sandsteinkeuper. Aneinigen Talhängen und am Steigerwaldtrauf werdenauch Schichten des Gipskeupers angeschnitten. DerÜbergang zum Mittelfränkischen Becken ist fließend.Die Steigerwaldtäler bewirken die Auflösung derKeuperplatte in schmaler und flacher werdende Rückenund Riedel von West nach Ost. Im Norden fällt dasKeuperbergland mit einer Steilstufe zum Maintal ab.Die wichtigsten Fließgewässer sind Aurach, RauheEbrach, Mittelebrach und Reiche Ebrach. Sie entwäs-sern in nahezu parallel verlaufenden Tälern nach Ostenzur Regnitz. Das überwiegend schwache Gefälle derTäler führt zu charakteristischen Mäanderstrecken derFließgewässer und zu relativ häufigen Überschwem-mungen der Auen.
NUTZUNG UND VEGETATION
Die relativ dünne Besiedlung beschränkt sich auf die Täler.In den breiten Tälern dominiert über weite Bereiche Grün-landnutzung, während die Höhenrücken meist bewaldetsind. Ackernutzung ist nur auf den stärker wasserstauen-den, tonig-lehmigen und besser nährstoffversorgtenBöden der unteren Hanglagen möglich.
Der Steilanstieg des Steigerwaldtraufs (Maintalhänge)ist neben Waldbeständen durch größere Hecken- undStreuobstgebiete mit Salbei-Glatthaferwiesen, Magerra-sen und Säumen gekennzeichnet. Diese strukturreicheKulturlandschaft weist eine hohe Bedeutung für selteneund gefährdete Arten auf. Die wärmeliebenden Saum-gesellschaften stellen weitere schutzwürdige Lebens-räume dieser vielfältigen Landschaft dar. Der Steiger-waldtrauf bildet zusammen mit dem Haßbergetraufgute Voraussetzungen für Biotopverbundsysteme vonHecken- und Streuobstgebieten und damit eine wichti-ge Wanderachse für zahlreiche bedrohte Arten.
Bei den großflächigen Waldgebieten handelt es sichvielfach um artenarme Kiefernforste; nach Westennimmt der Laubholzanteil jedoch deutlich zu. Dort tretenausgedehnte naturnahe Buchen- und Buchen-Eichen-wälder auf.
Hervorzuheben sind naturnahe Bachläufe mit Wiesentä-lern, Feuchtgebieten und Auwäldern in den Tälern vonAurach, Rauher Ebrach und Mittelebrach, die durchmäandrierende Bachläufe und überwiegend grünlandge-nutzte Auen bestimmt sind. Das breitere Tal der Rei-chen Ebrach weist ertragreichere Böden auf undunterliegt einer intensiveren Nutzung.
BESONDERHEITEN
o Großräumige naturnahe Waldlebensräume mitseltenen und gefährdeten Arten z.B. Rauhfußkauz,Bechsteinfledermaus, Specht- und Eulenarten vonbundesweiter Bedeutung.
o Hohe Wasserqualität der Quellen und Bachoberläufemit zahlreichen besonderen Arten, wie z.B. Bachfo-relle, Elritze oder Bachneunauge; Quell- und Nieder-moorreste sowie seggenreiche Nasswiesen,Großseggen- und Hochstaudenbestände an denOberläufen. Sumpfschrecken-Population!
o Viele Teiche in den Tälern des nördlichen Steigerwal-des mit stark gefährdeten oder sogar vom Ausster-ben bedrohten Amphibienarten wie Knoblauchkröte,Kammmolch und Moorfrosch.
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
Steigerwald-Landschaft mit hohem Nadelwaldanteil
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BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Die Umwandlung nicht standorttypischer und nadelholz-dominierter Waldbestände des Steigerwaldes ist nichtnur im Hinblick auf den Arten- und Biotopschutz sowiedie naturbezogene Erholung anzustreben, sondern auchhinsichtlich der Versauerungsgefährdung der Böden.Säurebildende Stoffe wie v.a. Schwefel- und Stickstoff-verbindungen wirken auf Waldökosysteme ein undfördern die Bodenversauerung. In der Region 4 sind dieatmosphärischen Säureeinträge vergleichsweise hoch.In reinen Nadelwaldkomplexen werden dabei in höhe-rem Maße als in Laubwäldern diese Schadstoffe ausder Luft ausgefiltert. Beeinträchtigungen in Form vonBodenversauerung sind daher insbesondere in Nadel-wäldern vornehmlich auf Standorten mit geringemVersauerungswiderstand wie v.a. in Grauwacke-,Buntsandstein-, Doggersandstein-, Keupersand-,Flugsand- und Rhät-Gebieten möglich. Dies trifft somitgroßflächig auf die Nadelwälder der Keupersandgebie-te im Steigerwald zu. Deshalb ist neben der Förderung
Konfliktkarte Boden und KlimaAusschnitt: Gebiete mit größeren Nadelwald- und Mischwaldbeständen nördlich und südlich Burgwindheim
Konfliktbeispiel aus dem LEK - Textauszug:
Stoffeinträge unter Wald -
atmosphärische Stoffeinträge
Insgesamt zeigt die Versauerungsgefährdung einedeutliche räumliche Schwerpunktbildung. In dengenannten, großflächig gefährdeten Nadelwaldgebie-ten besteht ein erheblicher Handlungsbedarf imHinblick auf den Umbau in standortheimischeLaubmischwälder. Der größte Effekt zur Verminde-rung der Versauerungsgefährdung ist allerdings durchüberregionale Maßnahmen zu erzielen: durch deutli-che Reduzierung v.a. des Schwermetall-, Stickstoff-und Schwefelausstoßes und damit der atmosphäri-schen Säuredepositionen.
Mögliche Beeinträchtigungen bzw. Verlust der
Bodenfunktionen durch
Stoffeinträge bzw. Versauerungsgefährdung
überwiegend hoch
überwiegend mittel
überwiegend gering Mögliche Beeinträchtigungen von Luft und Klima
durch
zeitweilig höhere Schadstoffbelastung in inversions-gefährdeten Lagen
standortheimischer Laubmischwälder auch eine Vermin-derung des Schadstoffausstoßes in der Region 4 zuunterstützen.
Mögliche Beeinträchtigungen bzw. Verlust der
Bodenfunktionen durch
Erosion
überwiegend hoch
überwiegend mittel
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ZIELE UND MASSNAHMEN
• Die intakten und weniger beeinträchtigten Auen-funktionsräume der Flüsse und Bäche sollenerhalten und – soweit nötig – optimiert werden.Insbesondere soll ihre Funktion als natürlicheHochwasserrückhalteräume vor Bebauunggeschützt werden (z.B. Talabschnitte der Aurach,der Rauhen und Reichen Ebrach).
• Nicht mehr an das Abflussregime angeschlosseneAuenfunktionsräume sollen durch geeigneteMaßnahmen, wie z.B. die Verlängerung derFließgewässerstrecke bei gleichzeitiger Abfla-chung des Sohlgefälles reaktiviert werden.
• Zur Vermeidung von Bodenerosion und Schad-stoffeinträgen in die Fließgewässer soll auf dieErhaltung einer standortangepassten Bodennut-zung, wie z. B. extensives Grünland oder Auwald,hingewirkt werden.
• Erhaltung der wertvollen Lebensräume in denAuen und an den Talhängen der Aurach, derRauhen Ebrach, der Mittelebrach, der ReichenEbrach und der Aisch als wichtige naturraumüber-greifende Biotopverbundachsen zum Regnitztal;Stärkung und Optimierung ihrer Biotopverbund-funktion durch Förderung extensiver Nutzungsfor-men, naturbetonter Strukturen sowie der Durch-gängigkeit der Fließgewässer.
4.10 MITTELFRÄNKISCHES BECKEN (113)
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Im Mittelfränkischen Becken überwiegt der Sandstein-keuper. Weite, nahezu parallel verlaufende Talräumegliedern die leicht nach Osten geneigte Keuperplatte inflache und regelmäßige Riedel. Im Osten überragen dieLiaskuppen des Michelsberger Waldes, des Bruderwal-des, des Distelbergs sowie des Mainbergs als Zeugen-berge das Keuperhügelland. Die „Schnaider Liasinsel“und die „Untere Mark“ bilden hochflächenartigeBereiche. Zum Regnitztal hin fällt die Keuperplatte ineiner markanten Steilstufe ab. Die Entwässerung erfolgtin östliche Richtung durch die Seitenzuflüsse derRegnitz.
NUTZUNG UND VEGETATION
Die intensive landwirtschaftliche Nutzung überwiegt imgesamten Naturraum. Lediglich die steileren Hanglagensowie die Kuppenlagen sind bewaldet. Die Flussauensind von intensiver Grünlandnutzung geprägt, währendaußerhalb der Überschwemmungsbereiche ebenso wieim Hügelland Ackernutzung vorherrscht. Als großflächi-ges Waldgebiet liegt der Staatsforst „Untere Mark“westlich von Forchheim. Dort sind Fichte und Kiefer dievorherrschenden Baumarten, im Zentrum kommen aberauch großflächige Mischwälder, teils reine Laubwäldervor. Am Ostrand leiten gut entwickelte Waldsäume,reichstrukturierte Heckengebiete und Obstwiesen insRegnitztal über.
Die Feuchtgebiete stellen im Naturraum den bedeu-tendsten Lebensraumtyp dar. Vor allem die Fließgewäs-ser mit ihren Auen gelten als wertvollste Landschafts-teile mit höherer Biotopdichte. Die Flüsse und Bächemäandrieren naturnah und werden z.T. noch vonhochgradig gefährdeten Fischarten besiedelt. In einigenWiesentälern kommen auch Wiesenbrüter und derWeißstorch vor. Besondere Bedeutung gewinnen indiesem Zusammenhang auch die Karpfenteiche imAischgrund. Der Aischgrund ist geprägt durch dennaturnahen Flusslauf mit gewässerbegleitendemGehölzsaum, durch Feuchtwiesen und Hochstaudenflu-ren sowie Altwässer und Flutmulden.
Bedeutsame Trockenstandorte sind im Naturraum eherselten; allerdings sind die Sandrasen und lichtenKiefernwälder auf Sanddünen südwestlich von Hirschaidvon überregionaler Bedeutung.
BESONDERHEITEN
o Teiche im Südwesten am südlichen Rand desLandkreises Bamberg (Ausläufer des HöchstadterKarpfen-Weihergebietes).
o Hecken- und Streuobstgebiete südlich Viereth mitüberregionaler Bedeutung.
o Verbreitungsschwerpunkt des weltweit gefährdetenHaarlaichkrauts im Mittelfränkischen Becken.
o Überregional und landesweit bedeutsame Trockenle-bensräume auf Sand wie Wintergrün-Sandkiefern-wälder u. Sandmagerrasen nördlich des Aisch-grunds, z.T. in Verbindung mit Sandabbau.
Lage des Naturrau-mes in der RegionOberfranken-West
Flachwellige Ackerstandorte des Mittelfränkischen Beckensbei Burgebrach
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BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESEN NATURRAUM
Am Beispiel des Schutzgutes Arten und Lebensräumesollen einige Beeinträchtigungen und Nutzungskonflikteim Mittelfränkischen Becken dargestellt werden. BeimSchutzgut Arten und Lebensräume werden die Beein-trächtigungen hinsichtlich der aktuellen Lebensraum-qualität sowie hinsichtlich des Entwicklungspotenzialesfür seltene und gefährdete Lebensräume untersucht. ImFolgenden werden Beeinträchtigungen durch Verkehrund durch Stoffeinträge aus der Landwirtschaft vorge-stellt, weitere Konfliktbeispiele sind im Kap. 6.4 S. 46enthalten.
Von Verkehrsanlagen gehen im Wesentlichen Beein-trächtigungen für Arten und Lebensräume in Folge von
• Flächenversiegelung,• Schadstoffausstoß und• Flächenzerschneidung aus.
Beeinträchtigungen aus der Landwirtschaft erfolgenüberwiegend über Stoffeinträge durch den Einsatz vonDüngern und Pflanzenschutzmitteln u.a. bei großflächi-gen Monokulturen. Von überdurchschnittlich hohenStoffeinträgen wird z. B. bei intensivem Obstanbauausgegangen. Hier besteht grundsätzlich ein hohesRisiko, dass naturbetonte Lebensräume oder dasEntwicklungspotenzial für seltene und gefährdeteLebensräume nachhaltig beeinträchtigt werden (z.B.Eutrophierung, Biozideintrag).
Konfliktkarte Arten und LebensräumeAusschnitt: Raum nordwestlich Forchheim
Mögliche Beeinträchtigung
der aktuellen Lebensraumqualitätdurch Stoffeinträge aus der LW
überwiegend hoch
überwiegend mittel
überwiegend gering
des Entwicklungspotenzials fürseltene u. gefährdete Lebensräumedurch Stoffeinträge aus der LW
überwiegend hoch
überwiegend mittel
der aktuellen Lebensraumqualität unddes Entwicklungspotenzials durch
geplante Flächenverluste (Verkehr,Siedlung, Abbau)
Infrastruktureinrichtungen mitBarrierewirkung im Umfeld von:
Gebieten mit sehr hoher Bedeutung
Wiesenbrütergebieten
rastenden Zug- und Wasservögeln
durch eingeschränkte Durchlässig-keit von Fließgewässern
Konfliktbeispiel aus dem LEK - Textauszug:
Stoffeinträge aus der Landwirtschaft (LW) -Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln;großflächige Monokulturen
Gebiete mit Beeinträchtigungsrisiko für die aktuelleLebensraumqualität liegen im Bereich einigerTalräume und bei Hallerndorf sowie insbesondere inden Tälern der Rauhen Ebrach und Mittelebrach;außerdem ein größerer Bereich südlich Hirschaid amÜbergang zum Regnitztal.
Eine angepasste Nutzung der Aue beugt Stoffeinträgen inangrenzende Gewässerlebensräume vor (Aischtal bei Willersdorf)
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ZIELE UND MASSNAHMEN
• Innerhalb der Auenfunktionsräume sollen Bödenim Überschwemmungsbereich erhalten werden.Wo möglich soll eine Regenerierung von Auenbö-den, z.B. durch Rücknahme von Entwässerungen,Wiederherstellung oder -anschluss wechselfeuch-ter Flutrinnen, erfolgen.
• Erhaltung der außergewöhnlichen Trockenstand-orte im Regnitztal. Entsprechende Gestaltungs-maßnahmen und Belassen offener Sand- undKiesflächen für neue sekundäreTrockenstandorte.
• An der Regnitz sollen insbesondere unterhalb derAischmündung naturnahe Uferstrecken, eingewässertypischer Uferbewuchs sowie Laufver-längerungen zur Verbesserung der gewässertypi-schen Eigendynamik geschaffen werden.
• Im Maintal im Bereich der Bundeswasserstraßesollen ausgehend von strukturreicheren Abschnit-ten Funktionselemente von Auenfunktionsräu-men geschaffen und der vorbeugende Hochwas-serschutz verbessert werden (u.a. Regenerierungehemaliger Altarme und Flutrinnen).
4.11 MAIN-REGNITZ-TALGEBIET
LANDSCHAFTLICHE CHARAKTERISTIK
Die Talebenen sind von Sand- und Schotterablagerungenmit kaum erkennbaren Terassenstufen gekennzeichnet.Main und Regnitz sind die größten Fließgewässer derRegion. Mit dem Ausbau zu einer leistungsfähigenWasserstraße im 20. Jh. gingen starke Eingriffe in dieGewässersysteme einher. Am Main erfolgte einegrundlegende Veränderung des Gewässertyps infolgedurchgehender Stauhaltung. Die Regnitz ist zwar inTeilabschnitten nicht kanalisiert, jedoch bedingt der Main-Donau-Kanal eine verringerte Wasserführung undeingeschränkte Gewässerdynamik. Im Gebiet liegenbedeutende Grundwasservorkommen, deren Qualitätjedoch durch intensive und vielfältige Nutzungsformen(u. a. Offenlegung durch Nassabbau) zunehmendgefährdet ist.
NUTZUNG UND VEGETATION
Sowohl im Maintal als auch im Regnitztal überwiegt aufden landwirtschaftlich genutzten Flächen der Ackerbauaußerhalb der Überschwemmungsbereiche. GrößereGrünlandbereiche kommen z. B. noch oberhalb derRodachmündung am Main vor, die wertvolle Feucht-und Nasswiesen mit Wiesenbrütervorkommen beherber-gen. In weiten Teilen bestimmt der großflächige Roh-stoffabbau von Sand und Kies das Bild.In beiden Flußtälern besteht durchgehend eine über-durchschnittlich hohe Siedlungs- und Infrastrukturdichte.
Trotz der intensiven Nutzungen und Eingriffe liegen inden Auen von Main und Regnitz noch Schwerpunktevieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Im Obermain-tal ist der Flusslauf überwiegend frei fließend und nurdurch einige kleine Stauwerke unterbrochen. Hier ist derMain größtenteils von Ufergehölzen gesäumt und wirddeshalb von seltenen Fischarten besiedelt. Weiter imSüden nimmt neben dem allgemeinen Siedlungs- undInfrastrukturdruck in der Aue auch der Grad der Flussre-gulierung zu. Im Zuge des Rohstoffabbaus entstand einegroße Anzahl von Baggerseen, die heute größtenteils derFreizeit- und Angelnutzung dienen; die Bereiche für denNaturschutz gelten mittlerweile vielfach als überregionalbedeutsame Vogel- und Libellenlebensräume. Aucheinige Altwässer sind charakteristisch.
Lage des Gebietes inder Region Oberfran-ken-West
Blick über das Maintal südlich Lichtenfels
Das Regnitztal hat als Gebiet der größten Lockersandvor-kommen in ganz Bayern eine landesweite Bedeutung.
BESONDERHEITEN
o Die „Herrenwiesen“ im Maintal mit typischenAuenwiesen-Ausbildungen und Grünlandgesellschaf-ten; Nahrungshabitat für den Weißstorch.
o Die Baggerseen und Auwaldreste der Mainauenördlich von Bamberg als Lebensräume auentypi-scher Vogelarten; Rasthabitate für Durchzügler.
o Altwasser des Mains mit z.T. überregionaler bislandesweiter Bedeutung (z.B. Altwasser bei Dörfleins);Nassanger-Gebiet im Maintal bei Michelau i. OFr.
o Das Regnitztal als Teil der „Sandachse Franken“zwischen Weißenburg und Bamberg.
o Eine der größten Populationen der Knoblauchkrötebei Kemmern; im unteren Wiesenttal das landesweitbedeutsame Wiesenbrütergebiet mit Vorkommendes Wachtelkönigs.
o Der Hauptsmoorwald als größtes zusammenhängen-des Waldgebiet mit Kiefern- und Kiefern-Eichen-Wäldern auf Sand mit kleinen Sandrasen.
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Karte Sonstige Nutzungen und Funktionen (b) - Ausschnitt Raum Bamberg
BEISPIELHAFTE ERGEBNISSE FÜR DIESES GEBIET
Das Main-Regnitz-Talgebiet stellt die wichtigste Ent-wicklungsachse der Region Oberfranken-West dar.Entsprechend vielfältige Nutzungsansprüche, dichteBesiedlung und Infrastruktur kennzeichnen das Talge-biet. Der Kartenausschnitt macht die Notwendigkeiteiner entsprechenden Steuerung und Optimierung derNutzungen im Raum Bamberg durch die Instrumenteder Regionalplanung deutlich.
Belastung durch Straßenverkehr
Schadstoffe
mittel
Lärm
mittel
hoch
Rohstoffabbau
Vorrangfläche
NassabbauBestand/Planungflächig/punktuell
Vorbehaltsfläche
TrockenabbauBestand/Planungflächig/punktuell
Reststoffdeponie
hoch
Kläranlage
Ver- und Entsorgung
Hochspannungsleitung
WindkraftanlageBestand/Planung
WEITERE ZIELE UND MASSNAHMEN
• Im Maintal sollen naturnahe Uferstrecken, eingewässertypischer Uferbewuchs sowie Buhnen-felder geschaffen und vor dem Wellenschlag derSchiffe durch Leitwerke geschützt werden.
• Förderung der ursprünglichen Dynamik desMaintals oberhalb des Bundeswasserstraßenbe-reichs wie z.B. im Raum Unterbrunn, durchEntfernung der Uferbefestigungen sowie dieRücknahme von Laufverkürzungen (ggf. inAnlehnung an ehemalige Flussschleifen).
• Das Maintal westlich Bamberg führt durch seineLage und Form einem großen Siedlungsgebiet inbesonderer Weise Kalt- und Frischluft zu. Diesebesondere Funktion als Kalt- und Frischluftbahnsoll erhalten und gesichert werden.
• Sicherung und Stärkung des Main- und Regnitz-tales in ihrer Funktion als landesweit bedeutsa-me Biotopverbundachsen.
Windenergie
Vorrangfläche Windenergie
Vorbehaltsfläche Windenergie
Main-Donau-Kanal bei Hirschaid
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5 UMSETZUNG DES LEK
Ausschnitt aus der Karte Sicherungsinstrumente der Regionalplanung(Legende im Text S. 37)
Aufgrund der umfassenden Betrachtung bietet das LEK Oberfranken-West eineArbeitsgrundlage und räumliche Orientierung für alle landschaftsbezogenen Planun-gen, Vorhaben und Maßnahmen in der Region an.
Das Angebot richtet sich insbesondere an:• Gemeinden• den Regionalen Planungsverband Oberfranken-West• Behörden• Vorhabensträger, insbesondere im gewerblichen Bereich• Naturschutzverbände• alle Interessierten
Im Folgenden werden einige Anwendungsbeispiele für die vielfältigen Umsetzungs-möglichkeiten des LEK dargestellt.
5.1 UMSETZUNG ÜBER DIE REGIONALPLANUNGDas LEK enthält Vorschläge für die Integration ökologisch orientierter Inhalte in denRegionalplan der Region Oberfranken-West. Die Vorschläge beinhalten textliche undkartenmäßige Ziele für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung der Region
hinsichtlich Siedlungserweiterung, Infrastruktureinrichtungen, Fremdenverkehr,Rohstoffabbau und sonstiger Ressourcennutzungen. Damit kann auf der Grundlagedes LEK Oberfranken-West nicht nur das Kapitel „Natur und Landschaft“ desRegionalplans fortgeschrieben werden. Das LEK erleichtert und beschleunigt auchdie Fortschreibung anderer Fachkapitel.
Diese Vorschläge können, nach Abstimmung mit anderen Belangen, durch diebeschließenden Gremien des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-Westganz oder in Teilen in den verbindlichen Regionalplan übernommen werden. AlsZiele der Landes- und Regionalplanung werden diese Darstellungen dann verbindlichfür alle öffentlichen Planungsträger.
AKTEURE
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„Landschaftliche Vorranggebiete“
für den Arten- und Biotopschutz
für Boden- und Wasserhaushaltsfunktionen
werden für Gebiete vorgeschlagen, die aktuell aus Gründen des Arten- und Biotop-schutzes sowie des Schutzes von Boden und Wasserhaushalt als sehr hochwertigeingestuft werden. In diesen Gebieten haben Naturschutz und Landschaftspflegegemäß der jeweiligen Zweckbestimmung Vorrang gegenüber anderen Rauman-sprüchen. Sie bieten sich daher, soweit sie nicht bereits als Schutzgebiet festge-setzt sind, im Zuge einer regionalplanerischen Umsetzung als Kernzonen land-schaftlicher Vorbehaltsgebiete an.
„Landschaftliche Vorbehaltsgebiete“
für den Arten- und Biotopschutz
für Boden- und Wasserhaushaltsfunktionen
für Landschaftsbild, naturbezogene Erholung und historische Kulturlandschaft
sind alle weiteren Gebiete, die aufgrund ihrer aktuellen Qualität, ihrer hohen Empfind-lichkeit oder ihrer günstigen Ausgangsbedingungen erhalten oder für die Weiterent-wicklung gesichert werden sollten. Ausschlaggebend sind sowohl Ziele des Arten-und Biotopschutzes, des Schutzes von Boden, Wasser, Luft und Klima, als auch derErholungsvorsorge sowie zum Erhalt von historischen Kulturlandschaften. Naturschutzund Landschaftspflege soll gemäß der jeweiligen Zweckbestimmung nach einerentsprechenden Umsetzung im Regionalplan besonderes Gewicht zukommen.
„Regionale Biotopverbundachsen“
sind alle landschaftlichen Ausbreitungskorridore für Pflanzen- und Tierarten, denenlaut fachlicher Beurteilung eine überregionale oder landesweite Bedeutung zuge-sprochen werden kann. Planungen und Maßnahmen sollen so gestaltet werden,dass die Biotopverbundfunktion weiterhin erfüllt bleibt.
„Regionale Grünzüge“
sind zusammenhängende Freiflächen, die von stärkerer Siedlungsentwicklung undInfrastrukturtätigkeit freigehalten werden sollen. Sie sollen insbesondere in Verdich-tungsräumen zur Sicherung eines ausreichenden Luftaustausches und Verbesse-rung des Bioklimas, zur großflächigen, regionalen Gliederung des Siedlungsraumesund zur Sicherung einer siedlungsnahen, landschaftsgebundenen Kurzzeit- undNaherholung beitragen. Planungen und Maßnahmen in regionalen Grünzügen dürfendie Funktionen eines Grünzuges nicht nachhaltig beeinträchtigen.
„Trenngrün“
dient wie die regionalen Grünzüge der Gliederung der Siedlungslandschaft. „Trenn-grün soll jedoch allein dem Zusammenwachsen von Ortschaften entgegenwirken.
„Keine Siedlungsentwicklung in dieser Richtung“
wird vorgeschlagen, um an Ortsrändern das Vordringen der Bebauung in besondersempfindliche oder hochwertige Landschaftsräume zu begrenzen. Eine weiterebauliche Nutzung sollte demnach hier grundsätzlich nicht erfolgen.
SICHERUNGSINSTRUMENTEFÜR DIE REGIONALPLANUNG
Talräume und Talhänge derFrankenalb als wichtigeBiotopverbundachsen
Grünzäsur zur Sicherung derFreiflächen zwischen Vierethund Trunstadt
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LEK
5.2 UMSETZUNG ÜBER FACHPLANUNGENDie im LEK Oberfranken-West erarbeiteten Grundlagenerhebungen, Bewertungenund die gezielten Maßnahmenvorschläge für die Schutzgüter (Wasser, Boden, Luft/Klima, Arten und Lebensräume, Landschaftsbild/-erleben, historische Kulturland-schaft) können als fundierte Arbeitsgrundlage bei den verschiedenen Fachverwal-tungen herangezogen werden. Für die einzelnen Fachplanungen werden außerdemin einem eigenen Kapitel konkrete Hinweise gegeben.
Naturschutzbehörden
Das LEK bietet Orientierungswerte und konkrete Maßnahmenvorschläge bei Pflege-und Entwicklungskonzepten für Schutzgebiete, für Biotopverbundmaßnahmen undkünftig auch für (FFH)-Managementpläne. Fördermaßnahmen im Rahmen derLandschaftspflege (z. B. Vertragsnaturschutzprogramm) können mit Hilfe des LEKebenfalls begründet und räumlich koordiniert werden.Ferner stellt das LEK für die Naturschutzbehörden eine zeit- und arbeitssparendeGrundlage zur Beurteilung von überörtlich bedeutsamen Eingriffen in Natur undLandschaft dar. Da das LEK unter den Naturschutzbehörden der Region Oberfran-ken-West abgestimmt und nach bayernweit gültigen fachlichen Standards erarbeitetwurde, sind die daraus abgeleiteten Aussagen auch für Dritte nachvollziehbar.
Forstwirtschaft
Im LEK Oberfranken-West werden die Waldgebiete naturschutzfachlich bewertetund vielfache Hinweise zu nachhaltigen Bewirtschaftungsformen gegeben, die z. B.bei der Fortschreibung der forstlichen Fachplanungen, bei der Aufstellung derForsteinrichtungspläne oder beim Management der NATURA 2000-Gebiete Berück-sichtigung finden können.
Landwirtschaft
Das LEK liefert für die Landwirtschaft konkrete Maßnahmenvorschläge hinsichtlicheiner nachhaltigen Landnutzung und gibt Hinweise für den Ressourcenschutz. AuchZiele zum Biotopverbund können z. B. bei Flurbereinigungsverfahren berücksichtigtund umgesetzt werden. Weiterhin kann das LEK auch Hinweise zur Abstimmungvon Fördermitteln und Maßnahmen im Rahmen von Landnutzungsprogrammen(z. B. Kulturlandschaftsprogramm) geben.
Wasserwirtschaft
Grund- und Oberflächengewässer der Region werden im LEK in ihrer Bedeutung fürden gesamten Naturhaushalt ausführlich über das Schutzgut Wasser erfasst. Risikenfür Grund- und Oberflächenwasser werden ermittelt und beurteilt sowie Ziele undMaßnahmen zur Sicherung dieser Ressource formuliert. Eigene Vorhaben der Wasser-wirtschaft (z. B. Ausbau von Fließgewässern, Wasserstraßen und Wasserkraftnut-zung) können mit Hilfe des LEK hinsichtlich der Auswirkungen auf Natur und Land-schaft besser beurteilt werden. Auch für eigene Naturschutzmaßnahmen (z. B.Gewässerrenaturierung) liefert das LEK wichtige Hinweise zur Erstellung von Gewäs-serpflegeplänen wie auch bei der Planung von Hochwasserschutzgebieten.
Beispiele - Hinweise für die Forstwirtschaft (Textauszug LEK 4):
Aus der Sicht des Naturschutzes und der Landschaftspflege sollen speziell für dieRegion Oberfranken-West folgende Hinweise berücksichtigt werden:
• Auf Standorten, die wertvolle Offenlandlebensräume darstellen oder die dasLandschaftsbild bereichern, sollen weitere Aufforstungen vermieden werden.
• Wälder auf Sonderstandorten (z.B. Kiefern-Trockenwälder auf Sanddünen oderlichte Kiefernwälder auf Knocks, Schluchtwälder), struktur- und artenreicheWaldbestände und ökologisch bedeutsame Kleinstrukturen im Wald (z.B.Altholz-, Totholz- und Höhlenbaumbestände) sollen erhalten und ggf. durchUmbau standortfremder Bestände verstärkt entwickelt werden.
• Historische Waldbewirtschaftungsformen (Nieder- und Mittelwaldnutzung)sollen wegen ihrer Lebensraumqualität und kulturhistorischen Zeugniskrafterhalten und wieder gefördert werden.
• Insbesondere an Main, Regnitz, Itz, Rodach z. Main und Wiesent sollen Au-
waldstreifen geschaffen werden (Herausnahme landwirtschaftlich genutzterFlächen, naturnahe Bestockung).
(...)
Knorrige Stieleiche aufFelsstandort bei Muggendorf
Wiedergeschaffene Uferdynamikan der Regnitz
40
5.3 UMSETZUNG ÜBER DIE BAULEITPLANUNGIm LEK Oberfranken-West werden aus überörtlicher Sicht wichtige Empfehlungenfür die Bauleitplanung hinsichtlich einer nachhaltigen Siedlungs- und Infrastruktur-entwicklung gegeben. Das LEK leistet dadurch einen Beitrag zur Planungssicherheitder Gemeinden und zur Beschleunigung von Planungsverfahren.Für die Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen gibt das LEK wesent-liche Leitlinien vor. Dies erleichtert den Beteiligten die Arbeit und trägt dazu bei,sachgerechte Lösungen zu finden.Das im LEK entwickelte Leitbild der Landschaftsentwicklung (siehe S. 48) kann alserste Entscheidungsgrundlage für die Anwendung der Eingriffsregelung in derBauleitplanung dienen.Weiterhin liefert das LEK Maßnahmenvorschläge, aus denen sich eigene Natur-schutzmaßnahmen der Gemeinden, z. B. beim Unterhalt der Gewässer 3. Ordnungoder für Agenda 21-Projekte ableiten lassen.
5.4 WEITERE ANWENDERNeben den Fachbehörden und Trägern öffentlicher Belange kann das LEK auch vonanderen Vorhabensträgern für eine höhere Planungssicherheit genutzt werden.
Private Vorhabensträger
Für Unternehmen vermittelt das LEK bei der Vorbereitung von Vorhaben, die mitEingriffen in Natur und Landschaft verbunden sind (z. B. Rohstoffabbau, Bau vonInfrastruktureinrichtungen zur Ver- und Entsorgung etc.) einen raschen Überblick.Auswirkungen auf Natur und Landschaft und Umweltverträglichkeit des Vorhabenssowie mögliche Ausgleichsforderungen lassen sich so besser und frühzeitig ab-schätzen.
Verbände, Vereine und Heimatpfleger
Das LEK kann auch halböffentlichen und privaten Initiativen als Anregung fürProjekte und zur Umsetzung eigener Anliegen dienen, z. B.:
• Naturparken und Erholungsvereinen zur Erstellung und Umsetzung vonPflege- und Entwicklungskonzepten in ihrem jeweiligen Gebiet sowie zurAusbildung und Vertiefung grundsätzlicher Leitlinien (Arten- und Biotopschutz,Entwicklung der Erholungsräume).
• Naturschutzverbänden als Grundlage für Stellungnahmen sowie zur Entwick-lung von Leitlinien im eigenen Flächenmanagement (Arten- und Biotopschutz).
• Landschaftspflegeverbänden zur Entwicklung von Leitlinien für die Biotopver-bundplanung, die Landschaftspflege und das Flächenmanagement (Arten- undBiotopschutz).
Itztal oberhalb Coburg -Regionaler Grünzug mit
vielfältigen Freiraumfunktionen
Anwendungsbeispiel (Textauszug LEK 4):
Regionale Grünzüge
Itz- und Rödental zw. Coburg und Neustadt b. Coburg (Gz3):
Die Täler der Itz und Röden stellen wichtige Frischluftzufuhrgebiete für die OrteOeslau und Mönchröden sowie v.a. das Mittelzentrum Neustadt b. Coburg dar.Außerdem fungieren sie für die Bewohner dieser Orte und des OberzentrumsCoburg als wichtiges Naherholungsgebiet und üben eine gliedernde Funktion fürdie Siedlungsentwicklung nördlich und südlich der Talräume aus.Diese Funktionen sind v.a. durch das randliche Vordringen von Siedlungsflächenbereits geschmälert. Durch den Bau der ICE-Trasse Nürnberg – Erfurt sowie derBAB A 73 werden sie künftig zusätzlich erheblich beeinträchtigt.
Dennoch bedarf es in diesem dichtbesiedelten Raum der Sicherung dieser –wenn auch beeinträchtigten – Funktionen . Im Rahmen der Bauleitplanung derGemeinden Dörfles-Esbach, Rödental und Neustadt b. Coburg ist daher auf eineVermeidung weiterer Beeinträchtigungen dieser Funktionen v.a. durch baulicheMaßnahmen oder emissionsträchtiger Durchschneidung zu achten.
Itztal nördlich Coburg - vordem Bau der BAB A73
Bamberger Altstadt mitWindenergieanlage im
Hintergrund
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6 PLANUNGSANSATZ
6.1 SCHUTZGÜTER UND IHRE FUNKTIONENDie Beurteilung von Natur und Landschaft anhand der Schutzgüter und Nutzun-
gen bildet die Basis für eine systematische Ableitung von Zielen und Maßnahmen.....Als methodischer Arbeitsansatz wurde die ökologische Risikoanalyse gewählt, beider die Empfindlichkeit der Schutzgüter den Einflüssen der Nutzungen gegenüberge-stellt und mögliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft ermittelt werden.
Die Schutzgüter sind in erster Linie unsere natürlichen Lebensgrundlagen Boden,
Wasser, Luft/Klima sowie Arten und Lebensräume. . . . . Diese spiegeln die abiotischenund biotischen Eigenschaften der Landschaft wider. Zur ganzheitlichen Beurteilungder Landschaft werden zusätzlich die Aspekte Landschaftserleben und naturbezo-
gene Erholung sowie die historische Kulturlandschaft als Schutzgut mit einbezo-gen. Diese bringen die ästhetischen Eigenschaften der Landschaft zum Ausdruck. DieSchutzgüter können als Teilsysteme der Landschaft betrachtet werden, mit derenHilfe sich die Landschaft als vielfältiges System leichter erfassen, beschreiben undbewerten lässt. Dabei werden für jedes Schutzgut charakteristische Eigenschaften(man spricht auch von Funktionen im Naturhaushalt) betrachtet, z. B. die Fähigkeit desBodens, Schadstoffe zurück zu halten. Diese Landschaftsfunktionen dienen als Grund-lage zur Erfassung und Bewertung der landschaftlichen Qualitäten in der Region Ober-franken-West und ermöglichen es, schutzgutspezifische Empfindlichkeiten gegenüberverschiedenen menschlichen Nutzungen einzuschätzen.
Die einzelnen bewerteten Funktionen bzw. Eigenschaften eines jeden Schutzguteswerden in ihren Ausprägungen jeweils gesondert in den Schutzgutkarten in drei bis
fünf Bewertungsstufen flächendeckend dargestellt.Einen Überblick zu den betrachteten Landschaftsfunktionen gibt die Tabelle untenund auf der folgenden Seite.
WAS SIND SCHUTZGÜTER?
Übersicht der bewerteten Landschaftsfunktionen (Fortsetzung auf Seite 42)
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Übersicht der bewerteten Landschaftsfunktionen (Fortsetzung)
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6.2 SCHUTZGUT HISTORISCHE KULTURLANDSCHAFTDie gesamte Region Oberfranken-West zeichnet sich durch einen außerordentlichenReichtum an historischen Kulturlandschaftselementen und Kulturlandschaftsräumenaus. Deshalb wurde im Rahmen eines Pilotprojekts erstmals in Bayern eine vollstän-dige Erfassung der historischen Kulturlandschaft für die Region Oberfranken-Westvom Landesamt für Umweltschutz und dem Landesamt für Denkmalpflege inAuftrag gegeben. Auf Grundlage dieses Gutachtens konnte beim Landschaftsent-wicklungskonzept Oberfranken-West im Gegensatz zu früheren LEK das Schutzguthistorische Kulturlandschaft damit gleichrangig zu den natürlichen Lebensgrundla-gen und dem Landschaftsbild behandelt werden. Die gesamte Kulturlandschaftwurde hinsichtlich ihrer kulturhistorischen Bedeutung bewertet. Besonders bedeut-same historische Kulturlandschaftselemente sowie Bodendenkmäler wurden ineiner eigenen Schutzgutkarte erfasst (vgl. Kartenausschnitt auf Seite 21).
Die besonders bedeutsamen historischen Kulturlandschaftselemente gliedern sichin Anlehnung an das Pilotprojekt nach folgenden Bereichen:
! Siedlung und Gemeinschaftsleben
! Verkehr
! Landwirtschaft, Waldwirtschaft und Teichwirtschaft
! Handwerk, Gewerbe, Bergbau und Industrie
! Freizeit und Erholung
Steinbach a. d. Haide imFrankenwald - historischesAngerdorf
Funktionsfähiges historischesKulturlandschaftselement - dieKuchenmühle im Aufseßtal
Burgruine Neideckbei Muggendorf
Beispiele historischer Kulturlandschaftselemente
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Ausschnitt aus der KonfliktkarteHistorische Kulturlandschaft -Raum Coburg
Möglicher Verlust vonHistorischer Substanz undInformationswert in Kultur-landschaftsräumen mit sehrhoher kulturhistorischerBedeutung
geplante Verkehrs-trassen
geplante Siedlungs-erweiterung
geplanter Rohstoffab-bau
Mögliche Beeinträchtigunghistorischer Sichtbezugs-räume durch
geplante Windkraft-projekte
Grenze der historischenKulturlandschaftsräume
Ausschnitt aus der ZielkarteHistorische Kulturlandschaft -Raum Coburg
Anhand der umfassenden Bestandserhebung können zu erwartende Verluste anhistorischen Substanzen und Informationswerten sowie Beeinträchtigungen derKulturlandschaftsräume abgeschätzt und Ziele formuliert werden. Konflikte undZiele für die historische Kulturlandschaft werden erstmals jeweils in einer eigenenKonflikt- und Zielkarte dargestellt.
Gebiete mit hervorra-gender Bedeutung
Gebiete mit besondererBedeutung
Gebiete mit allgemeinerBedeutung
Erhaltung historischerFlurformen
Erhalt bedeutender hist.Kulturlandschafts-elemente
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Grenze der historischenKulturlandschaftsräume
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Kalksteinabbau bei Eschlipp
BETRACHTETENUTZUNGEN UNDNUTZUNGSEINFLÜSSE
6.3 NUTZUNGENZur Darstellung und Beurteilung möglicher Beeinträchtigungen der Schutzgüter(Schutzgutkonflikte) werden die Nutzungen und deren Wirkungen auf Natur undLandschaft untersucht, bewertet und in 3 bis 5 Stufen eingeteilt.
Flächige Nutzungen
• Siedlungen, Land- und Forstwirtschaft, Gewässer.
In der Karte „Flächige Nutzungen“ wird neben einer Übersicht der Nutzungsvertei-lung eine Vorstellung vom zukünftigen Flächenbedarf für geplante Siedlungenvermittelt. Außerdem werden flächige stoffliche Belastungen dargestellt, die mitverschiedenen Nutzungsweisen verbunden sind und auf Vegetation, Boden, Oberflä-chengewässer und Grundwasser einwirken. Die Nutzungsverteilung wurde anhandvon Satellitenbildauswertungen, Luftbildern und dem Raumordnungskataster derRegierung von Oberfranken aktuell ermittelt.
Sonstige Nutzungen und Funktionen
• Verkehr, Ver- und Entsorgung, Windenergie, Rohstoffabbau, Wasserwirt-schaft, Freizeit und Erholung sowie Schutzgebiete und Sanierung vonLandschaftsschäden (Rekultivierungsflächen)
Hier wird die Inanspruchnahme der Landschaft durch lineare Infrastruktureinrichtungenund den von ihnen ausgehenden Belastungen (Zerschneidungen, Lärm- und Schadstoff-emissionen) untersucht. Außerdem werden großtechnische Anlagen der Ver- und Ent-sorgung, Freizeit- und Erholungseinrichtungen, wasserwirtschaftliche Nutzungen sowieVorrang- und Vorbehaltsgebiete für den Rohstoffabbau ermittelt und dargestellt. Vongroßtechnischen Anlagen und vom Straßenverkehr gehen zum Teil ständige Belastun-gen durch Schadstoff- oder Lärmemissionen aus. In der Nähe von Einrichtungen fürFreizeit und Erholung bestehen häufig Störungen von Lebensräumen. Wasserwirt-schaftliche Nutzungen sind oft mit Eingriffen in den Wasserhaushalt verbunden. DurchRohstoffabbau ergeben sich vor allem Veränderungen für den Bodenwasserhaushaltund das Landschaftsbild, gleichzeitig können jedoch auch neue wertvolle Räume fürArten und Biotope sowie die Erholungsnutzung entstehen. Beispiele der Karten „Sonsti-ge Nutzungen und Funktionen“ (2.2a und 2.2b) sind auf Seite 29 und 35 abgebildet.
Ausschnitt aus der Karte Flächige Nutzung - Raum oberes Maintal Siedlung
Industrie/Gewerbe
Wohnbebauung
Geplante Siedlung
Landwirtschaft
überwiegend Grünland
überwiegendAckernutzung
Mischnutzung Acker/Grünland
Mischnutzung mitSonderkulturen
Forstwirtschaft
überwiegend Laubwald
überwiegend Nadelwald
Mischwald
Stoffliche Belastung
überwiegend gering
überwiegend hoch
überwiegend mittel
Sonstiges
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6.4 SCHUTZGUTKONFLIKTEDie Beschreibung der Schutzgüter und ihrer Funktionen im Landschaftshaushaltverdeutlicht zum einen die hohe Bedeutung einzelner Teilräume der Region Ober-franken-West. Die Erfassung der Nutzungen zeigt zum anderen die gebietsweiseerhebliche menschliche Beanspruchung der Landschaft. Durch Überlagern dieserErkenntnisse können mögliche ökologische Beeinträchtigungen durch Nutzungsein-flüsse, d. h. so genannte Schutzgutkonflikte abgeschätzt werden (vgl. ÜbersichtPlanungsablauf S. 7). Dabei werden sowohl bestehende, als auch geplante Nutzun-gen berücksichtigt. Auf diese Weise ist es möglich, sich abzeichnende Konfliktefrühzeitig zu erkennen und geeignete Wege zur Konfliktvermeidung aufzuzeigen.Beispiele für Konfliktkarten sind auf den Seiten 19 (Wasser), 31(Boden) und 33(Arten und Lebensräume) abgebildet.
Im LEK Oberfranken-West betrachtete Schutzgutkonflikte (Beispiele)
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6.5 ZIELKONZEPTE FÜR DIE SCHUTZGÜTERAnhand der bewerteten Landschaftsfunktionen und Konflikte werden im LEKOberfranken-West Ziele und Maßnahmen für die einzelnen Schutzgüter formuliertund in sechs Zielkarten flächendeckend dargestellt. Beispiele sind auf den Seiten 19(Wasser), 21 (Historische Kulturlandschaft), 23 (Arten und Lebensräume) und 27(Landschaftsbild) abgebildet. Die folgende Übersicht zeigt eine Auswahl wesentli-cher Sicherungs-, Entwicklungs- und Sanierungsziele für die Schutzgüter. ALLGEMEINE ZIELE
48
6.6 LEITBILD DER LANDSCHAFTSENTWICKLUNGEine Landschaft muss vielfältigen Nutzungsansprüchen gerecht werden. Im LEKOberfranken-West wurde dazu (vgl. Planungsablauf S. 7) aus ökologischer Sicht einLeitbild mit Funktionsräumen und Schwerpunktgebieten erarbeitet. Das Leitbild derLandschaftsentwicklung stellt den Handlungs- und Orientierungsrahmen für eineökologisch nachhaltige Entwicklung der Landschaft in den einzelnen Naturräu-men dar. Es ist das Herzstück des LEK. Ein Kartenausschnitt ist auf Seite 50, eineverkleinerte Karte der Gesamtregion in der hinteren Umschlagseite dargestellt.
Gebiete mit langfristig natürlicher/naturnaher Entwicklung
Ziele:In Gebieten mit großflächigen naturnahen Lebensräume sowie spezifischen Artenund Lebensgemeinschaften sollen Naturschutz und Landschaftspflege grundsätzlichgegenüber anderen Nutzungsansprüchen Vorrang haben.
Insbesondere sollen in diesen Gebieten• eine naturschutzrechtliche, regionalplanerische oder untergesetzliche, z. B.
vertragliche Sicherung angestrebt,• bestehende Beeinträchtigungen beseitigt,• künftige unmittelbare und mittelbare Beeinträchtigungen vermieden und• Störungen durch Erholungsuchende minimiert
werden.
Beispiele:Wichtige Schwerpunktgebiete dieses Gebietstyps sind die störungsarmen zusam-menhängenden Waldgebiete mit sehr hoher aktueller Lebensraumbedeutung fürzahlreiche Waldarten sowie natürlicherweise waldfreie Flächen wie Blockschutthal-den und Felsbereiche oder Moore (z.B. das Rottenbacher Moor).
Landnutzung mit vorherrschenden Leistungen für Naturhaushalt und Landschaftsbild
Ziele:Hier sind durch extensive land- oder forstwirtschaftliche Nutzungen bedeutendeÖkosysteme der Kulturlandschaft entstanden, die durch Fortführung entsprechen-der Nutzungsweisen weiter bestehen können. Diese besonders wertvollen Land-schaftsräume sollen erhalten bzw. entwickelt werden. Auch hier haben Naturschutzund Landschaftspflege grundsätzlich gegenüber anderen Nutzungen Vorrang.
Insbesondere sollen in diesen Gebieten• land- und forstwirtschaftliche Nutzungsweisen mit naturschutzorientiertem
Charakter gefördert,• hochwertige Gebiete naturschutzrechtlich gesichert,• Stoffeinträge durch Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung reduziert,• neue Flächeninanspruchnahmen vermieden und• Störungen durch Erholungsuchende minimiert
werden.
Beispiele:Naturbetonte Ökosysteme der Kulturlandschaft in der Region sind Halbtrockenra-sen, Wacholderheiden (z. B. in der Nördlichen Frankenalb), reichstrukturierteHeckenlandschaften, extensiv genutzte Grünlandbereiche, naturnahe Auenstandortesowie Stillgewässer (z. B. Baggerseen und Altwasser im Main-Regnitz-Tal) sowieSonderstandorte mit hervorragendem Entwicklungspotenzial (z. B. Flugsandbödenmit Kiefernwäldern).
Landnutzung mit bedeutenden Leistungen für Naturhaushalt und Landschaftsbild
Ziele:In solchen Gebieten sollen die Nutzungen der besonderen Empfindlichkeit derLandschaft angepasst werden. Dabei soll insbesondere die Erholungsfunktionberücksichtigt werden. Es stehen Entwicklungsmaßnahmen (Neuschaffung naturna-her Lebensräume) und vorbeugende Schutzmaßnahmen im Vordergrund. DemNaturschutz und der Landschaftspflege soll im Konfliktfall besonderes Gewichtzuteil werden.
Naturwaldreservat beiGößweinstein
FUNKTIONSRÄUME UNDSCHWERPUNKTGEBIETE
Wacholderhänge beiKleinziegenfeld, eine durch
Schafbeweidung entstandenehistorische Kulturlandschaft
49
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In diesen Gebieten sollen u. a.• die grundwasserschonende Landwirtschaft und allgemein naturschonende
landwirtschaftliche Nutzungen gefördert,• sonstige stoffliche Einträge reduziert bzw. vermieden,• naturnahe und strukturreiche Waldbestände gefördert,• der Biotopverbund durch die Förderung von linearen Biotopstrukturen und
Trittsteinbiotopen verbessert und• der Erholungswert erhalten und entwickelt
werden.
Beispiele:Zu den Gebieten zählen Landschaftsteile mit hoher Empfindlichkeit der NaturgüterBoden und Wasser, Erholungslandschaften sowie struktur- und biotopreichereLandschaften, die den regionalen Biotopverbund ergänzen. Wichtige Schwerpunkt-gebiete dieses Gebietstyps sind in der Region Oberfranken-West z. B. die Flusstälervon Itz, Rodach, Rauher Ebrach, Obermain und Regnitz sowie strukturarme Nadel-wälder der Mittelgebirge.
Landnutzung mit begleitenden Leistungen für Naturhaushalt und Landschaftsbild
Ziele:In diesen Gebieten sollen von den Nutzungen keine nachhaltigen Beeinträchtigun-gen für Natur und Landschaft ausgehen. Auf die Entwicklung einer vielfältigenLandschaftsstruktur soll hingewirkt werden.Insbesondere sollen
• eine umweltverträgliche Landbewirtschaftung durchgeführt,• Böden schonend bewirtschaftet,• Flächeninanspruchnahmen oder Beeinträchtigungen landwirtschaftlicher Flächen
hoher Ertragsfähigkeit vermieden,• die Laubholzanteile in Nadelwäldern erhöht,• naturnahe Flächen entwickelt und• unzerschnittene Räume erhalten
werden.
Beispiele:Die betroffenen Gebiete umfassen in aller Regel schwach bis mittel geneigteLandschaften mit mehr oder weniger ertragsstarken Böden, die meist sehr intensivbewirtschaftet und vielfach arm an naturbetonten Strukturen sind. Wichtige Schwer-punktgebiete dieses Gebietstyps liegen z. B. im Grabfeldgau, im MittelfränkischenBecken sowie in Teilgebieten des Obermainischen und Itz-Baunach-Hügellandes.
Übrige Flächennutzungen mit begleitenden Leistungen für Naturhaushalt und Landschaftsbild
Ziele:In diesen Gebieten sollen die Belastungen für Natur und Landschaft vermindert unddie ökologischen Funktionen wieder gestärkt werden. In den Gebieten stehendeshalb ökologische Sanierungsmaßnahmen sowie Maßnahmen zur Verbesserungdes Wohnumfeldes im Vordergrund.
Es sollen z. B.• naturnahe Siedlungslebensräume erhalten,• der biologische Verbund von Siedlungslebensräumen verbessert,• die Grundwasserneubildung gefördert,• Freiflächen erhalten und neu geschaffen,• Renaturierungen stark verbauter Fließgewässer im Siedlungsbereich durchgeführt,• Grünverbindungen in die freie Landschaft entwickelt,• Dachbegrünungen, flächensparende Bauweisen und alternative Energien
gefördertwerden.
Beispiele:Wichtige Schwerpunktgebiete dieses Typs sind Siedlungs- und Industriegebiete, indenen in der Regel die Naturhaushalts- und Landschaftsfunktionen stark beeinträch-tigt und überlastet sind. Ausgespart sind z. B. innerörtliche, regional bedeutsameGrünzüge und Erholungsgebiete.
Großdimensionierte Bautenohne ausreichende Einbindung
in die Landschaft
Strukturarme Ebene beiNeustadt b. Coburg im
Obermainischen Hügelland
Vielfältige Kulturlandschaftrund um das Walberla am Rand
der Nördlichen Frankenalb
50
Ausschnitt aus der Karte Leitbildder Landschaftsentwicklung
Übrige Flächennutzungen mit begleitendenLeistungen für Naturhaushalt undLandschaftsbild
Landnutzung mit begleitenden Leistungenfür Naturhaushalt und Landschaftsbild
Landnutzung mit bedeutenden Leistungenfür Naturhaushalt und Landschaftsbild
Landnutzung mit vorherrschendenLeistungen für Naturhaushalt undLandschaftsbild
Gebiete mit langfristig natürlicher/naturnaher Entwicklung
Funktionsräume
Forstwirtschaft
Landwirtschaft
Gewässer- und Auen-schutzmaßnahmen
Bodenschutzmaßnahmen
Verbesserung der Erholungs-wirksamkeit und des Landschaftsbildes
Verkehr, Ver- und Entsorgung
Freizeit und Erholung
Rohstoffgewinnung
Ortsrand, der nichtüberschritten werden sollte
Artenschutzmaßnahmen
Entwicklungsmaßnahmen
Lenkungsmaßnahmen
Siedlung-Grünzäsur
51
ANHANG
INHALTSVERZEICHNIS DES LANDSCHAFTS-ENTWICKLUNGSKONZEPTES OBERFRANKEN-WEST
A GRUNDLAGEN UND BEWERTUNGEN
1 Zielsetzung des Landschafts-
entwicklungskonzeptes
2 Überblick über die Planungsregion
3 Planungsgrundlagen
3.1 Natürliche Grundlagen3.1.1 Naturräume und ihre natürliche Grundlagen3.1.2 Landschaftsbild
3.2 Flächennutzungen3.2.1 Landschaftsgeschichte und Historische Kultur-
landschaft3.2.2 Aktuelle und geplante Flächennutzungen3.2.3 Prognose zukünftiger Entwicklungen
4 Beurteilung von Natur und Landschaft
4.1 Vorgehensweise bei der Beurteilung
4.2 Darstellung und Beurteilung der einzelnenSchutzgüter
4.2.1 Schutzgut Boden (Karte 1.1)4.2.2 Schutzgut Wasser (Karte 1.2)4.2.3 Schutzgut Luft/Klima (Karte 1.3)4.2.4 Schutzgut Arten und Lebensräume (Karte 1.4)4.2.5 Schutzgut Landschaftsbild und Landschaftser-
leben (Karte 1.5)4.2.6 Schutzgut Historische Kulturlandschaft (Karte 1.6)
4.3 Darstellung und Beurteilung der Nutzungen4.3.1 Flächige Nutzung (Karte 2.1)4.3.2 Sonstige Nutzungen und Funktionen (Karte 2.2a/b)
4.4 Darstellung und Beurteilung möglicherBeeinträchtigungen der Schutzgüter (Schutz-gutkonflikte, Karten 3.1-3.5)
B ZIELE UND MASSNAHMEN DES
NATURSCHUTZES UND DER
LANDSCHAFTSPFLEGE
5 Hinweise zum Teil Ziele und Maßnahmen
5.1 Benutzungshinweise
5.2 Vorgehensweise bei der Zieldarstellung
6 Zielkonzepte für die einzelnen Schutz-
güter
6.1 Ziele Boden (Karte 4.1)6.1.1 Allgemeine Ziele/Leitlinien6.1.2 Raumbezogene Zielkategorien6.1.3 Ziele für einzelne Teilräume
6.2 Ziele Wasser (Karte 4.2)6.2.1 Allgemeine Ziele/Leitlinien6.2.2 Raumbezogene Zielkategorien6.2.3 Ziele für einzelne Teilräume
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6.3 Ziele Klima/Luft (Karte 4.3)6.3.1 Allgemeine Ziele /Leitlinien6.3.2 Raumbezogene Zielkategorien6.3.3 Ziele für einzelne Teilräume
6.4 Ziele Arten und Lebensräume (Karte 4.4)6.4.1 Allgemeine Ziele/Leitlinien6.4.2 Raumbezogene Zielkategorien6.4.3 Ziele für die Biotopverbundachsen6.4.4 Ziele für einzelne Teilräume
6.5 Ziele Landschaftsbild und Landschaftser-leben (Karte 4.5)
6.5.1 Allgemeine Ziele6.5.2 Raumbezogene Zielkategorien6.5.3 Ziele für einzelne Teilräume
6.6 Ziele Historische Kulturlandschaft (Karte 4.6)6.6.1 Allgemeine Ziele6.6.2 Raumbezogene Zielkategorien (Karte 4.5)6.6.3 Ziele für die einzelnen Teilräume
7 Leitbild der Landschaftsentwicklung
(Karte 6)
7.1 Schwerpunktgebiete naturschutzfachlicher Ziele
7.2 Ziele für Funktionsräume und Hinweise fürNutzungen
7.3 Maßnahmen des Naturschutzes und derLandschaftspflege
8 Sicherungsinstrumente der Regionalpla-
nung (Karte 7a)
8.1 Vorschläge für landschaftliche Vorrang- undVorbehaltsgebiete
8.2 Vorschläge für Regionale Grünzüge undTrenngrün
8.3 Vorschläge für Regionale Biotopverbund-achsen
9 Schutzgebiete (Karte 7b)
9.1 Naturschutzgebiete und NATURA 2000-Gebiete
9.1.1 Bestehende Naturschutzgebiete9.1.2 Geplante Naturschutzgebiete9.1.3 NATURA 2000-Gebiete9.1.4 Mittel- bis langfristige Schutzstrategie
9.2 Landschaftsschutzgebiete (Karte 7b)9.2.1 Bestehende Landschaftsschutzgebiete9.2.2 Geplante Landschaftsschutzgebiete
9.3 Naturparke (Karte 7b)
9.4 Grundsätze zur Sicherung und Pflege vonNaturdenkmälern, Landschaftsbestandteilenund Grünbeständen sowie Baudenkmälernin der Landschaft
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10 Erforderliche Planungen und
Entwicklungskonzepte
10.1 Landschaftsplanung und Grünordnungs-planung
10.2 Sonstige Planungen und Entwicklungs-konzepte
11 Hinweise für andere Nutzungen
11.1 Landwirtschaft
11.2 Forstwirtschaft
11.3 Siedlung und Gewerbe
11.4 Verkehr
11.5 Ver- und Entsorgung
11.6 Wasserwirtschaft
11.7 Erholung und Fremdenverkehr
11.8 Rohstoffabbau
11.9 Suchräume für Kompensationsmaßnahmen
ANHANG
1 Landschaftsgeschichte und Entwicklung derFlächennutzungen
2 Beschreibung und Bewertung der histori-schen Kulturlandschaftsräume
3 Übersicht: Landschaftsbildeinheiten, heraus-ragende Landschaftsbereiche
4 Quellenverzeichnis (Karten)
5 Mitwirkende Ansprechpartner
LITERATURVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
KARTENVERZEICHNIS
Darstellung der Schutzgüter
1.1 Schutzgutkarte Boden1.2 Schutzgutkarte Wasser1.3 Schutzgutkarte Klima/Luft1.4 Schutzgutkarte Arten und Lebensräume1.5 Schutzgutkarte Landschaftsbild und Landschafts-
erleben1.6 Historische Kulturlandschaft
Darstellung der Nutzungen
2.1 Flächige Nutzung2.2a Sonstige Nutzungen und Funktionen (Schutzgut-
bezogene Inhalte)2.2b Sonstige Nutzungen und Funktionen (insbeson-
dere Rohstoffabbau und Infrastruktur)
Darstellung möglicher Konflikte
3.1 Konfliktkarte Boden - Luft/Klima3.2 Konfliktkarte Wasser3.3 Konfliktkarte Arten und Lebensräume3.4 Konfliktkarte Landschaftsbild und Landschafts-
erleben3.5 Konfliktkarte Historische Kulturlandschaft
Darstellung des Zielkonzeptes
4.1 Zielkarte Boden4.2 Zielkarte Wasser4.3 Zielkarte Klima/Luft4.4 Zielkarte Arten und Lebensräume4.5 Zielkarte Landschaftsbild, Landschaftserleben4.6 Zielkarte Historische Kulturlandschaft
Darstellung des landschaftlichen Leitbildes und
der Sicherungsinstrumente
5 Zielüberlagerung6 Leitbild der Landschaftsentwicklung7a Sicherungsinstrumente (Naturschutzfachlicher
Vorschlag zur Darstellung regionalplanerischerSicherungsinstrumente)
7b Sicherungsinstrumente (Schutzgebiete)
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INHALT UND NUTZUNG DER CD-ROM-VERSIONENDES LEK
Das Landschaftsentwicklungskonzept Region Oberfran-ken-West umfasst flächendeckende Auswertungen allerwesentlichen ökologischen Grundlagen sowie Ziele undMaßnahmen für alle Regionsteile. Um die damitverbundene Fülle an Informationen handhaben zukönnen, wurde das LEK von Anfang an ausschließlichdigital im Rahmen eines Geographischen Informations-systems (GIS) erarbeitet. In dieser - im Übrigen auchleicht fortschreibbaren - Form stehen die Informationender Regierung von Oberfranken zur weiteren EDV-technischen Verarbeitung mit anderen raumbezogenenInformationen jederzeit zur Verfügung. Grundsätzlichkönnen aber auch andere Behörden, Verwaltungen undderen Auftragnehmer projektbezogen auf die GIS-Datenbestände zurückgreifen.
Auch für die Herausgabe der Ergebnisse des LEKOberfranken-West hat sich die Regierung von Oberfran-ken dazu entschieden, abgesehen von der vorliegendenInformationsschrift, ausschließlich digitale Formen derVeröffentlichung zu wählen. Die vollständigen Inhaltesind in Form von zwei CD-ROM erschienen, die jeweilssämtliche Texte und Karten des LEK beinhalten, denNutzern aber dabei flexible Anwendungsmöglichkeitengestatten.
CD 1 - DRUCKVERSION
Die erste CD enthält den gesamten Textband und alleKarten in Form von hoch auflösenden Druckdateien(Acrobat® PDF-Format). Damit kann der Nutzer den Textim Originallayout ganz oder in Teilen ausdrucken. Auchsämtliche Karten im Maßstab 1:100.000 können inAusschnitten von DIN A4-Größe auf jedem Arbeitsplatz-drucker in hoher Qualität ausgedruckt und z. B. fürBesprechungen, Ortstermine oder als Anlage zuStellungnahmen genutzt werden.Für die Nutzung der CD 1 sind nur geringe Vorausset-zungen an die Hard- und Software gegeben. Das(kostenlose) Anzeigeprogramm liegt der CD-ROM bei.Das Acrobat® PDF-Format wurde speziell für größtmög-liche Plattformunabhängigkeit entwickelt und kanndeshalb nahezu unabhängig vom jeweiligen Betriebs-system genutzt werden.
Die Benutzerführung durch Text und Karten ist über sogenannte Lesezeichen realisiert, die auf Knopfdruck dengewünschten Text- oder Kartenausschnitt zur Anzeigebringen. Übersichtskarten im Kartenteil erleichtern dieAuswahl des jeweils zutreffenden Kartenausschnitts.
Auf der CD 1 befindet sich auch die vorliegende Bro-schüre in digitaler Form.
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CD 2 - INTERAKTIVE PC-VERSION
Für die zweite CD-ROM werden die Ergebnisse des LEKmit Hilfe von Internet-Technologien aufbereitet, die vorallem die Arbeit am PC und das besonders schnelleAuffinden von Informationen erleichtern sollen. Aus denMöglichkeiten dieser Technologien, komplexe Informa-tionen vernetzt darzustellen, ergeben sich entscheiden-de Vorteile für die praktische Arbeit:- Verzeichnisse, Verweise zwischen Textstellen, aber
auch Querbezüge zwischen Karten und textlichenHintergrundinformationen sind automatisiert und aufKnopfdruck zugänglich,
- die wichtigsten Kartenthemen können in einerinteraktiven Karte frei kombiniert werden (s. Abbil-dung). Unabhängig von der thematischen Zusam-menstellung der einzelnen Karten des LEK könnenso z. B. Schutzgebietsplanungen vor dem Hinter-grund einer - im LEK an anderer Stelle aufbereiteten -Nutzungskarte ausgewertet werden. Der Nutzer desLEK erhält damit ohne Einsatz spezieller SoftwareMöglichkeiten, die ansonsten nur GIS-Systemebieten. Auch hier sind textliche Hintergrundinforma-tionen per Mausklick verfügbar.
- Neben automatisierten Verzeichnissen erlaubenerweiterte Such- und Recherchierfunktionen raschalle wichtigen Informationen zu einer bestimmtenGemeinde oder zu einem bestimmten Themenbe-reich aufzufinden.
Interaktive Kartenrecherche mit der CD 2 des Landschaftsent-wicklungskonzeptes Region Oberfranken-West
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BEZUGSQUELLE
Die beiden CD-ROM des Landschaftsentwicklungskon-zeptes Oberfranken-West können gegen eine Schutzge-bühr bei der Regierung von Oberfranken bestelltwerden.
Regierung von OberfrankenLudwigstraße 20D-95444 Bayreuth
www.regierung.oberfranken.bayern.depoststelle@reg-ofr.bayern.de
LandschaftsentwicklungskonzeptRegion Oberfranken-West
Regierung von Oberfranken
in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Umweltschutz
Leitbild der Landschaftsentwicklung 4LEK
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