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LEONARDO DA VINCI Projekt: MA-QuEM 2006 – 2008Mobilitätsprojekt für Auszubildende Qualifikation für den Europäischen-Markt
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Dokumentation über den Lernaufenthalt von 60 Auszubildenden in Europäischen Partnerländern
Vorwort Das Jahr 2008 ist auf Initiative der Europäischen Union
zum Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs erklärt
worden. Ziel ist es, die enormen Vorteile kultureller Vielfalt
für Gesellschaft und Wirtschaft herauszustellen.
Es freut mich, dass Niedersachsen durch sein Engagement
zu diesem Jahr ganz besonders beitragen konnte.
Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedener
Leonardo da Vinci Projekte haben Lern- und Ausbildungs-
abschnitte im Ausland absolviert. Dabei haben sie sich auf
den interkulturellen Dialog vorbereitet, diesen aktiv gelebt
und als oft prägende Erfahrung für ihr weiteres Leben und
Lernen hinzugewonnen.
Jugendliche sollen die Chancen und Möglichkeiten der Freizügigkeit in Europa kennen und sinnvoll
nutzen lernen. Hierfür eröffnen niedersächsische Bildungseinrichtungen und auch die BBS-Syke
EUROPASCHULE ihnen die Teilnahme in Projekten des Lebenslangen Lernens. Das
Niedersächsische Kultusministerium unterstützt diese Bemühungen, denn ich bin fest davon
überzeugt, dass die von den Bildungseinrichtungen angebotenen Auslandsaufenthalte einen Mehrwert
für alle darstellen.
Wie in allen Leonardo da Vinci Projekten mussten sich auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des
Projektes „MA-QuEM“ hohen Anforderungen stellen und sich gleichzeitig auf Ausbildung, Schule und
Praktikum konzentrieren. Indem sie diese Herausforderung engagiert angenommen haben, steigerten
sie – ganz im Sinne Ihrer Ausbildung – auch ihre Leistung. Diese Einstellung und Bereitschaft zum
Lernen hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach den Erfahrungen ihrer Lehrkräfte sowie
Ausbilderinnen und Ausbilder auch für die Zeit nach dem Praktikum unübersehbar geprägt.
Ich wünsche, dass sie – und wir alle – in der Zukunft von den Erfahrungen ihrer Auslandsaufenthalte
profitieren. Für unsere Zukunft in Europa benötigen wir eine Offenheit gegenüber dem Fremden, wir
benötigen eine positive Einstellung gegenüber neuen Aufgabenstellungen, wir benötigen besondere
Sozialkompetenz für den Umgang mit fremden Menschen in Freizeit und Beruf.
Diese mit „MA-QuEM“ erworbenen Fähigkeiten sind nicht nur für die Zukunft der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer wertvoll. Unsere ganze Gesellschaft muss offen sein für lebenslanges Lernen und eine
Weiterentwicklung im Interesse eines besseren interkulturellen Zusammenlebens im multinationalen
europäischen Team.
Elisabeth Heister-Neumann Niedersächsische Kultusministerin
Inhalt: Seite:Das Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekt Projekt MA-QuEM Projektbeschreibung 03
Das Ausbilder Mobilitätsprojekt MIP-FEP Vorbereitung von MA-QuEM 06
MA-QuEM Qualitätsmerkmale 07
Teilnehmerübersicht flows 1-2-3 Herbst 2006 10
Flow 1: Lena H. Kauffrau- im Groß- und Außenhandel Logroño / La Rioja / ES 11
Flow 2: Sonja H. Verwaltungsfachangestellte Torun / PL 14
Sven S. Rechtsanwalts- und Notargehilfe Torun / PL 15
Flow 3: Rike G. Bauzeichnerin Sevilla / ES 17
Teilnehmerübersicht flows 4 bis 23 2007 – 2008 19
Flow 4: Julia A. Malerin Riga / LV 20
Flow 5: Kathrin H. Jessica S. Peter B. Sebastian E. Bauzeichner/innen Riga / LV 21
Jonas B. Sascha K. Zimmerer Ainazi / LV 24
Flow 6: Rebecca S. Bauzeichnerin Sevilla / ES 26
Sarah S. Bauzeichnerin Sevilla / ES 26
Björn G. Bauzeichner Sevilla / ES 27
Peter Z. Kfz- Mechatroniker Sevilla / ES 28
Flow 7: Thorben H. Elektroniker Sassuolo / IT 29
Daniel S. Elektroniker Sassuolo / IT 29
Flow 8: Anastasia L. Bauzeichnerin Modena / IT 30
Yvonne G. Bauzeichnerin Modena / IT 31
Jennifer K. Bauzeichnerin Modena / IT 32
Flow 9: Oliver M. Tischler Cividale del Friuli / IT 33
Flow 10: ausgefallen Modena / IT 36
Flow 11: Lena T. Kauffrau im Groß- u. Außenhandel Sassuolo / IT 37
Jasna M. Kauffrau im Groß- u. Außenhandel Sassuolo / IT 37
Flow 12: Dennis B. Kaufmann f. Spedition und Logistik Logroño / Es 39
Florian R. Kaufmann im Groß- u. Außenhandel Logroño / ES 39
Demet Ö. Verkäuferin Logroño / ES 40
Astrid S. Verwaltungsfachangestellte Logroño / ES 41
Kirsten S. Kauffrau im Groß- u. Außenhandel Logroño / ES 41
Aron W. Kaufmann im Groß- u. Außenhandel Logroño / ES 42
Hendrik R. Kaufmann f. Spedition und Logistik Logroño / ES 43
Flow 13: Maikel S. Verwaltungsfachangestellter Torun / PL 43
Wieland W. Kaufmann f. Spedition und Logistik Torun / PL 45
Bernhard B. Kaufmann im Groß- u. Außenhandel Torun / PL 45
Flow 14: 4 Praktikanten berichten aus Olsztyn / PL 48
Andreas M. Bürokaufmann Olsztyn / PL 49
Flow 15: Anke B. Bauzeichnerin Logroño / ES 51
Flow 16: Malte E. Bauzeichner Riga / LV 53
Flow 17 Annika W. Bauzeichnerin Logroño / ES 56
Vanessa R. Bauzeichnerin Logroño / ES 57
Flow 18 Anna K. Catharina B. Bauzeichnerinnen Sevilla / ES 58
Flow 19 Kornelia W. Zimmerin Sevilla / ES 61
Flow 20 Ruben A. Oliver S. Elektroniker Torun / PL 63
Flow 21 Nils K. Bankkaufmann Logroño / ES 66
Flow 22 Erika K. Bauzeichnerin Riga / LV 68
Flow 23 Jennifer Z. Malerin J rmala / Riga / LV 72
MA-QuEM in der Presse Flow 14 Niclas B. Verwaltungsfachangestellter Allensteiner Nachrichten Olsztyn 75
Verschiedene Presseartikel 16 Artikel der regionalen und überregionalen Presse
LEONARDO DA VINCI MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„MA-QUEM““
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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Mobilitätsprojekt für Auszubildende – Qualifikation für den Europäischen Markt
Das Leonardo da Vinci Mobilitätsprojekt Projekt „MA-QuEM“
Zwischen den Berufsbildenden Schulen Syke EUROPASCHULE und verschiedenen beruflichen
Bildungszentren in Andalusien und La Rioja / Spanien bestanden bei Beantragung des Projektes seit
mehreren Jahren schon sehr intensive Kontakte. Im Rahmen unterschiedlichster Aktivitäten war diese
Partnerschaft im Bereich der beruflichen Bildung nicht nur zwischen den Schulen gewachsen. Gerade
die Beziehungen und Erfahrungen der Berufsbildenden Schulen Syke EUROPASCHULE haben den
Aufbau der Kooperation der Bildungsbehörden dieser europäischen Regionen unterstützt. Die
Bildungsverantwortlichen der miteinander partnerschaftlich verbundenen Schulen stimmten darin
überein, dass eine weitere und größere Zahl junger Menschen in der beruflichen Ausbildung an
Mobilitätsmaßnahmen partizipieren sollten. Die Berufsbildenden Schulen Syke wollten gemeinsam
mit ihrem nationalen Partner dem Bildungszentrum für Technik und Gestaltung in Oldenburg den
ersten Schritt tun, ihre Erfahrung mit weiteren Partnern in Europa teilen und im Interesse aller ihrer
Auszubildenden ausbauen.
Im Herbst 2006 fanden zwei Mobilitätsmaßnahmen von insgesamt 30 Ausbildern und Lehrkräften
unterschiedlichster Berufsbildungsbereiche statt. Unter den Titeln Multinationales Initiierungsprojekt
für Europäische Praktika „MI-FEP-DE-ES-PL“ und „MIP-FEP DE-IT-LV“, bereiteten
Ausbildungsexperten aus Schule und Betrieb die nachfolgenden Praktika von Auszubildenden an den
12 besuchten Standorten vor. Insgesamt 60 Auszubildende verschiedener Berufsbilder wurden
danach für jeweils 4 bzw. 8 Wochen an die Standorte der kooperierenden Bildungszentren in den
Partnerländer Spanien, Italien, Polen und Lettland entsandt.
Das Leonardo da Vinci Projekt „MA-QuEM“ fand Partner in:
- Oldenburg / Niedersachsen
- Logroño / La Rioja
- Sevilla und
- Dos Hermanas – Spanien
- Sassuolo,
- Modena und
- Cividale de Friuli - Italien
- Olsztyn,
- Torun,
- Riga und
- Ainazi - Lettland
LEONARDO DA VINCI MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„MA-QUEM““
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Generell begannen die fremdsprachlich und interkulturell vorbereiteten Begünstigten Ihren Aufenthalt
im Aufnahmeland mit 1- bzw. 2- Wochen Intensivsprachkursen. Danach arbeiteten sie 3- bzw. 6-
Wochen Praktika in ausgewählten Betrieben.
Die unterschiedliche Aufenthaltsdauer war einerseits durch den Umfang der beabsichtigten
Kompetenzerweiterungen und Arbeitserfahrungen und andererseits durch die unterschiedlich zu
bemessenden Zeiträume praktikabler Lernortverlagerungen während der Ausbildung bestimmt. Betr.
den interkulturellen Sprachkurse im Aufnahmeland bildeten die nach Italien entsandten
Mobilitätsflüsse eine Ausnahme. Im Zielland konnten diese Kurse nicht realisiert werden. Somit
entschied sich der Projektleiter diese Maßnahme mit einem sehr umfangreichen Sprachkurs im
Entsendeland zu organisieren. Wie auch in allen anderen Kursen wurde der Kurs von einer
Muttersprachlerin durchgeführt. Gleichzeitig wurde mit dieser wie auch allen anderen Kursleitungen
verabredet, die Begünstigten neben der Sprachschulung auch interkulturell auf das Zielland
vorzubereiten.
Die Zeiten, zu denen die verschiedenen Gruppen bzw. Einzelpersonen entsandt wurden, wurden in
enger Abstimmung mit den Partnern und mit Rücksichtnahme auf Ausbildungsgegebenheiten
festgelegt. Die Partner in den kooperierenden Schulen übernahmen die fachliche
Ausbildungsbetreuung und eine persönliche Begleitung der Begünstigten sowie eine Evaluation in den
Praktikantenbetrieben.
Mit der Ermöglichung von Praktika in den unterschiedlichen Regionen Europas wurde dem Bedarf
zum Erwerb von Sprachkompetenz in besonderem Maße Rechnung getragen.
Im Einzelnen handelte es sich um Auszubildende folgender Berufe:
Bankkauffrau/Bankkaufmann, Bauzeichnerin/Bauzeichner ,Bürokauffrau/Bürokaufmann, Elektroniker,
Kauffrau/Kaufmann im Groß- und Außenhandel, Kauffrau/Kaufmann für Spedition- und
Logistikdienstleistung, Kfz- Mechatroniker, Malerin, Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellter,
Tischler, Verkäuferin, Verwaltungsfachangestellte/Verwaltungsfachangestellter, Zimmerin/Zimmerer.
Diese Bandbreite der Ausbildungsberufe konnte nur auf der Basis der bereits genannten
Mobilitätsmaßnahme von Ausbildern und Lehrkräften unterschiedlichster Berufsbildungsbereiche
vermittelt werden. Die VETPRO Mobilitätsmaßnahmen die im Herbst 2006 stattfanden, begründeten
die hohe und notwendige Verlässlichkeit der Zusammenarbeit mit den Partnern. So absolvierten die
Begünstigten ihre Lernaufenthalte immer in ihrer Ausbildung adäquaten Betrieben. Selbstverständlich
kann man nicht von einer absoluten Deckungsgleichheit sprechen. Dies war einerseits bedingt durch
die diversen nationalen Unterschiede, andererseits aber auch kalkuliert und gewollt. Wenn es dieses
Spannungsfeld nicht gäbe, erübrigten sich derartige Mobilitätsmaßnahmen an sich. Allen
Teilnehmerberichten ist ein hohes Maß an Zufriedenheit bezüglich der ausbildungsbezogenen Inhalte
LEONARDO DA VINCI MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„MA-QUEM““
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der Vermittlung zu entnehmen. Eine weitere Informationsquelle sind die zahlreichen, schon auf der
Projektwebseite veröffentlichten Berichte, der Praktikanten, welche im Folgenden nachzulesen sind.
Die Auszubildenden lernten neue Arbeitstechniken und -methoden kennen, die für sie in fachlicher
Hinsicht eine Entwicklung bedeuten. Sie arbeiteten in einem für sie fremden Umfeld mit fremden
Menschen und mussten sich den Arbeitsgewohnheiten anpassen, um bestehen zu können. Dies trug
erheblich dazu bei, über die eigene Berufsausbildung sowie die Einstellung zur Arbeit nachzudenken
und bedeutete einen erheblichen Lern- und Kompetenzzuwachs insbesondere bei den
Schlüsselqualifikationen. Da der BBS-Syke EUROPASCHULE mittlerweile Anfragen aus
Ausbildungsbetrieben mit der Bitte um weiter Förderung und Entsendung von Auszubildenden
erreichen, sehen wir darin sowie auch in direkten Aussagen der Ausbildungsbetriebe eine weitere
Bestätigung der erreichten Ziele. Gleichzeitig mangelt es nicht an Angeboten für die wiederholte
Aufnahme von Praktikanten seitens der europäischen Partner, welche die besondere Qualität der
AZUBIS aus dem dualen System erwähnen.
Die Berufsbildenden Schulen Syke garantierten auf Basis der Evaluationsberichte, täglicher
Tätigkeitsnachweise, sowie auf Basis von drei Ankreuzfragebögen und einem ungebundenen
Fragebogen zum interkulturellen Lernen die Anerkennung und Dokumentation der im Ausland
absolvierten Ausbildungsabschnitte durch den Europass Mobilität. Dieses Dokument erhalten die
ehemaligen Praktikanten am 26.6.2008 in Syke im Rahmen einer außerordentlichen Feierstunde aus
der Hand der Niedersächsischen Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann
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Das Ausbilder Mobilitätsprojekt MIP-FEP Im Herbst 2006 machten sich 30 Ausbilder aus Schule und Betrieben auf den Weg um mit bereits
bestehenden Partnern in Nord- und Südspanien sowie mit neuen Partnern in Italien, Polen und
Lettland ein europäisches Netzwerk für zu schaffen.
In diesem Netzwerk wurden auch die „MA-QuEM“ Praktika vermittelt
Multinational Network of Vocational Training Innerhalb dieses noch weiter wachsenden Netzwerkes können zukünftig Auzubildende sehr individuell
ihre LEONARDO DA VINCI Praktika absolvieren.
Damit wird ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Projekte im Interesse der Praktikanten, der
entsendenden und aufnehmenden Betriebe und im Interesse der Nachhaltigkeit getan.
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Erfüllung der „MA-QuEM“ Qualitätsmerkmale
Die Förderung des Projektes "„MA-QuEM“" wurde von der BBS-Syke bei der nationalen LEONARDO
Agentur beantragt.
Der positiven Beurteilung dieses Antrages durch verschiedene Leonardo da Vinci Evaluatoren
verdanken wir die Förderung von 60 Mobilitätspraktika für Auszubildende bei unseren Partnern in 9
Regionen in 4 verschiedenen europäischen Ländern.
Mit der Förderzusage für „MA-QuEM“ sind der Projektkoordinator und alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer an die Bedingung gebunden, dass alle im Projektantrag beschriebenen Qualitätsmerkmale
einzuhalten sind. Die Teilnehmer/innen verpflichten sich hierzu durch die von Ihnen zu
unterzeichnende Teilnehmervereinbarung sowie den vor der Ausreise zu unterzeichnenden
Leonardo da Vinci Mustervertrag – Vermittlungsprogramm.
Die Qualitätsmerkmale:
Sprachvorbereitung:
Die Begünstigten erlernen - schon vor der Ausreise - eigenverantwortlich die Grundlagen der Sprache
des Gastlandes und beschäftigen sich mit dessen kulturellen Hintergründen.
Die Teilnahme an diesen Sprachkursen sowie der erreichte Level sind nachzuweisen.
(Teilnahmevereinbarung)
Je nach dem Stand der Vorkenntnisse der Ziellandsprache sind z.B. 1 oder 2 Semester VHS Kurse zu
belegen. Dies bedingt eine 6 oder sogar 12 Monate andauernde Vorbereitungszeit.
Auch das vorhandene Schulenglisch ist gegebenenfalls durch z.B. einen VHS-Kurs zu verbessern.
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Ein LEONARDO DA VINCI Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Sprache ist die
wesentliche Voraussetzung um eine Integration in den Arbeitsprozess zu ermöglichen. Die
Begünstigten werden eine Sprache, die sie z.T. nur kurzfristig gelernt haben, anwenden und
bemerken, wie dies zu ihrer Integration im Gastland beiträgt.
Ausbau der Sprachkenntnisse im Gastland:
Die Begünstigten absolvieren ja nach Aufenthaltsdauer im Gastland einen weiteren 1- oder 2-
wöchigen Sprachkurs (Teilnahmevereinbarung) . Der Vertrag mit der Sprachschule im Gastland wird
vom Projektkoordinator geschlossen.
Ein LEONARDO DA VINCI Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Dazu gehört die
finanzielle Unterstützung der Sprachförderung. Das „MA-QuEM“ Projekt ermöglicht es seinen
Teilnehmern durch den Sprachkurs vor Ort neue Zugänge zum Erlernen einer Fremdsprache finden.
Reise:
Die Praktikantin/der Praktikant organisieren ihre Hin- und Rückreise selbständig und sammeln alle
erforderlichen Belege (Teilnahmevereinbarung)
Das Projekt „MA-QuEM“ versteht sich nicht als Reiseveranstalter. Ein LEONARDO DA VINCI
Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Dafür gibt es Reisekosten aber keine
Reiseplanung für jeden einzelnen.
Unterbringung:
Die Praktikantin/der Praktikant schließt mit dem Vermieter seiner Unterkunft im Gastland selbständig
einen Mietvertrag. Das Projekt „MA-QuEM“ versteht sich nicht als Reiseveranstalter. Ein LEONARDO
DA VINCI Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Dafür gibt es ein Stipendium aber keine
Anmietung der Unterkunft für jeden einzelnen.
Praktikum:
Zwischen dem Praktikumsbetrieb und dem Praktikanten/der Praktikantin ist ein Praktikantenvertrag zu
schließen. Danach und nach der Teilnehmervereinbarung verpflichtet sich der Praktikant zur
uneingeschränkten Teilnahme am Betriebspraktikum.
Praktikantenvertrag Muster
Den Anordnungen des Vertreters des für den einzelnen „flow“ verantwortlichen Fachlehrers (siehe CV)
Folge zu leisten. Dieser Tutor wird in der Teilnahmevereinbarung oder spätestens im „LEONARDO
Mustervertrag – Vermittlungsprogramm“ benannt.
Während des Praktikums ist vom Praktikanten ein Tätigkeitsnachweis (zweisprachig) zu führen.
Dieser muss der im Praktikumsbetrieb verantwortlichen Person zur Abzeichnung vorgelegt werden
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Berufsschule:
Während des Praktikum findet im Heimatland der Berufsschulunterricht statt. Der/die Praktikant/in
stellt in Absprache mit seinem/ihrer Klassenlehrer/in und den Mitschülern/innen sicher, dass sie/er
zumindest über Fax oder E-Mail über die wesentlichen Unterrichtsinhalte informiert wird,
Aufgabenstellungen dazu erledigen kann und diese zur Kontrolle seinem Lehrer zusendet. Telefonate
zwecks Fragestellungen zum Unterrichtsinhalt haben sich bewährt und sollten mit dem Klassenlehrer
verabredet sein. Belege für diese Form der Teilnahme am Unterricht sind dem Projektkoordinator
spätestens vier Wochen nach Abschluss des Auslandsaufenthaltes unaufgefordert vorzulegen.
Ein LEONARDO DA VINCI Mobilitätsprojekt will Auszubildende mobil machen. Die „MA-QuEM“
Teilnehmer/innen sind damit nicht von ihren Pflichten als Auszubildende befreit. Der Aufenthalt im
Ausland wird vom MK Niedersachsen unter der Bedingung des Nachweises aller Pflichten des
AZUBIS als Teil der Berufsausbildung anerkannt. Eine Freistellung für die Teilnahme am Projekt regelt
der Projektkoordinator mit dem Schulleiter
Aufenthaltsdauer im Gastland:
Der Aufenthalt im Gastland errechnet sich aus der Zahl der Wochen x 7 Tage. Bei vorzeitiger
Beendigung des Programms oder Unterschreitung der Aufenthaltsdauer ohne zwingenden Grund sind
die für den Begünstigten aufgewandten Mittel von diesem komplett zurückzuzahlen.
(Teilnehmervereinbarung)
Bericht:
Der Begünstigte gibt spätestens vier Wochen nach Abschluss des Auslandsaufenthaltes in der Online-
Datenbank der LEONARDO DA VINCI Projekte ohne weitere Aufforderung einen Erfahrungsbericht
über das abgeleistete Praktikum ab. Sie/er erstellt mit Unterstützung des Projektkoordinators Teile des
europass Mobilität und legt alle Kostenbelege für die Hin- und Rückreise im Original vor. Erst danach
erfolgt die zweite Auszahlung der Fördergelder.
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Teilnehmer der flows 1-2-3 im Herbst 2006
Im Herbst 2006 absolvierten bereits die ersten 14 Teilnehmer/innen ihre Praktika.
Anja E. Kauffrau im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen
Annika M. Kauffrau im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen
Jasmin M. Bürokauffrau Logroño/Spanien 4 Wochen
Jennifer Z. Bürokauffrau Torun/Polen 4 Wochen
Julian F. Kaufmann im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen
Lena H. Kauffrau im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen
Mareike B. Kauffrau im Groß- und Außenhandel Logroño/Spanien 4 Wochen
Natascha G. Bürokauffrau Logroño/Spanien 4 Wochen
Nikolas K. Verwaltungsfachangestellter Torun/Polen 4 Wochen
Olga K. Verwaltungsfachangestellte Logroño/Spanien 4 Wochen
Rike G. Bauzeichnerin Architektur Sevilla/Spanien 8 Wochen
Sinja S. Bankkauffrau Logroño/Spanien 4 Wochen
Sonja H. Verwaltungsfachangestellte Logroño/Spanien 4 Wochen
Sven S. Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellter Torun/Polen 4 Wochen
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Flow 1: Lena H. Kauffrau- im Groß- und Außenhandel, berichtet aus Logroño / La Rioja / Nordspanien
Erfahrungsbericht
Logroño 29.09.2006 – 29.10.2006
Das Leben im Studentenwohnheim
Unsere Unterkunft für den Monat bildet ein sehr modernes Studentenwohnheim. Untergebracht ist
unsere 9-köpfige Gruppe in Doppelzimmern, die über eine eigene Küche und ein separates Bad
verfügen. Ein Aufenthaltsraum, ein Fitnessraum, ein Internetraum und ebenfalls Waschmaschinen und
Trockner sind vorhanden. Jede Woche findet Wäschetausch statt, so dass frische Bettwäsche und
Handtücher keine Mangelware sind.
Gelegen an dem schönen Park am Fluss Ebro bietet sich die Möglichkeit in der Sonne zu liegen oder
einen Spaziergang zu unternehmen.
Zu Fuss gelangt man in 15 Minuten in die Innenstadt. Ein grosses Einkaufszentrum, ist auch in der
Nähe.
Olga K. Verwaltungsfachangestellte arbeitet bei der Policía Local Logroño …..
Logroño ist die Hauptstadt der bekannten Weinregion La Rioja. Die Stadt hat ungefähr 147.200
Einwohner. Die kleinen verzweigten Wege in der Altstadt laden zum flanieren ein. Abends ist die Stadt
voller lebenslustiger Spanier. Abends und vor allem am Wochenende bietet sich die Möglichkeit
zunächst in den zahlreichen Bars und Pubs ein paar Drinks und Tapas/Pinchos zu sich zu nehmen.
Die Calle Laurel erwacht abends zu einem bunten Treiben von so vielen Leuten dass es in manchen
Fällen nicht möglich ist, die gewünschte Kleinigkeit kaufen zu können. Meist wird hierzu ein Wein
getrunken aber auch nichtalkoholische Getränke können geordert werden. Egal aus welchem Grund
man unterwegs ist, man wird von der gemütlich guten Stimmung angesteckt. Im Gegensatz zu
Deutschland ist die “Rush-Hour” in den Discos erst ab 3:30 Uhr, so dass ein Partyabend erst am
nächsten morgen endet.
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... und besuchte auch die "Los Bomberos" in der Feuerwache
Die Arbeitswelt
Das Arbeitsverhalten lässt sich nicht mit dem bekanntem aus Deutschland vergleichen. Im Büro
herrscht sehr viel mehr Ruhe. Ich habe kaum Momente mitbekommen, in denen Stress bzw. ein lauter
Umgangston herrschte. Die Mitarbeiter untereinander sind sehr hilfsbereit und gehen beinahe
freundschaftlich miteinander um. Es wird viel zusammen gelacht. Auch über Unpünktlichkeit oder
wenn jemand mal eine inoffizielle Pause macht wird großzügig hinweggesehen. So wurde mir gleich
am ersten Tag erzählt, dass wenn ich rauchen gehen möchte oder mal eine Pause brauche das
überhaupt kein Problem ist. Was aufgrund meiner geringen Spanischkenntnisse vorteilig war, dass die
Angestellten im Büro alle Englisch sprechen und zum Teil sogar Französisch oder Deutsch, so das die
Verständigung kein Problem darstellt. Nach einigen Tagen verstand ich auch immer mehr von dem
was um mich herum geredet wurde. Die meisten Arbeitsanweisungen erfolgten auch auf Spanisch.
Beim Sprechen tat ich mich allerdings schwer, aber wenn keine andere Möglichkeit blieb hat auch dies
einigermaßen gut geklappt. Die Arbeitszeiten sehen folgendermaßen aus: Montag-Donnerstag von
8:00-17:30 Uhr; Freitag 8:00-14:00 Uhr. In der betriebseigenen Kantine kann entweder um 13:00 Uhr
oder um 14:00 Uhr gegessen werden.
Freizeit und Kultur
Natürlich durfte auch ein typisches Spanisches Essen nicht fehlen. In den Restaurants gibt es
preiswerte Menüs (Menu del dia), das meist um die 10€ kosten und Vorspeise, Hauptgang, Nachtisch
und meist auch Getränke beinhalten.
In dem Monat haben wir eine neue Zeiteinheit kennen gelernt. Demzufolge wurden Zeitangaben in
spanischen oder deutschen Minuten angegeben. Sollte man auf jemanden warten so wurden die
spanischen Minuten etwas länger als die deutschen. Andersherum wenn es darum ging Entfernungen
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abzuschätzen, so wurden die spanischen Minuten erstaunlich kurz im Gegensatz zu der deutschen
Zeiteinheit.
Im Gespräch mit verschiedenen jungen Leuten fiel auf, dass ein Grossteil der ungefähr 25 jährigen
noch bei den Eltern wohnen. Als ich nach den Gründen fragte, bekam ich meist die Antwort, dass es
an dem niedrigen Gehalt läge. Was bestimmt hinzukommt ist, dass die Spanier sehr oft unterwegs
sind und Essen und Trinken gehen.
Auch auf der Strasse sind Unterschiede zu Deutschland festzustellen. Ampeln existieren zwar, sind
aber nicht wirklich von Bedeutung. Als Fußgänger muss man deswegen sehr achtsam sein wenn man
eine Strasse überqueren möchte. Auto gefahren wird nach Gefühl, was bedeutet, dass
Geschwindigkeitsbeschränkungen keine große Bedeutung zugesprochen wird. Wenn man die kreuz
und quer; Stossstange an Stossstange geparkten Autos sieht wird erkennbar das Autos in Spanien
zum Grossteil Gebrauchsgegenstände sind und nicht gehegt und gepflegt werden, wie es meist in
Deutschland der Fall ist.
Im Restaurant oder in der Bar, wird grundsätzlich zusammen bezahlt. Entweder legt einer aus, oder es
wird halt beim nächsten Mal gewechselt.
Im Gegensatz zu Deutschland können Zigaretten nur in “Tabaco”-Läden gekauft werden. Automaten
befinden sich zum Teil aber in Bars oder Restaurants.
Ein Ausritt in den Weinbergen stand auch auf unserem Programm. So sind wir 2 Stunden durch die
Weinberge bzw. durch einen Park geritten und über die Stoppelfelder galoppiert. Auch hier war die
Verständigung kein Problem auch wenn der Führer der Tour kein Wort englisch oder deutsch sprach.
Ein sehr schönes Erlebnis was infolge eines argen Muskelkaters auch nicht so schnell in
Vergessenheit geriet.
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Flow 2: Sonja - Verwaltungsfachangestellte - war vom 29.9. bis zum 28.10.2006 in Torun/Polen
Aufgabe zum: "Nachweis so genannter interkultureller Kompetenz"
Wahlthema 4 - Ein Besuch in einem Restaurant im Gastland
Berichten Sie über Ihre Eindrücke zu diesem Thema ganz allgemein oder anhand der folgenden
Fragen!
Welche Arten von Restaurants gibt es (z.B.
regionale oder internationale
Spezialitätenrestaurants, Bistros, Fast-Food-
Restaurants)?
1) Gibt es viele Restaurants, die von Nicht –
Einheimischen geführt werden?
Es gibt schon einige Restaurants, die von
Nichteinheimischen geführt werden. Es gibt
aber auch einige heimische Restaurants in
Torun.
2) Wie würden Sie die Einrichtung charakterisieren?
In manchen Restaurants ist die Einrichtung richtig modern und neu. Ähnlich wie bei uns. Dann gibt es
noch Restaurants, die richtig urig eingerichtet sind, mit Fellbezügen auf den Bänken und alte
Speisekarten. So etwas habe ich in Deutschland noch nicht gesehen.
3) Was lässt sich zur Speisekarte sagen?
Es gibt natürlich eine große Auswahl an Gerichten. Die meisten Restaurants hatten englische
Speisekarten. Einige waren aus Holz, sahen total alt aus.
4) Was ist Ihnen bei den Gästen aufgefallen, z.B. Alter,
Kleidung, Verhältnis von Männern zu Frauen, sind auch
Kinder anwesend?
Mir ist aufgefallen, dass sehr wenige Familien mit
Kindern Essen gehen. Vom Alter waren sehr viele junge
Leute in Restaurants. Viele jüngere Ehepaare und
Freunde. Ältere Menschen habe ich auch nicht so oft in
Restaurants gesehen.
5) Handelt es sich nach Ihrem Eindruck um regelmäßige Gäste?
Ich denke nicht, da es in Torun sehr viele Restaurants gibt. Natürlich gibt es immer irgendwelche
Stammgäste. Ist mir aber nicht aufgefallen.
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6) Aus welchem Anlass besucht man im Gastland ein Restaurant?
Um billig und lecker Essen zu gehen. Wir brauchten nicht in der Küche selber kochen.
7) Ist Ihnen etwas zum Alkoholkonsum aufgefallen?
Es wurde oft Wodka oder Wein zum Essen getrunken.
8) Schildern Sie, wie sich die Bedienung verhält!
Die Bedienung hat uns erst auf Polnisch angesprochen. Nachdem wir der Bedienung erzählt haben,
dass wir nur englisch oder deutsch sprechen, konnten sie auch mindestens eine Sprache sprechen.
Aber meistens war das Englisch.
9) Haben Sie erlebt, dass es Reklamationen gibt? Wenn ja, berichten Sie
darüber!
Habe ich nicht mitbekommen.
10) Beobachten Sie das Verhalten bei der Bezahlung; wird z.B. Trinkgeld
gegeben?
In Polen wird, wenn man bezahlen will, eine kleine Schatulle mit der Rechnung auf den Tisch gelegt.
Darin legt man das Geld. Die Schatulle wird wieder abgeholt und es ist so 10 % Trinkgeld üblich.
11) Wie würden Sie Qualität und Preise einschätzen?
Meiner Meinung nach bekommt man sehr gute Qualität zu einem sehr günstigen Preis.
Flow 2: Sven - Rechtsanwalts- und Notargehilfe - war vom 29.9. bis zum 28.10.2006 in Torun/Polen
Aufgabe zum: "Nachweis so genannter interkultureller Kompetenz"
Wahlthema 1 – Die Atmosphäre am Arbeitsplatz
Versuchen Sie bitte, sich ein Bild vom Klima in Ihrem Praktikumsbetrieb zu machen und dieses
darzustellen!
1) Wie ist das Verhältnis der Mitarbeiter zueinander
(kollegial, freundlich,
professionell, herzlich, offen, distanziert, aggressiv,
misstrauisch ...)?
Das Verhältnis der Mitarbeiter der Mitarbeiter bei
ThyssenKrupp Ernergostal war sehr kollegial. Ich hätte
nie gedacht, dass in einer Firma mit 160 Mitarbeitern ein
solch gutes Miteinander herrscht. Die Mitarbeiter waren
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Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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auch zu uns sehr nett und vor allem sehr zuvorkommend.
2) Geben Sie nach Möglichkeit bitte Beispiele!
In der Anfangszeit hatte ich kein Essen mitgenommen, sodass mir die Mitarbeiter, die meistens etwas
bestellten, immer etwas abgegeben haben. Da ich jeden Tag in einer anderen Abteilung war, wurde
mir auch der Kaffee geholt, was ich allerdings nicht wollte und letztendlich auch nicht mehr zuließ, da
man sich dabei ein wenig blöd vorkam, denn man war ja nur Praktikant und niemand anders.
3) Wie lange arbeiten die Kolleginnen und Kollegen schon in diesem Betrieb?
Viele haben vor kurzem erst ihr Studium beendet und arbeiten dort erst seit ein paar Monaten.
ThyssenKrupp ist in Polen wirklich sehr im Kommen und entwickelt sich wirklich hervorragend, sodass
immer mehr Leute gebraucht werden. Viele sind jedoch auch selbstverständlich auch schon länger
dort.
4) Treffen sich Kolleginnen und Kollegen auch zu privaten Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit?
Dazu kann ich leider keine Antwort geben, aber ich kann sagen, dass ThyssenKrupp Ernergostal der
Hauptsponsor des dortigen Eishockeyvereins (spielt in der ersten polnischen Liga) ist und sich dort
auch viele Angestellte der Firma zum Gucken treffen, denn Eishockey ist im Gegensatz zu
Deutschland ein sehr beliebter Sport in Polen.
5) Werden Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen auch
im Betrieb gefeiert?
Diese Frage kann ich nicht beantworten.
6) Gibt es einen jährlichen Betriebsausflug, eine
Weihnachtsfeier oder ähnliches?
Soweit ich weiß, gibt es immer eine Weihnachtsfeier
und gelegentlich auch eine Firmenfeier. Mehr weiß ich nicht.
7) Gibt es eine Kantine; wird gemeinsam zu Mittag gegessen?
Nein so etwas gibt es nicht, da in Polen es keine Mittagspause mehr gibt. Allerdings wird sich schon
essen bestellt, es wird aber nicht gemeinsam, z. B. in einem Speisesaal, gegessen. Nur intern in einer
Abteilung.
8) Werden andere Pausen gemeinsam begangen?
In dem Gebäude darf nicht geraucht werden, sodass außerhalb ein Raucherbereich ist. Dort wird sich
getroffen zum kurzen Smalltalk. Feste Pausenzeiten gibt es auch nicht, es werden 8 Stunden
"durchgearbeitet". Es gibt lediglich eine Zeitspanne für Raucher, in der es gestattet ist zu rauchen.
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9) Wann ist Arbeitsbeginn und –ende; wie sehen die
Pausenregelungen aus?
Gearbeitet werden 8 Stunden am Tag, jedoch gibt wohl
spezielle Regelungen wann angefangen wird (ca. 07.00 -
09.00 Uhr Arbeitsbeginn). Wie bereits erwähnt gibt es
keine festen Pausenzeiten, was die Mitarbeiter aber nicht
vom Rauchen, Frühstücken oder Mittagessen abhält.
10) Wie sieht es mit der Pünktlichkeit und bei eventuellen Verstößen dagegen aus?
Dazu kann ich leider nichts sagen, wir waren immer pünktlich.
Flow 3: Rike G. - Praktikum in Sevilla vom 24.09.2006 bis zum 18.11.2006
Die Sprachschule, die wir 2 Wochen lang besucht haben, war eine kleine, neue Schule. in einer alten
Villa. Das Gebäude lag in einem für Sevillas Verhältnisse grünen Stadtteil. Da nur in kleinen Gruppen
unterrichtet wurde, waren auch die Unterrichtsräume nicht so groß. Unsere Spanisch Lehrerin hieß
Sara. Sara war eine sehr nette junge Frau, die sich auch sehr bemüht hat uns die Lebensweise der
Sevillaner, Ihre Musik, ihre Gewohnheiten, ihre Kultur und Geschichte nahe zu bringen. Wir hatten
Montags bis Freitags von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr Unterricht. In unserem Kurs waren wir sechs
deutsche Mädchen und noch zwei Engländer.
Gleich am zweiten Tag in Sevilla sollte ich zu meinem Praktikumsplatz gehen, um mich vorzustellen.
Es war nur Tomas der eine Architekt an dem Tag da. Wir haben uns dann länger unterhalten und er
hat mir das Büro und meinen Arbeitsplatz gezeigt. Meine Arbeitszeiten waren von 9.00 Uhr bis 15.00
und von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr. An meinem ersten richtigen Arbeitstag habe ich dann auch meine
anderen Kollegen kennen gelernt. In diesem Büro arbeiten 4 Männer - einmal der Chef Antonio, die
zwei Architekten Tomas und Carlos und der Techniker Jesús. Alle waren sehr nett zu mir. Am Anfang
hat sich Tomas um mich gekümmert. Da er sehr gut englisch spricht hatten wir selten Probleme uns
zu verständigen .Da war es schon schwerer sich mit Antonio zu verständigen, der sehr schnell
spanisch gesprochen hat und mit Jesús. Carlos hat sich sehr viel Mühe gegeben, sich mit mir auch in
Englisch zu unterhalten. Mir ist sehr aufgefallen das sie alle sehr viel und hart arbeiten und ihren Beruf
sehr ernst nehmen denn wenn ich um neun Uhr morgens angefangen habe zu arbeiten, war Tomas
schon da und wenn ich dann nach 8 Stunden Feierabend hatte, waren alle noch voll bei der Arbeit.
Nach der ersten Woche hat mich Tomas gefragt ob ich Lust habe für 2 Tage mit nach Alcala la Real
zukommen um dort ein sehr altes Gebäude aufzumessen. Also sind wir mit dem Auto hingefahren und
haben dieses Haus, welches ich später dann auch gezeichnet habe, aufgemessen. Am zweiten Tag,
nachdem wir endlich fertig waren, sind wir erstmal Tapas essen gegangen und zu einer Burg gefahren
und haben diese besichtigt, was ich sehr nett fand.
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Das Büro bestand aus drei Räumen einen großen Raum wo Tomas, Carlos, Jesús und ich saßen,
dann Antonios Büro und einen Besprechungsraum. Antonio war selten im Büro meisten nur am
Nachmittag und wenn er mal den ganzen Tag weg war hat er immer einmal im Büro angerufen und
wollte mit jedem Mitarbeiter sprechen ob alles in Ordnung ist und um Fragen zu beantworten. Eine
Tradition ist es morgens in eine Bar zugehen um zu frühstücken. Aber es musste immer eine Person
im Büro bleiben, um die Anrufe entgegen zu nehmen. Meistens bin ich mit Carlos und Jesus 15
Minuten frühstücken gegangen. Danach ist dann Tomas alleine gegangen oder zusammen mit
Antonio. Jeden zweiten Freitag gehen alle zusammen in eine Bar um dort was zu trinken und zu
essen. Da alle so viel zu tun hatten habe ich das nur einmal erlebt. In der Mittagspause ( Siesta)
sind immer alle nach Hause gegangen und haben geschlafen. Da mein weg nach Hause zu lang war,
bin ich meist in die Stadt gegangen oder habe mich bei der Kathedrale aufgehalten. Die Arbeit in dem
Büro hat mir sehr viel Spaß gemacht. Für meinen letzten Tag hatten sich meine Arbeitkollegen
überlegt eine kleine Abschiedsparty zu machen also in eine Bar gehen um zu essen und trinken.
Da ich leider an meinen letzten beiden Tagen krank war, bin ich immer schon etwas früher nach
Hause und somit wurde auch leider aus der Abschiedsparty nichts. Am letzten Tag haben wir noch
kleine Geschenke ausgetauscht und uns verabschiedet. Ich war schon ganz schön traurig, da es
wirklich eine schöne Zeit dort war.
Unsere Wohnung
Zu unserer Unterkunft kann man eigentlich nur sagen, dass sie sehr schön und sauber war. Mit
unserer Vermieterin sind wir auch sehr gut ausgekommen. Sie hat uns sogar vom Flughafen abgeholt
und wieder hingebracht. Zweimal die Woche kam eine Putzfrau. Die Wohnung lag eigentlich auch
sehr zentral. Mit dem Bus mussten wir immer 15-20 min bis in die Innenstadt fahren. Was mir aber
sehr aufgefallen ist, abgesehen von unserer, das die Wohnungen in Spanien noch lange nicht so
luxuriös sind wie in Deutschland. Auch mit der Wasserversorgung hapert es manchmal noch.
Die Freizeit
Das Nachtleben in Sevilla war auch sehr aufregend. Wir sind meistens zum Feiern nach Triana
gegangen. Aber auch zur Plaza Alfalfa und S. Salvador. Ich habe viele Leute kennen gelernt. Dort ist
es nicht so wie in Deutschland, die Menschen sind viel offener. An den Wochenenden waren wir
teilweise in anderen Städten wie zB. Cadiz, Malaga, Nerja aber auch in Sevilla unterwegs um uns die
Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Ich würde es sofort wieder machen.
Diese zwei Monate waren im Großen und Ganzen eine super Erfahrung für mich. Ich würde es sofort
wieder machen. Auch wenn man die ersten zwei, drei Wochen noch etwas hilflos ist und sich noch
nicht so zu Recht findet. Ich würde dieses Praktikum auf jeden Fall weiter empfehlen. Vielleicht wäre
aber die Sprachschule Clic besser, da man dort mehr junge Leute kennen lernen kann. Die Unterkunft
empfehle ich auf jeden Fall weiter.
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Teilnehmer der flows 4 bis 23 2007/08 In den Jahren 2007 und 2008 absolvierten den flows 4-23 weitere 46 Teilnehmer/innen des Projektes
„MA-QuEM“ ihre 4- bzw. 8- Wochen andauernde Ausbildungszeit im Ausland.
Name – Beruf – Ziel – Dauer
Julia - Malerin - Riga - 8 Wochen
Peter - Bauzeichner - Riga - 8 Wochen
Jonas - Zimmerer - Ainazi - 8 Wochen
Sebastian - Bauzeichner - Riga - 8 Wochen
Kathrin - Bauzeichnerin - Riga - 8 Wochen
Sascha - Zimmerer - Ainazi - 8 Wochen
Jessica - Bauzeichnerin - Riga - 8 Wochen
Björn - Bauzeichner - Sevilla - 8 Wochen
Rebecca - Bauzeichnerin - Sevilla - 8 Wochen
Sarah - Bauzeichnerin - Sevilla - 8 Wochen
Peter - Kfz-Mechatroniker - Sevilla - 8 Wochen
Thorben - Elektroniker - Sassuolo - 8 Wochen
Daniel - Elektroniker - Sassuolo - 8 Wochen
Yvonne - Bauzeichnerin - Modena - 8 Wochen
Jennifer - Bauzeichnerin - Modena - 8 Wochen
Anastasia - Bauzeichnerin - Modena - 8 Wochen
Oliver - Tischler - Cividale - 8 Wochen
Jasna - Kauffrau im Groß- und Aussenhandel - Calgari - 4 Wochen
Lena - Kauffrau im Groß- und Aussenhandel - Calgari - 4 Wochen
Dennis - Kaufm. f. Spedition- und Logistikdienstleistg. - Logroño - 4 Wochen
Demet - Verkäuferin - Logroño - 4 Wochen
Florian - Kaufmann im Groß- und Aussenhandel - Logroño - 4 Wochen
Hendrik - Kaufm. f. Spedition- und Logistikdienstleistg. - Logroño - 4 Wochen
Astrid - Verwaltungsfachangestellte - Logroño - 4 Wochen
Kirsten - Kauffrau im Groß- und Aussenhandel - Logroño - 4 Wochen
Aron - Kaufmann im Groß- und Aussenhandel - Logroño - 4 Wochen
Bernhard - Kaufmann im Groß- und Aussenhandel - Torun - 4 Wochen
Ilmar - Kaufm. f. Spedition- und Logistikdienstleistg. - Torun - 4 Wochen
Maikel - Verwaltungsfachangestellter - Torun - 4 Wochen
Wieland - Kaufm. f. Spedition- und Logistikdienstleistg. - Torun - 4 Wochen
Niclas - Verwaltungsfachangestellter - Olsztyn - 4 Wochen
Nicole - Verkäuferin - Olsztyn - 4 Wochen
Andreas - Bürokaufmann - Olsztyn - 4 Wochen
Andre - Kaufmann im Groß- und Aussenhandel - Olsztyn - 4 Wochen
Anke - Bauzeichnerin - Logroño - 8 Wochen
Malte - Bauzeichner - Riga - 8 Wochen
Vanessa - Bauzeichnerin - Logroño - 8 Wochen
Anna - Bauzeichnerin - Sevilla - 8 Wochen
Annika - Bauzeichnerin - Logroño - 8 Wochen
Kornelia - Zimmerin - Andalusien - 8 Wochen
Catharina - Bauzeichnerin - Sevilla - 8 Wochen
Nils - Bankkaufmann - Logroño - 4 Wochen
Oliver - Elektroniker - Torun - 8 Wochen
Ruben - Elektroniker - Torun - 8 Wochen
Erika - Bauzeichnerin - Riga - 4 Wochen
Jennifer - Malerin - Jurmala-Riga - 8 Wochen
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Flow 4 Julia A. Malerin berichtet aus Riga
Ich bin 17 Jahre alt und Schülerin des Berufsgrundbildungsjahres Farbtechnik in den Berufsbildenden
Schulen Syke.
Mein Lehrer Herr T. hatte mich auf die Möglichkeit der Teilnahme am Leonardo da Vinci Praktikum im
Projekt „MA-QuEM“ der BBS-Syke in Riga hingewiesen. Er war zur Vorbereitung selbst dort und hatte
die Firma, den Manager Herrn Z. und auch meine Vermieterin kennen gelernt. Zusammen mit einer
Mitschülerin, zwei Zimmerern und fünf Bauzeichnern habe ich dann im Februar in der Schule bei Ilze
einen Lettisch Kurs begonnen.
Am 12.05.2007 habe ich mein Auslandspraktikum begonnen. Ich wurde von meiner Gastfamilie vom
Flughafen abgeholt und habe daraufhin auch alle Familienmitglieder kennen gelernt. Sie sind alle sehr
nett und helfen mir, wo sie nur können. Mit Ihnen bin ich auch schon öfters in Jurmala am
Ostseestrand gewesen und habe auch mit ihnen ein Konzert des Chores “Amadeus” besucht.
In der ersten Woche hatte ich einen interkulturellen Sprachkurs bei Frau M.! Mit ihr habe ich sehr viel
in der Stadt besichtigt und war auch später noch mit Frau M. im Jurmala National Park und im Gauja
National Park. An allen Tagen haben wir immer viel Lettisch gesprochen und so habe ich einiges
gelernt. Als ich in Riga ankam, hatten die Kollegen gerade die Fassade des alten Hauses in der
Innenstadt eingerüstet und waren dabei die Fangnetze zu montieren. Immerhin ist das Haus 6
Geschosse hoch und damit lag mein Arbeitsplatz teilweise 20m über der Straße.
Ich habe Glück gehabt, an so einem Haus arbeiten zu können. An dem Haus konnte ich von Anfang
bis zum Schluss mitarbeiten und habe so jeden Arbeitsschritt mit verfolgen und vor allem bei allen
Aufgaben mitarbeiten können!
Meine Arbeitskollegen waren alle sehr freundlich und sie haben sich gut auf mich eingestellt. Sie
haben mir die Besonderheiten bei einer Restauration an architektonischen Elementen und der
Hausfassade gezeigt. Durch dieses Praktikum kann ich jetzt selbstständig eine Fassade restaurieren
und weiß zugleich auch, was für eine harte Arbeit das ist!
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Hoehenangst verloren + soft skills gewonnen
Zu der Höhe des Gerüstes muss ich noch
sagen:...da bin ich selber sehr überrascht,
dass ich so gut damit klar komme! Ich habe
überhaupt keine Probleme, und dabei hatte ich
in Deutschland schon manchmal Probleme,
wenn ich nur auf einer Leiter stand! Hier stand
ich sogar auch schon öfter auf dem Dach des
Hauses !!! Ich glaube ich bin von Höhenangst
befreit!!
Julias Praktikum aus Sicht der Kollegen und
des Praktikumsbetriebes
Herr Z. der Manager der Firma schreibt aus
der Sicht der Kollegen: “Julia ist fleißig, will
Neues lernen und viel wissen, Sie hat
Interesse am gesamten Arbeitsablauf und an
allen Restaurationsschritten.” Aus der Sicht der
Firmenleitung bescheinigt er Julia: “Julias
Arbeitsverhalten ist sehr gut. Sie war immer
pünktlich und fleißig.
Wir sind beeindruckt, dass Julia so gut und
schnell verstanden hat, wie und was sie
machen soll. Wir sind sehr zufrieden.
4 Bauzeichner berichten aus Riga
Praktikumsbericht 21.Juli – 10.August 2007
Am 21. Juli 2007 begann mit dem LEONARDO DA VINCI Praktikum unser 2-monatiger
Auslandsaufenthalt in Riga. Als Bauzeichner-Azubis arbeiten wir in Architekturbüros in Riga. Reise
und Aufenthalt werden mit dem Geld der Europaeischen Union gefördert. Dafür haben die
Berufsbildende Schulen Syke das Leonardo da Vinci Projekt „MA-QuEM“ geplant und führen es nun
für uns und weitere 56 Praktikanten mit Zielen in Spanien, Italien., Polen und Lettland durch.
Mit „MA-QuEM“ dem Mobilitätsprojekt für Auszubildende soll unsere Qualifikation für den
europäischen Arbeitsmarkt gefördert werden.
Schon bei der Ankunft in Riga wurden wir vier Praktikanten herzlich von unseren Gastfamilien am
Flughafen empfangen. Jessica und Kathrin wohnen bei einer Juristin mit guten Deutschkenntnissen in
deren Einfamilienhaus.
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Sebastian und Peter wurden von einem Ehepaar aufgenommen, welches im gleichen Stadtteil wohnt.
Die 20jaehrige Tochter der Gasteltern spricht fließend Deutsch. So fanden wir vom ersten Tag an den
Kontakt zu vielen gleichaltrigen jungen Leuten, mit denen wir nach Feierabend und am Wochenende
immer was unternehmen. An diesem Wochenende fahren wir vier zusammen mit einer Gruppe
lettischer Freunde zum Konzert der Rock- und Pop-Band "Brainstorm" in Sigulda.
Unsere Gastgeber kümmern sich sehr führsorglich um uns alle und so fühlen wir uns bei ihnen und
auch in Riga sehr wohl.
Um die Sprache, die Kultur, sowie die Stadt kennen zu lernen, absolvierten wir zu Beginn einen
einwöchigen interkulturellen Sprachkurs. Geleitet wurde dieser von einer Waldorf-Lehrerin, aus Riga,
welche sich sehr bemühte, uns Praktikanten im Alltagsgebrauch noch mehr von der lettischen
Sprache beizubringen. Zusammen mit ihr erkundeten wir Museen, die riesigen Markthallen,
verschieden Geschäfte und übten immer wieder den Gebrauch der Sprache.
Verkehrsmittel in Riga
Riga hält für seine fast 800.000 Einwohner ein gut funktionierendes öffentliches Nahverkehrssystem
bereit. So hatten wird die Möglichkeit, mit Bussen, Trolleybussen oder mit Straßenbahnen Riga
komplett zu erkunden. Zusammen mit der Sprachlehrerin besuchten wir in den ersten Tagen auch
unsere Praktikumsbetriebe und stellten uns dort vor.
Arbeit in den Betrieben
Seit zwei Wochen benutzen wir diese Verkehrsmittel nun für unseren täglichen Weg zu den im
Stadtgebiet der lettischen Metropole verstreut liegenden Architekturbüros. Diese Architekturbüros
gehören zu den Marktführern in Lettland. Dadurch haben wir die unglaubliche Möglichkeit, an tollen
lettischen Groszprojekten mitzuwirken.
Wir arbeiten z.B. an den Zeichnungen für den Gebäudekomplex für ca. 2.000 Mitarbeiter der neuen
Polizeistation Riga oder auch an den Plänen für die vierte Stadtbrücke über die Daugava, den größten
Fluss Lettlands.
Wieder in Deutschland - Eine Bauzeichnerin blickt zurück
Jetzt bin ich schon eine Woche zu Hause in Deutschland und habe richtig Heimweh nach Riga!!!
Also, ich kann nur Positives über den Aufenthalt berichten: Zu zweit wohnten wir in der Vorstadt bei
Inga, zu der wir sofort zurück möchten. Die Arbeit war klasse! In "meiner" lettischen Firma herrschte
ein so tolles Betriebsklima. An einem Wochenende waren wir sogar mit der Firma paddeln wandern
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und zelten. Zusammen mit allen Arbeitskollegen und unseren Chefs haben wir viel und herzlich
gelacht. Die Arbeit in einem lettischen Architekturbüro ist sehr interessant. Wir waren auf mehreren
Baustellen und nahmen sogar an einer Baubesprechung teil.
Hier seht ihr uns zwei Praktikanten mit unserer "strengen" Chefin
In der Freizeit haben wir schnell Anschluss zu
lettischen Jugendlichen gefunden, haben viele
Ecken des Landes gesehen, waren an den
tollen Stränden und haben sogar
Bekanntschaften mit Menschen aus anderen
Ländern gemacht als wir z.B. in Tallinn in
Estland waren. Natürlich waren wir immer im
Skonto Stadion wenn das lettische
Nationalteam spielte. Auch fuhren wir nach
Ainaži ganz im Norden des Landes. Dort
haben wir zwei Zimmermänner besucht, die
dort für zwei Monate ihr Praktikum
absolvierten. In Ainaži zeigten uns die beiden
zusammen mit ihrem Meister ihre Baustellen,
den Fluss Salaca, ihren Ort und die traumhaft
einsame Küste der Rigaer Bucht. Paldies,
Parsla, Aivis, Sascha und Jonas !!! Es gibt
einfach zu viel zu berichten. Jedoch kann man
diese wunderbaren Erfahrungen schlecht
beschreiben - man muss sie selber machen!!!
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Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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Flow 5 Ainazi 2 Zimmerer – Jonas B. und Sascha K. berichten aus Ainazi
Wir begannen unsere Reise wie geplant am Freitag den 20.07.2007 um 6:30 Uhr, nach einem gemeinsamen
Frühstück mit Kollegen, Familie und Freunden. Gesättigt haben wir uns auf den Weg in Richtung Ainazi in
Lettland gemacht. Wir kamen dabei an Berlin, Warschau und Riga vorbei (Anmerkung: In Polen nicht auf
Parkplätzen anhalten und versuchen zu schlafen, das macht bewaffnete Sicherheitskräfte sehr sauer)
Ankunft am 21.07.2007 um ca. 16:00 Uhr, bei der Familie Irmejs, die uns scheinbar sehr überraschend in
Empfang nahm, erste Gesprächsversuche verliefen kläglich im Sand, da unsere Aussprache wohl nicht die beste
war. Mit Händen und Füssen versuchten wir eine halbwegs normale Konversation zu führen, was auch gelang (In
Lettland können die älteren Einwohner scheinbar mehr Deutsch als wir Lettisch). Später kam dann auch Parsla
eine Dame mittleren Alters zu uns. Sie konnte etwas mehr Deutsch und erklärte uns, das man uns erst eine
Woche später erwartet hat. Zeit ist hier im äußersten Winkel Lettlands eher unwichtig. Wenn man was sich
verabredet, heißt das nur das die verabredete Zeit eine Art Richtlinie ist, aber dran halten ist nicht so wichtig.
Nachdem wir unser ca. 25 m² großes Zimmer bezogen hatten, zeigte uns Parsla mit ihrem Auto erstmal das doch
recht überschaubare Ainazi, Das Meer und die Grenze zu Estland.
Meer, das ist hier auch so eine Sache. „Meer“ ist hier manchmal weniger (Wortspiel zwinker zwinker). Es ist nicht
so wie wir uns das Meer vorgestellt hatten, es liegen riesige Findlinge im Wasser und bis man bis zum Bauch im
Wasser steht, muss man erstmal einige Meter laufen. Dank der niedrigen Wasserhöhe ist es in Ufernähe doch
sehr warm und man kann gut darin schwimmen. Vor wenigen Jahren soll das Meer mal bis vor die Haustür -
geschätzte 300 Meter - gereicht haben. Das muss so gewesen sein, da Ainazi mal einen recht berühmten Hafen
und eine Marineschule hatte, die hunderter von Kapitänen und Steuerleuten ausbildete.
Aber im zweiten Weltkrieg wurde viel zerstört und mit dem Ende der Okkupation durch die UdSSR verschwanden
dann alle verbliebenen Hafenanlagen zusammen mit den Besatzern.
Gut gelaunt bei der Arbeit
Die Arbeit hier an der Grenze zu Estland ist auch
ganz anders als in Deutschland. Man kommt wann
es passt und geht wenn man keine Lust mehr hat.
Dabei kommen die Leute immer gut gelaunt zur
Arbeit und gehen genauso gut gelaunt auch wieder.
Schnelles Arbeiten ist hier auch nicht so wichtig,
und hin und wieder wird mal gerne eine kleine
Pause gemacht.
Dennoch muss bei der Arbeit auch was geschafft
werden, da die Leute hier nicht wie in Deutschland
nach Stunden, sondern nach Leistung bezahlt
werden.
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Unsere Arbeit
Da wir hier als Zimmerer hergekommen sind, lässt Aivis Irmejs
unser Chef uns auch gleich mal beweisen was wir so können
und lässt uns eine alte Blockhaussauna renovieren. Eine
wirklich sehr interessante Arbeit, da man genau sieht wie alles
aufgebaut ist und wie so eine Konstruktion eigentlich zu
hergestellt wird. Zwischenzeitlich bauen wir an einer lettischen
Bank (ein Tisch, zwei Bänke und zwei Hocker). Dabei lernen wir
das Anzeichnen mit einem speziellen Zirkel (ein Zirkel an
dessen Ende zwei Libellen sind. Solche die in einer
Wasserwaage zu finden sind, eine für die wagerechte und eine für die Senkrechte) Das Anzeichen damit ist sehr
ungewohnt und am Anfang nicht einfach, aber nach mehrfacher Benutzung funktioniert es doch. Die Kettensäge
kommt bei der Ausarbeitung der Verbindungen auch nicht zu kurz, Anfangs sehr kompliziert, da man die Säge
anders als man es gewohnt ist halten muss.
Da Sascha durch Krankheit bereits öfters ausgefallen ist, geht die Arbeit an der Bank eher schlecht voran und die
Sauna braucht auch noch viel Zeit. Sascha hatte aus unerfindlichen Gründen starke Bauchschmerzen. Mehrere
Arztbesuche halfen nicht wirklich und letztlich ging Sascha auf Anraten von unserem Lehrmeister Benno Tamsen
und auf Drängen von Knut Hancker dem Projektkoordinator für einige Tage ins Krankenhaus nach Riga. Dort
fanden die Ärzte bald die Ursache und nach einigen Tagen Pflege ist Sascha nun wieder in Ainazi. Es geht ihm
zum Glück schon viel besser.
Unsere Freizeit
In unserer Freizeit unternehmen wir sehr viel.
Fahrten in das 114 Kilometer entfernte Riga kamen
dabei schon öfters vor (auch auf Grund von
Saschas dortigen Krankenhausaufenthalten).
Eine Fahrt in das 200 km entfernte Talin/Estland haben
wir auch schon hinter uns, es ist eine wirklich
unglaublich schöne Stadt. Alte Gemäuer, Kirchen,
Schlösser und Häuser. Zudem liegt die Stadt direkt an
der Ostsee und verfügt über einen großen Hafen.
Heute waren wir dann in Sigulda und haben die
Rodelbahn und die örtlichen Sehenswürdigkeiten
bewundert. Die Stadt liegt direkt am Tal der Gauja und
auf der anderen Seite liegt eine weitere kleine Stadt mit
einem Kinderkrankenhaus (wie wir vermuten). Da dieses
Krankenhaus sehr schön aussah, mussten wir natürlich
durch das ganze Tal und über einen Fluss wandern um
dann auf der anderen Seite festzustellen, das es eine
Gondelbahn nach drüben gibt.
Wir besuchen aber auch gerne auch die örtliche Kneipe in Ainazi. Hier im „Arizona“, so heißt das Lokal
witzigerweise, haben wir bereits einen guten Bekannten. Es ist der ehemalige Lehrer von unserem hiesigen
Meister Aivis. Der alte Herr ist immer bemüht sich mit uns auf Deutsch zu unterhalten.
Leider sind in Ainazi alle Einwohner irgendwie verschwunden, junge Leute gibt es kaum und wenn es dunkel ist
sucht man oft vergebens nach einem beleuchteten Fenster, es erinnert teilweise an eine Geisterstadt. Wir
vermuten, dass es an den Sommerferien liegt. Zusammenfassend möchten wir in einem Satz berichten:
„So wie es hier ist, hätten wir es uns nicht vorstellen können, aber es ist wirklich einfach schön hier!“
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Drei Bauzeichner und ein Kfz- Mechatroniker berichten aus Sevilla
Rebecca S. "Mein Architekturbüro"
Ich kam am ersten Arbeitstag mit Herzklopfen zur Arbeit. Meine Chefin Mabel empfing mich sehr
herzlich und zeigte mir ein bisschen das Büro. Es ist sehr klein und mit mir arbeitet hier noch die
Architekturstudentin Mamen, die ich sehr lieb gewonnen habe.
Mittlerweile hat meine dritte Woche begonnen
und ich fühle mich sehr wohl hier auf der
Arbeit. Die Verständigung ist ein bisschen
schwierig, da meine Chefin sehr schnell spricht
und sie teilweise etwas mehrmals wiederholen
muss, da ich es nicht verstehe.
Dennoch haben wir uns bisher immer
verstanden, auch wenn es manchmal ein
bisschen länger gedauert hat. Die Aufgaben
die ich bekomme sind alle zu bewältigen und
ich freue mich jedes Mal wenn ich wegen
meiner schnellen Arbeitsweise und meiner
sauberen Zeichnungen gelobt werde. Hier in
Spanien arbeitet man eben immer ein bisschen
langsamer, und auch nicht allzu genau.
Die Arbeit macht mir Spaß und wann immer ich Zeit habe unterhalte ich mich mit Mamen, um mein
Spanisch ein bisschen zu verbessern. Ich verstehe mittlerweile sehr viel und das macht mich doch
sehr glücklich, denn man merkt das man kleine Fortschritte macht. Ich bin gespannt was mich hier auf
der Arbeit noch erwartet. Ich bin zufrieden und fühle mich wohl hier!
Sarah S.
Die Aufregung wurde mit jedem Tag größer. Das zweite Mal in meinem Leben das ich fliegen würde
und dann auch noch für 8 Wochen in ein Land das unterschiedlicher, als Deutschland, nicht sein
konnte.
Am Sonntag den 09.09.2007 ging es Morgens um 9.30 Uhr zum Flughafen, der Flieger sollte um
11.30 Uhr starten.
Erstmal einchecken und dann das letzte gemütliche Zusammensitzen mit der Familie genießen.
Als wir dann im Flieger saßen, hatten meine Mitpraktikantin und ich schon ein sehr komisches Gefühl
im Bauch. Acht Wochen weg von zu Hause, weg von der gewohnten Umgebung, der Familie und den
Freunden. Leben und arbeiten in einem für uns fremden Land mit einer Sprache die wir nicht richtig
beherrschen.
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Mit Zwischenlandung in Palma de Mallorca
sind wir um 17.00 Uhr, mit dem Air- Berlin-
Flieger, in Sevilla gelandet.
Wir hatten keine Probleme unsere Koffer zu
bekommen und als wir zum Ausgang kamen
stand Caroline schon draußen und hat auf uns
gewartet.
Für die nächsten 2 Monate würde sie uns ein
zu Hause geben.
Zu dritt, mit drei Koffern und dem Handgepäck
rein in einen kleinen Peugeot und ab nach
Rochelambert, eines der vielen Viertel von
Sevilla.
Bei Caroline angekommen wurden wir gleich von Francesca, ihrer Mitbewohnerin, begrüßt.
Alles lief sehr herzlich und offen ab, hier sind „besos“ einfach normal, aber man muss sich daran
gewöhnen, weil man in Deutschland einfach nur die Hand gereicht bekommt.
Es ging sofort los mit Spanisch und wir standen da und haben versucht uns mit Händen und Füßen zu
verständigen, es war eine halbe Katastrophe, aber irgendwie hat es doch noch geklappt.
Björn G. Bauzeichner
Hallo liebe Teilnehmer...
wie auch ihr nehme ich an dem Leonardo Projekt teil.
Mal abgesehen davon das ich dieses Projekt für ein schönes und sinniges Projekt halte mit dem man
Unmengen von Erfahrungen sammeln kann, ist dieses Projekt auch eine Herausforderung.
Nur wenige waren zuvor schon mal so lange so weit weg von zu Hause, Freunden, Bekannten, dem
Partner, einfach von allem was einem lieb ist.....
....Sprachschule
Nach einem sehr schönen ersten Wochenende in Sevilla begann am Montag der Schulalltag.
In der Schule traf ich bekannte Gesichter aus der Heimat die auch an dem Projekt teilnahmen.
Zusammen schlugen wir uns die ersten beiden Wochen durch den Unterricht. Wobei die
Sprachkenntnisse bei uns allen unterschiedlich waren.
Aber die Lehrer in der Schule waren alle mehr als nur nett und so fiel es einem leicht sich in der
Schule sehr wohl zu fühlen. Ich lernte sehr viele neue Leute kennen und es wurden einige neue
Freundschaften geschlossen die garantiert auch über Sevilla hinaus halten werden. Das kulturelle
LEONARDO DA VINCI MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE „„MA-QUEM““
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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Programm der Sprachschule war überaus interessant. Es hat mir viele weitere schöne Seiten von
Sevilla näher gebracht die ich sonst bestimmt nicht gesehen hätte. Und so fiel es mir nach 2 Wochen
sehr schwer, zu erkennen, dass nun der Arbeitsalltag auf einem zukommt.
Die Arbeitswelt in Sevilla
Der erste Arbeitstag in Sevilla sollte nun beginnen.
Ein neues Buero, neue Mitarbeiter, ein neues Programm,
vieles noch Unbekanntes. Die Aufregung war enorm und
wurde mit jeder Minute immer größer, doch genauso
schnell und sogar noch schneller verging diese
Aufregung im Buero, als ich sehr freundlich und herzlich
begrüßt wurde. Und ich mich nach ein paar spanischen
Sätzen sogar auf deutsch unterhalten konnte.
Der Chef des Architektenbüros Prof. R.V. war überaus
freundlich und erklärte mir ausführlich die Strukturen im
Buero, die Arbeitsabläufe und natürlich wurden auch die
Mitarbeiter vorgestellt. Anschließend zeigte mir Rafael
meinen Arbeitsplatz für die nächsten 6 Wochen und gab mir meinen ersten Arbeitsauftrag.
PETER Z. KFZ-MECHATRONIKER
Sonnige Grüße aus Spanien!
Vom ersten Schock über die Unterkunft habe ich mich bereits erholt und fühle mich nun sehr wohl.
Die Lehrer bei Clic sind recht locker und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. Mit den Mitschülern
bilden sich schnell Gruppen, die dann den ganzen Tag miteinander verbringen.
Meine Gruppe ist sehr international, wodurch ich gezwungen bin den ganzen Tag (außer in der
Schule) Englisch zu sprechen – was ja auch nicht schlecht ist!
Ich bin in meinem Betrieb gewesen und habe
mich dort vorgestellt. Ich habe auch mit dem
Meister von Toyota abgemacht, dass ich dort
am Montagmorgen um 9.00h mit der Arbeit
anfange. Den Herrn R. habe ich nicht kennen
gelernt, weil er nicht im Hause war. Aber der
Meister hat telefonisch Kontakt aufgenommen.
Also scheint alles in Ordnung zu sein.
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Flow 7 Thorben H. und Daniel S. - zwei Elektroniker berichten aus Sassuolo/IT
Hallo aus Italien,
Die ersten Wochen waren sehr abenteuerlich. Es fing damit an, dass wir die ersten Tage keinen
Kühlschrank hatten.
Unsere Waschmaschine kam auch erst mit zweiwöchiger Verspätung, was der Grund für einen
kleinen Streit mit dem Vermieter war. Als wir endlich soweit alles geregelt hatten, fiel der komplette
Strom beim Essen machen und Wäsche waschen aus.
Jetzt klappt es mit der Wohnung soweit ganz gut.
Das einzige Problem, was wir noch haben, ist, dass die Heizung nicht funktioniert.
.... und was wir mit den Mädels
durchmachten.
Das Wohnen mit den Mädels hatten wir
uns auch schlimmer vorgestellt als es ist.
Sie haben zwar die komplette Wohnung
umgestellt und uns die Kleiderbügel,
Schreibtisch und die warmen Decken
geklaut als wir einkaufen waren, aber sonst
läuft alles glatt.
Der Weg zur Arbeit
Um zur Arbeit zu kommen mussten wir erstmal einige Probleme lösen, wie z.B. ein günstiges
Busticket nach Sassuolo zu finden.
Wir haben uns zuerst eine Buskarte (prepaid- card) besorgt und sind damit die erste Woche gefahren.
Allerdings wurde uns das auf Dauer zu teuer, da wir pro Tag etwa 6€ Fahrgeld verbrauchten.
Wir haben uns dann noch mal bei Stefano erkundigt ob es vielleicht doch noch etwas Günstigeres
gibt. Er hat dann für uns bei der Fahrgesellschaft angerufen und sich erkundigt.
Als wir dann am nächsten Morgen zur Schule kamen hatte er was gefunden, wir hätten mit einer
anderen Karte für 10€ 11 mal nach Sassuolo fahren können. Allerdings hatte sich das Problem schnell
erledigt, da wir einen Arbeitskollegen (Andrea) bei Italvibras haben, der ebenfalls aus Modena kommt
und uns direkt vor der Haustür abholt.
Am Freitag haben wir mit Stefano die Firma besucht und schon mal einige Formalitäten geklärt.
Als Appetithäppchen werden wir dann noch täglich von der Firma zum Essen eingeladen.
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Die Arbeit bei Italvibras
Am ersten Arbeitstag wurde uns erst einmal die Firma
gezeigt.
Es arbeiten ca. 120 Leute bei Italvibras und stellen
Vibrationsmotoren her. Der größte Vibrationsmotor der
bei Italvibras hergestellt wird, hat eine maximale
Zentrifugalkraft von 25.000 kN.
Die Vibrationsmotoren werden z.B. für Bohrinseln, Silos
etc. benötigt.
Daniel wurde für die ersten 2 Wochen ins Controll-
Department geschickt.
Im Controll- Department werden die verschiedenen
Motorenteile, die in Gefahrenbereichen eingesetzt
werden, 100% genau mit einem Lasersystem vermessen. Daniels Aufgaben bestanden darin die
Laser zu bedienen.
Thorben wurde in den Montagebereich der Spulen gebracht. Wo er bis heute noch ist.
Am ersten und zweiten Arbeitstag bekam er eine kurze Einweisung in alle Maschinen.
Im Montagebereich werden die Spulen für den Motor gewickelt und verdrahtet.
Obwohl wir uns die Arbeit ganz anderes und näher mit unserem Berufsfeld verbunden vorgestellt
hatten, macht sie uns viel Spaß.
Das war’s dann auch schon wieder. Schöne Grüße aus dem warmen Italien.
Daniel und Thorben
Flow 8 Anastasia L., Yvonne G., Jennifer K. 3 Bauzeichnerinnen berichten aus Modena
Hallo ihr Lieben,
sehr viel zu erzählen habe ich noch nicht, weil wir ja erst eine Woche hier sind.
Aber für eine erste Mail reicht es denke ich schon mal.
Es ist hier alles sehr teuer.
Uns geht es hier sehr gut. Das Wetter ist klasse 30° sind gut auszuhalten und in der Wohnung kann
man es auch zwei Monate aushalten. Wir haben am ersten Tag erstmal alles umgestellt was man
irgendwie bewegen konnte. Jetzt schlafen wir drei Mädels in einem Zimmer und die beiden Jungs in
dem anderen Zimmer. Im Wohnzimmer stand vorher ein Bett das haben wir zu uns ins Zimmer geholt
und jetzt können wir das Wohnzimmer alle zusammen nutzen. Die Jungs hätten fast die Krise
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gekriegt, als die gesehen haben, was wir mit der Wohnung gemacht haben. Na ja da müssen sie nun
durch…
Die ersten Tage waren ein bisschen stressig, weil wir uns
mit so einigem kram rum ärgern mussten…wie zum
Beispiel dem Kühlschrank der die ersten Tage nicht
funktionierte, sodass wir nur das einkaufen konnten, was
wir auch essen konnten. Also mussten wir der
Hausverwaltung irgendwie klar machen, dass wir einen
neuen Kühlschrank brauchen. Da die aber kein Englisch
verstehen, mussten wir ihnen mit Händen, Füßen und
Lexikon klar machen, was wir wollen. Aber jetzt haben
wir auch einen neuen Kühlschrank…jetzt fehlt uns nur
noch eine Waschmaschine, denn so langsam gehen uns
die Klamotten aus. Aber das kriegen wir auch noch hin.
Donnerstag und Freitag waren wir dann in der Schule. Donnerstag waren wir in drei Klassen und
Freitag eigentlich nur in einer neuen Klasse, weil wir die andere schon Donnerstag kennen gelernt
haben. Die haben dann Kuchen für uns gebacken…total süß...also die Klasse. Samstagnachmittag
haben wir uns dann mit ein paar Mädels getroffen und nächsten Freitag und Samstag treffen wir uns
noch mit ein paar Leuten. Ich find das total klasse wie die sich hier alle um uns kümmern…die ersten
haben schon gesagt, wenn wir wieder fahren, wollen die eine Abschiedsparty für uns machen…
So und morgen (Montag, 17.09.) ist nun unser erster Arbeitstag. Und ich glaube wir sind alle gleich
mehr oder weniger nervös.
So ich glaube jetzt habt ihr erstmal genug gelesen später gibt es dann mehr…
Berichte aus den Architekturbüros in Modena
Unser Praktikum hier in Modena geht jetzt so langsam dem Ende zu und eigentlich wollen wir noch
gar nicht nach Hause. Das Arbeiten in den Architektenbüros macht uns allen dreien sehr viel Spasz
und auch das Leben hier ist sehr schön.
Anastasia L.
Der Arbeitsalltag in meinem Betrieb lässt sich nicht mit dem aus Deutschland vergleichen. Im Buero
herrscht viel mehr Ruhe und Konzentration. Aber nur so lange der Chef da ist. Wenn er weg ist, dann
wird ab und zu auch mal ein Witz erzählt. Die Mitarbeiter untereinander sind sehr aufgeschlossen und
hilfsbereit. Pünktlichkeit ist hier an erster Stelle geschrieben. Außer dem Chef, spricht hier keiner
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Englisch. Was sehr vorteilhaft für mich persönlich war. Denn so konnte ich meine Italienischkenntnisse
ein wenig verbessern.
Nach einigen Tagen verstand ich auch immer mehr von
dem was um mich herum geredet wurde. Doch das
Sprechen fiel mir sehr schwer. Verständigungsprobleme
gab es bei uns jedoch recht selten. Der Chef Massimo B.
hat mir am ersten Tag das Buero und meinen
Arbeitsplatz gezeigt. Das Buero ist sehr schön und
ziemlich modern eingerichtet. Nach einer kurzen
Einweisung in das Programm, durfte ich auch gleich
etwas an bestehenden Projekten ändern. Ich zeichne mit
ArchiCAD 11. Da ich mir das Programm bereits in
Deutschland angesehen habe, fiel es mir nicht sehr schwer mit der italienischen Version klar zu
kommen. Das Buero ist sehr klein, und die Arbeitsplätze sind hier alle mit einer Scheibe abgetrennt.
Die zeichnerischen Aufgaben bekomme ich vom Chef. Meist sind es kleine Änderungen die ich für ihn
mache. Momentan ändere ich die große Anlage von Ferrari in Maranello. Die fertigen Pläne muss ich
dann plotten, schneiden und falten. Die Arbeit hier macht mir Spaß. Obwohl ich zwischendurch auch
mal nichts zu tun habe. Ich fahre jeden Morgen etwa 15 Minuten mit dem Fahrrad zur Arbeit. Meine
Arbeitszeiten sehen folgendermaßen aus: Montag-Freitag von 8:30-19:00 Uhr. Die Mittagspause ist
von 12:30-15:00 Uhr. Manchmal durfte ich die Mittagspause durchmachen, und dann schon um 17:00
Uhr gehen. Es ist auf jeden Fall eine tolle Erfahrung in einem anderen Land zu leben, dort zu arbeiten
und die Kultur der Kollegen kennen zu lernen. Nutzt diese Chance Leute, wenn ihr sie bekommt.
Yvonne G.
Unser Büro ist nicht besonders groß, dafür aber besonders chaotisch. Wir gehen jeden morgen alle
zusammen Cafe trinken und mein Chef hat mir gleich am ersten Tag gesagt, dass das kein seriöses
Büro ist. Deswegen sind auch die Arbeitszeiten sehr flexibel. Wichtig ist nur, dass jeder seine Stunden
ableistet. So konnte ich mir meine Arbeitszeiten aussuchen und arbeite jetzt von 9:00 Uhr bis 17:00
Uhr.
Mein Chef hier ist sehr kreativ. Er entwirft nicht nur
Häuser, sondern auch Handtaschen und seit neustem
auch Fliesen. Ich habe das große Glück gehabt, dass ich
in all seine Tätigkeiten einmal reinschnuppern durfte und
so habe ich nicht nur Zeichnungen geändert, sondern
sogar einen Entwurf für ein Mehrfamilienhaus für ihn
gezeichnet. Vor ein paar Tagen habe ich auch noch
angefangen für ihn Fliesen zu entwerfen. Er beachtet
meine Entwürfe mit und bringt sie in seine Vorschläge mit
ein. Ich darf hier zu allem meine Meinung sagen und
meine eigenen Ideen einbringen.
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Jennifer K.
Ich komme gut mit meinen Arbeitskollegen aus. Wir waren an einige Wochenenden zusammen
unterwegs und gehen mittags oft zusammen essen. Am Anfang habe ich viel mit Exceltabellen
gearbeitet und gerechnet. Die letzten Wochen habe ich mehr mit Schaltplänen zu tun gehabt. Ab und
zu muss ich auch mal Pläne drucken, schneiden und falten. Ich sitze im 9. Stock, zusammen mit 4
Kollegen in dem Büro.
Zu Anfang bin ich immer zwischen zwei Büros
gewechselt, je nach Arbeit. Die Kommunikation ist, je
nach Kollegen, verschieden. Mit dem einen kann man nur
auf Italienisch reden, andere können gut Englisch und
zwei können sogar Deutsch. Alle helfen mir ein bisschen
Italienisch zu lernen. Ich fühle mich recht wohl dort und
eigentlich will ich gar nicht nach Hause. Arbeiten muss
ich immer von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr und habe 2
Stunden Mittagspause, die ich mir selber einteilen darf.
In unserer Freizeit erkunden wir meistens Modena. Wir finden, dass Modena eine schöne Stadt ist. Es
ist kein Urlaubsort, aber leben kann man hier doch sehr gut. Denn man hat alles was man braucht und
es ist nicht so überlaufen. Also es ist keine Großstadt. Man kann eigentlich überall zu Fuß oder mit
dem Fahrrad hinkommen. Aber wir haben auch schon andere Städte von Italien gesehen. Wir waren
in Venezia (Venedig), Firenze (Florenz) und Milano (Mailand). Das sind auch alles schöne Städte aber
es sind halt Touristenstädte und deswegen gibt es dort sehr viele Märkte und Läden. Vom normalen
Leben in diesen Städten haben wir im Gegensatz zu Modena nichts mitbekommen.
Eigentlich sollten wir hier ja in Gastfamilien untergebracht werden, so dass wir gar nicht in die
Versuchung kommen Deutsch zu sprechen, aber da wurde nichts draus und so leben wir, zusammen
mit zwei Jungs aus Deutschland, in einem Appartement. Wir verstehen uns untereinander sehr gut
und versuchen uns auch, so gut es geht, auf Englisch und Italienisch zu unterhalten.
Flow 9- Oliver M. - Ein Tischler berichtet aus Cividale del Friuli / IT
Seit 4 Wochen arbeite ich schon in Italien, somit bin ich bei der Hälfte meines Auslandspraktikums
angelangt. Die ersten 2 Wochen waren ziemlich hart für mich, weil ich alleine in ein fremdes Land
gefahren bin und nur meine Tutorin von E-Mails schreiben her kannte. Mein Italienisch ist noch nicht
so gut und englisch sprechen hier nur wenige. Ich wurde aber gut aufgenommen. Nach 4 Wochen
muss ich sage, dass ich mich schon viel wohler fühle. Die Gründe dafür könnt Ihr im folgenden Bericht
herausfinden.
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Die beiden ersten Tage
Am 9. September 2007, einem Sonntagmorgen um 6.18
Uhr fuhr mein Zug in Bremen Richtung Udine ab. Gegen
20.00 Uhr kam ich endlich in Udine an, wo meine Tutorin
Lorella D. schon auf mich wartete. Mit dem Auto brachte
sie mich ins Convitto/Internat in Cividale del Friuli.
Um 7.00 Uhr stand ich auf, machte mich fertig und traf
Lorella wie vereinbart vor dem Convitto. Wenige Minuten
später kam dann auch mein ‚neuer Chef’ Marco. Nach
einem Smalltalk und der Übergabe meines
Gastgeschenkes fuhr ich mit Marco zu seiner Firma. Dort angekommen stellte er mich erst einmal den
Mitarbeitern vor. Passend zur meiner Arbeitskleidung habe ich einen Tischlerkittel mit Firmenlogo
bekommen. Meine erste Tätigkeit war Kiefernleisten mit einer 45° Phase an der Fräse fräsen. Danach
musste ich die Leisten auf Länge schneiden.
Arbeit - Lavoro
Die Arbeit hier in Italien macht mir sehr viel Spaß. Hier
wird nicht, wie in den meisten Tischlerfirmen in
Deutschland in Serie, sondern auf Präzision und Sorgfalt
gearbeitet. Man baut nämlich meistens Unikate und nicht
z.B. 10 Stück von einer Sorte. Es ist deshalb nicht so
hektisch. Alle Mitarbeiter sind sehr nett, sie loben mich oft
und helfen mir.
Aus den fertigen Kiefernleisten musste ich dann 3
Blumenboxen und 2 Geländer bauen. Nachdem sie
verleimt und verschraubt waren, musste ich sie noch
allesamt beizen.
Als nächstes musste ich aus einer 72er Kiefernbohle eine
Rahmengartentuer bauen. Das machte mir richtig Spaß,
weil ich, die Tür vom Anfang bis zum Ende allein gebaut
habe. Vom Abrichten + Hobeln, über Fräse einstellen +
Durchführen bis zum Verleimen + Beizen.
Die restlichen 4 Wochen arbeite ich nun mit einem Gesellen zusammen an dem Projekt Wandschrank.
Mein Chef Marco meint, dass ich dabei viel lernen kann.
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Schule - Scuola
Freitags und samstags bin ich vormittags in der
Berufschule in San Giovanni. Dort checke ich erst meine
E-Mails und danach gehe ich entweder in einen
Workshop, wo ich sehen kann wie Schüler z.B. einen
Stuhl entwerfen und bauen oder gehe in sämtlichen
Unterrichtstunden (Technisches Zeichnen, Mathe,
Englisch). Leider gibt es keinen Sprachunterricht für
Ausländer. So kann ich
mein Italienisch nur durch täglichen Gebrauch
verbessern. Dass finde ich schade, weil mein Italienisch
wie erwähnt nicht so gut ist.
Unterkunft - Allogio
Die ersten beiden Tage habe ich im Convitto in Cividale
gewohnt, danach musste ich ins Convitto in San Pietro
umziehen (10 Km von Cividale). San Pietro ist sehr klein und dementsprechend ist dort nicht viel los.
Meine Tutorin hat zum Glück dafür gesorgt, dass ich am Wochenende in Cividale wohnen kann. Da
gefällt es mir mehr, weil da mehr Gesellschaft ist.
Freizeit - Tempo libero
In meiner Freizeit bin ich in der Woche fast jeden Tag auf
dem Sportplatz um Fußball zu spielen. Der Mann von
meiner Tutorin kennt den Präsidenten von A.S.D.
Valnatisone, dass ist der Fußballverein in San Pietro. Er
organisierte für mich, dass ich da mittrainieren kann.
Darüber war ich sehr glücklich. Das Team trainiert 3-4
mal in der Woche, dass kam mir sehr entgegen.
Sonntags fahr ich dann immer mit zum Ligaspiel und
kann leider nur zugucken, aber das ist okay. Die Mannschaft hat mich richtig gut aufgenommen. Luca-
ein Spieler übersetzt mir die Trainingseinheiten in Englisch, damit ich es dann auch verstehen kann.
Auch sonst ist Luca die Person, die mir alles zeigt und erzählt. Ich freute mich sehr über einen
Trainingsanzug mit Vereinsnamen und Logo, den ich geschenkt bekam.
Wenn mal kein Fußball ansteht, verbringe ich die Zeit im Convitto. Im Convitto wohnen auch Niko,
Simon und Luigi. Mit denen spiele ich dann Videospiele oder gehe in den Aufenthaltsraum, wo wir
dann Tischkicker gegen andere Internatsschüler spielen. Ich hab noch 2 Deutsche aus Mittelfranken
kennen gelernt (Saskia & Samuel), die wohnen aber leider in Cividale, deshalb sehe ich sie in der
Woche nur kurz und sonst nur am Wochenende. Das finde ich schade.
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Am Abend
In der Woche gehe ich immer früh ins Bett, weil ich ja am
nächsten Tag arbeiten muss. Am Freitag geht der größte
Teil des Fußballteams und somit auch ich vorerst in die
örtliche Bar. Dort werden dann 1-2 Bier getrunken und
danach essen wir entweder in ein Restaurant Pizza oder
fahren gleich nach Cividale in sämtlichen Bars.
Samstags bin ich ja dann sowieso in Cividale. Somit kann
ich dann mit Saskia & Samuel ausgehen. Wir gehen
dann meistens mit den Argentiniern, die ebenfalls im
Convitto wohnen in eine Bar für Jugendlich, wo ab und zu Live Auftritte von kleinen Bands sind.
Nächsten Samstag ist in Cividale dann das so genannte „Oktobercividalefest“. Dort geht meine
gesamte Mannschaft hin. Da freue ich mich schon drauf.
Fazit
Nach anfangs schwieriger Zeit, gefällt es mir jetzt sehr. Wenn man das Projekt alleine machen
möchte, muss man sehr mutig und aufgeschlossen sein, weil die erste Zeit nicht sehr leicht ist. Wenn
man dann aber Anschluss gefunden hat, machst es sehr viel Spaß und es gibt einem dann viel
Selbstvertrauen. Vielleicht wäre es einfacher, wenn man zumindest zu zweit unterwegs ist? Aber das
hätte eventuell wieder den Nachteil, dass man sich weniger auf die Menschen am Ort einstellen
würde.
Flow 10 – Modena - ausgefallen
An dieser Stelle hätte ein weiterer Begünstigter der Europäischen Fördergelder - ein Bankkaufmann -
von seinem Praktikum in der Emilia Romagna berichten sollen.
Leider sah sich keine der zahlreichen großen und kleinen Banken in der Europäischen Region Emilia
Romagna in der Lage unserem Bewerber einen Praktikumsplatz für anzubieten.
Verschiedene ernsthafte Zusagen wurden wieder zurückgenommen und so waren letztlich alle
Anstrengungen für diesen Bewerber umsonst.
Die Projektleitung bedauert dies sehr, da der Bewerber sich gewissenhaft durch einen Sprachkurs
vorbereitete und auch sein Arbeitgeber das angestrebte Praktikum sehr begrüßte.
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Flow 11 Lena T. und Jasna M. zwei Kauffrauen berichten aus Sassuolo/IT
Nachdem wir am Flughafen in Bologna angekommen waren, und dort mutterseelenallein standen,
überraschte uns das Heimweh in vollen Zügen. Keine Spur mehr von Vorfreude
Die ersten Tage
Nach einer Stunde ging es mit dem Bus weiter nach
Modena. Dort empfingen uns die anderen Praktikanten,
die schon einen Monat in Modena und Sassuolo arbeiten.
Beim Apartmenthaus angekommen, erlebten wir eine
erste unangenehme Überraschung. Es gab keine
Schlüssel für unsere Wohnung! So übernachteten wir
ganz abenteuerlich auf 2 viel zu kurzen und unbequemen
Sofas. Am nächsten Tag machten wir uns im
Morgengrauen auf den Weg zu unsere neuen
Arbeitsstelle, welche in Sassuolo ca. 30 min. mit dem
Auto und ca. 2 Stunden mit Bahn von unserer Wohnung
entfernt liegt! Nach einer kleinen Einführung durch
Stefano T., unseren Ansprechpartner vor Ort, ging der Arbeitstag auch schon voll los. Die Arbeitszeit
ist Mo. Di. Do. u. Fr. von 8.30 Uhr – 12.30 Uhr und am Nachmittag von 14.30 Uhr – 18.30 Uhr. So
bleibt immer wenig Zeit zum Einkaufen von Lebensmitteln! Die Firmen sind toll, die Arbeitskollegen
sehr nett und freundlich und so besserte sich das Heimweh langsam. Außerdem hatten wir auch
schon einen netten Arbeitskollegen gefunden, der uns in seinem Auto jeden Tag von Modena aus mit
zur Arbeit nimmt. Mit ihm fahren wir auch zurück. Am Montagabend erhielten wir dann um ca.
21.00Uhr unsere eigene Wohnung, in der wir natürlich wie die auch die anderen Praktikanten zuvor,
nicht die zugesagte Waschmaschine vorfanden. Ganz zu schweigen davon das die Heizung auch
nicht funktionierte.
... aber das wird schon...
So endete unsere zweite Nacht in unseren kleinen und
klapprigen Betten, ziemlich kühl und ungemütlich- aber
man gewöhnt sich an alles! Unser Tutor Stefano, hatte
angeboten, jeweils mittwochs mit uns touristische
Fahrten zu unternehmen. Nach der ersten tollen Tour mit
ihm nach Mailand verflog das Heimweh dann
vollkommen und seitdem können wir das Wetter, die
schöne Stadt und das leckere Essen ohne
Seelenschmerz sehr genießen! Wir sammeln hier viele neue Erfahrungen, erkunden ein neues Land,
lernen ein anderes Arbeitsleben kennen und sehen wie ein Leben ohne Eltern, ganz auf sich allein
gestellt, abläuft! Diese Erfahrungen kann uns keiner mehr nehmen.
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Auch wenn man Anfangs lieber wieder umgekehrt wäre denken wir nun, das uns dies ein ganzes
Stück auf dem Weg zum Erwachsen-Werden voran bringt. Ups- jetzt müssen wir aber auch arbeiten.
Im nächsten Bericht schreiben wir Euch dann, was wir hier eigentlich in den beiden Betrieben machen.
Versprochen!
Ciao, ciao Jasna & Lena
Unsere Firmen
Unsere Firmen sind in einem Gebäude und handeln mit
Keramikplatten.
Unsere Firmen heißen Cotto D’Este und Fiordo, sie
stammen aus einer Gruppe mit dem Namen
Panariagroup Industrie Ceramiche SPA. Zu dieser
Gruppe gehören ebenfalls die Firmen Ceramiche Lea,
Panaria, Margres, Novagres, Florida Tile und Lea North
America.
Cotto D’Este gibt es seit 12 Jahren und Fiordo seit 15 Jahren. Es ist ein Familienbetrieb, der Familie
Moussini. Insgesamt sind hier ca. 140 Personen beschäftigt.
Wir sitzen beide in der Export-Abteilung, wo viele verschiedene Sprachen gesprochen werden
können. Unsere Brückensprache ist jedoch Englisch.
Unser Arbeitstag beginnt um 08.30 Uhr und geht erstmal bis 12.30 Uhr, dann haben wir 2 Stunden
Pause in denen wir mit unseren Arbeitskollegen essen gehen.
Um 14.30 Uhr geht die Arbeit dann wieder los, um 18.30 Uhr endet dann unsere langer Tag.
Jasna’s Aufgabenbereich bei Cotto D’Este ist es, Aufträge einzugeben, Aufträge einzuscannen und zu
archivieren. Lena’s Aufgabenbereich bei Fiordo ist es Excel-Tabellen von allen Agenten, die für Fiordo
arbeiten zu erstellen, Briefe und Flyer in Umschläge zu verpacken und ebenfalls Aufträge
einzuscannen und zu archivieren.
Alle Arbeitskollegen sind sehr nett, hilfsbereit und aufmerksam.
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Flow 12 - sieben Praktikanten berichten aus Logroño/ES
Dennis B. Kaufmann für Spedition und
Logistik berichtet aus Logroño
Ich arbeite hier bei einem spanisch-
französischen Konzern, in einem
Gewerbegebiet in ca. 15 km Entfernung
von der Stadt. Nach Aussage der
Mitarbeiter ist es das "größte
Zigarettenwerk Südeuropas".
Dort sitze ich in der Logistik-Abteilung und
organisiere den Transport der Endprodukte
zu verschiedenen Umschlagslagern und
anderen Produktionsstätten in ganz
Europa.
Nach einer Eingewöhnungsphase von ca. 3 bis 4 Tagen konnte ich schon relativ gut mit dem für mich
bis dahin neuen Computersystem SAP umgehen.
Die Mitarbeiter sind sehr bemüht, mir den Aufenthalt hier in Ihrem Betrieb so angenehm wie möglich
zu gestalten.
Trotz des Spanisch-Vorbereitungskurses gab es natürlich zu Beginn ein paar sprachliche
Schwierigkeiten, aber mittlerweile habe ich durch Zuhören und Lesen sehr gute Spanischkenntnisse
erlangt, die mich später sicherlich im Arbeitsleben noch weiterbringen werden. Mein ständiger
"Wegbegleiter" das D-Es-Wörterbuch wird nun nur noch in "Notsituationen" benutzt, oder wenn ich mir
wirklich nicht sicher bin, wie ich mich ausdrücken soll. (oben ein Bild von mir an meinem Arbeitsplatz )
Florian R. Groß- und
Außenhandelskaufmann berichtet von
seinem Arbeitsplatz
Zwischen meiner Wohnung in der Residencia
und meinem Arbeitsplatz liegen gerade mal
15 Minuten Fußweg. Hier im Media Marka
Logroño arbeite ich in der Disposition. Der
“Media Markt” liegt neben einem
Einkaufszentrum. Daher herrscht hier ein
sehr hohes Kundenaufkommen. Davon
bekomme ich allerdings nicht sehr viel mit, da
sich die Verwaltungsräume oberhalb des
Marktes befinden. Von hier oben kann man das direkte Geschehen im Laden nicht beobachten.
Ich bin hauptsächlich damit beauftragt, die Zahlungen zu überwachen und die Wareneingänge zu
kontrollieren. Da das „WWS“ hier so ähnlich aufgebaut ist, wie das in meinem Ausbildungsbetrieb in
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Deutschland, war es für meine Kollegen nicht ganz so schwer, es mir zu erklären.
Es macht wirklich Spaß, in einem anderen Land zu arbeiten. Die ersten ein, zwei Tage waren zwar ein
bisschen kompliziert, da ich kaum Spanisch sprach und die Mitarbeiter kaum Englisch. Doch dies
hatte sich auch schnell eingependelt, so dass wir jetzt zusammen einen Spanisch-Englisch-Mix
sprechen.
Ich wurde hier im Betrieb wirklich freundlich aufgenommen und die Mitarbeiter sind sehr interessiert,
wie es ist, in Deutschland zu arbeiten und wollen auch alles über mich persönlich erfahren.
Mehrfach konnte ich sogar schon, meinen Kollegen deutsche Texte übersetzen. Da “Media Markt” ein
deutsches Unternehmen ist, das hier in Logroño eine Zweigstelle eröffnet hat, kann es auch
passieren, dass uns hier im Buero deutsche Schriftstücke erreichen.
Besonders mein Chef macht auf mich den Eindruck, als würde er sehr viel von diesem Projekt halten
und er ist sehr freundlich zu mir.
Demet Ö. Verkäuferin berichtet
Ich mache mein Praktikum beim Eroski Supermarkt. Dort
arbeite ich mit meinen spanischen Kolleginnen
zusammen in einem Buero. Es kann dort auch keiner
Englisch. Für mich ist das von Vorteil. So kann ich besser
Spanisch lernen.
Ich habe in meinem Betrieb die Aufgabe die
Preisschilder, die gedruckt werden, passend zu
schneiden und zu sortieren. Am Computer bearbeite ich
Aufträge und kontrolliere die eingehenden Rechnungen.
Ich fühle mich sehr wohl in meinem Praktikumsbetrieb. Die Kollegen sind auch alle voll nett.
Zusammen mit den anderen Mitarbeitern habe auch schon einen Vortrag über korrekte Tätigkeiten
des Kassierers bekommen. Das war sehr interessant.
Logroño ist eine sehr schöne Stadt. Es gibt hier viel zu sehen. Am Abend machen sich die Spanier
etwas chic und gehen mit der ganzen Familie in die Altstadt in die "Calle del Laurel"
http://www.callelaurel.net/ , der Gasse mit den vielen Bars und wenn die Bars so gegen 0:00h
schließen, kommen die Jugendlichen. Für die Jugendlichen gibt es dann andere Bars die nach 0:00h
erst öffnen. Wir waren auch schon dort und haben das Nachtleben getestet. Es ist sehr interessant
und nicht zu vergleichen mit dem in Deutschland.
Das Studentenwohnheim hier ist sehr klasse. Ich wohne mit Kirsten und Astrid in einem Zimmer. Es ist
ein geräumiges und gemütliches Zimmer. Wir haben sogar eine Mini- Küche und einen Balkon mit
einer schönen Aussicht. Neben unserer Residencia ist ein 16 km langer Park. Wir waren schon sehr
oft in dem Park. Es ist einfach traumhaft im Park und das Wetter war bis jetzt auch sehr schön. Wir
hatten 20° – 25° Sonnenschein und nur abends wurde es etwas windig.
Dieses Praktikum empfehle ich jedem. Es ist eine Erfahrung wert um das Leben der Spanier kennen
zu lernen. Ich finde mein Praktikum in Spanien klasse und genieße jede Minute hier.
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Astrid S. Verwaltungsfachangestellte - berichtet
Hola: Ich wollte Euch mal eine kleine Zwischenmeldung schicken und schreiben wie es uns hier so
ergeht. Mit den Betrieben sind wir alle zufrieden und kommen dort auch sehr gut klar. Unsere
Residencia ist auch sehr schön. Wir haben hier schon ein paar nette Leute kennen gelernt. Die Stadt
Logroño ist echt super. Wir wollen uns nächste Woche die Kathedrale mal von innen anschauen.
Durch meine Arbeit hier in der Katholischen Verwaltung war es möglich, dass ich uns eine Führung
organisieren konnte.
Das Wetter meint es ebenfalls sehr gut mit uns und wir haben schon viel Sonne abbekommen.
Wie bereits geschrieben, mache ich mein Praktikum bei
der Katholischen Verwaltung der Diócesis de Calahorra y
La Calzada - Logroño und bei der Caritas Diocesana de
La Rioja.
Meine beiden Betriebe gefallen mir sehr gut.
Warum arbeite ich in zwei Betrieben? Sr. Rodriguez –
mein Tutor in der Firma, betreut auch die Projekte der
Caritas.
Meine Arbeit besteht darin, dass ich mich hauptsächlich
um die Vervollständigung und Überprüfung der
Personaldateien des Bistums kümmere. Mit den Mitarbeitern komme ich gut zurecht. Hauptsächlich
habe ich mit Herrn Rodriguez zu tun, der sehr gut Deutsch sprechen kann. Bei Caritas sprechen die
Mitarbeiter nur Spanisch, nur die beiden Damen die mich dort betreuen können etwas Englisch. Aber
so lerne ich auch besser Spanisch zu sprechen. Die allbekannte "Siesta" wird hier auch nicht so
streng genommen. Viele haben zwar um 14Uhr Feierabend, aber sie gehen dann Einkaufen oder
gehen Mittagessen. Spanien gefällt mir trotz meiner kleinen Sprachschwierigkeiten sehr gut, man
überwindet sich auf fremde Menschen zuzugehen und kann sich auch so sehr gut verständigen.
Ich bin froh das ich die Möglichkeit bekommen habe an diesem Projekt teilzunehmen und finde es
echt toll wie viele Erfahrungen und Eindrücke man dabei sammelt.
Kirsten S. Kauffrau im Groß- und Außenhandel
Ich arbeite bei der Firma Wuerth España S.A., ein
kaufmännischer Betrieb, der sich im Industriegebiet
nahe Logroño befindet. Die Firma ist riesig, sie hat
sogar ein eigenes Museum!
Bereits am ersten Tag habe ich gemerkt, dass hier ein
sehr gutes Betriebsklima und eine angenehm ruhige
Atmosphäre herrschen. Es wird sehr viel gelacht und es
scheint als ob Streit oder Mobbing Fremdwörter sind!
Ich bin in der Einkaufsabteilung tätig und habe meinen eigenen Aufgabenbereich, den ich
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selbstständig bearbeiten kann. Dazu gehören vor allem Bestellungen tätigen sowie Lieferscheine
erstellen. Mir wurde sogar ein eigener Schreibtisch mit einem PC zur Verfügung gestellt. Da meine
Betreuerin gerade einen Englisch- und sogar einen Deutschkurs belegt, gibt es keinerlei
Verständigungsprobleme. Wir unterhalten uns hauptsächlich auf Englisch, teilweise aber auch auf
Spanisch.
Die Mittagspause wird in der gemeinsamen Kantine verbracht. Man ist regelrecht begeistert wenn man
vor der Auswahl der Menüs steht. Es gibt eine Vorspeise und ein Hauptgericht. Dabei kann man
jeweils zwischen drei Gerichten wählen. Dazu gibt es noch eine Riesenauswahl an Salaten, Nachtisch
und Obst. Getränke gibt es ebenfalls. Für zwischendurch stehen Automaten mit jeglichen Sorten an
Kaffee, Tee oder Kakao zur Verfügung – kostenlos!!! Eine längere Siestapause kennen wir hier bei
Wuerth nicht. Gestern habe ich in meinem Betrieb sogar zwei deutsche Praktikanten aus Baden-
Württemberg getroffen! Nach der Arbeit gibt es hier genügend Möglichkeiten seine Freizeit zu
verbringen. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe, dieses Praktikum zu machen. Man sammelt
hier eine Menge Erfahrungen, die man niemals vergessen wird!
Aron W. Kaufmann im Groß- und Außenhandel
Nun sind wir schon zwei Wochen in Logroño, Zeit für
einen ersten Rückblick.
Mein Praktikumsbetrieb befindet sich zu Fuß ca. 25 min
von der Residencia. Die Hauptaufgaben in dem kleinen
medizintechnischen Betrieb bestehen für mich darin, den
Lieferwagen zu bepacken und bei der Auslieferung der
Waren zu helfen sowie Ablage der Rechnungen,
Lieferscheine und Angebote.
Das Arbeitsklima im „oficina“ ist sehr herzlich, ich fühle
mich dort wohl. Trotz einiger Sprachbarrieren gefällt es
mir in der Hauptstadt La Riojas sehr gut!
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Hendrik R. Kaufmann für Spedition und Logistik
berichtet aus Logroño
Ich mache mein Praktikum in einer Nationalen
Spedition, die ca. 15 km außerhalb von Logroño liegt.
Dort arbeite ich im Lagerbüro- und verwalte die Ein-
und Ausgänge. Hier im Lager wird hauptsächlich Kaffe
und Essig eingelagert. Täglich gehen 5-10 Lkw voll
beladen raus, an Supermärkte und Großhändler.
Hauptsächlich verständige ich mich mit Englisch, dies
können aber nur sehr wenige und so bin ich immer
wieder auf mein Spanisch angewiesen. Dies verbessert sich jedoch durch häufige Benutzung, im
Betrieb und im Alltag. Das Arbeitsklima hier in dem Betrieb wurde mir von einem Ex-Praktikanten als
familiär beschrieben. Dies kann ich auch nur bestätigen, da ich mich hier sehr wohl fühle.
Ich habe bisher in meinem Praktikum viel gelernt, über die Arbeit und über das Leben hier in Spanien.
Es kommt einem so vor als würden die Uhren hier langsamer laufen, die Menschen lassen sich mit
vielem, was sie machen, sehr viel Zeit.
Alles in allem fühle ich mich hier sehr wohl und hoffe das die letzten 2 Wochen genauso schön
werden.
Flow 13 4 Praktikanten berichten aus Torun/PL
Wohnung und Schule
Ich war in der Stadt Torun in Polen. Dort habe ich mein
Auslandspraktikum absolviert. Ich habe dort im Internat
mit drei anderen Praktikanten der Berufsbildenden
Schule Syke gewohnt. Die Wohnung hatte ca. 60 m2. Die
Wohnung war ein bisschen altmodisch aber für unsere
Zwecke ausreichend eingerichtet. Wir hatten im
Wohnzimmer sogar einen Fernseher mit polnischen
Kanälen. Am ersten Abend wurden wir von unseren
Betreuern zum Essen eingeladen. Danach haben sie uns
noch ein bisschen die Altstadt gezeigt. Am ersten Sonntag haben sie uns vom Internat abgeholt und in
die Altstadt gebracht. Dort haben wir einen Schüler und 4 Schülerinnen kennen gelernt. Am nächsten
Tag haben wir die Schule besucht. Als erstes haben wir die Direktorin kennen gelernt. Ich habe in der
Schule am Englisch Unterricht teilgenommen. Dies war sehr interessant. Die Schüler haben mich über
mein Leben in Deutschland ausgefragt. Nach der Unterrichtsstunde haben wir uns mit unseren
Betreuerinnen getroffen, die uns erzählt haben, wann wir am nächsten Tag zur Arbeit abgeholt
werden.
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Betrieb
Ich habe dort für ein Projekt gearbeitet. Dieses Projekt
heißt Europjen Fundusz Soczial. Dies ist ein
Europäischer Sozial Fond aus dem Studenten Geld
bekommen. Aber auch andere Projekte werden durch
diesen Fond unterstützt. In dieser Abteilung haben 15
Leute gearbeitet. Meine Kollegen waren alle sehr nett.
Sie waren sehr hilfsbereit. In meiner zweiten
Arbeitswoche habe ich eine Einladung vom Betrieb
bekommen. Die Abteilung traf sich in der Woche zum
Billard spielen. Dies war ein sehr interessanter Abend.
Freizeit
Einen Tag waren wir mit zwei Schülerinnen in einer Halle
klettern. Dies war ein sehr tolles Erlebnis für mich, da ich
vorher noch nie klettern war. Mit den Schülern war ich
dreimal in einem Pub. Dies war sehr schön, man hat
auch mal so das Nachtleben von Polen kennen gelernt.
Es ist etwas anders als in Deutschland. Bei uns
schließen die Diskotheken so gegen 6 Uhr, der Pub, in
dem wir waren, hat um 4 Uhr geschlossen. Ich bin einen
Tag mit einer Klasse nach Warschau gefahren. Dort haben wir das Polnische Parlament angeschaut.
Der Sitzungssaal ist so ähnlich aufgebaut wie der in Deutschland. Danach sind wir in die polnische
Börse in Warschau gefahren. Wir waren auch in der polnischen Nationalbank. Dort wurde uns gezeigt
wie man Falschgeld von echtem Geld unterscheidet. Außerdem war eine Münzsammlung von alten
polnischen Zlotys zu sehen. Als letztes waren wir in so einem Turm, der ein Geschenk von Stalingrad
war. Von der Aussichtsplattform konnte man Warschau von oben sehen. Es war eine sehr schöne
Aussicht. Die Lebensmittel in Polen sind sehr günstig. Ich war fast jeden Tag im Restaurant oder
Pizzeria essen, da es sehr günstig war und sehr gut geschmeckt hat. Eine 32 cm Durchmesser Pizza
Salami, sehr gut belegt, hat 10 Zloty gekostet. In Euro sind das ca. 2,80 Euro. Die Mentalität in Polen
ist ganz anders als in Deutschland, die Menschen sind viel aufgeschlossener. Alle die ich in Polen
kennen gelernt habe waren sehr hilfsbereit. Ich habe während meines Auslandspraktikums sehr viel
über mich selbst gelernt. Während meines Auslandsaufenthaltes habe ich einige Menschen kennen
gelernt, mit denen ich weiter Kontakt haben werde. Dieses Auslandspraktikum hat mir sehr viel Spaß
gemacht, ich kann einfach nur sagen, dass es eine sehr schöne Erfahrung ist und ich kann es jedem
nur empfehlen. Sollte sich so eine Gelegenheit noch einmal ergeben, würde ich es ohne
nachzudenken noch einmal machen.
Maikel Sudau
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Bericht über das Praktikum von Wieland W. in Torun/Polen vom 06.10. – 02.11.2007
....wir wurden von der Lehrerin der Klasse vorgestellt und wurden von den Schülern mit Fragen
überschüttet und lernten die polnischen Menschen ein wenig besser kennen. Sie sind viel offener und
freundlicher als die jungen Leute in Deutschland und haben keine Scheu davor, fremde Menschen
anzusprechen und sich mit ihnen zu unterhalten....
Wohnung und Kontakt mit polnischen Schülern
Unsere Reise begann am 06.10.2007, einen Tag später
als geplant, da am Vortag die Bahn gestreikt hat. Wir
kamen am Samstagabend in Torun an und wurden dort
herzlich von unseren 3 Betreuerinnen, alle 3
Deutschlehrerinnen die an einer polnischen Schule
unterrichten, empfangen und zu unserem Quartier
gebracht. Unsere Wohnung war eine 4-Zimmer-Wohnung
im Erdgeschoss eines kleinen Hauses wo wir mit 4
Personen gewohnt haben. Die Wohnung lag genau
neben einem Schulinternat, sodass es nur ca. 200 Meter bis zur Schule war. Vor der Haustür war eine
Bushaltestelle, von wo aus wir gut in die Innenstadt gekommen sind. Wir hatten ungefähr 1 Stunde,
nachdem man uns zu unserer Wohnung gebracht hatte, als man uns wieder abholte und zu unserem
ersten polnischen Essen in Torun in einem Restaurant einlud. In dem Restaurant gab es die
landesüblichen Pirogen zu essen und wir haben einen schönen ersten Abend in der Stadt verbracht.
Am nächsten Tag wurden wir morgens von den Betreuerinnen abgeholt und in die Innenstadt
gebracht, wo sie ein erstes Treffen mit ein paar polnischen Schülern organisiert hatten. Nach einem
kurzen bekannt machen, verabschiedeten wir uns von den Lehrerinnen und wurden von den Schülern
durch die Stadt begleitet, wo sie uns alles zeigten. Wir gingen am Nachmittag mit ihnen zusammen
essen und sie sagten uns, dass sie uns am Montagvormittag abholen würden und mit in die Schule
nehmen würden. Als wir in der Schule ankamen, die man nicht mit den unserigen in Deutschland
vergleichen kann, da sie wesentlich schlichter war und alles einfach älter war, wurden wir in die
Bücherei gebracht, wo sich die Schulleiterin vorstellte und uns Hilfe bei Problemfällen anbot. Wir
machten jeweils zu zweit für 1 Stunde im Unterricht mit. Jeweils zu zweit im Deutsch – und
Englischunterricht. Wir wurden von der Lehrerin der Klasse vorgestellt und wurden von den Schülern
mit Fragen überschüttet und lernten die polnischen Menschen ein wenig besser kennen. Sie sind viel
offener und freundlicher als die jungen Leute in Deutschland und haben keine Scheu davor, fremde
Menschen anzusprechen und sich mit ihnen zu unterhalten. Da wir an diesem Tag nur eine Stunde in
der Schule Unterricht hatten, waren wir für den Rest des Tages ein wenig die Stadt erkunden und
haben zusammen mit unseren Betreuerinnen unsere Monatsbustickets gekauft, da wir einen
Anfahrtsweg zum Betrieb von ungefähr einer Stunde hatten.
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Die ist ein Blick auf die Einkaufsstraße in der Altstadt
von Torun. Das große, rote Gebäude in der Mitte ist
das ehemalige Rathaus in welchem jetzt ein Cafe und
ein Lebkuchengeschäft untergebracht sind.
Der 09.10.2007 war unser erster Arbeitstag. Wir wurden
um 9:00 Uhr morgens von der Schule aus abgeholt.
Man zeigte uns welchen Bus wir nehmen mussten und
wo wir in welche Linie umsteigen mussten um zum
Betrieb zu kommen. Als wir in unserm Betrieb „Interset
Sp. z o.o.“ in Lubicz ankamen, ein kleines Dorf was noch mit zu Torun gehört, wurden wir von dem
Chef der Spedition in Empfang genommen und ein wenig durch das Gebäude geführt. Der Chef
konnte ein wenig Deutsch und wir konnten uns mit ihm unterhalten. Wir haben in einem Büro mit 3
weiteren Mitarbeitern gearbeitet, die sehr freundlich und geduldig zu uns waren und uns immer etwas
angeboten haben, z.B. Kamme oder Tee oder was zu essen. Eine Mitarbeiterin konnte nur Polnisch,
die zweite konnte Polnisch und Englisch und der dritte, ein junger Mann, der erst seit 2 Jahren in dem
Betrieb arbeitet, konnte Deutsch. Er hat uns die meiste Zeit erklärt was wir machen sollten und hat uns
auf alle Fragen, die wir hatten, eine Antwort gegeben. Die Hauptsprache zur Verständigung war
Englisch wobei wir uns bemühten ein wenig Polnisch zu erlernen, was sich jedoch als äußert
schwierig herausstellte. Die Arbeit in der Spedition stellte sich als die selbige heraus, die ich auch in
Deutschland mache und stellte somit kein allzu großes Problem dar. Wir haben als Hauptaufgabe an
einem Computer gesessen und Rückfrachttouren für die LKW gesucht die überall in Europa verstreut
waren. Wir haben bei Firmen angerufen und meist auf Englisch nach einer Tour gefragt, außer bei
deutschen Firmen, wo wir selbstverständlich Deutsch sprechen konnten. Ansonsten haben wir
Tachoscheiben sortiert und die Ablage, also Frachtbriefe die abgerechnet worden sind, wegsortiert.
Da wir maximal 6 Stunden arbeiten sollten, hatte wir am Nachmittag Zeit für den Sprachkurs und auch
um später gemeinsam etwas in der Altstadt zu unternehmen sowie die Stadt und die Leute ein wenig
besser kennen zu lernen.
Eine besondere Einladung
Über die ganze Zeit hinweg haben wir eigentlich nie einen so genauen Einblick in die polnische Kultur
und die Gastfreundschaft bekommen, wie in den letzten 3 Tagen. Einer der polnischen Schüler hat
uns gezeigt wo er wohnte, worauf wir ihn fragten ob wir uns denn mal seine Wohnung anschauen
könnten. Er rief seine Eltern an und die sagten sofort, dass es okay sei. Wir gingen hoch und uns
wurde die gesamte Wohnung gezeigt. Wir konnten uns mit dem Vater unterhalten, da dieser Deutsch
konnte und der erzählte uns, wo er früher in Deutschland gearbeitet hat. Als man uns dann noch zu
einem typischen polnischen Gericht einlud, sind wir noch zu Abendessen geblieben und haben mit der
ganzen Familie zu Abend gegessen und haben noch lange geredet. Am darauf folgenden Abend war
der „Allerheiligen“, ein Feiertag in Polen, wo man der Verstorbenen gedenkt und den man mit der
Familie verbringt. Am Abend werden auf den Friedhöfen auf jedem Grabmal mehrer Kerzen als
Erinnerung aufgestellt, sodass ein Lichtermeer entsteht. An diesem Abend verstand ich, wie
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ausgeprägt der Katholizismus in Polen ist und wie wichtig es den Leuten damit ist, womit ich sie auch
besser verstehen konnte, in ihrer Art und ihrem Tun, denn diesen Anblick werde ich nicht so schnell
vergessen. Unsere Rückfahrt haben wir am 02.11.2007, mit schwerem Herzen angetreten, da wir
Polen nicht verlassen wollten, so wenig wie die Menschen die wir dort kennen gelernt haben. Wir
haben uns jetzt schon wieder zu einem Treffen verabredet und wollen sie unbedingt wieder sehen.
Bernhard B. Torun
Mein Auslandspraktikum ging vom 06.10.2007 bis zum 02.11.2007. Mein Zielland war aufgrund vieler
Faktoren Polen. Zum ersten habe ich das Land noch nie besucht und zum zweiten wollte ich für mich
entdecken, ob diese ganzen Vorurteile, die man gegen dieses Land hat berechtigt sind. Eins vorab
alle Vorurteile sind völlig daher geholt. Ich sage, man sollte das Land selber besuchen und dann
entscheiden ob alles wahr ist was so erzählt wird.
Wir sind am 06.10.2007 um 9:00 Uhr vom Bahnhof in Bremen aufgebrochen. Die Fahrt führte über
Hannover, Berlin, Poznan und dann zu unserem Ziel Torun. 4 Praktikanten waren in Torun
untergebracht und 4 Praktikanten mussten von Torun aus noch mal 3 Stunden Zugfahrt zurücklegen
um Ihre Stadt Olstyn zu erreichen.
Als wir Toruner nach ca. 13 Stunden Zugfahrt am Bahnhof ankamen warteten schon 3 polnische
Lehrerinnen auf uns, um uns in Empfang zu nehmen. Sie hießen Beata, Magda und Eva und waren
unsere Kontaktpersonen für die nächsten 4 Wochen. Wir luden unser Gepäck in die Autos von Eva
und Magda und fuhren mit ihnen zusammen zu unserem Appartement, das ungefähr 20 Minuten
Fußmarsch von der Altstadt Torun entfernt lag. Es war eine 40 qm Wohnung mit 2 Zimmern, Küche
und Bad. Wir schliefen jeweils zu zweit in den zwei Zimmern, wovon das eine Zimmer auch unser
Wohnzimmer war. Das hieß, dass die beiden Auserwählten in dem Wohnzimmer jeden Tag ihr Bett
abbauen und aufbauen mussten, was aber kein Problem darstellte. Es gab einen Fernseher mit 3
Programmen auf Polnisch. Dazu sei gesagt, dass sich das polnische Fernsehen vom deutschen
Fernsehen doch sehr unterscheidet. Zum Beispiel guckt man einen englischen Film, so läuft im
Hintergrund der orginal Ton in Englisch, aber im Vordergrund spricht ein polnischer Übersetzer den
männlichen Part und auch den weiblichen Part des Films.
Außerdem erwartete uns in der Wohnung ein gefüllter Kühlschrank, der von unseren Betreuerinnen für
uns bereit gesellt worden war.
Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten sind wir mit unseren Betreuerinnen in die Altstadt
gefahren um den ersten Abend mit einem Besuch in einem polnischen Restaurant abzuschließen. Das
Restaurant war bekannt für seine Peroggi. Das sind Teigtaschen mit Füllung. Ich bestellte mir Peroggi
mit Spinatfüllung und Gorgonzolasoße, sowie mein erstes polnisches Bier. Das Essen war sehr lecker
und nachdem wir fertig gegessen hatten, zeigten uns unsere Betreuerinnen ein bisschen von der
Altstadt. Am Ende des Tages fielen wir alle erschöpft in unsere Betten in unserem Appartement.
Am nächsten Tag gingen wir mit Beata in die Altstadt, wo wir uns mit 5 polnischen Schülern trafen. Sie
hießen Christoffer, Magda, Dominka, Mischa und Anja und waren alle 17 Jahre alt. Wir zogen mit
Ihnen durch die Stadt und sie zeigten uns alle Sachen die für uns von Bedeutung sein konnten. Zum
Beispiel Restaurants, Shops und ein großes Einkaufzentrum, in dem man alles bekommen konnte
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was das Herz begehrt. Zum Abschluss gingen wir mit den Schülern noch in ein Restaurant, aßen
etwas und versuchten uns besser kennen zulernen. In den nächsten Wochen arbeitete ich bei der
Firma Thyssen Krupp Energostal in Torun. In der Firma waren ca. 100 Personen beschäftigt. Die
meisten Mitarbeiter waren im Alter von 20-30 Jahren und sehr freundlich. Die Verständigung erfolgte
meist über Englisch und Deutsch. Die Arbeitszeiten waren von 9.00-14.00 Uhr und der
Praktikumsinhalt war das man jede Abteilung der Firma durchlaufen hat um zu sehen was jede
Abteilung so leistet und was die Firma alles verkauft und herstellt. Mein Fazit für die Firma Thyssen
Krupp Energostal ist nur positiv man wurde wunderbar behandelt und hat vieles gelernt für das
spätere Berufsleben. Am Nachmittag hatten wir dann immer noch einen Polnisch Sprachkursus.
Außerdem haben wir in Torun natürlich auch die Discotheken und Bars besucht. Wir gingen immer mit
unseren neunen Freunden feiern und haben dabei unsere polnisch Sprachfähigkeiten verbessert. Wir
haben viele Aktivitäten ausprobiert wie zum Beispiel: Bowling, Klettern und vieles mehr.
Mit einer Schulklasse haben wir außerdem die polnische Hauptstadt Warschau besucht. Wir haben
das polnische Parlament, die National Bank, sowie die Börse besichtigt.
Ein Praktikant und ich haben noch die Stadt Olstyn besucht. Dort trafen wir die anderen Praktikanten
und feierten den Geburtstag einer Praktikantin. Wir schliefen in dem Haus der deutschen Minderheiten
in Olstyn. Man kann sagen das Olstyn eine wunderschöne Stadt.
Nach 4 Wochen Polen war das Abenteuer Polen dann leider auch wieder vorbei. Wir fuhren mit
Tränen in den Augen wieder nach Hause, weil wir so tolle und interessante Leute kennen gelernt
hatten. Nach 15 Stunden Heimfahrt waren wir wieder zu Hause.
Flow 14 4 Praktikanten berichten aus Olsztyn/PL
In Olsztyn klappt alles bestens. Sind schon alle mit dem Praktikum angefangen und sind alle sehr
zufrieden mit den Betrieben. Außerbetrieblich läuft auch alles bestens. Haben ein paar Jugendliche
aus der Schule und dem Internat kennen gelernt und unternehmen zwischendurch mal was mit dem
einen oder anderen.
Wir wollten den PK bitten, wenn Sie die Zeit dazu finden, uns eine knappe Auflistung der zu
schreibenden Berichte zu schicken. Wir wollten alle Berichte, je nach freier Zeit, hier schreiben. So
kann man die Eindrücke am besten festhalten.
Zu den Bildern für den Bericht gibt es bis jetzt nicht viel Gutes zu berichten, außer, dass wir fleißig am
`knipsen` sind. Das Problem jedoch besteht darin, dass wir kein Verbindungskabel zum PC haben.
Die versuche ein Kabel zu finden sind bis jetzt gescheitert. Bleiben aber dran, eins zu finden.
Gruß ,
Die 4 Olsztyner
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Der angehende Bürokaufmann Andreas M. berichtet
über sein Praktikum
Ich habe mein Praktikum in einem riesigen
Baustoffhandel gemacht. Der Betrieb hatte in Olsztyn
seinen Hauptsitz und einem betriebseigenen Baumarkt
neben dem Büro. Weiterhin waren insgesamt 8 weitere
Filialen im Raum Olsztyn angesiedelt. Am ersten Tag
sind wir mit beiden Betreuern und allen 4 Praktikanten
zur Hauptverwaltung gegangen. Dort hat uns der
Geschäftsführer etwas über den Betrieb, dessen
Geschichte und Entwicklung im Laufe der Zeit erzählt. Am Dienstag durfte ich dann mein Praktikum
anfangen. Eine meiner Hauptaufgaben war es Rechnungen nach Rechnungsnummern zu sortieren.
Dies habe ich dann fast 3-mal in der Woche für ein bis zwei Std. gemacht. Danach habe ich dann
andere Abteilungen kennen gelernt oder war mit meiner Betreuerin unterwegs. Einer der ersten
Abteilungen, die mir gezeigt wurde, war der Einkauf. Dort habe ich dann während meines Praktikums
insgesamt 3 Tage gearbeitet. Weitere Abteilungen waren EDV, Lager oder Baumarkt. In der
verbleibenden Zeit des Praktikums war ich oft mit meiner Tutorin im Betrieb unterwegs. Wir haben z.
B. noch zwei weitere Baumärkte besucht und dort die Mitarbeiter kennen gelernt. Weiterhin besuchte
ich auch eine Produktionsanlage für Styropor, an der „mein Betrieb“ die Mehrheitsanteile hält. Dort
haben mir die Kollegen die einzelnen Schritte der Styroporherstellung gezeigt und ausführlich erklärt.
Es war sehr interessant zu sehen, wie aus kleinem Granulat 5 m hohe Styroporblöcke entstanden
sind. Jede 6 Minuten entstand so ein großer Block, der dann ein paar Tage im Lager trocknen musste.
Blöcke, die schon getrocknet waren, hat man dann mit heißen Drähten maschinell innerhalb von
Minuten genau zerlegt, zugeschnitten und verpackt.
Schule / Internat
In der ersten Woche in Polen hatten wir am Montag einen
Termin beim Schuldirektor, mit dem wir über das Praktikum
gesprochen haben. Er war sehr interessiert an uns und hat
viele Fragen gestellt. Am meisten hat Ihn interessiert,
warum wir Polen als Praktikumland ausgesucht haben und
wie wir uns das vorgestellt haben.
Der Schullalltag sieht in Polen ganz anders aus als in
Deutschland.
Die Schule fängt meistens um ca. 12 Uhr an und geht dann bis ca. 19 Uhr. Die Schüler haben auch
mehr Fächer als in Deutschland. Sie müssen z. B. neben der englischen Sprache auch Deutsch
lernen. Das Schulgebäude ist relativ groß und ist bestens ausgestattet. Jedoch ist das Gebäude etwas
älter, was man zwischendurch an dem Innenputz sieht. Neben der Schule ist gleich das Internat. Dort
war das Haus praktisch in zwei Hälften geteilt, wo in der einen Hälfte die Jungs und in der anderen
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Hälfte die Mädchen übernachtet haben. Es gab strenge Vorschriften, wie z. B. dass man sich jeden
Tag, auch am Wochenende, ab 21 Uhr nur im Internat auf seinem Zimmer aufhalten durfte. Was das
Wochenende betrifft, galt diese Vorschrift nur für Schüler, die über das Wochenende im Internat
geblieben sind. Viele Schüler sind aber auch über das Wochenende nach Hause gefahren. Es gab
auch Möglichkeiten mal bei der Freundin oder bei dem Freund außerhalb des Internats privat zu
übernachten.
Gastfreundliches Polen
Die Menschen mit denen wir in Polen zu tun hatten, waren alles aufgeschlossene und liebe Personen.
Wir wurden auch privat zum Mittagessen eingeladen, wo der Tisch sehr groß und voll war. Dort sind
wir dann auch gleich zum Abendessen geblieben. Man hat uns in Olsztyn sehr gerne aufgenommen
und gerne gesehen. Wenn man als Gast in Polen ist, wird man behandelt wie ein König, was
zwischendurch schon fast unangenehm war. So wurden wurden wir z. B. im Internat beim
Abendessen an einen gedeckten Lehrertisch gesetzt und uns wurde das Essen gebracht, während die
Schüler in der Schlange standen, um sich Essen zu holen. Es war auch nicht üblich für die Schüler
den Tisch zu decken. Jeder Schüler hat sich sein Teller selber geholt, was wir auch für uns als
selbstverständlich empfunden hätten. Alle waren hilfsbereit und haben immer alles liegen uns stehen
gelassen um uns zu unterstützen.
Fazit
Es war ein Monat, indem ich viel gelernt und mich weiter
entwickelt habe. Ich habe viel gesehen und erlebt. Ich
kann es nur weiter empfehlen. Man fährt mit einem
gemischten Gefühl hin und kommt voller positiver
Eindrücke wieder. Ich habe sehr viele Leute kennen
gelernt und möchte mit denen den Kontakt auch auf
jeden Fall aufrecht erhalten. Um das mal klar
festzuhalten. Uns wird hier eine Chance geboten sich bei
späteren Bewerbungen von der Masse abzuheben,
etwas zu erleben und mal über den Tellerrand zu schauen. Ich habe sehr viel Spaß gehabt und würde
es ohne zu zögern noch einmal machen. In diesem Sinne möchte ich mich recht herzlich bei allen
bedanken, die dieses Projekt auf die Beine gestellt haben, die unser Praktikum so tadellos geplant
haben und die uns so toll als unsere Tutoren vor Ort mit Rat und Tat Seite standen.
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Flow 15 Anke B. - eine Bauzeichnerin berichtet aus Logroño/ES
Mein Praktikum in Logroño sollte am 25. September beginnen, ich hatte jedoch das Glück schon eine
Woche eher, am 16.September, nach Bilbao zu fliegen, um von dort dann einen Bus nach Logrono zu
nehmen und an dem dortigen Weinfest teilzunehmen. Ich war überrascht von der Hilfsbereitschaft der
Spanier, jedoch auch sehr frustriert, dass meine Sprachkenntnisse nicht im Geringsten ausreichten,
um mich zu verständigen. Ich konnte gerade mal meine Busfahrkarte nach Logroño auf Spanisch
kaufen.
Meine erste Woche
Die Fahrt von Bilbao nach Logroño war sehr angenehm,
ich konnte endlich zur Ruhe kommen und die schöne
Landschaft genießen. Wir fuhren an vielen Weinfeldern
vorbei – schließlich ist La Rioja bekannt für den guten
Wein- es war ein Atemraubender Anblick.
Jedoch war ich sehr erleichtert als ich endlich nach einer
ca. zweistündigen Fahrt in Logroño ankam und mich eine
spanische Lehrerin, die auch Englisch spricht, und eine
spanische Schülerin, die ebenfalls Bauzeichnerin lernt, von el Estacion de Autobuses abholten und ich
nicht alleine war. Ich konnte mich endlich verständigen und sie brachten mich zu meiner Unterkunft.
Meine Unterkunft ist ein Studentenwohnheim „Residencia Universitaria La Riberia“. Es ist unglaublich,
wie viele Nationen hier vertreten sind.
Die Residencia ist sehr modern und gut ausgestattet. Wir haben hier einen Internetraum, einen
Aufenthaltsraum und einen kleinen Trainingsraum, die wir kostenlos nutzen können.
Ebenfalls besitzt die Residencia einen Waschraum, in denen Waschmaschinen und Trockner zur
Verfügung stehen. Zudem gibt es bestimmte Termine, an denen dreckige Bettwäsche und Handtücher
abgegeben werden können. Utensilien zum Reinigen der Zimmer werden ebenfalls bereitgestellt
(Wischer und Besen), sowie ein Bügelbrett und ein Bügeleisen.
Die Zimmer sind gut ausgestattet mit einem kleinen Bett, einem Schreibtisch, einem Schrank und
jedes Zimmer besitzt ein eigenes Badezimmer.
Ich wohne in einem Einzelzimmer, teile die Küche jedoch mit meiner Zimmernachbarin. Das ist sehr
angenehm, da man somit den Kontakt aufrecht erhält und nicht in alleine in seinem Zimmer dem
Heimweh verfällt.
Die erste Woche war für mich jedoch sehr anstrengen, nicht nur weil ich riesige Probleme mit der
Sprache hatte, sondern weil mich auch meine Heimweh plagte.
Ich kannte hier niemanden außer der Lehrerin und der Schülerin. Die Lehrerin konnte ich nicht
anrufen, da sie arbeiten musste und so wie ich das verstanden habe, sollte ich die Schülerin auch nur
anrufen, wenn ich auf das Weinfest wollte.
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San Mateo
Das Weinfest heißt „Fiesta de la Vendimia Riojana“, ist
hier jedoch als „San Mateo“ bekannt, da es mit dem Fest
zu Ehren des Heiligen Matthäus (San Mateo)
zusammenfällt, welches am 21.September stattfindet.
Vom 15. – 22. September fanden jeden Tag andere
Festlichkeiten statt. Jeden Abend wurde um 23 Uhr ein
riesiges Feuerwerk gestartet, was man gut aus dem Park
neben der Residencia bewundern konnte. Dazu kamen
während des Tages mehrere Festumzüge, Konzerte von
Kapellen, Kinderbelustigung und natürlich auch
traditionelle Zeremonien, wie zum Beispiel am
21.Septemeber. Hier werden auf der „Paseo del Espolon“
Weintrauben mit den Füßen eingestampft, um der Virgen
der Valvanera – Patronin der Rioja- den erste Most zu
reichen. Am selben Tag findet auf dem „Plaza de Mercado“ im Zentrum der Stadt ein Fest statt, bei
dem typische Spezialitäten aus der Provinz Rioja und Wein gereicht werden. Auch die jungen Leute
kommen nicht zu kurz, wie auf Schützenfesten wurde hier ein Zelt aufgebaut, wo richtig gefeiert
wurde. Ebenfalls laden die zahlreich vertretenen Tanzbars zum Feiern ein.
Somit war die erste Woche, die ich Logroño besuchte, richtig was los. Ich hab da nur leider nicht allzu
viel davon mitbekommen. Konnte mich hier nicht richtig an jemanden wenden und habe mich ehrlich
gesagt auch auf Grund meiner sprachlichen Probleme nicht getraut jemanden zu fragen.
Nach und nach traf ich hier in der Residencia dann auch Leute, mit denen ich mich verständigen
konnte, mit denen ich mich dann auch abends auf in die Stadt zum Feiern machte. Die Spanier gehen
hier sehr spät weg, was für mich eine richtige Umstellung war. Die Bars und Diskotheken öffnen hier
erst ab 1 Uhr nachts und es wird bis in den Morgen reingefeiert. So kam man teilweise erst wieder zu
einer Uhrzeit in der Residencia an, zu der man teilweise in Deutschland aufsteht oder zu arbeiten
beginnt. Sehr ungewohnt. Aber auch klasse mal zu sehen, wie die Spanier hier so feiern.
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Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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Im Architekturbüro
Dann war die erste Woche auch schon rum und ich hab mich auf zu meinem Arbeitsplatz gemacht,
was mir doch mehr Probleme bereitete als ich gedacht hatte. Ich war den Montag nach meiner
Ankunft den Weg zu meiner Arbeitsstelle zu Fuß gegangen, mir wurde dann jedoch erklärt, wie ich mit
den Bussen fahren kann. Das wollte ich natürlich an meinem ersten Arbeitstag auch machen und stieg
in den ersten Bus ein, was eigentlich auch kein Problem war. Ich kam da an, wo ich hin wollte. Nur
dann war ich etwas irritiert auf welcher Seite ich in den nächsten Bus steigen musst. Ich komme mehr
oder weniger vom Land und fahre nie mit dem Bus. Für mich als Landei war es sehr schwierig und bin
dann doch glatt in den falschen Bus gestiegen und in einen ganz anderen Ort gefahren. Tja, das
kommt halt auch mal vor. Ein bisschen beschämt kam ich dann aber doch eine Stunde später als
geplant auf der Arbeit an und lernte dann auch meinen Chef Gaspar kennen. Er ist sehr nett und hilft
mir, wo er nur kann. Die Verständigung war am Anfang sehr schwer. Meine Arbeitskollegin Kristina
spricht Englisch und musste somit jedes Wort übersetzen, was Gaspar oder ich sagten. Mittlerweile
spricht Gaspar sogar ein bisschen Englisch und ich bringe dann doch schon ab und zu ein paar Sätze
auf Spanisch heraus, da ich hier an einem Sprachkurs an der Universität teilnehmen kann. Das ist
echt eine Erleichterung, da ich merke, dass ich doch nicht ganz unfähig bin, Spanisch zu verstehen.
Meine Arbeit macht mir Spaß, nach dem Einarbeiten in ein paar bestehende Projekte darf ich nun an
dem PC zeichnen. Ich zeichne mit AutoCAD, womit ich auch in Deutschland zeichne. So fällt es mir
ziemlich leicht zu zeichnen, wenn mir auch viele Kürzel nicht einfallen, die das Arbeiten schneller
machen. Meine Aufgabe ist es momentan die Arbeiten des deutschen Architekten Mies van der Rohe
kennen zu lernen und sein Farnsworth House zu zeichnen. Dieses Haus wurde 1950/51 gebaut und
ist eines der bedeutendsten Bauten der Welt, da es noch heute so modern ist. Es ist unglaublich, wie
ein Mensch damals solch einen Idee hatte, dieses Haus damals nicht im Geringsten in den Stil der
Architektur passte, heute aber ausgesprochen modern ist und das nach so vielen Jahren. Sehr
faszinierend. Es ist auf jeden Fall eine tolle Erfahrung in einem anderen Land zu leben und deren
Kultur kennen zu lernen. Nutzt diese Chance, wenn ihr sie bekommt.
Flow 16 - Malte E. Bauzeichner berichtet aus Lettland
Labdien an alle,
Am Samstag, den 15. September um 13:25 Uhr landete mein Flieger in Riga, der lettischen
Hauptstadt und zugleich größten Stadt des Baltikums.
Ich wurde am Flughafen von der Gastmutter abgeholt und es ging mit dem Auto zur Wohnung, welche
im grünen Babite, ca. 10km von Riga entfernt, liegt. Als wir angekommen waren und ich den
Wohnblock von außen betrachtete, habe ich schon einen kleinen Schrecken bekommen, da er von
außen doch einen ziemlich alten und mitgenommenen Zustand vermuten lässt.
Als ich dann jedoch die Wohnung betrat, erlebte ich eine sehr positive Überraschung. Alles war ganz
neu renoviert und auch sehr schön eingerichtet.
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Ich habe mein eigenes Zimmer und sogar Internet rund um die Uhr.
Ich wohne dort mit der Mutter Sandra und den zwei Söhnen D vis (15) und K rlis (18). Der älteste
Sohn J nis (24) ist schon ausgezogen und wohnt mit seiner Freundin zusammen. Der Vater lebt mit
den Grosseltern im etwa 1,5 Autostunden entfernten Landhaus in Tukums. Hier ist er als Förster tätig.
Die Kommunikation klappt auch bestens, da alle Söhne englisch sprechen und die Mutter sogar sehr
gut deutsch.
In der ersten Woche hatte ich einen interkulturellen Sprachkurs mit einer jungen Waldorf-Lehrerin, aus
Riga. Dies erwies sich jedoch als nicht so einfach, da sie nicht so gut englisch sprach und auch kein
Wort deutsch verstand. Die Übungsblätter von ihr waren auch alle auf Englisch, so musste ich erstmal
alles auf Deutsch und dann auf Lettisch übersetzen. Obwohl ich mein Lettisch kaum verbessern
konnte, war diese erste Woche ausgesprochen hilfreich für meinen weiteren Aufenthalt in der mit
Abstand größten Stadt Lettlands. Die immer sehr engagierte junge Frau zeigte mir wie ich überall hin
komme und das Riga Verkehrsnetz, mit Zug, Straßenbahn und Trolleybus am besten nutze. Des
Weiteren führte sie mich durch Alt-Riga und zig Museen wie z.B. Rigas Automuseum, das
Kriegsmuseum und das Freiluftmuseum.
Rigas Celtniecibas Koledza
Außerdem habe ich an 3 Tagen das "Rigas Celtniecibas Koledza" besucht, was sehr interessant war.
Dort habe ich zum Thema Perspektive ein paar Würfel mit Bleistift gezeichnet, einen Grundriss für ein
Einfamilienhaus sowie eine passende Raumaufteilung ausgedacht und zeichnerisch umgesetzt. Die
kreative Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht und die Lehrerin, die mich dort betreut hat, war auch
äußerst nett und hilfsbereit.
Im Architekturbüro
In der nächsten Woche startete ich dann mein siebenwöchiges Praktikum in dem Architekturbüro,
welches direkt im Herz von Riga, der Altstadt liegt.
Ich fahre jeden Morgen etwa 20 Minuten mit der Bahn und anschließend lauf ich noch einmal 20
Minuten durch die komplette Alt-Stadt um dann das Bürogebäude zu erreichen.
Der Chef Sergejs N. hat mir am ersten Tag das zweistockige Büro und meinen Arbeitsplatz für die
ersten 2 Wochen gezeigt.
Auch hier war ich sehr erstaunt, was sich hinter der unscheinbaren Fassade des Hauses befand.
Das Büro ist sehr schön und ziemlich modern eingerichtet. Als Kontrast dazu, befindet sich im inneren
ein Stück der alten Befestigungsmauer vom alten Riga. Die Stadtmauer wurde im Jahr 1208 zum
Schutz der Reichen errichtet und war das erste Bauwerk in Riga. Sie führt durch das komplette
Architekturbüro. Im Büro sind alle sehr nett zu mir und ich kann mich gut auf Englisch verständigen.
Einige sprechen auch einwenig deutsch.
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Von der jungen Architektin Liga Z. bekomme ich meine Zeichenaufgaben. Sie arbeitet zurzeit an
einem Hotel, welches momentan hier in Riga neu gebaut wird.
Hierfür habe ich bisher unter anderem eine Fluchttreppe gezeichnet und einen Schnitt durch einen
Überwachungsraum entwickelt. Meist sind es kleine Änderungen in Grundrissen oder Schnitten, die
ich für sie mache.
Außerdem habe ich mit Liga die Baustelle besichtigt und konnte so einen guten Eindruck von dem
entstehenden Gebäude bekommen. Es ist sehr interessant, da es eine sehr moderne Fassade
bekommt. Die beiden Häuser, die direkt an das neue Hotel anschließen, sind hingegen ziemlich alt
und erinnern an den Jugendstil.
Zeichenarbeit
Das Zeichnen am PC, erwies sich jedoch als
nicht so einfach, da hier im Büro mit AutoCAD
gearbeitet wird. An meinem heimischen
Arbeitsplatz zeichne ich ja sonst mit Allplan
von Nemetschek. Doch nach und nach
gewöhnte ich mich daran und mittlerweile
klappt das auch schon echt gut.
Das Zeichenprogramm ist aber bei weiten nicht
der einzige Unterschied zwischen der Arbeit
hier und der im heimischen Deutschland.
Es macht den Anschein, dass die Leute hier
kommen, gehen und Pause machen wann sie
möchten. Es herrscht ein viel lockeres
Arbeitsklima. Der eine schläft einfach mal eine
Runde an seinem Arbeitsplatz, der andere
surft im Internet, spielt oder hört über
Kopfhörer seine Musik. Das Radio lauft die
ganze Zeit und das auch nicht nur dezent im
Hintergrund. Wenn jemand Geburtstag hat
wird er mit Blumen überhäuft und zu
besonderen Anlässen gibt es auch gerne mal
einen Wein oder Jim-Beam-Cola für alle.
In Deutschland habe ich so ein Arbeitsklima
noch nie erlebt. An die Arbeitseinstellung
konnte ich mich schneller gewöhnen als an
das Zeichenprogramm. Trotz alledem habe ich
meine festen Arbeitszeiten. Ich komme jeden
Tag um 9.00 Uhr und habe immer so gegen
18.00 Uhr Feierabend, wobei ich eine Stunde
Mittagspause mache. Diese verbringe ich
meist bei McDonalds (man weiß, was man
bekommt und es ist billiger als in Deutschland
:-D) oder in kleinen Restaurants in der Altstadt.
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Flow 17 Vanessa und Annika - zwei Bauzeichnerinnen - berichten aus Logroño ¿Und wo sind die guten deutschen Kartoffeln?
Unsere ersten 3 Wochen
Hola en Alemania:
Unsere ersten 3 Wochen sind nun rum und wir haben
viel erlebt. Freitag und Samstag war Karneval und ich
wusste nicht, dass auch die Spanier das gerne feiern..
Überall in der Stadt waren Bühnen aufgebaut und es
wurden Kostüme vorgestellt.
Unsere Freizeit verbringen wir viel mit unseren
Freunden aus Brasilien und Wales die wir beim
Sprachkurs kennen gelernt haben. Der Sprachkurs
war richtig gut, doch leider zu kurz. Ich hätte es besser gefunden wenn wir noch nebenbei eine
Abendschule gemacht hätten.
Meine erste Woche bei meiner Arbeit war super. Meine Arbeitskollegen sind sehr nett und geben sich
viel Mühe mir alles zu erklären und zu zeigen. Außerdem habe ich aus dem 18. Stock eine super Sicht
auf die ganze Stadt und so macht das Arbeiten noch mehr Spaß. Das wir nur 6 Std. am Tag arbeiten
müssen ist auch eine tolle Sache, aber die 2,5 Std. Siesta dazwischen sind sehr anstrengend. Also ist
man dann auch erst um 18.30 wieder Zuhause.
Über die Unterkunft kann man nicht meckern. Das einzige Problem ist dass das Zimmer für 2
Personen einfach zu klein ist. Das Essen ist gut bis auf die Tatsache, dass es viel Pommes Frites und
Chips zu essen gibt. ¿Und wo sind die guten deutschen Kartoffeln? Die fehlen uns doch am meisten
hier. :-) Ich bin schon sehr gespannt wie die nächsten
5 Wochen werden.
Also als wir hier angekommen sind und unser Zimmer
gesehen haben, dachten wir erst mal "was ist das denn
hier" total das kleine Zimmer mit einem Hochbett und
einem Badezimmer drin. Mittlerweile haben wir uns
schon daran gewöhnt.
Beim Sprachkurs haben wir einige Leute kennen
gelernt, mit denen wir auch schon öfters weg waren. In
unserer Freizeit waren wir schon schwimmen und haben uns den Rio Ebro angeguckt. Die Arbeit
macht mir, wie in Deutschland auch, Spaß. In meiner ersten Arbeitswoche habe ich Ansichten von
alten Mauern/Wänden gezeichnet. Zwischendurch habe ich Pläne geschnitten und gefaltet. Die Pläne
werden übrigens anders gefaltet. Im Moment zeichne ich Ansichten von einem Haus, von dem ich
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keine Maße habe und ich somit alles über Fotos und mit Hilfe der Flurkarte herausfinden muss.
Meine Arbeitskollegen sind alle super nett und wer arbeitet nicht gerne nur 6 Stunden am Tag. Die
Zeit vergeht wie im Flug, schon ist die Hälfte vorbei.
lg Annika
Meine Arbeit
Die dritte Woche in Logroño begann mit unserem
ersten Arbeitstag im Architektenbüro. Mein
Arbeitsplatz liegt im 18. Stockwerk und somit habe ich
eine super Sicht auf Logroño von meinem
Arbeitsplatz. Meine 6 Stunden die ich nur arbeiten
muss darf ich mir selber in dem Zeitraum von 9.30-
20.30 Uhr einteilen, was natürlich super für einen
Langschläfer wie ich einer bin ist.
Mein Chef (hier auf dem Bild seht Ihr ihn und meine Kollegen) begrüßt mich jeden morgen mit : "Hola,
guten Morgen ?Que tal?".
Von meinen 5 Arbeitskollegen wurde ich herzlich aufgenommen und sie geben sich viel Mühe mir
alles zu erklären und zu zeigen. Auch das Verständigen klappt, ist zwar ein Mix aus englisch und
spanisch aber wir verstehen uns. :-)
In der ersten Woche habe ich gleich drei Aufträge bearbeitet und ich war froh das ich alles so gut
hinbekommen habe, denn normalerweise komme ich aus der Ingenieurbranche und zeichne nur
Stahlbetonteil. Auch das Zeichenprogramm ist ein anderes doch von Tag zu Tag wird’s immer besser.
Das Möblieren der gezeichneten Wohnungen/Häuser macht richtig Spaß und ich lerne viel über das
Einzeichnen der Elektrizität und der Entwässerung.
In der dritten Woche sind wir dann in einem Vorort von Logroño und haben ein Haus aufgezeichnet
und vermessen. Dieses Haus durfte ich dann zeichnen was nicht ganz so leicht war da es nicht
wirklich viele gerade Wände gab. Viele waren ausgebeult oder waren unterschiedlich dick, aber mit
etwas Hilfe und hier etwas mehr und da etwas weniger habe ich es doch noch geschafft das die
Zeichnung wie eine Zeichnung aussah.
Ich bin sehr gespannt was mich die letzten 2 Wochen noch alles so erwartet.
Unter „MA-QuEM“ Bilder findet Ihr auch ein großes Foto aus dem Fenster im 18. Geschoss mit Blick
aus dem Büro über Logroño.
Auch gibt es dort noch ein Bild mit meinen Kollegen.
Hasta luego
Vanessa
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Flow 18 Anna und Catharina – Bauzeichnerinnen - berichten aus Sevilla
Buenas tardes - wir beide sind gut angekommen und wurden freundlich von Manuela unserer
Vermieterin empfangen. Wir haben uns auch schon ein paar Mal die Parade La Cabalgata de los
Reyes Magos angesehen. War toll.
Hola, ¿Qu'e tal?
Ich hoffe, dass das Wetter in Deutschland angenehm ist. Hier waren es gestern einmal schon 20
Grad, dabei kann man sich kaum vorstellen, das es erst Jahresanfang ist! Aber Sevilla ist wirklich
recht schön. Wir haben gestern von der Sprachschule „Clic“ eine kleine Stadtführung bekommen und
wir wurden in unsere Klassen eingeteilt (ich bin sozusagen in die erste Klasse gekommen, also die für
die Anfänger)
Heute können Anna und ich auch zum ersten Mal Lebensmittel einkaufen gehen, denn Montag war ja
offiziell Feiertag und da hatte kein Supermarkt auf.
Unsere ersten zwei Wochen
Jeweils pünktlich um 9:00h begann „drüben in Sevilla“
unser Sprachunterricht in der Sprachschule „Clic
international house“. „drüben“, weil wir in Triana einem
Stadtteil auf der anderen Seite des Rio Guadalquivir
wohnen und weil man „hier bei uns“ sagt: „wir gehen
rüber nach Sevilla.“
Clic
In der Sprachschule lernen wir entsprechend unseren
Vorkenntnissen in kleinen, unterschiedlichen
Gruppen.
Da die Sprachschüler von Clic aus der ganzen Welt
kommen, wird nur auf Spanisch unterrichtet. Das
klappt wirklich gut und wir machen richtig Fortschritte.
Bei Clic stehen uns immer die PC und das Internet
zur Verfügung. Auch werden viele Unternehmungen
und Ausflüge angeboten. Nach dem Ablauf der
Sprachschule am Ende der ersten beiden Wochen
gelten alle diese Angebote auch weiter. Außerdem ist Eva W. auch für uns da, wenn wir mal wirklich
ein besonderes Problem haben sollten. Das ist so über das Projekt geregelt. Also Ihr seht, es geht uns
gut hier, obwohl wir echt fleißig büffeln müssen.
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Die Zeit verfliegt
Mittlerweile hat schon unsere vierte Arbeitswoche angefangen und wir können gar nicht glauben, dass
in gut zwei Wochen schon alles wieder vorbei sein soll. Wir haben uns hier gerade richtig eingelebt.
(Bild unten: das Gebäude des Baukonzerns )
Die Kollegen haben immer Zeit für uns
Die Kollegen haben uns freundlich und nett
aufgenommen und die Arbeit macht echt Spaß.
Heute müssen Pläne für ein großes Gerichtsgebäude in
Córdoba eingereicht werden, deshalb ist im Moment alles
etwas hektisch und stressig.
Aber für uns haben sie immer Zeit.
Mitarbeit am Projekt
Wir mussten die Grundrisse von diesem
Gerichtsgebäude bemaßen. und anschließend die
Grundflächen von jedem Raum ermitteln. Das ging mit
Hilfe von Polygonlinien und zusätzlich haben wir eine
Excel-Tabelle angelegt. Später haben wir Fenster an
vorgegebenen Stellen in das Gebäude eingesetzt,. Seit
dieser Aufgabe arbeite ich (Anna) hier mit AutoCad,
weil der geplante Datentransfer zwischen meinem
Allplan und AutoCad nicht funktionierte. Deshalb hab ich für alles etwas länger gebraucht. Die beiden
Programme haben doch ein paar wesentliche Unterschiede, und da ich auch die AutoCad Icons noch
nicht kannte, war es anfangs wirklich schwierig, bestimmte Funktionen zu finden.
Die Grundrisse des Gerichtsgebäudes wurden in unterschiedlich farbige Sektoren eingeteilt. Da diese
ständig verändert wurden, mussten wir diese Flächen wiederholt aktualisieren, indem wir die
Polygonlinien versetzten. Anschließend mussten wir auch von diesen kompletten Sektoren die
Grundflächen ermitteln. Und gerade eben – noch kurz vor der Abgabe -, haben wir noch einmal
schnell die Grundflächen aller Räume sowie die Excel-Tabellen aktualisiert und korrigiert.
Desayuno
Unsere Arbeitszeiten sind hier etwas anders als in
Deutschland. Wir fangen morgens um halb neun an und
haben von zwei bis vier Uhr Mittagspause. Dann wird
noch mal bis sieben Uhr gearbeitet. Um ca. zehn Uhr
morgens gibt es immer eine kleine Frühstückspause, die
alle zusammen verbringen. Dann wird Brot auf einem Grill
(ja, Grill) getoastet und dazu gibt es dann Olivenöl oder
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gesalzene Butter. Es gibt sogar eine Liste, auf der steht, wer an welchem Tag der “Grillmeister” ist.
Natürlich haben wir die Angebote von Clic genutzt und sind mit den Kursteilnehmern nach der
Schulzeit oder am Wochenende viel unterwegs.
Plaza de Espana y Parque de María Luisa
Obwohl auch hier zurzeit Winter ist, waren wir vom
Park und dem Wetter (ca. 22°) mehr als begeistert.
Auch der spanische Platz war sehr beeindruckend. An
dem halbrunden Bau hat jede Provinz Spaniens einen
eigenen Bereich mit einem bunt gefliesten Bild und
einem entsprechenden Ausschnitt aus der Landkarte
des Landes.
Museo de Bellas Artes de Sevilla
In diesem Museum haben wir viele Gemälde mit
christlichen Motiven gesehen und auch einige von
Velázquez und Murillo.
Dieses sehr bekannte Werk wurde von Morillo auf
eine Serviette gemalt. "Virgen de la Servilleta"
Palacio de la Condesa de Lebrija
In diesem Palast kann man sehen, wie
wohlhabende Leute gelebt haben. Sehr
beeindruckend war das Vermischen von römischen
und mittelalterlichen Merkmalen.
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La Giralda Cádiz und Strand
Da das Wetter so fantastisch war, haben wir den Tag
genutzt um uns Sevilla mal von oben anzuschauen.
Doch zunächst haben wir die Kathedrale mit ihren
vielen schönen Details besichtigt. Diese ist die größte
gotische Kathedrale auf der Welt. Der lange Weg auf
die Giralda hat sich gelohnt (h = 96m)
Nachdem wir uns die Kathedrale von Cádiz
angesehen und auch ein bisschen von der Messe
miterlebt haben, machten wir uns auf den Weg zu
einem Geheimtipp: Ein wunderschöner Strand
zwischen ‚Conil de la Frontera’ und ‚Barbate’!
Flow 19 Konny W. - Zimmerin - schreibt am 13.1.08 um 18:22h per SMS:Hallo ... ich bin gut angekommen. Es regnet. Viele Grüße Konny
Sprachkurs
Ich hab den 2 Wochen Sprachkurs mit
Freuden absolviert, hatte einen gut
strukturierten, sehr herzlichen, humorvollen
Lehrer. Bin trotz einiger Vorkenntnisse in den
Kurs a1 eingeteilt worden, was vermutlich auch
gut war. Ich verstehe sehr viel, wenn die
Menschen langsam sprechen und mit mir
persönlich. Leider kann ich aber so gut wie
überhaupt nicht sprechen. Fühle ich mich
manchmal wie blockiert oder wie in etwa auf
dem Niveau einer Dreijährigen...
Wohnung
Ich bin sehr froh, hier mit Sevillanern zu wohnen.
Es ist eine Wohnung mit zwei Mitbewohnerinnen,
die mich sehr herzlich aufnehmen in ihrer kleinen
WG. Allerdings ist es sehr weit zum Zentrum, was
mich dazu gebracht hat, mir nach einer Woche ein
Fahrrad zu kaufen. Die beiden zeigen mir ihr
Sevilla wie sie es kennen, nicht wie andere
Touristen es wahrnehmen, deshalb würde ich
anderen immer raten auch privat zu wohnen.
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Firma
Die Firma ist super, eine große Firma mit in
etwa 50- 60 Angestellten. Seit vielen Jahren
restauriert sie die Kathedrale von Sevilla, was
ein unglaubliches, riesiges Gebäude ist.
Ich finde das Betriebsklima angenehm und
bisher alle Kollegen sympathisch. Ich verstehe
den Akzent zwar nicht immer - das "s" scheint
unbeliebt und fällt deshalb weg... - andere
Frauen, die handwerklich arbeiten, hab ich hier
noch nicht getroffen.
Also arbeite ich zwischen Touristen und
Kirchenchorälen, manchmal auch im Palacio ,
10 Minuten entfernt.
Ich bin mit dem einzigen Zimmermann hier
immer unterwegs, der sehr nett ist, sich zur
Aufgabe gemacht hat mir (im Kran beim
streichen) das spanische " r" beizubringen,
Humor hat, seit 20 Jahren restauriert... und
Bauschaum liebt.
Wir fangen um viertel vor 8 an und arbeiten bis
um 4 mit einer Pause um 11 von einer
Viertelstunde. In der Kathedrale ist es kühl
aber auch trocken. Viele Gänge gibt es hier
und Wendeltreppchen und Räume, in die die
Touristen natürlich nicht dürfen. Das ist sehr
spannend. Außerdem gibt es eine Orgel, die
bis auf die Pfeifen vollständig aus Holz ist,
enorm riesig, von oben bis unten mit
Holzschnitzereien besetzt.
Heute – ich bin nun schon fast 4 Wochen in
der Firma - habe ich die Außenseite des
riesigen Hauptportals gestrichen. Dieses Portal
ist sehr alt und innen sehr schön geschnitzt.
Außen ist es mit Kupfer beschlagen.
Ansonsten haben wir Türschlösser
ausgetauscht, Schubladenschlösser
eingebaut, provisorische Trennwände gebaut,
dort Türen eingebaut, Fußbodenlager auf der
Baustelle verlegt, darauf Platten geschraubt,
das Hauptportal innen gesäubert, gestrichen,
herausgebrochene Teile eingesetzt, Bilder in
Kapellen auf und abgehängt, diverse
anfallende Arbeiten.... in den meisten Fällen
arbeiten wir zu zweit. ich reiche häufig
Werkzeug an und hole fehlendes, lerne
Werkzeugnamen....
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Flow 20 Die Elektroniker Oliver und Ruben berichten aus Torun 13.1. - 8.3.2008
Oliver S. schreibt sofort nach der Ankunft am
13.1.08 um 17:50 per SMS:
"Hallo! Wir sind gut angekommen und wurden
bereits herzlichste empfangen. Schöne Grüße
Ruben und Oliver
Nach zwei Wochen berichten Oliver und
Ruben ausführlich über ihre ersten Tage in
Torun
Nach einer 11 stündigen Fahrt mit dem PKW
hatten wir endlich unser Ziel erreicht: TORUN.
Dort erwarteten uns bereits Teresa und Kris
(Bild 1, l. Teresa, r. Kris), unsere Betreuer.
Nach einer herzlichen Begrüßung führten Sie
uns zu unserem neuen Zuhause für die
nächsten 2 Monate in Polen, welches direkt an
das Schulgebäude angrenzt. Eine kleine
Wohnung mit 2 Zimmern, Küche und WC.
Erstes Einleben
Am ersten Tag wurden wir dem Direktor der
Schule und des Internates vorgestellt. Nach
diesem Treffen zeigten uns Teresa und Kris
die Schule, welche sich auf die Ausbildung der
Bereiche: Elektrotechnik, Informatik und
Mechatronik spezialisiert hat. Außerdem
zeigten sie uns die besten
Einkaufsmöglichkeiten in unserer Nähe.
Da Torun der Geburtsort des Lebkuchens ist,
besuchten wir am zweiten Tag das Museum
zur Geschichte des Lebkuchens. Dort formten
und buken wir selbst einen Lebkuchen.
Nach dem Museumsbesuch besichtigten wir
die Altstadt von Torun.
Außerdem ist Torun durch den berühmten
Astronomen Nikolaus Kopernikus bekannt
geworden, da er hier das Licht der Welt
erblickte (Bild 2: im Hintergrund Statue von
Nikolaus Kopernikus). Dies spiegelt sich in der
Stadt wieder durch Denkmäler und Gebäude,
die nach ihm benannt wurden (z.B.:
Universität, Einkaufszentren, Straßen, …).
Nikolaus Kopernikus, eigentlich Nikolas Koppernigk,
(latein.: Nicolaus Copernicus, poln.: Miko aj Kopernik)
(* 19. Februar 1473 in Thorn; † 24. Mai 1543 in
Frauenburg) wurde mit seinen Theorien von der
Bewegung der Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne zu
einem der bedeutendsten Astronomen des Abendlandes.
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Die Schule "ZSMEIE"
Die darauf folgenden Tage besuchten wir die Schule.
Hier lernten wir den Alltag der polnischen Schüler
kennen. Sie haben verschiedene Unterrichtsfächer,
bestehend aus: Deutsch, Polnisch, Englisch und
Sport. Außerdem haben sie Unterrichtsfächer welche
sich auf ihre Spezialisierung beziehen. Anders als in
Deutschland besteht die Ausbildung fast
ausschließlich aus theoretischem Unterricht (Schule)
und geht über einen Zeitraum von 4 Jahren.
Zusätzlich bekamen wir nach dem Mittag bis Abends
immer Polnischunterricht, von Teresa und Kris. Hier
erlernten wir Grundkenntnisse der Polnischen
Sprache. Durch den Besuch der Schule schlossen wir
neue Freundschaften mit Schülern, welche uns
einluden etwas mit ihnen zu unternehmen. Wir stellten
fest dass ein Teil der Schüler englisch sprechen
konnte. Das war für uns neu, da wir außerhalb der
Schule nur wenige Personen trafen die der englischen
Sprache mächtig waren.
Die zweite Woche
In der zweiten Woche besuchten wir ebenfalls die
Schule, in der wir weiterhin dem Unterricht
beiwohnten. Auch setzten wir den begonnenen
Polnischkurs fort.
Am Ende der Woche gingen wir in das Planetarium
von Torun, in dem eine Vorführung über die
Entstehung des Lebens auf Erden gezeigt wurde (Bild
3: Projektor im Planetarium). Ab Montag werden wir
dann in unserem Betrieb arbeiten. Aber davon
berichten wir später.
Kurzbericht über die Firma
In der dritten Woche starteten nun endlich unsere 6-wöchigen Praktika. Am ersten Tag fuhren wir in
Begleitung von Teresa und Kris zum Hauptsitz der Firma ENERGA Torun. Das ist ein
Energieversorgungsunternehmen. Dort erwartete uns bereits der Sicherheitsbeauftragte, der uns über
die allgemeinen Sicherheitsregeln des Betriebes unterrichtete. Zum Glück hatten wir unsere
„Dolmetscher“ mit, da die Belehrung ausschließlich auf Polnisch war.
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Begrüßung
Am 2. Tag fuhren wir zu einer anderen Abteilung, wo
wir unser Praktikum begannen. Der Chef dieser
Abteilung begrüßte uns herzlich und führte uns zu
unserem Arbeitsplatz für die nächsten 2 Wochen. Der
dortige Leiter zeigte uns das Firmengelände.
(Bild: Autotransformator)
Reparaturen, Messungen, Proben
Die darauf folgenden Tage fuhren wir mit dem Auto zu
einzelnen unterschiedlichen Arbeitsplätzen. Wir
führten Messungen in Umspannwerken aus,
lokalisierten Kabelbrüche, untersuchten mit einer
Wärmebildkamera die einzelnen Außenleiter an
Übergangspunkten und entnahmen Ölproben von
Transformatoren. Die daraus resultierenden
Ergebnisse wurden protokolliert, zu den Akten gelegt
oder zu anderen Abteilungen geschickt.
Kollegen
Trotz mancher Verständigungsprobleme bauten wir
schnell gute Beziehungen zu den Mitarbeitern auf., was
sich über die Arbeit hinaus auswirkte. (Bild: Kaffeeklatsch
der Abteilung)
Zum Abschluss des Sprachkurses erhielten wir noch eine
Urkunde, die uns bestätigt, dass wir gelernt haben uns in
einfach strukturierten alltäglichen Situationen auf
Polnisch zu verständigen.
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Flow 21 Nils K. Bankkaufmann berichtet aus Logroño / La Rioja
Per SMS: 2.3. 16:40h
Bin hier gut angekommen. Sr. P. hat mich freundlich in Empfang genommen und mich zur Wohnung
geführt. Morgen geht’s um 9:00h los. Nils
Moin Moin - Viele Grüße aus Logroño.
Ich bin hier nicht in dem Studentenwohnheim untergekommen sondern in einer WG mit 2 jungen
Spanierinnen. Wie ich aus Reaktionen anderer – es gibt hier wenige deutsche Studenten - erfahren
habe, ist das die deutlich bessere Unterkunft, da die im Wohnheim ziemlich klein sind und das Essen
auch nicht berauschend sein soll. Ich wurde von den beiden Spanierinnen freundlich in Empfang
genommen und in der Wohnung herumgeführt. Diese ist für spanische Verhältnisse ganz schön
großzügig. Die Wohnung befindet sich zwischen der Universität und dem Stadtzentrum. Die beiden
Spanierinnen studieren hier in Logroño und fahren am Wochenende normalerweise zurück nach
Hause um dort zu arbeiten.
Freizeit - Día de la Juventud 2008 (o Quintada)
Da ich in der WG untergekommen bin, habe ich gleich automatisch Kontakt mit spanischen
Einheimischen gefunden. Diese haben mir auch gleich viel gezeigt und mich auch immer mit
eingeplant. Das erste Wochenende bin ich mit der einen Mitbewohnerin in ihr 50 km entferntes
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Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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Heimatdorf gefahren. Dort fand das jährliche Dorffest statt. Dies wird von der dortigen Landjugend
veranstaltet und ausgerichtet. Die Jugend besteht aus ca. 30 Personen. Am Freitagabend haben sich
alle getroffen und den Tagsablauf für den folgenden Sonnabend besprochen. Am nächsten Tag haben
sich dann alle um 1 Uhr getroffen und zusammen einen großen Topf Eintopf gekocht. Dieser wurde
danach an einer großen Tafel im Dorfgemeinschaftshaus verspeist.
Anschließend gab es einen Umzug durch das
300 Seelendorf, und dann wurde bis um 5 Uhr
morgens gefeiert. Auf dieser Feier haben sich
dann auch die restlichen Bewohner des Ortes
eingefunden. Das war das wirkliche Spanien,
denn Logroño ist nicht so die typisch
spanische Stadt. Hier gibt es auch viele
Einwanderer und sogar Häuser in
Blockbauweise. Daher spiegeln die Dörfer
außerhalb der Landeshauptstadt eher das
echte spanische Leben wieder.
Mein Arbeitsplatz die Caja Rioja.
Dies ist die örtliche Landesbank, dort wurde
ich offen und herzlich aufgenommen. Ich bin
dort in der Auslandsabteilung eingesetzt, diese
besteht aus 3 Mitarbeitern, einem
Abteilungsleiter und zwei Mitarbeiterinnen. Die
Aufgaben sind ähnlich denen in Deutschland.
Zum Aufgabenfeld zählen der
Auslandszahlungsverkehr,
Dokumentenverkehr und Scheckverkehr. Im
Gegensatz zu Deutschland muss hier noch viel
Statistik für die Banco de España erledigt
werden. Das Betriebsklima ist außerordentlich
freundlich hier. Jeder begrüßt den anderen
wenn man sich sieht und alle „duzen“ sich. Im
Großen und Ganzen macht mir das Arbeiten
Spaß.
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Flow 22 Erika - Bauzeichnerin - berichtet aus Riga 2.2.-29.2.08
Die Anreise und die ersten Stunden im fremden Land
Schon im Check-In in Bremen sehe ich viele Frauen,
die einen Pelz-Mantel tragen! Ich fliege also in ein
Land in dem es etwas kälter ist!
Nach dem Start werden unter mir Häuser, Autos,
Strassen immer kleiner, bis ich nur noch die
Landschaft in Felder einteilen kann. Einige Zeit später
kann ich durch die flauschigen Wolken, die heute
besonders weiß sind, nichts mehr erkennen. Der klare
Himmel über mir ist hellblau.
Unter mir die Wolken, sie erinnern mich an eine
Badewanne mit sehr viel Schaum!
So in Gedanken versunken genieße ich den Flug.
Der Anblick aus dem kleinen dreckigen Fenster ist
ATEMBERAUBEND FANTASTISCH!
Im Starptautisk lidosta "R ga" öffnet sich die
automatische Schiebetür, und eine Menschenmenge
eilt raus und ich mittendrin!
So übersehe ich meine Gastmutter. Tja...aber nach einer langen Stunde finden wir uns in dem kleinen
Foyer des großen Flughafen Riga. Die Autotuer klappt zu und die Reise geht los in die kleine Stadt
Babite nahe Riga. Im Haus ist mein Zimmer eingerichtet und meine Gastfamilie hat mich herzlich
aufgenommen. Abends geht es mit meinem Gastbruder Karlis und seinen Freunden los. Wir landen in
einer hübschen Einkaufs-Galerie, wo wir in einem Imbiss essen. Danach geht die Reise ins Go-Planet,
und dann spielen wir noch paar Runden Billard. Zuhause machen wir es uns gemütlich und schauen
noch einen Comedy- Film an. Müde und kaputt falle ich ins Bett.
Der erste Arbeitstag
Netterweise haben Peter (er hat im Sommer hier sein
Praktikum gemacht) und sein Freund einen Tag von
ihrem Urlaub für mich geopfert um mir bei dem
Papierkram zu helfen. Wie verabredet trafen wir uns
am ersten Montag um 8:00h an der Bahnhofsuhr in
Riga. Die Jungs leisteten mir echt gute Gesellschaft.
Wir hatten viel Spaß, und soviel wie an dem Tag hab
ich schon lange nicht gelacht! Ohne die beiden hätte
ich es nicht mal bis zur ersten Station geschafft
(EHRLICH).... Inna J. in der Schule.
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Nach langem Suchen fanden wir auch Alida (meine Sprachlehrerin) in einer anderen Schule. Wir
machten uns bekannt und verabredeten uns für die nächsten Tage. Danach suchten wir die
Bauzeichner-Schule auf wo wir Aiva D. nicht antrafen. Ich lernte sie dann abends kennen.
Danach ging die Reise los zum Architekturbüro- von Dace K.
Inzwischen war es schon 13.00h. Nach etwas längerer Suche fanden wir das Haus!(siehe Bild unten)
Von außen sah es schon gut aus und von innen noch besser. Unter unserem Buero ist eine Sunset-
Bar...na ja. Meine Kollegen haben mich freundlich aufgenommen. Ich musste gleich mit raus und
mithelfen einige Workshop-Plakate im Rathaus, in der Architektenkammer und im Ministerium
aufzuhängen. Dace kommt, soweit ich es mitbekommen hab, erst in den nächsten Tagen in Riga an .
Interkultureller Sprachkurs
Am letzten Tag machten wir noch eine Stadtführung. Mir
hat es mit Alida sehr gut gefallen. Eine sehr nette Frau,
sehr sympathisch und ich würde sie jedem weiter
empfehlen. Alida führte mich im Verlauf des
interkulturellen Sprachkurses immer am Nachmittag der
ersten Woche durch die 'komplette 'Altstadt'!!! Wir
besuchten unter anderem: Die St. Petruskirche...die
Orthodoxe Kathedrale... das Schwarzhäupterhaus.... das
Rathaus (sehr schönes Gebäude) ... viele Geschäfte
(RIMI, Buchhandlung, New Yorker)... die lettische
Nationaloper...die Konzerthalle...einen kleinen Basar...sehr viele Museen...viele bekannte
Gassen...die Freiheitsstatue...den Erholungspark „LIDO“ (dort haben wir auch zusammen
gegessen)...die Kunstgalerie...und noch vieles mehr. So habe ich viel von Riga gesehen und
gleichzeitig immer die lettische Sprache an vielen Beispielen und in vielen Situationen kennen gelernt.
Alida hat mir meine Fragen bereitwillig beantwortet. Außerdem spricht sie sehr gutes Deutsch. Unsere
gemeinsame Zeit habe ich echt genossen. Das wird eine liebenswerte Erinnerung für mich bleiben.
Hier im Buero ist viel zu tun
Ich zeichne nun schon an einem zweiten Projekt. Aber die Arbeitsweise ist ein bisschen anders als in
Deutschland. Am Anfang war ich ein bisschen irritiert. Jeder ging raus und rein wann er wollte. Über
das Chat-Programm SKYPE unterhalten wir uns im Buero. Wenn ich Fragen habe, frage ich per Chat
auch Hanka, die hier meine Tutorin ist. Also daran muss man sich gewöhnen. Ich finde dadurch geht
etwas ganz Wichtiges verloren. Die menschliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht. Alle
sitzen vor dem Com und schreiben ganz wild, aber keiner redet 'laut'! Man hört nur die Tasten
klappern! (das finde ich persönlich sehr negativ!!) Ab und zu findet ein kleines Gespräch statt, aber
das war’s dann auch schon. Trotzdem ist ein lockeres Arbeitsklima. Das Radio läuft hier den ganzen
Tag und zusätzlich hat noch jeder Kopfhörer auf und hört damit seine eigene Musik. Ich zeichne hier
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mit Allplan. Das Programm wurde extra für mich installiert. Suuuuper!!! Alle anderen Kollegen arbeiten
hier mit AutoCad. Für mich ist diese Lösung toll, denn so fällt es mir leichter zu zeichnen weil ich
Allplan aus der Schule kenne.
Meine Zeichenarbeit erledigte ich mit dem extra für mich installierten Programm Nemetschek Allplan.
Nachdem ich in der Berufsschule in Deutschland bisher nur die Grundschritte des Zeichenprogramms
Nemetschek erlernt hatte, kann ich nun nach 4 Wochen Anwendung innerhalb des Praktikum damit
ohne Probleme arbeiten. Ich habe jede Menge neuer Befehle und Funktionen gelernt und kann jetzt
mit dem Programm schneller und effektiver zeichnen. Für einen Alt – und einen Neubau zeichnete ich
Deckenspiegel, Grundrisse und Wandabwicklungen für folgende Räume : Damen- und Herren- sowie
Behinderten- Toiletten, Duschräume, Treppenhäuser, Flure, Windfänge und einen kleinen
Verkaufsraum. Die kreisbogenförmigen Grundrisse des Showrooms, des Restaurants, der Bar und der
Korridore waren schon ungewöhnlich und die dazugehörigen Mantelabwicklungen empfand ich als
echte Herausforderung. Für alle Räume habe ich auch Flächenermittlungen für Fußboden, Decke und
Wand erstellt. Die Werte wurden anschließend in eine Materialtabelle eingefügt, die für jeden
einzelnen Raum erstellt wurde. Alle Zeichnungen wurden beschriftet und bemaßt. Zwischendurch gab
es dann auch immer diverse Änderungen einzupflegen.
An meine 'neue' Familie habe ich mich relativ schnell gewöhnt! Meine Gastmutter spricht mit mir
deutsch, der Vater russisch und die beiden Söhne englisch.
Ich habe hier viele neue Leute kennen gelernt. Diese Leute waren ALLE sehr freundlich zu mir.
Besonders fällt mir auf, dass man hier auf mich eingeht und für eventuelle Fragen bereitwillig seine
Zeit opfert. Man hat mich so herzlich aufgenommen, dass ich die Menschen hier sicherlich schon bald
vermissen werde. Zusammen mit anderen Jugendlichen habe ich meine Abende am Wochenende
verbracht. Sehr lustig war auch der Girlsabend. Wir haben bis in die Nacht um 2:00h viel gelacht und
mega viel Spaß gehabt. Wir sind alle sehr zusammen gewachsen und ich bin jetzt schon traurig wenn
ich an den Abschied denke.
Mir ist aufgefallen, dass das Preis- Verhältnis hier sehr schwankt. Also zum Beispiel hat mich die
Monatskarte für die tägliche Bahnfahrt 12,53 Lats gekostet, soviel wie meine neue Mütze. Das ist echt
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voll unbegreiflich. In meiner Freizeit bin ich mit Karlis auch ein paar Mal zum Schwimmen gefahren.
Schwimmen kostet für ca. 2Stunden 3 Lats .... dass sind immerhin 4,28 Euro. Für ein Schwimmbad
mit nur einem Becken ist das nicht gerade billig. Öffentliche Verkehrsmittel dagegen sind sehr
preiswert. Aber Kleidung, Schuhe etc. sind sogar manchmal teurer als in Deutschland. Es kommt
natürlich auch drauf an, wo diese produziert sind. Aber Kleidung und Schuhe von einigermaßen
'normaler' Qualität sind hier teuer. Tja ... was hier den Modegeschmack der Leute betrifft, muss man
schon öfter mal schmunzeln Zur Arbeit oder in die Schule mit 10 cm Absätzen gehen (oder noch
höher), das ist hier ganz normal ***grins***.
Ich schicke anbei Bilder die ich vom Aussichtsturm
der St. Petruskirche gemacht habe. An dem Tag war
leider nicht so gutes Wetter, aber nicht immer ist in
Riga Sonnenschein und das ist auch mal gut das man
Riga von einer anderen Seite kennen lernt! Ich hab
noch keine Minute bereut dass ich hier im 'Winter' bin.
Ich habe hier so viele neue Leute kennen gelernt.
Diese Leute waren ALLE sehr freundlich zu mir.
Besonders fällt mir auf, dass man hier auf mich
eingeht und für eventuelle Fragen bereitwillig seine
Zeit opfert. Man hat mich so herzlich aufgenommen,
dass ich die Menschen hier sicherlich schon bald
vermissen werde.
Für den letzten Donnerstag haben meine Gasteltern
einen Besuch in der lettischen Nationaloper geplant.
Whow – da ich selbst noch nie eine Oper live erlebt
habe, wird auch das für mich ein neues Erlebnis sein.
Wie vermutet war es ein super Ereignis. An dem Abend wurde ein Balletttanz von Anna Karininja
(berühmtes russisches Drama) vorgeführt. Die Innenausstattung des Opernhauses war bedingt durch
seine überreichen Verzierungen beeindruckend.
Abschiedstag
An meinem letzten Arbeitstag haben meine Bürokollegen an einer Preisverleihung des Workshops
European teilgenommen. Der Workshop beinhaltete die Aufgabe eine Bauinsel städtebaulich zu
gestalten. Teilgenommen haben Jungarchitekten bis 40 Jahre aus ganz Europa. Der Sieger stammt
aus Italien.
Traditionsgemäß verabschiedete ich mich im Büro mit Kaffee und Kuchen. Als Abschiedsgeschenk
habe ich ein Buch über lettische Sehenswürdigkeiten und heimische Pralinen erhalten. Bedrückt
verließ ich nach zahlreichen Umarmungen meine lieb gewonnene lettische Arbeitsstelle.
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Den Abschluss des Tages bildete eine Party in einem Landhaus. Nach durchfeierter Nacht habe ich
meinen Koffer gepackt und mich anschließend von meiner Gastfamilie mit Blumen und Pralinen
verabschiedet. Geschlafen habe ich dann im Flugzeug. Der Schlaf dauerte nicht lange, da ich von
Sturm „Emma“ wachgerüttelt wurde. Trotz wackliger Landung bin ich gesund angekommen!
Ich staune nun wie schnell die Zeit verging. Ich habe viel dazu gelernt. Mein Lernaufenthalt in Riga
war in jeder Hinsicht perfekt organisiert und verlaufen. Diese gewonnen Erfahrung werden mich immer
begleiten.
Mein Fazit: Jeder sollte versuchen eine Zeit im Ausland leben und zu arbeiten, um neue Erfahrungen
etc. zu sammeln. Mich hat die Zeit reifer und selbstständiger werden lassen. Und an dieser Stelle
möchte ich mich herzlich bei meinem Projektkoordinator bedanken, der mir unzählige Fragen
beantwortet hat und mir dadurch eine sorgenfreie Fahrt nach Riga und auch zurück ermöglicht hat
!!!!!!! Das Projekt ist einfach KLASSE organisiert und deshalb würde ich jederzeit gerne wieder so ein
Praktikum machen, denn ich weiß dass bei diesem Projekt alles Rechtens zugeht.
DANKE!
Flow 23 Jennifer Malerin berichtet aus Riga - Babite - J rmala 29.3-24.5.08
.
..und hier wohne ich
Das ist meine erste Reise ins Ausland ohne meine
Eltern. Zuerst hatte ich etwas Angst, doch die hat
sich schnell gelegt. Meine Gastfamilie hat mich sehr
nett empfangen. Meine Gastmutter (Sandra) spricht
deutsch, die beiden Söhne und der Vater sprechen
englisch. Zuerst dachte ich, dass es bestimmt etwas
schwierig wird sich mit den Söhnen zu verständigen,
aber es geht sehr gut.
Wir wohnen in dem kleinen Ort Babite an der
Bahnstrecke Riga-Jurmala. Das ist 10km außerhalb
der Landeshauptstadt Riga. Mit der Bahn sind es 5
Stationen bis Riga. Nach dem Ende des
interkulturellen Sprachkurses werde ich dann nach
Jurmala an die Küste fahren. Dort werde ich
arbeiten. Nächste Woche besuche ich dort schon
mal meinen neuen Chef und die Baustelle.
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Interkultureller Sprachkurs und Schule in Riga
Am Montag den 31.3. habe ich mich mit meine
Sprachlehrerin Alida am Hauptbahnhof in Riga getroffen.
Von dort sind wir mit der Straßenbahn zur Schule
gefahren und haben mit der Schulleiterin die Formalitäten
geklärt. Bisher bin ich vormittags von Babite per Bahn
und Straßenbahn in die Schule nach Riga gefahren. Der
Unterricht ist nicht ganz so wie bei uns, aber sehr
interessant. Die Schüler machen was sie wollen und die
Unterrichtsstunden dauern nur 40 Minuten.
Mit Alida in Riga
Nach der Schule bin ich dann mit Alida nach Riga
gefahren, dort haben wir uns schon vieles angesehen wie
z.B. das Freiheitsdenkmal, die Oper, das Rathaus, die
Domkirche und ein wenig den Jugendstil der Häuser in
der Altstadt. Riga ist eine sehr interessante Stadt in der
es viel zu sehen gibt. Es gibt sogar die Bremer
Stadtmusikanten. Es macht mir viel Spaß mit Alida die
Stadt zu erkunden. Hier seht Ihr das Schwarzhäupter-
haus - ein Zunft- oder Gildehaus aus der Hansezeit
Arbeit
Meine Arbeitsstelle ist mit dem Zug 4 Stationen
entfernt von meinem Wohnort. Sie befindet
sich in Dzintari bei Jurmala . Ich fahre ca. 15
Minuten mit dem Zug und habe dann noch
einen Fußweg von etwa 8 Minuten. Das Haus,
das wir restaurieren, ist eine ungefähr 120
Jahre alte Villa und hat zum Teil eine
Metallfassade. Die Villa Mohrberg wurde von
dem lettischen Unternehmer Mohrberg
errichtet. Vorbild für die Villa war das Schloss
Babelsberg in Potsdam. Vilnis erklärte mir,
dass das Schloss Babelsberg damals nach
den Plänen eines berühmten Architekten mit
Namen Friedrich Schinkel gebaut wurde. Der
lettische Selfmademan, der vom einfachen
Bauern und Handwerker zum unglaublich
reichen Unternehmer wurde, nahm dieses
Schloss damals als Vorbild für den
Holzrahmenbau, den er mit einer im Baltikum
einmaligen Metallfassade gegen die Witterung
schützte. In der Zeit, die ich bisher auf der
Baustelle verbracht habe, habe ich mehrere
Türen geschliffen, Fensterrahmen gestrichen
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und gespachtelt. In den letzten Tagen lernte
ich dann noch unter Anleitung eines
Restaurators eine alte Malertechnik. Wir
ahmten wertvollere Holzarten mit einer stark
pigmentierten Lasur nach. Dabei verwendeten
wir spezielle Werkzeuge wie Kämme und
Pinsel.
Wenn ich wieder nach Syke fahre kommen die
Stuckateure. Sie reinigen die tollen
Stuckdecken und bessern kleine Schäden aus.
Dann werden die Deckenmalereien restauriert.
Leider bin ich dann nicht mehr dabei.
Freizeit
In meiner Freizeit erhole ich mich meistens von
der Arbeit oder fahre nach Riga um mir dort ein
paar Sehenswürdigkeiten wie z.B. das
Schwarzhäupterhaus, die Oper, das Rathaus,
die Altstadt und diverse Jugendstil Häuser
anzusehen. Ich habe mit meiner Gastfamilie
schon die Oper in Riga besucht und habe mir
die Oper La Traviata angesehen, es hat mir
sehr gut gefallen.
SYKER KURIER IM WESER KURIER TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ
Freitag 17. Novemberg 2006
In Logroño auch den berühmten Rioja-Wein verkauftStadt-Azubi Olga Koschelkowa sammelte bei einem Verwaltungspraktikum in Spanien neue berufliche und kulturelle Erfahrungen
SYKE. Eigentlich sei der Wunsch, ein paar Wochen ins Ausland zu gehen, bei den Auszubildenden der Syker Stadtverwaltung bislang nicht besonders ausgeprägt, bedauert Bürgermeister Harald Behrens. Das könnte sich ändern. Gerade ist Olga Koschelkowa (22) von einem vierwöchigem Verwaltungspraktikum aus dem spanischen Logroño, der Hauptstadt der bekannten Weinregion La Rioja, zurückgekehrt. Mit leuchtenden Augen berichtet sie von neuen beruflichen und kulturellen Erfahrungen. Im Fachgymnasium Wirtschaft der Berufsbildenden Schulen Syke hatte die junge Frau, die 1994 aus Kasachstan nach Deutschland gekommen ist, bereits drei Jahre lang Spanisch gelernt. "Das weckte mein Interesse an dem Land", erzählt sie. Sie hat sich freiwillig gemeldet, als die BBS im Rahmen einer Schulpartnerschaft mit der Schule I.E.S. Comercio in der Region La Rioja die Möglichkeit zum Auslandspraktikum bot. Ihr Chef, der Bürgermeister, freute sich über die Initiative - und stellte sie für die Dauer des aus dem so genannten
Mobilitätsfonds "Ausbildung in Europa" finanzierten Praktikums frei. Die angehende Verwaltungsfachangestellte erhielt einen Praktikumplatz nach Maß - bei der Verwaltung in Logroño. "Da habe ich in der ersten Woche
zunächst die Außenstellen Polizei, Feuerwehr, Fundamt und Knöllchenabteilung kennen gelernt", berichtet Olga. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit lag aber dann für drei Wochen
beim Fremdenverkehrsamt. "In Logroño gibt es sehr viele Touristen, darunter auch viele Deutsche", berichtet sie. Christliche Pilger reisen dorthin, um die Grabstätte des Apostels Jakob in Santiago de Compostela zu besuchen. "Mitarbeiterinnen des Fremdenverkehrsamtes haben mir viel Sehenswertes gezeigt, das ich auch den deutschen Touristen weiter vermitteln konnte", freut sich Olga, auch ihren persönlichen Horizont erweitert zu haben. Weinverkauf im Verkehrsamt inklusive - ebenso wie der Besuch der Bodegas Juan Alcorta, mit 70 000 Fässern die größte Kellerei Spaniens. "Besonders schön ist der Weg dorthin, der mitten durch die Weinberge führt", sagt die junge Frau, die in ihrer Freizeit auch das Kellereimuseum besucht und eine Städtereise nach San Sebastian unternommen hat. Untergebracht war sie in einem Studentenwohnheim. Gut betreut fühlte sie sich von deutschen und spanischen Tutoren. In den ersten Tagen in Logroño hat Friederich Soller von den Berufsbildenden Schulen die insgesamt neun Praktikanten begleitet. Darüber hinaus stand stets ein Ansprechpartner von der Partnerschule I.E.S. Comercio zur Verfügung. Besonders gefallen hat Olga, dass die meisten Spanier, wie sie erfahren hat, den größten Teil ihres Leben im Freien verbringen. "Besonders die Abende auf den belebten Plätzen und in den Gassen der Stadt waren ein Erlebnis". Das wird sie im heimischen Syke vermissen.
Von unserem Redakteur Frank Bagdatopulos
Mit Señor Francisco, dem Sheriff von Logroño: Olga Koschelkowa, Auszubildende der Stadt Syke, besuchte beim Verwaltungspraktikum in Spanien auch Polizei und Feuerwehr. Foto: FR
KREISZEITUNGSyker Zeitung
28857 Syke – Am Ristedter Weg 17 – Tel. 04242-58-0 – Fax: 58-179/238/332 16. November 2006
„Das Leben spielt sich in Spanien draußen ab“Olga Koschelkowa absolvierte Auslandspraktikum in Logroño / Azubi im Syker Rathaus
SYKE (VOG) Sie hat Tapas probiert, Rioja-Wein verkauft, ihre Spanisch-Kenntnisse vertieft und eine neue Kultur kennen gelernt: Olga Koschelkowa. Die angehende Verwaltungsfachangestellte (22) hat im spanischen Logroño ein Auslandspraktikum (29. September bis 29. Oktober) absolviert.
Die Augen der jungen Auszubildenden leuchten, wenn sie über ihre Zeit in Spanien spricht. Die Augen ihrer vorgesetzten im Syker Rathaus auch. „Ich freue mich über ihr Engagement“, erklärte gestern Bürgermeister Dr. Harald Behrens und äußerte gleichzeitig sein Bedauern, dass das Angebot eines Auslandspraktikums von so wenigen jungen Leuten angenommen werde. Olga Koschelkowa ist der erste Azubi in der Syker Verwaltung, der die Chance wahrgenommen hat.
Finanziert vom Kultusministerium in Hannover, haben die
Berufsbildenden Schulen Syke den Kontakt herbeigeführt. Die BBS pflegt eine Kooperation mit der spanischen Partnerschule I.E.S. Comercio in der Wein-
Region La Rioja. So hat der Syker Berufsschullehrer Friedrich Soller die Praktikantengruppe die ersten Tage in Logroño begleitet. Die gebürtige Kasachin Olga
Koschelkowa lebt seit 1994 in Syke und hat das Fachgymnasium besucht. Das Interesse an Spanien erfolgte über die Sprache, die sie nun vertiefen konnte. In Logroño war die 22-Jährige unter anderem bei der Feuerwehr, der Polizei, der Knöllchenabteilung und im Fremdenverkehrsamt.
Logroño liegt am Jakobsweg und sei Ziel vieler Touristen, sagt die Auszubildende, die im Tourismusinformationszentrum neben Infomaterial auch den bekannten Rioja-Wein verkauft hat.
Im Fremdenverkehrsamt habe sie viel über die Stadt und ihre Geschichte erfahren, resümiert die angehende Verwaltungsfachangestellte.
Und was hat sie besonders beeindruckt? „Das Leben spielt sich in Spanien draußen ab“, sagt die 22-Jährige und deutet damit Unterschiede zu Deutschland an.
In Erinnerung geblieben ist ihr auch der Besuch der Bodega Juan Alcorta mit 70 000 Fässern Wein die größte Bodega in Spanien. Man erreicht sie über einen Weg, der mitten durch die Weinberge führt...........................
Olga Koschelkowa bei der Feuerwehr in Logroño Foto: Privat
KREISZEITUNG
*die Bezeichnung lautet richtig: Europass Mobilität“
Syker Zeitung 28857 Syke – Am Ristedter Weg 17 – Tel. 04242-58-0 – Fax: 58-179/238/332 Sonnabend, 14. April 2007 Nr. 87
„Europässe“ als Lohn für EngagementLandkreis – Mit einem Praktikum im Ausland haben 16 Auszubildende aus Syke sich besonders qualifiziert. Dafür erhielten sie jetzt im Syker Rathaus offiziell den „Europass Berufsbildung“*Landkreis Diepholz
„Europässe“ belohnen Engagement
Erfolgreiche Auslandspraktika LANDKREIS (bw) Mit einem Praktikum im Ausland haben 16 Auszubildende aus Syke sich besonders qualifiziert und erhielten am Donnerstag im Rathaus offiziell den „Europass Berufsbildung“* überreicht. Um diese Leistungen zu würdigen, waren auch der Vize-Präsident der Industrie- und Handelskammer, Ludolf Roshop, der Vize-Präsident der Vereini-gung der Handwerkskammern in Niedersachsen, Jürgen Hemmerling und Wolfgang Köhler vom Kultusministerium in Hannover nach Syke gekommen.
Bürgermeister Dr. Harald Behrens freute sich, alle Gäste im Rathaus begrüßen zu können. Der „Europass Berufsbildung“* bestätigt, dass der Inhaber einen oder mehrere Ausbildungs-abschnitte in einem EU-Land absolviert und damit seine berufliche Kompetenz erweitert hat . Die Jugendlichen waren in Polen oder Spanien. Sie gehörten so unterschiedlichen Berufen wie Kaufmann, Bürokaufmann, Verwaltungsfach-angestellter, oder dem KFZ-Handwerk an. Auch 30 Ausbilder aus den Betrieben der BBS-Syke waren gemeinsam mit Lehrern in die Partnerkommunen in Spanien, Italien, Polen und Lettland gereist, um sich vor Ort vertraut zu machen und weitere Praktika vorzubereiten. Der Geschäftsführer der Kfz-Techniker-Innung, Gerhard Michalak, machte deutlich, dass aus die anderen Länder interessante Ausbildungskon-zepte haben: „Die Auszubildenden dort scheinen oft viel reifer zu sein.“ Für den Schulleiter der BBS, Klaus Stratemann, fordere das „duale System“ der Praktika gemeinsames Handeln von Schule und Betrieb und verbessere damit die schon vorhandene Basis. Wie der Organisator des Projektes, Knut Hancker berichtete, bereiten sich 44 weitere Praktikanten derzeit auf ihren Auslandsaufenthalt vor. Sie folgen dem Beispiel ihrer 16 Mitschüler. ................................
Übergabe der Europässe im Syker Rathaus
WESER KURIER TAGESZEITUNG FÜR BREMEN UND NIEDERSACHSEN
Dienstag 17. April 2007
Azubis mit internationalen Kontakten EU ermöglicht Lehrlingen Praktika im Ausland / 47 Europässe für Teilnehmer aus Syker Berufsschule
Von unserem RedakteurHorst Frey SYKE. Im vergangenen Jahr erhielten sechs Lehrlinge aus dem Landkreis Osterholz als Auszeichnung für Auslandspraktika so genannte Europässe, zwölf waren es im Land Bremen. 47 Europässe haben nun im Syker Ratssaal sowohl Auszubildende und Lehrer der Berufsbildenden Schulen (BBS) des Landkreises Diepholz als auch Firmenchefs für ihr Engagement im EU-Austausch überreicht bekommen. Firmen in Syke und Umgebung haben es offenbar erkannt: Die Europäische Union nützt ihnen und auch dem Nachwuchs. Ein Auslandsaufenthalt mit dem EU-Programm "Leonardo da Vinci" bringt nicht nur Auszubildenden Vorteile: Auch für Firmen können sich Auslandspraktika ihrer Lehrlinge lohnen. Die Zimmerei von Benno Tamsen in Stuhr beispielsweise ist über einen Aufenthalt zweier Lehrlinge in Lettland und in Spanien an einen Auftrag für 80 Ferienhäuser gekommen. Dieser und ähnliche Erfolge wurden im Ratssaal gewürdigt. Sykes Bürgermeister Harald Behrens brachte den funktionierenden Austausch in seinen Grußwort auf den Punkt: "Es ist schön zu wissen, dass unsere Firmen europäisch denken." Auch für die Auszubildenden sei das Praktikum in einer Firma in Italien, Spanien, Lettland oder Polen ein Schlüsselerlebnis. Dabei sind Sprachkurse Pflicht. Mit dem Europass können die Auszubildenden bei Bewerbungen auf ihre europäischen Kontakte verweisen. Berufsaspiranten wie angehende Maler, Bauhand-
werker, Bauzeichner, Mechatroniker, Bürokaufleute, Spediteure, Bankkaufleute oder Verwaltungsfachangestellte bis zum Rechtsanwalt- und Notarfachangestellte können an diesen Praktika teilnehmen. Ludolf Roshop (IHK Hannover) und Jürgen Hemmerling, Vize-Präsident der Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsen, sowie Wolfgang Köhler vom niedersächsischen Kultusministerium überreichten die Pässe. BBS-Schulleiter Oberstudiendirektor Klaus Stratemann versicherte, die Auszubildenden seien während ihrer Zeit im Ausland keineswegs von der Berufsschule "abgekoppelt": Per Internet nehmen sie quasi in einem virtuellen Klassenzimmer weiter am regulären Unterricht teil und schreiben sogar Klassenarbeiten. In diesem Zusammenhang betonte Stratemann die Bedeutung und Vorteile der so genannten Dualen Ausbildung. Der Landkreis Diepholz unterstütze nach Kräften die Arbeit der Schule. Er lobte das Engagement seiner Kollegen Friedrich Soller und Knut Hancker, die die Praktika organisieren. Sie erhielten ebenfalls einen Europass. Hancker erklärte, dass im Rahmen des europäischen Mobilitätsprojektes zunächst 30 Ausbilder aus Betrieben mit Lehrerinnen und Lehrern an die Standorte der 15 Partnerschulen in europäische Städte entsandt wurden, wo sie verlässliche Partnerfirmen gefunden haben. Die ersten 16 Praktikanten sind bereits wieder zurück. Weitere 44 Praktikanten bereiten sich gegenwärtig auf Ihren Auslandsaufenthalt vor. Im Laufe des Jahres werden auch
Ausbilder aus Italien nach Syke und Oldenburg kommen, um dort die Situation für ihre Lehrlinge zu erkunden.......................
WEITERE BILDER VON DER ÜBERGABEDER EUROPÄSSE
am Donnerstag dem 12.04.2007 im Rathaus der Stadt Syke um 19:00h
Ehemalige MA-QuEM Praktikanten „MOBILITÄTSPROJEKT FÜR AUSZUBILDENDE
– QUALIFIKATION FÜR DEN EUROPÄISCHEN MARKT“
mit ihrem europass Mobilität
Wolfgang Köhler Kultusministerium Niedersachsen; Referat 45/46 Nichtschulische Berufsbildung
Jürgen Hemmerling Klaus StratemannVize-Präsident der Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsen Schulleiter BBS-Syke
WEITERE BILDER VON DER ÜBERGABEDER EUROPÄSSE
am Donnerstag dem 12.04.2007 im Rathaus der Stadt Syke um 19:00h
Fotos: Dietrich Ahlers
Ehemalige MA-QuEM (AZUBIS) und MIP-FEP (AUSBILDER) Praktikanten mit ihrem europassMobilität
MIP-FEP = MULTINATIONALES INITIIERUNGSPROJEKT FÜR EUROPÄISCHE PRAKTIKA
Das MIP-FEP Projekt ist abgeschlossen – die Resultate werden in Mobilitätsprojekten für Schüler und in der weiteren Zusammenarbeit mit den Kollegen der verschiedenen Länder im multinationalen Netzwerk abzulesen sein.
SYKER KURIER IM WESER KURIER TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ
Sonnabend 7. Juli 2007
Junge Weyherin restauriert in RigaAlte Fassade wieder hergestellt / BBS-Schülerin Julia Audehm berichtet über ihr Praktikum in Lettland
SYKE. Vor acht Wochen bestiegen Julia Audehm und eine Mitschülerin den Flieger, der die beiden jungen Frauen nach Riga, die Hauptstadt Lettlands, brachte. Beide sind Schülerinnen des Berufsgrundbildungsjahres Bautechnik an den Berufsbildenden Schulen Syke. Heute kehrt die 17-jährige allein zurück, die ältere Schulkameradin stand das Praktikum nicht durch. Sie hat nach zehn Tagen aufgegeben. Wie Julia Audehm in Riga aufgenommen wurde, wo sie wohnte, wie sie sich mit den Gastgebern verständigte, und vor allem, was sie während
ihres Praktikums gelernt hat, geht aus einem Zwischenbericht hervor, den die 17-Jährige Weyherin aus Lettland an Knut Hancker, dem Beauftragten der Auslandsprojekte, und ihrem Lehrer Bernd auf die Möglichkeit der Teilnahme am Leonardo-da-Vinci-Praktikum in Riga aufmerksam gemacht und war, nach deren Zusage, zur Vorbereitung nach Riga gereist. Dort hatte der Lehrer nicht nur mit dem zuständigen Firmenmanager, Andis Zeltins, alle notwendigen Modalitäten abgesprochen, sondern auch Zimmer für die Praktikantinnen gebucht. Julia Audehm: "Ich wurde am Flughafen von meiner Gastfamilie abgeholt. Alle Familienangehörigen helfen mir, wo sie können. Mit ihnen war ich auch öfter in Jurmala am Ostseestrand und wurde zu einem Konzert des Chores ’Amadeus’ eingeladen. Inga, meine Gastgeberin, ist nämlich die Dirigentin dieses in Lettland sehr bekannten Chores". Und wie klappte es mit der Verständigung? Zunächst: Die Syker Schule vermittelt grundsätzlich keine Schüler ins Ausland, ohne sie nicht gründlich auf die Sprache sowie auf Land und Leute vorzubereiten. Im Februar besuchten Julia, ihre Mitschülerin, zwei Zimmerer und fünf Bauzeichner den von Ilze Kalnina geleiteten Lettisch-Kursus an der BBS. Daran schloss sich während der ersten Projektwoche in Riga ein interkultureller Sprachkursus an, der von der Lehrerin Alida Muizinika geleitet wurde. "Mit ihr habe ich sehr oft die Stadt besucht und einige Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besichtigt. Wir haben uns überwiegend auf Lettisch unterhalten, so dass ich viel dazu gelernt habe", schreibt Julia. So weit der theoretische Teil. Nicht weniger positiv fällt der Bericht der Auszubildenden über ihren praktischen Einsatz auf der Baustelle aus. "Die lettischen Kollegen hatten gerade die Fassade eines alten Gebäudes in der Innenstadt eingerüstet. Ich hatte Glück, dass ich von Beginn der Fassadenrestaurierung an bis zu ihrem Abschluss nicht nur die einzelnen Arbeitsschritte verfolgen konnte, sondern aktiv daran beteiligt wurde."
Die freundlichen Kollegen hätten sie in die Besonderheiten der Fassadenrestaurierung mit architektonischen Elemente eingeweiht, so dass sich Julia jetzt sicher ist, künftig solche Arbeiten selbständig ausführen zu können. Und noch eines hat die 17-Jährige gelernt, ihre Höhenangst zu überwinden. "Daheim hatte ich schon
damit meine Probleme, wenn ich auf einer Leiter stand. Hier habe ich auf dem Gerüst des sechsstöckigen Hauses und sogar auf dem Dach des Gebäudes ohne Angst gearbeitet."
Gute Beurteilung
Dass Julia ihre Bilanz nicht geschönt hat, geht auch aus der Beurteilung des Managers der Baufirma hervor. Andis Zeltins schreibt: "Julia ist fleißig, will viel Neues kennen lernen und alles genau wissen. Sie hat Interesse am gesamten Arbeitsablauf und an allen Restaurierungsschritten. Wir sind von ihrer Auffassungsgabe beeindruckt, und davon, wie schnell sie alles verstanden hat, wie und was sie machen soll. Wir sind sehr zufrieden." Ein besseres Zeugnis kann sich Julia nicht wünschen. Zurück in Weyhe wird Julia nach Abschluss des Berufsgrundbildungsjahres Farbtechnik die Ausbildung in einem heimischen Betrieb fortsetzen. Ihre Mitschüler aus dem Lettisch-Kursus haben inzwischen weiterhin die Schulbank gedrückt. Am 21. Juli werden die beiden Zimmerer und die Bauzeichner nach Lettland aufbrechen. Während die Bauzeichner in verschiedenen Architekturbüros in Riga arbeiten werden, machen die Zimmerer ihr Praktikum bei einem Blockhaus-Hersteller in Aninzi an der Grenze zu Estland.
Von unserem Mitarbeiter Eckehard Schörken
An dieser Fassade hat Julia Audehm ihre Hö-henangst überwunden ESO/FOTO: FR
Praktikantin Julia Audehm aus Weyhe hat in Riga viel gelernt ESO/FOTO: FR
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„Jetzt kann ich eine Fassade restaurieren“Julia Audem arbeitet als Praktikantin in Lettland/ „Leonardo da Vinci Projekt“ macht es möglich
STUHR Ein begeisterter Brief aus Lettland erreichte dieser Tage die Berufsbildenden Schulen in Syke. Julia Audehm, die das Berufsgrund-bildungsjahr Bautechnik absolviert, berichtet von ihrem Auslands-praktikum in Riga. Als jüngste Teilnehmerin des Leonardo Da Vinci Prjjektes MA-QuEM“ arbeitete sie bei einer Fassadenrenovierung in Riga mit.
Schon in Syke hatte Julia begonnen, lettisch zu lernen und hatte so einen guten Start als sie am 12. Mai nach Lettland fuhr.
„Als ich in Riga ankam, hatten die Kollegen gerade die Fassade eines alten Hauses in der Innenstadt eingerüstet und waren dabei , die Fangnetze zu montieren“, schreibt Julia. Das Haus hatte sechs Geschosse und es wurde teilweise in 20 Metern Höhe gearbeitet.
Julia bezeichnete es als großen Glücksfalls, an einem solchen Projekt mitarbeiten zu dürfen: „Ich konnte jeden Arbeitsschritt verfolgen und habe an allen Aufgaben mitgearbeitet.“ Die Arbeitskollegen hätten ihr alles genau erklärt, sie mit den Besonderheiten einer Restauration an architektonischen Elementen und der Hausfassade vertraut gemacht. Julia: „ Durch die
dieses Praktikumkann ich jetzt selbständig eine Fassade restaurieren und weiß zugleich auch, was für eine harte Arbeit das ist.“
Auch ihr Chef in Lettland, Andis Zeltins, ist zufrieden mit seiner deutschen Mitarbeiterin: „Julia will Neues lernen und viel wissen, sie hat Interesse am gesamten Arbeitsablauf und an allen Restaurierungsschritten.“ Am 7. Juli kommt Julia nun zurück und wird dann nach Abschluss des Berufsgrundbildungsjahres „Farb-technik“ ihre Ausbildung in einem
heimischen Fachbetrieb fortsetzen. Ihre Mitschüler aus dem Lettischkurs haben inzwischen fleißig weiter gelernt, und so werden die beiden Zimmerer und die Bauzeichner Ende Juli nach Lettland aufbrechen, wo sie in
Architekturbüros in Riga und bei einem Blockhaus-Hersteller in Ainazi an der Grenze zu Estland für acht Wochen einen Teil ihrer Ausbildungszeit verbringen werden.
Julia Audehm arbeitet derzeit in Lettland
In Riga hilft Julia bei der Restaurierung einer Fassade.
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„In Lettland für die Zukunft lernen“Zimmermeister Benno Tamsen schickt Auszubildende für zwei Monate ins Baltikum
STUHR (PE) So allmählich denken Sascha Kellemann und Jonas Bußjäger schon an das Kofferpacken: In der kommenden Woche reisen die beiden Auszubildenden der Firma Benno Tamsen für zwei Monate nach Lettland. In Ainazi, nahe der estnischen Grenze absolvieren die jungen Männer aus Leeste und Melchiorshausen ein Praktikum. Besonders interessieren sich die Jugendlichen für die lettische Bauweise der Blockhäuser. Ein paar Brocken Lettisch haben die beiden Lehrlinge schon gepaukt, und ihre Zwischenprüfung an der Berufsschule in Syke haben sie erfolgreich in der Tasche . Im Baltikum wollen Sascha
Kleemann und Jonas Bußjäger zunächst mit Kiefernholz
arbeiten und lernen, Holzverbindungen herzustellen. Anschließend beschäftigen sie sich mit der besonderen Holzbauweise wie sie in Lettland praktiziert wird. Diese Erfahrungen kommen ihnen womöglich in Zukunft zugute. Zimmermeister Tamsen berichtet, dass ehemalige Auszubildenden nach ihrem Praktikum in Lettland heute Aufträge in ganz Europa erledigen und Holzhäuser nach lettischer Bauweise aufstellen. Der Obermeister der Zimmerinnung bemängelt, dass immer noch zu wenig angehende Handwerker die Chance nutzen, im europäischen Ausland ein Praktikum zu absolvieren, während Auszubildende aus kaufmännischen Berufen zahlreich in ausländische
Betriebe schauen. Vielleicht seien die Praktika im Handwerk noch zu wenig bekannt. Tamsen kritisierte einen nicht namentlich genannten Innungsbetrieb aus der Region, der einem Auszu-bildenden ein Praktikum zugesichert, sich dann aber nicht mehr an den Vertrag gebunden gefühlt habe. „Dies ist ein schlechtes Zeichen für den Lehrling und den ausländischen Partnerbetrieb.“ Tamsen will sich dafür einsetzen, dass der betreffende Betrieb vorerst nicht mehr ausbilden darf und hat den Lehrling übe-rnommen.
Zimmermeister Benno Tamsen (l.) schickt seine Lehrlinge Sascha Kleemann und Jonas Bußjäger nach Lettland Foto: pe
SYKER KURIER IM WESER KURIER TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ
Sonnabend 21. Juli 2007
Junge Handwerker reisen im Auto nach RigaPlaner fliegen heute hinterher / Sechs BBS-Schüler auf Auslandpraktikum in Lettland / Ein "Nachzügler" folgt im September
SYKE. Gestern stiegen zwei junge Männer in aller Herrgottsfrühe in ihr Auto, um ins ferne Lettland zu fahren. Heute folgen ihnen, aber wesentlich bequemer, zwei Frauen und zwei weitere Männer mit dem Flieger. Alle sind Schüler der Berufsbildenden Schulen (BBS) Syke.
Während ihres zweimonatigen Praktikums in der lettischen Hauptstadt Riga und Ainazi werden sie in Büros und Werkstätten Erfahrungen sammeln, von denen nicht nur sie, sondern auch ihre Ausbildungsbetriebe profitieren werden. .............. ...Die BBS Syke nimmt seit Jahren eine Vorreiterrolle ein, was Auslandspraktika anbelangt. Auf Spanien folgten Polen und jetzt Lettland sowie Italien als Ausbildungsländer. Im nächsten Jahr werden die Niederlande und Finnland mit ins Programm aufgenommen. Die Europaschule ist keine Vision mehr, sie ist Realität. ....................................................... ....Früher gingen die jungen Handwerker auf die Walz. In der Fremde erlernten sie handwerkliche Fähigkeiten, die ihnen der Meister daheim hätte niemals beibringen können, weil er sie in der Vielfalt selbst nicht besaß. Heute sind es die Auslandpraktika, die in Zeiten der Globalisierung von unschätzbarem
Vorteil sind. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die die Schülerinnen und Schüler der BBS Syke mit ihrer Arbeit in Lettland verbinden................................................................ ...Bauzeichner Peter Bücken aus Hoya: "Ich möchte die Arbeitsmethoden dort kennen lernen. Ferner interessieren mich die Menschen in Lettland und deren Kultur." Ähnlich argumentieren auch die künftigen Bauzeichner Sebastian
Eikenroth aus Wildeshausen und seine Kollegin Kathrin Hopster aus Fürstenau.Etwas anders gelagert sind die Motive, die Jessica Schaarmann aus Achim dazu bewog, acht Wochen in einem Architekturbüro in Riga zu arbeiten: "Der Hinweis auf mein Auslandspraktikum macht sich in meinem Lebenslauf gut, denn ich möchte beruflich
weiterkommen", erklärt die angehende Bauzeichnerin......................................................... ....Die beiden Zimmerer, Jonas Bussjäger und Sascha Kleemann, die nicht mit dem Flieger, sondern mit dem Auto unterwegs sind, weil sie umfangreiches Werkzeug im Kofferraum haben: "Wir wollen lernen, Gulbuve-Blockhäuser zu bauen." "Das sind hochwertige, massive Blockhäuser, die überall in Lettland stehen. Sie werden in einer bei uns nicht verwendeten Technik aus ganzen Stämmen gebaut und sind mit Steinwolle hervorragend isoliert", erklärt Knut Hancker, der BBS-Koordinator für alle Auslandspraktika......................Seit Februar hatten sich die sieben Lehrlinge auf ihr Praktikum im Baltikum vorbereitet. Ilze Kalnina aus Lettland hatte ihnen nicht nur Sprachunterricht erteilt, sondern ihnen auch einen Einblick in die Kultur des Landes gegeben. "Der Unterricht am Abend war für die Schüler zwar eine zusätzliche Belastung, aber hochmotiviert, haben sie ihr Ziel erreicht", lobt Kalnina die jungen Leute..................................................... ..Am vergangenen Mittwoch, dem letzten Unterrichtstag vor der Abreise, war Julia Audehm in die Schule gekommen . Die junge Weyherin hatte gerade ihr Praktikum in Riga beendet. Sie berichtete über ihren Aufenthalt, über ihre Erfahrungen mit den lettischen Kollegen und über ihre freundliche und hilfsbereite Gastfamilie, bei der einige der jetzt gestarteten Praktikanten wohnen werden............. ....Wenn sie am 15. September zurückkehren, besteigt Malte Ellberg aus Oldenburg das Flugzeug, das ihn nach Riga bringen wird. Der "Nachzügler" wird nicht von Schulkameraden begleitet und nicht in einer Gastfamilie unterkommen, sondern in einem Hotel wohnen, und zwar in einem Zimmer mit Meerblick, der für das Alleinsein entschädigt, meint seine Sprachlehrerin.
Von unserem Mitarbeiter Eckehard Schörken
Die Lettischlehrerin Ilze Kalnina zeigt auf der Landkarte, wohin die Reise geht. Acht Wochen lang werden sieben BBS-Schüler als Praktikanten in Riga und Ainazi arbeiten. Koordinator des Projektes ist BBS-Lehrer Knut Hancker ( rechts) ESO-FOTO:ECKEHARD SCHÖKEN
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Leben und Arbeiten in Lettland – neue ErfahrungenJulia Audem berichtete von ihrem Praktikum in Riga / Weitere Auszubildenden sind bereits gestartet
LANDKREIS - Gut ange-kommen in Ainazi in Lettland sind die beiden Zimmerer Sascha Kleemann aus Weyhe und Jonas Bussjäger aus Bassum. Beide sind Auszubildende der Zimmerei Benno Tamsen in Stuhr und Schüler der Berufsbildenden Schulen Syke (BBS). „Als Praktikanten des europäischen Leonardo-da-Vinci Projektes werden beide für zwei Monate einen Teil ihrer Ausbildungszeit beim Gulbuve – Blockhausbauer Aivis Indulis in Ainazi nahe der Grenze zu Estland verbringen.“ Berichtet Knuth Hancker, an den BBS Syke zuständig für Auslandspraktika. Gemeinsam mit sechs weiteren Auszubildenden hatten beide seit Februar bei Frau Ilze Kalnina einen Lettisch
Sprachkurs absolviert. Hancker: „Das Erlernen der Grundlagen der Sprache des Gastlandes ist eine der Voraussetzungen für eine
Projektteilnahme im europäische Ausland.“ Nachdem Julia Audehm als Malerin bereits ihr achtwöchiges Praktikum in Riga absolviert
hat, sind nun außer Jonas und Sascha noch Jessica
Schaarmann (Walsrode) , Kathrin Hopster (Oldenburg) , Peter Bücken (Hoya) und
Sebastian Eikenroth
(Wildeshausen) in Lettland
eingetroffen.Alle vier lernen
den Beruf Bauzeichner/in
und werden in verschiedenen Architekturbüros in Riga arbeiten. „Alle Praktikanten wohnen in lettischen Familien und wer-den so schnell Anschluss zu Land
und Leuten finden.“ Berichtet Hancker. Wenn alle sechs Praktikanten im September zurückkommen, dann wird auch Malte Ellberg aufbrechen. Er lernt im gleichen Betrieb wie Kathrin in Oldenburg. Der Chef wollte beiden gerne die Gelegenheit zur Teilnahme am Praktikum geben aber zeitgleich war das nicht möglich. Über 70 Praktikanten hat Knuth Hancker mittlerweile ins Ausland geschickt. Seine Erfahrung: „Auch die Ausbildungsbetriebe profitieren von den Auslandspraktika.“ Wer zwei Monate in einem fremden Land gelebt und gearbeitet hat, werde aufgeschlossener gegenüber neuen Heraus-forderungen und gegenüber ungewohnten Situationen.
Jonas Bussjäger, Julia Audehm, Sascha Kleemann, Ilze Kalnina, Malte Ellberg, Jessica Schaarmann, Kathrin Hopster, Sebastian Eikenroth und Peter Bücken (v.l.) stelen sich nac einem Ifo-Abend über Lettland zum Foto.
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Praktikanten arbeiten an der Planung von Großbauten mitIm Rahmen eines Leonardo-da-Vinci-Projektes sind vier angehende Bauzeichner für zwei Monate in Riga
LANDKREIS – Grüße aus Riga erreichen dieser Tage wieder die Berufsbildenden Schulen in Syke. Vier angehende Bauzeichner arbeiten im Rahmen eines Leonardo-da-Vinci-Praktikums für zwei Monate in Architekturbüros in Lettland. Reise und Aufenthalt werden mit dem Geld der Europäischen Union gefördert. Die Berufsbildenden Schulen haben dafür das Projekt „MA-QuEM“ entwickelt: das Mobilitätsprojekt für Auszu-bildende zur Qualifikation auf dem europäischen Arbeitsmarkt. In diesem Projekt arbeiten 60 Praktikanten bei Unternehmen in Spanien, Italien, Polen und Lettland. Die vier „Letten“ haben jetzt einen Praktikumbericht geschickt:„Schon bei der Ankunft in Riga wurden wir vier Praktikanten herzlich von unseren Gastfamilien am Flughafen empfangen.“ schreiben Jessica Schaarmann und
Kathrin Hopster. Sie wohnen bei einer Juristin mit guten Deutschkenntnissen in deren Einfamilienhaus. Sebastian Eikenroth und Peter
Bücken wurden von einem Ehepaar aufgenommen, welches im gleichen Stadtteil wohnt. Die 20jährige Tochter der Gasteltern
spricht fließend Deutsch. „So fanden wir vom ersten Tag an den Kontakt zu vielen gleichaltrigen jungen Leuten, mit denen wir nach Feierabend und am Wochenende immer was unternehmen“, berichten Sebastian und Peter. Am vergangenen Wochenende waren die vier zusammen mit einer
Gruppe lettischer Freunde zum Konzert der Rock- und Pop-Band „Brainstorm“ in Sigulda. Um die Sprache, die Kultur, sowie die Stadt kennenzulernen, absolvierten die Jugendlichen zu Beginn einen einwöchigen interkulturellen Sprachkurs. Geleitet wurde dieser von einer Waldorf-Lehrerin, aus Riga, welche sich sehr bemühte, den Praktikanten den Gebrauch der lettischen Sprache im Alltagsleben beizubringen. “Zusammen mit der Lehrerin erkundeten wir Museen, die riesigen Markthallen, verschieden Geschäfte und übten immer wieder den Gebrauch der Sprache”, schreiben die Praktikanten. Riga hält für seine fast 800.000 Einwohner ein gut funktionierendes öffentliches Nahverkehrssystem bereit. “So hatten wird die Möglichkeit, mit Bussen, Trolleybussen oder mit Straßenbahnen Riga komplett zu
erkunden. Zusammen mit der Sprachlehrerin besuchten wir in den ersten Tagen auch unsere Praktikumbetriebe und stellten uns dort vor”, heißt es in dem Brief aus Lettland weiter. Seit zwei Wochen benutzen die Praktikanten die Verkehrsmittel nun für ihren täglichen Weg zu den im Stadtgebiet der lettischen Metropole verstreut liegenden Architekturbüros. “Diese Architekturbüros gehören zu den Marktführern in Lettland”, schwärmen die jungen Leute und freuen sich: “Wir haben die Möglichkeit, an tollen lettischen Großprojekten mitzuwirken.”. Sie arbeiten zum Beispiel an den Zeichnungen für den Gebäudekomplex der neuen Polizeistation Rigas für etwa 2000 Mitarbeiter oder auch an den Plänen für die vierte Stadtbrücke über die Daugava, den größten Fluss Lettlands.
Die Praktikanten Kathrin, Jessica, Sebastian und Peter (v. l. ) in Riga.
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Praktikanten lernen ungewohnte Arbeitsbedingungen kennenDie Zimmerer Jonas Bussjäger und Sascha Klee berichten aus dem lettischen Ort Ainazi an der Grenze zu Estland
LANDKREIS – „So wie es hier ist, hätten wir es uns nicht vorstellen können, aber es ist wirklich schön!“ Die jungen Zimmerer Jonas Bussjäger und Sascha Kleemann lieferten einen begeisterten Bericht von ihrem Leonardo-da-Vinci-Praktikum in Lettland. Die beiden jungen Männer sind in Ainazi an der Grenze zu Estland im Einsatz. Sie sind in einer netten Gastfamilie unter-gebracht, hatten mit ihrer Ankunft am 21. Juli allerdings für Verwirrung gesorgt. Sie waren erst eine Woche später erwartet worden.
Der Ort Ainazi ist sehr klein und hat wenige Bewohner. Die Prakti-kanten haben sich inzwischen mit dem alten Lehrer ihres jetzigen Chefs ange-freundet und erfahren von ihm eine Menge über die Region. Um noch mehr vom Land kennenzulernen, sind die Zimmerer in ihrer Freizeit viel unterwegs. Überschattet war der Praktikums-auftakt von einer Krankheit und einem kurzen Krankenhaus-aufenthalt Saschas. Er habe alles gut über-
standen und hole den „Rückstand“ schnell auf. „Da wir hier als Zimmerer hergekommen sind, lässt Aivis Irmeis,
unser Chef, uns auch gleich mal beweisen, was wir so können“, berichtet Jonas Bussjäger. Die Praktikanten sollen eine alte Blockhaussauna reno-vieren. Eine wirklich interessante Arbeit, da man genau sieht, wie alles aufgebaut ist und wie so eine Konstruktion eigent-lich hergestellt wird“, findet Jonas.
Nebenher bauen die jungen Zimmerer an einer „lettischen Bank“. Die Besteht aus einem Tisch, zwei Sitzen und zwei Hockern. „Dabei lernen wir das Anzeichnen mit einem speziellen Zirkel“, schreibt Jonas. Dieser Zirkel habe am Ende zwei Wasser-waagen, eine für die waagerechte und eine für die senkrechte Aus-richtung. Jonas: „Das Anzeichnen damit ist sehr ungewohnt und am Anfang nicht einfach, aber nach mehrfacher Benutzung funktioniert es doch. Die Arbeit dort an der Grenze zu Estland sei auch ganz anders als in
Deutschland, teilten die Praktikanten mit: „Es scheint, als ob die Mitarbeiter kommen und gehen wie es ihnen passt. „ Auch das schnelle Arbeiten scheint nicht so wichtig, und hin und wieder würde auch gerne mal eine kleine Pause eingelegt. Jonas. „Nichts desto trotz wird bei der Arbeit auch einiges geschafft. Da die Leute hier nicht wie in Deutschland nach Stunden, sondern nach Leistung bezahlt werden, zählt für sie das Ergebnis.“
Ganz andersals erwartet
SYKER KURIER IM WESER KURIER TAGESZEITUNG FÜR SYKE BASSUM BRUCHHAUSEN-VILSEN LANDKREIS DIEPHOLZ
Freitag 9.November 2007
Der Seelenschmerz war schnell überwunden17 Auszubildende der Berufsbildenden Schulen Syke absolvierten in Spanien, Italien und Polen Auslandspraktika
SYKE/STUHR. Sie sind jung, aufgeschlossen, beruflich hochmotiviert und wissbegierig. Die Rede ist von Auszubildenden, die für zwei Monate ins Ausland gehen, um sich dort weiterzubilden, die aber auch neugierig auf Land, Leute sind. Zum Beispiel die 17 Frauen und Männer, die auf Vermittlung der Berufsbildenden Schulen (BBS) Syke in Spanien, Italien und Polen gearbeitet haben. Als sie am 3. September zu ihren Auslandspraktika aufbrachen, war ihnen auferlegt worden, eine Art Berichtsheft zu führen. Einen Extrakt daraus übermittelten sie Knut Hancker, dem Koordinator für Auslandspraktika an den Berufsbildenden Schulen Syke per E-Mail. Hier ein paar Passagen daraus: Thorben Helmke aus Asendorf und Daniel Schumacher aus Weyhe, die künftigen Elektroniker, waren als Duo in Sassuolo (Italien) in einer Firma beschäftigt, in der Vibrationsmotoren produziert werden. Diese Motoren werden für Bohrinseln und Silos benötigt. Daniel musste im sogenannten Control-Department mit einem Lasersystem Motorenteile, die im Gefahrenbereich eingesetzt werden, auf 100-prozentige Genauigkeit testen. Thorben war im Montagebereich für Spulen tätig. Während beide in der Firma keinerlei Schwierigkeiten hatten, gab es in der
Unterkunft doch ein Problem: „Das Wohnen mit den Mädchen hatten wir uns schlimmer vorgestellt. Sie haben uns zwar die komplette Wohnungseinrichtung umgestellt und uns die Kleiderbügel, den Schreibtisch und die warmen Decken geklaut, während wir einkaufen waren. Aber sonst läuft alles glatt“, berichteten die beiden. Tischlerlehrling Oliver Meyer aus Bassum hatte zu Anfang des Praktikums ganz andere Probleme. Die ersten Wochen waren für ihn ziemlich hart, weil er allein in einem fremden Land war, dessen Sprache er aber nur unzureichend beherrscht. Auf sich gestellt, fand sich aber nach kurzer Zeit gut zurecht, zumal er während der Arbeit in der Tischlerei in Lavoro (Italien) gelernt hat, sich zu verständigen. „Hier wird nicht, wie in den meisten Tischlereien in Deutschland, in Serie produziert, sondern in Einzelstücken. Ich musste zum Beispiel ganz alleine aus einer Kieferbohle eine Rahmengartentür anfertigen, und zwar von Anfang an bis zur Fertigstellung“, berichtet er stolz. Anschließend durfte er, gemeinsam mit einem Gesellen, einen Wandschrank bauen. Worüber sich Oliver besonders gefreut hat, war, dass die italienischen Kollegen nicht nur sehr hilfsbereit waren, sondern ihn auch gelobt haben. Weiter auf Seite 2
Von unserem Mitarbeiter Eckehard Schörken
Gruppenfoto mit Sprachlehrer: Dennis Block (hinten links), Astrid Schubert, Aron Winkelmann, Hendrik Reibert, Florian Rasche (zweite Reihe von links), Lehrer Oscar Vidal, Kirsten Sommer und Demet Özer (vorn). ESO/FOTO: BBS
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Freitag 9.November 2007
Der Seelenschmerz war schnell überwunden17 Auszubildende der Berufsbildenden Schulen Syke absolvierten in Spanien, Italien und Polen Auslandspraktika
Jasna Müller und Lena Tilger aus Stuhr waren als angehende Groß- und Außenhandelskauffrauen in zwei Firmen beschäftigt, die in Sassuolo (Italien) mit Keramikplatten handeln. „Wir sitzen in Exportabteilungen, in denen viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. Unsere Verständigung erfolgt jedoch in Englisch.“ Der Arbeitstag war lang. Er begann um 8.30 Uhr und ging, mit einer zweistündigen Mittagspause, bis 18.30 Uhr. Sehr viel Zeit zum Einkaufen von Lebensmitteln blieb ihnen deswegen nicht. Das anfängliche Heimweh legte sich bald. „Nach der ersten tollen Autotour mit unserem Ansprechpartner Steffano nach Mailand, verflog schnell das Heimweh. Seitdem können wir das gute Wetter, die schöne Stadt und das leckere Essen ohne Seelenschmerz genießen.“ „Es macht wirklich Spaß, in einem fremden Land zu arbeiten“, stellte Florian Rasche aus Twistringen schon kurz nach seiner Ankunft im spanischen Logroño fest. Als künftiger Groß- und Außenhandelskaufmann machte er sein Praktikum in einem Media-Markt. Er musste in der Disposition Zahlungen überwachen und Wareneingänge kontrollieren. Weil er kaum Spanisch sprach und die Mitarbeiter nur wenig Englisch, verständigten sie sich in einem Spanisch-Englisch-Mix. Als Vorteil empfand er, dass der Media-Markt ein deutsches Unternehmen ist, dass in Logroño eine Zweigstelle neu
eröffnet hatte. Deshalb kam es vor, dass auch deutsche Schriftstücke im Büro eingingen. “So konnte ich meinen spanischen Kollegen mehrfach deutsche Texte übersetzen. Besonders mein Chef machte auf mich den Eindruck, als würde er sehr viel von diesem Projekt halten und er war sehr freundlich zu mir.“ Die vier Praktikanten, die in Olsztyn (Polen) arbeiteten, hatten technische Probleme bei der Übermittlung ihrer Berichte. Niclas Betzien aus Diepholz, Nicole Kiebler aus Weyhe, Andreas Meling aus Twistringen und Andre Stuve aus Bruchhausen-Vilsen werden ihrer Schule in einem Rückblick schildern, wie die Praktika verlaufen sind. Anastasia Lotz aus Syke absolvierte ihr Praktikum im italienischen Modena. Ihr sehr detaillierter Bericht endete mit einem Appell an alle Lehrlinge, die im Rahmen ihrer dualen Ausbildung die BBS Syke besuchen: „Es ist auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, in einem anderen Land zu leben, dort zu arbeiten und dessen Kultur kennen zu lernen. Leute, nutzt diese Chance, wenn ihr sie bekommt!“ Zurückgekehrt aus der „Fremde“, die für sie nun keine mehr ist, erfuhren die Schüler, dass ihre Schule die erst berufsbildende Europaschule in Niedersachsen ist. Wie berichtet, wurde ihr das Zertifikat des niedersächsischen Kulturministeriums am Montag ausgehändigt........................................................................
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"Qualifizierung ist besonders wichtig"Ausbildungsleiter Carsten Brünjes schickte Azubi Daniel Schumacher für Praktikum nach Italien
WEYHE / MODENA (sie) "Italiener arbeiten lässiger als Deutsche", bringt es Daniel Schumacher (18) aus Leeste auf den Punkt. Der Auszubildende des Leester Elektrofachbetrieb "Brünjes" verbrachte im Rahmen des europäischen Mobilitäts-programm "Leonardo da Vinci" acht Praktikumswochen in Italien. Dieses Auslandspraktikum habe Ausbildungsleiter Carsten Brünjes deshalb unterstützt, weil ihm "die Qualifizierung der Mitarbeiter besonders wichtig ist". Schließlich würde das 20-köpfige Team ein großes Spektrum abdecken, dabei nicht nur Neubauten verkabeln, sondern auch die Verkabelung bei Neu- und Umbauten einer Warenhaus-Kette übernehmen. Brünjes wünscht sich, dass mehr Ausbildungsbetriebe dem Beispiel folgen, damit der "gute Ruf des Handwerks gefördert wird". Beim Weltmarktführer für Vibrations-motoren, die beispielsweise auf Ölplattformen eingesetzt werden, war der 18-Jährige bis ver-gangenen Freitag in Sassulo an
verschiedenen Maschinen eingesetzt. "Die italienischen Kollegen waren sehr nett", beschrieb Daniel Schumacher das positive Arbeitsklima. Sehr schnell hatte der Weyher sich einen ausgezeichneten Ruf "erarbeitet". Die italienischen Ausbildungsleiter hätten ihm rasch Komplimente ausge-sprochen: Er arbeite "zu schnell" und "zu gründlich". Daniel Schumacher erklärt: "Azubis wie Angestellte müssen ein gestecktes Pensum schaffen, dabei muss die Qualität stimmen, aber der Weg zum Ziel sei freier als in Deutschland." Da er es gewohnt sei, "genau und exakt" zu arbeiten, habe er diese Arbeitsweise bei der Bestückung von Motoren ebenfalls ange-wandt, blickt er zurück und schmunzelt. Sein Berufsschul-lehrer Knut Hancker, ergänzt, dass der Leester den italienischen Lehrlingen im dritten Lehrjahr sogar "kilometerweit voraus ist." Er begründet dies damit, dass
deutsche Azubis besonders kundenorientiert seien und normierte Vorgaben umsetzen. Den Weyher habe es natürlich interessiert, wie Verkabelungen in italienischen Bauwerken ange-ordnet sind. "Die Stromversorgung funktioniert tadellos, doch manche Italiener setzen Steckdosen und Schalter an Stellen, die ihnen gerade passen." Daniel Schumacher deutet in einer Neubauwohnung im Herzen von Leeste auf zwei Schalterreihen: "In Italien wären diese versetzt angebracht, nicht akkurat parallel wie bei uns." Und die Leitungs-führungen wären kreuz- und quer angebracht und demnach nicht berechenbar.
Als gewöhnungsbedürftig habe er die Pausenregelung angesehen. Schumacher: "Die Italiener arbeiten von 8 bis 18 Uhr, machen zwei Stunden Mittag. Wir machen dagegen eine Frühstückspause und legen nur eine halbe Stunde Mittagspause ein." Untergebracht war er in einem Appartement mit
den drei BBS-Schülerinnen Anna Lotz, Jennifer Klotz und Yvonne Glander (Hoya) und dem weiteren Syker BBS-Schüler Thorben Helmke (Asendorf). Außerhalb der Arbeit habe Daniel Schumacher mit jungen Arbeitskollegen das Ferrari-Museum besichtigt und sei mit
ihnen ins Nachtleben von Mailand, Venedig und Florenz eingetaucht. Viel Pasta mit variantenreichen Soßen habe er natürlich genossen. "Heimweh" habe er nicht gehabt: "Ich kann jedem ein Auslandspraktikum empfehlen."
Kam gut gelaunt zur Arbeit: Daniel Schumacher (18) aus Leeste. Im Hintergrundüberprüft Azubi Christoph Berenz (l.) die Elektrizitätversorgung bei Stromzählern. Ausbildungsleiter Carsten Brünjes (M.) vom gleichnamigen Betrieb schaut seinen Lehrlingen über die Schulter. Foto: Schritt
Sulinger Wochenblatt 12.Dezember 2007 Ab nach Spanien zum Sprung ins kalte Wasser Katharina Bülker geht für Praktikum nach Sevilla
„Auch die Sulinger Stadtverwaltung wird von den Spanien-Eindrücken profitieren“
SULINGEN (win). Auch eine Reise ins sonnige Spanien kann ein Sprung ins kalte Wasser sein – jedenfalls für Katharina Bülker. Die17-jährige Auszubildende absolviert seit Anfang August eine Ausbildung zur Bauzeichnerin bei der Stadtverwaltung und bereitet sichgerade auf ein Praktikum in Sevilla vor. „Das ist eine große Herausforderung für einen jungen Menschen“, sagt ihr „Chef“ EckhardSebode, Fachbereichsleiter für Planung und Bauordnung bei der Stadtverwaltung. Auch Katharina Bülker selbst empfindet das so. Schließlich ist sie erst seit kurzem Auszubildende bei der Stadt, und nun geht es schon ab ins Ausland. Dabei muss sie sehr vielEngagement zeigen, denn im Rahmen des EU-Projektes „MA-QuEM“ (Mobilitätsprojekte für Auszubildende –Qualifikation für den europäischen Markt), auch bekannt unter dem Namen „Leonardo da Vinci-Projekt“, werden hohe Anforderungen an die Teilnehmer gestellt. Zunächst geht es dabei in erster Linie um die Aneignung von Sprachkenntnissen des Gastlandes. Dass es ausgerechnet Spanien wird, war am Anfang nicht klar – genauso gut hätte es Katharina Bülker auch in den baltischen Raum verschlagen können oder nach Polen. „Das wäre mit der Sprache dann ganz schön schwierig geworden“, glaubt die 17-Jährige. Dass es nun doch ins sonnige Spanien geht, empfindet sie als glückliches Los.
Steter Kontakt nach Sevilla versprochen SULINGEN (win). Das europäische Projekt „MA-QuEM“ (Mobilitätsprojekte für Auszubildende Qualifikation für den europäischen Markt) versteht sich nicht als Reiseveranstalter (Fortsetzung von der Titelseite). Zwar werden die Reisekosten für Praktikanten wie Katharina Bülker bezahlt, aber die Reiseplanung und die Unterkunft im Gastland organisiert jeder selbst. Im Fall der jungen Auszubildenden im Sulinger Rathaus gab es dabei Unterstützung von ihrem „Chef“ Eckhard Sebode. Er selbst begleitet das EU Programm schon länger und weiß, worauf zu achten ist. „Am wichtigsten sind natürlich die Sprachkenntnisse“, berichtet er. Zwar könne man sich im Gastbetrieb auch in Englisch verständigen, doch die Tätigkeitsberichte für die EU müssen
zweisprachig verfasst werden – in Deutsch und in Spanisch. Bei Katharina Bülker steigt inzwischen das Lampenfieber. Denn auf siewarten ja nicht nur eine neue Kultur und Sprache – auch ein neuer Arbeitgeber wird sie fordern. Die „Grupo Ayesa“ ist ein führendesPlanungs- und Ingenieurbüro in Andalusien und beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter. Hoch-, Tief- und Straßenbau gehören ebensozum Leistungsspektrum wie der Eisenbahn-, Tunnel-, Brücken- sowie der Wasser- und Talsperrenbau. Hinzu kommen die Planungen für Windenergieanlagen. Entwürfe für Industrie, Flughafentechnik und Architektur runden das Angebot der Firma ab. Katharina Bülker wird im Bereich Tief- und Hochbau eingesetzt. Ihre spanischen Kollegen kennt sie bereits. Via Internet wurde ihr die Abteilung schon vorgestellt. Eckhard Sebode schwärmt von dem spanischen Unternehmen: „Die setzen die neueste Technik ein, und Katharina wird an Projekten beteiligt sein, die wir ihr hier wohl nicht bieten könnten“. Daher sieht er die Vorteile des Projektes nicht nur bei seiner Auszubildenden. Er ist überzeugt, dass auch sein Fachbereich von den Eindrücken profitieren wird, die Katharina in Spanien und bei „Grupo Ayesa“ gewinnen wird. Ein Blick in andere Kulturen sei schließlich auch für eine Stadtverwaltung von Nutzen – denn nur„im eigenen Saft zu schmoren“ sei unter heutigen Wettbewerbsbedingungen auch für eine Stadtverwaltung nicht mehr tragbar. Daher kann sich Sebode durchaus vorstellen, auch selbst einmal Praktikanten aus dem europäischen Ausland aufzunehmen. „Es ist ja nicht nur für den Auszubildenden eine Herausforderung – auch der Gastbetrieb muss sich auf seinen ausländischen Mitarbeiter einstellen“, gibt er zu bedenken. Und das wäre für eine Stadtverwaltung sicherlich ein Gewinn. Katharina Bülker jedenfalls freut sich auf die Herausforderung – und das nicht nur in beruflicher Hinsicht. Natürlich möchte sie auch die spanische Kultur kennen lernen, abernicht nur als Touristin. Vielmehr glaubt sie, dass man im Alltag viel schneller einen Zugang zu den Menschen und deren Lebensumständen findet. Dennoch ist sie froh, nicht allein zu reisen. Zwei weitere Teilnehmer aus Deutschland werden zeitgleich mit ihr ihre Praktika bei „Grupo Ayesa“ absolvieren. Und auch aus der Heimat wird sie natürlich Unterstützung finden: „Wir werden bei Problemen helfen, so weit wir es können“, verspricht Eckhard Sebode. Wenn Katharina schließlich am 6. Januar in Richtung Spanien aufbricht, wird sie bestens vorbereitet sein – und dennoch, so glaubt sie, wird das alles schon recht spannend für sie werden, und auf keinenFall wird es ein Urlaubsaufenthalt, bezahlt von der EU, werden.
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