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82 BILANZ 15–16/ 2014
Luxus Hotel-Rating
CLAUS SCHWEITZER TEXT
Hüttenzauber Das 18. BILANZ-Hotel-Rating zeigt: Herbergen, die legeren Superluxus bieten und das Lebensgefühl ihrer Destination vermitteln, stehen besonders hoch im Kurs – ebenso kleinere Häuser, die mit eigenständigen Konzepten überraschen.
15–16/ 2014 BILANZ 83
Vielleicht lässt sich der Trend am tre� endsten anhand des male-divischen Soneva Fushi erklä-ren: Der diesjährige Sieger unter den weltbesten Ferienho-tels wirkt im Vergleich zu sei-nen glanzvollen Mitbewerbern
One & Only Reethi Rah (8) oder Cheval Blanc
Randheli (13) wie eine Insel massvoller Beschei-denheit. Hier stehen weder das Ego des Architekten noch der Pseudo-Perfektionismus einer überam bi-tionierten Hotelgruppe im Vordergrund, sondern entspannter Luxus von jener Klasse, die kein Blend-werk nötig hat.
Dieselben Gäste, die sich in prestigeträchtigeren Resorts unmöglich benehmen, jagen hier ihre Arro-ganz zum Teufel und verhalten sich wieder wie nor-male Menschen. Statt verwöhnte Reisende sich in ihrem Geld spiegeln zu lassen, bietet ihnen das «Soneva Fushi» etwas, das sie das Geld vergessen lässt: das gute Gefühl vom wahrhaft natürlichen Leben, bei dem man sich selber sein kann und den-noch alles Angenehme jederzeit zur Verfügung hat.
Fast zwanzig Jahre gibt es das Luxuskleinod von Sonu und Eva Shivdasani schon, und es wirkt heute frischer und dynamischer als je zuvor. Einst Wegbe-reiter des tropischen Eco-Chic, tüftelt das englisch-schwedische Besitzerpaar unermüdlich an der stän-digen Verbesserung dieses glücklichen Orts, an dem es gelassener zugeht als in anderen Spitzenhotels. Der Service ist trotzdem mehr als überzeugend, weil die Freundlichkeit und die gute Laune der Mitarbeiter authentisch und nicht aufgesetzt ist.
Oft kopiert, nie erreicht. Man fragt sich, warum es so schwierig ist, diesen Typus von Hotel zu kopieren. Tatsächlich wurde das «Soneva Fushi» hundertfach nachgeahmt, doch fehlt es allen anderen an gastli-cher Substanz, am Gespür für den Standort und an dem, was man Seele nennt. Keiner dieser Kopien gelingt die Kombination aus legerer Atmos phäre und internationalen Höchststandards punkto Kom-fort, Küche und Spa so souverän wie hier.
«Luxus leger» ist der neue Ultraluxus, wie ein Blick auf die aktuellen Ranglisten zeigt. Hotels sol-len gern sophisticated und einzigartig sein, aber bitte superentspannt und «laid-back», so die über-wiegende Meinung der 85 beurteilenden Reisepro� s im Rating der BILANZ. Von den wirklichen Welt-klassehotels kommt ein gutes Signal: nur keine selbstverliebte Perfektion, kein künstliches Getue und keine gnadenlos durchgepaukten Corporate-Richtlinien. Smart Casual ist das Gebot der Stunde. Die Urteile von 120 Schweizer Tophoteliers bestäti-gen die Tendenz hin zu gekonnter Lässigkeit ebenso wie sechshundert eigene Hoteltests (siehe «So wurde bewertet» auf Seite 90).
Leuchtende Beispiele relaxter Refugien, in denen sich jeder Gast vollkommen entspannt und dabei
Bestes Ferienhotel der Welt: Soneva Fushi, MaledivenDas Inselresort gewinnt die Herzen von Gästen, die dem hochgezüchteten Hotelgewerbe und dem zur Schau getragenen Tamtam misstrauen.
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Die Gäste-Bungalows bieten höchste Werte auf der Fernwehskala – und der Barfuss-Luxus hat Klasse. F
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84 BILANZ 15–16/2014
Luxus Hotel-Rating
überaus ernst genommen fühlt, sind die Southern Ocean Lodge (3) in Austra-lien, Schloss Elmau (4) in Bayern und Fregate Island Private (6) auf den Sey-chellen. Auf mühelose Art entzücken auch die Réserve Ramatuelle (9) bei Saint-Tropez, das Belmond El Encanto (10) im kalifornischen Santa Barbara, das San Pietro di Positano (17) an der Amal-iküste und die Casa Que Canta (38) in
Mexiko. All diese Traumhotels haben
Energie, aber nicht durch Kraftmeierei,
sondern durch Leidenschaft und ein fei-
nes Gespür für geniale Schlichtheit.
Buddhistische Coolness. Auch in der Ka-
ribik kommt Luxus vermehrt ohne Auf-
hebens, dafür mit einem beherzten ge-
wissen Etwas daher – etwa im Parrot
Cay by Como (19) auf Turks und Caicos,
im Eden Rock (25) auf Saint-Barthélemy
Bestes Ferienhotel der Schweiz: Rifelalp Resort, ZermattDie Edel-Lodge verfügt über zwei der kostbarsten touristischen Rohstofe: eine Lage mit Seltenheits-wert und absolute Ruhe. Das Haus vermittelt das Besondere der alpinen Umgebung in jeder Hinsicht.
und im Sugar Beach (59) auf St. Lucia.
Ganz besonders überzeugt das Strand-
resort Carlisle Bay (16) auf Antigua. Das
Team um Gordon Campbell Gray, den
englischen Hausherrn, verströmt eine
fast buddhistische Coolness und arbeitet
auch im grössten Stress mit konzentrier-
ter Energie. «Es gab mal eine Zeit, da
waren mir die Reaktionen von drei
Hotelkritikern wichtig», sagt der Viel-
gelobte. «Von diesem Leistungs- und
Erwartungsdruck habe ich mich gelöst.
Heute gibt es einige Millionen Kritiker,
jeder hat eine Meinung und braucht nur
‹Senden› zu drücken, um dein Hotel zu
lieben oder zu killen.»
Nur beste Kritiken hat bislang das
neue Apogée Courchevel (12) erhalten.
Während so manche Luxusherberge im
savoyischen Schickeria-Skiort mehr
Protz als Glamour bietet, kaschiert dieser
Senkrechtstarter der Oetker Collection
seine diskrete Grandeur mit alpiner
Schlichtheit und beeindruckt mit ver-
gleichsweise familiärer Ambiance und
grossartigen Mitarbeitern. Neu und inte-
ressant sind auch das Castello di Casole
(20) in der Toskana, das Castell Son
Claret (40) auf Mallorca und das Top-
ping Rose House (50) in den Hamptons –
allen dreien ist jeweils ein ganz eigen-
ständiger Stil voller Genuss, Witz und
Präzision gelungen.
Eine weitere Tendenz zeichnet sich ab.
An den entlegensten Plätzen rund um
den Globus lorieren Luxus-Lodges für
zahlungskräftige Freizeit-Abenteurer, die
Lust auf aussergewöhnliche Erfahrungen
in spektakulärer Natur haben, dabei aber
nicht auf Style und Komfort verzichten
wollen. Ungeahnte Erlebnisse weit weg
von allem bieten die südafrikanischen
�
Nach der Wanderung oder der Skiabfahrt lockt Europas höchstgelegener Aussen-pool (35 Grad). 72 Zimmer und drei Restau-rants verströmen eine wohltemperierte Mischung aus Luxus und Behaglichkeit.
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15–16/2014 BILANZ 85
Empfangschef des Jahres
Marcel Bernard, «Beau-Rivage Palace», Lausanne
Inmitten von all dem Hin und Her der Gäste
in der Hotelhalle steht Marcel Bernard und
zieht viele unsichtbare Fäden in einem Spiel
mit eigenen Regeln. Er ist persönlicher
Ansprechpartner der
Gäste, das Universal-
lexikon des Hauses,
aber auch dessen
Firewall. Seine intimen
Kenntnisse über kleine
Pikanterien und extra-
vagante Spleens, über
Tragisches und Tratsch aus den Abgründen
des Allzumenschlichen dringen nie an die
Öfentlichkeit. Auch die Kunst der Ankunft
und der Abreise beherrscht er perfekt.
übertriebener Luxus, doch es stimmt
einfach alles, und schon beim Eintreten
spürt der Besucher den Dialog des Hau-
ses mit dessen Umgebung.
Mit einem ganz eigenen Mix aus
schrägem Brit-Chic und alpinem Flair
legt das komplett umgebaute Grand
Bellevue (18) in Gstaad einen kometen-
haften Aufstieg hin. Das Credo des jun-
gen Hoteliers und Mitbesitzers Daniel
Koetser: «Man sollte Luxus nicht so ernst
nehmen, sonst wird es für die Gäste wie
für die Mitarbeiter rasch langweilig.»
Deutlich steigern konnten sich auch
das Alpina Gstaad (7) und das Grand
Hotel Park (15) in Gstaad. Es sind Bastio-
nen des guten Geschmacks, geführt von
unbeirrbaren Gastgebern, welche die
überspannten Ambitionen der Besitzer
mit heiterer Professionalität brechen und
auf ihren Bühnen ein Stück zeitgemässer
Lebenskultur inszenieren.
Während manche Engadiner Alpen-
paläste auf etwas angestrengte Art klas-
sisch wirken, geht es in den Gstaader
Häusern viel lockerer zu, als es die Preis-
klasse nahelegen würde. Insbesondere
das Team um Andrea Scherz im Gstaad
Palace (3) verfügt über eine Leichtigkeit,
die den Gast verwöhnt, ihm aber niemals
auch nur das Geringste aufzwingt.
Lässig, aber nie nachlässig ist auch das
Park Weggis (8), dessen Gourmet lokal
unlängst durch ein unprätentiöses Grill-
restaurant ersetzt wurde, in dem hoch-
Die guten GeisterSie verwöhnen die Gäste, schütteln Kissen, rühren in Pfannen, servieren das Essen, dekantieren den Wein und machen gelegentlich Unmög-liches möglich: Im Herzen jedes guten Hotels stehen die Menschen, die dort arbeiten. BILANZ befragte 120 Top- Hoteliers und 85 Reiseprois, welche Persönlichkeiten aus der Schweizer Hotelwelt in diesem Jahr zu den Besten im Land gehören.
Hotelier des Jahres
Daniel Schälli, «Eden Roc», Ascona
Der 37-jährige Bündner steht für eine Gene-
ration junger Schweizer Hoteldirektoren, bei
denen Lockerheit und Spass im Zentrum
stehen, die aber auch ungeheuer diszipli-
niert und präzise sind. Seit drei Jahren führt
Schälli das «Eden Roc»
– mit allen Qualitäten,
die einen guten Gast-
geber auszeichnen.
Er kann aufmerksam
zuhören, Bedürfnisse
vorausahnen und
gekonnt improvisieren.
Schälli garantiert die verlässliche Umset-
zung qualitativer Ziele und gefällt mit
charmanter Souveränität im Umgang mit
Gästen, Mitarbeitenden und Lieferanten.
hotels in Zermatt. Auf ganz unterschied-
liche Weise erstaunen hier das Omnia
(13), das Cervo (17), das Mont Cervin
Palace (20) und – allen voran – das
Riffelalp Resort, das sich nach drei Jah-
ren den Titel als bestes Schweizer
Ferien hotel zurückeroberte.
Ultimatives Alpenerlebnis. Das «Rifelalp
Resort» gehört zu den proiliertesten und
erfolgreichsten Hotels im Land – und ist
ein begehrter, in den Wintermonaten fast
immer ausgebuchter Leuchtturm für
sportliche Genussmenschen aus aller
Welt, die unbedingt hier und nirgendwo
sonst in den Bergen absteigen wollen. Die
Edel-Lodge bietet das ultimative Alpen-
erlebnis an einer Lage mit Seltenheits-
wert und den optimalen Mix aus solider
Swissness und mondäner Gelassenheit.
Vollblutgast geber Hans-Jörg Walther hält
das Hotel vorbildlich auf Kurs und sorgt
unermüdlich dafür, dass seine Mitarbei-
ter grundlegende Dinge verlässlich gut
machen und ehrliche Gastfreundschaft
statt abgehobenen Service bieten.
Unten im Matterhorndorf lässt das
«Omnia» alles Mittelmass der Welt ver-
gessen. Und im «Cervo» holen Daniel
und Seraina Lauber die Sterne vom Him-
mel. Sie zählen zu den wenigen unab-
hängigen Traumtänzern im Land, die
ihren Visionen mehr trauen als den Kal-
kulationen. In den 35 Zimmern und der
neuen «Owners Lodge» indet sich kein
Safari-Lodges Singita Sabi Sand Re-
serve (2), Singita Kruger National Park
(23) und Londolozi (39), die chilenischen
Naturrefugien Tierra Patagonia (47) und
Awasi Atacama (68) sowie die australi-
schen Nobelzuluchten Saffire Freycinet
(63) und Bedarra Island Resort (94).
Luxus, kombiniert mit Natur und Lo-
kalkolorit, ist deinitiv angesagt – man
möchte auf der Reise etwas ganz Speziel-
les erleben, an das man sich noch lange
erinnert. Tolle Neuigkeiten dazu gibt es
beispielsweise im Segera Retreat (35) in
Kenia, im Aman Resort Amankora (55)
in Bhutan und im Amanoi (89) in Viet-
nam sowie im Ion Luxury Adventure
Hotel (92) beim isländischen hingvellir
National Park.
In der Schweiz halten sich die Tessiner
Dolcefarniente-Klassiker Eden Roc (2)
und Castello del Sole (4) gut im Rennen.
Allerdings, verglichen mit dem Vorjahr,
in umgekehrter Reihenfolge, was vor
allem Daniel Schälli zu verdanken ist,
unserem «Hotelier des Jahres» (siehe
unten). Seinem gut geschulten Team ge-
lingt es, sich intuitiv auf jeden einzelnen
Gast einzustellen. Das klingt einfach, ist
aber sehr schwer in die Praxis umzuset-
zen, weil zwischen Verwöhnung und Be-
lästigung ein schmaler Grat verläuft.
Immer mehr setzt sich auch in der
einheimischen Ferienhotellerie der Welt-
trend nach entspanntem Luxus durch.
Aufallend ist die Ballung legerer Top- �
86 BILANZ 15–16/2014
Luxus Hotel-Rating
Chef-Concierge des Jahres
Giuseppe Pesenti, «Badrutt’s Palace», St. Moritz
Für zwei Gäste, die dieselbe Frage stellen,
gibt es zwei verschiedene Antworten. Was
für den einen genau richtig ist, ist für den
anderen gar nicht gut. «Man muss die Gäste
rasch einschätzen und
intuitiv verstehen
können», umschreibt
Pesenti seine Aufgabe.
Er ist stets auf alles
gefasst. Seine voraus-
sehende Arbeitsweise
und sein gutes Netz-
werk geben ihm die Souveränität, sodass er
fast jeden Wunsch erfüllen kann. Er sagt:
«Wichtig ist es, dass man immer den richti-
gen Türöfner kennt.»
wertige Fleischspezialitäten ohne
kochkünstlerischen Klimbim serviert
werden. Weitere stilvoll entspannte Sehn-
suchtsorte sind das Giardino (10) in As-
cona, die Villa Honegg (12) auf dem Bür-
genstock, das Grand Hotel Kronenhof
(14) in Pontresina, das Ermitage (19) in
Schönried und das Victoria (30) in Glion.
Neue Kettenhotels. Können die Newco-
mer mit etwas Eigenständigem verblüf-
fen? Wir meinen: Das Chedi Andermatt
(28) ist eine gut geölte Dienstleistungs-
maschine mit vielen zeitgeistigen Zuga-
ben, aber ohne Zauber. Das W Verbier
(46) und das «InterContinental Davos»
tragen zwar zu einer frischen Dynamik
in den Bergorten bei, sind aber bei ge-
nauerer Betrachtung austauschbare Ket-
tenhotels mit professionellen Teams. Das
«Crans Ambassador» in Crans-Montana
sowie das «Resort Collina d’Oro» und das
Kurhaus Cademario am Luganersee sind
noch nicht ganz in der Spur, haben aber
Potenzial und gehören zu den Ho�-nungsträgern.
In der Kategorie der Dreisterne- und Unique-Boutique-Ferienhotels dreht sich die Qualitätsspirale dank attraktiven Neueinsteigern wie dem Spitzhorn (2) in Saanen oder dem Romantik Hotel
Muottas Muragl (10) im Engadin nach oben. Bemerkenswert ist die andauernde Top-Platzierung des Cœur des Alpes (1) in Zermatt. Das Erfolgsgeheimnis?
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* A = Umfrage Top-Hoteliers; B = BILANZ-Hoteltest; C = Wertungen Fachguides /Testportale; D = Umfrage Reiseprois. Siehe «So wurde bewertet» auf Seite 90.Das vollständige Hotel-Rating mit den weiteren Rängen inden Sie unter www.bilanz.ch
Die besten Stadthotels der SchweizDas «Beau-Rivage Palace» und das «Dolder Grand» behaupten sich an der Spitze –
und das «Widder Hotel» nähert sich den Besten im Land.
Rang Bewertungssäule*
2014 2013 Hotel Ort A B C D Note ø
1 1 Beau-Rivage Palace Lausanne Ouchy 01 04 01 04 2,50
2 2 The Dolder Grand Zürich 04 01 02 07 3,50
3 6 La Réserve Genève Genf Bellevue 03 03 09 03 4,50
4 3 Fairmont Le Montreux Palace Montreux 07 02 08 02 4,75
5 7 Widder Hotel Zürich 05 06 04 05 5,00
6 4 Les Trois Rois Basel 06 08 05 03 5,50
7 5 Baur au Lac Zürich 08 09 03 09 7,25
8 9 Four Seasons Hotel des Bergues Genf 02 12 07 10 7,75
9 8 Park Hyatt Zürich Zürich 10 05 11 07 8,25
10 13 Mandarin Oriental Geneva Genf 09 07 16 06 9,50
11 15 Lausanne Palace Lausanne 12 11 10 14 11,75
12 10 Victoria-Jungfrau Interlaken 18 13 06 11 12,00
13 16 Le Mirador Kempinski Mont-Pèlerin 13 14 13 15 13,75
14 12 Trois Couronnes Vevey 22 10 12 13 14,25
15 11 Schweizerhof Bern 14 18 14 12 14,50
Die weltbesten StadthotelsNew York und London stechen mit jeweils dreizehn Hotels unter den 100 Weltbes-
ten heraus. Den neuen Goldstandard setzt das «Mandarin Oriental New York».
Rang Bewertungssäule*
2014 2013 Hotel Ort A B C D Note ø
1 2 Mandarin Oriental New York New York 04 04 07 01 4,00
2 3 The Upper House Hongkong 02 07 03 05 4,25
3 37 The Greenwich Hotel New York 09 01 05 06 5,25
4 1 The Connaught London 07 02 04 09 5,50
5 7 The Peninsula Hong Kong Hongkong 06 12 02 03 5,75
6 11 Belmond Hotel Cipriani Venedig 10 06 03 07 6,50
7 6 Four Seasons Hotel New York New York 03 09 01 14 6,75
8 5 Park Hyatt Tokyo Tokio 01 10 06 17 8,50
9 9 Royal Mansour Marrakesch 14 08 11 10 10,75
10 8 Hotel Bel-Air Los Angeles 16 17 08 04 11,25
11 18 Crosby Street Hotel New York 13 13 17 03 11,50
12 4 The Mark New York 15 03 13 16 11,75
13 22 Corinthia Hotel London London 12 15 15 08 12,50
14 67 Aman Canal Grande Venice Venedig 05 14 18 16 13,25
15 20 Brown’s Hotel London 11 05 25 18 14,75
Die besten Schweizer Dreisterne- und Unique-Boutique-StadthotelsDas «Krafft Basel» bleibt ungeschlagen an der Spitze, während das «25hours
Zürich West» auf den zweiten Platz vorprescht.
Rang Bewertungssäule*
2014 2013 Hotel Ort A B C D Note ø
1 1 Kraft Basel Basel 01 01 04 04 2,50
2 9 25hours Zürich West Zürich 02 04 03 06 3,75
3 2 Hotel Bad Bubendorf Bubendorf 10 03 02 01 4,00
4 6 Greulich Zürich 04 06 07 03 5,00
5 4 Der Teufelhof Basel 03 05 01 12 5,25
6 7 Sorell Hotel Rigiblick Zürich 08 02 05 09 6,00
7 10 Gasthof Hirschen Eglisau 07 10 06 02 6,25
8 NEU Kartause Ittingen Warth-Weiningen 12 16 08 10 11,50
9 14 Wassberg Forch 09 14 11 13 11,75
10 NEU The Passage Basel – 13 14 15 14,00
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15–16/2014 BILANZ 87
Maître d’hôtel des Jahres
Jenifer Strube, «Giardino», Ascona, und «Giardino Mountain», Champfèr / St. Moritz
Zum Erfolg des Gourmetlokals «Ecco» in
Ascona (Sommer) und St. Moritz (Winter)
trägt nicht nur Ausnahmekoch Rolf Fliegauf
bei, sondern auch die
Restaurantleiterin
Jenifer Strube aus
Berlin. Sie umsorgt den
Gast auf unscheinbar
eiziente Weise – und
versteht es, jeden Teller
so zu servieren, dass
ein Zauber von ihm auszugehen scheint. Sie
nervt nie mit Endlos-Ansagen, und keiner
aus ihrem Team redet zu viel oder fällt Gäs-
ten, die im Gespräch sind, ins Wort.
Hotelkoch des Jahres
Peter Knogl, «Les Trois Rois», Basel
Viele haben den 45-jährigen Bayern unter-
schätzt wegen seiner Zurückhaltung, seiner
Bescheidenheit und der ganz beiläuigen
Brillanz seiner kulinarischen Darbietungen
im Gourmetrestaurant «Cheval Blanc».
Peter Knogl entzieht
sich jenen Verrenkun-
gen in der Küche und
auf dem Teller, denen
sich viele Spitzenköche
unterwerfen. Seinen
sich selbst erklären-
den, mehrheitlich
mediterran inspirierten Gerichten wohnt
bei allem perfektionistischen Streben eine
lässige Heiterkeit inne, die Lust und Laune
bereitet.
Sommelier des Jahres
Martin Müller, «Parkhotel Bellevue & Spa», Adelboden
Wein ist eine Herzenssache des Hoteldirek-
tors Martin Müller und der Weinkeller auch
für jene interessant, die meinen, schon alles
zu kennen. Der Herr über 850 verschiedene
Etiketten ist von sei-
nem Wissen durch-
drungen, sodass er
damit nicht blenden
muss. Im Gegenteil,
man bekommt sofort
gute Laune, vor allem
wenn er nicht nur über
die berühmten Gewächse aus dem Burgund
und dem Bordelais ins Schwärmen gerät,
sondern sich mit demselben Engagement für
junge einheimische Winzertalente einsetzt.
Weltbestes Stadthotel: Mandarin Oriental, New YorkDas Haus gibt dem Reisenden das Gefühl, dass er im Mittelpunkt des Big Apple angekommen ist. New York wird hier und von hier aus zum Erlebnis, zugleich kann man der Hektik stilvoll entliehen.
Eben noch brauste der Verkehr am Columbus Circle, dann befördert der Lift die Gäste in die Hotellobby im 35. Stock-werk und – wamm! Der Ausblick auf Central Park und ungezählte Wolken-kratzer macht den Gast atemlos.
88 BILANZ 15–16/2014
Luxus Hotel-Rating
Barchef des Jahres
Andy Walch, «Hotel Schweizerhof Bern», Bern
Der 26-jährige, mehrfach ausgezeichnete
Cocktailmeister und Barchef in der Lobby-
Lounge-Bar vom «Schweizerhof» kommt
ohne die in Grossteilen der Barszene herr-
schende Wichtig-
tuerei aus. Auch sein
Umgang mit Gästen
überzeugt: Wer Bera-
tung braucht, erhält
eine nette Rundum-
betreuung; wer weiss,
was er will und in
Ruhe gelassen werden möchte, wird zu-
rückhaltend bedient. Im Herbst wird Andy
Walch die Schweiz an der Cocktailmeister-
schaft in Kapstadt vertreten.
«Wir holen die Menschen einfach so
ab, wie sie sind», sagen die Gastgeber
Leni und homas Müller-Julen. Die
Gäste kommen, weil sie hier eine
menschliche Heimat haben – eine Art
erweitertes Zuhause.
Rebellion gegen Trendiges. Die Entwick-
lung der Stadthotellerie in den letzten
fünfzehn Jahren ist eine Parabel der
Globalisierung – und des wachsenden
Widerstands gegen die globale Gleich-
schaltung. Die Abneigung gegen gräu-
lich-bräunlich-grünliche Interior De-
signs und stereotype Lifestyle-Angebote
führt zu einer Sehnsucht nach einzigar-
tig Neuem wie auch nach charaktervoll
Klassischem.
Diese Tendenz spiegelt sich in den ak-
tuellen Ranglisten. In den Weltmetropo-
len sind deutlich weniger Filialen der
grossen Luxusmarken vertreten, dafür
mehr unabhängige Boutiquehotels mit
unverwechselbarem Proil sowie charis-
matische Ableger von kleineren Hotel-
gruppen, etwa von Mandarin Oriental,
Peninsula, Aman Resorts, Firmdale,
Viceroy und Belmond (zuvor Orient Ex-
press Hotels).
Um das Einzigartige und das gewisse
freche Etwas der stilprägenden Bouti-
quehotels zu verstehen, muss man nur
einen Blick ins Greenwich (3) in Man-
hattan werfen, das mit selbstbewusstem
Understatement und kaum zu über-
�
* A = Umfrage Top-Hoteliers; B = BILANZ-Hoteltest; C = Wertungen Fachguides /Testportale; D = Umfrage Reiseprois. Siehe «So wurde bewertet» auf Seite 90.Das vollständige Hotel-Rating mit den weiteren Rängen inden Sie unter www.bilanz.ch
Die besten Ferienhotels der SchweizDas «Riffelalp Resort» ist bodenständig und hochexklusiv zugleich – und eroberte
nach drei Jahren die Goldmedaille zurück.
Rang Bewertungssäule*
2014 2013 Hotel Ort A B C D Note ø
1 5 Rifelalp Resort 2222m Zermatt 03 02 07 02 3,50
2 3 Eden Roc Ascona 05 04 03 03 3,75
3 2 Gstaad Palace Gstaad 01 01 05 09 4,00
4 1 Castello del Sole Ascona 06 03 04 05 4,50
5 4 Tschuggen Grand Hotel Arosa 11 06 02 07 6,50
6 6 Suvretta House St. Moritz 02 15 09 01 6,75
7 24 The Alpina Gstaad Gstaad 12 05 07 04 7,00
8 13 Park Weggis Weggis 04 08 11 06 7,25
9 7 Grand Resort Bad Ragaz Bad Ragaz 09 13 01 12 8,75
10 9 Giardino Ascona 15 10 08 08 10,25
11 12 Badrutt’s Palace St. Moritz 16 11 06 10 10,75
12 8 Villa Honegg Ennetbürgen 10 07 16 14 11,75
13 14 The Omnia Mountain Lodge Zermatt 07 09 18 15 12,25
14 11 Grand Hotel Kronenhof Pontresina 08 14 12 18 13,00
15 34 Grand Hotel Park Gstaad 17 12 13 13 13,75
Die weltbesten FerienhotelsViele Hotels haben es auf vordere Ränge geschafft, die eher auf Charme und edle
Gelassenheit setzen als auf kühle Perfektion oder grandioses Blendwerk.
Rang Bewertungssäule*
2014 2013 Hotel Ort A B C D Note ø
1 12 Soneva Fushi Malediven 04 03 06 05 4,50
2 6 Singita Sabi Sand Reserve Südafrika 03 04 09 03 4,75
3 4 Southern Ocean Lodge Kangaroo Island / Australien 06 01 04 09 5,00
4 2 Schloss Elmau Spa & Cultural Hideaway Bayern 08 02 07 04 5,25
5 3 Amanpuri Phuket/Thailand 05 09 02 07 5,75
6 17 Fregate Island Private Seychellen 01 07 05 12 6,25
7 1 Huka Lodge Taupo/Neuseeland 09 06 03 08 6,50
8 7 One & Only Reethi Rah Malediven 14 10 01 02 6,75
9 11 La Réserve Ramatuelle Côte d’Azur 11 05 13 06 8,75
10 28 Belmond El Encanto Santa Barbara / Kalifornien 05 08 10 13 9,00
11 9 North Island Seychellen 02 19 15 01 9,25
12 NEU L’Apogée Courchevel Courchevel 07 15 14 10 11,50
13 NEU Cheval Blanc Randheli Malediven 13 16 08 11 12,00
14 5 Alila Villas Uluwatu Bali 17 13 12 14 14,00
15 29 Belmond Splendido Portoino/Ligurien 12 11 17 17 14,25
Die besten Schweizer Dreisterne- und Unique-Boutique-FerienhotelsSeit Jahren Abonnent auf die Höchstnote und erneut top: das «Cœur des Alpes»
in Zermatt. Das neue «Spitzhorn» in Saanen kam auf Anhieb auf den 2. Rang.
Rang Bewertungssäule*
2014 2013 Hotel Ort A B C D Note ø
1 1 Cœur des Alpes Zermatt 04 01 05 03 3,25
2 NEU Spitzhorn Saanen 01 03 06 05 3,75
3 2 In Lain Hotel Cadonau Brail im Engadin 06 02 01 07 4,00
4 NEU Riposo Ascona 02 08 08 01 4,75
5 4 Backstage Hotel Vernissage Zermatt 07 04 04 06 5,25
6 3 Misani Celerina 05 11 02 04 5,50
7 10 Boutique-Hotel Schlüssel Beckenried 16 06 03 02 6,75
8 8 Bellavista Silvaplana-Surlej 03 09 07 09 7,00
9 11 Collinetta Ascona 12 05 12 08 9,25
10 NEU Romantik Hotel Muottas Muragl Samedan 08 14 11 12 11,25
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15–16/2014 BILANZ 89
Die Grandhotel-Magie wurde für die Gegenwart aufdatiert. Von der Lobby-Lounge (links) bis zu den frisch renovierten Zimmern ist alles ganz von heute.
Spa-Leiterin des Jahres
Petula Elzenaar, «The Alpina», Gstaad
Gäste, die blass und erschöpft im «Alpina»
ankommen, können davon ausgehen, strah-
lend und quicklebendig wieder abzureisen.
Dafür sorgen die diferenzierten Wellbeing-
und Gesundheitskonzepte im Six Senses
Spa. Und dafür sorgt
Petula Elzenaar, die
selbst das beste Bei-
spiel für die Wirksam-
keit der Behandlungen
und Detox-Pro-
gramme im Alpen-
palast ist. Bei der
ebenso umgänglichen wie weltgewandten
Holländerin ist man in allerbesten Händen,
wenn man lustvoll zu neuer Vitalität und
Balance inden will.
Hausdame des Jahres
Elisabeth Dal Ponte, «Widder Hotel», Zürich
Gut möglich, dass Sie Elisabeth Dal Ponte
und ihren Room Maids gar nie persönlich
begegnen. Schliesslich treten sie ihren Dienst
an, während Sie gerade frühstücken oder in
der Stadt unterwegs
sind. Aber das Ergeb-
nis ihrer Arbeit lässt
sich sehen: Gründli-
cher geplegte Zimmer
und Bäder, frischere
Wäsche und Blumen
gibt es kaum. Dank
perfekter Logistik und richtigem Timing
gerät das Housekeeping-Team im «Widder
Hotel» selbst beim grössten Gästeansturm
nicht ins Schleudern.
Hotelunternehmer des Jahres
Brigitte und Christian Hoefliger-von Siebenthal, «Romantik Hotel Hornberg», Saanenmöser
«Die Authentizität und die gelebte Gast-
freundschaft sind uns das Wichtigste», sagen
Brigitte
und Christian
Hoeliger. Vor elf
Jahren haben
die beiden das
Chalethotel von
Brigittes Eltern
übernommen. Seitdem sind sie, ohne
Mäzene im Rücken, dafür mit Herz und
Verstand, ihrem eigenen Stil gefolgt und
haben bei den zahlreichen Erneuerungen des
Viersternehauses alles richtig gemacht.
Bestes Stadthotel der Schweiz: Beau-Rivage Palace, LausanneDer Belle-Epoque-Palast überzeugt mit unver-wechselbarer Identität. Nach einem Aufenthalt im «Beau-Rivage Palace» ist jede Nacht in einem anderen Schweizer Stadt hotel schwierig.
Einmalige Gelegenheit für Engadinliebhaber mit vielen Gästen
oder Kunstsammler auf der Suche nach grossen Räumen
Im Zentrum von Samedan
Unter der Leitung von Architekt Hans-Jörg Ruch aufwändig restauriertes und auf die heutigen, gehobenen
Bedürfnisse angepasstes, historisches Engadiner Bauernhaus mit Bauteilen aus dem 15./17. und 18.
Jahrhundert mit 14- Wohnräumen, darunter mehrere Original getäferte„Stüvas“, zu Wohnraum mit
doppelter Raumhöhe umgebauter Scheune, 8 Schlafzimmer mit 7 Bädern/ Nasszellen, mit 749,4 m2
Bruttogeschossfläche (410m2 Netto-Wohnfläche, 131m2 Nebenräume), vorgelagertem Bauerngarten
mit kleinem Sitzplatz, kleine Garage. Insgesamt 573.7 m2 Grundstücksfläche. Sofort bezugsbereit.
Bonitätsnachweis erforderlich
Preis, Dokumentation und Besichtigung auf Anfrage unter
Somedia Promotion | Chiffre 655102 | Comercialstrasse 20 | Postfach 520 | 7007 Chur
Luxus Hotel-Rating
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METHODIK
So wurde bewertetZur Ermittlung der besten Hotels stützt sich BILANZ auf ein vierteiliges Verfahren ab, das ein breites Spektrum an Quellen abdeckt.
Das BILANZ-Hotel-Rating
ist der umfassendste Hotel-
vergleich in der deutsch-
sprachigen Medienwelt.
Es basiert auf folgenden vier
Bewertungs säulen:
A: Umfrage bei Top-Hoteliers.
BILANZ befragte 120 führende
Schweizer Hoteliers, wo sie am
liebsten absteigen – ausser bei
sich selber. Aus den insgesamt
mehr als 4000 schriftlich erho-
benen Hotelempfehlungen
wurden Ranglisten in sechs
Kategorien erstellt. Bei der
Benotung der Hotels waren
die Anzahl der Nennungen
und der Wertungsdurchschnitt
ausschlaggebend.
B: BILANZ-Hoteltests. Die
Resultate basieren auf mehr
als 600 Hotelbesuchen in den
vergangenen 24 Monaten. Die
Hotels wurden bewertet nach
je 20 infrastrukturellen Krite-
rien (Spa- und Business-Ein-
richtungen, Zimmerkomfort,
Restaurants usw.) und wei-
chen Kriterien (Servicekultur,
Detailplege, Innovationskraft,
Charakter und Einzigartigkeit
des Hauses usw.).
C: Aktuelle Wertungen der
Fachguides und Testportale.
BILANZ rechnete die Einstu-
fungen von relevanten Reise-
und Gastro-Publikationen
sowie die Voten der grossen
Testportale in ein einheitliches
Notensystem um. Zur Eruie-
rung der weltbesten Hotels
ermittelte BILANZ zudem
den Durchschnitt der Ratings
in international massgeb-
lichen Publikationen.
D: Erfahrungen der Reiseprofis
und Tagungsveranstalter. 85
Hotelkenner, Reiseprois und
Tagungsveranstalter wurden
im Mai 2014 zu ihrer Wahr-
nehmung der führenden
Hotels befragt. Ausschlagge-
bend war dabei einerseits die
Empfehlungshäuigkeit, ande-
rerseits die Beurteilung von
acht qualitativen Kriterien.
tre�ender Detailplege den steilsten
Aufstieg hinlegte. Die Lobby-Lounge mit
prasselndem Kaminfeuer vermittelt dem
Gast das Gefühl elitärer Intimität, der
Innenhof und das Spa mit Pool sind
wunderbare Rückzugsoasen für urbane
Nomaden, während im Restaurant «Lo-
canda Verde» das Gefühl pulsierenden
Lebens entsteht. Die Materialien sind
durchwegs hochwertig, die Kunstwerke
echt – sie stammen teilweise von Robert
De Niro sr., dem Vater des Schauspielers
und heutigen Hotelbesitzers. Zahlreiche
VIPs, die nicht als solche behandelt wer-
den wollen, steigen hier ab. Vom Türste-
her bis zum Barmann agiert das Hotel-
team ultraprofessionell und mit einer
feinen Distanz. Es ist nicht so erhitzt wie
oft die führenden Luxushotelketten.
Emotionale Verbindung. Von ähnlicher
individueller Klasse sind The Upper
House (2) in Hongkong, das Crosby
Street Hotel (11) in New York, das neue
Ham Yard (21) in London, The Siam (49)
in Bangkok und das Hub Porteño (51) in
Buenos Aires. Jedes dieser Häuser fängt
die ganz speziellen Vibes seiner Umge-
bung ein und lässt das Lebensgefühl für
die jeweilige Stadt auf ultimative Art
spürbar werden, ohne plump beim Zeit-
geist anzudocken.
«Heute ist es besonders wichtig, dass
ein Hotel dem Gast hilft, eine emotionale
Verbindung mit der Destination einzuge-
hen», sagt Susanne Hatje, Hoteldirekto-
rin im Mandarin Oriental New York (1).
Das fällt beim neuen Primus unter den
internationalen Stadthotels leicht: Die
Lage am Columbus Circle könnte kaum
zentraler sein, die 244 Zimmer beginnen
in der 36. Etage und überblicken die
meisten anderen Wolkenkratzer und
das nächtliche Beleuchtungstheater. Die
Lobby mit Sicht auf den Central Park ist
�
Unsere Weinexperten
empfehlen:
Valais AOC Pinot Noir
Hurlevent Ch. Favre, 75 cl
14.95
Der rote Klassiker aus dem
Wallis.
Ein typischer Walliser Pinot Noir.
Geniessen Sie ein Glas zu Käse,
hellem Fleisch oder Charcuterie.
Weitere Weinempfehlungen fin-
den Sie auf www.mondovino.ch
Coop verkauft keinen Alkohol an Jugendliche
unter 18 Jahren. Erhältlich in grösseren Coop
Supermärkten und unter www.mondovino.ch
50_300_68x275_Coop_Mondovino_Bilanz_d 1 07.07.14 10:40
der Inbegri� von Bright-Lights-Big-City-Glamour, und vom 23-Meter-Pool schaut man auf den Hudson. Trotz orientali-schem Serviceverständnis und dezentem asiatischem Dekor gibt das Hotel dem Reisenden zu jedem Zeitpunkt das Ge-fühl, dass er im Mittelpunkt des Big Apple angekommen ist.
Die Erkenntnis, die Destination opti-mal erlebbar zu machen, ist eigentlich alt: Bereits vor hundert Jahren verkör-perte das Raffles Singapore (28) die Quintessenz von Singapur besser als jedes andere Hotel der Stadt. Ähnliches lässt sich über The Peninsula Hong
Kong (5), Le Meurice (29) in Paris, das Adlon Kempinski (33) in Berlin und das Belmond Copacabana Palace (35) in Rio de Janeiro sagen.
Auch The Connaught (4), das Bel-
mond Hotel Cipriani (6) und das Hotel
Bel-Air (10) bringen den Esprit von Lon-don, Venedig und Los Angeles auf eine Weise zum Ausdruck, dass man als Ho-telgast die Stadt eigentlich gar nicht mehr besuchen muss. So wie man bei einem Aufenthalt im Park Hyatt Tokyo (8), im Royal Mansour (9) und im Address Downtown (16) glaubt, man habe Tokio, Marrakesch und Dubai be-reits hautnah erlebt.
Vermehrt überraschen City-Herber-gen mit unvergesslichen Erfahrungen ausserhalb der Hotels. Wer im Aman
Canal Grande Venice (14) eincheckt, er-schliesst sich nicht nur ein stylisches Zimmer, sondern erhält Zugang zum Besten, was Venedig zu bieten hat. Da winken etwa ein Besuch des Dogenpa-lasts ausserhalb der Ö�nungszeiten oder eine fachkundige Führung zu verborge-nen Gärten privater Palazzi. Das bestens vernetzte Hotelteam ö�net Türen und vermittelt jedem Gast die passenden lo-kalen Insider.
Weitere erwähnenswerte Neuzu-gänge sind das J.K. Place Roma (34), das Viceroy New York (40), das Manda-
rin Oriental Pudong (24) in Shanghai, das Opposite House (65) in Peking und das Palihouse Santa Monica (92) in Los Angeles.
Insgesamt wenig Bewegung gab es bei den Schweizer Stadthotels. Nur das Beste bietet unverändert das erstplatzierte Beau-Rivage Palace in Lausanne. So-eben hat der Pariser Innenarchitekt Pierre-Yves Rochon hundert Zimmer in cooler Opulenz fertig renoviert, und Ho-
teldirektor François Dussart sorgt zielbe-wusst für eine entspannte Ambiance im weitläu�gen Belle-Epoque-Palast. Auch im Dolder Grand (2) und im Fairmont
Le Montreux Palace (4) ist stets das Commitment der Hoteliers zu spüren.
Während sich das Widder Hotel (5) in Zürich qualitativ erfreulich entwickelt und im Spätherbst das vielversprechende Zweitlokal «AuGust» am Rennweg erö�-net, stellen wir im Baur au Lac (7) ge-plegte Stagnation fest.
Das Victoria-Jungfrau (12) scheint auch nach dem Verkauf an die Beteili-gungsgesellschaft Aevis mehr mit den Problemen unternehmerischer Struktu-ren beschäftigt als mit dem Gast. Es feh-len der Biss und die Handschrift von einst, und die angekündigten Renovatio-nen lassen auf sich warten.
Genfersee-Hotels im Aufwind. Im deutli-chen Aufwärtstrend ist die Genfersee-region. Zu den Durchstartern zählen hier das Genfer City-Resort La Réserve
Genève (3), das von Verkaufsgerüchten umwehte Lausanne Palace (11) und das Mirador Kempinski (13) ob Vevey. Alle drei Häuser zeigen, dass die Regie eines passionierten Gastgebers aus einem guten Hotel ein sehr gutes machen kann. Um einige Ränge steigern konnten sich auch das Art Deco Hotel Montana (16) in Luzern, das Beau-Rivage Neuchâtel
(18) und die Villa Principe Leopoldo (21) in Lugano. Das ungewöhnlichste Stadt-hotel der Schweiz, das teilweise auf Pfäh-len im See stehende Palafitte (24) in Neuenburg, konnte sein Formtief über-winden und bietet ein unvergleichliches, an die Malediven erinnerndes Erlebnis für Menschen, die sich aus dem Alltag träumen wollen.
Weltweit gross im Kommen sind soge-nannte Neighborhood Hotels. Lokal ver-wurzelte Hotels, die ihr Stadtviertel massgeblich prägen und Einheimischen wie Hotelgästen als erweitertes Wohn-zimmer dienen. Kein anderes Haus in der Schweiz verkörpert diesen Trend besser als das Krafft Basel, das erneut auf dem ersten Platz der heimischen Dreisterne- und Unique-Boutique-Stadthotels lan-det. Die Gastgeber Franz-Xaver Leon-hardt und Andi Steiner verbreiten eine ruhige Dynamik und lassen alles leicht wirken, obwohl viel Arbeit hinter ihrem Hotel steckt. Was leicht aussieht, ist oft-mals das Schwierigste. •
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