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Erfolgreichstes Geschäftsjahrder jüngeren Geschichte.
Jenoptik goes Asia.
Bayerische Kompetenzenim Sondermaschinenbau.
„Davon brauchen wir mehr !“
Blitzer in den heiligen Städten.
Small is beautiful.
Frank Stella in Jena.
Sternstunden in der Lichtstadt.
focusMagazin der Jenoptik-Gruppe 2 l 2011
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Inhalt Erfolgreichstes Geschäftsjahrder jüngeren Geschichte.Mit einem deutlichen Umsatz- und
Ergebnisplus nach Abschluss des
3. Quartals 2011 blickt Jenoptik zuver-
sichtlich auf den Jahresabschluss und
in das neue Geschäftsjahr.
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Jenoptik goes Asia.Der Konzern wächst international, vor
allem in Asien. Die neue Repräsentanz
in China unterstreicht diesen Trend.
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Bayerische Kompetenzenim Sondermaschinenbau.Am Standort Altenstadt fertigt Jenoptik
seit Jahren großvolumige Energiesysteme.
Pünktlich für die Abwicklung einiger
Großaufträge wurde nun die Produktions-
kapazität erweitert.
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„Davon brauchen wir mehr !“Bereits zum vierten Mal wurde der
Jenoptik-Innovationspreis vergeben – in
diesem Jahr für den Innenprüfsensor der
Sparte Industrielle Messtechnik.
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IMPRESSUM
Herausgeber:
JENOPTIK AG,
Public Relations,
D-07739 Jena,
Tel. (0 36 41) 65-22 55,
Fax (0 36 41) 65-24 84
Verantwortlich i.S.d.P.:
Katrin Lauterbach
Redaktion:
Katrin Lauterbach, Silvia Scharlock,
Cornelia Ehrler
Fotos:
Jenoptik
Torsten Proß (Titel, Seite 4)
Christian Hass (Seiten 14 bis 17)
Jan Peter Kasper (Seite 27 und 29)
Rainer Wächter (Seite 28 oben,
Seite 30 links Mitte)
Jörg Meyer, Lars Schönfeld (Seiten 30 und 31)
Gestaltung: Bernd Adam, Jena
Druck: Druckhaus Gera GmbH
Die Inhalte dieses Magazins sprechen Frauen
und Männer gleichermaßen an. Zur besseren
Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform
(z. B. Kunde, Mitarbeiter) verwendet.
Erscheinen dieser Ausgabe:
Dezember 2011.
Blitzer in den heiligen Städten.In Saudi-Arabien wird das Fahrverhalten
mit Verkehrssicherheitstechnik von
Jenoptik diszipliniert. Das ist kein leichtes
Unterfangen im heißen und streng
islamischen Königreich.
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Small is beautiful.Er arbeitet schnell, präzise, zuverlässig und
mit großer Reichweite. Der miniaturisierte
Laser-Entfernungsmesser DLEM SR erobert
den Markt.
Sternstunden in der Lichtstadt.Zur vierten Langen Nacht der Wissen-
schaften in Jena begrüßte Jenoptik wieder
tausende Besucher.
Frank Stella in Jena.Einer der wichtigsten Gegenwarts-
künstler präsentierte sich im Herbst in
Jena. Mit seiner bereits dritten großen
Jenaer Ausstellung zeigte Frank Stella,
wie sich sein Schaffen in den letzten
zehn Jahren verändert hat.
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Das erwartete Konzern-Betriebsergebnis von 44 Millionen Euro
bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Geschäftsjahr 2010
um 50 Prozent. Das ist eine beeindruckende Ansage. Auch die
Umsätze sollen das vergleichbare Vorjahresniveau mit etwa
525 Millionen Euro deutlich übertreffen. „Natürlich waren
wir am Jahresanfang etwas vorsichtig. Die aktuelle Situation
hinsichtlich der Staatsschuldenkrise gibt uns da auch Recht“,
beantwortet Jenoptik-Chef Michael Mertin die Nachfrage zur
erneuten Prognoseerhöhung. Die Ursache für die guten Zahlen,
die Anfang November dieses Jahres vor der Veröffentlichung
des Zwischenberichtes verkündet wurden, sieht er sowohl in
der guten Entwicklung wichtiger Zielbranchen des Konzerns als
auch in den Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen der
Katrin Lauterbach
letzten beiden Jahre, die sich heute bezahlt machen. „Wir haben
günstigere Kostenstrukturen in allen Teilbereichen, bessere
Einkaufsprozesse und eine gestiegene Kapazitätsauslastung.“
Branchenseitig verhalfen vor allem die Halbleiter- und die Auto-
mobilindustrie zum Ergebniszuwachs.
Den Umsatz konnte Jenoptik in den ersten neun Monaten des
laufenden Geschäftsjahres um 10,9 Prozent auf 383,9 Millionen
Euro steigern. Wachstumstreiber waren in erster Linie die Sparten
Optische Systeme und Industrielle Messtechnik. Rund 60 Prozent
des Gesamtumsatzes wurden im Ausland erzielt. Das Konzern-
Betriebsergebnis erreichte 34,9 Millionen Euro und erhöhte sich
damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 72,8 Prozent. Dies
wird erfolgreichstes
der jüngeren Jenoptik–Geschichte.Geschäftsjahr
2011
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In den ersten neun Monaten 2011 erzielte Jenoptik ein deutliches
Umsatz- und Ergebnisplus. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr
konnte der Vorstand die Prognosen erhöhen. Auch die positive
Auftragslage hielt an.
entsprach einer EBIT-Marge von 9,1 Prozent. „Damit zeigen wir,
dass wir unsere Profitabilitätsziele auch nachhaltig erreichen“,
so der Jenoptik-Chef. Unterm Strich konnte Jenoptik ein Ergeb-
nis nach Steuern ausweisen, das bei 21,4 Millionen Euro lag und
damit einer prozentualen Steigerung um 122,9 Prozent entsprach.
Der hohe Auftragseingang des Vorjahreszeitraums konnte mit
513,7 Millionen Euro noch um 25,0 Prozent übertroffen werden.
Darin enthalten sind die Großaufträge der Sparten Verteidigung
& Zivile Systeme und Verkehrssicherheit, die mit Summen von
jeweils 10 bis zu 40 Millionen Euro für ein erhebliches Volumen
des Auftragseingangs verantwortlich sind. Vor allem in der Sparte
Verteidigung & Zivile Systeme haben diese Aufträge teilweise sehr
lange Laufzeiten und sichern künftige Umsätze weit über 2012
hinausgehend ab. Die Auftragseingänge aus der Halbleiter-
industrie gingen erwartungsgemäß in den letzten Wochen leicht
zurück.
Ausbau für organisches Wachstum.
Mehrere der Großaufträge der Sparte Verteidigung & Zivile Sys-
teme betrafen Energiesysteme hoher Leistungsklassen für das US-
amerikanische Raketenabwehrsystem PATRIOT. Damit bewies sich
die kürzlich erfolgte Eröffnung der neuen Produktion am Standort
Altenstadt, wo diese Systeme entwickelt und gefertigt werden,
als richtiger Schritt. Investiert wurden hier acht Millionen Euro. Am
Standort Berlin wurde dieser Tage der Grundstein für die erweiter-
te Produktion von Laserbarren – Grundmaterial für Hochleistungs-
Diodenlaser – gelegt, da vor allem die Nachfrage aus Asien stark
gestiegen ist. Hier werden rund 10 Millionen Euro investiert.
Der Umsatzzuwachs und der hohe Auftragseingang spiegelten
sich auch in den Personalzahlen per Ende September 2011 wider.
Jenoptik beschäftigt nun mit 3.039 Mitarbeitern wieder mehr
Menschen als noch im letzten Jahr. Der Anstieg fiel erneut deut-
lich geringer aus als die Umsatzausweitung.
Finanzierungsseitig bleibt der Konzern mittel- bis langfristig auf-
gestellt und das zu günstigeren oder besseren Konditionen. Im
Oktober dieses Jahres platzierte Jenoptik erfolgreich ein Schuld-
scheindarlehen über 90 Millionen Euro und hat die Gesamtfinan-
zierung neu aufgestellt. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde
das ursprünglich geplante Volumen von 50 Millionen Euro auf 90
Millionen Euro erhöht. Jenoptik-Finanzvorstand Frank Einhellinger
erläutert dazu: „Das große Interesse der in- und ausländischen
Investoren zeigte, dass sowohl beim operativen Geschäft als auch
finanzseitig großes Vertrauen in unser Unternehmen besteht.“
Mit den Erlösen aus der Transaktion wurden Ende Oktober dieses
Jahres Bürgschaftskredite zurückgezahlt und weitere Darlehen
abgelöst.
„Die neue Finanzierung, unsere angeschobenen Investitionen, die
zunehmend direkte Präsenz im Ausland und der hohe Auftragsbe-
stand stimmen uns auch für das Geschäftsjahr 2012 optimistisch
– trotz der bestehenden allgemeinen Unsicherheiten“, sind sich
beide Jenoptik-Vorstände einig.
www.jenoptik.com
wird erfolgreichstes
der jüngeren Jenoptik–Geschichte.Geschäftsjahr
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Katrin Lauterbach
Jenoptikgoes Asia.
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Gemeinsam mit etwa 100 Gästen hat Jenoptik die neuenGeschäftsräume in Shanghai eröffnet. Vor Ort waren auchdie Jenoptik-Mitarbeiter Günter Gittler, Simon Schwinger,Wolfgang Keller (von rechts) und Alain Le Cacheux (links im Bild), hier mit einem Kunden.
Der Blick auf die Zahlen des dritten Quartals 2011 bestätigt es:
International, vor allem aber in Asien, wächst der Jenoptik-Konzern.
Am 1. Dezember wurde die neue Repräsentanz der Jenoptik in
China feierlich eröffnet.
„Mit eigenen Strukturen sind wir einfach näher am Kunden“,
brachte es Jenoptik-Chef Michael Mertin am 1. Dezember
dieses Jahres in Shanghai auf den Punkt. Gemeinsam mit
Kunden, Partnern, Lieferanten und im Beisein des gesamten
Managements des Jenoptik-Konzerns wurde die neue Reprä-
sentanz der JENOPTIK (Shanghai) Precision Instruments and
Equipment Co. Ltd. feierlich eröffnet. Rund 100 Gäste kamen,
unter ihnen auch Kunden wie beispielsweise Volkswagen,
Bosch und Yanfeng Visteon.
Mittlerweile beschäftigt Jenoptik mehr als 60 Mitarbeiter in
China; in Asien insgesamt sind es 101. Internationalisierung
als Wachstumsmotor ist das Motto, das Jenoptik bereits seit
2008 intensiv verfolgt. In der Vergangenheit wurden Jenoptik-
Produkte vorrangig über Handelspartner vertrieben. Dies ändert
sich nun, die Vertriebsstrukturen laufen zunehmend über das
eigene Haus, werden internalisiert, wie es in der Fachsprache
heißt. „Wir brauchen das Feedback, den direkten Kontakt zu
unseren Kunden, um uns an individuelle Bedürfnisse anzupas-
sen“, so Michael Mertin.
In den vergangenen Jahren hat Jenoptik kräftig investiert –
insgesamt rund 8 Millionen Euro, inklusive der Beteiligungs-
erwerbe. Zu den Highlights zählten die Gründung der Jenoptik
Korea im Juli 2009 sowie die Eröffnung des Laser-Applikations-
zentrums in Südkorea im Frühjahr 2010 und die Gründung der
Jenoptik Japan im November 2010. Im Juni 2008 hatte Jenoptik
darüber hinaus ein Gemeinschaftsunternehmen in Indien ge-
gründet.
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Vorteile ergeben sich aus der eigenen Präsenz über die Markt-
und Kundennähe hinaus auch bei den internen Prozessen.
„Zunehmend wollen wir auch Wertschöpfung in den dynami-
schen Wachstumszentren generieren. Wir brauchen Impulse aus
dieser Region, nicht nur verkaufsseitig, sondern auch für unsere
Innovationen und die Wertschöpfung. Wir gehen nun die ersten
Schritte vom global seller zum global player.“
Die Sparte Industrielle Messtechnik nutzt in China bereits ein
modernes Applikationszentrum, in dem Kunden die Anlagen
und Maschinen testen können. Die Sparte Laser & Materialbe-
arbeitung unterhält ein solches Zentrum in Südkorea, ein wei-
teres soll 2012 auch in China eröffnen. Zudem verfügt Jenoptik
auch über Fertigungsmöglichkeiten zur Montage von Elektronik-
bauteilen und kompletten kundenspezifischen Systemen.
Jenoptik-Chef Michael Mertin: „Wir müssen uns auf diesen
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Märkten so sicher wie im Heimatmarkt bewegen. Um dies zu
erreichen, müssen wir lokal präsent sein und Grenzen abbauen,
auch in den Köpfen. Künftig wird der Erfolg eines Unterneh-
mens mehr denn je von seiner Fähigkeit abhängen, sich schnell
und flexibel international auf Kundenbedürfnisse einzustellen.
Unsere Unternehmensziele werden wir nur mit einem über-
proportionalen Wachstum im Ausland erreichen.“ Die aktuellen
Zahlen des Jenoptik-Konzerns für die ersten neun Monate des
laufenden Geschäftsjahres bestätigen dies: Asien ist 2011 die
Region mit dem stärksten Wachstum des Konzerns. Die Um-
sätze der letzten neun Monate legten gegenüber 2010 um fast
40 Prozent zu. Mit 38,3 Millionen Euro kamen rund 10 Prozent
des Konzernumsatzes aus Asien. Dieser Anteil soll sich in den
kommenden Jahren weiter signifikant erhöhen.
www.jenoptik.com
www.jenoptik-china.com
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Cornelia Ehrler
Pünktlich zur Abwicklung mehrerer Großaufträge hatte die Jenoptik-Sparte
Verteidigung & Zivile Systeme in Altenstadt im September 2011 ihre neue
Produktionsumgebung in Beschlag genommen. Produziert wird mittlerweile
nach modernsten Fertigungs- und Umweltverfahren – und weitere
Optimierungen stehen an.
Mitten in Oberbayern, etwa 30 Kilometer Luftlinie von der
Südspitze des Starnberger Sees entfernt, liegt die Gemeinde
Altenstadt. Bekannt ist der 3.300-Seelen-Ort bundesweit wegen
seiner Bedeutung für die deutsche Bundeswehr: Altenstadt ist
die Heimat der Fallschirmjäger, die in der Luftlande- und Luft-
transportschule ausgebildet werden. Auch an einem sonnigen
Tag Mitte November sieht man immer mal ein größeres Militär-
flugzeug am Himmel, das die Fallschirmspringer in der Luft ab-
setzt. Mindestens sechs müssen es sein, die da minutenlang vor
der Kulisse eines strahlend blauen Himmels schweben.
Altenstadt ist nicht nur ein Standort der Bundeswehr, sondern
auch des Jenoptik-Konzerns. In Altenstadt entwickelt und fertigt
Jenoptik neben Sonderelektromaschinen hochwertige Strom-
versorgungsanlagen höherer Leistungsklassen, die in Verkehrs-,
Flugzeug- und Militärtechnik eingesetzt werden.
Bayerische Kompetenzen im Sondermaschinenbau.
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gungsaggregate für israelische Nahverkehrszüge und für das
Flugabwehrraketensystem PATRIOT. Einen ähnlichen Lieferauftrag
für PATRIOT hatte die Sparte bereits im Herbst 2010 erhalten. Es
gibt also viel zu tun, wie Abdesselem Kabada bestätigt: „Unsere
Schwerpunkte sind derzeit ganz eindeutig PATRIOT und Israel.
Und genau dafür nutzen wir jetzt die neue Produktion. Sie kam
gerade richtig.“
Seit Mitte Oktober 2011 arbeiten die ersten 25 der etwa 100
Produktions-Mitarbeiter bereits in der neuen Umgebung, unter
anderem an den Stromerzeugungsaggregaten für Israel. In dem
13 Meter hohen Neubau wirken die APUs, wie die Hilfsstrom-
aggregate (Auxiliary Power Units) kurz genannt werden, weniger
massig. Doch die Höhe der 80 mal 40 Meter großen Halle ist
genau richtig für die neue Ausstattung. „Hier haben wir jetzt
20-Tonnen-Kräne. Das sind ganz andere Tragfähigkeiten als in
der alten Halle, wo wir nur 3,5-Tonnen-Kräne nutzen können“,
sagt Produktionsleiter Kabada.
Im September 2011 hatte Jenoptik hier die Produktionskapazität
deutlich erweitert. Insgesamt rund 8 Millionen Euro wurden
investiert, so viel wie nie zuvor in der Geschichte des Standortes,
der heute ein wichtiger Teil der Jenoptik-Sparte Verteidigung &
Zivile Systeme ist. Zur Jenoptik kam die LECHMOTOREN GmbH
im Jahr 2004.
Die neue Produktionshalle ist vom Firmeneingang nicht zu sehen,
nur ein dreistöckiges Haus, das früher als Kontroll-Tower des
alten Militärflugplatzes gedient hat. Ob das tatsächlich stimmt,
weiß der Produktionsleiter in Altenstadt, Abdesselem Kabada,
aber auch nicht so richtig. Schließlich wurde die Firma schon vor
über 60 Jahren, im Jahr 1947, gegründet und kurz darauf vom
Nachbarort Schongau nach Altenstadt verlegt. Wie es vor 1947
auf dem Altenstädter Gelände aussah, daran kann sich kaum
einer erinnern.
Viel Material für Großaufträge.
Aktuell befinden sich auf dem Firmengelände nicht nur die alte
und die neue Produktionshalle, sondern auch eine kleinere Halle
für Prüfkabinen und Versand. Und unter freiem Himmel,
direkt in der Mitte des Geländes, steht ein Festzelt.
Ein Überbleibsel vom Jenoptik-Jubiläum im Sommer?
„Nein“, erklärt Produktionsleiter Kabada während
eines Rundgangs. „Das ist zur Zeit ein Teil unseres
Lagers für Rohteile und Halbfertigwaren. Wir
haben gerade so viel großvolumiges Material
auf Lager, dass wir dafür extra das Zelt aufbauen
mussten.“
Mehr Material wird gebraucht in Altenstadt, denn
die Sparte Verteidigung & Zivile Systeme mit ihren
knapp 200 Mitarbeitern in Altenstadt erhielt in
diesem Jahr mehrere Großaufträge für verschiede-
ne Energiesysteme, darunter Aufträge für Stromerzeu-
Bayerische Kompetenzen im Sondermaschinenbau.
„Blaues Monster“: Das in Altenstadt gefertigte12 Tonnen schwere Aggregat bringt 3,3 Megawatt
Leistung für russische Lokomotiven.
Im September 2011 hatte Jenoptik die neue Produktioneingeweiht. Nach einem Jahr Bauzeit bot die Halle denknapp 400 Gästen reichlich Platz zum Feiern.
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Modernste Ausstattung.
Durch die Fensterreihe rund um die gesamte untere Hallenetage
fällt viel Tageslicht auf die hellen Wände und glänzenden Rohre.
Direkt vor der Tür eines geschlossenen Raumes mitten in der Hal-
le riecht es nur irgendwie ein wenig – nach Lack? „Das kommt
von unserer neuen Lackiererei. Die war gestern zum ersten Mal
in Betrieb“, erzählt Kabada stolz. Die in einem hellen Grau gehal-
tene Lackiererei entspricht den modernsten Umweltanforderun-
gen: „Hier arbeiten wir mit Luft, das heißt, von oben wird Luft
zugeführt und von unten werden die überflüssigen Lackpartikel
abgesaugt. Außerdem ist der Lackierer dadurch viel mobiler und
kann um die Seitenteile und Hauben herumgehen.“ Der Unter-
schied zur vorigen Methode wird deutlich, wenn man in einem
Raum in der alten Halle steht, an dessen einer Wand auf einer
Fläche von etwa drei mal zwei Metern Wasser herabfließt. Das
Werkstück wird vor der Wasserwand positioniert, der Lackierer
sprüht den Lack in Richtung Wasserwand und die Lackierreste
werden mit dem Wasser weggespült.
Eine weitere wesentliche Verbesserung sind die zwei großen
schalldichten Prüfkabinen im vorderen Bereich der neuen Pro-
duktion. Sie sind groß genug, um auch sehr große Baugruppen
zu prüfen, sogar auf LKW montiert. Für die Prüfung im Bereich
von bis zu 3.000 kW werden zwei starke Trafos eingesetzt. „Ein
großer Vorteil gegenüber den zuvor nur fünf kleinen Kabinen ist
auch, dass wir die großen Kabinen gleichzeitig nutzen können“,
so der Produktionsleiter. Neben den Prüfkabinen, der Lackiererei
und dem Aggregatbau ist in der neuen Halle auch Platz für den
Bereich Schaltschrankbau. Der Umzug wird bis zum Jahresende
stattfinden, vor allem dann, „wenn sich Freiräume im Lieferablauf
ergeben. Denn was ist wichtiger: Umsatz oder Umzug?“, fragt
Kabada rhetorisch. Bis dahin arbeiten die Schaltschrankbauer
noch in der alten Halle, dort, wo auch die Elektromaschinen-
bauer die Generatoren montieren oder an der Stromversorgung
für das PATRIOT-System arbeiten.
Stromversorgung für Radarsystemeund Achterbahnen.
Für das Flugabwehr-Raketensystem PATRIOT und dessen Nach-
folgesystem MEADS werden in Altenstadt Stromerzeugungsanla-
gen gefertigt, die das Radar und den Feuerleitstand mit elektri-
scher Energie versorgen. „MEADS ist moderner, kleiner, leichter
und modularer aufgebaut als PATRIOT“, erklärt Kabadas Kollege
Andreas Kock, Leiter des Bereiches Erzeugnisvorbereitung. Bei
beiden Systemen gebe es jedoch auch Probleme. „Für PATRIOT
können wir manche alten Teile nicht mehr erhalten, einfach, weil
das System aus den 80er Jahren stammt. Dann müssen mühsam
Alternativen gesucht werden, eventuell müssen wir sogar selbst
an einer kleinen Neuentwicklung arbeiten“, ergänzt er. „Und das
geht natürlich auf Kosten der Lieferzeit, da diese Veränderungen
unter Umständen eine erneute Teilqualifizierung erfordern.“ Das
System MEADS hingegen steht politisch und finanziell auf der
Kippe, weil sich die USA ab 2013 aus dem transatlantischen Rüs-
tungsprojekt zurückziehen wollen. Zwar ist die Entwicklung ge-
sichert, aber „die Zeit drängt alle Beteiligten, ihre Komponenten
und Anlagen fertig zu stellen, bevor die Finanzierung ausläuft.“
Der Umsatz der Sparte Verteidigung & Zivile Systeme aus Alten-
stadt wird sich 2011 gegenüber 2008 fast verdoppeln. Allerdings
wird dieser nicht nur im militärischen Bereich generiert, sondern
auch mit Bahntechnik und Sondermaschinen. Zum Beispiel haben
die Altenstädter dieses Jahr den mit rund 12 Tonnen schwersten
Drehstrommotor gebaut, der nun in einer Lokomotive einge-
setzt wird. Ihre Sondermaschinen finden auch in unvermuteten
Produktionsleiter Abdesselem Kabada (links) und sein Kollege Andreas Kock arbeiten derzeit an vielen Groß-aufträgen für die Sparte Verteidigung & Zivile Systeme am Standort Altenstadt.
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Die Sparte Verteidigung & Zivile Systeme ist in Altenstadt spezialisiert auf großvolumige Energiesysteme, zum Beispiel Bodenstromaggregate für die Stromversorgung von Flugzeu-gen (oben links). In der alten Produktionshalle befindet sich die Wickelei (oben rechts) und die Generatormontage (unten). Die neue Produktionsumgebung (Mitte) bietet viel Platz für den Aggregatbau.
Bereichen Einsatz: in Hochgeschwindigkeits-Achterbahnen in
Vergnügungsparks in den USA, Japan und in Lübeck. Mit dem
Schwungradumformer aus Altenstadt werden Schwankungen
im öffentlichen Stromnetz verhindert. Diese entstehen vor allem,
wenn auf steilen Streckenabschnitten hohe elektrische Antriebs-
energien von mehreren Megawattsekunden aufgebracht werden
müssen. Um eine kostenintensive Überdimensionierung der
Stromversorgung zu vermeiden, kann die benötigte Antriebs-
energie mittels kinetischer Energie in rotierenden Schwungmas-
sen zwischengespeichert werden.
Im Gegenteil zum Auf und Ab bei Achterbahnen geht es für
die Sparte Verteidigung & Zivile Systeme in Altenstadt seit
Jahren bergauf. Die Frage, ob Umsatz oder Umzug im Vorder-
grund steht, relativiert der Produktionsleiter Kabada letztlich
doch noch: „Unser Umsatz war ausschlaggebend für die neue
Produktion, doch nun müssen wir den Umzug schnellstmöglich
schaffen, damit wir unser künftiges Wachstum sichern.“
www.jenoptik.com/lechmotoren
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„Davon brauchen wir mehr !“Die beste Innovation der Jenoptik des Jahres 2011 bringt nicht nur
Zeitvorteil beim Kunden. Sie zeigt vor allem, dass die Bündelung
von Know-how aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Konzerns
zu exzellenten Produkten führt.
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Hubert Keller schaut etwas ungläubig. Er ist eher zurückhaltend,
leise, aber vom Typ Macher. Er ist es, der den diesjährigen Jen-
optik-Innovationspreis vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Michael
Mertin überreicht bekommt. Hubert Keller ist Projektmanager für
den Bereich Oberflächeninspektion der Sparte Industrielle Mess-
technik. Es ist das erste Mal, dass die blau leuchtende Pyramide
aus Glas mit der Weltkugel obenauf für ein Jahr nach Villingen-
Schwenningen geht.
Der Jenoptik-Innovationspreis wird seit 2008 jährlich für die beste
Innovation im Jenoptik-Konzern vergeben. Alle Bereiche der
fünf Sparten des Konzerns können sich für den Innovationspreis
bewerben. Die besten unter ihnen werden bei den jährlichen
Innovationstagen vorgestellt. Der Wissenschaftliche Beirat und die
Teilnehmer der Innovationstage wählen anschließend den Sieger,
bei dem dann ein Jahr lang die Trophäe steht. Bis zu den dies-
jährigen Innovationstagen vom 17. bis 19. November hatten die
Kollegen des Geschäftsbereiches Laser in Jena den Wanderpokal
Katrin Lauterbach
in ihrem Besitz. Sie gewannen ihn vergangenes Jahr für die Ent-
wicklung des diodengepumpten Scheibenlasers JenLas®D2.mini.
Das Jahr zuvor leuchtete die Pyramide in Wedel bei den Kollegen
der Sparte Verteidigung & Zivile Systeme.
„Sie werden mir das nicht glauben, aber es war dieses Jahr wieder
denkbar knapp“, eröffnet Jenoptik-Chef Michael Mertin die Preis-
verleihung am 18. November in Stuttgart vor den rund 70 Mit-
arbeitern der Jenoptik: Teams der vier für den Preis nominierten
Innovationen sowie Vertreter des Managements und der Bereiche
Entwicklung, Projektmanagement, Vertrieb und Marketing. Alle
vier Innovationen, die in der engeren Auswahl standen, leisten
einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns.
Wohl ist dies auch der Grund, dass es am Ende neben dem Sieger
auch zwei 2. Preise und einen Sonderpreis gab. Beim Sieger
würdigte Michael Mertin besonders den Verbundcharakter der
Innovation über Spartengrenzen hinweg.
„Davon brauchen wir mehr !“
Sieger des Jenoptik Innovation Award 2011: Hubert Keller (links im Bild) freut sich gemeinsam mit Volkmar Hauser,Spartenleiter der Industriellen Messtechnik, über die Aus-zeichnung für den optischen Innenprüfsensor IPS 100 HiRes.
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Der IPS 100 HiRes ist ein optischer Innenprüfsensor für die auto-
matische Inspektion von Zylinderbohrungen in Motorblöcken.
Mit einer sehr hohen Prüfgeschwindigkeit und einem optischen
360-Grad-Rundumblick erkennt das Sensorsystem Fehler an
der Beschichtungsoberfläche von Bohrungen. Speziell für diese
Anforderung war der IPS 100 HiRes entwickelt worden. Dabei
griffen die Entwickler in Villingen-Schwenningen auf Design- und
Fertigungs-Know-how der Sparte Optische Systeme zurück. Das
Fischaugenobjektiv für den schnellen Rundblick designen und
fertigen die US-amerikanischen Kollegen der Sparte Optische
Systeme in Jupiter (Florida). Die Ringlinse für die Beleuchtungs-
einheit wurde von den Triptiser Kollegen der Sparte Optische
Systeme entwickelt. „Von solchen Projekten brauchen wir mehr“,
so Michael Mertin, der als Vorstandsvorsitzender die Zusammen-
arbeit von allen Bereichen intensiv fördert und seit seinem Amts-
antritt 2007 Strukturen und Plattformen etabliert, die diesem Ziel
gerecht werden.
Erfahrungsaustausch intern und extern.
Eine dieser Plattformen sind die Innovationstage. Jährlich im
November, immer an einem anderen Ort, treffen sich Mitarbei-
ter, die Innovationen und Themen rund um Innovationen im
Jenoptik-Konzern treiben. Sei es in der Entwicklung, im Projekt-
management, im Vertrieb, im Marketing oder übergreifend in
der Spartenleitung. Motto der diesjährigen Innovationstage
war „Megatrends – Kernkompetenzen“, also Innovationen aus
Megatrends, den Zukunftsthemen von außen, in Verbindung zu
bringen mit den eigenen Kernkompetenzen. Wie herausfordernd
dies sein kann, erlebten die Teilnehmer in zwei Workshops. Schon
etabliert bei den Innovationstagen sind die Firmenbesuche und
damit ein tieferer Blick in Organisationen und Prozesse des Inno-
vationsmanagements anderer Unternehmen. Dieses Mal waren
es die Firmen Dürr, Alcatel-Lucent, Porsche und Daimler. „Der Fir-
menbesuch war dieses Jahr ein echtes Highlight“, so Sven Poggel,
Produktmanager aus der Sparte Laser & Materialbearbeitung. „Es
ist immer gut zu sehen, wie andere solche Prozesse organisieren.
Sonderpreis: Neuartige Montagetools für Sensor-Modulefür das Team Dr. Guido Hergenhan (im Bild), Dr. Christian Mehneund Mike Möritz von der Sparte Optische SystemeEs gelang mit der Innovation, in der Montage von Sensor-Modulen fürlithografische Maschinen einen Arbeitsabstand zwischen optischen Flächen von wenigen Mikrometern einzustellen und zu fixieren. Diese hochgenaue Montage war Vorbedingung für ein neuartiges Meßverfahren, welches beim Kunden zu einem erheblichen Zeitvorteil führt. Im Ergebnis der Entwicklung dieses neuartigen Montageverfahrens beauftragte der Kunde die JENOPTIK mit der Lieferung von kompletten Systemen statt wie bisher nur vonKomponenten.
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Auch wenn man feststellt, dies oder jenes passt für uns eigentlich
nicht, so hilft auch das schon weiter und gibt Impulse.“
Innerhalb der Jenoptik findet genau jener Erfahrungsaustausch
auf den Innovationstagen auch zwischen den Sparten statt. „Kol-
legen, schaut bei uns mit rein!“, heißt es bei den Workshops zum
Thema Kernkompetenzen. „Es war wirklich ein wertvoller Input,
den wir da aus den anderen Sparten erhalten haben“, resümierte
nicht nur Martin Leitner aus der Sparte Laser & Materialbearbei-
tung dieses Format.
Auch wenn bei der Preisverleihung der eine oder andere Seufzer
jener Kollegen durch die Stuhlreihen ging, deren Projekt nicht ge-
wonnen hat, gewinnbringend waren die Tage für alle Teilnehmer.
Erstmals bei den Innovationstagen dabei waren beispielsweise die
Software-Entwickler der Sparte Verkehrssicherheit. „Es ist eine tol-
le Leistung unseres Teams, dass wir hier nominiert sind und unse-
re Sparte so stark vertreten ist“, sagte Carsten Michalski, Leiter
Backoffice/Softwareentwicklung der Sparte Verkehrssicherheit.
Mit der Software TraffiDesk®pro belegte sein Team gemeinsam
mit den Large Scan Optics (LSO) des Geschäftsbereiches Optik
der Sparte Optische Systeme den zweiten Platz. Die neuartigen
Montagetools für Sensor-Module des Geschäftsbereiches Mikro-
optik der Sparte Optische Systeme bekamen einen Sonderpreis.
Hier wurde vor allem die erfolgreiche Vorwärtsintegration und
Zusammenarbeit mit dem Kunden gewürdigt.
Die nächsten Innovationstage der Jenoptik werden – nun schon
fast traditionsgemäß – im November 2012 stattfinden. Dann
wird Hubert Keller berichten, wie sich seine Innovation im Markt
etabliert hat. Eventuell stehen dann ja auch die Kollegen aus der
Sparte Optische Systeme an seiner Seite.
2. Preis: TraffiDesk®pro – Back-Office-Softwarefür das Team Carsten Michalski (links), Rüdiger Koch-Kukies (rechts) und Ralf Kachant von der Sparte VerkehrssicherheitDie Software TraffiDesk®pro führt Anwender von Verkehrsüberwachungs-systemen in eine moderne Software-Welt. Mit dem modularen Aufbau können sowohl Daten als auch die Oberfläche, die Reihenfolge, Schnittstellen und die Anzahl der Applikationen auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden welt-weit zugeschnitten werden. Highlight ist unter anderem eine automatische Optimierung der Bildqualität. Im Einsatz bewährt sich die Software beispiels-weise bereits in Mexiko und seit Neuestem auch in Saudi-Arabien. Die Soft-ware verringert die Arbeitszeit der Kunden erheblich. Mit der Software hat sich die Sparte Verkehrssicherheit einen klaren Wettbewerbsvorteil erarbeitet und bereits einige Projekte gewonnen.
2. Preis: Large Scan Opticsfür das Team Wolfgang Seiferth (im Bild), Thomas Dressler, Lienhard Körner und Ullrich Krüger von der Sparte Optische SystemeLarge Scan Optics werden zur Direktbelichtung von Leiterplatten eingesetzt. Jenoptik stellt diese nun in der 3. Generation her und ermöglicht so, die Be-dürfnisse nach immer kleiner werdenden Strukturen wie z.B. für Smartphones und Tablets zu erfüllen. Kern der Innovation war die Entwicklung des optischen Systems, bei der die Zahl der Komponenten reduziert und gleichzeitig die Abbildungsgenauigkeit deutlich erhöht wurde. Diese Verbesserung bei den neuen Objektiven wurde unter anderem durch die hochgenaue Herstellung von Großoptiken sowie die von Jenoptik entwickelte Prüf- und Justagetechnik ermöglicht, die auch für viele andere Objektive der Sparte Optische Systeme verwendet werden. Mit diesen Technologien hat sich die Sparte zudem Ein-satzmöglichkeiten in neuen Märkten erschlossen.
www.jenoptik.com/forschung-entwicklung
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Als größte Volkswirtschaft im arabischen Raum und weltgrößter
Erdölproduzent ist Saudi-Arabien eines der reichsten Länder der
Welt. Ein Viertel aller weltweit bekannten Erdölreserven liegen
unter saudischer Erde. Nur Venezuela verfügt über größere Öl-
vorkommen, wie die Organisation der erdölexportierenden
Länder (OPEC) im Sommer 2011 berichtete. Energieanalysten
glauben trotzdem nicht, dass sich etwas an den Märkten oder
Machtstrukturen der OPEC ändern wird, jenes Erdölförderkartells,
das Saudi-Arabien 1960 mitbegründet hat.
Das Königreich Saudi-Arabien genießt in vielerlei Hinsicht
einen Sonderstatus. Schnell assoziiert man Erdöl und Reichtum
mit dem Land zwischen Rotem Meer und Persischem Golf, die
beiden heiligsten Stätten des Islams Mekka und Medina, aber
auch geo-klimatische Extreme wie Hitze und Wüste – in dem
von Wasserknappheit bedrohten Land mit bis zu 50 Grad
Celsius Tagestemperaturen gibt es weder Seen noch Flüsse.
Cornelia Ehrler
Bereits seit mehreren Jahren ist die Jenoptik-Sparte Verkehrssicherheit im
arabischen Raum vertreten. Ein Großauftrag aus Saudi-Arabien heißt für die
Sparte, ein äußerst komplexes Projekt zur Verkehrsüberwachung auf der
arabischen Halbinsel zu absolvieren. Ein professionelles Unterfangen in einer
ganz anderen geografischen, politischen und kulturellen Umgebung.
Blitzerin den heiligen Städten.
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Der Golfstaat ist Teil der MENA-Region (Middle East and North
Africa), der zwanzig Länder von Marokko bis Iran angehören.
Die politischen Unruhen in einigen MENA-Ländern seit Beginn
dieses Jahres, oft als „Arabischer Frühling“ bezeichnet, sorgen
nun scheinbar paradoxerweise für neue wirtschaftliche Chancen.
Der Bundesagentur Germany Trade and Invest (GTAI) zufolge
haben viele Golfstaaten massive Investitionsprogramme aufge-
legt, aus Sorge, die Unruhen könnten auf die eigene Bevölkerung
übergreifen. Schon heute sind alle Golfstaaten zusammen der
weltweit viertwichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands; Saudi-
Arabien lag als Exportpartner 2010 auf dem 35. Rang.
Aufträge aus dem islamischen Königreich.
Von den Investitionen in die Infrastruktur profitiert auch Jenoptik.
Bereits seit mehreren Jahren ist die Sparte Verkehrssicherheit
Blitzerin den heiligen Städten.
in der MENA-Region vertreten, zum Beispiel über Projekte in
Marokko, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im
Februar 2010 orderte Katar das Verkehrsüberwachungssystem
TraffiSection, das mit digitalen Kameras aus Jenoptik-Produktion
die Abschnittsgeschwindigkeiten von Verkehrsteilnehmern er-
mittelt. Aus Saudi-Arabien erhielt Jenoptik im Mai dieses Jahres
einen Großauftrag in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro, der
aufgrund seiner Komplexität von der Projektierung bis zum so
genannten Back-Office, der Abwicklung, bislang einmalig ist.
„An dem Projekt arbeiten im operativen Betrieb über 200 Mit-
arbeiter unseres Kunden im Schichtbetrieb“, berichtet Reinhard
Thomann. Er leitet das Projekt in der Spartenzentrale in Mon-
heim, reist aber auch häufig nach Saudi-Arabien. Die Arbeit in
dem Golfstaat ist seiner Meinung nach herausfordernd, und das
nicht nur wegen der Hitze. So dürfen die nicht-muslimischen
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Mitarbeiter nicht in die heiligen Städte Mekka und Medina reisen.
Wochenende ist in Saudi-Arabien am Donnerstag und Freitag,
sodass es mit der Überlappung in Deutschland nur drei gemein-
same Arbeitstage gibt. „Das fordert eine hohe Einsatzbereitschaft
aller Projektbeteiligten“, sagt Reinhard Thomann. „Das heißt dann
auch mal Arbeit am eigentlichen Wochenende. Und auch die reli-
giös verankerte Fastenzeit Ramadan und die ‚Hadj’, die Pilgerzeit,
müssen wir berücksichtigen.“
Einschränkungen im Alltag.
Die Religion nimmt in Saudi-Arabien eine besondere Rolle ein.
Als besonders konservative und dogmatische Richtung des Islams
prägt die Staatsreligion Wahhabismus viele gesellschaftliche
Sphären. So sind zum Beispiel alle Geschäfte zu den Gebetszeiten
geschlossen, also fünf Mal am Tag. Religiös begründet werden
auch Einschränkungen für Frauen. Sie unterliegen einer gesetz-
lichen männlichen Vormundschaft, dürfen beispielsweise nicht
selbst Auto fahren. Es gibt eine strikte Geschlechtertrennung im
öffentlichen Raum – in Einkaufszentren, Bussen, Restaurants, so-
gar in den Hörsälen der Universitäten. Zwar wird der Bildungssek-
tor schrittweise liberalisiert, doch noch immer müssen Frauen die
Vorlesungen von männlichen Dozenten am Bildschirm verfolgen.
Auch politisch ist Saudi-Arabien ein äußerst konservativer Staat,
in dem westliche Parameter einer Gesellschaft wie Presse- und
Religionsfreiheit und Menschenrechte in ihrer demokratischen
Definition nicht gelten. Die Staatsform Saudi-Arabiens ist eine
absolute Monarchie; davon gibt es nur noch sechs weltweit: den
Vatikan, Brunei, Katar, Oman und Swasiland. Auf der Rangliste
zur Pressefreiheit, veröffentlicht von „Reporter ohne Grenzen“, lag
das Königreich Saudi-Arabien im vergangenen Jahr auf Platz 157
von 178. Kritik am Königshaus wird nicht geduldet, ebenso wenig
wie Demonstrationen und das Praktizieren anderer Religionen
als der Staatsreligion. Es gibt in Saudi-Arabien keine Kirchen und
Synagogen und auch keine offiziellen Kinos oder Theater, keine
Parteien oder Gewerkschaften.
Mit Jenoptik-Technik die Sicherheit erhöhen.
Straßenverkehrsdelikte sind dagegen allgegenwärtig und all-
täglich im Königreich. Unfälle im Straßenverkehr gehören zu
den Haupttodesursachen im arabischen Raum. Allein die Zahlen
rechtfertigen Verkehrssicherheitssysteme wie von Jenoptik:
Das saudi-arabische Gesundheitsministerium berechnete, dass
jährlich über 275.000 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ver-
letzt werden, mehr als 6.000 sterben. Das sind durchschnittlich
16 Todesfälle pro Tag. Die Kosten durch Straßenverkehrsunfälle
schätzt das Gesundheitsministerium auf jährlich bis zu 26 Milliar-
den Saudi Rial (ca. 5,2 Milliarden Euro), das entspricht etwa vier
Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Sechzig Prozent aller Unfälle
im Straßenverkehr werden durch rücksichtsloses Fahren verur-
sacht, 34 Prozent durch das Missachten einer roten Ampel.
Genau dieses Fahrverhalten soll nun mit Jenoptik-Technik diszipli-
niert werden, um die Zahl der Todesfälle und Verletzten maß-
geblich zu verringern. In den Großstädten Jeddah, Mekka und
Medina gibt es bereits 44 feste Radarsysteme vom Typ MultaRa-
dar SD580 im TraffiTower-Gehäuse und in Klimaaußengehäusen,
berichtet Reinhard Thomann. Hinzu kommen 78 mobile Ge-
schwindigkeitsmesssysteme, davon sind 45 als Heckeinbauten in
Fahrzeugen installiert. „Das Besondere in den saudi-arabischen
Städten ist die meist unübersichtliche Situation und Fülle an Ver-
kehr“, so Reinhard Thomann. „Und weil wir dort an Ampeln alle
Fahrtrichtungen überwachen, haben wir verschiedene Hochleis-
tungskomponenten in den Anlagen kombiniert. Nur so können
Reinhard Thomann, Projektleiter der Sparte Verkehrs-sicherheit, koordiniert die Abwicklung des Großauftrages aus Saudi-Arabien. Mehr als 120 Kreuzungen stattetJenoptik mit komplexer Verkehrssicherheitstechnik aus.
www.jenoptik.com/de-projektbeispiele
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Saudi-Arabien in Zahlen, Daten und Fakten.
Ländername: Königreich Saudi-Arabien
Hauptstadt: Riad
Fläche: 2,15 Mio Quadratkilometer
(ca. 80 Prozent der arabischen Halbinsel)
Bevölkerung: etwa 27,1 Mio Einwohner
(Zensus 2010), davon 7 Mio legal im Land
lebende Ausländer (vor allem aus arabischen
Ländern und Asien)
Landessprache: Arabisch, als Geschäftssprache
auch Englisch verbreitet
Religion: Islam (Staatsreligion, überwiegend
wahhabitische Sunniten)
Nationaltag: 23. September (Proklamation
des Königreiches 1932)
Regierungsform: absolute Monarchie auf
religiöser Grundlage
Staatsoberhaupt und Regierungschef:
König Abdullah bin Abdulaziz
Parlament: keines, aber Beratende Versammlung
mit 150 Mitgliedern, vom König ernannt („Madjlis
ah-Shura“)
Regierungs-/ Oppositionspartei: keine im Inland
(Auslandsopposition u.a. in London)
Verwaltungsstruktur: 13 Provinzen
Währung: Saudi Rial (SAR)
Bruttoinlandsprodukt (BIP): 415,4 Mrd US-Dollar
(2009)
BIP pro Kopf: 23.269 US-Dollar (2009)
wir den hohen Anforderungen an die Detektion vor Ort gerecht
werden.“ So dokumentieren das 3D-Tracking-Radar, Heck- und
Frontkameras sowie eine Videokamera die Rotlichtverstöße, ge-
steuert über eine zentrale Intelligenz im Schaltschrank.
Mehr als 120 Kreuzungen stattet die Jenoptik-Sparte in Saudi-
Arabien mit Verkehrssicherheitsanlagen aus. Wegen des Groß-
auftrages vom Mai 2011 wurden in Monheim die Fertigungs- und
Lagerkapazitäten ausgeweitet, während in Saudi-Arabien derzeit
die Installation der neuen Rotlichtanlagen beginnt. „Mit unseren
Kollegen vom Betreiber erfassen und verarbeiten wir die Verstöße
durch die mobilen und festen Überwachungssysteme vor Ort“,
erklärt Reinhard Thomann. „Im so genannten Backoffice werten
wir die Vorfälle mit unserer Software TraffiDesk®pro aus [siehe
Beitrag zum Innovationspreis der Jenoptik, Seite 17]. Dadurch
können die Fahrzeughalter ermittelt und die Benachrichtigungen
ausgestellt werden.“ Und das sind nicht wenige pro Tag. Am 6.
September 2011 wurden an einem einzigen Tag 47.440 Vorfälle
aus dem ganzen Königreich in das „Saher“-System zur weiteren
Verarbeitung importiert. „Saher“ ist das automatische Verkehrs-
überwachungs- und -managementsystem in saudi-arabischen
Großstädten, das die Geschwindigkeiten von Fahrzeugen und de-
ren Kennzeichen erfasst. Seit Mitte August 2010 wird dazu in der
Region Jeddah, Mekka und Medina Jenoptik-Technik verwendet.
Die Entwicklung ist auf Seiteder Sicherheitssysteme.
„Besonders beliebt sind die Geräte natürlich nicht“, weiß auch
Reinhard Thomann. „Es gibt immer wieder mal Nachrichten, dass
Mitarbeiter an den Projekten zu Saher in ihren Autos attackiert
und zum Teil mit Waffen bedroht werden. Unsere Kollegen be-
traf das zum Glück bislang
kaum.“ Vor allem Jugendliche
sind beim Autofahren häufig
aggressiv, aus Frustration über
die Gebühren für Verkehrs-
verstöße, die sich zudem nach
einem Monat verdoppeln,
wenn sie nicht bezahlt werden.
Die Benachrichtigung erfolgt in
Saudi-Arabien per SMS. Dafür
müssen alle Fahrzeughalter
unter anderem ihre Handy-
nummern in einer Datenbank
registrieren lassen.
Ein Blick in die Tageszeitung
„Arab News“ verrät viel über
die Ereignisse auf saudi-arabischen Straßen. Und obwohl den
Verkehrssicherheitsanlagen zum Teil viel Misstrauen und auch
Aggressivität entgegengebracht wird, wächst die Anzahl derer,
die vom rüpelhaften Fahrverhalten anderer zunehmend frustriert
sind. Das sieht auch Reinhard Thomann so: „Inzwischen erkennen
immer mehr Menschen, wie wichtig die Disziplinierung des Stra-
ßenverkehrs ist und welche Bedeutung unsere Anlagen für ihre
Sicherheit haben.“ Auch offizielle Zahlen bestätigen diesen Trend.
Vier Monate nach der Einführung des „Saher-Systems“ waren die
Todesfälle durch Straßenverkehrsunfälle um 38 Prozent gesun-
ken, wie Statistiken vom Roten Kreuz und dem saudi-arabischen
Gesundheitsministerium belegen. Für Reinhard Thomann bleibt
die Arbeit in Saudi-Arabien spannend. Eines vermisst er jedoch
besonders im Königreich am Roten Meer: „Ab und zu wäre ein
kaltes Bier schön, auch mal ein nicht alkoholfreies.“
Quellen: Auswärtiges Amt, Stand: Februar 2010;Central Department of Statistics & Information(Saudi-Arabien, http://www.cdsi.gov.sa/english/)
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Silvia Scharlock
Small is beautiful.
Schnell, präzise und mit großer Reichweite
arbeitet der aktuell kleinste Jenoptik-Laser-
Entfernungsmesser. Er gehört zur Familie der
Jenoptik-Diodenlaser-Entfernungsmesser und ist
gleichzeitig der kleinste augensichere Entfer-
nungsmesser seiner Klasse weltweit.
Er wiegt weniger als 40 Gramm und ist so kom-
pakt, dass er hinter einer Visitenkarte versteckt
werden könnte. Und doch steckt viel Leistung
in diesem Mini. Der neue Dioden-Laser-Entfer-
nungsmesser DLEM SR aus der DLEM-Familie der
Jenoptik misst Entfernungen von mehr als 1.500
Metern bis auf den Meter genau. SR im Namen
des Gerätes steht für „short range“, also für
relativ kurze Entfernungen im Bereich der Laser-
Entfernungsmessung. Die anderen Mitglieder
der DLEM-Familie messen noch weitaus größere
Entfernungen. Eine weitere Besonderheit ist
seine Temperaturstabilität: Auch bei großen
Klein ist in. Klein sein ermöglicht kompakte Geräte, die leicht sind und universell einsetzbar.
Laser in ein Miniaturformat zu bringen und dabei gleichzeitig nichts an Leistungsparametern
einzubüßen – im Gegenteil – sie noch zu verbessern, ist eine Spezialität der Jenoptik. Nach dem
Erfolg des JenLas®D2.mini, dem kompakten Scheibenlaser, tritt nun ein weiterer miniaturisierter
Laser am Markt an: der Laser-Entfernungsmesser DLEM SR.
Wichtige Messverfahren
Phasenvergleich – Messen permoduliertem Laserstrahl. Hier wird die Phasenverschiebung des reflektierten Lichtstrahls ausge-wertet. Millimetergenau, aber in relativ langsamer Messfolge (bis ca. 50 Hertz Messrate)
Puls-Laufzeitmessung – Mes-sung der Zeit, den ein Laserpuls für den Hin- und Rückweg zum Ziel benötigt. Schnelle Messfol-gen mit Messfrequenzen bis zu mehreren hundert Kilohertz und auf große Entfernungen möglich. Daher auch ideal geeignet fürGeschwindigkeitsmessungen.
Puls-Akkumulation – ähnlich Puls-Laufzeitmessung, jedoch Zusammenfassung und Auswer-tung mehrerer Einzelmessungen mit schwachen Pulsen. Durch Digitalisierung der Signale und der Integration vieler Pulse kleiner Leistung können große Entfer-nungen gemessen werden.
LIDAR – ähnlich Puls-Laufzeit-messung; hier wird die Laufzeit und Stärke der Lichtpulse aus-gewertet. Ideal für „weiche Ziele“ wie Wolken.
Temperaturschwankungen zwischen minus 40
und plus 75 Grad Celsius liefert der Mini zuver-
lässig konstant hohe Messgenauigkeiten. Das
kann nicht jeder. Ein spezielles Messverfahren
mit Laserpulsen niedriger Energie ermöglicht
außerdem exakte Messergebnisse auch unter
eingeschränkten Sichtbedingungen, zum Beispiel
bei Nebel, Regen oder Schneefall. Der DLEM SR
ist auf die Messung verschiedenster Ziele ge-
trimmt: Neben schlecht reflektierenden Zielen
wie matten Farben und Oberflächen, Personen
oder getarnten Fahrzeugen können auch Ziele
mit hoher Reflektivität, beispielsweise Tripel-Pris-
men, mit ebenso großer Genauigkeit gemessen
werden.
Der DLEM SR ist das aktuell kleinste Familien-
mitglied der bewährten Serie von DLEM-Dioden-
laser-Entfernungsmessern unterschiedlicher
Leistung für ein breites Anwendungsspektrum.
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Small is beautiful.
Erstmals präsentierte die Jenoptik-Sparte Verteidigung & Zivile
Systeme diesen Laser-Entfernungsmesser im September 2011 auf
der Londoner Messe „Defense & Security Equipment internatio-
nal“ (DSEi), einem der wichtigsten Branchentreffen für Sicher-
heits- und Verteidigungsausrüstung weltweit. Und für diesen
Markt ist der Mini auch gemacht. Seine kompakte Bauweise und
die hervorragenden Messeigenschaften prädestinieren ihn für die
Integration in mobile oder handgehaltene optronische Systeme,
insbesondere Aufklärungstechnik und Feuerleitsysteme. Bei die-
sen Anwendungen spielen Augensicherheit und „Unsichtbarkeit“
des Lasers eine große Rolle.
Laser-Distanzmessung für alle Lebensbereiche.
Der augensicher arbeitende DLEM SR misst mit der unsichtbaren
infraroten Wellenlänge von 1.550 Nanometern, einer so genann-
ten militärischen Wellenlänge, die nicht nur für das menschliche
Auge, sondern auch für viele konventionelle Nachtsichtgeräte
unsichtbar ist. Augensicher, also für das menschliche Auge nicht
schädlich, arbeiten alle Jenoptik-Produkte entsprechend den La-
serschutzklassen 1, 1M oder 2. „Für unsere Entwickler ist die auch
mit der Augensicherheit verbundene relativ geringe Pulsleistung
der Geräte eine Herausforderung – besonders bei hochleistungs-
fähigen Geräten mit kilometerweiten Reichweiten“, erläutert
Achim Zimmermann, Marketingverantwortlicher des Kompetenz-
feldes Optische Sensor-Systeme. „Aber sie ist entscheidend für
den praktischen Einsatz der Geräte, deren Messstrahl das unge-
schützte Auge nicht gefährden darf.“
Für viele Lebensbereiche kann eine exakte Abstandsmessung
wichtig sein – wobei vom Zollstock über Ultraschall und Radar die
unterschiedlichsten Messmethoden zum Einsatz kommen können.
Überaus praktisch ist die berührungslose Messung per Licht: Sie
funktioniert schnell und präzise auch über große Distanzen und
ist dabei völlig verschleißfrei – sei es als Einparkhilfe, zur Positions-
bestimmung, für die industrielle Automatisierungstechnik und
Prozesssteuerung, die meteorologische Wolkenhöhenmessung
oder Schneehöhenmessung. Den dabei verwendeten verschie-
denen optischen Laser-Messverfahren (siehe Kasten) liegt ein
gemeinsames Messprinzip zu Grunde: Laserlicht wird in Richtung
eines Zieles ausgesendet und das vom Ziel reflektierte Licht wird
detektiert und analysiert.
„Die Leistungsfähigkeit und Stärken unserer Geräte wie Kompakt-
heit, Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit auch unter schwierigen
Messbedingungen überzeugten in den vergangenen Jahren
sowohl im zivilen wie militärischen Bereich mehrere bedeutende
deutsche Systemhäuser“, betont Achim Zimmermann nicht ganz
ohne Stolz. „Nicht viele Unternehmen beherrschen die geschickte
Kombination von Lasertechnik, Optik, Detektoren und Signalaus-
wertung so gut wie Jenoptik. Daher setzen sie heute bei ihren
Systemlösungen auf Technologien und Produkte von Jenoptik.“
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Das Laser-Distanzmessgerät PD 5ist das jüngste Produkt der Zusammenarbeitvon Jenoptik und Hilti.
Erfolgreiche Partnerschaft.
Beispielsweise die in Schaan im Fürstentum Liechtenstein behei-
matete HILTI AG: Bereits vor acht Jahren, im Jahr 2003, stellten
Jenoptik und Hilti ihre Entwicklungs- und Produktionspartner-
schaft auf neue Füße und gründeten das Gemeinschaftsunter-
nehmen HILLOS GmbH mit einer jeweiligen Beteiligung von 50
Prozent. Hillos produziert seitdem Produkte für Bau- und baunahe
Anwendungen in hohen Serienstückzahlen exklusiv für Hilti,
unterstützt die Produktüberleitung und stellt die dafür
notwendigen Sonderbetriebsmittel her. Jenoptik stellt
nicht nur das Know-how in der Fertigungstechnologie
zur Verfügung. Die Entwicklung neuer Lasertechnik-An-
wendungen wird im Rahmen einer Entwicklungs-Partnerschaft
zwischen Hilti und Jenoptik kontinuierlich vorangetrieben
Im Oktober 2011 wurde das jüngste Produkt der Zusammenarbeit
und damit bereits die vierte Generation der Laser-Distanzmess-
geräte für das Bauhandwerk am Markt eingeführt – das Laser-
Distanzmessgerät PD 5. Im neuen kompakten, ergonomischen
Design, durch das es in jede Tasche passt, überzeugte es die
Kunden.
Jahrzehntelange Kompetenz.
Seit mehr als 30 Jahren sind die Jenaer auf dem Gebiet der Laser-
Entfernungsmessung tätig. Bereits von 1978 bis 1989 produzierte
das ehemalige Zeiss-Kombinat auf Basis einer russischen Technolo-
gie rund 6.000 Laser-Entfernungsmesser mit Neodym:Glas-Lasern
mit Reichweiten von sechs Kilometern für das Feuerleitsystem
eines Panzers, der in den damaligen so genannten Ostblockstaa-
ten im Einsatz war. „In den ersten Jahren nach der Wende began-
Das Laser-Distanzmessgerät LDM302 eignet sichbesonders für schnelle Messungen, zum Beispielim Bereich Verkehrssicherheit.
www.jenoptik.com/de_30103_laser_rangefinder
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aufgaben wie Abstands-Überwachung, Kran- und Fahrzeug-
positionierung, Prozessautomation oder Füllstandsmessung. Die
Laser-Distanzmessgeräte der LDM-Familie werden heute über
Systemhändler erfolgreich weltweit vertrieben.
Weltweite Resonanz.
Ab 2004/2005 erschließt sich Jenoptik mit ihrer Laser-Distanz-
messtechnik die Märkte Sicherheit und Verteidigung mit den
Erbium:Glas-Lasern der ELEM-Reihe und den Markt der Meteo-
rologie- und Umweltmesstechnik mit den Schneehöhen- und
Wolkenhöhen-Messgeräten der SHM- und CHM-Serien. In den
Jahren 2007/2008 folgt die neue Diodenlaser-Entfernungsmes-
sungs-Typenreihe DLEM, die vorrangig im militärischen Bereich
Einsatz findet. Mit der Präsentation des weltweit kleinsten und
leichtesten Laser-Entfernungsmessers mit 1.550 Nanometer Wel-
lenlänge, dem DLEM SR, setzt Jenoptik 2011 das jüngste Highlight
und stößt auf der Londoner Messe auf weltweite Resonanz. Und
es geht weiter: Mit dem neuen Laser-Distanzsensor LDS30 stellt
Jenoptik auf der SPS/IPC/DRIVES in Nürnberg, einer führenden
Fachmesse für Automatisierungs- und Steuerungstechnik, einen
weiteren besonders schnellen „Mini“ vor. Small ist eben beautiful.
nen wir Jenoptiker mit der Suche nach zivilen Anwendungen für
die Laser-Entfernungsmessung“, erinnert sich Jörg Apitz, ehema-
liger Technischer Leiter des Geschäftsfeldes Sensor-Systeme und
nun zwar im Ruhestand, aber noch immer beratend aktiv. „Bereits
1990/91 brachten wir das handhaltbare, augensichere Laser-Ent-
fernungsmessgerät LEM 300W für Ingenieur-Vermessungsauf-
gaben auf den Markt.“
1993 folgte das erste Laser-Geschwindigkeitsmessgerät LAVEG,
das die Verkehrsüberwachung in Deutschland revolutionierte und
mit dem Jenoptik bis zum Jahr 2000 Marktführer war. Bei dieser
Geräteserie machte man sich zu Nutze, dass sich durch schnelle
Entfernungsmessung auch Geschwindigkeiten optisch bestimmen
lassen. Durch eine zusätzliche Software konnte das LAVEG ab
Mitte der 1990er Jahre auch als modernes Trainingshilfsmittel im
Sport eingesetzt werden. „Als Erste nutzte Weltmeisterin und
Olympiasiegerin Heike Drechsler aus Jena damals das LAVEG
Sport für ihre Weitsprung-Anlaufoptimierung“, weiß Jörg Apitz
zu berichten. Durch die Ergänzung mit Video-Kameratechnik
entstand 1998 das VideoPatrol, mit welchem die Mess-Situation
nun dokumentiert werden konnte. Ab dem Jahr 2004 fertigten
die Jenoptiker in Jena im Auftrag der ROBOT Foto und Electronic
GmbH das Geschwindigkeits-Messgerät TraffiPatrol. Das Düssel-
dorfer Unternehmen (heute in Monheim) gehört seit 1999 zum
Konzern und stellt heute die Sparte Verkehrssicherheit dar.
Als Jenoptik 1998 das nur Zollstock große und handgehaltene
Laser-Distanzmessgerät LEM30 auf den Markt brachte, war auch
der Grundstein für die künftige Kooperation mit Hilti gelegt. Auf
Basis der fortan gemeinsam entwickelten Laser-Distanzmess-
technik entstehen bei Jenoptik die Laser-Distanzmessgeräte der
LDM41/42/43- und LDM301/302-Familien für industrielle Mess-
Die Erbium:Glas-Laser-Entfernungsmesser derELEM-Serie finden wegen ihrer großen Reich-weiten besonders in militärischen Aufklärungs-und Feuerleitsystemen Einsatz
Vor allem für industrielle Messungen wirddas LDS30 eingesetzt, beispielsweise in derAutomatisierungstechnik, Kransteuerungund Füllstandsmessung.
Auch für Klimaforschung undUmweltmesstechnik werdenLaser-Distanzmessgeräte vonJenoptik wie das Wolkenhöhen-messgerät CHM 15k genutzt.
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Frank Stella –nicht in New York, nicht in London,sondern in einem Straßenbahndepotin Jena ...
der Hausherr des alten Straßenbahndepots und Chef der Jenaer
Nahverkehrsgesellschaft Bernd Graduschewski die Versammelten
und freute sich, dass wohl sein Depot selten so gut besucht war
wie an diesem Abend. Klaus Dicke, Rektor der Jenaer Friedrich-
Schiller-Universität, griff den entspannten Ton auf und würdigte
sehr persönlich und kurzweilig Frank Stella und sein aktuelles
Werk, erinnerte aber auch an die beiden vorherigen großen Aus-
stellungen des amerikanischen Künstlers in der Stadt und daran,
dass moderne Kunst in Jena Tradition habe.
Lothar Späth, bis 2003 Jenoptik-Chef und Mitinitiator der Jenaer
Stella-Ausstellungen, beendete den Reigen der unterhaltsamen
Reden des Abends mit herzlichen Worten an den Freund Stella.
... so huldigten die „Tagesthemen“ der weltweit größten Ausstellung aktueller
Werke des amerikanischen Künstlers Frank Stella. Die nunmehr dritte
Jenaer Exposition Frank Stellas, der zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern
zählt, wurde unter anderem mit Unterstützung der Jenoptik initiiert.
Nirgends auf der Welt waren mehr seiner neuen Arbeiten ver-
sammelt als in der Werkschau, die von Oktober bis Anfang
Dezember 2011 in Jena gezeigt wurde. Darauf legte Frank Stella
Wert. Und wer nur seine großen, schweren und eher düster wir-
kenden Skulpturen auf dem Ernst-Abbe-Platz im Zentrum Jenas
kennt, ist überrascht: Frank Stellas Bilder und Skulpturen im alten
Straßenbahndepot erstaunten die Besucher durch ihre Helligkeit
und Farbigkeit. Trotz ihrer Größe und kraftvollen Ausstrahlung
wirkten sie filigran, leicht und beschwingt.
Diese Stimmung übertrug sich auf die Gäste, die sich an einem
Freitag Mitte Oktober 2011 zahlreich zur Eröffnung der Ausstel-
lung zusammengefunden hatten. Völlig unprätentiös begrüßte
Silvia Scharlock
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Frank Stella –nicht in New York, nicht in London,sondern in einem Straßenbahndepotin Jena ...
Als langjähriger Förderer erinnerte er sich gern an gemeinsame
Stunden in Stellas New Yorker Atelier, doch auch an die durch-
aus kontrovers diskutierten „Schrott-Skulpturen“, die seit 15 Jah-
ren den Uni-Campus prägen, und die Kämpfe, die er 1996 bei-
spielsweise mit der Jenaer Studentenschaft deswegen ausge-
fochten hat. Für ihn war die Entscheidung in diesem Moment
richtig, Frank Stellas Skulpturen nach Jena zu holen. Hat doch
die Hudson-River-Valley-Serie den Umbruch und Aufbruch in der
Nachwende-Zeit symbolhaft widergespiegelt. Überhaupt sei es
doch ganz einfach, legt Späth dem Publikum ans Herz: „Kunst ist
Kunst, weil sie Kunst ist. Alles andere ist alles andere.“ Und man
müsse sich auf die Kunst einlassen, immer wieder neue Sichtwei-
sen ausprobieren.
Kunst im „Depot“.
Nun, anlässlich des 75. Geburtstages des in Massachusetts
geborenen Frank Stella, hat die thüringische Stadt den Künstler
erneut eingeladen, sich in „seiner künstlerischen Heimat“ mit
Werken zu präsentieren. Mit dieser bereits dritten Jenaer Aus-
stellung wollte Stella zeigen, woran er aktuell arbeitet, wie sich
sein Schaffen in den letzten zehn Jahren verändert hat. Und so
zeigte die Exposition unter dem Titel „Aktuelle Werke“ rund 35
von Stella handverlesene Bilder und Skulpturen aus den letzten
zehn Schaffensjahren des Künstlers, von denen einige das erste
Mal überhaupt öffentlich ausgestellt wurden. Die teils monu-
mentalen Objekte kamen aus Stockholm und aus Tuttlingen, wo
zuvor eine Ausstellung Stellas gezeigt wurde. Oder sie wurden
direkt in Stellas New Yorker Atelier verpackt und nach Europa
verschifft.
Die Räumlichkeiten im alten Straßenbahndepot waren für Stella
perfekt, erinnerten ihn mit ihrem ganz eigenen Charme an sein
Atelier in New York. „Nur nicht renovieren“, war sein Kommentar
bei der ersten Besichtigung des Ausstellungsortes; er schwärmte
von dem wunderbaren Licht, das durch die Fenster im Dach fällt.
Trotz ihrer Größe haben die zum Teil metergroßen Werke hier,
wo früher Straßenbahnen parkten und heute historische Bahnen
gepflegt werden, genügend Platz sich zu entfalten. Skulpturen
aus Edelstahl, Aluminium, Plastik und Holz ragen futuristisch und
„Du siehst, was Du siehst“, betont Frank Stella. Er ver-weigert dem Betrachter eine Interpretation seiner Werke.Jeder solle diese für sich selbst entdecken.
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kraftvoll und trotzdem fast schwebend in den Raum, reizen den
einen oder anderen Ausstellungsbesucher verstohlen daran zu
klopfen, um die Stabilität zu prüfen. Und da ist sie wieder, die
beschwingte Stimmung des Abends. Die Atmosphäre in der gut
gefüllten Halle ist entspannt. Mit brauner Kordhose, kariertem
Hemd, grünem wollenen Jacket und Weste wandert Frank Stella
unauffällig, fast bescheiden und doch stolz durch seine Ausstel-
lung, so als wäre er hier zu Hause. Ganz aufmerksam verfolgt er
das Interesse der Gäste, kommt ungezwungen mit ihnen ins Ge-
spräch. Ist wieder ganz Künstler. Und sofort spürt man die Ener-
gie, die von ihm ausgeht. Es kommt dem Besucher in den Sinn,
was Lothar Späth über ihn sagte: „Man muss Frank Stella mögen.
Er ist ein so wertvolles Original, ein inspirierender Gesprächspart-
ner, ein scharfer Denker, ein liebenswerter Freund.“
Kunst als Mittel zum Dialog.
Dass diese Exposition überhaupt zustande kam, ist dem Enga-
gement der Jenaer Universität, insbesondere durch Prof. Martin
Fischer, der Galeristin aus Tuttlingen und ehemaligen Leiterin der
Jenoptik-Galerie Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck sowie der
Unterstützung zahlreicher Sponsoren zu verdanken, zu denen
auch dieses Mal wieder die Jenoptik zählte. „Kunst im öffent-
lichen Raum ist ein Mittel zum Dialog“, erläutert Jenoptik-Chef
Michael Mertin das Jenoptik-Engagement. Habe er sich anfangs,
als er 2006 nach Thüringen kam, noch von den Stella-Skulpturen
Fünf Skulpturen des amerikanischen Künstlers Frank Stella prägen seit 1996 den Ernst-Abbe-Platz im Zentrum Jenas. Stella bedankte sich mit dieser Ausstellung für seine Ernennung zum Ehrendoktor der Friedrich-Schiller-Universität Jena im gleichen Jahr. Eine Plastik schenkte er der Jenaer Universität. Drei weitere sind im Besitz der Jenoptik.
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auf dem Uni-Campus provoziert gefüllt, so habe sich das im Lau-
fe der Zeit geändert, bekannte er. „Jetzt bin ich überzeugt, Kunst
muss provozieren“, gesteht er heute ein. Er selbst sehe in den
Skulpturen heute immer wieder neue Aspekte. Kunst rege zum
Querdenken an und dies verlange er auch von seinen Mitarbei-
tern. „Wir müssen täglich alles überdenken und neue Schlussfol-
gerungen ziehen.“
Den Menschen neu sehen lehren.
Seine persönlichen Beziehungen zur Stadt Jena spielten für Frank
Stella eine entscheidende Rolle, hier bereits zum dritten Mal auszu-
stellen. Freundschaftlich verbunden war Stella unter anderem dem
2009 verstorbenen Franz-Joachim Verspohl. Der Jenaer Kunsthis-
toriker war es, der vorgeschlagen hatte, Frank Stella als zweitem
Künstler des 20. Jahrhunderts – nach Auguste Rodin im Jahr
1905 – die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität zu
verleihen. Beide Künstler hätten die Menschen neu sehen gelehrt
und die Autonomie der Kunst konsequent gelebt. Verspohl war es
auch, der Lothar Späth 1996 mit ins Boot holte, um anlässlich der
Feierlichkeiten zur Verleihung der Doktorwürde eine kleine Aus-
stellung zu organisieren. Stella bedankte sich daraufhin noch im
gleichen Jahr mit seiner Ausstellung „Hudson River Valley Series“,
die auf dem Ernst-Abbe-Platz im Jenaer Zentrum ihren dauerhaften
Platz fand. Nun, 15 Jahre später, widmete Frank Stella dem Kunst-
historiker Verspohl seine diesjährige Ausstellung. Er habe noch nie ein so sinnvolles Geschenk bekommen, freute sich Frank Stella, als Jenoptik-Chef Michael Mertin ihm ein Laser-Distanzmessgerät der Jenoptik überreichte.
Künstlerische Heimat in Jena gefunden.
Wehrte Frank Stella zu Beginn der Vernissage alle Autogramm-
wünsche ab, stand nicht für Fotos mit Gästen bereit, konnte am
Ende des gelungenen Abends der eine oder andere Besucher
dennoch einen signierten Katalog glücklich nach Hause tragen.
Nicht aus dem Guggenheim Museum oder dem MoMA in New
York. Nicht aus der Tate Galerie in London. Sondern aus dem
Straßenbahndepot in Jena. Hier ist Frank Stella, der zu den Großen
der amerikanischen Nachkriegskunst gehört und der für seine
Verdienste 2009 mit der höchsten Auszeichnung für einen
Künstler in den USA, der National Medal of Arts, geehrt wurde,
seit 15 Jahren allgegenwärtig. Und in Jena ist er eben auch ein
bisschen wie zu Hause.
30
Sternstunden in der Lichtstadt.Zur 4. Langen Nacht der Wissenschaften in Jena begrüßte Jen-
optik am 25. November 2011 wieder viele interessierte Besucher
aus Jena und Umgebung in der Firmenzentrale. Von 18 Uhr bis
Mitternacht kamen über 3.400 Besucher ins Jenaer Ernst-Abbe-
Hochhaus im Stadtzentrum.
In der Galerie, auf der Dachterrasse und in der Carl-Zeiß-Straße
davor präsentierten fast 40 Mitarbeiter aus allen Bereichen der
Jenoptik eine Vielzahl an Produkten. Highlight und weithin sicht-
bar waren die grünen Laserstrahlen, die von der Dachterrasse in
Jenas Nachthimmel strahlten.
Besonders viel Andrang gab es den ganzen Abend lang vor der
Wärmebildkamera VarioCAM® high resolution, denn von dort
konnten die Besucher ein eigenes Thermografiebild mit nach Hau-
se nehmen. Ungefähr eintausend Bilder druckten die Mitarbeiter
bis Mitternacht aus.
Durch ein Nachtsichtgerät aus der Serie VarioVIEW® konnten
die Besucher einen ganz anderen Blick auf die Stadt werfen. Die
Zuschauer freuten sich über zufällig entdeckte nächtliche Spazier-
gänger am Jenaer Berg „Landgrafen“ und waren besonders von
der Reichweite und Deutlichkeit der Nachtbilder beeindruckt.
Großes Interesse hatten die Besucher ebenso an der Lasertechnik
von Jenoptik, die auch für die Lasershow im und am Jenoptik-
Hochhaus genutzt wurde. Viel Besucherandrang gab es im Foyer,
in dem die Sparten Industrielle Messtechnik, Optische Systeme
und Verteidigung & Zivile Systeme ihre Produkte vorführten,
darunter die transparente Kunststoff-Schutzscheibe, 3D-Bilder,
LED-Beleuchtung und Miniaturwelten am Mikroskop. Vor dem
Jenoptik-Hochhaus konnten Neugierige mit der Laserpistole Traffi-
Patrol XR die Geschwindigkeiten vorbeifahrender Autos messen.
Auch die Cocktails, die Jenoptik-Mitarbeiter im Foyer für einen
guten Zweck mixten, waren stark nachgefragt, besonders der
alkoholhaltige „Laser Light“. Insgesamt wurden rund 1.500 Euro
eingenommen, die Jenoptik dem Verein „Ein Dach für Alle e.V.“
spendet.
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Sternstunden in der Lichtstadt.
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