maya - gottkönige im regenwald - ullmannmedien...die vulkanischen böden des hochlandes sind durch...
Post on 08-Feb-2021
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Herausgegeben von Nikolai Grubeunter Mitarbeit von Eva Eggebrecht und Matthias Seidel
GOTTKÖNIGE IM REGENWALD
MAYA
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N0 100 km
Quintana
Roo
Campeche
M E X I K O
Corozal
Orange Walk
BelizeDistrict
Distr ict
SouthernLagoonBELIZE
StannCreek
CayoDistr.Petén
GUATEMALA
Chiapas
Huehuetenango
Quiché
AltaVerapáz
ToledoDistr ict
HONDURAS
EL SALVADOR
BajaVerapaz
Tabasco
Yucatán
District
District
Izabal
NICARAGUA
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G O L F V O N
H O N D U R A S
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Laguna deTérminos
PresaNetzahualcóyotl
LagunaRosario
Lagode Yojoa
Aguán
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Archäologische Stätten der Mayakultur
Staatsgrenze
Mexikanische Bundesstaatengrenze
Fernverkehrsstraße
Korallen
Sumpf
Tizimín
Valladolid
Cancún
CIUDAD DEGUATEMALA
Ciudad del
Tuxtla
Carmen
Campeche
Merida
Progreso
Motul
BelizeCity
Chetumal
CozumelTicul Mani
Chochola
Hecelchakan
Champotón
Señor
Orange Walk
FranciscoEscárcega
Balancán
Emiliano Zapata
Tenosiquede Pino Suárez
OcosingoChiapade Corzo
San Cristóbalde Las Casas
Zinacantán Lacanja
Huehuetenango
CortésPuerto
Sta. LuciaCotzumalguapa
AntiguaGuatemala
Cobán
NahaFlores
Belmopan
Quezaltenango
Escuintla
SanVicente
Santiago Atitlán
Escuintla
VillaFlores
Yajalón
Benito Juárez
Macuspana
Quimistán
Macuelizo
Santa Rosade Copán
Zacapa
Salamá
Chiquimula
Cuilapa
Amatitlán
Sonsonate
Santa Tecla
Zacatecoluca
El Triunfo
Choluteca
Acajutla
PuertoQuetzal
Puerto Madero
Ángel Albino Corzo
CarranzaVenustiano
Comitánde Domínguez
PuertoBarrios
Choloma
La CeibaTela
Dangriga(Stann Creek)
San Mateo Ixtatán
Río Chancala
Reforma Agraria
Villa deGuadalupe
Seyba Playa
Maxcanu
Dzilam Gonzáles
Chichimila
Jutiapa
Poptún
San Pedro
Felipe CarrilloPuertoChunhuhub
Villa El Triunfo
Frontera
Teapa
Huixtla
Metapán
Florida
Usulután
Chalatenango
El Estor
Morocoy
Champerico
Tegucigualpa
San Miguel
Villahermosa
Santa Ana
SanSalvador
Mejicanos
Gutierrez
Tapachula
Pijijiapan
La Unión
Tonalá
Ocozocoautla
Cintalapa
Tecpatán
Cárdenas
ParaísoSanchezMagallanes
San Pedro Sula
Santa Rita
El Progreso
Siguatepegue
Comayagua
San Lorenzo
Juticalpa
Danlí
Ocotal
Estelí
Somoto
Olanchito
San Antoniode Cortés
Yuscarán El Paraíso
Nacacome
La Esperanza
Yoro
Santa Ana
Marcala
Malpaso
Punta Morro
Balankanche-Höhlen
BancoChinchorro
Lighthouse
Isla de Utila
TurneffeIslands
Caye CaulkerCaye Chapel
Long Caye
BlackbirdCaye
Northern Caye
Half Moon Caye
AmbergrisCaye
GloversReef
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Isla deCozumel
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Punta Nimun
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PuntaCelarain
Punta Pájaros
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3976 m
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Volcán Atitlán 3596 m
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2532 m
Volcán de Tacana4092 m
Volcán deTajumulco 4220 m
Ilopango 1950 m
V. de Santa Ana
Selva
2386 m
Isla de Roatán
Agua Azul-Kaskaden
Santa RitaCerros
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Isla Cerritos
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Santa RosaXtampak
El Meco
Hochob
Palenque
YaxchilanTonina
Comalcalco
TortugueroPomona
Bonampak
Altar deSacrificios
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La Libertad
PiedrasNegras
La Pasadita
La Mar
El Cayo
El Rey
Chinkultic
Tikal
UaxactunNakum
Xultun
Seibal
Cancuen
Aguateca
La Florida
El Perú
Motul deSan Jose
El Zotz
YaxhaNaranjo
Topoxte
Ucanal
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Machaquila
Copan
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Mixco Viejo
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ZacualpaRío Amarillo
Cihuatan
CerenSan Andres
Tazumal
La Democracia
BilbaoEl Baul
Kaminaljuyu
Los Higos
Travesia
Chalachuapa
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„Wer wird der Prophet sein, wer wird der Priester sein, der die Sprache derHieroglyphen deuten wird?“ – mit dieser Frage endet das Chilam-Balam-Buch vonChumayel, geschrieben von einem Maya zur Zeit der spanischen Kolonialherrschaft,einem Maya, der offensichtlich nicht mehr die geheimnisvollen Schriftzeichen seinerVorväter lesen konnte. Niemand wusste mehr von den großen Städten, keiner kanntemehr die Namen der alten Könige, verboten war der Glaube an die alten Götter, zer-schmettert lagen ihre tönernen Abbilder auf dem Boden. Selten war das Klischeevon der versunkenen Kultur so zutreffend wie für die der Maya. Als der Forschungs-reisende John Lloyd Stephens 1840 im dampfenden Urwald die überwucherten Monu-mente der Stadt Copan fand, bemühte er ebenfalls die Metapher des Versunkenseins:„Die Stadt lag vor uns wie eine zerborstene Barke inmitten des Ozeans, die Mastenzerbrochen, der Name ausgelöscht, die Besatzung umgekommen. Niemand war ge-blieben, der erzählen konnte, wem das Schiff gehört hatte, wie lange es unterwegsgewesen war, und was schließlich seinen Untergang herbeiführte. Ein einziges Rät-sel, ein dunkles, undurchdringliches Rätsel …“ (Abb. V).
Es waren weder Priester noch Propheten, die die Hieroglyphenzeichen gedeutethaben, sondern Wissenschaftler, Reisende und Abenteurer. Zu Fuß und mit dem Busch-messer bewaffnet durch den Dschungel marschierend, haben sie immer neue Städteim grünen Ozean der tropischen Vegetation entdeckt (Abb. II). Am Schreibtisch zwi-schen Bücherstapeln und Computerausdrucken sind sie der Astronomie dieses Volkesauf die Spur gekommen. Unter der sengenden Sonne knien sie auf dem freigelegtenFußboden eines Hauses und zeichnen Millimeter für Millimeter die Spuren eines zer-drückten Kieferknochens nach, der einem vor 3000 Jahren beigesetzten Maya gehörte.Mosaiksteine, die erst zusammengenommen ein Bild ergeben. Aber endlich wissen wirvon der Besatzung, kennen den Namen des Schiffes und sogar des Kapitäns, der essteuerte. Hundert Jahre nach der rhetorischen Frage im Chilam-Balam-Buch vonChumayel sind Wissenschaftler nun auch dabei, die Hieroglyphen zu enträtseln.
Ein neues Bild der Maya
In kaum einem anderen Bereich der Altertumswissenschaften haben sich Kennt-nisse und Ideen so stark und so vollständig verändert wie in der Maya-Forschung.Das Wort von einem Paradigmenwechsel ist hier in jeder Hinsicht angebracht.Glaubte man vor einigen Jahrzehnten noch, die Maya seien friedliche Maisbauerngewesen, die von Priestern zur Beobachtung der Sterne und Verehrung der Zeitangehalten wurden, so hat sich herausgestellt, dass die Maya von Königen und Fürs-ten regiert wurden, die genauso machtversessen und eitel waren wie Potentaten
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PROLOGNikolai Grube
überall sonst auf der Welt. Liest man noch in vielen Büchern, die Maya hätten ein-fache Brandrodung betrieben und ausschließlich Mais angebaut, so zeigt sich jetzt,dass sie schon seit der Präklassik intensive Formen der Landwirtschaft entwickelthatten und Hochbeete und Kanäle in Sumpfgebieten anlegten, intensiven Gartenbaubetrieben und komplexe Bewässerungssysteme planten. Unbekannt waren bis vor weni-gen Jahren die großen präklassischen Städte in Nordguatemala. Hier haben neueAusgrabungen den Beginn städtischer Zivilisation im Tiefland um ein halbes Jahr-tausend weiter zurückdatiert. Und erst seit zwei, drei Jahren wissen wir sicher, inwelcher Sprache die Schreiber der Maya ihre Botschaften verfassten. Die Entdeckun-gen halten an. Wo immer Archäologen den Spaten ansetzen, ist mit Überraschun-gen zu rechnen. Wer ahnte vor 1997, dass unter dem Schutt der Akropolis von EkBalam eine geradezu sensationell unbeschädigt erhaltene Stuckfassade verborgen
II Alfred Percival Maudslay in Chichen Itza. Glasplattenfotografie von H. N. Sweet, 1889Der britische Naturwissenschaftler Alfred Percival Mauds-lay (1850–1931) war ein Pionier der Maya-Forschung. ImAlter von 30 Jahren hatte er von den Ruinen von Copanund Quirigua gehört und beschlossen, diese Orte zu be-sichtigen. Aus einem kurzen Aufenthalt wurde eine lebens-lange Passion. Maudslay besuchte und erforschte auf lan-gen Reisen die Städte Palenque, Copan, Quirigua, ChichenItza, Tikal und Yaxchilan.
I Geomorphologische Karte des Maya-GebietesDie Region Mesoamerikas, die von der Maya-Kultur ge-prägt ist, umfasst ein Gebiet von etwa 500 000 km2 undverteilt sich auf fünf moderne Staaten.
Vorhergehende Doppelseite:Adlige mit heiligen Bündeln und Räuchertaschen.Palenque, Chiapas, Mexiko, Bank von Tempel XIX,Westseite; Kalkstein; Spätklassik, 736 n. Chr.
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Die vulkanischen Böden des Hochlandes sind durch gewaltige Auswürfe vonBimsstein und Asche im Tertiär und im Pleistozän entstanden. So hat sich eine meh-rere hundert Meter dicke Ablagerung gebildet, die von einer dünnen Schicht frucht-baren Bodens bedeckt ist. Regen und Erosion haben in Jahrtausenden daraus einestark zerklüftete Landschaft mit tiefen Erosionsrinnen zwischen den Bergrücken ge-formt, es gibt aber auch recht breite Täler mit fruchtbaren Böden (Abb. 7).
Im Übergang vom Hochland zum Tiefland liegt eine Zone tertiären und kreide-zeitlichen Kalksteins, der im feuchteren Gebiet am Rande des Tieflandes phantasti-sche Erosionsformen angenommen hat. Bedingt durch extreme Niederschlagsmengen– im Jahresschnitt liegen sie bei über 4000 Millimetern – und eine besonders langeRegenzeit, hat sich in dieser Zone ein tropischer Bergwald ausbilden können, dessenmarkantestes Merkmal nasstriefende Baumfarne, Moose und Flechten sind. Hier istdie Heimat des Quetzalvogels (Pharomachrus mocino), den die Maya wegen seiner biszu 40 Zentimeter langen grüngoldenen Schwanzfedern hoch schätzten und der heuteals Nationalvogel im Wappen Guatemalas erscheint (Abb. 23).
Das Tiefland
Der Bergregenwald der Verapáz-Region geht im Norden allmählich in das erd-geschichtlich junge Tiefland über, die Kernregion der klassischen Maya-Kultur(Abb. 4). Zum südlichen Tiefland zählen die Selva-Lacandona-Region von Chiapas,der mexikanische Bundesstaat Tabasco und der Süden der Bundesstaaten Campecheund Quintana Roo, die Departaments Peten und Izabal im Norden und Osten Guate-malas, der Nordwesten von Honduras und ganz Belize; das nördliche Tiefland dage-gen ist die eigentliche Halbinsel Yukatan, also der nördliche Bereich der Bundes-staaten Campeche und Quintana Roo sowie der Bundesstaat Yucatán. Das Tiefland,das insgesamt eine Fläche von 250 000 Quadratkilometern einnimmt, ist eine fastebene und durchkarstete Sedimentkalkplatte. Nur wenige Höhenzüge unterbre-chen das hügelig flache Land, allein das noch weitgehend unerforschte Granit- undQuarzmassiv der Maya Mountains im Süden erreicht mit dem Victoria Peak inBelize eine Höhe von 1023 Metern.
Die Tatsache, dass weite Teile des Tieflandes ursprünglich von dichtem Urwaldbewachsen waren, täuscht über die schlechte Qualität der Böden hinweg. Die Boden-krume ist extrem dünn und nimmt ab, je weiter man in den Norden der HalbinselYukatan kommt, wo sie gelegentlich weniger als 50 Zentimeter dick ist. Darüber hin-aus sind die Böden des Tieflandes nährstoffarm; obgleich unablässig Blätter fallen undder Boden von organischem Material bedeckt ist, nimmt die Krume nicht zu, denn dasorganische Material zerfällt und die Nährstoffe werden sofort wieder verbraucht. Imnördlichen Teil des Tieflandes gibt es allerdings Senken, in die fruchtbarer Boden
7 Luftaufnahme des Vulkans Santa Ana, El Salvador Mit seinen 2381 m ist der Vulkan Santa Ana zwar derhöchste Vulkan des Landes, doch ist er seit 1880 nichtmehr ausgebrochen. Durch gewaltige Explosionen habensich vier konzentrische Krater gebildet. Der jüngste Kra-ter hat im Inneren einen See, aus dem Schwefelwolken
aufsteigen. Der dahinter liegende Vulkan Izalco dagegenist zwar niedriger, aber nach wie vor aktiv; er ist erst 1770entstanden und stößt seitdem Asche, Lava und heiße Gaseaus. Sein letzter großer Ausbruch ereignete sich im Jahr1966.
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Die Annalen von Oxkutzcab sind ein kurzes, in lateinischerSchrift, aber in yukatekischer Maya-Sprache verfasstes Doku-ment aus dem Jahr 1685. Der Stil dieses einzigartigen Textesspricht dafür, dass es sich um die zweite Generation einer Abschriftaus einem ursprünglich in Hieroglyphenschrift geschriebenenText handelt. Die Annalen berichten über wichtige Ereignisseim Zusammenhang mit der spanischen Invasion der HalbinselYukatan. Die Daten der geschichtlichen Ereignisse sind sowohlim christlich-julianischen wie auch im Maya-Kalender festge-halten:
Textpassage entnommen aus den Annalen vonOxkutzcab, Tozzer Library, Harvard University
(Übersetzung aus dem yukatekischen Maya vonNikolai Grube)
„... Im Jahr 1542, 1 Pop fiel auf 13 K’an, gründetendie Spanier eine Siedlung in Tiho [dem heutigen Mé-rida]. Dort siedelten sie, und zum ersten Mal began-nen die Leute von Mani und deren Provinz Tribut zuzahlen ...
... Im Jahr 1543, 1 Pop fiel auf 1 Muluk, wurdendie Leute von Dzidzantun von einer Armee von Spaniern umgebracht, deren Kapitän Alonso Lópezwar...“
Angaben dieser Art in Quellen aus der Kolonial-zeit waren es, die den ersten Forschern das Verständ-nis des Maya-Kalenders ermöglichten. Offensichtlichwar der Autor der Annalen nicht daran interessiert,Tag und Monat der Ereignisse präzise aufzuzeichnen,ihm ging es allein um die Jahreszahlen. Er nennt
zuerst die Jahre im damals gebräuchlichen juliani-schen Kalender und fährt dann fort, die Jahre imMaya-Kalender zu benennen. Dabei verweist er inbeiden Fällen auf den Tag 1 Pop, den ersten Tag im365-tägigen Jahr, das die Maya Haab nannten. DieZahl 1 bedeutet, dass es sich um den ersten Tag desMonats handelte (jeder Monat hatte 20 Tage, bis aufden 19. Monat, der nur fünf Tage lang war). Pop istder Name des ersten Monats. Man kann also sagen,dass 1 Pop der Neujahrstag der Maya war. Nun hattendie Maya neben dem Kalender zu 365 Tagen aucheinen 260-tägigen Kalender, der parallel neben dem365-tägigen Jahr ablief. Daher verweist der Autor derAnnalen auf die Tage 13 K’an und 1 Muluk. Dies sinddie Tage im 260-tägigen Kalender, auf die derNeujahrstag des 365-tägigen Kalenders in den Jahren1542 und 1543 fiel. Zwischen dem Tag 1 Pop im Jahr1542 und 1 Pop im Jahr 1543 liegen genau 365 Tage.Der Name eines Tages im 260-tägigen Kalender be-steht aus den Zahlen 1 bis 13 und 20 verschiedenenTagesnamen. Im Zeitraum von 365 Tagen wurde alsoein 260-tägiger Zyklus vollständig durchlaufen unddie ersten 105 Tage eines zweiten Zyklus begonnen.Wenn ein Tag im 260-tägigen Kalender die Zahl 13 imNamen hatte, so fiel der nächste Neujahrstag aufeinen Tag mit der Zahl 1, denn 365 ist 28 x 13, Rest 1.Da im 260-tägigen Kalender nur von 1 bis 13 gezähltwurde, gab es keinen Tag mit der Zahl 14, sondernman begann erneut mit der Zählung.
220 Das Gründungsjahr von Mérida (Yucatán, Mexiko) in der Zeitrechnungder MayaDas Schema zeigt das Gründungsjahr von Mérida in der Zeitrechnung derMaya, wie es in den Annalen von Oxkutzcab aufgezeichnet ist. Der Zeitraumumfasst das Jahr 1542 des julianischen Kalenders. Hier wird der 365-tägigeHaab mit dem Tzolk’in-Zyklus von 260 Tagen kombiniert. Das Jahr mit 365 Tagen beginnt mit dem ersten Tag des Monats Pop, 1 Pop, der im julia-nischen Jahr 1542 auf den Tzolk’in-Tag 13 K’an fällt. 365 Tage später, imJahr 1543, fällt der Neujahrstag 1 Pop des Haab auf den Tzolk’in Tag 1Muluk. Der jeweilige Name des Tzolk’in-Tages, an dem das neue Haab-Jahrbegann, war auch der Name des jeweiligen Jahresträgers. In diesem Beispielsind die Jahresträger K’an und Muluk.
DIE LETZTEN ZEUGNISSE DES MAYA-KALENDERSIN DER KOLONIALZEIT
Die Tagesnamen rückten um fünf Tage vor, denn365 ist 18 x 20 (die Anzahl der Tagesnamen), Rest 5.Ein Kalenderpriester konnte nun die Tage abzählen,K’an, Chikchan, Kimi, Manik, Lamat, Muluk, undwusste nun den Namen des betreffenden Tages. Sokam es, dass der erste Neujahrstag nach 13 K’an aufden Tag 1 Muluk fiel. Im darauf folgenden Jahrwürde der Neujahrstag auf 2 Ix fallen. Diese Tage im260-tägigen Kalender, die mit dem Tag 1 Pop zu-sammenfielen, wurden von den Kalenderpriestern„Jahresträger“ genannt. Bei einigen Maya-Gruppen desHochlandes von Guatemala werden sie auch heutenoch berechnet und mit großen Feierlichkeiten be-gangen.
Neujahr 2. Tag 3. Tag 259. Tag 260. Tag 261. Tag 363. Tag 364. Tag 365. Tag Neujahr
1 Pop 2 Pop 3 Pop 19 Mak K’ank’in setzt sich 1 K’ank’in 3 Wayeb 4 Wayeb Pop setzt sich 1 Pop
13 K’an 1 Chikchan 2 Kimi 2 Ik’ 12 Ak’bal 13 K’an 11 Kimi 12 Manik’ 13 Lamat 1 Muluk
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316 Der Kreuztempel von Palenque, 692 n. Chr.Der Kreuztempel gehört zu einer Gruppe von drei Tem-peln auf pyramidenförmigen Sockeln, die Palenques Kö-nig Kan Balam im Jahr 692 auf einem großen, erhöhten
Platz im östlichen Sektor der Stadt errichten ließ. Diebeiden anderen Tempel – der Tempel der Sonne und derTempel des Blattkreuzes – sind niedriger und kleiner alsder die Anlage dominierende Kreuztempel.
314 Der Tempel der Inschriften von PalenqueDer Tempel der Inschriften ist ein 25 m hoher Schreinzum Andenken an Palenques großen König K’inich Ja-naab Pakal. Er wurde nach seinem Tod im Jahr 683 n. Chr.
von Pakals Sohn Kan Balam (684 bis 702 n. Chr.) über derGrabstätte seines Vaters errichtet. Die auf die Plattformder Pyramide führende Freitreppe wurde zu späterer Zeitmehrfach überbaut, um sie zu verbreitern.
315 a Grundriss des Tempels der Inschriften von PalenqueDer Zugang zur Treppe, die zur Grabkammer von Kö-nig K’inich Janaab Pakal führt, wurde erst 1949 vondem mexikanischen Archäologen Alberto Ruz Lhuillierentdeckt, als er im Boden des Tempelgebäudes großeSteinplatten mit Grifflöchern bemerkte. Darunter kamein überwölbtes Treppenhaus zum Vorschein, das voll-ständig mit Schutt gefüllt war. Seine Freilegung dauertedrei Jahre.
315 b Aufriss des Tempels der Inschriften von Palenque Im Jahr 1952 erreichte Alberto Ruz Lhuillier das Endeder Treppe und den Eingang der größten bislang imGebiet der Maya gefundenen Krypta. Sie misst 4 x 10 m,und das Gewölbe ist 7 m hoch. Wahrscheinlich wurdedie Grabkammer mit dem großen Sarkophag noch zuLebzeiten des Königs in Auftrag gegeben und angelegt.
315 c Querschnitt durch den Tempel der Inschriften von PalenqueDer Querschnitt zeigt die Größe der Grabkammer imVergleich zum Tempelgebäude, das auf dem Pyramiden-sockel steht. Die Treppe führt von dem hinteren Tem-pelraum hinab zur Krypta, die teilweise unter dem Ni-veau des Vorplatzes liegt.
317 a Längsschnitt durch den Kreuztempel von PalenqueDer 692 n. Chr. fertig gestellte Kreuztempel besticht, wieviele andere Gebäude Palenques auch, durch seine gleich-mäßigen Proportionen. In der Mitte des Daches trägt er einen filigranen Schmuckaufbau, einen so genanntenDachkamm. Dieser war reich mit Stuck verziert und far-big bemalt.
317 b Grundriss des Kreuztempels von PalenqueIm hinteren Teil des Gebäudes liegt, wie auch bei denbeiden anderen Tempeln der so genannten Kreuzgruppe,ein Raum, der wiederum ein Sanktuarium umschließt.An der rückwärtigen Wand dieses Schreins befand sicheine Relieftafel, die von der Erschaffung des Univer-sums und der Geburt der Schutzgötter von Palenque be-richtet. Der Schrein wurde von den Maya pib naah (Hausder Geburt der Götter) genannt.
317 c Querschnitt durch den Kreuztempel von PalenqueDer Querschnitt durch den Kreuztempel lässt den auszwei Mauern bestehenden Dachaufbau erkennen, derauf den beiden Gewölben ruht. Nicht nur die rückwär-tige Wand des Schreins im hinteren Teil des Tempels,sondern auch die Abschnitte zu beiden Seiten der Türsind mit steinernen Reliefs verziert, die zu den Meister-werken der Bildhauerkunst der Maya gehören.
0 15 m
Dachkamm
Gewölbe
Schrein
Schrein
Türlaibungen
Vorraum
SeitenkammernSeitenkammern
Seiten-kammern
Seiten-kammern
Dachkamm(ursprünglich mitFiguren und Dekorationaus Stuck geschmückt)
Schüttmauerwerk
hölzernerTürsturz
der eigentlicheSchrein(von den Maya Pib Naah genannt)
Treppe zum Platz der Kreuzgruppe
Treppe und Psychodukt
Luftschächte
Grabkammer
0 20 m
Säulen(mit Szenen aus
Stuck geschmückt) Dachkamm
SockelBalustrade
Grabkammer Abstieg zurGrabkammer
0 20 m
gestuftes Gewölbeüber der Treppezur Grabkammer
GrabkammerSarkophag
0 20 m
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vor üblich. An der Ostküste Yukatans finden sich viele Orte mit kleineren Gebäudenund Gewölben in Schütttechnik, wie zum Beispiel in El Meco, San Gervasio auf derInsel Cozumel, Tancah, Xelha, Tulum und Santa Rita Corozal. Die Gewölbezonen derFassaden zeigen hier häufig eine Neigung nach außen. Das Mauerwerk ist gröber, dieMörtelschicht entsprechend dicker. So übernehmen wieder Stuck und polychromeWandmalerei, häufig mit komplexen mythologischen Motiven, die Dekoration derBauten. Postklassisch geprägte Orte finden sich nicht nur in Yukatan, sondern auch imsüdlichen Tiefland – Topoxte und Lamanai beispielsweise – sowie im Hochland vonGuatemala, etwa in Q’umarkaj, Iximche’ oder Mixco Viejo, Hauptstädte von postklas-sischen Staaten des Hochlandes.
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331 Das Caracol von Chichen Itza. Kolorierte Lithografienach einer Zeichnung von Frederick Catherwood; 1844Das Caracol von Chichen Itza ist ein monumentalerRundbau, der auf einer großen, rechteckigen Plattformthront, auf die eine breite Freitreppe führt. Da es nurwenige Rundbauten in Yukatan gibt, hat das Caracolschon früh die Aufmerksamkeit von Forschern und Rei-senden auf sich gezogen. Es wurde aber erst in den1920er-Jahren von der Carnegie-Institution aus Wash-ington wissenschaftlich freigelegt. Inschriften datieren dieletzte Bauphase um 906 n. Chr.
332 Der Kriegertempel von Chichen Itza, Yucatán,MexikoAusgedehnte Säulenhallen und Säulengänge sind einKennzeichen der hybriden Architektur Chichen Itzas,die Elemente der Maya-Architektur mit Formen ausZentralmexiko und anderen Regionen Mesoamerikaskombiniert. Dem Kriegertempel entspricht in Anlageund Bauplan der so genannte Morgensterntempel derkleinen vorspanischen Fundstätte Tula im mexikani-schen Bundesstaat Hidalgo. Durch den Einsatz von Säu-len und Pfeilern als Stützen konnten nun große, luftigeHallen geschaffen werden. Die hohen Säulen sind auseinzelnen Steinplatten zusammengesetzt, und ihre Kapi-telle haben eine quadratische Deckplatte.
Postklassische Architektur in Chichen Itza
In Chichen Itza erfuhr die Entwicklung der Maya-Architektur noch einmal einenwesentlichen Wandel. Bis zur Endklassik entstanden auch dort prächtige Gebäude-komplexe im Puuc-Stil, darunter auch ein Rundbau mit gewendeltem Innenaufgang,als caracol (Schnecke) bezeichnet, der für ein Observatorium gehalten wird (Abb. 331).In der Folgezeit wurden riesige Platzebenen und Terrassen angelegt und Monumental-bauten errichtet, unter anderem ein großer Ballspielplatz mit steilen Seitenwänden undMarkierungsringen, vor allem aber ausgedehnte Säulenhallen (Abb. 332, 333), etwas nieda Gewesenes in dieser Kultur, sieht man von einem eigenwilligen frühklassischenBauwerk in Ake ab. Die Tempel jüngeren Datums erinnern stark an ähnliche im zen-tralen Hochland von Mexiko und sind daher häufig als Argument für ausgeprägte Be-ziehungen zwischen Zentralmexiko und Chichen Itza herangezogen worden.
Sonst ist es vor allem die Bauskulptur, die eine starke Veränderung signalisiert,sowohl in den Motiven als auch in deren Darstellung. Im Zentrum des „neuen“ Teilsvon Chichen Itza steht eine mehrfach überbaute, an allen vier Seiten mit Treppenläufenerschlossene Stufenpyramide, das so genannte Castillo (Abb. 293, 334, 335).
Im 13. Jahrhundert stagnierte die Entwicklung auch dieser Stadt. Kleinere, dichterbesiedelte, oft mit Mauern umgebene Orte prägten von da an das Bild der Zeit. Aberauch wenn die gesamte Erscheinungsweise der Siedlungen nunmehr einfacher, schmuck-loser wirkt, sind die alten traditionellen architektonischen Konzepte doch immer nochzu erkennen.
In der Bauweise der Postklassik kam es zu einigen Veränderungen. Vermehrt wur-den flache Dächer mit einer Unterkonstruktion aus Holz und einer Auflage aus Steinund Mörtel verwendet, so wie wahrscheinlich auch bei der Dachkonstruktion dermehrreihigen Säulenhallen in Chichen Itza. Aber auch Schüttgewölbe waren nach wie
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Ab’aj TakalikKünstlich aufgeschüttete Erdplattformen, öffent-liche Plätze und von Gebäuden gesäumte Höfebilden das Zentrum dieser präklassischen Stätte.Die über zwei Dutzend in Ab’aj Takalik gefun-denen skulptierten und beschrifteten Stelen gel-ten als Vorläufer der Steinmonumente des klas-sischen Maya-Tieflandes. Ihre Entstehungszeitwird zwischen 38 v. Chr. und 126 n. Chr. ange-setzt.
AcancehUnterhalb der modernen Ortschaft gleichen Na-mens befindet sich die archäologische Stätte Acan-ceh, deren Blütezeit in der Späten Präklassik undin der Frühklassik gelegen hatte. Den Siedlungs-kern beherrscht die Hauptpyramide, deren mo-numentale Stuckmasken jüngst freigelegt wur-den. Südlich dieses Bauwerks liegt ein weiteresGebäude, dessen mit Figuren geschmückte Stuck-fassade den Einfluss von Teotihuacan erkennenlässt.
AguatecaDie auf einem nach allen Seiten steil abfallendenHochplateau am Lago Petexbatun liegende Stättewurde 1957 entdeckt. Von der Blütezeit Agua-tecas im spätklassischen 8. Jh. zeugen noch derPalast- und Zeremonialkomplex im Zentrum derStadt. Die Region um Aguateca war zu dieserZeit zugleich Schauplatz zahlreicher kriegerischerAuseinandersetzungen, sodass sich die Stätte mitVerteidigungsanlagen schützen musste. Zusätz-lich zum natürlichen geologischen Schutz durch
den Steilabbruch und die durch das Zeremo-nialzentrum von Aguateca verlaufende Schluchterrichteten die Bewohner weitläufige Palisaden-mauern innerhalb und außerhalb des Siedlungs-kerns. Trotz dieser massiven Befestigung wurdedie Stadt Ende des 8. Jh.s erobert.
AkeDas etwa 35 km östlich von Mérida liegende Akewurde 1842 von John Lloyd Stephens entdeckt.Ake ist neben Acanceh oder Izamal eine der we-nigen Stätten im nördlichen Tiefland, deren inder Frühklassik entstandene Gebäude bis in diePostklassik bewohnt wurden. Seinen eigentlichenHöhepunkt erlebte Ake jedoch in der klassischenZeit (300–950 n. Chr.).
Altar de SacrificiosDie Gründung einer der frühesten Siedlungen imzentralen Tiefland, Altar de Sacrificios am RíoUsumacinta, ist im Zusammenhang mit der in-tensiven Nutzung des Usumacinta als Handels-weg zu sehen. Funde, die bei der Entdeckung derStätte im 19. Jh. zutage kamen, weisen auf eineGründung in der Mittleren Präklassik. Die voll-ständige Ausgrabung erfolgte im letzten Dritteldes 20. Jh.s. Zahlreiche Stelen und andere Denk-mäler, die von den Herrschern in der Zeit von 455bis 849 n. Chr. errichtet wurden, weisen auf einekulturelle Blütezeit der Stadt in der Spätklassik.
Altun HaBis in die Mittlere Präklassik um 1000 v. Chr. sindfrüheste Besiedlungsspuren in Altun Ha nachzu-
verfolgen; die heute noch sichtbare Monumental-architektur entstand jedoch erst in der Klassik.Die über 300 nachweisbaren Gebäude und diekostbar ausgestatteten Gräber der Oberschichtvon Altun Ha lassen darauf schließen, dass dieHerrscher dieser Stadt vom Handelsnetzwerkzwischen dem zentralen Tiefland und der Kari-bikküste profitierten. Während dieser Zeit größ-ten Reichtums lebten schätzungsweise 8000 bis10 000 Menschen in Altun Ha.
BalamkuMit einer Fläche von knapp einem Quadratkilo-meter ist Balamku ein relativ kleiner Fundort,der aus drei architektonischen Gruppen besteht.Die Stätte wurde erst 1990 entdeckt und verdanktihren heutigen Bekanntheitsgrad dem spektaku-lären Fund einer gut erhaltenen Stuckfassade, diezwischen 550 und 650 n. Chr. entstand. Der viel-farbige Fries dieser Fassade zählt mit einer Längevon etwa 17 m und einer Höhe von über 4 m zu den schönsten Stuckarbeiten des Maya-Tief-landes.
BecanDie frühesten Siedlungsspuren von Becan sindfür das 7. Jh. v. Chr. nachzuweisen. Bereits zwi-schen 200 und 600 n. Chr. wurde der zentrale Be-reich der Stätte mit einem Graben und einemVerteidigungsring aus Palisadenmauern umgeben;
sieben Brücken gewährleisteten den Zugang zumZentrum. Wenig später, in der spätklassischenZeit zwischen 600 und 730 n. Chr., wurde dasZentrum mit aufwändigen Palästen und Tem-peln ausgebaut. Das bis 1450 bewohnte und 1934entdeckte Becan ist eine typische Stadt im Río-Bec-Architekturstil.
BonampakDie 1946 entdeckten polychromen Wandmale-reien von Bonampak (Mexiko) gehören zu denbedeutendsten Kunstwerken Mesoamerikas undbilden eine Gruppe der wichtigsten bildlichenund schriftlichen Zeugnisse, die den Verlauf vonKriegen, Ritualen und anderen Begebenheitenim Leben des Maya-Adels nachvollziehbarmachen. Das Zentrum von Bonampak bestehtaus drei größeren architektonischen Baukom-plexen aus der Zeit zwischen 600 und 800n. Chr. Über das Leben des Herrschers YajawChan Muwaan und dessen Sohn, die in demZeitraum zwischen 780 und 792 n. Chr. regier-ten, berichten Inschriften auf den Malereien,auf den Türstürzen in Gebäude 1 und auf denauf dem Hauptplatz stehenden skulptiertenStelen. Mit dem Herrschaftsantritt von ChanMuwaan erlebt die Dynastie von Bonampak einenerneuten Aufschwung, nachdem sie Jahrzehntezuvor ihre Unabhängigkeit in den Kriegengegen Tonina verloren hatte.
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ÜBERSICHT DER HISTORISCHEN STÄTTENChristian Prager und Nikolai Grube
Chichen Itza, Yucatán, Mexiko. Tatiana Proskouriakoffs Rekonstruktionszeichnung des sakralen Zentrums veranschau-licht die imposante Monumentalarchitektur dieser bedeutenden Stätte.
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1800 1700 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 800
1800 1700 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 800Nö
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sien 2040–1650 Ägypten, mittleres Reich
1700 minoisch-kretische Schrift alsLinearschrift
1600 phönizisches Alphabet
8000 Los Tapiales. Raststelle für Jäger und Sammler, früheste Funde im Hochland von Guatemala, darunter Clovis-Feuerstein-Speerspitzen und Abschläge
nach 1555 Ägypten:neues Reich nachVertreibung der Hyksos
Mittelminoisch, 17. Jh. v. Chr.;sog. „Schlangengöttin“; Fayence;
Herakleion, Arch. Museum
Tutanchamun, Goldmaske aus dem inneren Sarg; um 1347–1339 v. Chr.;
Kairo, Ägyptisches Museum
Späte Shang-Periode, ca. 1200–1000 v. Chr.;Rituelles Speisegefäß; Peking, Nationalmuseum
ca. 960–925 König Salomon
814 Phönizier aus Tyros gründen Karthago
753 Gründung Roms
587 Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar
551–479 Konfuzius begründet eine strenge Sittenlehre
F R Ü H E P R Ä K L A S S I K M I T T L E R E
Höhle von Loltun, um 900 v. Chr.
Monument 12 aus Chalchuapa,1000–400 v. Chr.
Keile aus Cuello, 1800 v. Chr.
Figurinenkopf aus Cuello,um 1300 v. Chr.
Barra-Keramik, ältestemesoamerikanische
Keramik, um 1600 v. Chr.
1000–600 Swasey-Keramik in Cuello.Frühe künstlerische Epoche der Maya-Kultur in Belize, stuckierte Plattformen,elaborierte Keramik, Nutzung von kulti-vierten Feldfrüchten
600–250 Blütezeit von Nakbe, einem der wichtigsten Zentren der MittlerenPräklassik im zentralen Peten, monu-mentale Architektur und skulptierteSteinmonumente
1500–1200 Ocos-Keramik. Frühe präklassischeTöpferei an der Pazifikküste gibt Hinweise auf dauerhafte Siedlungen und Dorfanlagen mit einerBevölkerung von Fischern und Ackerbauern
1000–500 Las-Charcas-Phase von Kaminaljuyu.Anstieg der Bevölkerungszahl im Tal von Guatemala,Produktion von Figurinen und Skulptur
1200–900 San Lorenzo (olmekische Stadt)
1200–800 Tlatilco-Kultur inZentralmexiko
900–600 klassische Epoche von LaVenta (olmekische Stadt)
Monument 3 aus San José,Mogote, 900–400 v. Chr.
Während der letzten Eiszeit besiedeln Jäger- und Sammlernomaden in mehreren Einwanderungswellenden amerikanischen Kontinent über die Beringstraße. Älteste Funde im Maya-Gebiet aus der Zeit von 9000–7000 v. Chr.: Steingeräte wie Abschläge und so genannte Clovis-Speerspitzen zusammen mitden Resten heute ausgestorbener Tiere wie dem Mammut. An den Meeresküsten spezialisiert man sich auf den Fang von Schalentieren und Muscheln, etwa um 5000 v. Chr. wird erstmals Mais angebaut.Etwa um 2000 v. Chr. entstehen die ersten dauerhaften Siedlungen mit Landwirtschaft und derHerstellung von Keramikgefäßen.
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Heiratsdiplomatie – Frauen am Königshof
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Unter einem tödlichen Stern – Krieg bei denklassischen Maya
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Vorsatz:Uaxactun, Guatemala, Gruppe A und B, Zeichnung von TatianaProskouriakoff.Die russisch-amerikanische Kunsthistorikerin und Architektin TatianaProskouriakoff erstellte in den 1940er-Jahren zeichnerischeRekonstruktionen von vielen Maya-Städten und ihrer Architektur.Uaxactun ist eine bedeutende Maya-Stadt nördlich von Tikal und erreichteihre größte Blüte in der frühen Klassik; die beiden mit einem erhöhtenDammweg verbundenen Architekturgruppen A und B wurden jedoch bisweit in die Endklassik (9. Jh. n. Chr.) hinein bewohnt und bebaut.Foto: © 2006 Harvard University, Peabody MuseumPhoto 58-34-20/45160 CIW 39-10-9
Frontispiz: Mosaikmaske. Calakmul, Campeche, Mexiko, Krypta von Struktur VII;Spätklassik, 8. Jh. n. Chr., Jade, Muschelschale; Campeche, Museo Reductode San MiguelIm Dezember 1984 wurde in einer Krypta unter dem Fußboden vonStruktur VII in Calakmul ein großes Grab entdeckt, das vor allem durchseine mehr als 2000 Jadeobjekte berühmt wurde, darunter auch dieseJademaske. Da in dem Grab keine Hieroglyphentexte gefunden wurden, ist die Identität des Beigesetzten nicht bekannt, es muss sich aber um einen bedeutenden Mann gehandelt haben, der im Alter von 35-50 Jahrengestorben war.Foto: © Michel Zabé/AZA, Mexico City
© 2006/2007 Tandem Verlag GmbHh.f.ullmann ist ein Imprint der Tandem Verlag GmbH
Projektleitung: Ute Edda Hammer; Kerstin LudolphProjektassistenz: Ann Christin Artel, Till Busse, Kerstin Dönicke, Vera DiedrichProjektkoordination der aktualisierten Ausgabe: Lucas LüdemannWissenschaftliche Mitarbeit: Christian Prager, Bonn; Elisabeth Wagner,BonnLektorat: Wissenschaftliches Lektorat, Bonn; Gisela Merz-Busch, Hamburg;Kirsten Thietz, Berlin; Brigitte Hausmann, BerlinLayout: Carmen Strzelecki, KölnBildredaktion: Steffi Huber
Gesamtherstellung: h.f.ullmann publishing, Potsdam
Printed in China
ISBN 978-3-8331-4447-9
10 9 8 7 6 5 4 3 2
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Verlag und Herausgeber danken allen an diesem Buch beteiligtenWissenschaftlern und Institutionen für die großzügigeKooperationsbereitschaft. Unser besonderer Dank gilt dem Institut fürAltamerikanistik und Völkerkunde der Universität Bonn; dem Department for Art and Art History, University of Texas, Austin; demDepartment for Archaeology, Belmopan, Belize; dem Instituto Nacionalde Antropología e Historia (INAH), Mexico; dem Instituto Hondure’o deAntropologia e Historia (IHAH), Tegucigalpa; dem Instituto deAntropología e Historia de Guatemala; der Organización Cultural MayaMayaón und seinem Koordinator, Bartolomé Alonso Caamal, Valladolid,Yucatán, und der Oxlajuuj Keej Maya’ Ajtz’iib’ (OKMA), La Antigua,Guatemala.
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