medair in 2014 - deutsch
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Medair in 2014
Wenn Wir auf das vergangene Jahr zurückblicken, erinnern Wir uns daran, Wie schnell dinge sich ändern können.
Wenn ich das Jahr 2014 Revue passieren lasse, denke ich an die vielen Katastrophen: der Bürgerkrieg im Südsudan, die eskalierende syrische Flüchtlingskrise, die brutalen Gewaltakte und Massenvertreibungen im Irak sowie die Ebola-Epidemie in Westafrika.
Medair passte sich an diese weltweiten Krisen an, damit wir reagieren konnten – gemeinsam mit anderen Helfern. In solch einem wechselhaften Jahr mussten wir uns fortwährend neu ausrichten, um auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren. Wir nutzten neue Technologien und arbeiteten auf Basis unserer Werte eng mit Partnern zusammen.
Die Geschwindigkeit des Wandels kann schwindelerregend sein. Aber er muss uns keine Angst machen. Wandel bildet den Kern unserer Arbeit. Medair rettet Leben, lindert Leid und schenkt Hoffnung: Unsere Arbeit verändert Leben zum Besseren.
Im November reiste ich nach Haiti und sah die lebensverändernden Auswirkungen unserer Arbeit. Aus nächster Nähe sah ich, welchen Unterschied die Tausenden von katastrophensicheren Häusern im Leben von gefährdeten Familien bewirkt haben. Immer wieder kamen Menschen zu mir, die sich mit Tränen in den Augen bedankten. Es waren Bilder und Klänge von Wandel und Hoffnung.
In diesem Jahresbericht erfahren Sie, dass Medair im Jahr 2014 über 1,5 Millionen Menschen in zwölf Ländern mit lebensrettender und lebenserhaltender Hilfe unterstützt hat. Die Projekte wurden von unseren erfahrenen Teams weltweit ausgeführt und von grosszügigen Finanzierungspartnern und Spendern wie Ihnen ermöglicht. Vielen herzlichen Dank!
Vorwort Von Jim ingram, geschäftsführer medair international
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Foto: Jim Ingram und Mitarbeiter Jerome Antoine vor einem neuen Haus mit Regenwasserspeicher in Montagne in Haiti.
JeDes Neue LebeN Ist eIN seGeN
Im Jahr 2014 führte Medair regelmässige schulungen durch. um ihre Fähigkeiten zu verbessern, wurden somalische Gesundheitsmitarbeiter persönlich betreut – wie die Hebamme Khadija. „Ich habe so viele Frauen sterben sehen, darunter viele Säuglinge. Oft war
die Ursache eine vermeidbare Krankheit oder eine Infektion“, sagt Khadija. „Diese Schulungen
haben mir sehr geholfen. Sie verbesserten die Qualität der Betreuung. Ich kann die Frauen und
ihre Babys jetzt optimaler versorgen. Das erhöht ihre Überlebenschancen sehr.“
Foto: Hebamme Khadija hält ein neugeborenes Kind in einer von Medair unterstützten Klinik im Arm.
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Lesen Sie den ausführlichen Jahresbericht 2014 von Medair auf medair.org/jahresbericht
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2,000 km0
DR KONGO
SOMALIA
MADAGASK AR
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SÜDSUDAN
SIMBABWE
HAITI
PHILIPPINEN
SIERRA LEONE
2.000 km0 N
SYRIENKRISELIBANON
JORDANIEN
unterkunft und Infrastruktur
224 675Menschen erhielten
Unterkünfte
129 185Menschen
profitierten von neuer Infrastruktur (Kliniken,
Brücken, Strassen)
26 064Menschen wurden durch
Arbeitsprojekte bei ihrer Existenzsicherung
unterstützt
Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene
125 331Menschen haben
neue oder verbesserte Latrinen oder
Waschgelegenheiten
296 549Menschen wurden
über lebensrettende Hygienepraktiken
aufgeklärt
286 821Menschen erhielten
verbesserten Zugang zu sauberem
Trinkwasser
Medair in 2014
Gesundheit und ernährung
90 418Menschen wurden
gegen tödliche Krankheiten geimpft
567 576Menschen wurden
über lebensrettende Praktiken zu Gesundheit & Ernährung aufgeklärt
676 071 Patienten wurden
in einer von Medair unterstützten Klinik
behandelt
Nothilfe und Wiederaufbau 1 542 966
139internationale Mitarbeiter
in den Projekten
805nationale Mitarbeiter
32Zahl der Länder, in denen Medair
zwischen 1988 und 2014 aktiv war
1internationaler Hauptsitz in der
Schweiz mit 85 Mitarbeitern (83 vollbeschäftigt)
5Länderbüros in Europa und
Nordamerika
12Einsatzländer
N o t h i L f e u N d W i e d e r a u f b a u
mit würde und respekt
Izzidein und seine Frau Nasura werden in ihrer Gemeinschaft in Jordanien wie Ausgestossene behandelt. Beide sind körperlich behindert und können nicht arbeiten. „Vor ein paar Jahren hatte ich einen Autounfall“, erzählt Izzidein. „Früher war ich Rettungssanitäter. Meine erste Frau hat mich verlassen, denn ich konnte nicht mehr für sie sorgen. Meine Tochter kann ich nun nicht mehr sehen.“
Wir halfen dem Paar mit einem bausatz zur Abdichtung ihrer Wohnung im Winter. „Medair war die erste Organisation, die uns Hoffnung gab. Menschen mit Behinderungen werden nicht immer gleich behandelt. Aber ihr seid uns mit Würde und Respekt begegnet.“
ein wunder inmitten des sturmsAls der taifun Haiyan die Philippinen traf, lag Rodalyn gerade in den Wehen. „Ich glaubte nicht, dass ich überleben würde“, sagt sie. Ihre Schwester Erica, selbst im vierten Monat schwanger, blieb während des Sturms an Rodalyns Seite. „Mein Vater und ich hielten das Dach fest und schützten sie so vor herabstürzenden Trümmerteilen“, so Erica.
Die schwestern überlebten, aber sie verloren ihr Haus. 2014 baute Medair der Familie ein neues und widerstandsfähiges Haus, das bei kommenden Stürmen standhält. „Für uns ist das eine enorme Hilfe. Meine Kinder lieben es“, sagt Erica. „Endlich haben wir wieder ein Zuhause.“
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2014 startete Medair einen Nothilfeeinsatz für tausende Familien, die vor der Gewalt im Irak geflüchtet waren. Von August bis November versorgte Medair mehr als 8500 Vertriebene mit lebenswichtigen Gütern. „Diese Matratzen und Kissen sind toll“, sagt die fünffache Mutter Adar. „Die Plastikplanen und das Seil können wir gut gebrauchen, um ein Zelt zu bauen und unsere Kleidung zu trocknen. Wir werden euch nie vergessen.“
Medair wurde von ausgebildeten Mitarbeitern vor Ort unterstützt, die ebenfalls vor den Angriffen geflohen waren. „Bereits an meinem ersten Arbeitstag für Medair spürte ich, dass ihr gekommen seid, um meinem Volk zu helfen“, so Khalid. Der Ingenieur war auch mit seiner Familie geflüchtet.
Im Dezember eröffnete Medair eine Klinik in einem Flüchtlingslager mit 24 000 Menschen. „Im ersten Monat kamen jeden Tag etwa 700 Menschen zu uns“, so Medair-Mitarbeiter Jaddan. „Doch ich fühle mich nie erschöpft. Dies ist die wertvollste Arbeit, die ich je in meinem Leben getan habe.“
Der nahende Winter bereitete besonders den Menschen sorgen, die in Rohbauten oder auf baustellen lebten. Medair rief ein Gutschein-Programm ins Leben. Damit konnten 450 Familien Isoliermaterial, warme Decken, Winterkleidung sowie Heizöfen kaufen. „Wir sind Medair so dankbar für die Decken“, freut sich Adar. „Ohne die Sachen würden wir bei dem kalten Wetter schrecklich frieren!“
Keser war gerade dabei, brot für ihre Kinder zu backen. Plötzlich stürmte ihr Mann in die Küche: „Alle fliehen aus der Stadt!“, rief er. „Sofort rannten wir alle aus dem Haus“, erzählt Keser. „Wir nahmen weder Essen noch Wasser mit. Ich schaltete noch nicht einmal den Ofen aus.“
Wie Tausende von Jesiden f lüchteten sie ins Sinjar-Gebirge. Unterwegs wurden sie mehrfach angegriffen. Zwölf Verwandte von Keser wurden gefangen genommen. Ihre Erzählungen von der Flucht sind erschütternd: schreiende und von Panik erfüllte Kinder, sterbende Neugeborene, entsetzliches Leid. Nach einer viertägigen und von ständiger Angst geprägten Suche nach einem sicheren Ort erreichten Keser und ihre Familie Zakho im Norden des Irak. Sie fanden Schutz in einem unfertigen Gebäude. Dort schliefen sie auf dem nackten Betonboden.
Medair fragte Keser, was sie am dringendsten benötigten. „Wenn Hilfsorganisationen wie Medair hierherkommen, dann schäme ich mich. Wenn ich früher hilfsbedürftige Menschen sah, etwa in Syrien, taten sie mir sehr leid. Jetzt bin ich eine von ihnen.“
Medair versorgte Kesers Familie mit Matratzen, Decken, robusten Planen, eimern, seilen und seife. „Wir schliefen auf dem kalten Boden. Die Sachen helfen uns deshalb sehr“, sagt Keser. „Gestern waren wir noch traurig. Wir wussten nicht, ob uns überhaupt jemand helfen wird. Heute sind wir zutiefst dankbar.“
„Wir hoffen, dass unsere Kinder dies alles eines Tages vergessen können“, sagt Keser. „Nur für sie gebe ich nicht auf.“
PERSISCHERGOLF
200 km 300 km100 km0
Erbil
Sulaimaniyya
ZakhoDohuk
Mossul
Bagdad
TÜRKEI
IRAN
IRAK
SYRIEN
SAUDI-ARABIEN
Kirkuk
Mehr als zwei Millionen iraker flohen 2014 vor brutalen gewaltakten. Nahezu die hälfte von ihnen suchte Schutz in der kurdenregion im Norden des irak.
IR AK
EtwAs wäRmE In EInEm gRAusAmEn JAhR
unsERE KIndER gEbEn uns dIE KRAft zum LEbEn
Medair.org/ir ak
Fotos, links: Familien laden Matratzen für ihre Unterkünfte ab. oben: Keser und ihre Kinder erhielten Hilfsgüter von Medair.
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direkte hiLfeeMpfäNger: 202 761 | LibaNoN : 72 400 | JordaNieN : 130 361 Medair.org/SyrieN-kriSe
Neu ankommende syrische Familien im bekaa-tal versorgte Medair im Jahr 2014 mit wichtigen Haushaltsgütern und sets für unterkünfte. Auch halfen wir ihnen beim bau von stabilen und wasserdichten Zelten.
Wir gaben ihnen Isoliermaterial zur Abdichtung ihrer Zelte. „Unsere Gemeinschaft freute sich so sehr darüber. Wir sprechen immer noch über die vielen Bausätze“, so die zweifache Mutter Foda. „Dank Medair wurde vieles einfacher. Wir sind glücklicher, weil wir einen sicheren Platz zum Schlafen haben.“
Zum Schutz vor Überschwemmungen und Bränden verteilten wir Nothilfe-Sets sowie Feuerlöscher und schulten 9000 Personen im Brandschutz. Wir verbesserten 30 Siedlungen und machten sie zu sicheren Orten, in dem wir Wege mit Kies auslegten, die Müllentsorgung regelten sowie die Entwässerung verbesserten.
Insgesamt half Medair im Bekaa-Tal mehr als 70 000 Menschen. Wir sanierten und unterstützten vier Kliniken, die für mehr als 14 000 bedürftige Syrer und Libanesen eine angemessene Gesundheitsversorgung ermöglichen.
Medair wurde zur federführenden Organisation für die Kartierung mit GIS-Technologie von inoffiziellen Siedlungen im Bekaa-Tal. „Das GIS-Kartierungsprojekt ist zu einer wichtigen Informationsquelle für alle Hilfsorganisationen geworden, die syrische Flüchtlinge im Libanon unterstützen“, erklärt Medair-Mitarbeiterin Reine. „Flüchtlingskinder und ihre Familien bleiben nun nicht mehr vergessen.“
In der Wüste nahe der syrischen Grenze versorgte Medair mehr als 9000 Flüchtlinge mit Material für unterkünfte und Gütern zum schutz vor der Witterung.
„Vorher schliefen wir auf der Matte, auf der wir tagsüber sitzen und essen“, erzählt die zwölfjährige Majida. „Unsere Zelte schützen uns jetzt viel besser vor Wind und Regen.“
Medair stattete Flüchtlinge zudem mit Sets zur Aufbereitung von Trinkwasser aus, inklusive Wasserfilter und Behälter. „Medair war die einzige Organisation, die uns half“, sagt der 13-jährige Mohammed. „Viele Kinder landeten im Krankenhaus, weil wir kein gutes Trinkwasser hatten.“
In Jordanien mieten die meisten Flüchtlinge eine Wohnung. Medair identifizierte die bedürftigsten Familien und bezahlte für sie die Miete. Mit monatlichen Bargeldleistungen wurden so über 2600 Flüchtlinge vor der Obdachlosigkeit bewahrt. Zudem sanierten wir nahezu 300 minderwertige Wohnungen für Jordanier und Syrer.
„Als die Mitarbeiter von Medair an unsere Tür klopften, schöpften wir neue Hoffnung“, so der siebenfache Vater Ibrahim. „Ihr habt uns unsere Würde zurückgegeben. Am Ende des Tunnels ist wieder Licht.“
Medair unterstützte sechs Kliniken und versorgte nahezu 26 000 Kinder mit nährstoffreicher Nahrungsergänzung. „Ich wünsche mir, dass kein Kind auf der Welt unter solchen Umständen aufwachsen muss“, so die junge Majida. „Wir wollen wieder mit unseren Freunden und unserer Familie zusammen sein.“
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SYRIEN
LIBANON
Tyros
AleppoQamischli
HamaDair az-Zur
Beirut
MITTELMEER
IRAK
SAUDI-ARABIEN
ISRAEL
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Damaskus
As-Suwaida
Amman
Kerak
TÜRKEI
JORDANIEN
ende 2014 lebten mehr als 3,7 Millionen Syrer als flüchtlinge in Nachbarländern wie dem Libanon und Jordanien – ohne die Möglichkeit, ein einkommen zu verdienen.
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LIbAnOn JORdAnIEn
Foto: Medair lädt Unterkunftsmaterial für syrische Flüchtlinge im Libanon ab.
Ein syrisches Flüchtlingsmädchen in einer Wohnung in Jordanien. Die Miete zahlte Medair aus dem Geld-für-Miete-Programm.
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Foto: Eine jordanische Mutter erhält Spezialnahrung für ihre unterernährte Tochter.
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direkte hiLfeeMpfäNger: 10 101 direkte hiLfeeMpfäNger: 163 059 Medair.org/haiti Medair.org/SoMaLia
Wenn es nachts regnete, schliefen edith und ihre Kinder unter dem Küchentisch. so blieben sie trocken. Ein Wirbelsturm zerstörte ihr Haus, doch die verarmte Familie konnte es nicht reparieren. „Das Leben ist sehr schwer“, so Edith. „Am dringendsten brauchen wir ein besseres Haus. Es ist hoffnungslos.“
2014 versorgte Medair Familien im entlegenen Côtes-de-Fer mit katastrophensicheren Häusern und Regenwasser-speichersystemen. Früher mussten die Familien täglich stundenlang laufen, um Wasser zu holen.
„Unser Leben ist viel besser geworden“, so Edith. „Wir haben ein sicheres und trockenes Zuhause. Mittlerweile hoffe ich sogar auf Regen, damit das Gemüse in meinem Garten besser wächst. Danke für eure Hilfe! Ihr habt unserer Familie Hoffnung für die Zukunft geschenkt.“
Medair stellte Unterkünfte bereit und baute oder sanierte mehr als 300 Regenwasserspeicher in den ländlichen Gemeinschaften von La Montagne und Bas Cap Rouge. „Ich bin so glücklich; mir fehlen die Worte, um meine Freude auszudrücken“, sagt Abel. Er bekam auch ein neues Haus.
„Jetzt bin ich innerlich viel ruhiger. Meine Kinder können nun sicher aufwachsen.“
2014 schulte Medair zahlreiche Hausbesitzer und Bauarbeiter in katastrophensicheren Bauweisen. „Ich war froh, dass ich am Training teilnehmen konnte. Hier lernte ich, wie man Häuser erdbeben- und sturmsicher baut“, sagt Gusmann, ein Maurer aus La Montagne. „Durch die gute Arbeit von Medair mit den Ingenieuren aus der Region wird Haiti bald wieder wunderschön sein - mit vielen sicheren Häusern.“
süd- und Zentralsomalia gehören zu den Regionen weltweit, die für humanitäre Hilfe besonders schwer zu erreichen sind. Die Unsicherheit begrenzt den Zugang zu der geschwächten Bevölkerung. Strassensperren erschweren den Transport von Hilfe.
Seit 2013 arbeitet Medair eng mit zwei zuverlässigen lokalen Hilfsorganisationen zusammen, um eine breite Palette von lebensrettenden Diensten in Süd- und Zentralsomalia anzubieten. „Wir sind bereit, bei der Arbeit für Medair Risiken einzugehen“, so einer unserer Mitarbeiter. „Ich setze mein Leben aufs Spiel, aber ich rette dadurch 300 andere.“
Im Jahr 2014 war das Partnerschaftsmodell sehr erfolgreich. Gemeinsam konnten wir mehr als 160 000 Menschen mit lebensrettender Hilfe erreichen sowie die Kapazitäten lokaler Gesundheitsmitarbeiter und Partnerorganisationen aufbauen. Wir unterstützten drei medizinische Einrichtungen und rüsteten zwei Klinken auf, um Patienten besser zu versorgen.
Auch eröffnete Medair eine Geburtsklinik, in der rund um die Uhr Entbindungen von ausgebildeten
Geburtshelfern begleitet werden. Die Auswirkungen waren enorm: Die Zahl der sicheren Entbindungen in den von Medair unterstützten Kliniken stieg von 17 im April 2013 auf 500 Geburten pro Monat ab März 2014.
„Früher starben viele schwangere Frauen, weil es an sicherer Geburtshilfe und Betreuung mangelte“, berichtet ein lokaler Partner von Medair. „Unsere Kliniken bieten jetzt bessere Leistungen an als die Krankenhäuser.“
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Port-au-Prince
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KARIBISCHES MEER
KARIBISCHES MEER
ATLANTISCHER OZEAN
GOLF VON GONÂVE HAITI
0 20 40 km
KUBA
DOMINIKANISCHEREPUBLIK
die bevölkerung von haiti kämpft mit den folgen häufiger Naturkatastrophen. für verarmte familien ist es schwer, ihr Leben zu verbessern.
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GOLF VON ADEN
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SOMALIA
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0 100 200 km
SOMALILAND
die konflikte in Somalia trieben über eine Million Menschen in die flucht. Ständige dürre und akute unterernährung fordern einen tödlichen tribut.
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Foto: Eine schwangere Frau wird von einer Hebamme in einer Klinik in Somalia untersucht.
Foto: Iphenia und ihre Kinder freuen sich sehr über ihr neues Zuhause.
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Im Jahr 2014 traf Medair viele Familien, die unter Plastikplanen lebten. Andere hatten ihre unterkünfte mit schwachem Material wieder aufgebaut, was sie anfällig für kommende Katastrophen machte.
Wir berieten uns mit lokalen Gemeinschaften über das Design von langlebigen und robusten Unterkünften. Die Häuser sollten auch der traditionellen Bauart entsprechen. Daraufhin beschäftigten und schulten wir lokale Schreiner, um 600 katastrophensichere Unterkünfte für Not leidende Familien in Dulag sowie 148 Häuser im benachbarten Julita zu bauen.
Alle Häuser verfügen über einen stabilen Holzrahmen, ein Betonfundament sowie verborgene Hurrikan-Sicherungsbänder und andere Gestaltungselemente, die das Haus widerstandsfähig gegen Windstärken bis zu 200 km/h machen. „Unser neues Zuhause gibt mir Hoffnung“, sagt Needa, eine Grossmutter aus der Region.
Zudem reparierte Medair drei beschädigte Kliniken und verteilte Dachmaterial an Familien. Um die Bewohner auf künftige Katastrophen vorzubereiten, schulte Medair 1100 Menschen in der Katastrophenvorsorge. „Ich lernte, wie ich ein sturmsicheres Haus
bauen kann“, so Mary Ann. „Früher hatte ich keine Ahnung, wie man sich auf einen Taifun vorbereitet. Niemand hatte uns aufgeklärt.“
Anfang Dezember 2014 wurde unsere Arbeit auf die Probe gestellt. ein heftiger taifun fegte erneut über das Land. Doch die neuen Häuser hielten ohne Beschädigungen stand - ein Beweis für ihre Widerstandsfähigkeit und die gründliche Vorbereitung der Gemeinschaften.
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Jedes Jahr werden die philippinen von schweren Wirbelstürmen heimgesucht. im November 2013 wurden durch taifun haiyan mehr als vier Millionen Menschen vertrieben.
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direkte hiLfeeMpfäNger: 455 155 Medair.org/SuedSudaN
Vor Ausbruch der Kämpfe war James Mitglied im Parlament. Innerhalb weniger tage verlor er alles. „Mein Herz war gebrochen“, sagt er. Als es in seinem Flüchtlingslager zu einem Masernausbruch kam, impfte Medair mehr als 6000 Kinder. „Es ist gut, dass die Epidemie gestoppt wurde“, so James. „Medair rettet Leben. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Auch gegen Cholera impfte Medair 21 000 Menschen. Dieser Einsatz bewirkte einen lebensrettenden Unterschied. Denn einen Monat später kam es ausserhalb des Lagers zu einem Ausbruch der tödlichen Krankheit.
Der Mangel an Nahrungsmitteln war enorm und brachte den südsudan an den Rand einer Hungersnot. Medair unterstützte lokale Kliniken. Mehr als 10 000 Menschen konnten dort wegen akuter unterernährung behandelt werden. „Die Menschen haben Hunger. Sie leiden!“, so Peter, ein südsudanesischer Mediziner. „Manchmal müssen Familien entscheiden, wer Essen bekommt – und wer nicht.“
Die anhaltende unsicherheit führte zu einer eingeschränkten bewegungsfreiheit, Versetzungen von Mitarbeitern und logistischen
Herausforderungen. Der Konflikt schloss den Bezirk Renk ein. Dort war Medair eine der ersten Organisationen, die die Bevölkerung mit Leistungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und WASH versorgte. Zehntausende Menschen flohen – und wir verlagerten unsere mobilen Notfallkliniken, um viele Leben zu retten.
An die vielen Herausforderungen und die sich ständig veränderten Bedingungen in 2014 passten sich die Mitarbeiter von Medair an. „Ich möchte allen danken, die uns unterstützt haben“, so Peter. „Ihr gebt uns Hoffnung.“
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im dezember 2013 kam es in Juba zu gewaltausbrüchen, die im Jahr 2014 eskalierten. Nahezu 1,9 Millionen Menschen flohen; fast vier Millionen waren mit einer lebensbedrohlichen Nahrungsmittelunsicherheit konfrontiert.
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„IhR gEbt uns zuvERsIcht“
Foto: Ein Ernährungsberater von Medair gibt Buar reichhaltige Nahrung. Der Junge aus dem Bezirk Panyijar ist ernsthaft unterernährt.
Foto: Zimmerleute von Medair arbeiten an einem neuen Haus in Dulag, Insel Leyte.
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direkte hiLfeeMpfäNger: 68 039 direkte hiLfeeMpfäNger: 822 Medair.org/MadagaSk ar Medair.org/Sierr a-LeoNe
In den schwer erreichbaren Dörfern im Nordosten Madagaskars will Medair für tausende von Familien den Zugang zu sicherem trinkwasser schaffen. Dadurch wird ihre Gesundheit erheblich verbessert.
In 2014 installierten die Teams von Medair 52 mit Handpumpen ausgestattete Bohrbrunnen in entlegenen Dörfern. Mehr als 6000 Menschen haben jetzt Zugang zu sauberem Trinkwasser - mit auffälligen Folgen für die allgemeine Gesundheit: „Seitdem hat es in meiner Nachbarschaft keine Fälle mehr von Durchfall gegeben“, so die dreifache Mutter Louisette. „Früher musste ich meine Kinder deswegen jede Woche zur Gesundheitsstation bringen.“
Mit kreativen Methoden wie Puppentheatern und Filmvorführungen klärte Medair grosse Bevölkerungsgruppen über die positiven Folgen von guter Hygiene und sanitären Anlagen auf. Auch schulten wir 445 freiwillige Helfer über die Benutzung von Latrinen und gutem Hygieneverhalten. Durch Hausbesuche erreichten diese Helfer Tausende von Menschen und klärten sie über Gesundheitsthemen auf. „Ihr seid für unser Dorf gute Samariter – genau wie Ärzte“, sagt eine Mutter.
„Die Projekte von Medair waren in 2014 dank der treuen Unterstützung unserer Spender sowie des bemerkenswerten Einsatzes unserer Mitarbeiter sehr erfolgreich. Sie leisteten trotz der schweren Erreichbarkeit der Gebiete qualitativ hochwertige Arbeit“, so Projektleiter Dr. David Sauter. „Keine andere Organisation hat in diesen Regionen so viel geleistet wie Medair. Unsere Arbeit ist weiterhin unerlässlich.“
Im Kampf gegen ebola entsandte Medair im November ein team nach sierra Leone. Die Risiken der Krankheit waren bekannt: 70 Prozent der Patienten starben - darunter viele Gesundheitsmitarbeiter. „Das grösste Risiko ist, nicht zu handeln“, so Medair-Mitarbeiterin Trina Helderman. „Ohne humanitäre Hilfe könnte sich die Epidemie auf andere Länder ausweiten und Tausende weitere Opfer fordern.“
Gemeinsam mit der lokalen Hilfsorganisation Lifeline Nehemiah Projects begannen wir ein Hilfsprojekt in Kuntorloh, einer Ebola-Gefahrenzone östlich von Freetown. „Die örtlichen Behörden stellten Haushalte mit bestätigten Ebola-Fällen unter Quarantäne“, so Trina Helderman. „Aber genauso wichtig war es, dass diese Haushalte nicht zu einer tödlichen Falle oder einem Nährboden für Ebola werden.“
Wir schulten 60 Gesundheitsmitarbeiter, die täglich 670 dieser Haushalte aufsuchten. Sie versorgten die Betroffenen mit Nahrungsergänzung, sauberem Wasser, Infektionsschutz und anderen Gütern. Ein Team leistete psychosoziale Betreuung und klärte über Ebola-Prävention, Symptome und die Behandlung auf.
Mit unterstützung von Partnerorganisationen rief Medair ein ebola-behandlungszentrum ins Leben. Gegen Ende 2014 hatten wir 92 Gesundheitsmitarbeiter ausgebildet – darunter Elisabeth. Die angehende Krankenschwester hatte fünf Angehörige durch Ebola verloren. Doch statt sich hinter der Trauer zu verstecken, arbeitete Elisabeth im Zentrum mit und rettete Leben: „Wir müssen dafür sorgen, dass das Sterben aufhört.“
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der Nordosten von Madagaskar ist übersät von gemeinschaften, die nur zu fuss oder per boot erreicht werden können. den meisten familien mangelt es an sauberem trinkwasser.
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der ebola-ausbruch in Westafrika in 2014 wurde zu einer der grössten gesundheitskrisen unserer Zeit. Mehr als 6000 Menschen starben.
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Foto: Ein Mitarbeiter von Medair im Ebola-Behandlungszentrum in Schutzanzug.
Foto: Louisette ist glücklich. In ihrem Dorf hat Medair eine neue Wasserstelle gebaut.
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Im zentralen Hochland von Afghanistan führte Medair ein anspruchsvolles Projekt durch, um die ernährungssicherheit zu verbessern. Wir leiteten mehr als 2000 Bauern an, wie sie ihre Ernten steigern können und gaben an sie Werkzeug, Dünger und Saatgut aus. 1600 Frauen lernten, wie sie ihr eigenes Gemüse anbauen und konservieren können. „Das tut uns allen sehr gut“, so die dreifache Mutter Sakina. „Unsere Kinder sind nicht unterernährt!“
1440 Bauern, die ums Überleben kämpften, legten Dämme und Gräben an. Diese senken das Risiko von Überschwemmungen und verbessern das Eindringen von Wasser in den Boden. Dafür erhielten sie einen Lohn. „Das Geld hilft uns über einige Verluste hinweg und bringt meine Familie durch den Winter“, freut sich Sadiqi, Vater von vier Kindern. „Wir sind arm und unser Dorf ist sehr entlegen. Dank eurer Hilfe ist unser Leben nun leichter.“
Medair verbesserte den Zugang zu sauberem Trinkwasser für 6500 Menschen und versorgte sie mit sanitären Anlagen und Hygieneschulungen. „Die Aktivitäten sind erfolgreich“, bestätigt Saiafullah, ein Arzt aus der Region. „Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fälle von Diarrhö um 80 bis 90 Prozent gesunken.“
Wir weiteten unser Projekt auf den Süden Afghanistans aus. In der Konfliktregion arbeiten nur wenige Hilfsorganisationen. Mit acht mobilen Ernährungskliniken reagierten wir auf die hohen Raten von akuter Unterernährung. Wir untersuchten 10 000 Kinder und behandelten 1700 von ihnen. „Ich bin dankbar für die Klinik von Medair in der Region“, sagt der Leiter einer Gemeinschaft. „Den Kindern geht es jetzt zunehmend besser.“
Laila lebt mit ihrer Familie in einem entlegenen Dorf an einem steilen berghang. Der halbleere Sack Mehl in der Küche reicht nur noch für einen Monat. Mehr haben sie nicht für den Winter. Wochenlang konnte Laila nicht zur Schule gehen. Stattdessen half sie ihrer Mutter auf den Feldern.
„Ich möchte ja zur Schule gehen“, so Laila. „Doch ich muss arbeiten, damit wir überleben. Ich vermisse den Unterricht und meine Freunde.“
Im zentralen Hochland sind die Winter unerbittlich. sie können bis zu einem halben Jahr dauern. In der kurzen Anbausaison versuchen die Familien so viel Nahrung wie möglich für den Winter einzubringen. Doch Überschwemmungen und Dürren haben den Boden ausgelaugt und Felder zerstört. Das führt zu schlechten Ernten und weitverbreiteter Nahrungsmittelknappheit. Mehr als jedes
zweite Kind in dieser Region ist chronisch unterernährt.
„Wir brauchen dringend Essen“, sagt Lailas Mutter Gultamam. „Ich habe nur etwas Mehl für meine Kinder. Auch das ist bald aufgebraucht. Jeden Tag fragen die Kinder: ,Warum gibt es nur Tee und Brot?’“
In 2014 arbeitete Medair hart daran, in Dutzenden von afghanischen Gemeinschaften die Auswirkungen des Winters abzuschwächen. Familien - wie die von Laila – warteten sehnsüchtig auf Hilfe. Wir unterstützten sie mit Geldleistungen für ihre Lebensmittelausgaben für den Winter. „Von dem Geld werde ich Essen für meine Kinder und Heizöl kaufen“, so Gultamam. „Ohne das hätten wir gar nichts.“
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TURKMENISTAN
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Schlechter ackerboden, Überschwemmungen, dürren und unsicherheit: das sind die probleme, mit denen familien im Süden des Landes kämpfen. unterernährung ist die ursache für nahezu 50 prozent aller todesfälle bei kindern.
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Fotos, links: Ein Junge aus einem Bergdorf holt Wasser an einer Wasserstelle, die Medair gebaut hat. oben: Laila (2.v.l.) mit ihrer Mutter und ihren zwei jüngeren Schwestern bei Brot und Tee.
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direkte hiLfeeMpfäNger: 424 373 direkte hiLfeeMpfäNger: 63 157 Medair.org/koNgo Medair.org/SiMbabWe
In der Konfliktregion Nord-Kivu unterstützte Medair 21 Kliniken. Dadurch erhielten vertriebene Familien Zugang zu medizinischen Leistungen. „Wir versteckten uns in der Nähe unserer Felder im Gebüsch. Aber dann trauten wir uns zur Gesundheitsstation in Makayanga. Ich brauchte Hilfe bei der Entbindung“, so die 17-jährige Jose. „Dank Medair haben wir in Zeiten der Not einen sicheren Ort.“
In 2014 führte Medair in entlegenen oder konfliktreichen Gebieten mehr als 380 000 medizinische Behandlungen durch. Wir schulten Hunderte von Mitarbeitern, impften über 10 000 Kinder und begleiteten mehr als 13 000 sichere Entbindungen.
Auch ging die Arbeit weiter an einem mehrjährigen Infrastruktur-Projekt, das im Nordosten des Landes enorme Veränderungen bewirkt. Der Zugang für Hilfsorganisationen und die wirtschaftliche entwicklung wurden verbessert. Wir sanierten 22 Brücken und Kanäle und reparierten einen Frachtkahn. Entlang einer Strecke von 119 Kilometern wurden Strassen saniert. „Der Wandel hat bereits begonnen. Man sieht viele Fahrräder und es ist mehr Bewegung auf den Strassen“, erzählt die fünffache Mutter Encoté. „Die
Menschen haben jetzt auch weniger Angst. Wir alle profitieren von den Brücken.“
Medair beschäftigte 1 800 einheimische Männer und Frauen beim Brückenbau. Dadurch wurden ihre Fertigkeiten weiterentwickelt und sie hatten ein Einkommen. „Von meinem ersten Lohn kaufte ich Betten für meine Kinder“, erzählt Eka. „Meine Arbeit verbessert auch ihre Zukunft.“
Nach mehr als vier Jahren Not- und Wiederaufbauhilfe in simbabwe beendete Medair die humanitären Aktivitäten im Mai 2014.
Vor dem Abschluss des Hilfsprogramms half Medair, ein umfassendes WASH-Projekt zu Ende zu bringen. Es wurde im Verbund mit mehreren Partnern durchgeführt. Wir errichteten 65 Wasserspeicher in Schulen in Bulawayo und verbesserten so die Trinkwasserversorgung für 60 000 Kinder und Lehrer.
„Das Projekt verändert das Leben der Kinder und Mitarbeiter“, so Philip Walker, der das Länderprogramm leitete.
Seit 2013 hat das Bulawayo-Projekt den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen in besonders gefährdeten Wohngebieten der Stadt stark verbessert. Mit dem Partnerverbund führte Medair Brunnenbohrungen durch oder reparierte Wasserstellen. Die Wasseraufbereitungsanlage wurde saniert, Lagertanks gebaut und die sanitären Anlagen verbessert. Auch schulte Medair die Bevölkerung in Bezug auf Gesundheit und Hygiene.
„Simbabwe zu verlassen, fällt uns nicht leicht“, sagt Philipp Walker. „Das war unser zweiter Einsatz hier. Das Land und die Menschen haben einen festen Platz in unseren Herzen. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir dank treuer Unterstützer und Partner, dank des Einsatzes und der Hingabe unserer Mitarbeiter einen nachhaltigen Beitrag leisten konnten – für einige der bedürftigsten Menschen in Simbabwe.“
L ua l a b aKinshasa
Kisangani
Ango
Doruma
Bunia
Dungu
0 200 400 km
DR KONGO
SÜDSUDANZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK
KAMERUN
KONGOGABUN
ANGOLA
SAMBIA
TANSANIA
BURUNDI
RUANDA
UGANDA
K o n g o
Ä q u a t o r
anhaltende unsicherheit trieb 2,6 Millionen Menschen in die flucht. Schlechte Strassen und brücken isolieren ganze regionen und erschweren die humanitäre hilfe.
dR KOngO
BOTSWANA
SAMBIA
SÜDAFRIKA
MOSAMBIK
SIMBABWE
HarareNembudziya
0 50 100 km
S a m b e s i
Gokwe
Bulawayo
Nach dem Choleraausbruch in den Jahren 2008 und 2009 arbeitete Medair hart, um die lebensbedrohlichen probleme aufgrund der Wasserinfrastruktur im Land zu verbessern.
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EIn sIchERER ORt In zEItEn dER nOt wIR vERLAssEn sImbAbwE
Foto: Ein Schuljunge holt sauberes Wasser aus einem neuen Wassertank.
Foto: Medair unterstützt die Gesundheitsstation in Makayanga, damit Frauen in der Konfliktregion ihre Kinder sicher zur Welt bringen können.
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Finanzierungspartner Das sagen unsere Partner
Die Leitung von Medair International
in alphabetischer Reihenfolge ≥ USD 15 000
Die EU-Kommission ist sehr stolz auf die Arbeit, die Medair im Südsudan leistet. Wir schätzen die Hingabe und das Engagement, selbst unter schwersten Bedingungen zu arbeiten, die Motivation der Mitarbeiter sowie die Qualität ihrer Arbeit.
Der Einsatz der internationalen und nationalen Teams ist exzellent – das macht einen bedeutenden Unterschied. Die Mitarbeiter sind gut ausgebildet und wissen, was sie tun.
- Inma Vazquez, EU-Kommission, Südsudan (Foto: Mitte)
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Internationaler vorstandChristina Bregy, PräsidentinChris Lukkien, VizepräsidentTorsten de Santos, FinanzenArno IJmker, SekretärEleanor Dougoud Jacques Demaurex Klaas van MillNigel Harris
Internationale direktorenJim Ingram, GeschäftsführerGregory Pasche, Direktor Marketing & FundraisingJames Jackson, stv. GeschäftsführerMark Screeton, Direktor Internationale ProgrammeMartin Baumann, Direktor FinanzenPeter Holloway, Direktor Personal
Stand: 31. Dezember 2014
vEREIntE nAtIOnEn und zwIschEnstAAtLIchE PARtnERCommon Humanitarian Fund Britisches Ministerium für internationale Entwicklung Generaldirektion für Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der EU-Kommission (ECHO)Europäisches Amt für Zusammenarbeit (EuropeAid)Pooled Fund (CD)Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)
Entwicklungsprogramm der Vereinten NationenAmt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA)Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR)Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-HABITAT)Entwicklungshilfeorganisation der Vereinigten Staaten (USAID)US-AussenministeriumWelternährungsprogramm (WFP)
InstItutIOnELLE PARtnER und nIchtREgIERungsORgAnIsAtIOnEnDisasters Emergency Committee (UK)EO Metterdaad (NL)ERIKS Development Partner (SE)Läkarmissionen (SE)Mennonite Central Committee, mit Canadian Foodgrains Bank (CA)Mission Aviation Fellowship (SE)
Mission Alliance (NO)GlücksketteTEAR (AU)Tearfund (BE) Transform Aid (AU) World Concern (US)
AndERE ORgAnIsAtIOnEn, stIftungEn, untERnEhmEnAgence de l’eau Rhône Méditerranée Corse (FR)Aligro (CH)All We Can (UK)Capital Group, Genf (CH)Clemens Family Corporation (US) COFRA Foundation (CH) COLIVER Foundation (CH)Cornwell Mann Foundation (US) Däster-Schild Foundation (CH)Divesa Foundation, Assura Group (CH)Emeraude Solidaire (FR)Ernest Matthey Foundation (CH)Fondation du judaisme français (FR)Fondation du protestantisme (FR)Gebauer Foundation (CH)Generations Foundation (UK)Genossenschaft HILFE (CH)Gertrude Hirzel Foundation (CH)
GvC Chile Hegi (CH)HLLP Beheer — Louis Reyners BV (NL)ICF Bern Celebration (CH)ICF Mittelland/Lovewins (CH)Leopold Bachmann Foundation (CH)Lotteriefonds Kt. Zürich (CH)Maurice and Hilda Laing Charitable Trust (UK)Medicor Foundation (LI)Pictet Group Charitable Foundation (CH)Pierre Demaurex Foundation (CH)Qlik (US)Région Rhône Alpes (FR)Resurgens Foundation (CH) Souter Charitable Trust (UK)Stanley Thomas Johnson Foundation (CH)Stichting Draagt Elkanders Lasten (NL)Trade Aid (UK)Zoo Zürich (CH)
PARtnER füR sAchsPEndEnCarpmaels & RansfordÄrzte ohne GrenzenGoogle Internationale Organisation für Migration (IOM)Mayer Brown
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR)Welternährungsprogramm (WFP)Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Finanzbericht
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Madagaskar: Medair-Mitarbeiter Be Christian vor seiner neuen EcoSan-Latrine
AuSgABEn dEr ProgrAMME nACh SEktorEn 2014
ErtrÄgE 2014
0,62 % SonStigE ErtrÄgE
17,09 % StiftungEn und ngos
60,09 % rEgiErungEn, Eu & un
1,43 % SAChSPEndEn
20,76 % PrivAtE SPEndEn
MittELvErWEndung 2014
EinnAhMEn und AuSgABEn nACh ProgrAMMEn 2014 (uSd)
7,24 % huMAnitÄrE AufWEndungEn (indirEkt)
5,84 % vErWALtung
4,53 % MittELBESChAffung
82,40 % huMAnitÄrE AufWEndungEn (dirEkt)
7,90 % ErnÄhrung
3,68 % SonStigES
21,02 % WASSEr, SAnitÄrE AnLAgEn und hygiEnE (WASh )
1,04 % nAhrungSMittEL-SiChErhEit
39,60 % untErkünftE und infrAStruktur
21,30 % gESundhEit
5,46 % kAtAStroPhEnvorSorgE
Afghanistan DR Kongo Haiti Irak Madagaskar Philippinen Sierra Leone Somalia Südsudan Syrienkrise Simbabwe
ErträgE 3 689 290 6 260 911 2 917 856 1 896 915 1 487 401 3 826 103 232 739 1 807 650 15 916 690 11 736 190 705 694AusgAbEn 3 698 696 5 816 717 2 587 430 976 045 1 288 900 3 917 871 175 354 1 553 734 15 215 178 11 410 904 729 185
16 000 00015 000 00014 000 00013 000 00012 000 00011 000 000
10 000 0009 000 0008 000 0007 000 0006 000 0005 000 0004 000 0003 000 0002 000 0001 000 000
0
2014 2013
AKTIVA
UMLAUFVERMöGEN Flüssige Mittel 9 510 499 8 855 891 Forderungen an institutionelle Partner 7 684 517 7 136 233 Sonstige Forderungen 220 183 193 883 Lagerbestand 103 678 91 560 Aktive Rechnungsabgrenzung 416 448 116 311 17 935 325 16 393 879
ANLAGEVERMöGEN Finanzanlagen 368 909 259 196 Sachanlagen 840 147 854 308 1 209 056 1 113 504GesAmT AKTIVA 19 144 381 17 507 382
PAssIVA
KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN Passive Rechnungsabgrenzung 5 260 801 5 119 724 Verbindlichkeiten Fördermittel 38 753 – Verbindlichkeiten 839 108 931 361 Pensionsrückstellungen 191 200 – Rückstellungen 474 648 489 963 Rücklagen 266 022 206 526 7 070 532 6 747 574
LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN Langfristige Schulden 50 536 56 150 Pensionsrückstellungen 410 765 87 690 461 300 143 840
ZWECKGEBUNDENE MITTEL Zweckgebundene Mittel 567 614 421 084 Zweckgebundene Projektmittel 2 663 329 2 240 468 3 230 943 2 661 552
EIGENKAPITAL/FREIE MITTEL Freie Rücklage 1 928 245 1 803 707 Zweckgebundene Rücklage 6 453 361 6 150 709 8 381 607 7 954 416
GesAmT PAssIVA 19 144 381 17 507 382
Alle Beträge in US-Dollar Alle Beträge in US-Dollar 2014 2013
Nicht zweckgebunden Zweckgebunden Gesamt Gesamt
BeTrIeBlIche erTräGeProjektbeiträge institutioneller Partner – 41 842 934 41 842 934 34 467 979 Spenden 6 487 827 4 768 677 11 256 505 9 772 822 Sachspenden 61 799 715 805 777 604 782 734 Sonstige Erträge 85 964 251 184 337 148 254 587 6 635 591 47 578 600 54 214 191 45 278 123
BeTrIeBsKosTenHumanitäre Aufwendungen -47 611 640 – -47 611 640 -39 752 716Verwaltungsaufwand -5 504 091 – -5 504 091 -5 671 856 -53 115 731 – -53 115 731 -45 424 572
BeTrIeBserGeBnIs -46 480 141 47 578 600 1 098 460 -146 449
FInAnzerGeBnIsFinanzerträge 66 349 12 117 78 466 12 498Finanzaufwendungen -9 133 -131 -9 264 -66 483Realisierter Währungsgewinn (oder Verlust) 262 909 2 926 265 835 173 460Unrealisierter Währungsgewinn (oder Verlust) -328 864 11 869 -316 995 22 409 -8 739 26 781 18 042 141 884
erGeBnIs Vor der mITTelVeränderunG -46 488 879 47 605 381 1 116 502 -4 565
mITTelVeränderunGAufhebung der Zweckbindung 46 880 993 -46 880 993 – (Zuweisung)/Entnahme aus zweckgebundenen Mitteln – -724 388 -724 388 604 308
JAhreserGeBnIs Vor KAPITAlzuweIsunG 392 114 – 392 114 599 743
(Zuweisung)/Entnahme Eigenkapital/ nicht zweckgebundene Mittel -392 114 – -392 114 -599 743
JAhreserGeBnIs – – – –
bilanz per 31. Dezember 2014 Gewinn- und Verlustrechnung 2014
ARA5
DE20
14
medair.org/spendenVeröffentlicht im Juli 2015
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Fotos, Titelseite: Eine philippinische Familie wartet auf die Fertigstellung ihres katastrophensicheren Hauses. © Medair / Miguel Samper. Rückseite: Familien aus einem entlegenen Dorf in Afghanistan freuen sich über ihre neue und sichere Wasserstelle.
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