medikamentenpreise und kosten - santésuisse...1. märz 2010 1. nov. 2012 1.58 1.29 2012 2013 2014...
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Datum: 13.02.2014 Auslandpreisvergleich 2013 Folie: 1
Auslandpreisvergleich 2013
Medikamentenpreise und –kosten
– wovon sprechen wir?
Markus Gnägi, Leiter Ressort ambulante Tarifstrukturen
santésuisse
2
Inhalt
Begriffe
Spezialitätenliste
Ambulanter Bereich
Publikumspreis
Fabrikabgabepreis
Entwicklung der Medikamentenkosten
Umfang der Auslandpreisvergleiche
mit Patentschutz
ohne Patentschutz
Spezialitätenliste = Liste der
zu vergütenden
Medikamente aus der
obligatorischen
Grundversicherung
3
Medikamente auf der Spezialitätenliste massgebend im
ambulanten Bereich
3
Ärzte Apotheken
~ 52%
~14 % ~34%
Spitäler ambulant
~13 %
~30%
~ 57%
ca. 650 Mio CHF
Spital stationär
Total 2012: 5.4 Mia Fr. +1.1%
Ärzte
Spital ambulant
Apotheken
Medikamentenkosten Entwicklung
2009 - 2013
12-Monatswert der Medikamentenkosten in der obligatorischen
Krankenversicherung (Publikumspreisniveau)
4
Wachstum 2012/11:
+ 1.1 % Kosten
+ 5.5 % Menge
Wachstum 2013:
+ 4.1 % Kosten
5
Zusammensetzung des Medikamentenpreises
Medikamentenpreis Medikamentenpreis (Publikumspreis)
Mehrwertsteuer 2.5% Bund
Apotheke, selbstdispensierender Arzt, Spital ambulant
Packungsbezogener Zuschlag in Franken
Preisbezogener Zuschlag in %
Handel
Fabrikabgabepreis Pharma-
industrie
6
Medikamente auf der Spezialitätenliste
Kategorie A und B
MwSt: 0.1 Mrd CHF
Handel: 1.3 Mrd CHF
0
1
2
3
4
5
Umsätze 2012
Pharmaindustrie (Hersteller)
3.7 Mrd. CHF
in M
RD
CH
F
Seit 2005: Jährlicher Auslandpreisvergleich
santésuisse (Vergleich Fabrikabgabepreise)
Umfang der untersuchten
Medikamentengruppen Generika / Originalpräparate
Originale mit Patentschutz
Originale ohne Patentschutz
Generika
7
52 %
14 %
35 %
Auslandpreisvergleich 2013
Medikamentenpreise in der Schweiz – wie
werden die Preise festgelegt?
Thomas Binder
Geschäftsführer vips
Bern, 13. Februar 2014
Original-Medikamente der Spezialitätenliste – wie werden die Preise festgelegt?
Aufnahme SL
1. Bei neuen Indikationen 2. Bei Änderung einer Limitation
APV* TQV** a) Preisüberprüfung für
patentabgelaufene Originale alle 3 Jahre
b) Preisabstandsregelungen für Generika bei Markteintritt
c) jährlicher Prozess „Dynamisierung Selbst- behalt pro Wirkstoff“ (Grenzwertberechnung) für patentabgelaufene Originale und Generika
alle 3 Jahre
Regelmässige
Preisüberprüfung
“patentfreier” Bereich Preisüberprüfung
bei folg. Ereignissen
Option 1: APV/TQV
Option 2:
Prävalenzmodell
APV*
3. Bei Patentablauf
* APV = Auslandpreisvergleich ** TQV = Therapeutischer Quervergleich
Bereich
2009
Preisanpassung
Euro-Kurs
Alle Produkte ca. ein Drittel
des Marktes
Regelung offen.
Bundesrat plant
die Einführung
eines neuen
Modells. Entwurf
wird im Mai 2014
in die Vernehm-
lassung gehen.
1. März 2010 1. Nov. 2012
1.58 1.29
2012 2013 2014 ab 2015
1.27 1.29
Jahre
1. Nov. 2013
ca. ein Drittel
des Marktes ca. ein Drittel
des Marktes
1. Nov. 2014
Einführungsregelung ordentlicher 3-Jahres-Prozess
Preisüberprüfung Original-Medikamente der Spezialitätenliste – wo stehen wir?
Aktueller Stand und Basis für
den Preisvergleich 2013
Auslandpreisvergleich 2013
Medikamenten-Preisvergleich
Patentgeschützte Medikamente
Dr. Andreas Schiesser, Projektleiter Medikamente
Ressort ambulante Tarifstrukturen, santésuisse
Datum: 13.02.2014 Folie: 1 Projekt: Auslandpreisvergleich 2014
Auslandpreisvergleich Methode
Die umsatzstärksten patentgeschützten Medikamente wurden einbezogen
Regelwerk bezüglich der Vergleichbarkeit wurde angewendet (Dosierung, Packungsgrösse, mindestens 3 Preise in den 6 Ländern)
210 verbleiben im Warenkorb nach Anwendung der definierten Regeln.
Vergleichsländer gemäss Bundesamt für Gesundheit: Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Niederlande, Österreich
Vergleich Fabrikabgabepreis im November 2013 mit Listenpreisen im Ausland (Berücksichtigung des Preisabschlags 3-Jahresüberprüfung per Nov. 13)
Wechselkurs gemäss BAG Preisüberprüfung November 2013 von €/CHF 1.27
Gewichtung nach Umsatz 2012 in der Grundversicherung (Apotheken, Ärzte und Spital ambulant), Indexbildung1
2
1 Laspeyres-Index
3
Preisvergleich Unterschied Schweiz – Ausland
November 2013
Schweiz 6-Länder-
Korb
Deutschland Dänemark Österreich Niederlande Frankreich England
Patentgeschützte - Vorjahresvergleich Unterschied Schweiz – Ausland bei fixem und
historischen Wechselkursen
4
Wechselkurs historisch im angegeben Jahr
Wechselkurs BAG CHF/€ 1.27 gemäss 3-Jahresüberprüfung 2013
1.54 1.56 1.45 1.56 1.65 1.26 WK: Fr/€ 1.29 1.27
%
Schweizer Preisindex Benchmarking 2013 Februar 2014
Per Troein, VP Strategic Partners
IMS HEALTH
Projektziele
• Vergleich des Niveaus von Herstellerpreisen patentabgelaufener Originale in der Schweiz mit Referenzländern
• Vergleich des Preisniveaus von Generika in der Schweiz mit den gewählten Referenzländern
• Vergleich des Preisniveaus des gesamten ungeschützten Marktes in der Schweiz mit den Referenzländern
2
Methodik
• Auswahl von insgesamt 204 nicht geschützten, verschreibungspflichtigen Produkten mit internationalen Molekülen mit Modalpackung in der Schweiz
• Umsätze der letzten 12 Monate und Preise von November 2013, aus der IMS Pricing Insights Datenbank
• Referenzländer: AT, DE, DK, FR, NL und UK
• Jeweilige Preise pro Molekül/Form/Stärke, umgerechnet in Schweizer Franken
• Bedingung für den Vergleich: Verfügbarkeit von Molekül/Form/Stärke in mindestens 3 Referenzländern
3
Für patentabgelaufene Originale ist der Index für 2013 sehr nahe am Durchschnitt der Referenzländer
Datenquelle: IMS Pricing Insight, MAT Nov 2013, Preise Schweiz und Referenzländer von Nov 2013, RX Produkte exkl. Petentgeschützte Produkte Wechselkurs: CHF/EUR = 1,270, CHF/GBP = 1,560, CHF/DKK = 0,170
100% 99%
72%
125%
89%
123%
110%
74%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
140%
CH Basket
Average
AT DK FR DE UK NL
Pre
isin
dex
Länderkorb- durchschnitt
Für Generika zeigt die Studie von 2013 große Unterschiede zwischen den Referenzländern
100%
54%
66%
45%
79%
52%
37%
44%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
CH Basket
Average
AT DK FR DE UK NL
Pre
isin
dex
Datenquelle: IMS Pricing Insight, MAT Nov 2013, Preise Schweiz und Referenzländer von Nov 2013, RX Produkte exkl. Petentgeschützte Produkte Wechselkurs: CHF/EUR = 1,270, CHF/GBP = 1,560, CHF/DKK = 0,170
Länderkorb- durchschnitt
100%
77%
68% 67%
84% 83%
95%
64%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
CH Basket
Average
AT DK FR DE UK NL
Pre
isin
dex
Für die ungeschützten Produkte insgesamt zeigt die Studie von 2013 geringere Indizes für die Referenzländer
Länderkorb- durchschnitt
Datenquelle: IMS Pricing Insight, MAT Nov 2013, Preise Schweiz und Referenzländer von Nov 2013, RX Produkte exkl. Petentgeschützte Produkte Wechselkurs: CHF/EUR = 1,270, CHF/GBP = 1,560, CHF/DKK = 0,170
Anmerkungen zu den Ergebnissen
• Insgesamt rücken der Gesamtindex und der Durchschnitt der Generika für die Schweiz zusammen. Der Index der nicht mehr geschützten Produkte ist jetzt 99% gegenüber 102% in der letzten Studie.
• Es gibt eine begrenztere Anzahl an großen Produkten mit Patentablauf.
• Die Produkte, die erst kürzlich ihr Patent verloren haben, haben einen signifikanten Anteil verloren – es gibt eine signifikante Änderung der Zusammensetzung der nicht mehr geschützten Produkte.
• Es gibt mehrere nicht mehr geschützte Produkte mit signifikanten Preisreduzierungen.
• Es gibt auch einige Preisreduzierungen in den Referenzländern.
• Wechselkursänderungen haben einen begrenzten Einfluss.
• 7
Medikamenten-Preisvergleich von
Interpharma, santésuisse und vips
Interpretation und Schlussfolgerungen
Thomas Binder
Geschäftsführer vips
Bern, 13. Februar 2014
Die Preisdifferenz ist zwar leicht rückläufig, bleibt mit 46% aber hoch. Dafür sind u.a.
folgende Gründe anzufügen:
Qualitative und behördenbedingte Gründe
Zahlreiche Generikaanbieter, dadurch freie Wahl für Ärzte, Apotheker und Patienten.
Gleiche Leistungen und Qualitätsstandards wie bei den Originalherstellern.
Hohe Liefersicherheit, dadurch kein für Patienten nachteiliger Medikamentenwechsel.
Innovative Darreichungsformen mit Zusatznutzen für die Patienten.
Die ganz Palette eines Wirkstoffes muss angeboten werden (alle galenischen Formen, Dosisstärken und Packungsgrössen).
Systembedingter Grund
Die Festsetzung und Überprüfung der Schweizer Generikapreise erfolgt – im Gegensatz zu den Originalprodukten – nicht im direkten Vergleich mit den ausländischen Preisen, sondern einerseits nach Regeln, die sich nach dem Schweizer Original richten (bei Markteintritt und dreijährlicher Überprüfung), und andererseits im dauernden Preiswettbewerb innerhalb der gleichen Wirkstoffklasse.
Generika
Interpretation Resultate
Die markante Verringerung des Preisabstandes der Originalmedikamente in
der Schweiz im Vergleich zum 6-Länderkorb von noch 5% bzw. 1% sind von uns erwartet worden. Dies aus folgenden Gründen:
Die Resultate widerspiegeln die geltenden Regelungen bei der Preisfestsetzung von neuen Medikamenten (in der Regel kein Überschreiten des Auslandpreises, KLV Art. 35) und dreijährlichen Preisüberprüfung (Vergleich nur mit Auslandpreisen).
Bei den beiden Preisüberprüfungsrunden 2012 und 2013 wurden rund 2/3 des kassenzulässigen Marktes anhand der aktuell geltenden Auslandpreise und den jeweils geltenden Devisenkursen überprüft und entsprechende Preissenkungen vorgenommen.
Nach der diesjährigen Preisüberprüfungsrunde, bei der das letzte Drittel der kassenzulässigen Medikamente überprüft wird, werden die Schweizer Preise auf dem Niveau der Vergleichsländer oder sogar darunter liegen.
Original-
medikamente
Interpretation Resultate
Ist ein solches Preisniveau für die Schweiz wünschbar?
Wie sieht der Preisvergleich für andere Warengruppen aus?
Quellen: Medikamente: Preisvergleich Pharma/santésuisse 2013, übrige Warengruppen: Eurostat/BfS 2012
0 50 100 150 200
BIP Bruttoinlandprodukt
Wohnungswesen
Nahrungsmittel
Bekleidung/Schuhe
Haushaltgeräte
Medikamente (Originale)
Schweiz
6-Länderkorb
Preisniveau-Indizes
Preisvergleich Medikamente / Spital Basis-Fallpreis
Quellen: Medikamente Preisvergleich 2013, Spital - Basis-Fallpreis AOK / GDK
0 50 100 150 200 250
Schweiz
Deutschland
Spital - Basis-Fallpreis
Schweiz
Deutschland
Medikamente (Originale)
Preisniveau-Indizes
Ist ein solches Preisniveau für die Schweiz wünschbar? NEIN, weil damit die
anerkannte Qualität unseres Gesundheitswesen sowie der Zugang und die Versorgung mit Medikamenten gefährdet würde.
Die vips fordert angemessene Arzneimittelpreise, damit
der uneingeschränkte und rasche Zugang der Patienten zu innovativen Medikamenten auch in Zukunft gewährleistet werden kann;
die schweizweit rasche, sichere und kostengünstige Versorgung der Patienten mit Medikamenten ergänzt mit einer gut abgestimmten Beratung durch Apotheker und Ärzte sichergestellt erhalten werden kann;
die Vergütung unserer Kosten (grösstenteils in Schweizer Franken) weiterhin gesichert ist;
eine für die Geschäftstätigkeit betriebswirtschaftlich unabdingbare Marge auch in Zukunft erwirtschaftet werden kann;
ein Schweizer Referenzpreis sichergestellt wird, der die Exportgeschäfte nicht negativ beeinträchtigt.
Schlussfolgerungen
Die vips fordert in ihren Vorschlägen zum neuen Preismodell 1.1.2015:
Eine Abfederung des im heutigen System zu stark gewichteten Auslandpreises durch den Miteinbezug des therapeutischen Nutzens eines neuen Medikamentes sowie die Berücksichtigung der Kaufkraftparitäten der Schweiz und der sechs Vergleichsländer.
Preissymmetrie! Das Bundesamt für Gesundheitswesen soll künftig bei den regelmässigen Preisüberprüfungen nicht nur Preissenkungen, sondern auch Preiserhöhungen verfügen können.
Die heutigen bewährten Regelungen im patentfreien Bereich, bei den patentabgelaufenen Originalen und Generika, welche den Preiswettbewerb fördern, sollen beibehalten werden, und nicht durch ein Festbetragssystem ersetzt werden.
Wir erwarten vom Bundesrat ein ausgewogenes Gesamtpaket, in dem unsere Anliegen ausreichend berücksichtigt sind.
Massnahmen für angemessene Arzneimittelpreise
Auslandpreisvergleich 2013
Schlussfolgerungen santésuisse
Verena Nold
Direktorin santésuisse
Datum: 13.02.2014 Folie: 1 Projekt: Auslandpreisvergleich 2013
Patentgeschützte Medikamente –
Vorjahresvergleich Schweiz – Ausland
2
Wechselkurs im angegebenen Jahr
Wechselkurs BAG CHF/€ 1.27 gemäss 3-Jahresüberprüfung 2013
1.54 1.56 1.45 1.56 1.65 1.26 WK: Fr/€ 1.29 1.27/1.23
%
Auslandpreisvergleich 2013
Patentgeschützte Medikamente
Fazit santésuisse
Das Preisniveau patentgeschützter Medikamente nähert sich
dem Durchschnitt der Vergleichsländer
allerdings ohne Berücksichtigung
der Rabatte (Basis Listenpreise)
des um 5% überhöhten Wechselkurses
Anpassungen erfolgen nur verzögert – alle 3 Jahre
3
Preisniveau
Marktanteil
0
20
40
60
80
100
CH AT
DK FR
DE UK
NL
100
66
45
79
52
37 44
20 21 36
23
58 60 57 2
Generika
Preisniveau im Vergleich zum Marktanteil1
4
Länder mit hohem Generikaanteil haben tiefere Preise
1Quelle: Vogler S.; GaBI Journal; 44:Volume 1, 2012, S. 45 2 Anteil Packungen OKP Datenpool sasis
Generika - Vorjahresvergleich
Unterschied Schweiz – Ausland je nach
Wechselkurs
5
Wechselkurs BAG CHF/€ 1.27 gemäss 3-Jahresüberprüfung 2013
Wechselkurs historisch im angegebenen Jahr %
Auslandpreisvergleich 2013
Patentabgelaufene Medikamente
Fazit santésuisse
Preisniveau Generika: im Vergleich weiterhin zu hoch
Preisdifferenz: systembedingt (Abstandsregel der Generika
zu den Originalpräparaten)
Um die Differenz zu verringern, braucht es eine Änderung
der Abstandsregel
Originalpräparate: im Durchschnitt der Auslandspreise
6
Auslandpreisvergleich 2013
Schlussfolgerungen
Die Preise im Vergleich zum Ausland sinken dank der 3-Jahres-
überprüfung bei patentgeschützten Präparaten
Kaum Wirkung bei den Generika
Neue Lösungen müssen für den patentabgelaufenen Markt
gefunden werden. Wirkstoffe zugunsten des Prämienzahlers
müssen günstig eingekauft werden
Realisierung der Empfehlungen des Preisüberwachers:
_ Einsparungspotential mindestens 300 Mio.
Preissenkungen bis 2015 sollen wie geplant umgesetzt werden.
Rekurse sind immer noch hängig.
7
Auslandpreisvergleich 2013
Schlussfolgerungen: Ausblick nach 2015
Preisfestsetzung und Preisüberprüfung soll gemeinsam mit allen
Beteiligten verbessert werden:
BAG soll nach Patentablauf Offerten einholen für Wirkstoffe; der
günstigste Anbieter erhält den Zuschlag
Strikte Überprüfung der WZW-Kriterien Wirksamkeit,
Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit
Gleich lange Spiesse:
_Antrags- und Rekursrecht
Akzeptable Preise bei Neuaufnahme dank systematischer
Nutzeneinstufung und griffigen Wirtschaftlichkeitskriterien
8
Gemeinsamer Auslandpreisvergleich
Folgerungen der Interpharma
13. Februar 2014
Thomas Cueni, Generalsekretär Interpharma
Der kleine Preisunterschied ist weiterhin massgeblich vom Wechselkurs geprägt.
Als die dreijährige Preisüberprüfung vereinbart wurde, standen alle Beteiligten (BAG, Industrie, Krankenkassen) unter dem Eindruck stabiler Wechselkurse:
Euro war während mehreren Jahren zwischen Fr. 1.50 und Fr. 1.65 bewertet.
Rückgang auf Fr. 1.20 innerhalb von drei Jahren hatte niemand für möglich gehalten.
Gleichzeitig haben sich die Standortkosten aufgrund des Wechselkurses um rund 20% verteuert.
Wechselkursentwicklung
2
Internationaler Preisvergleich -patentgeschützte Produkte
2.95
1.51
1.22 1.11 1.09 1.02 0.96
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
3.0
US DE CA IT UK SE FR
Kaufkraftparität 2012
Quelle: Patented Medicine Prices Review Board, Canada, Annual Report 2012, Mai 2013.
Basis: Index Fabrikabgabepreise in Kaufkraftparität 2012, CH=1
3
Pharmaindustrie hält sich an die Vereinbarung
Einsparungen von 720 Mio. CHF bis 2015 zugunsten der sozialen Krankenversicherung
EDI hat per 1. Juni 2013 Verordnungsänderungen in Kraft gesetzt:
Prävalenzmodell bei neuen Indikationen/Limitationsänderungen
SL-Aufnahme innert 60 Tagen nach Swissmedic-Zulassung
Patientinnen und Patienten sollen schneller von innovativen Therapien profitieren
Einigung EDI-Pharmaverbände greift
4
November 2012: Vorschläge der Industrieverbände, namentlich auch gemeinsamer Kompromissvorschlag santésuisse-Interpharma, bei dem beide Seiten Konzessionen machen mussten:
Schnellerer Zugang zu Innovation: SL-Aufnahme 60 Tage nach Swissmedic-Zulassung
Nutzen soll bei Erstaufnahme in die SL stärker gewichtet werden (5 Stufen)
Möglichkeit von provisorischer SL-Aufnahme (Managed Entry Schemes/ „pay for performance“)
Health Technology Assessment (rHTA) als Grundlage für Erstattungsentscheid
Ausgewogene Berücksichtigung von Nutzen und Auslandpreisvergleich (APV), sowohl bei SL-Erstaufnahme wie auch bei der dreijährlichen Überprüfung.
Rekursrecht ohne aufschiebende Wirkung für Verbände beteiligter Anspruchsgruppen
Kompromissvorschlag von Krankenkassen und Interpharma liegt vor
5
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