medikamentenpreise und kosten - santésuisse...entwicklung medikamentenmarkt schweiz 2010-2012 und...
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Datum: 10.01.2012 Medienkonferenz 20.1.2012 Folie: 1
Auslandpreisvergleich 2012
Medikamentenpreise und –kosten
– wovon sprechen wir?
Stephan Colombo, Projektleiter Ressort Tarifstruktur, santésuisse
2
Inhalt
Begriffe
Spezialitätenliste
Ambulanter Bereich
Publikumspreis
Fabrikabgabepreis
Entwicklung der Medikamentenkosten
Umfang der Auslandpreisvergleiche
mit Patentschutz
ohne Patentschutz
Medikamente Spezialitätenliste
3
• vom Bundesamt für Gesundheit publiziert
• Krankenversicherer vergüten alle darin aufgeführten Medikamente
4
Medikamente Spezialitätenliste massgebend im ambulanten
Bereich
4
Ärzte Apotheken
~ 52%
~14 % ~34%
Spitäler ambulant
~14 %
~34%
~ 53%
~ 600 Mio CHF
stationär
Auslandpreisvergleich 2012
Medikamentenkosten Entwicklung 2007 bis Okt 2012:
Anstieg gebremst
Ärzte
Spital ambulant
Ärzte
Spital ambulant
Apotheken
12-Monatswert der Medikamentenkosten in der obligatorischen
Krankenversicherung (Publikumspreisniveau)
5
0
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
6'000
Mil
lio
nen
Apotheken
Spital ambulant
Ärzte
6
Einleitung
Bestandteile des Medikamentenpreises
Medikamentenpreis Medikamentenpreis
Mehrwertsteuer 2.5% Bund
Apotheke, selbstdispensierender Arzt, Spital ambulant
Packungsbezogener Zuschlag in Franken
Preisbezogener Zuschlag in %
Handel
Fabrikabgabepreis Pharma
Handel:
1.5
MwSt: 0.1
Hersteller:
3.9
0
1
2
3
4
5
6
Umsätze 2011
in M
RD
CH
F
7
Einleitung
Gegenstand des Auslandvergleichs
Seit 2005: Auslandpreisvergleich
Seit 2011: Margenvergleich
Umfang der Auslandpreisvergleiche Generika / Originalpräparate
Originale mit Patentschutz
Originale ohne Patentschutz
Generika
Auslandpreisvergleich, Medikamente mit Patentschutz
Auslandpreisvergleich, Medikamente ohne Patentschutz
8
Auslandpreisvergleich 2012
Medikamenten-Preisvergleich
Patentgeschützte Medikamente
Dr. Andreas Schiesser, Projektleiter Medikamente Ressort Tarifstruktur
Datum: 10.01.2012 Folie: 1 Projekt: Auslandpreisvergleich 2011
Auslandpreisvergleich Methode
250 der umsatzstärksten patentgeschützten Medikamente wurden einbezogen
Regelwerk bezüglich der Vergleichbarkeit wurde angewendet (Dosierung, Packungsgrösse, mindestens 4 Preise in den 6 Ländern)
155 verbleiben im Warenkorb nach Anwendung der definierten Regeln.
Vergleichsländer gemäss Bundesamt für Gesundheit: Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Niederlande, Österreich
Vergleich Fabrikabgabepreis im Dezember 2012 mit Listenpreisen im Ausland
Wechselkurs gemäss BAG Preisüberprüfung November 2012 von €/CHF 1.29
Gewichtung nach Umsatz 2011 in der Grundversicherung (Apotheken, Ärzte und Spital ambulant), Indexbildung1
2
1 Laspeyres-Index
3
Preisvergleich Unterschied Schweiz – Ausland
Dezember 2012
Vergleich mit Vorjahren Unterschied Schweiz – Ausland bei fixen und
historischen Wechselkursen gemäss APV 2012
4
Wechselkurs historisch im angegebenen Jahr
Wechselkurs BAG CHF/€ 1.29 gemäss 3-Jahresüberprüfung 2012
1.29 1.54 1.56 1.45 1.56 1.65 1.26 WK: Fr/€
Schweizer Preisindex Benchmarking
Per Troein, VP Strategic Partners
IMS HEALTH
Projektziele
• Vergleich des Preisniveaus von Schweizer Herstellerpreisen patentabgelaufener Originalprodukte mit Referenzländern
• Vergleich des Preisniveaus von Generika in der Schweiz mit vergleichbaren Produkten in Referenzländern
• Vergleich des Preisniveaus des gesamten Schweizer ungeschützten Marktes mit vergleichbaren Produkten in Referenzländern
2
Methodik
• 204 verschreibungspflichtige Moleküle in der Schweiz (Generika und patentabgelufene Originalpräparate)
• Umsätze 12 Monate per Sep 2012 und Preise Sep 2012, aus der IMS Pricing Insight Datenbank. Schweizer Preise: Nov 2012
• Referenzländer: AT, DE, DK, FR, NL, UK
• Jeweilige Preise pro Molekül/Form/Stärke umgerechnet in SFr.
• Gleichartiges Molekül/Form/Stärke in mindestens 4 Referenzländer verfügbar
3
Der Produktkorb wurde zwischen 2011 und 2012 geändert
4
Die Grösse des Produktkorbes hat zugenommen wegen den zahlreichen Patentabläufen in 2012
Neu-
zugän-
ge
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
2012 database
Um
satz
, M
io.
SFr.
Datenbank 2012
100% 102%
83%
122%
93%
132%
84%
100%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
140%
CH Basket Average
AT DK FR DE UK NL
Price index
Der Preisindex der patentabgelaufenen Originalprodukte 2012 liegt unter dem Durchschnitt der Referenzländer
5 Datenquelle: IMS Pricing Insight, MAT Sep 2012, Schweizer Preise: Nov 2012, Preise der Referenzländer: Sep 2012. Verschreibungspflichtige Generika und patentabgelufene Originalprodukte Wechselkurse: CHF/EUR = 1.290, CHF/GBP = 1.490, CHF/DKK = 0.173
Länderkorb-durchschnitt
Pre
isin
dex
100%
51%
65%
39%
81%
47%
40%
32%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
CH Basket Average
AT DK FR DE UK NL
Price index
Für Generika gibt es im 2012 grosse Preisunterschiede zwischen den Referenzländern
6
Länderkorb-durchschnitt
Pre
isin
dex
Datenquelle: IMS Pricing Insight, MAT Sep 2012, Schweizer Preise: Nov 2012, Preise der Referenzländer: Sep 2012. Verschreibungspflichtige Generika und patentabgelufene Originalprodukte Wechselkurse: CHF/EUR = 1.290, CHF/GBP = 1.490, CHF/DKK = 0.173
100%
67%
75%
57%
86%
75%
54%58%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
CH Basket Average
AT DK FR DE UK NL
Price index
Der ungeschützte Gesamtmarktindex ist im 2012 niedriger in den Referenzländern
7
Länderkorb-durchschnitt
Pre
isin
dex
Datenquelle: IMS Pricing Insight, MAT Sep 2012, Schweizer Preise: Nov 2012, Preise der Referenzländer: Sep 2012. Verschreibungspflichtige Generika und patentabgelufene Originalprodukte Wechselkurse: CHF/EUR = 1.290, CHF/GBP = 1.490, CHF/DKK = 0.173
Per Troein, VP Strategic Partners
IMS HEALTH
ptroein@uk.imshealth.com
Schlussfolgerungen von
Intergenerika
Dr. Peter Huber
Medienkonferenz vom 12. Februar 2013
Bellevue Bern
Generikapreise und Verbraucherpreisniveau
Die Schweiz liegt
• 62% über dem EU 27 Durchschnitt
und
• 44.2 % über dem Durchschnitt der
Länder, die für den APV verwendet
werden
Eurostat Pressemitteilung 98/2012
Die Generikapreise unterscheiden
sich nicht stärker vom Ausland als
die Lebenshaltungskosten
Preisvergleich 2002 vs. 2012
patentfreier Bereich; ims 2012; Basis: 100 umsatzstärkste Generika 2002
Der Beitrag der Generika zur
Senkung der Medikamen-
tenkosten in den letzten
Jahren ist enorm!
Kein anderer Kostenfaktor
im Gesundheitswesen ist
ähnlich stark geschrumpft
Preisvergleiche von Generika zum Original
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Du
ch
sc
hn
itts
pre
is in
%
Publikumspreise der Originale vs. Generika
Unterschiede der Publikumspreise
Generika sind im
gewichteten Durch-
schnitt mehr als 30%
günstiger als «ihre»
Originale
Wer mit Generika sparen will, muss Anreize setzen, damit mehr Generika verwendet
werden. Das erhöht deren Marktanteil und senkt die Medikamenten-Kosten.
Grosser Anteil an
CH Produktion und
Entwicklung
Freie Wahl für Ärzte
und Patienten
Galenische Innova-
tionen mit Zusatz-
nutzen
Gleiche Leistungen
wie Originalhersteller
Service-Leistungen:
- Patienteninformation
(Erhöhung Vertrauen
und Compliance)
Sehr hohe Qualitäts-
standards
Alle galenischen
Formen und
Packungsgrössen
Sonderanforder-
rungen Swissmedic:
- Dreisprachigkeit
- Verschärfte Anforde-
rungen vs. EU
hohe Liefersicherheit:
Vermeidung unnöti-
ger Medikamen-
tenwechsel
Service-Leistungen:
- Fortbildungen
- Generika in Nischen
- Med. Auskunfts-
dienst
Das aktuelle Schweizer Generika-Modell
= Behörden-
anforderung
CH-Generika im Vergleich zu Billigstländern
Schweiz
Darreichungsformen
Serviceleistungen
► Patientenratgeber
► Diagnose-Hilfe
► Kopfschmerzpass
► Alkohol-Tupfer
► Anwendungsblatt Pen
Dänemark
Darreichungsformen
► Sumatriptan 50 mg Filmtabletten
Serviceleistungen
► keine
Tender-Systeme
Generika-Zwang
Preissenkungen gehen weiter
2012 2013 2014 2015
Erhöhter
Preisabstand* bei
Neuaufnahme
Einführung:
1. Januar 2012 Kumuliert gegen CHF 30 Mio.
Dynamisierung diffe-
renzierter
Selbstbehalt
Einführung:
1. Juli 2011 Kumuliert gegen CHF 100 Mio.
3-jährlicher APV
(indirekter Effekt)*
Voll wirksam
ab 2015 4 Mio./a
22 Mio.
27 Mio.
41
Mio./a
60
Mio./a
Reduktion Generikapreise bis 2015
(geschätzt)
total weitere 15%
Berechnungen von ims* und Intergenerika; 2012; Annahme Wechselkurs EUR/CHF:1.30
Take home message
• Die Generikapreise sind in den letzten zehn Jahren um 60% gesunken.
• Für den Preise von zwei Originalmedikamenten können wir im Durchschnitt
drei gleichwertige Generika kaufen: 3 für 2
• Trotz der harten Massnahmen werden wir das Auslandpreisniveau nicht
erreichen, ausser man führt das Billigstprinzip ein. Die Folgen wären
gravierend:
• Keine Wahlfreiheit, keine individuelle Therapie, viele Therapiewechsel
• Mehrkosten durch vermehrt Konsultationen
• Verzicht auf Dienstleistungen und Patienteninformationen
• Die Preise werden dank der eingeführten Massnahmen weiter sinken
….und last but not least: Wenn die Generikapreise wirklich zu hoch wären,
dann würden Alternativen parallelimportiert
Medikamenten-Preisvergleich von
santésuisse und der Pharmaindustrie
Schlussfolgerungen aus einer
Momentaufnahme aus Sicht der vips
Thomas Binder
Geschäftsführer vips
Bern, 12. Februar 2013
Original-Medikamente der Spezialitätenliste
Prozess der Preisüberprüfungen im Ablauf seit 2009
Produkte mit
SL-Aufnahme
2009
Euro – Kurs
Diff. zu 2009
1955-2006 2009
2006
2003
etc.
2010
2007
2004
etc.
2011
2008
2005
etc.
2012
2009
2006
etc.
1.58 1.29
- 18%
2012 2013 2014 2015 Jahr
Einführungs-
regelung
ordentlicher
3-Jahres-Prozess
Wieder-
holung
3 Jahre
*Schätzung, sofern die aktuellen Kurse stabil bleiben
1.30* 1.27
- 18% - 20%
Umsetzung Mrz.10 Nov.12 Nov.13 Nov.14 Nov.15
Patentgeschützte Originalmedikamente (Marktanteil 54% aller Medikamente der SL des BAG)
1. Das Preisniveau der patentgeschützten Originalmedikamente in der Schweiz liegt per Dezember 2012
zwölf Prozent über dem Durchschnitt des 6-Länderkorbes.
2. Dieses Resultat hat sich gegenüber dem vergangenen Jahr (damals waren es siebzehn Prozent) signifikant
verbessert und trifft unsere Erwartungen. Hauptgrund für diese Verbesserung sind die neuen Regulierungen bei
den Preisfestsetzungen und Preisüberprüfungen, insbesondere die im vergangenen Jahr durchgeführte
Preisüberprüfung für ca. einen Drittel der Medikamente der Spezialitätenliste des BAG.
Patentabgelaufene Originalmedikamente (Marktanteil 30% aller Medikamente der SL des BAG)
1. Das Preisniveau der patentabgelaufenen Originalmedikamente in der Schweiz liegt per Dezember 2012
zwei Prozent unter dem Durchschnitt des 6-Länderkorbes. Die patentabgelaufenen Originalmedikamente sind
in der Schweiz also günstiger!
2. Diese Momentaufnahme widerspiegelt einerseits das seit Jahren tiefe Preisniveau für patentabgelaufene
Originalmedikamente in der Schweiz, andererseits spielt in diesem Bereich der Wettbewerb zwischen den
patentabgelaufenen Originalmedikamenten und den Generika. Dieser Wettbewerb wurde durch neue
Regelungen wie höhere Preisabstände und den Berechnungen des differenzierten Selbstbehaltes noch
verstärkt.
Schlussfolgerungen zu den Resultaten
Schlussfolgerungen
1. Die ergriffenen Regulierungen im Bereich der Medikamentenpreise zeigen Wirkung. In den
Jahren 2006 – 2012 wurden insgesamt über 10‘000 Preissenkungen vorgenommen, davon
alleine über 2‘000 im letzten Jahr. Damit sank u.a. der Anteil der Medikamentenkosten an den
gesamten Gesundheitskosten in der Schweiz kontinuierlich.
Gesundheitskosten: Anteil der Medikamente kontinuierlich gesunken in Prozent
Quelle: Bundesamt für Statistik Oktober 2012
2005 2006 2007 2008 2009 2010
Anteil 10.6 10.4 10.3 10.1 10.1 9.7
9.2
9.4
9.6
9.8
10.0
10.2
10.4
10.6
10.8
Schlussfolgerungen
1. Die ergriffenen Regulierungen im Bereich der Medikamentenpreise zeigen Wirkung. In den
Jahren 2006 – 2012 wurden insgesamt über 10‘000 Preissenkungen vorgenommen, davon
alleine über 2‘000 im letzten Jahr. Damit sank u.a. der Anteil der Medikamentenkosten an den
gesamten Gesundheitskosten in der Schweiz kontinuierlich.
2. Ein zweiter Effekt der realisierten Einsparungen bei Medikamenten zeigt sich in der Ent-
wicklung des gesamten Marktes. Dieser ist trotz Bevölkerungswachstum, der demographischen
Entwicklung und der Einführung von neuen, innovativen Medikamenten nur moderat gewachsen.
4'926 4'972 5'083 5'047 5'077 5'118
2010 2011 2012 2013 2014 2015
Entwicklung Medikamentenmarkt Schweiz 2010-2012 und Prognose 2013-2015
Wert in Mio. CHF / Preisbasis ex-factory / Change in %
Quelle: IMS Health, Hergiswil
+0.9 -1.3 +2.2 +0.8 +0.6 -0.7
Ø +0.6 Ø +0.2
Staatliche Regulierungen bei der Preisfestsetzung 1. Preis bei SL-Aufnahme
(APV/Devisenkurse) 2. 3-Jahresüberprüfungen 3. jährliche Berechnung der Grenz- werte für Generika und
patentabgelaufene Originale
Schlussfolgerungen
1. Die ergriffenen Regulierungen im Bereich der Medikamentenpreise zeigen Wirkung. In den
Jahren 2006 – 2012 wurden insgesamt über 10‘000 Preissenkungen vorgenommen, davon
alleine über 2‘000 im letzten Jahr. Damit sank u.a. der Anteil der Medikamentenkosten an den
gesamten Gesundheitskosten in der Schweiz kontinuierlich.
2. Ein zweiter Effekt der realisierten Einsparungen bei Medikamenten zeigt sich in der Ent-
wicklung des gesamten Marktes. Dieser ist trotz Bevölkerungswachstum, der demographischen
Entwicklung und der Einführung von neuen, innovativen Medikamenten nur moderat gewachsen.
3. Aufgrund der geplanten Preisüberprüfungen in diesem und im nächsten Jahr zeigt die Prog-
nose des schweizerischen Medikamentenmarktes ein marginales Wachstum.
4'926 4'972 5'083 5'047 5'077 5'118
2010 2011 2012 2013 2014 2015
Entwicklung Medikamentenmarkt Schweiz 2010-2012 und Prognose 2013-2015
Wert in Mio. CHF / Preisbasis ex-factory / Change in %
Quelle: IMS Health, Hergiswil
+0.9 -1.3 +2.2 +0.8 +0.6 -0.7
Ø +0.6 Ø +0.2
Schlussfolgerungen
1. Die ergriffenen Regulierungen im Bereich der Medikamentenpreise zeigen Wirkung. In den
Jahren 2006 – 2012 wurden insgesamt über 10‘000 Preissenkungen vorgenommen, davon
alleine über 2‘000 im letzten Jahr. Damit sank u.a. der Anteil der Medikamentenkosten an den
gesamten Gesundheitskosten in der Schweiz kontinuierlich.
2. Ein zweiter Effekt der realisierten Einsparungen bei Medikamenten zeigt sich in der Ent-
wicklung des gesamten Marktes. Dieser ist trotz Bevölkerungswachstum, der demographischen
Entwicklung und der Einführung von neuen, innovativen Medikamenten nur moderat gewachsen.
3. Aufgrund der geplanten Preisüberprüfungen in diesem und im nächsten Jahr zeigt die Prog-
nose des schweizerischen Medikamentenmarktes ein marginales Wachstum.
4. Hauptkritikpunkt der vips am heutigen Preissystem für Medikamente ist, dass wir einseitig vom
Ausland abhängig sind. Wir importieren quasi sechs verschiedene Gesundheitssysteme, sechs
verschiedene Regulierungen bei der Preisfestsetzung sowie unterschiedliche Währungen und
deren Entwicklungen an den Devisenmärkten.
5. In unseren Vorstellungen für künftige Regeln schlagen wir vor, diese einseitige Abhängigkeit
von den sechs Referenzländern einzuschränken.
Gemeinsamer Auslandpreisvergleich
Folgerungen der Interpharma
12. Februar 2013
Thomas Cueni, Generalsekretär Interpharma
Der Preisunterschied ist weiterhin massgeblich vom Wechselkurs geprägt.
Als die dreijährige Preisüberprüfung vereinbart wurde, standen alle Beteiligten (BAG, Industrie, Krankenversicherer) unter dem Eindruck stabiler Wechselkurse:
Euro war während mehreren Jahren zwischen Fr. 1.50 und Fr. 1.65 bewertet.
Rückgang auf Fr. 1.20 innerhalb von drei Jahren hatte niemand für möglich gehalten.
Gleichzeitig haben sich die Standortkosten aufgrund des Wechselkurses um rund 20% verteuert.
Wechselkursentwicklung
2
Gegenwärtiger Wechselkurs ist das Ergebnis spekulativer Kräfte an den Devisenmärkten und nicht Ausdruck der realen wirtschaftlichen Verhältnisse.
Schweizerfranken ist gemäss IMF und anderen Experten nach wie vor um 10 bis 15 Prozent überbewertet.
Um der wirtschaftlichen Realität gerecht zu werden, empfiehlt Interpharma zur Preisfestsetzung einen Kaufkraftkurs anstelle des Devisenkurses.
Kaufkraftkurs
3
Internationaler Preisvergleich -patentgeschützte Produkte
1.57
1.09 1.12
1 1.1
1.23
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1
1.2
1.4
1.6
DE SE UK FR IT CA
Kaufkraftparität 2011
Quelle: Patented Medicine Prices Review Board, Canada, August 2012.
Basis: Index Fabrikabgabepreise in Kaufkraftparität 2011, CH=1
4
Preisüberprüfungen alle drei Jahre sind breit akzeptiert.
Juristisch sowie politisch umstritten ist der Paradigmenwechsel, sich bei der Überprüfung ausschliesslich auf den Preis im Ausland abzustützen, ohne Berücksichtigung des Therapeutischen Quervergleichs.
Damit überlässt die Schweiz die Preisbildung bei Medikamenten allein dem Ausland und den Bewegungen am Devisenmarkt:
Unterminiert eigenständige Preisgestaltung
Innovationsfeindlich
Und vor allem nicht im Interesse der Patienten, die teils seit 31 (!) Monaten auf Kassenpflicht innovativer Indikationen warten
Therapeutischer Quervergleich
5
Mehrere Firmen haben zur Klärung der Grundsatzfrage in einzelnen Fällen Beschwerden eingereicht:
Beschwerde gegen einseitige Abstützung der Preissenkungen auf Auslandpreisvergleich: Über diesen Hauptgegenstand ist noch kein Entscheid gefallen.
Beschwerde gegen den Entzug der aufschiebenden Wirkung: Bundesgericht gewährt aufschiebende Wirkung mit Entscheid vom 20. Dezember 2012.
Entscheid Bundesgericht
6
Pharmaindustrie ist weiterhin an einer einvernehmlichen Lösung der Medikamentenpreisfrage interessiert.
Begrüssen Initiative BR Berset zum Runden Tisch Medikamentenpreise.
Vorschläge Industrieverbände liegen vor, namentlich auch gemeinsamer Kompromissvorschlag santésuisse-Interpharma, bei dem beide Seiten Konzessionen machen mussten:
Beschleunigung der Verfahren und Einführung Prävalenzmodell per 1. April 2013, ausgewogene Berücksichtigung von Nutzen und APV.
Eine rasche und verbindliche Lösung sollte möglich sein.
Neues Preisfestsetzungssystem
7
Auslandpreisvergleich 2012
Standpunkt santésuisse
Dr. Christoph Q. Meier, Direktor santésuisse
Datum: 31.01.2013 Folie: 1 Projekt: Auslandpreisvergleich 2012
2
Preisvergleich Unterschied Schweiz – Ausland
Dezember 2012
Patentgeschützte - Vorjahresvergleich Unterschied Schweiz – Ausland bei fixem und
historischen Wechselkursen gemäss APV 2012
3
Wechselkurs historisch im angegeben Jahr
Wechselkurs BAG CHF/€ 1.29 gemäss 3-Jahresüberprüfung 2012
Anpassungen an die
Auslandpreise erfolgen nur
verzögert.
Weitere Anstrengungen sind
nötig.
1.54 1.56 1.45 1.56 1.65 1.26 WK: Fr/€ 1.21
Preisniveau
Marktanteil1
0
20
40
60
80
100
CH AT
DK FR
DE UK
NL
100
67
44
83
49 44
35
15 21 36
23
58 60 55 2
Generika
Preisniveau der Generika im Vergleich zum
mengenmässigen Marktanteil1
4
Länder mit hohem Generikaanteil haben tiefere Preise
1Quelle: Vogler S.; GaBI Journal; 44:Volume 1, 2012, S. 45 2 Schätzung für die Schweiz
Generika - Vorjahresvergleich Unterschied Schweiz – Ausland bei fixen und
historischen Wechselkursen gemäss APV 2012
5
Wechselkurs BAG CHF/€ 1.29 gemäss 3-Jahresüberprüfung 2012
Wechselkurs historisch im angegebenen Jahr
Preisunterschiede zum
Ausland bei den Generika
sehr hoch.
Tiefer Marktanteil !
Neue Lösungen müssen
gefunden werden !
1.54 1.56 1.45 1.56 1.65 1.26 WK: Fr/€ 1.29
Auslandpreisvergleich 2012
Standpunkt santésuisse: Fazit
Die Preise sind im Vergleich zum Ausland noch immer zu hoch.
Der Konsument vergleicht zum tatsächlichen Wechselkurs und nicht
zum politisch überhöhten Wechselkurs von Fr. 1.29/€.
Der Auslandpreisvergleich ist nötig als Ersatz für den fehlenden
Wettbewerb.
Preissenkungen bis 2015 sollen wie geplant umgesetzt werden.
Massnahmen zur Erhöhung des Generika Anteils sind notwendig.
6
Auslandpreisvergleich 2012
Standpunkt santésuisse: Ausblick nach 2015
Die Verfahren sollen verbessert und beschleunigt werden:
gleich lange Spiesse für Versicherer und Pharma
akzeptable Preise bei Neuaufnahme dank
therapeutischem Quervergleich
regelmässige Überprüfung
Hängige Rekurse erschweren eine rasche Lösung.
7
Interpharma, Postfach, Petersgraben 35, CH 4003 Basel // (T) +41 61 264 34 00, (F) +41 61 264 34 01 www.interpharma.ch
Medienmitteilung
Basel, Liestal, Solothurn und Zug, 12. Februar 2013
Auslandpreisvergleich Medikamente: weiterhin grosse Preisdifferenz bei Generika, verringerter Abstand bei
patentgeschützten Medikamenten
Patentgeschützte Medikamente sind in der Schweiz noch um 12 Prozent teurer als im Durchschnitt der sechs Vergleichsländer.
Höher ist mit 49 Prozent der Unterschied bei den Generika. Dies ergibt der vierte gemeinsame Auslandpreisvergleich der
Krankenversicherer und der Pharmaindustrie.
Gemäss den heute in Bern vorgestellten Ergebnissen ist der durchschnittliche Fabrikabgabepreis bei den 200 umsatzstärksten
patentgeschützten Originalpräparaten im Ausland bei einem Wechselkurs
von CHF 1.29 um 12% tiefer als in der Schweiz. Mit dem gleichen Wechselkurs gerechnet betrug die Differenz im Vorjahr 17%. Der
Preisunterschied ist weiterhin massgeblich vom Wechselkurs geprägt. Thomas Cueni, Generalsekretär von Interpharma, rechtfertigt die
Differenz mit den Unterschieden in den Lebenshaltungskosten und den Wechselkursen: «Der Schweizer Franken ist nach wie vor deutlich
überbewertet.» Demgegenüber ortet santésuisse-Direktor Christoph Meier weiteres Einsparpotenzial: «Bei den Medikamenten ist der Unterschied
zum Ausland weiterhin zu gross. Der Wechselkurs ist zudem politisch überhöht. Die geplanten weiteren Preissenkungen müssen konsequent
umgesetzt werden.»
Thomas Binder, Geschäftsführer vips, führt aus, dass durch Preissenkungen von rund 800 Medikamenten im November 2012 erneut
enorme Einsparungen realisiert worden sind. «Prognosen von IMS Health
zeigen zudem, dass der Schweizer Medikamentenmarkt in den kommenden Jahren nur ein geringes Wachstum aufweisen wird», so
Binder.
Bei den patentabgelaufenen Medikamenten sowie den Generika basiert der Vergleich auf den rund 200 umsatzstärksten Wirkstoffen. Dabei sind
die Preise der patentabgelaufenen Originalprodukte in der Schweiz rund 2% tiefer als der Durchschnitt der Vergleichsländer. Generika hingegen
Interpharma, Postfach, Petersgraben 35, CH 4003 Basel // (T) +41 61 264 34 00, (F) +41 61 264 34 01 www.interpharma.ch
kosten in der Schweiz deutlich mehr als im Ausland. Die Preisdifferenz
beträgt ähnlich wie in den Vorjahren rund 49%. Gemäss Peter Huber, Geschäftsführer von Intergenerika, widerspiegelt dies recht genau die
Unterschiede in den Lebenshaltungskosten. «Zudem sind unser
patientenzentriertes Versorgungssystem und unsere Dienstleistungs-qualität nicht mit dem Ausland vergleichbar», betont Huber.
Für die Pharmaindustrie und santésuisse ist zentral, dass rasch eine
politische Lösung für ein neues Preisfestsetzungssystem gefunden wird. Sowohl die Pharmaverbände wie auch santésuisse haben Vorschläge
unterbreitet. Thomas Cueni, Generalsekretär von Interpharma, ergänzt: «Auf der Basis der unterbreiteten Vorschläge sollte es möglich sein, rasch
eine einvernehmliche Lösung in der Kontroverse um die Preisüberprüfungen zu finden.» Auch Christoph Meier, Direktor
santésuisse, unterstreicht die Bedeutung einer tragfähigen Lösung: «Die eingereichten Beschwerden behindern rasche Lösungen. Für die
Krankenversicherer ist es wichtig, dass die Kassenzulässigkeit der Medikamente regelmässig mit allen Zulassungskriterien überprüft und im
patentabgelaufenen Markt mehr Generika verwendet werden.»
Bereits zum vierten Mal haben der Krankenversicherungsverband
santésuisse und die Branchenverbände der Pharmaindustrie (Interpharma, vips und Intergenerika) gemeinsam einen Auslandpreisvergleich von
Medikamenten durchgeführt. Dabei wurden die Fabrikabgabepreise in der Schweiz vom Dezember 2012 mit denjenigen in Deutschland, Dänemark,
den Niederlanden, Grossbritannien, Frankreich und Österreich für patentgeschützte und patentabgelaufene Medikamente sowie Generika
verglichen.
Kontakte: Thomas Binder, Geschäftsführer vips 079 321 86 90
Thomas B. Cueni, Generalsekretär Interpharma 079 322 58 17
Peter A. Huber, Geschäftsführer Intergenerika 079 273 14 05 Christoph Meier, Direktor santésuisse 079 366 12 63
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