(millionen usd) marktstrategie im 1. quartal 2014 · s&p 500 preis dividiert durch umsatz in...
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14. Januar 2014 - Seite 1
Marktstrategieim 1. Quartal 2014
Zuallererst wünschen wir Ihnen ein gesundes und frohes 2014.
Auf meiner Tischplatte klebt ein kleiner Zettel. Dieser besagt, dass ein Bericht gut verdaulich, ge-fällig und vertrauensbildend sein soll. Meistens ist unser Bericht komplex und kritisch. Für einmal soll das nicht so sein. Es folgt eine leicht verständliche Bildergeschichte:
Investoren setzen ihr Vertrauen auf die Geldpresse der Zentralbanken, die seit Jahren unaufhaltsam ro-tiert. Am 18. Dezember kündigte die US Zentralbank eine erste monatliche Drosselung der Käufe von USD 10 Milliarden an. Vergleichen Sie in der nächs-ten Graphik die ursprüngliche Projektion der US Zentralbankbilanz fürs 2014 mit der aufgefrischten Projektion, welche eine Drosselung im Gesamtwert von USD 120 Milliarden beinhaltet.
$5’500
$5’000
$4’500
$4’000
$3’500
$3’000
$2’500
$2’000
$1’500
$1’000
$ 500
USD 120 Milliarden Unterschied zwischen ursprünglichem (Schwarz) und gedrosseltem Plan in Rot.
Milliarden
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
US Zentralbank: Bilanz mit und ohne Drosselung der Bilanzaufblähung
â
18.12.2013
1985 ‘90 ‘95 2000 ‘05 ‘10
Quelle: Federal Reserve Bank of St. Louis
- Geldmenge (obere Linie) und- überschüssige Bank-Reserven (Millionen USD)
Die US Geldmenge wurde nach der Finanzkrise 2007/8 dramatisch erhöht (siehe Graphik oben). Die Gelder fliessen nicht generell in die Wirtschaft, sondern werden von den Banken gehortet und bes-tens bewirtschaftet. Die US Industrie (Finanzwerte ausgeklammert) hat ihre Gewinne 2012 wieder über das Vorkrisenniveau gehievt (siehe folgende Gra-phik). Die Finanzindustrie schaffte dasselbe bereits 2009. Vom tiefsten Punkt haben sich die Gewinne der Finanzindustrie versechsfacht, dies im Vergleich zu einer Verdoppelung der restlichen Industrie.
Die unterschiedliche Gewinnsteigerung fusst auf zwei Gründen: Kapitalausleihung und Zinsgeschenke
-200
0
200
400
600
800
1'000
1'200
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1'600
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007
07.2
008
01.2
010
07.2
011
01.2
013
USA: Vorsteuer Firmengewinne (Quelle: FRED; Quartalsdaten, annualisiert)
Restliche Industrie
Finanz-Industrie
-68
522
612
USD 1’345 Milliarden
â
May 2012 Okt 2012 Apr 2013 Sep 2013
Die US Wirtschaftserwartung fürs 2013 wurde seit Mai 2012 halbiert.
seitens der Zentralbank für Banken und unterdurch-schnittliche wirtschaftliche Entwicklung für den Rest der Wirtschaft. Dies gilt sowohl für die USA wie auch die gesamte Welt. Die obere Graphik zeigt eine kontinuierliche Abnahme der US Wirtschaftswachs-tumserwartung fürs 2013. Die folgende Graphik widerspiegelt dasselbe im globalen Kontext fürs Jahr 2014. Die globale MSCI-Aktienpreisentwicklung ist in dieselbe Graphik eingebettet.
Auf der Basis von Geldmengenwachstum und schwächelndem Wirtschaftswachstum wurden in den letzten Jahren die Aktienbörsen und deren Be-wertung stetig nach oben getrieben.
3.0%
2.6%
2.2%
1.8%
1.4%
3.15%
3.05%
2.95%
2.85%
1600
1500
1400
1300
Quelle: Bloomberg
Quelle: Zerohedge
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Quelle: Zerohedge
14. Januar 2014 - Seite 2
2.2x2.0x1.8x1.6x1.4x1.2x1.0x0.8x0.6x0.4x
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010
Umsatz- wachstum
100%
15%
Quelle: Thomson/Bloomberg
Ratio (linke Skala): S&P 500 Preis dividiert durch Umsatz
In der vorherigen Graphik wird der US S&P 500 Aktienpreisindex mit den Verkaufsumsätzen der im Index beinhalteten Firmen verglichen. Nicht die Umsatzsteigerung trieb die Preise. Die Erwartung besserer Umsätze seitens der Investoren hob das Verhältnis auf 1.6x von 0.7x im Jahr 2008.
Die Graphik oben in der Mitte zeigt den Aktien-indexpreisanstieg verschiedener Länder fürs 2013 und teilt diesen in die Komponenten Gewinne, Di-videnden und Bewertungszunahme auf. Auch die Bewertung der Firmengewinne widerspiegelt eine gewisse Euphorie. Anleger sind willig, Aktien teurer zu kaufen als in der Vergangenheit. Beachten Sie, dass japanische Aktien von einem grossen Zuwachs der tatsächlichen Firmengewinne getrieben wurden (grün). Dies steht im Gegensatz zu den hoch favo-risierten USA, wo die Hausse vor allem durch eine starke Bewertungsverteuerung stattfand (hellblau).
Die darauf folgende Graphik befasst sich mit dem historischen Kurs/Gewinn-Verhältnis der USA. Die gegenwärtige Aktienbewertung liegt bei einem KGV von ca. 20 (Preis dividiert durch Jahresgewinn). Würden die künftigen Gewinne unverändert bleiben (unrealistische, hypothetische Annahme für die folgende einfache Erklärung) würde es 20 Jahre dauern, um das einbezahlte Kapital (Aktienpreis) durch die Jahresgewinne zurück zu verdienen. Die schwarze Linie widerspiegelt das Kurs/Gewinn-
Bewertungs- zunahme 85%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
00%
-10%
1000
100
* Wo stände der Markt bei einem günstigeren KGV?
Berechnungen von Decisionpoint
Skala rechts: S&P 500 Marktentwicklung (blaue Linie)Skala links: 3-Monate Durchschnitt von Käufen und Verkäufen
1900
1600
1300
1000
700 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: stawealth.com
Verhältnis vom Markt. Es liegt, im Vergleich zu den letzten 90 Jahren, am oberen Ende (rote Linie). Seit den 70-iger Jahren war das KGV nicht mehr günstig (grüne Linie). Viele US Firmen haben die Analysten gewarnt, dass die 4Q13 Gewinnerwartung zu hoch ist. Eine Marktkorrektur von 25% würde das KGV Verhältnis auf 15 Mal normalisieren.
Nach jahrelangem Verkaufen ist in den USA, wie auch in Europa, seit Mitte 2013 eine Aktienkaufwelle am Laufen (siehe Graphiken rechts oben). Für jeden Käufer gibt es jedoch auch einen Verkäufer. Wer sind die Verkäufer, wenn Kleinsparer und Benchmark-Getriebene Grossinvestoren kaufen?
S&P 500 Index - Kurs/Gewinn Verhältnisse 1925 - Nov 2013
1925 1935 1945 1955 1965 1975 1985 1995 2005 2015
Aktienmarkt-Performance 2013 (in %)
Was sind die Konsequenzen dieser Betrachtungen? Sollte man auf den Wagen springen, in der Hoffnung, dass die Zentralbanken alles richten? Was bedeutet es, wenn diese vermehrt mitteilen, dass die Geld-presse nicht eindeutig das Wirtschaftswachstum ankurbelt? Sind die Theorien der Zentralbanken überhaupt sicher? Basieren sie auf Tatsachen?
Die erste Graphik auf Seite 3 zeigt ein inoffizi-elles US FED Modell, welches in Aktien investiert, wenn die Gewinn-Rendite von Aktien höher ist als der 10-jährige Zinsfuss. Sollte eine langfristige Anlagestrategie nur auf Zentralbanken-Annahmen abgestützt werden?
Grün: Gewinnwachstum der Aktien Dunkelblau: DividendenanteilHellblau: Bewertungsverteuerung
Schwarz: Markt Kurs/Gewinn Verhältnis (19.85 am 29.11.2013) Rot*: Fixiertes Kurs/Gewinn Verhältnis von 20Blau*: Fixiertes KGV 15 = Marktkorrektur von -24%Grün*: Fixiertes KGV 10 = Marktkorrektur von -50%
14. Januar 2014 - Seite 3
Die geäusserten Meinungen in diesem von Lenox Capital AG verfassten Bericht basieren auf Quellen und Informationen, die wir als zuverlässig erachten. Lenox Capital AG kann jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen geben. Des weitern kann sich die Interpretation und Meinung der Lenox Capital AG jederzeit an neue Marktgegebeheiten anpassen. Der Leser dieses Berichts ist eigenverantwortlich für seine Anla-geentscheide und Aktivitäten.
Wie Sie wissen, sind wir starke Verfechter einer Strategiediversifikation. Ein breit diversifiziertes Depot wird in traditionelle, taktische und al-ternative Gruppen aufgeteilt.
Traditionell verwaltete Fonds entwickeln sich typischerweise mit höheren Wertschwankungen, die in Haussen erfreuen und in Baissen zur (unnötigen) Sorge erregen (siehe grüne Linie in der Graphik 2008-2013). Unsere Auswahlkriterien in diesem Sektor bauen auf profunde Kenntnisse der Manager auf. Zur Senkung der Depotvolatilität setzen wir die beiden folgenden Strategien ein:
Taktische Anlagen nützen das Marktmomentum aus, sind also ideal für liquiditätsgetriebene Märkte. Wir haben 2009 ein globales Aktienindex-Modell entwickelt, welches, siehe Beispiel in der Graphik ganz unten, bei anhaltenden Korrekturen in Cash parkiert. Gerne erklären wir Ihnen mittels einer Präsentation das mathematische Modell.
Alternative Anlagen sollen so wenig wie mög-lich mit dem Markt korrelieren. Deren Erträge sind selbstverständlich in starken Börsenjahren wie 2013 auch weniger stark als die traditioneller Anlagen.
Diese modulare Strategiediversifikation dient besonders gut in einem Markt, der nicht von Wirt-schaftswachstum, sondern Zentralbankexperimen-ten angetrieben wird.
Taktisches Modell für SPI Index
Performance 2013
Performance 2008 - 2013
50
60
70
80
90
100
110
120
130
140
150
160
170
Au
g 0
8
Feb
09
Au
g 0
9
Feb
10
Au
g 1
0
Feb
11
Au
g 1
1
Feb
12
Au
g 1
2
Feb
13
Au
g 1
3
Swiss Performance Index
Long/Cash Fonds
Traditioneller Fonds
Alternativer Fonds
Gewinn-Rendite = Jahresgewinn durch Aktienpreis x 100
90
100
110
120
130
140
Dec
12
Mar
13
Jun
13
Sep
13
Dec
13
Swiss Performance Index
Long/Cash Fonds
Traditioneller Fonds
Alternativer Fonds
2'600
3'600
4'600
5'600
6'600
7'600
8'600
May
07
Nov
07
May
08
Nov
08
May
09
Nov
09
May
10
Nov
10
May
11
Nov
11
May
12
Nov
12
May
13
Nov
13
Swiss Performance Index
CashLenox Capital AG,
Löwenstrasse 11, CH-8001 Zürich. T +41 44 210 25 55
markus.bamert@lenox-cap.ch
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