museum der schönen künste gehen wir hinein, schauen wir uns um!

Post on 16-Mar-2016

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Hanoi bietet eine Fülle von Kunstgalerien , zwischen Hoan Kiem See und der Oper. Und ein beachtliches. Museum der Schönen Künste Gehen wir hinein, schauen wir uns um!. - PowerPoint PPT Presentation

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Hanoi bietet eine Fülle von Kunstgalerien,zwischen Hoan Kiem See und der Oper.

Und ein beachtliches

Museum der Schönen Künste Gehen wir hinein,

schauen wir uns um!

In den privaten Galerien dominieren Landschafts- und Genrethemen in kräftigen Farben. Sie vertragen einen

deutlichen Abstand zum Betrachter...

so recht etwas für Foyers von Hotels, Geschäftshäuser, Repräsentations-

und Konferenzräume, weitläufige Salons...

oder auch Gemächer.

Und auch Abstraktes ...

… findet sich reichlich in allen internationalen Variationen.

Sinnbilder sind zu sehen. Vor allem die einfachsinnigen. Sie werden ebenfalls in vielen Kopierateliers- und -galerien angeboten.

Aber auch feinsinnige. Sie vermitteln einen hohen ästhetischen Anspruch, handwerkliches Können, Konzentration und Kontemplation.

Gemälde für die Nähe und von malerischer Qualität in traditioneller...

und modernerer Sichtweise.

Lackbilder

sind eine Spezialität.

Da fällt es manchmal richtig schwer...

was man... oder ob man überhaupt etwas will.

Lebendig geht´s in den vielen "open front" Kopierateliers und -galerien zu.

Sie üben einen richtigen Sog aus, auch mal...

genauer hinzuschauen - ganz beachtlich - wenn einem "Kujau" dabei einfällt.

Aber, gehen wir weiter , ins Museum der Schönen Künste, für das schon die Franzosen einen repräsentativen Kolonialbau errichtet hatten.

Im Erdgeschoss findet sich das Alte...

und Klassische.

Im Obergeschoss - alles ist bestens gepflegt und sachkundig renoviert - kommt man in eine umfangreiche Bildergalerie.

Gehen wir einfach mal durch - wir können uns nur eine Auswahl ansehen.

Lackarbeiten finden sich in allen Sammlungen.

Ölmalerei

Gouache, Aquarell, Druck

Schaun wir uns einige Arbeiten genauer an ...

Kriegsbilder,sie sind reichlich vorhanden. Die meisten wurden erst in den 80er und 90er Jahren gemalt. Allerdings - das Kriegsende war 1975. Würden sie fehlen, dann würde etwas im gesellschaft-lichen Bewusstsein nicht stimmen.

Werden diesymbolhaften Teile wie Kanonen oder Panzerketten...

herausmontiert, dann geht der kriegsthematische Bezug ver-loren und die kompositorisch-malerischen Qualitäten treten hervor.

Oben bleiben dasBedrohliche, unten das Defuse erhalten,die in beiden Bildern eigenständig und mental-entschieden angelegt wurden.

Das Bedrohliche bleibt erhaltenund zieht sich als Abstraktum durch die Komposition.

Hier bleibt das Defuse erhalten.

Deckt man rechts den LKW ab, dann ist es, als wäre der Künstler ein Schüler des amerikanischen Erzähl-Realisten "Eric Fischl" gewesen: Jünglinge beschäftigen sich mit sich selbst.

Verwendet wird ein frischer , deckender und nuancenreicher Farbauftrag mit klarer Licht-, Kontrast- und graufreier Farbführung - alles ganz hier und jetzt.

Das Thema ist der Ho Chi Minh Pfad: Ein weitverzweigtes, viele tausend Kilometer langes Wegegeflecht mit Versorgungslogistik durch Laos und Kambodscha. Hier fehlt dem Thema jede heroische Dramatik. Sie erschließt sich erst über vertiefte Geschichtskenntisse.

Verzichtet wird auf figurale Details, betont werden die Körperbewegungen - alles gegenseitige Zuwendung, freundliche, kamaradschafliche Beachtung.

An malerischenQualitäten gibt es keinen Mangel.

Würden auf diesem Dschungelbild die Figuren - Soldaten auf dem Ho Chi Minh Pfad - manipuliert, dann entstünde geradezu ein Club-Med... Poster... - wie für ein lauschig-spannendes Feriencamp im Dschungel.

Grün als Flächenfarbe ist schwierigzu handhaben. Jedoch wurdesie hier malerischgleichmäßigund lebendigumgesetzt.

Landschaftsbilder

Sie zeigen, auch bei asiatischer Bildsprache, dass eine intensive Schulung an der modernen klassisch-westlichen Malweise gegeben ist.

Bei den Papierarbeiten wird besonders vielfältig mit traditionellen und modernen Elementen experimentiert.

An dieser Stelle soll ein Abstecher in das Historische Museum eingeschoben

werden,

um Tuschgemälde der Hué Kaiserzeit aus der Mitte des 19.Jhrd, zu betrachten.

Dargestellt sind Szenen aus den Ministerien. Aus dem Innenministerium...

aus dem Ministerium der Riten... aus dem der Finanzen.

Der Aufbau ist immer gleich – soll wohl in allen schön gleichberechtigt zugehen. Exakt in der Bildmitte sitzt der Minister, monumental umrahmt von Möblierung, Fächern, Ausstattungen. Davor Figurengruppen, mittels derer Geschichten erzählt werden. Betrachten wir das Bildgeschehen im Detail...

Das Ministerium des Inneren: Die Würde des Ministers drückt sich durch die statische Wucht der Paneele und roten Schriftgehänge aus. Die Gewichtigkeit...

wird von den Truhen rechts und links verdeutlicht. Die Fächer unterstreichen die Würde. Den einzigen Freiheitsraum besitzt der Minister, er gönnt sich eine lockere Körperhaltung - leicht einer Dame zugeneigt. Schauen...

wir uns die Personengruppen an. Die linke erzeugt eine Bewegung ins Zentrum, die rechte schiebt sich als Riegel kontrastierend dagegen. Es entsteht ein Korridor auf das Zentrum hin.

A

A

B

CD

a

a

a

b

cd

Die linke Figurengruppe gliedert sich kompositorisch in einen Akkord. Die Figurenmalerei AA transformiert sich in aaa. Die Gruppe BCD streckt sich in bcd. Vor der Statik der beiden Truhen bewegen sich die Figuren von links vorne nach rechts hinten. Eine Feinheit: Die perspektivisch verkürzte Seitenwand der rechten Truhe liegt parallel zur Bewegungsrichtung und verstetigt so die Dynamik.

A

e

k

R

AR

Die rechte Figurengruppe (der Riegel) gliedert sich ebenfalls in zwei Teile, ohne jedoch eine Bewegungsdynamik zu entfalten; zur Statik der Truhen besteht eine Korrespondenz. Figur AA erhält nach oben eine Erhöhung e und nach vorne eine Verminderung im Kotau k. Die Bewegungsrichtung AA wird von RR aufgehoben, deren Bewegungs-richtung von der Gruppe ggg.

g

g

g

Damit soll es genug sein – noch manche Einzelheiten ließen sich kommentieren. Man käme mehr und mehr von den kompositorischen zu den erzählerischen Momenten und somit zu den zeitgeschichtlichen Gegebenheiten wie Gestik, Farben, Mode usw. Vom Malerischen wäre auf die Gestaltung der Faltenwürfe hinzuweisen, die immer ein Gradmesser der Kultiviertheit der Malerei sind – da waren auch in Vietnam die Alten meisterhaft.

Ministerium der RitenHier wird lebhaft gestaltet und verhandelt... bildnerisch erzählt. Die wichtigen Unterschiede zwischen den Tableaus (Ministerien) finden sich in der Reihe der Truhen und ihrer Accesoires.

Ministerium der FinanzenDie linke Truhe ähnelt in ihrer Verschließbarkeit einem modernen Geldschrank... Resumee: Diese alten Tuschgemälde beweisen, dass es vor dem Beginn der Kolonialisierung an nichts fehlte: nicht an kompositorischer Vielfalt, an Lebendigkeit der Erzählung und Ausstat-tung, nicht an Kultiviertheit der Malerei.

ÖlmalereiBei dieser Landschaft wird der Wechsel zwischen Fern- und Vogel-perspektive zur Belebung des Malgeschehens eingesetzt. Obwohl der Farbauftrag deckend ist (nicht lasierend), entsteht durch das malerische Aufreißen einer Farbschicht ein Durchscheinen der Unterschicht, so dass eine flimmernde Transparenz, ein atmosphärisches Flirren entsteht.

Zurück insMuseum der Schönen Künste :

Hier ein Genre-Ölbild, das nicht durch einenbesonderen Reichtum an modernen"Bilderfindungen" auffällt.

Aber - ein Kriegs-bild - mit einer meisterhaftenErzähldichteund einer konse-quenten malerischen Durchhaltekraft über eine große Fläche (ca. 50*200cm): ohne Aufgeregtheiten, mit Sorgfalt , voller Konzentration, mit Witz und Sanftmut bis ins Detail.

Gehen wir zum Schluss nochmal hier und dorthin...

Lackarbeit ca300*120cm

Detail

... weiter in Hanoi unterwegs.

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