nachhaltige renditen - comdirect.de · berichte in deutscher sprache erhalten sie kostenlos bei der...
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Das Magazin von comdirect
www.comdirect.de4 Euro – 3/14
Für Kunden kostenlos
Bau-BoomWer die Gewinner an der Börse sind
Kosmetik-HypeProfitieren mit Botox & Co.
SchwellenländerWo Investments noch lohnen
RenditenLohnende Investitionen in die Zukunft
Nachhaltige
01_Cover.indd 1 11.06.14 17:44
3
Was ist nur mit uns Deutschen los? Beim Kauf eines Autos oder Flachbildfernsehers
feilschen wir um jeden Cent und jedes Feature. Versprechen uns Stromanbieter
oder Krankenkassen einen günstigeren Tarif, sind wir sofort zu einem Wechsel bereit.
Auch Sparguthaben werden gerne alle paar Monate auf Konten in aller Welt transferiert –
um einen minimalen Zinsvorteil vereinnahmen zu können. Keine Frage: Wir sind ein Volk
von Sparfüchsen und discountbegeisterten Schnäppchenjägern. Wenn es aber um unser
Geld, um unser Vermögen geht, verhalten wir uns bisweilen wie Kinder, die fassungslos
zusehen, wie ihr Eis in der Sonne schmilzt.
Das mag provokant klingen, aber wie ist es sonst zu erklären, dass Millionen Haus-
halte ihr Geld auf Spar- und Girokonten bunkern, obwohl es dort nach Inflation und Steu-
ern an Wert verliert? Unterdessen ziehen die Börsen munter nach oben. Leider gehören
nur wenige Deutsche zu den Profiteuren, denn es sind vor allem ausländische Anleger,
die fröhlich in Unternehmen – gerne in deutsche – investieren.
Sei es aufgrund kultureller Prägung oder negativer eigener Erfahrungen: Die
Berüh rungsängste gegenüber dem Aktienmarkt sitzen offenbar tief. Die Folgen sind gra-
vierend, denn die Geldschmelze trifft uns alle, die wir für die Altersvorsorge auf einen
klugen Vermögensaufbau angewiesen sind. Wir möchten Sie deshalb dazu animieren, die
Berührungsängste abzubauen und nicht länger zuzuschauen, wie andere vom Wachstum
der Wirtschaft profitieren. Klar, Geldanlage ist kein Kinderspiel. Aber sicher auch kein
Hexenwerk, wie manch ein „Profi“ Ihnen glauben machen will. Mit unserem neuen Tool
„Bessere Geldanlage“ zeigen wir Ihnen exemplarisch auf, wie Sie Ihre Anlageziele errei-
chen könnten – einfach, transparent und ohne versteckte Kosten. Das Tool, das wir auf
den Seiten 42 bis 45 vorstellen, kann jeder kostenlos nutzen – probieren Sie es einfach
mal aus! Viel Spaß dabei wünscht
Ihr
Thorsten Reitmeyer
Vorstandsvorsitzender
Editorial
Dr. Thorsten Reitmeyer,
Vorstandsvorsitzender
der comdirect bank AG
„Wir sind ein Volk von Sparfüchsen. Wenn es aber um unser Geld geht, verhalten wir uns wie Kinder“Thorsten Reitmeyer
Fehlt das Gespür für Maß und Mitte?
03_Edi.indd 3 16.06.14 12:51
Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Ver-kaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellscha� ETHENEA Independent Investors S.A., 9a, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei ETHENEA Independent Investors Services (Deutschland) GmbH, Ulmenstraße 23-25, D-60325 Frankfurt am Main.Hauptsponsor
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5comdirect > compass 3.14
Märkte & Meinungen
Titel: Nachhaltige Geldanlage
Wissen & Hintergründe
Anlage & Handel
meine comdirect
UND hier köNNeN Sie oNliNe mehr erfAhreN:
Qr-Code
Mit dem Smartphone oder Tablet den QR-Code scan-
nen und tagesaktuelle Kursinformationen abrufen
link auf www.comdirect.de
oder die compass Web-App
Ausführliche Informationen zum jeweiligen Thema
6 Börsen-Bild
Nach der Europawahl
erklimmt der DAX ein
neues Allzeithoch
7 Börsen-Bauch
Hirnforscher Bernd Weber
über unbewusste Risiken
8 Top-Picks
Die meistgehandelten
Aktien bei comdirect in
den vergangenen zwölf
Monaten
8 Bilanz
Was aus 10.000 Euro
bei verschiedenen Geld-
anlagen wurde
20 Boom am Bau
Vor allem kleinere Aktien-
gesellschaften profitieren
21 kurz & bündig
Neue ETCs, Marktkolumne
von Hans G. Linder
22 Streitgespräch
Lohnen Investments in
Schwellenländer noch?
26 kosmetikindustrie
Die Branche macht schöne
Gewinne – und die Anle-
ger freut es
29 Aktien im Blick
Sky versus ProSiebenSat.1
30 TecDAX im Trend
Auferstanden aus Ruinen
40 reisezahlungsmittel
Mit comdirect sind Urlau-
ber bestens ausgerüstet
41 News für kunden
3,90-Aktion, Aktienhandel
nach Börsenschluss
42 Tool: Bessere Geldanlage
„Bessere Geldanlage“
heißt ein neues Tool auf
der comdirect Website
46 fragen und Antworten
Was Kunden wissen wollen
47 compass talk
Börsenexperten über
Mythen und Fakten bei
der Geldanlage
48 rundum sicher
comdirect bietet höchste
Sicherheitsstandards
49 impressum
Erfolg
50 matthias opdenhövel
Der Hochleistungs-
moderator
32 Börsenmythen
Teil 3 der compass Serie:
Die Strategie entscheidet
35 Blickpunkt USA
Mit ETFs können Anleger
auf die wichtigsten US-
Indizes setzen
36 Wissenswertes
Volatilität, Börsenbegriff
Underlying, Steuertipp
zum Zweitdepot
38 Technische Analyse
Hans-Dieter Schulz über
den osteuropäischen
Aktienmarkt
39 Gewinnspiel
Machen Sie mit bei
unserem Kreuzworträtsel
und gewinnen Sie ein
Samsung Galaxy Tab 3
10 investieren in Umwelt & Co.
Was einst als spleenige Idee belächelt wurde, hat sich längst etabliert – die Geldanlage nach
ökologischen und ethischen Kriterien. compass stellt die unterschiedlichen Konzepte vor
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4 Inhalt
30 TecDAX: Auferstanden aus Ruinen
10 Nachhaltige Geldanlage: Gewinne und ein gutes Gefühl dabei 26 Schönheit Die Branche wächst – die Anleger freut’s
32 Serie Börsenmythen: Auf die Strategie kommt es an 40 Geld im Urlaub: Mit comdirect bestens ausgestattet
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comdirect > compass 3.14 7
Unbewusst ins Risiko?
In Gelddingen neigen wir zu Wiederholungen.
Der eine meidet Aktien oder steigt aus Angst
vor Risiken stets erst ein, wenn die Börsen schon
beachtlich gelaufen sind. Andere setzen regelmä-
ßig alles auf eine Karte. Als Hirnforscher werde ich
oft gefragt, ob das Risikoverhalten eines Anlegers
in seinen Genen liege. Zwar gibt es nicht ein Gen,
das unser Risikoverhalten bestimmt. Doch lässt
sich mittels bildgebender Verfahren belegen, dass
die Hirnregionen bei risikofreudigen und risiko-
aversen Menschen unterschiedlich aktiv sind. Es
gibt also gewisse Grunddispositionen im Umgang
mit Risiken – und das sollte man auch bei der
Geldanlage beachten.
Es ist nicht leicht, sein Verhalten anzupas-
sen. Das liegt daran, dass der „Wohlfühlfaktor“
bei Entscheidungen eine wesentliche Rolle spielt.
Je komplexer die Materie, desto eher handeln wir
aus dem Bauch heraus. Zwar belegt die Hirnfor-
schung, dass Intuition bei komplexen Entschei-
dungen einem analytisch-logischen Verfahren
vorzuziehen ist. Für Finanzentscheidungen unter
Risiko aber gilt das sicherlich nicht, denn Intuition
basiert auf der Fähigkeit der Mustererkennung im
Gehirn, also einer automatischen Abwägung von
„gelernten Wahrscheinlichkeiten“. Das bedingt
ein stabiles Umfeld, das hinreichend regelmäßig
ist, um vorhersagbar zu sein. Und dieses Umfeld
gibt es im Bereich der Finanzmärkte nicht. Wer als
risikoaverser Anleger seiner Intuition folgt, könnte
also unerwünschte Risiken schultern. Dagegen
hilft nur eine Strategie: Regeln definieren und sich
daran halten!
Bernd Weber
ist Professor am Zentrum
für Ökonomie und Neuro
wissenschaften an der
Universität Bonn
Fünf-Billionen-Marke geknacktDas Geldvermögen der Deutschen ist zum Jahresende
2013 erstmals auf mehr als fünf Billionen Euro ange-
wachsen. Laut Statistik der Deutschen Bundesbank stieg
es im Vergleich zum Jahresende 2012 um rund vier
Prozent auf 5.152 Milliarden Euro. Gut 40 Prozent davon
halten die Deutschen bei Banken, rund 30 Prozent bei
Versicherungen. Aktien und Investmentzertifikate ma-
chen mit rund 750 Milliarden Euro knapp 15 Prozent der
Vermögensbilanz aus.
Der Anstieg des Vermögens hätte allerdings noch
deutlich stärker ausfallen können, wenn die Bundesbür-
ger mehr auf Aktien und Investmentfonds gesetzt hätten.
Im letzten Quartal des Vorjahres trennten sich die priva-
ten Haushalte per saldo von Aktien im Wert von vier Mil-
liarden Euro. Sie verpassten damit den Höhenflug der
deutschen und internationalen Börsen zum Jahresende.
3.000
4.000
5.000
6.000
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Geldvermögen Privathaushalte Deutschland (in Milliarden Euro)
GEldvErmöGEn: rEichEs dEutschland
Quelle: Deutsche Bundesbank
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6 Märkte & Meinungen
Börse glaubt an überzeugte Europäer: Die Börsianer lassen sich von den Ergebnissen der Europawahl nicht beirren. Zwar schnitten
Euro-Gegner und rechte Parteien, insbesondere der französische Front National mit der Vorsitzenden Marine Le Pen (Bild unten), deut-
lich besser ab als bei den letzten Urnengängen. Dennoch trauen Anleger den Spitzenkandidaten und überzeugten Europäern Jean-
Claude Juncker (Foto oben rechts) und Martin Schulz (oben links) eine Fortsetzung des europäischen Einigungsweges zu. Der DAX
jedenfalls stieg nach der Wahl an und knackte die 10.000-Punkte-Marke.
06-07_Boersenbild+Meldungen.indd 6 16.06.14 13:04
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8 Märkte & Meinungen
Die Deutsche Bank hatte in den vergangenen Jahren an
vielen Fronten zu kämpfen. Die Kirch-Prozesse und der
Euribor-Skandal gehörten dazu. Weil sich die Bankenland-
schaft inzwischen beruhigt hat und die Deutsche Bank
immer noch zu den europäischen Marktführern gehört,
wagten viele comdirect Kunden offenbar den Einstieg.
Von den ansteigenden Goldpreisen hatte die kanadische
Barrick Gold nur unterproportional profitiert. Den Ab-
schwung machte die Aktie zunächst jedoch voll mit. Viele
comdirect Käufer setzten auf eine Erholung des Goldprei-
ses und der Minenaktien – allen voran beim Branchen-
führer Barrick Gold.
adidas ist die weltweite Nummer zwei der Sportartikel-
branche. Im Geschäftsbereich Fußball jedoch lassen die
Herzogenauracher traditionell den Erzkonkurrenten Nike
hinter sich. Vor Mega-Events wie den Fußballweltmeis-
terschaften steht die Drei-Streifen-Marke regelmäßig im
Fokus der Anleger – auch bei den comdirect Kunden.
Top 3 der comdirecT Kunden
AKTien: Anleger KAufen ofT nAch „bAd news“
Auswahl: Die Tabelle zeigt die Aktien, die in den Monaten Juni 2013 bis Mai 2014 bei comdirect das höchste Nettoabsatz-volumen (Käufe minus Verkäufe) hatten. Aktien unterliegen Kursschwankungen; Verluste sind möglich. Infolge von Währungsschwankungen kann die Rendite steigen oder fallen. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufs empfehlung dar. Stand 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
name Typ wKn
1. deutsche bank Ag Namensaktien o. N. 514000
2. barrick gold corp. Registered Shares o. N. 870450
3. adidas Ag Namensaktien o. N. A1EWWW
4. oAo gAZprom Namensaktien (Sp. ADRs)/2 RL 5 903276
5. K+s Aktiengesellschaft Namensaktien o. N. KSAG88
6. südzucker Ag Inhaberaktien o. N. 729700
7. Allianz se vink. Namensaktien o. N. 840400
8. google inc. Reg. Shares Class A DL –,001 A0B7FY
9. Tesla motors inc. Registered Shares DL –,001 A1CX3T
10. münchener rückvers.-ges. Ag vink. Namensaktien o. N. 843002
[1.]
deutsche bank
[2.]
barrick gold
[3.]
adidas
dAX: In den vergangenen fünf Jahren
legte der Index der deutschen Bluechips
um knapp 100 Prozent zu.
mdAX: Zweite Reihe ganz stark – der
MDAX gewann binnen fünf Jahren satte
192 Prozent hinzu.
sdAX: Die kleineren Unternehmen zo-
gen im Aufschwung mit. Das Plus über
fünf Jahre beträgt rund 153 Prozent.
Performance des DAX, MDAX und SDAX. Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die frü-here Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe typisierende Modellrechnung auf Seite 49). Es handelt sich nicht um Kaufempfehlungen von comdirect. Referenzzeitraum 10.06.2009 bis 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
160
180
200
140
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2010 2011 2012 2013 ‘14‘09
%
Jahr
250
300
200
150
100
20112010 2012 2013 ‘14
%
Jahr ‘09
200
225
250
175
150
125
100
2010 2011 2012 2013 ‘14
%
Jahr ‘09
Wie comdirect Kunden handeln
was binnen fünf Jahren aus 10.000 euro wurde
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11comdirect > compass 3.14
NachhalTiGiNvesTierT
10-17_Titel_Nachhaltigkeit.indd 11 17.06.14 11:33
10 Titel Nachhaltige Geldanlage
Wer ökologische und soziale Aspekte bei der Geldanlage berücksichtigt,
kann Dinge bewegen – und auch noch Geld verdienen
10-17_Titel_Nachhaltigkeit.indd 10 17.06.14 11:33
13comdirect > compass 3.14
ment, wundert das nicht. „Nachhaltig orientierte Unternehmen
profitieren von einem besseren Image, setzen Ressourcen effi-
zienter ein, motivieren ihre Mitarbeiter stärker und können ihre
Risiken besser einschätzen“, fasst er die Vorteile zusammen.
„Eine gute Ausgangsposition also, um wirtschaftlich auf Dauer
erfolgreich zu sein.“
Das kommt zunehmend auch in den Köpfen der Investoren
an. Mehr als 80 Milliarden Euro waren 2013 nach Berechnungen
des Forums Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich
und der Schweiz in nachhaltigen Fonds und Mandaten investiert.
Damit hat sich das Volumen seit 2005 fast versechsfacht. Vor
allem Stiftungen und kirchliche Einrichtungen wollen ihrem an-
gelegten Geld eine Richtung geben. Bei Privatanlegern dagegen
ist „Öko“ in Finanzdingen nicht ausschließlich positiv belegt. Der
Einbruch der deutschen Solarindustrie kostete Vertrauen, viele
Anleger haben Geld verloren. Auch die Pleite des Windparkanbie-
ters Prokon hat nachhaltig orientierte Anleger abgeschreckt. Klar
ist: Ein grüner Anstrich allein bringt keine Rendite. „Das Geschäfts-
modell muss auch wirtschaftlich tragfähig sein“, warnt Rolf D.
Häßler, Sprecher der Rating-Agentur oekom research.
Nachhaltigkeit als Modewort
Nachhaltig, ethisch, ökologisch oder auch sustainable: Bisher gibt
es kein einheitliches Label. Fondsanbieter allokieren ihre Depots
nach sehr unterschiedlichen Strategien. Die einen schließen
Unternehmen, ganze Branchen oder gar Staaten aus, die etwa
„Das Bewusstsein ändert sich. Bei lebensmitteln ist das schon zu spü-ren. Geldanlage aber ist abstrakter“
Paschen von Flotow, sustainable Business institute
Kategorien für Fonds
Nachhaltigkeit hat viele Facetten – Assetmanager
bauen ihre Depots nach unterschiedlichen Strate-
gien auf. Die wichtigsten im Überblick
Ausschlusskriterien
Rüstungsgüter, Tabak, Atomkraft: Unternehmen,
die in „heiklen“ Branchen arbeiten, kommen
nicht ins Depot. Zum Teil sind Geschäfte in
diesen Branchen aber bis zu einer bestimmten
Umsatzschwelle gestattet.
Positivliste
Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Wasser-
technik, Recycling und Transport: Auf der Positiv-
liste stehen meist Unternehmen aus „nachhalti-
gen“ Branchen.
Best-in-Class
Nach ökologischen, sozialen und ethischen Kri-
terien werden die besten Unternehmen jeder
Branche ermittelt. Es reicht also, besser als die
Branchenkonkurrenz zu sein, um sich für ein
nachhaltiges Anlageuniversum zu qualifizieren.
Engagement/Impact Investment
Investoren versuchen, Unternehmen im Dialog
zu nachhaltigen Unternehmensstrategien zu be-
wegen. Beim Impact Investment wollen sie als
Anteilseigner direkten Einfluss auf soziale und
ökologische Belange nehmen.
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12 Titel Nachhaltige Geldanlage
Februar 2014. Dunkle Staubwolken liegen über acht chinesi-
schen Metropolen. Wie so oft ist die Sicht stark eingeschränkt, die
Fenster der Wohnungen bleiben geschlossen. Freiwillig verlässt
niemand das Haus, wer muss, geht nur mit Atemschutzmaske vor
die Tür. Solche Tage sind es, an denen die Krankenhäuser überfüllt
sind mit Menschen, die über Atembeschwerden klagen; an denen
elektrische Luftreinigungsgeräte zu den Verkaufsschlagern gehö-
ren. Wer es sich leisten kann, hat längst einen privaten „Frisch-
luftraum“ eingerichtet, um sich vor dem gefährlichen Feinstaub zu
schützen, der zum Teil um das 34-Fache über dem von der Welt-
gesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwert liegt.
Smog gehört in den Wachstumsregionen Asiens fast schon
zur Normalität. Doch Asien ist weit weg – irgendwo am anderen
Ende der Welt. Frankreich dagegen ist um die Ecke. Als im März
drei Viertel des Landes unter einer Smogglocke lagen, hatte das
auch hierzulande viele Bürger aufgeschreckt. In der Metropole
Paris wurde kurzfristig ein Fahrverbot verhängt, abwechselnd
durften nur Autos mit geraden oder ungeraden Kennzeichennum-
mern sowie Elektroautos durch die Straßen kutschieren.
Dicke Luft – viele Bürger haben im wahrsten Sinne die
Nase voll. Marode und einstürzende Fabrikhallen in Bangladesch,
Massen tierhaltung, Müllberge in den Weltmeeren, dazu Betrugs-
skandale in der Finanzindustrie: Wachstum um jeden Preis wird
zunehmend infrage gestellt. „Die Menschen beginnen, umzu-
denken“, sagt Paschen von Flotow, Chef des Sustainable Business
Institute, „und das hat Auswirkungen auf Unternehmen.“ Kein
Super markt kommt mehr ohne Bioprodukte aus, selbst die Dis-
counter haben ihr Angebot in den vergangenen Jahren massiv
ausgebaut. Bei der Geldanlage aber bleiben Privatanleger zöger-
lich. „Geldanlage ist abstrakter“, begründet von Flotow. Anstatt
per Investments Einfluss auf die Unternehmen zu nehmen, blei-
ben viele Bürger dem Kapitalmarkt einfach fern.
Nachhaltigkeit zahlt sich aus
Ein Fehler, meint von Flotow. Denn wer ökologische und soziale
Aspekte bei der Geldanlage berücksichtigt, kann Dinge bewegen
– und dazu eben auch noch Geld verdienen. Zahlreiche Studien
belegen, dass ein nachhaltig orientierter Investor nicht auf Ren-
dite verzichten muss (siehe Seite 18 bis 19). Florian Sommer,
Nachhaltigkeitsstratege bei der Fondsgesellschaft Union Invest-
Durch gutes
Ressourcenmana
gement werden
auch unterneh
merische Risiken
reduziert
10-17_Titel_Nachhaltigkeit.indd 12 17.06.14 11:33
15comdirect > compass 3.14
Gut 40 Millionen
städte gibt es al
lein in China. Ob
Wasser, Energie
oder Abfall: Der
Bedarf an Infra
struktur wächst
10-17_Titel_Nachhaltigkeit.indd 15 17.06.14 11:33
14 Titel Nachhaltige Geldanlage
1 Ausgabeaufschlag. Auswahl: Aktienfonds „Ethik und Nachhaltigkeit“ mit mindestens drei Sternen im Morningstar-Rating, Fünf-Jahres-Performance, alphabetisch geordnet. Die Aktien sind die Top-Positionen in dem Fonds Ökoworld Ökovision Classic A. Aktien und Aktienfonds unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes eines Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffent-licht). Diese Unterlagen, die in deutscher und/oder englischer Sprache vorliegen, erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Stand 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
UNtErNEhMEN IM BlICk BrEIt gEstrEUt PEr FoNds: EthIk UNd NAChhAltIgkEIt
Name WkN AA1 reg./AA1 comdirect
Candriam sustainable World C – Cap A0MMAC 2,5 % / 1,25 %
Ökoworld Ökovision Classic C 974968 5,0 % / 2,5 %
Pictet – European sustainable Equities 750444 5,0 % / 2,5 %
robecosAM sustainable gl. Equity A0CA6D 5,0 % / 2,5 %
sarasin sustainable Equity – Europe A 973500 5,0 % / 2,5 %
Waffen oder Kernkraft produzieren oder die Menschenrechte miss-
achten. Andere filtern aus allen Branchen die nach Finanzkenn-
zahlen und den Kriterien der Nachhaltigkeit besten Unternehmen
heraus. Wieder andere sehen ihre Aufgabe darin, aktiv Einfluss
auf die Unternehmenspolitik zu nehmen. Dazu kommen The-
menfonds, die sich auf Sektoren wie Wasser oder Umwelttechnik
fokussieren. Die Grenzen sind fließend, oft werden auch verschie-
dene Ansätze kombiniert. Anlegern bleibt also nur, eigene Ziele
zu definieren und diese mit den Fondsprofilen zu vergleichen, die
beispielsweise Plattformen wie www.nachhaltiges-investment.org
oder www.forum-ng.org bereitstellen.
keine sozialromantiker
Zu den Fundamentalisten unter den nachhaltigen Assetmanagern
zählt Ökoworld. Beim Nachhaltigkeitspionier gelten strenge Aus-
„Wie sind keine sozialromantiker, sondern renditeorientiert“
alexander Mozer, chefanleger beim assetmanager Ökoworld
schlussregeln. Ein aus unabhängigen Experten unterschiedlicher
Fachbereiche zusammengesetztes Gremium entscheidet, ob sich
ein Unternehmen für das Anlageuniversum qualifiziert. Die Fonds-
manager um Chefanleger Alexander Mozer picken aus diesem
Universum im zweiten Schritt auf Basis der Finanzkennzahlen die
aussichtsreichsten Unternehmen heraus. „Wir sind keine Sozial-
romantiker, sondern renditeorientiert“, sagt Mozer. Ob erneuerbare
Energien, Wasserversorgung, Bildung oder Ernährung: „Wir finden
viele Unternehmen, die Sinnvolles tun und damit Geld verdienen.“
Der spanische Windenergieproduzent Gamesa etwa schaffe es
immer wieder, die Margen zu steigern und den Markt positiv zu
überraschen. In Indien oder auf den Philippinen setzt Mozer auf
Unternehmen wie Jain Irrigation oder Manila Water, die Wasser
sparende Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft produzie-
ren beziehungsweise den Menschen durch Wasserinfrastruktur Zu-
gang zu sauberem Trinkwasser verschaffen. Vom Trend zu gesun-
der Ernährung in den USA profitiere der Nahrungsmittelproduzent
Hain Celestial, der den Einzelhandel beliefert. „Starkes Wachstum
erwarten wir auch im Bildungssektor“, sagt Mozer. In Brasilien ist
etwa nach dem Zusammenschluss von Kroton und Anhanguera die
weltweit größte börsennotierte Bildungseinrichtung entstanden.
Nachhaltigkeit in allen Branchen
Anleger verbinden mit Nachhaltigkeit oft nur wenige Branchen
wie erneuerbare Energien, Wassertechnik oder biologische Land-
wirtschaft. „Dabei wird übersehen, dass Unternehmen jeder
Branche nachhaltig arbeiten können, indem sie den Ressourcen-
verbrauch und die Risiken systematisch managen sowie Trans-
parenzanforderungen und Sozialstandards beachten“, sagt
Name WkN Branche/land
Acuity Brands 813307 Konsumgüter/USA
Applied Materials 865177 Halbleiter/USA
Bt group 794796 Telekommunikation/GB
hain Celestial group 908170 Nahrungsmittel/USA
VMware A0MYC8 IT-Dienstleistungen/USA
10-17_Titel_Nachhaltigkeit.indd 14 17.06.14 11:33
17comdirect > compass 3.14
1 Ausgabeaufschlag. Auswahl: Aktienfonds „Ökologie und Umwelttechnik“ mit mindestens drei Sternen im Morningstar-Rating, Fünf-Jahres-Performance, alphabetisch geordnet. Aktienfonds unterliegen Kurs-schwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes eines Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahres berichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in deutscher und/oder englischer Sprache vorliegen, erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emitten-ten. Stand 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
BrEIt gEstrEUt PEr FoNds: ÖkologIE UNd UMWElttEChNIk
Name WkN AA1 reg./AA1 comdirect
Allianz global sustainability A 157662 5,0 % / 2,5 %
Jupiter global Ecology growth A0HF9U 5,0 % / 2,5 %
kBC Eco Fund – Water A0JJ52 3,0 % / 1,5 %
Parvest global Environment A0NE8U 5,0 % / 0,0 %
Pictet – Water P 933349 5,0 % / 2,5 %
oekom-Sprecher Häßler. Die Rating-Agentur analysiert weltweit
3.400 Unternehmen nach insgesamt 100 Einzelkriterien, von de-
nen ein Großteil auf die jeweilige Branche zugeschnitten ist. Die
abschließende Note zwischen A+ (Bestnote) und D− zeigt, wie
ein Unternehmen innerhalb der Branche einzuordnen ist (Best-in-
Class). Zu den nachhaltigsten Unternehmen in Deutschland zählen
danach SAP und Henkel. Der Schweizer Sanitärtechniker Geberit
belegt international die Spitzenposition.
Die Anlagestrategie Best-in-Class wird von den meis-
ten Fondsanbietern und auch von vielen Investoren präferiert,
weil sie eine breite Streuung über alle Sektoren ermöglicht. Im
RobecoSAM Sustainable Global Equity Fund (WKN A0CA6D) etwa
finden sich neben Procter & Gamble, Pfizer und Roche auch die
Ölkonzerne Total SA, Occidental Petroleum Corp. sowie der Tabak-
produzent Reynolds unter den Top Ten. „Wir schließen grundsätz-
lich keine Branche aus, sondern investieren in den unternehme-
risch nachhaltigsten Firmen, die sich innerhalb einer Branche in
Bezug auf wirtschaftliche, ökologische und soziale Zielsetzungen
von ihren Mitbewerbern absetzen“, erläutert Fondsmanager Kai
Fachinger. Darüber hinaus versucht der Investor, gezielt Einfluss
auf die Unternehmenspolitik zu nehmen. „Firmen, die dennoch
an hochkontroversen Praktiken festhalten, werden aus unserem
Universum ausgeschlossen.“
Best-in-Class: Belächelte, aber wirksame strategie
Die Besten der Schlechten – der Ansatz wird oft belächelt. Zu Un-
recht, sagt oekom-Sprecher Häßler, weil die Strategie am meisten
in den Unternehmen bewirke. „Das spornt uns an, Dinge im Sinne
der Nachhaltigkeit zu verändern“, bestätigt Hans-Jürgen Matern,
der die Bereiche Nachhaltigkeit und Regulierung bei der Metro AG
verantwortet. Ob Energie- und Ressourcenmanagement oder ver-
antwortungsvoller Umgang mit Mitarbeitern, auch in der Zuliefe-
rerkette: Nachhaltigkeit ist längst Teil der Unternehmensstrategie.
Darüber hinaus engagiert sich Metro in internationalen Projekten.
So beteiligt sich der deutsche Handelsriese gemeinsam mit der
Global Ocean Commission an einer internationalen Initiative ge-
gen die Überfischung der Weltmeere.
Der staatliche norwegische Pensionsfonds, mit 838 Milliar-
den US-Dollar der weltweit größte Staatsfonds, versucht, Firmen
durch sein Engagement auf den rechten Weg zu bringen. Mit Erfolg.
Denn Unternehmen, die geforderte Maßnahmen nicht umsetzen
und den ökologischen und sozialen Vorgaben des fonds eigenen
Ethikrates nicht genügen, werden öffentlichkeitswirksam verkauft
– den Unternehmen droht neben dem Imageverlust ein Schneeball-
effekt, weil viele Investoren nach den Leitlinien des Pensionsfonds
allokieren. Auch bei Metro hat der Großinvestor die Umsetzung der
Nachhaltigkeitsstrategie genau geprüft. „17 Analysten haben uns in
einer Telefonkonferenz intensiv dazu befragt, was genau wir in den
einzelnen Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit umgesetzt haben.“,
erzählt Matern. „Da haben wir ganz schön geschwitzt.“
Wirtschaften mit Weitblick: Unternehmen setzen auf nachhaltigen Erfolg
10-17_Titel_Nachhaltigkeit.indd 17 17.06.14 11:33
16 Titel Nachhaltige Geldanlage
Höher, schneller,
weiter? Manch
ein Investor zieht
nachhaltiges
Wachstum der
schnellen Ren
dite vor
10-17_Titel_Nachhaltigkeit.indd 16 17.06.14 11:33
19comdirect > compass 3.14
… nehmen Investoren Einfluss auf soziale und ökologische aspekte in der Wirtschaft. Diese Kriterien gewinnen in allen Branchen an Bedeu tung. So können nachhaltig wirtschaftende Unternehmen nicht nur ihr Image verbessern, sondern auch die Risiken reduzieren.
Dank ihrerBeteiligungen …
einsicht überWieGt
Engagement wird belohnt, um Unter
nehmen zu nachhaltigem Handeln zu
bewegen. Die RatingAgentur oekom
research hat im vergangenen Jahr
weltweit bei 750 Unternehmen nach
gefragt und 200 Antworten erhalten.
Ergebnis: Für knapp
2 von 3der antwortenden Unternehmen
waren die Anforderungen von
NachhaltigkeitsRatingAgenturen ein
ausschlaggebender Faktor, konkrete
Maßnahmen im Rahmen des Nachhal
tigkeitsmanagements zu ergreifen.
1 von 3der Unternehmen gab an, dass die
Anfragen von Nachhaltigkeitsanalysten
sogar die Gesamtstrategie des Unter
nehmens beeinflussten.
nachhaLtiGe GeLdanLaGe LieGt im trend
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind knapp 84
Milliarden Euro in sogenannten nachhaltigen Investment
fonds und Mandaten investiert. Gegenüber 2005 hat sich
das Volumen nahezu versechsfacht.
Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen, Mai 2014
0
20
40
60
80
100
201320122011201020092008200720062005
Milliarden Euro
haben Wissenschaftler der SteinbeisHochschule Berlin
ausgewertet und eigene Berechnungen angestellt. Ergebnis:
Mit nachhaltigen Kapitalanlagen müssen Anleger nicht auf
Rendite verzichten. Eine Berücksichtigung von Nachhaltig
keitskriterien kann die Rendite sogar erhöhen, weil die
Unternehmen zum Beispiel Ressourcen sparen und zukünf
tige staatliche Vorgaben bereits umgesetzt haben.
195 studien
18-19_Seite13_korr.indd 19 16.06.14 16:29
18 Titel Nachhaltige Geldanlage
100
125
150
201320102005200019951990
Wasserverbrauch (in Litern pro Tag)
Wassertechnik senkt den Verbrauch
Moderne Technik hilft, den Wasserverbrauch zu senken. Die Grafik
zeigt die Entwicklung des Wasserverbrauches pro Einwohner und Tag
in Deutschland in den Jahren 1990 bis 2013 (in Litern).
Quelle: BDEW
Wasser ist ein rares Gut – und es wird nicht nur zum Trinken genutzt. Die Orga
nisation Water Footprint Network ermittelt, wie viel Wasser direkt und indirekt
in die Produktion von Gütern fließt. Der sogenannte Wasserfußabdruck bringt
Erstaunliches zutage: Pro USDollar Warenwert aus den USA werden rund 100
Liter Wasser verbraucht. compass zeigt ausgewählte Beispiele.
kaffee für eine tasse: 140 Liter
ein baumWoLLhemd: 2.700 Liter
1 kG rindfLeisch: 15.000 Liter
Quelle: Water Footprint Network
(vorläufig)
18-19_Seite13_korr.indd 18 16.06.14 16:29
comdirect > compass 3.14 21
Hans G. Linder,
Autor von „Das große Börsen-
Lexikon“ und langjähriger Heraus-
geber des Magazins „Börse Online“,
kommentiert die Finanzmärkte
Der Staat muss die Weichen neu stellen
Die hitzige Diskussion über die Altersvorsorge dreht sich fast aus-
schließlich um die gesetzliche Rente. Die betriebliche und die private
Vorsorge bleiben weitgehend außen vor, obwohl eines als sicher gilt:
Die Rente allein kann den Lebensstandard immer weniger sichern
Mit anderen Worten: Die Versorgungslücke wächst, mehr privates
Sparen ist deshalb lebenswichtig, zumal künftige Rentner auch
noch einen wachsenden Teil ihrer Altersbezüge versteuern müssen.
Eigentlich sollten die staatlich geförderten Riester- und Rürup-Renten
die Lücke schließen. Aber weil sie – typisch deutsch – überreguliert,
zu stark auf Zinsanlagen fixiert und mit teuren Garantien abgesichert
sind, bleibt der Ertrag auf der Strecke. Jetzt in der Niedrigzinsphase
noch mehr als sonst.
Nun rächt es sich, dass das Anreizsystem die Bürger in zins-
lastige Vorsorgeprodukte wie Riester-Rente und Lebensversicherung
drängt. Da sich die Zeiten jedoch dramatisch geändert haben, muss
die Politik reagieren und auch die langfristig viel ertragsstärkeren
Aktien und aktiennahen Produkte stärker fördern, wie das in vielen
Ländern längst der Fall ist. Eine Möglichkeit wäre, Vorsorgesparern die
Abgeltungsteuer auf Kursgewinne zu erlassen oder sie zu reduzieren,
wenn die Auszahlung ab 60 Jahren erfolgt und die Spardauer – wie
bei der Lebensversicherung – mindestens zwölf Jahre beträgt. Eine
Anhebung des Sparerfreibetrages von derzeit 801 Euro auf mehrere
Tausend Euro wäre eine andere Variante.
Damit würde der Staat nicht länger renditearme Anlagen einsei-
tig bevorzugen, sondern die Wahlfreiheit der Sparer und damit deren
Renditechancen deutlich verbessern. Das würde den Anreiz für sämt-
liche Formen von Sparverträgen erhöhen, ob für Aktien, Fonds, Anlei-
hen oder Bankeinlagen. Das Mehr an Rendite könnte dazu beitragen,
dass das nicht eintrifft, wovor das Arbeitsministerium schon 2012
gewarnt hat: dass bei den jetzt unter 50-Jährigen die Alters armut
dramatisch zunimmt.
Edelmetalle sicher verwahrtVier neue Exchange Traded Commodities
( ETCs) auf Edelmetalle bietet die Frankfur-
ter Ophirum GmbH: Gold (WKN A11QDW),
Silber (WKN A11QDX), Palladium (WKN
A11QDZ) und Platin (WKN A11QDY). Die
Produkte des Gemeinschaftsunternehmens
der Baader Bank und des Goldhändlers
Ophirum kommen dem Sicherheitsbe-
dürfnis vieler Anleger entgegen. Sie sind
nicht nur physisch hinterlegt, sondern
werden auch ausschließlich in Deutschland
verwahrt.
Mit diesen ETCs partizipieren Anleger
eins zu eins an der Preisentwicklung der
Edelmetalle. Kostenbelastungen entstehen
nur durch die Spanne zwischen Geld- und
Briefkurs. Ausgabeaufschläge, Manage-
mentgebühren, Verwaltungs- und Versiche-
rungskosten fallen nicht an.
ETCs unterliegen Kursschwankungen; Verluste sind also möglich. Zudem bestehen Währungsrisiken. ETCs sind Inhaberschuldverschrei-bungen, insofern besteht ein Emittentenrisiko. Bei Ausfall des Emit-tenten kann es zu einem Totalverlust kommen. Es handelt sich nicht um Kaufempfehlungen von comdirect. Stand 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
20-21_Bau+Meldung+Linder_korr.indd 21 16.06.14 16:40
20 Anlage & Handel
Bauen ist wieder in: In Deutschland
wurden 2013 rund 270.000 Wohnun-
gen neu genehmigt. Das waren 12,9 Pro-
zent mehr als 2012 und die höchste Zahl
seit zehn Jahren. Gleichzeitig wurden etwa
230.000 Wohnungen fertiggestellt. Wegen
der guten Genehmigungsdaten erwartet
der Hauptverband der deutschen Bauindus-
trie auch für 2014 ein zweistelliges Plus.
Der Aufschwung kommt vielen
Bauunternehmen gerade recht. Sie haben
lange Jahre unter der schwachen Binnen-
nachfrage gelitten. Bei international
tätigen Unternehmen wie der im MDAX
gelisteten Bilfinger SE (WKN 590900)
macht der deutsche Hochbau zwar heute
nur einen kleinen Teil aus. Aber Bilfinger-
Chef Roland Koch will an ihm beim Kon-
zernumbau im Gegensatz zum Tiefbau
festhalten.
Größere Auswirkungen haben die
Belebung des Neubaues und wachsende
Ausgaben für Renovierung und Sanierung
für kleinere Aktienwerte. Ohne Dämm-
material und Farben etwa geht beim Woh-
nungsbau nichts. Das sind die Schwerpunk-
te der Sto SE & Co. KGaA (WKN 727413) aus
dem Schwarzwald. Der Konzernumsatz des
Zulieferers stieg im ersten Quartal 2014 um
30,7 Prozent auf 216,1 Millionen Euro.
Kräftiges Umsatz- und Gewinnwachs-
tum meldet auch die Helma Eigenheimbau
AG (WKN A0EQ57). Sie hat sich auf Ent-
wicklung, Planung, Bauregie und Verkauf
von Ein- und Zweifamilienhäusern spezia-
lisiert. Der Konzernjahresüberschuss legte
2013 bei einem Umsatz von 138 Millionen
Euro um fast 50 Prozent auf 5,6 Millionen
Euro zu.
Die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen stieg im Jahr 2013 auf ein Zehnjahreshoch. Von der neuen Lust am Bauen profitieren vor allem kleine Aktiengesellschaften
Boom am Bau
Der Bau nimmt
Fahrt auf –
spezialisierte
Nebenwerte
profitieren
20-21_Bau+Meldung+Linder_korr.indd 20 16.06.14 16:40
comdirect > compass 3.14 23
Die Euphorie ist der Ernüchterung gewichen – Investments in Schwellenländern haben Anlegern zuletzt wenig Freude gebracht. Vermögensverwalter Hendrik Leber und Schwellenländerexperte Thomas Gerhardt diskutieren die Perspektiven
Mehr Chancen als Risiken?
China, Brasilien & Co. galten lange als
Hoffnungsträger der Weltwirtschaft.
Wurde das Potenzial überschätzt?
Thomas Gerhardt: Wir tendieren immer
dazu, nur schwarz oder weiß zu malen.
Die Wahrheit liegt sicher dazwischen. Die
Wachstumsstory der Emerging Markets ist
intakt – sie sind in den vergangenen 20
Jahren sogar noch schneller gewachsen,
als selbst Optimisten es erwartet hätten.
Nur an den Börsen ist das zuletzt nicht an
gekommen. Wer am Wachstum teilhaben
möchte, benötigt einen langen Atem.
Hendrik Leber: Die Emerging Markets
sind klar die Verlierer der Finanzkrise.
Ausländische Investoren haben ihr Kapital
zurückgezogen, die Währungen in Ländern
wie Indien, Brasilien oder der Türkei sind
unter Druck geraten. Doch die Kapitalströ
me beeinflussen maßgeblich, was an den
Börsen passiert, ganz unabhängig von der
Entwicklung der Unternehmen.
Thomas Gerhardt, Leiter Global
Emerging Markets und Leiter Roh-
stoffe bei Edmond de Rothschild
Asset Management
22-25_Streitgespraech.indd 23 16.06.14 13:40
22 Anlage & Handel
Hendrik Leber und Thomas Gerhardt diskutieren mit Redakteurin Birgit Wetjen über die Perspektiven der Emerging Markets
Dr. Hendrik Leber, Gründer und
geschäftsführender Gesellschafter
der Acatis Investment GmbH
22-25_Streitgespraech.indd 22 16.06.14 13:40
24 Anlage & Handel
„Auch mit VW oder BMW kann ich vom Wachstum der Schwellenländer profitieren“Dr. Hendrik Leber, Acatis Investment GmbH
Bleiben diese Risiken bestehen?
Thomas Gerhardt: Staaten wie die Türkei
oder Brasilien, die auf Kapital von außen
angewiesen sind, bleiben wohl unter
Druck. In Indien dagegen hat die Noten
bank ihre Hausaufgaben gemacht, auch
Mexiko hat weitreichende Strukturrefor
men auf den Weg gebracht.
Hendrik Leber: Schwellenländer wachsen
niemals linear. Anleger werden auch in
Zukunft mit Schwankungen leben müssen.
Was spricht denn eigentlich für Invest-
ments in Emerging Markets?
Hendrik Leber: Als Investor muss ich lang
fristig dort sein, wo Neugeschäft entsteht
und sich die Speckgürtel dieser Welt ent
wickeln. Und das ist ganz sicher nicht hier
„Die Wachstumstrends sind intakt. Investoren müssen langfristig denken“Thomas Gerhardt, Schwellenländerexperte bei Edmond de Rothschild
bei uns. Das heißt aber nicht, dass man
sich heute mit voller Energie hauptsächlich
auf Unternehmen der Emerging Markets
stürzen muss. Auch Unternehmen wie
CocaCola, VW, BMW, Unilever oder Adidas
erwirtschaften einen großen Teil ihrer
Gewinne in den Emerging Markets.
Thomas Gerhardt: Die Welt verändert sich
sehr viel schneller, als wir es hier mitbe
kommen – der Anteil der Schwellenländer
am Welteinkommen und an der Bevölke
rung nimmt rapide zu. Die Schwellenländer
wachsen mit einem Faktor von 2,5 im Ver
gleich zu den Industrienationen.
Dieses Argument wird seit Jahren be-
müht. Aber bedeutet Wachstum auch
automatisch Börsenerfolg?
Hendrik Leber: Das haben viele Investo
ren über lange Zeit geglaubt. Ich musste
meine Kunden zum Teil bremsen, die vor
lauter Wachstumsfantasien unbedingt in
China investieren wollten. Ich erinnere
mich, dass ich 2009 die Zahlen von BMW
und dem chinesischen Autobauer Dong
feng Motor verglichen habe. BMW, ein
TopUnternehmen mit funktionierenden
Fabriken und großem Kundenstamm, war
damals zum halben Buchwert zu haben.
Für den lokalen Anbieter, der das Geschäft
gerade erst aufbaute, mussten Anleger
dagegen den doppelten Buchwert zahlen.
Es machte also gar keinen Sinn, in den
chinesischen Wert zu investieren.
Thomas Gerhardt: Umsatzwachstum allein
reicht sicher nicht, Investoren wollen stei
22-25_Streitgespraech.indd 24 16.06.14 13:40
comdirect > compass 3.14 25
Weitere Einschätzungen der
Experten lesen Sie in der Web-App
compass.comdirect.de/interview
gende Gewinne sehen. Wir suchen deshalb
gezielt nach Unternehmen, die profitabel
wachsen. In China steigt etwa die Zahl der
Kontaktlinsenträger rasant – ein riesiger
Markt. Davon profitiert der taiwanesische
Kontaktlinsenproduzent Ginko mit einem
Gewinnplus von rund 30 Prozent pro Jahr.
Chinas Wirtschaft hat an Kraft verloren,
das Schattenbankensystem und auch
Überkapazitäten am Bau sorgen für Un-
sicherheit. Drohen weitere Rückschläge?
Hendrik Leber: China bereitet mir Sorgen.
Über Schattenbanken werden langfristige
Investitionen mit kurzfristigen Krediten
finanziert – das kann auf Dauer nicht gut
gehen. Die chinesische Regierung hat vor
einem Jahr Insolvenzregeln eingeführt und
bereits einen Testballon gestartet: Erstmals
wurden Anleihen nicht zurückgezahlt.
Thomas Gerhardt: Der chinesische Staat
ist cleverer, als man denkt. Die vier großen
Banken sind in Staatsbesitz, faule Kredite
wurden zum Teil über Asset-Management-
Companies an die Börse gebracht. Mit zahl-
reichen Maßnahmen hat man begonnen,
die Spekulanten zu disziplinieren. China
strebt einen grundlegenden Wandel an –
weg vom Mengen- und hin zum Qualitäts-
wachstum. Das wird nicht ohne Rupturen
gehen, aber die Regierung macht ernst,
und langfristig ist das der beste Weg.
Wie hoch sollte der Anteil an Schwellen-
länderaktien im Depot sein?
Hendrik Leber: Ich würde in den kommen-
den zwei Jahren auf 15 Prozent aufstocken.
Thomas Gerhardt: Mit 15 Prozent lokalen
und 15 Prozent internationalen Unterneh-
men fühle ich mich gut aufgestellt.
Aktien vieler Schwellenländer sind ak-
tuell sowohl im Vergleich zur eigenen
Historie als auch im Vergleich zu deut-
schen oder US-Aktien günstig bewertet.
Ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg?
Thomas Gerhardt: Viele kommen auf
mich zu und sagen: China ist doch in der
Historie richtig billig. Ist es auch, aber in
der Vergangenheit hat man die Bewertung
stets mit dem starken Wachstum gerecht-
fertigt. Erst jetzt realisieren viele Investo-
160
170
150
140
130
110
100
120
10.6.201010.6.2009 10.6.2011 10.6.2012 10.6.2013
%
EmERGinG mARKETS SCHWäCHELn
Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Investitionen außerhalb des Euro-Raumes unterliegen Währungsschwankungen. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe typisierende Modellrechnung auf Seite 49). Es handelt sich nicht um Kaufempfehlungen von comdirect. Referenzzeitraum 10.06.2009 bis 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
MSCI World
MSCI Emerging
Markets
ren, dass die Gewinnentwicklung mit der
Umsatzentwicklung nicht Schritt hält. China
ist billig, aber im Vergleich mit Russland
teuer – weil dort der Frust der Investoren
noch größer ist.
Antizykliker sehen genau deshalb in
diesen märkten Chancen. Würden Sie
jetzt in Russland investieren?
Hendrik Leber: In Russland gibt es eine
Reihe wunderbarer Unternehmen. Aber
wir haben zuletzt keine guten Erfahrungen
gemacht. Wir hatten zum Beispiel Aktien
eines Unternehmens, das von der aufstre-
benden Mittelschicht in Russland und der
Liberalisierung der Märkte profitiert. Aber
dann wurden plötzlich interessante Unter-
nehmensteile aus der Firma herausgenom-
men. In Russland müsste viel passieren,
bevor ich wieder Vertrauen erlange …
Thomas Gerhardt: In den Emerging
Markets müssen Anleger die politischen
und rechtlichen Rahmenbedingungen viel
stärker beachten. Chancen und Risiken
sollten sehr genau abgewogen werden.
In einigen Ländern Afrikas beispielsweise
sehen wir sehr viele Chancen, aber noch
höhere Risiken. Da bleiben wir dann lieber
draußen.
Wann würden Sie ihr Engagement in
den Emerging markets reduzieren?
Thomas Gerhardt: Wenn das chinesische
Wachstum dramatisch einbricht – also auf
unter fünf Prozent. Das bekämen dann alle
Schwellenländer zu spüren. Aber auch wir
könnten uns einem chinesischen Schnup-
fen nicht entziehen. Ich würde dann also
auch deutsche Aktien verkaufen, weil viele
Unternehmen von China abhängig sind.
22-25_Streitgespraech.indd 25 19.06.14 13:44
comdirect > compass 3.14 27
Spieglein, Spieglein an der Wand …
Frauen und auch Männer scheuen keine Kosten und Mühen im Kampf um schöneres Aussehen. Davon profitieren Kosmetikaktien und auch die Hersteller von Botox
Schönheit ist eine harte Währung:
Die Werbeausgaben für Lidschatten und
Lippenstift, Puder und Pasten gehen in
die Milliarden. Und spätestens mit Sen-
deformaten wie Heidi Klums „Germany’s
Next Topmodel“ haben es Lipgloss, Kajal &
Co. von der Werbepause ins reguläre Pro-
gramm geschafft.
Das Geschäft mit Kosmetikartikeln
boomt – in Deutschland und Europa, aber
auch in den aufstrebenden Emerging Mar-
kets. Profiteure sind die Kosmetikunter-
nehmen und ihre Aktionäre.
Nummer eins im internationalen
Geschäft mit der Schönheit ist seit vielen
Jahren die französische L’Oréal. Den Kern
der Markenfamilie repräsentiert L’Oréal
Paris, für die auch schon zu seiner aktiven
Fußballerzeit Oliver Bierhoff Modell stand.
Aber mit Luxusmarken wie Lancôme und
Biotherm oder Apothekenkosmetik von
La Roche-Posay ist L’Oréal auch im Hoch-
preissegment aktiv. In Supermärkten und
Fachgeschäften dagegen gehören Labels
wie Garnier, Vichy und Maybelline New
York zum Konzern. Und wer an seine Haut
nur Wasser und Bioprodukte lässt, kommt
nach der Übernahme von Bodyshop an
den Parisern auch kaum noch vorbei.
Aufgrund der starken Diversifikation mit
Marken und Regionen kann L’Oréal Rück-
schläge in einzelnen Geschäftsbereichen
meist gut ausgleichen.
Den größten Umsatzzuwachs ver-
zeichnen die Franzosen seit Langem in
den Emerging Markets. Jetzt kommt auch
das Geschäft in Europa in Schwung. Im
ersten Quartal sank der Konzernumsatz
zwar aufgrund von Währungseffekten und
eines schwächeren US-Geschäftes um 2,2
Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Bereinigt
um diese Währungseffekte sowie um
Zu- und Verkäufe legte der Umsatz jedoch
um gut 3,5 Prozent zu. Und: Erstmals seit
sechs Jahren stiegen die Verkäufe in Süd-
europa wieder an.
Basisversorgung und Luxussegment
Nach dem Rückzug des langjährigen
MDAX-Konzernes Douglas von der Börse
gibt es für Kosmetikanleger in Deutsch-
land kaum Alternativen zu Beiersdorf. Der
Name Beiersdorf sagt in Deutschland zwar
nicht jedem etwas, Nivea jedoch kennen
alle. Die gleichnamige Traditionskosme-
tiklinie beschert den Hamburgern seit
Jahren steigende Umsätze, Gewinne und
einen Platz im DAX. Im ersten Quartal die-
ses Jahres legte der Beiersdorf-Gewinn vor
Zinsen und Steuern (EBIT) um 9,3 Prozent
auf 235 Millionen Euro zu, obwohl der
starke Euro das Geschäft belastete.
Am entgegengesetzten Ende der
Preisskala rangieren die Produkte von
Estée Lauder. Seit annähernd 70 Jahren
setzt der amerikanische Konzern auf Luxus
– da können Lippenstifte auch mal schnell
mehr als 20 Euro kosten. Mit Lidschatten,
Parfums und Cremes der Kernmarke selbst,
aber auch mit Lizenzprodukten für Donna
Karan, Tommy Hilfiger und andere Marken
des gehobenen Segments setzte Estée
Lauder im vergangenen Jahr erstmals
mehr als 10 Milliarden US-Dollar um. Das
Ergebnis nach Steuern legte um 19 Prozent
auf 1,02 Milliarden US-Dollar zu.
Botox wird zum Lifestyle
Wer selbst mit der Faltencreme aus dem
Luxussegment nicht mehr weiterkommt,
greift zunehmend häufiger zu rigideren
Maßnahmen. Das Mittel der Wahl der Stars
und vieler gut betuchter Privatmenschen
ist das Nervengift Botulinumtoxin, kurz
26-29_schoenheit+aktien-im-blick.indd 27 16.06.14 13:42
26 Anlage & Handel
Schönheit in allen Schattierungen: Mit Kosmetikprodukten verdienen die Markenartikler weltweit gutes Geld
26-29_schoenheit+aktien-im-blick.indd 26 16.06.14 13:42
28 Anlage & Handel
Botox. Ursprünglich wurde Botox medi-
zinisch zur Behandlung von Spastiken,
Schielen und übermäßiger Schweißbil-
dung eingesetzt. Aber nach der Jahrtau-
sendwende gab die amerikanische Food
and Drug Administration grünes Licht
für Botox anwendungen zu ästhetischen
Zwecken. Binnen eines Jahrzehntes ent-
stand ein Milliardenmarkt. Und während
Cineasten den Kopf schütteln über festge-
meißelte, faltenfreie Gesichtszüge 50-jäh-
riger Diven, freuen sich die Manager der
amerikanischen Allergan. Mehr als zwei
Milliarden US-Dollar setzt der Pionier in-
zwischen mit Botox um – Tendenz stark
steigend. Im Frühjahr dieses Jahres bot die
kanadische Valeant rund 46 Milliarden US-
Dollar für Allergan – zu wenig, befand das
Management.
Von der Pickelcreme bis zur Botoxinjektion: Der Kampf um die Perfektion hört nie auf
Wer auf Botox im Portfolio setzen will,
kann alternativ zur französischen Ipsen-
Aktie greifen. Mit dem Mittel Dysport
mischt das Unternehmen schon seit 1991
im Botoxgeschäft mit. 2009 wurde Dysport
auch in den USA zugelassen. Die größten
Hoffnungen jedoch setzen die Pariser auf
die Emerging Markets – in Brasilien und
Korea etwa ist noch manches Gesicht zu
glätten.
Unternehmen der SchönheitSBranche
name WKn Land
allergan 877437 USA
Beiersdorf 520000 Deutschland
estée Lauder 897933 USA
ipsen A0ESMG Frankreich
L’Oréal 853888 Frankreich
Auswahl: internationale Kosmetikaktien und Botoxhersteller. Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Stand 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
26-29_schoenheit+aktien-im-blick.indd 28 16.06.14 13:42
29comdirect > compass 3.14
Hier geht’s zum
aktuellen Kurs
von Sky Deutsch-
land via QR-Code
2010 2011 2012 2013
2010 2011 2012 2013 ’14
’14
Euro
10
15
5
30
35
25
20
Jahr
Euro
2,50
1,25
6,25
7,50
5,00
3,75
Jahr
Sky
ProSiebenSat.1
‘09
‘09
Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe typisierende Modellrechnung auf Seite 49). Referenzzeitraum 10.06.2009 bis 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
ProSiebenSat.1 macht Quote mit jungen Unterhaltungsformaten und zeigt gute Zahlen im Digital-geschäft. Sky punktet mit Sport, Abonnentenplus und Restrukturierungsfantasie
Aufwärts geht’s
Medienmogul Rupert Murdoch will seinen Konzern neu ordnen
und möglicherweise Sky Deutschland (WKN SKYD00) an seinen
Vorzeigesender BSkyB andocken. Diese Nachricht kam bei deut-
schen Sky-Aktionären gut an. Zudem überzeugte der Bezahlsender
im ersten Quartal auch mit einem Umsatzwachstum von 16 Pro-
zent gegenüber dem Vorjahr, einer Steigerung der Abonnenten-
zahl um 64.000 auf 3,73 Millionen und einer deutlich verringerten
Kündigungsquote. NordLB-Analyst Holger Fechner beurteilt den
Jahresstart daher positiv.
Ob „Circus HalliGalli“ oder „Schlag den Raab“: Bei ProSiebenSat.1
(WKN PSM777) läuft es in Sachen Unterhaltungsformate rund.
Und auch bei der Bilanz kann die Münchner Sendergruppe aktu-
ell überzeugen. Commerzbank-Analystin Sonia Rabussier zeigte
sich überrascht „vom Margensprung im Geschäftsbereich Digital
& Adjacent“ bei der Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal
2014. Zu diesem Bereich gehören Onlinevideos und Games sowie
Musik. Rabussier erwartet für das Unternehmen ein sehr starkes
zweites Quartal.
Sky DeutschlandProSiebenSat.1 Media
Aktuelle Informatio-
nen zur Aktie von
ProSiebenSat.1 über
unseren QR-Code2010 2011 2012 2013
2010 2011 2012 2013 ’14
’14
Euro
10
15
5
30
35
25
20
Jahr
Euro
2,50
1,25
6,25
7,50
5,00
3,75
Jahr
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ProSiebenSat.1
‘09
‘09
26-29_schoenheit+aktien-im-blick.indd 29 19.06.14 13:45
comdirect > compass 3.14 31
Der TecDAX
ist erwachsen
geworden und
bietet eine at-
traktive Bran-
chenmischung
stärksten gewichteten Aktien seines Fonds
stammen aus dem Index.
Besonders starkes Umsatz- und
Gewinnwachstum sieht Christoph Gebert
bei wirecard, dem Spezialisten für elek-
tronische Zahlungssysteme. Ebenso wie
für Holger Steffen, Geschäftsführer des auf
Small und Mid Caps spezialisierten Ana-
lystenhauses SCM Research, gehört auch
Dialog Semiconductor zu seinen Favoriten.
Der Smartphone-Zulieferer macht rund
80 Prozent seines Umsatzes mit Apple,
TecDAX: GesunDe MischunG
Aktien, Aktienfonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe typisierende Modellrechnung auf Seite 49). Es handelt sich nicht um Kaufempfeh-lungen von comdirect. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes eines Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformatio-nen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahres berichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in deutscher und/oder englischer Sprache vorliegen, erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emit-tenten. Referenzzeitraum 10.06.2009 bis 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
ist aber auch bei den Konkurrenten im
Geschäft.
Die Biotech-Zulieferer Qiagen (WKN
901626) und Sartorius (WKN 716563)
konnten in den vergangenen Jahren dank
des Aufschwunges der internationalen
Biotech-Branche ihre Geschäfte stark aus-
weiten und sind inzwischen im Index ent-
sprechend stark gewichtet. Die Schweizer
Biotech-Beteiligungsgesellschaft BB Bio-
tech (WKN A0NFN3) ist bei vielen amerika-
nischen Biotech-Firmen engagiert und pro-
fitiert vom Wertzuwachs ihrer Aktien.
Nach den schweren Zeiten in der
Mitte des vergangenen Jahrzehntes sind
inzwischen wieder Telekommunikations-
werte gefragt. Freenet, Drillisch und Uni-
ted Internet beackern ihre Marktnischen
erfolgreich. Telefónica Deutschland ist
nach Marktkapitalisierung der bei Weitem
größte TecDAX-Wert. Da aber nur ein klei-
ner Teil der Aktien frei handelbar ist, bleibt
Telefónica vorerst der Aufstieg in den
MDAX verwehrt.
Breit investieren
Die Performance der Einzelwerte im Tec-
DAX schwankt weiterhin erheblich. Wer
deshalb auf den gesamten Index pur set-
zen möchte, kann zu Zertifikaten oder ETF-
Indexfonds greifen. „Früher waren solche
Indexinvestments wegen einzelner sehr
hoch gewichteter Branchen riskant und
wenig empfehlenswert“, erklärt Holger
Steffen. „Inzwischen ist der Index ausge-
wogener besetzt.“ Die kostengünstigste
Investitionsmöglichkeit bieten ETFs, etwa
der iShares TecDAX (WKN 593397).
Eine Alternative zu ETFs sind aktiv
gemanagte Investmentfonds. Anders als
zur Jahrtausendwende gibt es allerdings
keine rein auf den Hightech-Sektor konzen-
trierten Fonds mehr. In breit investierenden
deutschen Nebenwertefonds wie dem FPM
Funds Stockpicker Germany (WKN A0DN1Q)
oder dem Warburg – D – Small & Midcaps
Deutschland (WKN A0RHE2) nehmen inte-
ressante Titel aus dem Techniksegment
jedoch relativ viel Raum ein.
2009 2010 2011 2012 2013 2014
Punkte
1.250
750
1.125
875
1.000
625
Jahr
30-31_TECDAX.indd 31 16.06.14 13:44
30 Anlage & Handel
Hightech-Aktien und der TecDAX haben
hierzulande nicht das beste Image. Zu
oft wurden Anleger in der Vergangenheit
enttäuscht. Erst Anfang des Jahrtausends
im Hype um den sogenannten Neuen
Markt; und dann vor einigen Jahren mit
dem Platzen der Solarblase. Inzwischen
sind die einst hoch gewichteten Solarworld
und Q-Cells nicht mehr im TecDAX vertre-
ten. Die verbliebenen Energiewerte Nordex
(WKN A0D655) und SMA Solar (WKN
A0DJ6J) machen gemeinsam weniger als
fünf Prozent des Index aus. Gleichwohl
wirkt sich die Belastung der Vergangen-
heit noch aus: Der TecDAX (siehe Chart) hat
in den vergangenen fünf Jahren zwar deut-
lich zugelegt. Dennoch blieb er hinter
Indizes wie SDAX und MDAX teils deutlich
zurück.
Gesunde Branchenmischung
Auf Jahressicht sieht das jedoch ganz
anders aus. Hier hat der TecDAX mit den
30 Werten aus jungen Branchen die Nase
vorn. Christoph Gebert, Fondsmanager des
Warburg – D – Small & Midcaps Deutschland:
„Der TecDAX von heute hat mit dem Solar-
index des Jahres 2009 und erst recht mit
dem Neuen Markt wenig gemeinsam. Er
bietet eine gesunde Mischung von wachs-
tums- und gewinnstarken Branchen.“ Zu
den Stützen des Index zählen IT-, Software-
und Technologiewerte, Biotech und inzwi-
schen auch wieder die Telekommunikation.
Fondsmanager Gebert hat frühzeitig
im TecDAX investiert. Vier der fünf am
TecDAX im TrendSolarindustrie war gestern. Heute macht eine Mischung aus IT und Software, Biotechnologie und Telekommunikation den TecDAX für Anleger attraktiv
30-31_TECDAX.indd 30 16.06.14 13:44
comdirect > compass 3.14 33
Irrtum 1: Die richtige Aktie zu finden, ist das A und O
Hätte, hätte, Fahrradkette: Der Spruch des
früheren Kanzlerkandidaten Peer Stein-
brück im Bundestagswahlkampf 2013 mag
auch so manchen Anleger bisweilen trös-
ten. Hätte ich damals nur diese oder jene
Aktie gekauft, wäre ich heute Millionär.
Beispiele für solche Kursraketen gibt es zu-
hauf – und sie werden gern von der Presse
als Beleg für die Leichtigkeit des Geldver-
dienens zitiert. Wehmütig blickt so man-
cher Anleger dann der vertanen Chance
hinterher. Und die Überzeugung reift, dass
es vor allem die eine richtige Aktie ist, an
der der Anlageerfolg hängt.
Fakt ist: Es gibt sie, diese Überflieger,
die das Kapital der Anteilseigner rasant
vermehren. Auf der anderen Seite ist im
Rückspiegel auch die Liste derjenigen
Unternehmen lang, die die Hoffnungen
der Investoren nicht erfüllen konnten.
Unternehmens- und Kursentwicklung sind
nicht vorhersehbar, die Spreu eindeutig
vom Weizen zu trennen, fällt selbst Profis
schwer, die ein umfangreiches Analyse-
instrumentarium nutzen. Je besser sich ein
Investor auskennt, desto genauer kann er
Viele Wege führen nach Rom und viele An-
lagestrategien zum Börsenerfolg. Doch oft-
mals lassen sich Anleger von Glaubenssätzen
leiten. Zu Recht? compass stellt Mythen und
Fakten vor und trennt Dichtung von Wahrheit
sein Depot fokussieren. Wer sich aber auf
eine einzige Aktie beschränkt, geht sehr
hohe Risiken ein.
Eine breite Streuung – über Anlage-
klassen und Märkte – reduziert die Risiken;
mögliche Fehleinschätzungen können
aufgefangen werden. Die Vergangenheit
hat zudem gezeigt, dass das Timing für
den Anlageerfolg wichtig ist (siehe Irrtum
2). In steigenden Märkten ziehen viele
Aktien nach oben, bei Kursstürzen brechen
fast alle ein. Gute Renditechancen haben
diejenigen, die antizyklisch investieren und
Korrekturen für einen Einstieg nutzen.
32-35_Serie_Fakten_zur_Boerse+USA.indd 33 16.06.14 13:48
32 Wissen & Hintergründe
Serie
Die Börse: Mythen & Wahrheiten
(1) Die Börse – Ort der Spekulation?
(2) Risiko
(3) Strategie
(4) Analyse
32-35_Serie_Fakten_zur_Boerse+USA.indd 32 16.06.14 13:48
comdirect > compass 3.14 35
Aktien und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei ETFs auf amerikanische Indizes sind auch Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes eines ETFs sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerin-formationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahres berichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in deutscher und/oder englischer Sprache vorliegen, erhalten Sie auf der Wertpapier-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe typisierende Modellrechnung auf Seite 49). Referenzzeitraum 10.06.2009 bis 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
US-inDizeS iM AUFWÄrtStrenD
2009 2010 2011 2012 2013 2014
%
200
150
175
125
100
250
225
Jahr
Rund 2,5 Prozent Wirtschaftswachstum
trauen Experten der US-Wirtschaft für
2014 zu. Damit bestätigt sich: Die USA ha-
ben den Aufschwung nach der Wirtschafts-
krise schneller geschafft als Europa. Viele
amerikanische Unternehmen stehen vor
Gewinnrekorden, und US-Aktien machen
rund die Hälfte der Marktkapitalisierung im
MSCI World Index aus. Deshalb lohnt es sich
für europäische Anleger, auch in den USA zu
investieren – zumal sie so gleichzeitig auch
über Währungen diversifizieren.
Neben Fonds sind ETFs geeignet, den
US-Markt abzudecken. Anleger haben dabei
die Qual der Wahl. Sie können bei comdirect
eine Vielzahl von ETFs mit unterschiedlichen
Schwerpunkten handeln. Einige sind auch in
der ETF-Offensive von comdirect vertreten
und können im Sparplan gebührenfrei und
Der amerikanische Aktienmarkt ist der wichtigste der Welt. Anleger können seine Performance mit diversen ETF-Indexfonds nachbilden. ETFs auf die wichtigsten US-indizes sind bei comdirect im Sparplan der ETF-Offensive ohne Gebühren erhältlich
Blickpunkt USA
in der Einmalanlage für 3,90 Euro pro Trade
erworben werden.
indizes mit Spezialisierung
Die Mutter aller Indizes ist der Dow Jones
Industrial Average. Mit ihm investieren Anle-
ger in 30 bedeutenden Standardwerten der
New Yorker Wall Street, unter anderen Coca-
Cola, IBM und McDonald’s. Anleger können
über den ComStage Dow Jones Industrial
Average ETF (WKN ETF010) kostengünstig
zum Zuge kommen.
Der Dow 30 gibt allerdings die Markt-
entwicklung nur unvollkommen wieder,
denn er ist nicht nach der Marktkapitalisie-
rung, sondern nach dem Preis der einzelnen
Aktien gewichtet. Der Indexstand wird durch
eine einfache Durchschnittsbildung der Kurse
der enthaltenen Aktien ermittelt. Das hat
zur Folge, dass die gut 200 US-Dollar teure
Visa-Aktie weit mehr Gewicht hat als insge-
samt deutlich wertvollere Unternehmen wie
Micro soft oder Coca-Cola. Zudem dominiert
die Old Economy den Dow, Google und Apple
etwa sind nicht vertreten. Um die neuen
Stars im Portfolio zu haben, bietet sich der
S & P 500 an. Er steht auch bei professionel-
len Anlegern stärker im Fokus. Investitionen
sind etwa über den iShares S & P 500 (WKN
264388) möglich. Noch breiter ist mit mehr
als 600 Einzelwerten der db x- trackers MSCI
USA (WKN DBX1MU) aufgestellt.
Wer vor allem auf Hightech und
Biotech setzen will, greift zum ComStage
Nasdaq-100 ETF (WKN ETF011). Apple,
Google und Microsoft sind aktuell in die-
sem Technologie-Index der Computerbörse
NASDAQ am stärksten gewichtet.
NASDAQ-ETF
S+P-500-ETF
Dow-ETFDie amerikanische
Wirtschaft hat nach
der Finanzkrise
wieder Tritt gefasst
32-35_Serie_Fakten_zur_Boerse+USA.indd 35 16.06.14 13:48
34 Wissen & Hintergründe
Aktien kaufen, liegen lassen und reich auf-
wachen? Die Empfehlung von Börsenalt-
meister André Kostolany hat manch einem
Anleger seit der Jahrtausendwende Verlus-
te beschert. Der Euro STOXX ist seit seinem
damaligen Hoch genauso wie der MSCI
World Index unter Wasser. Sind die guten
Zeiten am Aktienmarkt also vorbei?
Fakt ist: Seit dem Boomjahr sind die
Börsen weltweit gleich mehrfach regel-
recht eingebrochen – nach dem Platzen
der Internetblase 2000 bis 2003, nach Aus-
bruch der Finanzkrise 2008 bis 2009 und
zuletzt im Herbst 2011, als die Zukunft Eu-
ropas auf der Kippe stand. Solche Einschlä-
ge sind auf kurze Sicht schwer aufzuholen.
Je länger die Laufzeit, desto wahrscheinli-
cher ist eine Erholung – der DAX und auch
der US-amerikanische Leitindex Dow Jones,
in dem anders als im DAX Dividenden nicht
Irrtum 3: Börsen fallen in der Rezession und steigen im Konjunkturaufschwung
Brummt die Konjunktur, geht es den Un-
ternehmen gut – das bedeutet Rücken-
wind für die Börsen. Im Konjunkturtief
dagegen liegt der Fokus der Anleger auf
den Risiken, sodass die Kurse südwärts
ziehen.
Fakt ist: Gute Konjunkturdaten of-
fenbaren die Gesundheit der Wirtschaft
und können den Aktienmärkten kurzfristig
Auftrieb geben. In der Regel aber werden
an der Börse Erwartungen gehandelt, die
Börse läuft der Wirtschaft also voraus. Gibt
ein Unternehmen etwa sehr gute Quar-
talszahlen bekannt, heißt das nicht au-
tomatisch, dass der Kurs der Aktie steigt.
Denn wichtiger als die Vergangenheit ist
für Investoren die Zukunft des Unterneh-
mens. Nur dann, wenn weitere Gewinn-
steigerungen in Aussicht gestellt werden,
dürfte der Kurs nach oben ziehen. Verdun-
keln sich die Aussichten, fallen die Kurse
– und das geschieht in der Regel nicht
in der Rezession, sondern in den letzten
Phasen eines Konjunkturaufschwunges.
Umgekehrt gilt: Die Erholung an den Bör-
sen beginnt bereits in der Rezession.
Irrtum 2: Aktien haben seit dem Boomjahr 2000 nichts gebracht
Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe typisierende Modellrechnung auf Seite 49). Referenzzeitraum 10.06.1989 bis 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
Punkte
10.000
8.750
7.500
6.250
5.000
1.250
Jahr 1990 1995 2000 2005 2010
2.500
3.750
berücksichtigt werden, haben alte Best-
marken bereits wieder überschritten. Auf
der anderen Seite können Anleger von den
Schwankungen profitieren – den Einbrü-
chen sind jeweils Phasen starker Erholung
gefolgt. Wichtig für alle Anleger: Jedes
Investment an der Börse sollte mit Stop-
Loss-Limits abgesichert werden. Verluste
lassen sich so begrenzen, sollten die Kurse
einmal einbrechen.
DAX-LAngzeitchArt (25 JAhre)
32-35_Serie_Fakten_zur_Boerse+USA.indd 34 16.06.14 13:48
comdirect > compass 3.14 37
Underlying ist ein anderes Wort für
Basiswert. Basiswerte werden für
Derivate gebraucht. Traditionell be-
sonders bedeutend sind Underlyings
im Handel mit Rohstoffen, denn seit
Langem werden Kupfer, Eisenerz
und Zink oder Soja, Weizen und
Schweine bäuche über Terminkon-
trakte an Warenterminbörsen ge-
handelt. Mit dem Aufkommen von
Optionsscheinen und Zertifikaten in
den vergangenen zwei Jahrzehnten
sind Underlyings auch im Handel
mit Aktien wichtig geworden.
Der Preis eines Zertifikates hängt
von der Preisentwicklung seines
Basiswertes ab. Ein einfaches Bei-
spiel ist ein Indexzertifikat auf den
DAX. Sein Wert berechnet sich nach
der Kursentwicklung des wichtigsten
deutschen Börsenbarometers. Legt
der DAX zu, so steigt auch der Preis
des DAX-Indexzertifikates. Geben die
Kurse im DAX dagegen nach, muss
auch der Besitzer des Indexzerti-
fikates mit Verlusten rechnen.
Börse & Begriffe
Un|der|ly|ing
ZweitdepotDie Sachlage
Wer ein bestimmtes Wertpapier über längere Zeit beobachtet, etwa
eine Aktie, kauft nicht selten Stücke davon zu verschiedenen Zeitpunk-
ten. Also beispielsweise immer dann, wenn die jeweilige Kurssituation
interessant erscheint. Im Ergebnis liegen dann Stücke mit identischer
Wertpapierkennnummer, aber unterschiedlichen Anschaffungsdaten im
selben Depot. Wird nun ein Verkaufsauftrag für Teile dieses Wertpapiers
gegeben, rechnen die Finanzämter nach Einführung der Abgeltungsteuer
zur Besteuerung von Kursgewinnen 2009 mit einer einfachen Formel:
Kurs gewinne werden immer im Unterschied zu den Aktien errechnet, die
zuerst angeschafft wurden. Vereinfacht ausgedrückt: Die zuerst gekauften
Aktien werden steuerlich als zuerst wieder verkaufte Aktien betrachtet. Im
Englischen wird dieses System auch als „Fifo“ bezeichnet: First in, first out.
Der Tipp
Wenn Anleger sich ein zweites Depot einrichten und die Wertpapiere
nach ihren unterschiedlichen Anschaffungszeitpunkten darauf verteilen,
können sie die Fifo-Regel der Steuerbehörden eliminieren. Das kann sich
insbesondere lohnen, wenn Anleger das gleiche Wertpapier sowohl vor
als auch nach Einführung der Abgeltungsteuer 2009 erworben haben.
Denn: Für vor dem 1. Januar 2009 schon im Besitz befindliche Wert-
papiere muss bei einem Verkauf heute keine Abgeltungsteuer gezahlt
werden – egal, wie hoch der Kurszuwachs auch ausfällt. Wer demnach
ein eigenes Depot für solche „Altbestände“ mit Kaufdatum vor dem
1. Januar 2009 einrichtet, kann diese Wertpapiere, die keine Abgeltung-
steuer auslösen, länger im Depot halten. Daneben wird dann ein zweites
Depot mit Stücken des Wertpapiers eingerichtet, die nach dem 1. Januar
2009 angeschafft wurden. Resultat: Bei einem Verkauf zuerst von „jun-
gen“ Stücken aus dem einen Depot kann mit den „alten“ Stücken im an-
deren Depot ein immer größerer Teil steuerfreier Verkaufsgewinne kon-
serviert werden, wenn der Kurs des Wertpapiers später weiter ansteigt.
Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab. Die Rechts-grundlagen für die Besteuerung von Kapitaleinkünften können sich ändern. Die comdirect bank AG übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen auf dem Gebiet des Steuerrechtes. Stand 10.06.2014
Der Steuertipp
36-37_Was-ist-eigentlich+Begriff.indd 37 16.06.14 16:30
36 Wissen & Hintergründe
… Volatilität?Was ist eigentlich …
Schwankung zählt
Die erwartete Vola-
tilität ist ein wesent-
licher Faktor bei der
Berechnung von Prei-
sen für Derivate
Volatilität ist eine wichtige Risikokenn-
zahl bei der Geldanlage. Sie gibt die
Schwankungsintensität von Rohstoff- und
Wertpapierpreisen, Devisenkursen oder
Zinssätzen um den eigenen Mittelwert
an. Je höher die Volatilität, desto stärker
schlägt der Kurs eines Wertpapiers oder
eines Basiswertes (zum Beispiel Aktien-
index) nach oben und unten aus.
Unterschieden werden grundsätzlich
zwei Formen der Volatilität: Die historische
Volatilität bildet die Vergangenheit ab. Sie
wird aus den gegebenen Daten errechnet.
Die implizite Volatilität dagegen gibt die
Schwankungsintensität an, die von den
Marktteilnehmern für die Zukunft erwartet
wird. Für Anleger ist sie die wichtigere Grö-
ße. Sie zeigt, wie riskant, aber auch chan-
cenreich ein Wertpapier eingeschätzt wird.
Damit ist die implizite Volatilität eine wichti-
ge Komponente bei der Bewertung von Op-
tionen und somit auch bei der Preisstellung
vieler Zertifikatetypen durch die Emittenten.
Dabei gilt die Regel: je höher die implizite
Volatilität, desto mehr werden die Optionen
bei ansonsten gleichen Bedingungen auch
kosten. Fallende Aktienkurse sorgen dabei
regelmäßig für einen Anstieg der Volatilität,
steigende Märkte führen meist zu einer Re-
duzierung der Schwankungsintensität.
Als wichtigster Maßstab für die impli-
zite Volatilität gilt hierzulande der von der
Deutschen Börse berechnete und veröffent-
lichte Volatilitätsindex VDAX-New. Er misst
wie eine Art Fieberkurve die in den kom-
menden 30 Tagen erwartete Schwankungs-
breite des Deutschen Aktienindex.
Basis für diese Berechnung sind die
an der Terminbörse Eurex gehandelten
DAX-Optionen. Ein Beispiel: Bei einem
DAX-Stand von 10.000 Zählern bedeutet
ein VDAX-New von 20, dass die Markt-
teilnehmer für die kommenden 30 Tage
mit Schwankungen von maximal 573 In-
dexpunkten rechnen. Das heißt: Der DAX
dürfte zwischen 9.427 und 10.573 Punkten
pendeln. Eine Garantie für relativ stabile
Kurse ist das aber nicht.
36-37_Was-ist-eigentlich+Begriff.indd 36 16.06.14 16:30
comdirect > compass 3.14 39
vonB
erg.
de
Kult-bildderOstkirche
Ver-mögen,Geld-mittel
asiatischerKochtopfErbauerder Arche
Platz-deckchen
römischeGöttin derMorgen-röte
Zugmaschi-ne (Kzw.)englischerArtikel
frz. Mode-schöpfer,† 1957(Christian)
Heringnach demLaichen
Adresse(Abk.)SohnJakobs
Wasser-vogel
Buchnum-mer (Abk.)
kontra,wider, inOpposition
weltweiterKonzerneh. schwed.Popgruppe
Dach-gesell-schaft
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Vorhafen
VordersteineinerReihe
nordameri-kanischerIndianer-stamm
nochnichtgebraucht
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elektron.Datenver-arbeitung(Abk.)
ehemalig.türk. Titel
Bruttosozi-alprodukt
Besitzer
Sommer(frz.)
Gewinnaus-schüttungbei einerAktie
deutscherDichter,† 1888(Theodor)
griech.SagenlandARD-Sen-der (Abk.)
Teil ara-bischerNamen
Autokz.v. Düren
Gewässer
Abk. für:ExchangeTradedFund
Ziffer,einstelligeZahl
23. Buch-stabe desgriech.Alphabets
starkerZweig einesBaumes
deutscherMathe-matiker †(Carl F.)
Wollgewe-be f. MäntelGattin desMenelaos
US-Rating-agentur
Elan,Schwung
dt. Buch-autorinund Chan-sonnette †
zäherBoden
biblischeStamm-mutterWegfahrt
Börsen-pessimist
Kinder-tagesstätteunerwarteteÜberprüfung
sich vollentwickeln
Acker-ertrag
rundegeometr.Figur
Märchen-wesenAutokz. v.Ebersberg
amer. Hilfs-organi-sation
Muschel-kügelchenengl. Län-genmaß
deutsch(Abk.)
US-Stadt
Laubbaum
Gedichtform
frz. weibl.Couturier †Ostsüdost(Abk.)
Neben-fluss desArno
Eigennamevon Irland
Witwe(Abk.)
Tele-dialog(Kurzwort)
Gutschein
vom Tau-send (Abk.)
Vorfahrinfranzö-sisch:Gold
europ.Wildrind
Ehrenbür-ger (Abk.)
Kapital-anleger
Flugzeug-besatzung(englisch)
anderesWort für:Schluss
voll-brachteHandlung
dänischeMünze
Gegen-teil„Soll“
wüstund leer
8 11 10
13
9
1
7
3 4
5 2
14
6 12
1109303
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deutscherDichter,† 1888(Theodor)
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Gewässer
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23. Buch-stabe desgriech.Alphabets
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Neben-fluss desArno
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Witwe(Abk.)
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14
6 12
1109303
8 1110 1391 73 4 52 146 12
Lösungswort
Teilnahmebedingungen: Mitarbeiter der comdirect bank AG und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mitmachen kann nur, wer eine E-Mail mit der richtigen Lösung und vollständiger Postanschrift an die comdirect bank AG schickt. Ausdrücklich ausgeschlossen sind Einsendungen, die beauftragte Dienstleister für ihre Kunden/Mitglieder vornehmen. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht ausbezahlt werden. Einsendeschluss ist der 14.08.2014. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Lösung wird online in der compass Web-App (compass.comdirect.de) am 15.08.2014 veröffentlicht
Lösungswort
Schicken Sie die Lösung per E-Mail an: compass@comdirect.de
Bis zum 14.08.2014 mitmachen und eines
von fünf Samsung Galaxy Tab 3 gewinnen
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38 Wissen & Hintergründe
Der deutsche Aktienmarkt ließ seine Hochs aus dem Jahr 2000 und 2007 schon vergangenes Jahr hinter sich und übersprang zuletzt die Marke von 10.000 Punkten. Wem es angesichts dieser Per-formance schwerfällt, hier noch auf den Börsenzug aufzuspringen, der sollte sich bei Deutschlands Nachbarn im Osten umschauen. Zertifikate für die Marktführer Polens, Tschechiens und Ungarns gibt es für Börsianer als praktisches Gesamtpaket zu kaufen – und das zum Kursniveau von 2004
Die anfängliche Euphorie angesichts
eines europäischen Binnenmarktes
und der geplanten flächendeckenden
Einführung des Euros ist inzwischen einer
differenzierteren Betrachtung gewichen.
Hauptprofiteur des Euros sind exportorien-
tierte Global Player, die – angeführt vom
deutschen DAX – ungebremst von Hoch zu
Hoch eilen. Kehrseite dieser Medaille sind
die abgehängten Regionen in Südeuropa,
wo die Wirtschaft schrumpft und beispiels-
weise unter den Jugendlichen (18 bis 24
Jahre) mehr als ein Drittel arbeitslos ist.
Investieren in der „gemäßigten Zone“
Abseits des schon weit nach oben gelau-
fenen deutschen Aktienmarktes und des
vorerst hartgesottenen Spekulanten vor-
behaltenen griechischen Aktienindex hat
der europäische Aktienmarkt den Investo-
ren aber auch interessante Situationen zu
bieten. Ein Eigenleben hat beispielsweise
der von der Wiener Börse erfasste CECE-
Index (Central European Clearing House
and Exchanges) mit den 30 größten Pub-
likumsgesellschaften Polens, Ungarns und
Tschechiens. Diese Länder haben einen
Vorteil: Sie haben ihre lokalen Währungen
noch, die zum Wohle des eigenen Binnen-
marktes jederzeit weiter abgewertet wer-
den können. Der Index auf Euro-Basis läuft
gerade in die Spitze einer Dreiecksforma-
tion hinein. Gelingt der Ausbruch über die
obere Trendlinie bei rund 1.800 Punkten,
wäre der Weg nach oben frei.
Osteuropa-Aktien vor Ausbruch?
Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Investitionen außerhalb des Euro-Raumes unterliegen Währungs-schwankungen. Bei Zertifikaten als Schuldverschreibungen besteht zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten kön-nen Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wert entwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowert entwicklung (siehe „Typisierende Modellrechnung“). Referenzzeitraum 10.06.2009 bis 10.06.2014. Stand 10.06.2014; Quelle: comdirect.de
Hans-Dieter Schulz
Der Mitherausgeber der „Hoppenstedt-Charts“ und
L. Mathes analysieren für compass die Weltbörsen
2.000
2.200
1.800
1.600
1.400
2012 2013 20142009Jahr 2010 2011
Punkte
CECE-Index
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comdirect > compass 3.14 41
Flat bis zum JahresendeDie FlatFeeAktion im LiveTrading
von comdirect wird bis zum Jah
resende 2014 verlängert. Für nur
3,90 Euro pro Trade können Anleger
mehr als 135.000 Derivate ab einem
Order volumen von 1.000 Euro han
deln. Dabei können sie weiterhin
auf die bewährten Partner Deutsche
Bank, Commerzbank und BNP ver
trauen. Die Deutsche Bank bietet
rund 5.000 Derivate auf Rohstoffe
und Edelmetalle wie Gold und Silber.
Die Commerzbank offeriert mit über
100.000 Optionsscheinen, Aktienan
leihen und Zertifikaten ein sehr brei
tes Angebot an AktienUnderlyings.
BNP schließlich bietet Anlage und
Hebelprodukte auf deutsche und
internationale Aktienindizes sowie
Produkte auf rund 30 Währungs
paare zum Vorzugspreis.
www.comdirect.de/flatfee
Aktienhandel mit Limit auch nach BörsenschlussSeit Mai können im außerbörslichen Handel mit der Commerzbank, mit
Lang & Schwarz und dem neuen Partner Baader Bank nach Börsenschluss
Aktien, Investmentfonds und ETFIndexfonds mit Limitfunktionen gekauft
oder verkauft werden. Alle Limiteinstellungen, die comdirect Kunden vom
normalen börslichen Handel kennen, stehen zur Verfügung. Dazu gehören
die einfachen Orderfunktionen Kauflimit und Verkaufslimit, aber auch Stop
Order, TrailingStopOrder oder One Cancels Other. Die Limitfunktionen sind
wie immer kostenlos. Ein großer Vorteil des außerbörslichen Handels für
aktive Kunden sind die verlängerten Handelszeiten. Bei der Commerzbank
und der Baader Bank werden Aufträge zwischen 8 Uhr und 22 Uhr ausge
führt, bei Lang & Schwarz ist der Handel sogar wochentäglich von 7.30 Uhr
bis 23 Uhr und zusätzlich auch am Wochenende möglich.
Aktien, Fonds und ETFs
können im LiveTrading
jetzt auch mit Limit
bis 23 Uhr gehandelt
werden
40-41_Reisezahlungsmittel+Meldungen.indd 41 16.06.14 16:31
40 meine comdirect
comdirect bietet
Reisezahlungsmit-
tel für alle Eventu-
alitäten im Urlaub
Optimal vorbereitet für die schönsten
Tage des Jahres: comdirect bietet
mit Bargeld, Reiseschecks, girocard und
Kreditkarte ein umfangreiches Angebot an
Zahlungsmitteln. Bargeld und Reiseschecks
können bequem online bestellt werden
und werden nach zwei bis drei Arbeits
tagen per Kurier zugestellt. Der Service
kostet bei Bestellsummen zwischen 200
und 2.499 Euro nur 5,75 Euro.
Bargeld in Landeswährung eignet
sich insbesondere für die Tage nach der
Ankunft – für die ersten Mahlzeiten, Be
förderungsmittel oder Trinkgelder. Von
USDollar über Yen bis zu Scheinen aus
exotischen Ländern wie Antigua, Fidschi
oder Nepal gibt es bei comdirect Bargeld
in mehr als 80 Währungen. Als Ergänzung
passen Reiseschecks. Sie lassen sich bei
mehreren Tausend Akzeptanzstellen welt
weit eintauschen und werden bei Verlust
in der Regel binnen 24 Stunden ersetzt.
comdirect bietet Schecks in fünf verschie
denen Währungen an.
Bargeldlose Zahlung ist heute welt
weit üblich. Die comdirect girocard kann
dazu in fast allen europäischen Ländern
genutzt werden. Außerhalb Europas ist sie
aber nur eingeschränkt einsetzbar, daher
bietet comdirect die weltweit nutzbare
VisaKarte an. Mit ihr können Kunden im
Ausland an allen Geldautomaten mit Visa
Zeichen gebührenfrei Bargeld abheben und
an über 24 Millionen Terminals weltweit
bezahlen. Tipp: Gültigkeit und Limits der
Karten sollten vor Beginn des Urlaubes
überprüft werden. Übrigens kann die PIN
für die VisaKarte jederzeit im „Persönli
chen Bereich“ unter „Verwaltung“, „Meine
Daten“, „Kartendaten“ geändert werden.
Die Ferienzeit naht. Mit Reisezahlungsmitteln wie Bargeld und Reiseschecks, aber auch mit der comdirect girocard und der VisaKarte sind Urlauber für alle Eventualitäten gerüstet
Der Urlaub kann kommen
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comdirect > compass 3.14 43
Auf Basis mathematischer Modelle errechnet
das Tool eine passende Anlagestruktur. Die
Aufteilung innerhalb einer Anlageklasse zeigt
sich nach einem Klick
3
Die Grafik zeigt, wie sich Ihre Anlagestruktur
in der Vergangenheit in unterschiedlichen
Zeiträumen entwickelt hat. Basis für die
Berechnung sind Indizes, die die Märkte
abbilden, also nicht konkrete Wertpapiere
4
42-45_bessereGeldanlage.indd 43 16.06.14 16:34
42 meine comdirect
Einfach zur besseren GeldanlageSie halten Geldanlage für kompliziert? Wir zeigen Ihnen, dass es auch ein-fach geht. Probieren Sie es aus!
Wir sparen, was das Zeug hält – im
Discounter, beim Handyvertrag oder
beim Stromanbieter. Wenn es um das eige-
ne Vermögen geht, werfen viele Deutsche
ihr Geld jedoch sprichwörtlich zum Fenster
hinaus. So sind von den gut 5.000 Milli-
arden Euro Geldvermögen der deutschen
Privathaushalte nur knapp 300 Milliarden
in Aktien investiert. Satte 2.000 Milliarden
Euro dagegen werden als Bargeld oder
Sichteinlagen gehalten – Anlageformen
also, mit denen das Vermögen beständig an
Kaufkraft verliert. Ist sinnvolle Geldanlage
zu kompliziert?
Wir meinen: Geldanlage ist keine
Geheimwissenschaft. Mit dem neuen
Tool „Bessere Geldanlage“ von comdirect
können Sie Ihr Geld in drei Schritten selbst-
ständig anlegen – clever strukturiert, mit
passendem Chancen-Risiko-Profil, transpa-
rent und günstig.
Im ersten Schritt gilt es, die Risi-
kobereitschaft zu definieren. Sie können
zwischen vier Risikoprofilen wählen [1].
Anschließend tragen Sie ein, wie viel Ka-
pital Sie über welchen Zeitraum anlegen
möchten [2]. Risikobereitschaft, Anlage-
betrag und Anlagedauer entscheiden über
eine sinnvolle Anlagestruktur [3], die auf
Basis von Vergangenheitswerten be-
Wie viel Risiko können und
wollen Sie tragen? Seien Sie
ehrlich. Vier Einstellungen
stehen zur Wahl
1
Ihre Anlageziele kennen Sie selbst
am besten. Hier geben Sie den
Anlagebetrag und die (ungefähr)
geplante Anlagedauer an
2
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comdirect > compass 3.14 45
Alle Informationen unter
comdirect.de/bessere-geldanlage
Dr. Andreas Beck,
Gründer und Vorstands-
sprecher des Institutes
für Vermögensaufbau
„Einfach gut investieren“
Dr. Andreas Beck hat die „Bessere Geldanlage“ genau unter
die Lupe genommen. Drei Fragen an den Experten
Mit einem einfachen Tool will comdirect Anlegern zu einer
guten Geldanlage verhelfen. Geht „einfach“ und „gut“ in
Gelddingen zusammen?
Natürlich geht das zusammen. In Gelddingen glauben viele, sie
müssten Experten sein, bevor sie investieren. Das ist löblich,
aber unrealistisch. Übertragen auf den täglichen Einkauf hieße
das, ich könnte nicht einmal eine Pizza kaufen – schließlich kann
ich die Bestandteile als Nichtchemiker nicht analysieren. Auch in
Finanzdingen muss man also jemanden finden, dem man ver-
traut – und einige Grundregeln beachten. Dann kann man auf
einfachem Weg zu einer sinnvollen Geldanlage kommen.
Welche Grundregeln sind das?
Zuerst einmal sollte man die Anlageziele definieren. Am wich-
tigsten ist es, nicht zu hohe Risiken einzugehen. Am meisten
Geld wird nämlich dadurch verloren, dass Anleger zuerst auf
die Rendite gucken und die Risiken unterschätzen – mit der
Folge, dass gewählte Strategien nicht durchgehalten werden.
Ähnliches gilt für die Anlagesumme und den Anlagehorizont.
Wichtig ist auch, auf die Kosten zu achten. Provisionsfreie
Fonds genießen Vorschusslorbeeren – sie sind nicht für den
Vertrieb, sondern für Anleger konzipiert.
Wie bewerten Sie das Angebot von comdirect?
Ich habe die Portfolios begutachtet und muss sagen: Sie zeigen
entsprechend den Anlagezielen ein faires Chancen-Risiko-
Verhältnis. Die Fondsauswahl ist qualitätsorientiert, ein Großteil
der Produkte wird zudem provisionsfrei angeboten. Als Online-
bank lebt comdirect vor allem von Transaktionen, die „Bessere
Geldanlage“ ist also nicht provisionsgetrieben.
haben die Auswahl gecheckt und für gut
befunden? Dann kommen Sie im dritten
Schritt ganz einfach zum Kauf [7].
42-45_bessereGeldanlage.indd 45 16.06.14 16:34
44 meine comdirect
rechnet wird. Mit einem Klick auf die An-
lageklasse erfahren Sie, wie die einzelnen
Anlageklassen abgedeckt werden können.
Die Grafik [4] zeigt Ihnen dann, wie sich die
Anlage struktur in der Vergangenheit in un-
terschiedlichen Zeiträumen entwickelt hat.
Der nächste Schritt ist die Wertpapieraus-
wahl. Hier können Sie zwischen Experten-
vorschlägen mit Indexfonds (ETFs) [5] und
aktiv gemanagten Fonds wählen. Zudem
haben Sie die Möglichkeit, eigene Favoriten
zu den jeweiligen Anlageklassen auszuwäh-
len. Zu jedem Wertpapier erhalten Sie per
Klick ein Kurzporträt und Informationen zur
Wertentwicklung. In der detaillierten Kos-
tenerklärung [6] werden sowohl einmalige
Kaufkosten als auch die jährlich anfallenden
Verwaltungsgebühren ausgewiesen. Sie
Indexfonds, gemanagte Fonds oder
eigene Favoriten: Sie haben die Wahl
5
Vor dem Kauf erhalten Sie
eine Wertpapierübersicht
7
Hier finden Sie Informationen
zu allen entstehenden Kosten
6
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comdirect > compass 3.14 47
Fakten und Mythen zur Börse
Ist die Börse ein Spielkasino? Können nur Insider hier gewinnen? Oder sind solche Meinungen der eigentliche Grund dafür, dass es in Deutschland weit weniger Aktionäre als in vielen anderen Industrieländern gibt? Im compass talk geben zwei Top-Experten dazu Auskunft: Christine Bortenlänger, Exchefin der Bayerischen Börse AG und heute Vorstand des Deutschen Aktieninstitutes. Und Frank Lehmann, langjähriger Leiter und Moderator der „Börse im Ersten“ bei der ARD. Ab 4. Juli in Ihrer compass Web-App unter: compass.comdirect.de/compass-talk
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Hintergründe, Märkte, Meinungen und Tipps
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Frank Lehmann Christine Bortenlänger
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46 meine comdirect
comdirect – direkt!
Warum wurde eine neue comdirect Kundennummer eingeführt?
Im Zuge der SEPA-Einführung haben wir die Kundenkennung in Briefen und Formularen geändert. Statt
Ihrer Kontodaten ist dort nun Ihre Kundennummer aufgeführt. Für Sie bleibt bei Ihren Bankgeschäften
ansonsten alles beim Alten. Ihre Kundennummer finden Sie übrigens auch im Finanzreport
in Ihrer PostBox.
Wann erhalte ich meine Folge-girocard oder meine Visa-Folgekarte?
Im Regelfall werden die neuen girocards oder Visa-Karten vier bis zehn Wochen vor Ablauf der bisherigen
Karte automatisch zugestellt. Bei der Visa-Karte kann dieser Termin auf Wunsch um bis zu sechs Monate
vorgezogen werden. Bei beiden Karten bleibt die bisherige PIN erhalten. Sie können aber auch eine
Wunsch-PIN wählen. Die PIN für Ihre girocard können Sie kostenfrei an allen Commerzbank-Geldautomaten
ändern, die PIN für die Visa-Karte nach Eingabe einer TAN online in Ihrem „Persönlichen Bereich“. Hier
fallen erst bei der zweiten Änderung Entgelte an.
Unser Service ist für Sie da – an sieben Tagen die Woche, rund um die Uhr! In compass geben die Servicespezialisten von comdirect Antworten auf die meistgestellten Kundenfragen
Dmitrij Schulz
Sandra
Sodemann
Sabrina Heinsohn
Kann ich im ProTrader in der Depotübersicht die Börsenplätze ändern?
Ja, im ProTrader können Sie auswählen, welcher Börsenplatz realtime angezeigt werden soll. In Ihrer
Depotübersicht im „Persönlichen Bereich“ wird Ihnen der Depotbestand dagegen mit sogenannten
Neartime-Kursen angezeigt. Das sind Kurse, die eine gewisse Zeitverzögerung aufweisen. Hier wird
immer der Börsenplatz mit dem höchsten Handelsvolumen in den zurückliegenden 30 Kalendertagen
herangezogen.
Weitere Fragen und schnelle Antworten auf:
twitter.com/comdirect
Was bedeutet die Verschiebung von SEPA für mich?
Die Verschiebung der endgültigen Einführung der Single Euro Payments Area, kurz SEPA genannt, hat
keine Auswirkungen auf Ihre privaten Bankgeschäfte. Sie können die neue IBAN und den BIC für Überwei-
sungen und Daueraufträge schon jetzt ohne Einschränkung nutzen. Aber Sie können auch weiterhin Bank-
leitzahl und Kontonummer verwenden. Bis zum Jahr 2016 wandelt comdirect diese Daten auto matisch in
das neue Format um.
Claudia
Binckebanck
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comdirect > compass 3.14 49
IMPRESSUM
Herausgeber comdirect bank AG
Objektverantwortung Marianna Just
Anschrift: Pascalkehre 15, 25451 Quickborn
E-Mail: compass@comdirect.de
Verlag G+J Corporate Editors GmbH, Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg
Geschäftsführung Soheil Dastyari, Stephan Schäfer
Publishing Manager Katrin Voges, Tel. 040 - 37 03 51 66, Fax 040 - 37 03 17 51 66, www.corporate-editors.com
Chefredakteur (verantwortlich) Thomas Licher (fr)
Stellv. Chefredakteur Michael Reitz (fr)
Redaktion compass, Redaktionshaus, Richard-Wagner-Straße 10–12, 50674 Köln
E-Mail: kontakt@redaktionshaus-koeln.de
Textredaktion: Dr. Martin Ahlers (fr), Heinz-Peter Arndt (fr), Heiko Böhmer (fr), Birgit Wetjen (fr)
Schlussredaktion: Carsten Weber (fr)
Gestaltung G+J Corporate Editors GmbH: Jürgen Kaffer, Linde Köhne, Thomas Escher (fr), Anna Simdon (fr, Artbuying)
Fotografie Getty Images (Titel, S. 4 [2], 6, 8, 10-11, 12, 15, 16, 17, 26, 35, ); David Maupilé (S. 3); istockphoto (S. 5, 18, 30,); Karsten Petrat
(Illustrationen S. 4, 32, 33, 34); plainpicture (S. 4, 20, 28, 36, 40, 41); Corbis (S. 6); Reuters (S. 6); Martin Mörck (Illustrationen S. 7, 21, 38,
45), Andreas Reeg (S. 22-23, 24 [2]); dpa/Picture Alliance (S. 29, 47); Action Press (S. 29); Samsung PR (S. 39); Maurice Kohl (S. 46 [4]);
Fotofinder (S. 47); Thomas Leidig (S. 50); alle weiteren PR
Herstellung G+J Corporate Editors GmbH Herstellung, Heiko Belitz (Ltg.), Sylvia Mickl
Litho Dunz-Wolff Mediendienstleistungen GmbH, Hamburg
Druck westermann druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig
Anzeigen G+J Corporate Editors GmbH, Brieffach 11, 20444 Hamburg
Gesamtanzeigenleiter (verantwortlich): Heiko Hager, Tel. 040 - 37 03 53 00
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Besucher: Am Baumwall 11, 20459 Hamburg
Service Bei Aufträgen und Anfragen zu Ihrem Konto oder Depot wenden Sie sich bitte an unsere Kundenbetreuung, Tel. 04106 - 708 25 00.
Abonnements comdirect Kunden erhalten das Heft kostenlos. Der Preis für ein Jahresabonnement (vier Ausgaben) beträgt 16 Euro zuzüg-
lich Zustellgebühr. Termin- und Preisänderungen vorbehalten. Adressänderungen oder andere Zustellungswünsche bitte an comdirect bank
AG, 25449 Quickborn, senden.
Chancen und Risiken von Wertpapieranlagen
Mit den in dieser Kundeninformation vorgestellten Wertpapierdienstleistungen und Anlageinstrumenten sind sowohl Chancen als auch Risi-
ken verbunden. Neben dem allgemeinen Markt- und Kursrisiko besteht bei allen Anlageinstrumenten ein Emittentenrisiko. Daneben kom-
men instrumentspezifische Risiken in Betracht, zum Beispiel gegebenenfalls bestehende Wechselkursrisiken oder das insbesondere bei
Derivaten bestehende Totalverlustrisiko. Wir empfehlen Ihnen daher, sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit dem Verhältnis von
Chancen und Risiken Ihrer Anlage auseinanderzusetzen und umfassend zu informieren. Detaillierte Informationen hierzu erhalten Sie auf
unserer Internetseite www.comdirect.de/informer mithilfe der jeweiligen Wertpapierkennnummer oder über die Produktbeschreibungen
des Emittenten des konkreten Anlageproduktes. Ergänzend verweisen wir unsere Kunden auf die Risikohinweise in der Ihnen vorliegenden
„Basisinformation für Wertpapier-/Vermögensanlagen“.
Rechte Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der comdirect bank AG. Für unverlangt eingesandte Manu-
skripte und Bilder übernimmt die Redaktion keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder.
Diese muss nicht mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen. Die in diesem Kundenmagazin gemachten Angaben dienen der
Unterrichtung, sind aber keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Provisionen und Gebühren sowie andere Entgelte
können sich mindernd auswirken. Allein verbindliche Grundlage des Kaufes sind der zurzeit gültige Verkaufsprospekt sowie der entspre-
chende Jahresbericht und gegebenenfalls Halbjahresbericht. Diese Unterlagen finden Sie unter www.comdirect.de.
Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab. Die Rechtsgrundlagen
für die Besteuerung von Kapitaleinkünften können sich ändern. Die comdirect bank AG übernimmt keine Gewähr für die
Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen auf dem Gebiet des Steuerrechtes. Die
zur Verfügung gestellten Informationen ersetzen keine persönliche Steuer- oder Rechtsberatung.
Hinweise zu Chart- und Performance-Angaben Bitte beachten Sie folgende Hinweise, wenn Sie die
zukünftige Rendite auf der Grundlage von Chart- und Performance-Angaben berechnen:
• Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung
• Bei Investitionen in anderen Währungen als dem Euro kann die Rendite durch den schwankenden Wechselkurs steigen oder fallen
• Transaktionskosten, Provisionen und Steuern reduzieren die Wertentwicklung
Aktie Aktie Fonds
Haltedauer 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre
Ordervolumen 1.000 Euro 1.000 Euro 1.000 Euro
Ordergebühr 20 Euro 20 Euro 20 Euro
Gewinn (Annahme) 50 Euro 250 Euro 200 Euro
Gewinn nach Gebühren 30 Euro 230 Euro 150 Euro
Beispielrechnung zum Einfluss von Transaktionskosten:
Bei der Berechnung wurde davon
ausgegangen, dass keine Depotkosten
anfallen. Als Ordergebühr wurden
marktübliche Durchschnittswerte für
Kauf und Verkauf verwendet.
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sein, etwa indem andere Zugriff auf Ihre
Zugangsdaten hatten.
Damit der Fall der Fälle aber gar nicht
erst eintritt, lesen Sie bitte unsere Sicher-
heitshinweise auf der Website aufmerksam
durch und achten Sie vor allem auf die
Sicherheit Ihres Computers. Installieren Sie
stets für Ihr Betriebssystem und die Pro-
gramme alle Updates und nutzen Sie einen
aktuellen Virenscanner. Tipp: Über unseren
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Kunde das Sicherheitspaket für zwei Jahre
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Bei comdirect sind Kunden auf der siche-
ren Seite. Deshalb bietet die Bank mit
der photoTAN als eine der ersten Banken
weltweit ein sicheres und modernes TAN-
Verfahren an. Das funktioniert ganz einfach:
Mit ihrem Smartphone und der comdirect
photoTAN-App lesen Kunden eine farbige
Grafik von ihrem Bildschirm ein – zum Bei-
spiel wenn sie eine Überweisung tätigen
wollen. Die App entschlüsselt die Grafik und
erzeugt eine TAN. Jetzt nur noch zur Sicher-
heit IBAN und Betrag auf dem Smartphone-
Display kontrollieren und die TAN im Online-
Banking eingeben – fertig.
Damit niemand an die TANs kommt,
müssen sich Kunden vorab für die photoTAN
anmelden und anschließend ihr Smartphone
aktivieren. Kunden ohne Smartphone kön-
nen bei comdirect online für 14,90 Euro ein
Lesegerät für die photoTAN bestel len. Smart-
phone und Lesegerät können gleichzeitig
genutzt und für mehrere Konten aktiviert
werden (siehe Kasten rechts).
Bei uns sind Sie sicher
Sicherheit wird bei comdirect nicht nur bei
TAN-Verfahren großgeschrieben. Daher gilt
das „Bei-uns-sind-Sie-sicher“-Versprechen:
Sollte es trotz umfangreicher Schutzmaß-
nahmen doch einmal zu einem Schaden
kommen, wird der entsprechende Geld-
betrag ersetzt. Der Schaden muss lediglich
unverzüglich bei der Polizei und comdirect
gemeldet werden, und er darf nicht vor-
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Widerrufsbelehrung: Widerrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen 12 Wochen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt 12 Wochen ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die Waren in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns (Hanseatisches Wein- und Sekt-Kontor Hawesko GmbH, Hamburger Str. 14-20, 25436 Tornesch, Fax: 04122 504477, Tel: 04122 504433) mittels einer eindeutigen Erklärung (z. B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren. Sie können dafür das unter www.hawesko.de/widerruf abrufbare Muster-Widerrufsformular verwenden, das jedoch nicht vorgeschrieben ist. Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden. Folgen des Widerrufs: Wenn Sie diesen Vertrag widerrufen, haben wir Ihnen alle Zahlungen, die wir von Ihnen erhalten haben, einschließlich der Lieferkosten (mit Ausnahme der zusätzlichen Kosten, die sich daraus ergeben, dass Sie eine andere Art der Lieferung als die von uns angebotene, günstigste Standardlieferung gewählt haben), unverzüglich und spätestens binnen vierzehn Tagen ab dem Tag zurückzuzahlen, an dem die Mitteilung über Ihren Widerruf dieses Vertrags bei uns eingegangen ist. Für diese Rückzahlung verwenden wir dasselbe Zahlungsmittel, das Sie bei der ursprünglichen Transaktion eingesetzt haben, es sei denn, mit Ihnen wurde ausdrücklich etwas anderes vereinbart; in keinem Fall werden Ihnen wegen dieser Rückzahlung Entgelte berechnet. Wir holen die Ware ab. Wir tragen die Kosten der Rücksendung der Waren. Sie müssen für einen etwaigen Wertverlust der Waren nur aufkommen, wenn dieser Wertverlust auf einen zur Prüfung der Beschaff enheit, Eigenschaften und Funktionsweise der Waren nicht notwendigen Umgang mit Ihnen zurückzuführen ist. Ihre Hanseatische Wein- und Sekt-Kontor Hawesko GmbH, Geschäftsführer: Nikolas von Haugwitz, Gerd Stemmann, Anschrift: Hamburger Straße 14-20, 25436 Tornesch, Handelsregistereintrag: HRB 99024 Amtsgericht Hamburg, Ust-Identifi kationsnr: DE 25 00 25 694. Alkoholische Getränke werden nur an Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr geliefert. Zahlungsbedingungen: Nach Lieferung erhalten Sie eine Rechnung, mit deren Ausgleich Sie sich 20 Tage Zeit lassen können. Informationen zu Lieferbedingungen und Datenschutz fi nden Sie unter www.hawesko.de/datenschutz.
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Ob Fußball-WM, Olympiade oder „Sportschau“: Matthias Opdenhövel ist
das neue universelle Sportgesicht der ARD. Und der Grund bleibt dem
Zuschauer nicht lange verborgen. „Moderieren ist mein Ding. Das habe ich
als Kind schon mit der Duschbrause stundenlang geübt.“ Ein Statement des
Wahlkölners, das viel über ihn verrät. „Mach’s mit Leidenschaft, dann wird’s
auch was“, so seine Devise.
Opdenhövel wächst in Detmold auf, macht dort Abitur und schreibt
sich nach der Bundeswehr als BWL-Student ein. Doch schnell hängt er das
Studium an den Nagel und gibt seiner Passion nach: Als Praktikant heuert
er zunächst bei einer Regionalzeitung an und volontiert anschließend bei
Radio Lippe. Dann geht er 1994 zum Sender Viva, wo er vor allem bei Live-
Reportagen seine Stärken voll ausspielen kann. 1997 bekommt er bei RTL II
die Sendung „Bitte lächeln“ und moderiert schließlich von 1998 an fünf
Jahre mit Barbara Schöneberger das Sonntagsfrühstücksfernsehen bei Sat.1.
„Eine tolle Zeit – aber ich war noch nicht ganz da, wo ich hinwollte“, erin-
nert sich Opdenhövel.
Denn neben dem Journalismus hat Opdenhövel ein weiteres Faible:
Sport. Und hier insbesondere Fußball. „Als deshalb 2003 mein Lieblings-
verein Gladbach mich als Stadionsprecher und Moderator wollte, da musste
ich aus Leidenschaft einfach zusagen“, erzählt er. Doch auch diesmal zahlt
sich die Passion aus. Rasch werden die Sender Arena und ProSieben auf
ihn aufmerksam, und er wird dort Bundesliga- und UEFA-Pokal-Reporter.
Zeitgleich startet er mit seinem ehemaligen Viva-Kollegen Stefan Raab die
Moderation der Sendung „Schlag den Raab“, für die er 2007 den Deutschen
Fernsehpreis und 2008 die Goldene Kamera bekommt. Nach zwei weite-
ren Jahren – als Moderator von „LIGA total!“ – wechselt er 2011 schließlich
von ProSiebenSat.1 zur ARD in das Moderationsteam der „Sportschau“.
„Für mich hat sich damit ein Kindheitstraum erfüllt“, gibt Opdenhövel zu
Protokoll.
So gern er emotionalen Entscheidungen in seinem Berufsleben nach-
gibt, so konservativ ist der Moderator jedoch bei Planungen finanzieller Art.
Für seine Familie hat er im Kölner Süden einen Altbau aufwendig hergerich-
tet. Und auch sonst bevorzugt er konservative Investments, etwa in Versi-
cherungen. „Das lässt mich ruhiger schlafen. An Aktien habe ich mich noch
nicht begeben. Ein Aktienzocker wird aus mir nie“, lächelt er.
„Mach’s mit Leidenschaft,dann wird’s auch was“
Matthias Opdenhövel
Erfolg
Spon ta ne i tät, Sachkunde und Sprachwitz sind die Markenzeichen von Matthias Opdenhövel
Hochleistungsmoderator
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