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www.umweltbildung.at
Hintergrundinformationen zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ sowie zehn Unterrichtsbausteine für den Einsatz im (Übungsfirmen-)Unterricht.
Ein Projekt desIm Auftrag von
Nachhaltiges Wirtschaften im (Übungsfirmen-)Unterricht
Impressum2
Impressum:
Herausgeber: Umweltdachverband GmbH
Verleger und Bezugsadresse:FORUM Umweltbildung im UmweltdachverbandStrozzigasse 10, 1080 WienTel.: 0043-1-402 47 01Fax: 0043-1-402 47 01-51E-Mail: forum@umweltbildung.atwww.umweltbildung.at
Redaktion: Mag.a Anna-Maria Wiesner, Corinna Gartner, MScAutorinnen: Corinna Gartner, MSc, Michaela AschenbrennerLektorat: Mag.a Theresa Heitzlhofer, Mag.a Nora NiemetzLayout: Mag. art. Christoph Rossmeissl
Druck: Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoff arme Druckerzeugnisse“ Druckerei Janetschek GmbH, UWNr. 637
Wir danken ACT (Servicestelle der österreichischen Übungsfirmen), der ARGE kaufmännischer Übungsfirmen Österreichs und der ARGE humanberuflicher Übungsfirmen Österreichs für die Unterstützung bei der Erstellung der Broschüre. Insbesondere danken wir Mag.a Andrea Gintenstorfer, Mag. Dr. Peter Krauskopf, Mag. Johannes Lindner, MMag.a Sabine Schnabl, MMag.a Beate Tötterström, Mag.a Birgit Wagner.
Wien, September 2013
Das FORUM Umweltbildung ist eine Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirt-schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Abt. II/3 Nachhaltige Entwicklung und Umweltförder-politik) und des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Abt. I/6 Politische und Europapolitische Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Umweltbildung, Wirtschafts-erziehung und VerbraucherInnenbildung, Verkehrserziehung).Projektträger: Umweltdachverband gem. GmbH
Ein Projekt des Im Auftrag des:
3
Hintergrundinformationen zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“
sowie zehn Unterrichtsbausteine für den Einsatz im (Übungsfirmen-)Unterricht.
Nachhaltiges Wirtschaften im (Übungsfirmen-)Unterricht
Inhalt4
Inhalt
1. Einleitung 5
2. Theoretische Grundlagen 7
2.1. Nachhaltiges Wirtschaften - Einführung 7
2.2. Nachhaltiges Wirtschaften – Ansätze aus der Unternehmenspraxis 102.2.1. Corporate Social Responsibility (CSR) 102.2.2. Social und Sustainability Entrepreneurship 152.2.3. Gemeinwohlökonomie 172.2.4. Green Economy – Green Jobs 202.2.5. Ökobilanz (Life Cycle Assessment) 222.2.6. Cradle to Cradle (C2C) 232.2.7. Umweltmanagementsysteme (UMS) 252.2.8. Nachhaltigkeitsberichte 282.2.9. Der ökologische Fußabdruck 302.2.10. Das Österreichische Umweltzeichen 31
2.3. Verwendete und weiterführende Quellen: 32
3. Übersichtsgrafik Unterrichtsbausteine 36
4. Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht 38
4.1. Kleine Unterrichtsbausteine 384.1.1. Mein ökologischer Fußabdruck 384.1.2. Sustainopreneurship am Beispiel des Boutiquehotel Stadthalle 404.1.3. Gemeinwohlökonomie – ein Wirtschaftsmodell der Zukunft? 424.1.4. Nachhaltigkeitsberichte analysieren 444.1.5. Das Allmendedilemma am Beispiel des Fischteichspiels 46
4.2. Große Unterrichtsbausteine 484.2.1. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell für die ÜFA 484.2.2. ÜFA-Check: Wie nachhaltig wirtschaften wir? 504.2.3. Eine Gemeinwohlmatrix für unsere ÜFA 524.2.4. Eine SWOT-Analyse für unsere ÜFA 544.2.5. Unser erster Nachhaltigkeitsbericht 56
5. Methodensammlung 58
6. Interessante Links und Materialien 71
6.1. Weiterführende Links 71
6.2. Weitere Materialien des Forum Umweltbildung 72
Einleitung 5
Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
die vorliegende Broschüre „Nachhaltiges Wirtschaften im (Übungsfirmen-)Unterricht“ wurde vom FORUM Umweltbildung im Auftrag des Lebensministeriums entwickelt. Die Ziel-gruppe der Broschüre sind LehrerInnen, die das Thema Nachhaltiges Wirtschaften im Unter-richt behandeln möchten.
Das Ziel der Broschüre ist es, Lehrende und Lernende für das Thema Nachhaltiges Wirtschaften zu sensibilisieren und ihnen die Bedeutung einer nachhaltigen (Unternehmens-)Entwicklung bewusst zu machen. Speziell im Übungsfirmenunterricht sollen sie die Möglichkeit erhalten, ihre eigene Arbeit hinsichtlich einer nachhaltigen Wirtschaftsweise zu reflektieren und zu ge-stalten. Folgende Fragestellungen werden dabei u.a. thematisiert:
• Wie kann ein nachhaltiges Geschäftsmodell (für die ÜFA) aussehen?• Wie nachhaltig wirtschaften wir? Ein ÜFA-Check• Wie viele Erden würden wir benötigen, wenn jede/r so leben würde wie wir?• Wie viele Gemeinwohlpunkte könnte unsere ÜFA erreichen?• Wie erstellen wir einen Nachhaltigkeitsbericht für unsere ÜFA?• u.v.m.
Die Broschüre beinhaltet einerseits eine kurze Einführung in das Thema Nachhaltiges Wirt-schaften, als auch methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht, die in Form von kleinen und großen Unterrichtsbausteinen dargestellt werden. Die Unterrichtsbausteine bieten sich zur Umsetzung in unterschiedlichen Fächern vom Biologieunterricht über den Betriebs-wirtschaftsunterricht bis hin zum Einsatz in Übungs- und Juniorfirmen an. Bei Durchführung mehrerer Unterrichtsbausteine erscheint eine fächerübergreifende Zusammenarbeit sinnvoll.
Die Bausteine integrieren Methoden, die kreativ und partizipativ sind und die Lernenden zum aktiven Mitarbeiten bzw. Mitdenken anregen. Speziell im Übungsfirmenunterricht oder beim Einsatz in Juniorfirmen könnte die Durchführung einzelner Bausteine an eine Abteilung der Übungs-/Juniorfirma übertragen werden, die diese dann in Form eines Fortbildungs-Work-shops mit den MitarbeiterInnen erarbeitet.
Bitte bedenken Sie, dass es bei einigen Ansätzen weder möglich noch sinnvoll erscheint, der Genauigkeit und Vollständigkeit des betriebswirtschaftlichen Vorbilds nachzueifern. Wichtig ist es, den Lernenden das Thema Nachhaltiges Wirtschaften näher zu bringen und ihnen im Sinne einer Sustainable Entrepreneuship Education das nötige Handwerkszeug zur Verfügung zu stellen, um sich selbstständig für eine nachhaltige Entwicklung – sei es im privaten oder im unternehmerischen Kontext – zu engagieren.
Bitte lesen Sie auch den Text auf der folgenden Seite, in dem wir Ihnen Empfehlungen zum Einsatz der Broschüre geben.
Viel Spaß beim Durchführen im Unterricht wünscht Ihnen
das Team vom FORUM Umweltbildung!
Einleitung6
Empfehlungen zum Einsatz der Broschüre
Falls Sie keine Zeit haben sollten die gesamte Broschüre durchzulesen, um sich einen Über-blick über die konkreten Einsatzmöglichkeiten in Ihrem Unterricht zu machen, hier ein paar kompakte Empfehlungen für unterschiedliche Herangehensweisen:
• Sie haben schon ein recht straffes Programm in der ÜFA und daher nur wenig Zeit?Lesen Sie Kapitel 2.1., um einen kurzen Überblick über Nachhaltiges Wirtschaften zu bekommen und geben Sie Ihren ÜFA-MitarbeiterInnen die wichtigsten Infos weiter. Danach setzen Sie den großen Unterrichtsbaustein „Unser erster Nachhaltigkeitsbericht“ (Seite 56) um, der ein absolutes Minimum darstellt.
• Sie möchten sich intensiver mit Nachhaltigem Wirtschaften auseinandersetzen und Ihren Übungsfirmen-MitarbeiterInnen eine fundierte Weiterbildung in diesem Bereich anbieten?Dann widmen Sie sich den theoretischen Grundlagen (Kapitel 2) und setzen Sie danach die Unterrichtsbausteine zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Seite 44 ff, Seite 56 ff) und den großen Baustein „ÜFA-Check: Wie nachhaltig wirtschaften wir?“ (Seite 50) ein.
• Sie möchten eine neue nachhaltige Übungsfirma gründen und SchülerInnen in den Entwicklungsprozess des Geschäftsmodells einbinden?Dann lesen Sie sich zunächst in die theoretischen Grundlagen (Kapitel 2) zum Thema ein und setzen Sie danach den großen Unterrichtsbaustein „Ein nachhaltiges Geschäftsmodell für die ÜFA“ um.
• Sie möchten Ihren ÜFA-MitarbeiterInnen ein alternatives Wirtschaftsmodell vor-stellen und in Ihrer ÜFA etablieren?Dann setzen Sie sich intensiv mit der Gemeinwohlökonomie auseinander (Seite 17 ff) und bauen Sie den kleinen und den großen Unterrichtsbaustein zu diesem Modell in Ihre ÜFA-Arbeit ein.
Abkürzungsverzeichnis
LP Lehrperson
P Plenum
EA Einzelarbeit
GA Gruppenarbeit
PA PartnerInnenarbeit
WH Wiederholung
AB Arbeitsblatt
HÜ Hausübung
M .. Material …
� WICHTIG: Downloadbereich der Materialien
Alle für die Umsetzung der Unter-richtsbausteine benötigten Materialien (z.B. Arbeitsblätter) stehen Ihnen auf www.umwelt-bildung.at (Initiativen > Nachhaltig-keit und Wirtschaft > Nachhaltiges Wirtschaften im (Übungsfirmen-)Unterricht zum Download zur Ver-fügung. Ebenso finden Sie dort be-
nötigte Links (z.B. zu Filmen) und können weitere Exemplare der Broschüre bestellen.
Unser ersterNachhaltigkeitsbericht
ÜFA-Check: Wie nachhaltig
wirtschaften wir?
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell
für die ÜFA
Unser ersterNachhaltigkeitsbericht
Eine Gemeinwohlmatrixfür unsere ÜFA
Nachhaltigkeits-berichte analysieren
Gemeinwohl-ökonomie – ein
Wirtschaftsmodell der Zukunft?
2Theoretische Grundlagen 7
2.1. Nachhaltiges Wirtschaften - Einführung1
Was ist nachhaltige Entwicklung?
Die zu den Vereinten Nationen gehörende „Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED)“ definierte im Jahr 1987 in ihrem, nach der Vorsitzenden benannten, Schlussbericht, dem „Brundtland-Bericht“, den Begriff der nachhaltigen Entwicklung wie folgt:
„Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen können.“
(Hauff, Brundtland-Bericht, 1987, S. 46)
Der Begriff Nachhaltigkeit hat seine Wurzeln in der Forstwirtschaft wo er be-sagt, dass nicht mehr Holz gerodet werden soll als nachwächst, damit auch nachkommende Generationen genügend Holz zur Verfügung haben.2 Eine nachhaltige Entwicklung beinhaltet nach der Mehrzahl der Autoren mindes-tens drei Zieldimensionen: ökologische, ökonomische und soziale Ziele. Mo-han Munasinghe (1992) stellte diesen Ansatz in einem gleichseitigen Drei-eck dar, dessen Ecken die drei Ziele abbildet. In diesem Zusammenhang wird häufig auch vom Nachhaltigkeitsdreieck bzw. nach John Elkington (1994) von den drei Säulen der Nachhaltigkeit (Triple Bottom Line) gesprochen.
Die Produktion von Gütern und Dienstleistung wuchs bis zur aktuellen Fi-nanzkrise kontinuierlich an, womit zahlreiche – vor allem westliche Staaten – ein breites Wohlstandsniveau erreichen konnten. An der Verteilung der Vermögen und Einkommen hat sich weltweit jedoch relativ wenig geändert. Durch die in-tensive Nutzung von Ressourcen und Naturschätzen, die mit dieser Entwicklung einhergeht, kommt es zunehmend zu problematischen ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkun-gen. Auf die, durch eine Wirtschaftsweise des stetigen Wachstums, folgenden Konsequenzen für Mensch und Umwelt, wurde bis dato allerdings wenig Rücksicht genommen. Dass end-loses Wachstum auf einem begrenzten Planeten auf Dauer nicht möglich ist, dringt jedoch immer mehr ins Bewusstsein der Menschen.
Was bewegt Unternehmen dazu Nachhaltig zu Wirtschaften?
Unternehmen beeinflussen mit ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit auf vielseitige Weise das Leben der Menschen sowie der Umwelt und tragen daher wesentliche Verantwortung für die ökono-mischen als auch ökologischen und sozialen Folgen ihrer Handlungen. Da in den letzten Jahr-zehnten die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen, die nachhaltigen sozialen und ökologischen Kriterien entsprechen, stetig zunahm, sehen sich Unternehmen in Zusammen-hang mit ihrem Handeln einem immer stärker werdenden Legitimationszwang gegenüber. Die
1 Verwendete und weiterführende Quellen - siehe Seite 322 (vgl. Rogall 2008 S. 40)
ÖKOLOGIE
ÖKONOMIE
SOZIALES
2Theoretische Grundlagen8
goodpurpose®-Studie 2012 des PR-Beratungsunternehmens Edelman zeigt auf, dass 87 Pro-zent der Befragten von Unternehmen fordern, gesellschaftliche Belange genauso wichtig zu nehmen, wie den Profit. Weiters sind Unternehmen zunehmend selbst von gesellschaftlichen Entwicklungen, wie dem demografischen Wandel und ökologischen Herausforderungen (z.B. Knappheit von Ressourcen) betroffen. Einige Unternehmen reagier(t)en bereits auf die verän-derten Rahmenbedingungen und versuchen ihr Streben nach Gewinnmaximierung mit ökolo-gischen und sozialen Zielsetzungen abzustimmen.
Am derzeitigen Höhepunkt dieser Entwicklung stehen sogenannte „Social und Sustainability Entrepreneure“, welche der ökonomischen Zielsetzung nicht mehr oberste Priorität einräu-men, sondern stattdessen versuchen mit kreativen (Produkt-/Dienstleistungs-)Innovationen zur nachhaltigen Lösung gesellschaftlicher Probleme beizutragen.
Welchen Nutzen stiftet Nachhaltiges Wirtschaften einem Unternehmen?
Nachhaltiges Wirtschaften kann einem Unternehmen in allen betrieblichen Teilbereichen ein kontinuierliches Verbesserungspotenzial bringen und somit Nutzen stiften, z.B. durch
• Vermögenssicherung: Nachhaltigkeitsaktivitäten tragen zur Verbesserung der (Ressour-cen-)Produktivität und damit zur Steigerung der Effizienz bei. Dies kann zur langfristigen Sicherung der Unternehmensexistenz beitragen.
• Gewinnsteigerung: Auch kurzfristig lassen sich Effizienzsteigerungen durch die Aufde-ckung massiver Kostenreduktionspotentiale verwirklichen.
• Wettbewerbsvorteile: Diese können durch Differenzierungsmerkmale gegenüber der Konkurrenz und einer verbesserten Reputation verwirklicht werden. Achten Unternehmen auf die Zukunftsfähigkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen, können sie außerdem auf Marktentwicklungen schneller reagieren.
• Qualität der Produkte und Dienstleistungen: Wenn ein Produkt oder eine Dienstleis-tung hinsichtlich seiner Umweltverträglichkeit bzw. seiner Kombinierbarkeit mit anderen Produkten und Dienstleistungen verbessert werden kann, wertet dies seine Qualität auf und geht oft mit Kosteneinsparungen einher.
• Innovation: Unternehmen sichern mit Innovationen ihr langfristiges Dasein. Wenn Unter-nehmen nach Lösungen für gesellschaftliche und ökologische Probleme streben, erhöhen sie damit ihr Innovationspotential und ihre Zukunftsfähigkeit.
• Risikoreduktion und Zugang zu Finanzkapital: Tragfähige Wertschöpfungsketten, transparente Kommunikation und effiziente Nutzung von Ressourcen wirken sich positiv auf die Reputation eines Unternehmens aus. Eine Risikoreduktion ergibt sich auch aus der Fähigkeit von Unternehmen auf gesellschaftliche Anforderungen sowie Marktentwicklun-gen rasch zu reagieren. Weiters bewerten immer mehr Investoren und Finanzkapitalgeber Unternehmen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit (z.B. Dow Jones Sustainability Index).
Nachhaltige Unternehmen
2Theoretische Grundlagen 9
• ArbeitsnehmerInnenbeziehungen/Attraktivität für potentielle ArbeitnehmerIn-nen: Es wird zunehmend schwierig für Unternehmen qualifizierte MitarbeiterInnen zu fin-den und zu halten. Nehmen Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung sowohl nach innen (z.B. Attraktivität des Arbeitsplatzes, Mitgestaltungsmöglichkeiten, Transpa-renz) als auch außen (z.B. Vernetzung mit Bildungseinrichtungen, Umweltschutz) wahr, wirkt sich dies positiv auf die Motivation, Loyalität und Fluktuation der MitarbeiterInnen sowie die Unternehmenskultur aus.
• KundInnenbindung: Heutzutage sind VerbraucherInnen aufgeklärter wie nie zuvor und beziehen Umwelt- und Sozialverantwortlichkeit eines Unternehmens zunehmend in ihre Kaufentscheidungen mit ein. Gelebte Nachhaltigkeit kann so einerseits zur Verstärkung von Loyalität bestehender Kundschaft, als auch zur Gewinnung neuer AbnehmerInnen beitragen. Ein Nachhaltigkeitsbericht, bei dem die Entwicklung und das Engagement des Unternehmens ungeschönt dargestellt wird, stärkt nicht nur das Image sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit auf Produkt- und Kapitalmarkt.
Wie kann Nachhaltiges Wirtschaften kommuniziert werden?
Ein Instrument um die Maßnahmen eines Unternehmens in diesem Bereich nach außen zu kommunizieren ist der Nachhaltigkeitsbericht. Er übernimmt die Aufgabe, die im Sinne der gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens gesetzten Aktivitäten zu dokumentieren und einer breiteren Öffentlichkeit nahe zu bringen. Eine Vielzahl an Unternehmen veröffent-licht mittlerweile regelmäßig einen solchen Bericht, welcher meist auf der Website oder integ-riert in den Geschäftsbericht des jeweiligen Unternehmens zu finden ist (siehe Kapitel 2.2.4.).
In den letzten Jahren haben immer mehr praktische Ansätze Nachhaltigen Wirtschaftens, die aus dem Gedanken der Nachhaltigkeit heraus entstanden sind, in der unternehmerischen Tä-tigkeit Einzug gehalten. Im Folgenden werden einige dieser Ansätze kurz vorgestellt.
2Theoretische Grundlagen10
2.2. Nachhaltiges Wirtschaften – Ansätze aus der Unternehmenspraxis3
2.2.1. Corporate Social Responsibility (CSR)
Reduktion von CO2-Emissionen in der Produktion, Erhöhung der MitarbeiterInnenzufrieden-heit, effizienter Kapitaleinsatz, soziales Engagement in der Gesellschaft, Einführung eines Betriebskindergartens, Installation eines Recyclingsystems. In Zusammenhang mit diesen und ähnlichen unternehmerischen Aktivitäten fällt schnell der Begriff Corporate Social Responsibi-lity (CSR). Worum handelt es sich nun genau bei diesem Begriff?
Versuch einer Definition
Die oben angeführte beispielhafte Aufzählung zeigt, dass CSR sehr vielfältige unternehmeri-sche Tätigkeiten im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens miteinschließt. Dies liegt vor allem daran, dass bis dato keine allgemein gültige einheitliche Definition für CSR existiert und das Thema seit Jahren von einer laufenden wissenschaftlichen, sowie praktischen Weiterentwick-lung geprägt ist. Die Europäische Kommission definierte CSR im Jahr 2001 als
„ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeiten und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.“
(KOMM [2001] 366, S. 7)
Unternehmen sollen demnach – unabhängig von ihrer Größe – nicht mehr als isolierte wirt-schaftliche Einheiten agieren, sondern Verantwortung gegenüber den unterschiedlichen Inte-ressen ihrer zahlreichen Stakeholder übernehmen. Als Stakeholder wird jemand bezeichnet, der Interesse an der Entwicklung eines Unternehmens bzw. Ansprüche gegenüber einem Un-ternehmen hat (z.B. KundInnen, MitarbeiterInnen, LieferantInnen, der Staat, Medien etc.). Die Ansprüche von Stakeholdergruppen können jedoch durchaus widersprüchlich zu jenen des Unternehmens sein. Durch einen positiven Dialog mit den Stakeholdern können die un-terschiedlichen Erwartungen identifiziert und im günstigsten Fall gemeinsam erfüllt werden.
2011 legte die Kommission eine neue Definition vor, in der sie unterstrich, dass CSR über ge-setzliche Bestimmungen hinausgehen muss. CSR ist demnach als
„die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“ (KOMM [2011] 681, S. 7)
definiert. Es geht also um Beiträge von Unternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung, die mehr als nur die bloße Umsetzung ihrer rechtlichen Verpflichtungen gegenüber Gesellschaft und Umwelt bedeuten. Das Ziel sollte ein ganzheitlicher Managementansatz sein, der lang-fristige Auswirkungen auf die gesamten Aktivitäten eines Unternehmens zur Folge hat. Das bedeutet, dass Unternehmen ihre soziale und ökologische Verantwortung in ihr Kerngeschäft integrieren und als fixen Bestandteil in unternehmerische Entscheidungs- und Kommunikati-onsprozesse verankern.
3 Verwendete und weiterführende Quellen - siehe Seite 32
2Theoretische Grundlagen 11
Abgrenzung zu Corporate Citizenship
„Corporate Citizenship“ (bürgerschaftliches Engagement) gilt als verwandtes Konzept, be-schreibt jedoch vor allem das soziale Engagement eines Unternehmens in seinem lokalen Umfeld und kann daher als Teilaspekt von CSR angesehen werden. Ein Instrument von Cor-porate Citizenship wäre zum Beispiel die Auftragsvergabe an eine soziale Organisation oder Unternehmensspenden.
CSR-Reifegradpyramide
Dieses Modell dient einerseits dazu, das Engagement von Unternehmen einzuordnen und andererseits soll dieses dabei unterstützen, CSR stra-tegisch in ein Unternehmen zu integrieren. Je höher die Stufe, die das Unternehmen auf der Pyramide erreicht, desto größer das Potenzial zur Entwicklung von gesellschaftlichem, ökologischem und öko-nomischem Nutzen (drei Säulen der Nachhaltigkeit).
Die unterste Ebene des Modells beschreibt keine CSR im eigentlichen Sinn, da es sich dabei um eine rein passive gesellschaftliche Verantwortung handelt, die sich le-diglich in der Erfüllung der Gesetze bzw. der öko-nomischen Funktion eines Unternehmens äußert. Viele Unternehmen befinden sich auf Ebene CSR 1.0 der Pyramide, setzen also vor allem auf philanthropische Aktivitäten wie bei-spielsweise Sponsoring oder Spenden. Auch Corporate Citizenship fällt überwie-gend in diese Ebene, sofern es keinem strategischen Managementkonzept zu Grunde liegt. Werden einzelne Maßnahmen gesetzt, die entweder nur auf eine Säule der Nachhaltigkeit abzielen oder keine systematische Einglie-derung in die Unternehmensstrategie darstellen, befindet sich das Unternehmen ebenfalls auf Ebene CSR 1.0. Auf dieser Ebene ist die Gefahr des bloßen „Greenwashing“ sehr groß. Unternehmen die Greenwashing betreiben, brüsten sich mit nachhaltigem Engagement, wel-ches entweder nicht vorhanden bzw. verschwindend klein im Verhältnis zu den negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen des Kerngeschäfts ist. Erst wenn eine strategische Integration der CSR-Aktivitäten in die Unternehmenskultur erfolgt und nicht als Kosten- son-dern Nutzenfaktor angesehen wird, erklimmt das Unternehmen die nächste Ebene (CSR 2.0). Diese geht über die reine Symptombekämpfung (CSR 1.0) hinaus und versucht direkt bei der Ursachenbekämpfung anzusetzen, indem schon bei der Wertschöpfung auf Nachhaltigkeit geachtet wird. CSR 3.0 würde bedeuten, dass ein Unternehmen mit seinen Anspruchsgrup-pen zukunftsfähige Formen des Wirtschaftens ebenso wie gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen gestaltet. Auf dieser Ebene ist die Balance der drei Säulen auf jeder Stufe der Wertschöpfung – vom Einkauf bis zur Wiederverwertung – zentral. Das Unterneh-men gestaltet mit seinen Stakeholder-Gruppen eine zukunftsfähige, nachhaltige Form des Wirtschaftens.
CSR 3.0Unternehmen als proaktive
politische Gestalter
CSR 2.0unternehmerische und gesellschaftliche
Wertschätzung durch integriertesManagement und integrierte Systematik
CSR 1.0philantropische CSR – Social Sponsoring –
sowie CSR-Bausteine ohne Systematik
CSR 0.0gesellschaftliches Engagement – Economic and Legal Responsibility
CSR-Reifegradpyramide nach Andreas Schneider, Renè Schmidpeter, S. 29
2Theoretische Grundlagen12
TRIGOS – Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility
Die österreichische Initiative TRIGOS, welche 2003 von VertreterInnen aus der Wirtschaft sowie dem NGO-Bereich ins Leben gerufen wurde, prämiert jährlich Unternehmen, die sich durch ganzheitliche Maßnahmen im CSR-Bereich auszeichnen. Dabei achtet die Jury darauf, dass es sich bei den umgesetzten Aktivitäten der Unternehmen nicht um bloße Einzelmaßnahmen handelt, sondern sie ihre gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmensphilosophie wahr-nehmen und strategisch in alle unternehmerischen Tätigkeiten integrieren.
Beispiele für GewinnerInnen des TRIGOS 2013 inkl. Jury-begründung
Haberkorn GmbH in der Kategorie Großunternehmen
Jurybegründung:
Als Österreichs größter technischer Händler beeindruckte Haberkorn mit der nach-haltigen Ausrichtung seines gesamten Produktsortiments. Durch einen umfassen-den Check wurden 200.000 Artikel hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit überprüft. Die signifikant hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bestätigt darüber hinaus den Erfolg der Maßnahmen im Arbeitsplatzbereich, zu denen beispielsweise die Integration von schwer vermittelbaren Jugendlichen gehört. Auch das gesellschaftliche Engagement des Vorarlberger Vorzeigeunternehmens ist vorbildhaft und reicht von der Unterstützung von Familien in Not bis zur Förde-rung regionaler Nachhaltigkeitsinitiativen. Dass unternehmerische Verantwortung bei Haberkorn ganzheitlich umgesetzt wird, zeigt auch die aktive Auseinander-setzung mit Klima- und Umweltschutz: Neben der kontinuierlichen Reduktion der CO2-Emmissionen setzt das Unternehmen auf nachhaltige Energie und Mobilität.
Seminar Hotel Restaurant Retter in der Kategorie Mittelunternehmen
Jurybegründung:
Das Seminar Hotel Restaurant Retter besticht durch sein ganzheitliches Ver-ständnis von Corporate Social Responsibility und die hohe Authentizität bei der Umsetzung. Der steirische Vorzeigebetrieb setzt auf regionale Bio-Produkte und motiviert damit in weiterer Folge auch die gesamte Region zu einer nachhalti-gen Landwirtschaft. Zudem leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Auch die Eigeninitiative des Unternehmens zum Erhalt der Biodiversität beeindruckte die Jury. Zahlreiche Maßnahmen im Um-weltbereich wie das eigene Biomasse-Heizwerk, die Verwendung von Regenwas-ser für Toiletten und Gartenbewässerung, Solar-Lampen und energieeffiziente Steuergeräte zeigen eindrucksvoll ihre Wirkung: Jährlich werden 3 Millionen Liter Trinkwasser und 900 Tonnen CO2 eingespart. Darüber hinaus honorierte die Jury die wichtige Multiplikatorfunktion des Hotels: Durch die Berechnung des ökolo-gischen Fußabdrucks der Gäste sowie durch das umfassende Bio-Sortiment wird der Nachhaltigkeitsgedanke konsequent weitergetragen.
Gerhard Zoubek, ADAMAH BioHof
2Theoretische Grundlagen 13
Lebensart Verlags GmbH in der Kategorie Kleinunternehmen
Jurybegründung:
Die Lebensart Verlags GmbH gilt zu Recht als ein Pionier der Nachhaltigkeit. Gesellschaftliche Verantwortung wird seit jeher von der Unternehmensführung gelebt und mit persönlichem Engagement vorangetrieben. Als Informations-dienstleister hat es sich das niederösterreichische Verlags-Unternehmen zum Ziel gesetzt, nachhaltiges Handeln sichtbar zu machen. Ein wichtiger Meilenstein da-für wurde – neben dem bereits etablierten Magazin Lebensart – mit der 2012 ins Leben gerufenen BUSINESSART gesetzt. Damit sollen vor allem Klein- und Mittelbetriebe bei der Professionalisierung von Corporate Social Responsibility unterstützt werden. Dass das Unternehmen auch selbst mit gutem Beispiel voran geht, zeigt eine selbst auferlegte Werbebeschränkung: So werden konsequent all jene Inserate abgelehnt, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit widerspre-chen. Damit leistet das Unternehmen wichtige Bewusstseinsbildung innerhalb der gesamten Medien-Branche.
Berichterstattung
„Tue Gutes und rede darüber.“ – In diesem Sinne ist die Berichterstattung ein wichtiger Part, der mit der Umsetzung von CSR Maßnahmen einhergeht. Sofern nachhaltiges Wirtschaften strategisch im Kerngeschäft des Unternehmens verankert ist und es sich dabei nicht um eine bloße Marketingstrategie handelt, spricht nichts dagegen, über die eigenen Aktivitäten zu berichten. Im Gegenteil, Best Practice Beispiele können auch andere Unternehmen zu mehr Engagement im Bereich nachhaltiger Entwicklung anregen und zu einer stärkeren Sensibilisie-rung für das Thema in der Gesellschaft führen. Ein mittlerweile vor allem bei Großunterneh-men beliebtes Medium, um sein Engagement im Bereich der nachhaltigen Entwicklung an die Öffentlichkeit zu tragen, stellt der Nachhaltigkeitsbericht dar. Dieser enthält eine Darstellung der Aktivitäten des Unternehmens hinsichtlich der drei Säulen einer nachhaltigen Entwicklung (siehe 2.8.).
CSR nach gängigem Verständnis (respAct, 2009)
• ist integraler Bestandteil der Geschäftstätigkeit und wirkt sich auf alle unternehmerischen Entscheidungen und Unternehmensbereiche aus,
• setzt die Einhaltung von Gesetzen und die Wahrung der Menschenrechte voraus,
• ist Führungsaufgabe und braucht strategische Verankerung,
• erfordert eine systematische Umsetzung und Evaluierung in Form eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses
2Theoretische Grundlagen14
UN Global Compact
Der United Nations Global Compact (UNGC) wurde im Jahr 2000 auf Initiative des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan gegründet. Das Ziel des weltumspannenden Pakts aus Wirt-schaft und Zivilgesellschaft ist es, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Mit mehr als 10.000 teilnehmenden Unternehmen ist der UN Global Compact heute das weltweit größte Netzwerk für unternehmerische Verantwortung. Es sind jedoch nicht nur Unternehmen eingeladen, sich am weltumspannenden Pakt zu beteiligen, sondern auch Regierungs- und Nichtregierungsinstitutionen sowie Bildungseinrichtungen. Der UN Global Compact versteht sich somit als Multistakeholderplattform, deren primäres Ziel es ist, den Austausch zwischen den einzelnen Interessensgruppen zu fördern und Partnerschaften zustande zu bringen, die gemeinsam an der Umsetzung von insgesamt 10 Prinzipien arbeiten. Diese Prinzipien betref-fen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung.
Kritik an CSR
KritikerInnen des Konzepts wenden ein, dass CSR in großen Unternehmen oft zur bloßen Aufgabe von PR- und Marketingabteilungen wird, die vor allem eines forcieren: ein positives Image zu generieren. In diesem Zusammenhang wird oft von „Greenwashing“ gesprochen. Kritisiert wird auch, dass im Prinzip jedes Unternehmen CSR betreiben kann, unabhängig da-von, ob es in seinem Kerngeschäft um fossile Energieträger, Waffen oder Pestizide geht. Kriti-siert wird CSR auch insofern, dass sie zu beschränkt ist, um wirklich notwendige Veränderun-gen im System voranzutreiben.
Ullrich Untermaurer, HAARMONIE Naturfrisör
2Theoretische Grundlagen 15
2.2.2. Social und Sustainability Entrepreneurship
Was bedeutet Social Entrepreneurship?
Unter Social Entrepreneurship (dt.: Soziales Unternehmertum, Sozialunternehmertum) versteht man innovative unternehmerische Ansätze, deren Inhalt und Ziel es ist, gesellschaftliche Probleme nachhaltig und großflächig zu lösen. Der englische Begriff „social“ bedeutet korrekt übersetzt „gesellschaftlich“ und umfasst daher nicht nur soziale, sondern auch andere, die Gesellschaft betreffende Aspekte, wie beispielsweise ökologische Gesichtspunkte. Beim Social Entrepreneur-ship gerät die Gewinnorientierung der neoklassischen Ökonomie in den Hintergrund, stattdes-sen steht der gemeinnützige Gedanke im Mittelpunkt. Kommt es zu einer Gewinnrealisierung, wird der Gewinn nicht ausgeschüttet, sondern in das Unternehmen reinvestiert.
Jene Personen, die eine solche Geschäftsidee initiieren und anleiten, werden Social Entrepre-neure genannt. Sie versuchen ein Geschäftsmodell zu entwickeln, mit dem sie ein gesellschaft-liches Problem, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Umweltschutz, Arbeitsplatzschaffung für Menschen mit Behinderungen, Armutsbekämpfung oder Menschenrechte, nachhaltig lö-sen. Als Social Intrapreneure werden Menschen bezeichnet, die innerhalb einer etablierten Ein-richtung und bestehender Organisationsstrukturen innovative Ideen zur Lösung gesellschaftli-cher Probleme anregen und umsetzen.
Als einer der Begründer des Sozialen Unternehmertums gilt der Friedensnobelpreisträger Mu-hammad Yunus. Der Wirtschaftswissenschaftler gründete 1983 die Grameen Bank, die Mik-rokredite an Menschen in Entwicklungsländern vergibt, sowie die Global Academy of Ashoka, eine internationale Organisation von und für Social Entrepreneure.
Was versteht man unter „Sustainability Entrepreneurship“ („Sustainopreneurship“)?
Der Begriff Sustainability Entrepreneurship (dt.: Nachhaltiges Unternehmertum) bzw. die Kurz-form Sustainopreneurship entwickelte sich aus den Begriffen Social Entrepreneurship und Eco-preneurship. Ecopreneurship (dt.: Ökologisches Unternehmertum) umfasst ökologisch innovative und wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen. Sustainopreneure können als AkteurInnen bezeich-net werden, die Nachhaltigkeitsinnovationen initiieren und erfolgreich umsetzen. Sie verfolgen neben ökonomischen auch soziale und ökologische Ziele (Gerlach, 2003). Das Konzept spiegelt die marktwirtschaftlichste Form einer Zusammenführung ökologischer, sozialer und ökonomi-scher Ziele durch die Gründung oder Entwicklung eines Unternehmens oder Geschäftsbereichs.
Beim Sustainopreneurship geht es nicht um die bloße Optimierung von Produktionsprozessen und Produkten zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung, sondern vor allem um die Mitge-staltung einer zukunftsfähigen gesellschaftlichen Entwicklung. Eine nachhaltige Entwicklung erfordert in der Regel sehr substanzielle Veränderungen. Im Sinne Schumpeters „Schöpferi-scher Zerstörung“ sollen Sustainopreneure daher un-nachhaltige Verhältnisse durch die Schaf-fung nachhaltigerer Produkt- und Dienstleistungsinnovationen umkehren.
2Theoretische Grundlagen16
Abgrenzung der Begriffe Sustainability Entrepreneurship (Sustainopreneurship) und Sustainable Entrepreneurhip nach Andrew Abrahamsson
Die beiden Begriffe sind recht ähnlich und werden gerne verwechselt. „Sustainable Entre-preneurship” beschreibt den unternehmerischen Prozess, in welchem die Grenzen, die durch nachhaltiges Wirtschaften gesetzt werden, Beachtung finden. Das Unternehmen soll also nicht mit einer bestimmten Absicht in eine spezielle Richtung geleitet werden. Die Strategie und das Geschäftsmodell an sich haben nichts mit Nachhaltigkeit im eigentlichen Sinn gemeinsam, Nachhaltigkeit ist lediglich ein Zusatz-Feature zu dem unternehmerischen Prozess. Im Gegen-satz dazu sieht ein Sustainability Entrepreneur seine Existenzgrundlage und sein strategisches Ziel im Lösen eines nachhaltigkeitsrelevanten Problems.
Der Sustainable Entrepreneurship Award (SEA)
Der sea zeichnet Projekte oder Unternehmen aus, die auf innovative Weise zu einer nachhaltigen Gesellschaft beitragen. Der Award wird in unterschiedlichen Kategorien vergeben. In der Kategorie „Best Project“ werden Unternehmen ausgezeichnet, die im Rahmen neuer Impulse soziale, ökonomische und ökologische Verantwortung überneh-men. Projekte, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden, aber bereits Potential haben zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, können in der Kategorie „Best Idea“ eingereicht werden. Für den „sea Excellence“ kann man sich nicht bewerben, er wird an Personen mit außergewöhnlichen Verdiensten verliehen.
Beispiele für GewinnerInnen des SEA 2013
Best Project: Nuru Energy Africa (www.nuruenergy.com)Nuru Energy aus Südafrika hat eine portable und mobile LED-Leuchte entwickelt, die einen sehr geringen Energiebedarf aufweist. Mit dem „Power Cycle Pedal“ können unterschiedliche Stromverbraucher unabhängig vom Stromnetz aufge-laden werden. Der Vertrieb wird im ländlichen Raum durch lokale Mikrounter-nehmen gesteuert, die durch den Vertrieb der alternativen Energieprodukte ka-pitalisiert werden. Damit wird angestrebt, dass zwei Milliarden Menschen ohne Stromnetz Zugang zu Strom haben.
Kategorie „Integration & Soziales“: Career Moves, Österreich (www.careermoves.at)Career Moves aus Österreich ist die erste Online-Jobinitiative, bei der sich Men-schen mit Einschränkung völlig chancengleich bewerben können. In weniger als drei Jahren wurden von insgesamt 300 Unternehmen 5000 Jobangebote für Menschen mit Behinderung veröffentlicht. Die Plattform vernetzt zudem Unter-nehmen und Arbeitssuchende mit Organisationen und Behörden und sorgt für konkrete Informationsvermittlung.
Der SEA wird in sechs weiteren Kategorien von „Klima, Umwelt & Energie“ bis hin zu „Stadt- und Regionalentwicklung“ verliehen. Zudem wird jährlich die beste Idee („Best Idea“) und der „sea of Excellence“ prämiert.
Michaela Reitterer, Boutiquehotel Stadthalle
2Theoretische Grundlagen 17
2.2.3. Gemeinwohlökonomie
Das Konzept der Gemeinwohlökonomie stellt ein alternatives Wirtschaftsmodell dar, welches auf Werten wie Menschenwürde, Mitgefühl, Solidarität, Gerechtigkeit, öko-logische Verantwortung und Demokratie aufbaut. Als inhaltliche Grundlage des Modells fungiert das gleichnamige Buch des Globalisierungskritikers Christian Felber. Die Initiative, die 2010 startete und bereits von über 1200 Unternehmen aus mehr als 15 Staaten unterstützt wird, wurde in Zusammenarbeit zahlreicher AkteurInnen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft entwickelt. Die Gemeinwohlökonomie ver-sucht ein marktwirtschaftliches System zu verwirklichen, das nicht konkurrenzorientiert, sondern kooperativ agiert.
Die Vision
Die Gemeinwohlökonomie baut darauf auf, durch Solidarität und Kooperation das Gemein-wohl der Gesellschaft zu erhöhen. Die Gewinnmaxime von Unternehmen wird von jener der Gemeinwohlsteigerung abgelöst. Unternehmen erstellen Gemeinwohlbilanzen anstatt Finanz-Bilanzen und werden anhand dieser bewertet und in Zukunft durch Steuererleichterungen, öffentliche Aufträge, günstigere Kredite etc. belohnt. Die Gemeinwohlbilanz misst also den unternehmerischen Erfolg. Der Finanzgewinn wird als zu aussageschwach angesehen, wenn es um die eigentlichen Ziele des Wirtschaftens, wie beispielsweise Bedürfnisbefriedigung, Mit-bestimmung, Geschlechterdemokratie, ökologische Nachhaltigkeit geht. Die Vermehrung des Finanzgewinns ist nicht mehr das eigentliche Ziel des Wirtschaftens, sondern nur noch Mittel zum Zweck. Der neue Unternehmenszweck ist die Gemeinwohlsteigerung. Finanzielle Über-schüsse aus dem Unternehmenserfolg sollen in sozial nachhaltige Projekte investiert werden. Das ständige Streben nach Unternehmenswachstum soll damit zurückgedrängt werden. Die Initiative versucht auf politischer Ebene rechtliche Veränderungen zu bewirken und innerhalb der Gesellschaft die Bewusstseinsbildung für einen Systemwandel zu fördern.
Gemeinwohl-Bilanz, -Matrix und Berichterstattung
Die „Gemeinwohl-Bilanz“ misst, wie oben erwähnt, den Beitrag eines Unternehmens zum Gemeinwohl, welcher über rechtliche Verpflichtungen hinausgeht. Jeder Beitrag eines Unter-nehmens wird mit Punkten positiv bewertet, wobei bei den insgesamt 17 Indikatoren maximal 1.000 Gemeinwohl-Punkte erzielt werden können. Konventionelle Unternehmen würden mit ca. -100 bis 0 Punkten starten, die bisher erfolgreichsten Unternehmen haben zwischen 600 und 700 Punkte erreicht.
Die Gemeinwohl-Matrix (siehe Seite 19) dient zur Visualisierung der 17 Bilanz-Indikatoren bzw. für pädagogische und politische Zwecke sowie Öffentlichkeitsarbeit. Auf der x-Achse der Matrix werden die Werte (1. Menschenwürde, 2. Solidarität, 3. Ökologische Nachhaltig-keit, 4. Soziale Gerechtigkeit, 5. Demokratische Mitbestimmung und Transparenz) dargestellt. Auf der y-Achse befinden sich die Berührungsgruppen des Unternehmens (A. LieferantInnen, B. GeldgeberInnen, C. MitarbeiterInnen inkl. EigentümerInnen, D. KundInnen/ Produkte/ Dienstleistungen/ Mitunternehmen, E. Gesellschaftliches Umfeld) sowie die Negativ-Kriterien. Im Feld C4 (Soziale Gerechtigkeit/MitarbeiterInnen) könnte ein Unternehmen nachweisen, dass es eine gerechte Verteilung der Einkommen lebt. Negativ-Kriterien wären beispielswiese menschunwürdige Produkte (z.B. Atomstrom), grobe Verstöße gegen Umweltauflagen, die Verhinderung eines Betriebsrates etc. – diese werden mit Negativpunkten geahndet.
2Theoretische Grundlagen18
Gemeinsam mit dem „Gemeinwohlbericht“, welcher die Aktivitäten innerhalb der einzelnen Indikatoren näher beschreibt und dem „Testat“, das am Ende des Auditprozesses von ex-ternen AuditorInnen ausgestellt und dokumentiert wird, stellt die „Gemeinwohl-Bilanz“ das Gesamtpaket des Bilanzierungsprozesses dar.
Kritik am Modell der Gemeinwohlökonomie
Es existieren Stimmen, die Aussagen des dem Modell zu Grunde liegenden Buches kritisieren bzw. einige Folgen eines solchen Systems als problematisch ansehen. Zum Teil wird angezwei-felt, ob ein solches System konsensfähig und eine weltweite wirtschaftliche und politische Kooperation realistisch ist. Die Mehrheit der kritischen Stimmen unterstreicht dennoch die Notwendigkeit eines Systemwandels.
Beispiele für Unternehmen mit Gemeinwohlbilanz
Unternehmen bis 15 MitarbeiterInnen:• em-faktor (Dienstleistung, Werbeagentur) – www.em-faktor.de• Weltweitwandern (Reiseveranstalter) – www.weltweitwandern.at• Waldkindergarten St. Andrä Wördern (Kindergarten) – www.derwaldkinder-
garten.at
Unternehmen 15–99 MitarbeiterInnen:• B.it Büroservice & IT GmbH (IT Unternehmen) – www.bitservice.at• Göttin des Glücks (Bekleidung) – www.goettindesgluecks.at• Märkisches Landbrot (Bio-Bäckerei) – www.landbrot.de
Unternehmen über 100 Personen:• Schirnhofer GmbH (Fleisch- und Wurstwaren) – www.schirnhofer-gmbh.at• Sonnentor (Biologische Lebensmittel) – www.sonnentor.com• Sparda Bank München (Bankwesen) – www.spardabank.de
Weitere Unternehmen mit Gemeinwohlbilanz finden Sie unter www.gemeinwohl -oekonomie.org
Heini Staudinger, Waldviertler Schuhwerkstatt u. GEA
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2Theoretische Grundlagen20
2.2.4. Green Economy – Green Jobs
Was versteht man unter Green Economy?
„Green Economy ist eine Wirtschaftsweise, die zu erhöhtem menschlichen Wohlbefinden und mehr sozialer Gerechtigkeit führt, während sich gleichzeitig Umweltrisiken und ökologische Knappheit deutlich verringern“
(Towards a Green Economy, UNEP, 2011).
Diese Definition des Begriffs Green Economy (dt.: Grüne Wirtschaft) stammt aus dem Um-weltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und stellt eine mögliche Erläuterung des po-pulären Schlagwortes dar. Ein einheitlicher internationaler Konsens über den Begriff „Grüne Wirtschaft“ existiert bis dato jedoch nicht. Durch die Wirtschaftskrise der letzten Jahre sowie dem Fortschreiten des internationalen Klimaschutzes erlebt die Green Economy, die erstmals Ende der 1980er Jahre in Folge des Brundtland-Berichts zum Thema wurde, weltweit eine Renaissance.
Stimmen, die meinen, dass sich wirtschaftliche Entwicklung und ökologische Nachhaltigkeit zwingend ausschließen, belehrte die UNEP 2011 in ihrem Konzept zur Green Economy eines Besseren. Dort erklärt sie, dass es evidente Nachweise dafür geben würde, dass ein „Vergrü-nern“ der Wirtschaft weder den Wohlstand noch die Beschäftigung hemmt. Im Gegensatz existieren in diesem Sektor bei Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen durch die politischen EntscheidungsträgerInnen zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten in dieser Hinsicht.
Für den Begriff Green Economy gibt es keine einheitliche Definition, er umfasst jedoch die Idee, die Ökonomie mit der Ökologie auszusöhnen und betont dabei die Bedeutung der Umwelt-wirtschaft zur Erreichung von ökologischen als auch von ökonomischen Zielen. Die Grundidee der Green Economy beruht dabei auf der Tatsache, dass einerseits die unterschiedlichen Res-sourcen und andererseits auch die Kapazität zur Schadstoffaufnahme der Erde und zur Kom-pensation von Umweltschäden begrenzt sind. Daraus wird der Bedarf an Umweltmaßnahmen abgeleitet, wobei die derzeitigen Umweltprobleme auch als Begründung dafür dienen, dass teils große Investitionen in technologische Lösungen von Umweltproblemen, die wiederum Arbeitsplätze (Green Jobs) schaffen könnten, notwendig wären.
Was sind eigentlich Green Jobs?
International wird in Zusammenhang mit Green Economy von einem vielversprechenden Beschäftigungspotential in Form von sogenannten „Green Jobs“ gesprochen. Darüber, wel-che Berufe zu den Green Jobs gehören, existiert derzeit jedoch ebenfalls kein internationaler Konsens. Die EU definiert Green Jobs als „Arbeitsplätze in der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressour-cen erhalten“. Solche Arbeitsplätze sind in den unterschiedlichen Sparten, wie beispielsweise erneuerbare Energien, nachhaltiges Bauen und Sanieren sowie Wasser- und Abwasserma-nagement, aber auch im Handel vorzufinden. Die Definition der International Labour Organi-zation (ILO) geht etwas weiter, indem sie nicht nur die Reduktion der Umweltauswirkungen miteinschließt, sondern auch impliziert, dass Green Jobs zu ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Unternehmen und Wirtschaftsformen führen. Im österreichischen „Masterplan Green Jobs“ wird der Beitrag zum Umweltschutz als Hauptzweck von grünen Arbeitsplätzen genannt. Weiters sollen sie langfristig dafür sorgen, die Lebensqualität zu erhöhen.
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2Theoretische Grundlagen 21
In der EU-Strategie „Agenda 2020“ ist die Rede von drei Millionen zusätzlichen Green Jobs, die durch entsprechende wirtschafts- und beschäftigungspolitische Maßnahmen geschaffen werden können. Im österreichischen Masterplan ist von 100.000 zusätzlichen Jobs in der Um-weltwirtschaft bis 2020 die Rede. Hierbei handelt es sich jedoch nicht, wie oft angenommen, um ausschließlich technische Fachkräfte mit Umweltqualifikationen. Die meisten Green Jobs sind beispielsweise im Bereich „Management der Energieressourcen“ angesiedelt. Da Wasser-kraft eine erneuerbare Energiequelle darstellt, zählen dazu alle Beschäftigten der österreichi-schen Energieversorgungsunternehmen.
Nachhaltigkeit erlangt einen immer größeren Stellenwert in der Gesellschaft, weshalb Unter-nehmen vermehrt nach MitarbeiterInnen mit „grünen“ Zusatzqualifikationen, sogenannten „Green Skills“, suchen. Zu diesen zählen beispielsweise umweltbezogenes Fachwissen, aber auch Teamfähigkeit und Flexibilität. Aspekte der Qualität von Arbeit finden jedoch keinen Niederschlag im Konzept der Green Jobs, was bedeutet, dass ein Green Job nicht automatisch auch ein Good Job sein muss. Ein durch die Green Economy geschaffener Arbeitsplatz kann zwar helfen die Umwelt zu schützen, dafür aber schlechte Arbeitsbedingungen und unange-messene Entlohnung mit sich bringen.
Kritik an Green Economy
Kritisch ist dabei anzumerken, dass die Unterscheidung von grünen und nicht-grünen Arbeits-plätzen aufgrund einer fehlenden einheitlichen Definition zum Teil sehr unscharf ist. Ebenso stellt nicht jeder Green Job die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes dar. Steigt beispielsweise ein Landwirt von konventioneller auf biologische Landwirtschaft um, entsteht zwar ein neuer „Green Job“, ein neuer Arbeitsplatz wird dadurch jedoch nicht geschaffen. Laut dem Institut für Höhere Studien (IHS) ist die Zunahme von Green Jobs daher primär auf die Veränderung traditioneller Jobs zurückzuführen. Da weite Teile der Stromversorgung, die gesamte Abfal-lentsorgung, aber auch Teile der Automobilindustrie (etwa aufgrund der Produktion von Rußp-artikelfiltern oder Müllwägen) der Green Economy zugerechnet werden, bedeutet eine wach-sende grüne Wirtschaft aber nicht automatisch auch ökologischen Fortschritt. Das Wachsen der Umweltwirtschaft kann auch einfach auf mehr Abfall, einen höheren Energieverbrauch oder mehr Verkehr zurückzuführen sein. Der umweltfreundliche öffentliche Verkehr wird bis dato aus den Green Jobs Erhebungen ausgeklammert.
Der Hauptkritikpunkt, vor allem unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, ist, dass soziale Aspekte in dieses Konzept keinen Eingang finden. Auch werden Verteilungsfragen ausgegrenzt, ob-wohl Umwelt- und Verteilungsfragen in einem sehr engen Zusammenhang stehen. Beispiels-weise sind Umweltbelastungen und sich daraus ergebende Schäden ungleich verteilt. Sozial benachteiligte Personen sind tendenziell stärker betroffen.
Und eine wachsende Green Economy lässt mit dem bestehenden Konzept momentan nicht darauf schließen, dass zu einer Umweltverbesserung beigetragen wird, denn streng genom-men kann es auch bedeuten, dass z.B. mehr Abfall anfällt oder der Energiekonsum steigt.
2Theoretische Grundlagen22
2.2.5. Ökobilanz (Life Cycle Assessment)
Was ist eine Ökobilanz?
Eine Ökobilanz ist eine systematische Analyse zur Erfassung aller Umweltwirkungen eines Sys-tems während seines gesamten Lebensweges, sozusagen von der Wiege bis zur Bahre (engl.: from cradle to grave). Ein System kann ein Produkt, eine Dienstleistung, einen Prozess oder ein ganzes Unternehmen darstellen. Erfasst werden alle Umwelteinwirkungen, die während der Ressourcengewinnung, Produktion, Nutzungsphase und Entsorgung entstehen.
Wozu wird eine Ökobilanz erstellt?
Ziel ist es, ein System auf mögliche ökologische Risiken und Schwachstellen systematisch zu überprüfen und Optimierungspotenziale aufzuzeigen. Die abgeleiteten Ergebnisse einer Öko-bilanz können dabei helfen, die Umweltauswirkungen eines Unternehmens miteinander zu vergleichen. Sie stellt außerdem ein wichtiges Instrument für umweltorientierte Entscheidun-gen dar und kann zur Identifikation von Produktverbesserungs- und Kosteneinsparungspoten-tialen eingesetzt werden.
Wie wird eine Ökobilanz erstellt?
Wie bei der Erstellung einer Ökobilanz vor-gegangen werden soll, ist in den ISO-Normen 14040 und 14044 geregelt. Gemäß dieser wird eine Ökobilanz in vier Schritten erstellt. Zu-nächst erfolgt die Festlegung des Ziels (z.B. Ver-gleich A mit B) und des Untersuchungsrahmens (z.B. funktionelle Einheit, Systemgrenzen). Da-nach werden in einer Sachbilanz alle Stoff- und Energieflüsse der In- und Outputs erfasst. Dazu zählen sämtliche Rohstoff- und Energieströme, die dem System zugeführt werden, sowie alle Abfall- und Abwassermengen, Luftemissionen, Energieverbräuche u. ä., die einen Output des Systems darstellen. Nach dieser sehr aufwän-digen Erhebung erfolgt in einem dritten Schritt die Wirkungsabschätzung. Sämtliche Stoff- und Energieflüsse müssen nun bewertet werden. Ziel ist die Relevanz der unterschiedlichen Um-weltwirkungen zu bestimmen. Für die Bewer-
tung kann aus einer Reihe unterschiedlicher Methoden gewählt werden. Der vierte und letzte Schritt stellt die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse in Hinblick auf das Ziel und den Untersuchungsrahmen dar. So kann beispielsweise festgestellt werden, dass die Anwendung von Prozess A signifikant geringere Umweltauswirkungen als Prozess B bedingt.
Aufgrund der Vielfalt der verwendeten Methoden sowie der unterschiedlichen Datenquellen und -qualitäten ist ein direkter Vergleich verschiedener Produkte oder Prozesse unterschiedli-cher Unternehmen jedoch oft nicht möglich.
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Was heißt hier: nachhaltig Wirtschaften?
2Theoretische Grundlagen 23
2.2.6. Cradle to Cradle (C2C)
Was bedeutet Cradle to Cradle?
Eine Ökobilanz stellt alle Stoff- und Energieflüsse eines Systems von der Wiege bis zur Bahre (engl. from Cradle to Grave) dar, um in Folge schädliche Umwelteinflüsse auf ein Minimum zu reduzieren. Das Konzept „Cradle to Cradle“ wurde im Jahr 2002 vom deutschen Chemiker Michael Braungart und von William McDonough entwickelt. Es bedeutet so viel wie „von der Wiege bis zur Wiege“ und geht einen Schritt weiter als die Ökobilanz, indem versucht wird, erst gar keinen Abfall entstehen zu lassen. Vorbild ist der geschlossene Kreislauf der Natur, in der es keine Müllproduktion gibt, da alles wiederverwertet wird. Die Produkte bleiben daher als Nähr- und Rohstoffe Teil eines effektiven Recyclingsystems aus technischen und biologi-schen Kreisläufen.
Derzeit wird bei der Produktion von Produkten und Dienstleistungen verstärkt auf Ökoeffizi-enz geachtet. Schadstoffe sollen reduziert werden, indem mit weniger Input, mehr Output erzielt wird. Dennoch landen Produkte nach ihrer Verwendung bzw. Nutzung entweder in der Müllverbrennung oder sie werden recycelt. Der Prozess des Recycling ist jedoch mit gra-vierenden Qualitätsverlusten verbunden, wodurch Materialien nach zwei bis drei Recycling-Gängen meist ebenfalls im Müll enden und man daher auch von Downcycling spricht. Diesen Kreislauf versucht das C2C-Prinzip zu unterbrechen, indem Verbrauchsprodukte zu möglichst 100 Prozent kompostiert und Gebrauchsgüter nach ihrer Verwendung wieder und wieder re-cycelt werden können. Damit technische Geräte nach ihrer Nutzung wiederverwertet werden, würden KonsumentInnen zu NutzerInnen werden und die Produkte nur ausleihen und nach Gebrauch wieder an den Hersteller zurückgeben. Dieser Kreislauf basiert damit laut dem Er-finder Braungart auf Ökoeffektivität, anstatt auf Ökoeffizienz. Die Vision der Erfinder ist eine Welt ohne Müll, in der Produkte sogar verschwendet werden können, weil sie danach nicht zu Abfall, sondern wiederverwendet werden.
Die EPEA internationale Umweltforschung GmbH
Die von Michael Braungrat gegründete EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency) zertifiziert Unternehmen, die Produkte nach dem C2C-Prinzip produzieren. Das bedeutet, dass Unternehmen umweltsichere, gesunde und kreislauffähige Materialien für die Produktion verwenden müssen. (Die genauen Materialkriterien können auf der Website von EPEA nachgelesen werden.) Erfolgt die Auszeichnung eines Produktes, ist diese für zwei Jahre gültig, danach muss eine Rezertifizierung erfolgen, bei der die Produktqualität erneut bestätigt wird bzw. eine höhere Zertifizierungsstufe erreicht werden kann. Es existieren vier Zertifizierungsstufen (Basic, Silber, Gold, Platin), die den Grad der erfüllten Anforderungen eines C2C-Produkts darstellen.
Cradle to Cradle in der Unternehmenspraxis
Viele Unternehmen sehen mittlerweile in der Herstellung von C2C-Produkten eine Chance, sich am Markt von der Konkurrenz abzuheben, da immer mehr NachfragerInnen gezielt nach umweltfreundlichen Produkten Ausschau halten. Beispielsweise hat Stabilo einen zu 98 Pro-zent aus recyceltem Kunststoff bestehenden Stift hergestellt und das Produkt mit dem silber-
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nen C2C-Zertifikat auszeichnen lassen. Ein weiteres Beispiel stellt das österreichische Medien-haus Gugler GmbH dar, das ebenfalls mit dem silbernen C2C Zertifikat ausgezeichnet ist.
Das C2C-Prinzip hat auch den Sportartikelhersteller Nike überzeugt, der gebrauchte Sport-schuhe zurücknimmt und zu Laufbahnen oder Basketballplätzen recycelt. Weitere Beispiele können auf der Website von EPEA nachgeschlagen werden.
Kritik an Cradle to Cradle
Kritische Stimmen merken an, dass das C2C Konzept unter anderem die Nutzungsphase eines Produkts nicht berücksichtigt. Bei manchen Produkten aber genau in dieser Phase die meisten Umweltbelastungen eintreten (bspw. im KFZ- oder Flugverkehr). Rahim Taghizadegan vom In-stitut für Wertewirtschaft ist der Meinung, dass die propagierte Verschwendungsmöglichkeit, die Braungrat in Interviews anspricht, zweifelhaft ist. Beispielsweise stellen Nahrungsmittel völlig kompostierbare Produkte dar, ob es deshalb jedoch richtig ist massenweise angebro-chene Nahrungsmittel wegzuwerfen ist für ihn fraglich.4 Michael Braungart begegnet vielen seinen KritikerInnen vor allem mit dem Argument der endlichen Rohstoffe. Er ist der Meinung, dass es höchste Zeit ist umzudenken, da sehr viele Rohstoffe nur noch begrenzt auf der Erde vorhanden sind.
4 www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=6650
Meine eigene nachhaltige Idee
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2.2.7. Umweltmanagementsysteme (UMS)
Was ist ein Umweltmanagementsystem?
Ein Umweltmanagementsystem (UMS) beschreibt den strategischen Teilbereich einer Organisa-tion (z.B. Unternehmen, Behörde), der sich mit dem betrieblichen Umweltschutz beschäftigt. Umweltmanagementsysteme werden als Planungs-, Umsetzungs- und Kontrollinstrumente ein-gesetzt. Für diese Aufgaben ist in der Regel ein/e eigene/r Umweltschutzbeauftrage/r haupt-verantwortlich, wobei ein UMS auf Langfristigkeit ausgelegt ist und daher nicht nur von einer einzelnen Person abhängig sein sollte. Ziel ist die Koordination und Steuerung umweltrelevan-ter Aktivitäten sowie die Reduktion von schädlichen Umwelteinwirkungen einer Organisation. Zahlreiche Organisationen orientieren sich an standardisierten Umweltmanagementsystemen, wie die internationale Norm ISO 14001 oder die EMAS-Verordnung der Europäischen Union, die sich hinsichtlich ihrer Anforderungen weitgehend ähneln. Das Konzept „Ökoprofit“ hat seinen Ursprung in Graz und stellt ein weiteres Umweltmanagementsystem dar.
Prinzipiell fungieren Managementsysteme als Bindeglied zwischen der Strategie und konkre-ter Umsetzung. Ihre Aufgabe ist, die Unternehmensstrategie für jede einzelne Geschäftsein-heit zu übersetzen. Dabei Managementsysteme können beispielsweise eingeschränkt für den Umweltbereich (EMAS) oder umfassend für die gesamte nachhaltige Entwicklung des Un-ternehmens eingesetzt werden. Wichtig für ein betriebliches UMS ist es, dass Unternehmen Eigenverantwortung übernehmen, sich Ziele setzen, die Verantwortung und entsprechenden Verfahren festlegen und auch die Einhaltung kontrollieren.
Warum installieren Unternehmen Umweltmanagementsysteme?
Unternehmen stehen zunehmend unterschiedlichen ökologischen und gesellschaftlichen Her-ausforderungen gegenüber. Die Verknappung von Ressourcen, strengere Gesetze hinsichtlich ökologischer Aspekte und die wachsenden Erwartungen von KundInnen in Bezug auf die ge-sellschaftliche Verantwortung von Unternehmen stellen einige exemplarische Beispiele dar. Auf der anderen Seite können Unternehmen durch organisatorische und technische Verbesserungen Kostensenkungen im Produktions- als auch Entsorgungsbereich erzielen. All dies sind, neben Wettbewerbsvorteilen, Imagegewinn und erhöhter Motivation der MitarbeiterInnen, Gründe, warum sich immer mehr Unternehmen dafür entscheiden, ein Umweltmanagementsystem ein-zuführen und versuchen mit Hilfe von diesem ihren langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern.
Was ist die ISO 14001?
Bei der internationalen Norm ISO 14001 handelt es sich um eine Umweltmanagement-norm, die weltweit anerkannte Anforderungen an ein betriebliches UMS festlegt. Sie ist Teil einer Normenfamilie, in der unter anderem auch die Regelungen zur Ökobilanz verankert sind. Der Schwerpunkt der Norm liegt in einem kontinuierlichen Verbesse-rungsprozess, der als Mittel dient, um die selbstdefinierten Umweltleistungsziele zu er-reichen. Hierbei wird nach der Methode „Plan-Do-Check-Act“ (Deming-Rad) vorgegan-gen. Dies bedeutet, dass zunächst die Zielsetzungen und Prozesse des UMS festgelegt werden. Danach werden sie umgesetzt und ihr Erfolg kontrolliert. Bei Bedarf werden die Zielsetzungen und Prozesse dann in Folge noch einmal optimiert. Der Umsetzung dieser Norm können Organisationen freiwillig nachkommen.
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Wofür steht die Abkürzung EMAS und was steckt dahinter?
EMAS ist die Abkürzung für Eco Management Audit Scheme und stellt eine auf das Jahr 1993 zurückgehende Verordnung der Europäischen Union dar. Wesentliches Ziel der EMAS-Verordnung ist eine über die Gesetze hinausgehende kontinuierliche Ver-besserung der internen Umweltleistung einer Organisation auf freiwilliger Basis. Sie hilft Unternehmen ökologische und ökonomische Schwachstellen festzustellen und Einsparungspotentiale aufzudecken. Am Beginn einer EMAS-Registrierung steht eine erste Umweltprüfung als Ist-Analyse. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist die Um-weltbetriebsprüfung, die mindestens einmal jährlich durch interne Audits erfolgen sollte. Die verpflichtende Umwelterklärung, mit allen Maßnahmen und Daten, dient dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und wird durch unabhängige staatliche Um-
weltgutachterInnen geprüft. Nach erfolgreicher Überprüfung folgt die Eintragung in das EMAS-Register und die Organisation ist ab sofort berechtigt das EMAS-Logo zu verwenden. Derzeit (Stand Juni 2013) sind 258 österreichischen Organisationen im nationalen EMAS-Register eingetragen.
Worin liegen die Unterschiede zwischen ISO 14001 und EMAS?
Ein wesentlicher Aspekt von EMAS ist die verpflichtende Umwelterklärung, die bei einer ISO 14001-Zertifizierung unterbleibt. Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass EMAS eine Ver-pflichtung zur MitarbeiterInnen-Beteiligung vorsieht, die ISO 14001 diesbezüglich jedoch nur einen Hinweis enthält. Unternehmen, die ein UMS auf Grundlage der EMAS-Verordnung be-treiben, sind in ein EMAS-Register eingetragen. Ein Pendant in diesem Sinne für ISO 14001 zertifizierte Unternehmen besteht nicht. Grundsätzlich geht die EMAS-Verordnung, die alle Anforderungen der ISO 14001 übernommen hat, daher einen Schritt weiter, weshalb eine erfolgreiche EMAS-Begutachtung eine gleichzeitige Ausstellung des ISO 14001-Zertifikates ermöglicht. EMAS gilt daher als das anspruchsvollere, jedoch auf Europa konzentrierte Sys-tem, während die ISO 14001 aufgrund des globalen Charakters der Norm international mehr Bedeutung erfährt.
Kritik an den Umweltmanagementsystemen ISO 14001 und EMAS
KritikerInnen merken an, dass der durch ISO 14001 ursprünglich angestrebte Paradigmen-wechsel meist nicht eintrete. In der Praxis bleibt der Prozess oft bei Produktionsoptimierun-gen und Abfallvermeidung stehen, wodurch Maßnahmen betreffend dem Kerngeschäft und Produktionsdesign ausbleiben. Manche kritische Stimmen gehen noch weiter und stellen die Zertifizierung einzelner Unternehmen grundsätzlich in Frage und sprechen in diesem Zusammenhang von geschickter Täuschung bzw. Greenwashing. Beispielsweise wird an-gekreidet, dass umweltgefährdende Betriebe wie Atom- und Kohlekraftwerke (z.B. Isar 1, 2) oder Flughäfen (z.B. München, Salzburg) nach ISO 14001 zertifiziert bzw. nach EMAS validiert wurden.
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ÖKOPROFIT als Vorstufe für ISO 14001 und EMAS?
Das Ökologische Projekt für integrierte Umwelt-Technik stellt ein UMS dar, welches vom Umweltbundesamt der Stadt Graz 1991 ins Leben gerufen wurde und mittlerwei-le weltweit großen Erfolg verzeichnet. Beispielsweise erhielt es 1996 den „European Sustainable City Award“. Dem UMS liegt der Gedanke einer Win-Win-Situation für Unternehmen und ihrer umliegenden Region zu Grunde, in dem Wirtschaftsbetriebe durch innovative integrierte Technologien ökonomisch gestärkt und Umweltbelastun-gen reduziert werden sollen. Dabei wird auf eine intensive Kooperation zwischen Un-ternehmen, Kommunen und BeraterInnnen geachtet. In einer Kombination aus Work-shops und Beratung durch Ökoprofit-Consultants werden die Unternehmen bei der Einführung des UMS nach Ökoprofit begleitet. Am Ende dieses Prozesses können sich diese bei Erfüllung der Vergaberichtlinien mit dem Ökoprofit-Zertifikat auszeichnen lassen. Mit der Durchführung dieses Prozesses und der Zertifizierung haben die Unternehmen bereits wichtige Elemente zur Umsetzung eines UMS nach ISO 14001 oder EMAS umgesetzt. Die Ökoprofit-Zertifizierung kann daher als Vorstufe für eine ISO 14001-Zertifizierung bzw. EMAS-Validierung angesehen werden.
Zitate nachhaltiger UnternehmerInnen
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2.2.8. Nachhaltigkeitsberichte
Worum handelt es sich bei einem Nachhaltigkeitsbericht?
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt eine Weiterentwicklung der in der Vergangenheit üblichen Umwelt- und Sozialberichte von Organisationen dar. Der Begriff „Nachhaltigkeits-berichterstattung“ (engl.: Sustainability Reporting) ist sehr breit gefasst und nicht einheitlich definiert. Im Englischen existieren einige synonyme Bezeichnungen, wie beispielsweise „Triple-Bottom-Line-Reporting“, „Corporate Responsibility Reporting“.
Nachhaltigkeitsberichte bilden das Engagement von Organisationen hinsichtlich einer nach-haltigen Entwicklung ab, indem sie ihre Leistungen im Bezug auf die drei Säulen der Nach-haltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales) kommunizieren. Die in Österreich nach wie vor übli-che freiwillige Berichterstattung wird zunehmend in vielen Ländern von einer verpflichtenden Berichterstattung abgelöst. Beispielsweise führte Norwegen am 1. Juni 2013 ein Gesetz ein, welches große Unternehmen zur CSR-Berichterstattung verpflichtet. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Nachhaltigkeitsberichte in der Praxis nicht nur ein externes und internes Kommunikationsmedium darstellen, sondern als wichtige Impulsgeber fungieren. Der World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) hat erhoben, dass über 50 Prozent der Unternehmen die Nachhaltigkeitsberichterstattung als Einstieg in das Thema Nachhaltig-keit nutzen.
Ein Nachhaltigkeitsbericht steht jedoch niemals für sich allein. Er baut immer auf den gesam-ten Nachhaltigkeitsleistungen des Unternehmens auf und bildet somit den Nachhaltigkeitspro-zess der Organisation ab – schwerpunktmäßig im jeweiligen Berichtszeitraum. Damit sind der Bericht und der zugrunde liegende Unternehmensprozess niemals zu trennen. Im Gegenteil, sie ergänzen und bedingen einander.
Worin liegt der Nutzen von Nachhaltigkeitsberichten?
Organisationen und Unternehmen können auf vielfältige Weise von der Erstellung eines Nach-haltigkeitsberichts profitieren. In Folge werden einige exemplarische Beispiele aufgezählt.
• Durch verantwortungsbewusstes Handeln sowie die Positionierung als VorreiterIn kann die Aufmerksamkeit auf sich gezogen werden.
• Die MitarbeiterInnenmotivation kann sich erhöhen, indem MitarbeiterInnen persönliche Werte mit dem wirtschaftlichen Handeln des Unternehmens vereinbaren können.
• Gelebte gesellschaftliche Verantwortung bringt Vorteile im Rekrutierungsprozess, indem BewerberInnen, denen diese Werte ebenfalls wichtig sind, angezogen werden.
• Der Bericht ermöglicht eine verbesserte und offenere Kommunikation mit InvestorInnen, MitarbeiterInnen, AnrainerInnen und Behörden.
• Ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Chancen und Risiken können identifiziert und im Managementsystem integriert werden. Dadurch kann ein Bericht auch als Früh-warnsystem für ein Unternehmen gesehen werden.
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• Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch Differenzierung von der Konkurrenz und Transparenz
• Sofern kein Greenwashing betrieben wird und ein glaubwürdiger Bericht vorliegt kann dies das Image eines Unternehmens erhöhen („guter Ruf“)
• Der Bericht setzt eine klare Definition und Integration von Nachhaltigkeit in der Unterneh-mensstrategie voraus
• Verankerung von Zielen: Indem geplante Nachhaltigkeits-Maßnahmen und Ziele veröffent-licht werden, werden sie verbindlicher.
Global Reporting Initiative (GRI)
Zahlreiche Organisationen wenden bei der Erstellung ihres Nachhaltigkeitsberichts die Richtli-nien der Global Reporting Initiative (GRI) an. Diese legt für die Berichterstattung drei Katego-rien an Standardangaben fest, die für die meisten Organisationen relevant sind und an denen ein Großteil der Stakeholder Interesse haben. Die Kategorie „Strategie und Profil“ ermög-licht es, die Leistungen der Organisation in einen Gesamtzusammenhang zu bringen. Der „Managementansatz“ soll verdeutlichen, wie die Organisation an bestimmte Themen heran-geht und wie die Leistungen im Management verankert sind. Die dritte Kategorie umfasst die „Leistungsindikatoren“, welche vergleichbare Daten zu den ökologischen, ökonomischen und sozialen Leistungen der Organisation liefern sollen.
Austrian Sustainable Reporting Award (ASRA)
Der Trend, dass Unternehmen verstärkt freiwillig Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen, hat auch in Österreich keinen Halt gemacht. 2012 verlieh die Kammer der Wirtschaftstreuhän-der gemeinsam mit dem Institut Österreichischer Wirtschaftsprüfer und anderen Koopera-tionspartnern zum 13. Mal den Nachhaltigkeitspreis „ASRA“. Unter den Gewinnern 2012 befanden sich unter anderem folgende Organisationen: Austria Glas Recycling, Universität für Bodenkultur, VBV Vorsorgekasse AG und Palfinger.
Kritik an der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Die kritischen Stimmen ähneln generell jenen, die auch in der CSR-Diskussion laut werden. Vor allem die Gefahr des Greenwashings besteht, bei dem ein Nachhaltigkeitsbericht als reines Marketingtool zum Einsatz kommt. Eine weitere Kritik ist, dass sehr oft die Nachhaltigkeitsab-teilung inklusive der Nachhaltigkeitskommunikation in die Marketing- und PR-Abteilung eines Unternehmens integriert ist und kein eigener Unternehmensbereich dafür geschaffen wird. Dies kann wiederum dazu führen, dass die Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitsaktivitäten darunter leidet und von kritischen BetrachterInnen in Frage gestellt wird.
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2.2.9. Der ökologische Fußabdruck
Geschichte und Hintergrund
Der ökologische Fußabdruck wurde 1994 von den Wissenschaftern William Rees und Ma-this Wackernagel entwickelt und stellt eine Möglichkeit dar, die Zukunftsfähigkeit unseres Lebensstiles abzuschätzen. Die Grundidee dahinter ist, dass alle natürlichen Rohstoffe, die wir zum Essen, Wohnen, Reisen etc. verbrauchen, Platz auf unserem Planeten zum Nachwachsen benötigen. Auf der anderen Seite brauchen auch Müll und Abgase einen Platz, um wieder unschädlich gemacht zu werden. Der ökologische Fußabdruck, der in Global Hektar gemessen wird, stellt diesen Flächenverbrauch dar und vermittelt ein verständliches Bild der ökologischen Grenzen unseres Planeten.
Die gegenwärtige Situation
Würden alle Menschen gegenwärtig so leben, wie die Menschen in Europa, bräuchten wir fast drei Planeten von der Qualität der Erde. Noch drastischer ist der Verbrauch der US-Amerikane-rInnen. Würden alle Menschen so leben wie diese, würden wir sogar fünf Planeten benötigen. Teilt man die biologisch produktive nutzbare Fläche der Erde (2010: 11,9 Mrd. Hektar) auf die Erdbevölkerung auf, entfallen auf jeden Menschen in etwa 1,7 Hektar. Derzeit beansprucht der/die durchschnittliche ÖsterreicherIn jedoch 5,3 Global Hektar. Im Vergleich dazu benötigt ein indischer Mitmensch lediglich 0,8 Global Hektar, beansprucht also weniger als die Hälfte der Fläche, die ihm bei einer gerechten Verteilung zustünde. Dadurch kommt es zu einer un-gerechten Verteilung der Erdfläche sowie der natürlichen Ressourcen der Erde. Um nachhaltig mit den vorhandenen Ressourcen zu wirtschaften, ist es wichtig, dass wir unseren Fußabdruck durch entsprechende Konsum- und Lebensentscheidungen deutlich reduzieren. Für Österreich bedeutet das, dass wir unseren durchschnittlichen Flächenverbrauch von 5,3 Global Hektar bis Mitte des Jahrhunderts um mehr als zwei Drittel reduzieren müssen, um nicht auf „zu großem Fuße“ zu leben.
Earth Overshoot Day
Der Earth Overshoot Day bezeichnet den Tag ab dem die Weltgemeinschaft auf Pump lebt, wie es Umweltaktivisten formulieren. Konkret bedeutet dies, dass die Menschheit mehr natürliche Ressourcen verbraucht, wie die Natur in einem Jahr bereitstellen kann. Um den Verbrauch an Nahrungsmitteln und Energie zu decken, bedarf es Acker- und Weideland, Fischgründe und Wälder, die in der Regel nachwachsen bzw. sich regenerieren. Seit Mitte der 1980er Jahre lebt die Menschheit jedoch über ihre Verhältnisse. Sie verbraucht also mehr, als nachwächst oder sich regeneriert. Rechnet man den weltweiten Ressourcenbedarf auf ein Jahr um, ergibt sich irgendwann der Tag, an dem wir das Angebot verbraucht haben, das Jahr jedoch noch nicht zu Ende ist. Das Datum stellt zwar nur einen ungefähren Wert dar, dennoch gibt es seit Jah-ren eine klare Tendenz dazu, dass der Earth Overshoot Day immer früher eintritt. Das Global Footprint Network, eine Umweltorganisation mit Hauptsitz in Kalifornien, rief den ersten Earth Overshoot Day 1987 noch am 19. Dezember aus, 2011 rutschte dieser in den September und 2013 waren alle natürlichen Ressourcen der Erde bereits am 20. August verbraucht. Aufgrund dieser Berechnungen benötigen wir bereits 1,5 Erden. Wenn jede/r so leben würde, wie die EurpäerInnen, bräuchten wir drei Erden, würden alle so leben wie die US-AmerikanerInnen, wären sogar fünf Erden notwendig.
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2.2.10. Das Österreichische Umweltzeichen
Das Österreichische Umweltzeichen wurde 1990 geschaffen. Zertifiziert sind nicht nur umweltfreundliche Produkte, sondern auch Tourismusbetriebe, Green Meetings und Events, Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen. Das Österreichische Umweltzeichen ist das einzige staatliche Gütesiegel und wird nach eingehender Prüfung für die Dauer von vier Jahren vergeben. Es bietet KonsumentInnen eine Orientierungs-hilfe für umweltbewusstes Leben und motiviert Hersteller und Handel umweltfreund-liche Produkte auf den Markt zu bringen.
Produkte, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert sind, müssen eine Reihe von Umweltkriterien erfüllen und deren Einhaltung durch ein unabhängiges Gut-achten belegen. Weiters wird bei der Zertifizierung auf eine angemessene Produktqualität und -sicherheit Wert gelegt. Bei der Erstellung der Richtlinien arbeiten das Lebensministerium, der Verein für Konsumenteninformation (VKI), der Beirat Umweltzeichen, Fachausschüsse sowie unabhängige ExpertInnen aus den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Konsumentenschutz zusammen. Für die Vergabe des Österreichischen Umweltzeichens in den Bereichen Produkte, Tourismus und außerschulische Bildungseinrichtungen ist das Lebensministerium zuständig. Das Umweltzeichen für Schulen verleihen das Lebensministerium und das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gemeinsam.
Als erstes Produkt wurde 1991 der mittlerweile nicht mehr erhältliche graue „bene Ordner“ mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Mittlerweile wurden bereits über 2700 Produkte mit dem Öster-reichischen Umweltzeichen zertifiziert. Seit 1996 zeichnet das Gütesiegel auch Tourismusbetrie-be aus, die bestimmte Kriterien wie beispielsweise die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen, das Angebot regionaler und saisonaler Küche sowie effizienten Ressourceneinsatz erfüllen. Das Österreichische Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen besteht seit 2002 und setzt neben der Bewusstseinsbildung auch auf die Qualität der Lernkultur, die Bewertung des sozialen Schulkli-mas und die Gesundheitsförderung der Kinder und Jugendlichen. Bildung für nachhaltige Ent-wicklung (BNE) stellt bei der Zertifizierung von Schulen sowie außerschulischen Bildungseinrich-tungen ein wesentliches Kriterium dar. Um Kongresse, Tagungen und Events umweltfreundlicher zu gestalten, wurde weiters das Österreichische Umweltzeichen für „Green Meetings & Green Events“ gemeinsam mit der Kongress- und Eventbranche sowie dem VKI entwickelt.
Der grafischen Gestaltung des Österreichischen Umweltzeichens nahm sich der österreichi-sche Künstler Friedensreich Hundertwasser an, der seine Entwürfe unentgeltlich zur Verfü-gung stellte. Das Logo symbolisiert die Elemente der Ökologie: Erde, Wasser, Natur und Luft.
Neben dem Österreichischen Umweltzeichen bestehen weitere Gütesiegel für umweltscho-nende Produkte wie beispielsweise das Europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel), der Blaue Engel, das europäische Bio-Siegel, das deutsche Bio-Siegel oder das das österreichische Bio-Siegel für Produkte aus biologischer Landwirtschaft.
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2.3. Verwendete und weiterführende Quellen:
Hinweis: Die Informationen auf den Websites wurden zwischen 15. 06. 2013 und 15. 08. 2013 abgerufen.
Nachhaltig Wirtschaften – Einführung
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Übersichtsgrafik Unterrichtsbausteine
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Empfohlene Baustein-Kombinationen:
Die hier abgebildeten kleinen und großen Unterrichtsbausteine zum Thema Nachhalti-ges Wirtschaften im (Übungsfirmen-)Unterricht werden auf den folgenden Seiten um-fassend erläutert. Die Unterrichtsbausteine sind sowohl separat als auch miteinander kombiniert im Unterricht einsetzbar. Empfohlene Kombinationen finden Sie bei der Be-schreibung des jeweiligen Bausteins sowie unten abgebildet.
Mein ökologischer
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preneurship am Beispiel des Boutique-
hotel Stadthalle
Nachhaltigkeits-berichte analysieren
Unser ersterNachhaltigkeitsbericht
Nachhaltigkeits-berichte analysieren
Das Allmende-dilemma am Beispiel
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Gemeinwohl-ökonomie – ein
Wirtschaftsmodell der Zukunft?
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell
für die ÜFA
Sustaino-preneurship am Beispiel des Boutique-
hotel Stadthalle
Eine Gemeinwohlmatrixfür unsere ÜFA
Gemeinwohl-ökonomie – ein
Wirtschaftsmodell der Zukunft?
Übersichtsgrafik Unterrichtsbausteine
337
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell
für die ÜFA
ÜFA-Check: Wie nachhaltig
wirtschaften wir?
Eine Gemeinwohlmatrixfür unsere ÜFA
Eine SWOT-Analysefür unsere ÜFA
Unser ersterNachhaltigkeitsbericht
Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
438
4.1. Kleine Unterrichtsbausteine
4.1.1. Mein ökologischer Fußabdruck
Kurz-Info
Alle natürlichen Rohstoffe, die wir zum Leben verbrauchen, benötigen Platz auf unserem Planeten, um zu wachsen oder hergestellt zu werden. Die Natur braucht auch Platz um un-sere Abfälle abzubauen – Wälder etwa binden CO2 und sind damit unverzichtbar im Kampf gegen den Klimawandel. Mit dem „ökologischen Fußabdruck“, auch Footprint genannt, kann jeder Mensch seinen persönlichen Flächenverbrauch berechnen, vergleichen und ver-bessern. Gemessen wird der Fußabdruck in „Global Hektar“. Ein Global Hektar entspricht einem Hektar durchschnittlicher biologischer Produktivität weltweit. Auf diese Weise können verschiedene Länder und Gebiete weltweit verglichen werden. Der ökologische Fußabdruck stellt die einfachste Möglichkeit dar, die Zukunftsfähigkeit unseres Lebensstils abzuschätzen.
In dieser Lerneinheit sollen die Lernenden mit den Auswirkungen ihrer persönlichen Lebens-weise sensibilisiert werden. Weiters soll ihnen die Problematik des überdurchschnittlichen Ressourcenverbauchs, vor allem der westlichen Welt, näher gebracht werden.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage …
• ihren individuellen ökologischen Fußabdruck zu berechnen.
• Maßnahmen zu formulieren, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
• über die Bedeutung ihres individuellen sowie des durchschnittlichen ökologischen Fuß-abdruckes unterschiedlicher Länder zu reflektieren.
Dauer (+/-) 55 Minuten
Verwendete Methode(n)
Murmelgruppe, Blitzlicht (Erklärung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• M 01 – Rechercheauftrag (Download – siehe Seite 6)
• Pro Person ein PC/Laptop mit Internetzugang
• www.footprintrechner.at – speziell für Jugendliche
Mögliche Baustein-Kombinationen
Möglicher Einstieg in alle großen Unterrichtsbausteine (Kapitel 4.2.), aber auch kombinierbar mit allen kleinen Unterrichtsbausteinen (Kapitel 4.1.)
Hinweise/Voraussetzungen
Die Lernenden sollten in der letzten Einheit vor Durchführung der Fußabdruck-Berechnung einen kurzen Rechercheauftrag erhalten, um ihnen die Berechnung des individuellen öko-logischen Fußabdrucks zu erleichtern (M 01). Der LP wird empfohlen, weiterführende Infor-mationen zum Thema einzuholen (z.B. Vergleichswerte unterschiedlicher Länder) sowie die Berechnung des Fußabdruckes vor der Unterrichtseinheit einmal selbst auszuprobieren.
Weiterführende Informationen
• Informationen zum ökologischen Fußabdruck: www.footprint.at
• Fußabdruck-Rechner für Schulen: www.fussabdrucksrechner.at
• Fußabdruck-Rechner für Erwachsene: www.mein-fussabdruck.at
Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
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Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
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4.1.2. Sustainopreneurship am Beispiel des Boutiquehotel Stadthalle
Kurz-Info
Nachhaltige UnternehmerInnen (Sustainable Entrepreneure) sind AkteurInnen, die Nachhal-tigkeitsinnovationen initiieren und erfolgreich umsetzen. Sie verfolgen neben ökonomischen auch ökologische und soziale Ziele. Ein Beispiel für Sustainable Entrepreneurship (Sustaino-preneurship) stellt das Boutiquehotel Stadthalle dar, welches weltweit das erste Stadthotel mit Null-Energie-Bilanz darstellt. Die Eigentümerin und Geschäftsführerin Michaela Reitterer bemüht sich, Nachhaltigkeit im Sinne der drei Säulen der Nachhaltigkeit authentisch zu leben und ihr Hotel in diesem Sinne laufend zu verbessern.
Diese Lerneinheit soll die Lernenden in das Themengebiet „Nachhaltig Wirtschaften“ und „Sustainable Entrepreneurship“ einführen sowie Neugierde und Interesse für das Thema bei ihnen wecken.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage …
• in eigenen Worten die Begriffe „Nachhaltig Wirtschaften“ und „Sustainable Entrepre-neurship“ zu erklären.
• die drei Säulen der Nachhaltigkeit inkl. Beispiele für jede Säule zu nennen.
• Beispiele für nachhaltige Innovationen/Aktivitäten in der Hotelbranche aufzuzählen.
• in eigenen Worten zu erklären, worum es sich beim Konzept „Cradle to Cradle“ handelt.
Dauer (+/-) 60 Minuten
Verwendete Methode(n)
Wissensquizspiel (WQS), Brainstorming, Murmelgruppe (Erklärung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• M 02 – Sustainopreneurship WQS (Download – siehe Seite 6)
• Film (Link im Downloadbereich – siehe Seite 6)
• Moderationskärtchen und Flipchart-Stifte
• Pinnwand mit Pinnnägel
Mögliche Baustein-Kombination
Großer Unterrichtsbaustein „Ein nachhaltiges Geschäftsmodell für die ÜFA“ (Kapitel 4.2.1.)
Hinweise/ Voraussetzungen
Keine spezifischen Voraussetzungen.
Weiterführende Informationen
• zum Thema Nachhaltig Wirtschaften und Sustainopreneurship: Kapitel 2
• weitere Kurzfilme (inkl. Unterrichtsmaterialien) über nachhaltige UnternehmerInnen: www.umweltbildung.at > Initiativen > Nachhaltig kreativ > 3S+ Smart Solutions for Sus-tainability
• zum Boutiquehotel Stadthalle: www.hotelstadthalle.at
Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
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4.1.3. Gemeinwohlökonomie – ein Wirtschaftsmodell der Zukunft?
Kurz-Info
Die Gemeinwohlökonomie stellt ein alternatives Wirtschaftsmodell dar, welches auf den Werten Menschenwürde, Mitgefühl, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung und Demokratie aufbaut. Die Gemeinwohl-Matrix dient zur Visualisierung der 17 Bilanz-Indikatoren. Unternehmen können auch Minuspunkte für die Erfüllung von Negativ-Kriterien (z.B. für grobe Verstöße gegen Umweltauflagen) erhalten. Mithilfe der Gemeinwohlbilanz wird gemessen ob und wie ein Unternehmen zum Gemeinwohl beiträgt.
Diese Lerneinheit dient dazu, die Lernenden auf ein alternatives, auf Gemeinwohl ausge-richtetes Wirtschaftsmodell aufmerksam zu machen, sowie Vor- und Nachteile eines solchen kritisch zu hinterfragen.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach dieser Lerneinheit in der Lage…
• das Konzept der „Gemeinwohlökonomie“ in eigenen Worten zusammenzufassen.
• in eigenen Worten zu erklären, was die Gemeinwohlökonomie unter Gemeinwohl ver-steht.
• mündlich über das Konzept der Gemeinwohlökonomie zu reflektieren.
• einen Zeitungsartikel anhand konkreter Fragen zu analysieren.
Dauer (+/-) 85 Minuten
Verwendete Methode(n)
Blitzlicht, Eulen der Weisheit, Wandzeitung (Erklärung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• M 03 – Gemeinwohlökonomie AB Artikel (Download – siehe Seite 6)
• M 04 – Gemeinwohlökonomie AB Eulen der Weisheit (Download – siehe Seite 6)
• Flipchart-Papier und -Stifte
• Klebeband
Mögliche Baustein-Kombination
Großer Unterrichtsbaustein „Eine Gemeinwohlmatrix für unsere ÜFA“ (Kapitel 4.2.3.)
Hinweise/Voraussetzungen
keine spezifischen Voraussetzungen
Weiterführende Informationen
• zum Thema Gemeinwohlökonomie: Kapitel 2.2.3.
• zur Gemeinwohlökonomie: www.gemeinwohl-oekonomie.org
Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
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Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
444
4.1.4. Nachhaltigkeitsberichte analysieren
Kurz-Info
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt eine Weiterentwicklung der in der Vergangenheit üblichen Umwelt- und Sozialberichte von Organisationen dar. Der Begriff „Nachhaltigkeits-berichterstattung“ (engl. Sustainability Reporting) ist sehr breit gefasst und nicht einheitlich definiert. Im Englischen existieren einige synonyme Bezeichnungen, wie beispielsweise „Trip-le-Bottom-Line-Reporting“, „Corporate Responsibility Reporting“. Nachhaltigkeitsberichte (NH-Berichte)) bilden das Engagement von Organisationen hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung ab, in dem sie ihre Leistungen in Bezug auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales) kommunizieren.
In dieser Lerneinheit werden die Lernenden mit dem Instrument „Nachhaltigkeitsbericht“ sowie dessen Nutzen für Unternehmen vertraut gemacht. Weiters sollen die Lernenden zu einer kritischen Reflexion dieses Instruments in Einbezug des Aspektes „Greenwashing“ an-geregt werden.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage…
• in eigenen Worten zu erklären, worum es sich bei einem Nachhaltigkeitsbericht handelt.
• den Nutzen von Nachhaltigkeitsberichten für Unternehmen in eigenen Worten zu erklä-ren.
• gängige Bestandteile/Inhalte von Nachhaltigkeitsberichten aufzuzählen.
• in eigenen Worten zu erklären, worum es sich bei der Global Reporting Initiative (GRI) handelt.
• über einen möglichen Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitsberichten und „Green-washing“ zu reflektieren.
Dauer (+/-) 60 Minuten
Verwendete Methode(n)
Gruppenpuzzle, Mind Mapping (Erklärung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• M 05 – Analyse NH-Berichte Gruppeneinteilung (Download – siehe Seite 6)
• M 06 – Analyse NH-Berichte AB Leitfragen (Download – siehe Seite 6)
• Digitale Nachhaltigkeitsberichte von 4–5 Unternehmen (Link im Downloadbereich – siehe Seite 6)
• Flipchart-Papier und -Stifte
• Je Gruppe mind. ein PC/Laptop mit Internetzugang
• Papier
• Tafel
• Klebeband
Mögliche Baustein-Kombinationen
Großer Unterrichtsbaustein: „Unser erster Nachhaltigkeitsbericht“ (Kapitel 4.2.5.)
Hinweise/Voraussetzungen
Die Links zu den Nachhaltigkeitsberichten ausgewählter Unternehmen finden Sie unter „Be-nötigte Links“ im Downloadbereich.
Weiterführende Information
• zum Thema Nachhaltigkeitsberichte: Kapitel 2.2.4.
• M 18 – NH-Berichte Hintergrundinfo für Lehrpersonen (Download – siehe Seite 6)
• zum Austrian Sustainability Reporting Award: www.respact.at
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4.1.5. Das Allmendedilemma am Beispiel des Fischteichspiels
Kurz-Info
Unter dem Allmendedilemma (Tragödie vom Gemeinschaftsgut, Tragik der Allmende) ver-steht man die Übernutzung eines Gemeinschaftsguts bzw. einer Ressource durch einige Personen, die zunächst übermäßig profitieren, bevor schließlich alle unter den Folgen der Übernutzung leiden – auch die Verursachenden selbst.
Klassisches Beispiel waren die „Allmenden“, gemeinsam genutzte Weiden, auf die Einzelne immer mehr Tiere trieben, bis die Weide übernutzt war. Gemeinschaftsgüter gibt es viele: Wasser, Luft, Lebewesen (z.B. Fischbestände), im weiteren Sinne auch die fossilen Ressourcen der Erde. Ziel ist es, bei der Nutzung dieser Güter im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung einerseits eine faire Verteilung zwischen den heute lebenden Menschen und andererseits Bedacht darauf zu nehmen, dass auch folgende Generationen ihre Bedürfnisse noch befrie-digen können.
Diese Lerneinheit zielt darauf ab, dass die Lernenden die eigene Mitverantwortung für die Gemeinschaftsgüter der Erde erkennen, durch Kooperation und Kommunikation zur Lösung von Problemen kommen und verstehen, wie das Allmendedilemma funktioniert.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage…
• ihr eigenes Handeln im Rahmen des Fischteichspiels zu reflektieren.
• die Bedeutung von abgestimmtem Handeln und Normen in Gruppen zu verstehen.
• die Ursachen und Auswirkungen des Allmendedilemmas in eigenen Worten zu erklären.
• zu beurteilen, bei welchen Gütern und Situationen es im Alltag zu einem Allmende-dilemma kommen kann.
• Lösungsansätze zum Allmendedilemma zu entwickeln und zu beurteilen.
• in eigenen Worten zu erklären, inwiefern das Allemendedilemma mit Unternehmen in Zusammenhang stehen kann.
Dauer (+/-) 50 Minuten
Verwendete Methode(n)
Fischteichspiel (Erklärung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• Teller
• Servietten
• Salzfischli (Knabbergebäck)
• Papier und Stifte
• ev. Augenbinden
Mögliche Baustein-Kombinationen
Möglicher Einstieg in alle großen Unterrichtsbausteine, aber auch kombinierbar mit allen kleinen Unterrichtsbausteinen.
Hinweise/Voraussetzungen
Es ist wichtig, dass die LP das Spiel klar anleitet und die Reflexion moderiert.
Weiterführende Informationen
• Bollmann-Zuberbrühler B. u.a. (2010): Systemdenken fördern. Systemtraining und Un-terrichtsreihen zum vernetzten Denken 1.–9. Schulstufe, Zusatzblatt Aktivität T62. Schul-verlag plus 62
• ausführliche Spielanleitung inkl. Materialien: http://www.iconomix.ch/de/ > Lehrmaterial > Allmendegüter
• zum Allmendedilemma: www.simonwhatley.co.uk/the-tradegy-of-the-commons
Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
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4.2. Große Unterrichtsbausteine
4.2.1. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell für die ÜFA1
Kurz-Info
Nachhaltige UnternehmerInnen (Sustainopreneure) können als Akteure bezeichnet werden, die Nachhaltigkeitsinnovationen initiieren und erfolgreich umsetzen. Sustainability Entrepre-neurship (Sustainopreneurship) stellt die marktwirtschaftlichste Form einer Zusammenfüh-rung ökologischer, sozialer und ökonomischer Ziele durch die Gründung oder Entwicklung eines Unternehmens oder Geschäftsbereichs dar.
In dieser Lerneinheit sollen die Lernenden in das Thema „Nachhaltige Geschäftsmodelle“ eingeführt werden und in Folge eigene Ideen für ein nachhaltiges Geschäftsmodell für eine ÜFA entwickeln. Die Lerneinheit kann als Auftakt zur Gründung einer neuen (nachhaltigen) ÜFA dienen, bei der die Lernenden partizipativ am Gründungsprozess beteiligt sind. Die Ler-nenden können einerseits SchülerInnen sein, die bereits in einer ÜFA arbeiten und ein neues ÜFA-Geschäftsmodell für eine zukünftige ÜFA mitentwickeln möchten. Andererseits können die Lernenden auch SchülerInnen darstellen, die bislang noch in keiner ÜFA gearbeitet ha-ben.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage…
• in eigenen Worten zu erklären, worum es sich bei nachhaltigen Unternehmen bzw. Sus-tainopreneurship handelt.
• in eigenen Worten zu erklären, worum es sich bei einem Geschäftsmodell handelt.
• ein nachhaltiges Geschäftsmodell für die ÜFA zu entwickeln.
• über die Bedeutung von nachhaltigen Unternehmen zu reflektieren.
Dauer (+/-) 105 Minuten
Verwendete Methode(n)
Murmelgruppe, World Café, Koffer-Reflexion (Erläuterung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• M 07 – Nachhaltige Geschäftsmodelle (Download – siehe Seite 6)
• Film (Link im Downloadbereich – siehe Seite 6)
Mögliche Baustein-Kombinationen
Kleiner Unterrichtsbaustein „Sustainopreneurship am Beispiel des Boutiquehotel Stadthalle“ (Kapitel 4.1.2.)
Hinweise/Voraussetzungen
Keine spezifischen Voraussetzungen
Weiterführende Information
• zum Begriff Social- und Sustainability Entrepreneurship: Kapitel 2.2.2.
• weiterer Workshop zum Thema nachhaltige Geschäftsmodelle: Broschüre „Nachhaltig-keit – Unternehmen – Neue Jobs“ auf www.umweltbildung.at > Publikationen > Forum didaktik
1 abgeändert nach Scherak L., Lindner J. (2011): Nachhaltigkeit – Unternehmen – Neue Jobs. Wien: Forum Umweltbildung
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4.2.2. ÜFA-Check: Wie nachhaltig wirtschaften wir?
Kurz-Info
Unternehmen befinden sich direkt an der Schnittstellte zwischen den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Nachhaltig wirtschaften bedeutet, dass Unternehmen neben öko-nomischen Zielen auch ihre ökologische und soziale Verantwortung wahrnehmen und diese drei Bereiche dementsprechend zusammenzuführen. Abgesehen vom Beitrag zu einer nach-haltigen Entwicklung bietet ein solcher Managementansatz auch zahlreiche ökonomische Chancen, wie z.B. Wettbewerbsvorteile, Kostenreduktion, besserer Zugang zum Finanz-markt etc.
Die Lernenden sollen erkennen, was Nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis bedeuten kann und eigene Ideen entwickeln wie sie ihre ÜFA-Arbeit nachhaltiger gestalten können.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage…
• in eigenen Worten zu erklären, worum es sich beim Thema Nachhaltig Wirtschaften handelt.
• Beispiele für eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu geben.
• Verbesserungspotentiale hinsichtlich einer nachhaltigen Wirtschaftsweise in der ÜFA zu identifizieren.
• Eigenständig Maßnahmen zu formulieren, wodurch die ÜFA-Arbeit nachhaltiger gestal-tet werden kann.
Dauer (+/-) 150 Minuten
Verwendete Methode(n)
Kugellager, Brainstorming (Erklärung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• M 08 – ÜFA-Checkliste (Download – siehe Seite 6)
• Flipchart-Papier und -Stifte
• Klebeband
• pro Person ein Sessel
• PC und Beamer
Mögliche Baustein-Kombinationen
Mit allen kleinen Unterrichtsbausteinen kombinierbar (siehe Kapitel 4.1.)
Hinweise/Voraussetzungen
Die Lernenden sollten bereits Grundlagenwissen zum Thema Nachhaltiges Wirtschaften mit-bringen, z.B. in Form eines kleinen Unterrichtsbausteins erarbeitet.
Wichtig: Die Checkliste beinhaltet zum Teil sehr anspruchsvolle bzw. an realen Unterneh-men orientierte Kriterien. Um die Lernenden nicht zu demotivieren, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Checkliste v.a. auch als Anregung für eigene kreative Lösungen zu sehen ist. Zum Teil bedürfen einige Punkte der Erklärung durch die LP, die daher bei der Auf-gabenstellung in jedem Fall beratend zur Seite stehen sollte.
Weiterführende Information
• zum Thema Nachhaltig Wirtschaften: Kapitel 2
Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
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Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
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4.2.3. Eine Gemeinwohlmatrix für unsere ÜFA
Kurz-Info
Die Gemeinwohlökonomie stellt ein alternatives Wirtschaftsmodell dar, welches auf den Werten Menschenwürde, Mitgefühl, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung und Demokratie aufbaut. Die Gewinnmaxime von Unternehmen wird von jener der Gemein-wohlsteigerung abgelöst. Unternehmen erstellen Gemeinwohlbilanzen, die ihre Beiträge zum Gemeinwohl messen. Jeder Beitrag eines Unternehmens wird mit Punkten bewertet. Bei Erfüllung von Negativ-Kriterien (z.B. für grobe Verstöße gegen Umweltauflagen), können die Unternehmen auch Minus-Punkte erhalten. Mit Hilfe der Gemeinwohlbilanz wird also gemessen, ob und wie ein Unternehmen zum Gemeinwohl beiträgt. Die Gemeinwohl-Matrix dient zur Visualisierung der 17 Bilanz-Indikatoren.
Die Lerneinheit dient dazu, den Lernenden Einblick in die Erstellung von Gemeinwohlberich-ten zu geben sowie die eigene Übungsfirmenarbeit anhand der Gemeinwohlmatrix kritisch reflektieren zu können.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage …
• die Struktur einer Gemeinwohlmatrix in eigenen Worten zu beschreiben.
• ein Gemeinwohlkriterium für die Übungsfirma in einer Gruppe auszuarbeiten.
• Gelerntes zu reflektieren und schriftlich zusammenzufassen.
Dauer (+/-) 110 Minuten
Verwendete Methode(n)
KaWa, One Minute Paper (Erläuterung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• M 09 – Gemeinwohlmatrix AB Analyse (Download – siehe Seite 6)
• M 10 – Gemeinwohlmatrix AB Matrix (Download – siehe Seite 6)
• Gemeinwohlberichte ausgewählter Unternehmen (Link im Downloadbereich – siehe Sei-te 6)
• je Gruppe ein PC/Laptop mit Internetzugang
• Papier in Form einer Postkarte
• Moderationskärtchen (bunt)
• Flipchart-Papier und -Stifte
• Tafel/Pinnwand
• Magnete/Pinnnägel/Klebeband
Mögliche Baustein-Kombination
Kleiner Unterrichtsbaustein „Gemeinwohlökonomie – ein Wirtschaftsmodell der Zukunft?“ (4.1.3.) als Einstieg
Hinweise/Voraussetzungen
Die Lernenden sind mit dem Modell der Gemeinwohlökonomie bereits vertraut (z.B. in Form des kleinen Unterrichtsbausteins erarbeitet).
Die Links zu den Gemeinwohlberichten ausgewählter Unternehmen finden Sie unter „Benö-tigte Links“ im Downloadbereich.
Weiterführende Information
• zum Thema Gemeinwohlökonomie: Kapitel 2.2.3.
• zur Gemeinwohlökonomie: www.gemeinwohl-oekonomie.org
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4.2.4. Eine SWOT-Analyse für unsere ÜFA
Kurz-Info
Die SWOT-Analyse stellt ein Instrument dar, welches zur strategischen Unternehmensanalyse und Strategieableitung dient. Mit Hilfe der SWOT-Analyse werden innerbetriebliche Stärken und Schwächen (Unternehmensanalyse, interne Analyse) sowie externe Chancen und Risi-ken (Umfeldanalyse, externe Analyse) identifiziert und miteinander in Verbindung gebracht. Anschließend werden auf Basis dieser Informationen passende Strategien für das Unterneh-men abgeleitet.
Die Lernenden erarbeiten in dieser Einheit die Stärken und Schwächen ihrer ÜFA in Bezug auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung und lernen das Instrument der SWOT-Analyse im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftsweise zielgerichtet einzusetzen.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage…
• die SWOT-Analyse sowie die Vorgangsweise einer SWOT-Analyse in eigenen Worten zu erklären
• Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der ÜFA bezüglich einer nachhaltigen Wirt-schaftsweise zu analysieren und zu definieren.
• eine SWOT-Analyse unter dem Schwerpunkt Nachhaltiges Wirtschaften für die ÜFA unter Anleitung durchzuführen.
• den Nutzen und die Grenzen einer SWOT-Analyse mündlich zu reflektieren.
Dauer (+/-) 85 Minuten
Verwendete Methode(n)
ABC-Liste, Brainwriting (Erläuterung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• M 11 – SWOT AB Metaphern (Download – siehe Seite 6)
• M 12 – SWOT AB ABC-Liste (Download – siehe Seite 6)
• M 13 – SWOT Gruppeneinteilung (Download – siehe Seite 6)
• M 14 – SWOT AB Gruppenarbeit (Download – siehe Seite 6)
• M 15 – SWOT Matrix (Download – siehe Seite 6)
• M 16 – SWOT Kombinierte Matrix (Download – siehe Seite 6)
• M 17 – SWOT Hintergrundinfo für Lehrpersonen (Download – siehe Seite 6)
• Flipchart-Stifte
• Moderationskärtchen
• Tafel und Magnete
Mögliche Baustein-Kombination
Mit allen kleinen Unterrichtsbausteinen kombinierbar (Kapitel 4.1.)
Hinweise/Voraussetzungen
Es wird davon ausgegangen, dass die SWOT-Analyse im BWL-Unterricht bereits besprochen wurde.
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit sollten den Lernenden ebenfalls bereits ein Begriff sein (z.B. in Form eines kleinen Unterrichtsbausteins erarbeitet).
M 15 und M 16 sollten im A1-Format ausgedruckt werden.
Weiterführende Information
• zum Thema Nachhaltiges Wirtschaften: siehe Kapitel 2.1.
• M 17 – Hintergrundinfos für Lehrpersonen (Download – siehe Seite 6)
Methodische Ansätze für den (Übungsfirmen-)Unterricht
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4.2.5. Unser erster Nachhaltigkeitsbericht
Kurz-Info
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt eine Weiterentwicklung der in der Vergangenheit üblichen Umwelt- und Sozialberichte von Organisationen dar. Der Begriff „Nachhaltigkeits-berichterstattung“ (engl. Sustainability Reporting) ist sehr breit gefasst und nicht einheitlich definiert. Im Englischen existieren einige synonyme Bezeichnungen, wie beispielsweise „Trip-le-Bottom-Line-Reporting“, „Corporate Responsibility Reporting“. Nachhaltigkeitsberichte (NH-Berichte) bilden das Engagement von Organisationen hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung ab, indem sie ihre Leistungen in Bezug auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales) kommunizieren.
Die Lernenden sollten mit dem Tool des Nachhaltigkeitsberichts bereits vertraut sein. Zu Be-ginn dieser Lerneinheit werden die gängigen Bestandteile und Inhalte eines Nachhaltigkeits-berichtes wiederholt. Im Anschluss daran erstellen die Lernenden in Projektgruppen einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht für ihre Übungsfirma.
Kompetenz-orientierte Lernziele
Die Lernenden sind nach der Lerneinheit in der Lage…
• in eigenen Worten zu erklären, worum es sich bei einem Nachhaltigkeitsbericht handelt.
• gängige Bestandteile/Inhalte von Nachhaltigkeitsberichten aufzuzählen.
• einen Nachhaltigkeitsbericht für ihre ÜFA zu erstellen.
• selbstständig eine kleine Projektarbeit durchführen.
Dauer (+/-) Mehrere Lerneinheiten (mind. 4–5 Stunden)
Verwendete Methode(n)
Mind Mapping, Murmelgruppe (Erläuterung – Kapitel 5)
Benötigte Materialien/Medien
• Flipchart-Papier und -Stifte
• Klebeband/Magnete
• Moderationskärtchen (bunt)
• Je Gruppe ein PC mit Internetzugang
• Tafel
• Papier und Stifte
• M 18 - NH-Berichte, Hintergrundinfo für Lehrpersonen (Download – siehe Seite 6)
Mögliche Baustein-Kombinationen
Kleiner Unterrichtsbaustein „Nachhaltigkeitsberichte analysieren“ (siehe Kapitel 4.1.4.)
Hinweise/Voraussetzungen
• Es wird empfohlen, die Lernenden auf das Thema „Nachhaltigkeitsberichterstattung“ in Form des kleinen Unterrichtsbausteins „Nachhaltigkeitsberichts-Analyse“ (Kapitel 4.1.) vorzubereiten. Falls dies nicht der Fall ist, sollte zumindest ein Input zu diesem Thema gegeben werden.
• Diese Lerneinheit ist so konzipiert, dass die Erstellung des Berichts in Projektgruppen über mehrere ÜFA-Einheiten verteilt erfolgt. Sie ist daher nicht als abgekoppelte Einheit zu sehen.
• Zusatzanmerkung: Falls die Lernenden im Zuge der ÜFA die Möglichkeit haben ein Projektmanagement-Zertifikat zu erwerben, kann diese Lerneinheit bei entsprechenden Aufgabenstellungen eine optimale Möglichkeit sein, um die Techniken des Projektma-nagements zu vertiefen.
Weiterführende Information
• zum Thema Nachhaltigkeitsbericht: Kapitel 2.2.4.
• M 18 – NH-Berichte, Hintergrundinfo für Lehrpersonen (Download – siehe Seite 6)
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Methodensammlung58
5 METHODENSAMMLUNG
Für handlungsorientiertes Lernen ist es wesentlich, Lernsituationen mit unterschiedlichen Me-thoden abwechslungsreich zu gestalten. Gerade bei einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist die aktivierende Funktion des Lernens wichtig, da das Ziel einer solchen Bildung aktive Menschen sind, die ihr Alltagswissen mit Wissen aus vielfältigen formellen und informellen Bildungsprozessen verknüpfen. Aus diesem Grund sind abwechslungsreiche Methoden ge-fragt, die neben dem kognitiv-intellektuellen Aspekt auch körperliche und emotionale Aspekte ansprechen. Ein Methoden-Mix ist auch deshalb sinnvoll, da verschiedene Menschen auf ver-schiedene Sinneseindrücke unterschiedlich stark ansprechen und dadurch vielfältige Lernwege erschlossen werden können.2
In Folge werden alle Methoden, die in den Unterrichtsbausteinen der Broschüre „Nachhaltiges Wirtschaften im (Übungsfirmen-)Unterricht“ zur Anwendung kommen, kurz beschrieben. Nähere Informationen zu den einzelnen Methoden erhalten Sie bei den angeführten Quellen. Weitere Methoden finden Sie in unserer Praxis-Datenbank auf www.umweltbildung.at
ABC-LISTE
Gruppengröße beliebig
Material ABC-Liste, Stifte
Einsatz Einstieg, Wiederholung, Ideen-Entwicklung
Beschreibung
ABC-Listen helfen eine schnelle Inventur zu einem Thema vorzunehmen und Gedanken zu „sammeln“. Es geht darum, anhand einer ABC-Liste zu einem Begriff oder Thema möglichst viele Assoziationen zu finden. Mit ABC-Listen kann ein besserer Zugriff auf das eigene Wissen erreicht werden, in dem das Assoziative Denken angeregt wird. Vera F. Birkenbihl spricht in diesem Zusammenhang vom „Stadt-Land-Fluss-Effekt“.
Entweder die Lernenden erhalten von der Lehrperson eine bereits vorbe-reitete ABC-Liste oder sie nehmen ein Blatt Papier und schreiben an den linken Rand das Alphabet untereinander auf. Nun kann die Lehrperson einen Begriff oder ein Thema vorgeben, zu dem die Lernenden in ca. drei Minuten zunächst individuell Assoziationen finden sollen. Danach wird die Liste mit dem Sitznachbarn/der Sitznachbarin verglichen und ergänzt. Anschließend kann die Liste auch in einer größeren Gruppe oder im Ple-num ergänzt werden. Es gibt zahlreiche weitere Varianten im Unterricht mit ABC-Listen zu arbeiten (siehe Quellen).
Diese zwei Regeln sollten beachtet werden:
„Mit dem Auge wandern“: Nicht verbissen von A bis Z durchkämpfen, sondern die Augen in der leeren Liste auf und ab wandern lassen.
Doppelregel: Es dürfen Buchstaben „leer“ bleiben, aber auch pro Buch-staben so viele Begriffe angeführt werden, wie einem einfallen.
Quelle:
http://www.birkenbihl-denkt.de/2008/09/07/abc-listen/
http://www.edugroup.at/bildung/news/detail/abc-listen-kawas-lernen-nach-birkenbihl.html
http://lernenheute.wordpress.com/2007/04/18/abc-listen-zur-wiederho-lung-im-unterricht/
2 vgl. Stelzer I., Garczyk S., Streissler A. (2012): bildung.nachhaltig.regional, FORUM Umweltbildung, Wien
Methodensammlung 59
5BLITZLICHT
Gruppengröße 5–30 Personen
Material ein Sessel pro Person
Einsatz Einstieg, Reflexion, Rückmeldung
Beschreibung
Die Lernenden und die Lehrperson sitzen in einem Sesselkreis. Die Lehr-person gibt die Regeln für das Blitzlicht bekannt:
• Jeder hat die Möglichkeit sich zu äußern
• Keiner ist gezwungen sich zu äußern
• Jeder sagt nur einen Satz (oder hat nur eine Minute Zeit)
• Die Beiträge werden nicht kommentiert und diskutiert
Nun stellt die Lehrperson eine Impulsfrage und die Lernenden äußern sich der Reihe nach zu dieser Frage. Die Äußerungen sollten kurz gefasst sein, da es sich um ein schnelles „Blitzlicht“ handeln soll. Die Lehrperson sollte im Sesselkreis sitzen und sich in die Gruppe integrieren sowie auf die Einhaltung der Regeln achten. Die Reihenfolge der Äußerungen kann auch beliebig sein. In diesem Fall sollte ein Sprechgegenstand verwendet werden (z.B. ein Stein, eine Muschel, ein Korken etc.). Jene/r Lernende/r, die/der gerne ein Statement abgeben möchte, nimmt den Sprechgegen-stand in die Hand und erlangt damit die Berechtigung sich zu äußern. Die Methode kann am Beginn einer Einheit zur Einholung von Meinungen, aber auch zwischendurch oder am Ende (z.B. zur Reflexion, als Feedback) eingesetzt werden.
Variante: JedeR LernendeR äußert einen positiven und einen negativen Aspekt.
Quellewww.kinderpolitik.at > Methodendatenbank
Gudjons H. (1987): Spielbuch-Interaktionserziehung, Bad Heilbrunn: Klinkhardt
Methodensammlung60
5BRAINSTORMING
Gruppengröße 4–20 Personen
MaterialFlipchart/Papierbogen, Flipchart-Stifte, ev. Moderationskärtchen und Pinnwand
Einsatz Einstieg
Beschreibung
Zu den Grundregeln des Brainstormings gehört, dass prinzipiell jede Idee erlaubt ist. Kritik oder Diskussionen sind in der Brainstorming-Phase ver-boten. Die Lernenden sollen so viele Ideen wie möglich einbringen und dabei auch Ideen der anderen Lernenden aufgreifen und weiterentwi-ckeln können. Erst nach Abschluss des Brainstormings wird kommen-tiert, diskutiert und zusammengefasst. In der Vorbereitung wird der be-treffende Brainstorming-Impuls groß an die Tafel geschrieben oder an der Pinnwand notiert. Für den tatsächlichen Verlauf dieser Methode sind zahlreiche Varianten möglich:
Variante Karten-Brainstorming: Am Anfang steht eine Stillarbeits-phase, die den Lernenden Gelegenheit gibt, eigene Ideen zu entwickeln und eventuell auch zu notieren (z.B. auf Moderationskärtchen). Danach erfolgt eine erste Brainstorming-Phase in Kleingruppen. Die aktivierten Ideen werden dann in lockerer Folge im Plenum zusammengetragen und in Kurzfassung mitprotokolliert und visualisiert. Falls mit Moderations-kärtchen gearbeitet wurde, können diese auf einer Pinnwand zusam-mengetragen werden.
Variante: Das Brainstorming ist eine Art gemeinsamen lauten Denkens. Die Äußerungen aller Lernenden werden notiert und visualisiert. In einem weiteren Schritt sollten gemeinsam Ordnungsstrukturen erarbeitet und diskutiert werden, unter denen sich die genannten Einfälle zusammen-fassen lassen. Diese entstandenen Strukturen können die Grundlage für weitere Diskussionen oder für die weitere Unterrichtsplanung sein.
Variante: Die Lernenden arbeiten in Kleingruppen und schreiben die ge-sammelten Einfälle gleich auf ein Plakat. Ein Sprecher oder eine Spreche-rin jeder Gruppe stellt das Plakat vor, anschließend kommentiert der oder die LP einzelne Punkte und ergänzt noch Fehlendes.
Das Brainstorming ist nicht nur in Themenbereichen einsetzbar, in denen die Lernenden klare Vorkenntnisse, Meinungen, Einstellungen und Erfah-rungen haben. Die Stärke dieser Methode entfaltet sich dort, wo diese Vorkenntnisse nicht mehr bewusst sind, sondern erst durch den Prozess des gemeinsamen Assoziierens langsam wieder in das Bewusstsein ge-raten.
QuelleKlippert, H. (2002): Kommunikations-Training, Übungsbausteine für den Untericht. Beltz-VerlagGreving, J.; Paradies, L. (1996): Unterichts-Einstieg. Ein Studien- und Praxisbuch. Cornelsen-Verlag
Methodensammlung 61
5BRAINWRITING
Gruppengröße beliebig (ev. Kleingruppen bilden)
Material Papier, Stifte
Einsatz Erarbeitung
Beschreibung
Brainwriting ist eine Methode die dem Brainstorming sehr ähnlich ist. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Gedanken und Vor-schläge nicht mündlich – wie beim Brainstorming – sondern schriftlich geäußert werden. Da die Lernenden ihre Gedanken zunächst alleine nie-derschreiben, erfolgt keine Beeinflussung durch die anderen Lernenden und jede/r kann eigenständig über das Thema nachdenken.
Alle Lernenden erhalten ein formularähnliches DIN-A4-Blatt, welches eine Problemstellung, eine Frage, These oder Skizzierung eines Praxisfal-les enthält.
In die nächsten Zeilen schreiben die Lernenden nun ein bis drei persön-liche Äußerungen. Je nach Sachverhalt kann es sich dabei um Ideen zur Problemlösung, Einschätzungen, Praxiserfahrungen, Antithesen usw. handeln.
Nach einer gewissen Zeit werden die Blätter rundum weitergegeben und die Lernenden lesen die Kommentare der anderen Lernenden und fügen weitere hinzu. Dabei kann es sich um Ergänzungen, Kommentierungen und neue Aspekte handeln. Anschließend wird das Blatt dem oder der nächsten Person im Sitzkreis übergeben. Der Prozess kann so lange fort-gesetzt werden, bis der Ausgangspunkt wieder erreicht ist. Die LP kann die Ergebnisse nun strukturieren und für die Weiterarbeit verwenden.
Quellehttp://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/methoden-sammlung/
http://kreativitätstechniken.info/brainwriting/
Methodensammlung62
5EULEN DER WEISHEIT
Gruppengröße beliebig
Material Arbeitsblatt mit Frage-/Aufgabenstellungen
Einsatz Erarbeitung
Beschreibung
Die Lernenden erhalten einen mehrseitigen Informationstext, den sie im Gruppenverband anhand bestimmter Frage- und Aufgabenstellungen bearbeiten. Diese unterschiedlichen Textannäherungen werden „Eulen der Weisheit“ genannt. Die Arbeitsergebnisse werden schriftlich festge-halten und entweder für alle kopiert und/oder als Plakate aufgehängt und im Plenum besprochen. Hierbei können weiterführende Fragen, Im-pulse, Arbeitsschritte usw. thematisiert werden.
Beispielhafte Fragen und Aufgaben (Eulen der Weisheit):
• Aus dem ABC des TextesSuchen Sie zentrale Begriffe des Textes heraus und tragen Sie diese in die alphabetische Liste ein.
• Hätten Sie’s gewusst?Wählen Sie solche Informationen aus dem Text aus, die überraschend sind weil sie nicht den bisherigen Erwartungen und Traditionen ent-sprechen.
• Der Weisheit letzter SchlussVersuchen Sie, den Inhalt des Textes auf den Punkt zu bringen. Was ist die zentrale Aussage? Was sind die zentralen Aussagen?
• Was man weiß, was man wissen sollteFinden Sie heraus welche Inhalte des Textes im Allgemeinen bekannt sind (was man weiß) und was an neuen Informationen mitgeteilt wird (was man wissen sollte).
• Bildliche DarstellungVersuchen Sie die zentralen Inhalte des Textes und vielleicht auch ihre Reaktionen bildlich darzustellen (Collage, Zeichnung, Karikatur usw.)
• Was lehrt uns das?Kann man ein Fazit ziehen, das eventuell auch Schlussfolgerungen für Handeln und Verhalten impliziert?
• Darüber müssen wir sprechenSuchen Sie solche Textpassagen und Aussagen heraus, die diskussi-onsbedürftig sind.
• Weißt du schon das Neueste?Schreiben Sie solche Inhalte auf, von denen Sie meinen, dass Sie neu sind.
Quellehttp://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/methoden-sammlung/
Methodensammlung 63
5FISCHTEICHSPIEL (FISCHLISPIEL)
Gruppen größe beliebig (Kleingruppen von 3–6 Personen einteilen)
Material Salzfischli (Knabbergebäck), Schüsseln, Servietten, Papier, Stifte
Einsatz Einstieg, Sensibilisierung, Auflockerung
Beschreibung
Spielvorbereitung:Für jede Gruppe wird ein Teller mit ca. 20 Salzfischli (Knabbergebäck) vorbereitet und mit einer Serviette zugedeckt, denn die FischerInnen kennen den Fischbestand nicht genau. Die Lernenden werden in Gruppen von 3–6 Personen eingeteilt und sitzen um einen Tisch herum, auf dem der Teller mit den zugedeckten Salzfischli steht. Die LP erklärt das Fisch-teichspiel (Kapitel 5).
Spielanleitung:„Wir spielen nun ein Spiel und Sie sind ein/e Fischer/in. Sie dürfen in diesem Jahr zweimal anonym in Ihrem See fischen. Jedes Mal können Sie ganz allein entscheiden, ob Sie null, einen, zwei oder drei Fische aus dem See holen möchten. Die Fische werden sich vermehren, genauso wie Fische in einem See das auch tun. Behalten Sie die Fische, die Sie fangen – Sie können sie später aufessen.“
1. Runde:Nun kann das Spiel beginnen. Während dem Spiel darf nicht gesprochen werden. Jedes Gruppenmitglied darf nun 2x fischen. Am Ende des Jahres, also wenn alle zweimal gefischt haben, geht die LP herum und verdoppelt den noch vorhandenen Fischbestand verdeckt. Auch im zweiten Jahr darf jedeR zweimal anonym fischen, bevor die Fischbestände verdeckt nachgefüllt werden. Hat eine Gruppe keine Fische mehr, scheidet sie aus dem Spiel aus. Jetzt wird noch ein drittes Jahr gespielt. Erst bei der Auswertung darf wieder gesprochen werden. Die Gruppenmitglieder werten aus, wie viele Fische noch im See sind, wie viele jedeR einzelne gefischt hat und wie viele die Gruppe gemeinsam gefischt hat. Sie können sich dazu Notizen auf einem Blatt Papier machen.
Reflexion:• Mögliche Reflexionsfragen:• Welche Zusammenhänge gibt es zwischen den Ergebnissen?• Gab es eine Gruppe, bei welcher der Fischbestand ausgerottet war? Warum?• Wie lange hätte jede Gruppe noch weiter fischen können?• Welches Prinzip steckt dahinter?• Man kann an dieser Stelle auch das Geheimnis lüften, um welche Menge die Fischbe-
stände aufgestockt wurden.
2. Runde:Nun erfolgt eine Wiederholung des Spiels. Es werden weitere 3 Jahre gespielt. In der 2. Run-de dürfen die Personen miteinander reden.
Erneute Reflexion:Mögliche Reflexionsfragen:
• Konnte mit dem Gemeinschaftsgut jetzt besser umgegangen werden?• Welche Strategien haben die Gruppen entwickelt?• Wie kann man möglichst viele Fische dem See entnehmen, ohne den Bestand zu ge-
fährden?• Wie hat sich jede/r einzelne im Vergleich zur ersten Runde verhalten?• Ist es realistisch, dass sich die Fischbestände jährlich verdoppeln? Wovon ist das abhängig?
Von der spielbezogenen Reflexion kann langsam zur allgemeinen Reflexion übergeleitet werden:
• Welche Gemeinschaftsgüter kennt die Gruppe?• Welche gibt es im eigenen Umfeld? Wie wird mit ihnen umgegangen?• Wie steht es um die natürlichen Ressourcen? (Wälder, Wildtiere, Almen, Erdöl, Luft,…)
Wem gehören sie?• Wie kann man diese Ressourcen und Gemeinschaftsgebiete weise nutzen?
QuelleBollmann-Zuberbrühler B. u.a. (2010): Systemdenken fördern. Systemtraining und Unter-richtsreihen zum vernetzten Denken 1. – 9. Schulstufe, Aktivität T62. Schulverlag plus 62
Methodensammlung64
5GRUPPENPUZZLE (ExpertInnenrunde)
Gruppengröße bis zu 30 Personen
Material Informations-Material (Input), Papier/Flipchart-Papier
Einsatz Einstieg, Erarbeitung
Beschreibung
Ein Thema wird in möglichst gleichwertige Puzzle-Teile bzw. Teil-Themen zerlegt. In einer Stammgruppe sitzen zunächst Lernende ohne spezielle Kenntnisse zusammen. Für jedes Teil-Thema (Puzzle-Teil) soll aber ein/e zukünftige/r Experte/Expertin ausgebildet werden (können auch zwei oder mehr sein). Die Stammgruppe löst sich nun vorübergehend auf und die zukünftigen Experten/Expertinnen für ein bestimmtes Teilthema kom-men zusammen. Sie erhalten Materialien, an denen Sie ihr Experten-/Expertinnen-Wissen weitgehend selbstständig erarbeiten. Die LP steht jederzeit beratend zur Seite. Für die spätere Vermittlung des Lernstoffes in ihren Stammgruppen können die „neu ausgebildeten“ ExpertInnen Handouts oder Plakate erstellen. Danach kehren die ExpertInnen zurück in ihre Stammgruppe. Sie ist anfangs ein „Mix“ aus unterschiedlichen ExpertInnen. Jede/r Experte/Expertin trägt nun sein/ihr Spezialwissen den anderen vor und fügt es somit zum Themen-Puzzle hinzu. Ist das Puzzle fertig, so sollten nun „alle alles“ wissen.
Quellehttp://lehrerfortbildung-bw.de/kompetenzen/projektkompetenz/methoden_a_z/gruppenpuzzle/
KAWA
Gruppengröße beliebig
Material Papier, Stifte
Einsatz Einstieg, Wiederholung, Ideen-Entwicklung
Beschreibung
KaWa steht für „Kreativ Analograffiti Wort Assoziation“ und ist eine von Vera F. Birkenbihl entwickelte Methode. „Analograffiti“ steht bezeich-nend für analoges Denken (analog) und bildlich (Graffiti). Es handelt sich dabei um ein Wortbild, um Wissen zu verknüpfen (Assoziationen finden) und neue Ideen zu entwickeln.
Die Lernenden schreiben einen Begriff (kann von der Lehrperson vorge-geben werden) quer in die Mitte eines Blattes. Nun sollen sie zu den Buchstaben des Begriffes ihre Ideen und Gedanken ergänzen. Es kann dabei auch an Wörter in anderen Sprachen oder an kurze Sätze gedacht werden. Dabei soll genauso vorgegangen werden, wie bei der ABC-Liste: Die Augen wandern „hin und her“ und notieren Assoziationen wie sie einem einfallen, statt beim ersten Buchstaben zu beginnen und nach der Reihe vorzugehen.
Variante: KaGa
Dieses Kunstwort steht für „Kreativ Analografitti Grafisch Assoziativ“. Wie beim KaWa wird zu einem vorgegebenen (oder frei gewählten) Be-griff/Thema kreativ assoziiert – diesmal jedoch in grafischer Form.
Quelle
Birkenbihl, V. F. (2003): So erstellt man WISSENs-Quiz-SPIELE. Gabal Ver-lag GmbH, Offenbach
http://blogs.epb.uni-hamburg.de/spielendlernen2011/?p=879
http://genialwerdenmitbirkenbihl.twoday.net/stories/kawa-und-kaga/comment
Methodensammlung 65
5KOFFERREFLEXION
Gruppengröße beliebig
Material Karteikarten, Stifte, einen Koffer, einen Mistkübel, einen Büro-Ablagekorb
Einsatz Feedback, Reflexion
Beschreibung
Die LP stellt die drei Gegenstände in den Kreis. Diese symbolisieren Folgendes:
• Koffer: „das nehme ich mit“ – positive Erfahrungen, Situationen die ich mit nach Hause nehme, einpacke, die ich umsetzen möchte, die toll waren, an die ich mich auch später noch erinnern möchte
• Mistkübel: „das lasse ich hier“ – negative Dinge, die mir nicht ge-fallen haben, wo ich mir etwas anderes gewünscht hätte, woran ich mich nicht erinnern möchte
• Büro-Ablagekorb: „damit kann ich gerade nichts anfangen, das brauche ich vielleicht später aber noch“ – neutrale Erfahrungen, die ich im Moment noch nicht einordnen kann, die aber weder positiv noch negativ waren
Die Lernenden bekommen nun Zeit, für sie wichtige Stichworte auf die Karteikarten zu schreiben. Wenn alle damit fertig sind, beginnt ein/e Freiwillige/r seine/ihre Karten vorzulesen und in den passenden Gegen-stand zu werfen. Die Person kann eine kurze Begründung dazu abliefern. Es sollte auch möglich sein, die Karten einfach abzulegen, ohne dass etwas dazu gesagt werden muss.
Quelle http://www.super-sozi.de/index.php/spielekartei/reflexionsmethoden
KUGELLAGER (Karusselldiskussion, Doppelter Sitzkreis)Gruppengröße beliebig
Material je ein Sessel pro Person
Einsatz Vertiefung, Wiederholung
Beschreibung
Aus Sesseln werden zwei Kreise – ein Innen- und ein Außenkreis – gebildet. Die Klasse wird halbiert und die Lernenden verteilen sich auf die Sessel, so dass jede Person einer anderen Person gegenüber sitzt. Nun kann die LP ein Thema vorgeben über das nun jene Personen im Innenkreis ihrem Gegenüber im Außenkreis berichten. Es kann auch über einen gelesenen Text oder einen gesehenen Film berichtet werden (ca. 3 Min.). Danach fasst die gegenüber sitzende Person zusammen, was ihr zuvor erzählt/erklärt wurde und fügt eigene Beobachtungen/Empfindungen/eigenes Wissen hinzu (ca. 1 Min.). Für die nächste Runde sollen neue Paare zu-stande kommen, daher können z.B. alle Lernenden des Innenkreises- oder Außenkreises zwei Plätze weiterrücken. Nun kann entweder über dasselbe Thema noch einmal gesprochen werden oder es wird eine neue Frage/ein neues Thema in den Raum gestellt und diesmal beginnen die Personen des Außenkreises dem Innenkreis zu berichten. Eine weitere Runde beginnt.
Variante: Die Lernenden im Innenkreis erhalten einen vorbereiteten Themenzettel. Sie wählen ein Thema aus und besprechen es mit der gegenüber sitzenden Person aus dem Außenkreis. Danach geben sie den Themenzettel nach außen. Der Außenkreis oder der Innenkreis rückt einen Platz weiter, so dass wieder alle Lernenden ein neues Gegenüber haben. Nun beginnt das Ganze wieder von vorne, wobei jene Personen des Außenkreises ein Thema wählen und mit dem Gespräch beginnen. Die Anzahl der Gespräche kann die LP bestimmen.
Quelle
http://elearning.uni-bielefeld.de/wikifarm/fields/ezw_methodenpool/field.php/Kugellager/Kugellager
http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/methoden-sammlung/
Methodensammlung66
5MIND MAPPING
Gruppengröße beliebig
Material Blatt Papier und/oder Flipchart-Papier, Stifte und/oder Flipchart-Stifte
Einsatz Einstieg, Erarbeitung, Wiederholung
Beschreibung
Mind Mapping dient dazu, komplexe Strukturen darzulegen und Zusam-menhänge und Gegensätze klar zu visualisieren. Es entsteht eine „Land-karte des Geistes“ (Mind Map).
Alle Lernenden erhalten einen Bogen Papier, der quer verwendet werden soll, sowie Stifte in mehreren Farben (ev. auch Textmarker). Die LP bittet die Lernenden, den Begriff bzw. das Thema in die Mitte des Blattes zu schreiben und einzukreisen. Zu diesem Begriff soll nun assoziiert werden. Die assoziierten Begriffe werden um den zentralen Begriff herum grup-piert. Dabei gelten folgende Regeln:
Es wird in Druckbuchstaben (große und kleine) geschrieben.
• Wenn möglich, sollte immer nur ein Begriff, Schlagwort o.ä. geschrie-ben werden. Zur Verdeutlichung von Verbindungen, Zusammenhän-gen usw. können Linien, Pfeile und andere Symbole verwendet wer-den.
• Farbliche Hervorhebungen sind erwünscht.
• Auch Zeichnungen und Symbole sind erlaubt.
• Die Lernenden beginnen nun ausgehend vom zentralen Begriff selbstständig neue Begriffe zu assoziieren. Sie können zunächst die-sem Begriff folgen und so einen „Ast“ entstehen lassen. Ist der Ast zu Ende gedacht, entsteht ein neuer Ast an anderer Stelle. So entstehen Hauptlinien und Oberbegriffe, Nebenlinien und Sackgassen. Trotz der spontanen, kreativen und assoziativen Arbeitsweise entstehen struk-turierte Ergebnisse. Nun werden die Mind Maps zusammengetragen, vorgestellt und ausgewertet. Je nach geplantem Verlauf kann nun aus den subjektiven Mind Maps eine gemeinsame Mind Map ent-stehen oder die Ergebnisse können auf andere Weise in die Arbeit einfließen. Mind Maps bleiben immer veränderbar.
Variante: Die Methode kann variiert werden. Es kann etwa eine gemein-same Mind Map erstellt werden. Dazu wird der Begriff zentral auf einen großen Papierbogen geschrieben. Im Gespräch, durch Zuruf oder Karten-abfrage werden nun die Assoziationen gesammelt, auf Karten geschrie-ben und aufgepinnt. Durch Neuplatzierung der Karten kann die Struktur immer wieder verändert werden. Schließlich werden durch Linien und Symbole Zusammenhänge, Verknüpfungen, Abfolgen etc. gekennzeich-net.
Quellewww.umweltbildung.at > Online (Praxis-)Materialien > Methoden > Mind Mapping
Methodensammlung 67
5MURMELGRUPPE (Bienenkorb, Markt)
Gruppengröße beliebig
Material -
Einsatz Auflockerung, Einstieg, Abschluss, Reflexion
Beschreibung
Die Lernenden erhalten die Möglichkeit, sich mit anderen Lernenden zwanglos in Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen über ein Thema auszu-tauschen. Die Lehrperson kann dabei Leitfragen vorgeben. Die Aufgabe kann auch mit dem Ziel erfolgen, Verständnisfragen zum Gelernten zu entwickeln. Beim Thema kann es sich einerseits um etwas Neues handeln, andererseits auch um den eben erarbeiteten Stoff. Mögliche Leitfragen: „Was sind für mich die wichtigsten Punkte am eben Gehörten?“, „Wie würde ich das einem Laien erklären?“ „Was muss ich noch nachfragen?“ Die Leitfragen und die Stellen im Unterricht, wo gemurmelt werden soll, müssen genau überlegt und vorbereitet werden. Bei häufigerem Einsatz lohnt es sich, hin und wieder die Sitzordnung zu ändern, damit neue Gruppen miteinander murmeln können.
Der Mut, Fragen zu stellen, wächst, wenn bemerkt wird, dass andere Ler-nende ähnliche oder gleiche Fragen haben. Wird häufig mit der Murmel-gruppe gearbeitet, so reduziert sich die Anzahl der meist nicht erwünsch-ten Seitengespräche. Das heißt: Im Bienenkorb erhalten alle Lernenden die gleiche Chance, Seitengespräche zu führen. Sie müssen sich dieses Recht nicht (verbotenerweise) nehmen. Häufig tritt bei der Frage, ob die Lernenden noch Fragen haben, peinliche Stille ein. Der Bienenkorb erlöst von dieser Stille und lässt Fragen entstehen.
Quelle
Handbuch Active Training. Die besten Methoden für lebendige Seminare. Weinheim und Basel: Beltz, 2006
http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/methoden-sammlung/liste.php
ONE MINUTE PAPER (Postkartenmethode)
Gruppengröße beliebig
Material Papier in Form einer Postkarte, Stifte
Einsatz Abschluss, Feedback
Beschreibung
Am Ende einer Einheit oder einer Gruppenarbeit werden die Lernenden gebeten, eine kurze Mitteilung in Form einer Postkarte an die Lehrperson zu schreiben.
Folgende Leitfragen können vorgegeben werden:
„Was hat mir gefallen?“ „Was habe ich verstanden?“ „Wo habe ich mit-arbeiten können?“ „Was hat mich angeregt?“
„Was hat mir nicht gefallen?“ „Was habe ich nicht ganz verstanden?“ „Woran habe ich mich nicht beteiligen können?“ „Was hat mich nicht interessiert?“
Die Lernenden sollen kurz und knapp darstellen (in Schrift oder Bild), was Sie von der Einheit mitgenommen haben.
Die Postkarten werden von der Lehrperson abgesammelt und analysiert.
Quellehttp://www.unibw.de/lehrplus/methodenkoffer/copy_of_praxisuebungen/oneminutepaper
Methodensammlung68
5WANDZEITUNG
Gruppengröße beliebig
Material Flipchart-Papier und -Stifte (bunte), Klebstoff, Scheren, Klebeband
Einsatz Einstieg, Erarbeitung, Ergebnissicherung, Wiederholung
Beschreibung
Der Ursprung der Methode liegt beim Reformpädagogen Célestin Frei-net, der mit dieser Methode auf Probleme innerhalb einer Klasse auf-merksam machen und Diskussionen zur Verbesserungen des Klassenkli-mas anregen wollte.
Eine Wandzeitung kann als Präsentation und zusammenfassender Ab-schluss einer Erarbeitungsphase dienen. Ebenso kann ein Projekt mit Hilfe einer Wandzeitung dokumentiert werden. Lernende können bei-spielsweise in Gruppen einen Teilbereich eines größeren Themenbereichs bearbeiten und ihre Ergebnisse auf einem Plakat festhalten. Im Idealfall stehen mehrere Räume zur Verfügung, sodass die Gruppen in Ruhe ar-beiten können Alle Plakate zusammen ergeben dann die Wandzeitung. Die Wandzeitung sollte an einem Ort aufgehängt werden, an dem sie gut sichtbar, leicht leserlich und für die Zielgruppe zugänglich ist. Eine Wandzeitung kann je nach Kontext sehr unterschiedlich ausfallen, bei-spielsweise gibt es Ideenwände, Ergebniswände, Informationswände oder Meinungswände.
Die Wandzeitung kann als eigenständige Unterrichtsmethode, vor allem sehr gut im Projektunterricht, eingesetzt werden, um die Ergebnisse zu präsentieren.
Quelle Reich, K. (Hg.): Methodenpool. In: url: http://methodenpool.uni-koeln.de
Methodensammlung 69
5WISSENS-QUIZ-SPIEL (WQS)
Gruppengröße beliebig
Material WQS-Fragen und passende Antworten
Einsatz Einstieg, Erarbeitung
Beschreibung
Hintergrund: Fragen öffnen den Geist und wecken damit die Aufmerk-samkeit von Menschen. Aussagen verhindern oft das freie, flexible as-soziative Denken. Bei Fragen hingegen beginnen sich die Gedanken zu bewegen. Denn es gibt einen Automatismus (Frage -> Antwort), so dass das Gehirn bei einer Frage sofort nach einer Antwort sucht. Wenn geant-wortet (geraten) wird, denken die Menschen assoziativ, weil eigenes Wis-sen „angezapft“ wird. Es wird festgestellt, wo man in Bezug zu einem konkreten Thema derzeit steht und es werden Signale gesendet, welche Aspekte demnächst behandelt werden. Das erleichtert die Vernetzung neuen Wissens mit bereits Bekanntem. Das Wissens-Quiz-Spiel ist eine Methode, die den Spieltrieb aktiviert und mit der innerhalb kurzer Zeit viel Wissen zu einem Thema erworben werden kann.
Vorgangsweise: Die LP überlegt sich zu einem Thema Fragen und die passenden Antworten dazu. Die Fragen sollten Neugierde wecken und können zum Teil auch skurril sein. Die Antworten wiederum sollten das Wesentliche des Themas (zumindest ansatzweise) herausarbeiten. Nur Ja/Nein oder eine Zahl/ein Prozentsatz wären nicht ausreichend. Falls die Antworten zu lang sind, können sie auch in „Merkblättern“, wel-che spannende Zusatzinformationen enthalten, ausgelagert werden. In der 1. Runde werden die Fragen gestellt, die Lernenden sollen sich Ant-worten überlegen (es darf auch geraten werden). In der zweiten Runde stellt die LP die Antworten zur Verfügung. Die Lernenden vergleichen ihre Antworten mit jenen der LP. Das Vergleichen kann ausgeweitet werden, indem die Lernenden vor dem Vergleich in der offiziellen Antwort-Runde ihre Antworten mit jenen der MitspielerInnen vergleichen.
Tipps für die Erstellung von WQS:1. Fakten sammeln (z.B. in Form von ABC-Listen) – Was ist wesentlich
am Thema?
2. Fragen formulieren und dabei folgendes beachten:
• Sind die Fragen spannend?
• Die Reihenfolge der Fragen kann ganz anders sein, als in der Quelle.
• Verblüffende und lustige Verknüpfungen erstellen.
Variante:1. Die Lernenden erstellen innerhalb einer Gruppe selbst ein WQS zu
einem bestimmten Thema.
2. Jede Gruppe erhält Unterlagen zu einem Thema.
3. Jedes Gruppenmitglied überlegt sich anhand der Unterlagen zwei of-fene Fragen und formuliert ausführliche Antworten dazu.
4. Die Gruppe sammelt die Fragen und wählt gemeinsam zwei aus.
5. Die Fragen werden nun den anderen Gruppen gestellt und gemein-sam beantwortet.
6. Zum Schluss werden alle Fragen gesammelt, so dass ein Fragenkata-log entsteht.
Quelle
Birkenbihl, V. F. (2003): So erstellt man WISSENs-Quiz-SPIELE. Gabal Ver-lag GmbH, Offenbach
http://www.edugroup.at/bildung/news/detail/abc-listen-kawas-lernen-nach-birkenbihl.html
Methodensammlung70
5WORLD CAFÉ
Gruppengröße mind. 12
MaterialFlipchartpapier/Packpapierbögen, Flipchart-Stifte, 4–5 Tische, 3–6 Sessel/Tisch
Einsatz Einstieg, Ideen-Entwicklung, Reflexion
Beschreibung
Die Methode eignet sich, um komplexe Themen in großen Gruppen zu diskutieren und neue Ideen zu entwickeln. Das Setting gleicht einer lo-ckeren Kaffeehausatmosphäre. Die Zahl der Tische ist der Anzahl der Lernenden angepasst, so dass pro Tisch 3–6 Personen Platz nehmen kön-nen. Die Tische sind entweder mit Papier überzogen oder einfach mit einer Papiertischdecke bedeckt. Verschiedenfärbige Stifte laden dazu ein, Diskussionsbeiträge und neue Ideen aufzuschreiben. Zusätzlich wird je-dem Tisch gut sichtbar eine bestimmte Fragestellung zugeteilt. Getränke und Knabbereien anzubieten, verstärkt das Kaffeehausflair. Pro Tisch soll-te ein/e Lernende/r als GastgeberIn fungieren. Diese haben die Aufgabe neue Gäste zu begrüßen und ihnen die wichtigsten Ideen, Themen und Fragen der vorherigen Gesprächsrunde mitzuteilen. Sie sind die einzigen, die den Tisch während der gesamten Veranstaltung nicht verlassen. Die Personen an einem Tisch bilden die Diskussionsgruppe für diesen Tisch. Sie schreiben ihre Gedankengänge und Ergebnisse direkt auf die Tisch-decke – nicht klar strukturiert, sondern kunterbunt und kreuz und quer. Nach etwa 15–30 Minuten werden die Lernenden aufgefordert, die Dis-kussion zu beenden und sich an einen anderen Tisch zu begeben. Der Wechsel kann auch durch ein akustisches Signal erfolgen. Die bestehen-de Gruppe soll sich dabei wieder trennen, damit an jedem Tisch andere DiskussionspartnerInnen zusammenkommen. Nur die GastgeberInnen bleiben an ihrem Tisch und heißen die neuen Diskussions-TeilnehmerIn-nen willkommen. Am Ende oder zwischendurch präsentieren die Gastge-berInnen allen Lernenden eine Zusammenfassung ihrer Tischgespräche. So erlangen alle einen Überblick über die Schwerpunkte der einzelnen Tischrunden.
Quellewww.umweltbildung.at > Online (Praxis-)Materialien > Methoden > World Café
Interessante Links und Materialien
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6.1. Weiterführende Links
Lebensministerium• www.lebensministerium.at > Umwelt > Nachhaltigkeit > Bildung für nachhaltige Entwicklung
FORUM Umweltbildung• www.umweltbildung.at
ACT (Servicestelle der österreichischen Übungsfirmen)• www.act.at
Corporate Social Responsibilty (CSR)• www.trigos.at • www.respact.at
Social- und Sustainability Entrepreneurship• www.se-award.org • www.vienna.the-hub.net • www.hiredbysociety.org
Gemeinwohlökonomie• www.gemeinwohl-oekonomie.org
Nachhaltigkeitsberichterstattung• www.globalreporting.org • www.respact.at
Ökologischer Fußabdruck• Fußabdruckrechner für Schulen: www.fussabdrucksrechner.at • Fußabdruckrechner für Jugendliche: www.footprintrechner.at • Fußabdruckrechne für Erwachsene: www.mein-fussabdruck.at
Das Österreichische Umweltzeichen• www.umweltzeichen.at
Allmendedilemma• www.simonwhatley.co.uk/the-tradegy-of-the-commons
Konsum und Lebensstil• www.bewusstkaufen.at • www.umweltberatung.at
Entrepreneurship-Education• www.eesi-impulszentrum.at
Interessante Links und Materialien
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6.2. Weitere Materialien des Forum Umweltbildung
3S+ Smart Solutions for Sustainability – Filmportraits nachhaltiger UnternehmerInnen
Im Zuge des Projektes entstanden sechs Kurzfilme über nachhaltige Unternehmen, eine Broschüre mit Informationen zu nachhaltigem Wirtschaften und den portraitierten Unternehmen sowie didaktische Umsetzungsvorschläge für die Arbeit mit Jugendlichen. www.umweltbildung.at > Initiativen > Nachhaltigkeit kreativ
Nachhaltigkeit – Unternehmen – Neue Jobs
Workshopkonzept für Nachhaltige Geschäftsmodelle und Sustainability Entrepreneurship für den Einsatz im schulischen Bereich. Das Publikations-Design integriert Methoden, die kreativ und partizipativ sind und die Jugendlichen zum aktiven Mitarbeiten und Mitdenken anregen.www.umweltbildung.at > Publikationen > FORUM didaktik
Der ökologische Fußabdruck in der Schule – Impulse, Szenarien und Übungen für die Sekundarstufe
Diese Broschüre unterstützt PädagogInnen bei der Anwendung des Footprint im Unterricht. Neben einer umfangreichen Methoden-sammlung befasst sich ein eigenes Kapitel mit Szenarien, wie bei einem solch polarisierenden Thema mit unterschiedlichen Emotionen in einer Gruppe umgegangen werden kann.www.umweltbildung.at > Publikationen > FORUM didaktik
Online-Praxismaterialien
Materialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit. Neben konkreten Umsetzungsvorschlägen werden Hintergrundinformationen zu vielen verschiedenen Themen, Projektbeispiele sowie Methoden-beschreibungen angeboten. Die Materialien sind Anregungen und Unterlagen, die für die Verwendung entsprechend ausgewählt und Ihren Bedürfnissen entsprechend angepasst werden müssen.www.umweltbildung.at > Online Materialien > Online-Praxismaterialien
Hinweis: Weitere interessante Informationen und Unterrichtsmaterialien zum Thema Umwelt, Lebensstil und Konsum finden Sie auf unserer Website unter www.umwelt bildung.at sowie in unseren Online-Praxismaterialien unter http://praxismaterialien.umweltbildung.at
Materialien zu sechs Filmporträts für die schulische und außerschulische Verwendung
Ein Projekt desIm Auftrag von
3S+ SMART SOLUTIONS FOR SUSTAINABILITYNachhaltig Wirtschaften!? Geht doch!
Jugendliche lernen von nachhaltigen UnternehmerInnen
Workshopkonzept
für Nachhaltige Geschäftsmodelle
und Sustainability Entrepreneurship
für den Einsatz im
Schulischen Bereich
Nachhaltigkeit Unternehmen
Neue Jobs
Ein Projekt desIm Auftrag von
Eine Publikation des FORUM Umweltbildung
Ökologischer Fußabdruck in der SchuleImpulse, Szenarien und Übungen für die Sekundarstufe
Notizen 73
Notizen74
Die vorliegende Broschüre zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften im
(Übungsfirmen)-Unterricht“ wurde vom FORUM Umweltbildung im Auf-
trag des Lebensministeriums entwickelt. Die Zielgruppe der Broschüre
sind LehrerInnen, die das Thema Nachhaltiges Wirtschaften im Unter-
richt behandeln möchten.
Das Ziel der Broschüre ist es, Lehrende und Lernende für das Thema
Nachhaltiges Wirtschaften zu sensibilisieren und ihnen die Bedeutung
einer nachhaltigen (Unternehmens-)Entwicklung bewusst zu machen.
Speziell im Übungsfirmenunterricht sollen sie die Möglichkeit erhalten,
ihre eigene Arbeit hinsichtlich einer nachhaltigen Wirtschaftsweise zu
reflektieren und zu gestalten. Folgende Fragestellungen werden dabei
u.a. thematisiert:
• Wie kann ein nachhaltiges Geschäftsmodell (für die ÜFA) aussehen?
• Wie nachhaltig wirtschaften wir? – Ein ÜFA-Check
• Wie viele Erden würden wir benötigen, wenn jede/r so leben würde
wie wir?
• Wie viele Gemeinwohlpunkte könnte unsere ÜFA erreichen?
• Wie erstellen wir einen Nachhaltigkeitsbericht für unsere ÜFA?
• u.v.m.
Die Broschüre beinhaltet einerseits eine kurze Einführung in das Thema
Nachhaltiges Wirtschaften, als auch methodische Ansätze für den
(Übungsfirmen-)Unterricht, die in Form von kleinen und großen Unter-
richtsbausteinen dargestellt werden. Die Unterrichtsbausteine bieten
sich zur Umsetzung in unterschiedlichen Fächern vom Biologieunterricht
über den Betriebswirtschaftsunterricht bis hin zum Einsatz in Übungs-
und Juniorfirmen an. Bei Durchführung mehrerer Unterrichtsbausteine
erscheint eine fächerübergreifende Zusammenarbeit sinnvoll.
Die Bausteine integrieren Methoden, die kreativ und partizipativ sind
und die Lernenden zum aktiven Mitarbeiten bzw. Mitdenken anregen.
Speziell im Übungsfirmenunterricht oder beim Einsatz in Juniorfirmen
könnte die Durchführung einzelner Bausteine an eine Abteilung der
Übungs-/Juniorfirma übertragen werden, die diese dann in Form eines
Fortbildungs-Workshops mit den MitarbeiterInnen erarbeitet.
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