nachrichtenblatt - foerderverein-francisceum.de · bei der olympiade und kann sich ein gutes urteil...
Post on 11-Aug-2019
217 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Inhalt Seite
Vorwort Torsten Huß 1
Veranstaltungen vom Dezember 2011
bis Mai 2012
2
Franz Wollenheit – ein Nachruf Detlev Pöls 2
Tag der offenen Tür Lisa Ille 4
Fremdsprachenolympiade Lisa Ille 5
Preise und Auszeichnungen:
Fremdsprachenolympiade
Bio-/Chemie-Olympiade
Instrumentalwettbewerb
Junge Kunst in Anhalt
Mathematik-Olympiade
Physik-Olympiade
Geographie-Wettbewerb
7
9
9
11
11
13
14
All the world´s a stage –
Englisches Theater im Francisceum
Lisa Ille 14
Rede des Schulleiters in der
Festveranstaltung (Auszüge)
Hans-Henning Messer 16
Dialog anlässlich des 50-jährigen
Abiturjubiläums
Dr. Eberhard Schmaling
und Dr. Wolfgang
Schmaling
21
Rede zum 60-jährigen Abiturjubiläum Dr. Hans Brachwitz 35
56 Jahre gymnasiale Vorschule
in Zerbst
Annemarie Lüdecke 38
Der Förderverein Schloss Zerbst e. V.
und seine Verbindung zum
Francisceum
Jana Reifarth
und Dirk Herrmann
46
Spender vom 9. Nov. 2011
bis 6. Juni 2012
49
Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
des Fördervereins 2011
52
1
Vorwort Liebe Leser,
in dieser Ausgabe des Nachrichtenblattes informieren wir Sie wie gewohnt
über die aktuellen Geschehnisse an unserer Schule, es enthält aber auch
einige umfangreichere Beiträge zu historischen Themen. Nehmen Sie sich
die Zeit, in die Geschichte einzutauchen. Ich würde mich auch freuen,
weitere Beiträge zugesandt zu bekommen. Dabei denke ich etwa an die
Erinnerungen der älteren Ehemaligen an das Zerbster Schloss (siehe auch
Artikel: Der Förderverein Schloss Zerbst e. V. und seine Verbindung zum
Francisceum). Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Torsten Huß
Förderverein Francisceum Zerbst e. V.
Weinberg 1
39261 Zerbst
Telefon: 03923/787872
Bürozeiten: mittwochs 9.45 – 11.30 Uhr
(außer in den Schulferien)
Internetadresse: www.foerderverein-francisceum.de
Konto-Nr.: 3 301 000 494
Bitte beachten Sie bei Überweisungen und Daueraufträgen
die neue Bankleitzahl der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld:
800 537 22 Beitrag: 12,50 €
Ermäßigt für Auszubildende und Studenten: 6,50 €
2
Veranstaltungen von Dezember 2011 bis Mai 2012
8. Dezember 2011 Physikolympiade der Klassen 6-7 13. Dezember Biologie/Chemie Olympiade 21. Dezember Weihnachtsfeier des Kollegiums 9. - 13. Januar 2012 Skikompaktkurs in St. Johann (Italien) 9. - 20. Januar Betriebspraktikum der Klasse 9 18. Januar Tag der offenen Tür 27. Januar Mitternachtsturnier der 12. Klassen 1. Februar Sizilianischer Abend 2. Februar Fremdsprachenolympiade 17. Februar Instrumentalwettbewerb 2. März Auszeichnungsveranstaltung „Junge Kunst in
Anhalt“ 9. März „Voll auf Musik“ Liederabend 10. - 13. April Schüleraustausch Trutnover in Zerbst 16. - 19. April Lehreraustausch mit Gymnasium 406 aus
Puschkin 23. - 27. April Schüleraustausch Zerbster in Trutnov 27. - 28. April Schulfesttage 2.- 15. Mai 29. Mai
Schriftliches Abitur Verabschiedung Fremdsprachen-
assistentinnen Eleonora und Sarah
Franz Wollenheit – ein Nachruf
Der 28. März 2012 war bereits fest im Terminkalender eingetragen. An
diesem Tag wäre Franz Wollenheit 75 Jahre alt geworden. Doch leider
verstarb er vor einigen Wochen.
Nun stehen sie einfach im Raum, die Leere und die kleinen Vorwürfe:
Warum habe ich meinen guten Freund Wolli nicht vorher, einfach ohne
Anlass, besucht. Es hätte ihn und mich erfreut.
3
Schließlich kenne ich Wolli schon seit 1984. In diesem Jahr ist er zum
stellvertretenden Direktor der EOS „Albert Kuntz“ befördert worden. So
wurden neun Stunden Physikunterricht frei, die ich übernehmen durfte -
gerade frisch von der Uni runter und erst 22 Jahre alt. Der damals 47-
Jährige nahm mich unter seine Fittiche und führte mich richtig gut ein:
fördern, helfen und beraten. Es entstand ein tolles Physiker-Team – in
Mathe konnte ich ihm sowieso nicht das Wasser reichen.
Wolli hat Schule gelebt. Mit großem
Aufwand und Engagement hat er
zusammen mit Veronika Schimmel den
Mathe-Schulversuch zur Einführung
eines grafikfähigen Taschenrechners
durchgeführt. Die Schüler seiner letzten
Klasse absolvierten 2002 das Abitur und
hängten zehn Jahre später bei ihrem
Jubiläum ein großes Plakat zum
Gedenken an Franz Wollenheit auf. Bis
zu seiner Rente mit 65 Jahren arbeitete
der Mathe- und Physiklehrer am
Francisceum und führte „seine Kinder“
erfolgreich zum Abitur.
Doch Wolli hat sich für mehr interessiert als für Schule, Zahlen jonglieren
und Experimente durchführen. Er war ein begeisterter Geschichtsfan und
konnte sehr gut Geschichten erzählen. Ich erinnere mich immer wieder gern
an eine gemeinsame Reise mit den Familien nach Trutnov. Meinen beiden,
damals noch kleinen, Söhnen konnte Wolli zu jedem Gebäude, Bild oder
auch Stein eine spannende Story bieten – ein „Kinderfänger“ – da war es
egal, ob auch jede Erzählung stimmte.
Viele ehemalige Schüler, Kollegen und auch ich haben Franz Wollenheit
viel zu verdanken.
Detlev Pöls
4
Tag der offenen Tür
Am 18.01.2012 lud das Francisceum wieder einmal zum jährlichen „Tag
der offenen Tür“ ein. Interessierte Viertklässler aus Zerbst und Umgebung
durften einen Vormittag lang die Schule besichtigen, um sich vielleicht für
das Gymnasium zu entscheiden. Am Abend waren dann die Eltern an der
Reihe, sich ein umfassendes Bild zu machen.
Ab 18 Uhr war das Gebäude Jeversche Straße geöffnet. In sämtlichen
Klassenräumen wurden Informationen rund um die verschiedenen Fächer
gegeben. So konnte man sich im Musikraum Videos vergangener Konzerte
in der Schule ansehen, im Fachraum Biologie Plakate der Schüler
bewundern oder Ergebnisse aus dem Kunstunterricht begutachten. In
Gesprächen mit den Lehrern war dann auch Gelegenheit, alle offenen
Fragen zu klären. Wer
mehr über die drei
Schülerfirmen des
Gymnasiums erfahren
wollte, konnte in die
Aula gehen. Hier
stellten sich
„Auxxilium“, „Art of
Future“ und
„Hurrycan“ vor. Auch
das Mediatorenteam
der Schule gab
Informationen
bezüglich seiner
Aktivitäten. Und eine
Etage darunter zeigte
der Schulsanitätsdienst, was er konnte. Ein besonderes Highlight waren die
zwei interaktiven Tafeln, die erst seit kurzer Zeit zum Inventar des
Francisceums gehören. Mithilfe eines Beamers wird das Bild auf eine
5
weiße Tafel projiziert, auf der man dann mit einem Stift oder Finger
schreiben kann.
Um 19.30 Uhr begann dann der offizielle Teil des Abends in der Aula. Hier
begrüßten die beiden Schulchöre die anwesenden Eltern, anschließend
stellte sich die Schulleitung vor. Dann gab es alle Informationen, um sich
ein bestmögliches Urteil und Bild über das Francisceum zu machen. Das
Gymnasium, welches mittlerweile auf über 200 Jahre Bestehen zurück-
blicken kann, hofft durch diesen Traditionstag viele neue Schüler für das
kommende Schuljahr 2012/2013 zu gewinnen. Wer weitere Informationen
möchte oder noch Fragen hat, kann sich jederzeit in der Schule erkundigen.
Lisa Ille (12/1)
Fremdsprachenolympiade
Am 02. Februar 2012 konnte das
Gymnasium Francisceum wieder einmal
mit einer seiner vielen Traditionen
aufwarten: Die jährlich stattfindende
Sprachenolympiade wurde ausgetragen.
In allen sechs Fremdsprachen, die die
Schule lehrt, konnten sich die Schüler
messen. So durften die sechsten Klassen
ihr Wissen in Englisch zeigen, die siebten in Russisch und die achten in
Französisch und Latein. Für Klassenstufe zehn wurde Spanisch angeboten
und die elften hatten die Möglichkeit, ihre Italienischkenntnisse auf die
Probe zu stellen. Tatsächlich hatte die Olympiade mit 33 Teilnehmern
einen recht guten Zulauf. Pünktlich um 8 Uhr begrüßte Schulleiter Herr
Messer die Olympioniken und ihre Prüfer in der frisch sanierten Aula am
Weinberg. Er erklärte den Ablauf des Tages und wünschte allen
größtmögliche Erfolge. Dann hieß es auch schon Platz nehmen und Stifte
6
raus, denn der schriftliche Teil des Wettbewerbs begann. Nur die Englisch-
Teilnehmer verließen mit den zuständigen Lehrern die Aula, um die
mündliche Prüfung abzulegen.
Eine Stunde wurde geschrieben, dann mussten alle Blätter abgegeben
werden und es gab eine kurze Pause. Jetzt teilten sich alle Sprachen auf, um
in verschiedenen Räumen die mündlichen Prüfungen abzulegen. Nur die
„Lateiner“ hatten bis zur Siegerehrung frei, denn Latein war die einzige
Sprache, in der es ausschließlich einen schriftlichen Teil gab. Für alle
anderen begann nun die schwierigere Prüfung, die zwar immer ähnlich,
aber doch dem Niveau der Jahrgänge angepasst ablief.
Die „Franzosen“ beispielsweise wurden einzeln ins Zimmer gerufen und
dann zu verschiedenen Dingen wie Familie oder Hobbys befragt. Den
„Spaniern“ wurden schon etwas komplexere Fragen als „Wie heißt du?“
gestellt und die „Italiener“ gar mussten ein Gespräch mit der derzeitigen
Fremdsprachenassistentin aus Italien führen.
Anschließend an die Gespräche und Hörübungen werteten die Prüfer noch
ihre Ergebnisse aus und ermittelten die jeweils ersten drei Plätze. Um 11
Uhr versammelten sich dann alle wieder in der Aula, um voller Spannung
die Sieger zu erfahren. Das waren dann in Englisch Jonathan Reschke mit
dem dritten, Jamilia Birke mit dem zweiten, und Ansgar Geyer mit dem
ersten Platz. Bei den Russischschülern konnte sich Paul Meerkatz Platz
eins erkämpfen, gefolgt von Nils Mücke und Lara Gensch. Bei den
Achtklässlern standen Charlotte Schreck (1. Platz), Constanze Graf (2.
Platz) und Nick Specht (3. Platz) auf dem Siegertreppchen in Französisch,
sowie Lukas Hybotter (1. Platz), Paul Kretschmer (2. Platz) und Sven
Kaminsky (3. Platz) in Latein. Bei den „Spaniern“ holte Lea-Jessica Strobel
Platz 1, Lina Elz Platz 2 und Nicole Zilski Platz 3. Und in Italienisch war
Amelie Eger die Beste, gefolgt von Frederik Schröder und Isabell
Neumann.
Amelie (1. Platz Italienisch) tat im Anschluss noch ihren Eindruck vom
Tag kund. Sie nimmt bereits seit der 7. Klasse teil, da sie sich sehr für
Sprachen interessiert und es ihr großen Spaß macht, sich einfach mal einen
ganzen Tag damit zu beschäftigen. Damit ist Amelie schon ein „alter Hase“
7
bei der Olympiade und kann sich ein gutes Urteil über die diesjährige
bilden. Zwar fand sie es schade, dass gerade in Italienisch nur drei Leute
teilgenommen hatten, aber das tat der Sache keinen Abbruch. Für sie war
der Schwierigkeitsgrad in diesem Jahr etwas niedriger als in den Jahren
zuvor. Allerdings gab es zum ersten Mal auch eine Hörverstehensaufgabe,
was sie als sehr bereichernd und abwechslungsreich empfand. Und
natürlich war das Gespräch mit einer echten Italienerin auch äußerst
interessant und spannend. Amelie zog abschließend ein positives Fazit, das
auch insgesamt auf die Olympiade zutrifft. Natürlich möchte sich das
Francisceum auch für die tollen Preise bedanken, die es ohne die Spenden
der Volksbank, Sparkasse und des Fördervereins nicht bekommen hätte.
Lisa Ille (12/1)
Preise und Auszeichnungen
Fremdsprachenolympiade 2012
Englisch 6 1. Platz: Ansgar Geyer (6/1)
2. Platz: Jamila Birke (6/2)
3.Platz: Jonathan Reschke (6/1)
Russisch 8 1.Platz: Paul Meerkatz (8/2)
2. Platz: Nils Mücke (8/3)
3. Platz: Lara Gensch (8/1)
Französisch 8 1. Platz: Charlotte Schreck (8/2)
2. Platz: Constanze Graf (8/2)
3.Platz: Nick Specht (8/1)
Latein 8 1. Platz: Lukas Hybotter (8/3)
2. Platz: Paul Kretschmer (8/3)
3. Platz: Sven Kaminsky (8/3)
8
Spanisch 10 1. Platz: Lea-Jessica Strobel (10/2)
2. Platz: Lina Elz (10/3)
3. Platz: Nicole Zilski (10/2)
Italienisch 11 1. Platz: Amelie Eger (11/2)
2. Platz: Frederik Schröder (11/1)
3. Platz: Isabelle Sophie Neumann (11/1)
Hintere Reihe: Herr Huß, Frau Dreimann, Frau Knauer, Lina Elz (10/3),
Sven Kaminsky (8/3), Nils Mücke (8/3), Frederik Schröder (11/1), Nick
Specht (8/1), Frau Gerngroß
Mittlere Reihe: Paul Kretschmer (8/3), Lukas Hybotter (8/3), Paul
Meerkatz (8/2), Lea-Jessica Strobel (10/2), Isabelle Sophie Neumann
(11/1), Ansgar Geyer (6/1), Charlotte Schreck (8/2), Constanze Graf (8/2),
Herr Krüger, Frau Elz
Vordere Reihe: Eleonora Maria Veronica Di Salvo, Amelie Eger (11/2)
Lara Gensch (8/1), Nicole Zilski (10/2), Jonathan Reschke (6/1), Jamila
Birke (6/2), Frau Schulze, Sarah Edmonds
9
Biologie/Chemie-Olympiade
Klassenstufe 9:
1. Platz: Jonas Döring (9/2)
2. Platz: Jule Hövelmann (9/3)
3. Platz: Max Kaiser (9/1)
Klassenstufe 10:
1. Platz: Luisa Heuschkel (10/1)
2. Platz: Christina Schulze (10/1)
3. Platz: Malwine Ifferth (10/1)
Instrumentalwettbewerb am 17. Februar 2012
Klasse 5 – 8
Solisten:
1. Preis: Klara Marie Rohrer (5/2) (Harfe)
2. Preis: Marko Gaube (6/2) (Marimbaphon)
3. Preis: Johanna Amelie Löhn (7/3) (Klavier)
Gruppen:
1. Preis: Klara Marie Rohrer (5/2) (Harfe)
Ida Josefine Lindemann (5/1) (Harfe)
2. Preis: Duo: Mara Fechner (5/3) (Gitarre)
Johannes Herrmann (5/3) (Gitarre) Duo: Mara Fechner (5/3) (Gitarre)
Lea-Jessica Strobel (10/2) (E-Gitarre)
10
3. Preis: Duo: Klara Marie Rohrer (5/2) (Klavier)
Amelie Eger (11/2) (Klavier)
Anerkennungspreise:
Duo:
Julia Charlotte Löhn (5/3) (Gesang)
Johanna Amelie Löhn (7/3) (Klavier)
Band:
Bastian Specht (7/3) (Schlagzeug)
Michel Kretschmer (7/3) (E-Gitarre)
Lina Bergholz (8/3) (E-Bass)
Jule Kynast (8/2) (Gesang)
Klasse 9 – 12 Solisten:
1. Preis: Amelie Eger (11/2) (Klavier)
Fabian Petsch (11/1) (Marimbaphon)
2. Preis: Christopher Hentrich (12/3) (Klavier)
Marion van Ginkel (10/2) (Gitarre)
Gruppe:
1. Preis: Duo: Amelie Eger (11/2) (Klavier)
Christopher Hentrich (12/3) (Klavier)
11
Preisträger des Wettbewerbs „Junge Kunst in Anhalt“ 2012 Malerei
Altersgruppe 15 -17 Jahre
2. Preis: Leonie Staffe (9/4)
Grafik/Fotografie
Altersgruppe 15 – 17 Jahre
2. Preis: Elisa Tams (11/3)
3. Preis: Julian Lüdecke (10/3)
Altersgruppe 18 – 20 Jahre
2. Preis: Lisa Flöter (12/1)
Anerkennungspreise
Marina Mazur (12/2)
Pauline Staffe (11/1)
Plastik Skulptur
Altersgruppe 15 – 17 Jahre
3. Preis: Elisa Tams (11/3)
Jasper de Vries (11/3)
Anerkennungspreise
Tobias Fricke (11/1)
Alvar Schnelle (11/3)
Auswertung der 2. Stufe der 51. Mathematik-Olympiade
Klassenstufe 5:
1. Platz: Ida Josefine Lindemann (5/1)
2. Platz: Niklas Götz (5/1)
3. Platz: Lili Marlen Wiechert (5/3)
Klassenstufe 6:
1. Platz: Elisabeth Wesenberg (6/1)
2. Platz: Frieder Konstabel (6/3)
3. Platz: Ansgar Geyer (6/1)
12
Klassenstufe 7:
1. Platz: Johanna Amelie Löhn (7/3)
Saskia Specht (7/1)
3. Platz: Paul Rieseler (7/1)
Klassenstufe 8: 1. Platz: Paul Kretschmer (8/3)
2. Platz: Anton Boos (8/2)
3. Platz: Florian Dobritz (8/1)
Steve Kirchner (8/2)
Klassenstufe 9: 1. Platz: Paul Schumann (9/4)
2. Platz: Nico Kuske (9/3)
3. Platz: Lukas Kaiser (9/3)
Klassenstufe 10: 1. Platz: Christina Schulze (10/1)
Klassenstufe 11: 1. Platz: Fabian Petsch (11/1)
2. Platz: Johanna Scheithauer (11/2)
Neue Cafeteria
13
Physikolympiade
Klassenstufe 6: 1. Platz: Frieder Konstabel (6/3)
2. Platz: Tim Lehmann (6/2)
3. Platz: Ansgar Geyer (6/1)
Klassenstufe 7:
1. Platz: Nils Benkwitz (7/1)
2. Platz: Michel Kretschmer (7/3)
3. Platz: René Böhlert (7/2)
Klassenstufe 8:
1. Platz: Sven Kaminsky (8/3)
2. Platz: Florian Dobritz (8/1)
Steve Kirchner (8/2)
3. Platz: Paul Kretschmer (8/3)
Klassenstufe 9: 1. Platz: Max Kaiser (9/1)
2. Platz: Steve Marvin Franke (9/1)
3. Platz: Julius Neuling (9/4)
Klassenstufe 10:
1. Platz: Nicole Zilski (10/2)
2. Platz: Lea-Jessica Strobel (10/2)
Erik Hünecke (10/1)
3. Platz: Martin Feldmann (10/3)
14
Geographiewettbewerb NATIONAL GEOGRAPHIC WISSEN 2012 Klassensieger 8/1: Florian Dobritz
8/2: Jonas Gotzmann
8/3: Franz Weferling
9/1: Vivien Hohmann
9/2: Niklas Puls
9/3: Toni Rommel
9/4: Philipp Koch
10 Geo 1: Felix Häntze (10/2)
10 Geo 2: Marvin Albrecht (10/3)
Schulausscheid
Schulsieger: Niklas Puls (10/2)
2. Platz: Vivien Hohmann (9/1)
3. Platz: Felix Häntze (10/2)
Florian Dobritz (8/1)
Franz Weferling (8/3)
Marvin Albrecht (10/3)
Jonas Gotzmann (8/2)
Philipp Koch (9/4)
All the world´s a stage – Englisches Theater im Francisceum
Ein Pub, irgendwo in England. Ein Tresen, vollgestellt mit Gläsern. Und
ein Ehepaar, das sich streitet während es seine Gäste bedient. So beginnt
das Theaterstück mit dem bezeichnenden Titel „Two“, das die 10. bis 12.
Klassen des Francisceums zu sehen bekamen. Wie in jedem Jahr kamen
auch diesmal wieder englische Schauspieler an das Gymnasium, um den
Schülern ihre Muttersprache auf ganz besondere Art und Weise näher zu
bringen.
Das Stück handelt von unterschiedlichen Menschen, die in den oben
genannten Pub kommen, und deren Problemen . So ist da zum Beispiel ein
junges Paar, das sich völlig missversteht. Er guckt anderen Frauen
hinterher, sie ist permanent eifersüchtig. Oder die völlig verschiedenen
15
Eheleute: obwohl sie auf große, kräftige Männer steht, ist ihr Mann ein
untersetzter, schüchterner Kerl. Anstatt ihm zu helfen verachtet sie ihn. All
diese kleinen Geschichten sind eingebettet in eine große: die Geschichte
von den beiden Besitzern des Pubs. Und sie trägt eine große Botschaft:
Schweigen löst keine Probleme.
Interessant ist das Stück aber auch dadurch, dass alle Personen von nur
zwei Schauspielern dargestellt werden. Immer wieder müssen sie sich in
neue Rollen versetzen. Das gelang den beiden Engländern mit Bravour. „Es
ist interessant auf diese Art zu spielen“, erzählte Mark, einer der beiden
Darsteller, im Anschluss an die Veranstaltung den interessierten Schülern,
die die Gelegenheit zu einem Gespräch nutzten. Mark erklärte: „Dadurch
hat man eine unheimliche Vielfalt an Rollen in nur einem Stück. Das macht
großen Spaß.“ Er und seine Partnerin Pamela reisen seit einem Jahr durch
Europa (Deutschland, Österreich, Niederlande u. a.), um in Schulen „Two“
vorzustellen. „Und nicht immer hatten wir so ein aufmerksames Publikum
vor uns“, lobte die Künstlerin die Schüler. Bis auf eine kurze Pause über
Weihnachten sind sie und Mark vier Monate unterwegs. „Es ist eine lange
Zeit, aber macht unglaublichen Spaß, da man viele verschiedene Orte
sieht“, erklärten sie.
Seit Jahren funktioniert das Konzept der Schule, den Englischunterricht für
die oberen Klassen durch den Besuch eines solchen Theaterstücks
aufzuwerten. Die Schüler kommen unter ungezwungenen Bedingungen mit
der englischen Sprache in Kontakt und können ihre Kenntnisse überprüfen.
Zudem können sie „echte“ Engländer hören und deren Muttersprache
erleben. Das hilft nicht nur für den Unterricht weiter.
Lisa Ille (12/1)
16
Rede des Schulleiters (Auszüge)
Meine sehr geehrten Damen und
Herren,
der 209. Jahrestag des
Francisceums fällt in diesem Jahr
mit dem 800jährigen Jubiläum
Anhalts zusammen. Als
Traditionsschule bietet sich uns
natürlich hier eine große Chance
sich einzubringen und die eigene
Geschichte, die das Bildungswesen in Anhalt stark beeinflusste, zu
reflektieren.
So initiierten wir in diesem Schuljahr eine Projektwoche mit dem Ziel, über
die Beschäftigung mit der Geschichte Anhalts, bei unseren Schülern eine
Identifikation mit ihrer Heimat zu befördern. Schnell wurde der geniale
Projekttitel: „Halt an, schau rein – Anhalt kann spannend sein“ gefunden.
Unter dieser Überschrift untersuchten unsere Schüler die reichhaltige
Geschichte Anhalts, so zum Beispiel: Anhalt als Synonym für die
europäische Aufklärung, deren pädagogische Impulse in die Welt hinaus
gingen, das bedeutende musikalische Schaffen anhaltischer Komponisten
von Bach über Fasch bis Weill, die Idee des Bauhauses oder Anhalt als
Geburtsstätte neuer Industriezweige (wie dem Flugzeugbau).
Die Projektgruppe, die sich mit der eigenen Schulgeschichte beschäftigte,
wurde im Anhalt 800 Wettbewerb der Schulen des Landes Sachsen-Anhalt
mit einem 1. Preis in ihrer Altersstufe ausgezeichnet. Die Schulgeschichte
des Francisceums bietet gleichsam einen einzigartigen Einblick in die
Schulgeschichte Anhalts. Geht man vom Jahr 1532 aus, in dem die auf
Anraten Luthers 1526 gegründete Nikolaischule der Stadt Zerbst in das
Franziskanerkloster übersiedelte, feiern wir in diesem Jahr außerdem „480
Jahre Schule“ am Standort. Das Francisceum ist somit der anerkannt älteste
17
weiterführende Schulstandort in Sachsen-Anhalt. Allein darüber ließe sich
stundenlang referieren.
Erster Preis für die Projektgruppe „Historischer Rundgang“
beim Wettbewerb Anhalt 800
Der Beweis guter schulischer Arbeit lässt sich aber oft nicht sofort ablesen,
sondern erst mit dem Wirken ihrer Absolventen. Deshalb versuche ich
gelegentlich an erfolgreiche Absolventen des Francisceums zu erinnern.
Heute möchte ich anlässlich des 100. Todestages an den bekannten Pastor,
Lehrer und Wissenschaftler Paul Gustav Kummer erinnern.
Er wurde am 22.08.1834 in Zerbst geboren. Seit seinem siebenten
Schuljahr besuchte er das Francisceum. Da sein Vater, als Paul 8 Jahre alt
war, verstarb, lebte er in kärglichen Verhältnissen gemeinsam mit seiner
Mutter und seinen zwei Schwestern. Schon frühzeitig begann er sich für die
Natur zu interessieren. Mit 16 Jahren rückte auch die Literatur in seinen
Focus. Ostern 1854 absolvierte er erfolgreich das Abitur am Francisceum,
seine Leistungen in Französisch, Deutsch, Religion, Hebräisch und Latein
waren gut bis sehr gut, nur in der Mathematik-Abiturprüfung erhielt er ein
genügend. Nach dem Abitur entschied er sich gegen den Willen der Mutter
für ein Theologiestudium und nicht, wie von ihr gewünscht, für eine
Ausbildung zum Buchhändler.
18
Seine erste Anstellung als Pastor führte ihn von 1857 – 1863 nach
Hannoversch Münden. Von 1863 – 1877 dann wieder nach Zerbst in den
Kirchendienst als Kurat.
Während seiner Zerbster Zeit entstanden zahlreiche Veröffentlichungen,
die Paul Kummer bald als anerkannten und geschätzten Botaniker und
Mykologen auszeichneten, der vor allem aufgrund seiner Beiträge zur
mykologischen Nomenklatur Bekanntheit erlangte. Frühere taxonomische
Klassifikationen der Hutpilze in nur wenige Gattungen wurden durch
Kummer in eine große Zahl von „Stämmen“ unterteilt. In seinem Buch
„Führer in die Pilzkunde – eine Anleitung zum methodischen, leichten und
sicheren Bestimmen der in Deutschland vorkommenden Pilze“, die
Erstauflage erschien 1871, verlegt durch Luppes Buchhandel Zerbst, stellte
Kummer die Mehrzahl dieser Stämme in den Status einer Gattung und
etablierte viele der bis heute verwendeten Namen. Unter dem botanisch-
mykologischen Autorenkürzel P. Kumm. finden Sie in jedem x-beliebigen
Pilzbuch oder im Internet auf Paul Kummer verweisende Pilznamen. Da er
die Gattung der Rötlinge Entoloma aufgestellt hat, werden Sie hier
besonders erfolgreich sein.
Paul Kummers Engagement beschränkte sich nicht nur auf die Mykologie,
sondern seine botanischen Studien waren sehr vielschichtig. So entstanden
1872 sein „Führer in die Mooskunde“, eine Anleitung zum leichten und
sicheren Bestimmen der deutschen Moose,
1873 sein „Führer in die Flechtenkunde“ mit 14 Naturflechten und 22
lithographischen Figuren,
1873 das Werk „Skizzen und Bilder aus allen Reichen der Natur“,
1878 „Kryptoganische Charakterbilder“ über Moose, Flechten, Algen und
Pilze und
1879 „Deutsche Blumenwelt in Charakterbildern“.
Da uns alle Bücher von Paul Kummer im Original in unserer historischen
Bibliothek vorliegen, wird schnell deutlich, mit welcher Akribie und
Perfektion er arbeitete. Alle Pilz, -Moos- oder Flechtentafeln mussten ja
noch mit Hand gezeichnet werden.
19
Neben seinen exzellenten Abbildungen versucht Kummer zum Teil auch
durch ansprechende Übergänge zum Beispiel in Gedichtform seine Bücher
zu bereichern. So dichtete er z.B. über die Moose:
Moosweibchen wohnt im tiefen Wald,
in zottigem Kleid, von zarter Gestalt,
es kennt sie der Käfer, der Vogel, das Reh.
der ganze Wald, die „loseste“ Fee.
Bald wiegt sie sich hoch auf Ästen und Zweigen
und duckt sich und will sich verstohlen nur zeigen,
bald steigt sie behende und leise hernieder
und badet in flutendem Bache die Glieder.
Nun streckt sie am Baum sich, da lugt sie hervor
und necket, wer sich im Walde verlor.
Paul Kummer
Sein literarisches Talent wurde auch vom bekannten Lehrer des
Francisceums und Ehrenbürger der Stadt Zerbst, dem Geheimen Archivrat
Dr. Hermann Wäschke, registriert und im Buch „Das literarische Anhalt“,
in dem Arbeiten von zeitgenössischen Schriftstellern vorgestellt werden,
gewürdigt.
Wäschke, der dieses Buch „dem Erbprinzen Friedrich von Anhalt, dem
hohen Beschützer und Förderer von Wissenschaft und Kunst“ untertänigst
und ehrfurchtsvoll widmete, veröffentlichte darin Kummers
„Geheimnisvolle Mistel“.
Hier ein kurzer Auszug, um sich in die Gedankenwelt Kummers besser
versetzen zu können:
Die geheimnisvolle Mistel
Eine geheimnisvolle Pflanze war die Mistel unseren germanischen
Vorfahren. Sie ist es nur in ganz anderer Hinsicht noch immer auch für
uns. Die altbekannte, so eigenartige, gabelästige, fast zitronenblättrige
Pflanze, welche in oft mächtigen Büscheln hoch oben auf den Zweigen der
20
Bäume schmarotzt und diese dadurch mehr oder minder schädigt, wurde
von den alten heidnischen Deutschen angestaunt, als ein gar merkwürdiges
Gewächs, weil es mit keiner Wurzel die Erde berührt, und dieser Umstand
gab den Glauben, dass es nicht der Erde, sondern dem Himmel angehöre.
Die Mistel galt deshalb als heilig, war den Göttern geweiht und spielte in
den altdeutschen Göttersagen eine wichtige Rolle, war sie es doch auch,
aus deren Zweigen der böse Gott Loki einen Pfeil fertigte, welchen auf sein
Geheiß der blinde Hödur gegen den sonst völlig geschützten Sonnengott,
gegen den herrlichen Baldur mit tödlichem Erfolge abschoss.
Paul Kummer ging 1877 wieder nach Hannoversch Münden und nahm dort
erneut eine Stelle als Pastor an.
Seine hervorragenden Kenntnisse als Botaniker gab er darüber hinaus als
Privatlehrer weiter oder stellte kleine Herbarien zu Lehrzwecken
zusammen, die die Forstakademie in Hannoversch Münden bei Kummer
für Lehrzwecke in Auftrag gab. Im Naturkundemuseum in Kassel sind
davon noch heute Exemplare erhalten.
Im Alter von 59 Jahren heiratete Paul Kummer die 12 Jahre jüngere Frau
Berta Landgrebe. Vor 100 Jahren, genau am 07.07.1912 verstarb Paul
Kummer nunmehr als deutschlandweit geachteter und anerkannter
Wissenschaftler und ehemaliger Francisceer in Münden.
Seine Liebe zur Natur, seine Kenntnisse in Latein, seine Zielstrebigkeit und
sein Fleiß fanden ihren Ursprung im Francisceum Zerbst. Mit diesen
Worten möchte ich die Würdigung von Paul Kummer beenden.
Hans Henning Messer
Schulleiter
21
Dialog anlässlich des 50-jährigen Abiturjubiläums
Eberhard Schmaling: Wie
schön, heute hier wieder
an dieser
geschichtsträchtigen und
schönsten Schule Anhalts
zu sein, unserem
Francisceum, das zu
unserer Schulzeit –
schmuck- und farblos –
einfach EOS hieß. Ja, wir
freuen uns, hier zu sein.
Wenn die einzelnen Jahrgänge bei unseren Treffen auch noch so große
Altersunterschiede trennen, eines haben alle Epochen unserer so langen
Schulgeschichte gemeinsam: die Anhänglichkeit und Liebe, die Treue und
Verehrung der ehemaligen Schülerinnen und Schüler zu ihrer
altehrwürdigen Schule, verbunden mit dem Bewusstsein eines tätigen
Zusammenhörigkeitsgefühls, das uns immer wieder zusammenführt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Francisceerinnen, liebe Francisceer,
liebe Mitschülerinnen und Mitschüler!
Wir, die hier anwesenden Mitschülerinnen und Mitschüler der
Jubiläumsjahrgänge bedanken uns sehr herzlich bei dem Förderverein, bei
der Schulleitung, natürlich dem Chor und nicht zuletzt bei den rührigen
Schülern, die für den erfolgreichen Verlauf des heutigen Tages sich so
engagiert eingesetzt haben. Vielen Dank! Auch dir, Friederike, für die so
aufwändige Vorbereitungsarbeit.
Einen Vorzug, liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, darf ich hier
anführen, den ich, im Gegensatz zu euch, in die Waagschale werfen darf.
Ihr wart nur 4 Jahre an unserer altehrwürdigen Bildungsstätte, ich jedoch
20, 4 Jahre als Schüler an der EOS und immerhin 16 Jahre als Schulleiter.
Ja, ich kenne diese Schule! Und doch habe ich mich sehr schwer getan, als
22
mir angetragen wurde, hier im Namen der Jubilare das Wort zu ergreifen. -
Warum?
Nun, die langjährige Tätigkeit hier an der Schule schärft den Blick,
verbietet es, die bei solchen feierlichen Anlässen üblichen fast
ausschließlich nur lobenden, ja verklärenden Einschätzungen zu treffen.
Wer allein auf diese nun hofft, den muss ich enttäuschen. Das kann dann
auch derjenige besser, der nach langjähriger Abwesenheit in der
Retrospektive sich an die einzigartigen 4 Jahre erinnert – und aus-
schließlich an sie. Und ehrlich: Wer verschließt sich, zumal bei einem
Jubiläum, schon emotional vorgetragenen Lobesworten? Wer hört sie nicht
gern? Und die wollen die Zuhörer auch vernehmen. Ich denke, es bedarf
keiner besonderen Erklärung, dass ein Pädagoge, ein Unterrichtsfachmann
schulinterne Prozesse und didaktische Fragen eben nicht selten anders,
nämlich kritischer, einschätzt als ein Außenstehender. Ein solcher von mir
aufgezeigter Blickpunkt bewahrt einen auch davor, ausschließlich einer
nostalgischen und sentimentalen Beschaulichkeit zu verfallen. Und so gibt
uns unser 50-jähriges Jubiläum dann auch die Veranlassung, einmal
innezuhalten, sich zu erinnern und auch, jawohl, ein wenig zu bilanzieren.
Und bedenken Sie: Für die heutigen Schüler des Francisceums ist auch
unsere Schulzeit hier längst vergangene Geschichte. Mit der Abkürzung
EOS können sie schon gar nichts mehr anfangen. Und wenn wir uns dieser
Phase heute nochmals nähern, dann haben wir dem Grundprinzip zu
entsprechen, dass Erbeaneignung immer eine kritische Aneignung sein
muss.
Wolfgang Schmaling: Entschuldige bitte. Erlaubst du mir, wenn ich hier
einhake? Was hältst du davon, wenn wir die bisherige Tradition, dass die
Rede in Monologform erfolgt, heute mit einem Dialog durchbrechen? Das
bietet sich doch bei Zwillingen geradezu an! Und nicht zuletzt, kommt dies
unserem Grundsatz entgegen, auch unsere Schulzeit kritisch zu werten;
auch wenn ich mir im Klaren darüber bin, dass uns diese Sicht bei unseren
ehemaligen Mitschülern nicht nur Wohlwollen einbringen wird. Auch sie
hörten doch lieber gefällige Anekdoten und Episoden aus dieser uns in
diesen Jahren prägenden Zeit.
23
E.: Da hast du zweifelsohne Recht, das ist auch mir bewusst. Doch lass es
uns versuchen. Neuem, was ja auch immer ein Risiko impliziert, bin ich
stets aufgeschlossen.
W .: Wie du weißt, habe
ich ja auch fast alle
Reden der Jubilare der
letzten Jahre persönlich
miterlebt. In diesen
Ausführungen der
unterschiedlichsten
Rednerinnen und Redner
ist ein durchgehendes
Muster erkennbar,
nämlich: 1. Würdigung
der Lehrer, 2.
Anerkennung des
vermittelten und
anwendbaren Wissens, 3.
Schilderung der
produktiven
Klassenatmosphäre, insbesondere die von Klassenfahrten und diversen
gemeinsamen Erlebnissen, und nicht zu vergessen, 4. das immer wieder ein
Lachen provozierende Ausmalen von gut und weniger gut inszenierten
Schülerstreichen in diesen Jahren. Grundsätzlich sind die Reden von dem
Tenor durchdrungen, dass die 4 Jahre an der Schule die schönsten
überhaupt waren. Und es folgt dann die immer wiederkehrende
Einschätzung: Hier wurde die Basis für die Zukunft gelegt.
E.: Dem letzten Satz ist wohl schwerlich zu widersprechen. Auch wir, die
wir 1962 das Abitur ablegten, durften uns wesentliche Kenntnisse
aneignen. Aber du warst und bist es doch immer, der mir nicht nur einmal
zuraunte: „Hüte dich vor Pauschalurteilen!“ Und so würde eben nicht jede
Schülerin, jeder Schüler den Satz unterschreiben: „Diese 4 Jahre waren die
24
schönsten meines Lebens.“ Der emotional so gefärbte Satz hört sich gerade
in einer Feierstunde prächtig an – und doch wage ich es, diesen zu
hinterfragen: Wirklich, für jeden? Für mich übrigens nicht und wohl auch
für dich nicht.
W.: Ja, das stimmt. – Natürlich - ich erinnere an bedeutende Bildungs-,
Familien- oder Erziehungsromane hervorragender Schriftsteller - ist diese
Phase des Heranwachsens in den Darstellungen der Autoren idealisierend
beschrieben, ist sie erfüllt von Unbeschwertheit, Unbekümmertheit, oft von
herzerfrischen der Fröhlichkeit und nicht zuletzt von phantastischen
Träumen, aber auch Sehnsüchten, wie schön! Und das ist ja auch gut so,
dass ein Großteil der Unannehmlichkeiten an Ärger und Widrigkeiten mit
dem Älterwerden verdrängt oder gar vergessen wird. Apropos: Vergessen.
Wenn ich nur daran denke, wie wir in Vorbereitung auf diesen Tag heute,
auf die Frage unter uns Klassenkameraden aus der Klasse 12 a, wer denn
nun unsere Klassenleiter in welcher Klasse gewesen war, zu den
unterschiedlichsten und kuriosesten Ergebnissen gelangten. Bei immerhin 4
Klassenlehrern in vier Jahren nicht verwunderlich.
Doch allein hieran wird schon deutlich, wie schnell vergessen wird und
manche als sicher geglaubte Erkenntnis nicht der Wirklichkeit entspricht,
eben revidiert werden muss. Aber ich denke, wir können uns darauf
einigen, dass in den 4 Jahren hier an dieser Schule auf jeden Fall das
Fundamentum für den weiteren Weg, für den Beruf gelegt wurde. Dass
unsere Lehrer im Rahmen der damaligen Möglichkeiten wesentliche
Grundlagen für unseren weiteren Weg gelegt haben, ist doch auch
unumstritten.
E.: Wenn du von Fundamentum, von dem Basiswissen sprichst, ist da
wohl nichts einzuwenden, wobei du, wenn wir wieder konkret sein wollen,
konstatieren müssen, dass diese Wertung für die naturwissenschaftlichen
Fächer weitaus eher zutrifft als für die sprach-, geistes- oder insbesondere
für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Und nicht zuletzt, das darf
doch nicht ausgeklammert werden, kann man über einen Großteil der
vermittelten Unterrichtsstoffe, insbesondere in den Fächern
25
Staatsbürgerkunde, Geschichte oder sogar Deutsch, nicht unkritisch
hinwegsehen. Auch der unterlag politisch-ideologischen Zwängen.
W.: Nun, da bist du doch aber wirklich sehr sehr hart in deinem Urteil. So
schlimm war es ja dann wohl doch nicht.
E.: Nein, sagtest du nicht, dass erst der konkrete Beleg überzeugt? Na dann:
Ich habe den gegenständlichen Beweis, für dich, für alle.
Hier ist er:
Meine Damen und Herren! Hier sehen Sie ein Aufsatzheft aus dem Jahr
1961. Das Aufsatzheft ist, na von wem? Jawohl von Wolfgang Schmaling
aus der Klasse 12 a (man beachte bitte das in Packpapier eingeschlagene
Heft – auch das sagt allein genug über die Zeit aus). Nun, konkreter und
persönlicher geht`s ja nun wirklich nicht.
W.: Willst du mich nun bloßstellen? Also, so schlecht waren, wenn ich
mich recht entsinne, meine Aufsätze nun auch nicht. Na, da bin ich aber
nun gespannt!
E.: (öffnet das Heft und liest vor:) Thema des Aufsatzes:
„Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern
muss“
W.: Ja, das Zitat ist Fausts letzten Worten entnommen, zweifelsohne mehr
als anspruchsvoll und fordert förmlich zu geschichtsphilosophischen
Gedankengängen heraus. 12. Klasse, nun, da sind die Ansprüche dann eben
doch schon sehr hoch.
E.: Also erfreue dich nun an deinen Ausführungen, schön, dass ich aus
deinem Aufsatz zitieren darf. Du schreibst in der Einleitung:
„Wir, die Staatsbürger der DDR, halten heute z.B. das Vorhandensein von
LPG-en für selbstverständlich. Aber wir können uns noch klar entsinnen,
welche Kraft und Geduld die fortschrittlichen Menschen in der Land-
wirtschaft aufbringen mußten, um auch die letzten Zweifler von der
Notwendigkeit dieses Schrittes zu überzeugen.“ Usw. usw. Ich breche hier
ab… Aber in diesem Stil geht es weiter.
26
W.: Ja, bitte hör auf, bitte! Es reicht, es reicht. Ist das wahr? (in die Aula
rufend:) „Aber eure Aufsätze waren auch nicht anders.“
E.: Ja, in der Tat – ich breche hier ab. Welche „tiefgründigen,
geschichtsphilosophischen“ Betrachtungen. Nichts als platte, beschämende
Agitation. Sag mir: Wo blieb Goethe, wo das Streben Fausts nach höchster
Erkenntnis? Dafür präsentierst du dich, wie schön, als LPG-Spezialist…
Aber du, der du jahrzehntelang Deutschlehrer ausgebildet hast, wirst nun ja
auch deine Leistung selbst einschätzen können.
W.: Bevor ich das tue, interessiert es uns alle, natürlich auch mich, wie der
Aufsatz vom Deutschlehrer bewertet wurde. Ich kann mich wirklich nicht
erinnern, mal so ganz verhauen zu haben, aber vielleicht habe ich das auch
vergessen?
E.: Ich kann dich beruhigen, deinen Deutschlehrer hast du nicht enttäuscht
gehabt. Ganz im Gegenteil, ich muss nun eine besondere Haltung
einnehmen, wenn ich dir die Zensuren mitteile, also, ich gebe bekannt: (E.
nennt die Zensuren):
Inhalt: 1
Ausdruck: 1
Grammatik und Orthographie: 1
Form: 2
W.: Wirklich, nicht zu glauben, unfassbar! Da muss ich erst einmal
durchatmen. Und da du mich nach meinem Urteil fragtest, kann ich nur
sagen, es erschiene der uns allen bekannte Satz: Thema verfehlt;
Ungenügend.
Und ich füge nach dem hier jetzt Gehörten hinzu: Nur derjenige, der dies
auch selbst durchgemacht hat, ist in der Lage, all dies entsprechend
einzuordnen. Ihnen brauche ich das ja nicht näher zu erklären. Ja, du hättest
den „Faust“ gar nicht lesen müssen. Das Zitat war letztlich nur der
„Aufhänger“ für allgemeingesellschaftliche Aussagen, so wie man sie
damals hören wollte. Und das machten wir ja auch.
27
Impressionen von den Schulfesttagen im April 2012
Der Kammerchor mit dem neuen Ehrenmitglied Dr. Eberhard Schmaling
Julia und Johanna Löhn in der Festveranstaltung
28
E.: Darf ich dich beruhigen und das Ganze doch ein wenig relativieren?
Deshalb doch noch einen Satz aus Deinem Phrasenaufsatz. Den Schluss
will ich dir, uns allen, dann doch nicht vorenthalten.
W.: Bitte nicht, es reicht doch! Lass es gut sein!
E.: Du wirst erstaunt sein, dieser Satz richtet dich wieder auf. Deine
prophetischen Worte, 1961 zu Papier gebracht, sind überwältigend, ja
sensationell, denn du schreibst, ich zitiere:
„Die alte Zeit darf auf keinen Fall zurückgeholt werden, nein, wir schauen
mit Zuversicht in eine neue, noch bessere Zukunft.“
Sehr richtig! Welche Weitsicht von Dir. Diesen Satz formuliertest du -
wohlgemerkt- im Jahre 1961, alle Achtung!
W.: Ja, das hört sich gut an, eine wahrlich prophetische, in die Zukunft
weisende Aussage - ja, ich bin wieder rehabilitiert.
E.: Auf jeden Fall. Und dein Argument, dass konkrete Beispiele,
anschauliche Erlebnisse immer mehr aussagen als verabsolutierende
Allgemeinplätze, kann ich nur bekräftigen.
W.: Ich entsinne mich aber auch, ich war ja bei den meisten
Jubiläumstreffen zugegen, dass es auch einige Ehemalige gab, die dich ob
deiner kritischen Sicht auf unsere DDR-Schulzeit nicht gerade sanft
attackierten.
E.: Das stimmt. Aber es war doch wirklich so, dass unsere Jahrgänge kein
Wort über die Geschichte unserer einzigartigen Schule und ihrer
Protagonisten hörten. Uns, die wir von 1958 – 1962 diese Bildungsstätte
besuchten, wurde die Geschichte, der besondere Charakter unserer Schule
bewusst ausgeklammert, das sozialistische Bildungsprinzip ließ das nicht
zu. Es ist unfassbar: In den 4 Jahren hier an dieser Stätte haben wir kein
Wort über den Landesfürsten Leopold III. Friedrich Franz von Dessau-
Anhalt, dem Namensgeber des Francisceums, gehört – dem Fürsten der
Aufklärung und der Reformer, der ob seiner Popularität im Volk liebevoll
„Vater Franz“ genannt wurde. Fürsten, und waren sie noch so progressiv in
29
ihren Anschauungen, widersprachen mit ihren Denkweisen den Dogmen
eines sozialistischen Regimes. Ein totalitäres System ist da unerbittlich und
zu keinerlei Kompromissen bereit, bei allen anstehenden Fragen und
Entscheidungen.
W.: Sind das nicht zu allgemeine, pauschale Einschätzungen, die dann auch
einer konkreten Brechung bedürfen? Bleiben wir bei dem Prinzip: Eine
überzeugende Argumentation muss auch die anschaulichen Beispiele
liefern. Und die hast du?
E.: Und ob! Gerade im letzten Jahr legten die Redner dar, wie ihre
Klassenkameradin, Silke Hampel, heftige Turbulenzen ausgelöst hatte. An
den LKW, der sie und ihre Klasse an einem kalten Oktobertag zum
Ernteeinsatz bringen sollte, hatte sie den Satz geschrieben: Auf dem Weg
zum Kommunismus erfroren - ein Satz der jugendlichem Übermut
entsprang, so wie Heranwachsende gern auch einmal über die Stränge
schlagen.
Doch die SED-Verantwortlichen sahen dies nun aber ganz anders. Das war
für sie nun weiß Gott kein hinzunehmender Jugendstreich, das war ein
konterrevolutionärer Akt, löste ein ideologisches Erdbeben aus, das
Einzelverhöre und Stellungnahmen herausforderte. Man versetze sich in die
Lage der betroffenen Jugendlichen. Welche seelische Erschütterung für die
Heranwachsenden!
W.: Und wir als Klasse hatten dann ja darunter auch zu leiden, mussten
doch jene Lehrer, die das Ganze entschärfen und dem die politische Brisanz
nehmen wollten, kurzerhand die Schule verlassen. Und es war wohl mehr
als ein Verlust, als der in unserer Klasse geschätzte Direktor, unser
Deutschlehrer Herr Brosig, nicht mehr unsere Klasse betrat. Das schmerzte
und tat weh. Sein Nachfolger, so sind nun einmal Heranwachsende, hatte es
nicht leicht mit uns.
E.: Um nochmals auf das von dir angesprochene sichere Basiswissen
zurückzukommen, das zweifelsohne die Voraussetzung für das darauf
aufzubauende Additum ist. Ich frage dich: Wie lange hatten wir insgesamt
Russischunterricht? Jawohl, lange 8 Jahre. Und was war/ist die Ausbeute?
30
W.: Wenig, sehr wenig, erschreckend. Und ich kann mir ein Schmunzeln, ja
ein Lachen nicht verkneifen. Auch heute noch brüsten sich alle, die kaum
noch 2 Sätze mehr zustande bringen, mit einem sehr schwierig
auszusprechenden Wort, dabei ein triumphierendes Siegeslachen
aufsetzend und letztlich doch stolz, nämlich: „dostoprimetschatelnost`.“
Dostoprimetschatelnost` (übersetzt: Sehenswürdigkeit) hat einen Kultwert
erreicht. Und doch atmet es ein gerüttelt Maß an Komik, sagt es doch aus,
dass zwar ein kompliziertes Wort „hängengeblieben“ ist, die russische
Sprache, wohlgemerkt nach 8 Jahren, nur noch bestenfalls ein brüchiges
Gerüst, wenn überhaupt, geblieben ist. Was haltet ihr von meinem genialen
Vorschlag: Am Nachmittag unterhalten wir uns einmal 20 Minuten in
Russisch!
E.: Nein, 3 Minuten wären schon eine Glanzleistung. Doch, um wieder
konkret zu werden. Unser Fremdsprachenunterricht war in der Regel ein
Übersetzungsunterricht vom Russischen ins Deutsche oder umgekehrt. Der
heute eindeutig auf sprachliche Kommunikation ausgerichtete Schwerpunkt
wurde ja doch sehr vernachlässigt. Und liebe Klassenkameradinnen und –
kameraden aus der 12 a und 12 b :
Waren nicht auch die so mitreißenden Lehrbuchtexte, in denen es immer
um die unzertrennliche Freundschaft zwischen der SU und der DDR ging,
so überaus motivierend? Oder erinnert ihr euch noch an den gottähnlichen
Pawel Kortschagin aus dem Roman N. Ostrowskis „Wie der Stahl gehärtet
wurde“?, diesen treuen Parteidiener, der selbst beim Liebesakt das
Parteibuch auf der Brust trug? Das musste uns als Jugendliche doch
„mitreißen!“
W.: Auf einen in den Reden immer wieder erwähnten Aspekt muss hier
unbedingt noch hingewiesen werden. Während wir, wie dargestellt, von
unserem großartig anwendbaren Russischschatz doch fast alles vergessen
haben, sieht das bei den in den 4 Jahren miterlebten und initiierten
Streichen ganz anders aus. Da ist fast alles haften geblieben. Wir wollen,
auch wenn ich es gern täte, jetzt auf die Schilderung einzelner dieser
31
Weitere Impressionen von den Schulfesttagen im April 2012
Chor der Unterstufe (Ausschnitt)
Ehrung der scheidenden Chormitglieder der 12. Klassen
32
entsprechend unserer dargelegten Konzeption bewusst verzichten. Dazu ist
dann auch der Nachmittag besser geeignet.
E.: Hört oder liest man diese lustigen Episoden aus der entlegenen
Schulzeit, die ja immer ein Lächeln oder sogar herzhaftes Lachen
hervorrufen, könnte daraus der Schluss gezogen werden, die Schule der
Vergangenheit sei doch eine sehr freud- und humorvolle gewesen. Aber, du
wirst mir zustimmen, sie war es nicht, und sie ist es auch heute nicht.
W.: Und du wirst mir wiederum Recht geben, wir haben es in den 4 Jahren
doch selbst erlebt, dass die Lehrer, die in ihrem Unterricht einmal eine
humorvolle Anekdote erzählten, Situationskomik und Schlagfertigkeit
demonstrierten (wer denkt da nicht an unseren Papa Dr. Schnelle !), dass
diese in der Beliebtheitsskala weit oben standen im Gegensatz zu den
niemals heiter-überlegen reagierenden, keinen Spaß verstehenden und
zulassenden Lehrern.
E.: Und daran hat sich in all den Jahren nichts geändert. Weil der
Unterricht auf die Systematik gezielter Lehrprozesse gerichtet ist, gerät der
Humor in den Verdacht der Störung geplanter Unterrichtsabläufe. Dabei,
das werden alle Schüler bestätigen, ist er doch eine wichtige Quelle, um
schwierige Situationen zu bewältigen. 2 Minuten durch einen aufrüttelnden
Scherz zwar verloren, aber ein effektives, entspanntes Lernklima für 45
Minuten gewonnen, in dem alle Schüler engagiert arbeiten, so sieht es doch
aus.
W.: Ich habe vorhin darauf verwiesen, dass in allen Reden der vergangenen
Jahre die Jubilare die gute Ausbildung, die exzellenten Lehrer sowie den
engen Zusammenhalt würdigen. Aber ich frage dich: Sagen dies nach
Jahren in der Rückschau nicht auch die Abiturienten aus Roßlau, Loburg,
Aken, ja allerorten? Das allein kann es doch nicht sein, dass Scharen
ehemaliger Schüler sich alljährlich Ende April im Francisceum einfinden,
Zeugnis von einer so starken, ja liebevollen Bindung ablegen. Was ist der
entscheidende Beweggrund, das Besondere, das - jawohl –
Außergewöhnliche hierfür?
33
E.: Ich sage es dir! Unser geschichtsträchtiges Francisceum ist eben nicht
nur die Stätte der Wissensvermittlung, sondern ein bedeutendes Element
deutscher Kultur-, Geistes-, Kirchen- und Baugeschichte. Dieses
INSGESAMT, dieses Miteinander- Verflochtensein ist es eben, was das
besondere Kolorit, das nicht zu leugnende Fluidum unseres altehrwürdigen
Gebäudes ausmacht. Und in dem Wort altehrwürdig schwingt ja schon
dieser Respekt, diese Anhänglichkeit mit, die uns sofort erreicht. Wer kann
sich dem entziehen?
Und ich frage Sie: Wo in Deutschland gibt es eine solche Bildungsstätte,
die auch nur annähernd auf diese Geschichte zurückblicken kann? Ja,
unsere traditionsreiche Schule, die älteste Sachsen-Anhalts, ist in der Tat
keine 08/15-Schule, das ist wahr! Du prägtest einmal die Metapher von der
pädagogischen Insel, die all das Vergangene bewahrt und fortgeführt hat.
Das Bild trifft zu, ja gefällt mir.
W.: Ja es ist so: Betritt man mit Ehrgefühl den einzigartigen
Klosterkomplex, diese pädagogische Insel, so nimmt einen der
altertümliche Reiz und romantische Zauber sofort gefangen, und das bei
jedem Besuch. Ich erwische mich, wie ich schneller atme, Herz und Seele
werden angesprochen, ja ich bewege mich anders.
E.: Und lass mich hinzufügen: Das trifft nicht nur auf die Ehemaligen zu,
auch die jetzt das Francisceum besuchenden Schüler, wechseln sie das
Gebäude, damals von der Fuhrstraße, nun von der Dessauer Straße zum
Weinberg, nehmen das Besondere, dieses Ambiente intuitiv wahr. Es
verfehlt auch bei ihnen nicht seine Wirkung; denn sie verhalten sich
disziplinierter, angemessener, wobei die starke Bindung und Zuwendung,
wir Ehemalige belegen dies ja alljährlich, erst mit den Jahren anwächst.
W.: Wie gut, dass du als glühender Verfechter deines Francisceums auf
dieses Besondere, das uns alle Prägende nochmals verwiesen hast. Und so
wird ja nun auch nochmals deutlich, wie wir dieses, unser Francisceum, ins
Herz geschlossen haben. Und lass es uns nochmals wiederholen:
Selbstverständlich haben die 4 Jahre von 1958 – 1962 uns entscheidend
mitgeprägt, das steht doch außer Frage. Und manche Engstirnigkeit,
34
manches Ärgernis jener Zeit dürfen wir nach so vielen Jahren dann sogar
belachen. Und bedenke: Auch unser System ist nicht perfekt.
E.: Sie alle kennen diesen oft zitierten Satz:
„Wer etwas werden sollte in Anhalt, den schickten die Eltern nach Zerbst
aufs Francisceum, und wer etwas geworden war, kam oftmals daher.“ Und
so war es nach der Wende die vordringlichste Aufgabe, sich wieder der
reichen Tradition zuzuwenden gemäß dem Grundsatz: Traditionspflege
bewahrt Vergangenes als Ererbtes und wirkt weiter in die Zukunft. Diese
Einheit von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem schafft das
kreative Flair, das auch für das Gedeihen einer Schule, für ihre
Fortentwicklung so wichtig ist.
W.: Der bekannte Heine-Satz: Der heutige Tag ist das Resultat des
gestrigen, was dieser gewollt hat, gilt es zu erforschen, zu ergründen, um zu
wissen, was jener will, ist so ein methodologisches Grundprinzip jeglicher
Erbeaneignung. Das Ergebnis dieser Umsetzung nehmen wir auch heute
wieder in Dankbarkeit zur Kenntnis.
E.: Du sagst es: Traditionspflege verbindet die Generationen und hält die
Reflexion an entscheidende Lebensjahre wach, so wie wir dies in all den
Jahren nach der Wende wieder erleben dürfen. Und: Wenn wir vor Jahren
kein Wort über die stolze Vergangenheit dieser geschichtsträchtigen
Bildungsstätte erfuhren, heute führen Schüler Besucher und Interessierte
durch die Schule, schlüpfen in die Rolle bedeutender Persönlichkeiten, die
die Geschichte der Schule repräsentieren.
W.: Erlaubst du mir, da du vorhin aus meinem Aufsatz mich zitiertest, dass
ich nun dich aus deiner Rede zum 200-jährigen Jubiläum unseres
Francisceums nochmals zu Wort kommen lasse. Du schreibst: „Auch
unsere Schüler, die heute das Francisceum besuchen, sollten mit der für sie
in historische Ferne entrückten und mitunter zweifelsohne auch fremd
anmutenden Geschichte unserer Bildungsstätte immer wieder vertraut
gemacht werden. Eben hier können und müssen wir als Lehrer, als
Francisceer vermitteln helfen. Und hier haben wir doch die Möglichkeit, -
ja, dem Charakter unseres Hauses entsprechend geradezu die Verpflichtung
35
– den Schülern zu verdeutlichen, wo hinter allem fremd und befremdlich
Anmutenden jenes UNABGEGOLTENE, BLEIBENDE liegt, das uns seit
Generationen zusammenhält und das es wert ist, weitergegeben zu werden.
Und so mögen denn auch weiterhin Einigkeit, Vertrauen, stabiler
Zusammenhalt und nicht zuletzt froher Wille das Erbteil unseres
Francisceums sein – und wir werden leben!“
E. u. W.: Wie wahr!
Dr. Eberhard und Dr. Wolfgang Schmaling
Rede zum 60-jährigen Abiturjubiläum
Meine sehr verehrten
Damen und Herren,
wenn Sie jetzt vielleicht
befürchten, dass Sie eine
längere Rede über sich
ergehen lassen müssen,
dann kann ich Sie
beruhigen! Ich mache es
ganz kurz.
Ich möchte mich nur –
auch im Namen meiner
Mitschüler - bei all
denjenigen sehr herzlich
bedanken, die uns diese Ehrung zum 60. Abiturjubiläum zuteil werden
ließen, insbesondere bei der Schulleitung, dem Lehrerkollegium und dem
Förderverein. Nochmals vielen Dank!
36
Gestatten Sie mir, dass ich noch einige Sätze anschließe. Ein solches
Jubiläum sollte vielleicht auch der Anlass sein, sich noch einmal seiner
damaligen Lehrer in Dankbarkeit zu erinnern, die mit großem Engagement
bemüht waren, uns zu halbwegs zivilisierten, zu kritisch denkenden und zu
aufgeklärten Menschen zu erziehen – oder um mit Emanuel Kant und
seinem Begriff der Aufklärung zu sprechen, die bemüht waren, uns „aus
dem Zustand der selbstverschuldeten Unmündigkeit“ heraus zu führen
(was das auch immer bedeuten soll!) und so eine wesentliche Grundlage
geschaffen haben für unseren weiteren Werdegang.
Oft haben wir es ihnen nicht leicht gemacht und sie in unserem damaligen
jugendlichen Überschwang ziemlich strapaziert, ja ihnen das Leben oft
sogar schwer gemacht. Einmal haben wir zum Beispiel das in der Klasse
liegen gebliebene Zensurenbüchlein unserer Lehrerin aus dem Verkehr
gezogen – nicht deswegen, weil wir die Lehrerin nicht leiden konnten -
sondern weil uns der Inhalt mit den Ergebnissen der letzen Klassenarbeit
nicht so ganz gefallen hat. Wir haben es jedenfalls entsorgt, indem wir es
kurzerhand – ich muss es um der Wahrheit Willen gestehen – in die
Toilette geworfen haben. Das war damals noch so eine mittelalterliche
Konstruktion aus Holz, und wenn man dort oben etwas hineinwarf, so fiel
das sofort hinunter und ward nicht mehr gesehen. In dieser Weise wäre
heute eine Entsorgung eines immerhin nicht ganz kleinen Buches
(Hardcover) in einer entsprechenden heutigen Einrichtung gar nicht mehr
möglich. Ich denke, man könnte das als ein zwar ungewöhnliches, aber
anschauliches Beispiel dafür ansehen, was sich in den letzten 6o Jahren
auch am Francisceum so alles verändert hat! Dieses Geschehen, so unschön
es auch für die Betroffene gewesen sein mag - sie wird sicher lange nach
ihrem Büchlein gesucht haben, und es ist nicht klar, ob sie jemals über
dessen tragisches Ende etwas erfahren hat - war für uns ein denkwürdiges
und für unsere musischen Fähigkeiten geradezu stimulierendes Ereignis. So
ist damals sogar ein Lied entstanden, das wir oft und gern gesungen haben
mit einem bemerkenswerten, allerdings drastischen Text, der dieses
Ereignis sehr anschaulich zum Ausdruck brachte, den ich ihnen aber hier
doch vorenthalten möchte.
37
Ja, meine Damen und Herren, auch das ist Francisceum und Erinnerung an
Francisceum und diejenigen, die Solches oder Ähnliches erlebt haben,
behalten es – wenn auch vielleicht mit gemischten Gefühlen – über viele
Jahre im Gedächtnis!
Solche Untaten - und das war wahrlich nicht die Einzige - bereute man
natürlich in späteren Jahren zutiefst, und man hatte sehr bald das
Bedürfnis, sich dafür zu entschuldigen. Ich nehme das zum Abschluss
meiner Rede zum Anlass, den jetzigen Schülerinnen und Schülern des
Francisceums dringend zu raten und ans Herz zu legen: Behandelt eure
Lehrer stets anständig. Ich möchte hierzu Emanuel Kants Kategorischen
Imperativ, der uns das Handeln vorgibt, anführen, wie er uns von unserem
damaligen sehr verehrten Lehrer Paulchen Bosse, den die Älteren sicher
auch noch in guter Erinnerung haben, beigebracht wurde, der da lautet:
Handele so, dass die Maxime deines Willens jederzeit als Prinzip einer
allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.
Aber so kompliziert möchte ich das gar nicht ausdrücken, sondern einfach
nur raten: Behandelt eure Lehrer stets so, dass ihr nicht nach 60 Jahren
noch mit einem schlechten Gewissen und mit einem roten Kopf
umherlaufen müsst, wenn ihr an eure Lehrer des Francisceums denkt. Mit
diesem gut gemeinten Ratschlag möchte ich meine kurze Ansprache
beenden. Sie enthielt – als Festansprache vielleicht etwas ungewöhnlich –
einen Bericht über das wundersame Verschwinden und drastische Ende
eines Zensurenbüchleins und das alles in Erinnerung an eine vor 60 Jahren
zu Ende gegangene sehr sehr schöne Schulzeit hier im altehrwürdigen
Francisceum in Zerbst.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Dr. Hans Brachwitz
38
56 Jahre gymnasiale Vorschule in Zerbst
Die drei Brüder meiner Mutter Ludwig Krause (*23.5.1914), Ulrich Krause
(*21.9.1916) und Joachim Krause (*14.2.1922) besuchten das
Francisceum, alle drei mussten zwischen dem 1. Juli und dem 4. September
1941 im Krieg ihr Leben lassen, aber die Erinnerungen an ihre Jugendjahre
blieben in unserer Familie lebendig. Auf diese Weise begegnete mir schon
frühzeitig eine Besonderheit ihrer Schullaufbahnen. Durch den Umzug der
Familie nach Zerbst wechselte Ludwig Krause nach drei Jahren
Grundschule und privatem Unterricht in Reinsdorf / Kreis Köthen ins 9-
stufige Gymnasium in Zerbst, das mit der vierten Klasse (damals Sexta)
begann. Seine neuen Klassenkameraden hatten in Zerbst eine der letzten
gymnasialen Vorschulklassen durchlaufen. Mit Ludwig Krause legten
einige dieser Vorschüler ohne Probleme Ostern 1932 18-jährig das Abitur
ab: Karl Kanstein, Bernhard Lüderitz, Kurt Scherling und Ludwig
Nussbaum. Ludwig Krause und Ludwig Nussbaum waren beim Abitur
noch 17 Jahre alt.1 Ludwig Nussbaum arbeitete sich, in die USA emigriert,
in fortgeschrittenem Alter in den USA beruflich in die Computerbranche
ein. Auch Karl Kanstein baute sich nach der Emigration in die USA ein
beeindruckendes zahntechnisches Unternehmen auf. Bernhard Lüderitz
wurde Professor der Medizin. Die dreijährige Vorschule wurde in Zerbst
1922 abgeschafft und durch vier Jahre Unterricht in anderen Grundschulen
für alle Kinder ersetzt. Das Reichsgrundschulgesetz vom 28.4.1920 hatte
festgelegt: „Die bestehenden Vorschulen und Vorschulklassen sind alsbald
aufzuheben. Es muss der gesamte Abbau spätestens zu Beginn des
Schuljahrs 1924/25 abgeschlossen sein.“ Aber die Tradition der
dreijährigen Vorschule hatte in Zerbst noch kurze Zeit Folgen. Ostern 1926
waren vier Schüler bei den Anmeldungen zum Gymnasium erst 9 Jahre alt,
sie übersprangen mit Hilfe der Eltern offensichtlich ein Schuljahr: Ulrich
Krause (*9/1916, gefallen 7/1941), Hans-Georg Schad (*10/1916, gefallen
7/1941), Ernst Voigt (*10/1916, gefallen 8/1943) und Hans Wachtel
(*6/1916).2 Mit letzterem konnte ich auf dem Francisceertreffen 1984 in
Heidelberg noch sprechen. Seine Klasse war durch den Krieg fast völlig
39
ausgelöscht, nur drei Frauen sah er wieder. Hans Wachtel leitete eine
Zelluloidwarenfabrik in Sélestat / Frankreich, deren Ausgangswerk sein
Vater einst in Zerbst gründete und nicht zurückerhielt. Ostern 1928 war
unter den jüngeren im Francisceum Eingeschulten der spätere Direktor
Wolfgang Gröseling (*5/1918, alleinerziehende Mutter), 1929 und 1930
traten die gerade neunjährigen Dieter und Arnfried Schultze (*1/1920 und
*4/1921, Vater Studienrat) ins Francisceum ein. Vor allem Lehrerkinder
versuchten weiterhin, mit drei Jahren Grundschule auszukommen. Meine
Großeltern, Paul und Martha Krause, empfanden die Abschaffung der
Vorschule für ihre wissbegierigen Söhne als sehr schwierig und litten bei
ihrer großen Familie auch unter den Kosten, die zusätzliche Schuljahre für
drei weitere Söhne verursachten.
Fußballmannschaft im Landschulheim Nedlitz im August 1936,
rechts Jochen Krause mit 14 Jahren
So entschieden sie, nach Ulrich auch Joachim Krause bereits nach drei
Grundschuljahren 1931 zur Prüfung für das Francisceum anzumelden, die
er auch bestand. Joachim Krause hatte 1931 allerdings gerade erst das Alter
von 9 Jahren erreicht und war unglücklicherweise der einzige jüngere
40
Schüler dieses Schuljahrgangs, der angemeldet wurde. Es war nicht
vorauszusehen, dass Joachims körperliches Wachstum in den folgenden
Jahren sehr auf sich warten ließ. Seine Klassenkameraden, teils um zwei
Jahre älter, überragten ihn bald alle, manche um zwei Köpfe.
Die größeren, kräftigen Kameraden konnten schwer ertragen, dass ein
kindlicher Knirps die schulischen Anforderungen mühelos bewältigte, und
Joachim fühlte sich im Kreis dieser anders interessierten jungen Männer
nicht am rechten Platze. Da in nationalsozialistischer Zeit die gymnasiale
Schulzeit auf 8 Stufen verkürzt wurde, legte er schließlich nach 11 Jahren
Schule mit gerade 17 Jahren sein Abitur ab. Beim letzten Sohn, der ebenso
jung und klein gewachsen war, entschieden sich Krauses nicht mehr für ein
Überspringen einer Klasse, sprachen aber viel von der anspruchsvollen
Vorschule und den tüchtigen Lehrern an ihr. In Zerbst wurde die Vorschule
18693 eingeführt. Zu dieser Zeit wurden die anhaltischen Gymnasien in
ihren Lehrplänen und dem Abitur dem preußischen Schulwesen
angeglichen, damit der Übergang zu den Universitäten gut gelang. In
Preußen hatten viele Direktoren oder auch Lehrer schon längere Zeit ein-,
zwei- oder dreijährige private Vorschulen geschaffen. Direktor Gottlieb
Stier4, der sich bei Amtsantritt für eine Zerbster Vorschule einsetzte, wollte
vor allem erreichen, dass die Gymnasiasten beim Eintritt in das
Francisceum gleichmäßig ausgebildet waren. Da in den privaten
Vorschulen „eine einheitliche Lehrmethode völlig fehlte“5 war die
Vorbildung sehr unterschiedlich. „Auch ließ die Gewöhnung an Ordnung,
Pünktlichkeit und Zucht viel zu wünschen übrig.“6 Oft dauerte es mehr als
ein Jahr, um alle Schüler auf ein Niveau und zu korrekter Arbeitshaltung zu
bringen. Ostern 1869 wurden deshalb die ersten Vorschulklassen eröffnet.
1882/1883 wurde für die inzwischen geschätzte Vorschule ein eigenes
Gebäude errichtet. Inspektor und erster Lehrer an derselben wurde Ludwig
Bräuner (*1849).7 Er unterrichtete bis zu seinem 71. Lebensjahr 1921.
Heute dient das separate rote Backsteingebäude dem naturwissen-
schaftlichen Unterricht. Viel erfährt man über die Pädagogik in den ersten
drei Vorschuljahren, die der heutigen Grundschule entsprechen, in
schriftlichen Aufzeichnungen nicht. Den Unterricht übernahmen zwei bis
41
drei Volksschullehrer. Außer Ludwig Bräuner waren langjährige
Vorschullehrer Friedrich Müller (*1841) von 1870-1910 und Hermann
Dettmer (*1861) von 1883-1903. 1922 wurde der letzte Vorschuljahrgang
eingeschult, der 1925 ins Gymnasium übertrat. Lehrer der letzten Jahre
waren Friedrich Schoch (*1860) von 1903-1925 und Otto Schade (*1872)
von 1910 an.8 Friedrich Schoch schied am 1. April 1925 nach 45-jähriger
Tätigkeit aus dem Amt. „In manche Generation hatte er den Grund zum
Aufstieg gelegt.“9 Es fällt auf, dass für die Vorschule offensichtlich
erfahrene Lehrer eingestellt wurden. Die Jahresberichte des Francisceums
nennen lediglich die Stundenzahlen und die Verteilung der
Lehrgegenstände. So wurde im Jahr 1894 in der Nona (Anfangsklasse) 12
Stunden, in der Oktava 22 Stunden und in der Septima 26 Stunden
wöchentlich unterrichtet. Der Unterricht in der Septima (vor dem Übergang
in das eigentliche Gymnasium) verteilte sich auf die Fächer Deutsch (14
Stunden), Rechnen (5 Stunden), Religion (3 Stunden), Heimatkunde
(2 Stunden) und Singen (2 Stunden).10 Ludwig Bräuner übernahm zumeist
die Septima. Es war Schulgeld zu bezahlen, aber 16% der Schüler waren
durch Stiftungen von der Zahlung befreit.11 Zerbster Volksschullehrer
hatten auch die Aufgabe, Eltern begabter Kinder auf die gymnasiale
Vorschule aufmerksam zu machen. 1902/1903 gab es zudem im
Gymnasium je vier Jahresstipendien zu 300, 200 und 100 Mark.12 Diese
Beträge sind hoch, wenn man hört, dass 1900 ein Industriearbeiter 900
Mark jährlich verdiente.13 Mein Großvater Paul Krause (*1885) trat 1891 in
die Vorschule ein, in seiner Septima befanden sich vor dem Übergang ins
eigentliche Gymnasium durch weitere Zugänge 31 Schüler.14 Es wurde
schnell und viel gelernt, körperliche Züchtigungen erlebte mein Großvater
weder in der Vorschule noch im Gymnasium. Ab der Sexta folgte dann ein
umfangreicher Lehrplan im eigentlichen Gymnasium. Paul Krause
beherrschte bereits in der Schulzeit Latein (in den Stundenplänen findet
man jahrelang 8 Stunden wöchentlich)15, Griechisch und Hebräisch und
hatte zudem noch gute Kenntnisse in Französisch. Den hebräischen
Unterricht erteilte auf hohem Niveau der jüdische Landesrabbiner Isidor
Walter aus Dessau. Ostern 1903 legte mein Großvater noch 17 -jährig das
42
Abitur ab und hatte für sein Theologiestudium die besten Voraussetzungen.
In amerikanischer Gefangenschaft war er in der Lage, 1944/45 deutsche
Theologiestudenten in Hebräisch zu unterrichten. Bis ins hohe Alter las er
täglich - solange seine Augen mitspielten - in der hebräischen Bibel. Auch
andere Francisceer seiner Generation beeindruckten mich durch ihre
umfassende Bildung.
So mag korrekt sein, was der Dessauer Lehrer Dr. Hermann Lorenz 1893
schreibt: „Das anhaltische Schulwesen ist als eins der besten im Deutschen
Reiche bekannt.“16 Es fällt auf, dass besonders viele Kinder von
Volksschullehrern, Pfarrern und Kaufleuten die Vorschule und das
Gymnasium erfolgreich abschlossen. Diese Berufe boten in Anhalt
Möglichkeiten zum Aufstieg. Es springt weiterhin ins Auge, dass Kinder
von Witwen, die Möglichkeit geboten wurde, das Gymnasium besuchen zu
können. Auch Kinder von Handwerkern, Landwirten und anderen
Mittelständlern nutzten das vorzügliche Bildungsangebot des
Francisceums, nur dass sie meist die Schule mit dem „Einjährigen“17
verließen. Aber die ausgezeichneten Kenntnisse, die sie durch die
humanistische Bildung erworben hatten, spielten offensichtlich für ihren
beruflichen Erfolg eine große Rolle.
Mein Vater Gerhard Lüdicke (*1910, vermisst 4/1945) besuchte die
Vorschule 1916-1919 und hatte bei Herrn Schade, Herrn Schoch und Herrn
Bräuner Unterricht. Die Eltern meines Vaters hatten nur Volksschulen
absolvieren können und waren gerade dabei, sich ein eigenes Geschäft
aufzubauen. Besonders Herr Schoch war für die Bildung der Kinder ein
wertvoller Ratgeber. In den Vorschulklassen erreichte mein Vater schnell
ein gutes Niveau in Deutsch, Unterschiede der Herkunft wurden
ausgeglichen. Mit ihm traten 19 Schüler aus der Vorschule ins Gymnasium
ein.18 Ein besonders gutes Abitur lieferte unter ihnen 1928 Meinhard
Böhme ab (Sohn eines Lehrers), der im humanistischen Zweig von der
mündlichen Prüfung befreit wurde. Walter Quaas (Vater Kaufmann,
verstorben), ebenfalls ein sehr guter Schüler, und Gerhard Lüdicke, beide
gerade 18 Jahre alt geworden, waren die Jüngsten unter den 23
Abiturienten.19
43
Gerhard Lüdicke profitierte auch ungemein von dem Musikunterricht des
Francisceums,20 der die Schüler frühzeitig an anspruchsvollen Chorgesang
und an das Orchester heranführte, indem die Schule selbst
Musikinstrumente anschaffte und auslieh. Chorsänger waren oft
schulgeldfrei. Gerhard Lüdicke meldete sich für das Realgymnasium an, da
er für den kaufmännischen Beruf die modernen Fremdsprachen benötigte.
Englisch und Latein waren Pflichtfächer mit 6 bzw. 7 Wochenstunden in
den ersten Jahren. Französisch wurde in den letzten drei Jahren fakultativ
mit wenigen Wochenstunden gelernt, aber die Kenntnisse waren so
umfangreich, dass mein Vater sich ohne Schwierigkeiten in der Zeit der
großen Arbeitslosigkeit auch noch im Selbststudium Grundkenntnisse in
Spanisch und Portugiesisch aneignen konnte. Mit diesem Sprachbonus
bekam er befristete Stellungen beim Leipziger Messamt, wo im
kaufmännischen Beruf auch naturwissenschaftliche Kenntnisse gefragt
waren.
1927 hatte der spätere Lehrer am Francisceum Hermann Mänicke (*1908)
ebenfalls ohne mündliche Prüfung 18-jährig das Abitur abgelegt. Aus
Dessau kommend wurde er erst 1920 in Zerbst angemeldet.21 Der
Studienrat am Francisceum Heinrich Rohlf(*1891), Sohn eines Lehrers in
Nedlitz, bestand 1911 das Abitur, wahrscheinlich kam er direkt von der
Dorfschule ins Francisceum. Die bekannten Zerbster Wilhelm Übe (*1883,
Vater Drogist), Reinhold Specht (*1893, Vater Lehrer) und Rudolf Völlger
(*1911, Vater Dentist) wurden nach dem Besuch der Vorschule im
Francisceum angemeldet und legten dort 1902, 1912 und 1930 das Abitur
ab. Der Buchhändler Friedrich Gast (*1889, Vater Buchhändler) durchlief
ebenfalls die Vorschule, schloss mit dem Einjährigen ab22 und lernte und
arbeitete als Buchhändler zunächst in Hamburg und der Schweiz.
Da ich bisher keine Beschreibungen zum Unterricht in den Zerbster
Vorschulklassen fand, möchte ich hier eigene Erlebnisse anfügen. Ich war
sehr überrascht, als ich bei meiner Auslandstätigkeit in Russland, 1993-95
in Saratow an der Wolga, Vorschulklassen vorfand, wie sie mir meine
Großeltern beschrieben hatten. Ich unterrichtete in dort wieder eingeführten
44
dreistufigen gymnasialen Vorschulklassen das Fach Deutsch als
Fremdsprache.
In der Zarenzeit hatte man sich in Russland wie in Anhalt am preußischen
Schulwesen ausgerichtet und während der Perestroika wurden alte
Traditionen wieder aufgenommen. Der Unterricht in Russisch, Rechnen,
Heimatkunde und Singen, der in etwa den Zerbster Stundentafeln
entsprach, wurde durch Deutsch (4 Stunden) und Informatik (2 Stunden in
der dritten Stufe) ergänzt. Besonders vorteilhaft waren die Vorschulklassen
für Kinder, deren Eltern nicht helfen konnten. Schon in einem Schuljahr
hatten die Kinder ihr Sprachniveau im Russischen einander angeglichen,
d.h. zum Teil einen großen Wortschatz neu erworben. Dazu trug allerdings
auch das umfangreiche Auswendiglernen vieler Lieder und Gedichte bei.
Ich hatte mir trotz jahrelanger Unterrichtstätigkeit in allen Schulformen
nicht vorstellen können, mit welcher Wissbegierde und welchem Tempo
Sechs- bis Neunjährige vorankommen, wenn sie mit Kindern zusammen
sein können, die ihre Interessen teilen und Leistungen gegenseitig
bestaunen. In den drei gemeinsamen Schuljahren lernten die Kinder ein
Vielfaches des Lernpensums, das heute in Grundschulen angeboten wird,
und sie drängten neugierig immer weiter. Disziplin zu halten, war für den
Lehrer ein Kinderspiel, allerdings musste man auch offen dafür sein, dass
es Kinder gab, die über das Angebot des Lehrers hinaus dachten. Die
russischen Eltern aber, nach ihrer Meinung zu den gymnasialen
Vorschulklassen befragt, nannten vor allem einen Vorteil für ihre Kinder:
sie hatten zahlreiche gute Freunde gefunden und freuten sich täglich auf die
Schule, in der niemand ausgegrenzt wurde, der lernen wollte.
Mit der Einführung der vierjährigen Grundschule für alle Kinder in
Deutschland hatte man beabsichtigt, den Übergang aufs Gymnasium für
alle Schichten zu öffnen. In Zerbst gelang dies nicht. Die Berufsangaben
der anmeldenden Eltern zeigten nach 1925 keinen Unterschied zum
vorherigen Stand. Zuletzt sei noch angefügt, dass die um ein Jahr
geminderte Schulzeit der Vorschule nicht nur den Eltern Kosten erspart und
begabte Schüler zum intensiven Lernen motiviert, sondern auch die
durchschnittlichen Aufwendungen der Steuerzahler für die Grundschule um
45
etwa 6000 Euro pro Schüler (heutige Kosten für ein Jahr) mindert. Bei 20
Schülern pro Vorschulklasse ist dies eine jährliche Ersparnis von 120 000
Euro. Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist allerdings in
Artikel 7(6) festgelegt: „Vorschulen bleiben aufgehoben.“
Annemarie Lüdicke,
März 2012
1 Aufnahmebuch des Francisceums 1874-1940 2 Ebenda. Die Todesdaten der Gefallen sind unter volksbund.de zu finden. 3 Dr. Franz Münnich „Geschichte des Francisceums zu Zerbst 1526-1928“, S. 62. 4 Professor Dr.Sickel „Überblick über die Geschichte des Herzoglichen Francisceums“ Zerbst 1913, S.16. 5 Dr. W.Sickel „Geschichte des Herzoglichen Francisceums zu Zerbst 1803-1903“ Zerbst 1903, S. 119. 6 Ebenda, S. 119. 7 Ebenda, S. 141. 8 Zerbster Jahrbuch 1932, hg. Reinhold Specht, S.74ff. 9 Bericht über das Schuljahr 1925/1926, S. 13. 10 Jahresbericht 1893/1894, S. 23. 11 Einladungsschrift des Herzoglichen Gymnasiums zu Zerbst, Römer & Sitzenstock Zerbst 1875, S. 32. 12 Bericht über das Schuljahr 1902/03. 13 www.schillergymnasium koeln/geschichte 1899-1918. 14 Sein Eintritt ist im Aufnahmebuch nicht verzeichnet, müsste aber 1891 erfolgt sein, da in diesem Jahr sein Vater eine Pfarrstelle an St. Bartholomäi übernahm. Im Schuljahr 1893/94 hat Paul Krause in der Octava eine Buchprämie erhalten. Siehe Jahresberichte über die Schuljahre 1893/94 und 1894/95. 15 In einigen Stundentafeln der Vorschule werden sogar 10 Stunden vermerkt. Siehe Jahresberichte des Francisceums. 16 Dr. Hermann Lorenz „Anhalts Geschichte in Wort und Bild“, S. 92. 17 Dieser Abschluss nach der Obersekunda (= Klasse 10) ermöglichte den einjährigen Militärdienst und konnte an Mittelschulen nicht erworben werden. 18 Nach dem Aufnahmebuch des Francisceums 1874-1940. 19 Jahresbericht 1927/1928, S. 22. 20 Nach dem überragenden Musikdirektor Franz Preitz (*1856), der am Francisceum von 1885-1916 wirkte, unterrichtete ab 1914 Hans Urban als Musiklehrer am Francisceum, er war Sohn eines Dessauer Musikdirektors und regte die Schüler auch zu vielen eigenen Initiativen im Musikschaffen an. Zerbster Jahrbuch 1932, S.76, S.86.
46
21 Bericht über das Schuljahr 1926/27, S. 22 und Aufnahmebuch des Francisceums 1874 -1940. 22 Siehe Aufnahmebuch 1874 – 1940 und Jahresberichte.
Der Förderverein Schloss Zerbst e. V. und seine Verbindung zum Francisceum Im März 2003 gründete sich der Förderverein Schloss Zerbst e. V. Wie
beim Förderverein Francisceum Zerbst e. V. bezieht sich ein Satzungsziel
auf die Erhaltung einer historischen baulichen Substanz in Zerbst/Anhalt.
So konnte in den letzten neun Jahren seit Vereinsgründung durch
ehrenamtliches Engagement und geförderte Sicherungsmaßnahmen der
Ostflügel des ehemaligen Barockschlosses vor dem weiteren Verfall
bewahrt werden und kontinuierlich eine Stabilisierung erfahren.
Eine Zusammenarbeit mit anderen örtlichen Vereinen wie dem Zerbster
Heimatverein e. V., der Internationalen Fasch-Gesellschaft e. V. und dem
Internationalen Förderverein Katharina II. e. V. ist für uns ein
Selbstverständnis. Seit einigen Jahren besteht auch eine stetig wachsende
Verbindung zum Francisceum. Regelmäßig besuchen Schulklassen
während der Projektwoche „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
das Schloss. Auch Führungen zu thematischen Schwerpunkten sind
Bestandteil der Zusammenarbeit oder Führungen für Schüler der
Partnergymnasien, die im Rahmen von Schüleraustauschprogrammen
angeboten werden. In persönlichen Gesprächen wurde die Intensivierung
der Zusammenarbeit unserer Vereine beschlossen.
Auch der Zerbster Kammerchor und der Stadtchor geben jährlich ein
Benefizkonzert im Schloss. Die Einnahmen dieser Veranstaltung wurden
beispielsweise für die Einrichtung des Kupferstichkabinettes insbesondere
zur Anschaffung von Kupferstichen zu den Themen Zerbster Schloss und
Anhalt-Zerbster Fürstenhaus eingesetzt.
47
Einige ehemalige Francisceer kennen das Schloss noch vor seiner
Zerstörung kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, als das imposante
Barockgebäude noch als Museum fungierte.
Jubiläum 2013
Der Förderverein Schloss Zerbst e. V. hat die Obhut für ein Stück
mitteldeutscher Geschichte von europäischer Bedeutung übernommen. Der
Vorstand und eine Vielzahl von Mitgliedern arbeiten uneigennützig daran,
die Ziele des Vereins umzusetzen. Über dieses hohe Maß an persönlichem
Engagement hinaus bedarf es vor allem finanzieller Mittel. Um weitere
sichtbare Zeichen setzen zu können, ist die Spendenbereitschaft aller am
Erhalt des verbliebenen Ostflügels des Zerbster Schlosses Interessierten
gefragt.
Dank der bisherigen Spendenbereitschaft konnten die Eigenmittel für die
realisierten Sicherungsmaßnahmen aufgebracht werden. Auch für die in
Vorbereitung befindlichen Sicherungsmaßnahmen sind wieder
Vereinsmittel erforderlich. Helfen Sie mit, eines der bedeutendsten
Bauwerke der Stadt Zerbst/Anhalt von der Gegenwart in die Zukunft zu
führen. Nur so kann die noch vorhandene Substanz seiner einstigen
Bedeutung entsprechend wiederhergestellt werden.
Selbstverständlich können Sie vom Verein für Ihre Unterstützung auch eine
Spendenquittung erhalten. Übermitteln Sie dazu dem Vorstand Ihre
persönlichen Angaben.
So hat beispielweise der Abiturjahrgang 1957 im Jahr 2009 sein
Klassentreffen genutzt und sich mit einer Gruppenspende in Höhe von
505,00 € an der Sponsorentafel verewigt.
Suche von Fotos und Dokumenten
Jedes Jahr ist der Förderverein Schloss Zerbst e. V. bestrebt, den
Ausstellungsbereich zu erweitern, um den Gästen die Schlossgeschichte
noch authentischer darzustellen. Ganz gezielt suchen wir für unser 10-
jähriges Vereinsjubiläum im Jahr 2013 Fotos, Dokumente, schriftliche
48
Erlebnisberichte u.a., gern auch als Leihgaben, die mit dem Schloss
verbunden sind. Vielleicht haben sie oder ehemalige Schüler der
(Erweiterten) Oberschule in Fotoalben Dokumente, die die Zeit vor der
politischen Wende widerspiegeln. Schenkungen oder Leihgaben zur
Herstellung eines Abzuges sind für den Förderverein Schloss Zerbst e. V.
eine große Unterstützung, um nicht nur die Vergangenheit zu
dokumentieren, sondern gerade auch Schülern durch Visualisierung die
Geschichte näher zu bringen.
Veranstaltungen im Schloss
Das Schloss weist nicht nur Ausstellungsbereiche mit zahlreichen
geschichtlichen Aspekten auf. Es ist in den letzten Jahren zu einem
kulturellen Veranstaltungsort gewachsen. In diesem Jahr sind auszugsweise
folgende Veranstaltungen genannt:
Samstag, 30. Juni 2012, 15:00 Uhr Die Kabinette, Zimmer und Säle des Zerbster Schlosses Eine Reise ins Zeitalter des Barock und Rokoko
Sonntag, 1. Juli 2012, 16:00 Uhr
Konzert im Rahmen des Musikfestes "Unerhörtes Mitteldeutschland"
Sonntag, 9. September 2012, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Tag des offenen Denkmals
Samstag, 29. und 30. September 2012, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Öffnung des Schlosses mit Ausstellungsräumen und Führungen zum Bollenmarkt
Für auswärtige Interessenten nehmen wir gern Anfragen zu Modalitäten der
Kartenbestellungen entgegen.
Auch das Interesse an Sonderführungen nimmt stetig zu. Nicht nur zum
jährlichen Francisceertreffen, wie in diesem Jahr, bieten wir gern für
49
Gruppen außerhalb der regulären Öffnungszeiten Sonderführungen an.
Familienfeiern und Klassentreffen sind ein beliebter Anlass, einen
geführten Rundgang durch das Schloss zu erleben. Gern nehmen wir
Anfragen zu Sonderführungen entgegen. E-Mail: info@schloss-zerbst.de
oder telefonisch 03923/782232 (Frau Jana Reifarth).
Jana Reifarth und Dirk Herrmann
Führung im Zweiten Fürstlichen Vorzimmer des Schlosses
durch Jana Reifarth
Spender im Zeitraum vom 9. Nov. 2011 bis 6. Juni 2012
Baake Irmgard Langen (Hessen) Ballerstedt Martin Magdeburg Baseler Klaus Lindau
50
Baumgart Prof. Dr. Jürgen Güterglück Beyer Helga Zürich Bock Ursula Mannheim Böhler Ursula Konstanz Briedigkeit Prof. Dr. Walter Berlin Brohse Beate Zerbst Claßen Rolf Magdeburg Damm Kathrin Flötz Dietrich Dr. Klaus Bochum-Stiepel Dietrich Sigrid und Hellmut Erkner Dietze Heinz und Hanna Mühlenbeck Düben Werner Hannover Enke Mirko Zerbst Faßhauer Patrice Steckby Finger Klaus-Hermann Röpersdorf Födisch Christa und Günter Hamburg Gast Maria Zerbst Gatermann Uwe Hans Lübeck Gebhardt Dr. Ulrich Otzberg Glöckner Martina Zerbst Götze Petra Leitzkau Groncki Peter Köln Gzelachowski Gundula Loburg Hädicke Ingeborg Zerbst Hartmann Dr. Jürgen Zerbst Heimann Annett Rodleben Heinrich Dr. Christine Leitzkau Heinze Günter Erkrath Hillmann Dr. Hans Darmstadt Hoppadietz Karin, Hagen, Udo Zerbst Hustedt Jeanette Zerbst Ille Katrin Zerbst Juschka Marie-Luise Mainz Kanis Elisabeth und Siegfried Groß Rosenburg Köhler Dr. Andreas Zerbst Kölling Erika Nienburg Koschel Bernd Göttingen Kretschmer Klaus Bonn
51
Kröll Ellen Hilden Leber Elfriede Zerbst Lüderitz Fritz Dessau-Roßlau Lüdicke Annemarie Zerbst Ludwig-Jacobj Eva-Maria Münsingen-Buttenhausen Machts Angelika Kassel Matthias Wolfgang Oranienburg Messer Hans-Henning Dessau-Roßlau Michels Helga Zerbst Möhring Bernd Dessau-Roßlau Möhring Dietrich Dessau-Roßlau Oertel Karl-Heinz Dresden Otto Detlev Rosian Pantel Katja Zerbst Pawlas Ingrid Dessau-Roßlau Pfeghar Ernst-Udo Köln Pfundt Christiane Mülheim/Ruhr Plümecke Manfred Berlin Proennecke Otto Köln Puppe Dr. Dietlof Potsdam Putzmann Joachim Erlangen Radke Reinhardt Schora Reich Ursula Düsseldorf Röder Stefan Zerbst Samlowski Hans-Gert Krefeld Schaaf Ursula Zerbst Schimmel Ronny Regensburg Schimmel Veronika Dessau-Roßlau Schmidt Christa Sulingen Schmidt Christiane Pulspforde Schmidt Erika Weiterstadt Schneider Edgar Dresden Schub Volker Lindau Schulze Christina Steutz Schulze Andrea Pulspforde Schulze Maria-Sophie Norderstedt Schumacher Dr. Torsten Bakum (Kreis Vechta) Schwabe Michael Freital
52
Schwarz Inge und Joachim Nörvenich von Seigneux Rosemarie Leipzig von Seigneux Ursula Leipzig Siemes Katrin Schwalbach am Taunus Spende aus Wein-Projekt im September Spende der Teilnehmer am Schüleraustausch Jever-Zerbst Steffen Reina Kuhberge Steinitz Eleonore Kochel am See Stephan Frank Jena Stöhr Dr. Klaus Szillat Rosemarie Gera Tharan Walter Zerbst Thiem Andrea Volk Marga Lübs Willno Dr. Kurt Groß Rosenburg Wittkowski Hartmut Leipzig Wolf Marlis Zerbst Woyth Joachim Torgau
Eine Sachspende erhielten wir von Ute Rehda, Schweinitz.
Herzlichen Dank für alle Beiträge und Spenden !
Einnahmen-Ausgaben-Rechnung 2011
Kontostand 01.01.11: 14988,40€ Kassenstand 01.01.11: 178,36€ Guthaben insgesamt :15166,76€ Einnahmen 2010 2011 Beiträge 6172,58 € 3823,05 Spenden 9206,75 € 6693,31 Verkauf von Werbeartikeln1 4938,86 € 5467,90 Andere Einnahmen2 4640,50 Einnahmen insgesamt 20318,19 € 20624,76
53
1 vor allem T-Shirts und Sweatshirts (1531,00€); Schüler- und Lehrerkalender (2494,40€); Verkaufsaktionen in der Bibliothek (1314,00€) u.
DVDs u. Münzen (90,00 €) 2Zuschuss der Sparkassenstiftung zu Finanzierung der Akustikanlage in der
Aula(3640,50€) und Mittel der MDSE GmbH u. des Verbandes d. Chemischen Industrie f. Chemieunterricht (1000€)
Ausgaben 2010 2011 Postversand 503,07 € 268,41€ Kopierarbeiten / Büro 222,74 € 68,90€ Telekom 211,48 € 218,31€ Bibliothek - Restaurierung 1320,00 € 11,00€ Vereinsarbeit2 6117,88 € 6697,84€ Schule3 6259,63 € 17548,84€ Ausgaben insgesamt 14634,80 € 24813,30€ 2 605 Schüler- und Lehrerplaner f. 2011/2012 (2514,65€); Bedrucken von
70 T-Shirts u. Sweatshirts (897,68€); Druck der 430 Nachrichtenblätter Frühjahr 11 (586,14€) u. 580 Stck. Herbst 11 (638,97€); Bedrucken v. 500 Baumwolltaschen (862,75€); Anerkennung f. 11. Klassen nach d. Schulfest (800€); 1000 Taschenkalender „Francisceum“ (199,00€); 1000 Postkarten „Francisceum“ (194,00€); Internet-Auftritt der Schule und des Vereins (95,76€);
3 Aula-Beschallungsanlage zur Festinstallation ( 14561,93€); Küche f. 2. Schülerwohnung am Markt u. Zubehör (1011,84€); Projekte u. Wettbewerbe (799,43 €);Unterstützung Schulpartnerschaften (518,30€); Maschine f. Anstecker u. Kreisschneider f. Kunst (210,50€); Veranstaltungstechnik f. Podiumsdiskussion (200€)
Kontostand 31.12.11: 10735,02 € Kassenstand 31.12.11: 243,20€ Guthaben insgesamt : 10978, 22€
54
Impressum Redaktion: Torsten Huß Ditha Laube Dr. Birgit Pflug Konstanze Röther
Christina Schulze
Titelbild: Schülerkalender 2012/13 (Fotostudio Schlegel)
Fotos: Taschenkalender S. 5 (Fotostudio Schlegel) Artikel (von Autoren gestellt) Schulfesttage (Peter Bürkner)
Redaktionsschluss: Juni 2012
Satz und Druck: Medienhaus Gottschalk Aken
Schülerfirma Hurrycan während der Schulfesttage
top related