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Post on 05-Apr-2015
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Nation und Nationalismus aus sozialistischer Sicht
Referenten: Julia Intorp, Benjamin Schütz, Dennis Städter, Almut Brach
Gliederung
„Widerstand“ und „Tat“ Naumanns Sozialismus- und
Nationalismusverständnis in der national sozialen Zeit
Werner Sombart: „Deutscher Sozialismus“ und konservative Kulturkritik
Ernst Jünger: Der „Arbeiter“ im totalitären Maschinenstaat
„Widerstand und Tat“1. Ernst Niekisch
A) der Grundlegender Machtkampf im weltpolitischen Raum
„Jude“ und „Römer“ gegen „Barbar“
Schwanken zwischen Rechts- und Linksradikalismus
Fixierung auf das Volk Gebundene und gegliederte Gemeinschaft Autorität und Macht Höchster Wert: Nation und Staat „Widerstand“ Wichtigster Vertreter des Rechtssozialismus
Politische Einstellung
Machtpolitik an erster Stelle Außenpoltik wichtig Machtpolitische Stellung Bedeutung von Volk und Politik Gewaltanwendung gegen die Schwachen
Drei „imperiale Figuren“
Jude, Römer, Barbar Kampf mit Ziel der Weltherrschaft Gesinnungen und Werthaltungen Universale Tendenz: Gewand und Tarnung der katholischen
Kirche
Christentum
Nihilistisches Gift Verführung und Sklavenaufstand Einschleichen des Judentums Christianisierung macht „jüdisch anfällig“
Judentum
Geist des wirtschaftlichen Handelns Welt als „Schatzkammer“ Weltunterwerfung, Weltausbeutung Jude als Verschwörer Ökonomie=Judentum Einfluss auf das antik-imperiale Rom
Westlicher Ursprung
Wird grundsätzlich abgelehnt Demokratischer Parlamentarismus Demokratie nur rein formal Keine Blutsgemeinschaft Einfluss auf das Bügertum
Täuschung der bürgerlichen politischen Freiheit
Gesellschaft=Rausch der individuellen Selbstsucht
Nur noch ökonomische Vernunft Bürgerliche Klassen als
„Raubgenossenschaften“ Langfristige Aussichten Ende: Klassenlose Gesellschaft
Kapitalismus
Produkt trivialen Händlergeistes England Aufkommen in Deutschland:
– Zerstörung der kirchlichen Einheit– Fremd– Anstoß durch Juden
b) Das Deutsche Desaster 1918
Allgemein
Vernichtung Deutschlands durch den Westen Bürgerlicher Charakter sollte Arbeiter
herausfordern Klassenkampfswillen Lahme Sozialdemokratie Revolution von 1918 sinnlos
Deutsche Oberschicht- Feinde Nationalsozialismus als römisch-katholische
Erscheinungsform Vorbilder Konsequenz des 1. Weltkrieges Klassenkampf Deutschland als Organisator
c) Bolschewistischer Maschinenstaat
Staatsräson als Primat Das Soziale war sekundär Sozialpolitik führt zu
Zersetzungserscheinungen Klassenkampfgedanke war opferbereites
Werkzeug Ziel Preußen als Vorbild
Maschinenstaat
Hauptbestandteil der Arbeiter Fabrikmodell Einwirken der imperialen Figuren Anzustrebender Endzustand: Idealstaat
2. Die TAT
Zeitschrift Integrierender Faktor Übergangsphase Organisationen werden nebensächlich Ablehnung des Marxismus Ablauf einer Revolution Das Nationale hat Vorrang
Keine soziale Gleichheit herstellbar Fordert individuelle Aufstiegschancen Versäumte Gelegenheit 1918
Regel: „Alles Liberalistische ist schlecht, alles
Schlechte ist liberalistisch.“ Liberalismus als universales Schimpfwort Ablehnung des Gleichheitsbegriffs Freiheitsverständnis: Keine Anarchie,
Auflösung oder Verfall
„Die Hierarchie des Geldes muss geopfert werden, will man die Hierarchie der Werte wieder aufrichten“
Nicht nur Wirtschaft, sondern auch Moral
b)Proletarischer Freiheitskampf und Autarkie
Selbstverständlichkeit: Vorrand der Außenpolitik
Innenpolitik als Vorraussetzung Das Konzept der Autarkie steht im
Mittelpunkt aller wirtschaftspolitischen Vorstellungen
Ziel
Ursachen der Bewegung
Bedürfnis nach wirtschaftlicher Selbständigkeit
Das Bemühen zwischen Industrie und Landwirtschaft ein Gleichgewicht herzustellen
Naumanns Sozialismus- und Nationalismusverständnis
Biographie Revidierter Sozialismus Hypertropher Nationalismus Synthese von monarchischem und
demokratischem Prinzip
Friedrich Naumann
Friedrich Naumann
* 25.03.1860 in Strömthal; † 24.08.1919 in Travemünde
evangelischer Theologe und liberaler Politiker zur Zeit des Kaiserreichs
gründete 1896 den Nationalsozialen Verein 1907-1910 Reichstagsabgeordeneter des
Nationalsozialen Vereins
Revidierter Sozialismus
Verschmolzen mit dem nationalen Machtprinzip
Abgrenzung zum marxistischen Sozialismus Sozialismus als etwas „Lebendiges und
Werdendes“ Bisherige Entwicklung nur Vorläufer des
eigentlichen politischen Sozialismus
Industriearbeiter als „Kerntruppe“ des Sozialismus
Nationalismus anstelle von Internationalismus
Abhängig von der Industrialisierung Realisierung des Sozialismus nur in
bestehenden Staaten möglich Politischer Sozialismus untrennbar verknüpft
mit der reichsdeutschen Weltmachtsidee
Revidierter Sozialismus
Hypertropher Nationalismus
Vermischung von wirtschaftlichen und politischen Motiven
England als von der Geschichte diktierter Gegenspieler Deutschlands
Internationalität wird nur „Großen und Kleinen“ Staaten zugebilligt
Mittlere Staaten wie Deutschland oder Frankreich müssten national sein
Beziehungen zu anderen Staaten nur auf dem Hintergrund des deutsch-englischen Gegensatzes möglich
Christliche Grundhaltung vs. Nationales Machtprinzip
Völkermord der Türken an den Armeniern als Auslöser
Begründung des nationalen Machtprinzips mit den angeblichen Qualitäten des Deutschtums
Hypertropher Nationalismus
Die Kommende Deutsche Nation sei auf Krieg aufgebaut
Weltumspannender Konflikt als einzige Möglichkeit sich gegen England zu behaupten
Darwinistische Geschichtstheorie wird hinzugezogen (Starke Völker vs. Schwache Völker)
Forderung einer Trennung von Religion und Staat
Hypertropher Nationalismus
Synthese von monarchischem und demokratischem Prinzip
Konzept einer Synthese von Sozialismus und Nationalismus
Volkskaisertum als entscheidendes Prinzip des nationalen Machtprinzips
Bündnis der Monarchie mit der Großindustrie Parlament nur als Übermittler des
Volkswillens an den Kaiser Macht des Volkes eingeschränkt
Werner Sombart:
„Deutscher Sozialismus“ und konservative Kulturkritik
Werner Sombart
Werner Sombart
* 19.01.1863 in Ermsleben; † 18.05.1941 in Berlin
deutscher Soziologe und Volkswirt „Deutscher Sozialismus“ und konservative
Kulturkritik
Vom Propagandisten zum Gegner des „proletarischen Sozialismus“
1934 Veröffentlichung „Deutscher Sozialismus“
Erste große Schrift 1896: „Sozialismus und soziale Bewegung“
1900 Forderung der Frankfurter Zeitung nach Neuauflage
1924 erscheint 10. Auflage „der proletarische Sozialismus“
Vom Propagandisten zum Gegner des „proletarischen Sozialismus“
10. Auflage wird als „antisozialistischer Vernichtungsfeldzug“ betitelt
1924 fordert Sombart offen zum Kampf gegen die Klassenkampftheorie
Zentrale Aussagen aus Sombarts sozialer Schrift von 1896
Positives Denken über soz. Ideal und Klassenkampf
Ziel sozialer Bewegung: Vergesellschaftung der Produktionsmittel und als Mittel dazu den Klassenkampf
Verbindung von Nationalen und Proletariat Soziale Entwicklung auf nationaler Ebene
Zentrale Aussagen aus Sombarts sozialer Schrift von 1896
Keine Revolution, sondern Evolution Oben Einsicht, statt unten Aufstand Soziale Reform, statt Revolution
1900 Kritik von Rosa Luxemburg
Propagierung der Sozialreform, zur Rettung des Kapitalismus
Desinteresse an Lage der Arbeiter Sorge um den Bestand der bürgerlichen
Gesellschaft Man wirft ihm Verfälschung des Marxismus
vor
Sombarts Kritik am Marxismus
1909 hält Sombart Marx für theoretisch und praktisch überwunden
1924 kritisiert er den Sozialismus, wie nie zuvor
Er formuliert 13 Hauptvorwürfe
13 Hauptvorwürfe
1. Marxismus sei ideenlos und die philosophischen Grundlagen seien primitiv und naiv
2. M. biete kein Konzept, allenfalls eine vage Hoffnung
3. M. Geschichtsphilosophie sei chaotisch 4. psychologische Kritik 5. Sombart lehnt Gleichheit und
Gleichheitsideologie ab
13 Hauptvorwürfe
6. ethische Begründung sei Heuchelei 7. es bestehe kein einheitliches
Klasseninteresse 8. Sozialismus zerstöre Staatsidee 9. marxistische Menschenliebe sei banal und
proletarisch 10. Soz. Als typisches Ergebnis des
ökologischen Zeitalters
13 Hauptvorwürfe
11. Verwandtschaft zum Kapitalismus 12. und 13. Sombart sieht sich durch
1. Weltkrieg bestätigt
Statt verklärtem Mittelalter rabiater Kapitalismus
Sombart bewundert Zustände des Mittelalters
Probleme der Neuzeit Abnahme der Gemeinschaft Auftreten von Kapitalismus Demokratie Individualismus
Das „Judenbuch“ (1911) und der Kapitalismus
gibt Juden die Schuld am Kapitalismus gibt Juden die Schuld am Sozialismus Kapitalismus und die Entstehung des
Proletariats 2 sozial getrennte Klassen Basis des Kapitalismus: Prinzip der freien
Konkurrenz
„Händler und Helden“ - Sombarts patriotischer Dienst im Krieg
1915 Veröffentlichung Edler Held = Deutscher Böser Händler = Engländer Krieg als Ausdruck händlerischer und
heldischer Weltauffassung „Händler und Helden“ als Agitationsschrift,
die darauf zielt, den Kriegshass gegen England zu mobilisieren
„Händler und Helden“ - Sombarts patriotischer Dienst im Krieg
Tugend der Helden: Opfermut, Treue, Tapferkeit… Greift auf soz. Ideen von 1709 zurück (Freiheit,
Gleichheit, Brüderlichkeit) und bezeichnet sie als Händlerideale
Sozialismus als Kapitalismus mit umgekehrten Vorzeichen
Präsentiert deutsches Grundmodell zum Händlertum
Sozialismus für Deutschland und starker Staat
1934 erscheint „Deutscher Sozialismus“ als abgeschlossene Theorieentwicklung des nationalen Sozialismus
Politisches Werk Nationale hat Vorrang vor Sozialismus
Sozialismus nach Sombart
„Sozialismus sind vernunftgeborene Strebungen zur Verwirklichung des Ideals der Gerechtigkeit in der menschlichen Gesellschaft, die darin übereinstimmen, dass dies Ziel nur erreicht werden könne, wenn die Erwerbswirtschaft durch eine erwerbslose Wirtschaft ersetzt werde.“
Planwirtschaft, ständige Gliederung und integrierte Volksgemeinschaft
Umgestaltung und Neuordnung durch „staatliche Mächte“
Soz. Nur im Rahmen des Staates möglich Masse soll zum Guten gezwungen werden Vorrang der Politik zur Wirtschaft Steuerpolitik Aktive staatliche Wirtschaftspolitik
(Planwirtschaft)
Planwirtschaft, ständige Gliederung und integrierte Volksgemeinschaft
Sozialisierung als Bewegung zur geregelten Gesellschaftsordnung
Forschung durch den Staat Privates und staatliches Eigentum
nebeneinander Kapitalismus und Sozialismus in friedlicher
Koexistenz Protektionismus
Planwirtschaft, ständige Gliederung und integrierte Volksgemeinschaft
Aristokratische Ordnung Militär an Spitze des Staates Landwirtschaft an erster Stelle, innerhalb der
Wirtschaft Jeder bekommt einen Platz in der
Gesellschaft zugewiesen „Wer national geborgen ist wird nicht zum
Sozialist!“
Ernst Jünger: Der „Arbeiter“
Biographie Vernichtung des bürgerlichen Individuums Abgrenzung vom marxistischen Sozialismus Der „Arbeiter“- Staat: Sozialismus und
Nationalismus Technikerfahrung und totalitärer
Maschinensozialismus
Ernst Jünger
Ernst Jünger
* 29.03.1895 in Heidelberg; † 17.02.1998 in Riedlingen
deutscher Schriftsteller und Entomologe 1927: Unzufriedenheit mit der Weimarer Politik,
orientiert sich in Richtung eines nationalen Sozialismus, lehnt aber zukünftiges Reichstagsmandat der NSDAP ab
1932: Die Abhandlung „Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt“ erscheint
Vernichtung des bürgerlichen Individuums
Bürgerliche „Scheinherrschaft“ Arbeiter: „kriegerisch und offensiv“ Bürger: „defensiv“ (Werte: Vernunft und
Tugend, Streben nach Glück)
Bürgerliche Freiheit ohne Wert Totalitäre Nivellierung des Bürgertums
Abgrenzung vom marxistischen Sozialismus
Arbeit als „Ethos“ und nicht als Erwerbsarbeit lehnt Streik und Klassenkampf ab Jünger entwickelt aristokratisch-
hierarchisches Modell
Der „Arbeiter“- Staat: Sozialismus und Nationalismus
„ Für uns besteht zwischen Sozialismus und Nationalismus kein Gegensatz, es sind dies zwei Erscheinungen ein und derselben Kraft, ein Außen und ein Innen, die ohne einander undenkbar sind.“
Der „Arbeiter“- Staat: Sozialismus und Nationalismus
Figur des „Arbeiters“ ganz auf kriegerisch-militärischen Einsatz ausgerichtet
Mensch wird als Arbeiter zur lebendigen Maschine
Arbeiter als Grundvoraussetzung der „totalen Mobilmachung“
Technikerfahrung und totalitärer Maschinensozialismus
Arbeiterdemokratie ist der absolutistischen Herrschaft oder einer Diktatur vergleichbar
Arbeiter sollen wie eine Maschine funktionieren
Literatur:
Werth, H. (1996): Sozialismus und Nation. Die deutsche Ideologiediskussion zwischen 1918 und 1945.Opladen.
Düding, D. (1972): Der Nationalsoziale Verein 1896-1903. München
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