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Post on 05-Apr-2015
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.NET AnwendungsarchitekturVon Schichten zu Verbänden
Ralf Westphal, ralfw@ralfw.de
Freier Autor, Berater, Entwickler und Associate of thinktecture
Bekannte Architekturmodelle heute
Schicht für Schicht
• Architekturen bauen Anwendungen in logischen Schichten (engl. layer) auf
• Logische Schichten können zu physikalischen werden (engl. tier)– sog. „Verteilte Anwendungen“
• Das scheint inzwischen allen plausibel und erinnert an…
OSI Schichten
Probleme mit heutigen Architekturmodellen• Software layers sind etwas anderes als network
protocol layers– Im Netzwerk bleibt die grundsätzliche Funktionalität
je Layer gleich, aber das Abstraktionsniveau steigt– Bei Software ändert sich die Funktion bei u.U. gleicher
Abstraktion
• Es fehlen Aussagen zu physikalischen Einheiten (z.B. Komponente, Host)
• Schwammige Terminologie– Was ist eine Applikation?– Was bedeutet „verteilte Anwendung“?
• Mangelnde Skalierbarkeit– Die Beschreibung von Softwaresystemen wird schnell
unhandlich
Wir brauchen…
• …ein neues Architekturmodell, dass…– leicht verständlich ist– die bisher abgedeckten Fälle enthält– besser skaliert– klare Vorgaben macht– eine klare Terminologie definiert– zu einfacheren Darstellungen größerer
Systeme führt– existierendenen Technologie einen
Platz zuweist– breit anwendbar ist
Software Cells
Software Cell /Software Zelle
United Software Cell Structure /
Software Zellverband
Software Zelle = Applikation
Eigenschaften einer Software Zelle I• Eine Zelle wird gebildet durch Hülle
und Kern– Hülle = Host: Container, in dem Logik
ausgeführt wird•Eine EXE-Assembly•App.Config
– Kern = Core: Zentrale Logik der Anwendung, für den Zweck der Applikation unabdingbar•Besteht aus einer oder mehrer DLL-
Assemblies
Die einfachste Applikation• Host: Console-EXE• Core: eine DLL, die autom. gestartet wird und
ohne Ein/Ausgabe arbeitet
• Eine Applikation besteht immer nur aus genau 1 EXE und 1..n DLLs– Verteilte Anwendungen bestehen daher aus min. 2
Applikationen– Ein SOA Service ist immer auch eine Applikation
Eigenschaften einer Software Zelle II• Adapter und Portale dienen der Kommunikation
mit der Außenwelt– Resource Adapter: Zugriff auf Datenbanken,
Dateisysten, Netzwerkverbindungen• Applikation greift nach außen• Hat einen großen Hub, Impedance Mismatch zwischen
Applikation und Ressource ist groß– Application Adapter: Zugriff auf eine andere
Applikation• Applikation greift nach außen• Hat einen kleinen Hub, aufgerufene Applikation stellt
eine Schnittstelle bereit, die sehr nah am Informationsmodell der aufrufenden ist
– Application Portal: Erlaubt den Zugriff auf die Applikation von außen
• Auf Applikation wird zugegriffen• Stellt anden Applikationen eine Schnittstelle zur
Verfügung– User Portal: Erlaubt den Zugriff auf die Applikation
durch einen Benutzer• Auf Applikation wird zugegriffen
Hosts• Hosts stellen dem Core Infrastruktur zur
Verfügung– Im einfachsten Fall laden sie den Core nur und
starten seine Ausführung
• Existierende Host Technologien– Console EXE– Winforms EXE– NT Service EXE– IE– MS Office Anwendungen: Word, Excel, Outlook
etc.– IIS/ASP.NET– COM+– SQL Server 2005– BizTalk
Applikationsarten I
Einfache Desktop Applikation,z.B. Taschenrechner, Solitair
Desktop Applikation mit Dateisystemzugriff,z.B. Notepad, Photoshop
Desktop Applikation DB-Zugriff, z.B.Lexware Buchhalter
RDBMS dateibasiert bzw. Server ohne SPs
Applikationsarten II
Desktop Applikation, die auf ein serverbasiertes RDBMS zugreift, in dem SPs laufen.
Hos
t: W
info
rms
EXE
Hos
t: S
QL
Serv
er
Applikationsarten III
Entfernte Anwendung, z.B. Web Service
Hos
t: II
S/ASP
.NET
Geschäftsprozess-Anwendung
Hos
t: B
izTa
lk
Applikationsarten IV
Stark verteilte Lösung
Verteilte Anwendungen…
…Anwendungen verteilen
Service Oriented Architecture
Alternative, flexiblere Darstellung
Zellräume• Intrazelluärer Raum
– enthält Kern, Adapter, Portale– wird bestimmt durch Host
• Host stellt Infrastruktur, z.B.– Logging/Tracing– Aktivierung– Transaktionen
• Extrazelluärer Raum– Raum zwischen Applikationen– Verantwortlich für den Nachrichtenaustausch
zwischen Applikationen• TCP/UDP• HTTP• MSMQ
Zellstrukturen - Kern
• Kern kann und soll aus mehreren Komponenten bestehen
• Kern-Komponenten (zunächst) ohne Gewichtung und Reihenfolge
Zellstrukturen – Resource Adapter (RA)• Macht Ressource zugänglich
– Liefert Daten auf Abstraktionsniveau des Kerns aus Ressource an
– High Level RA Layer
• Baut auf einem low level API auf• Enthält ggf. eine vereinheitlichende
Schicht zur Ansteuerung verschiedener APIs
• Low Level RA Layer
Zellstrukturen – Application Adapter (AA)• Macht andere Applikationen
zugänglich– Daten werden auf hohem
Abstraktionsniveau erwartet– High Level AA Layer
• Kapselt ggf. Proxy der anderen Applikation– Verbirgt Details des
Applikationszugriffs
Zellstrukturen – Application Portal• Macht Applikation für Zugriff von außen
zugänglich– Abstraktionsniveau abhängig von
Anwendungsart und Kommunikationsmedium
• Strukturierung vonAbstraktionsniveau undAnwendungsartabhängig
Zellstrukturen – User Portal• Birektionale Kommunikation mit einem
Anwender– Präsentation des Kern-Zustands– Erfassung von Daten zur Steuerung des
Kerns
• Typischerweise Organisiertnach dem MVC Pattern
Nichts Neues unter der Sonne• Bei Software geht es immer noch um EVA und
I/O– Eingabe/Input: Adapter/Portal– Ausgabe/Output: Adapter/Portal– Verarbeitung/Processing: Core
Fast wieder OSI
Membranen• Strukturen erhalten
Unabhängigkeit durch Umhüllung mit einer Membran– Membranen isolieren „Innereien“
(Implementation) voneinander•Entkopplung
– Interfaces definieren die „Durchlässigkeit“ von Membranen•Exozytose: Information fließt aus einer
Applikation aus•Endozytose: Information fließt in eine
Applikation ein
– Membranen schließen wiederverwendbare Strukturen ein
Interzelluäre Membran
Intrazelluläre Membranen
Intranukleare Membranen• Kerne haben Strukturen
– Komponenten
• Strukturen im Kern sollten wiederum durch Membranen voneinander getrennt sein
Contract First Design
• Membranen sind vor und unabhängig von der Implementation von Strukturen zu planen– Komponenten referenzieren keine
Komponenten zur Designzeit, sondern Interfaces
– Interfaces definieren…•Operationen•Daten(strukturen)
– Komponenten implementieren Interfaces
Implikationen• Komponentennutzung
– Komponenten (bzw. Klassen aus Komponenten) können nicht mehr direkt instanziert werden
• Lösung: Microkernel lokalisiert und instanziert Komponenten
• Projektorganisation– Projekte referenzieren (nur noch) Interface-
Assemblies– Komponenten werden in separaten
Projektmappen entwickelt• Verhindert die Umgehung von Interfaces
Beispielanwendung
• Ermittlung einer Zahlenreihe– Benutzer wählt aus einer Liste von
Algorithmen zur Zahlenreihenbestimmung aus
– Benutzer gibt einen Maximalwert vor– Benutzer startet
Zahlenreihenberechnung– Anzeige der Ermittelten Zahlen– Benutzer kann die Zahlenreihe
speichern
Beispielarchitektur
The Big Picture• 10n – Eine Reise durch das
Software-Universum
Fazit• Existierende Architekturmodelle haben
Nachteile– Unvollständige Beschreibungen– Umständliche Beschreibungen– Unpräzise Beschreibungen
• Software Cells bieten einen frischen Blick auf Softwarearchitektur– Enthalten bisherige Konzepte
• Schichtenmodell• Onion• Mehrschichtige Anwendungen• SOA
– Machen klare Aussagen und geben Empfehlungen– Sind einfach zu verstehen und lernen– Können große und kleine Systeme ohne
Notationswechsel darstellen
Referenzen• Ralf Westphal, Software Cells – An Introduction,
http://weblogs.asp.net/ralfw/category/9899.aspx • Microsoft, Application Architecture for .NET,
http://msdn.microsoft.com/library/default.asp?url=/library/en-us/dnbda/html/distapp.asp
• Clemens Vasters, Ralf discovers the onion and resource access and I say „Duplex“, http://staff.newtelligence.net/clemensv/PermaLink.aspx?guid=2892db4d-e9d7-4fd0-ac62-5dc1b68e24f5
• Microkernel Ansätze– Castle Project, http://www.castleproject.org/castle/show/HomePage– Spring.NET, http://www.springframework.net/– Picocontainer, http://www.picocontainer.org– StructureMap, http://sourceforge.net/projects/structuremap
Über den Referenten• Ralf Westphal (www.ralfw.de) ist freier
Softwaretechnologievermittler. Er arbeitet als Fachautor, Coach/Berater, Softwareentwickler und Sprecher auf Entwickler-Events im In- und Ausland wie dem Microsoft Technical Summit, Microsoft DevDays, ADC, BASTA!, COMDEX oder SD West. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt bei der Vermittlung und Anwendung moderner Softwaretechnologien und -konzepte im Zusammenhang mit dem .NET Framework.
• Darüber hinaus ist Ralf Westphal einer der unabhängigen deutschen Microsoft Regional Directors, Produzent von .NET TV (www.dotnettv.de), Associate der ersten Stunde bei thinktecture (www.thinktecture.com) und zusammen mit Christian Weyer einer der .NET Twins (www.dotnettwins.de).
•Email: ralfw@ralfw.de
www.thinktecture.com
Publikationen
.NET kompakt, Spektrum Akademischer Verlag 2002, ISBN 3827411858
Bücher
ADO.NET Datenbankprogrammierung, Addison-Wesley 2002, ISBN 3827319978
Jetzt lerne ich ADO.NET, Markt+Technik, 2003, ISBN 3827262291(zusammen mit Christian Weyer)
In Fachzeitschriften
Video
www.dotnettv.de tv.dotnetpro.de
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