news letter · endokrin versierten gynäkologen erfol-gen, um möglichst eine Überstimulation zu...
Post on 15-Nov-2019
1 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Eisen ist ein essentielles Spurenelement und zentraler Bestandteil vieler Proteine, wie beispielsweise des Hämoglobins. Die Serumeisenbestimmung ist zur Beurtei-lung eines möglichen Eisenmangelzu-standes jedoch auf-grund erheblicher ta-geszeitlicher Schwan-kungen diagnostisch wenig aussagekräftig. Zur Beurteilung desEisenstatus ist vielmehr der Serumferri-tinspiegel geeignet, da dieser direkt mit dem Speichereisen korreliert. Erniedrigte Werte (< 15 µg/l) beweisen bis auf weni-ge Ausnahmen einen Eisenmangel. Aller-dings schließen normale oder sogar er-höhte Ferritinwerte einen funktionellen Ei-senmangelzustand nicht aus. Dieses ist besonders bei akuten oder chronischen Entzündungen, Tumoren, Leukämien oder
Erkrankungen mit Leberparenchymschä-den der Fall. In diesen Fällen werden in Relation zum Speichereisen zu hohe Serumferritinwerte gemessen, da es sich bei Ferritin zum Einen um ein Akute-
Phase-Protein handelt, Ferritin zum Anderen aber auch bei Schäden von Hepatozyten und/oder bei Leukämien und Lymphomen vermehrt in die Zirkulation gelangt.
In diesen Fällen sowie bei Schwangeren (falsch niedrige Ferritinwerte durch ver-mehrtes Plasmavolumen), Leistungs-sportlern, Neugeborenen, Kindern im Wachstumsalter und bei Anämiepatien-ten vor und während einer EPO-Therapie empfiehlt sich die zusätzliche Bestim-mung des Retikulozytenhämoglobins (Ret-Hb) sowie des löslichen Transferrin-rezeptors (sTfR) mit Berechnung des
Ferritinindexes (Quotient aus sTfR und log Ferritin1). Aufgrund der kurzen Rei-fungszeit von Retikulozyten und der nur ein- bis zweitägigen Zirkulation im Blut spiegelt der Retikulozytenhämoglobinge-halt frühzeitig einen funktionellen Eisen-mangel bzw. den Eisenbedarf der Ery-thropoese wider. Die Konzentration des Transferrinrezeptors wiederum, welcher mit Ausnahme der Erythroyten von den Vorläuferzellen der Erythropoese gebildet und als löslicher Transferrinrezeptor in das Plasma abgege-ben wird, ist bei Eisen-mangelzuständen oder vermehrter Erythropoe-se erhöht und wird im Gegensatz zu Ferritin nicht von Entzündungs-zuständen beeinflusst.
ImpressumV.i.S.d.P.:Prof. Dr. med. Tammo von SchrenckHerausgeber:
Labor Dr. von Froreich · Bioscientia GmbHGroßmoorbogen 25 · 21079 HamburgFon 040 766 96-0Fax 040 766 96-118E-Mail: info@froreich-bioscientia.deWeb: www.froreich-bioscientia.de
Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen der Meinung des Autoren.
Alle in diesem Newsletter veröffentlichten Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und die Rechte insoweit vorbehalten. Jede weitere Verwertung ist nur nach schriftlicher Ge-nehmigung des Herausgebers gestattet.Cartoon: © fotoliaFotos: istock (Ovar Syndrom)
CAR
TOON
Das Polyzystische Ovar Syndrom (PCOS) ist mit einer Prävalenz von bis zu 10 % die häufigste endokrine Störung der fertilen Frau. Das PCOS ist gekenn-zeichnet durch Hyperandrogenismus und chronische Anovulation. Klinisch mani-festiert es sich mit Hirsutismus, Akne, Haarausfall mit oder ohne Hyperandro-genämie, Zyklusstörungen und Infertilität. Die namensgebenden polyzystischen Veränderungen des Ovars finden in der NIH-Definition keine Berücksichtigung.PCOS ist eine Aus-schlussdiagnose. An-dere androgenisie-rende Erkrankungen werden durch Anam-nese, Inspektion und Labor exkludiert. Dazu gehören das Pro-laktinom (PRL), Hypo thyreose (TSH), Cushing-Syndrom (1 mg Dexamethason-Suppressionstest) und das late-onset-AGS (17-Hydroxyproge steron mit ACTH- Stimulation, ggf. Muta tionsanalyse). Rasche Progredienz der Virilisierung und Testosteronwerte > 1.5 µg/l oder DHEAS-Werte > 8 mg/l weisen auf einen Tumor hin.Bei der Entwicklung eines PCOS verstär-ken sich mehrere endokrine Störungen in einem Circulus vitiosus: Ein Schlüs-selphänom ist die Insulinresistenz, die bei 70 % aller und 95 % der adipösen
PCOS-Patientinnen zu finden ist.Hyperinsulinämie und erhöhte LH-Puls-frequenz fördern die Androgensynthese in ovariellen Thekazellen, verstärkt durch verminderte SHBG (Sexualhormon bindendes Globulin)-Bildung der Leber. Eine erhöhte ovarielle Androgenantwort auf verschiedene Stimuli ist möglicher-weise schon in utero programmiert durch polygenetische Vererbung. Umweltfak-toren, insbesondere Adipositas und Be-wegungsmangel, bestimmen die unter-
schiedlichen Ma -nifestationen der Er-krankung.
Zyklusstörungen sind ein frühes kli-
nisches Symptom und bestehen häufig bereits nach der Menarche als Oligome-norrhoe oder Amenorrhoe. Eine folliku-läre Selektionsstörung führt zur Anovula-tion und relativer Hyperöstrogenämie mit daraus resultierendem erhöhten Endo-metriumkarzinomrisiko. Insbesondere bei ausgeprägter Adipositas, Hyperandro-genämie und Insulinresistenz ist gehäuft eine Entwicklungstörung der Oozyten vorhanden mit folgender hoher Fehlge-burtsrate, die Rate für »small for gestati-onal age« Neugeborene ist verdoppelt.
Fortsetzung auf Seite 2
letterPCOS – Polyzystisches Ovar Syndrom
Editorial
Sehr verehrte Frau Kollegin,sehr geehrter Herr Kollege,sehr geehrtes Praxis-Team,
am Ende des Jahres möchte ich mich auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter un-seres Labors für das Vertrauen bedanken, das Sie auch 2012 in unser Labor gesetzt haben.
Wir sehen in der Bearbeitung einer je-den Probe, die Sie uns als Einsender schicken, einen wichtigen Teil der Behandlung Ihrer Patientinnen und Patienten. Deswegen arbeiten wir jedes Jahr intensiv daran, unser medizinisch-ärztliches Leistungsspektrum zu erwei-tern und die Qualität unserer Arbeit und unseren Service weiter zu verbessern.
Diesen Anspruch haben wir uns auch für das Jahr 2013 als Ziel gesetzt. Dafür haben wir zahlreiche konkrete Verände-rungen vorgesehen, die zum Beispiel in noch kürzeren Befunderstellungszeiten für einige Analysen resultieren werden. Auch werden wir die Anwendung un-serer hauseigenen Software star.net® Labor weiter fördern und Ihnen damit eine elegante elektronische Auftragser-teilung und Befundübermittlung in grö-ßerem Umfang zur Verfügung stellen können. Und wie bereits in den Vorjah-ren sind wir für Ihr Feedback auch in Zukunft sehr dankbar!
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes Jahr 2013!
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Dr. Tammo von SchrenckLabor Dr. von Froreich • Bioscientia
Prof. Dr. med.Tammo von Schrenck
n e w s Dezember 2012lettern e w s Dezember 2012letter
new s
Ein Schlüsselphänomen ist die Insulinresistenz, die bei 70 % aller und 95 % der adipösen PCOS-Patientinnen zu finden ist.
Frohe Weihnachten wünscht das ganze Laborteam!
Eisenmangelzustände besser erkennen
Dr. med. Fabian M. Faupel
Laborbefund Interpretation mögliche Therapie
Ferrintinindex < 3,2*
Ret-Hb > 28 pg
Anämie bei chronischen Erkrankungen oder chronischer Niereninsuffizienz
EPO
Ferrintinindex > 3,2*
Ret-Hb > 28 pgAnämie bei latentem Eisenmangel orale Eisensubstitution
Ferrintinindex > 3,2*
Ret-Hb < 28 pgAnämie bei klassischem Eisenmangel orale Eisensubstitution
Ferrintinindex < 3,2*
Ret-Hb < 28 pg
Anämie bei funktionellem Eisenmangel oder chronischen Erkrankungen
EPO und intravenöse Eisensubstitution
1 Ferritinindex: Zur Berechnung des Ferrintinindexes sind die Bestimmungen von Ferritin und löslichem Transferrinrezeptor erforderlich.
* Bei Patienten mit Akute-Phase-Reaktion (CRP > 5 mg/l) verschiebt sich der Grenzwert des Ferrintinindexes von 3,2 auf 2,0.
Ferritin zur Abschätzung des Eisenstatus nicht immer geeignet.
Androgene
Fehlernährung und Bewegungsmangel
Übergewicht
Insulin �
Genetische Disposition
Insulinresistenz
Neben-nierenrinde
Androgene �
Eierstöcke Androgene �
LeberSHBG
LH
Grafik mod. nach Prof. Bernd Hinney, Göttingen
Hypophyse
letterEditorial
Frohe Weihnachten!
NewsletterAusgabe8.indd 4-1 03.12.12 16:50
Frohe Weihnachten!
Heute möchten wir Ihnen diese Mitarbei-ter gerne vorstellen. Frau Herrmann ist seit 17 Jahren im Labor beschäftigt und verfügt über große Laborerfahrung aus der Serologie und der Auftragsannahme. Herr Barke hat bereits 6 Jahre in der Mikrobiologie gearbeitet, bevor er sich entschloss, eine Fortbildung als Fachwirt für medizinische Informationstechnolo-gien zu beginnen. Diese Fachweiterbil-dung unterstützen wir als Labor gerne. Herr Mietz als Fachinformatiker »System-integration« ergänzt das Team mit sei-nem fundierten Wissen über Vernetzung, Implementierung und Betreuung von medizinischen IT-Systemen.
Der elektronischen Online-Auf-tragserfassung und Rückübermitt-lung von Befunden gehört die Zu-kunft. Sie wird in den kommenden Jahren den Arbeitsablauf zwischen Praxis und Labor effektiver, schnel-ler und sicherer machen.
Um Sie als Praxisinhaber und Ihr Praxisteam bei der Umstellung auf diese neue Technologie bestmög-lich zu unterstützen, hat sich unser Team in alle relevanten Themen
der elektronischen Auftragserfassung und Befundüber mittlung von Fragen der Software bis zur Hardware eingearbei-tet.
Gerne steht Ihnen das Team unter der Hotline 040 766 96-455für Information und Beratung zur Verfügung.
Seit diesem Oktober dürfen wir vier neue »MTA-Trainees« in unseren Reihen begrü-ßen: Frau Sandra Ehrhardt (23), Frau Anastasia Kage (24), Frau Tatjana Kunz (19) und Frau Karen Butenschön (22) (v. l. n. r.).
Das Traineeprogramm bieten wir dieses Jahr erstmalig an. Es richtet sich speziell an junge Absolventen und Absolven-tinnen der MTA-Schulen mit überdurch-schnittlich guten Abschlüssen. Ziel ist es,
den jungen MTA’s einen attraktiven Be-rufseinstieg zu ermöglichen und ihnen durch Einsatz in verschiedenen Abtei-lungen gleich zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn ein breites Tätigkeitsspektrum zu bieten. Auch wollen wir ein Verständ-
nis für die gesamte Pro-zesskette von Probenan-nahme bis Routine- und Spezialanalytik vermit-teln.
Das Programm ist auf ei-nen Zeitraum von 18 Mo-naten ausgelegt und in drei Module gegliedert. Jedes Modul umfasst sechs Monate in einem Laborbereich, in dem je-der Trainee mindestens zwei Arbeitsplätze ken-
nenlernt. Das erste Modul schließt den vierwöchigen Einsatz in der Präanalytik ein. Während des zweiten und dritten Moduls sind zusätzlich Hospitationen im Umfeld der Analytik wie z. B. Qualitäts-
management, Laborinformationssysteme und Einsenderbetreuung vorgesehen. Schwerpunkte während der Traineezeit bilden die Klinische Chemie/Radioimmu-nologie, Immunologie/Infektionsserologie und Mikrobiologie.
Zum Ende der 18 Monate legen wir ge-meinsam mit den Trainees deren zukünf-tigen Einsatzbereich im Labor fest. Dabei berücksichtigen wir die Wünsche sowie die Leistung und Eignung der MTA-Trai-nees.
Dass das Programm bei den jungen Frauen gut ankommt, freut uns beson-ders: Frau Butenschön, die ihre Trainee-zeit im Bereich kli-nische Chemie/Häma-tologie begonnen hat, erzählte uns z. B. be-reits nach einem Mo-nat, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl fühlt und ihr die neue Tätigkeit viel Freude bereitet.
Neues MTA Trainee-Programm
Henrike MaroldtPersonalleiterin
Renate KohlhaasProjektkoordination
n e w s Dezember 2012lettern e w s Dezember 2012letter
Das Support-Team von Order entry star.net®LaborKennen Sie unser Support-Team?
Labor EDV System
star.net®LaborBefund
star.net®Labor»Order entry«
Auftragsannahme
Praxisver-waltungssystem
v. l. : Herr Mietz, Herr Barke, Frau Herrmann
Bereits ein Drittel aller Jugendlichen mit PCOS zwischen 13 und 19 Jahren zeigt eine gestörte Glukosetoleranz, 23 % der Patientinnen entwickeln einen Gesta-tionsdiabetes. So haben PCOS-Pa tien-tinnen eine vierfach erhöhte Diabetes mellitus-Prävalenz.
Durch Bestimmung von Nüchtern-Gluko-se und Nüchtern-Insulin (HOMA – Home-ostasis Model Assessment – IR) kann die Insulinresistenz abgeschätzt werden, als Screening hat sich der OGTT mit 75 g Glukose bei Erstdiagnose PCOS bewährt, bei Schwangerschaft im 1. Tri-mester und in der 24.-28. SSW. Da die Prävalenz einer Glukosestörung mit dem Alter ansteigt, ist eine Wiederholung alle 2-3 Jahre sinnvoll.
Auch kardiovaskuläre Risikofaktoren wie niedriges HDL-Cholesterin und abdomi-nelle Adipositas finden sich schon ver-
mehrt bei jungen PCOS- Patien-tinnen. Je-de dritte hat vor dem 30. Le-
bensjahr ein metabolisches Syndrom. Die Prävalenz für Atherosklerose in Caro-tiden und Koronar arterien und kardiovas-kuläre Morbidität sind erhöht. Bei bis zu 30 % der Patientinnen finden sich er-höhte Transaminasen oder sonogra-phische Zeichen einer NAFDL. Der Über-gang zu einer NASH ist nicht belegt.Hirsutismus, Adipositas und Fertilitäts-störungen bedeuten für viele Frauen mit PCOS eine Beeinträchtigung von psychi-schem Wohlbefinden, Sexualität und
Selbstwertgefühl, bei bis zu 40 % der Betroffenen besteht eine depressive Stö-rung.Gewichtsreduktion bei adipösen Patien-tinnen und vermehrte körperliche Bewe-gung kann bereits bei einer Reduktion des Körpergewichts um 5 % Zyklusver-halten, Fertilität und Hirsutismus günstig beeinflussen. Dieses sind auch hoch ef-fektive Maßnahmen zur Primärprävention von Diabetes mellitus bei insulinre-sistenten PCOS-Patien-tinnen.Eine möglichst frühe Ge-wichtsnormalisierung ist wichtig, da mit der Dauer der übergewichtsbedingten Ovarfunktionsstörung dieWahrscheinlichkeit für ovulatorische Zy-klen abnimmt. Therapeutische Priorität bei Kinderwunsch und Insulinresistenz ist die Normalisierung des Stoffwech-sels, nicht die Stimulation der Ovarien.Die Therapie mit Metformin ist bei gesi-cherter Insulinresistenz indiziert, wobei neben der Besserung des gestörten Glukosestoffwechsels auch die vermehr-te thekale Androgenbildung gebremst wird. Auch schlanke, nicht insulinre-sistente PCOS-Patientinnen können da-von profitieren. Die Therapie kann nur als »Off-label-Anwendung« erfolgen und sollte wegen der gastrointestinalen Ne-benwirkungen einschleichend bis zu 2.000 mg/Tag erfolgen. Bei Schwanger-schaft ist Metformin abzusetzen, obwohl in retrospektiven Studien Gestationsdia-betes seltener auftritt, ohne dass Hinwei-se auf Teratogenität bestehen.
In bis zu 60 % der Fälle gelingt durch die ovarielle Stimulation mit Clomifen und Lezetrol die Ovulationsauslösung. Die
ovarielle Stimulation sollte durch einen endokrin versierten Gynäkologen erfol-gen, um möglichst eine Überstimulation zu vermeiden.Ohne Kinderwunsch ist das Therapieziel die antiandrogene Therapie und die Zyklusnormalisierung zur Prävention von Endometriumhyperplasie.Gestagene wie Chlormadinonacetat, Drospirenon und Dienogest in Kombina-tion mit einer niedrigen Ethinylöstradi-
oldosis wirken antiandrogen am Rezeptor und über Syn-thesehemmung und stabilisie-ren den Zyklus.
Negative Einflüsse auf metabolische Parameter sind zu beachten. Topische Therapiemöglichkeiten sind Minoxidil und Östradiol bei Alopezie und Efflorni-thin bei Hirsutismus. Spironolacton, Flutamid und Finasterid können als Off-label-Präparat unter Kontrazeption die kutane Androgenisierung bremsen.Das PCOS ist somit neben den »sicht-baren« Störungen infolge der Hyperan-drogenämie und Fertilitätsstörung ge-kennzeichnet durch eine hohe Morbidität mit Diabetes mellitus, kardiovaskulären, gynäkologischen und psychischen Er-krankungen. Das frühe Erkennen und die Intervention durch Le-bensstilveränderung kann sehr effektiv die Morbidität günstig be-einflussen. Dr. Thomsen ist nieder-gelassener Internist und Endokrinologe in Ham-burg und konsiliarärzt-lich für unser Labor tätig.
PCOS – Polyzystisches Ovar Syndrom (Fortsetzung)
Dr. med. Stefan Thomsen
Therapeutische Priorität bei Kin-derwunsch und Insulinresistenz ist die Normalisierung des Stoff-wechsels, nicht die Stimulation der Ovarien.
PräanalytikKennen Sie die Blankoformularbedruckung (BFB)?
Wussten Sie, dass bei der Blankoformularbedruckung...
� ...aus der Praxis-EDV die vertragsärztlichen Formulare wie Muster 10 oder Muster 10A mit einem PDF-Barcode bedruckt werden?
� ...die Datensicherheit durch den verwendeten maschinenlesbaren PDF417 Barcode erhöht ist?
� ...ein geräuscharmer Laserdrucker verwendet werden kann?
� ...immer die aktuellen Formularversionen verwendet werden?
� ...die platzintensive Lagerung der zahlreichen Muster entfällt?
Vertragsarztstempel / Unterschrift überw. Arzt
Arzt-Nr. des Erstveranlassers
Diagnose/Verdachtsdiagnose, Befund/Medikation, Auftrag
Eintrag nur bei Weiterüberweisung!Betriebsstätten-Nr. des Erstveranlassers
Auftragsnummer des Labors
10001317004
999999999Praxis Dr. NeyerTestweg 34, 23452Hamburg
Versicherten-Nr.
12
geb. am UnfallfolgenName, Vorname des Versicherten
Maria
24106 Kiel
01101
Kurativ
Geschlecht
Hurleweg 17a
453345533
111111111
Quartal
Appeldorn
1
Krankenkasse bzw. Kostenträger
20.11.12
32020
Behandlung
ggf. Kennziffer
AOK Schleswig-10L
Arzt-Nr.
999999999
2
Präventiv02.01.79
Kontrolluntersuchung
Überweisungsschein für Laboratoriums-
Datum
Unfall,X
Status
untersuchungen als Auftragsleistung
Betriebsstätten-Nr.
Nicht zu verwenden bei Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und Schülerunfällen Muster 10L/E (1.2012) KBV-PRF. NR. Y/9/1010/36/412
Befundübermittlungeilt, nachrichtlich an
TelefonNr.
FaxNr.
bekannte Infektion
gemäßBehandlung
Leistungsansprucheingeschränkter
§ 116bSGB V
Empfängnisregelung,Schwangerschaftsabbruch
gemäß § 16Abs. 3a SGB V
Abnahmedatum Abnahmezeit
A: EDTA-Blut: BNP.D: GR1;MR3;MR5;GR2.
Dies
es F
orm
ular
wur
de m
ittel
s La
serd
ruck
er in
der
Arz
tpra
xis e
rzeu
gt.
XW M
NewsletterAusgabe8.indd 3 03.12.12 16:50
Frohe Weihnachten!
Heute möchten wir Ihnen diese Mitarbei-ter gerne vorstellen. Frau Herrmann ist seit 17 Jahren im Labor beschäftigt und verfügt über große Laborerfahrung aus der Serologie und der Auftragsannahme. Herr Barke hat bereits 6 Jahre in der Mikrobiologie gearbeitet, bevor er sich entschloss, eine Fortbildung als Fachwirt für medizinische Informationstechnolo-gien zu beginnen. Diese Fachweiterbil-dung unterstützen wir als Labor gerne. Herr Mietz als Fachinformatiker »System-integration« ergänzt das Team mit sei-nem fundierten Wissen über Vernetzung, Implementierung und Betreuung von medizinischen IT-Systemen.
Der elektronischen Online-Auf-tragserfassung und Rückübermitt-lung von Befunden gehört die Zu-kunft. Sie wird in den kommenden Jahren den Arbeitsablauf zwischen Praxis und Labor effektiver, schnel-ler und sicherer machen.
Um Sie als Praxisinhaber und Ihr Praxisteam bei der Umstellung auf diese neue Technologie bestmög-lich zu unterstützen, hat sich unser Team in alle relevanten Themen
der elektronischen Auftragserfassung und Befundüber mittlung von Fragen der Software bis zur Hardware eingearbei-tet.
Gerne steht Ihnen das Team unter der Hotline 040 766 96-455für Information und Beratung zur Verfügung.
Seit diesem Oktober dürfen wir vier neue »MTA-Trainees« in unseren Reihen begrü-ßen: Frau Sandra Ehrhardt (23), Frau Anastasia Kage (24), Frau Tatjana Kunz (19) und Frau Karen Butenschön (22) (v. l. n. r.).
Das Traineeprogramm bieten wir dieses Jahr erstmalig an. Es richtet sich speziell an junge Absolventen und Absolven-tinnen der MTA-Schulen mit überdurch-schnittlich guten Abschlüssen. Ziel ist es,
den jungen MTA’s einen attraktiven Be-rufseinstieg zu ermöglichen und ihnen durch Einsatz in verschiedenen Abtei-lungen gleich zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn ein breites Tätigkeitsspektrum zu bieten. Auch wollen wir ein Verständ-
nis für die gesamte Pro-zesskette von Probenan-nahme bis Routine- und Spezialanalytik vermit-teln.
Das Programm ist auf ei-nen Zeitraum von 18 Mo-naten ausgelegt und in drei Module gegliedert. Jedes Modul umfasst sechs Monate in einem Laborbereich, in dem je-der Trainee mindestens zwei Arbeitsplätze ken-
nenlernt. Das erste Modul schließt den vierwöchigen Einsatz in der Präanalytik ein. Während des zweiten und dritten Moduls sind zusätzlich Hospitationen im Umfeld der Analytik wie z. B. Qualitäts-
management, Laborinformationssysteme und Einsenderbetreuung vorgesehen. Schwerpunkte während der Traineezeit bilden die Klinische Chemie/Radioimmu-nologie, Immunologie/Infektionsserologie und Mikrobiologie.
Zum Ende der 18 Monate legen wir ge-meinsam mit den Trainees deren zukünf-tigen Einsatzbereich im Labor fest. Dabei berücksichtigen wir die Wünsche sowie die Leistung und Eignung der MTA-Trai-nees.
Dass das Programm bei den jungen Frauen gut ankommt, freut uns beson-ders: Frau Butenschön, die ihre Trainee-zeit im Bereich kli-nische Chemie/Häma-tologie begonnen hat, erzählte uns z. B. be-reits nach einem Mo-nat, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl fühlt und ihr die neue Tätigkeit viel Freude bereitet.
Neues MTA Trainee-Programm
Henrike MaroldtPersonalleiterin
Renate KohlhaasProjektkoordination
n e w s Dezember 2012lettern e w s Dezember 2012letter
Das Support-Team von Order entry star.net®LaborKennen Sie unser Support-Team?
Labor EDV System
star.net®LaborBefund
star.net®Labor»Order entry«
Auftragsannahme
Praxisver-waltungssystem
v. l. : Herr Mietz, Herr Barke, Frau Herrmann
Bereits ein Drittel aller Jugendlichen mit PCOS zwischen 13 und 19 Jahren zeigt eine gestörte Glukosetoleranz, 23 % der Patientinnen entwickeln einen Gesta-tionsdiabetes. So haben PCOS-Pa tien-tinnen eine vierfach erhöhte Diabetes mellitus-Prävalenz.
Durch Bestimmung von Nüchtern-Gluko-se und Nüchtern-Insulin (HOMA – Home-ostasis Model Assessment – IR) kann die Insulinresistenz abgeschätzt werden, als Screening hat sich der OGTT mit 75 g Glukose bei Erstdiagnose PCOS bewährt, bei Schwangerschaft im 1. Tri-mester und in der 24.-28. SSW. Da die Prävalenz einer Glukosestörung mit dem Alter ansteigt, ist eine Wiederholung alle 2-3 Jahre sinnvoll.
Auch kardiovaskuläre Risikofaktoren wie niedriges HDL-Cholesterin und abdomi-nelle Adipositas finden sich schon ver-
mehrt bei jungen PCOS- Patien-tinnen. Je-de dritte hat vor dem 30. Le-
bensjahr ein metabolisches Syndrom. Die Prävalenz für Atherosklerose in Caro-tiden und Koronar arterien und kardiovas-kuläre Morbidität sind erhöht. Bei bis zu 30 % der Patientinnen finden sich er-höhte Transaminasen oder sonogra-phische Zeichen einer NAFDL. Der Über-gang zu einer NASH ist nicht belegt.Hirsutismus, Adipositas und Fertilitäts-störungen bedeuten für viele Frauen mit PCOS eine Beeinträchtigung von psychi-schem Wohlbefinden, Sexualität und
Selbstwertgefühl, bei bis zu 40 % der Betroffenen besteht eine depressive Stö-rung.Gewichtsreduktion bei adipösen Patien-tinnen und vermehrte körperliche Bewe-gung kann bereits bei einer Reduktion des Körpergewichts um 5 % Zyklusver-halten, Fertilität und Hirsutismus günstig beeinflussen. Dieses sind auch hoch ef-fektive Maßnahmen zur Primärprävention von Diabetes mellitus bei insulinre-sistenten PCOS-Patien-tinnen.Eine möglichst frühe Ge-wichtsnormalisierung ist wichtig, da mit der Dauer der übergewichtsbedingten Ovarfunktionsstörung dieWahrscheinlichkeit für ovulatorische Zy-klen abnimmt. Therapeutische Priorität bei Kinderwunsch und Insulinresistenz ist die Normalisierung des Stoffwech-sels, nicht die Stimulation der Ovarien.Die Therapie mit Metformin ist bei gesi-cherter Insulinresistenz indiziert, wobei neben der Besserung des gestörten Glukosestoffwechsels auch die vermehr-te thekale Androgenbildung gebremst wird. Auch schlanke, nicht insulinre-sistente PCOS-Patientinnen können da-von profitieren. Die Therapie kann nur als »Off-label-Anwendung« erfolgen und sollte wegen der gastrointestinalen Ne-benwirkungen einschleichend bis zu 2.000 mg/Tag erfolgen. Bei Schwanger-schaft ist Metformin abzusetzen, obwohl in retrospektiven Studien Gestationsdia-betes seltener auftritt, ohne dass Hinwei-se auf Teratogenität bestehen.
In bis zu 60 % der Fälle gelingt durch die ovarielle Stimulation mit Clomifen und Lezetrol die Ovulationsauslösung. Die
ovarielle Stimulation sollte durch einen endokrin versierten Gynäkologen erfol-gen, um möglichst eine Überstimulation zu vermeiden.Ohne Kinderwunsch ist das Therapieziel die antiandrogene Therapie und die Zyklusnormalisierung zur Prävention von Endometriumhyperplasie.Gestagene wie Chlormadinonacetat, Drospirenon und Dienogest in Kombina-tion mit einer niedrigen Ethinylöstradi-
oldosis wirken antiandrogen am Rezeptor und über Syn-thesehemmung und stabilisie-ren den Zyklus.
Negative Einflüsse auf metabolische Parameter sind zu beachten. Topische Therapiemöglichkeiten sind Minoxidil und Östradiol bei Alopezie und Efflorni-thin bei Hirsutismus. Spironolacton, Flutamid und Finasterid können als Off-label-Präparat unter Kontrazeption die kutane Androgenisierung bremsen.Das PCOS ist somit neben den »sicht-baren« Störungen infolge der Hyperan-drogenämie und Fertilitätsstörung ge-kennzeichnet durch eine hohe Morbidität mit Diabetes mellitus, kardiovaskulären, gynäkologischen und psychischen Er-krankungen. Das frühe Erkennen und die Intervention durch Le-bensstilveränderung kann sehr effektiv die Morbidität günstig be-einflussen. Dr. Thomsen ist nieder-gelassener Internist und Endokrinologe in Ham-burg und konsiliarärzt-lich für unser Labor tätig.
PCOS – Polyzystisches Ovar Syndrom (Fortsetzung)
Dr. med. Stefan Thomsen
Therapeutische Priorität bei Kin-derwunsch und Insulinresistenz ist die Normalisierung des Stoff-wechsels, nicht die Stimulation der Ovarien.
PräanalytikKennen Sie die Blankoformularbedruckung (BFB)?
Wussten Sie, dass bei der Blankoformularbedruckung...
� ...aus der Praxis-EDV die vertragsärztlichen Formulare wie Muster 10 oder Muster 10A mit einem PDF-Barcode bedruckt werden?
� ...die Datensicherheit durch den verwendeten maschinenlesbaren PDF417 Barcode erhöht ist?
� ...ein geräuscharmer Laserdrucker verwendet werden kann?
� ...immer die aktuellen Formularversionen verwendet werden?
� ...die platzintensive Lagerung der zahlreichen Muster entfällt?
Vertragsarztstempel / Unterschrift überw. Arzt
Arzt-Nr. des Erstveranlassers
Diagnose/Verdachtsdiagnose, Befund/Medikation, Auftrag
Eintrag nur bei Weiterüberweisung!Betriebsstätten-Nr. des Erstveranlassers
Auftragsnummer des Labors
10001317004
999999999Praxis Dr. NeyerTestweg 34, 23452Hamburg
Versicherten-Nr.
12
geb. am UnfallfolgenName, Vorname des Versicherten
Maria
24106 Kiel
01101
Kurativ
Geschlecht
Hurleweg 17a
453345533
111111111
Quartal
Appeldorn
1
Krankenkasse bzw. Kostenträger
20.11.12
32020
Behandlung
ggf. Kennziffer
AOK Schleswig-10L
Arzt-Nr.
999999999
2
Präventiv02.01.79
Kontrolluntersuchung
Überweisungsschein für Laboratoriums-
Datum
Unfall,X
Status
untersuchungen als Auftragsleistung
Betriebsstätten-Nr.
Nicht zu verwenden bei Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und Schülerunfällen Muster 10L/E (1.2012) KBV-PRF. NR. Y/9/1010/36/412
Befundübermittlungeilt, nachrichtlich an
TelefonNr.
FaxNr.
bekannte Infektion
gemäßBehandlung
Leistungsansprucheingeschränkter
§ 116bSGB V
Empfängnisregelung,Schwangerschaftsabbruch
gemäß § 16Abs. 3a SGB V
Abnahmedatum Abnahmezeit
A: EDTA-Blut: BNP.D: GR1;MR3;MR5;GR2.
Dies
es F
orm
ular
wur
de m
ittel
s La
serd
ruck
er in
der
Arz
tpra
xis e
rzeu
gt.
XW M
NewsletterAusgabe8.indd 3 03.12.12 16:50
Eisen ist ein essentielles Spurenelement und zentraler Bestandteil vieler Proteine, wie beispielsweise des Hämoglobins. Die Serumeisenbestimmung ist zur Beurtei-lung eines möglichen Eisenmangelzu-standes jedoch auf-grund erheblicher ta-geszeitlicher Schwan-kungen diagnostisch wenig aussagekräftig. Zur Beurteilung desEisenstatus ist vielmehr der Serumferri-tinspiegel geeignet, da dieser direkt mit dem Speichereisen korreliert. Erniedrigte Werte (< 15 µg/l) beweisen bis auf weni-ge Ausnahmen einen Eisenmangel. Aller-dings schließen normale oder sogar er-höhte Ferritinwerte einen funktionellen Ei-senmangelzustand nicht aus. Dieses ist besonders bei akuten oder chronischen Entzündungen, Tumoren, Leukämien oder
Erkrankungen mit Leberparenchymschä-den der Fall. In diesen Fällen werden in Relation zum Speichereisen zu hohe Serumferritinwerte gemessen, da es sich bei Ferritin zum Einen um ein Akute-
Phase-Protein handelt, Ferritin zum Anderen aber auch bei Schäden von Hepatozyten und/oder bei Leukämien und Lymphomen vermehrt in die Zirkulation gelangt.
In diesen Fällen sowie bei Schwangeren (falsch niedrige Ferritinwerte durch ver-mehrtes Plasmavolumen), Leistungs-sportlern, Neugeborenen, Kindern im Wachstumsalter und bei Anämiepatien-ten vor und während einer EPO-Therapie empfiehlt sich die zusätzliche Bestim-mung des Retikulozytenhämoglobins (Ret-Hb) sowie des löslichen Transferrin-rezeptors (sTfR) mit Berechnung des
Ferritinindexes (Quotient aus sTfR und log Ferritin1). Aufgrund der kurzen Rei-fungszeit von Retikulozyten und der nur ein- bis zweitägigen Zirkulation im Blut spiegelt der Retikulozytenhämoglobinge-halt frühzeitig einen funktionellen Eisen-mangel bzw. den Eisenbedarf der Ery-thropoese wider. Die Konzentration des Transferrinrezeptors wiederum, welcher mit Ausnahme der Erythroyten von den Vorläuferzellen der Erythropoese gebildet und als löslicher Transferrinrezeptor in das Plasma abgege-ben wird, ist bei Eisen-mangelzuständen oder vermehrter Erythropoe-se erhöht und wird im Gegensatz zu Ferritin nicht von Entzündungs-zuständen beeinflusst.
ImpressumV.i.S.d.P.:Prof. Dr. med. Tammo von SchrenckHerausgeber:
Labor Dr. von Froreich · Bioscientia GmbHGroßmoorbogen 25 · 21079 HamburgFon 040 766 96-0Fax 040 766 96-118E-Mail: info@froreich-bioscientia.deWeb: www.froreich-bioscientia.de
Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen der Meinung des Autoren.
Alle in diesem Newsletter veröffentlichten Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und die Rechte insoweit vorbehalten. Jede weitere Verwertung ist nur nach schriftlicher Ge-nehmigung des Herausgebers gestattet.Cartoon: © fotoliaFotos: istock (Ovar Syndrom)
CAR
TOON
Das Polyzystische Ovar Syndrom (PCOS) ist mit einer Prävalenz von bis zu 10 % die häufigste endokrine Störung der fertilen Frau. Das PCOS ist gekenn-zeichnet durch Hyperandrogenismus und chronische Anovulation. Klinisch mani-festiert es sich mit Hirsutismus, Akne, Haarausfall mit oder ohne Hyperandro-genämie, Zyklusstörungen und Infertilität. Die namensgebenden polyzystischen Veränderungen des Ovars finden in der NIH-Definition keine Berücksichtigung.PCOS ist eine Aus-schlussdiagnose. An-dere androgenisie-rende Erkrankungen werden durch Anam-nese, Inspektion und Labor exkludiert. Dazu gehören das Pro-laktinom (PRL), Hypo thyreose (TSH), Cushing-Syndrom (1 mg Dexamethason-Suppressionstest) und das late-onset-AGS (17-Hydroxyproge steron mit ACTH- Stimulation, ggf. Muta tionsanalyse). Rasche Progredienz der Virilisierung und Testosteronwerte > 1.5 µg/l oder DHEAS-Werte > 8 mg/l weisen auf einen Tumor hin.Bei der Entwicklung eines PCOS verstär-ken sich mehrere endokrine Störungen in einem Circulus vitiosus: Ein Schlüs-selphänom ist die Insulinresistenz, die bei 70 % aller und 95 % der adipösen
PCOS-Patientinnen zu finden ist.Hyperinsulinämie und erhöhte LH-Puls-frequenz fördern die Androgensynthese in ovariellen Thekazellen, verstärkt durch verminderte SHBG (Sexualhormon bindendes Globulin)-Bildung der Leber. Eine erhöhte ovarielle Androgenantwort auf verschiedene Stimuli ist möglicher-weise schon in utero programmiert durch polygenetische Vererbung. Umweltfak-toren, insbesondere Adipositas und Be-wegungsmangel, bestimmen die unter-
schiedlichen Ma -nifestationen der Er-krankung.
Zyklusstörungen sind ein frühes kli-
nisches Symptom und bestehen häufig bereits nach der Menarche als Oligome-norrhoe oder Amenorrhoe. Eine folliku-läre Selektionsstörung führt zur Anovula-tion und relativer Hyperöstrogenämie mit daraus resultierendem erhöhten Endo-metriumkarzinomrisiko. Insbesondere bei ausgeprägter Adipositas, Hyperandro-genämie und Insulinresistenz ist gehäuft eine Entwicklungstörung der Oozyten vorhanden mit folgender hoher Fehlge-burtsrate, die Rate für »small for gestati-onal age« Neugeborene ist verdoppelt.
Fortsetzung auf Seite 2
letterPCOS – Polyzystisches Ovar Syndrom
Editorial
Sehr verehrte Frau Kollegin,sehr geehrter Herr Kollege,sehr geehrtes Praxis-Team,
am Ende des Jahres möchte ich mich auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter un-seres Labors für das Vertrauen bedanken, das Sie auch 2012 in unser Labor gesetzt haben.
Wir sehen in der Bearbeitung einer je-den Probe, die Sie uns als Einsender schicken, einen wichtigen Teil der Behandlung Ihrer Patientinnen und Patienten. Deswegen arbeiten wir jedes Jahr intensiv daran, unser medizinisch-ärztliches Leistungsspektrum zu erwei-tern und die Qualität unserer Arbeit und unseren Service weiter zu verbessern.
Diesen Anspruch haben wir uns auch für das Jahr 2013 als Ziel gesetzt. Dafür haben wir zahlreiche konkrete Verände-rungen vorgesehen, die zum Beispiel in noch kürzeren Befunderstellungszeiten für einige Analysen resultieren werden. Auch werden wir die Anwendung un-serer hauseigenen Software star.net® Labor weiter fördern und Ihnen damit eine elegante elektronische Auftragser-teilung und Befundübermittlung in grö-ßerem Umfang zur Verfügung stellen können. Und wie bereits in den Vorjah-ren sind wir für Ihr Feedback auch in Zukunft sehr dankbar!
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes Jahr 2013!
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Dr. Tammo von SchrenckLabor Dr. von Froreich • Bioscientia
Prof. Dr. med.Tammo von Schrenck
n e w s Dezember 2012lettern e w s Dezember 2012letter
new s
Ein Schlüsselphänomen ist die Insulinresistenz, die bei 70 % aller und 95 % der adipösen PCOS-Patientinnen zu finden ist.
Frohe Weihnachten wünscht das ganze Laborteam!
Eisenmangelzustände besser erkennen
Dr. med. Fabian M. Faupel
Laborbefund Interpretation mögliche Therapie
Ferrintinindex < 3,2*
Ret-Hb > 28 pg
Anämie bei chronischen Erkrankungen oder chronischer Niereninsuffizienz
EPO
Ferrintinindex > 3,2*
Ret-Hb > 28 pgAnämie bei latentem Eisenmangel orale Eisensubstitution
Ferrintinindex > 3,2*
Ret-Hb < 28 pgAnämie bei klassischem Eisenmangel orale Eisensubstitution
Ferrintinindex < 3,2*
Ret-Hb < 28 pg
Anämie bei funktionellem Eisenmangel oder chronischen Erkrankungen
EPO und intravenöse Eisensubstitution
1 Ferritinindex: Zur Berechnung des Ferrintinindexes sind die Bestimmungen von Ferritin und löslichem Transferrinrezeptor erforderlich.
* Bei Patienten mit Akute-Phase-Reaktion (CRP > 5 mg/l) verschiebt sich der Grenzwert des Ferrintinindexes von 3,2 auf 2,0.
Ferritin zur Abschätzung des Eisenstatus nicht immer geeignet.
Androgene
Fehlernährung und Bewegungsmangel
Übergewicht
Insulin �
Genetische Disposition
Insulinresistenz
Neben-nierenrinde
Androgene �
Eierstöcke Androgene �
LeberSHBG
LH
Grafik mod. nach Prof. Bernd Hinney, Göttingen
Hypophyse
letterEditorial
Frohe Weihnachten!
NewsletterAusgabe8.indd 4-1 03.12.12 16:50
top related