pflanzenschutzmittel und ihre metaboliten in den grund ... · • werden als nur vorläufig...
Post on 15-Aug-2019
217 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Pflanzenschutz /Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Vorständekonferenz „Landwirtschaft und Wasserschutz “Chambre d´Agriculture Luxembourg
Mersch, 20. Februar 2015
Pflanzenschutzmittel und ihre Metaboliten in den Grund- und Oberflächengewässern Niedersachsens
Dr. Stefan Lamprecht
Pflanzenschutz /Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Gliederung
• Aufgabenbereiche der LWK Niedersachsen im Pflanzenschutz/Wasserschutz
• Rechtliche Probleme Pflanzenschutz/Wasserschutz
• Belastungssituation in Niedersachsen
• Mögliche Risikomanagementmaßnahmen
Pflanzenschutzmittelwirkstoffe in Grund- und Oberflächenwasser Niedersachsens
Pflanzenschutz /Wasserschutz Pflanzenschutzamt
The Chamber of Agriculture is organised into local offices
The administrative organisation
Head officesDistrict offices withBranch officesForestry officesInstitutes/research centresGrant offices
Hanover
Oldenburg
Plant Protection Officeincluding laboratories
Pflanzenschutz /Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Gute fachliche PraxisIntegrierter PflanzenschutzNationaler AktionsplanSchaderregerüberwachung
- Forschung, Gesetzgebung- Warndienst, Beratungskompetenz
Bes. geregelte Schadorganismen
- Saat- und Pflanzgutqualität- Sicherung Produktivität
Pfl.beschau, Quarantäne
- Einschl., Ausbreitg., Tilgung
Allgem. Diagnostik- Pfl. Beschau, Versuchsw.- Ressort-, Beratungskomp.
Überwachung
- Durchsetzung GFP
- Rückkoppelung Beratung
Versuchswesen- AMP, OMP, IPS, Lück., Res.- Ressort-, Beratungskomp.
Gerätetechnik, -kontrolle- Ökonomie, Ökologie- Verbraucherschutz
Sachkunde
- GFP, nationaler Aktionsplan - Beratungspflicht Abgeber
Genehm., Ausn.genehmig.
- Bekämpfungslücken
- Nichtkulturland
BeratungSchulung
Aufklärung
Wasser-Rahmenrichtlinie 2000/60/EG
Ziele
� Schutz und Verbesserung aquatischer Ökosysteme und desGrundwassers
� Schrittweise Reduzierung prioritärer Stoffe
� Reduzierung der Verschmutzung des Grundwassers
� Verschlechterungsverbot
� Guter ökologischer und chemischer Zustand in 15 Jahren
� Bewertung der Grundwasser-Qualität (alle 6 Jahre Meldung an EU)
� Festlegung von Maßnahmen zur Verbesserung der Grundwasser-Qualität
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Verordnung zum Schutz des Grundwassers (GrwV) vom 09.10.2010
Für Pflanzenschutzmittel-/Biozidwirkstoffe gelten al s Grenzwerte die GW -Qualitätsnormen der RL 2006/118/EG:• jeweils pro Wirkstoff: 0,1 µg/l• Summe: 0,5 µg/l
• Relevante Metabolite (Abbauprodukte): 0,1 µg/l• Nicht relevante Metabolite (nrM ): keine Grenzwerte
vorhanden!
Umsetzung der WRRL (RL 2000/60/EG) für Grundwasser in Deutschland
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Kriterien für die Beurteilungder Relevanz von Metaboliten
Aus pflanzenschutzrechtlicher Sicht (EU-Guidance-Doku ment 2003):
Relevante Metabolite (rM)• haben pestizide Aktivität vergleichbar
mit der Muttersubstanz• sind human- oder ökotoxikologisch
bedenklich• Trinkwasser-Grenzwert: < 0,1 µg/l
Aus trinkwasserrechtlicher Sicht
• Keine Schädigungen der menschlichen Gesundheit durch chemische Stoffe im Trinkwasser (§ 6 Abs. 1 TrinkwV)
• Minimierungsgebot (§ 6 Abs. 3 TrinkwV): Konzentrationen von chemischen Stoffen, die das Wasser … verunreinigen oder seine Beschaffenheit nachteilig beeinflussen können, sollen so niedrig gehalten werden, wie dies nach den mit vertretbarem Aufwand unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls möglich ist
• TW-Grenzwert für PSM, Biozide und relevante Metabolite: 0,1 µg/l (§ 6 Abs. 2 TrinkwV)
Nicht relevante Metabolite (nrM)• haben keine dieser Eigenschaften• Konzentrationen bis 10 µg/l im
Grundwasser zulässig• über 10 µg/l: Einzelfallbetrachtung, ggf.
Nachzulassungs-Monitoring
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
• Werden als nur vorläufig angegeben, da Datenbasis zur Berechnung unvollständig
• sind gesundheitlich nicht eindeutig begründbar, sondern toxikologisch sehr konservative, insofern aber auch trinkwasserhygienisch begründbare Schätzwerte
• Ihre kurz- bis mittelfristige (≤ 10 Jahre) Überschreitung um Faktoren von 3 bis 10 bietet Anlass zu trinkwasserhygienischer, nicht zu gesundheitlicher Besorgnis
• Messwerte von > 3 µg/l bis 10 µg/l sind jedoch langfristig und von mehr als 10 µg/l grundsätzlich nicht hinnehmbar
Gesundheitliche Orientierungswerte (GOW ) des Umweltbundeamtes
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Risikomanagement durch die ZulassungsbehördeFundaufklärung und Nachzulassungsmonitoring
Mit der Zulassung kann die Zulassungsbehörde den Zulassungsinhabern die Auflage erteilen, weitere Studien nach der Zulassung durchzuführen.
• „Fundaufklärung “ bei Pflanzenschutzmittelfunden im Grundwasser• Nachzulassungsmonitoring (z. B. Monitoring nach Gleisanwendungen)
Anlass • Auffällige Befunde (Meldung durch LAWA, Bundesländer, Wasserversorger)• Eingeschränkte Übertragbarkeit von Standardstudien auf zugelassene Anwendungsgebiete (Gleise, Nichtkulturland)
• Spezielle Stoffeigenschaften (z. B. starke Abhängigkeit der Sorption vom pH-Wert) • Überprüfung der Konzentration ausgewählter Metabolite im Grundwasser
Ziele• Ursachenklärung, Belastungsermittlung, Sanierungskontrolle, Überprüfung der Zulassung und der Wirksamkeit der von der Behörde getroffenen Managementmaßnahmen
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Was ist ein „Fund“?Detektion im Grundwasser von:
Wirkstoff > 0,1 µg/L
Relevanter Metabolit > 0,1 µg/L
Nicht rel. Metabolit > 10 µg/L
Nur für Wirkstoffe oder Metaboliten von zugelassenen PSM kann eine Fundaufklärung gefordert werden.
Risikomanagement durch die ZulassungsbehördeFundaufklärung
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Auflagen zur Begrenzung der Aufwandmenge (Beispiele):NG329 Die maximale Aufwandmenge von 1000 g Wirkstoff pro Hektar und Jahr
auf derselben Fläche darf - auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden PSM - nicht überschritten werden.
NG346 Innerhalb von 3 Jahren darf die maximale Aufwandmenge von 1000 g Metazachlor pro Hektar auf derselben Fläche - auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln - nicht überschritten werden.
Weitere bußgeldbewehrte Auflagen (Beispiele)NG402 Keine Anwendung auf Flächen mit > 2% HangneigungNG407 Keine Anwendung auf sandigen BödenNG405 Keine Anwendung auf drainierten Flächen.NG315 Keine Anwendung vor dem 15. April eines Kalenderjahres
• Alternative: Anwendungsverbot für kritische Stoffe!• Für Choridazon bereits neue Auflage geplant!
• Bewertung im Zulassungsverfahren reicht aus - zusätzli che Auflagen:
Risikomanagement durch die ZulassungsbehördeZusätzliche RMM bei der Anwendung
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
ca. 45.000 ldw. Betriebe
ca. 100 Pflanzenschutz- und Wasserschutzberater
Abonnenten Warndienst:ca. 11.000Fortbildungsveranstaltungen: ca. 200 /Jahr mit insgesamt ca. 40.000 Teilnehmern
• Telefonberatung• Einzel-/Gruppenberatung vor Ort• Artikel in Fachzeitschriften
� Beratungsangebot über gewässerschutzrelevante
Themen (z. B. Lagerung, Anwendung, Punktquellen,
Gerätetechnik, Gewässerabstände, Runoff-Vermeidung etc.)
� Beratung zur Fundaufklärung für Wasserversorger und in von der LWK betreuten Gebietskooperationen
� Schulungen sachkundiger Anwender, Berater und Händler
� Warndienst, Veröffentlichung in Fachzeitschriften
Risikomanagement durch die LWK NiedersachsenWasserschutzberatung/-schulung
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Erste Informationswege bei PSM -Funden innerhalb LWK
WVU
Berater Wasserschutz/ FG 3 oder
andere erste Ansprechpartner
Zentrale Sammlung der
übermittelten Informationen,
Datenbank
Kooperation
Zuständige Bezirksstelle PrüfdienstePSA
Informationen, rückkoppelnde Fragen zum Wirkstoff oder Metaboliten, die eine erste
Bewertung des Fundes ermöglichen (hoheitliche Aufgabe)
Vernetzung, Austausch von Informationen
Wasserversorgungsunternehmen und die Kooperation geben Einverständnis zur weiteren Meldung, Vertrauensschutz soll gewährt sein
Pflanzenschutz / Gewässerschutz
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
1. Schritt: Ermittlung von Ausgangsdaten:
Metabolit bzw. Wirkstoff, Handelsname, rel. oder nrM, Metabolit, zugel. Anwendungsgebiet, Zulassungssituation, Aufbrauchfrist, Zulassungsende, Anwendungsbestimmungen/ -beschränkungen/Auflagen zum Schutz von Grundwasser und Oberflächengewässer, Einsatzhäufigkeit in der Praxis, regionaler Fundhäufigkeit
2. Schritt: Unterstützung bei folgenden Fragestellungen: • Altlast oder aktueller Eintrag? • Möglichkeiten der Reduzierung: Beratung, Maßnahmen, freiwillige
Vereinbarungen? • Ermittlungen durch die Prüfdienste bei Verdachtsmomenten? • Meldung an die Zulassungsbehörde zur weiteren Fundaufklärung?
Erste Fundbewertung durch den regionalen Pflanzensc hutzdienst
Risikomanagement durch die LWK NiedersachsenBeratung zu PSM-Funden
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Handlungsbedarf und Maßnahmen für den vorsorgenden Wasserschutz bei bestätigten Funden von in der Zulassung befindliche n PSM-Wirkstoffen
und/oder deren Metaboliten (nrM und rM):
Fundort
Menge an
Einstufung und mögliche Maßnahmen
PSM Wirkstoff oder
rel. Metabolit (rM)
nicht relevanter Metabolit (nrM)
bei nicht nachweisbaren Funden• Trend beobachten
Grundwasser(Vorfeldmessstelle)
< 0,1 µg/l TrinkwV < GOW
> 0,1 µg/l TrinkwV > GOW• gezielte Aufklärung• verstärkte Sensibilisierung
über sachgemäßenUmgang mit dem betreffenden PSM
• Prüfung von Alternativprodukten/ -maßnahmen
Rohwasser(Förderbrunnen)
< 0,1 µg/l TrinkwV < GOW
> 0,1 µg/l TrinkwV > GOW • Versuche zu Alternativprodukten/-maßnahmen
• Alternativen aufzeigen• Freiwillige Vereinbarungen• Intensivierung gezielter
Kontrollen
Trinkwasser< 0,1 µg/l TrinkwV < GOW
> 0,1 µg/l TrinkwV > GOW
Freilandversuche mit Pflanzenschutzmitteln
• Ermittlung regionalspezifischer
alternativer Bekämpfungsstrategien
• Beratung spezieller Anwendungsempfehlungen mit reduzierten
Aufwandmengen/differenzierter Wirkstoffauswahl/Wirkstoffsubstitution
• Resistenzmanagement beachten
Risikomanagement durch die LWK NiedersachsenAlternative Bekämpfungsstrategien I
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Gruppe A B C E F G H K NWirkmechanis-
musACCase-Hemmer
ALS-HemmerPhotosynthese-
HemmerPPO- Hemmer
Carotinoidsyn-thesehemmer
ESPS- HemmerGlutaminsyn-
thetasehemmerZellwachstums-
hemmerLipidsynthese-
hemmer
Wirkstoff (Bsp.s)FOPs/ DENs
und DIMs
Flupyrsulfuron, Propoxycarbazone,
Mesosulfuron, Iodosulfuron, Triflusulfuron, Rimsulfuron, Nicosulfuron
C1: Triazine(Metamitron, Metribuzin,
Terbuthylazin)
C2: Harnstoff, (IPU / CTU)
C3: (Bentazon, Ioxynil, Bromoxynil)
Flumioxazin
Diflufenican, Clomazone, Aclonifen,
Mesotrione, Tembotrione
Glyphosate Glufosinat
Flufenacet, Pendimethalin, Metazachlor, Metolachlor,
Dimethenamid,Pethoxamid
Prosulfocarb, Ethofumesat
Resistenz-risiko gegenGräserarten
sehr hoch hoch mittel - hoch sehr gering gering mittel - g ering gering
Getreide
Topik 100, Traxos, Axial
komplett, Ralon Super, Axial 50
EC
Absolute M, Alister, Atlantis OD/ WG,
Attribut, Caliban`e, Broadway, Lexus, Falkon, Husar OD,
Monitor, Lexus
Arelon, Carmina 640, Fenikan, Herbaflex,
Lentipur 700, Toluron700 SC, Trinity
SumimaxBacara forte,
Fenikan, Herold SC, Carmina 640
Glyphosate (Roundup u.a.)
---
Activus SC, Cadou SC, Herold SC,
Stomp Aqua, Malibu, Picona, Orbit, Trinity
Boxer
Kartoffeln
Agil S, Fusilade Max, Panarex, Targa Super,
Select 240 EC, Focus Ultra
Cato / Escep Sencor WG, Artist
---
Bandur
Glyphosate (Roundup u.a.)
--- Artist Boxer
Rüben Debut/Safari Goltix Gold/ Beetix --- Basta Spectrum Ethosat 500
Raps --- ---Centium 36 CS, Cirrus, Echelon,
Gamit 36 CS---
Brasan, Butisan/ Fuego, Butisan Top, Colzor Trio, Nimbus, Kerb flo, Quantum ---
MaisFocus Ultra
(Duo Sorten)
Accent, Motivell, Milagro forte, Samson 4 SC, Samson Extra 6 OD, Kelvin, Principal, MaisTer flüssig, Cato
Gardo Gold, Calaris, Bromoterb, Artett,
Successor T---
Laudis, Clio Super, Callisto, Mikado
Glyphosate (Roundup u.a.)
BastaActivus SC, Clio
Super, Stomp Aqua, Terano, Successor T
---
Einstufung nach HRAC (Herbicide Resistence Action Com mittee) und den Hauptwirkstoffen der Präparate
Wirkstoffgruppen und ihre Wirkmechanismen 2014
Herbizidstrategien in Mais Ohne Terbuthylazin +Metolachlor in „Wasserschutzgebieten“ ( Beispiel )
BBCH 10 11 12 13 14 15 16 18
JuniMaiApril
Callisto 0,75-1,0
+ Certrol B 0,3
Nachlage: Hühner-Hirse, Nacht-schatten, Knöterich, Gänsefuß
Elumis 1,25+ Peak 0,017
Clio Super 1,5
+ Certrol B 0,3
Laudis 1,5
+ Buctril 0,3
Nachlage: Hühner-Hirse, Borsten-Hirse, Ausfallgetreide, (Nacht-schatten, Knöterich, Gänsefuß)
Maister fl. 1,0
+ Buctril 0,3
Spritzfolge ist zwingend erforderlich
Sulcogan 0,75-1,0
+ Certrol B 0,3
Nachlage: Hühner-Hirse, Borsten-Hirse, Ausfallgetreide, Nacht-schatten, Knöterich, Gänsefuß, Kamille,39-50€
39-50€
75€
63€
39€
38€
T1: BBCH 11-12 d. Mais[KB – 1. LB d. Unkräuter + Gräser]
T2: BBCH 14-15 d. MaisMittelwahl je nach Situation:
oder:
oder:
oder:
oder:
Empfehlungen Bezirksstelle Braunschweig
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Freiwillige Vereinbarung „Verzicht auf TBA u. S-Met olachlor“ im Mais
Präparat
Kos
ten
in €
/ha
Wirkung auf Ungräser: Wirkung auf Unkräuter:
Fuc
hssc
hwan
z, A
cker
Ein
j. R
ispe
Hirs
e, H
ühne
r-
Hirs
e, F
inge
r-
Hirs
e, B
orst
en-
Aus
fallg
etre
ide
Que
cke
Stie
fmüt
terc
hen
Gän
sefu
ss/
Mel
de
Fra
nzos
enkr
aut
Kam
ille-
Art
en
Kle
ttenl
abkr
aut
Knö
teric
h,
Vog
el-
Knö
teric
h,
Win
den-
Nac
htsc
hatte
n,
Sch
w.
Sto
rchs
chna
bel
Rap
s, A
usfa
ll-
Vog
elm
iere
Auswahl bisher eingesetzter Mittel auf Basis S-Meto lachlor + Terbuthylazin:
Clio Top BMX-Pack 2,0 l(Clio Super 1,0 + Zeagran Ultimate 1,0)
55,2 x xx xxx xx(x) xx(x) (+) x xxx xxx xx xx xx(x) xx(x) xxx xx xx x xxx
Zintan Platin Pack 1,83 l(Calaris 1,0 + Dual Gold 0,83 = 1,83)
55,4 + ++ xxx xx xx + xxx xxx xxx xx(x) xx(x) xx(x) x(x) xx(x) xx x x xxx
Zintan Platin Pack 1,38 l(Calaris 0,75 l + Dual Gold 0,63 l = 1,38 l)
+ Milagro Forte 0,375 l+ Peak 0,01 kg
42+ 20= 62
xxx xxx xxx xx xx(x) xxx xx xxx xxx xxx xxx xx(x) xx(x) xxx xx(x) xx xxx xxx
durchschnittliche Mittelkosten in €/ha: 57,5Alternativen [Spritzfolgen]:
1. Termin: Vorlage im 1 - 2 Blattstadium d. Maises:
Sulcogan 1,0 l 45,0 - + ++ +(+) (+) - + xx xxx xx x(x) xx x(x) x xxx xxx xx xxx
Callisto 1,0 l 45,0 - + xx x(x) (+) - (+) xx xxx xxx xx x xx x(x) xx(x) xxx xx xxx
Clio Super 1,5 l + B235 0,3 l 75,0 x x xxx xx(x) xx(x) - (+) x xx(x) xxx xx x xx + xxx xxx xxx xxx
Mittelkosten in €/ha f. Erstspritzung: 45,0
2. Termin: Nachlage im 4 - 5 Blattstadium d. Maises:
Elumis 1,25 l + Peak 0,017 kg 64,0 xxx xxx xxx x(x) xx(x) xxx xx xx xxx xx(x) xxx xx xx xxx xx(x) x xx x xxx
Laudis 1,5 l + Buctril 0,3 l 39,2 x x(x) xx xx xx - - - xxx xx(x) x(x) x(x) x(x) xx xx(x) x xxx xx(x)
MaisTer fl. 1,0 l + Buctril 0,3 l 38,3 xxx xxx xxx + ++(+) xxx xx xx xx(x) xx(x) xxx xx(x) x x(x) x(x) x x xx xx(x)
Mittelkosten in €/ha f. Nachspritzung: 64,0
Mittelkosten in €/ha Spritzfolge: 109,0
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Freiwillige Vereinbarung „Verzicht auf TBA u. S-Metol achlor“ im Mais
Beträge in €
118
85
33
17
50
1. Differenz-Mittelkosten: Beträge in €
a. Mittelkosten "Maßnahme Vereinbarung" 109
b. Mittelkosten Standard "S-Metolachlor+ Terbuthylazin"
58
c. Ausgleichsbetrag Mittelkosten 52
2. Maschinenkosten für 1 x Überfahrt 17
3. Summe zusätzlicher Kosten: 69
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Beispiel einer freiwilligen Vereinbarung, Bremervör de
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
1. Verzicht auf Metazachlor in Raps in 2014• auf vielen Flächen im genannten Rahmen (Spritzfolgen im NA) möglich!• bei Problemunkräutern kritisch: Hirtentäschelkraut, Rauke, Storchschnabel,
Hellerkraut• durch Neuzulassungen (z.B. Runway, Quantum, Stomp Aqua) Verzicht bedingt
möglich
2. Verzicht auf Chloridazon in Zuckerrübe in 2014• Einschränkung der Anwendung auf Sandböden durch „NG 407“ und Verzicht in WS-
Gebieten• Neuzulassungen (Goltix Titan) ermöglichen Verzicht von Chloridazon zur
Bekämpfung von Problemunkräutern• Alternativ-Lösungen kostenneutral
3. Verzicht auf S-Metolachlor in 2014• Alternative Empfehlungen erfordern Mehrkosten (freiwillige Vereinbarungen in
Wasserschutzgebieten) • Spritzfolgen zwingend erforderlich• Bodenschutzkonzepte durch Untersaaten empfehlenswert
Risikomanagement durch die LWK NiedersachsenAlternative Bekämpfungsstrategien IV
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Wirkstoffsubstitution - Anfrage bei der Zulassungsbe hördeAnfrage zur Bewertung von Alternativwirkstoffen in TWG
Substitution von
- Chloridazon/Rüben: 8 - Metolachlor/Mais: durch 24 Alternativwirkstoffe- Metazachlor/Raps: 8
Welche Metabolite werden gebildet?
Wasserlöslichkeit der Metabolite?
Welche humantoxikologische Bewertung?
Welche ökotoxikologischen Auswirkungen?
Risikomanagement durch die LWK NiedersachsenAlternative Bekämpfungsstrategien V
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Landesliste des NLGA für PSM-Wirkstoffuntersuchungen
• für kommunalen Gesundheitsdienst und Wasserversorger
• als Arbeitshilfe für die TW-Überwachung
• Untersuchung auf 33 PSM-Wirkstoffe, vorkommen in Wassergewinnungs-anlagen gilt als wahrscheinlich
• für oberflächenbeeinflusstes Trinkwasser zusätzliche Empfehlung zur Untersuchungen auf 9 weitere zugelassene/nicht zugelassene Wirkstoffe
• Berücksichtigung der Landesliste bei der Änderung der 12. Ausführungs-bestimmungen zum NWG für Rohwasseruntersuchungen
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Fachbehördliche Kontrollen zur Einhaltung pflanzenschutzrechtlicher Bestimmungen
Beispiel: Kontrollen zur Chloridazonanwendung 2011/2012
Kontrollen zur Einhaltung:
� des Gewässerabstandes von 10 bzw. 5m (NW 605)
� Einhaltung des Anwendungsverbots auf Flächen mit reinem, schwach schluffigen/tonigen Sand (NG 407)
� Kontrolle der betrieblichen Aufzeichnungen
Risikomanagement durch die LWK NiedersachsenKontrolle der Anwendung von PSM
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Identifizierung der möglichen Eintragsursachen aus der Landwirtschaft
sachgerechte und bestimmungsgemäße Anwendung
nicht sachgerechte und bestimmungsgemäße Anwendung
Direkteintrag in obere Grundwasserleiter
Infiltration aus Oberflächenge-wässern
mangelnde Deck-schichten (Karst, Schotter)
nicht abgedeckte Mess-stellen „Over-Spray“
fehlerhafte Drainage
ungünstige Witterungs-verhältnisse (erhöhte Abdrift oder Abschwem-mung)
Eintrag in Oberflächen-wasser über Hofent-wässerung
Leckagen in alten Absetz- oder Jauche-gruben
mangelhaft abgedeckte Brauchwasser- oder Beregnungsbrunnen
Infiltration aus Ober-flächengewässern
Fehler bei Spritzenbe-füllung/-reinigung
unsachgemäße Lagerung der Mittel
schlechter Wartungs-zustand der Spritze (Leckagen)
Anwendung bei unge-eigneten Witterungs-verhältnissen (erhöhte Abdrift oder Abschwemmung)
mögliche Eintragswege
mögliche Eintragsursachen
mögliche Eintragswege
mögliche Eintragsursachen
Quelle: BVL
Diffuse Quellen sind reduzierbar,
Punktquellen sind vermeidbar !
Risikomanagement durch die LWK NiedersachsenUrsachenermittlung von PSM-Einträgen in Gewässer
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Pflanzenschutzamt
Mais- Förderung mechanischer Unkrautbekämpfungsmaßnahmen - primär keine Empfehlung von Alternativwirkstoffen - Gezielte Infos in Wasserschutz-Rundschreiben für TGG mit Befunden an 3 Messpunkten
oder im TW über Metolachlor-reduzierte Alternativen sowie Untersaaten bei Mais nach Mais
Beurteilung und Maßnahmen bei Funden - Bei lokalen Befunden Information über WS-Rundschreiben im Umkreis der Messstellen und
Beratung durch LWK- Bei mehr als 2 Befunden eines Wirkstoffs bzw. nrM mit mind. 1 Grenzwert- bzw. GOW-
überschreitung innerhalb einer Messkampagne Forderung nach einem Anwendungsverbot des Wirkstoffs sowie Verzicht im gesamten TGG
- Bei mind. 3 Messpunkten mit Befund, davon mindestens einer über Grenzwert bzw. GOWBeratung über das WS-Rundschreiben hinaus
- Zusätzliche Beratung von Lohnunternehmern und lokalem Landhandel- Vollständige und präzise Dokumentation aller Beratungsaktivitäten
Risikomanagement durch Wasserversorger(Beispiele)
Pflanzenschutz / Wasserschutz
Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer(Oberflächengewässerverordnung – OGewV) vom 20.Juli 2011
Durch die OGewV haben alle Länderverordnungen ihre Gültigkeit verloren
Umsetzung der WRRL (RL 2000/60/EG) für Oberflächenwasser in Deutschland
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Historie
• Seit 1990 systematische Untersuchungen von Oberflächengewässern auf PSM in Niedersachsen
• Seit 2000 Schadstoffuntersuchungen primär gemäß der entsprechenden Stofflisten der EG-WRRL und gemäß der Richtlinie 2008/105/EG (prioritäre Stoffe, Schwermetalle, Industriechemikalien, sog. „weitere Stoffe“, (z.B. PAK, Tributylzinn, Pestizide)
• 2007-2009 Untersuchung an 45 Überblicksmessstellen
• Seit 2011 Untersuchungen nach OGewV(Mix verschiedener Schadstoffgruppen incl. Pflanzenschutzmittel)
Untersuchungen des NLWKN I Oberflächengewässer Niedersachsen
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Pflanzenschutzmittel mit Überschreitungen der jeweili gen UQN an mindestens einer Messstelle - Zeitraum 2007 bis 2011 -
Chloridazon MCPA
Diflufenican Mecoprop
Hexachlorbenzol Metolachlor
Isoproturon Monolinuron
Bei 8 von insgesamt 77 untersuchten PSM -Wirkstoffen sind die UQN nicht eingehalten worden (10%)
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
• 2010/11 landesweite Bestandsaufnahme• Untersuchung von insgesamt 140 Messstellen • incl. 45 Überblicksmessstellen, 7 Stillgewässer (u. a. Steinhuder
Meer), Flussgebiete Ems, Elbe, Weser und Rhein, 9 Übergangs-/ Küstengewässer, auch kleinere Gewässer wurden erfasst
Untersuchungen Wasser• Prioritäre Stoffe: monatlich• Flussgebietsspezifische Stoffe: quartalsweise
Untersuchungen Sediment: 1 x pro Jahr (Schwermetalle, Arsen)
• Analytik: Bestimmungsgrenzen sollen max. 30 % der UQN betragen
Untersuchungen des NLWKN IIOberflächengewässer Niedersachsen 2010/11
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Relativ wenige Überschreitungen der Oberflächengewässer-UQN:
• 9 PSM-Wirkstoffe mit Überschreitungen der UQN an mindestens einer Messstelle
• davon nur IPU als PSM prioritärer Stoff mit 2,1 µg/l(UQN: 1 µg/l)
Untersuchungen des NLWKN IIIOberflächengewässer Niedersachsen 2010/11
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Guter chemischer Zustand: 70 Messstellen (50%)
Kein guter chemischer Zustand: 70 Messstellen (50%)
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Ergebnisse OberflächengewässerUntersuchungen auf Pflanzenschutzmittel und Metabol ite
Flächendeckende Belastung, keine regionalen Schwerpunkte
Quelle: NLWKN
Monitoring an der Fuhse, Jahr 2001
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
35
Ergebnisse OberflächengewässerUntersuchungen auf Pflanzenschutzmittel und Metabol ite
Konzentrationen bzw. Positivbefunde im Frühjahr am höchstenParallelen zum Anwendungszeitraum von Herbiziden, Fungizide
werden eher im Spätsommer/Herbst angewendet
Monitoring an der Fuhse, Jahr 2001
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Quelle: NLWKN
Ergebnisse OberflächengewässerUntersuchungen auf Pflanzenschutzmittel und Metabolite
- 16 von 24 Wirkstoffen nachgewiesen - 22% Positivbefunde (n=1920), ca. 50% davon als Metabolite- ausschl. 11 Herbizidwirkstoffe/-metabolite:
76xChloridazonmetabolit, 63x Ethofumesat, 56x Metamitronmetabolit, 36x Metamitron, 43x Phenmediphammetabolit
- Besonders im Frühjahr im gesamten Bereich erhöhte Konzentrationen an PSM -Wirkstoffen/Metaboliten
- Chloridazonmetabolit fast durchgängig in allen MS zu finden- Chloridazon selbst nur im Frühling- Im Grundwasser nur Probleme mit Chloridazonmetabolit
Monitoring an der Fuhse, Jahr 2001
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Quelle: NLWKN
Inhaltlicher Ablauf
• Bestandsaufnahme: Hot Spot- Identifizierung, regionale Flächenanalyse/
-erfassung
• Festlegung von Beobachtungs- und Maßnahmengebieten
• Ermittlung von regionalen Flächenbewirtschaftern un d betrieblichen
Parametern
• ereignisorientierte Beprobungen
• Ermittlung von Ursachen / Eintragsquellen (diffus/p unktuell)
• Auswertung der erfassten Daten, Einschätzungen zur Fu ndaufklärung
• Festlegung von konsistenten betriebsspezifischen Ha ndlungsempfehlungen
• Erarbeitung von Beratungskonzepten
• Prüfung und Empfehlung von alternativen Bekämpfungs strategien
• Fortlaufende Erfolgskontrolle
Projektskizze LWK Niedersachsenzu weiterführenden Untersuchungen an der Fuhse
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Fazit für den Gewässerschutz
• Der Gewässerschutz nimmt durch neue rechtliche Bestimmungen an Bedeutung zu, unterschiedliche rechtliche Bewertungskriterien für Wirkstofffunde bereiten Probleme.
• Verstärkte Wasseruntersuchungen mit einer empfindlicheren Analytik zeigen wiederholt Wirkstofffunde auch von aktuell zugelassenen PSM.
• Gewässerbelastungen durch PSM-Wirkstoffe müssen vermieden werden, andernfalls droht der Verlust wichtiger Einsatzgebiete oder Wirkstoffe.
• Punktquellen sind der Haupteintragspfad von PSM-Wirkstoffen in Oberflächen- und Grundwasser.
• Auch Oberflächengewässer sind belastet, PSM-spezifische Gewässerabstands-auflagen müssen beachtet und mögliche Run Off-Effekte auf dem Feld vermieden werden.
• Eine enge Kooperation mit Wasserversorgern, Behörden und Pflanzenschutzindustrie und eine gemeinsame Ursachenforschung sind für Problemlösungen entscheidend
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Wasserrahmenrichtlinie (RL 2000/60/EG)
„Wasser ist keine übliche Handelsware sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und
entsprechend behandelt werden muss.“
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Bild: Dr. Steffen, NLWKN
Pflanzenschutz / Wasserschutz Pflanzenschutzamt
top related