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Philippe Ariès & Lloyd deMauseMoratorium des Aufwachsens als kulturelles Erbe?
Imbke BehnkenEgor Arlt
Bochum, 28. September 2006
Teil I: Braucht die Pädagogik ein Bild von Kindheit und Jugend?Teil II: Kindheit und Jugend im 20. Jahrhundert: Zwei zentrale Entwicklungslinien
„Die Verhäuslichung von Kindheit“, „Jugendbiografie als Bildungslaufbahn“
Beispiel: Kindheits- und Jugendbiografie als Bildungslaufbahn und -moratorium
Teil III: Vielfalt der Kinder und Kindheiten – in den Köpfen der Erwachsenen
Deutungen in Orientierung an Ariès und deMauseTeil IV: Jungsein in einer alternden Gesellschaft. Zur demografischen LageTeil V: Philippe Ariès und Lloyd deMause
Ariès, Philippe: Geschichte der Kindheit. München; Wien: Hanser Verlag 1975 [urspr. französisch 1960]deMause, Lloyd (Hrsg.): Hört ihr die Kinder weinen. Eine
psychogenetische Geschichte der Kindheit. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1977 [urspr. USA 1974]
Teil I: Braucht die Pädagogik ein Bild von Kindheit und Jugend?
Eckard Liebau (2004) überschreibt seinen 2004 erschienenen Aufsatz in dem Sammelband „Menschen Bilder im Umbruch“ mit der Frage „Braucht die Pädagogik ein Menschenbild?“ um sogleich diese Frage als „trivial“ zurückzuweisen. „In allem pädagogischen Handeln“, so fährt er fort, „stecken, wenn nicht explizite, so doch immer mindestens implizite Menschenbilder, Bilder davon also, was der Mensch und was seine Bestimmung sei und Bilder davon, welche Gestalt der Entwicklungsweg des Menschen habe bzw. haben solle.“ (123) … „Man kann“, so heißt es an späterer Stelle, „die Geschichte der Pädagogik als Auseinandersetzung über das richtige Menschenbild verstehen.“ (125)
Teil II: Kindheit und Jugend im 20. Jahrhundert: Zwei zentraleEntwicklungslinien „Die Verhäuslichung von Kindheit“,„Jugendbiografie als Bildungslaufbahn“
Beispiel: Kindheits- und Jugendbiografie als Bildungslaufbahn und-moratorium
1. Von der Nachbarschaftsschule zu einer leistungs- und alterssegregierten Schule
2. Von der achtjährigen Volksschule zu höheren Schulbildung für die Mehrheit
3. Jugendbiografie als biografisches Paradox
4. Schule als öffentlicher Erlebnisraum für Kinder und Jugendliche
Teil III: Vielfalt der Kinder und Kindheiten – in den Köpfen der Erwachsenen
Kindheit als die glückliche Zeit im Leben
Abb. 1 „Straßenmalerei“ Abb. 2 „Straßenfußball“
Kinder ohne Kindheit
Abb. 3 „Ferienspaziergang 1921“
Abb. 4 „Mama, warte auf mich“, Hrvoje, 11 Jahre, Zagreb
Abb. 5: Streichholzhändler Abb. 6: Porträt eines Jungen. London
Kindheit als marginale Vorphase vor dem eigentlichen Leben
Abb. 7 „Kinderblicke – wie Vierjährige die Welt der Erwachsenen erleben“
Abb. 8 „Humor a la Carte“ Kinderbilder zur Belustigung der Erwachsenen
Kindheit als miniaturisiertes Erwachsensein
Abb. 9: Tochter einer adligen Familie, Florenz (Hugo van der Goes)
Kindheit als eigenständige Lebensphase
Abb. 11 MisswahlenAbb. 12 Internatsschüler
Kindheit als basale und determinierende Grundlage für künftige Lebensphasen
Abb. 13 Mutter und Kind „Babys, die geborenen Experten“
Abb. 14 Wandmalerei
Kindheiten in der Generationenbeziehung
Abb. 15 „Kinder an der Macht“ – die jungen Casting Stars
Kindergenerationen als bedrohliche Macht
Abb. 16 Das Kind als tickende Zeitbombe
Abb. 17 Ratgeber für Kinder „Wie man selbst aus Eltern noch was machen kann“
Perspektiven von Kindern
Kinder als Beschützer, als „Erwachsene“, Kinder als Retter
Abb. 19: Maria mit Jesus Abb. 20 Umweltopfer Kind
Teil IV: Jungsein in einer alternden Gesellschaft. Zurdemografischen Lage
Plädoyer für eine Perspektive des globalen Vergleichens
Wir haben es uns angewöhnt, Kinder und Jugendliche in nationalenKategorien zu denken. Jugend ist für uns die deutsche Jugend.
Diese Perspektive ist eine unzeitgemäße Fiktion
Niedrige Geburtenziffern in Deutschland, wachsendes Niveau derSchulausbildung, Ausdifferenzierung von Kinder- und Jugendkulturen,verlängernde Prozesse des Einfädelns in den Arbeitsmarkt, Neigung zuinformellen Paarbeziehungen ohne Trauschein
Diese Prozesse sind in den letzten Jahrzehnten in allen westlichkapitalistischen Industriegesellschaften zu beoachten – allerdings nur indiesen Gesellschaften.
Quelle: Focus 20.03.2000 S. 338Quelle: Focus 20.03.2000 S. 338
Quelle: Focus 20.03.2000 S. 337Quelle: Focus 20.03.2000 S. 337
Viele Kinder – Wertlose Kinder
KindersterblichkeitKindersterblichkeit
KinderausbeutungKinderausbeutung
StraßenkinderStraßenkinder
AidswaisenAidswaisen
AnalphabetenAnalphabeten
KindersoldatenKindersoldaten
Wenige Kinder – Wertvolle Kinder
Sichere GeburtSichere Geburt
FrühförderungFrühförderung
SchuljahreSchuljahre
Kulturelle FörderungKulturelle Förderung
ExpertenExperten
KinderrechteKinderrechte
KinderpartizipationKinderpartizipation
Gewaltfreie ErziehungGewaltfreie Erziehung
In einer historischen Perspektive betrachtet: Zum ersten Mal in der Geschichte werden die Jüngeren zu einer gesellschaftlichen Minderheit Die Erwachsenen und die Angehörigen der älteren Generation bilden die Mehrheitsgruppe.
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